Meisterleistung am Herzstück - Die Modernisierung des OP-Bereichs ist abgeschlossen

Die Seite wird erstellt Alexander Gross
 
WEITER LESEN
Meisterleistung am Herzstück - Die Modernisierung des OP-Bereichs ist abgeschlossen
Unser Krankenhaus
MAGAZIN #01 2021

Meisterleistung
am Herzstück

                                  In besten Händen
Die Modernisierung des
OP-Bereichs ist abgeschlossen

Gut für Leib
und Seele
2 Gabeln für Regionalität
am Teller

Pflege ist
Beziehungsarbeit
Über den Selbstwert der Pflege,
ihre Anforderungen und die
Zukunft

                                                     1
Meisterleistung am Herzstück - Die Modernisierung des OP-Bereichs ist abgeschlossen
MAGAZIN #01 2021

#01 2021                                                                                     30
                                                                                                  ANSPRUCHSVOLL

                                                                                                  Sonst geht dir die Luft aus

                                            Inhalt
                                                                                                  Physiotherapeut Matthias Pfanner
                                                                                                  erlebte die Pandemie auf einer
                                                                                                  Covid-Station

                                                                                             33   Die gute Fee im Service
                                                                                                  Ein Foto und seine Geschichte

                                                                                             34   Pflege ist Beziehungsarbeit
                                               04   Vorwort                                       Ein Gespräch mit Pflegedirektor Bertram
                                                                                                  Landner über den Selbstwert der Pflege,
                                                                                                  ihre Anforderungen und die Zukunft

                                                                                             38   Mein Spital 2030
                                                    MOTIVIERT                                     Spitalsstrukturen in Vorarlberg
                                                                                                  bedarfsgerecht weiterentwickeln
                                               08   Alltag in Wellen
                                                    Arbeiten mit Covid-19 – ein Gespräch
                                                    mit OA Dr. Thomas Striberski und
                                                    DGKP Patrick Drechsler
                                                                                                  VERLÄSSLICH
           IMPRESSUM                           14   Meisterleistung am Herzstück
                                                    Der Umbau des neuen OP-Bereichs          42   Ein Blick zurück
           Herausgeber                              in Vorher- und Nachher- Ansichten             Covid-19 hat vieles verändert.
           Stadt Dornbirn                                                                         Was bleibt? Was haben wir gelernt?
           Rathausplatz 2
           6850 Dornbirn                       20   Hygiene schafft Sicherheit
                                                    Die „Aufbereitungseinheit für Medizin-   44   Pflegeschule Unterland als Notspital
           Redaktion
           Mag. Andrea Bonetti-Mair
                                                    produkte“ wurde rundum erneuert               Direktorin Simone Chukwuma über
           Mag. Stefan Kalkhofer                                                                  geänderte Ausbildung in Zeiten der
           Mag. Ralf Hämmerle                  24   Gut für Leib und Seele                        Pandemie
           Lektorat                                 2 Gabeln – eine Auszeichnung für
           Mag. Miriam Filler                       Regionalität am Teller                   48   Mit Qualität zum Erfolg
           Fotos
                                                                                                  Erfolgreiche Zertifizierung des Qualitäts-
           Lisa Mathis                                                                            managements im Krankenhaus Dornbirn
           MEDIArt Photographie
           Stadt Dornbirn
           Stadtarchiv Dornbirn                                                              52   Zertifizierte Qualität
           Stefan Kalkhofer                                                                       Unsere Abteilungen sind spezialisiert
           Andrea Bonetti
                                                                                                  und zertifiziert für Ihre Gesundheit –
           Gestaltung                                                                             ein Auszug unserer Spezialisierungen
           bzga.at
           sägenvier
                                                                                             54   Statistik 2020
           Druck
           Druckerei Sedlmayr, Dornbirn
                                                                                             56   Drei Fragen …

           Die Bilder in dieser Ausgabe
           wurden zum Großteil vor Beginn
           der Covid-19-Pandemie
           aufgenommen.

 2                                                                                                                                             3
Meisterleistung am Herzstück - Die Modernisierung des OP-Bereichs ist abgeschlossen
MAGAZIN #01 2021

    Vorwort
                                                Liebe Leserinnen und Leser!

                                                Wie wichtig unsere Pflege- und Gesundheitsein-
                                                richtungen für die Versorgung der Bevölkerung
                                                sind, haben die vergangenen Monate rund um die
                                                Corona-Pandemie gezeigt. Vor allem die zweite
                                                Infektionswelle war kritisch und hat sowohl das
                                                Krankenhaus der Stadt Dornbirn als auch die
                                                anderen Krankenanstalten im Land extrem gefor-
                                                dert. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben
                                                in dieser Zeit Außergewöhnliches geleistet, wofür
    „Die Mitarbeiterinnen                       ich mich im Namen aller Dornbirnerinnen und

     und Mitarbeiter haben                      Dornbirner herzlich bedanken möchte. In dieser
                                                Ausnahmesituation hat sich auch die landesweite
     in dieser Zeit Außerge-                    Zusammenarbeit und Koordination bewährt. Ge-

     wöhnliches geleistet,                      meinsam mit den anderen Krankenhäusern wur-
                                                den Strategien erarbeitet, die organisatorischen
                                                                                                       Bei der Qualitätssicherung ist das Krankenhaus
                                                                                                       der Stadt Dornbirn seit Jahren Vorreiter in West-
                                                                                                                                                           Mit diesem Magazin wollen wir Ihnen, geschätzte
                                                                                                                                                           Leserinnen und Leser, unser Krankenhaus vor-
     wofür ich mich im Namen                    Abläufe strukturiert sowie ständig aktualisiert        österreich. Über mehrere Jahre hinweg wurden        stellen und Sie über die Angebote und Leistungen

     aller Dornbirnerinnen                      und die Beschaffung von Schutzmaßnahmen
                                                abgestimmt.
                                                                                                       wir erfolgreich mit dem KTQ-Zertifikat ausge-
                                                                                                       zeichnet. Seit dem vergangenen Jahr ist das Qua-
                                                                                                                                                           informieren. Wesentlich und für die Patientinnen
                                                                                                                                                           und Patienten sicht- und spürbar sind aber die
     und Dornbirner herzlich                                                                           litätsmanagement nach der ISO-Norm zertifi-         Menschen, die dahinterstehen und sich während

     bedanken möchte.“                          Wir sind mit unserem Krankenhaus ein wichtiger
                                                Teil der Gesundheitsversorgung im Land und leis-
                                                                                                       ziert; ein weltweit anerkannter und etablierter
                                                                                                       Standard für das Gesundheitswesen und medizi-
                                                                                                                                                           Ihres Aufenthalts um Sie kümmern: als Ärztinnen
                                                                                                                                                           und Ärzte, als Pflegerinnen und Pfleger, in der
                                                ten dabei einen bedeutenden Beitrag; nicht nur         nische Dienstleistungen.                            Hauswirtschaft, der Technik oder in der Küche,
                                                während der Pandemie. Vor diesem Hintergrund                                                               Wäscherei oder Verwaltung. Sie alle haben ein
    Dipl.-Vw. Andrea Kaufmann
    Bürgermeisterin und Krankenhausreferentin   wollen wir uns gemeinsam mit dem Land aktiv in         Mit der Fertigstellung des OP Bereiches wurde       Ziel: Dass es Ihnen während Ihres Aufenthalts im
                                                den Prozess „Mein Spital 2030“ einbringen. Ziel        ein weiterer und überaus wichtiger Schritt der      Krankenhaus möglichst gut geht sowie Ihre beste
                                                dieses Prozesses ist es, die Angebote und Struk-       Modernisierung des Hauses abgeschlossen. Ab         medizinische und pflegerische Versorgung. Das
                                                turen im Land bedarfsgerecht weiterzuentwickeln.       sofort stehen dem Krankenhaus sieben hochmo-        ist es, was unser Krankenhaus auszeichnet.
                                                Für unser Haus haben wir vor zwei Jahren, sozu-        derne neue Operationssäle zur Verfügung. Dass
                                                sagen als Basis, einen eigenen Strategieprozess        die Arbeiten während des laufenden Kranken-
                                                durchgeführt. Nach einer kürzlich erstellten Analy-    hausbetriebs und nahezu ohne Störung durchge-       		      Dipl.-Vw. Andrea Kaufmann
                                                se des Gesundheitssystems und der Angebote             führt werden konnten, ist beachtlich und eigent-    		      Bürgermeisterin und
                                                aller Krankenhäuser des Landes werden in den           lich eine organisatorische Meisterleistung. Die     		      Krankenhausreferentin
                                                kommenden Monaten die weiteren Schritte vor-           nächsten Schritte sind bereits geplant oder wer-
                                                bereitet und diskutiert. Dass wir die Angebote und     den vorbereitet: der Umbau der Geburtshilfe so-
                                                Leistungen noch besser aufeinander abstimmen           wie die Einrichtung einer Triage im Eingangsbe-
                                                müssen, ist unbestritten. Letztlich sichern wir da-    reich. Die Modernisierung wird uns auch noch in
                                                mit die Qualität für die Patientinnen und Patienten.   den kommenden Jahren beschäftigen.

4                                                                                                                                                                                                             5
Meisterleistung am Herzstück - Die Modernisierung des OP-Bereichs ist abgeschlossen
Sicherheit und Qualität sind das Ergebnis vom Zusammen-
spiel aller Beteiligten. Durch das persönliche Gespräch,
die große Erfahrung und die individuelle Betreuung fühlen
sich unsere Patientinnen und Patienten im Operationssaal
umsorgt. Wir stehen an ihrem Bett und ihnen zur Seite.

