12 Liebe inmitten des Krieges - 14 Aus Hass wurde Liebe 17 Wir konnten ein Segen sein
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NEUES AUS DER OM-ARBEIT • MAI / JUN 2021 12 Liebe inmitten des Krieges 14 Aus Hass wurde Liebe 17 Wir konnten ein Segen sein
INHALT 3 EDITORIAL 10 4 AK TUELLES PORTR ÄT 10 Gottes Wirken WELT WEIT 12 Liebe inmitten des Krieges 14 Aus Hass wurde Liebe 15 Eine einheimische Jüngerschaftsbewegung MISSION IN DEUTSCHL AND Hamburg – Türkei – Hamburg – Kaukasus 16 Hamburg: Gott wirkt! 17 18 MDT: Wir konnten ein Segen sein Berichte vom Team Halle, von 12 OM Arts, Xenos und aus Berlin 20 ERLEBT SHIP TO SHORE 23 50 Jahre Schiffsarbeit – Teil 3 27 ANZEIGEN 28 TERMINE REZEPT Nächstenliebe ganz praktisch 29 Tadschikischer Brotschichtsalat KIDS FOR MISSION 14 34 Jesus im Herzen INPUT 36 Aus Feinden werden Geschwister Eine veränderte Familie 2 www.om.org
EDITORIAL Eine „Herausforderung in Gottesgröße“ LIEBE OM-FREUNDE, einige von uns mögen „gottgroße“ Herausforderungen. Alle Nationen zu Jüngern zu machen, ist definitiv eine davon. Wenn wir uns den Missionsbefehl genauer ansehen, befiehlt uns Jesus: „Geht und macht alle Völker zu Jüngern ...“ Jesus bezog sich dabei nicht auf unsere modernen politischen Natio- nen, sondern das griechische panta ta ethne bedeutet „Volksgrup- pe“. Durch die ganze Bibel geht Gott allen ethnischen Volksgruppen nach, um sie vor seinen Thron zu bringen. Es ist also klar: Jesus möchte, dass alle Menschengruppen in das Reich Gottes kommen. Wir alle sind beauftragt, als seine Botschafter Jünger zu machen, die andere zu Jüngern machen. Historisch gese- hen geschieht dies auf dem Marktplatz, dem Sportplatz und in den Wohnzimmern der einfachen Leute. Das ist unser Auftrag! Wenn man eine ohnehin schon herausfordernde Aufgabe noch Wenn man eine ohnehin schwieriger machen will, dann ist es die, das Evangelium kulturüber- greifend in den Nordkaukasus zu bringen. Eine Region, mit der viele schon herausfordernde von uns wohl den Krieg in Tschetschenien und die Zerstörung von Aufgabe noch schwieriger Grosny verbinden. machen will, dann ist Das Kaukasusgebirge ist seit Jahrhunderten Schauplatz epischer Er- es die, das Evangelium oberungen, Machtkämpfen, Kriegen und Triumphen. Araber, Byzan- tiner, Mongolen, Perser, Tataren, Türken, Russen und Nazis haben kulturübergreifend in den jeweils versucht, diese Länder zu erobern und zu kontrollieren. Die Nordkaukasus zu bringen. Menschen im Kaukasusgebirge sind zäh, widerstandsfähig und tief in alten Traditionen verwurzelt. Sie sind zutiefst dem islamischen Glauben verpflichtet. Eine weitere Herausforderung sind die vielen Sprachen – im Kaukasus herrscht ein Durcheinander von 40 bis 50 der komplexesten, schwierigsten und vielfältigsten Sprachen der Welt. Gott führt seinen Erlösungsplan aus und wir glauben, dass er je- den „Stamm und jede Zunge“ im Nordkaukasus liebt. OM ist be- reit, Schritte zu unternehmen, um sich mit Ihnen dieser „gottgroßen Herausforderung“ zu stellen. Wir glauben, dass Gott einige von uns beruft, in den Nordkaukasus umzusiedeln, dort zu arbeiten und zu leben. Sind wir bereit, Gott zu vertrauen, dass trotz der vielen He- rausforderungen die Menschen in den Bergen eines Tages tatsäch- lich das Lob Christi singen werden? Hans van Baaren Hans van Baaren Direktor OM in Europa OM GLOBAL Mai / Juni 2021 3
Gemeinsam mit anderen Werken plant OM Kurzeinsätze mit und unter Flüchtlingen in Griechenland GEBET: Bitte beten Sie mit uns für die Einsät- Der Auftrag Jesu ze unter Flüchtlingen in Griechenland. Beten Sie für eine gute Vorbereitung der Teamleiter und für viele offene Türen für das Evangelium W in den Flüchtlingslagern in Griechenland. Wei- ie Hans van Baaren im Editorial schon so deut- tere Informationen bei: Damaris Strobel, lich hervorgehoben hat, ist es der Auftrag und damaris.strobel@om.org Herzschlag Jesu, dass alle Volksgruppen Teil seines Königreiches werden. Und egal ob Deutscher, Ara- ber, Türke oder Perser – wer ein Jünger Jesu ist, ist eingela- den und aufgefordert, Teil des Auftrages zu sein und an der Verbreitung des Königreiches Gottes mitzuwirken. Christen aus verschiedenen Kulturen arbeiten WAS BEDEUTET DAS FÜR OM? zusammen Im Jahr 2030 werden etwa 80 Prozent der weltweiten Christen aus dem Globalen Süden kommen. Wir arbei- WIE SIEHT DAS KONKRET BEI OM ten darauf hin, dass die Mitarbeiterschaft von OM diese DEUTSCHLAND AUS? Verteilung widerspiegelt. Das machen wir auch vor allem Auch hier in Deutschland setzen wir uns deshalb, weil an vielen Stellen deutlich wird, dass Mitar- konkret dafür ein, dass alle an diesem Auf- beiter in ihrer eigenen Kultur oder in einer ihnen naheste- trag Jesu beteiligt sind. Gemeinsam mit ei- henden Kultur das Königreich Gottes viel besser ausleben nigen anderen Missionswerken arbeiten und verdeutlichen können. Jemand mit russlanddeutschem wir im Rahmen des Netzwerkes Christ4All Hintergrund könnte beispielsweise in Teilen des Kaukasus derzeit an Kurzeinsätzen unter Flüchtlin- deutlich einfacher arbeiten, da sprachliche und kulturelle gen in Griechenland. Hierfür mobilisieren Voraussetzungen zum Teil schon bestehen. wir vor allem in Deutschland wohnende gläubige Flüchtlinge, die die kleinen Teams leiten und so das Evangelium an andere Flüchtlinge aus ih- ren eigenen Kulturen weitergeben. Im Jahr 2030 werden etwa Frontiers, Wiedenest, OM, Liebenzell, Deutsche, Perser, 80 Prozent der weltweiten Araber – Organisationen und Menschen, die sich auf Au- genhöhe begegnen und die ihre Gaben dafür einsetzen, Christen aus dem Globalen Süden dass der Auftrag Jesu erfüllt wird und alle Volksgruppen kommen. Teil des Königreiches Gottes werden. Ich bin zutiefst über- zeugt, dass diese Art der Partnerschaft von Menschen aller Kulturen Jesus große Freude bereitet! DORON LUK AT 4 www.om.org
