AUSGABE 2019 - Dortmund überrascht. Dich.
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4 INHALT VORWORT 7 TOURISMUS / FREIZEIT EINE STADT. VIELE ZIELE. 9 DIE STADTKIRCHE ST. REINOLDI 11 DORTMUNDER U: PINK FLOYD IST ZURÜCK IN DORTMUND 14 DEUTSCHES FUSSBALLMUSEUM 16 WOHNEN & ÖKOLOGIE EINE STADT. VIEL ÖKOLOGIE. 19 PHOENIX – GEWINN DES STÄDTEBAUPREISES 2018 21 NATUR PUR: LÜTGENDORTMUND ERWACHT 24 PROJEKT „WEGE ZUR NACHHALTIGKEIT“ 26 INTER- KULTURELLE VIELFALT EINE STADT. VIEL INTERNATIONALITÄT. 29 PORTRÄT GESELLSCHAFT FÜR CHRISTLICH-JÜDISCHE ZUSAMMENARBEIT 31 DIE NEUN STÄDTEPARTNERSCHAFTEN 34 ZUSAMMENHALT IN DER ZIVILGESELLSCHAFT 40
5 FORSCHUNG / LEHRE EINE STADT. VIEL WISSEN. 43 TU DORTMUND: DRUG DISCOVERY HUB DORTMUND 45 FH DORTMUND: SCHRÄGE TYPEN FÜRS MICROHOUSING 48 DORTMUNDER WEIN 50 BENNO ELKAN: MODERNSTES DENKMAL EUROPAS 51 SPORT EINE STADT. VIEL SPORT. 53 BERGSPORT FERNAB DER ALPEN – FÜR DORTMUND KEIN WIDERSPRUCH 55 BORUSSIA DORTMUND 58 TECHNOLOGIE EINE STADT. VIEL TECHNOLOGIE. 61 NEUES ZENTRUM FÜR KÜNSTLICHE INTELLIGENZ 63 HANDLUNGSKONZEPT ZUR NACHHALTIGEN MOBILITÄT 66
6 INHALT HANDEL / HANDWERK / LOGISTIK EINE STADT. VIEL WIRTSCHAFTSKRAFT. 69 WALAS INVESTIERT AUF PHOENIX WEST 71 FZW IST AUCH GREEN LABEL CLUB 74 URBANES ZENTRUM EINE STADT. VIEL LEBENSQUALITÄT. 77 ENTWICKLUNGSPROJEKT EMSCHER NORDWÄRTS 79 DORTMUND-LEXIKON 82 KULTUR EINE STADT. VIEL KULTUR. 83 THEATER DORTMUND 85 DAS KULTURELLE ERBE DIESER STADT: DIE MUSEEN 88 SOCIAL-MEDIA-WALK ZUR PINK-FLOYD-AUSSTELLUNG 92 NICE TO GO 94 GEMEINSAM GEGEN ANTISEMITISMUS 97 IMPRESSUM 98
7 VORWORT Liebe Dortmunderinnen und Dortmunder, liebe Gäste unserer Stadt, die Stadt Dortmund hat den Strukturwandel der Über 600.000 Menschen leben in Dortmund. Viele letzten Jahrzehnte von der Stahl-, Kohle- und Veranstaltungen in 2019 werden dazu beitragen Bierstadt zum modernen Dienstleistungs- und zu erkennen, wie liebens- und lebenswert unsere Technologiestandort mit Bravour gemeistert und ist Stadt ist. Höhepunkte im Dortmunder Eventka- deshalb u. a. mit dem Deutschen Nachhaltigkeits- lender sind u.a. neben dem 4. E-BIKE-Festival das preis und jüngst mit dem Deutschen Städtebaupreis Stadtfest DORTBUNT, der Deutsche Evangelische für das Projekt „PHOENIX“ausgezeichnet worden. Kirchentag, 50 Jahre Jazzclub domicil sowie der Die physischen Veränderungen sind beachtlich und Deutsche Städtetag. Und in absehbarer Zeit ist werden wahrgenommen. Trotzdem belegen Um- sogar die Welt wieder zu Hause in Dortmund, fragen und Städterankings, dass das neue Gesicht wenn Spiele der Fußball-EM 2024 hier im SIGNAL Dortmunds in der Öffentlichkeit nicht oder nur IDUNA Park ausgetragen werden. Und dass eine unzureichend wahrgenommen wird. Hier setzt die Stippvisite in diese Stadt längst nicht ausreicht, in Imagekampagne „Dortmund überrascht. Dich.“an: die Erlebnis- und Kulturwelt einzutauchen, erfahren Der Strukturwandel soll erlebbar gemacht, die auswärtige Besucherinnen und Besucher der Pink- Stärken der Stadt herausgestellt werden. Floyd-Ausstellung „Their Mortal Remains“, die ex- klusiv in Deutschland im Dortmunder U zu sehen ist. Viele wissen beispielsweise nicht, dass Dortmund zu den grünsten Großstädten Deutschlands gehört Dortmund ist eine spannende und aufstrebende oder die Auszeichnung zur „Digitalsten Stadt Metropole. Die dafür notwendigen Prozesse sind Deutschlands“erhalten hat. Nicht nur die Stadt- angeschoben und Projekte realisiert – mutig, enga- entwicklungspolitik der beiden letzten Jahrzehnte giert, weitsichtig und erfolgreich. Das zeichnet uns hat positive Spuren hinterlassen, auch die Situation aus: Westfälische Dickköpfe arbeiten nachhaltig. auf dem Arbeitsmarkt hat sich nachweisbar beru- Erfolg spornt uns an. Die Geschichten in diesem higt. Dortmund hat die Arbeitslosenquote wieder Buch sowie die Webseite „dortmund-ueberrascht- unter die Zehn-Prozent-Marke gedrückt. Das ist dich.de“ sind schöne Begleiter, Dortmund aus neuer der tiefste Stand seit den 80er Jahren. Unsere Perspektive zu betrachten. Anstrengungen haben sich somit als richtig und erfolgreich erwiesen. Zukunftsweisende Schritte Herzliche Grüße der letzten Jahrzehnte, wie die Entwicklung des Technologie Parks, der Westfalenhütte oder auch des Gesamtareals PHOENIX haben den Standort nach vorne gebracht, Investoren überzeugt und Ullrich Sierau für Beschäftigung gesorgt. Die Wirtschaft boomt. Oberbürgermeister der Stadt Dortmund
8 Der Kirchentag ist in Dortmund gut aufgehoben, weil diese Stadt eindrucksvoll und beispielhaft gezeigt hat, dass man auch schwierige Umbrüche gut bewältigen kann. Die Dortmunder sind zuversichtlich geblieben, und Zuversicht ist das Gegengift gegen die Lust an der manchmal schon modischen Untergangsstimmung. HANS LEYENDECKER, PRÄSIDENT DES KIRCHENTAGES 2019 IN DORTMUND Das KONZERTHAUS DORTMUND ist eines der spannendsten Häuser in Europa. Hier spielen die besten Musiker aus aller Welt. Es ist ein Leuchtturm für Dortmund und im Brückstraßenviertel verwurzelt.“ DR. RAPHAEL VON HOENSBROECH, AKTUELLER INTENDANT UND GESCHÄFTSFÜHRER DES KONZERTHAUSES DORTMUND
10 EINE STADT. DORTMUND IST DIE GRÖSSTE STADT IN EINER DER AM DICHTESTEN BESIEDELTEN REGIONEN DER WELT UND HAT SEINE EINWOHNERZAHL UM 20.000 IN DEN LETZTEN FÜNF JAHREN AUF ÜBER 600.000 VIELE ERHÖHT. | DIE BELIEBTESTE SPORTART DER NATION HAT MIT DEM DEUTSCHEN FUSSBALLMUSE- UM EINE NEUE HEIMAT GEGENÜBER DEM DORTMUNDER HAUPTBAHNHOF ERHALTEN. | MIT FAST 25.000 PLÄTZEN IST DIE SÜDTRIBÜNE DES BVB IM SIGNAL IDUNA PARK DIE MIT ABSTAND GRÖSS- | ZIELE. TE STEHPLATZTRIBÜNE EUROPAS. DAS KELLERHOCHHAUS DER EHEMALIGEN UNION-BRAUEREI SORGT ALS DORTMUNDER U UND NEUES ZENTRUM FÜR KUNST UND KREATIVITÄT FÜR INTERNATIO- NALE AUFMERKSAMKEIT. | DER MIT 45 METERN GRÖSSTE WEIHNACHTSBAUM DER WELT STEHT AUF DEM DORTMUNDER WEIHNACHTSMARKT, BESTEHT AUS 1.700 ROTFICHTEN UND TRÄGT 48.000 LICH- TER. | DIE KOKEREI HANSA (1928–1992) BIETET ALS BEGEHBARE GROSSSKULPTUR FASZINIERENDE EINBLICKE IN DIE GESCHICHTE DER SCHWERINDUSTRIE. | DAS LWL-INDUSTRIEMUSEUM ZECHE ZOL- LERN IST BAUDENKMAL VON WELTRANG, SEINE MASCHINENHALLE WAR DAS ERSTE INDUSTRIEDENK- MAL DER REPUBLIK. | DER PHOENIX SEE MIT EINER WASSERFLÄCHE VON 24 HEKTAR IST GRÖSSER ALS DIE HAMBURGER BINNENALSTER. | ZU DORTMUNDS BELIEBTESTEN AUSFLUGSZIELEN ZÄHLEN NEBEN GRÜNOASEN WIE DEM WESTFALENPARK, BOTANISCHEN GARTEN ROMBERGPARK, REVIERPARK WISCHLINGEN UND FREDENBAUMPARK AUCH ZAHLREICHE BURGEN, SCHLÖSSER UND HERRENSIT- ZE. DIE SPÄTROMANISCHE REINOLDIKIRCHE BILDET DEN STÄDTEBAULICHEN UND GEOGRAFISCHEN MITTELPUNKT DER CITY. DER TRESORRAUM DER DEUTSCHEN BUNDESBANK IST SO GROSS WIE 25 EINFAMIENHÄUSER. | LAUT DER DATING-APP ,,JAUMO‘‘ LÄSST ES SICH AM DORTMUNDER HAUPT- BAHNHOF AM BESTEN FLIRTEN.
