MIT DEM VELO ANS GURTENFESTIVAL? - KANTON BERN
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KANTON BERN
REGIONALTEIL
MIT DEM VELO
ANS GURTENFESTIVAL?
Mit dem Velo komme ich sicher, schnell und bequem ans Gurtenfestival –
dachte ich! In Wirklichkeit ist es eine Spiessrutenfahrt: Die Strecke vom
Bahnhof Bern nach Wabern ist gespickt mit Hindernissen für Velofahrende.
Es beginnt schon mit dem unübersicht- auf grün, muss ich versuchen, den Schie-
lichen Bahnhofplatz. Es hat zwar überall nensalat auf der Kreuzung Effingerstras-
Zebrastreifen, aber FussgängerInnen se-Monbijoustrasse ohne Sturz zu über-
schlendern lieber irgendwie quer über queren.
den Platz. Als nächstes erwartet mich der
Hirschengraben. Die östliche Route bie- DAS REINSTE ROTLICHT-MILIEU
tet zwar einen Velostreifen. Leider nut- Weiter geht die (nerven-)aufreibende
zen diesen aber die Strasse aufwärts auch Fahrt die Monbijoustrasse hinunter zur
unkundige Velofahrende. Beim Versuch Kreuzung an der Kapellenstrasse, wo
auszuweichen, braust mir ein 10er-Bus mich schon die nächste Ampelanlage re-
entgegen – mit einem Chauffeur, der gelrecht abpasst. Eigentlich ist sie über-
meint, er sei auf einer Rallye. flüssig, denn die beiden Zebrastreifen INHALT
Die rechte Route ist noch heikler: Dort über die Monbijoustrasse gewähren den Bern 1
lauern Tramschienen, viele Trams und Zufussgehenden sowieso Vortritt. Veloland 3
FOTO: DAVID STAMPFLI
noch mehr ver(w)irrte FussgängerInnen. Die nie enden wollenden Ampelphasen Biel – Seeland – Jura Bernois 4
Egal, welche Route ich nehme, nach und die unklare Trottoir-Überfahrt aus Emmental 5
dem Hirschengraben stehe ich ohnehin der Kapellenstrasse runden diese reinste Thun 6
an der nächsten Ampel. Grünes Licht? Veloschikane ab. Weiter geht es den Veranstaltungen 7
Fast nie! Wechselt sie dann doch einmal Tramschienen entlang durch die Halte-
1 REGIONALB E R N
stelle Monbijou, die eigentlich keine Be- kerhand in die Seftigenstrasse einbiegen. Die Veloabstellplätze erstrecken sich bis
gegnungszone wäre, zur Ampelkreuzung Das 9er-Tram will dasselbe. Und weil zur nächsten Kurve, dann ist fertig.
Schwarztorstrasse. Diese Kreuzung wird sich rechts obendrein ein Dienstgleis be- Schluss. Ein orange gekleideter Helfer er-
von vier Zebrastreifen umrankt, und die findet, muss ich den Schienenmischmasch klärt mir, dass ich mein Velo später nicht
Ampeln sind so eingestellt, dass sie bei in einem denkbar schlechten Winkel mehr parkieren könne und ich mir einen
allen vier Zebrastreifen gleichzeitig auf überqueren. Dazu kommt noch ein rie- Platz weiter unten suchen solle. Als ich
Grün stehen. Das legt die Kreuzung für siges Markierungsdurcheinander, weil später auf der Kirchstrasse Richtung Tal-
den restlichen Verkehr komplett lahm. diese Kreuzung momentan auch noch sa- station gehe, traue ich meinen Augen
niert wird. Nun bin ich wenigstens die nicht: Beim Schulhaus Morillon hat es
AUSBREMSER ALLER ART Tramschienen los: Diese werden nun in reichlich Platz und sogar einen leeren Ve-
Bei der Anfahrt zur Kreuzung Eiger- einem separaten Trassee weitergeführt. loständer! Diese Fläche ist jedoch mit rot-
strasse verengt sich der Raum zwischen Zu früh gefreut: Auf der schmalen Sefti- weissem Band und Gittern abgesperrt und
Schiene und einer Baustelle auf dem Trot- genstrasse hat es nicht für einen Ve- eine Tafel weist darauf hin, dass hier das
toir zunehmend, daneben drängeln sich lostreifen gereicht und ich fühle mich den Abstellen von Velos verboten ist. Fürchtet
dicht an dicht die Autos. Was für ein un- Autofahrenden, die sich schon auf einer die Schulleitung um ihren Pausenplatz?
angenehmer Moment! Wie bei der vorhe- Überlandstrasse wähnen, ausgeliefert. Mitten in den Ferien?
rigen Kreuzung zeigt die Ampel für den Ernüchtert merke ich, dass der Weg zur
parallellaufenden Zebrastreifen grün, PARKIEREN: LEICHTER GESAGT, ALS GETAN Velostadt Bern noch genau gleich ist wie
meine Ampel aber ist rot, und so verliere Zum Glück ist dieser Abschnitt kurz, und der nun bevorstehende Aufstieg auf den
ich an Schwung. Dabei brauche ich den ich biege rechts in die Bondelistrasse ein. «Güsche»: lang und steinig.