AK TUELLES KURZMELDUNGEN Kleinstunternehmen beeinflussen ganze Familien positiv ■ Sollte es durch die Umstellung (Beispielbild) unserer Adress- und Spenden-Daten- bank bei Ihren Daten zu Unstimmig- Kleinstunternehmen keiten oder Fehlern kommen, bitten wir Sie ganz herzlich um Nachsicht. für Bedürftige Bitte teilen Sie uns entsprechende Hinweise umgehend mit: info.de@ KAUKASUS OM im Kaukasus hat in Zusammenarbeit om.org oder 06261 947-0. Vielen mit Gemeinden vor Ort ein Programm zur Förderung von Dank! Kleinstunternehmen gestartet. Dabei wird bedürftigen Menschen bei der Gründung von kleinen selbstverwalten- ■ Vom 2. bis 5. März 2021 fand das den Unternehmen geholfen. jährliche internationale OM- Leitungstreffen erstmals online statt. Hinter diesem Programm steht folgende Philosophie: Unter dem Thema „Bold steps in un- • die Würde und den Selbstwert der Personen. certain times“ (Mutige Schritte in un- • bietet Geschäftskredite, Schulungen und Mentoring an, sicheren Zeiten) konnten auch OM- um Arbeitsplätze zu schaffen. Mitarbeiter ohne Leitungsverantwor- • schafft Selbsthilfegruppen, die in der Lage sind, Proble- tung bei einzelnen Programmpunkten me in der Gemeinschaft zu lösen. teilnehmen. • motiviert durch eine christliche Antwort, den Bedürfti- ■ Das Mobilisierungsteam von OM gen zu helfen. Argentinien entwickelte ein sieben- wöchiges Training, das sich darauf „Es geht nicht nur um die Bereitstellung von Geld und der konzentriert, dass lateinamerikani- Vermittlung von guten Geschäftsgrundlagen“, erklärt ein sche Christen Gottes Auftrag entde- Mitarbeiter vor Ort. „Wir erzählen den Menschen auch von cken und wie sie seine Liebe in jedem Jesus, sodass sie in ihrem Umfeld einen Unterschied bewir- Kontext weitergeben können. Insge- ken und Bibelstudiengruppen gründen können.“ samt nahmen im Jahr 2020 in ganz SPENDENPROJEKT: Kaukasus, G426-01 Lateinamerika 1200 Menschen on- online: www.om.org/de/G426-01 line daran teil. ■ OM in Irland bot über den irischen Nationalfeiertag, St. Patrick’s Day, am 17. März einen Online-Einsatz an, bei dem die Teilnehmer mehr über Gerne können Sie uns helfen, Kosten Mission in Irland und die irische Kultur zu sparen, indem Sie die Global zukünftig lernten. Außerdem startete das Team eine Andachtsreihe über das alte iri- per E-Mail (pdf-Downloadlink) erhalten: sche Kirchenlied „Be Thou my vision“. global.de@om.org OM GLOBAL Mai / Juni 2021 5
AK TUELLES Unterlagen für das OM-Archiv gesucht Für das neu gegründete OM-Archiv suchen wir alte OM- Unterlagen und Rundbriefe vorzugsweise aus den 1960er- Auch 2021 trifft man sich bei TeenStreet in Kleingruppen und 1970er-Jahren. Sollten Sie entsprechende Unterla- gen haben, die Sie dem OM-Archiv zur Verfügung stel- len möchten, dann wenden Sie sich bitte vor der Zusen- TeenStreet 2021 dung an Corinna Scharrenberg, global.de@om.org oder OFFENBURG Auch in diesem Jahr wird Teen- 06261 947-0. Street nicht als großes zentrales Event in Offen- burg stattfinden. Jugendgruppen aus Deutschland und Europa treffen sich aber lokal (eine Jugendgrup- pe aus einer Gemeinde) oder regional (mehrere Ju- gendgruppen aus mehreren Gemeinden in der Re- gion) für ein TeenStreet-Programm direkt vor Ort. Start von TeenStreet 2021 ist der Vorbereitungstag TeenStreet Kickoff am 5. Juni. Vom 5. bis 7. August findet TeenStreet Experience statt, das dreitägige in- ternationale TeenStreet-Event an den verschiedenen Orten mit Livestream, Kleingruppen und vielen wei- teren Angeboten. Am 23. Oktober wird es zum Ab- schluss eine TeenStreet Celebration geben. Mehr Informationen und Anmeldung unter: teenstreet.de@om.org www.teenstreet.eu FREUNDESTREFFEN 2021 MIT DAVID KADEL MOSBACH Das OM-Freundestref- fen findet am 4. Juli 2021 unter dem Spenden via SMS: Motto „Wir gemeinsam – Jesu Liebe Senden Sie eine SMS an die 81190 mit dem leben“ statt. Geplant ist, dass es ein Treffen in Mosbach gibt und einzel- Kennwort „OMD“ und spenden Sie so zehn Euro an ne Programmpunkte online übertra- OM!* www.om.org/de/geben gen werden. Als Hauptredner wird der Autor, „Inpirations-Trainer“ und *Ihr Mobilfunkanbieter berechnet Ihnen die Spende. Berater David Kadel über das Thema Mutmacher sprechen. Mehr Informationen zum Freundestreffen finden Sie auf Seite 33 und unter www.om.org/de/ft 6 www.om.org
AK TUELLES OM BEI LINKEDIN Seit Kurzem ist OM Deutschland auch auf der Plattform LinkedIn vertreten. Wir freuen uns, wenn auch Sie diese Seite abonnieren und Werbung dafür machen! www.linkedin.com/company/om-deutschland Die Prayer Reach-App ist frei verfügbar und kostenlos Gebets-App verfügbar! Die Gebets-App Prayer Reach wurde von OM in Partner- schaft mit WorldPrayerGuide.org entwickelt. Im Jahr 2021 wird es auf der Prayer Reach-App verschiedene Gebetsinitia- tiven in mehreren Sprachen, darunter auch Deutsch, geben: • 30 Tage Gebet für die islamische Welt (läuft bis 12. Mai) • Ein 15-tägiger Gebetsplan für die Schwerpunktregionen Viele Menschen in von OM (1. bis 15. September) Moldau brauchen • 15 Tage Gebet für die hinduistische Welt Hilfe (24. Oktober bis 7. November) Die App kann kostenlos auf Android- und iOS-Geräten he- runtergeladen werden – einfach nach Prayer Reach suchen und losbeten! Hilfe in Krisenzeiten MOLDAU Seit Beginn der Corona-Pandemie kann ein großer Teil der Moldauer, der vorher gut über die Run- den gekommen ist, nicht mehr zur Arbeit gehen und erhält keinen Lohn mehr. Durch eine schwere Dürre kam es zusätzlich zu einer geringen Ernte und damit zu höheren Lebensmittelpreisen. Vielerorts wandten sich die Menschen hilfesuchend an die Gemeinden, die sich wiederum an OM in Moldau gewandt haben. So konnte OM im Jahr 2020 über 6000 Familien Lebens- mittelpakete schenken. Mit jedem Lebensmittelpaket wurde den Menschen auch eine Bibel angeboten – ein Geschenk, das viele ebenso begeistert annahmen wie Außerdem versenden wir regelmäßig die dringend benötigten Lebensmittel. aktuelle Gebetsanliegen aus der Lesen Sie dazu ein Erlebnis auf Seite 22. weltweiten OM-Arbeit per E-Mail. SPENDENPROJEKT: Coronahilfe – Moldau, G426-02 Bestellung unter: www.om.org/de/beten online: www.om.org/de/G426-02 OM GLOBAL Mai / Juni 2021 7
AK TUELLES OM Deutschland sucht neue Mitarbeiter für das Büro / den Gästebetrieb in Mosbach Abt.leiter Finanzbuchhaltung (m/w) mit Fachausbildung und idealerweise Dringend! mehrjähriger Berufserfahrung in einer Leitungsaufgabe Assistenz Geschäftsführung (m/w)* in operativen/strategischen Aufgaben Ein Massai mit seiner Herde Buchhalter (m/w) mit kaufmännischer Ausbildung Gemeindegründung in Mitarbeiter Gebäudemanagement unerreichten Gebieten (m/w) mit handwerklicher Ausbildung TANSANIA Die Gemeindegründungsarbeit von OM in Tansania konzentriert sich hauptsächlich auf die Küsten- Mitarbeiter Kommunikation (m/w) regionen, die vom Islam, Armut und Hexerei geprägt sind. redaktionelle Aufgaben Web und Print „Die meisten Gemeinschaften dort sind unerreicht und Mitarbeiter Marketing und vergessen, sodass wir eine Last fühlen, sie zu erreichen“, Spenderkommunikation (m/w) berichtet Timothy A., Mitarbeiter von OM in Tansania. Die Fundraising, Spenderbesuche und dort tätigen OM-Mitarbeiter konnten durch Sport, Vor- Durchführung von Kampagnen schulen oder kleinere Geschäftsmodelle Kontakte knüpfen und wurden von den Gemeinschaften gut aufgenommen. Stellvertretende Küchenleitung (m/w) Dabei trafen sie auch Peter, den zukünftigen Häuptling ei- mit Erfahrung und/oder Ausbildung im Dringend! nes Massai-Stammes. „Er ist eine Führungspersönlichkeit Gastronomiebereich mit großem Einfluss auf Tausende Menschen in der Mas- *in Teilzeit sai-Gemeinschaft“, erzählt Timothy. „Peter gab sein Leben Christus und da die Massai alles respektieren, was ihr An- für das Team Nord in Hamburg führer sagt, kann er viele Menschen mit dem Evangelium erreichen.“ Timothy berichtet auch, dass viele Menschen Mitarbeiter (m/w)* durch Entdeckerbibelstudiengruppen Jesus angenommen für die Arbeit unter männlichen Kindern haben. Es gibt aber auch Herausforderungen: „Unser größ- und Jugendlichen ter Kampf ist die Verfolgung durch die Familien der neuen Christen. Außerdem brauchen die Menschen hier Zeit, um für das Xenos-Team die Veränderung zu akzeptieren, weil sie nichts über das Christentum wissen.“ Mitarbeiter (m/w)* Lesen Sie Peters Geschichte auf Seite 20. für die Gemeindegründungsarbeit unter Migranten und Flüchtlingen SPENDENPROJEKT: Tansania, G426-03 Ausführliche Stellenanzeigen sowie Voraussetzun- online: www.om.org/de/G426-03 gen zur Bewerbung erhalten Sie unter: personal.de@om.org, Tel. 06261 947-0 oder www.om.org/de/mitarbeit Weitere offene Stellen aus der weltweiten OM- Arbeit auf Englisch unter: www.om.org/de/opportunities 8 www.om.org
