Neujahrsempfang der Heilberufler Sachsen-Anhalts - KVSA
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2 D 10 762 E ISSN: 1436 - 9818 2 · 2017 O f f i z i e l l e s M i t t e i l u n g s b l a t t d e r K a s s e n ä r z t l i c h e n Ve re i n i g u n g S a c h s e n - A n h a l t Neujahrsempfang der Heilberufler Sachsen-Anhalts Seite 46: Wettbewerb um kooperative Postvertriebsstück - Entgelt bezahlt - 10762 - Heft 2/2017 Versorgungsstrukturen KV Sachsen-Anhalt - Doctor-Eisenbart-Ring 2, 39120 Magdeburg
Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt Telefonnummer/Fax Vorsitzender des Vorstandes B.John@kvsa.de 0391 627-7403/-8403 stellv. Vorsitzender des Vorstandes Holger.Gruening@kvsa.de 0391 627-7403/-8403 geschäftsführender Vorstand Mathias.Tronnier@kvsa.de 0391 627-7403/-8403 Vorsitzender der Vertreterversammlung Andreas-Petri@web.de 0391 627-6403/-8403 Hauptgeschäftsführer Martin.Wenger@kvsa.de 0391 627-7403/-8403 Assistentin Vorstand/Hauptgeschäftsführung, Personalverwaltung und -entwicklung Heidrun.Gericke@kvsa.de 0391 627-6405/-8403 Assistentin Vorstand/Hauptgeschäftsführung Gabriele.Wenzel@kvsa.de 0391 627-6412/-8403 Referent Grundsatzangelegenheiten/Projekte Matthias.Paul@kvsa.de 0391 627-6406/-8403 Sekretariat Carolin.Weiss@kvsa.de 0391 627-6408/-8403 Nadine.Elbe@kvsa.de 0391 627-6403/-8403 Gabriela.Andrzejewski@kvsa.de 0391 627-7403/-8403 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Bernd.Franke@kvsa.de 0391 627-6146/-878147 Informationstechnik Abteilungsleiter Norman.Wenzel@kvsa.de 0391 627-6321/-876321 Justitiar Christian.Hens@kvsa.de 0391 627-6461/-876462 Vertragsärztliche Versorgung stellv. Hauptabteilungsleiter Tobias.Irmer@kvsa.de 0391 627-6350/-8544 Abteilungsleiter Sicherstellung Tobias.Irmer@kvsa.de 0391 627-6350/-8544 Geschäftsstelle des Zulassungsausschusses - Zulassungen Iris.Obermeit@kvsa.de 0391 627-6342/-8544 - Ermächtigungen, Nebenbetriebsstätten Heike.Camphausen@kvsa.de 0391 627-7344/-8459 Geschäftsstelle des Berufungsausschusses Peter.Krueger@kvsa.de 0391 627-7335 Anja.Koeltsch@kvsa.de 0391 627-6334 Geschäftsstelle des Disziplinarausschusses Peter.Krueger@kvsa.de 0391 627-7335 Anja.Koeltsch@kvsa.de 0391 627-6334 Geschäftsstelle des Landesausschusses Jens.Becker@kvsa.de 0391 627-6341/-8544 Bereitschafts- und Rettungsdienst Abteilungsleiter Thomas.Steil@kvsa.de 0391 627-6460/-8459 Bereitschaftsdienstpläne/-einteilung Gruppenleiter Thomas.Fischer@kvsa.de 0391 627-6452/-876543 Bereitschaftsdienstpläne/-einteilung 0391 627-8500 Niederlassungsberatung Silva.Brase@kvsa.de 0391 627-6338/-8544 Qualitäts- und Verordnungsmanagement Abteilungsleiterin Conny.Zimmermann@kvsa.de 0391 627-6450/-8436 Aus- und Weiterbildungsmanagement Gruppenleiterin Silke.Brumm@kvsa.de 0391 627-7447 Abrechnung/Prüfung Hauptabteilungsleiterin Brigitte.Zunke@kvsa.de 0391 627-7108/-8108 Abteilungsleiterin Abrechnungsadministration stellv. Hauptabteilungsleiterin Abrechnung/Prüfung Simone.Albrecht@kvsa.de 0391 627-6207/-8108 Abrechnungsstelle Halle Kathleen.Grasshoff@kvsa.de 0345 299800-20/3881161 Abteilung Prüfung Abteilungsleiterin Antje.Koepping@kvsa.de 0391 627-6150/-8149 Vertragsabteilung Abteilungsleiterin Lissi.Werner@kvsa.de 0391 627-6250/-8249 Koordinierungsstelle für das Hausarztprogramm Antje.Dressler@kvsa.de 0391 627-6234/-876348 Solveig.Hillesheim@kvsa.de 0391 627-6235/-876348 Honorarabrechnung/Vertragsausführung Abteilungsleiter Dietmar.Schymetzko@kvsa.de 0391 627-6238/-8249 Buchhaltung/Verwaltung Abteilungsleiterin Kathrin.Sondershausen@kvsa.de 0391 627-6422/-8423 Formularstelle Karin.Thrun@kvsa.de 0391 627-6031 Christine.Broese@kvsa.de 0391 627-7031
Editorial Ambulante Versorgung zukunftssicher gestalten Anfänglich waren unsere Maßnahmen und Dermatologie gefördert, ist jetzt vor über zehn Jahren vordringlich auf ein deutlich breiteres Angebot gegeben. die Gewinnung von Ärzten, die mit ab- Die Stellenanzahl muss hier mit paritä- geschlossener Weiterbildung als Fach tischer Finanzierung durch die Kran- ärzte niederlassungsfähig waren, ausge- kenkassen weiter ausgebaut werden. richtet. Öffentlichkeitswirksam haben wir so mit Niederlassungstagen ab dem Eine zentrale Rolle spielt auch die Pra- Jahr 2005 für die ambulante Versorgung xisbörse. Sie unterstützt die Zusam- geworben. Diese Niederlassungstage menführung von Praxisabgebern und sind im Laufe der Zeit durch Workshop- -übernehmern. Die Artikelserie in den Dr. Burkhard John, Reihen abgelöst worden. PRO-Ausgaben 4-6/2016 hat die An- Vorsitzender des Vorstandes Zunehmend haben wir unsere vielfälti- zahl der Praxisangebote in der Praxis- gen Maßnahmen auch auf den Bereich börse etwas erhöht, bleibt aber hinter der Ausbildung an den Universitäten der am Lebensalter der Kollegen ver- Sehr geehrte Kollegin, ausgeweitet. Hierzu zählen die Unter- muteten Anzahl möglicher Abgabeinte- sehr geehrter Kollege, stützung bei der Einrichtung von Lehr- ressenten deutlich zurück. Dabei sind stühlen für Allgemeinmedizin an den die Vermittlungsergebnisse der Praxis- die zukünftige Sicherstellung der Ver- Universitäten des Landes, wie auch die börse mit 80 Prozent durchaus sehens- sorgung war zentraler Punkt des Neu- finanzielle Förderung von Famulaturen wert, wenn dabei ein Vermittlungszeit- jahresempfangs der Heilberufler, mit in ambulanten Praxen. Um Medizin raum von zwei bis vier Jahren vom dem wir uns an die Öffentlichkeit und studierenden schon frühzeitig im Land Praxisabgeber geplant wurde. Auch in die Politik gewendet haben. eine Perspektive in der ambulanten Ver- dieser Ausgabe finden Sie wieder ein sorgung aufzeigen zu können, wurden Anmeldeformular und die Praxisbörse Die Schwerpunkte setzten die Heilbe- seit 2010 Stipendien vergeben und auch im Internet unter www.sachsen-anhalt- rufler unterschiedlich. Fokussierte sich das Blockpraktikum Allgemeinmedizin praxisboerse.de. die Ärztekammer auf den Erhalt bzw. unterstützt. An der Koordinierungs- die Regularien zum Aufbau des Krebs- stelle Allgemeinmedizin (KOSTA) bei Viele unserer Annahmen und Maßnah- und Herzsterblichkeitsregisters, setzten der Ärztekammer sind wir beteiligt, men sind heute etabliert, nicht nur in Kassenzahnärztliche und Kassenärztli- ebenso wie an der 2015 vom Land Sachsen-Anhalt, auch in anderen Bun- che Vereinigung den Brennpunkt in der Sachsen-Anhalt, vertreten durch das desländern haben sich diese Perspekti- Versorgung der ländlichen Regionen. Ministerium für