12 Wer heute durch das Jugendstil-Portal tritt, kann das kaum glauben: Drei Jahre nach der endgültigen Stilllegung der Zeche Zollern (1966) hatte die Gelsenberg AG die Maschinenhalle samt Inventar schon zum Abbruch ausgeschrieben. Erwarteter Schrottwert: 215 000 DM. Ihre Rettung gelang 1969. Diese Aktion führte 1979 bzw. 1984 zur Gründung der Industriemuseen in Westfalen und im Rheinland. Die Stadtkirche St. Reinoldi ist jeden Tag geöffnet, offen für ein vielfältiges Programm für die Stadtgesellschaft und zugleich ein geistliches Zentrum der Stadt. Das Foto gestattet einen Blick in den Chor der Kirche während der Renovierung im Jahr 2008. REINOLDIKIRCHE AM DEUTSCHEN EVANGELISCHEN KIRCHENTAG EIN ORT DER BEGEGNUNG Künstlerisches Kleinod, Stätte für Begegnungen, Vergangenheit verbunden. Die meisten der kostba- Wahrzeichen von Dortmund: Die Reinoldikirche hat ren Kunstschätze im Innenraum der dreischiffigen nicht nur aufgrund ihrer Lage inmitten der Stadt eine Basilika stammen aus dem Mittelalter, in Auftrag zentrale Bedeutung. Die evangelische Stadtkirche gegeben bei den renommiertesten Werkstätten der gehört zu den ältesten ihrer Art in Deutschland. damaligen Epoche. Der Altar aus den Niederlan- Zugleich ist ihre Geschichte, die bis ins 10. Jahr- den, Chorgestühl und Adlerpult, Taufbecken und hundert reicht, eng mit Dortmunds wechselvoller Holzskulpturen, die den Schutzpatron Reinoldus
13 und Kaiser Karl den Großen darstellen, sind Zeugen mittelalterlicher Blüte. Den Stellenwert symbolisier- te auch der Kirchturm, der 200 Jahre lang als das „Wunder von Westfalen“ galt. Mit einer Höhe von 112 Metern stellte er vom 15. bis ins 17. Jahrhundert andere Gebäude in den Schatten. Am Ende des zweiten Weltkrieges wurde der Sa- kralbau größtenteils zerstört, aber nach der Stunde Null unter Leitung des Architekten Herwarth Schulte auch mit großem Engagement der Bürgerschaft wieder aufgebaut. Die Sehenswürdigkeiten hat der Glaskünstler Gottfried von Stockhausen Mitte der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts mit Kirchenfenstern bereichert, die aus 100.000 farbigen Einzelscheiben bestehen. Eine mittelalterliche Chor- verglasung hat noch im Turm ihren Platz – unweit von einer der größten Stahlglocken Deutschlands: Durchmesser 2,52 Meter und 6.500 Kilogramm schwer. Eine neue Orgel wird in der mit mehreren Millionen Euro sanierten Kirche ab 2019 eingebaut. Teil der Chorverglasung des mittleren 15. Jahrhunderts: Nur dieses Mit Kulturveranstaltungen aller Art bietet St. Reinoldi eine mittelalterliche Fenster existiert noch heute. Die „Kirchenväter“ schmücken inzwischen den Turmraum. ein vielfältiges Programm für die Stadtgesellschaft und ist zugleich ein geistliches Zentrum der Stadt, täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Beim Deutschen Evangelischen Kirchentag im Juni 2019 wird das Gotteshaus ein wichtiger Veranstaltungsort und Treffpunkt sein. Sockel von Apostelfiguren im Chorraum der Kirche.
14 Die unvergessliche Bühnenrequisite des Lehrers überragt die „The Wall“- Galerie. „Their Mortal Remains“ vereint all jene Phänomene, die stellvertretend für Pink Floyds Beziehung zu Musik, Kunst, Design, Technik und Performance stehen. Kurzum: „Their Mortal Remains“ bietet einzigartige Unterhaltung. Foto von Roger Waters, das während der Aufnahmen von „Wish You Were Here“ im Studio 3, Abbey Road Studios, London, im Juli 1975 entstand. Das Format der Ausstellung in Dortmund steht für Erlebnis pur und für ein hohes Maß an Exklusivität, schließlich war sie bisher nur in der englischen und der italienischen Hauptstadt zu sehen.
15 AUSSTELLUNG „THEIR MORTAL REMAINS“ – PINK FLOYD IST ZURÜCK IN DORTMUND DORTMUNDER U FESTIGT SEINEN RUF ALS KULTURELLER HOTSPOT IN DEUTSCHLAND Eine der erfolgreichsten Musikbands aller Zeiten WIE HOCH SCHÄTZEN SIE DEN IMAGEGEWINN FÜR DIE ist zurückgekehrt nach Dortmund: Die Pink-Floyd- STADT EIN? Ausstellung „Their Mortal Remains” nimmt Besu- Erst London, dann Rom, jetzt Dortmund: Die cherinnen und Besucher nach Stationen in London Pink-Floyd-Ausstellung zählt zu den kulturellen und Rom mit auf eine multimediale Tour durch Highlights dieses Jahres in Deutschland und bringt die 50-jährige Geschichte der Band und bietet in Musikgeschichte mit weltweiter Bedeutung nach Dortmund einen exklusiven Einblick in den Pink- Nordrhein-Westfalen. Die Ruhrgebietsmetropole Floyd-Kosmos. Edwin Jacobs, seit Januar 2017 neuer Dortmund festigt damit den Ruf der Stadt als kul- Chef im Dortmunder U, beantwortet die wichtigsten tureller Hotspot. Fragen rund um das Kulturereignis. WARUM LOHNT SICH DER BESUCH DER AUSSTELLUNG? DIE AUSSTELLUNG HAT IHREN URSPRUNG IN LONDON, „Their Mortal Remains“ setzt neue Maßstäbe. Den DANACH FOLGTE ROM. WARUM NUN DORTMUND? Besucher erwartet eine vielschichtige Retrospektive in Im Dortmunder U verbinden sich auf eindrucksvolle multimedialer Umsetzung, die ihn auf eine moderne Weise früher und heute. Denn Pink Floyd hatte die Reise in die Geschichte der Rockmusik mitnimmt. Ruhrgebietsmetropole bereits im Zuge der weltbe- Pink Floyd hat nachhaltig die Musikwelt geprägt. rühmten „The Wall“-Tour 1980/81 besucht, die nur Das macht die Ausstellung für alle, die sich für Musik durch die vier Städte Los Angeles, New York, London und Rebellen der Zeitgeschichte begeistern, zum und Dortmund führte. unvergesslichen Erlebnis. WARUM IST DAS DORTMUNDER U ALS AUSSTELLUNGSORT Das fliegende Schwein im Treppenhaus des U weist den Weg zur SO GEEIGNET? Ausstellung. Das ikonische Dortmunder U als Ausstellungsort ist das Wahrzeichen der Stadt, war Leuchtturmprojekt der „Kulturhauptstadt Europas – RUHR.2010“ und hat sich seitdem zu einem Zentrum für Kunst und Kreativität entwickelt. Als weit sichtbares Zeichen des Aufbruchs und Strukturwandels im Ruhrgebiet bietet es den perfekten Rahmen für das innovative Konzept der Pink-Floyd-Ausstellung.