OA Dr. Wolfgang Mayrhauser
Anästhesie

                                                            Motiviert
Meisterleistung am Herzstück - Die Modernisierung des OP-Bereichs ist abgeschlossen
MAGAZIN #01 2021                                    TEXT Andrea Bonetti-Mair                                                                                                                              MAGAZIN #01 2021

      OA Dr. Thomas Striberski und DGKP Patrick Drechsler erleben jeden Tag, wie das Virus um sich
      greift und was es anrichtet. Seit dem Ausbruch 2020 wurde aus dem orthopädischen sowie trauma-
      tologischen Stockwerk eine Covid-19-Station. Im Krankenhaus hat die Pandemie vieles verändert:
      Die Interdisziplinäre Intensivstation wurde zur Covid-19-Intensivstation, in der Tageschirurgie wurde
      eine „Not-Intensivstation“ für schwerstkranke Patientinnen und Patienten, die nicht an Covid-19
      erkrankt sind, eingerichtet. Das OP-Programm musste reduziert werden, um Platz und Personal
      zur Verfügung zu haben. Die zweite Welle der Pandemie war, wie befürchtet, spürbar schlimmer.
      Über einen Alltag, in dem nichts mehr alltäglich war.                                                             Dr. Thomas Striberski
                                                                                                                        ist Facharzt für Innere Medizin, internistische
                                                                                                                        Intensivmedizin und bereichsleitender Oberarzt

    Alltag in
    Wellen
                                                                                                                                                                                           DGKP Patrick Drechsler
                                                                                                                                                                                           Der diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger (DGKP)
                                                                                                                                                                                           ist Stationsleiter im 7. Stock. Hier versorgte er in seinem
                                                                                                                                                                                           Alltag vor Covid-19 orthopädische sowie traumatologische
                                                                                                                                                                                           Patientinnen und Patienten.

                                                                                                              Wie ist die derzeitige Situation im Krankenhaus?
                                                                                                              Dr. Striberski: Sehr dynamisch. Mit der Entspan-
                                                                                                                                                                                          „Die Arbeitsbelastung
                                                                                                              nung der Infektionslage ist ein Normalbetrieb                                ist durch die große Anzahl
                                                                                                              möglich. DGKP Drechsler: Rückblickend auf den
                                                                                                              Beginn der zweite Welle wurden wir auf der Bet-
                                                                                                                                                                                           an kritisch Erkrankten
                                                                                                              tenstation regelrecht überrannt! Wir waren über                              extrem hoch.“
                                                                                                              lange Zeit bis auf das letzte Bett voll mit vielen,
                                                                                                              kritisch kranken Patientinnen und Patienten.                                 DGKP Patrick Drechsler
                                                                                                                                                                                           Stationsleiter im 7. Stock

                                                                                                              Wie ging es Ihnen persönlich in dieser Situation?
                                                                                                              DGKP Drechsler: Die Arbeitsbelastung durch die
                                                                                                              große Zahl an kritisch Erkrankten war extrem
                                                                                                              hoch. Hinzu kam, dass viele Mitarbeitende selbst
                                                                                                              an Covid-19 erkrankten oder Kontaktperson 1                 Wenn die Welle abflacht, wie schnell wird das
                                                                                                              waren. Dr. Striberski: Es war eine sehr ange-               in den Krankenhäusern spürbar?
                                                                                                              spannte Situation wegen der dynamischen Ent-                Dr. Striberski: Rückblickend ist nur noch schwer
                                                                                                              wicklung und ein genaues Beobachten vom Ver-                zu sagen, wann im Herbst bzw. Winter ein Lock-
                                                                                                              lauf der Infektionszahlen.                                  down aufhörte und der nächste begann. Wirklich
                                                                                                                                                                          spürbar wurde eine Entlastung aber erst im Ver-
                                                                                                              Haben sich Ihre Kolleginnen und Kollegen im                 lauf des Jänners. DGKP Drechsler: Das Abflachen
                                                                                                              Krankenhaus angesteckt?                                     der Welle geht in der Regel parallel mit der Ab-
                                                                                                              DGKP Drechsler: Nein, dafür sind die Schutz-                nahme von Covid-19 Patientinnen und Patienten
                                                                                                              maßnahmen viel zu gut und auch die Hygiene-                 in den Krankenhäusern einher. Auf meiner Covid-
                                                                                                              vorschriften sowie die Achtsamkeit unserer                  Station traf dies auch zu, jedoch konnte beobach-
                                                                                                              Kolleginnen und Kollegen. Dr. Striberski: Über-             tet werden, dass bereits seit einem längeren
                                                                                                              wiegend vermutlich im privaten Bereich. Uns                 Zeitraum stationäre Patientinnen und Patienten
                                                                                                              steht viel Schutzausrüstung zur Verfügung und               normaler Bettenstationen plötzlich an Covid-19
                                                                                                              wir haben strikte Hygieneprotokolle. Vereinzelt             erkrankten und dann auf der Covid-19-Station
                                                                                                              könnten sich aber auch Mitarbeiterinnen und                 aufgenommen werden mussten. Es zeigt, wie
                                                                                                              Mitarbeiter im Krankenhaus angesteckt haben.                unberechenbar dieses Virus ist.

8                                                                                                                                                                                                                                                        9
Meisterleistung am Herzstück - Die Modernisierung des OP-Bereichs ist abgeschlossen
MAGAZIN #01 2021                                                                                                                                                                                  MAGAZIN #01 2021

                 Auf der Intensivstation                                                                                Wie hat sich Ihre Arbeit verändert – vor
                 Für die Arbeit auf einer Intensivstation
                 benötigt es topausgebildete Spezialistinnen                                                            Corona und im Vergleich zur ersten Welle?
                 und Spezialisten. Covid-19 ringt den Teams                                                             Dr. Striberski: Seit mehr als einem Jahr sehen uns
                 immense Ressourcen ab.
                                                                                                                        Patientinnen und Patienten nur noch mit Schutz-
                                                                                                                        maske oder gar mit voller Schutzausrüstung.
                                                                                                                        Auch wir sehen unsere zu Behandelnden nur mit
                                                                                                                        Schutzmaske. Diesen großen und wichtigen Teil
                                                                                                                        der Kommunikation zu ersetzen, ist unmöglich.
                                                                                                                                                                                             „Wir können Patientinnen
                                                                                                                        Natürlich machen aber auch die notwendigen                            und Patienten nur gut
                                                                                                                        Schutzmaßnahmen und -abläufe jede Arbeit im
                                                                                                                        Krankenhaus um ein Vielfaches komplizierter,
                                                                                                                                                                                              versorgen, wenn wir
                                                                                                                        nicht nur für das Personal, sondern leider auch                       genügend Pflegekräfte
                                                                                                                        für unsere Patientinnen und Patienten.
                                                                                                                        DGKP Drechsler: Wir kommen aus der Arbeit gar
                                                                                                                                                                                              haben. Jeder Tag wird
                                                                                                                        nicht mehr heraus. Wir können die Patientinnen                       zu einer neuen Heraus-
     „Es gab in unserer Zeit                                                                                            und Patienten nur gut versorgen, wenn wir genü-
                                                                                                                        gend Pflegekräfte haben. Dann ist es, wenn man
                                                                                                                                                                                              forderung.“
      noch nie eine derartige                                                                                           so will, jeden Tag eine neue Herausforderung.

      Gesundheitskrise,                                                                                                                                                                       DGKP Patrick Drechsler
                                                                                                                                                                                              Stationsleiter im 7. Stock

      wir mussten alle
      organisatorischen Abläufe                                   Während der zweiten Welle haben Sie Patien-
      neu entwickeln und                                          tinnen und Patienten verloren. Wie geht man im

      ständig aktualisieren.“                                     Team damit um?
                                                                  Dr. Striberski: Im März, bei der ersten Welle, war
                                                                                                                                                                             Was heißt das konkret?
                                                                                                                                                                             DGKP Drechsler: Die Schwere der Erkrankung,
                                                                  die Strategie in Vorarlberg eine andere: Die meis-                                                         verbunden mit der hohen Anzahl erkrankter
     Dr. Thomas Striberski                                        ten Covid-19- Patientinnen und -Patienten wur-                                                             Patientinnen und Patienten, machte eine optima-
     Facharzt für Innere Medizin,                                 den an Covid-19 Schwerpunkt Krankenhäusern in                                                              le Pflege nahezu unmöglich. Dr. Striberski: Es
     internistische Intensivmedizin
                                                                  Hohenems und Bludenz behandelt. Unseren In-                                                                musste jede Patientin sowie jeder Patient bereits
                                                                                                                        Covid-19-Isolationsbereich
                                                                  tensivpatientinnen und -Patienten im Frühjahr                                                              bei Betreten des Krankenhauses „gescreent“,
                                                                                                                        Seit über einem Jahr werden hinter dieser Türe
                                                                  konnten wir erfreulicherweise helfen.                 Patientinnen und Patienten die an Covid-19           das heißt auf eine eventuelle Infektion untersucht
                                                                  DGKP Drechsler: Während der zweiten Welle             schwer erkranken, behandelt.                         werden. Danach kamen (auch mehrmals wieder-
                                                                  kam es aufgrund der Flut an sehr kranken Pati-                                                             holte) Covid-19-Tests dazu. Auch für das Personal
                                                                  entinnen und Patienten zu einer hohen Sterblich-                                                           waren wöchentliche Tests und das ständige
                                                                  keit. In den ersten zwei, drei Wochen der zweiten                                                          Tragen von dichten FFP2 Schutzmasken Pflicht.
                                                                  Welle haben wir alle 1,5 Tage Patientinnen und                                                             Hatten wir früher eine Notaufnahme, arbeiteten
                                                                  Patienten verloren. Als Stationsleiter bist du hier                                                        wir parallel auf zwei Notaufnahmen, eine davon
                                                                  sehr gefordert, deine Mitarbeitenden so gut es                                                             nur für Infektpatientinnen und -patienten. Dabei
                                                                  geht aufzufangen und in dieser schwierigen Zeit                                                            musste unser Dienstpersonal ständig Räumlich-
                                                                  zu begleiten. Auch die Familie sowie die Partnerin                                                         keiten wechseln und Schutzausrüstung an- und
                                                                  oder der Partner sind hierbei sehr gefragt. Die                                                            wieder ablegen. Neu dazugekommen sind zeit-
                 Was war der größte Unterschied zwischen          Psychohygiene als Ziel hoch zu halten, ist sehr                                                            weise eine zweite Intensivstation sowie eine sehr
                 der ersten und der zweiten Welle?                schwer!                                                                                                    zeit- und personalintensive Covid-19-Station, sie
                 Dr. Striberski: Die große Menge an Menschen,                                                                                                                bestehen aber nicht nur aus Betten und Maschi-
                 die unsere Hilfe brauchten. DGKP Drechsler:      Sind es vorwiegend ältere Patientinnen                                                                     nen, diese sind ohne das Personal völlig nutzlos.
                 Die Flut an Patientinnen und Patienten, die      und Patienten?                                                                                             Wir mussten viele Bereiche wie zum Beispiel die
                 innerhalb kürzester Zeit stationär aufgenommen   Dr. Striberski: Unterschiedlich: Auf Intensiv-                                                             Operationssäle, auf ein absolut notwendiges Not-
                 werden mussten, sind der wesentliche Unter-      station starben leider auch Menschen in ihren                                                              fallprogramm reduzieren, um zusätzliche Res-
                 schied zur ersten Welle!                         besten Jahren.                                                                                             sourcen zu schaffen.

