Studiengebühren Ausgabe 1 - Sommer 2005 Mit 14 Seiten Extra zum Thema - presstige - Das Augsburger Hochschulmagazin

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Studiengebühren Ausgabe 1 - Sommer 2005 Mit 14 Seiten Extra zum Thema - presstige - Das Augsburger Hochschulmagazin
Ausgabe 1– Sommer 2005
                Mit 14 Seiten Extra zum Thema
              Studiengebühren
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Studiengebühren Ausgabe 1 - Sommer 2005 Mit 14 Seiten Extra zum Thema - presstige - Das Augsburger Hochschulmagazin
GUTEN TAG
                                                                                                                 Servus!

                                                                                                                  Presstige betritt Neuland. Zum ersten Mal kommen Studierende der
                                                                                                               Universität, der Fachhochschule und der Hochschule für Musik zusammen,
                                                                                                               um gemeinsam ein innovatives Projekt zu verwirklichen. Das Ergebnis ist
                                                                                                               dieses Magazin, das aus dem Rahmen fallen möchte.Wir wollen euch eine
                                                                                                                ansprechende Mischung aus unterhaltsamer Information, spannenden Re-
                                                                                                                  portagen und anschaulicher Beratung bieten. Presstige beginnt genau

                              Jetzt Segel setzen
                                                                                                                  hier: Denn im Mittelpunkt dieses Heftes steht ihr, eure Hochschulen und
                                                                                                               eure Stadt. Unsere erste Ausgabe wartet mit dem Titel Studiengebühren
                                                                                                            auf. Im Heft findet ihr dazu unter anderem ein Interview mit dem Mann, der

                                                 bewerben!
                                                                                                           euch ans Geld will. Dr.Thomas Goppel stand Presstige zu einem exklusiven
                                      und                                                                 Gespräch bereit. Ebenso wie die Leitungsgremien aller drei Hochschulen. Sie
                                                                                                         äußern sich zur Zukunft der akademischen Welt in Augsburg.Was genau er-
                                                                                                        wartet eure Hochschule, eure Fakultät, euer Fach? Wie rau die Sitten vor den
                                                                                                       Clubs der nächtlichen Fuggerstadt sind, erfahrt ihr in der Türsteher-Homestory.
                                                                                                              Wie lässt sich der Geldbeutel schonen? Wir erklären, was euch welche Ra-
                                                                                                                   battkarte bringt. Und außerdem zeigen wir euch, wo ihr im Sommer
                                                                                                                      noch Geld verdienen könnt.Was tun, wenn die Eltern unverhofft vor
                                                                                                                        der Tür stehen? Wer war noch mal Katja Mayer? Und warum
                                                                                                                          müsst ihr plötzlich            Zweitwohnungssteuern entrichten?
                                                                                                                           Kön-                              nen die Goldfische im Uniteich
                                                                                                                                                              sprechen? Und worüber spricht
                                                                                                                                                               man an den Hochschulen,
                                                                                                                                                                wenn alle Türen verschlossen
                                                                                                                                                                sind? Mit der Presstige-
                                                                                                                                                                Ausgabe in der Hand könnt
                                                                                                                                                            ihr eure Hochschule und eure
                                                                                                                                                     Stadt besser kennen lernen oder euch
                                                                                                                                              auf ein unglaubliches Wortgefecht beim Poetry
                                                                                                                                           Slam einlassen. Das erste Magazin für alle Studen-
                                                                                                                                             ten in Augsburg liegt in euren Händen – erobert
                                                                                                                                               Presstige!

                                                                                                                                                Viel Vergnügen wünscht

    Wer sich anspruchsvolle Ziele steckt, hat enorme Chancen in Sicht. Als führender europäischer
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    Telefon: +49 (0)821 804 4802, E-Mail: hochschulmarketing.augsburg@fujitsu-siemens.com

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                                                                                                                 Servus!

                                                                                                                  Presstige betritt Neuland. Zum ersten Mal kommen Studierende der
                                                                                                               Universität, der Fachhochschule und der Hochschule für Musik zusammen,
                                                                                                               um gemeinsam ein innovatives Projekt zu verwirklichen. Das Ergebnis ist
                                                                                                               dieses Magazin, das aus dem Rahmen fallen möchte.Wir wollen euch eine
                                                                                                                ansprechende Mischung aus unterhaltsamer Information, spannenden Re-
                                                                                                                  portagen und anschaulicher Beratung bieten. Presstige beginnt genau

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                                                                                                                  hier: Denn im Mittelpunkt dieses Heftes steht ihr, eure Hochschulen und
                                                                                                               eure Stadt. Unsere erste Ausgabe wartet mit dem Titel Studiengebühren
                                                                                                            auf. Im Heft findet ihr dazu unter anderem ein Interview mit dem Mann, der

                                                 bewerben!
                                                                                                           euch ans Geld will. Dr.Thomas Goppel stand Presstige zu einem exklusiven
                                      und                                                                 Gespräch bereit. Ebenso wie die Leitungsgremien aller drei Hochschulen. Sie
                                                                                                         äußern sich zur Zukunft der akademischen Welt in Augsburg.Was genau er-
                                                                                                        wartet eure Hochschule, eure Fakultät, euer Fach? Wie rau die Sitten vor den
                                                                                                       Clubs der nächtlichen Fuggerstadt sind, erfahrt ihr in der Türsteher-Homestory.
                                                                                                              Wie lässt sich der Geldbeutel schonen? Wir erklären, was euch welche Ra-
                                                                                                                   battkarte bringt. Und außerdem zeigen wir euch, wo ihr im Sommer
                                                                                                                      noch Geld verdienen könnt.Was tun, wenn die Eltern unverhofft vor
                                                                                                                        der Tür stehen? Wer war noch mal Katja Mayer? Und warum
                                                                                                                          müsst ihr plötzlich            Zweitwohnungssteuern entrichten?
                                                                                                                           Kön-                              nen die Goldfische im Uniteich
                                                                                                                                                              sprechen? Und worüber spricht
                                                                                                                                                               man an den Hochschulen,
                                                                                                                                                                wenn alle Türen verschlossen
                                                                                                                                                                sind? Mit der Presstige-
                                                                                                                                                                Ausgabe in der Hand könnt
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                                                                                                                                                     Stadt besser kennen lernen oder euch
                                                                                                                                              auf ein unglaubliches Wortgefecht beim Poetry
                                                                                                                                           Slam einlassen. Das erste Magazin für alle Studen-
                                                                                                                                             ten in Augsburg liegt in euren Händen – erobert
                                                                                                                                               Presstige!

                                                                                                                                                Viel Vergnügen wünscht

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Studiengebühren Ausgabe 1 - Sommer 2005 Mit 14 Seiten Extra zum Thema - presstige - Das Augsburger Hochschulmagazin
SHOPPING IM GROSSEN STIL!

                                                                           Anzeige
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                                                                                     Technik oder knackiger Frische ist, der sollte unbedingt in der City-Galerie
                                                                                     Augsburg vorbeischauen.
                                                                                     In dieser Einkaufswelt mit über 100 attraktiven Fachgeschäften findet
                 GUT I NFOR M I ERT                                                  jeder das, was zu einem erfüllten Shoppingbummel gehört – und das auch
                                                                                     super bequem. Denn mit 2.000 preisgünstigen Parkplätzen und der
                 12: Teuer – Konsequenzen aus der Campus-Maut                        Busanbindung direkt vor der Tür (Buslinie 35, 22, City-Express) ist die
    Titelthema
                 18: Kommentar: Verantwortungslose Unklarheit                        City-Galerie Augsburg immer schnell und einfach zu erreichen.
                 20: Interview mit Wissenschaftsminister Dr. Goppel
                                                                                     Und das Beste, dieses Shoppingerlebnis kann man Montag bis Samstag
                 24: Wie Augsburger Studenten gebührend feiern
                 25: Mautfreies Mecklenburg-Vorpommern
                                                                                     bis 20 Uhr genießen.
                                                                                     Die City-Galerie Augsburg, einfach mal erleben.
                 32: Zukunft der Geisteswissenschaften
                 34: Zukunft der Augsburger Hochschulen

                 30: Albertus Magnus und sein Hörsaal
                 55: Jetzt Zweitwohnsitzsteuer zahlen

                                                                                        Sommer
                 GUT NAH
                 08: Türsteher in der Fuggerstadt
                 26: Wenn die Eltern kommen – Eine Anleitung
                 28: Endstation Bikinifigur – Fit in den Sommer

                                                                                                      Laune
                 38: Kein kleines Rädchen – Fortbildung bei career
                 50: Radfahren in Augsburg – Ein Kampf

                 51: Ultimate Frisbee
                 52: Augsburger Topsportlerin Katja Mayer im Porträt

