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EVANGELISCHE CHRISTUS-MARKUS GEMEINDE IBBENBÜREN

GEMEINDEBRIEF                                                               www.evibb.de

46. Jahrgang – Sonderausgabe – Ostern 2021

                                                                 Ich bin krank gewesen
                                                             und ihr habt mich besucht.

                                                    Im Lichtband der Liebe
                                                Zu den Fenstern in der Kapelle - Seite 25

           Das Von-Bodelschwingh-Krankenhaus
                                    1928-2020

                            Eine Verabschiedung
                       Die Sache der Liebe geht weiter

                              Bleibt zuversichtlich!
                                   www.evibb.de
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Heile du mich, HERR, so werde ich heil. Jeremia 17,14a

                                                           So innig, so tief, wie die erste Mutter-Kind-Be-
                                                           ziehung ist Barmherzigkeit. Eine innere Kraft,
                                                           die sich durch nichts beirren lässt.
                                                           Wie eine Mutter in sich einem Baby Raum gibt
                                                           – wie auch ein Vater in seinem Leben dem
                                                           Baby Raum gibt – bergend und nährend - so
                                                           bedeutet barmherzig sein vor allem anderen,
                                                           bevor überhaupt etwas anderes möglich wird,
An(ge)dacht                                                zunächst Folgendes:
                                                           Sich selbst erst einmal zurücknehmen und erst
Jahreslosung 2021:                                         dann meinem Nächsten den frei gewordenen
Christus spricht: Seid barmherzig,                         Platz anbieten. In der Begegnung einen Raum
wie es auch euer Vater ist. Lk 6,36                        eröffnen, in dem sein Leben wahrgenommen
                                                           wird, gewürdigt wird, anerkannt wird und zu-
Ein Imperativ, eine Aufforderung. Ach!
                                                           nächst mal schlichtweg sein darf und sein
Davon gab es doch wahrlich genug im
                                                           kann, so, wie es jetzt gerade ist.
vergangenen Jahr – und auch noch weiterhin…
                                                           In der Seelsorge sagen wir: Wenn ich sein
Hilft uns dieser Bibelvers?
                                                           kann, wie ich bin, dann kann ich „anders“ wer-
Ich arbeite im Krankenhaus, habe meist mit
                                                           den. Dann kann ich mehr von den Seiten an
Erkrankten und mit Pflegekräften zu tun.
                                                           mir zeigen, von denen ich denke, dass ich sie
Denen soll ich weitersagen: „Seid barmher-
                                                           jetzt noch schützen muss und hinter anderen
zig!“? - Die einen haben sehr mit sich zu tun
                                                           Seiten verstecke. Jede und jeder braucht die-
und wenig Kraft darüber hinaus. Die anderen
                                                           sen Raum, in dem zu ihr/ihm JA! gesagt wird.
haben die Barmherzigkeit doch eh schon zu ih-
rem Beruf gemacht!                                         Manchem fällt es schwer, zu sich selber JA! zu
Nun denn: Ein Beispiel für den Versuch von                 sagen. Gerade dann brauche ich jemanden, der
Barmherzigkeit aus meinem Alltag im Kranken-               das für mich tut und mit dem ich es langsam
haus: Ich klopfte neulich an einer Zimmertür,              lernen kann JA! zu sagen z.B. zu mit meiner
trat ein und stellte mich dem Patienten als                Verletzung, zu meinen weniger werdenden
Seelsorgerin vor. Dieser antwortete: „Das ist ja           Kräften; zu meiner Befürchtung, nur noch eine
gut, dass Sie das machen. Aber ich bin nicht               Last zu sein; mit meinen Fehlern, die ich immer
bedürftig.“ --- Hoppla! - Dieser Mensch hat                wieder wiederhole; mit meiner Sorge vor An-
Recht: Barmherzig-                                         steckung; mit meiner Angst...mit meiner Wut…
keit kann den an-                                          Nach und nach wächst dann ein neuer Umgang
deren erst recht                                           damit, wächst in mir meine neue Lebendigkeit.
schwach und hilflos                                        Und das tut Gott! SO, sagt die Bibel, so ist Gott.
erscheinen lassen.                                         So liebt Gott, so handelt Gott: „Geduldig und
Geschieht denn                                             von großer Güte.“ - Ja, es ist geradezu sein We-
Barmherzigkeit                                             sen, Gott liebt uns, wie ideale Väter und Müt-
„von oben herab“                                           ter ihr Kind. Er sagt JA! Zu uns. Bedingungslos.
(Hungernde spei-                                           Lassen Sie sich überraschen, was daraus dieses
sen, durstigen zu                                          Jahr für Sie noch erwachsen wird!
trinken geben, Nackte bekleiden, Fremde be-                Da ist er nun doch, der Zuspruch für dieses
herbergen, Kranke besuchen, sich um Gefan-                 Jahr. Gottseidank!
gene sorgen)? --- In der hebräischen Bibel                 Ein lebendiges und lebensfrohes Jahr 2021
meint „Barmherzigkeit“ eine innere Bewegung,               wünscht Ihnen
geradezu „aus dem Bauch heraus“: Der Wort-                 Ihre Andrea Klausmann,
stamm rächäm verweist auf die Gebärmutter:                 Krankenhausseelsorgerin, Klinikum Ibbenbüren

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Hilf du mir, HERR, so ist mir geholfen; denn du bist mein Ruhm. Jeremia 17,14b

Liebe/r Leser/in,                                                   Medaillon des Kirchenfensters in der Mitte
                                                                   des südlichen Seitenschiffs der Christuskirche
dieses Heftchen ist in besonderer Weise dem                                „Der barmherzige Samariter“
„Von-Bodelschwingh-Krankenhaus“ gewid-                                       Ruth Engstfeld-Schremper
met. Es ist seit dem 31.12.2020 geschlossen.
Die Vision der 80er Jahre von einem Haus ist                       Ein von Herzen kommendes
jetzt Wirklichkeit geworden. Das alte Haus hat
Geschichte und ist Geschichte - mit vielen Erin-                                  DANKE!
nerungen, schönen und traurigen, beklagens-
                                                                    an die Mitarbeitenden
werten und dankbaren. - Dieser Gemeindebrief
wird in einigen Streifzügen vor allem die Ge-                      in der Diakonie des von
sichtspunkte aus der Sicht der Trägerin Ev. Kir-                Bodelschwingh-Krankenhauses
chengemeinde beleuchten, darin schwerpunkt-
mäßig die gemeindliche Diakonie, die Kranken-                                  Ärzt*innen
hausseelsorge und die Stiftung.                                     Ehrenamtliche Diakonische Dienste
Die Geschichte der Medizin und der Pflege dar-                             Geschäftsführung
zustellen wäre Sache des Klinikums, in das un-                      Hausmeister und Reinigungskräfte
ser „Von Bodelschwingh-Krankenhaus“ nun                                      Pfleger*innen
überführt worden ist. - Lassen Sie sich ein auf                            Seelsorger*innen
ein 120 Jahre langes Kapitel in der Geschichte                           Technische Angestellte
der Ev. Kirchengemeinde. Es gibt viel zu entde-                         Verwaltungsfachkräfte …
cken, zu verabschieden und mit dem Segen                         Alle sind gleichwertiger Teil am Ganzen:
Gottes weiterzugeben. Natürlich kann in die-                    Diejenigen, die sich einzelnen Menschen
sem Heftchen nur unvollständig angerissen                       bedingungslos zuwenden und diejenigen,
werden, was eigentlich ganze Bücher füllen                    die die Rahmenbedingungen dafür schaffen.
müsste. - Verzeiht.                                          Sie leben im Miteinander und im Aufeinander-
Ein besonderer Dank geht an Dieter Georg,                       Bezogen-Sein die Haltung des Samariters,
Andrea Klausmann, Jürgen Nass, Reinhard                        der dem unter die Räuber Gefallenen hilft:
Paul und allen, die mich in Telefonaten, Ge-                 Vorbehaltlos, aus innerster Bewegung heraus.
sprächen und in der Bereitstellung von Texten                       Gerade auch in Zeiten wie diesen.
und Fotos unterstützt haben. Durch sie ist ein
buntes und lebendiges Bild entstanden.                                    Im Namen der Gemeinde
                                                                         Pfarrer Reinhard Lohmeyer
Pfarrer Reinhard Lohmeyer

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Heile du mich, HERR, so werde ich heil. Jeremia 17,14a

Das Bodel 1954 – Ansicht von Süden

                                                               Viele Gemeindeglieder fühlten sich dem
                                                               Krankenhaus, seinem Personal und den
Das „Bodel“                                                    Patienten mit dem Herzen verbunden und
                                                               umgekehrt. Vielfältige ehrenamtliche
                                                               Dienste zeugten davon.
Ein starkes Stück
                                                               1995
Gemeindegeschichte                                             Die „von-Bodelschwingh-gGmbH“
am Beispiel der jüngeren Logos
                                                               Die Mitglieder der Gesellschafterversammlung
                                                               und des Aufsichtsrates dieser Übergangsgesell-
                                                               schaft blieben mit denen des Kuratoriums zu-
1928 bis 1994                                                                        vor nahezu identisch.
Das von-Bodelschwingh-Krankenhaus                                                    Das Logo zeigt noch im-
als unmittelbare Einrichtung                                                         mer deutlich die Verbun-
der Ev. Kirchengemeinde                                                              denheit mit der Christus-
                                                                                     kirche durch den Umriss
Die Mitglieder des Kuratoriums in den 80er                                           des Turmes und das Ein-
Jahren bis 1994 waren: Pfarrer Paul-Gerhard                                          gebundensein in den
Bastert, Ingrid Bastert, Karl-Heinz Fernholz,                  größeren Zusammenhang evangelischer Diako-
Dr. Horst Haubold, Wilfried Höcker, Helga                      nie durch das „Kronkreuz“, dem Zeichen der
Manteuffel, Gerhard Meyer, Heinz Unland,                       Inneren Mission, das „I“ ist Teil des oberen
Ortwin Zemann, der jeweilige Presbyteriums-                    Längsbalkens, das „M“ ist auf den Querbalken
vorsitzende und als Verwaltungsleiter Dieter                   des Kreuzes aufgesetzt. - Die gemeinnützige
Georg. Als Zeichen der Zugehörigkeit wurde                     Gesellschaft verstand sich als 100%ige Tochter
das Siegel der Ev. Kirchengemeinde verwen-                     der Ev. Kirchengemeinde und insofern immer
det. Siehe Seite 9 den „Baustein“ von 1958.                    als Diakonie der Kirche. Medizin und Pflege