10                                                                                                                                                                                                                                    11
Meisterleistung am Herzstück - Die Modernisierung des OP-Bereichs ist abgeschlossen
MAGAZIN #01 2021                                                                                                                                                                   MAGAZIN #01 2021

                                                   War es „learning by doing“?                            Gibt es einen Moment, der Sie glücklich
                                                   DGKP Drechsler: Was die Pflege dieser Patientin-       gemacht hat?
                                                   nen und Patienten in diesem Ausmaß anbelangte          Dr. Striberski: Jede Patientin, jeden Patienten,
                                                   – Nein. Was den medizinischen Hintergrund der          den wir von der Beatmungsmaschine entwöhnen
                                                   Covid-19-Erkrankung anbelangte – Ja.                   konnten oder jene, die nach wochenlangen Auf-
                                                   Dr. Striberski: Es gab in unserer Zeit noch nie eine   enthalten wieder zu ihren Lieben nach Hause
                                                   derartige Gesundheitskrise, wir mussten also alle      konnten, diese Momente machen auch uns ein

     „Mit der Impfung sehen                        organisatorischen Abläufe neu entwickeln und
                                                   ständig aktualisieren. Medizinisch standen mit
                                                                                                          bisschen zufriedener. Und natürlich, als wir end-
                                                                                                          lich geimpft wurden!
      wir endlich ein Licht                        längerer Dauer der Pandemie immer mehr Daten                                                                               „Der Kampf gegen das
      am Ende des Tunnels!“                        zur Verfügung: Mit weltweit bald 100 Millionen
                                                   erkrankten Menschen wissen wir mittlerweile
                                                                                                          Immer wieder demonstrieren Menschen gegen
                                                                                                          die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie.
                                                                                                                                                                              SARS 2 Virus wird bald
                                                   sehr viel über die Erkrankung.                         Dabei wird auch geleugnet, dass es das Virus                        von Erfolg gekrönt sein!
                                                                                                                                                                               Aber bis dahin braucht
     Dr. Thomas Striberski                                                                                gibt. Wie sehen Sie diese Proteste?
     Facharzt für Innere Medizin, internistische
     Intensivmedizin                               Ist Ihre Arbeit ein Kampf gegen Windmühlen?            DGKP Drechsler: Es gibt das Recht der freien
                                                   DGKP Drechsler: Ich hoffe doch sehr, dass der          Meinungsäußerung! Dem ist nichts hinzu-                              es Geduld und Ausdauer.“
                                                   Kampf gegen das SARS 2 Virus bald von Erfolg           zufügen. Dr. Striberski: Ich würde so manchen
                                                   gekrönt ist! Aber bis dahin braucht es Geduld und      gerne einmal auf der Intensivstation herum-                          Dr. Thomas Striberski
                                                                                                                                                                               Facharzt für Innere Medizin,
                                                   Ausdauer. Dr. Striberski: Mit der Impfung sehen        führen: Im künstlichen Koma, auf den Bauch
                                                                                                                                                                               internistische Intensivmedizin
                                                   wir endlich ein Licht am Ende des Tunnels!             gelagert und beatmet zu werden, oder wochen-
                                                                                                          weise nur vermummte Menschen sehen zu
                                                                                                          können, der einzige Kontakt mit seiner Familie
                                                                                                          über ein Videotelefon. Dies würde so manchen
                                                                                                          vielleicht zum Nachdenken bringen.

                                                                                                          Wie hilfreich waren Lockdown-Maßnahmen
                                                                                                          für Ihre tägliche Arbeit?
                                                                                                          DGKP Drechsler: Sehr hilfreich! Nur durch die
                                                                                                          Lockdown-Maßnahmen reduzierten sich die
                                                                                                          sozialen Kontakte. Dies war verbunden mit einer
                                                                                                          Abnahme der täglichen Neuinfektionenwas sich        Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
                                                                                                          wiederum positiv auf unsere tägliche Arbeit mit     DGKP Drechsler: Dass das, was wir zu Beginn
                                                                                                          Covid-19-Patientinnen und -Patienten im Kran-       der zweiten Welle auf Covid-19-Station erleben
                                                                                                          kenhaus auswirkt. Wie gesagt, mit dem Abfallen      mussten, sehr gerne der Vergangenheit ange-
                                                                                                          der Infektionszahlen fallen die stationären Auf-    hört!
                                                                                                          nahmen. Dr. Striberski: Wir sind wirklich um Haa-
                                                                                                          resbreite um eine Triage herumgekommen und          Was wird bleiben von der Corona-Pandemie?
                                                                                                          haben den Lockdown sehnsüchtig erwartet!            DGKP Drechsler: Die Welt, in der wir leben
                                                                                                                                                              dürfen, hat immer das letzte Wort! Achten
                                                                                                          Wird es eine vierte Welle geben?                    wir darauf! Dr. Striberski: Wenn wir es gemein-
                                                                                                          DGKP Drechsler: So wie es die Infektionszahlen      sam anpacken, gibt es nichts, das nicht zu
                                                                                                          seit dem Aufkommen von SARS 2 immer wieder          schaffen ist!
                                                                                                          gezeigt haben, ist mit einer 4. Welle zu rechnen.
                Schutzkleidung und
                Vorsichtsmaßnahmen                                                                        Trotz Impfung wird uns das SARS 2 Virus weiter      Wann hatten Sie das letzte Mal Urlaub?
                Optimal geschützt und nun auch                                                            begleiten. Der Mund-Nasen-Schutz wird zum           DGKP Drechsler: Weiß ich nicht mehr (lacht).
                geimpft, kann das Personal sich
                um die Covid-19-Patientinnen                                                              Alltag gehören, wie es in China zum Beispiel seit   Dr. Striberski: Richtig Urlaub? 2019
                und -Patienten kümmern, ohne                                                              Jahrzehnten gang und gäbe ist. Dr. Striberski:
                in Sorge vor einer eigenen
                Ansteckung zu sein.
                                                                                                          Wenn sich nicht genügend Menschen impfen            Fühlen Sie sich eigentlich als Helden?
                                                                                                          lassen, wird es auch eine 9., 10. oder 23. Welle    DGKP Drechsler: Nein.
                                                                                                          geben!                                              Dr. Striberski: Wieso auch?

12                                                                                                                                                                                                                    13
Meisterleistung am Herzstück - Die Modernisierung des OP-Bereichs ist abgeschlossen
MAGAZIN #01 2021                                                                                                                                                      MAGAZIN #01 2021

      Rund 22,5 Millionen Euro investiert die Stadt Dornbirn in den Zu- und Ausbau des Operations-
      bereichs. Trotz Pandemie liefen die Bauarbeiten nach Plan und die Modernisierung des Zubaus
      im zweitgrößten Spital Vorarlbergs ist erfolgreich abgeschlossen. Modern und in allen Therapie-
      schritten an unseren Patientinnen und Patienten orientiert, bietet der neue OP-Bereich ein
      bestmögliches Behandlungsumfeld.

     Meisterleistung
     am Herzstück
      Die Planung ist das Ergebnis einer Erfolgsge-       Konkret bedeutet das: Der Mensch stand bei der
      schichte: Als größter Gesundheitsversorger in der   Planung im Mittelpunkt. Die Vorgabe für das Ar-
      Region hat sich die Anzahl unserer Patientinnen     chitektur- und Raumkonzept war ein optimaler,

                                                                                                                                                                         4K
      und Patienten kontinuierlich gesteigert und damit   an der Patientin/am Patienten orientierter, Be-        Zentrale Einleitung
                                                                                                                 Sie ist der Mittelpunkt im neuen Operationsbereich.
      auch die Anzahl der operativen Eingriffe. Um die-   handlungsprozess. Somit ist sichergestellt, dass       Hier werden die Patientinnen und Patienten auf die
      ser Nachfrage gerecht zu werden und die Versor-     durch die Modernisierung ein ideales Umfeld für        Operation vorbereitet. Dafür stehen acht Behandlungs-
                                                                                                                 plätze zur Verfügung.
      gung stetig zu verbessern, modernisierte die        den bestmöglichen Ablauf aller Behandlungs-
      Stadt Dornbirn gezielt den OP-Bereich – für eine    schritte rund um einen operativen Eingriff ent-                                                                Technologie
      Medizin mit Hightech und Herz.                      standen ist.