                 54: Firmenkontaktmesse Pyramid an der FH                                               Frech, jung, sexy – und an
                 58: Gaststudenten in Augsburg                                                        heißen Sommertagen einfach
                 60: Animalisch: Ansichten aus den Tiefen des Campus                                cool: die Trend-Outfits für alle,
                                                                                                  die den Sommer mit Stil
                                                                                                 genießen wollen.
                 GUT ZU WISSEN
                 40: Studieren unter Palmen für den Lebenslauf
                 57: Rabattkarten im Vergleich
                 63: Nebenjobs für den Sommer

                 KULTU RGUT
                 44: Eintritt frei! – Kostenloser kultureller Hochgenuss
                 46: Entflammte Worte – Poetry Slam in Augsburg

                 RUBRI KEN
                                                                                                                                                                        Mo-Sa bis
                 06: Enten im Rektoratszimmer                                                                                                                       20 Uhr geöffnet
                 07: Shortcuts
                 48: Campusperspektiven und Gewinnspiel                                                                                                        Buslinie 35, 22,
                                                                                                                                                                 City-Express
                 64: Damals an der Uni Augsburg
                 66: Impressum                                                                                                               100 attraktive Fachgeschäfte
                                                                                                                                                          unter einem Dach

                                                                                                                                      2.000 Parkplätze, bis Juni 2005
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Studiengebühren Ausgabe 1 - Sommer 2005 Mit 14 Seiten Extra zum Thema - presstige - Das Augsburger Hochschulmagazin
SHOPPING IM GROSSEN STIL!

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                 12: Teuer – Konsequenzen aus der Campus-Maut                        Busanbindung direkt vor der Tür (Buslinie 35, 22, City-Express) ist die
    Titelthema
                 18: Kommentar: Verantwortungslose Unklarheit                        City-Galerie Augsburg immer schnell und einfach zu erreichen.
                 20: Interview mit Wissenschaftsminister Dr. Goppel
                                                                                     Und das Beste, dieses Shoppingerlebnis kann man Montag bis Samstag
                 24: Wie Augsburger Studenten gebührend feiern
                 25: Mautfreies Mecklenburg-Vorpommern
                                                                                     bis 20 Uhr genießen.
                                                                                     Die City-Galerie Augsburg, einfach mal erleben.
                 32: Zukunft der Geisteswissenschaften
                 34: Zukunft der Augsburger Hochschulen

                 30: Albertus Magnus und sein Hörsaal
                 55: Jetzt Zweitwohnsitzsteuer zahlen

                                                                                        Sommer
                 GUT NAH
                 08: Türsteher in der Fuggerstadt
                 26: Wenn die Eltern kommen – Eine Anleitung
                 28: Endstation Bikinifigur – Fit in den Sommer

                                                                                                      Laune
                 38: Kein kleines Rädchen – Fortbildung bei career
                 50: Radfahren in Augsburg – Ein Kampf

                 51: Ultimate Frisbee
                 52: Augsburger Topsportlerin Katja Mayer im Porträt

                 54: Firmenkontaktmesse Pyramid an der FH                                               Frech, jung, sexy – und an
                 58: Gaststudenten in Augsburg                                                        heißen Sommertagen einfach
                 60: Animalisch: Ansichten aus den Tiefen des Campus                                cool: die Trend-Outfits für alle,
                                                                                                  die den Sommer mit Stil
                                                                                                 genießen wollen.
                 GUT ZU WISSEN
                 40: Studieren unter Palmen für den Lebenslauf
                 57: Rabattkarten im Vergleich
                 63: Nebenjobs für den Sommer

                 KULTU RGUT
                 44: Eintritt frei! – Kostenloser kultureller Hochgenuss
                 46: Entflammte Worte – Poetry Slam in Augsburg

                 RUBRI KEN
                                                                                                                                                                        Mo-Sa bis
                 06: Enten im Rektoratszimmer                                                                                                                       20 Uhr geöffnet
                 07: Shortcuts
                 48: Campusperspektiven und Gewinnspiel                                                                                                        Buslinie 35, 22,
                                                                                                                                                                 City-Express
                 64: Damals an der Uni Augsburg
                 66: Impressum                                                                                                               100 attraktive Fachgeschäfte
                                                                                                                                                          unter einem Dach

                                                                                                                                      2.000 Parkplätze, bis Juni 2005
                                                                                                                            samstags von 16-20 Uhr kostenlos parken

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Studiengebühren Ausgabe 1 - Sommer 2005 Mit 14 Seiten Extra zum Thema - presstige - Das Augsburger Hochschulmagazin
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                                                                                                                 Statistikspielchen
                                                                                                                   Die Wahrscheinlichkeit, an der Uni Augsburg die Frau fürs Leben kennenzu-
                                                                                                                                                                                                  shortcuts
                                                                                                                                                                                                     shortcuts
                                                                                                                 lernen, ist im Studiengang »Lehramt für Grundschulen« konkurrenzlos
                                                                                                                 hoch: Auf 19 Frauen kommt ein Mann. Die Männerquote, die Frauenherzen
                                                                                                                 höherschlagen lässt, findet man an der Fachhochschule: Im Fachbereich
                                                                                                                 »Maschinenbau« kommen bayernweit knapp 12 männliche auf eine weibliche
                                                                                                                 Studentin. Wäre nicht allen geholfen, würden die Hochschulen die Statistiken
                                                                                                                 zum Anteil männlicher und weiblicher Studenten in den verschiedenen
                                                                                                                 Fachbereichen an Erstsemester und Abiturienten verteilen? Die Studenten
                                                                                                                 könnten sich ihre Fächer nach der Paarungswahrscheinlichkeit auswählen,
       Als sich der Nebel verzogen hatte, brachen sich die Balken                                                die männer- oder frauenlastigen Studienfächer würden zu einem völlig neuen
    Enten im Rektoratszimmer                                                                                     Gleichgewicht finden (was gerade im Hinblick auf die anstehenden
                                                                                                                 Hochschulreformen neue Perspektiven eröffnen könnte, so beispielsweise
       und voller Abscheulichkeit offenbarten sich wahre Haltlosigkeiten
                                                                                                                 durch Lehrangebote wie »Interdisziplinäres Lesenlernen mit Autobild«),
    Über das wilde Treiben                                                                                       und die akademische Welt leistete ihren Beitrag gegen die demographische
       Ein Beitrag von T. Senkblei, C. Granbugia, H. Lamensonge                                                  Krise. (TT)