Soziales, Arbeit und ven ergeben. Unsere Anstrengungen, Einvernehmlich wollten alle Teilneh- Integration, ins Leben gerufenen „Al für das Medizinstudium eine Landarzt- mer die universitäre Ausbildung von lianz für Allgemeinmedizin“. In Berei- quote in Sachsen-Anhalt zu etablieren, Ärzten im Land gestärkt sehen, da nur chen, in denen die Versorgung nicht waren bisher aus rechtlich nachvollzieh- dadurch ärztlicher Nachwuchs erwartet anders sichergestellt werden konnte, baren Gründen nicht erfolgreich. Aller- werde könne. Lesen Sie dazu in dieser wurden auch Eigeneinrichtungen der dings rechnen wir mit dem von der Ausgabe auch die Seiten 44-46. KV mit angestellten Ärzten gegründet. Bundesregierung erwarteten Masterplan Derzeit gibt es hiervon vier hausärzt Medizinstudium 2020 dahingehend mit Die Kassenärztliche Vereinigung Sach- liche und vier fachärztliche Einrichtun- positiven Auswirkungen. Dies zeigt mir sen-Anhalt hatte schon 2004 begonnen, gen. Finanzielle Anreize in Form von wieder, dass ein beharrliches Argumen- Schritte gegen den von ihr erkannten Sicherstellungszuschlägen wurden seit tieren und Ringen um Lösungen auch kommenden Ärztemangel zu unterneh- 2006 in drohend unterversorgten und Erfolge zeigen kann. men. In der Kombination von Informa- unterversorgten Bereichen gezahlt. tionen und Förderungen haben wir uns frühzeitig dem Problem gewidmet. War Da die fachärztliche Versorgung trotz damals unsere These des Ärztemangels zunehmender Arztzahlen auch Nach- noch umstritten und wähnten die wuchsprobleme zeigte, wenden wir die Ihr Krankenkassen hier nur eine Verhand- in der hausärztlichen Versorgung er- lungsstrategie, während die Politik sich probten Maßnahmen auch hier an. abwartend verhielt, so hat sich die Situ- Wurden zunächst nur einzelne Weiter- ation gewandelt. bildungsstellen in der Augenheilkunde Burkhard John PRO 2 | 2017 41
Inhaltsverzeichnis Inhalt Editorial Ambulante Versorgung zukunftssicher gestalten 41 Inhaltsverzeichnis/Impressum 42 - 43 Gesundheitspolitik Neujahrsempfang der Heilberufler Gemeinsame Verantwortung für die Versorgung 44 - 45 Gemeinsame Erklärung der Heilberufler Zukunftssichere Versorgung in Sachsen-Anhalt 45 - 46 Aufruf zur Teilnahme am Wettbewerb: Förderung kooperativer Versorgungsstrukturen in ländlichen Regionen 46 Für die Praxis Praxisorganisation und -führung (38) Maßnahmen zur Vermeidung von Stürzen bzw. Sturzfolgen 47 - 48 KBV-Broschüre „Überwachungen und Begehungen von Arztpraxen durch Behörden“ aktualisiert 48 Praxis-IT Neue Vereinbarung über digitale Vordrucke: Regelungen zum radiologischen Telekonsil und für die digitale Überweisung zum Labor 49 Sachsen-Anhalt Aktuell 7. „Tag der Seltenen Erkrankungen“ 50 Rundschreiben Änderung der Satzung und der Disziplinarordnung 51 42 PRO 2 | 2017
Inhaltsverzeichnis/Impressum Impressum PRO – Offizielles Mitteilungsblatt der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt Verordnungsmanagement Körperschaft des Öffentlichen Rechts 26. Jahrgang ISSN: 1436 - 9818 Änderung der Arzneimittel-Richtlinie in der Anlage XII – aktuelle Beschlüsse Herausgeber Kassenärztliche Vereinigung (Beschlüsse zur Nutzenbewertung von Arzneimitteln) 52 - 58 Sachsen-Anhalt Doctor-Eisenbart-Ring 2 Änderung der Arzneimittel-Richtlinie (AM-RL) in Anlage IV: 39120 Magdeburg, Tel. 0391 627-6000 V.i.S.P.: Dr. Burkhard John Therapiehinweis zu Alemtuzumab 58 Redaktion Änderung der Arzneimittel-Richtlinie in der Anlage V Janine Krausnick, jk (Redakteurin) (verordnungsfähige Medizinprodukte) 59 Bernd Franke, bf (Redakteur) Anschrift der Redaktion Hinweis zu den fiktiv zugelassenen Arzneimitteln 59 Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt PF 1664; 39006 Magdeburg Neue KBV-Fortbildung: Ivermectin zur Behandlung der Rosazea 60 Tel. 0391 627-6146 / -6148 Fax 0391 627-878147 Internet: www.kvsa.de Genehmigungsverzicht für Heilmittelverordnungen außerhalb E-Mail: pro@kvsa.de des Regelfalls 61 - 62 Druck Schlüter Print Pharma Packaging GmbH, 39218 Schönebeck · Grundweg 77, Tel. 03928 4584-13 Mitteilungen Herstellung und Anzeigenverwaltung PEGASUS Werbeagentur Praxiseröffnungen 63 - 64 Bleckenburgstraße 11a 39104 Magdeburg Tel. 0391 53604-10 / Fax 0391 53604-44 Ausschreibungen 65 E-Mail: info@pega-sus.de Internet: www.pega-sus.de Wir gratulieren 65 - 66 Gerichtsstand Magdeburg Vertrieb Ermächtigungen Die Zeitschrift erscheint 12-mal im Jahr, jeweils um den 5. des Monats. Die Zeitschrift wird von a llen Mit- gliedern der Kassenärztlichen Vereinigung bezogen. Beschlüsse des Zulassungsausschusses 67 - 68 Der Bezugspreis ist mit dem Verwaltungskostensatz abgegolten. Bezugsgebühr jährlich: 61,40 EUR; Einzelheft 7,20 EUR. Bestellungen können schriftlich bei der Redaktion erfolgen. Fortbildung Kündigungsfrist: 4. Quartal des laufenden Jahres für das darauffolgende Jahr. Termine Regional/Überregional 69 Zuschriften bitte ausschließlich an die Redaktion. Für unaufgefordert zugesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Namentlich gekenn- zeichnete Beiträge decken sich nicht immer mit den Ansichten des Herausgebers. Sie dienen dem freien Mei- KV-Fortbildung nungsaustausch der Mitglieder der Kassenärztlichen Vereinigung. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Fortbildungstabelle 70 Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich ge- schützt; mit Ausnahme gesetzlich zugelassener Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Herausgebers Anmeldeformulare für Fortbildungsveranstaltungen 75 - 77 strafbar. Wir drucken auf chlorfreiem Papier. Titel: Fotos KVSA Montage PEGASUS Werbeagentur GmbH Seite 47: © Microstockfish - Fotolia.com PRO 2 | 2017 43