                                                                                                                                                          Nachher

                                                                                                             300 m²
                                                                                                             neue Fensterflächen im 1.OG

                                                               „Die Modernisierung ist
                                                                ein wichtiger Schritt für                        Vorher
                                                                unser Krankenhaus
                                                                und macht die wichtigste
                                                                Gesundheitseinrichtung
                                                                der Stadt fit für die
                                                               Zukunft.“

                                                               Dipl.-Vw. Andrea Kaufmann
                                                               Bürgermeisterin und Krankenhausreferentin

14                                                                                                                                                                                             15
Meisterleistung am Herzstück - Die Modernisierung des OP-Bereichs ist abgeschlossen
MAGAZIN #01 2021                                                                                                                                                                   MAGAZIN #01 2021

                             Nachher

                                                                                                                                                                                          Vorher

Vorher

                                                                                                        Nachher                    Waschbereich
                                                                                                                                   Die Wasserhähne werden über
                                                                                                                                   Sensoren bedient und müssen
                                                                                                                                   nicht berührt werden.

                                                                                                         130 t
                                  Garderoben
                                  Mehr Platz und mehr Komfort für
                                  unsere Mitarbeitenden.                                                                                     Nachher

                                                                                                                 Bewehrungsstahl

          2.780 m²   neue Nutzungsfläche gesamt
                                                                    Vorher

Nachher

                                                                                                        Vorher

                                                                        Geräteraum
                                                                        Übersichtlich und kompakt –
                                                                        so überzeugt der neue Bereich
                                                                        mit optimaler funktioneller
                                                                        Qualität.

                                                                                                                                                      Helle Atmosphäre
                                                                                                                                                      Kurze Wege und ein mit Tageslicht
                                                                                                                                                      erhellter OP-Bereich mit angenehm
                                                                                                                                                     „wohnlicher“ Ausstrahlung.

16                                                                                                                                                                                                              17
Meisterleistung am Herzstück - Die Modernisierung des OP-Bereichs ist abgeschlossen
Der Operationssaal ist das Herzstück des städtischen Krankenhauses.
                                                                                                                                 Hier treffen medizinisches Können und technische Innovation aufeinander.
                                                                                                       1

                                                                                                                                               WELCHE TECHNIK
                                                                                                                                               STECKT IM OP-SAAL?
                                                                                                                                                                                                                                    6
                                                                                             3

                            2

                                                                                                           5
                                                                                                                             4
                                                     14

                                                                     4                                                                                                                                           9
                                                                                                                        10
                                       7

                                                                                                                                                         11

                                                                     8

                            14                                                                                                                                                                                                      6
                                                                                                                                                                                                            12
                                                                                             13

1   Laminarflow: Lufteinlass mit Grundausleuchtung des OP-Bereiches 2 OP-Lampe (LED) 3 OP-Lampe mit Kamera                       10  Narkosegerät zur Beatmung und Monitoring: Überwachung der Vitalparameter und zur
 4 Bildschirm für OP-, Endoskopie-und Röntgenbilder 5 Medienampel zur Strom-, Medizingase- und EDV-Versorgung                    digitalen Dokumentation 11 Versorgungswagen Anästhesie (Narkose): Ausrüstung, Medikamente und Infusionen
 6 Luftabsaugung 7 Elektrokauter zum elektrischen Schneiden von Gewebe und zur Blutstillung 8 Versorgungswagen                   12 Warmluftgerät zur Erwärmung der Patientin/des Patienten mittels Wärmedecken während der Operation

für sterile Einmalartikel (Handschuhe, Nahtmaterial, Verbandsmaterial, usw.) 9 Perfusoren: elektrische Spritzenpumpen            13 Operationstisch: vielfältig elektrisch verstellbar 14 Instrumententisch klein
zur
18 kontinuierlichen Verabreichung von Medikamenten                                                                               15 Sichtfenster zum Sterilgang: Versorgungsgang für die OP                                                 19
MAGAZIN #01 2021                                     TEXT Andrea Bonetti-Mair                                                                                                                   MAGAZIN #01 2021

                Die Abkürzung AEMP steht für „Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte“ und sie ist ein für
                die Hygiene und Sicherheit im städtischen Krankenhaus unentbehrlicher Dienstleister. In einem
                Aufbereitungsverfahren werden alle Medizinprodukte, die steril bei den Patientinnen und Patienten
                zur Anwendung kommen, gereinigt, desinfiziert, verpackt und sterilisiert: Von der einfachen Schere,
                die bei einem kleinen Verbandswechsel benutzt wird, bis zum hochkomplexen Instrumentarium,
                das im Operationssaal eingesetzt wird. Dabei erfüllt die AEMP, die im Zuge des OP-Umbaus
                erneuert wurde, die höchsten Qualitätskriterien und wurde jetzt nach einer intensiven Überprüfung
                der Abläufe und Prozesse validiert.

     Hygiene schafft
     Sicherheit
                Sie arbeiten hinter verschlossenen Türen und         Rund 500 OP-Sets stehen im städtischen Kran-         geöffnet und auseinandergebaut werden. Dann
                keine Patientin und kein Patient bekommt sie zu      kenhaus zur Verfügung, bis zu 350 OP-Sets pro        wird jedes Einzelteil auf vorbereiteten Wagen
                Gesicht. Ihre Arbeit ist spürbar, denn sie leisten   Woche werden aus dem Operationsbereich ange-         ausgebreitet, jede Kanüle und jeder Hohlkörper
                einen ganz wichtigen Beitrag für die Hygiene und     liefert. Dann erfolgt alles nach einem genau defi-   so aufgesteckt, dass er von der Reinigungsflüs-
                Sicherheit im städtischen Krankenhaus. Früher        nierten Ablauf: Die Reinigung beginnt auf der so-    sigkeit umspült werden kann. Sind Instrumente
                war die AEMP unter dem Namen Zentralsterilisa-       genannten „unreinen Seite“, die – zum Schutz der     stark verunreinigt werden, sie zusätzlich unter
                tion bekannt. Das Team besteht aus fünf Mitar-       Mitarbeitenden – nur mit Schutzkleidung betre-       Ultraschall vorbehandelt“, erläutert Richards Gar-
                beiterinnen unter der Leitung von DGKP Richards      ten werden darf. Hier werden die benutzten Medi-     cia Rayo. Der gesamte Prozess wird permanent
                Garcia Rayo. Gemeinsam reinigen sie hygienisch       zinprodukte, von der Verbandsschere bis zu OP-       am Computer dokumentiert und überwacht. „Alle
                alle benutzten Instrumente und Medizinprodukte,      Instrumenten, in Metallkörben, den sogenannten       Siebe haben einen individuellen Barcode, der zur
                dann werden diese sterilisiert und für den nächs-    „Sieben“, entgegengenommen und auf die Reini-        Kontrolle eingescannt wird, ebenso noch einmal
                ten Einsatz am Patienten verpackt.                   gungswagen verteilt. „Jedes Instrument muss          der Wagen, auf dem die Siebe liegen. Damit stel-
                                                                                                                          len wir sicher, dass die passenden Teile zusam-
                                                                                                                          menbleiben und nichts verloren geht.“

                                                                                                                          Modernste Technik                                    waschanlage, allerdings ohne Bürsten nur mit
     „Die Modernisierung des OP-Bereichs                                                                                  Im nächsten Schritt werden die Wagen in die drei     Wasserdruck aus zahllosen Düsen, welche die

      mit der AEMP ist ein wichtiger Meilen-                                                                              neuen Reinigungsmaschinen geschoben. Rund
                                                                                                                          22,5 Millionen Euro investierte die Stadt Dornbirn
                                                                                                                                                                               Container und Wagen von allen Seiten umspülen.
                                                                                                                                                                               Die Reinigungstemperatur bei den Standard-
      stein und gibt die Sicherheit, unsere                                                                               in den Um- und Ausbau des OP-Bereichs. Dazu          waschmaschinen liegt bei 93 Grad Celsius. Da-

      Patientinnen und Patienten in Dornbirn                                                                              gehört auch die neue AEMP mit der neuesten
                                                                                                                          Technik und modernen Reinigungsmaschinen.
                                                                                                                                                                               hinter sieht man die „reine“ Seite. Hier beginnt
                                                                                                                                                                               nach der Reinigung der zweite Teil der Aufberei-
      in besten Händen zu wissen.“                                                                                        Wie zum Beispiel die circa zwei Meter hohe Cont-     tung. Da sich alle Reinigungsmaschinen auf bei-
                                                                                                                          ainerwaschanlage mit bodentiefen Türen, in der       den Seiten öffnen lassen, erfolgt dieser Schritt
     Dipl.-Vw. Andrea Kaufmann                                                                                            größere Container, aber auch Transportwagen          komplett getrennt. Auf der „reinen“ Seite werden
     Bürgermeisterin und Krankenhausreferentin
                                                                                                                          und selbst die Schuhe des Personals gereinigt        die maschinell getrockneten Instrumente ent-
                                                                                                                          werden. Die transparente Scheibe erinnert erin-      nommen und von den Mitarbeitenden auf Schä-
                                                                                                                          nert ein wenig an die Reinigung in einer Auto-       den und ihre Funktionsfähigkeit geprüft.

20                                                                                                                                                                                                                                 21
MAGAZIN #01 2021                                                                                                                                                                                MAGAZIN #01 2021

                                                                                                                          Die Verwendung von Rauch bei Krankheiten – das sogenannte Räuchern – zeigt,
                                                                                                                          dass die Menschen schon früher ahnten, dass es in der Luft und an Oberflächen
                                                                                                                          etwas geben könnte, was den Heilungsprozess behindert. Sichtbar wurde dies erst
                                                                                                                          durch das Mikroskop, unter dem kleinste Partikel auf einmal „zum Leben erwachten“.