                                                                                                                                                Schluss mit dem Leichtsinn
            Völlig falsch ist es, dass der AStA auf sein-   Stärkung ihrer Drittmitteleinwerbung schon
       em Briefkopf das Konterfei des bedeuten-             im kommenden Wintersemester einen
       den Augsburgers Bert Brecht durch das Antlitz        Lehrstuhl für die Didaktik des Nachhilfeun-                                           Für mich is des nämlich wirklich so, dass in der Universität generell, in Augs-
       des nicht minder bedeutenden Prof. Dr.               terrichts unter besonderer Berücksichtigung                                         burg speziell, der brutale Leichtsinn überhand nimmt. In a Welt von Turbo-
       Hans Ulrich Buhl ersetzen wird und sich dafür        Angewandter Forstwissenschaften im Lehramt                                          kapitalismus und fortschreitender Globalisierung is es einfach nimmer ange-
       einsetze wolle, Letztgenanntem auf dem               für höhere Schulen einrichten werden.                                               bracht, seine Zeit mit Aufenthalten in der Mensa oder in der Cafete zu
       Campus der Uni einen quasireligiösen Kul-                  Ebenfalls ist es völlig aus der Luft gegrif-                                  verschwenden. Der Student an sich sollte das Studium endlich als des begrei-
       traum (Mausoleum?) zu errichten.                     fen, dass sich nach der letzten Weihnachtsfeier                                     fen, wos es ist, nämlich als sei Beruf. Es konn net ongehn, dass a jeda
            Dagegen wird ungeheuerlicherweise ge-           der Uni ein Drittel aller Sekretärinnen und                                         Metzga vierzig Stunden orbeiten muss, und die Studenten in Augsburg faul auf
       munkelt, dass die Durchfallquote bei Prof.           Sachbearbeiterinnen im gebärfähigen Alter                                           der Wiesn rumlümmeln. Man findet weniger Personen in einer acht
       Dr. Dres. h.c. Adolf H. G. Coenenberg mit            langsam auf den Mutterschutz vorbereite,                                            Uhr dreißig -Vorlesung am Freitag Morgen als um acht Uhr abends am Vortag
       seinem jeweiligen Handicap auf einem Leit-           was aber die Arbeitseffizienz nach gemeinsa-                                          im Yum-Club. I reg mi auf – die Schatten werden diese Personen aber
       ershofener Grün kongruiere.                          mer Kalkulation der Statistikbeauftragten                                           einholen. Unter Schatten versteh i gonz konkret horrende Studiengebühren,
            Schlechterdings eine infame Lüge ist es,        der Univerwaltung und der Personalstelle                                            an verschärften internationalen Wettbewerb im Turbokapitalismus und
       dass Prof. Dr.Wilfried Bottke Prof. Dr. Karin        lediglich marginal beeinträchtige.                                                  galaktische Arbeitslosenzahlen. Diese Studenten haben ihr Haus auf Sand ge-
       Aschenbrücker ehelichen möchte, um                         Erstunken und erlogen ist die dreiste                                         baut und werden in fünf Jahren dort sein, wo sie hingehören: Versunken
       ihr auf diese Weise zum Titel der Rektorin           Behauptung, der Dekan des Fachbereichs                                              im Sumpf der Armut. Des einzig mögliche Rezept für Wohlstand und Erfolg ist
       zu verhelfen.                                        Betriebswirtschaft der FH Augsburg verdiene                                         eine highend Performance in allen Lebensbereichen, gonz besonders im Studi-
            Genauso ist es an den Haaren herbeige-          seit seinem letzten großen Auftritt auf der                                         um, aber natürlich auch im sozialen und ethischen Bereich. (HH)
       zogen, dass der Präsident der Fachhochschule         Diplomfeier besagten Athenäums sein Geld
       Augsburg ein persönliches Beratungsgremium           fast ausschließlich als Bütten- und Grabredner
       unter dem Namen »Schurkenstaat« in der               im trinkfesten Allgäuischen.
       Garage eines Oberhausener Hinterhofes grün-                Immer wiederholt, aber dennoch jedes           Warum eigentlich?
       den möchte.                                          Fünkchens Wahrheit entbehrend, ist die
            Geradezu aberwitzig ist die Annahme,            unverfrorene These, der AStA wolle geschlos-
       dass die Augsburger Musikhochschule nach             sen zum RCDS übertreten, um fortan                      Warum finden eigentlich grundsätzlich, egal an        rische Renormierungsgruppen-Methoden«, »Mu-
       Übernahme der bisher in München ange-                endlich nicht mehr für ein Amt zur Verfügung         welcher Hochschule, egal in welchem Fach und egal in    sikpaläographie II: Tabulaturen« oder »Die exekutiven
       siedelten Fachrichtung Volksmusik ein neues          stehen zu müssen, sondern sich ganz seiner           welchem Semester, die einzigen beiden Pflichtvor-        Funktionen des präfrontalen Kortex und Entschei-
       Kompetenzzentrum unter der Leitung von               universitären Studien und dem freimütigen            lesungen, die ich besuchen muss, gleichzeitig statt?    dungsfindung im Unterricht«? Warum kaufe ich mir
       Karl Moik bilden wird.                               Dialog mit argentinischen Konterrevolution-          Welcher höheren Mathematik ist eigentlich die Ver-      eigentlich am Anfang des Semesters so gewissenhaft
            Hanebüchen ist die Unterstellung, dass          ären über die letztgültige Realisierung der so-      teilung der Raumnummern an der Uni zu verdanken?        alle Bücher aus den Literaturempfehlungen meiner
       die kulturwissenschaftlichen Fakultäten zur          zialistischen Welterlösung widmen zu können.         Warum hängen eigentlich die hieroglyphischen run-       Seminare, wenn ich sie zwei Semester später verstaubt
                                                                                                                 den Hinweisschilder mit rotem Rand und durchge-         unter einem Stapel Presstige- Ausgaben wiederfinde,
                                                                                                                 strichener Kippe überall an der Uni - und vor allem:    und sie immer noch nicht gelesen habe? Warum be-
                                                                                                                 Was bedeuten sie? Wer besucht eigentlich Vorlesungen    schwere ich mich eigentlich täglich über den Mensa-
                                                                                                                 und Seminare mit so spannenden Titeln wie »Nume-        fraß und esse dort trotzdem fünf Mal die Woche? (TT)

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Studiengebühren Ausgabe 1 - Sommer 2005 Mit 14 Seiten Extra zum Thema - presstige - Das Augsburger Hochschulmagazin
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                                                                                                                 Statistikspielchen
                                                                                                                   Die Wahrscheinlichkeit, an der Uni Augsburg die Frau fürs Leben kennenzu-
                                                                                                                                                                                                  shortcuts
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                                                                                                                 hoch: Auf 19 Frauen kommt ein Mann. Die Männerquote, die Frauenherzen
                                                                                                                 höherschlagen lässt, findet man an der Fachhochschule: Im Fachbereich
                                                                                                                 »Maschinenbau« kommen bayernweit knapp 12 männliche auf eine weibliche
                                                                                                                 Studentin. Wäre nicht allen geholfen, würden die Hochschulen die Statistiken
                                                                                                                 zum Anteil männlicher und weiblicher Studenten in den verschiedenen
                                                                                                                 Fachbereichen an Erstsemester und Abiturienten verteilen? Die Studenten
                                                                                                                 könnten sich ihre Fächer nach der Paarungswahrscheinlichkeit auswählen,
       Als sich der Nebel verzogen hatte, brachen sich die Balken                                                die männer- oder frauenlastigen Studienfächer würden zu einem völlig neuen
    Enten im Rektoratszimmer                                                                                     Gleichgewicht finden (was gerade im Hinblick auf die anstehenden
                                                                                                                 Hochschulreformen neue Perspektiven eröffnen könnte, so beispielsweise
       und voller Abscheulichkeit offenbarten sich wahre Haltlosigkeiten
                                                                                                                 durch Lehrangebote wie »Interdisziplinäres Lesenlernen mit Autobild«),
    Über das wilde Treiben                                                                                       und die akademische Welt leistete ihren Beitrag gegen die demographische
       Ein Beitrag von T. Senkblei, C. Granbugia, H. Lamensonge                                                  Krise. (TT)

                                                                                                                                                Schluss mit dem Leichtsinn
            Völlig falsch ist es, dass der AStA auf sein-   Stärkung ihrer Drittmitteleinwerbung schon
       em Briefkopf das Konterfei des bedeuten-             im kommenden Wintersemester einen
       den Augsburgers Bert Brecht durch das Antlitz        Lehrstuhl für die Didaktik des Nachhilfeun-                                           Für mich is des nämlich wirklich so, dass in der Universität generell, in Augs-
       des nicht minder bedeutenden Prof. Dr.               terrichts unter besonderer Berücksichtigung                                         burg speziell, der brutale Leichtsinn überhand nimmt. In a Welt von Turbo-
       Hans Ulrich Buhl ersetzen wird und sich dafür        Angewandter Forstwissenschaften im Lehramt                                          kapitalismus und fortschreitender Globalisierung is es einfach nimmer ange-
       einsetze wolle, Letztgenanntem auf dem               für höhere Schulen einrichten werden.                                               bracht, seine Zeit mit Aufenthalten in der Mensa oder in der Cafete zu
       Campus der Uni einen quasireligiösen Kul-                  Ebenfalls ist es völlig aus der Luft gegrif-                                  verschwenden. Der Student an sich sollte das Studium endlich als des begrei-
       traum (Mausoleum?) zu errichten.                     fen, dass sich nach der letzten Weihnachtsfeier                                     fen, wos es ist, nämlich als sei Beruf. Es konn net ongehn, dass a jeda
            Dagegen wird ungeheuerlicherweise ge-           der Uni ein Drittel aller Sekretärinnen und                                         Metzga vierzig Stunden orbeiten muss, und die Studenten in Augsburg faul auf
       munkelt, dass die Durchfallquote bei Prof.           Sachbearbeiterinnen im gebärfähigen Alter                                           der Wiesn rumlümmeln. Man findet weniger Personen in einer acht
       Dr. Dres. h.c. Adolf H. G. Coenenberg mit            langsam auf den Mutterschutz vorbereite,                                            Uhr dreißig -Vorlesung am Freitag Morgen als um acht Uhr abends am Vortag
       seinem jeweiligen Handicap auf einem Leit-           was aber die Arbeitseffizienz nach gemeinsa-                                          im Yum-Club. I reg mi auf – die Schatten werden diese Personen aber
       ershofener Grün kongruiere.                          mer Kalkulation der Statistikbeauftragten                                           einholen. Unter Schatten versteh i gonz konkret horrende Studiengebühren,
            Schlechterdings eine infame Lüge ist es,        der Univerwaltung und der Personalstelle                                            an verschärften internationalen Wettbewerb im Turbokapitalismus und
       dass Prof. Dr.Wilfried Bottke Prof. Dr. Karin        lediglich marginal beeinträchtige.                                                  galaktische Arbeitslosenzahlen. Diese Studenten haben ihr Haus auf Sand ge-
       Aschenbrücker ehelichen möchte, um                         Erstunken und erlogen ist die dreiste                                         baut und werden in fünf Jahren dort sein, wo sie hingehören: Versunken
       ihr auf diese Weise zum Titel der Rektorin           Behauptung, der Dekan des Fachbereichs                                              im Sumpf der Armut. Des einzig mögliche Rezept für Wohlstand und Erfolg ist
       zu verhelfen.                                        Betriebswirtschaft der FH Augsburg verdiene                                         eine highend Performance in allen Lebensbereichen, gonz besonders im Studi-
            Genauso ist es an den Haaren herbeige-          seit seinem letzten großen Auftritt auf der                                         um, aber natürlich auch im sozialen und ethischen Bereich. (HH)
       zogen, dass der Präsident der Fachhochschule         Diplomfeier besagten Athenäums sein Geld
       Augsburg ein persönliches Beratungsgremium           fast ausschließlich als Bütten- und Grabredner
       unter dem Namen »Schurkenstaat« in der               im trinkfesten Allgäuischen.
       Garage eines Oberhausener Hinterhofes grün-                Immer wiederholt, aber dennoch jedes           Warum eigentlich?
       den möchte.                                          Fünkchens Wahrheit entbehrend, ist die
            Geradezu aberwitzig ist die Annahme,            unverfrorene These, der AStA wolle geschlos-
       dass die Augsburger Musikhochschule nach             sen zum RCDS übertreten, um fortan                      Warum finden eigentlich grundsätzlich, egal an        rische Renormierungsgruppen-Methoden«, »Mu-
       Übernahme der bisher in München ange-                endlich nicht mehr für ein Amt zur Verfügung         welcher Hochschule, egal in welchem Fach und egal in    sikpaläographie II: Tabulaturen« oder »Die exekutiven
       siedelten Fachrichtung Volksmusik ein neues          stehen zu müssen, sondern sich ganz seiner           welchem Semester, die einzigen beiden Pflichtvor-        Funktionen des präfrontalen Kortex und Entschei-
       Kompetenzzentrum unter der Leitung von               universitären Studien und dem freimütigen            lesungen, die ich besuchen muss, gleichzeitig statt?    dungsfindung im Unterricht«? Warum kaufe ich mir
       Karl Moik bilden wird.                               Dialog mit argentinischen Konterrevolution-          Welcher höheren Mathematik ist eigentlich die Ver-      eigentlich am Anfang des Semesters so gewissenhaft
            Hanebüchen ist die Unterstellung, dass          ären über die letztgültige Realisierung der so-      teilung der Raumnummern an der Uni zu verdanken?        alle Bücher aus den Literaturempfehlungen meiner
       die kulturwissenschaftlichen Fakultäten zur          zialistischen Welterlösung widmen zu können.         Warum hängen eigentlich die hieroglyphischen run-       Seminare, wenn ich sie zwei Semester später verstaubt
                                                                                                                 den Hinweisschilder mit rotem Rand und durchge-         unter einem Stapel Presstige- Ausgaben wiederfinde,
                                                                                                                 strichener Kippe überall an der Uni - und vor allem:    und sie immer noch nicht gelesen habe? Warum be-
                                                                                                                 Was bedeuten sie? Wer besucht eigentlich Vorlesungen    schwere ich mich eigentlich täglich über den Mensa-
                                                                                                                 und Seminare mit so spannenden Titeln wie »Nume-        fraß und esse dort trotzdem fünf Mal die Woche? (TT)