4                                                                                         www.evibb.de
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und alle übrigen Tätigkeiten im Gesamtsystem                2001
eines Krankenhauses wurden als unmittelbarer                Klinikum Ibbenbüren
- Institution gewordener - Ausdruck christlicher
Nächstenliebe verstanden.                                   Während der ökumenischen Zeit wurde die
                                                            „ÖKG“ zum „Klinikum Ibbenbüren“.
                                                            Das neue Logo (unten) nimmt wieder die Far-
                                                            ben auf, bezieht sich jetzt aber mehr auf den
1997                                                        fachlichen Kern des Krankenhauswirkens:
Ökumenische Krankenhausgesellschaft
                                                            Die Kompetenz menschlichen Helfens in Me-
Ibbenbüren gGmbH (ÖKG)
                                                            dizin (blaue Säule), Pflege (rote Säule) und
Ev. Mitglieder Gesellschafterversammlung                    Seelsorge (grüne Säule), zusammengebunden
Pfarrer Reinhard Lohmeyer, Dipl.Kaufm. Rainer               unter einem – jetzt rundem – Dach, das mit
Wettig, Ehem. Bürgermeister Heinz Unland,                   dem blauen i-Punkt für Ibbenbüren als Kopf
ehem. 1. Beigeordneter der Stadt Ibbenbüren                                                  insgesamt die
Volker Strothmann, Rechtsanwalt Andreas Sch-                                                 zugewandte
wegmann (ab 2002). - Ev. Mitglieder des                                                      Gestalt einer
Aufsichtsrates: Pfarrer Reinhard Lohmeyer,                                                   Christusfigur
Richter Günter Struck (bis 2001) (ab 2002 Vol-                                               mit Kopf, geöff-
ker Strothmann), Steuerberater/Wirtschafts-                                                  neten Armen
prüfer Karl-Ernst Wippermann. Prägendes Ele-                                                 und 3-faltigem
ment des ersten gemeinsamen Logos ist die                                                    Gewand ergibt.
                         Zielbestimmung auf                 Auch hier ist die Zuwendung Gottes zum Men-
                         ein Haus hin: Beide                schen in heilender Liebe im Logo gegenwärtig.
                         „Betriebsstätten“ (die             Ganz schlaue Füchse wollen in den drei Säulen
                         alten Logos als Fens-              III und dem i-Punkt das „IM“ für die Innere
                         ter) in einem Haus un-             Mission (aus dem Kronkreuz) wieder entdeckt
                         ter einem Dach.                    haben. J
Die Farben der alten Logos sind in die Umrisse                                            Reinhard Lohmeyer
des einen Hauses integriert.

                                                                                                    Das Bodel seit 1961
                                                                                                     Der nördlich ange-
                                                                                                    baute Trakt scheint
                                                                                                    noch frisch zu sein.

                                                                                                         Luftaufnahme
                                                                                                       vom Südwesten

www.evibb.de                                                                                                        5
GEMEINDEBRIEF www.evibb.de - Evangelische ...
Heile du mich, HERR, so werde ich heil. Jeremia 17,14a

                                                          Ein Beispiel für „gestern“ und „heute“,
                                                          das nicht nur für die Verwaltung, sondern auch
                                                          und insbesondere für die Medizin und Medi-
                                                          zintechnik steht:
                                                          Bis 1979 wurde der/die Patient/in anhand ei-
                                                          nes großen Patientenaufnahmebuches (ausge-
                                                          klappt 1m x 1m) (!) aufgenommen. Dabei
                                                          fragte ein Mitarbeiter alle persönlichen Daten
                                                          (16-20 Informationen) ab und trug sie dort ein.
                                                          Gleichzeitig übertrug ein zweiter Mitarbeiter
                         Geschäftsführer                  einen Teil dieser Daten in das Krankenblatt,
                                                          das Blatt mit Krankengeschichte usw. - Der/die
                           Dieter Georg                   Patient/in nahm diese mit, oder sie gelangten
                                                          über das Postfach auf die Station. Vorteil: Das
                                                          dienstlich/persönliche Wissen und Mitgefühl
             Eine Entwicklung                             um den Patienten war Tag für Tag da.
               wie ein Rausch                             Heute kommt der Patient mit der Versicher-
                                                          tenkarte, und alle Daten sind stillschweigend
In der Rückschau auf die Ereignisse und Ent-              über die EDV aufgenommen und an alle behan-
wicklungen der letzten 40/45 Jahre des Von-               delnden Stations- und Funktionsstellen der Pa-
Bodelschwingh-Krankenhauses lassen sich                   tientenbehandlung weitergeleitet und zugäng-
diese gar nicht so schnell und so einfach zu-             lich gemacht. Natürlich unterliegen alle Mitar-
sammenfassend wiedergeben, wie sie sich zu-               beiter heute dem Datenschutz und dem Wei-
getragen, und mit welcher Wucht aufgeschla-               terleitungsverbot geschützter Personendaten.
gen und Dynamik aufgenommen haben. Es ist                 War eine Reform in irgendeinem Bereich um-
wie ein Rausch durch die Vergangenheit.                   gesetzt, war die nächste schon in vollem Gange
Von einem einst in der wirtschaftlichen Exis-             und die übernächste zur gleichen Zeit schon
tenz bedrohtem (Land)-Krankenhaus der Mi-                 gedanklich in der Planung.
nimal- und Grundversorgung ("Armenhaus")
bis hin zum regionalen und darüber hinaus ge-
henden modernen Klinikum als Akutversor-
ger. - Die Vielfalt des Zusammenspiels von Er-
                                                          Momente der Freude
eignissen, Aufgaben, Wachstum, Verantwor-
tung und Entscheidungen unter ständig verän-              Besondere Freudenmomente waren für mich
derten gesetzlichen Rahmenbedingungen und                 wie Bestätigungsmomente. Sie standen für
Vorgaben in der Sicherstellung des Auftrages,             Vertrauen in der Sache und Vertrauen inner-
unter dem Druck von Planungen und dem Dik-                halb der Mitarbeiterschaft. Sie ergaben sich
tat der Wirtschaftlichkeit für Patienten und              immer dann, wenn angekündigte oder unange-
Mitarbeiter sowie der weiteren Entwicklung,               kündigte Ereignisse eintrafen und dabei der
unter dem Anspruch, dem Leitbild eines christ-            volle Zusammenhalt von Leitung und Mitarbei-
lichen evange-lischen Krankenhauses und wei-              tern sichtbar wurde: Alle standen zur sponta-
terer evangelischer Einrichtungen zu genügen,             nen Hilfe, Unterstützung und Sicherstellung
stellte eine riesige Herausforderung an Träger            unseres Hauses und unserer betrieblichen Ab-
und insbesondere an die leitenden Mitarbeiter             läufe - ohne großes Zögern - zusammen und
in jeglicher Hinsicht dar.                                meisterten die Situationen.

6                                                                                    www.evibb.de
GEMEINDEBRIEF www.evibb.de - Evangelische ...
Hilf du mir, HERR, so ist mir geholfen; denn du bist mein Ruhm. Jeremia 17,14b

Eines Tages bekam Reinhard
Lohmeyer einen recht deutli-
chen Anruf von einer Schwes-
ter aus dem Schlaflabor.
Wir sollen doch gefälligst
nachts den Stundenschlag der
Christuskirchenglocken aus-
stellen. Das störe die Patienten
im Schlaflabor ungemein.
Der Pfarrer nahm Rücksprache
mit einem der Ärzte, der diese
Einschätzung aus medizini-
scher Sicht und aus der Erfah-
rung heraus relativierte. –
Es wurde vereinbart, den Stun-
denschlag in der Nacht nicht
abzuschalten. Vielleicht war es
auch nur eine lustige „Verste-
hen-Sie-Spaß-Attacke“ der
„Schwester Oberin“ J.