WELT WEIT © Unsplash S Geschichten aus Tausend und einer Nacht eit Juli 2020 haben gut eine Million mit einer harten Gefängnisstrafe unter Menschen durch zehn Kampagnen von körperlicher Misshandlung oder gar der OM in den Sozialen Medien von Jesus Todesstrafe bestraft wird. Zum anderen Golfaraber begegnen Jesus gehört! Davon haben 35 000 Personen wird diese Arbeit zum Schutz unserer aktiv den Kontakt zu Mitarbeiterinnen einheimischen Mitarbeiter mit dem nö- und Mitarbeitern von OM aufgenom- tigen Respekt und einem gesunden Maß men, um mehr über Jesus zu erfahren. uf der Arabischen Halbinsel entstehenan Vorsicht möchten ausgeführt. Deswegen diese unglaubliche finden Chance nut- durch Öl im Wüstensand Träume. Dochdiese zen, Kurse nur noch damit nachmehr intensiver Menschen Vorbe-die nicht alles ist so glänzend, wie es auf denreitunglebensverändernde statt. Dennoch ist die Nachfrage Botschaft von Je- Bis jetzt haben mehrere ersten Blick scheint. 29 Prozent der 94 Millionensehr groß. sus Christus Der Hunger kennenlernen. nach Frieden in Dutzendder Einwohner Menschen Arabischen erfolgreich Halbinsel sind Gast-der Seele ist mit der Corona-Pandemie einen Jüngerschaftskurs arbeiter, die diese Träume wahr werden durch- lassen.nochmals sehr stark angestiegen. Helfen Sie, dass 2021 wieder In vielen Ländern finden täglich Menschenrechts- laufen und sich für ein Leben verletzungen und Misshandlungen statt und imWir möchten eine Million Menschen in diese unglaubliche Chance, mit Jesus entschieden. Jemen herrschen Krieg und eine Hungersnot.die sich seit letztem Jahr unter den Ara- den Sozialen Medien von Jesus Gibt es hier noch Hoffnung? bern bietet, nutzen, damit noch mehr Doch warum nur so wenige? Ja! hören! Menschen die lebensverändernde Bot- schaft von Jesus Christus kennenlernen ZumJuli Seit einen, 2020dahaben in dengut meisten dieser Menschen eine Million Länder * Da das Konvertieren zu einer anderen Religion hart bestraft dürfen! das Konvertieren durch zehn Kampagnen zu einer vonanderen OM in denReligion Sozialen wird und der Schutz der einheimischen OM-Mitarbeiter an oberster Stelle stehen, finden diese Kurse nur nach intensiver Medien von Jesus gehört! Davon haben 35 000 Vorbereitung satt. Personen aktiv den Kontakt zu OM-Mitarbeitern aufgenommen, um mehr über Jesus zu erfahren. Mehr Infos unter: www.om.org/de/golfaraber Durch eine Spende ermöglichen Bis jetzt haben mehrere Dutzend Menschen er- Sie unter anderem, dass imeinen folgreich JahrJüngerschaftskurs 2021 wieder eine Million Menschen durchlaufen SPENDENPROJEKT: in den MQ1Arab, G426-04 as h pl online: www.om.org/de/G426-04 © Uns Sozialen und Medien sich für ein von Leben mit Jesus Jesus hören! entschieden*. Danken Die Sie für Nachfrage ist die Offenheit weiter und sehr groß unddie derMöglichkeiten, Hun- die sich GEBET: denSie Danken OM-Teams in dieser für Gottes Wirken in der Region Zeit bieten. Beten Sie, dass Gott die Angst ger nach Frieden in der Seele ist mit der Corona- vieler undMenschen beten Sie, auslöscht dass viele und Menschen sie in in Frieden Jesus Jesus Frieden Pandemie nochmalsundsehr ihren persönlichen stark angestiegen. Retter Wir und ihren finden – obpersönlichen Retter finden. in persönlichen Treffen oder über die Sozialen Medien. Unterstützen Sie das Projekt: MQ1 Arab 25 € 25 € 50 € 50 € 500500 € € 1000 1000€ € Mitarbeitergehalt Mitarbeiterlohn Online-Evangelisation Online-Evangelisation Evangelisationspaket Evangelisationspaket 1 1 Evangelisationspaket Evangelisati onspaket 2 2 Investieren Sie in das Gehalt eines OM- Investieren Sie in die Weiterentwicklung Wir erreichen 10 000 Menschen Mit 25 Euro investieren Sie in den Mit 50 Euro investieren Sie in die Wei- Mit 500 oder 1000 Euro investieren SieWir erreichen 20 000 Menschen in eines der Evangelisationspakete, Mitarbeiters aus dem Globalen Süden, neuer evangelistischer Möglichkeiten in mit dem Evangelium*. mit dem Evangelium**. Gehalt eines dessen OM-Mitarbeiters Gemeinde aus alleine nicht dafür terentwicklung neuerMedien. den Sozialen evangelistischer mit denen OM-Mitarbeiter in den Sozialen Medien von Jesus erzählen können. dem GlobalenaufkSüden. ommen kann. Möglichkeiten in den Sozialen Medien. *Sie decken einen Teil der Kosten **Sie decken somit zu für eine der zehn evangelistischen einem Fünftel die Kosten Kampagnen 2021. einer evangelistischen Kampagne in den Sozialen Medien. Die oben genannten Möglichkeiten sind Beispiele, wie Sie helfen können. Wir behalten uns in Krisen vor, den Einsatz von Geldern an die sich dynamisch entwickelnden Situationen vor Ort anzupassen. OM GLOBAL Mai / Juni 2021 9
PORTR ÄT Gottes Wirken „In den acht Jahren Gemeindegründung in Bursa habe ich viel in die Ausbildung türkischer Christen investiert, damit sie selbst geistliche Verantwortung wahrnehmen. 1999 setzte ich einen türkischen Pastor als meinen Nachfolger ein, der heute noch der Leiter der Gemeinde in Bursa ist!“ Michel und Friederike Walter BERUFUNG IN DIE MISSION Schon während ihres Studiums arbeiteten beide unabhängig voneinander mit einem Team unter Türken. Nach erfolgreichem Studienabschluss M gingen sie nach Kiel und anschließend nach Ham- ichel Walter wuchs in Bayern auf und burg, wo sie eine türkische Gemeinde gründeten. glitt als Teenager mit seinen beiden Mission wurde für das inzwischen verheiratete Brüdern in die Drogenszene ab. Mit Ehepaar immer wichtiger. Als die beiden Kinder 18 reiste er nach Südafrika, um dort Drogen zu auf der Welt waren und sich die Berufung in die kaufen. Er landete aber auf einer Missionsstation Türkei festigte, war es Friederike wichtig, eine Or- und lernte Jesus kennen. Zurück in Deutschland ganisation zu finden, mit der sie direkt ins Einsatz- führte ihn Gott ins Lebenszentrum Adelshofen, land fliegen konnten – OM. Die letzte Bestätigung wo er sein Theologiestudium begann und Frie- bekamen die beiden, als „unser Pastor auf uns derike kennenlernte. Friederike wuchs in Schles- zukam und meinte: Wir sehen Gottes Berufung wig-Holstein als Tochter einer berufstätigen, al- in eurem Leben. Dürfen wir euch aussenden?