                                                                                                                          Der Beginn der Sterilisation für die Medizin geht    Dieses Prinzip führte zu den heutigen Dampf-
                                                                                                                          auf den Begründer der Mikrobiologie, Louis           sterilisatoren, welche in der AEMP heute das
                                                                                                                          Pasteur, zurück. Er stellte im 19. Jahrhundert fest, Standardgerät zur Sterilisation darstellen.
                                                                                                                          dass durch Erhitzen eine Abtötung von Mikro-         Dabei werden die Instrumente und Medizin-
                                                                                                                          organismen erfolgt – die sogenannte Pasteuri-        produkte nach der Reinigung zunächst in Siebe
                                                                                                                          sierung. Die technologische Weiterentwicklung        und Container gepackt und danach auf Trans-
                                                                                                                          war, die Erhitzung mit Sattdampf durchzuführen,      portwagen in die raumhohen Sterilisatoren
                                                                                                                          was niedrigere Temperaturen erlaubte, da sich        geschoben und dort rund eine Stunde lang bei
                                                                                                                          der heiße Dampf auf alle erreichbaren Stellen des 134 Grad dampfsterilisiert. Thermolabile Geräte,
                                                                                                                          Gutes legte und somit die Abtötung von Mikro-        wie etwa Endoskope, dürfen nur bis maximal
                                                                                                                          organismen gewährleistete.                           60 Grad gereinigt und desinfiziert werden. Sie
                                                                                                                                                                               werden nach der Reinigung in einem speziellen
                                                                                                                                                                               Gassterilisator mindestens fünf Stunden lang
                                                                                                                                                                               mit Formalin sterilisiert. Dabei wird der gesamte
                                                                                                                                                                               Prozess permanent am Computer dokumentiert
                                                                                                                          Team-Arbeit im OP                                    und überwacht.
                                                                                                                          Fast jeder Mensch unterzieht sich im
                                                                                                                          Laufe seines Lebens einer Operation.
     Das Team der AEMP im modernisierten                                                                                  Dabei kümmern sich Teams im OP-Saal
     OP-Bereich des Krankenhauses Dornbirn                                                                                um die Patientinnen und Patienten.
     Mariadolor Navarro-Gritznig, Shoji Abellana,
     Richards K. García Rayo, Nuray Adel,
     Daniela Erhart, Grace Panaguiton

                 Falls erforderlich, werden die Teile mit einem     Das senkte die Kosten erheblich und schonte
                 Spray geölt, zusammengebaut und dann wieder        die Ressourcen. „Mich freut es besonders, dass
                 in die Siebe und Container gepackt. Auf großen     ein Unternehmen mit Standort in Dornbirn im
                 Transportwagen werden sie in die beiden raum-      Rahmen des europaweiten Vergabeverfahrens
                 hohen Sterilisatoren geschoben und dort etwa       den Zuschlag für die Überarbeitung des OP-Inst-
                 eine Stunde lang bei 134 Grad dampfsterilisiert.   rumentariums erhalten hat. Das städtische Kran-
                 „Unsere Maschinen laufen von morgens 7 Uhr         kenhaus ist nicht nur der größte Gesundheits-
                 bis abends 20 Uhr“, berichtet Richards Garcia      versorger in der Region, wir stärken auch nach-
                 Rayo, „mehrere 1.000 Einzelteile werden so in      haltig die regionale Wirtschaft und sichern Ar-
                 der AEMP von meinen Kolleginnen an einem           beitsplätze“, betont Bürgermeisterin und Kran-
                 normalen Wochentag bearbeitet.“                    kenhausreferentin Dipl.-Vw. Andrea Kaufmann.
                                                                    Das Team der AEMP kümmert sich darum, dass
                 Nachhaltig und herstellerunabhängig                die Instrumente möglichst lange in gutem Zustand
                 „Wir haben unsere Operationssäle erneuert          bleiben. Dass sie nur im Verborgenen arbeiten,
                 und eine neue AEMP errichtet. Da benötigen         stört das Team von Richards Garcia Rayo nicht:
                 wir natürlich auch Instrumente in einem Top-       „Wir sind dafür zuständig, dass nur hygienisch ein-
                 zustand“, erklärt DGKP Martin Geiger. Gemein-      wandfreie Instrumente zum Einsatz kommen –
                 sam mit Richards Garcia Rayo und dem Dorn-         seien es Instrumente bei einem großen Eingriff
                 birner Unternehmen Mositech wurden 15.000          im OP oder die kleine Verbandsschere zur Wund-
                 Instrumente geprüft und bei Bedarf repariert       versorgung. Wir sorgen eben auf unsere Weise für
                 und ersetzt.                                       das Wohl der Patientinnen und Patienten.“

22                                                                                                                                                                                                                                  23
MAGAZIN #01 2021                                   TEXT Andrea Bonetti-Mair

                     Auszeichnung mit zwei Gabeln für Regionalität am Teller. Die Küche des städtischen Krankenhauses
                     darf sich im Rahmen von „Vorarlberg am Teller“ über die Auszeichnung freuen. Sie zeigt den hohen
                     Stellenwert von regionalen Lebensmitteln. Die Vorteile liegen auf der Hand: Kurze Transportwege
                     garantieren Frische und sind gut für den Klimaschutz, es bleiben Arbeitsplätze und Lebensqualität
                     in der Region erhalten, bäuerliche Einkommen werden gestärkt und qualitativ hochwertige Lebens-
                     mittel kommen der Gesundheit zugute.

       Gut für Leib
       und Seele
                     Maximale Wirtschaftlichkeit bei bestmöglicher     Dafür verarbeitet die Spitalsküche frisches Obst,
                     Versorgungsqualität – nach diesem Prinzip führt   Gemüse und Fleisch überwiegend aus der Regi-
                     Küchenchef Torsten Kappei die Krankenhaus-        on – aber auch Milch und Getreideprodukte
                     küche. „Die ersten Entscheidungsgründe sind       kommen aus Vorarlberg. „Wir legen großen Wert                                                                      Torsten Kappei
                                                                                                                                                                                          Küchenchef der Krankenhausküche
                     immer Qualität und Regionalität – sowohl beim     auf Essen, das gut schmeckt und gut tut. Hier                                                                      setzt bei den Zutaten auf Regionalität.
                     Lebensmitteleinkauf als auch bei anderen Pro-     punktet Regionalität mit frischen Produkten, die
                     dukten.“ Täglich werden unter seiner Leitung
                     über tausend Essen zubereitet.
                                                                       rasch verarbeitet werden. Das bedeutet zu ei-
                                                                       nem hohen Grad Eigenfertigung. Es ist zwar per-
                                                                                                                           „Das gesamte Personal
                                                                       sonalintensiver, aber die positiven Resonanzen
                                                                       von allen Seiten bestätigen unseren Weg“, er-
                                                                                                                           ist sehr nett und lieb.
                                                                       zählt Torsten Kappei und betont, wie sich die
                                                                       Vorarlberger Landwirte engagieren, gesunde
                                                                                                                           Das Essen schmeckt
„Großes Lob an die Küche!
                                                                       und wertvolle Lebensmittel anzubieten. Es ist
                                                                       eine Kooperation auf Augenhöhe, geprägt von         hervorragend!“
Täglich wunderbare Suppen,                                             großem Respekt.
                                                                                                                           Patientenbefragung

Salate, überhaupt sehr ab-
                                                                                                                           KH Dornbirn

wechslungsreiche und                                                                                                                                                 „Das Essen hat
schmackhafte Menüs :-)“                                                                                                                                              Sterne-Niveau!“
                                                                                                                                                                     Patientenbefragung
Patientenbefragung                                                                                                                                                   KH Dornbirn
KH Dornbirn

                                                                                                                                                „Vielen Dank für die gelungene
                                                                                                                                                 Operation und für die tolle
                                                                                                                                                Versorgung und das gute Essen!“
                                                                                                                                                Patientenbefragung
                                                                                                                                                KH Dornbirn

24                                                                                                                                                                                                                              25
MAGAZIN #01 2021                                                                                                                                                                     MAGAZIN #01 2021

     „Abläufe top, Personal sehr                                    Für einen regionalen Metzger ist es etwa un-
     fürsorglich und nett, Essen                                    möglich, 80 Kilogramm exakt kalibriertes Fleisch,
                                                                    wie es beispielsweise bei einem Rinderbraten
     war sehr gut, ich mag dieses                                   der Fall ist, auf einmal zu liefern“, erklärt Torsten
     Krankenhaus :-)!“                                              Kappei. Täglich gilt es einen Spagat zu schaffen,
                                                                    um unterschiedlichste Kostformen zuzubereiten.
     Patientenbefragung                                             Dabei wird sein kompetentes Team von den
     KH Dornbirn                                                    Diätologinnen unterstützt und beraten. Es laufen
                                                                    bereits Gespräche über weitere Partnerschaften.
                                                                   „So wird „Regionalität in aller Munde“ wirklich
                Auszeichnung mit 2 Gabeln                           messbar und unterstreicht meinen Anspruch,
                Die Landesinitiative „Vorarlberg am Teller“         dass Essen Freude machen soll. Ernährungsbe-
                forciert den Einsatz regionaler und biologischer    wusst, ohne dabei auf den Geschmack zu ver-
                Lebensmittel in der Gemeinschaftsverpflegung       zichten“, betont Torsten Kappei und setzt sich
                und zeichnet die städtische Krankenhausküche        gleich ein neues Ziel: Eine dritte Gabel.
                mit zwei Gabeln aus. Die verarbeiteten Lebens-
                mittel in der Küche sind zu mindestens 30 Pro-
               zent regional, wobei mindestens 15 Prozent der
                Lebensmittel nach dem 3G-Prinzip (gesät, ge-
                wachsen und geerntet) hergestellt wurden.                                                                   Das Team der Krankenhausküche
                                                                                                                            versorgt täglich die Patientinnen und Patienten sowie
               „Bei den Mengen, die wir benötigen, da gibt es                                                               die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Krankenhaus,
                in manchen Bereichen auch Grenzen.                                                                          das Angebot „Essen auf Rädern“ und die beiden Pflege-
                                                                                                                            heime in Dornbirn

                                                                                                                                                       „Die Auszeichnung mit zwei Gabeln
                                                                                                                                                        zeigt den hohen Stellenwert von
                                                                                                                                                        regionalen Produkten in unserer
                                                                                                                                                        Krankenhausküche und unterstreicht
                                                                                                                                                        das Ziel, gesunde und – wo möglich –
                                                                                                                                                        regionale Lebensmittel anzubieten.
                                                                                                                                                        Gratulation an das Team rund um
                                                                                                                                                        Küchenchef Torsten Kappei!“

                                                                                                                                                        Dipl.-Vw. Andrea Kaufmann
                                                                                                                                                        Bürgermeisterin und Krankenhausreferentin

26                                                                                                                                                                                                                     27
Anspruchsvoll
Petra Kornexl
Hebamme und Leitung
Geburtsbegleitung
MAGAZIN #01 2021                                    TEXT Klaus Feldkircher

       Physiotherapeut Matthias Pfanner wechselte in der Pandemie auf eine Covid-Station.
       Über seinen neuen Alltag und die Zeit in der Pandemie erzählte er im Magazin thema
       vorarlberg. Dazu traf sich Matthias mit dem Journalisten Klaus Feldkircher – natürlich mit
       gebührendem Abstand.