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Studiengebühren Ausgabe 1 - Sommer 2005 Mit 14 Seiten Extra zum Thema - presstige - Das Augsburger Hochschulmagazin
Zwischen Hochgefühl der Macht und Konflikttraining
    Die Augsburger Nacht
      Türstehern in Augsburg über die breite Schulter geschaut
    stinkt wie Schimmel
      Ein Beitrag von Christopher Große

         Nach sieben Jahren als Türsteher in Augs-     wenn ich einen Abend Stress an der Tür hatte.«    wehr. Heute heißt es in der Anklage gleich       Angebote von knapp bekleideten weiblich-
      burg hat Steven* die Schnauze voll von           Seine Arbeit erwies sich auch sonst als wenig     Beleidigung und Körperverletzung.« Der Tür-      en Gästen erhält er regelmäßig. »Viele Frauen
      seinem Job. Der Biorhythmus habe sich über       zuträglich für ein harmonisches Privatleben.      steher stehe von Vornherein als Täter fest.      sehen den Türsteher als Beschützer. Die            |Nur noch wenige der oft
      die Jahre völlig verändert. Ständig sei er       »Bislang ist noch jede meiner Beziehungen         Einen Abend lang, wünscht er sich, solle sich    Jungs sind gut gebaut und machen auf Macho.         jungen Gäste bringen
      müde. Seine Freunde attestieren dem 25 jähr-     am Job gescheitert. Keine Frau hält solche        ein Richter neben ihn stellen, um live mit-      Eigentlich sind sie aber liebe Kerle, die auf       Daniel einen Rest an Re-
      igen immer häufiger, er sehe längst aus wie       Arbeitszeiten aus.« Seit seine Eltern erfahren    zuerleben, wie sich das Klima an der Tür ver-    Himbeeren mit Sahne stehen,« so die 25-             spekt entgegen. Dabei
                                                                                                                                                                                                              lasse er in Ruhe über Vieles
      30. »Der Job macht dich fertig. Alle denken      haben, womit er sein Geld verdient, versagen      ändert habe. Die Stimmung an der Tür wird        jährige Ann - Kathrin, Soziologie-Studentin
                                                                                                                                                                                                              mit sich reden. Doch
      immer, du stehst nur die ganze Nacht rum,        sie ihm die finanzielle Unterstützung.             gereizter, die Gäste aggressiver. Auf das        aus Augsburg. Steven wertet viele der
                                                                                                                                                                                                              einer wachsenden Zahl von
      aber die körperliche Belastung ist enorm. Und    Grundsätzlich sei es ihm »völlig egal«, was        Durchgreifen der Ordnungsmacht können           flüchtigen Flirts als plumpe Versuche seiner         Jugendlichen gehe es
      psychisch gehst du völlig kaputt. Ich brauche,   man von ihm denke. Jedoch kennt auch er die       sich die Türsteher immer weniger verlassen.      weiblichen Kundschaft, das Eintrittsgeld zu         alleine darum, die Türsteher
      wenn ich morgens endlich in meinem Bett          gängigen Klischees, die viele seiner Gäste von    Und immer mehr Gäste trinken über ihren          sparen. In den übrigen Fällen erfährt er nicht      zu provozieren. Steven
      liege, mindestens eine Stunde, bis mein Kopf     Türstehern haben. »Einer großen Anzahl von        Durst.Vor allem Mädchen überschätzen da-         selten, dass seine nächtlichen Verehrerin-          ruft mittlerweile die Polizei
      zur Ruhe kommt. Überall sehe ich Gesich-         Türstehern geht es in erster Linie darum,         bei zunehmend ihre Trinkfestigkeit. Steven hat   nen sich eigentlich in festen Händen befind-         und zeigt die unflätigsten
      ter. « Zwar hat Steven sich neben seinem Stu-    Macht auszuspielen und die Frauenwelt zu          sich daran gewöhnt, ohnmächtige Damen            en und lediglich auf der Suche nach et-             Pöbler an.|
      dium ein deutschlandweit tätiges Sicherheits-    erobern,« bestätigt der 27-jährige Mathema-       von den Toiletten ins Freie zu tragen. »Die      was Spaß sind. Mittlerweile fällt es ihm schwer,
      unternehmen aufgebaut, doch lange will           tikstudent Lothar*, der einen Sommer vor          Frauen saufen ohne Ende: Dass wir einen          Vertrauen zu Frauen aufzubauen: »Irgend-
      er nicht mehr Nacht für Nacht Gesichtskont-      einem Augsburger Club als Türsteher               Krankenwagen holen mussten, gab es früher        wann denkst du, es gibt nur noch Schlampen.«
      rollen vor Augsburger Clubs durchführen          gearbeitet hat, weil er die lauen Nächte in       nie. Heute passiert das drei Mal pro Wo-         Arbeit und Privates trennt er zudem strikt:
      müssen. Als er mit 18 damit begann, machte       seiner Dachwohnung nicht mehr länger              che. « Stevens Frauenbild hat sich durch         »Ich habe noch nie im Leben eine Tussy von
      ihm sein Nebenjob Spaß. Er hatte Freude          ertrug. Richtigen Ärger gab es während            die Arbeit drastisch verändert. Unmoralische     der Tür nach Hause abgeschleppt.« Und
      daran, viele Menschen kennen zu lernen,          dieses halben Jahres kaum. » Entscheidend ist,
      kannte auch rasch alle Größen des Augsburger     dass du den Gästen eine klare Grenze auf-
      Nachtlebens und genoss es, dass sie ihn          zeigst.« Er stellt sich auf die Schwelle des
      kannten. Ein Phänomen, das Steven bei sei-       Eingangs. »Mach ihnen klar: Bis hierhin und
      nen überwiegend studentischen Mitar-             nicht weiter. « Lothar weiß, dass viele Türste-
      beitern noch immer beobachten kann: » Am         her nicht ruhig bleiben können, wenn sie
      Anfang bekommt jeder einen Höhenflug.«            lange genug von einem aggressiven
      Inzwischen ist Steven ernüchtert. Die la-        Gast angepöbelt werden. Außerdem sähen es
      tente Ahnung, früher oder später könne auch      die Inhaber vieler Clubs nicht gerne,
      ihm während seiner Arbeit etwas Ernster-         wenn sich ein Türsteher derart passiv verhalte.
      es zustoßen, hat ihn nachdenklich werden las-    Doch man müsse es durchstehen, die Be-
      sen. Auch seine Leistungen in der Uni            schimpfungen über sich ergehen lassen. »Du
      leiden. Studieren kann Steven nur nachmit-       darfst dich nicht provozieren lassen, und
      tags. Allem Pragmatismus bei der Erstellung      vor allem darfst du niemals einen wütenden
      seiner Stundenpläne zum Trotz benötigt           Betrunkenen anfassen.« Denn dann eskaliere
      er nach drei Nachtschichten in Folge in-         die Situation meist. Und besonders dürfe
      zwischen zwei Tage zur Regeneration. Der         man sich nicht auf eine Schlägerei vor dem
      Spaß, abends mit Freunden wegzugehen,             Club auf der Straße einlassen. Dort endet
      zu trinken und zu tanzen, ist ihm bereits vor    das Hausrecht der Türsteher – und das wissen
      langer Zeit vergangen. In einer Disko            auch viele Gäste. Steven, selber Jurastudent,
      oder einem Club, wo alle anderen Gäste           bestätigt: » Jura-Studenten sind die schlimms-
      locker werden und sich vergnügen, steht der      ten Gäste – neben den Geisteswissenschaft-
      Türsteher unter Dauerspannung, weil er           lern, das sind alles kleine Revoluzzer, die dir
      sich vom Gefühl nicht frei machen kann, im       was von ihren Freiheitsrechten erzählen
      Dienst zu sein. »Heute bin ich spießig und       wollen.« Eine unbedachte Äußerung, eine
      froh, wenn ich einen Abend ganz in Ruhe          kurze Rangelei, und der Türsteher findet
      vorm Fernseher verbringen kann. Natürlich        sich vor dem Kadi wieder. Daniel*, 30 Jahre
      gebe ich mir auch noch ab und an die Kante.      alt und Chef des Sicherheitsdienstes eines
      Aber ich versichere dir: Wenn ich einen          Augsburger Clubs, fühlt sich von der
      Abend richtig gesoffen habe, bin ich fitter, als   Justiz vorverurteilt: »Früher ging es um Not-