“ leinerziehenden Mutter auf. Sie fand durch ihren Religionslehrer zu Jesus und „spürte den Drang, ZWÖLF JAHRE TÜRKEI Michel verteilt Waffeln das mit der Bibel zu vertiefen“. So ging auch sie 1993 zog die vierköpfige Familie in die türkische nach Adelshofen. Stadt Bursa. Da Michel und Friederike schon Tür- kisch sprechen konnten und die Türken „total ver- narrt“ in die Kinder waren, war der Start einfach. Michel war OM-Teamleiter und Leiter einer Gemeindegründung. Acht Jahre später wurde er Landesleiter von OM in der Türkei. Nach vier Jahren, so lange dauert eine Amtszeit als OM-Landesleiter, frag- ten sich Walters, wie es weitergehen soll. Michel hatte zu dieser Zeit Die letzte Bestätigung bekamen die einen leichten Burnout, es gab vermehrt Probleme mit den Behör- beiden, als „unser Pastor auf uns den und auch die familiäre Situation war angespannt. „Wenn die Kin- der Teenager werden, greift in der Türkei die Schamkultur, in der zukam und meinte: Wir sehen Gottes Mädchen und Jungen getrennte Wege gehen“, erklärt Friederike. So Berufung in eurem Leben. entschloss sich die Familie nach vielen Gebeten, wieder zurück nach Hamburg zu ziehen. Dürfen wir euch aussenden?“ ZURÜCK IN DEUTSCHLAND Die Rückkehr 2005 war nicht einfach. „Die Kinder sind in der Türkei aufgewachsen und haben Deutschland nicht als ihre Heimat begrif- 10 www.om.org
PORTR ÄT Michel und das Team bei einer Verteilaktion in Hamburg Friederike bei einem Kurzeinsatz 2020 fen“, erzählt Friederike. Auch das Ehepaar musste MICHEL UND FRIEDERIKE FREUEN SICH ÜBER GEBET: seinen Platz neu finden. Fünf Jahre lang waren • für Weisheit bei der Arbeit im Kaukasus und neue Mitarbeiter in der sie das Repräsentationsbüro von OM in Nord- Region deutschland, doch leider fand dies nicht den ge- • für unsere finanzielle Situation – als Missionare in Deutschland ist es wünschten Zuspruch. Als zwei Familien zu ihrem immer wieder schwierig, finanzielle Unterstützung zu finden. Team dazustießen, fingen sie an zu träumen – • für Friederikes Übersetzungsarbeit, dass sie dort ein Segen für Men- und zu beten. „Ein Jahr lang haben wir jede Wo- schen in schwierigsten sozialen Situationen sein kann. che einen Vormittag lang Gebetsspaziergänge • für die neugegründete Gemeinde jesusfriends in Wilhelmsburg, dass in drei Hamburger Stadtteilen gemacht“, erzählt sie ohne Michel als Pastor weiter wachsen und gedeihen kann. Michel. Danach stand fest: das Team zieht nach Hamburg-Wilhelmsburg. HAMBURG-WILHELMSBURG Regionalleiter von OM in West- und Zentralasien Die drei Familien zogen bewusst nach Wilhelms- machte Michel vier Angebote und lud ihn zu ei- burg, um als Christen vor Ort zu leben. Ein La- nem Treffen mit Mitarbeitern aus dieser Region denlokal an einer der Haupt-Straßen des Stadt- ein. „Da gab es dieses Gefühl von Nachhause- teils lädt ein, vorbeizukommen oder Hilfe zu er- kommen, das ich vorher bei meiner Arbeit in fragen. Außerdem arbeitet das mittlerweile zehn- Deutschland nicht gehabt hatte“, erzählt Michel, köpfige Team mit Flüchtlingen, bietet Kinder- und der sich dann entschloss, die Leitung von OM Teenagerprogramme an und investiert in Bezie- im Kaukasus zu übernehmen, „weil diese Arbeit hungen. Michel war bis 2018 Leiter des Teams sonst eingegangen wäre“. Somit ist er und ist noch bis Mai 2021 Pastor der Gemein- nun verantwortlich für die OM-Arbeit degründung jesusfriends Wilhelmsburg. Friederike in Aserbaidschan und Georgien und Michel ist nun unterstützt das Team bei den Kinderprogrammen und arbeitet zusätzlich als Übersetzerin bei einer freut sich, dass das Team und die Arbeit wachsen. verantwortlich für Organisation, die sich um Menschen ohne Kran- die OM-Arbeit in kenversicherung kümmert. Fast 30 Jahre lang sind Michel und Frie- derike bei OM. Sie blicken dankbar auf Aserbaidschan und HIER BIN ICH ZUHAUSE! diese Zeit mit allen Höhen und Tiefen Georgien. Nach der Übergabe der Teamleitung suchte Mi- zurück. Sie schätzen bei OM die Flexi- chel eine neue Aufgabe. Eine weitere Gemeinde- bilität und „die Hingabe und das Gespür, wo Gott gründung konnte er sich nicht vorstellen und da am Wirken ist. Das hat uns durch diese Jahre be- Friederikes Mutter pflegebedürftig war, wollten gleitet und auch bei der Stange gehalten.“ die beiden nicht aus Hamburg wegziehen. Der CORINNA SCHARRENBERG OM GLOBAL Mai / Juni 2021 11
WELT WEIT ARMENIEN Liebe inmitten des Krieges „Wir hatten nicht geplant, einen Dienst wie diesen zu machen“, erklärt Ezra. „Wir sahen nur die Bedürfnisse um uns herum und begannen, anderen in ihrer Not zu helfen.“ I nmitten der Konflikte zwischen Arme- „Jetzt durfte ich sehen, dass die praktische nien und Aserbaidschan haben die OM- Mitarbeiter Ezra und Maryam eine neue Umsetzung des Evangeliums noch Möglichkeit entdeckt, ihren Mitmenschen viel mehr Kraft hat, als nur darüber Jesu Liebe zu zeigen. Die beiden wuchsen in Zentralasien auf und erlebten als Teen- zu reden.“ ager auf wundersame Weise Jesus – was Ezra ihre Beziehung zu Gott veränderte. Von da an gründete ihre Gottesbeziehung nicht mehr in Traditionen, sondern beide haben eine lebendige Beziehung zu Gott und stre- Nach seinem Theologiestudium arbeitete Ezra ben nach seinen Plänen für ihr Leben. „Mei- erst in Teilzeit in einer Gemeinde und lernte Ma- ne Beziehung zu Jesus begann auf Gegen- ryam kennen, die er schließlich heiratete. Später seitigkeit zu beruhen: Nicht nur ein Mono- war er auch vollzeitlicher Hauptpastor in der Ge- log, sondern ein Dialog mit ihm“, freut sich meinde, bis diese 2010 von der Regierung ge- Ezra. „Ich spürte, dass mir jemand zuhörte schlossen wurde. Zwei Jahre lang hoffte das Ehe- und mir Antworten in mein Herz gab, wenn paar, dass ihre Gemeinde wieder eröffnet werden ich mit Gott sprach.“ könnte, aber schließlich waren auch sie gezwun- gen, das Land zu verlassen. Sie zogen nach Arme- nien, wo sie Verwandte hatten. Dort beteiligten sie sich ab 2012 an der Arbeit von OM. Sie übersetzten ver- schiedene Ressourcen in die Sprache einer Volksgruppe, die noch keinen Zugang zum Evangelium hatte. Dann begann der jüngste Krieg um die Region Bergkarabach, in dem mehr als fünfzig Prozent der dortigen Bewohner flüch- teten. Die Vertriebenen suchten in ganz Armenien Schutz, in Kirchen, Hotels und Privathäusern – und viele ließen alles zu- rück, was sie besaßen. „Als der Konflikt wieder entflammte, be- Blick von Armenien auf den Berg Ararat jenseits der türkischen Grenze