     „Sonst geht dir
     die Luft aus“                                                                                           Matthias Pfanner
                                                                                                             Physiotherapeut

      Matthias ist seit 2009 in Dornbirn beschäftigt.   Schon der Zutritt zum Krankenhaus gestaltete          Neue Situation, andere Funktion                     che Eventualitäten geschult, um auch unvorher-
      Nach seiner Ausbildung startete er seine berufli-  sich stark verändert. Waren früher Masken „nur“      Als Matthias nach seinem Zeitausgleich wieder       gesehene Ereignisse bewältigen zu können.“
      che Laufbahn in der orthopädischen Abteilung       in gewissen Fällen nötig, so musste sie jetzt       zur Arbeit kam, konnte er seinem angestammten        Waren im ersten Lockdown – wie erwähnt –
      von Primar Dr. Winfried Heinzle. Bereits 2010      bereits beim Eintritt getragen werden. Außer-        Beruf als Physiotherapeut nur teilweise nachge-     physiotherapeutische Maßnahmen also nur ein-
      machte sich Pfanner teilselbständig. Grundlage     dem stand am Haupteingang ein Security-Mitar-        hen, da unter anderem viele Operationen gestri-     geschränkt möglich, so änderte sich das im
      dieser Selbständigkeit: ein Modell des KH Dorn-    beiter, sodass ein Zutritt ohne Mitarbeiterkarte     chen wurden. Deshalb wurden er und zahlreiche       Herbst 2020. „Ich wurde u.a. auf der CoVid-Stati-
      birn, das es den Mitarbeitenden ermöglicht, im     gar nicht möglich war.                               Mitarbeitende aus den Funktionsabteilungen in       on eingesetzt, um mit Patientinnen und Patien-
      Krankenhaus auch eigene Patientinnen und Pati-                                                          anderen Bereichen eingesetzt.                       ten u.a. Atemtherapie zu machen, aber auch, um
      enten zu betreuen. Die Idee dahinter: Know-how- Abschottung als Schutz                                     „Meine Aufgabe war u.a., mit unseren Kran-       sie körperlich zu aktivieren, damit sie leichter
      Träger, die sich eventuell in die Selbständigkeit „Der Security hat seine Sache wirklich gut ge-        kenschwestern bei der Patientenaufnahme Co-         mobilisiert und gepflegt werden konnten.“
      verabschiedet hätten, ans Spital zu binden. Mo-    macht. Er hat die Leute bestimmt, aber höflich       rona-Symptome abzuklären“, so Pfanner. Und:
      mentan sind sechs Physiotherapeuten auf dieser darauf hingewiesen, dass ein Besuch zurzeit             „Eine Art Vor-Triage also: Wir überprüften auf-
      Basis in Dornbirn tätig.                           einfach nicht möglich sei“, schildert Matthias       grund der Symptome, ob eine Patientin / ein
                                                         seine Erfahrungen. Und: „Die Anspannung im           Patient auf die Covid-Station aufgenommen
      Lockdown 1 – tabula rasa                           Haus war physisch und psychisch spürbar. Durch
      Im ersten Lockdown – im Frühling 2020 – waren, die Abschottung ging uns das Arbeiten aber
                                                                                                              werden sollte oder nicht.“ Eine wichtige Aufgabe,
                                                                                                              da das Prozedere – Abstrich, Begutachtung
                                                                                                                                                                                  „Ich habe einige Zeit
      so Matthias Pfanner, keine Behandlungen auf        leichter von der Hand, da wir keine Rücksicht auf    durch den Arzt, Schutzkleidung etc. – zeitlich                       gebraucht, um die
      selbständiger Basis möglich. Erst im zweiten und Besucherinnen und Besucher nehmen mussten.“
      dritten, also ab Herbst 2020 sollte sich das än-   Die Stimmung im Krankenhaus beschreibt er
                                                                                                              sonst kaum bewältigbar gewesen wäre.
                                                                                                                                                                                  Situation realistisch
      dern. Unter bestimmten Auflagen – FFP2-Maske, gerade in dieser Zeit sehr differenziert: Die einen      Vorbereitung auf das Unvermeidliche                                   einschätzen zu
      Handschuhe und Desinfektion – ist seine Arbeit     erledigten ihren Job in der Gewissheit, dass man
      auch in der Pandemie möglich. Die Zeit von Lock- an der Situation nichts ändern könne. Das Motto:
                                                                                                             Der erste Lockdown war arbeitstechnisch über-
                                                                                                             schaubar, da die Krankenhäuser sich für alle
                                                                                                                                                                                   können. Dann kehrte
      down 1 hat er noch gut in Erinnerung: „Ich war     Da müssen wir durch. Anderen bereitete die Un-      möglichen Szenarien gerüstet hatten: Das Per-                         aber eine gewisse
      die ersten beiden Wochen zu Hause, um Über-
      stunden abzubauen. Zum Glück gab es tolles
                                                         gewissheit, ob eine Überfüllung wie in Italien
                                                         bewältigt werden könne, Sorgen. „Ich habe eini-
                                                                                                             sonal war auf Abruf bereit, die Stationen waren
                                                                                                             besetzt, zahlreiche Operationen wurden ver-
                                                                                                                                                                                   Gelassenheit ein.“
      Corona-Wetter, sodass ich mich mit Gartenarbeit ge Zeit gebraucht, um die Situation realistisch        schoben. Dass das Funktionspersonal andere
      ablenken konnte.“ Die Rückkehr zwei Wochen         einschätzen zu können. Dann kehrte aber eine        Aufgaben übernahm, kam für Pfanner nicht
                                                                                                                                                                                   Matthias Pfanner
      später war dann aber ungewohnt:                    gewisse Gelassenheit ein.“                          überraschend: „Wir werden kontinuierlich für sol-                     Physiotherapeut

30                                                                                                                                                                                                                    31
MAGAZIN #01 2021                                                                                                                                                                            MAGAZIN #01 2021

„Die ersten Tage war ich                                                  Und diese Verantwortung zieht sich auch ins
                                                                          Privatleben, Stichwort Sozialkontakte: ein The-
                                                                                                                                  EIN FOTO UND SEINE GESCHICHTE
 buchstäblich k.o., als ich                                               ma, zu dem Matthias seine eigene Meinung hat:

zu Hause ankam.“                                                          Er sieht die soziale Isolation, vor allem im ersten
                                                                          Lockdown, als großes gesellschaftliches Prob-
                                                                          lem: „Erkläre einem Menschen, der zwei Welt-
                                                                                                                                  DIE GUTE FEE                                                 Renate Gamsjäger leitete von 1991-2020
                                                                                                                                                                                               bis zu ihrer Pensionierung den Speisesaal.
Matthias Pfanner
Physiotherapeut
                                                                          kriege überlebt hat, dass er plötzlich seine Kinder
                                                                          nicht mehr sehen darf.“ Vielfach habe er von
                                                                                                                                  IM SERVICE                                                   29 Weihnachtsfeiern hat sie in dieser Zeit
                                                                                                                                                                                               gemeinsam mit ihrem Team vorbereitet.
                                                                          Betroffenen erfahren, dass sie lieber eine Er-                                                                       Ihre eigene Weihnachtsfeier fand immer
                                                                          krankung in Kauf nehmen und dafür von Men-                                                                           im Februar oder März gemeinsam mit der
                    Erschwerte Bedingungen – Schutzkleidung               schen umgeben sind, die sie unterstützen. Oder                                                                       Küche statt. Nun wurde die Leitung des
                    Die Arbeit mit der dafür nötigen Schutzkleidung       die um die Endlichkeit ihres Lebens wissen und                                                                       Speisesaalsvon Melanie Pohn übernommen.
                    empfindet Matthias „gewöhnungsbedürftig“:             diese letzten Tage, Wochen, Monate nicht allein                                                                      Wir sagen Danke und wünschen dem Team
                   „In die CoVid-Station kamen wir durch einen            verbringen wollen.                                                                                                   im Speisesaal weiterhin viel Erfolg, viele zu-
                   Vorraum, wo alle Utensilien und eine Anleitung            „Ich habe erlebt, dass Familien ihre Sterben-                                                                     friedene sowie satte – und somit glückliche –
                    für das Ein- und Ausschleusen untergebracht           den nicht begleitet haben, ob zu Hause oder im                                                                       Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
                    waren.“ Neben einem Schutzanzug sind eine             Spital. Aus Gründen der Ansteckungsgefahr.“ Und
                   Schutzbrille, eine FF2-Maske und Handschuhe            weiter: „Vielfach wird das Thema „Sterben“ ver-
                    Pflicht. „Ich habe meist eine „Taucherbrille“ ge-     drängt: Ich will das jetzt nicht hören. Ich will mich
                    tragen, während die Brillenträger zusätzlich ein      nicht damit beschäftigen. Offensichtlich ist gera-                                                                         „Ein gutes Essen
                   Schutzvisier wählten.“ Da der Anzug isoliert, also
                    ein Luftaustausch fast nicht stattfindet, ist die
                                                                          de in Corona-Zeiten eine Tabuisierung, eine
                                                                          Leugnung verstärkt spürbar“, gibt er sich nach-
                                                                                                                                                                                                      macht einfach
                    Arbeit stark erschwert.                               denklich.                                                                                                                  zufrieden und sorgt
                       Daher sei es wichtig, das Tempo etwas herun-
                    terzufahren, auch, was das Sprechen betrifft.          Information? Ja, bitte.
                                                                                                                                                                                                      für gute Laune. “
                   „Sonst geht dir die Luft aus.“ Allein das An- und       Er sieht auch eine beginnende mögliche Spaltung
                    Auskleiden beim Ein- und Ausschleusen dauere           in der Gesellschaft, gerade was das Thema Imp-
                    fünf Minuten. Wichtig: Um den Flüssigkeitsver-         fung betrifft: „Es findet oft kein sachlicher Dis-
                    lust auszugleichen, trinken er und seine Kollegin-     kurs, basierend auf Respekt, mehr statt. Entwe-
                    nen und Kollegen vor und nach der Arbeit auf           der du bist dafür oder dagegen. Und oft arten
                    der Covid-Station jeweils ein Glas Wasser. WC?         solche Auseinandersetzungen in Glaubensfragen
                    Bitte vorher oder nachher. Dazwischen spielt           aus.“ Was er sich wünscht: Information, Aufklä-
                    sich nichts. Nach der Arbeit schlüpft er in die        rung, faktenbasierte Diskussionen mit Respekt.               Die Weihnachtsfeiern gehören auf jeden Fall zu         2005 waren es 400 Mitarbeitende, und bei der
                   zweite von zu Hause mitgebrachte Garnitur Klei-        „Nur auf dieser Basis kann eine vernünftige Ent-              den schönsten Erinnerungen. Für uns im Speise-         letzten Weihnachtsfeier 2019 gab es mit 480
                    dung, um dann mit dem Fahrrad die frische Luft         scheidung, in welche Richtung auch immer, ge-                saal wie auch für das Team in der Küche ist es         Anmeldungen einen kleinen Rekord. Gefeiert wird
                    auf dem Heimweg zu tanken. „Die ersten Tage            fällt werden.“ Und nimmt die Entscheidungsträ-               zwar definitiv der stressigste Tag im Jahr, aber wir   dann lange, bis fünf in der Früh ist dabei absolut
                    war ich buchstäblich k.o., als ich zu Hause ankam.“    ger, aber auch jede Einzelne und jeden Einzelnen             freuen uns sehr darauf. Es ist so ein feierlicher      keine Seltenheit. Letztes Jahr musste die Weih-
                   Seine Lösung: ein Power-Nap von 15 Minuten.             in die Pflicht. Denn Information sei sowohl Hol–             Abend, der viel Vorbereitung benötigt. Zum Glück       nachtsfeier wegen der Pandemie leider ausfallen.
                    Mittlerweile habe sich das aber eingependelt.          als auch Bringschuld. Und ein Babyelefant als                sind wir so ein eingespieltes Team. Da wird der        Deshalb schauen wir, dass wir die Mitarbeiterin-
                                                                           Information sei auf Dauer ein bisschen mager.                Abend zum festlichen Ereignis, über das alle noch      nen und Mitarbeiter im Alltag verwöhnen. Ein
                   Veränderung in Spital und Gesellschaft                                                                               gerne nach Monaten sprechen. Alle Jahre wieder         gutes Essen macht einfach zufrieden und sorgt
                   Insgesamt hat sich der Arbeitsalltag im Spital                                                                       räumen wir dabei um, damit wir für alle einen          für gute Laune. Wobei der Humor bei uns sowie-
                   massiv geändert, erzählt er: „Wir gehen noch                                                                         Platz finden.                                          so nie fehlen darf. Da war schon manches Späß-
                   vorsichtiger, mit noch mehr Bedacht ans Werk.                                                                                                                               chen dabei. In den Jahren lernt man auch die
                   Wir wägen in unserer Arbeit ab, welche Maß-                                                                                                                                 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ihre Vor-
                   nahme sinnvoll ist. Ist Körperkontakt nötig oder                                                                                                                            lieben kennen. Da versuchen wir natürlich, so gut
                   reicht das Vorzeigen einer Übung.“ All das ist                                                                                                                              es geht, Wünsche zu erfüllen. Serviert haben wir
                   für ihn Zeichen der Verantwortung, die er den                                                                                                                               zum Essen immer ein Lächeln und ein nettes
                   Patienten, seinem Arbeitgeber, sich und seiner                                                                                                                              Wort. Letzteres ist auch mit der Maskenpflicht
                                                                                                 Artikel aus „thema vorarlberg“
                   Familie gegenüber hat.                                                        erschienen im Februar 2021                                                                    immer noch möglich.

32                                                                                                                                                                                                                                              33
MAGAZIN #01 2021                                          TEXT Andrea Bonetti-Mair                                                                                                                          MAGAZIN #01 2021

      Das Krankenhaus Dornbirn wird von einem Direktorentrio geleitet: Dem ärztlichen Leiter                            Die Abteilungen werden von der Medizin geführt,       um Eigenverantwortung und auch darum, sich
      Primar Walter Neunteufel, Verwaltungsdirektor Ing. Mag. Helmut Fornetran – und seit Jänner                        von der Pflege organisiert. Für mich ist die Pflege   aktiv einzubringen. Sich klar zu äußern und dahin-
      2020 Bertram Ladner, akademischer Pflegemanager als neuer Pflegedirektor. Mit den 485                             das Rückgrat der Gesundheitsversorgung und            ter zu stehen. So wird Pflege wahrgenommen und
      Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Pflege ist er für die größte Berufsgruppe am                             daher dürfen wir uns mit Stolz Pflegerin oder Pfle-   auch ernst genommen.
      Krankenhaus Dornbirn verantwortlich. Ein Gespräch über den Selbstwert der Pflege, ihre                            ger nennen und dies auch nach außen entspre-
      Anforderungen und die Zukunft.                                                                                    chend vertreten. Wenn wir nicht positiv über un-      Was zeichnet die Pflege am KH Dornbirn aus?
                                                                                                                        seren Beruf sprechen, wird es auch kein anderer       Unser Zusammenhalt! Viele haben sich freiwillig
                                                                                                                        tun. Und dieses Bild dürfen und müssen wir nach       für den Einsatz in der in der Covid-Triage gemel-

     Pflege ist
                                                                                                                       „außen“ auch leben.                                    det. Das ist bemerkenswert und steht stellver-
                                                                                                                                                                              tretend für das ganze Haus. Wir erlebten im All-
                                                                                                                       Was haben Sie sich als Pflegedirektor                  tag der Covid-19-Pandemie ein ganz großes
                                                                                                                       vorgenommen? Wofür stehen Sie?                         Mit- und Füreinander. So übernahm die orthopä-