Die klarste Ansicht:
Vom Glockenturm
der Christuskirche aus

Die Freude über den Zusammenhalt wurde                            Gastroenterologie, Kinder- und Jugendpsychi-
auch schon mal an einem Eis, einem Stück Ku-                      atrie); nach einem gelungenen Tag der "Offe-
chen, einer Pizza und natürlich auch an einem                     nen Tür" oder nach der Ernennung einer
Dankeschön sichtbar: z. B. bei unvorhergese-                      "Fachabteilung" oder nach erfolgter "Einwei-
henen Zwischenfällen während der mehr als                         hung". - Es war so Vieles.
30jährigen Sanierungs- und Bauzeit (Wasser-
                                                                  Selbst als nach langer und intensiver Vorberei-
schäden, Stromausfall, Behelfszuwegungen,
                                                                  tung auf den Jahrtausendwechsel sich alle Ver-
Behelfsunterbringungen der Patienten); aber
                                                                  antwortlichen und weitere Mitarbeitende um
auch bei der Bewältigung eines Zimmerbran-
                                                                  0.00 Uhr auf dem Dach des Hubschrauber-
des im Wohnheim, eines Brandes in der Gas-
                                                                  landedecks trafen, war die Freude riesig:
und Druckluftzentrale oder bei einem anonym
                                                                  Die Umstellungen der Uhren, Zählwerke, Doku-
eingegangenen Bombenalarm, der zur gene-
                                                                  mentenregistrierungen usw. hatte reibungslos
ralstabsmäßig organisierten Evakuierung des
                                                                  geklappt: Von der Intensivabteilung bis hin zu
gesamten Krankenhauses führte.
                                                                  den digitalen Steuereinheiten der Medizin- und
Freude war spürbar nach einer gemeinsam                           technischen Geräte.
vorbereiteten und bestanden Zertifizierung
                                                                  Aber die Freude und Anerkennung, sowie ein
(Stroke Unit, Qualitätssiegel Krankenhaus)
                                                                  innerlich getragenes gutes und auch manchmal
oder der Entwicklung des Krankenhaus-Leitbil-
                                                                  stolzes Gefühl "mit dabei gewesen zu sein“
des; bei der Sanierung von zwei Stationsbä-
                                                                  oder „dazuzugehören", die waren und sind
dern aus eigener Kraft, da keine Fördermittel
                                                                  noch immer Dank genug für das mir und uns
flossen oder wenn positive Bescheide des Mi-
                                                                  entgegengebrachte Vertrauen gewesen.
nisteriums eingingen, wie z.B. bewilligte
Baumaßnahmen und Fördergelder, die Einrich-
tung neuer Hauptfachabteilungen (Kardiologie,

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ǥ‡ǹțɧ‡ǬțɧŘíțíŘƐíț*‡ƈŘŸŘíǦ
                                     Heile du mich, HERR, so werde ich heil. Jeremia 17,14a
                                         qƟƅȡ=ŋƅË}ȡ ǭ}ɉƅǼ¯ŀɯáŋī                                                                                                                              ƦƐț ŘƐ

Besondere Momente mit                    / D jWDǔȡǥa»ŎɧíǹȠíǬțN®íŗ
                                         ǬŘƐǦțĊțØŘíǹíțƐǬíØíțŎƮǬȠțHƦŗ
                                                                                                                                                                                             @Ÿ‡Ǭíț
                                                                                                                                                                                             ŘŎǬǖț >Ƀ
                                                                                                                                                                                             ǥǬƐǹȠ
                                         ƐŘų‡ț [‡Ƞ‡Ɛț ŘƈƈíǬț ƐƦ»Ŏ                                                                                                                            ɥíǬƈŘ
                                         ƈ‡Ɛ»Ŏƈ‡Ÿǖț ǹț ŘǹȠț íŘƐė‡»Ŏ                                                                                                                           HƦƐ

Monika Patan                             ØǬŘƐț ŘƐț ØíƐț @ƮǎėíƐÓț ؇ǹǹț ǹŘí
                                         ů‡ŎǬ퟇ƐĹț        Řƈț
                                         ǹ»ŎɧŘƐĹŎŗ@Ǭ‡ƐųíƐŎ‡Ƀǹț ŘƐ
                                                                   ƦØíŸŗ
                                                                                                                                                                                             ØíƐț @
                                                                                                                                                                                             ȠíƐǖț 
                                                                                                                                                                                             ɥƦƐț Ř
                                         a‡»ŎíƐț [ėŸíĹíț ØíƐț 0ɃȠț ‡Ƀė                                                                                                                       ėǬŘíØíț
Pflegedienstleiterin 1985-2010           Ŏ‡ȠȠíÓț‡Ƀ»ŎțɧíƐƐțØŘíǹíǹțƈȠ
                                         ʀɃŸíȠʀȠț [ėŸíĹíØŘíƐǹȠŸíŘȠɃƐĹ
                                                                                                                                                                                             Ŏ‡ȠȠíÓț
                                                                                                                                                                                             ØɃǬ»Ŏ
                                         ŎŘíŃǖț aŘíț ǹퟮǹȠț Ŏ‡Ƞț ؇ǹț Ʀŗ                                                                                                                   ŸŘŇ®í
                                         ØíŸǹ»ŎɧŘƐĹŎț ʀɧ‡Ǭț ‡Ƀ»Ŏț Řƈ                                                                                                                         ǹȠǬíƐĹ
                                         @ƦǎėțĊțǹŘíțų‡ƐƐțíǹțɥƦƐțŘŎǬíǬ                                                                                                                        Ƞíț ů‡ț Ɛ
                                         ŎíɃȠŘĹíƐț xƦŎƐɃƐĹț ŘƐț ØíǬ                                                                                                                          ŎŘƐȠíǬ
Schmierstoffe A-Z J                      [ƦǹȠǹȠǬ‡Ńíț‡ɃǹțǹƦŇǬțǹíŎíƐțĊ
                                         ɥƦǬț ‡ŸŸíƈț ‡®íǬț ȠǬ’ĹȠț ØŘíț ȇįŗ
                                                                                                                                                                                             Řƈƈí
                                                                                                                                                                                             ǹŘíț ØŘí
                                         >’ŎǬŘĹíț íǹț Řƈț 0íǬʀíƐǖț íƐƐ                                                                                                                      Ÿíț ØíǬ
                                         ؇ǹț @Ǭ‡ƐųíƐŎ‡ɃǹÓț ؇ǹț ƐØí                                                                                                                        Ɛ‡»Ŏț*
Monika Patan, seit Oktober 1964 mit einer kur-
                                         Øíǹț >‡ŎǬíǹț Řƈț ƒɃĹíț ØíǬț ŘƐŗ
                                         Ŏ’ɃǹŘĹųíŘȠțØíǹț@ŸŘƐŘųɃƈǹț3®ŗ
                                                                                                                                                                                             ɥíǬĹíǹ
                                                                                                                                                                                             ɧ‡Ǭț
zen Unterbrechung am „Bodelschwingh“, seit
                                         ®íƐ®ɋǬíƐț Ĺíǹ»ŎŸƦǹǹíƐț ɧŘǬØÓ
                                         ǥŎ‡Ƞț ƈŘǬț ‡ŸŸíǹț ®íØíɃȠíȠǦÓț ɧŘí
                                                                                                                                                                                             ǹ»Ŏɧí
                                                                                                                                                                                             H‡Ɛ»Ŏ
Mitte der 80er Jahre bis 1997 Pflegedienstlei-
                                         ǹŘíț ǹ‡ĹȠǖț ǥxŘǬųŸŘ»Ŏț ǹíŎǬț ɥŘíŸǖ
                                         ‡ǹțɧ‡ǬțɧŘíțíŘƐíț*‡ƈŘŸŘíțėɋǬ
                                                                                                                                                                                             ‡Ƀ»Ŏț
                                                                                                                                                                                             ǹŘíț ØŘí
terin, „Schwester Oberin“, 1997 bis 2010 im
                                         ƈŘ»ŎǖǦ                                                                                                                                              *ǬíɃƐ
                                                                                                                                                                                             ØíǬț
Team der Pflegedienstleitung des[Ljŋȥʀƅ}źáȡǦCƟźƟǧ
                                   ökumeni-                                      Disziplinen vor neue Herausforderungen
                                                                                                                                                                                             I‡»Ŏț
                                                                                                                                                                                             ǹɃ»Ŏí
schen Krankenhauses, erzählt gern     und mit
                                  wƦǬțíŸėț>‡ŎǬíƐțŘǹȠțǹŘíțŘƐțØíƐ
                                ]ɃŎíǹȠ‡ƐØț    ĹíŇƐĹíƐǖț ‡                      stellte, nahm sie einige Kittel und Hosen für
                                                                           CƟƅŋť}ȡU}ȥ}ƅȡŀ}ȥȡËŋáȡ'áǼ¯ŀŋ¯ŀȥáȡËáǼȡ ƟËáũǼ¯ŀɯŋƅīŀŊ;ǭ}ƅťáƅŀ}ɉǼáǼȡɑ¡áǭȡ9}ŀǭáȡźŋȥáǭũá¡ȥȡɉƅËȡźŋȥīáLjǭŠīȥǔȡ/ƅ
                                                                                                                                                                                             íǹț‡ƈ
                                                                                                                                                                                             ’ŸȠíǬíƐ
                                Ŏ‡ȠȠíțǹŘíțƈíŎǬíǬíț>‡ŎǬʀíŎƐȠí               ËǭáŋȡËŋ¯ťáƅȡIǭËƅáǭƅȡŀ}ȥȡǼŋáȡyáŋȥɉƅīǼ}ɉǼǼ¯ŀƅŋȥȥáȡɉƅËȡ&ƟȥƟǼȡīáǼ}źźáũȥÆȡËŋáȡɉƅȥáǭȡ}ƅËáǭáźȡ}ƅȡËŋáȡqáǭ}¡Ǽ¯ŀŋáŊ         ‡Ƀǹț í
Freude von „anderen Zeiten“ während
                                ØíǬț         ihres
                                          ƦØíŸǹ»ŎɧŘƐĹŎŗ+íŗ                      Pfleger unter ihren Arm und spazierte in die
                                                                           ËɉƅīȡɭƟƅȡɳ}źáƅǼǼ¯ŀɑũáǭŋƅƅáƅȡƴƐȌȰÆȡËáƅȡáǭǼȥáƅȡ[Lj}ȥáƅǼȥŋ¯ŀȡĎɑǭȡËáƅȡƅ¡}ɉȡƴƐóȌȡɉƅËȡU}ǼȥƟǭȡU}ɉũŊ'áǭŀ}ǭË              H’Ø»Ŏ
                                ǹ»ŎŘ»ŎȠíț ƈŘȠíǬŸí®Ƞǖț 3Ɛț ØíƐ               }ǼȥáǭȥȡáǭŋƅƅáǭƅȡNjŋźȡfŀǭʀáŋīáǭǼŋƅƅǎǔȡáǭȡ;ɉǭ}ȥƟǭŋɉźǼɭƟǭǼŋȥʀáƅËáȡũ}īȡƴƐƐƴȡƅ}¯ŀȡáŋƅáźȡ[ȥɉǭʀȡ¡áŋȡŋǼīũŠȥȥáȡźŋȥ       ǥHƦƈ
44-jährigen Dienstlebens im Bodel.
                                ƹƙȑʈíǬț >‡ŎǬíƐț ŸíǬƐȠíț [‡Ƞ‡ƐÓ                   Werkstatt. Nach einigen Momenten des
                                                                           áŋƅáźȡ á¯ťáƅ¡ǭɉ¯ŀȡŋźȡ[ȥǔŊũŋǼ}¡áȥŀŊ,ƟǼLjŋȥ}ũȡɉƅËȡī}¡ȡɭƟƅȡËƟǭȥȡ}ɉǼȡŋźȡ áŋǼáŋƅȡɭƟƅȡCƟƅŋť}ȡU}ȥ}ƅȡáŋƅáȡUǭáǼǼáŊ         ů‡ț ŘƐț ů
                                         ØŘíț ŘƐț NėėíƐ®‡»Ŏț ‡ǖHǖț Ĺí®Ʀŗ ťƟƅĎáǭáƅʀȡʀɉǭȡW}ɉźƅƟȥȡŋźȡ ƟËáũǼ¯ŀɯŋƅīŀǔȡȡ                                                           &ƟȥƟȡNjƴǎÅȡũ¡    ؇ǹǹíŸ