Gesundheitspolitik Neujahrsempfang der Heilberufler Gemeinsame Verantwortung für die Versorgung Die Gestaltung einer zukunftssicheren im Sinne der Gesundheitsziele des Lan- gen im Sinne einer hohen Versorgungs- medizinischen Versorgung in Sachsen- des gemeinsam bestmöglich zu gestal- qualität verstärkt nachzudenken haben Anhalt bildete das übergreifende Thema ten. Dabei sehe sie die Heilberufler als – nicht jedes Krankenhaus müsse unbe- beim Neujahrsempfang der Apotheker, verlässliche Partner an, auf deren Un- dingt alle Leistungen anbieten. Ärzte, Psychotherapeuten, Tierärzte und terstützung sie vertraue. Die beiden ge- Im Bereich der ambulanten Versorgung Zahnärzte am 11. Januar 2017 in Magde- nannten Register seien über einen län- habe sich Sachsen-Anhalt gewisserma- burg mit ca. 150 Gästen aus Politik, geren Zeitraum Gegenstand ßen zum Prototyp für sektorenüber- Wirtschaft, Verwaltung und Verbänden. kontroverser Diskussionen gewesen. greifende, innovative Versorgungsfor- Für das Krebsregister stehe mit der men entwickelt, hob Grimm-Benne Die Präsidentin der Ärztekammer Ärztekammer nunmehr ein verantwor- abschließend hervor. Sachsen-Anhalt, Dr. Simone Heine- tungsvoller und erfahrener Träger be- mann-Meerz, bezog sich in ihrem reit, dem sie vollstes Vertrauen entge- Dr. Burkhard John, Vorstandsvorsitzen- Grußwort auf die im Bundesvergleich genbringe. Der diesbezügliche der der Kassenärztlichen Vereinigung viel zu hohe Herzinfarktsterblichkeit Gesetzentwurf befinde sich auf dem Sachsen-Anhalt (KVSA), knüpfte an sowie das mit dem steigenden Alters üblichen Verfahrensweg und werde an- diese Einschätzung an. Bei der Sicher durchschnitt erhöhte Krebsrisiko. schließend dem Landtag zugeleitet. stellung einer wohnortnahen haus- und Wesentliche Informationen zur Be- Auch dem Regionalen Herzinfarktre- fachärztlichen sowie psychotherapeu handlung beider Volkskrankheiten gister (RHESA) komme im Hinblick tischen ambulanten Versorgung habe seien von der Auswertung der entspre- auf die angestrebte Senkung der Sterb- man im Kontext zum demografischen chenden Register abhängig. Beide lichkeit eine hohe Priorität zu. Für die Wandel Lösungsansätze und Konzepte Register stellten deshalb eine wichtige Sicherung der Finanzierung werde es erarbeitet, mit denen man sich zehn Voraussetzung dar, um die Ursachen jedoch wichtig sein, den innovativen Jahre vor den bundesweiten Entwicklun- und Faktoren der hohen Sterblichkeit Charakter dieser Initiative im Blick zu gen befinde. Die schwieriger gewordene zu erforschen. behalten und ihn nachzuweisen, be- Sicherung der ambulanten Versorgung tonte die Ministerin. mit sich auftuenden Versorgungslücken, Im Anschluss nutzte Petra Grimm- Bei der Gestaltung der Krankenhaus- die sich beispielsweise in 22 nicht nach- Benne, Ministerin für Arbeit, Soziales landschaft gehe man davon aus, dass es besetzbaren Praxen im Jahr 2016 doku- und Integration, ihre Grußrede an die in Sachsen-Anhalt weiterhin eine flä- mentiere, müsse man heute als gesamt- Heilberufler für einen gesundheitspoli- chendeckende Versorgung geben müsse gesellschaftliche Aufgabe begreifen und tischen Ausblick. Es müsse das Anlie- und Klinikschließungen deshalb nicht entsprechend angehen. Dafür brauche gen aller Beteiligten sein, die medizi das Thema seien. Allerdings werde man man neue Wege und unkonventionelle nische Versorgung in Sachsen-Anhalt über Kooperationen und Spezialisierun- Lösungen. Eine solche Möglichkeit Dr. Simone Heinemann-Meerz, Präsidentin der Ärztekammer S.-A.; Petra Grimm-Benne, Ministerin für Arbeit, Soziales und Integration des Landes S.-A.; Dr. Burkhard John, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung S.-A. (v.l.) beim Neujahrsempfang der Heilberufler Foto: jk 44 PRO 2 | 2017
Gesundheitspolitik estehe in der Errichtung von Eigen b änderungen im ambulanten Bereich tenzzentren zur Vorbereitung der Wei- einrichtungen der KV, wenn es ander- bedeute aber auch einen Wandel in der terbildung in der Allgemeinmedizin weitig nicht mehr möglich sei, die am- Struktur der Versorgung. Aus seiner kommen werde. bulante Versorgung in der Fläche Sicht komme der freien Praxis weiter- aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig eröffne hin die Präferenz zu, weil hier eine sehr Grundvoraussetzung für eine flächen- dies den angestellten Ärzten die Pers- hohe Effizienz und Versorgungsqualität deckende ambulante Versorgung in pektive, zunächst Erfahrungen zu sam- gegeben sei. Die Entscheidung zur Nie- hoher Qualität sei die Bereitstellung meln und sich gegebenenfalls für die derlassung könne aber nur wirksam ge- ausreichender finanzieller Mittel. Des- Übernahme einer solchen Einrichtung fördert werden, wenn es gelinge, die halb werde man weiter intensiv darauf in eigener Niederlassung zu entschei- Rahmenbedingungen möglichst attrak- hinwirken, eine Anpassung der Finan- den. In diesem Zusammenhang verwies tiv zu gestalten. Ausdrücklich lobte der zierung an das spezifische Morbiditäts John auf die Tatsache, dass bereits 20 % Vorsitzende das Zusammenwirken der niveau Sachsen-Anhalts zu erreichen, der Vertragsärzte und –psychothera- an der „Allianz für Allgemeinmedizin“ richtete John den Blick politisch voraus. peuten in Anstellung tätig seien. Diese beteiligten Partner, mit denen es in hohe Zahl widerspiegele wichtige Ver- nächster Zeit zur Bildung von Kompe- ■■ bf Gemeinsame Erklärung der Heilberufler Zukunftssichere Versorgung in Sachsen-Anhalt Durch den kontinuierlich wachsenden medizinischen Versorgung von lebens- Regionen niederzulassen und die dor- Anteil älterer Menschen verändert sich mittelliefernden Tieren ist eine ver- tige Versorgung zu gewährleisten“, so die Altersstruktur in Sachsen-Anhalt gleichbare Tendenz zu befürchten, Schorm. Die Politik setze Fehlanreize, rasant. „Infolge eines immer höheren merkte der Präsident der Tierärztekam- wenn sie auf Großversorgungsstruktu- Altersdurchschnitts nimmt die Behand- mer Sachsen-Anhalt Dr. Klaus Kutsch- ren wie Medizinische Versorgungszent- lungsbedürftigkeit stetig zu. Trotz mann an. ren (MVZ) baue. Solche Strukturen ebenfalls steigender Anzahl praktizie- verschärfen die Problemlage im zahn- render Ärzte, Apotheker und Psycho Die Kassenärztliche Vereinigung Sach- ärztlichen Bereich. MVZ führen zu therapeuten erhöht sich deren Belastung sen-Anhalt, zu deren Aufgabe die Si- einer Konzentration der medizinischen deutlich“, erklärte die Präsidentin der cherstellung der ambulanten Versor- Versorgung in strukturstarken Gebie- Ärztekammer Sachsen-Anhalt, Dr. gung der Bevölkerung im Land zählt, ten. Die wohnortnahe, flächendeckende Simone Heinemann-Meerz, anlässlich möchte die ambulante medizinische zahnärztliche Versorgung in struktur- des diesjährigen Neujahrsempfang der Versorgung unter den geschilderten schwachen Gebieten wird weiterhin vor Heilberufe. In der zuvor stattgefundenen Rahmenbedingungen zukunftssicher allem durch die freiberufliche Tätigkeit Pressekonferenz nahmen die Heilberuf- machen und so weit wie möglich als in einer selbständig geführten Praxis si- ler zum aktuellen Versorgungsstand flächendeckende, wohnortnahe Versor- chergestellt. Die Anreize für diese Form Stellung und gaben einen Ausblick auf