ARMENIEN WELT WEIT teten wir zunächst nur für die Situation“, berichtet Ezra. „Doch dann dachten wir an Matthäus 25,35. Dort sagt Jesus: ‚Als ich hungrig war, habt ihr mir zu essen gegeben; als ich durstig war, habt ihr mir Wasser gegeben; und als ich Kleidung brauchte, habt ihr sie mir gegeben.‘ Und dieser Vers ermutigte uns zum Handeln. Am ersten Tag gingen wir im Glauben los. Wir hatten noch keine Hilfsgüter, die wir verteilen konnten, aber wir sa- hen die Bedürfnisse. Also spendeten wir selbst, gaben unsere eigenen Sachen oder nahmen einen Kredit auf, um die Dinge zu kaufen, die die Menschen brauchten.“ Als dann die Hilfe von OM kam, konnten sie Lebensmittel, Hy- Durch die Hilfsgüter wird Jesu Liebe sichtbar gieneartikel und Kleidung für anfänglich 500 Hilfesuchende weitergegeben verteilen. In der nächsten Hilfsphase setzten Ezra und Mary- am, die mit fünf Gemeinden vor Ort zusammenarbeiten, zwei Schwerpunkte: Die Unterstützung für junge Mütter mit Babys und Winterkleidung für Kinder. Gerade für schwangere Frau- en, die ohne ihre Ehemänner auf der Flucht waren, ist diese SPENDENPROJEKT: Bergkarabach, G426-05 Unterstützung eine große Hilfe und Ermutigung. online: www.om.org/de/G426-05 „Ich predige immer noch leidenschaftlich gerne“, berichtet BETEN: Danken Sie, dass Gott auch inmitten von Ezra. „Jetzt durfte ich sehen, dass die praktische Umsetzung Kriegen und Konflikten da ist und großzügig die Men- des Evangeliums noch viel mehr Kraft hat, als nur darüber zu schen liebt. Beten Sie um Frieden und Versöhnung reden. Gemeinsam mit meiner Frau bin ich Jesus dankbar, dass in der Region und dafür, dass Gott die langjährigen er uns gezeigt hat, wie wir inmitten von Konflikten Nächsten- Wunden heilt. liebe leben können.“ ELLYN SCHELLENBERG OM GLOBAL Mai / Juni 2021 13
WELT WEIT NORDK AUK ASUS Aus Hass wurde Liebe Jahrelang lebte Dinara mit ihren sechs Kindern in einem baufälligen Haus. Es gab weder einen Wasser- noch einen Gasanschluss, die Fenster waren kaputt und die Decken hingen durch. Doch Gott veränderte ihre – äußeren und inneren – Lebensumstände. D inara lebt in einer unerreichten, streng muslimi- schen Republik im Nordkaukasus (Russland), die von Armut, steigenden HIV-Infektionen, Alkohol- missbrauch und mangelhafter medizinischer Versorgung Die Kinder spürten die Liebe geprägt ist. Dort arbeitet OM mit einem Team und konnte so Dinara und ihren Kindern helfen. „Sie brachten uns Le- Gottes so sehr, dass sie zu bensmittel, erzählten mir von Jesus und beteten mit mir für weinen anfingen. meine Situation“, erzählt Dinara. „Und Gott erhörte unsere Gebete! Ich bekam Unterstützung und konnte in eine neue Wohnung umziehen, in der ich genügend Platz habe und ohne schlechtes Gewissen Besuche empfangen kann!“ Auch Dinaras älteste Tochter, die 19-jährige Zara, öffnete dort ihr Herz für die Frohe Botschaft. Sie fing an, an Gott Zu Weihnachten 2020 wurde Dinara gemeinsam mit Nach- zu glauben, und erzählt nun ihren Geschwistern und den barsfamilien zu einer Weihnachtsfeier von OM eingeladen. Nachbarskindern biblische Geschichten. Und auch ihre Dort gab es Spiele für die Kinder, ein Puppentheater, ge- 16-jährige Schwester Samira erlebte eine Veränderung: meinsame Lieder und OM-Mitarbeiter erzählten den etwa Bisher hasste Samira Zara, doch dann veränderte sie sich 40 Kindern und ihren Eltern spielerisch die Frohe Bot- von einem Tag auf den anderen. Sie wurde ruhiger, offener schaft. „Das hat viele Kinder sehr berührt“, erinnert sich und begann, ihre Schwester zu lieben – sie merkte, dass Dinara. „Sie spürten die Liebe Gottes so sehr, dass sie zu Gott real ist, und liest nun die Bibel. weinen anfingen.“ Dinara und ihre Familie haben gelernt, dem Gott zu ver- trauen, der Gebete erhört. bearbeitet von JEAN-MARCEL MÖLLER und LINA NOE Aus Sicherheitsgründen sind die Namen geändert und können keine Bilder von Dinara und ihrer Familie gezeigt werden. 14 www.om.org
Ein Jüngerschafts- training in Afrika Eine einheimische Jüngerschaftsbewegung In den letzten Jahren hat Juma, der die Arbeit von OM im Sudan leitet, ein umfangreiches Netzwerk von Gemeindegründungspartnern im ganzen Land aufgebaut. Bis heute hat er mehr als 100 Sudanesen ausgebildet, die das Training, das sie erhalten haben, in die Praxis umsetzen. Z usammen mit einem Kernteam hat Juma Kirchen be- sucht und Konferenzen für Hunderte einheimische weiter. Da das Reisen im Land sehr zeit- Christen veranstaltet. Diese sind eine kleine Min- aufwendig ist, verlässt sich Juma bei der derheit in dem hauptsächlich muslimischen Land mit über Nachbereitung auf die Technologie. „Ich 45,5 Millionen Einwohnern. Juma konzentriert sich beson- bin mindestens einmal pro Woche am Te- ders auf Jugendgruppen und schult die nächste Genera- lefon und spreche mit den Leitern dieser tion von Jesus-Nachfolgern in ihrer persönlichen Verant- fünf Gruppen. Das ist sehr einfach. Spä- wortung, das Evangelium weiterzugeben. Er fordert jun- testens nach drei Wochen ist klar, wer ge Menschen heraus, die Rolle der Kirche auch außerhalb wirklich gut mobilisiert ist und die Wil- der vier Wände eines Gebäudes zu erkennen. Er gibt ihnen lenskraft und Motivation hat weiterzuma- Bibelstudium Schulungen darüber, wie sie ihren Nachbarn Gottes Liebe chen“, erklärt er. ist wesentlicher Bestandteil der weitergeben, Bibelstudiengruppen beginnen und schließ- neuen Gruppen lich sich vervielfältigende Hauskirchen gründen können. Von den fünf Gruppen, die an einem kon- kreten Ort eingerichtet wurden, schätzt Am Ende einer Gemeindegründungskonferenz starten er, dass höchstens eine von ihnen über die Juma und sein Team in einer Stadt durchschnittlich fünf Monate weitermachen würde. Die Leiter Gruppen, die sich verpflichten, das Bibelstudium und den dieser Gruppen sind die Menschen, in die Austausch mit anderen fortzusetzen. Dann ziehen sie Juma investiert: Er ruft sie regelmäßig an, nimmt sie in einer Gruppe in den Sozialen Medien auf, um sie mit anderen Gemeindegründern in Ver- bindung zu bringen, und schickt, wenn möglich, einmal im Jahr jemanden, der sie persönlich besucht, um sie weiter in Jüngerschaft zu unterrichten. NICOLE JAMES SPENDENPROJEKT: Sudan, G426-06 Aus Sicherheitsgründen sind die Namen geändert und können keine Bilder online: www.om.org/de/G426-06 von Juma gezeigt werden. OM GLOBAL Mai / Juni 2021 15