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Studiengebühren Ausgabe 1 - Sommer 2005 Mit 14 Seiten Extra zum Thema - presstige - Das Augsburger Hochschulmagazin
Zwischen Hochgefühl der Macht und Konflikttraining
    Die Augsburger Nacht
      Türstehern in Augsburg über die breite Schulter geschaut
    stinkt wie Schimmel
      Ein Beitrag von Christopher Große

         Nach sieben Jahren als Türsteher in Augs-     wenn ich einen Abend Stress an der Tür hatte.«    wehr. Heute heißt es in der Anklage gleich       Angebote von knapp bekleideten weiblich-
      burg hat Steven* die Schnauze voll von           Seine Arbeit erwies sich auch sonst als wenig     Beleidigung und Körperverletzung.« Der Tür-      en Gästen erhält er regelmäßig. »Viele Frauen
      seinem Job. Der Biorhythmus habe sich über       zuträglich für ein harmonisches Privatleben.      steher stehe von Vornherein als Täter fest.      sehen den Türsteher als Beschützer. Die            |Nur noch wenige der oft
      die Jahre völlig verändert. Ständig sei er       »Bislang ist noch jede meiner Beziehungen         Einen Abend lang, wünscht er sich, solle sich    Jungs sind gut gebaut und machen auf Macho.         jungen Gäste bringen
      müde. Seine Freunde attestieren dem 25 jähr-     am Job gescheitert. Keine Frau hält solche        ein Richter neben ihn stellen, um live mit-      Eigentlich sind sie aber liebe Kerle, die auf       Daniel einen Rest an Re-
      igen immer häufiger, er sehe längst aus wie       Arbeitszeiten aus.« Seit seine Eltern erfahren    zuerleben, wie sich das Klima an der Tür ver-    Himbeeren mit Sahne stehen,« so die 25-             spekt entgegen. Dabei
                                                                                                                                                                                                              lasse er in Ruhe über Vieles
      30. »Der Job macht dich fertig. Alle denken      haben, womit er sein Geld verdient, versagen      ändert habe. Die Stimmung an der Tür wird        jährige Ann - Kathrin, Soziologie-Studentin
                                                                                                                                                                                                              mit sich reden. Doch
      immer, du stehst nur die ganze Nacht rum,        sie ihm die finanzielle Unterstützung.             gereizter, die Gäste aggressiver. Auf das        aus Augsburg. Steven wertet viele der
                                                                                                                                                                                                              einer wachsenden Zahl von
      aber die körperliche Belastung ist enorm. Und    Grundsätzlich sei es ihm »völlig egal«, was        Durchgreifen der Ordnungsmacht können           flüchtigen Flirts als plumpe Versuche seiner         Jugendlichen gehe es
      psychisch gehst du völlig kaputt. Ich brauche,   man von ihm denke. Jedoch kennt auch er die       sich die Türsteher immer weniger verlassen.      weiblichen Kundschaft, das Eintrittsgeld zu         alleine darum, die Türsteher
      wenn ich morgens endlich in meinem Bett          gängigen Klischees, die viele seiner Gäste von    Und immer mehr Gäste trinken über ihren          sparen. In den übrigen Fällen erfährt er nicht      zu provozieren. Steven
      liege, mindestens eine Stunde, bis mein Kopf     Türstehern haben. »Einer großen Anzahl von        Durst.Vor allem Mädchen überschätzen da-         selten, dass seine nächtlichen Verehrerin-          ruft mittlerweile die Polizei
      zur Ruhe kommt. Überall sehe ich Gesich-         Türstehern geht es in erster Linie darum,         bei zunehmend ihre Trinkfestigkeit. Steven hat   nen sich eigentlich in festen Händen befind-         und zeigt die unflätigsten
      ter. « Zwar hat Steven sich neben seinem Stu-    Macht auszuspielen und die Frauenwelt zu          sich daran gewöhnt, ohnmächtige Damen            en und lediglich auf der Suche nach et-             Pöbler an.|
      dium ein deutschlandweit tätiges Sicherheits-    erobern,« bestätigt der 27-jährige Mathema-       von den Toiletten ins Freie zu tragen. »Die      was Spaß sind. Mittlerweile fällt es ihm schwer,
      unternehmen aufgebaut, doch lange will           tikstudent Lothar*, der einen Sommer vor          Frauen saufen ohne Ende: Dass wir einen          Vertrauen zu Frauen aufzubauen: »Irgend-
      er nicht mehr Nacht für Nacht Gesichtskont-      einem Augsburger Club als Türsteher               Krankenwagen holen mussten, gab es früher        wann denkst du, es gibt nur noch Schlampen.«
      rollen vor Augsburger Clubs durchführen          gearbeitet hat, weil er die lauen Nächte in       nie. Heute passiert das drei Mal pro Wo-         Arbeit und Privates trennt er zudem strikt:
      müssen. Als er mit 18 damit begann, machte       seiner Dachwohnung nicht mehr länger              che. « Stevens Frauenbild hat sich durch         »Ich habe noch nie im Leben eine Tussy von
      ihm sein Nebenjob Spaß. Er hatte Freude          ertrug. Richtigen Ärger gab es während            die Arbeit drastisch verändert. Unmoralische     der Tür nach Hause abgeschleppt.« Und
      daran, viele Menschen kennen zu lernen,          dieses halben Jahres kaum. » Entscheidend ist,
      kannte auch rasch alle Größen des Augsburger     dass du den Gästen eine klare Grenze auf-
      Nachtlebens und genoss es, dass sie ihn          zeigst.« Er stellt sich auf die Schwelle des
      kannten. Ein Phänomen, das Steven bei sei-       Eingangs. »Mach ihnen klar: Bis hierhin und
      nen überwiegend studentischen Mitar-             nicht weiter. « Lothar weiß, dass viele Türste-
      beitern noch immer beobachten kann: » Am         her nicht ruhig bleiben können, wenn sie
      Anfang bekommt jeder einen Höhenflug.«            lange genug von einem aggressiven
      Inzwischen ist Steven ernüchtert. Die la-        Gast angepöbelt werden. Außerdem sähen es
      tente Ahnung, früher oder später könne auch      die Inhaber vieler Clubs nicht gerne,
      ihm während seiner Arbeit etwas Ernster-         wenn sich ein Türsteher derart passiv verhalte.
      es zustoßen, hat ihn nachdenklich werden las-    Doch man müsse es durchstehen, die Be-
      sen. Auch seine Leistungen in der Uni            schimpfungen über sich ergehen lassen. »Du
      leiden. Studieren kann Steven nur nachmit-       darfst dich nicht provozieren lassen, und
      tags. Allem Pragmatismus bei der Erstellung      vor allem darfst du niemals einen wütenden
      seiner Stundenpläne zum Trotz benötigt           Betrunkenen anfassen.« Denn dann eskaliere
      er nach drei Nachtschichten in Folge in-         die Situation meist. Und besonders dürfe
      zwischen zwei Tage zur Regeneration. Der         man sich nicht auf eine Schlägerei vor dem
      Spaß, abends mit Freunden wegzugehen,             Club auf der Straße einlassen. Dort endet
      zu trinken und zu tanzen, ist ihm bereits vor    das Hausrecht der Türsteher – und das wissen
      langer Zeit vergangen. In einer Disko            auch viele Gäste. Steven, selber Jurastudent,
      oder einem Club, wo alle anderen Gäste           bestätigt: » Jura-Studenten sind die schlimms-
      locker werden und sich vergnügen, steht der      ten Gäste – neben den Geisteswissenschaft-
      Türsteher unter Dauerspannung, weil er           lern, das sind alles kleine Revoluzzer, die dir
      sich vom Gefühl nicht frei machen kann, im       was von ihren Freiheitsrechten erzählen
      Dienst zu sein. »Heute bin ich spießig und       wollen.« Eine unbedachte Äußerung, eine
      froh, wenn ich einen Abend ganz in Ruhe          kurze Rangelei, und der Türsteher findet
      vorm Fernseher verbringen kann. Natürlich        sich vor dem Kadi wieder. Daniel*, 30 Jahre
      gebe ich mir auch noch ab und an die Kante.      alt und Chef des Sicherheitsdienstes eines
      Aber ich versichere dir: Wenn ich einen          Augsburger Clubs, fühlt sich von der
      Abend richtig gesoffen habe, bin ich fitter, als   Justiz vorverurteilt: »Früher ging es um Not-