Wer mal das besondere Vergnügen hatte, in
                                         ǬíƐț ɧɃǬØíț ɃƐØț ŘƐț íǬĹíǹŎƮŗ          Schweigens - jeder war in seine Reparaturen
                                         ɥíØíț ‡ɃėɧɃ»ŎǹÓț N[ŗa»Ŏɧíǹŗ N®íǬŘƐț ŸŘíŃț ŘŎƐț Ĺíɧ’ŎǬíƐÓ ƈ‡Ÿț ؇®íŘǖț ǥ‡ǹț ŎíŘŃȠț Ó*Ǭ‡ɃǨ 0‡ƐØíŸƐǖțaŘíțŎ‡ȠȠíțØŘíțN®íǬŗ
                                                                                                                                                                                             íƐȠĹíĹ
                                                                                                                                                                                            ‡®íǬț ėɋ

ihr großes Arbeitszimmer unterhalb der Ka-                                       vertieft - kam vom „Sprecher“ der Drei: „Na,
                                         ȠíǬǖț3ƐțØíǬțɃǹ®ŘŸØɃƐĹțɧɃǬØí Ɛ‡Ŏƈț ‡®íǬț ǹǎ’ȠíǬț ØŘíț aȠ‡ȠŘŗ ɃƐØț ƐŘ»ŎȠț ÓNƈ‡ǨǦÓț Ŏ‡®íț ǹŘí ‡ɃėǹŘ»ŎȠț ɋ®íǬț ؇ǹț Ĺíǹ‡ƈȠí
                                         ‡Ƀ»ŎțŘŎǬțaǎŘȠʀƐ‡ƈíțĹí®ƦǬíƐÓ ƦƐǹŸíŘȠɃƐĹțʀɃǬțaíŘȠíțɃƐØț ®‡Ƞ ŘŎƐț ʀɃǬí»ŎȠĹíɧŘíǹíƐǖț ǥ®íǬÓ [ėŸíĹíǎíǬǹƦƐ‡ŸÓț ǹȠퟟȠíț íŘƐÓ
                                                                                                                                                                                            ŘƈƈíǬ
                                                                                                                                                                                            >’ŎǬŘĹí

pelle zu kommen und mitzuerleben, wie sie                                        was haste denn?“ – Sr. Monika: „Ihr müsst
                                         ǥHƦƈƦǦǖț ǹț Ň®ț ɃƐȠíǬț ØíƐ ؇ǬɃƈÓț ØíƐț [Ǭ‡ųȠŘų‡ƐȠíƐ ؇ǹțŘǹȠțɧŘǬųŸŘ»ŎțƈíŘƐíțNƈ‡ǦÓ ®ŘŸØíȠíț ‡ɃǹÓț íƐȠŸŘíŃț ‡Ƀ»Ŏ
                                         a»ŎɋŸíǬŘƐƐíƐț ØǬíŘț HƦƐŘų‡ǹÓ ‡ɃėʀɃųŸ’ǬíƐǖț ]íǹǎíųȠɥƦŸŸíǬ ǹȠƦȠȠíǬȠíț ØíǬț ůɃƐĹíț H‡ƐƐǖ
                                                                                                                                                                                            ǹƦŸ»Ŏíț
                                                                                                                                                                                            Ǭɋ»ųØí
                                                                                 jetzt ja immer wieder mal Patienten zwischen
                                         ŘǬĹíƐØɧŘíț ƈɃǹǹȠíț ƈ‡Ɛț ǹŘí lƈŇƐĹțɧ‡ǬțŘŎǬțɧŘ»ŎȠŘĹÓțɥƦǬ ǥ3»Ŏț ؇»ŎȠíÓț Ř»Ŏț ųǬŘíĹíț ųíŘƐí                   aƟɉǭȡ}ƅȡ,áŋũŋī}¡áƅË                    ǹǎŘíŸț Ø
den großen Aktenordner „Schmierstoffe A-Z“
                                         ‡ɃǹíŘƐ‡ƐØíǬŎ‡ŸȠíƐǖț íǬț I‡ŗ ‡ŸŸíƈț ƈŘȠț ØíƐț [‡ȠŘíƐȠíƐǖ BɃėȠț ƈíŎǬǦÓț ųŘ»ŎíǬȠț [‡Ƞ‡Ɛ
                                         ƈíț®ŸŘí®ǖțɃ»ŎțŘƐțØíǬțíŸíĹŗ xíŎíÓțØŘíț>ɋƐĹǹȠíƐțŘƈțgí‡ƈ ƐƦ»Ŏț ŎíɃȠíț ɃƐØț ƈ‡Ɛț ‡ŎƐȠÓ ƈ‡ŸÓț ųƦƐȠǬƦŸŸŘíǬȠíț ŘíƐǹȠŗ
                                                                                                                                                                                            ų‡ƐȠŘƐÓ
                                                                                                                                                                                            ėɃƐĹț Ĺ
weihevoll öffnete, der kann noch jetzt das                                       den Häusern hin und her schieben, denn wir
                                         ǹ»Ŏ‡ėȠÓțŘƐƦėėŘʀŘퟟǖțŘƐƈ‡ŸțŎ‡ŗ ǬíØíȠíƐț ’ŸȠíǬíț [‡ȠŘíƐȠíƐț ƈŘȠ ؇ǹǹț ǹŘíț ‡Ÿǹț a»ŎɧíǹȠíǬț N®íŗ ɃƐØț lǬŸ‡Ƀ®ǹǎŸ’Ɛíț ėɋǬț ؇ŗ                        ØŘíț[‡Ƞ
                                         ®íț íŘƐț [Ǭ‡ųȠŘų‡ƐȠț ǹŘíț ǹƦț ‡Ɛŗ Nƈ‡ț ƦØíǬț Nǎ‡ț ‡Ɛǖț ŘƐíƐ ǬŘƐț ®íŘØíǹț ɥíǬíŘƐȠíÒț x‡Ǭƈŗ ƈ‡Ÿǹț ǹŘí®íƐț aȠ‡ȠŘƦƐíƐÓț ØŘí                           Ɛíț *íŘí
Schmunzeln nicht verbergen. Hinter dem Ak-                                       haben hier jetzt ja nur noch die „Inneren“, die
                                         ĹíǹǎǬƦ»ŎíƐǖț Říț a»ŎɧíǹȠíǬ [Ǭ‡ųȠŘų‡ƐȠíƐț íǬȠ‡ǎǎȠíț ǹŘí ŎíǬʀŘĹųíŘȠț ɃƐØț ǬíǹƦŸɃȠíǹ ŸíȠʀȠíƐț >‡ŎǬíț Ɛ‡»Ŏț ØíǬț *ɃǹŘŗ                                íǹț ƐŘíƈ

tendeckel verbarg sich ein guter Cognac mit                                      aber auch mal eine Untersuchung oder eine OP
                                                                                                                       ŋáȡƟǭƟƅ}Ŋ=}īá
vier kleinen Cognacschwenkern, die für beson-                                    brauchen. Da bring Euch mal eine anständige
dere Momente des Trostes oder der Entspan-                                       Kluft, das könnt Ihr doch nicht in den grauen
nung oder Erheiterung vorgesehen waren.                                          Kitteln machen. – Schweigen. – „Monika, was
Monika Patan erinnert sich, dass dieser auch                                     sollen wir denn noch alles tun?“ – Schweigen. –
ambulant eingesetzt werden konnte: z.B. auf                                      Dann wieder einer der Drei: „Wer hat das denn
der Dialyse, nachdem sie einen Besuch abge-                                      angeordnet? – Der Harre?“ – Monika: „Ne. -
stattet, eine Geschichte zur Erheiterung und                                     Der Georg.“ Ein anderer der Drei: „Hat der
Erbauung vorgelesen hatte und dann zum Ord-                                      denn auch schon was zu sagen?“ – „Ja. Die Zei-
ner griff. Ein ganz kleiner, guter Tropfen                                       ten ändern sich. – Aber hilft jetzt alles nix: Ihr
reichte schon, um die Strapazen der Patienten                                    müsst das jetzt anprobieren!“ Und – man
etwas zu lindern. Die Patienten mochten das.                                     glaubt es kaum –, einer der drei begann tat-
„Die Oberin soll kommen!“, konnte man öfters                                     sächlich, sich die Hose zu öffnen. – Und es gab
mal vernehmen. Ein Patient erinnerte sich                                        noch die Fenster, die einen freien Einblick von
nach einer erfolgreichen Nierentransplantation                                   außen ermöglichten. – Da war dann doch eine
noch längere Zeit später an die Oberin mit den                                   Grenzlinie erreicht: „Hör auf! – Das geht doch
Schmierstoffen A-Z.                                                              gar nicht!“ – Erst Tage später kamen sie dahin-
                                                                                 ter, dass sich Monika Patan mal wieder einen
                                                                                 Spaß erlaubt hatte.
Spaß muss sein J
                                                                                 So war das Leben im Bodel.
Monika Patan hat den Schalk im Nacken. Mitte                                     Familiär für viele. Eine besondere Atmosphäre.
der 80er, als die Werkstatt der Hausmeister                                      Ein Plausch hier und ein Plausch da. Die Erfah-
noch am Nordende des Bettenhauses angeglie-                                      rung von Geborgenheit, Vertrauen und Gelöst-
dert war, und die ökumenische Aufteilung der                                     heit hilft im Heilungsprozess.