16 LEBENDIGER ORT DER BEGEGNUNG DAS DEUTSCHE FUSSBALLMUSEUM BEEINDRUCKT MIT VIELFÄLTIGEM PROGRAMM Seit der Eröffnung im Oktober 2015 hat sich das verschiedenster Art möglich: Vorträge, Film-Previews, Deutsche Fußballmuseum in Dortmund als attrak- Pressekonferenzen, Galas, Workshops, Firmenfeste tives Ausflugs- und Reiseziel mit starken Impulsen oder auch private Feiern. Das Deutsche Fußballmu- auch für die Metropole Rhein-Ruhr etabliert. Rund seum wurde bereits zweimal für den renommierten 1.600 Exponate, 25 Stunden Filmmaterial, künst- „Location Award“ nominiert, der an herausragende lerische Installationen und zahlreiche interaktive Veranstaltungsorte in Deutschland verliehen wird. Stationen setzen die Erlebniswelt des deutschen Das Team um Museumsdirektor Manuel Neukirchner Fußballs abwechslungsreich in Szene. Neben der setzt immer wieder neue Akzente und blickt über Dauerausstellung sorgen erfolgreiche Sonderaus- den Tellerrand des aktuellen Fußballgeschehens stellungen, stimmungsvolle Events und das kreative hinaus. Denn der Fußball fasziniert quer durch alle Veranstaltungsprogramm für lebendige Vielfalt. In gesellschaftlichen Schichten und Generationen die dem multifunktionalen Ausstellungshaus sind Events Menschen weltweit und ist ein Brennpunkt histori-
17 scher, künstlerischer oder politischer Entwicklungen. Um diese Vielfalt abzubilden, hat das Deutsche Fuß- ballmuseum mit seinem Veranstaltungsprogramm „ANSTOSS“ ein erfolgreiches Format für Fußball- kultur entwickelt. Vielseitige Events spannen dabei einen Bogen von Traditionsabenden über Soccer Slams und Taktik Talks bis hin zu Filmvorführungen. Auf diese Weise bietet das Museum ein lebendiges Forum für alle Fußballinteressierten und nimmt aktiv an der Debatte über den Sport teil. Feste In- stitutionen im Spielplan sind zudem die auf lange Sicht ausverkauften Quizabende mit Deutschlands erfolgreichstem Fußball-Comedian Ben Redelings und der Vorlesetag, den das Deutsche Fußballmu- seum seit Ende November 2018 in Kooperation mit der Stiftung Lesen ausrichtet. Das Herzstück bleibt aber die Dauerausstellung. In einer multimedialen und interaktiven Inszenierung werden eigene Erinnerungen wieder lebendig: Ausstellungsbereich: Das Wunder von Bern wird hier spürbar. wie Gerd Müller unnachahmlich aus der Drehung schießt, Uli Hoeneß in den Belgrader Nachthim- mel drischt, Olli Bierhoff das Golden Goal erzielt, Deutschland zur Halbzeit 5:0 gegen Brasilien führt, wie der Sommer 2006 in Deutschland zum Märchen wird. Plötzlich hört man aus dem Off, dass Rahn jetzt endlich schießen müsste... Gefühle kommen hoch. Durch ein Stück Stoff, gezeichnet von Spuren packender Zweikämpfe. Durch Geräusche, Stimmen, Jubel. Durch unvergessene Spielszenen. Durch Schuhe, denen noch Gras anhaftet. Durch Pokale, in denen sich der Glanz großer Momente spiegelt. Dazwischen offenbaren Objekte, die zunächst unscheinbar anmuten, zahlreiche kleine und große Geschichten des Fußballs. Jährlich erleben über 200.000 Besucherinnen und Besucher des Deutsche Fußballmuseums eine faszinierende Zeitreise. Mit der Gründung einer Hall of Fame des deutschen Fußballs mit den größten Spieler- und Trainerpersönlichkeiten entsteht im Jahr 2019 eine weitere spektakuläre Ausstellungsattraktion. Ausstellungsbereich: Training und Taktik wird hier spielerisch erklärt.
18 Meine Geburtsstadt fasziniert mich immer wieder. Mit viel Engagement, Weitblick und Mut werden Zukunftsherausforderungen erfolgreich angepackt. Dabei ein wenig mithelfen zu können, macht mich glücklich und auch ein bisschen stolz. UWE SAMULEWICZ, VORSITZENDER DES VORSTANDES DER SPARKASSE DORTMUND Seit 1998 bin ich Dortmunder und das gerne. Dortmund ist in meinen Augen die richtige Stadt für Digitalisierungsprojekte. Denn Digitalisierung heißt Wandel. Und dass Dortmund Wandel kann, hat es bereits bewiesen. DR. JAN FRITZ RETTBERG, LEITER DES CHIEF INFORMATION/INNOVATION OFFICE (CIO) UND GESCHÄFTSFÜHRER ALLIANZ SMART CITY DORTMUND
19 EINE STADT. VIEL ÖKOLOGIE.
20 EINE STADT. MIT 70,7 PROZENT FREIFLÄCHE GEHÖRT DORTMUND ZU DEN GRÜNSTEN GROSSSTÄDTEN EURO- PAS | 150.000 BÄUME STEHEN AN DORTMUNDER STRASSEN, IN GRÜNANLAGEN UND AUF SONSTI- VIEL GEN STÄDTISCHEN FREIFLÄCHEN. | DAS DEUTSCHE ROSARIUM IM WESTFALENPARK IST MIT 2.800 SORTEN EINE DER GRÖSSTEN ROSENSAMMLUNGEN DER WELT. | DIE 26 NATURSCHUTZGEBIETE IN DORTMUND MIT EINER GESAMTFLÄCHE VON 1.690 HA MACHEN SECHS PROZENT DER STADTFLÄCHE | ÖKOLOGIE. AUS. DIE NORDSTADT IST STOLZ AUF DEN GRÖSSTEN ZUSAMMENHÄNGENDEN ALTBAUBESTAND IM RUHRGEBIET. | KOMMUNAL, NATIONAL UND INTERNATIONAL PFLEGT DIE STADT DORTMUND ALS MITGLIED DES KLIMA-BÜNDNISSES MIT 1.700 KOMMUNEN AUS 26 EUROPÄISCHEN LÄNDERN INTENSIVE PARTNERSCHAFTEN. | MIT DEM MASTERPLAN ENERGIEWENDE UND SEINEN 214 MASS- NAHMEN BEGEGNET DIE STADT DORTMUND DEN HERAUSFORDERUNGEN DER ENERGIEWENDE MIT HOHER GESELLSCHAFTSPOLITISCHER VERANTWORTUNG. | DORTMUND, ERSTE FAIRTRADE-STADT IM RUHRGEBIET, IST SEIT 2009 VORBILDLICHER TEIL DER KAMPAGNE FAIRTRADE-TOWNS IN 30 LÄN- DERN MIT RUND 2.000 STÄDTEN, DARUNTER LONDON, ROM, BRÜSSEL UND SAN FRANCISCO. LAUT STUDIE DES INTERNATIONALEN STÄDTENETZWERKES ICLEI IST DER PHOENIX SEE WELTWEITES VOR- BILD FÜR NACHHALTIGE STADTENTWICKLUNG. DORTMUND SOLL IN DEN NÄCHSTEN JAHREN ZUR PILOTREGION FÜR E-MOBILITÄT MIT DER GRÖSSTEN LADEINFRASTRUKTURDICHTE IN DER REGION AUSGEBAUT WERDEN. | DIE STADT DORTMUND IST SEIT DEM JAHR 2012 GRÜNDUNGSMITGLIED DER INITIATIVE ,,KOMMUNEN FÜR BIOLOGISCHE VIELFALT‘‘.