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Studiengebühren Ausgabe 1 - Sommer 2005 Mit 14 Seiten Extra zum Thema - presstige - Das Augsburger Hochschulmagazin
o                                dann fügt er nach kurzem Grübeln hinzu:
                                 »Glaubst du etwa, ich hab auf sowas um sechs
                                 Uhr morgens nach neun Stunden Arbeit
                                 noch Lust?« Daniel nippt während der Arbeit
                                 an einer Flasche Cola light und beißt ab
                                 und zu in einen Latte Macchiato-Energierie-
                                 gel. Alle Clubs können heute an Wochenta-
                                 gen nur noch mit Rabatten und Freige-
                                 tränken Publikum locken. Daniel arbeitet
                                 nicht gerne, wenn beim Tanzen Cocktails
                                 oder Longdrinks zu Spottpreisen ausge-
                                 schenkt werden. »Je mehr im Laden gesoffen
                                 wird, desto mehr Ärger haben wir dann
                                 auch hier draußen. « Daniel begreift es als
                                 seine »Pflicht als Mitarbeiter eine Dienstleist-
                                 ungsbetriebs, mit dem Kunden zu reden und
                                 ihn zu informieren«. Dass er dabei weit geh-
                                 end auf Unverständnis stößt und in den
                                 Augen vieler »den Deppen spielen muss«, nicht
                                                                                   nisvoll: »Die Türsteher machen auch nur
                                                                                   ihren Job. Ausländische Jugendliche treten
                                                                                   meist in reinen Männergruppen auf . Dann
                                                                                   verhalten sie sich ganz anders als einzeln. Ich
                                                                                   fordere sie immer wieder auf, sich stärker an
                                                                                   die hiesigen Gegebenheiten anzupassen. « Ihr
                                                                                   Ehrgefühl und Frauenbild unterscheide
                                                                                   sich stark von mitteleuropäischen Vorstel-
                                                                                   lungen: Das sorgt für Zündstoff. Stevens
                                                                                   Angestellter Ivan* kennt die Vorurteile einiger
                                                                                   Türsteherkollegen: »Es ist schade, dass ein
                                                                                   Paar schwarze Schafe dafür sorgen, dass man
                                                                                   ein negatives Klischee hat.« Denn grund-
                                                                                   sätzlich gibt es nicht mehr Ärger mit aus-
                                                                                   ländischen als mit deutschen Gästen, wie
                                                                                   Steven festhält: »Jeder, der getrunken hat und
                                                                                   hier an die Tür kommt, kann potenziell
                                                                                   durchdrehen. Das bleibt immer ein Stück
                                                                                   weit unberechenbar.« Daniel hat seine
                                 selten sogar als Rassist oder Nazi beschimpft     dunklen Lederhandschuhe immer griffbereit:
                                 wird, darf den gebürtigen Rumänen nicht           »Gewalt ist das letzte Mittel.« Für die
                                 stören. Als Chef an der Tür hat er darauf zu      Türsteher, in Selbstverteidigung und Kon-
                                 achten, dass »die Mischung im Laden               fliktlösung regelmäßig geschult, bedeutet
                                 stimmt«. Dabei müssen für ihn als »einzige        das jedes Mal eine Ausnahmesituation, in der
                                 Kontrollinstanz«, wie er es nennt, nicht nur      ihnen schnelles und vor allem konzertier-
                                 Kriterien wie Geschlecht und Alter, sondern       tes Handeln abverlangt wird. Augsburg sei
                                 eben auch Kleidung oder die ethnische Her-        mit Sicherheit bei Weitem nicht so ge-
                                 kunft seiner Gäste eine Rolle spielen, damit      fährlich wie Frankfurt oder Berlin. Dennoch
|Das schönste Geschenk           aus einer ausgelassenen Party nicht rasch ein     hatte Daniel während seiner diversenTür-
 zu seinem 22. Geburtstag        nur noch schwer zu kontrollierendes Pulver-       steherjobs zwischen Stadtbergen, Friedberg
 erhielt Daniels Kollege         fass wird. »Es gibt bestimmte Gruppen, die        und der Maximilianstraße häufig genug
 Andrian von fünf Albanern.      solltes t du nicht zusammen im Laden haben.       das zweifelhafte Vergnügen, mit den weniger
 Irgendwann kurz nach            Sonst machen sie Stress«, erläutert Ste-          umgänglichen Gestalten des Augsburg-
 Mitternacht rückte das Fest-
                                 ven. Dieses Argument hat auch Fehmi, seit 15      er Nachtlebens nähere Bekanntschaft zu
 komitee an, bepackt mit
                                 Jahren Ausländerbeirat der Stadt Augsburg,        schließen: »Wenn man sich etwas umschaut,
 fliegenden Fäusten und saf-
 tigen Fußtritten. Die           häufig gehört. Doch kennt er ebenfalls die         sieht man genug Kriminalität. Augsburg bei
 schlagfertige Fraktion aus      regelmäßigen Klagen ausländischer Jugendli-       Nacht ist keine Frühlingswiese mit blü-
 Südeuropa hatte einen           cher über den latenten Rassismus einiger          henden Blumen. Augsburg bei Nacht stinkt
 anderen Adressaten im           Türsteher: »Nur aufgrund deines Aussehens         wie Schimmel.« Zwar gilt Bayern noch
 Visier. Da dieser sich jedoch   aussortiert zu werden, ist schlimm, das tut       immer als weniger heißes Pflaster. Trotzdem
 hinter der schweren Ein-        wirklich weh.Wir haben das Jahr 2005, und du      denkt Steven nach jedem weiteren An-
 gangstür zu verschanzen         hörst: ›Nur für Stammkunden‹ oder ›Du passt       griff auf einen seiner Mitarbeiter darüber nach,
 wusste, störte man sich we-     hier nicht rein‹. Sich ständig als Bürger         sie mit schuss- und stichsicheren Westen
 nig daran, das Präsent          zweiter Klasse zu fühlen, ist absolut frustrie-   auszustatten. Daniel resümiert: »Ich habe auch
 Andrian zu überbringen.
                                 rend.« Durch die Erfahrung permanenter            viel Glück gehabt.« Die drei Stichwunden
 Bis die Polizei schließ-
                                 Ablehnung steige die Anspannung junger            an Kopf, Schulter und Ellenbogen sind für ihn
 lich eintraf, war die Besche-
 rung schon vorbei.|             Ausländer. Deren Hang zur Gewalt monieren         Erinnerung und Mahnung, dass es bei seinem
                                 andererseits viele Türsteher. Nach 24 Jahren      Job nicht zuletzt auch um die eigene
                                 in Deutschland äußert sich Fehmi verständ-        Sicherheit geht. * Namen von der Redaktion geändert