8                                                                                                                                      www.evibb.de
GEMEINDEBRIEF www.evibb.de - Evangelische ...
Hilf du mir, HERR, so ist mir geholfen; denn du bist mein Ruhm. Jeremia 17,14b

„Pfarrerin“ konnte sie auch! J                                Diakonische Dienste im Klinikum
Es geschah, dass an einem Sonntag der Pfarrer
nicht zum Gottesdienst in der Kapelle erschien.
                                                              Die
Das war der Lohmeyer! – Die Kollegen hatten                   Krankenhausbücherei
kurz vor den Sommerferien den Predigtplan
verändert, ohne eine gesonderte Information
weiterzugeben. Lohmeyer war in den Vorberei-
tungen zum Kirmesgottesdienst. Denn es war
Kirmes in der Stadt. - Der Gottesdienst war
„außergewöhnlich gut besucht“, betont die
Pflegedienstleiterin. Kurzerhand holte sie sich
aus dem Dienstzimmer des Krankenhausseel-
sorger Bücher mit Gebeten und schönen Tex-
ten und sprach mit der Musikerin und zauberte
einen wunderschönen Gottesdienst für die Be-
sucher in den Raum. - Ja, Mädchen für alles,
das muss man auch manchmal sein. Bange ma-
chen gilt nicht. - Mittags rief sie mich an und
teilte mir ihren vollzogenen Dienst mit. Ich fiel             Im Eingangsbereich ist sie nicht zu übersehen:
aus allen Wolken, war völlig baff und bedankte                die Patientenbibliothek. Lehrerin und neben-
mich. Besondere Momente der Herzlichkeit im                   berufliche Organistin Rosemarie Becker hat
Bodel mit Menschen aus dem Bodel.                             mit Frau Vogel Mitte der 80er Jahre die erste
Reinhard Lohmeyer                                             Bücherei gegründet: Und zwar mit Büchern aus
                                                              dem eigenen Bestand! – Später ist die Bücherei
                                                              vergrößert worden und ist hinübergewandert
                                                              auf die rechte Seite des Foyers – ganz modern.
                                                              Die Mitarbeiterinnen der Krankenhausbücherei
                                                              bringen die Bücher mit einem Wagen auf die
                                                              Stationen. Patienten können sich aber auch zu
                                                              bestimmten Zeiten in diesen Räumlichkeiten in
                                                              aller Ruhe Bücher aussuchen. - Dabei gab es
                                                              manches Gespräch über die Sorgen und Nöte
Mit diesem Baustein von 1958 wurden für den Erweite-
                                                              z.B. einer anstehenden Untersuchung oder
rungsbau, der 1961 fertiggestellt wurde, Spenden ge-          Operation. Seelsorgende können wir alle sein.
sammelt. Pfarrer Knebel war zu jener Zeit maßgeblich
für das Krankenhaus unterwegs.                                Christiane Beilschmidt, Margret Müllers, Mo-
                                                              nika Schwabe, Christel Twiehaus, Ingrid Vor-
                                                              hoff und Margret Walter bilden das aktuelle
                                                              Team. Im März mussten sie coronabedingt die
                                                              Bücherei schließen. – Wie die Arbeit nun im ei-
                                                              nen Haus weitergehen kann und was mit den
                                             Margarete        Büchern geschieht, das wird im Laufe der kom-
                                             Knebel           menden Monate geklärt werden.            reiloh
                                             und
                                             Pfarrer               Das Team der Bücherei gehört zum breit
                                             Wilhelm                 gefächerten Diakonischen Team der
                                             Knebel                   Evangelischen Kirchengemeinde.

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GEMEINDEBRIEF www.evibb.de - Evangelische ...
Heile du mich, HERR, so werde ich heil. Jeremia 17,14a

Das Tecklenburger Kreisblatt berichtete
ausführlich über die Grundsteinlegung,
die am Sonntag, den 9. September 1928 feier-
lich begangen wurde: Schlicht und einfach,
dennoch so erhebend und bedeutungsvoll sei
der Festakt vor sich gegangen. Pastor Hörste-
brock hielt die Ansprache. Pastor Steinwald
hatte die Urkunde angefertigt. „Lobe den
Herrn“ und „Nun danket alle Gott“ wurde ge-
                                                          Passagen aus der
sungen. - Nach drei Hammerschlägen wurde
die Grundsteinlegung besiegelt. Weitere Ham-
                                                          Ansprache 1928
merschläge vollzogen Fabrikant Kröner „na-                von
mens des Presbyteriums“, Landrat Dr. Schulz,              Pastor Johannes Hörstebrock
Bürgermeister Dr. Müller“, Baumeister
Schäfer und Maurerpolier Herrn Hellmig.
                                                          Nach der Begrüßung der Anwesenden und ei-
Das Kreisblatt beschließt den Artikel:                    nigen einleitenden Worten: „Wir wollen den
„Somit ist nun das große Werk begonnen,                   Herrn, den treuen Gott, anflehen, dass er mit
zu dessen Verwirklichung alle Glieder der                 seiner Gnade über dem zu errichtenden Bau
Gemeinde in tätiger Mithilfe beigetragen                  walte, vom ersten Spatenstich bis zum letzten
haben. Und wahrlich, es wird hier ein Werk                Hammerschlag, dass er seinen Segen gebe zu
erstehen, das erbaut wird in der Liebe zur                dem Werk, das wir in seinem Namen begin-
Menschheit, ein Werk, das ja auch nur                     nen und in seinen allmächtigen Schutz stellen.
zustande kommen kann durch aufopferungs-                  Ein Haus wollen wir bauen, dass auf Barmher-
volle Mithilfe aller Gemeindeglieder zum                  zigkeit sich gründet, und in dem allen, die spä-
Besten der Alten und Siechen.“                            ter darin wohnen, Barmherzigkeit

10                                                                                   www.evibb.de
Hilf du mir, HERR, so ist mir geholfen; denn du bist mein Ruhm. Jeremia 17,14b

widerfahren soll. Barmherzigkeit gegenüber                  Mag‘s dann im Herbst stürmen und der kalte
den Alten und Schwachen legt den Grundstein                 Winter ins Land kommen, sie dürfen sich hier
zu diesem Haus,“ Barmherzigkeit, „die der                   allezeit sicher und geborgen wissen. Mag
größte Armenfreund, der auf Erden wandelte,                 dann auch der Herbst des eigenen Lebens
den Seinen anbefiehlt mit den Worten:                       kommen, mag das Alter mit seinen Beschwer-
‚Seid barmherzig gleich wie euer Vater im                   den kommen, mögen Tage kommen, von de-
Himmel barmherzig ist.‘“                                    nen es heißt, sie gefallen mir nicht, die in die-
Das ist – man höre und staune – die Jahreslo-               sem Heime weilen, sind nicht hilflos und ver-
sung des Jahres 2021! Die Sache lebt weiter.                lassen, freundliche Pflege an Leib und Seele
                                                            sollen sie finden bis zu ihrer Todesstunde.
                                                            Wenn so manches Leben bisher mehr auf der
                                                            Schattenseite lag, so will barmherzige Liebe
                                                            helfen, den Rest der Tage mit warmem Son-
                                     Lichtband              nenschein zu erfüllen. Das ist das Größte an
                                     der Liebe              diesem Haus!“ Lichtband der Liebe.
                                                            „Wir alle aber wollen und sollen Träger dieses
                                                            Hauses sein, denn nur dann kann es entstehen
                                                            und bestehen und gedeihen, wenn es von un-
                                     Ich bin
                                                            serer Liebe getragen wird.“ …
                                     hungrig
                                                            „Menschlich angesehen, können wir wohl in
                                     gewesen
                                                            Sorge sein wegen der Zukunft dieses Hauses.
                                     und ihr
                                                            Vermögen besitzen wir nicht, das gesammelte
                                     habt mir
                                                            Vermögen in Höhe von insgesamt 64.000
                                     zu essen
                                                            Mark ist der Inflation zum Opfer gefallen.
                                     gegeben.
                                                            Wir wissen, dass es keine leichte Sache ist, in
                                                            unserer Zeit ein solches Bauvorhaben durchzu-
                                     Ruth Engstfeld-        führen. Aber ein Hauptkapital, auf dessen Zin-
                                     Schremper
                                     Die Sechs
                                                            sen wir sicher rechnen dürfen, haben wir
                                     Werke der              doch: Es liegt in den Schatzkammern unseres
                                     Barmherzigkeit.        Gottes, es ist die Güte Gottes, die wir immer
                                                            wieder erfahren, und es ist die christliche Bru-
                                     Matthäus 25,35
                                                            derliebe, die Gutes tut und nicht müde wird.
                                                            Und wir hoffen auf die nimmer ermüdende
Nach Verweisen auf Johann Hinrich Wichern                   Liebe unserer alten und auf die noch erwa-
und die „Innere Mission“ betont Hörstebrock,                chende Liebe vieler neuer Freunde.“ Auf
dass gerade Alte und Kranke im Zuge des Krie-               deutsch heißt das: Spendet, helft, gebt dem
ges und der wirtschaftlichen Not aktuell in be-             Werk der Liebe eine Zukunft. Das ist der glei-
sonderer Weise der Barmherzigkeit bedürftig                 che Aufruf, wie ihn heute die Stiftung Ev. Kir-
sind: „In einsamer Dachkammer, einsam und                   che in die Welt setzt. – Abschließend wird den
verlassen, hungern und frieren zu müssen, un-               Institutionen gedankt, die ihre Hilfe schon in
ter lieblosen Angehörigen, denen man zur                    Aussicht gestellt haben, und mit weiteren Bit-
Last wird, in seinen alten Tagen leben zu müs-              ten wird die Ansprache anlässlich der Grund-
sen, wo man liebreiche Pflege besonders nötig               steinlegung, an der etliche Hunderte teilge-
hat, das ist das Los vieler Leute in unserer                nommen hatten, am 9.9.1928 geschlossen.
Zeit.“ … „Vierzig Pfleglinge sollen für den                 Es folgt der Text der Urkunde, den das Tecklen-
Rest ihrer Lebenstage in diesem zu erbauen-                 burger Kreisblatt in der Montagsausgabe voll-
den Hause eine freundliche Bleibstätte finden.              ständig wiedergab.          Reinhard Lohmeyer