gung erhalten. Deren Vorsitzender er- der Berufsausübung verblassen jedoch deren Zukunft in Sachsen-Anhalt. läuterte, dass dafür bereits ein ganzes zunehmend, unter anderem auch durch Bündel von Maßnahmen entwickelt die Förderung von MVZ. Nicht nur der höhere Versorgungsbe- wurde. „Dennoch ist eine Zentralisie- darf einer alternden Gesellschaft, auch rung der Praxen der Vertragsärzte und Für die Apotheker ergänzte Kammerprä- der Umstand, dass viele Heilberufler in Vertragspsychotherapeuten in größeren sident Dr. Jens-Andreas Münch: „In Or- der nahen Zukunft selbst in den Ruhe- Orten zu erwarten, die damit einherge- ten, in denen Ärzte praktizieren, in denen stand gehen werden, wirkt sich auf die hen wird, dass nicht mehr jede Praxis aber keine Apotheke ansässig ist, sichern Versorgung aus. Gleichzeitig wächst im ländlichen Bereich nachbesetzt wer- wir die wohnortnahe Arzneimittelversor- der Anteil von Frauen in der medizini- den kann“, so Dr. Burkhard John. gung mittels Rezeptsammelstellen.“ schen Versorgung und in der nachrü- ckenden Generation allgemein die Be- Auch in der zahnärztlichen Versorgung Aber auch die Landesregierung sei ge- deutung einer Work-Life-Balance. Aus werde es diese Entwicklung geben, er- fordert, geeignete Rahmenbedingun- diesen Perspektiven resultieren für die klärte der Stellvertretende Vorsitzende gen zu schaffen. Diese beginne bei der Ärzte, Zahnärzte, Psychotherapeuten der KZV Sachsen-Anhalt, Dr. Stefan adäquaten Unterstützung der Hoch- und Apotheker im Land besondere Schorm. „Wir brauchen in den nächsten schulen. „Die Zukunft beginnt beim Herausforderungen, um die medizini- Jahrzehnten Zahnärztinnen und Zahn- Nachwuchs und damit bei den Hoch- sche Versorgung zu organisieren und ärzte, die auch weiterhin bereit sind, schulen“, so Dr. Heinemann-Meerz. „In auszugestalten. Auch bei der veterinär- sich in ländlichen, strukturschwachen der Vergangenheit haben wir uns für PRO 2 | 2017 45
Gesundheitspolitik den Erhalt beider medizinischer Hoch- Dr. Carsten Hünecke, Präsident der Zahnärzte in Sachsen-Anhalt in den schulen, der Finanzierung der Unikli- Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt, Ruhestand, warnte Hünecke. Um den niken und Sanierung der Zahnklinik forderte die Landesregierung außerdem entstehenden Versorgungsbedarf auch einsetzen müssen. Die Bleibequote von auf, der Martin-Luther-Universität Hal- nur ansatzweise zu decken, müsse die jungen Ärzten nach dem Studium in le-Wittenberg die nötigen finanziellen Zahnklinik in Halle (Saale) als Ausbil- Sachsen-Anhalt ist hoch. Wir können Mittel zur Verfügung zu stellen, um die dungsstandort attraktiv bleiben. kaum mit Zuzug von außen rechnen. seit 1955 bestehende und derzeit im Deshalb müssen wir unseren ärztlichen Bundesministerium für Gesundheit in Nachwuchs selber ausbilden. Ausbil- Arbeit befindliche neue Approbations- ■■ Gemeinsame Pressemitteilung von dung kostet. Aber diese Investition in ordnung entsprechend umzusetzen. In Ärztekammer und Kassenärztlicher die Zukunft lohnt sich!“, stellte die den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren Vereinigung Sachsen-Anhalt anlässlich des Kammerpräsidentin klar. trete etwa die Hälfte der heute aktiven Neujahrsempfangs am 11. Januar 2017 Aufruf zur Teilnahme am Wettbewerb: Förderung kooperativer Versorgungsstrukturen in ländlichen Regionen Der demografische Wandel, der Zu- ausgewählte Leistungsbereiche“ emp- Ausbau der Kooperation besteht. Er- wachs an medizinischen und techni- fehlen die Gutachter den Aufbau wartet werden Konzepte unter Ein schen Möglichkeiten und deren Folgen sogenannter „Lokaler Gesundheits beziehung der hausärztlichen und all- treffen nicht nur die Patienten. Auch zentren – LGZ“ für die Versorgung der gemeinen fachärztlichen Versorgung die Vertragsärzte müssen sich mit den Bevölkerung in ländlichen Regionen einer Region mit 10.000 bis 20.000 Ein- daraus resultierenden Anforderungen in denen die o.g. Probleme in neuen wohnern, die die notwendigen Aspekte auseinandersetzen, dazu zählen z.B. die kooperativen Strukturen gelöst werden der ärztlichen Aus- und Weiterbildung Zunahme chronischer Erkrankungen, sollen. Um den Aufbau von solchen berücksichtigen. komplexer Behandlungserfordernisse, neuen Strukturen zu fördern und ent- eine Zunahme der höheren Alters sprechende Erfahrungen und Erkennt- Aus den eingereichten Konzepten wer- gruppen der Vertragsärzte, eine zuneh- nisse zu gewinnen möchte die KVSA den von einem Expertengremium (AOK, mende Spezialisierung, sich ändernde in Kooperation mit der AOK Sachsen- Ministerium, KVSA) bis zu fünf Kon- Vorstellungen zur Work-Life-Balance, Anhalt und dem Ministerium für Ar- zepte ausgewählt und die betreffenden aber auch z.T. komplexe technische beit, Soziales und Integration diese Ent- Akteure aufgefordert, auf Basis bereit- Möglichkeiten und Anforderungen in wicklung unterstützen. Hierzu wollen gestellter Kennziffern ihr Konzept wei- der täglichen Praxis. Hinzu kommt die wir einen zweistufigen Wettbewerb terzuentwickeln und bis zum 31.08.2017 Bereitschaft und die Möglichkeit der durchführen. Insgesamt sollen maximal für die zweite Stufe des Wettbewerbs Übertragung ärztlicher Tätigkeit auf zwei ländliche Regionen unterstützt einzureichen. Im Ergebnis erhalten nach nichtärztliche Berufsgruppen und die werden. In der ersten Stufe können sich Entscheidung des Expertengremiums notwendige Entlastung der Praxen von Gruppen von Vertragsärzten bis zum erfolgversprechende Konzepte eine För- nichtärztlicher Tätigkeit. 31.03.2017 (Posteingang bei der Kassen derung für den Aufbau ihrer koopera ärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt, tiven Versorgungsstrukturen in ihrer Eine Möglichkeit diesen Anforderungen Stichwort: Wettbewerb kooperative Region. Die Förderungen beinhalten die zu begegnen und die individuellen Risi- Versorgungsformen, PF 1664, 39006 logistische und administrative Unter- ken zu reduzieren, kann die Versorgung Magdeburg) mit einer maximal 10-sei- stützung sowie die Finanzierung kon- der Patienten in kooperativen Struktu- tigen Kurzbeschreibung zur beabsich- kreter Beratungs- und Dienstleistungen ren darstellen, welche die Interessen der tigten Kooperation bewerben. Aus der z. B. durch entsprechende Firmen oder einzelnen Akteure, die regionalen Rah- Beschreibung sollte hervorgehen, wel- qualifiziertes Personal zum Aufbau der menbedingungen und den lokalen Be- che Ärzte und weitere Akteure sich an Versorgungsstrukturen vor Ort in Höhe handlungsbedarf berücksichtigen. der Kooperation beteiligen, welche von bis zu 100.000,- EURO. Kooperationen bereits bestehen, welche Im Gutachten 2014 des Sachverstän Region medizinisch versorgt werden Sie haben Fragen oder weiteren Infor- digenrates zur Begutachtung der Ent- soll, welche inhaltlichen Schwerpunkte mationsbedarf zum Thema? Gern wicklung im Gesundheitswesen gesetzt werden, wer die Kooperation können Sie sich an Matthias Paul „Bedarfsgerechte Versorgung – Pers- unterstützt und in welcher Höhe ein unter 0391 627-6406 bzw. per Mail an pektiven für ländliche Regionen und Finanzierungsbedarf für den Auf- und matthias.paul@kvsa.de wenden. 46 PRO 2 | 2017