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o                                dann fügt er nach kurzem Grübeln hinzu:
                                 »Glaubst du etwa, ich hab auf sowas um sechs
                                 Uhr morgens nach neun Stunden Arbeit
                                 noch Lust?« Daniel nippt während der Arbeit
                                 an einer Flasche Cola light und beißt ab
                                 und zu in einen Latte Macchiato-Energierie-
                                 gel. Alle Clubs können heute an Wochenta-
                                 gen nur noch mit Rabatten und Freige-
                                 tränken Publikum locken. Daniel arbeitet
                                 nicht gerne, wenn beim Tanzen Cocktails
                                 oder Longdrinks zu Spottpreisen ausge-
                                 schenkt werden. »Je mehr im Laden gesoffen
                                 wird, desto mehr Ärger haben wir dann
                                 auch hier draußen. « Daniel begreift es als
                                 seine »Pflicht als Mitarbeiter eine Dienstleist-
                                 ungsbetriebs, mit dem Kunden zu reden und
                                 ihn zu informieren«. Dass er dabei weit geh-
                                 end auf Unverständnis stößt und in den
                                 Augen vieler »den Deppen spielen muss«, nicht
                                                                                   nisvoll: »Die Türsteher machen auch nur
                                                                                   ihren Job. Ausländische Jugendliche treten
                                                                                   meist in reinen Männergruppen auf . Dann
                                                                                   verhalten sie sich ganz anders als einzeln. Ich
                                                                                   fordere sie immer wieder auf, sich stärker an
                                                                                   die hiesigen Gegebenheiten anzupassen. « Ihr
                                                                                   Ehrgefühl und Frauenbild unterscheide
                                                                                   sich stark von mitteleuropäischen Vorstel-
                                                                                   lungen: Das sorgt für Zündstoff. Stevens
                                                                                   Angestellter Ivan* kennt die Vorurteile einiger
                                                                                   Türsteherkollegen: »Es ist schade, dass ein
                                                                                   Paar schwarze Schafe dafür sorgen, dass man
                                                                                   ein negatives Klischee hat.« Denn grund-
                                                                                   sätzlich gibt es nicht mehr Ärger mit aus-
                                                                                   ländischen als mit deutschen Gästen, wie
                                                                                   Steven festhält: »Jeder, der getrunken hat und
                                                                                   hier an die Tür kommt, kann potenziell
                                                                                   durchdrehen. Das bleibt immer ein Stück
                                                                                   weit unberechenbar.« Daniel hat seine
                                 selten sogar als Rassist oder Nazi beschimpft     dunklen Lederhandschuhe immer griffbereit:
                                 wird, darf den gebürtigen Rumänen nicht           »Gewalt ist das letzte Mittel.« Für die
                                 stören. Als Chef an der Tür hat er darauf zu      Türsteher, in Selbstverteidigung und Kon-
                                 achten, dass »die Mischung im Laden               fliktlösung regelmäßig geschult, bedeutet
                                 stimmt«. Dabei müssen für ihn als »einzige        das jedes Mal eine Ausnahmesituation, in der
                                 Kontrollinstanz«, wie er es nennt, nicht nur      ihnen schnelles und vor allem konzertier-
                                 Kriterien wie Geschlecht und Alter, sondern       tes Handeln abverlangt wird. Augsburg sei
                                 eben auch Kleidung oder die ethnische Her-        mit Sicherheit bei Weitem nicht so ge-
                                 kunft seiner Gäste eine Rolle spielen, damit      fährlich wie Frankfurt oder Berlin. Dennoch
|Das schönste Geschenk           aus einer ausgelassenen Party nicht rasch ein     hatte Daniel während seiner diversenTür-
 zu seinem 22. Geburtstag        nur noch schwer zu kontrollierendes Pulver-       steherjobs zwischen Stadtbergen, Friedberg
 erhielt Daniels Kollege         fass wird. »Es gibt bestimmte Gruppen, die        und der Maximilianstraße häufig genug
 Andrian von fünf Albanern.      solltes t du nicht zusammen im Laden haben.       das zweifelhafte Vergnügen, mit den weniger
 Irgendwann kurz nach            Sonst machen sie Stress«, erläutert Ste-          umgänglichen Gestalten des Augsburg-
 Mitternacht rückte das Fest-
                                 ven. Dieses Argument hat auch Fehmi, seit 15      er Nachtlebens nähere Bekanntschaft zu
 komitee an, bepackt mit
                                 Jahren Ausländerbeirat der Stadt Augsburg,        schließen: »Wenn man sich etwas umschaut,
 fliegenden Fäusten und saf-
 tigen Fußtritten. Die           häufig gehört. Doch kennt er ebenfalls die         sieht man genug Kriminalität. Augsburg bei
 schlagfertige Fraktion aus      regelmäßigen Klagen ausländischer Jugendli-       Nacht ist keine Frühlingswiese mit blü-
 Südeuropa hatte einen           cher über den latenten Rassismus einiger          henden Blumen. Augsburg bei Nacht stinkt
 anderen Adressaten im           Türsteher: »Nur aufgrund deines Aussehens         wie Schimmel.« Zwar gilt Bayern noch
 Visier. Da dieser sich jedoch   aussortiert zu werden, ist schlimm, das tut       immer als weniger heißes Pflaster. Trotzdem
 hinter der schweren Ein-        wirklich weh.Wir haben das Jahr 2005, und du      denkt Steven nach jedem weiteren An-
 gangstür zu verschanzen         hörst: ›Nur für Stammkunden‹ oder ›Du passt       griff auf einen seiner Mitarbeiter darüber nach,
 wusste, störte man sich we-     hier nicht rein‹. Sich ständig als Bürger         sie mit schuss- und stichsicheren Westen
 nig daran, das Präsent          zweiter Klasse zu fühlen, ist absolut frustrie-   auszustatten. Daniel resümiert: »Ich habe auch
 Andrian zu überbringen.
                                 rend.« Durch die Erfahrung permanenter            viel Glück gehabt.« Die drei Stichwunden
 Bis die Polizei schließ-
                                 Ablehnung steige die Anspannung junger            an Kopf, Schulter und Ellenbogen sind für ihn
 lich eintraf, war die Besche-
 rung schon vorbei.|             Ausländer. Deren Hang zur Gewalt monieren         Erinnerung und Mahnung, dass es bei seinem
                                 andererseits viele Türsteher. Nach 24 Jahren      Job nicht zuletzt auch um die eigene
                                 in Deutschland äußert sich Fehmi verständ-        Sicherheit geht. * Namen von der Redaktion geändert

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Der Weg für Studiengebühren ist frei – ob die
     Das wird teuer – die Gebühren rollen
        Hochschulen von ihnen profitieren, bleibt ungewiss
     unaufhaltsam auf Bayerns Studenten zu
        Ein Beitrag von Jörn Retterath