www.evibb.de                                                                                              11
Heile du mich, HERR, so werde ich heil. Jeremia 17,14a

                                                            nicht eine hinreichende Pflege geboten wer-
                                                            den kann und deren Krankheit weder eine
Der Text der                                                Operation noch eine Isolierung nötig macht,
Urkunde 1928                                                die Dienste des Alters- und Pflegeheims er-
                                                            schlossen werden können, wird das Erdge-
verfasst von                                                schoss nach den Vorschriften für Kranken-
Pastor Steinwald:                                           hausräume ausgebaut und so wenigstens ein
                                                            Teil des Ziels erreicht, das sich der frühere
                                                            Krankenhausverein gesteckt hatte.
Wilhelm Steinwald war am Tag der Grundstein-
legung aus Urlaubsgründen nicht anwesend (!).
Aber er hatte den Text der Urkunde verfasst,
die im Verlauf des Festaktes verlesen wurde.                      Lichtband
                                                                   der Liebe
Im Namen des dreieinigen Gottes haben wir
heute am 14. Trinitatissonntage nach dem
Hauptgottesdienste um 11 Uhr den Grund-                                   Ich bin
stein zu unserem Altersheim gelegt.                                      durstig
Schon vor etwa 30 Jahren hat unsere Ge-                                gewesen
meinde die Errichtung eines Krankenhauses                                und ihr
ernstlich in Aussicht genommen und die-                                 habt mir
serhalb einen Krankenhausbauverein gegrün-                            zu trinken
det. Das angesammelte Baukapital von ca.                               gegeben.
60.000 Mark ist in der Inflationszeit verloren
gegangen. Inzwischen hat die katholische Ge-
                                                                            Ruth
meinde in Ibbenbüren ihr ohnehin ziemlich                    Engstfeld-Schremper
großes Krankenhaus weiter ausgebaut und                         Die Sechs Werke
mit den technischen Erfordernissen der mo-                    der Barmherzigkeit
                                                                       Matthäus 25,35
dernen Heilkunst ausgerüstet. Auch unsere
evangelischen Kranken sind dort gut aufgeho-
ben. Je länger desto mehr stellte sich jedoch               Indem wir uns bei der gegenwärtigen Grund-
zumal bei den Gemeindegliedern und Glau-                    steinlegung aus tiefster Seele heraus zu unse-
bensgenossen, die infolge eines körperlichen                rem Herrn Jesu, dem gekreuzigten und aufer-
Gebrechens oder wegen Altersschwäche und                    standenen Heilande der Welt bekennen und
sonstiger Hilfsbedürftigkeit dauernd auf die                anbetend bezeugen, dass außer ihm kein an-
Unterkunft im katholischen Krankenhause an-                 derer Grundstein gelegt werden kann, schlie-
gewiesen waren, ein schmerzliches Empfinden                 ßen wir uns zugleich zu der Bitte zusammen,
der Vereinsamung ein. Die konfessionelle                    deren Erfüllung jedem Bewohner dieses unse-
Grenze lässt sie naturgemäß zu keinem rech-                 res Altersheims bis in sein letztes Stündlein
ten Heimatsgefühle kommen. Darum war es                     hinein beschieden sein möge:
unserer Gemeinde längst ein dringendes An-                  ‚Der ewig reiche Gott,
liegen, für diese ihre Mitglieder sowie für                 woll uns bei unserm Leben,
Glaubensgenossen in ähnlicher Lage aus an-                  ein immer fröhlich Herz
deren evangelischen Gemeinden fürsorgend                    und edlen Frieden geben,
einzutreten und ihnen diese Heimstätte zu be-               und uns in seiner Gnad
reiten, in der sie sich geistlich und leiblich zu-          erhalten fort und fort
hause fühlen können. Damit aber auch leicht                 und uns aus aller Not
erkrankten Glaubensgenossen, denen zuhause                  erlösen hier und dort!‘       Amen.“

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Hilf du mir, HERR, so ist mir geholfen; denn du bist mein Ruhm. Jeremia 17,14b

Dieter Georg                                                  allem Bauern Obst und Gemüse, Kartoffeln,
                                                              Eier usw. für die Verpflegung der Patienten
Reinhard Lohmeyer                                             stifteten.
                                                              Während des Krieges wurde das Krankenhaus
Eine Historie –                                               als Lazarett - auch für „feindliche“ Soldaten -,
                                                              wie Bastert betont und Reinhard Paul (siehe
knapp in vier Schritten                                       Seite 20) eindrücklich beschreibt, genutzt.
                                                              Die Krankenstation erhielt 1950 die offizielle
                                                              Anerkennung als „Evangelisches Krankenhaus“.
I Alles muss klein beginnen                                   Unter dem tatkräftigen Einsatz von Pfarrer
                                                              Wilhelm Knebel konnte 1954 der erste Bau-
Eine Stiftung stand am Anfang
                                                              körper mit einem Anbau versehen werden.
                                                              Siehe das Foto unten links. - In diese Zeit fällt
Eine 5.000 Goldmark-Spende legte 1899 den
                                                              der Beginn des Wirkens von Werner Harre als
Grundstein. Ein Bauverein ließ die Summe
                                                              Verwaltungsleiter. 1961 folgte der für dama-
schnell auf 20.000 und später auf 64.000
                                                              lige Verhältnisse „moderne“ Neubau des von
Reichsmark anwachsen. Krieg und Inflation re-
                                                              Bodelschwingh-Krankenhauses nach Norden
duzierten die finanziellen Möglichkeiten dann
                                                              hin. Die folgenden 25 Jahre war es ein Haus
aber gewaltig. Der feste Wille der ev. Gemein-
                                                              der Grundversorgung mit 200 Betten.
deglieder und das Interesse des Bergbaus, eine
                                                              Die Bewohner des Altenheimtraktes waren
ausreichende medizinische Versorgung für die
                                                              zum großen Teil in das Matthias-Claudius-Haus
Bergleute sicherzustellen, sowie die „Sorge,
                                                              nach Tecklenburg verlegt worden.
man könne den katholischen Patienten den
Platz wegnehmen“ (Paul-Gerhard Bastert)                       Die Gemeinde unterstützte weiter tatkräftig
führte 1928/29 zur Gründung eines Alters- und                 mit Dienstleistungen und Spenden. Eine Näh-
Pflegeheims an der Wehme. Siehe zu den ge-                    stube der Frauenhilfe stickte Zugehörigkeits-
nauen Motiven – hoch interessant! – Anspra-                   zeichen, flickte Bettwäsche, nähte Knöpfe an
che und Urkunde vom 9. September 1928                         usw. Nach einem Bericht der Frauenhilfsvorsit-
(Seiten 10-12). Die erste Krankenabteilung                    zenden Emma Hermelbracht kümmerte sich
hatte 14 Betten. Die finanzielle Lage war je-                 die wöchentlich tätige Gruppe in einem Jahr
doch durchweg prekär. Gemeindeglieder fühl-                   um 7.200 Wäscheteile! - Gemeindegruppen
ten sich dem Projekt so verbunden, dass vor                   brachten die Freude des Glaubens ins Haus. Sie
                                                                                     beteiligten sich an aller-
                                                                                     lei Diensten und am
                                                                                     Krankenhaussingen zu
                                                                                     hohen Festtagen auf den
                                                                                     Stationen. 1986 wurden
                                                                                     die „Blauen Damen“ von
                                                                                     Ingrid Bastert ins Leben
                                                                                     gerufen, eine Kranken-
                                                                                     hausbücherei wurde ei-
                                                                                     nige Jahre später von
                                                                                     Rosemarie Becker auf
                                                                                     die Beine gestellt. Pfar-
                                                                                     rer Jürgen Nass gelang
                                                                                     es, Gemeindeglieder zu
                                                                                     gewinnen, die das
Das „Bodel“ 1954, Nordseite
                                                                                     Abendmahl zu den

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Heile du mich, HERR, so werde ich heil. Jeremia 17,14a