Für die Praxis …weil Qualität Praxisorganisation und -führung in der Praxis führt. Serie: Teil 38 Maßnahmen zur Vermeidung von Stürzen bzw. Sturzfolgen Die Vermeidung von Stürzen bzw. Sturz- Arzneimitteltherapie kritisch abbauen: Ideen und Vorschläge für folgen ist eine neue Forderung der QM- hinterfragen Ihre Praxis“, S. 15): Richtlinie des Gemeinsamen Bundes- Arzneimittel können das Sturzrisiko ausschusses – Paragraph 4 legt dies als erhöhen, etwa durch Beeinträchtigung ▶▶ Ankunft und Zugang verpflichtend umzusetzendes Instru- von Vigilanz und Balance oder durch • Für den Weg vom Auto oder Taxi ment fest. Veränderung der Sehschärfe, der Blut- in die Praxis könnte ein Rollstuhl druckregulation oder des Muskeltonus. angeschafft und bereitgestellt Bei Patienten über 60 Jahre mit einer werden. Maßnahmen zur Vermeidung von Polymedikation ist das Sturzrisiko er- • Sind größere Strecken mit Trep- Stürzen bzw. Sturzfolgen höht. Es besteht z.B. eine relevante pen zu überwinden, kann über Sturzprophylaxe hat das Ziel, Stürzen Zunahme des Sturzrisikos bei der Be- einen Treppenlift oder eine weg- vorzubeugen und Sturzfolgen zu mini- handlung mit Psychopharmaka und klappbare Rampe nachgedacht mieren. Dies gelingt, indem Risiken Analgetika wie Opioide. werden. Alternativ kann man den und Gefahren erkannt und nach Mög- Patienten körperlich unterstützen. lichkeit beseitigt oder reduziert werden. Unterstützung bei der Auswahl der • Damit Teppiche nicht wegrut- Dazu gehören Maßnahmen zur Risiko- Arzneimittel bieten wissenschaftliche schen, sollten sie fest auf dem einschätzung und vor allem adäquate Publikationen wie die internationale Boden fixiert werden. Maßnahmen zur Sturzprävention. Beers-Liste und die deutsche Priscus- Liste. Für ältere Patienten werden ▶▶ Anmeldung und Wartezeit darin potenziell inadäquate Medika- • Stühle sind an Stellen, an denen mente aufgelistet. Sollte ein Weglassen außerhalb des Wartezimmers Risikoeinschätzung – Individuelle, nicht möglich sein, gibt es Hinweise eventuell gewartet werden muss, patientenbezogene Einschätzung für die klinische Praxis wie Monito- zum Beispiel neben der Tür zum Zur Sturzprophylaxe und zur Risiko ring-Parameter oder Dosisanpassun- Behandlungsraum, bereitgestellt. abschätzung in der Arztpraxis gehört gen. Zusätzlich werden Therapiealter- • Stühle mit Armlehnen erleichtern zunächst die Identifikation sturzgefähr- nativen angeboten. Die Priscus-Liste das Aufstehen. deter Patienten. Grundsätzlich zählen ist einsehbar auf der Internetseite des • Handläufe an den Wänden helfen, zu den Risikogruppen ältere und ge- Forschungsverbundes „Priscus“ unter wenn sich der Patient kurz fest- brechliche Patienten und Patienten mit www.priscus.net. halten muss. verschiedenen Gesundheitsrisiken, wie • Krücken- und Stockhalter sorgen z. B. Schwindel, Gangunsicherheit, Läh- Einsatz von Hilfsmitteln dafür, dass Patienten ihre Geh mungen, schmerzhafter Bewegungs Um Stürzen vorzubeugen und Sturz hilfen sicher unterbringen kön- apparat und Sehbehinderungen, aber folgen zu minimieren, ist ein sinnvoller nen und die Krücken und Stöcke auch jüngere Menschen mit bestimm- Einsatz von Hilfsmitteln notwendig nicht zu Stolperfallen für andere ten Grunderkrankungen. Darüber hin- und möglich, wie z.B. Hüftprotektoren, werden. Gleiches gilt für Rollato- aus können auch weitere patientenindi- Hand- und Haltegriffe, Treppenlifte, ren, die sicher und sichtbar abge- viduelle Aspekte relevant sein. Es gilt, Rollator, Gehwagen. stellt werden sollten. die betroffenen Patienten zu identifizie- ren, ggf. notwendige zusätzliche Diag- Barrierefreie Arztpraxis ▶▶ Sprechzimmer nostik durchzuführen, entsprechend zu Innerhalb der Praxisräumlichkeiten • Der Stuhl, auf dem der Patient Platz dokumentieren und sofern notwendig, können auch Sturzquellen oder nimmt, sollte so beschaffen sein, Maßnahmen zu koordinieren. Stolperfallen existieren. Diese sind zu dass der Patient sich leicht hinein- ermitteln und zu verhindern. Zusätz- setzen und wieder aufstehen kann. Zur Einschätzung des Sturzrisikos eines lich sollen die nachfolgenden Hin- • Es sollte eine Ablagefläche für die Patienten kann auf verschiedene Tests weise und Anregungen eine Unterstüt- Tasche geben sowie Halterungen zurückgegriffen werden, z. B. das Ess- zung für den Praxisalltag bieten für einen Krückstock oder den linger Sturzrisikoassessment. (Quelle: KBV-Broschüre „Barrieren Rollator. PRO 2 | 2017 47
Für die Praxis • Die Behandlungsliege sollte höhen • Das Anbringen eines Notruf- heit beziehungsweise Ablage verstellbar sein. Alternativ kann knopfes ist ratsam. fläche genutzt werden. man einen Stufenhocker bereit- • Das Waschbecken, der Papier- stellen. tuchhalter und die Toilette soll- ten nicht zu hoch angebracht Sie haben Fragen oder wünschen weitere ▶▶ Toilette sein. Neben der Toilette sind Informationen zum Thema? Gern kön- • Die Tür sollte sich im Notfall von Handläufe zum Festhalten sinn- nen Sie sich an Christin Richter per Mail und nach außen öffnen lassen, voll. an Christin.Richter@kvsa.de oder telefo- denn der Patient könnte bewusst- • Ein bereitgestellter Hocker kann nisch unter 0391 627-6446 wenden. los hinter der Tür liegen und bei Bedarf vor das Waschbecken diese blockieren. geschoben oder als Sitzgelegen- KBV-Broschüre „Überwachungen und Begehungen von Arztpraxen durch Behörden“ aktualisiert Die Publikation der Kassenärztlichen zusammen, auf deren Grundlage Be- • „Gesetzliche Unfallversicherung“ Bundesvereinigung (KBV) „Über hörden wie Gesundheitsämter, Gewer- stellt die Überwachung seitens der wachungen und Begehungen von Arzt- beaufsichtsämter oder Eichämter Arzt- Berufsgenossenschaft durch Auf- praxen durch