22 Dortmund setzt bei PHOENIX auf den integrativen Wandel von Industrierelikten, die sich bislang dem urbanen Kontext entzogen haben. PHOENIX STRAHLT WEIT ÜBER DIE REGION DEUTSCHER STÄDTEBAUPREIS 2018 GEHT AN DIE STADT DORTMUND Der Städtebaupreis 2018 geht nach Dortmund! dung der Deutschen Akademie für Städtebau „Die Kombination aus urbanem, historisch ge- und Landesplanung (DASL). wachsenem Kern, einem Gewerbe-, Freizeit- und Kulturstandort sowie einem hochattraktiven Oberbürgermeister Ullrich Sierau, Oberbürger- Wohn-, Arbeits- und Dienstleistungsstandort meister a.D. Gerhard Langemeyer und Baude- am See ist überregional einzigartig. Aufgrund zernent Ludger Wilde nahmen den Preis am 27. der vielschichtigen Qualitäten erreicht PHOENIX September 2018 im Kleinen Haus des Staatsthe- regionale Strahlkraft über das Stadtgebiet von aters in Mainz entgegen. „Die kontinuierliche Dortmund hinaus.“ So lautet die Jury-Begrün- Zusammenarbeit aller Beteiligten an der neuen
23 Dortmunder Stadtlandschaft PHOENIX kann zu an zeitgemäße Lebensformen ebenso Rechnung Recht als Musterbeispiel für den exzellenten wie den Herausforderungen an die Gestaltung Strukturwandel vom Industriezeitalter zur post- des öffentlichen Raumes, dem sparsamen Res- industriellen Stadt gewertet werden“, gab die sourcenverbrauch sowie den Verpflichtungen Jury weiterhin bekannt. gegenüber der Orts- und Stadtbildpflege. Das Projekt „PHOENIX – Eine neue Stadtland- schaft in Dortmund“ ist in der Form einmalig DER DEUTSCHE in der Bundesrepublik und vereinte öffentliche und private Investoren. Die interdisziplinär STÄDTEBAUPREIS zusammengesetzte Jury (Stadtplanung, Archi- • hat die Förderung einer zukunftsweisenden tektur, Freiraumplanung und Denkmalpflege) Planungs- und Stadtbaukultur zum Ziel, unter Vorsitz von Prof. Undine Giseke würdigte • prämiert in der Bundesrepublik Deutschland die hohe stadträumliche Qualität, die durch die realisierte städtebauliche Projekte, die sich selbstverständliche Verzahnung und neue Nut- durch nachhaltige und innovative Beiträge zungscodierung der beiden ehemaligen Industrie- zur Stadtbaukultur sowie zur räumlichen areale PHOENIX West und Ost mit dem Stadtteil Entwicklung im städtischen und ländlichen Hörde und darüber hinaus mit der Gesamtstadt Kontext auszeichnen und geschaffen wurde. Das Projekt trägt in heraus- • ist mit einem Preisgeld von 15.000 Euro ragender Weise den aktuellen Anforderungen verbunden. Nahmen den Städtebaupreis in Mainz für die seinerzeit wagemutige Idee entgegen, das Stahlwerksgelände von PHOENIX Ost zu fluten: Oberbürgermeister a.D. Dr. Gerhard Langemeyer, Oberbürgermeister Ullrich Sierau und Dezernent Ludger Wilde.
24 NATUR PUR LÜTGENDORTMUND ERWACHT.
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26 WEGE ZUR NACHHALTIGKEIT EINE UMWELTVERTRÄGLICHE ZUKUNFT IST EINS DER ZENTRALEN THEMEN DES EVANGELISCHEN KIRCHENTAGES 2019 IN DORTMUND. ÜBER DIE WEGE DORTHIN SOLL NICHT NUR DISKUTIERT WERDEN. SIE SIND AUCH BEGEHBAR. Drei Wege zur Nachhaltigkeit soll es beim Kirchen- eine ökumenische Wohnungslosen-Initiative und tag (19. – 23. Juni 2019) geben. Jeder unter einem ein Wohnprojekt am Programm. Beim dritten Weg anderen Motto. Die Veranstalter wollen damit zu- „Der Norden verbindet“ stellen Gemeinschaftsgär- sammen mit Dortmunder Initiativen Umweltschutz, ten, Fahrrad-Selbsthilfe-Werkstatt und Integrations- soziale Gerechtigkeit und Transformation hautnah Projekte im Dortmunder Norden ihre Arbeit vor. erlebbar machen. An den drei Veranstaltungstagen im Juni sind Stadt- Einer der Wege steht unter dem Motto „Der Süden führungen über die Wege geplant. „Besucherinnen is(s)t fair“. Ein Rundgang, bei dem es auch um und Besucher können die Wege aber auch allein biofaire Produktion, nachhaltigen Konsum und gehen“, betont Gunda von Fircks vom Institut für biodiverse Gärten geht. Auf dem Weg durch den Kirche und Gesellschaft der Evangelischen Kirche Osten und Westen der Stadt geht es auch um die von Westfalen, das die Routen organisiert. „Es wird soziale Nachhaltigkeit. Hier beteiligen sich unter gedruckte Karten aber auch eine Smartphone- anderem Fahrrad-Selbsthilfe-Werkstatt, Imkereien, Anwendung zur Planung der Route geben“.
27 Nachhaltigkeit ist Teil der DNA des Kirchentages. Es ist wunderbar, dass dieses Projekt in Dortmund über den Kirchentag hinaus wirken wird. DR. STEFANIE RENTSCH, KIRCHENTAG Mit dem Projekt „Wege zur Nachhaltigkeit“ dokumentiert Dortmund, dass unsere Stadt Vorbild für nachhaltige Entwicklung ist. Dortmund, auch bekannt als „Hauptstadt des Fairen Handels“, nutzt den Deutschen Evangelischen Kirchentag vom 19. bis 23. Juni dazu, die Vielzahl von Initiativen miteinander zu verknüpfen, die sich für eine umweltverträgliche und gerechte Zukunft einsetzen. Das Projekt, gefördert durch die Stiftung Umwelt Dr. Stefanie Rentsch vom Kirchentag, Klaus Breyer vom Institut und Entwicklung NRW, wird über den Kirchentag für Kirche und Gesellschaft, Prof. Dr. Uwe Schneidewind vom Wuppertal-Institut, Alfred Buß von der Stiftung Umwelt und hinaus bestehen bleiben. „Sonst wäre es ja nicht Entwicklung sowie OB und Schirmherr Ullrich Sierau erläuterten nachhaltig“, erzählt von Fircks. „An jeder Station soll das Projekt „Wege zur Nachhaltigkeit“. Ziel ist die Bildung eines ein QR-Code angebracht werden, über den un- NRW-Netzwerkes über den Kirchentag hinaus. sere Gäste mehr über den einzelnen Ort erfahren können.“ Gerade die örtlichen Initiativen seien für die Be- wahrung der Schöpfung wichtig, betont Klaus Breyer, der Leiter des Institutes für Kirche und Gesellschaft. „In Dortmund gibt es eine Vielzahl von Projekten, die auf sehr ermutigende Weise eine Antwort auf die zentrale Zukunftsfrage geben: Wie können wir so leben und arbeiten, dass alle Menschen, auch nachfolgende Generationen, auf unserer Erde menschenwürdig leben können?“ Die Kirchentagsbesucherinnen und -besucher bekom- men bei einem Spaziergang über die Wege einen nachhaltigen Eindruck davon. www.wegezurnachhaltigkeit.de
28 Der Bedarf an zusätzlichem Wohnraum ist in Dortmund als attraktive und wachsende Universitätsstadt im landesweiten Vergleich besonders ausgeprägt. Wir haben für die Stadt daher das jährliche Budget von 30 auf 35 Millionen Euro angehoben. INA SCHARRENBACH, MINISTERIN FÜR HEIMAT, KOMMUNALES, BAU UND GLEICHSTELLUNG DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN Ich bin in Dortmund geboren, aufgewachsen, habe hier studiert, mich selbstständig gemacht, und bin immer noch hier, genauso wie meine Familie! Das war sicherlich nicht so geplant, aber Dortmund ist ein toller Ort für sehr viele Dinge! Der ganz besondere Schlag Mensch in Dortmund ist geradeaus, ehrlich und direkt. KARSTEN BRINSA, GESCHÄFTSFÜHRER UND GRÜNDER LUUPS VERLAG