Patienten auf die Stationen brachten. Heilung                Kooperationen. Das war ein bedeutender
hat viele Dimensionen. Diakonische und seel-                 Schritt, der 1985 in einen umfangreichen Ko-
sorgerische Verkündigung in Wort und Tat ge-                 operationsvertrag mündete, demzufolge ver-
hören dazu.                                                  schiedene medizinische Disziplinen auf beide
                                                             Häuser aufgeteilt wurden: Die schneidenden
Die Medizin im „Bodelschwingh“ wurde in zwei
                                                             Disziplinen wurden im St. Elisabeth-Hospital
Hauptabteilungen angeboten: Innere, Chirur-
                                                             gebündelt, die konservativen wurden im von
gie und Unfallchirurgie auf der einen Seite, Gy-
                                                             Bodelschwingh-Krankenhaus vorgehalten. –
näkologie, Geburtshilfe und HNO auf der ande-
                                                             Der für das Krankenhaus verantwortliche Pas-
ren Seite. Chefärzte waren: Dr. Kujat, Dr. Leon-
                                                             tor Paul-Gerhard Bastert schreibt 1995: „Das
hard, Dr. Kraft, Dr. Oeken.
                                                             war eine Revolution in Ibbenbüren: Zusam-
                                                             menarbeit statt Konkurrenz. Viele Ibbenbüre-
                                                             ner mussten damals umdenken.“
                                                             Die Innere Medizin mit Dr. Tegtmeier, Dr. Förs-
                                                             ter als Chefs hatte jetzt 160 Betten. Hinzu kam
                                                             die Neurologie mit Dr. Salaschek mit 40 Betten
                                                             und die Radiologie mit Dr. Fund. Seit Januar
                                                             1988 leitete Dieter Georg als Nachfolger des
                                                             plötzlich verstorbenen Verwaltungsleiters Wer-
                                                             ner Harre das Haus. Es folgten weitere Förder-
                                                             bescheide und weitere Renovierungen und Sa-
                                                             nierungen und Erweiterungen. Wie im Rausch.
                                                             Diese umfassende Kooperation mit dem Elisa-
                                                             beth-Hospital ab 1985 hatte Folgen für die
                                                             Qualitätsentwicklung der Medizin in beiden
Friedrich von Bodelschwingh (*6.3.1831                       Häusern. Eine Spezialisierung wurde möglich,
in Tecklenburg +2.4.1910 in Bielefeld)                       Weiterbildungsstrukturen wurden aufgebaut,
auf einer Briefmarke von 1951                                intern und extern, die sich auf die gesamte
                                                             ärztliche Versorgung im Bereich Hausärzte und
                                                             Fachärzte vor Ort positiv auswirkte. Auch Sy-
                                                             nergien wurden erzielt: Eine Schwesternschule
                                                             mit 99 Plätzen in der Roggenkampstraße, eine
II Eine Prise Pragmatismus                                   Apotheke, eine Küche im „Lissy“, ein Labor,
                                                             eine Radiologie in beiden Häusern.
Bodenständige ökumenische Vernunft                           Auch im Außenbereich (Eingangsbereich, Park-
bahnte den Weg für die dauerhafte                            deck, Parkanlage als Ruhezone mit Kunst und
Sicherung des Standortes Ibbenbüren.                         Teichanlagen, Zufahrten) und im Erscheinungs-
                                                             bild (Logo, Hinweis- und Wegeführung) wur-
In den 70er und 80er Jahren bestand im Zuge                  den erhebliche Anstrengungen unternommen,
einer groß angelegten „Flurbereinigung“ des                  um das „Bodel“ trotz alter Bausubstanz zu ei-
Krankenhauswesens die Gefahr, dass eines der                 nem modernen Krankenhaus zu machen. –
beiden Häuser ggf. nicht mehr fortbestehen                   Äußeres Zeichen für die ökumenische „Revolu-
könnte. Aber die Ibbenbürener hielten in öku-                tion“ in den 80er Jahren ist das von Dieter
menischer Verbundenheit zusammen: 1972                       Georg initiierte Steinrelief am neuen Fahr-
wurden beide Häuser in den Bedarfsplan auf-                  stuhlschacht, das Ende der 80er Jahre fertigge-
genommen. Sie vereinbarten eine geschickte                   stellt wurde: Ein Förderprogramm „Kunst am
Versorgungslösung mit etlichen                               Bau“ ermöglichte die Finanzierung.

14                                                                                      www.evibb.de
Hilf du mir, HERR, so ist mir geholfen; denn du bist mein Ruhm. Jeremia 17,14b

                                                             trägerseitig die Dinge in diese Richtung beweg-
                                                             ten. Berechnungen ergaben zudem, dass man
                                                             durch die Schaffung eines Hauses jährlich weit
                                                             über eine Mio Euro einsparen könne.
                                                             So kam es 1995
                                                             noch mit Pfarrer i.R.
                                                             Paul-Gerhard Bas-
                                                             tert zur Gründung
                                                             der „von-Bodel-
                                                             schwingh-gGmbH“
                                                             als Plattform für den
                                                             nächsten Schritt, der
                                                             schon 1997 vollzo-
                                                             gen wurde: Eine
                                                             vollumfängliche Ver-
                                                             schmelzung, die
Das Steinrelief am Fahrstuhlschacht, mit                     Ökumenische Fusion, wurde Wirklichkeit.
ockerfarbenen Steinen in den roten Klinker                   Auch das war ein revolutionärer Schritt in der
eingesetzt, zeigt eine einmalige Verbindung                  Krankenhauslandschaft.
in der Verschmelzung des Kronkreuzes der
                                                             Pfarrer Reinhard Lohmeyer wurde der erste
evangelischen „Diakonie“ und der Rose der ka-
                                                             Vorsitzende des ökumenischen Hauses, denn
tholischen „Caritas“ im lateinischen Kreuz,
                                                             die evangelische Seite hielt die Mehrheit der
das die Gesamtstruktur zusammenhält.
                                                             Anteile. Das war formell begründet im Veto
Ein denkwürdiges Zeichen der Ökumene.
                                                             des Generalvikars in Münster gegenüber der in
                                                             Ibbenbüren angedachten 50:50 Aufteilung:
                                                             In Pattsituationen müsse es Handlungsoptio-
                                                             nen geben, betonte der Generalvikar. Auch
                                                             inhaltlich war dieses Mehrheitsverhältnis ver-
III Phantasie für Neues                                      tretbar, denn das von Bodelschwingh-Kranken-
Klarheit und menschliche Größe                               haus war – wohl aufgrund der medizinischen
                                                             Qualitätsentwicklung seit 1985 – und obwohl
                                                             es mit 200 Betten das kleinere war – das wirt-
Dieses Signal zur Kooperation vor Ort war eine
                                                             schaftlich stärkere Haus. Pfarrer Johannes
wichtige Bedingung für das Weiterbestehen
                                                             Lammers, ein großer Ökumeniker der St. Mau-
beider Häuser und zugleich die Öffnung für die
                                                             ritius-Gemeinde, zeigte in dieser Phase eine
gedankliche Möglichkeit, einen Kranken-
                                                             bemerkenswerte und unvergessene Größe.
hauscampus zu bilden, der die Phantasien ei-
nes beide Häuser verbindenden Tunnels oder                   Diese lokale Option wurde in aller Klarheit voll-
einer Schwebebahn oder einer Brücke hervor-                  zogen. Ein zwischenzeitlicher Versuch, einen
rief, letztlich aber in der Idee eines einzigen              regionalen Zusammenschluss der evangeli-
Hauses mündete. – Was jetzt in 2020 Realität                 schen Häuser in Rheine, Lengerich und Ibben-
geworden ist, war vor 35 Jahren eine kühne                   büren zu schaffen, gelang nicht. In Ibbenbüren
Idee. Jeder freie Handlungsschritt auf dieses                baute man aber auf die Ökumene vor Ort und
Ziel hin war zugleich ein politisch unterstützter            die gemeinsame Stärke. Alle Herausforderun-
und manches Mal sicher auch gedrängter                       gen sollten im geschwisterlichen Geist sachlich
Schritt. Fördergelder gab es, wenn sich                      und vernünftig bewältigt werden.

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Heile du mich, HERR, so werde ich heil. Jeremia 17,14a

                                                                              Auch in medizinischer Hinsicht
                                                                              gab es einen weiteren Entwick-
                                                                              lungsschub.
                                                                              Die Kirchengemeinde konnte
                                                                              drei Jahre später den Abtre-
                                                                              tungserlös in die Stiftung „Evan-
                                                                              gelische Kirche in Ibbenbüren“
                                                                              überführen. - Ein Teil ist der
                                                                              Stiftung „denkmalwert“ für
                                                                              denkmalwerte Kirchen im Kir-
                                                                              chenkreis zugestiftet worden. -
                                                                              Und schließlich wurde die Dia-
                                                                              konie in Ibbenbüren strukturell
                                                                              neu aufgestellt.