Behörden“ ist vollständig praxen begehen oder Informationen sichtspersonen vor. überarbeitet und aktualisiert worden. anfordern können. Neben den Hinwei- Die ausschließlich online verfügbare sen auf gesetzliche Pflichten werden Zudem informiert die Broschüre über Broschüre gibt ambulant tätigen Ärzten Ärzte bei der Erfüllung der Anforde- die Möglichkeiten der Begehung durch einen Überblick über gesetzliche Ver- rungen unterstützt. Darüber hinaus die Kassenärztlichen Vereinigungen pflichtungen. wird auf Meldepflichten seitens des nach den Vorgaben der Gemeinsamen Arztes als Praxisinhaber verwiesen. Selbstverwaltung. Im umfangreichen Die Publikation fasst in übersichtli- Im Fokus stehen dabei die Themen Anhang werden unter anderem Check- cher Form Gesetze und Verordnungen Hygiene und Medizinprodukte. listen aufgeführt, die Behörden bei der Begehung verwenden. Der Arzt als Arbeitgeber Zwei Sonderthemen werden behandelt: Hilfreich ist außerdem eine detaillierte • „Der Arzt als Arbeitgeber“ führt Ge- Liste der behördlichen Zuständigkeiten setze und Verordnungen zum Schutz in den einzelnen Bundesländern für der Beschäftigten bei der Arbeit auf, die verschiedenen Gesetze und Verord- die vom Arzt zu beachten sind. nungen. Überwachungen und tpraxen begehungen von arz durch behörden zlIchen Die Broschüre liegt ausschließlich in elektronischer Fassung vor und kann InformatIonen zu gesetlIsten grundlagen und check ausgabe 11/2016 kostenlos auf der Internetseite der KBV heruntergeladen werden: www.kbv.de/655647 48 PRO 2 | 2017
Praxis-IT Neue Vereinbarung über digitale Vordrucke: Regelungen zum radiologischen Telekonsil und für die digitale Überweisung zum Labor Was sind digitale Vordrucke? Die Unterzeichnung der Überweisung zum werden kann (Ende-zu-Ende- Bislang gibt es zwei Möglichkeiten, Vordru- radiologischen Telekonsil ist mit einer Verschlüsselung). cke in einer Arztpraxis zu erstellen: Druck qualifizierten elektronischen Signatur • Der Inhalt darf während der Übermitt- in ein Formular oder über die Blankofor- (QES) unter Verwendung des elektroni- lung nicht unbemerkt verändert werden mularbedruckung. Mit der neuen Anlage schen Heilberufeausweises (eHBA, eArzt (Transportsignatur). 2b zum Bundesmantelvertrag-Ärzte ausweis) zu versehen. Der eHBA kann bei • Absender und Empfänger sind eindeutig kommt eine dritte Möglichkeit hinzu, die der Ärztekammer beantragt werden. identifizierbar. Verwendung digitaler Vordrucke. • Sobald ein entsprechender Dienst in der Ein digitaler Vordruck wird nicht mehr Elektronische Laborüberweisung Telematik-Infrastruktur verfügbar ist, ausgedruckt sondern über ein elektroni- ab 1. Juli 2017 muss dieser nach einer Übergangsphase sches Verfahren an den Empfänger ver- Ab dem 1. Juli 2017 können für die Muster von 12 Monaten genutzt werden. Bis da- schickt. Dies ist vergleichbar mit dem elek- 10 und 10A zusätzlich zu den bestehenden hin können andere Dienste genutzt wer- tronischen Arztbrief, der seit 1. Januar Möglichkeiten auch digitale Vordrucke ver- den, die die Anforderungen erfüllen. 2017 in der vertragsärztlichen Versorgung wendet werden. Die Nutzung der digitalen genutzt und abgerechnet werden kann. Vordrucke ist freiwillig, konventionelle Digitale Vordrucke im Praxiseinsatz Die ersten Vordrucke, für die eine elektro- Vordrucke oder die Blankoformularbedru- Um digitale Vordrucke in der Arztpraxis nische Übermittlung möglich sein wird, ckung können weiterhin eingesetzt werden. sinnvoll einsetzen zu können, sind Absen- sind das Muster 6 „Überweisungsschein“ Das digitale Muster 10 ist ebenfalls mit ei- der und Empfänger verpflichtet, einige (ausschließlich zur Beauftragung eines ra- ner qualifizierten elektronischen Signatur Voraussetzungen zu erfüllen: diologischen Telekonsils) sowie die Muster (QES) unter Verwendung des elektronischen • Die Praxissoftware unterstützt den je- 10 „Überweisungsschein für Laboratori- Heilberufeausweises (eHBA, eArztausweis) weils verwendeten digitalen Vordruck umsuntersuchungen als Auftragsleistung“ zu signieren. und ist dafür zertifiziert. und 10A „Anforderungsschein für Labora- Für das Muster 10A ist dagegen keine • KV-Connect kann für die Übertragung toriumsuntersuchungen bei Laborgemein- digitale Signatur notwendig, da der an verwendet werden. Für die Anbindung schaften“. fordernde Arzt selbst Mitglied der Labor an das Sichere Netz der KVen sollte gemeinschaft ist. KV-SafeNet* genutzt werden. Digitale Beauftragung eines Radiolo • Der Absender benötigt einen elektro gischen Telekonsils ab 1. April 2017 Anforderungen für die Nutzung nischen Heilberufeausweis für die Sig- Die Überweisung zum radiologischen Tele- von digitalen Vordrucken natur des digitalen Vordrucks. Ob ggf. konsil, das ab dem 1. April 2017 als neue Die Anlage 2b zum Bundesmantelver- ein zusätzliches Kartenlesegerät für die Leistung eingeführt wird, erfolgt ausschließ- trag-Ärzte regelt die Bedingungen, unter Nutzung des eHBA notwendig ist, lich in digitaler Form. Das haben die Ver- denen die Nutzung von digitalen Vor hängt von der Ausstattung in der Praxis tragspartner bereits mit Anlage 31a BMV-Ä drucken gestattet ist. Die wesentlichen ab. Fragen dazu kann das betreuende „Vereinbarung Telekonsil“ festgelegt. Grund Anforderungen für die digitalen Vor Softwarehaus beantworten. hierfür ist, dass auch die Übermittlung der drucke selbst sind: • Die Nutzung des eHBA kostet aktuell Röntgenbilder digital erfolgt. Auch die An- • Die verwendete Software muss von der 7,90 Euro pro Monat. Die Nutzung der forderungen an den für die Übermittlung KBV für diesen Zweck zugelassen sein. digitalen Vordrucke sowie die Aktivie- zu verwendenden Dienst sind bereits in der Die Zulassung kann einzelne oder alle rung von KV-Connect können je nach Anlage 31a BMV-Ä geregelt. der digitalen Vordrucke umfassen. verwendeter Praxissoftware kosten- In der neuen Anlage 2b haben KBV und • Digitale Vordrucke sind durch den Ver- pflichtig sein. Die Preise für einen GKV-Spitzenverband vereinbart, dass Ver- tragsarzt mit einer qualifizierten elek KV-SafeNet*-Zugang liegen im Bereich tragsärzte ab 1. April 2017 das digitale tronischen Signatur unter Nutzung des von ca. 10 bis 20 Euro pro Monat. Muster 6 nutzen können, um einen ande- elektronischen Heilberufeausweises zu ren Vertragsarzt mit einem radiologischen versehen (Ausnahme Muster 10a. Telekonsil zu beauftragen. Die Darstellung der digitalen Vordrucke Informationen über die Verfügbarkeit digi- Dieses Telekonsil darf nur für konsilia hat denen der Blankoformularbedruckung taler Vordrucke in der Praxissoftware stellt rische Befundung von Röntgen- und zu entsprechen. der jeweilige Hersteller oder Betreuer zur CT-Aufnahmen bei komplexen Fragestel- Für die Übermittlung von digitalen Vor- Verfügung. Die Ausgabe von elektroni- lungen beauftragt werden, der Auftragge- drucken gelten diese wesentlichen Anfor- schen Heilberufeausweisen für Ärzte wird ber für das Telekonsil muss selbst die derungen: von der Ärztekammer vorgenommen. Zu- Berechtigung zur Erbringung der telekon- • Die Übermittlung wird so verschlüsselt, gangsdaten für KV-Connect erteilt der siliarischen Beurteilungsleistung haben. dass sie nur vom Empfänger gelesen IT-Service der KVSA. * Disclaimer: Bitte beachten Sie, dass KV-SafeNet nicht mit der Firma SafeNet, Inc., USA, in firmenmäßiger oder vertraglicher Verbindung steht. PRO 2 | 2017 49