29 EINE STADT. VIEL INTERNATIONALITÄT.
30 EINE STADT. SEIT DER INDUSTRIALISIERUNG IST DORTMUND EINE ZUWANDERUNGSSTADT, HEUTE HABEN MEHR VIEL ALS 200.000 EINWOHNER EINE ZUWANDERUNGSGESCHICHTE. DAVON SIND KNAPP 100.000 DEUT- SCHE. | RUND 120 MIGRANTENORGANISATIONEN ENGAGIEREN SICH FÜR DIE GESELLSCHAFTLICHE, POLITISCHE UND WIRTSCHAFTLICHE TEILHABE VON MENSCHEN MIT ZUWANDERUNGSGESCHICH- TE. MENSCHEN AUS 160 NATIONEN FÜHLEN SICH IN DORTMUND ZU HAUSE. DORTMUND IST INTERNATIO- SCHON 2008 DER CHARTA DER VIELFALT BEIGETRETEN. | AUCH VOR DEM HINTERGRUND WELT- WEITER KRISEN UND KONFLIKTE RICHTET DIE STADT DORTMUND IM „BÜRO FÜR INTERNATIONALE BEZIEHUNGEN UND NACHHALTIGE ENTWICKLUNGEN“ IHRE ARBEIT STÄRKER EUROPÄISCH, INTERNA- | NALITÄT. TIONAL UND GLOBAL AUS. DORTMUND PFLEGT OFFIZIELLE PARTNERSCHAFTLICHE BEZIEHUNGEN ZU STÄDTEN IN DER GANZEN WELT: ZU AMIENS (FRANKREICH), LEEDS (ENGLAND), BUFFALO (USA), NETANYA (ISRAEL), NOVI SAD (SERBIEN), ROSTOW AM DON (RUSSLAND), XI’AN (CHINA), TRABZON (TÜRKEI) SOWIE ZU ZWICKAU. | DAS KOOPERATIONSPROJEKT ,,ANGEKOMMEN IN DEINER STADT DORTMUND‘‘ HAT IN DEN JAHREN 2016 UND 2017 DEN „MIXED UP“ PREIS GEWONNEN. | DAS IN- TEGRATIONSPROJEKT „KINDERSTUBEN IN DER DORTMUNDER NORDSTADT” IST ALS BUNDESWEIT HERAUSRAGENDES BEISPIEL MIT DEM PREIS „SOZIALE STADT“ 2016 GEEHRT WORDEN. | IN DER DORTMUNDER STADT- UND LANDESBIBLIOTHEK KÖNNEN DIE NUTZERINNEN UND NUTZER MEDIEN IN MEHR ALS 111 SPRACHEN AUSLEIHEN. KEINE ANDERE BIBLIOTHEK IN DEUTSCHLAND VERLEIHT BÜ- CHER IN SO VIELEN SPRACHEN. | MIT DEM MEHRFACH AUSGEZEICHNETEN INTEGRATIONSNETZWERK ,,LOKAL WILLKOMMEN‘‘ STELLT SICH DORTMUND DEN HERAUSFORDERUNGEN DER ZUWANDERUNG UND NIMMT DABEI EINE VORREITERROLLE IN DER BUNDESREPUBLIK EIN.
32 PORTRÄT GESELLSCHAFT FÜR CHRISTLICH- JÜDISCHE ZUSAMMENARBEIT WENN DIE VIOLINEN NACH HOFFNUNG KLINGEN Wie lässt sich Geschichte eindrucksvoller vermitteln als über Geschichten? Und wenn eine Violine mit ihren ohnehin seelenvollen Klängen ihre eigene dazu erzählt, ist Geschichte sogar fühlbar. Die „Violinen der Hoffnung“ berühren gleich mit meh- reren Geschichten und erzählen doch eine – die des Holocausts. Ein sehr ergreifendes Projekt, das die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Dortmund e.V. (GCJZ) im November 2018 aus Tel Aviv in die Stadt geholt hat. Deutschlandweit entstanden nach Ende des Nazi- Regimes christlich-jüdische Gesellschaften mit dem „Ziel, die Solidarität aller Menschen ohne Unter- schied ihres Glaubens, ihrer Herkunft oder ihres Ge- schlechts“ zu verwirklichen – auch, um eine Isolation der wieder entstehenden jüdischen Gemeinden in der Bundesrepublik zu vermeiden. Schon die zweite Gesellschaft bildete sich 1954 in Dortmund und Amnon Weinstein hat im Dezember 2016 von Frank-Walter Steinmeier, damals noch Außenminister der Bundesrepublik Deutschland, das Bundesverdienstkreuz erhalten.
33 Amnon Weinsteins ältester Sohn Avshalom wird die Geigen- bauertradition samt Projekt „Violinen der Hoffnung“ fortsetzen. arbeitet bis heute daran, Geschichtsbewusstsein sehen, zu hören und zu erleben waren – u.a. im zu wecken und demokratisches Handeln zu för- Konzerthaus, mit den Dortmunder Philharmonikern dern. „Gerade in einer so weltoffenen Stadt wie oder beim bislang einmaligen Schulprogramm im Dortmund“, so Vorstandsmitglied Dr. Julia Sattler, Orchesterzentrum. Jede einzelne der über Jahr- mit einer „sehr diversen Bevölkerung“, seien offene zehnte gesammelten Geigen hat die Gräuel des interkulturelle und -religiöse Veranstaltungen wich- Naziregimes auf ihre Weise überlebt, verstaubt tig, um die verschiedenen Bevölkerungsgruppen, und verstummt in einer dunklen Kiste, bis Amnon Jung und Alt, zusammenzubringen. Weinstein sich in den 90er-Jahren entschloss, die- sen Violinen ihre Stimme wiederzugeben. Liebevoll Emotional überwältigend haben das ganz offen- restauriert erzählen sie nun neben der Musik ihre sichtlich die „Violinen der Hoffnung“ geschafft, Geschichte – und die des Holocausts. Eine nachhal- die mit den Geigenbauern Amnon und Avshalom tige Erinnerungsarbeit. Weinstein auf Initiative von GCJZ-Vorstandsmitglied Georg Borgschulte eine Woche in Dortmund zu www.gcjz-dortmund.de Wenn wir die Instrumente wieder zum Leben erwecken, sie vor Publikum spielen, dann ist das der größte Beweis, dass die Nazis gescheitert sind. Unsere Geigen bedeuten den Sieg der Menschlichkeit über das Böse und den Hass. AMNON WEINSTEIN
STÄDTEPARTN 34 STÄDTEPARTNERSCHAFTEN DIE NEUN PARTNERSTÄDTE DORTMUNDS THE NINE TWIN TOWNS OF DORTMUND Leeds, Zwickau, Großbritannien innerdeutsche Partnerschaft seit 1988 seit 1969 Trabzon, Türkei seit 2014 Rostow am Don, Russland seit 1977 Netanya, Israel seit 1981 Amiens, Frankreich Novi Sad, Serbien Xi‘an, China seit 1960 seit 1982 seit 1992
NERSCHAFTEN 35 AMIENS, FRANKREICH AMIENS, FRANCE Die erste Städtepartnerschaft Dortmunds, die mit der französischen Stadt Amiens geschlossen wurde, besteht seit 1960. Amiens, 130 km nördlich von Paris gelegen, ist die Hauptstadt der Re- gion Picardie und des Departement Somme. Die Einwohnerzahl von Amiens beträgt ca. 130.000. Besondere Bedeutung hat die Fülle von historischen, kulturellen und landschaftlichen Schätzen, die der Stadt Amiens die nationale Auszeichnung „Ville d’Art et d’Histoire“ („Stadt der Kunst und der Geschichte“) eingetragen hat. Dortmund’s first twin town partnership with the French town of Amiens dates back to 1960. Amiens, 130 km north of Paris, is the capital of the Picardie region and Somme department and has a popu- lation of around 130,000. The city is renowned for its historical, cultural and scenic treasures which have earned Amiens the national Ville d’art et d’histoire (City of Art and History) award. www.amiens.fr
36 BUFFALO, USA BUFFALO, USA Die Partnerschaft mit Buffalo wurde im Jahr 1978 mit Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde während der „Dortmunder Tage” offiziell. Buffalo liegt am Ost-Ende des Erie Sees im Staat New York und zählt ca. 260.