Die IVZ im März 2006

In den Folgejahren wurden etliche strategische
Allianzen durchgespielt. Nach einer vorüberge-                                         Lichtband
henden Insolvenzgefahr, bedingt durch die po-                                          der Liebe
litisch beschlossene Umstellung zu einem an-
deren Abrechnungssystem, den sogenannten
„DRGs“, kam es zu gewaltigen Zahlungssto-
ckungen. Vor diesem Hintergrund kam es in                                              Ich bin fremd
geschwisterlicher – also auch durchaus harter -                                        gewesen
Auseinandersetzung am Ende zur Entschei-                                               und ihr habt mich
dung, die „evangelischen“ Anteile an die Elisa-                                        aufgenommen.
beth-Stiftung zu veräußern. In diesem Prozess
zeigte jetzt die evangelische Seite um Pfarrer
Reinhard Lohmeyer eine bemerkenswerte                                                  Ruth Engstfeld-Schremper
Größe. Obwohl eine qualitativ gute alternative                                         Die Sechs Werke
                                                                                       der Barmherzigkeit.
Option durchgeklärt, beschlossen und von der
                                                                                       Matthäus 25,35
Mitarbeiterschaft begrüßt worden war, gab es
am Ende aus freien Stücken des Mehrheitsge-
sellschafters eine Wende zugunsten der katho-
lischen Seite. - Ein neues Kapitel konnte aufge-
schlagen werden.                                           Trauerkasten
Damit war der entscheidende Schritt zur Mög-               Bei der Einweihung des neuen Traktes wurde
lichkeit einer Einhäusigkeit getan. Win-Win.               die im Kastenrechts angeführte Vereinbarung
Die Stiftung St. Elisabeth konnte sich nach ei-            irgendwie „vergessen“ J. Weder die ökumeni-
nem passenden Partner umschauen, den sie ei-               sche Seelsorge – die dritte Säule des Klinikums
nige Jahre später – durch Anbahnung von Die-               nach der Logik des Logos – war beteiligt, noch
ter Georg – in der Mathias-Stiftung in Rheine              fiel mit einem Wort, dass der neue Trakt in der
fand. Für den Standort war dieser Schritt zu-              Nachfolge des von Bodelschwingh-Kranken-
dem ein wichtiger: Rund 1.300 Arbeitsplätze                hauses steht. Auch im Grundsteintext wird
beim zu jener Zeit immerhin zweitgrößten Ar-               dieser Zusammenhang nicht erwähnt. –
beitgeber der Region waren weiter gesichert.               Das ist schade. Wir betrauern es hiermit. reiloh

16                                                                                       www.evibb.de
Hilf du mir, HERR, so ist mir geholfen; denn du bist mein Ruhm. Jeremia 17,14b

Aus dem                                                     IV Die Sache geht weiter
Abtretungsvertrag 2006                                      Aus jedem Ende wächst ein Anfang auch.

§6 – Die Evangelische Tradition                             A Die Stiftung
und der Ökumenische Charakter
                                                            Die Stiftung „Evangelische Kirche in Ibbenbü-
Einige relevante Punkte aus der Geschichte des              ren“ informiert seit ihrer Gründung 2009 trans-
Hauses wurden 2006 vertraglich festgehalten.                parent über ihre Entwicklung in der Presse, im
Auch in Zukunft sollen „die evangelische                    Gemeindebrief und im Internet www.evibb.de.
Tradition und der ökumenische Charakter                     Sie konnte bis heute fast 800.000 Euro an För-
des Krankenhauses sichtbar bleiben“.                        derungen für die Menschen in der Gemeinde
So steht es im § 6 Abtretungsvertrag von 2006.              aus den Erträgen des Grundstockvermögens,
                                                            das „ewig“ erhalten bleibt, generieren. Sie ist
Weiter heißt es:                                            zudem seit 2015 Eigentümerin von „Haus Ib-
„Für den Fall, dass die Stiftung Geschäftsan-               benbüren“ auf Wangerooge, seit 2017 Gesell-
teile an der Gesellschaft ganz oder teilweise               schafterin der „Hospizhaus gGmbH“. – So geht
an einen Dritten überträgt, wird sie mit die-               die Sache des Glaubens in Wort und Tat wei-
sem Dritten eine Vereinbarung dahingehend                   ter. Der diakonische Gedanke ist weiter leben-
schließen, dass der Dritte sich an nachste-                 dig. Auch wenn das Kapitel „von-Bodel-
hende Verpflichtungen im Rahmen seines ge-                  schwingh“ abgeschlossen ist.
sellschaftsrechtlichen Einflusses auf die Ge-
sellschaft ebenso hält wie die Stiftung dies zu             B Diakonie „von-Bodelschwingh“
tun verpflichtet ist. Weiter wird vereinbart,
dass diese Verpflichtung auch an etwaige                    1997 bei der ökumenischen Fusion blieb ein
Rechtsnachfolger weiter zu geben ist.“                      Sondervermögen bei der Kirchengemeinde:
                                                            Die Grundstücke und Gebäude an der Post-
Der Kirchengemeinde wird sodann im Einzel-                  straße mit Tagespflege, Diakoniestation, Alten-
nen ein Gottesdienstraum, bei Einhäusigkeit                 domicil, Schwesternwohnheim u.a. - Die Von-
ein gleichwertiger Ersatzraum, zugesichert. Die             Bodelschwingh-Diakonie gGmbH übernahm
Krankenhausseelsorge wird weiter in gleichem                die Verwaltung: Heike Beez als gute Seele vor
Maße unterstützt. Ein Sitz in der Ethikkommis-              Ort, Dieter Georg als erster Geschäftsführer,
sion mit Stimmrecht wird zugesichert. Die                   Andreas Finke als Aufsichtsratsvorsitzender
Krankenhausbücherei, die Krankenhaushilfe                   sind hier zu erwähnen. Reinhard Lohmeyer
(Blaue Damen) und weitere ehrenamtliche Ein-                setzte in den Folgejahren als Vorsitzender des
richtungen der Kirchengemeinde werden wei-                  „Fachausschuss Diakonie“ eine Diakoniere-
ter wie bisher gefördert. Auch die evangeli-                form um: Die gewachsene Vielzahl von Rechts-
sche und ökumenische Geschichte des Klini-                  formen und Gremien mit unterschiedlichen
kums sowie deren Logos und Identitäten sollen               Personen sollte so geordnet werden, dass eine
präsent gehalten werden. Der Name „von Bo-                  gemeinsame strategische Ausrichtung im dia-
delschwingh“ soll auch künftig erhalten blei-               konischen Feld möglich wäre. Die 11 Mitglieder
ben. „Bei der Entwicklung eines einhäusigen                 im Ausschuss fungieren in Personalunion als
Klinikums soll beispielsweise die entspre-                  Kuratorium für die Diakoniestation, Gesell-
chende Benennung von Krankenhaustrakten                     schafterversammlung für Tagespflege und
erfolgen.“ Es wird festgehalten, dass bei Ein-              Von-Bodelschwingh-Diakonie gGmbH. Als
stellung von Mitarbeitenden konfessionelle                  Fachausschuss ist er schließlich für alle Fragen
Gesichtspunkte keine Rolle spielen dürfen.                  der gemeindlichen Diakonie zuständig.

www.evibb.de                                                                                            17
Heile du mich, HERR, so werde ich heil. Jeremia 17,14a

Noch ein Akzent: Die Tagespflege Laggenbeck
Nachdem sich in den 80er Jahren Pfr. Reinhard                  GLAUBE in WORT und TAT
Paul für die Gründung einer Tagespflege und
Pastorin Marlies Brunzema für die Gründung
der Diakoniestation stark gemacht hatten,
beide unter kräftiger Mithilfe des Geschäfts-
führers der Diakonie in Tecklenburg Gustav Be-
cker, konnten Pfr. Reinhard Lohmeyer mit
Dieter Georg und Heinz Unland als Vorstand
des Tagespflegevereins noch die Gründung ei-
ner Tagespflege in Laggenbeck initieren, die
vor kurzem ihr 15jähriges Jubiläum begangen                          Die übergreifende Grundidee
hat. – Die Aufgabe des Johanneszentrums als                      der Neuordnung der Kirchengemeinde
Laggenbecker Gemeindehaus konnte auf diese                           mit Stiftung und Diakonie war:
Weise mit diakonischen Schwerpunkten kom-                                 Die Kirchengemeinde
pensiert werden.                                                    lebt ihren Glauben aufgrund des
Heute sind im Bereich der Entwicklung der Dia-                tröstenden und stärkenden Wortes Gottes.
konie als Tat des Glaubens Pfr. Andreas Finke               Die von Ruth Engstfeld 1984 gestalteten Fens-
als Aufsichtsratsvorsitzender der „von Bodel-               terbilder im Norden der Christuskirche bilden
schwingh-Diakonie gGmbH“ und der Tages-                       diesen Gedanken im mittleren Fenster ab.
pflege gGmbH“, Pfr. Jörg Zweihoff als Vorsit-                  Christus ist Anfang und Ende: „A und O“.
zender des Fachausschusses Diakonie und Ge-                 Das gemeindliche Handeln in diesem Bereich
schäftsführer des Diakonischen Werkes, Stefan                          unterstützt die Stiftung.
Zimmermann, unterwegs. –                                      Sie fördert: Räume der Verkündigung und
Im Bereich der Förderung der Rahmenbedin-                           Dem Wort Gottes Raum geben!
gungen für die Verkündigung des Wortes ist                          innovative Gemeindeprojekte.
Pfr. Reinhard Lohmeyer als Vorsitzender der                      Dem Traum von Kirche Leben geben!
Stiftung seit 2009 aktiv.
Die Ev. Kirchengemeinde steht den Menschen                                  Die Kirchengemeinde
in der Stadt weiter als starke Einheit mit unter-                        lebt ihren Glauben zugleich
schiedlichen Schwerpunkten in Wort und Tat                                  in der liebenden Tat.
zur Seite.
                                                            Die Fensterbilder im südlichen Seitenschiff der
Eine nette Begebenheit:                                     Christuskirche mit dem Kronkreuz der Diakonie
                                                              in der Mitte zeugen von diesem Gedanken,
Bevor die Entscheidung, die Anteile an die Stif-                         der weiterlebt in der
tung St. Elisabeth zu verkaufen, durch Fernse-                   von-Bodelschwingh-Diakonie gGmbH
hen, Radio und Presse ging, machte ich einen                     mit Tagespflege und Diakoniestation
Pflichtbesuch bei meinem Vorgänger Pfarrer
Paul-Gerhard Bastert. Ich war sehr gespannt,
wie er reagieren würde, stand doch auch sein
Lebenswerk auf dem Spiel. Ich erzählte ihm die
Geschichte. Und der große alte Herr reagierte
auf überraschende und für mich großartige
Weise: Er wandte sich mir zu und sagte: „Rein-
hard, das ist gut. Das ist vielleicht genau der
richtige Schritt.“ Mir war es ein Segen. reiloh                                                         reiloh

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