     Beziehungsarbeit
                                                                                                                       Der Pflege einen Selbstwert geben. Wir sind nicht      dische Pflege im 7. Stock internistische Patien-
                                                                                                                       die rechte Hand des Mediziners, sondern eine           tinnen und Patienten mit Covid-19-Verdacht.
                                                                                                                       eigenständige Berufsgruppe mit eigenverantwort-           Unser Führungsstil mit flachen Hierarchien
                                                                                                                       lichen Kompetenzen, die interdisziplinär im Team       und dass wir ein gutes Angebot in der Fort- und
                                                                                                                       mit der Medizin und vielen anderen Berufsgrup-         Weiterbildung unserer Dornbirn Akademie anbie-
                                                                                                                       pen zusammenarbeitet. Dieses selbstbewusste            ten, trägt auch zum Erfolg bei. Für mich ist das
                                                                                                                       Ziel erreichen wir nur gemeinsam. Dabei bedeutet       ein wichtiger Punkt. Sie hält unsere Ausbildung
                                                                                                                       für mich Leadership: führen und leiten. Mit unse-      auf dem neuesten Stand und Pflege ist, wie in
                                                                                                                       ren Bereichs- und Stationsleitungen und allen          fast allen Lebensbereichen, ein lebenslanges
                                                                                                                       Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wollen wir die       Lernen.
      Was hat Sie motiviert, in die Pflege zu gehen?           Fachkräfte in der Pflege sind sehr gefragt.
                                                                                                                       Pflege gestalten. Dabei haben wir eine unglaubli-
      Den Erstkontakt hatte ich mit 14 Jahren bei einem        Was haben Sie für ein Bild von der Pflege?
                                                                                                                       che Kompetenz in den einzelnen Bereichen ge-           Wie haben sich die Anforderungen an
      Krankenhausaufenthalt nach einem Skiunfall und           Ich finde es wesentlich, dass der Pflegeberuf in der
                                                                                                                       bündelt und dieses Know-how möchten wir ein-           Pflegekräfte verändert?
      es hat mich damals schon beeindruckt. Trotzdem           breiten Öffentlichkeit als das ankommt, was er ist:
                                                                                                                       beziehen.                                              Die Pflege hat hohe Kompetenzansprüche und
      ging ich beruflich erst einen anderen Weg – und          Ein vielfältiger Beruf mit hoher Spezialisierung, mit
                                                                                                                                                                              erfordert breites Wissen. Was muss ich dafür tun,
      zwar einen handwerklichen. Ich war, nach der             großen Aufstiegschancen und auch Akademisie-
                                                                                                                       Wissen und Erfahrung sind also Schätze …               damit eine Patientin / ein Patient gut versorgt
      HTL, erst im Möbelbau tätig, dann habe ich eine          rung. Vor allem ist es aber ein zutiefst erfüllender
                                                                                                                       Genau, denn diese Fähigkeiten von langjährigen         ist? Die Pflege muss planen, koordinieren, hat
      Möbelabteilung geleitet. Die Pflege als Thema hat        Beruf, bei dem uns Pflegenden sehr viel zurückge-
                                                                                                                       Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, wie betriebs-       den Gesamtüberblick. Das verlangt auch wissen-
      mich nie losgelassen. Die Entscheidung fiel an           geben wird. Genau das sollten wir zukünftigen
                                                                                                                       spezifisches Wissen, Sozialkompetenz oder              schaftliches Know-how – etwa für die Pflege-
      dem Tag, an dem mich ein Kollege spontan zum             Pflegenden auch transportieren und so die positi-
                                                                                                                       Sicherheit und Widerstandsfähigkeit in krisen-         forschung, bei der Pflegehandlungen hinterfragt
      Schnuppern auf die Intensivstation mitgenommen           ven Seiten unseres Berufs in den Vordergrund
                                                                                                                       haften Situationen können nicht einfach einge-         werden. Pflege bleibt aber immer auch Bezie-
      hat. Es war wie ein Sprung ins kalte Wasser. Es          stellen. Sicherlich haben Druck und vor allem Ar-
                                                                                                                       kauft werden. Deshalb ist mir ein respektvoller        hungsarbeit, sie berührt Körper und Psyche.
      war richtig viel los auf der Station und so intensiv     beitsverdichtung in den vergangenen Jahren zuge-
                                                                                                                       und wertschätzender Umgang wichtig. Wie auch
      der Tag auch war, so schnell fiel die Entscheidung.      nommen. Auch zahlreiche Dokumentationspflich-
                                                                                                                       unser Führungsstil mit flachen Hierarchien und
      Zu einem Zeitpunkt, als meine Frau und ich gerade        ten sind ein Aufwand – aber wir erleben täglich,
                                                                                                                       die Arbeit in den Teams. Das macht den besonde-
      geheiratet haben. Im März 2003 begann ich also           was wir gemeinsam als Team bewegen können
                                                                                                                       ren Spirit unseres Hauses aus.
      mit der Pflegeausbildung. Ich war quasi der „Ältes-      und dass dieses Tun spürbar bei unseren Patien-
      te“ im Kurs, der kurz darauf Papa wurde. Im Juli         tinnen und Patienten ankommt, zeigen die positi-
                                                                                                                       Also ist Teamarbeit ein Erfolgsfaktor?
                                                                                                                                                                                              „Pflege bleibt immer
      kam unser Sohn Lukas auf die Welt. Der Zeitpunkt
      war also spannend, der Schritt war richtig. Die
                                                               ven und wertschätzenden Rückmeldungen.
                                                                                                                       Ich stehe für eine selbstbewusste Pflege, die                           auch Beziehungsarbeit,
      Arbeit in der Pflege zeigt das Essentielle, das, was
                                                                                                                       weiß, was sie wert ist. Im Haus agieren wir alle
                                                                                                                       gemeinsam als ein Team, das berufs- und fach-
                                                                                                                                                                                               sie berührt Körper
      wirklich im Leben zählt. Und so begann ich 2006 auf
      der Intensivstation und mit meinem Traumberuf.
                                                                                                                       übergreifend Hand in Hand zusammenarbeitet,                             und Psyche. “
                                                                                                                       um Patientinnen und Patienten die bestmögliche
                                                                                                                       Behandlung zukommen zu lassen. Und dazu ge-
                                                                                                                                                                                               Bertram Ladner
                                                                                                                       hört die Erkenntnis, dass für den Behandlungser-                        Pflegedirektor Krankenhaus Dornbirn
                                                                                                                       folg nicht nur der Operateur verantwortlich ist,
                                                                                                                       sondern genauso eine kompetente und zuge-
                                     Bertram Ladner
                                     Pflegedirektor Krankenhaus Dornbirn                                               wandte Pflege. Deshalb geht es in der Pflege viel

34                                                                                                                                                                                                                                   35
MAGAZIN #01 2021

                                           „Ganz großes
                                           Lob an das                                                                                                                        „Wenn wir nicht
                                           Pflegepersonal“                                                                                                                    positiv über unseren
                                                                                                                                                                              Beruf sprechen,
                                                                                                                                                                              wird es auch
                                             Patientenbefragung

                                                                                                                                                                              kein anderer tun.“

                                                                „Das Pflegepersonal                           Pflege ist Teamarbeit
                                                                                                                                                                              Bertram Ladner

                                                                 war sehr verständnisvoll                     zum Wohle unserer Patientinnen
                                                                                                                                                                              Pflegedirektor Krankenhaus Dornbirn
                                                                                                              und Patienten
                                                                 und einfühlsam.“
                                                                Patientenbefragung

                                                                                            Dafür braucht es viel Empathie. Der Mensch              Wie sieht die Zukunft der Pflege aus?
                                                                                            muss im Mittelpunkt bleiben. Vor einigen Jahren         Wir wollen noch mehr in die Prävention investieren,
       „Dem gesamten Pflegepersonal                                                         wurde die Philosophie der Bezugspflege imple-           da liegt noch viel Arbeit vor uns. Die Gesellschaft
        vielen Dank für die liebevolle                                                      mentiert und umgesetzt. Eine Pflegeperson ist für       wird älter, es wird notwendig werden, unser Wissen
        Betreuung. Wir haben uns sehr      „Vielen Dank an das gesamte                      eine Patientin /einen Patienten verantwortlich, sie     auch an Angehörige weiterzugeben, anzuleiten und
                                                                                            plant alles und ist Bezugsperson. Für die Patientin /   zu unterstützen, etwa bei Demenz und Diabetes.
        wohl und gut aufgehoben gefühlt.    Pflegeteam für die sehr                         den Patienten war der Mehrwert klar, auch vom
        Danke für so viel Herz!“
                                            empathische und fachlich                        Pflegepersonal wurde das gut angenommen. Man            Bleibt die Pflege weiblich?
                                                                                            lernt einen Menschen so ganz anders kennen und          Derzeit stehen wir in der Pflege bei einem Frau-
        Patientenbefragung                  ausgezeichnete Pflege.                          ist ein wichtiger Partner für die Medizin in Bezug      enanteil von 88 Prozent. Der Männeranteil ist in
                                            Wir haben uns mehr als                          auf die Behandlungsschritte.                            den vergangenen Jahre stetig gestiegen, da die
                                                                                                                                                    Attraktivität des Berufes zugenommen hat, viele
                                            hervorragend betreut                            Gibt es das klassische Bild der Pflege noch?            interessieren sich für Spezialbereiche, wie Intensiv-

                     „Pflege: Top!          gefühlt. Macht weiter so,                       Das kommt auf das vorhandene Setting an, die
                                                                                            Selbstständigkeit der Patientin /des Patienten
                                                                                                                                                    und OP-Pflege. Oft macht persönliche Betroffen-
                                                                                                                                                    heit einen Unterschied, wie man Pflege selbst
                                            ihr seid echt spitze!“
                     Freundlich,
                                                                                            zu erhalten und zu fördern steht im Fokus. Heute        erlebt hat. Auf jeden Fall ein sehr krisensicherer
                                                                                            gibt es eine deutliche Differenzierung: unterstützen-   Arbeitsplatz.
                                           Patientenbefragung                               de Kräfte, Pflegeassistenz, Pflegefachassistenz und

                     zuvorkommend,                                                          den gehobenen Dienst. Es existiert ein ausgeprägtes
                                                                                            Expertenwesen. Man kann Kolleginnen und Kollegen
                                                                                                                                                    Was bedeutet Erfolg für Sie?
                                                                                                                                                    Gemeinsam etwas Positives bewirken zu können.

                     kompetent!“                                                            zu Rate ziehen, Wissen wird weitergegeben.              Da geht es nicht nur rein um Zahlenergebnisse,
                                                                                                                                                    sondern auch um zwischenmenschliche Erfolge.
                                                                                            Wie sieht es denn mit dem Nachwuchs aus?                Wesentlich ist, klar definierte Ziele gemeinsam zu
                      Patientenbefragung
                                                                                            Darum muss man sich intensiv kümmern. Wichtig           verfolgen. So führen Mitarbeiterinnen und Mitar-
                                                                                            ist es, ein attraktiver Arbeitgeber zu sein und         beiter das Unternehmen zum Erfolg – weil es
                                                                                            Möglichkeiten der Entwicklung zu geben. Von der         insgesamt erfolgreicher macht.
                                                                                            angelernten Kraft kann man sich bis zum höheren

„Pflegepersonal                                                                             Dienst entwickeln. Unser Laufbahnmodell ermög-
                                                                                            licht Führungs-, Bildungs- oder Fachkarrieren.
                                                                                                                                                    Was gefällt Ihnen an Dornbirn?
                                                                                                                                                    Der erste Eindruck war schon sehr positiv. Ich

= sehr gut“                                                                                 Auch unsere Mitarbeiterinnen, die aus der Karenz
                                                                                            kommen, gilt es zu fördern. Darüber hinaus schaf-
                                                                                                                                                    habe mich sofort wohlgefühlt. Die Stadt hat ein
                                                                                                                                                    charmantes Flair. Der „Süden“ für uns Tiroler bietet
                                                                                            fen wir gute Ausbildungsbedingungen in einem            von allem etwas: Stadtfeeling und die Nähe zur
Patientenbefragung                                                                          kollegialen Umfeld. Wir setzen auf Mentorinnen          Natur. Auch der Dialekt hat seinen Reiz. Ich kann
                                                                                            und Mentoren, welche die Auszubildenden begleiten.      sagen, wir verstehen einander wunderbar.

36                                                                                                                                                                                                                  37
Sie können auch lesen