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Die Stadt ist geprägt von Fertigungsindustrien und damit ein bedeutender Wirtschaftsstandort. Doch auch die Wissenschaft hat eine hohe Bedeu- tung: In der Region Buffalo sind 15 Hochschulen und weitere Studieneinrichtungen angesiedelt. Das kulturelle Leben wird bestimmt durch eine Vielzahl von regelmäßig stattfindenden Festivals. The twinning with Buffalo became official in 1978 when the twinning document was signed during the “Dortmund Days”. Buffalo is located on the eastern shores of Lake Erie in the state of New York and is home to approximately 260,000 residents. The city is marked by manufacturing industries and for this reason has become a major business location. Science is another significant factor: The Buffalo region has 15 colleges and universities in addition to other academic institutions. The city’s cultural life features numerous festivals which are celebrated every year. www.ci.buffalo.mn.us ROSTOW AM DON, RUSSLAND ROSTOV-ON-DON, RUSSIA Der Ratsbeschluss für die Städtepartnerschaft mit Rostow wurde im Jahr 1977 gefasst, und die Un- terzeichnung der Partnerschaftsurkunde erfolgte noch im selben Jahr. Rostow liegt am Ufer des Don, ca. 40 km nördlich der Mündung des Flusses in das Asowsche Meer. Sie zählt rd. 1,1 Mio. Einwohner und ist damit die zweitgrößte der Dortmunder Partnerstädte. Die wirtschaftliche Bedeutung der Stadt liegt vor allem in ihrer Funktion als Verkehrsknotenpunkt. Daneben ist die Wirtschaft geprägt von industrieller Produktion, vor allem Maschinenbau, Metallverarbeitung und Nahrungsmittelindustrie. Der Schwerpunkt des kulturellen Lebens in Rostow liegt in der Musik, besonders Jazz. Dortmund City Council passed a resolution to enter into a twinning agreement with Rostov-on-Don in 1977 and the official twinning charter was signed in the same year. The River Don flows through Rostov, which is located approximately 40 km north of the river’s estuary and into the Sea of Azov. Rostov has around 1.1 million residents, making it the second-largest of Dortmund’s twin cities. Its economic significance is based mainly on the city’s capacity as a traffic hub, while also being an important industrial centre, first and foremost for the mechanical engineering and metal processing sectors and the food industry. Rostov’s cultural scene is known for its focus on music, especially jazz. www.rostov-gorod.ru
37 NETANYA, ISRAEL NETANYA, ISRAEL Seit dem Jahr 1981 besteht die Partnerschaft mit Netanya in Israel. Netanya liegt an der Mittelmeerküste zwischen Tel Aviv und Hadera. Die Einwohnerzahl beträgt ca. 195.000, wobei ein steter Zuzug zu verzeichnen ist. Prägend für die Wirtschaft Netanyas sind der Tourismus und die Diamanten-Industrie, wobei auch andere Sektoren wie z. B. die Textil-, Kunststoff- und Pharmaindustrie wachsende Bedeu- tung gewinnen. Die Stadt verfügt über ein breit gefächertes Kultur- und Freizeitprogramm, verbunden mit der Möglichkeit, viele israelische Sehenswürdigkeiten in relativ kurzer Zeit zu erreichen. The twinning agreement with Netanya in Israel was signed in 1981. Netanya is located on the Mediterranean coast between Tel Aviv and Hadera. The city has a population of 195,000, which is constantly growing. Netanya’s economy is based mainly on tourism and the diamond industry, with other sectors such as the textile, plastics and pharmaceutical industries gaining increasing importance. The city features a wide range of cultural and leisure facilities, and many of Israel’s sights are only a short journey away. www.netanya.muni.il NOVI SAD, SERBIEN NOVI SAD, SERBIA Die Partnerschaft mit Novi Sad besteht seit 1982. Novi Sad, die Hauptstadt der Autonomen Provinz Vojwodina, liegt am Ufer der Donau. Sie hat ca. 250.000 Einwohner. Die Wirtschaft Novi Sads ist geprägt durch die industrielle Produktion. Die Wiederaufbauarbeiten nach den Zerstörungen des Krieges führten zu neuem Aufschwung. Bedingt durch die Lage am Ufer der Donau ist Novi Sad ein touristischer Anziehungspunkt. Besonderes Kennzeichen des kulturellen Lebens sind die dort lebenden unterschiedlichen Nationalitäten, die sich in Amateurgruppen in Kultur, Kunst und Folklore einbringen. Dortmund and Novi Sad have been twin cities since 1982. Novi Sad, the capital of the Autonomous Province of Vojvodina, is located on the shores of the River Danube and home to 250,000 residents. Novi Sad is a centre of the manufacturing industry. The reconstruction works following the destruction during the war have resulted in an economic revival. Due to its location on the shores of the River Danube, Novi Sad is a tourist magnet. Its thriving cultural scene benefits from different nationalities involved in a wide range of amateur culture, art and folklore groups. www.novisad.rs
38 LEEDS, GROSSBRITANNIEN LEEDS, UNITED KINGDOM Die Städtepartnerschaft mit Leeds wurde im Jahr 1969 in Dortmund beurkundet. Leeds – im Zentrum Großbritanniens – ist das finanzielle und wirtschaftliche Zentrum in West Yorkshire und mit einer Einwohnerzahl von 751.500 die drittgrößte Stadt im Vereinigten Königreich. Der Dienstleistungssektor und die industrielle Produktion sind die bedeutendsten Wirtschafts- bereiche. Des Weiteren prägen zwei Universitäten, neun Fachhochschulen und eine lebendige Kulturszene das Bild der Stadt. The twinning charter with Leeds was officially signed in Dortmund in 1969. Located right in the middle of Great Britain, Leeds is the financial and commercial centre for the West Yorkshire urban area and is the UK’s third largest city with a population of 751,500. Financial and legal services together with manufacturing make up Leeds’s most significant economic sectors. The city has two universities and nine universities of arts and applied sciences and is renowned for its vibrant cultural scene. www.leeds.gov.uk XI’AN, CHINA XI’AN, CHINA Die Partnerschaft mit Xi’an besteht seit 1992. Die Stadt liegt in der Guanzhong-Ebene und ist Hauptstadt der Provinz Shaanxi. Die Einwohnerzahl beträgt ca. 8,5 Mio., so dass Xi’an die mit Abstand größte der Dortmunder Partnerstädte ist. Kennzeichnend für die Wirtschaft Xi’ans ist die Industrie, wobei der Technologiesektor das größ- te Wachstumspotenzial aufweist. Die Kultur ist geprägt vom historischen Erbe der Stadt, das sich überall im Stadtbild zeigt. Daneben hat die Vielzahl von Forschungs- instituten und technologischen Entwicklungszentren Einfluss auf das Renommee Xi’ans. Xi’an has been a twin city of Dortmund since 1992. The city is located in the Guanzhong Plain and is the capital of Shaanxi province. Its population of around 8.5 million makes Xi’an the biggest by far among Dortmund’s twin cities. Its economy is marked by industry, with Xi’an’s technology sector featuring the largest growth potential. The city’s culture descends from its historical heritage, traces of which can be found throughout its centre. In addition, its large number of research institutes and technological development centres has a major influence on the renown of Xi’an. www.xa.gov.cn