TEAM NORD Gott wirkt! Viele unserer regelmäßigen Aktivitäten können aufgrund des Lockdowns schon seit mehreren Monaten nicht mehr stattfinden. Das war für uns als Team zunächst verunsichernd. Was sollten wir tun? Doch dann begannen wir Gott zu fragen, wie er uns trotz allem im Stadtteil gebrauchen möchte. Wir beteten mehr für die Menschen um uns herum oder trafen sie einzeln. Und so wurden einige Alternativen geschaffen. ARBEIT UNTER FRAUEN Am Valentinstag verschenkten wir Blumen und Karten an die Frauen in zwei Flüchtlingsunterkünften. Wir klopften an die Tü- ren von den Familien, die wir kannten, aber auch bei einigen Un- bekannten. Alle freuten sich, den Tag der Liebe zu feiern. Am meisten aber waren die alleinstehenden Frauen von unseren WAFFELBACKEN Besuchen berührt. Sie wussten alle von Eine außergewöhnliche Aktion fand an einem kalten der Tradition des Valentinstages – und Februartag vor unserem Stadtteilbüro auf dem Bürger- fühlten sich nun gesehen und nicht ver- steig statt: Mit drei Waffeleisen, Gummihandschuhen und gessen. Mundschutz gewappnet boten einige unserer Teammitglie- der den Passanten kostenlos Waffeln auf die Hand an. Wer wollte, konnte sich auch MÄDCHEN-TEENIEKREIS ein paar ermutigende Bibelverse mitneh- Sich freitagsabends normal in einer Gruppe zu treffen – men. Die Reaktionen? Ganz verschieden. das geht gerade nicht. Seit Anfang des Jahres gehen wir Einige liefen kopfschüttelnd weiter, viele daher jeden Freitagabend von Tür zu Tür und bringen den aber freuten sich. Ein Nachbar bedankte Mädchen ein kleines Geschenk mit einem Gedanken für sich später mit den Worten: „Vielen Dank, die Woche. Einzeln können wir auch manchmal zu ihnen weiter so! Der Sommer kommt!“ reingehen und etwas Zeit mit ihrer Familie verbringen. Die Mädchen freuen sich über den Kontakt und die Gesprä- Es tut gut zu wissen, dass Gott auf seine che. Sie finden den Lockdown schwierig und manchmal Art und Weise wirken kann – ganz egal ob können wir mit ihnen oder für sie beten. Lockdown oder nicht. MEIKE FLAMING 16 www.om.org
MISSION IN DEUTSCHL AND MDT LOVE EUROPE Wir konnten ein Segen sein Tee und Zeit für Flüchtlinge Anfang des Jahres war das MDT-Team in Serbien, um dort in einem Flüchtlingslager mitzuarbeiten. OM arbeitet seit 2015 in dem Lager außerhalb der Stadt Šid, in dem 1200 Flüchtlinge leben, und betreibt ne- ben einem Tee-Zelt die einzige Wäscherei im Lager – Durch Tee kamen die MDTler in Kontakt mit den Flüchtlingen in beiden Bereichen packte das MDT-Team tatkräftig mit an. „Wir haben gemerkt, wie privilegiert wir aufgrund unserer Geburt in westlichen Ländern sind“, berich- tet das Team rückblickend. „Wir konnten sehen, dass Eine MDT- Eine großartige wir ein großer Segen für diese Menschen sein können Teilnehmerin und dass unsere Hilfe dort wirklich gebraucht wird. wäscht die Wäsche Erfahrung Uns bewegte es, als ein Mann uns sagte, dass man der Flüchtlinge den Unterschied sieht, wenn das Zelt von OM tags- über offen ist. Denn wenn es geschlossen ist, wird es Für mich war das MDT (Mission Disci- den Leuten kalt und langweilig, sie fangen an zu trin- pleship Training) eine großartige Erfah- ken und es gibt viele gewaltsame Konflikte.“ rung, die eine Gelegenheit für echtes per- CORINNA SCHARRENBERG sönliches und geistliches Wachstum bot. Während unserer Unterrichtszeit lernten Unterstützen Sie das Flüchtlingslager unter dem wir viel über Jüngerschaft und verschie- SPENDENPROJEKT: Serbien, G426-07 dene Wege, wie wir Menschen von un- online: www.om.org/de/G426-07 serem Glauben weitergeben können. Ich fand diesen Unterricht sehr hilfreich, um zu verstehen, wie man ein guter Jünger ist und wie man andere zu Jüngern macht. Am meisten habe ich unsere Unterrichtszeiten ge- nossen, wenn wir tiefer in Gottes Wort eingetaucht sind. Ich mochte diese Zeiten des Bibelstudiums sehr und lernte viele neue Wege, die Bibel zu studieren. Das ist etwas, was ich jetzt in meinen Alltag mitneh- men kann. Neben dem Unterricht hatten wir auch Kurzeinsätze. Diese schätzte ich sehr, da ich dort versuchen konn- te, das Gelernte in die Praxis umzusetzen. Das MDT-Team mit den Leitern bei der Abschlussfeier CLARE MACLEOD Hinweis: die Abschlussfeier des MDTs fand im Rahmen der gültigen Corona- Bestimmungen statt OM GLOBAL Mai / Juni 2021 17
MISSION IN DEUTSCHL AND Familie Janke (vorne rechts) mit dem Xenos-Team XENOS-TEAM Türken lieben Seit Ende August 2020 leben wir Jankes – Markus und Anastasia mit Naim, Benjamin, Simeon, Sofia und Josef – im Landkreis Heilbronn. Wir sind Mitarbeiter von Orientie- BERLIN rung: M, einer Partnerorganisation von OM. Vieles in Bewegung Bisher führte uns Gott schon zweimal in die Türkei, nach Gaziantep für ein FSJ und nach Mardin in ein Gemeinde- Wir sind immer noch in Kontakt mit zwei Damen aus unse- gründungsteam. Seit wir dieses Land und seine Menschen rer Nachbarschaft, die wir durch Einsätze im letzten Herbst aus der Nähe kennengelernt haben, liegen sie uns beson- kennengelernt haben. Eine scheint dem Glauben nahe zu ders am Herzen. Unser Herzenswunsch und Gebet ist es, sein, die andere will eine arabischsprachige Gemeinde be- dass Gott eine Tür für sein Evangelium zu diesen Men- suchen, um mehr zu lernen. schen öffnet. Eine türkische Schwester und ihre Familie versuchen, von In Heilbronn und Umgebung leben deutlich über 13 000 der Türkei nach Berlin zu ziehen, um hier in der Gemeinde türkischstämmige Menschen, aber es gibt nur eine Hand- mitzuarbeiten. Sie verlor ihre Stelle als Lehrerin an einem voll türkischsprechender Jesus-Nachfolger. An dieser Stel- staatlichen religiösen Gymnasium und wurde von vielen ih- le möchte ich meinen türkischen Bekannten Kamil erwäh- rer Freunde geächtet, als die Nachricht, dass sie Christin nen. Ich gab ihm einen Kalender mit Bibelversen. Zuerst geworden war, in einigen nationalen Zeitungen Schlagzei- protestierte er, dass ich ihm, einem Muslim, einen christli- len machte. chen Kalender schenken würde. Später im Gespräch stellte sich heraus, dass Kamil gar nicht an einen Schöpfer glaubt. Es gibt auch Pläne für Einsätze hier in Berlin im August und Den Kalender sollte ich aber dann doch dalassen. September*. Sie sind herzlich dazu eingeladen! Beten Sie, dass sich die Corona-Situation bis dahin so verändert, dass Können Sie sich vorstellen, für uns und für einen Aufbruch die Einsätze stattfinden können, und dass auch viele tür- unter den Türken hier in Heilbronn zu beten? kische und arabische Christen daran teilnehmen können. MARKUS JANKE markus.janke@orientierung-m.de Beten Sie auch, dass Gott Mitarbeiter für unser Team hier in Berlin beruft und dass wir in der Lage sind, eine bezahl- bare Unterkunft für sie zu finden. DAVID BYLE * siehe Seite 33 18 www.om.org