           Seit dem 26. Januar wissen wir: Das garan-    Studenten bei der Verwendung der Erlöse
        tiert kostenfreie Erststudium gibt es nicht      und die Zusicherung, dass die Studiengebüh-
        mehr. Doch wie soll die Finanzierung der         ren ausschließlich der Lehre zu Gute kom-
        Hochschulen in Zukunft aussehen? Welche          men. Auch Ministerpräsident Edmund Stoiber
        der vielen Vorschläge werden umgesetzt? Ab       (CSU) sprach sich in einem Interview mit
        wann müssen wir wie viel Geld für unser          der Süddeutschen Zeitung gegen voreiliges
        Studium zahlen, und wie sollen wir das finan-    Handeln aus: »Das Ganze muss Hand und Fuß
        zieren? Was halten eigentlich die Leiter der     haben, es muss stimmig sein.« Nach seinem
        Augsburger Hochschulen von der »Campus-          Willen sollen die Hochschulen eigenstän-
        Maut« und wie wollen die Studentenver-           dig über die Höhe der Gebühren entscheiden
        treter vor Ort auf die Einführung von Studi-     dürfen. Ebenfalls gab Stoiber den Studenten
        engebühren reagieren?                            die Garantie, dass das Geld dauerhaft an den
           Vielleicht lag es ja an der frühen Uhrzeit,   Unis bleibt: »Die Studiengebühren werden
        oder aber am Juristendeutsch, dass die           zu null Komma null im Staatssäckel landen.«
        Entscheidung zur Zulässigkeit von Studien-       Das wiederholt sein Bildungsminister Goppel
        gebühren im Albertus - Magnus -Hörsaal der       auch gegenüber Presstige: »Die Einnahmen
        Augsburger Uni wenigstens für kurze Zeit         der Studienbeiträge fließen voll an die Hoch-
        für begeisterten Beifall sorgte. Doch klärte     schulen.« Die zunächst von seinem Ministeri-
        sich das Missverständnis schnell auf, und        um ins Gespräch gebrachte Studiengebühr ab
        Ernüchterung machte sich unter den Studen-       dem kommenden Wintersemester in Höhe
        ten breit. In seinem Urteil hatte das höchste    von 100 Euro stieß auf breite Kritik und der
        deutsche Gericht dem Bund die Gesetzgeb-         Vorschlag wurde schließlich zurückgezogen,
        ungskompetenz in Sachen Studiengebühren          nachdem auch Stoiber öffentlich für eine gu-
        abgesprochen. Die Richter des Zweiten Se-        te Vorbereitung der Gebührenerhebung ein-
        nats am BVerfG zeigten der Bundesbildungs-       trat. Goppel versichert im Presstige-Interview,
        ministerin Bulmahn (SPD) die rote Karte. Die     dass »die Beiträge erstmalig für das Sommer-
        Gesetzgebungskompetenz über Einführ-             semester 2007 erhoben werden«. Auch
        ung von Studiengebühren steht den einzel-         zur Höhe der Gebühren klare Worte aus
        nen Bundesländern zu.                            München: »500 Euro pro Semester ist die
           Seit dem Urteilsspruch sind mittlerweile      klare Obergreze, die wir im Hochschulge-
        über vier Monate ins Land gegangen und           setz festsetzen wollen.« Bei all den theore-      |Von Abwanderung in
        ein fertiges Konzept liegt noch nicht vor.       tischen Überlegungen gerät der einzelne            gebührenfreie Bundesländer
        In Bayern schien die Sache schnell klar zu       Student leicht aus dem Blickfeld. Schon jetzt      geht Minister Goppel
        sein: Der Freistaat gehörte neben Baden-         studieren im Durchschnitt nur 13 Prozent           nicht aus. Dagegen möchte
                                                                                                            er die Abbrecherquote
        Württemberg, Hamburg, Sachsen, Sachsen -         der bildungsfernen Schichten. Auch ohne
                                                                                                            durch mehr Beratung sen-
        Anhalt und dem Saarland zu den sechs             Studiengebühren haben Studierende aus
                                                                                                            ken: »Mit den zusätzlichen
        Klägern. Unmittelbar nach der Karlsruhe Ent-     diesen Milieus trotz BAföG und Nebenjobs           Mitteln der Studienbei-
        scheidung erklärte der bayerische Wissen-        Probleme, ihren Lebensunterhal, zu bestreiten.     träge werden wir auch die
        schaftsminister Dr. Thomas Goppel (CSU):         Umso mehr bedarf es eines sozialverträgli-         Beratung der Studieren-
        » Ich will beginnen.« Doch die Universitäts-     chen Systems aus Darlehen und Stipendien.          den wesentlich verbessern
        rektoren warnten den Minister vor Schnell-       Doch gerade hier zeigen sich die größten           können.«|
        schüssen, so ihr Sprecher, Wolfgang Herr-        Probleme: Private Banken wollen Kleinstkre-
        mann: » Ich kann nur einen Rat erteilen, ein     dite von jährlich 1.000 Euro nicht vergeben;
        sauberes Modell zu erarbeiten.« Die Hoch-        sie scheuen die Ausfallrisiken.
        schulleiter knüpfen die Einführung von Ge-       Neben den landeseigenen Banken soll jetzt
        bühren an Bedingungen wie differenzierte          auch die Kreditanstalt für Wiederaufbau
        Gebühren, Einführung eines sozialverträgli-      (KfW) einspringen, die jedoch gerne vom
        chen Darlehenssystems, Mitspracherechte der      Bund eine Ausfallbürgschaft als Sicherheit

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Der Weg für Studiengebühren ist frei – ob die
     Das wird teuer – die Gebühren rollen
        Hochschulen von ihnen profitieren, bleibt ungewiss
     unaufhaltsam auf Bayerns Studenten zu
        Ein Beitrag von Jörn Retterath

           Seit dem 26. Januar wissen wir: Das garan-    Studenten bei der Verwendung der Erlöse
        tiert kostenfreie Erststudium gibt es nicht      und die Zusicherung, dass die Studiengebüh-
        mehr. Doch wie soll die Finanzierung der         ren ausschließlich der Lehre zu Gute kom-
        Hochschulen in Zukunft aussehen? Welche          men. Auch Ministerpräsident Edmund Stoiber
        der vielen Vorschläge werden umgesetzt? Ab       (CSU) sprach sich in einem Interview mit
        wann müssen wir wie viel Geld für unser          der Süddeutschen Zeitung gegen voreiliges
        Studium zahlen, und wie sollen wir das finan-    Handeln aus: »Das Ganze muss Hand und Fuß
        zieren? Was halten eigentlich die Leiter der     haben, es muss stimmig sein.« Nach seinem
        Augsburger Hochschulen von der »Campus-          Willen sollen die Hochschulen eigenstän-
        Maut« und wie wollen die Studentenver-           dig über die Höhe der Gebühren entscheiden
        treter vor Ort auf die Einführung von Studi-     dürfen. Ebenfalls gab Stoiber den Studenten
        engebühren reagieren?                            die Garantie, dass das Geld dauerhaft an den
           Vielleicht lag es ja an der frühen Uhrzeit,   Unis bleibt: »Die Studiengebühren werden
        oder aber am Juristendeutsch, dass die           zu null Komma null im Staatssäckel landen.«
        Entscheidung zur Zulässigkeit von Studien-       Das wiederholt sein Bildungsminister Goppel
        gebühren im Albertus - Magnus -Hörsaal der       auch gegenüber Presstige: »Die Einnahmen
        Augsburger Uni wenigstens für kurze Zeit         der Studienbeiträge fließen voll an die Hoch-
        für begeisterten Beifall sorgte. Doch klärte     schulen.« Die zunächst von seinem Ministeri-
        sich das Missverständnis schnell auf, und        um ins Gespräch gebrachte Studiengebühr ab
        Ernüchterung machte sich unter den Studen-       dem kommenden Wintersemester in Höhe
        ten breit. In seinem Urteil hatte das höchste    von 100 Euro stieß auf breite Kritik und der
        deutsche Gericht dem Bund die Gesetzgeb-         Vorschlag wurde schließlich zurückgezogen,
        ungskompetenz in Sachen Studiengebühren          nachdem auch Stoiber öffentlich für eine gu-
        abgesprochen. Die Richter des Zweiten Se-        te Vorbereitung der Gebührenerhebung ein-
        nats am BVerfG zeigten der Bundesbildungs-       trat. Goppel versichert im Presstige-Interview,
        ministerin Bulmahn (SPD) die rote Karte. Die     dass »die Beiträge erstmalig für das Sommer-
        Gesetzgebungskompetenz über Einführ-             semester 2007 erhoben werden«. Auch
        ung von Studiengebühren steht den einzel-         zur Höhe der Gebühren klare Worte aus
        nen Bundesländern zu.                            München: »500 Euro pro Semester ist die
           Seit dem Urteilsspruch sind mittlerweile      klare Obergreze, die wir im Hochschulge-
        über vier Monate ins Land gegangen und           setz festsetzen wollen.« Bei all den theore-      |Von Abwanderung in
        ein fertiges Konzept liegt noch nicht vor.       tischen Überlegungen gerät der einzelne            gebührenfreie Bundesländer
        In Bayern schien die Sache schnell klar zu       Student leicht aus dem Blickfeld. Schon jetzt      geht Minister Goppel
        sein: Der Freistaat gehörte neben Baden-         studieren im Durchschnitt nur 13 Prozent           nicht aus. Dagegen möchte
                                                                                                            er die Abbrecherquote
        Württemberg, Hamburg, Sachsen, Sachsen -         der bildungsfernen Schichten. Auch ohne
                                                                                                            durch mehr Beratung sen-
        Anhalt und dem Saarland zu den sechs             Studiengebühren haben Studierende aus
                                                                                                            ken: »Mit den zusätzlichen
        Klägern. Unmittelbar nach der Karlsruhe Ent-     diesen Milieus trotz BAföG und Nebenjobs           Mitteln der Studienbei-
        scheidung erklärte der bayerische Wissen-        Probleme, ihren Lebensunterhal, zu bestreiten.     träge werden wir auch die
        schaftsminister Dr. Thomas Goppel (CSU):         Umso mehr bedarf es eines sozialverträgli-         Beratung der Studieren-
        » Ich will beginnen.« Doch die Universitäts-     chen Systems aus Darlehen und Stipendien.          den wesentlich verbessern
        rektoren warnten den Minister vor Schnell-       Doch gerade hier zeigen sich die größten           können.«|
        schüssen, so ihr Sprecher, Wolfgang Herr-        Probleme: Private Banken wollen Kleinstkre-
        mann: » Ich kann nur einen Rat erteilen, ein     dite von jährlich 1.000 Euro nicht vergeben;
        sauberes Modell zu erarbeiten.« Die Hoch-        sie scheuen die Ausfallrisiken.
        schulleiter knüpfen die Einführung von Ge-       Neben den landeseigenen Banken soll jetzt
        bühren an Bedingungen wie differenzierte          auch die Kreditanstalt für Wiederaufbau
        Gebühren, Einführung eines sozialverträgli-      (KfW) einspringen, die jedoch gerne vom
        chen Darlehenssystems, Mitspracherechte der      Bund eine Ausfallbürgschaft als Sicherheit

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