39 ZWICKAU, SACHSEN (DEUTSCHLAND) ZWICKAU, SAXONY (GERMANY) Die partnerschaftlichen Beziehungen zur Stadt Zwickau wurden 1988, noch zu Zeiten der DDR, geschlossen und bestehen auch nach der Wiedervereinigung Deutschlands fort. Zwickau ist die viertgrößte Stadt Sachsens; sie zählt ca. 90.000 Einwohner. Die Wirtschaftsregion Chemnitz-Zwickau ist eines der wichtigsten Wachstumsgebiete in den neuen Bundesländern. Charakteristisch für das Erscheinungsbild Zwickaus ist die historische Bausubstanz aus sechs Jahrhunderten. Die Altstadt ist voller Zeugnisse vergangener Zeiten. Besonders zu nennen sind hier die Ratsschulbibliothek und der Dom St. Marien. The twinning charter with Zwickau was signed in 1988, during the era of the German Democratic Re- public, and has continued to exist even after Germany’s reunification. Zwickau is Saxony’s fourth-largest city and has a population of around 90,000, the Chemnitz-Zwickau economic region being one of the most important growth areas in Germany’s new federal states. Zwickau is marked by its carefully preserved buildings spanning six centuries. Its historic old town features relics of past centuries, such as the Library of the Council School (Ratsschulbibliothek) and the Cathedral of St. Marien. www.zwickau.de TRABZON, TÜRKEI TRABZON, TURKEY Die Städtepartnerschaftsurkunde wurde 2014 unterzeichnet. Somit schließt die Städtepartnerschaft an die seit 2010 bestehende Projektpartnerschaft an. Die Küstenstadt Trabzon liegt am östlichen Rand des Schwarzen Meeres. Die Einwohnerzahl beträgt etwa 234.000. Die Gründung Trabzons reicht bis in das 7. Jahrhundert v. Chr. zurück. In der Geschichte spielte die Stadt immer eine strategisch wichtige Rolle. Heute hat sie in der Türkei als größte Stadt in der östlichen Schwarzmeerregion eine besondere Bedeutung. The city partnership charter was signed in 2014, the twinning agreement continuing the project partnership between Trabzon and Dortmund which had been launched in 2010. The coastal city of Trabzon is located on the eastern shores of the Black Sea and has a population of around 234,000. Trabzon was founded in the 7th century B.C. and has played an important strategic role throughout history. Today it is particularly important as Turkey’s largest town in the Eastern Black Sea region. www.trabzon.bel.tr
40 ZUSAMMENHALT IN DER ZIVILGESELLSCHAFT In Dortmund führen seit Ende 2007 die schon lange aktiven zivilgesellschaftlichen Bündnisse, Runden Tische und Akteure, der Rat der Stadt und alle kommunalen Einrichtungen und Ämter auf der Grundlage eines ‚Aktionsplanes gegen Rechtsextremismus’ einen gemeinsamen Kampf für Vielfalt, Toleranz und Demokratie. Auch der anhaltende repressive Druck durch die Polizei ist unentbehrlich. Aber das alles ist immer noch nicht genug. Wir wollen den gegenwärtigen Rechtsextremismus auf überzeugende Weise endgültig aus unserer liebens- und lebenswerten Stadt vertreiben. Dazu benötigen wir noch mehr Zivilcourage und demokratischen Widerstand. HARTMUT ANDERS-HOEPGEN, SONDERBEAUFTRAGTER DES OBERBÜRGERMEISTERS FÜR VIELFALT, TOLERANZ UND DEMOKRATIE WIR ALLE SIND DORTMUND DER AUFRUF 262 Organisationen und 156 Einzelpersonen „Terrorattentate und Gewaltdrohungen bedro- haben sich der Kampagne „Wir ALLE sind Dort- hen uns. Hassparolen provozieren Unfrieden. mund” inzwischen angeschlossen. Die Initiato- Rassismus und Rassenwahn gibt es auch in ren der Kampagne wünschen sich, dass noch viel Dortmund. mehr Bürgerinnen und Bürger, Organisationen, Vereine und Verbände Flagge zeigen für Toleranz Es ist richtig: Wir sind ALLE verschieden und un- und Meinungsvielfalt, gegen jede Form von ser Zusammenleben ist nicht frei von Konflikten. Rassismus, Antisemitismus, Islamophobie und Aber: Wir Dortmunderinnen und Dortmunder Fremdenfeindlichkeit. lassen uns nicht auseinanderdividieren! Wir treten gemeinsam ein für Respekt und Toleranz, „Wir wollen zeigen, dass wir in Dortmund für Meinungsfreiheit und Meinungsvielfalt, ein zusammenstehen“, rufen der Dialogkreis der solidarisches Miteinander in einer offenen und Abrahamsreligionen und die Stadt Dortmund pluralen Gesellschaft. Ob Christen, Muslime, auf. Eine E-Mail an das MIA-DO-Kommunale Juden oder ob wir einer anderen Religion oder Integrationszentrum Dortmund unter der Ad- Weltanschauung anhängen, unabhängig von resse miadoki@dortmund.de genügt, um sich Herkunft und kulturellem Hintergrund: in die Unterstützerliste zur Kampagne eintragen zu lassen. Wir stehen zusammen gegen Fremdenfeindlich- keit, Islamophobie und Antisemitismus! www.wirallesind.dortmund.de Religionsgemeinschaften für Frieden und Dialog! Dortmund bleibt weltoffen und tolerant! Denn: Wir ALLE sind Dortmund!“
41 wir alle sind Dortmund www.wirallesind.Dortmund.de DIALOGKREIS DER ABRAHAMSRELIGIONEN: Evangelischer Kirchenkreis Dortmund | Jüdische Kultusgemeinde Groß-Dortmund Katholische Stadtkirche Dortmund | Rat muslimischer Gemeinden Dortmund
42 Dortmund ist einer der größten Hochschulstandorte – bundesweit! Die Fachhochschule hat den Anspruch, die Studierenden gut durch ihr Studium zu begleiten, so dass sie ihre Potenziale entfalten können. Unsere Absolventinnen und Absolventen werden nicht nur von der regionalen Wirtschaft nachgefragt. PROF. DR. WILHELM SCHWICK, REKTOR DER FH DORTMUND Mit dem Masterplan Wissenschaft hat die Stadt Dortmund 2013 einen besonderen Prozess angestoßen: Mehr als 100 Akteure aus Wissenschaft, Kommune, Wirtschaft und Kultur haben ein gemeinsames und verbindliches Programm für die Wissenschaft erarbeitet und gemeinsame Entwicklungsziele für Stadt und Forschung definiert. Dieses Vorgehen ist im deutschlandweiten Vergleich ziemlich einzigartig.“ PROF. DR. DR. H. C. MANFRED PRENZEL, ERZIEHUNGSWISSENSCHAFTLER UND BILDUNGSFORSCHER, BIS 2017 VORSITZENDER DES WISSENSCHAFTSRATES
43 EINE STADT. VIEL WISSEN.
44 EINE STADT. DIE KÖNIGLICHE WERKMEISTERSCHULE WURDE BEREITS VOR ÜBER 125 JAHREN GEGRÜNDET UND IST EINE DER VORGÄNGEREINRICHTUNGEN DER HEUTIGEN FACHHOCHSCHULE DORTMUND. | DAS STÄD- VIEL TISCHE ONLINEPORTAL WWW.ZUKUNFTSFINDER.DE IST MIT DER BEDEUTENDSTEN DEUTSCHEN UND EUROPÄISCHEN AUSZEICHNUNG FÜR DIGITALE BILDUNGSMEDIEN – DEM „COMENIUS-EDUMEDIA“- SIEGEL – PRÄMIERT WORDEN. | DAS ORCHESTERZENTRUM|NRW IN DORTMUND IST EUROPAWEIT WISSEN. DIE ERSTE HOCHSCHULÜBERGREIFENDE AUSBILDUNGSSTÄTTE FÜR KÜNFTIGE ORCHESTERMUSIKE- RINNEN UND -MUSIKER. | DIE DASA IST WELTWEIT DIE GRÖSSTE INTERAKTIVE AUSSTELLUNG ZUR ARBEITSWELT UND HAT SEIT IHREM BESTEHEN VOR 25 JAHREN MEHR ALS 4 MILLIONEN BESUCHE- RINNEN UND BESUCHER BEGRÜSST. DORTMUND VERFÜGT MIT SIEBEN HOCHSCHULEN UND 19 RE- NOMMIERTEN AUSSERUNIVERSITÄREN FORSCHUNGSEINRICHTUNGEN ÜBER EINE HERAUSRAGENDE FORSCHUNGSLANDSCHAFT. DIE RUND 52.000 STUDIERENDEN UND ÜBER 10.000 BESCHÄFTIGTEN IN DEN WISSENSCHAFTLICHEN EINRICHTUNGEN UND HOCHSCHULEN DORTMUNDS BESCHLEUNIGEN DEN GESELLSCHAFTLICHEN UND ÖKONOMISCHEN STRUKTURWANDEL. | DIE TU DORTMUND BE- SITZT MIT DER DORTMUNDER ELEKTRONENSPEICHERRINGANLAGE (DELTA) DIE WELTWEIT EINZIGE SYNCHROTRONSTRAHLENQUELLE ZUR TEILCHENBESCHLEUNIGUNG, DIE VON EINER UNIVERSITÄT BE- TRIEBEN WIRD. | DIE FUSSBALL-ROBOTER DES INSTITUTS FÜR ROBOTERFORSCHUNG DER TU DORT- MUND LANDEN REGELMÄSSIG BEI WELTMEISTERSCHAFTEN WEIT VORNE. | MIT DEM KINDER- UND JUGENDTECHNOLOGIEZENTRUM KITZ.DO WIRD DAS NATURWISSENSCHAFTLICHE EXPERIMENTIEREN UND FORSCHEN FRÜH GEFÖRDERT. | MIT 100 KONKRETEN UND VISIONÄREN MASSNAHMEN DES MASTERPLANS WISSENSCHAFT SCHÄRFT DORTMUND SEIN PROFIL ALS WISSENSCHAFTSSTADT.