MISSION IN DEUTSCHL AND OM ARTS Bauen wie Noah Vieles, was Künstler derzeit in unserem Land erleben, kann man durchaus mit der Situation Noahs in der Bibel verglei- chen: Gott legt ihnen etwas aufs Herz und gibt ihnen einen Plan, eine Vision, was sie mit ihrer Kunst bewirken wollen. Und in der Tat tragen in einer Zeit vermeintlicher kreativer Dürre viele Kollegen künstlerische Wünsche und Hoffnun- gen im Herzen. Die Herausforderung besteht darin, jetzt, wenn rein äußerlich betrachtet nichts mehr geht, an dieser Am to go-Fenster des Lichthaues Hoffnung festzuhalten. HALLE In all unseren Überlegungen für 2021, seien es Seminare, Einsätze oder gar das Kunstforum (das wir derzeit immer Fenstergespräche noch planen), fühlen wir uns ein wenig wie jemand, der auf trockenem Land ein Schiff zimmert. Doch wie Noah wollen „Auf welche deiner Eigenschaften würdest du nicht ver- auch wir unverdrossen und voller Hoffnung weiterbauen. zichten wollen?“, lautet eine der Fragen, die von unse- Es ist eine Zeit des Dranbleibens, eine Zeit der Bestands- ren Coaching-Freunden auf Zetteln am to go-Fenster des aufnahme, Gelegenheit zur Weiterentwicklung der eigenen Lichthauses ausliegen. Kunst. Und es ist das Gebot der Stunde, ganz neue Wege zu finden, wie wir mit Kunst den Glauben an Jesus Chris- Anja hatte gerade Schicht im Café, und während der Gast tus in die Gesellschaft hinaustragen können – unter völlig auf seinen heißen Kaffee und die leckere Bubble-Waffel veränderten Rahmenbedingungen! Neue Wege erfordern wartete, entstand ausgehend von der Frage ein spannen- Mut, neu zu denken; sie sind wichtig, weil niemand davon des Gespräch. So etwas passiert immer wieder, aber trotz- ausgehen kann, dass danach wieder alles so sein wird wie dem viel zu selten. Wir vermissen die zahlreichen Begeg- zuvor. nungen mit unseren Gästen – denn solche haben wir alle WERNER GEISCHBERGER in diesen Zeiten so dringend nötig und tun uns sehr gut. Diese Gespräche am Fenster sind kleine Hoffnungszeichen im Alltag, auch für die Menschen in unserem Viertel, wenn sie sehen, dass wir noch da sind – und auch für uns die Er- innerung, dass Gott noch da ist. SVEN SCHNEIDER „Diese Gespräche am Fenster sind kleine Hoffnungszeichen im Alltag, auch für die Menschen in unserem Viertel, wenn sie sehen, dass wir noch da sind – und auch für uns die Erinnerung, dass Gott noch da ist. “ Sven Schneider OM GLOBAL Mai / Juni 2021 19
ERLEBT MEIN KURZEINSATZ BEI OM Eine tolle Zeit Ich bin Adrian, 29 Jahre, komme aus der Schweiz und durfte über OM einen Kurzeinsatz von sechs Wochen auf dem Hof der Familie Bruns bei LONEA* absolvieren. Sie haben mich dort toll in ihren Alltag eingebunden und ich habe mich sehr wohl gefühlt. Der Hof mit dem LONEA-Projekt ist sehr vielseitig. Es gibt dort für jede Begabung einen Bereich oder sogar mehrere, in denen man sich investieren kann. Leider ist dies auch ein Nachteil, weil bei so vielen Bereichen die einzelnen Projekte wenig vorankommen. Ich selbst habe die Kinder betreut, damit Christian und Jana Bruns sowie ein weiteres Ehepaar, das sich nun in LONEA investiert, mit der Büroarbeit vorankommen – was für den Winter eine ideale Arbeit ist. Weiter habe ich auf dem Hof mitgearbeitet und mich im Kuhstall-Projekt und beim Umbau der Gästewohnung beteiligt. Die Zusammenarbeit mit Mohamed, einem Angestellten auf dem Hof, war toll. Wir haben miteinander gearbeitet, im hofeigenen Fitness-Studio trainiert oder zusammen gegessen. Es war eine tolle Zeit bei LONEA! Adrian *LONEA e. V. ist ein Begegnungshof bei Hannover mit dem Ziel, unserem Nächsten, unserer Gesellschaft und unserer Stadt zum Segen zu werden und Gottes Liebe weiterzugeben: www.lonea.de OM Deutschland kooperiert mit LONEA und sendet Freiwillige dorthin: shortterm.de@om.org TIMOTHY A. – TANSANIA Massai alles respektiert, was ihr Anführer sagt. „Während eines Einsatzes lernten wir Peter kennen. Der Peter ist nun in der Lage, das Wort Gottes ver- junge Mann ist ein Sohn des Häuptlings eines Massai-Stam- schiedenen Menschen in seiner Gemeinschaft mes. Von allen Kindern des Häuptlings wurde Peter aus- weiterzugeben. Ein gutes Beispiel ist, als Peter gewählt, der nächste Häuptling zu werden. Er wurde über viele Menschen aus zwei verschiedenen Dör- neun Jahre lang auf diese Rolle vorbereitet und ist eine Füh- fern versammelte. Dadurch war es uns erst rungspersönlichkeit mit großem Einfluss auf Tausende von möglich, eine Beziehung zu diesen Menschen Menschen in der Massai-Gemeinschaft. Wir konnten eine aufzubauen und ihnen von Jesus zu erzählen. gute Beziehung zu Peter aufbauen, ihm von Jesus erzählen Einige begannen Jesus nachzufolgen und mitt- und gemeinsam mit ihm den Weg der Jüngerschaft gehen. lerweile konnten wir zwei Gemeinden in die- Schließlich gab Peter sein Leben Jesus Christus, was aber sen beiden Dörfern gründen. Diese wunder- nicht leicht für ihn war. Seine Familie und die ganze Ge- bare Geschichte zeigt, dass durch Peter viele meinschaft waren aufgrund seiner Entscheidung gegen ihn. Menschen Jesus Christus kennengelernt ha- Wir konnten Peter beistehen, indem wir gemeinsam bete- ben – und wir glauben, dass durch ihn noch ten und ihn ermutigten – und Gott half ihm, alle Heraus- viel mehr Menschen zu Christus kommen forderungen zu überwinden! Aufgrund seines Einflusses werden.“ in der Massai-Gemeinschaft kann Peter für andere Massai eine Tür öffnen, durch die sie Jesus Christus kennenlernen MAHIR A. – SÜDASIEN können. Ein großer Vorteil ist auch, dass der Stamm der „Ich war mit einer Gruppe von anderen OM- Mitarbeitern unterwegs. Wir kamen an einem Laden vorbei, der einem Imam gehörte. Der facebook.com/OMDeutschland Imam fing an, mir zuzurufen: ‚Welche Bücher 20 www.om.org
ERLEBT und nicht Becky? Ich habe Angst vor Telefonaten in der Öf- fentlichkeit, Angst vor Missverständnissen und davor, oft nachfragen zu müssen! Was, wenn ich als Deutsche das al- les auf Englisch gar nicht kapiere?‘ Also nahm ich aufgeregt das Handy entgegen und hörte der Frau zu, die die Tarife nur so herunterratterte. Ich war genauso überfordert wie meine neue somalische Freundin. Als die Frau fertig war, habe ich sie gebeten, alles noch einmal langsam zu wieder- holen, und schrieb die Informationen mit. Dadurch konnte meine Freundin schnell erkennen, was der beste Tarif für hast du dabei? Kann ich sie sehen?‘ Ich begann sie war, und war glücklich und dankbar über meine Hilfe. mich zu fürchten und dachte nervös, dass die- Ich war wirklich begeistert, dass der Heilige Geist so in mir ser Imam mir zweifellos Ärger machen würde. wirkte. Denn nichts davon war mein Verdienst. Er hat mich Daher betete ich im Stillen: ‚Herr, beschütze so ruhig gemacht und mir besonnene Gedanken gegeben. mich und gib mir Weisheit.‘ Danach gab ich So konnte ich eine Beziehung aufbauen und Jesu Liebe ihm ein Buch und begann ein Gespräch mit weitergeben.“ dem Imam, der mich fragte, woher ich dieses Buch hätte. Ich antwortete ihm: ‚Warum mein ARIFA M. – MOSAMBIK Herr? Haben Sie ein Problem damit? Wenn „Als ich ein Kind war, starben meine Eltern und gemeinsam Sie das Buch nicht mögen, können Sie es mir mit meinen beiden jüngeren Brüdern wurde ich von Ver- zurückgeben und ich werde gehen.