Sachsen-Anhalt Aktuell 7. „Tag der Seltenen Erkrankungen“ Wer an einer seltenen Krankheit leidet, haben Selbsthilfegruppen inzwischen schen Klinikum Dessau erwartet. Einige fühlt sich häufig als „Waisenkind“ der eine breite Lobby geschaffen. Aber die Gruppen sind neu vor Ort, andere Medizin. Rund vier Millionen Menschen Liste der seltenen Erkrankungen bleibt kommen schon seit sieben Jahren hier- erleben dies in Deutschland so. Bis zur lang und jeder Betroffene braucht Auf- her“, informiert Annette Byhahn. Die richtigen Diagnosestellung vergehen in merksamkeit und Hilfestellung, um zu Koordinatorin des Aktionstages unter- der Regel mehrere Jahre, weil sich nur einer geeigneten Therapie zu finden. stützt selbst die Regionalgruppe Neuro- wenige Ärzte mit unerforschten Krank- International wird am letzten Februar- fibromatose Sachsen-Anhalt. Neben heitsbildern auskennen. Von den insge- tag seit zehn Jahren der sogenannte dem Erfahrungsaustausch von Gruppe samt rund 30.000 bekannten Krankhei- Rare Disease-Day begangen. Bundes- zu Gruppe und zwischen Patienten und ten gelten 5.000 bis 8.000 als Seltenheiten. weit finden rund um dieses Datum Ärzten stehen Workshops, Vorträge Eine Erkrankung, von der nicht mehr ebenfalls Aktionstage statt. und eine Podiumsdiskussion auf dem als 5 von 10.000 Patienten betroffen sind, Programm. fällt in diese Kategorie. Für einige sel- „Zum Aktionstag am 25. Februar 2017 tene Erkrankungen wie zum Beispiel werden über 40 Selbsthilfegruppen aus Mukoviszidose oder Neurofibromatose dem gesamten Bundesgebiet im Städti- ■■ Quelle: Städtisches Klinikum Dessau MORGENS HALB ZEHN ZUM QUARTALSWECHSEL Morgens halb zehn ist die Welt in Ordnung. Jeden Tag. Mit oder ohne automatisch Quartalswechsel. Mit dem Selbst- alles aktuell Update der medatixx-Praxissoftware. Bisher waren Updates oft harte Arbeit. Mal unvollständig, mal zeitraubend, mal nervend. medatixx macht Schluss damit: Mit medatixx laufen alle erforderlichen Updates automatisch. Ihre Praxissoftware ist immer aktuell und Ihr Praxisbetrieb läuft ungestört weiter. Mehr erfahren unter: alles-bestens.medatixx.de 50 PRO 2 | 2017
Rundschreiben Nr. 3 | 2017 Änderung der Satzung und der Disziplinarordnung Die Änderung der Satzung der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt wurde von der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen- Anhalt am 2. Dezember 2015 beschlossen. Die Änderung der Disziplinarordnung der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt erfolgte durch die Vertreterver- sammlung am 2. September 2015. Die Genehmigungen der zuständigen Aufsichts- behörde sind erfolgt. Den vollständigen Wortlaut der Veröffentlichungen finden Sie auf der Homepage der KVSA unter: www.kvsa.de >> Praxis >> Verträge/Recht >> Recht >> Satzung der KV Sachsen- Anhalt; Disziplinarordnung der KV Sachsen-Anhalt Ansprechpartner: Gemäß Paragraf 16 der Satzung der KVSA ist hiermit die Bekanntgabe erfolgt. Die Christian Hens, Änderungen treten somit mit dieser Veröffentlichung in Kraft. Tel. 0391 627-6461 PRO 2 | 2017 51
Verordnungsmanagement Nr. 3 | 2017 Arzneimittel Ansprechpartnerinnen: Änderung der Arzneimittel-Richtlinie in der Anlage XII – Dr. Maria-Tatjana Kunze, aktuelle Beschlüsse Tel. 0391 627-6437 Josefine Müller, (Beschlüsse zur Nutzenbewertung von Arzneimitteln) Tel. 0391 627-6439 Heike Drünkler, Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat weitere Beschlüsse zur Nutzen Tel. 0391 627-7438 bewertung von Arzneimitteln wie folgt gefasst:. Fachgebiet Innere Medizin Fertigarzneimittel Alprolix® (Wirkstoff Eftrenonacog alfa) Inkrafttreten 15. Dezember 2016 Anwendungsgebiet Behandlung und Prophylaxe von Blutungen bei Patienten mit Hämophilie B (angeborener Faktor-IX- Mangel). Anwendung kann bei allen Altersgruppen erfolgen. Ausmaß Zusatznutzen Orphan Drug: Zusatznutzen nicht quantifizierbar Fachgebiet Innere Medizin Fertigarzneimittel Uptravi® (Wirkstoff Selexipag) Inkrafttreten 15. Dezember 2016 Anwendungsgebiet Langzeitbehandlung der pulmonal arteriellen Hypertonie (PAH) bei erwachsenen Patienten der WHO-Funktionsklasse (WHO-FC) II bis III entweder als Kombinationstherapie bei Patienten, deren Erkrankung mit einem Endothelin-Rezeptor-Antagonisten (ERA) und/ oder einem Phosphodieste- rase-5 (PDE-5)-Inhibitor unzureichend kontrolliert ist oder als Monotherapie bei Patienten, die für diese Therapien nicht infrage kommen. Die Wirksamkeit wurde bei PAH, einschließlich idiopathischer und erblicher PAH, PAH in Assoziation mit Bindegewebserkrankungen und PAH in Assoziation mit korrigierten einfachen angeborenen Herzfehlern nachgewiesen. Ausmaß Zusatznutzen Ein Zusatznutzen ist nicht belegt Fachgebiet Onkologie Fertigarzneimittel Xalkori® (Wirkstoff Crizotinib) Inkrafttreten 15. Dezember 2016 Anwendungsgebiet Anwendung bei Erwachsenen zur Behandlung des vorbehandelten Anaplastische-Lymphom-Kinase (ALK)-positiven, fortgeschrittenen nicht kleinzelligen Bronchialkarzinoms (non small cell lung cancer, NSCLC). Anwendungsteilgebiete Ausmaß Zusatznutzen nach Neubewertung Patienten, bei denen eine Chemotherapie angezeigt ist Anhaltspunkt für einen beträchtlichen Zusatznutzen Patienten, bei denen eine Chemotherapie nicht angezeigt ist Ein Zusatznutzen ist nicht belegt Fachgebiet Onkologie Fertigarzneimittel Gazyvaro® (Wirkstoff Obinutuzumab) Inkrafttreten 15. Dezember 2016 Neues Anwendungsgebiet Laut arzneimittelrechtlicher Zulassung vom 13. Juni 2016: Behandlung von Patienten mit follikulä- rem Lymphom (FL), die auf eine Behandlung mit Rituximab oder einem Rituximab-haltigen Regime nicht angesprochen haben oder während bzw. bis zu 6 Monate nach der Behandlung progredient wurden, in Kombination mit Bendamustin, gefolgt von einer Obinutuzumab-haltigen Erhaltungs- therapie. Ausmaß Zusatznutzen Orphan Drug: Zusatznutzen nicht quantifizierbar 52 PRO 2 | 2017