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46 INNOVATIVES NETZWERK MIT ACHT PARTNERN FÜR NRW ELF MILLIONEN EURO FÜR DORTMUNDER VERBUND ZUR ENTWICKLUNG NEUER WIRKSTOFFE
47 Drug Discovery Hub Dortmund (DDHD) heißt Daniel Rauh ist Professor für Chemische die neue Initiative am Zentrum für integrierte Biologie und Medizinische Chemie an der TU Dortmund und Koordinator des DDHD. Wirkstoffforschung (ZIW) der TU Dortmund, Als integrative Initiative leistet der DDHD die am 1. April 2018 gestartet ist. Wissen- einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des schaftlerinnen und Wissenschaftler aus acht Biotechnologiestandorts Dortmund und Einrichtungen bündeln hier ihre vielfältige des Innovationsstandorts Nordrhein- Expertise, um gemeinsam eine Infrastruktur Westfalen. Zusammen mit komplemen- tären Projekten wie z.B. „Medizinische für die Wirkstoffforschung in NRW aufzubau- Chemie in Dortmund“unterstreicht en. Beteiligt sind neben der TU Dortmund das der DDHD die bundesweite Bedeutung Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie des Standorts Dortmund in der frühen (MPI), das Leibniz-Institut für Arbeitsforschung Wirkstoffforschung. an der TU Dortmund (IfADo), das Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften (ISAS e.V.), die hier sukzessiv zu industriefähigen Leitstrukturen Taros GmbH & Co. KG, die PROvendis GmbH, weiterentwickelt werden. Konkret sollen inno- das BioMedizinZentrum Dortmund (BMZ) und vative Leitstrukturen für Wirkstoffe so optimiert die Lead Discovery Center GmbH (LDC). werden, dass sie den hohen Standards der pharmazeutischen Industrie in allen Bereichen Das Vorhaben umfasst ein Gesamtvolumen in entsprechen. Die molekularen Leitstrukturen Höhe von elf Millionen Euro über einen Zeitraum werden in die Forschung zurückgeführt, um von drei Jahren. Gefördert wird es im Rahmen in vertiefenden Studien untersucht zu werden. des Programms Forschungsinfrastrukturen NRW Im Erfolgsfall werden die Produkte dann von vom Land NRW und aus Mitteln des Europäi- der Pharmaindustrie aufgenommen und bis schen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). zur Marktreife entwickelt. Alternativ können Durch eine synergistische Infrastruktur soll der einzelne Projekte auch in Ausgründungen DDHD die kritische Innovationslücke zwischen überführt und dort weiterentwickelt werden. akademischer Grundlagenforschung und indust- Die Kandidaten für die Wirkstoffoptimierung rieller Anwendung überbrücken. Da der Prozess kommen dabei von Universitäten und akade- der Wirkstoffentwicklung überaus komplex mischen Einrichtungen aus ganz NRW. ist, ist ein interdisziplinäres Zusammenspiel einer Vielzahl wissenschaftlicher Fachdiszipli- nen notwendig. Die acht Partner bilden dazu ein einzigartiges und erprobtes Netzwerk am Standort Dortmund. KONTAKT: Prof. Dr. Daniel Rauh Der DDHD fungiert als Inkubator für Projekte Fakultät für Chemie und Chemische Biologie der Wirkstoffforschung aus ganz NRW. Im Zu- Technische Universität Dortmund sammenspiel mit der Verwertungsgesellschaft Telefon: 0231-755 7080 PROvendis sollen Ergebnisse der exzellenten E-Mail: daniel.rauh@tu-dortmund.de Wirkstoffforschung verstärkt in wirtschaftliche www.ccb.tu-dortmund.de Projekte überführt werden. Entdeckungen aus www.ddhdortmund.de der akademischen Grundlagenforschung sollen twitter.com/ddhdortmund
48 SCHRÄGE TYPEN FÜRS MICROHOUSING FACHHOCHSCHULE DORTMUND BELEGT PLATZ EINS BEI DACHWELTEN-WETTBEWERB DER ERSTE PLATZ IM FINALE DES BUNDESWEITEN WETTBEWERBS „DACHWELTEN 2018“ GEHT AN EINEN „SCHRÄGEN TYPEN“ DER FACHHOCHSCHULE DORTMUND. STUDIERENDE DES FACHBEREICHS ARCHITEKTUR ÜBERZEUGTEN DIE JURY MIT IHREM WANDLUNGSFÄHIGEN MICROHOUSING-KONZEPT.
49 Das sogenannte Mikrowohnen ist ein Trend in der Architektur, der in Zeiten knapper Bauflächen stetig an Bedeutung gewinnt. Im Finale des zweistufigen Hochschulwettbewerbs trafen Ende September 2018 Studierende von neun Hochschulen in einem eintägigen Stegreif-Workshop aufeinander, um Ideen zum Thema „Microhousing“ zu entwickeln. Freuen sich über den Erfolg (v.l.): Dr. Hubert Mattersdorfer (Deutsches Dach-Zentrum), Die „schrägen Typen“ aus Dortmund haben es Prof. Diana Reichle, Prof. Christine Remensperger, Frank Rummel (Deutsches Dach- drauf: Die Kleinstwohneinheiten könnten am Hang Zentrum), Theresa Röper, Till Pasch, Sophie Tscherny, Benjamin Strauß sowie Dirk stehen, auf ebenen Flächen und sogar auf Dächern. Ackermann (Unternehmen Rathscheck Schiefer) Ihre reduzierte Wohnfläche wird wettgemacht durch pfiffige Ideen zur optimalen Raumnutzung. Die Studierenden Theresa Röper, Benjamin Strauß, Till Pasch und Sophie Tscherny wurden bei diesem Wettbewerb von Prof. Diana Reichle und Prof. Christine Remensperger begleitet. „Der Schräge Typ aus Dortmund zeigt seine Qualitäten nicht nur am Hang im Stuttgarter Wei- ßenburgpark, sondern sogar auch auf anderen geneigten Flächen“, lobte die Jury das Konzept. „Als bewegliches Möbel reagieren Klappen in der Podest-Landschaft auf den Wechsel der Wohnfunk- die Studierenden ist der Dachwelten-Wettbewerb tionen im Tageslauf. Das spitz zulaufende Zeltdach eine gute Möglichkeit, Kontakte zu Industrie mit Oberlicht dramatisiert die Raumwirkung ge- und Herstellern aufzunehmen und sich auch der neigter Flächen. Diesen Mut belohnt die Jury mit handwerklichen und haptischen Dimension von dem 1. Preis.“ Materialien wie Ziegeln, Zink und Co. zu nähern. ZUM WETTBEWERB KONTAKTE: Der jährliche Wettbewerb „Dachwelten“ stellt Prof. Diana Reichle unter dem Leitgedanken „Ganz schön schräg“ Fachhochschule Dortmund, Fachbereich Architektur Konstruktion, Entwurf und Relevanz des geneigten Telefon: (0231) 755-4448 Daches in den Mittelpunkt. In seiner 12. Auflage E-Mail: diana.reichle@fh-dortmund.de bestand der Wettbewerb aus einer Vorrunde mit einer semesterbegleitenden Aufgabe und einem Prof. Christine Remensperger Finale, in dem die besten vier Studierenden jeder Fachhochschule Dortmund, Fachbereich Architektur Hochschule sich der Konkurrenz in einer Stegreif- Telefon: (0231) 755-4427 Aufgabe stellten. Ausgerichtet wird der Wettbe- E-Mail: c.remensperger@fh-dortmund.de werb vom Deutschen Dach-Zentrum e.V. (DDZ). Für
50 DORTMUNDER WEIN AUF DIE PHOENIX-TRAUBE FOLGT DER CABARET NOIR Wenn ein tiefes Rot und das Bouquet dunkler Sierau unter der fachlichen Begleitung der Önologin Beerenfrüchte mit der leicht pfeffrigen Note einer und Winzerin Tina Krachten im Mai 2018 einen grünen Paprikaschote die Sinne berührt, dann hat weiteren, mit 500 qm sehr viel größeren Weinberg der Genießer nicht unbedingt einen Wein aus dem ausgesucht und angelegt – in einer terrassierten Bordeaux oder den Weinhügeln der Toskana in Sonnenfalle am Rande des Baroper Permakultur- seinem Glas. Nein, womöglich mundet ihm gerade parks. 320 Rebstöcke der pilzresistenten Neuzüch- ein Cabaret Noir aus den Weinbergen Dortmunds tung Cabaret Noir werden hier naturnah begleitet – eine Spielart des Cabernet Sauvignon. von Wildpflanzen wie Klee, Phacelia, Brennnesseln Dass Dortmund Genuss kann, hat die Stadt schon und Raps, die nicht nur Insekten anziehen und mit ihrer Braukunst bewiesen. Nun erweitert um die Schädlinge abhalten, sondern ökologisch dafür Winzerei. „Wieder“ eigentlich. Denn im Mittelalter sorgen, dass der sehr dichte lehmige Boden auf- gab es im heutigen Stadtteil Hörde ein größeres gelockert und durch gezielten Schnitt und Fall Anbaugebiet, woran heute noch einige Straßen- natürlich gedüngt wird. Eine weitere Besonderheit: namen erinnern – bis dann die „kleine Eiszeit“ Es ist ein Mitmach-Weinberg, bei dem sich monat- jeglichen Weinanbau unter südlichere Breitengrade lich Bürgerinnen und Bürger an den notwendigen verbannte. Dass jetzt immer mehr Weinberge in Arbeiten beteiligen können – bis sie letztendlich, in den nördlichen Regionen entstehen können, ist ca. drei Jahren, die ersten Trauben ernten, um mit Folge des immer spürbar werdenden Klimawandels. einem guten Glas Rotwein vielleicht festzustellen: Nachdem 2012 die weiße PHOENIX-Traube am Das Beste am Bier ist der Wein danach. Hörder PHOENIX See ihren kleinen Weinberg be- kommen hat und es schon die ersten erfolgreichen Verköstigungen gab, haben Emschergenossen- schaft und Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Wer mitmachen möchte bei der Pflege von Reb- stöcken und Weinberg melde sich bei Sonja Heldt von der Emschergenossenschaft: heldt.sonja@eglv.de
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