‘ Darauf- wandten aufgenommen. Wir wurden dort aber so schlecht hin sagte der Imam mir: ‚Nein, ich habe schon behandelt, dass ich im Alter von zehn Jahren entschied, al- sehr lange nach diesem Buch gesucht, konn- lein für mich und meine Brüder zu sorgen. Wir versuchten te es aber nicht finden. Ich bin sehr glücklich, durch harte Feldarbeit zu überleben. Dazu fingen wir am dass ich dieses Buch heute bekommen habe!‘ Strand Meeresfrüchte, die wir verkauften. Als ich 13 war, Am Ende gab ich dem Mann auch eine Karte dachte ich, dass ein Mann mich heiraten wollte, aber er ver- mit meinen Kontaktdaten für eventuelle wei- ließ mich, als ich mit 14 Jahren Mutter wurde. Dann kam tere Fragen, die er nach dem Lesen über den wieder ein Mann in mein Leben, der mich jedoch nach zwei christlichen Glauben stellen könnte. Mein gan- weiteren Kindern auch sitzen ließ. Mein Leben wurde im- zes Team und ich waren überglücklich über die mer mühsamer und ich war am Verzweifeln. Schließlich lu- Geschichte dieses Mannes und wir sind be- den uns entfernte Verwandte, ein älteres kinderloses Ehe- geistert, dass Gott durch uns wirkt.“ paar, zu sich ein. Auch sie waren sehr arm, aber sie wollten trotzdem mit mir, meinen Brüdern und meinen Kindern le- LINA C. – GROSSBRITANNIEN ben. Dieser Hoffnungsschimmer wurde dann jedoch vom „Bei meinem Kurzeinsatz setzte ich mich ge- Zyklon Idai weggespült – der unser Haus komplett zerstör- meinsam mit Becky, einer anderen Teilnehme- te. Aber so wurden OM-Mitarbeiter auf uns aufmerksam rin, in einem Café zu drei somalischen Frau- und wir wurden ins Nothilfeprogramm zum Wiederaufbau en. [Der Einsatz war vor Corona. Anm. d. Red.] Die Jüngste von ihnen erzählte uns, dass sie Geldprobleme hätte, da sich ihr Mann von ihr getrennt hat und sie neben ihrem Studium ihr Kind versorgen müsste. Ein bisschen später te- lefonierte sie wegen eines Studienkredits mit ihrer Universität, war aber mit den verschie- denen Tarifmöglichkeiten überfordert. Plötz- lich schaute sie mich an und sagte ihrer Ge- sprächspartnerin, dass sie jetzt eine Freundin ans Telefon holen würde, die sich noch einmal alles in Ruhe anhören möchte. In dem Moment war ich ziemlich überfordert und durch mei- youtube.com/OMDeutschland1 nen Kopf schossen Gedanken wie: ‚Warum ich OM GLOBAL Mai / Juni 2021 21
ERLEBT aufgenommen. Mittlerweile können meine beiden Brüder mein Leben für sie und nehme Anteil an all ih- zur Schule gehen und unterstützen mit Gelegenheitsarbei- ren Freuden und Problemen, obwohl ich auch ten unsere Familienkasse. Ich bekam von OM ein Darlehen, zusätzlich Zeit für meine eigene Familie brau- um einen Hühnerstall zu bauen und mir 200 Küken und che. Aber trotz der Herausforderungen ist es Futter anzuschaffen. Ich konnte fast alle Küken aufziehen meine größte Freude, alles für die Ehre Gottes und gewinnbringend verkaufen. Ich bin so dankbar, dass zu geben!“ ich diese Chance bekommen habe und dadurch die Liebe von Jesus praktisch erleben durfte. Mittlerweile gehe ich mit meinen Brüdern gerne in die Gemeinde und wir freuen uns, wenn wir in unserem neuen Glauben an Jesus Christus weiter wachsen dürfen.“ JOHN P. – NAHER OSTEN „Menschen in der Jüngerschaft zu begleiten, ist mehr als nur effektive Lernmethoden weiterzugeben und Bibelstudien zu leiten. Es geht darum, das Leben mit ihnen zu leben, eine Beziehung aufzubauen und die Person tief zu lieben. Ob- wohl ich als arabischer Christ im Nahen Osten aufgewach- sen bin, tat ich immer nur religiöse Dinge, ohne eine echte DIMA L. – REPUBLIK MOLDAU Beziehung zu Gott zu haben. Ich habe immer gerne gebetet, „Schon seit einiger Zeit besuche ich regelmä- aber als meine Gebete für ein großes Familienproblem nicht ßig Leonid, der seit etwa zehn Jahren an sein erhört wurden, hatte ich das Gefühl, dass Gott sich nicht Bett gefesselt ist. Leonid ist nicht verheiratet um mich kümmert, und ich wollte nicht mehr an ihn glau- und hat nur einen jüngeren Bruder, der im sel- ben. Als mich Freunde zu einem Gemeindetreffen einluden, ben Dorf lebt. Aber auch dieser hat Probleme stimmte ich nur widerwillig zu. Aber dann spürte ich in der mit seinen Beinen und ist selbst auf Hilfe an- Gebetszeit den Heiligen Geist, der mir sagte, dass dieses gewiesen. Manchmal kommen Sozialarbeiter Treffen eigens für mich war. Es war das erste Mal, bei Leonid vorbei und kaufen von seiner klei- Es war das erste dass ich die Realität des Heiligen Geistes erlebte. nen Rente Lebensmittel für ihn. Aber niemand Mal, dass ich die Ich fühlte so viel Freude und Traurigkeit zugleich. Ich fühlte Freude, dass ich Gott endlich kannte, kümmert sich regelmäßig um Leonid. Seine kleine Rente reicht auch nicht aus, um seine Realität des Heiligen aber auch Traurigkeit, weil ich mir wünschte, ich Grundbedürfnisse zu stillen, schon gar nicht in Geistes erlebte. hätte ihn schon früher wirklich gekannt. Jetzt bin ich Teil des Leitungsteams der Jüngerschaftsschule der kalten Jahreszeit. Er wohnt in einem alten, baufälligen Haus ohne Strom. Seine einzige von OM im Nahen Osten und verbringe die meis- kleine Lichtquelle ist eine Glühbirne, die ich an te Zeit damit, Christen mit muslimischem und christlichem eine Autobatterie angeschlossen habe. Leonid Hintergrund in der Jüngerschaft zu unterrichten. Dabei ist liebt es, christlichen Liedern zuzuhören, und es mein Ziel, Mitarbeiter auszurüsten, die wiederum ande- ist immer sehr gerührt, wenn Christen ihn be- re zu Jüngern machen. Es geht dabei nicht nur darum, dass suchen. Als wir ihn gemeinsam mit OM-Mit- ich diese jungen Christen zu Jüngern mache, sondern dass arbeitern besucht haben, war er sehr dankbar auch sie es gleichzeitig hier im Land und in anderen musli- für die Lebensmittel, die wir mitbrachten, aber mischen Ländern tun. Das Training zeigte mir von Neuem, vielmehr freute er sich einfach über den Be- dass es in der radikalen Jüngerschaft nicht nur um die The- such. Er fragte uns nach einer Bibel, die wir orie geht, sondern vielmehr darum, die Wahrheit zu leben ihm gerne gaben. Jetzt ist sein Wunsch nach und diese Wahrheit anderen weiterzusagen. Für mich und Strom in seinem Haus noch größer, damit er die anderen Mitarbeiter ist die Zeit, in der wir in die Jünger- noch viel länger in seiner Bibel lesen kann.“ schaft investieren, der Schlüssel, um eine gute Verbreitung des Glaubens zu sehen. Radikale Jüngerschaft zu leben, ist ehrlich gesagt sehr zeitaufwendig. Ich treffe mich nicht nur Die Fotos auf den Erlebt-Seiten stimmen nicht unbedingt mit den erwähnten Personen überein. mit Menschen, um in der Bibel zu lesen. Ich treffe mich mit ihnen zum Essen oder um einfach nur mit ihnen zu reden instagram.com/om_deutschland und ihnen zuzuhören, was Stunden dauern kann. Ich öffne 22 www.om.org
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