Verordnungsmanagement Nr. 3 | 2017 Arzneimittel Fachgebiet Onkologie Fertigarzneimittel Imlygic® (Wirkstoff Talimogen laherparepvec) Inkrafttreten 15. Dezember 2016 Anwendungsgebiet Behandlung von Erwachsenen mit nicht resezierbarem, lokal oder entfernt metastasiertem Mela- nom (Stadium IIIB, IIIC und IVM1a) ohne Knochen-, Hirn-, Lungen- oder andere viszerale Beteiligung. Anwendungsteilgebiete Ausmaß Zusatznutzen Nicht vorbehandelte Patienten mit einem BRAF-V600-mutierten Tumor Ein Zusatznutzen ist nicht belegt Nicht vorbehandelte Patienten mit einem BRAF-V600-wildtyp Tumor Ein Zusatznutzen ist nicht belegt Vorbehandelte Patienten Ein Zusatznutzen ist nicht belegt Fachgebiet Onkologie Fertigarzneimittel Imbruvica® (Wirkstoff: Ibrutinib) Inkrafttreten/Befristung 15. Dezember 2016 Neues Anwendungsgebiet Laut arzneimittelrechtlicher Zulassung vom 26. Mai 2016: Behandlung von erwachsenen Patienten mit nicht vorbehandelter chronischer lymphatischer Leukämie (CLL). Anwendungsteilgebiete Ausmaß Zusatznutzen Patienten mit nicht vorbehandelter CLL, für die eine Therapie mit FCR infrage kommt Ein Zusatznutzen ist nicht belegt Patienten mit nicht vorbehandelter CLL, für die eine Therapie mit FCR nicht infrage kommt Ein Zusatznutzen ist nicht belegt Patienten mit nicht vorbehandelter CLL, für die eine Chemoimmuntherapie nicht infrage Ein Zusatznutzen ist nicht belegt kommt und die keine 17p-Deletion oder TP53-Mutation aufweisen Fachgebiet Diabetologie Fertigarzneimittel Komboglyze® (Wirkstoff: Saxagliptin/Metformin) Inkrafttreten/Befristung 15. Dezember 2016 Anwendungsgebiete Als Ergänzung zu Diät und Bewegung, um die Blutzuckerkontrolle bei erwachsenen Patienten im Alter von 18 Jahren und älter mit Typ-2-Diabetes mellitus zu verbessern, die mit der maximal ver- träglichen Dosis von Metformin allein nicht ausreichend kontrolliert sind, oder die bereits mit der Kombination von Saxagliptin und Metformin als separate Tabletten behandelt werden. Auch in Kombination mit Insulin (d. h. als Dreifach-Kombinationstherapie) als Ergänzung zu Diät und Bewegung, um die Blutzuckerkontrolle bei erwachsenen Patienten im Alter von 18 Jahren und älter mit Typ-2-Diabetes mellitus zu verbessern, wenn Insulin und Metformin allein den Blutzucker nicht ausreichend kontrollieren. In Kombination mit einem Sulfonylharnstoff (d. h. als Dreifach- Kombinationstherapie) als Ergänzung zu Diät und Bewegung, um die Blutzuckerkontrolle bei erwachsenen Patienten im Alter von 18 Jah- ren und älter mit Typ-2-Diabetes mellitus zu verbessern, wenn die maximal verträgliche Dosis sowohl von Metformin als auch des Sulfonylharnstoffs den Blutzucker nicht ausreichend kontrolliert. Anwendungsteilgebiete Ausmaß Zusatznutzen nach Neubewertung Zweifachkombinationstherapie Saxagliptin/Metformin bei erwachsenen Patienten im Ein Zusatznutzen ist nicht belegt Alter von 18 Jahren und älter, die mit der maximal verträglichen Dosis von Metformin allein nicht ausreichend kontrolliert sind Dreifachkombination Saxagliptin/Metformin mit Insulin als Ergänzung zu Diät und Bewe- Ein Zusatznutzen ist nicht belegt gung, um die Blutzuckerkontrolle bei erwachsenen Patienten im Alter von 18 Jahren und älter mit Typ-2-Diabetes mellitus zu verbessern, wenn Insulin und Metformin allein den Blutzucker nicht ausreichend kontrollieren PRO 2 | 2017 53
Verordnungsmanagement Nr. 3 | 2017 Arzneimittel Fachgebiet Diabetologie Fertigarzneimittel Onglyza® (Wirkstoff: Saxagliptin) Inkrafttreten 15. Dezember 2016 Anwendungsgebiete Bei erwachsenen Patienten ab 18 Jahren mit Typ-2-Diabetes mellitus zur Verbesserung der Blut zuckerkontrolle: Als Monotherapie bei Patienten, die durch Diät und Bewegung allein nicht ausreichend kontrolliert sind und für die Metformin aufgrund von Kontraindikationen oder Unverträglichkeit ungeeignet ist. Als orale Zweifachtherapie in Kombination mit Metformin, wenn eine Metformin-Monotherapie, zusammen mit einer Diät und Bewegung, den Blutzucker nicht ausreichend kontrolliert. Als orale Zweifachtherapie in Kombination mit einem Sulfonylharnstoff bei Patienten, für die die Anwendung von Metformin ungeeignet erscheint, wenn eine Sulfonylharnstoff-Monotherapie, zu- sammen mit einer Diät und Bewegung, den Blutzucker nicht ausreichend kontrolliert. Als orale Zweifachtherapie in Kombination mit einem Thiazolidindion bei Patienten, für die die Anwendung eines Thiazolidindions geeignet erscheint, wenn eine Thiazolidindion-Monotherapie, zusammen mit einer Diät und Bewegung, den Blutzucker nicht ausreichend kontrolliert. Als orale Dreifachtherapie in Kombination mit Metformin und einem Sulfonylharnstoff, wenn diese Behandlung allein, mit einer Diät und Bewegung, den Blutzucker nicht ausreichend kontrolliert. Als Kombinationstherapie mit Insulin (mit oder ohne Metformin), wenn diese Behandlung allein, zusammen mit einer Diät und Bewegung, den Blutzucker nicht ausreichend kontrolliert. Anwendungsteilgebiete Ausmaß Zusatznutzen nach Neubewertung In Kombination mit Metformin, wenn eine Metformin-Monotherapie, zusammen mit einer Ein Zusatznutzen ist nicht belegt Diät und Bewegung, den Blutzucker nicht ausreichend kontrolliert In Kombination einem Sulfonylharnstoff bei Patienten, für die die Anwendung von Met Ein Zusatznutzen ist nicht belegt formin ungeeignet erscheint, wenn eine Sulfonylharnstoff-Monotherapie, zusammen mit einer Diät und Bewegung, den Blutzucker nicht ausreichend kontrolliert Als orale Dreifachtherapie in Kombination mit Metformin und einem Sulfonylharnstoff, Ein Zusatznutzen ist nicht belegt wenn diese Behandlung allein, mit einer Diät und Bewegung, den Blutzucker nicht aus reichend kontrolliert In Kombination mit Insulin (mit oder ohne Metformin), wenn diese Behandlung allein, Ein Zusatznutzen ist nicht belegt zusammen mit einer Diät und Bewegung, den Blutzucker nicht ausreichend kontrolliert Ansprechpartnerinnen: Dr. Maria-Tatjana Kunze, Tel. 0391 627-6437 Josefine Müller, Tel. 0391 627-6439 Heike Drünkler, Tel. 0391 627-7438 54 PRO 2 | 2017
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