dringendst für den Hang, der vor mir Dort erblicke ich auf der linken Strassen-
liegt … Oben angekommen, will ich lin- seite provisorische Veloabstellplätze. David Stampfli
VISION: EIN KONFLIKTFREIER HIRSCHENGRABEN
Die Verbindung von der Schanzenstrasse zur Monbijoustrasse über den Hirschengraben ist für Velofahrende heute
ein Hindernisparcours sondergleichen. Mit einer Motion wird die Entflechtung der Verkehrsströme im oberen
Hirschengraben gefordert. Pro Velo Bern unterstützt die Forderung. Im Rahmen vom Projekt Zukunft Bahnhof Bern
soll eine umfassende und kohärente Planung gemacht werden, die den Hirschengraben einschliesst.
Auf engem Raum kreuzen sich im Hir- Bus Nummer 10 von Köniz nach Oster- und hoffentlich der Vision für einen kon-
schengraben die Nord-Süd-Veloachse mundigen wird voraussichtlich ohnehin fliktfreien Hirschengraben folgen.
Länggasse-Monbijou, der Fussverkehr auf Trambetrieb umgestellt, und für die
über den Bubenbergplatz zum Hirschen- Buslinien 17 und 19 bestehen durchaus Benno Frauchiger, Velofahrkursleiter
graben und fünf Tramlinien vom Stadt- Alternativen zur heutigen Linienführung. Pro Velo Bern und Stadtrat SP
zentrum Richtung Süden und Westen der Die Gleisverlegung verbessert nicht nur
Stadt Bern. Wenn mit dem zukünftigen die Verkehrssituation im oberen Hir-
Bahnhofzugang beim Bubenberg (ab ca. schengraben, sondern hat zugleich eine
2025) der Fussverkehr über den Buben- deutliche Aufwertung des Hirschengra-
bergplatz nochmals massiv zunimmt, bens zur Folge. Er wird zu einer attrak-
wird die Situation weder für Tram, Velo, tiven Promenade, die nicht mehr von
noch für die Zufussgehenden weiter Tramgeleisen zerschnitten wird, und
tragbar sein. mehr Platz für das eine oder andere
Das Hauptproblem ist die aktuelle Tram- Bistrot-Tischchen bietet. So wird der
führung quer über den Hirschengraben Hirschengraben von einer gemiedenen
vor dem Bubenbergdenkmal. Warum also Verkehrskonfliktzone zu einem gemüt-
nicht das Tramgleis auf der östlichen lichen urbanen Begegnungsort.
Seite des Hirschengrabens durchführen? Die Alternative zur geforderten Gleisver-
Dadurch entsteht vor dem Bubenberg- legung ist mittelfristig eine Unterführung
denkmal ein grosszügiger Warteraum für für die Zufussgehenden unter dem
die Zufussgehenden, und die Velos aus Bubenbergplatz und den Tramgeleisen –
der Schanzenstrasse können entlang der eine der Varianten des Projektes «Zu-
heutigen Tramachse auf einem separaten kunft Bahnhof Bern». Eine solche Lö-
tramschienenfreien Radweg in die Monbi- sung dürfte gegenüber einer Verlegung
joustrasse geführt werden. der Tramgleise allerdings deutlich teurer
Als Folge einer solchen Verlegung der sein, ohne dass sich damit die Situation
Tramgleise müssten die Buslinien, welche für die Velofahrenden verbessert. Der
heute stadteinwärts durch den Hirschen- Stadtrat wird die Motion der SP voraus-
graben fahren, ebenfalls verlegt werden. sichtlich nach den Herbstferien beraten
2 REGIONALV E L O L A N D
DAS SEELAND – ZUM STAUNEN SCHÖN
Über flache Velowege führt die Rundtour durchs malerische Seeland: entlang dem Wasser, durch historische
Städtchen, über schöne Brücken und durchs Grosse Moos, vom Kanton Bern in den Kanton Freiburg.
gb. Während der Fahrt darf immer wie- am Bielersee befindet sich eine der gröss stadt ein Höhepunkt. Dazu von oben
der gestaunt werden. Die St. Petersinsel, ten Baustellen. Das Kraftwerk mit seinem herab auf den Murtensee blicken und
die Rebberge und der Chasseral sind tolle neuen, modernen Stauwehr ist ein High- einen Nidlechueche (gâteau à la crème) –
Blickfänge. Unterwegs lädt die Rotary- light der Industriearchitektur, das be- heftig/deftig – geniessen und dem Himmel
Brücke zu einer Pause ein: Von ihr aus sichtigt werden kann. ganz nahe sein.
kann die Schifffahrt auf dem ‹Canal de la In Murten ist ein Spaziergang auf der
Broye› beobachtet werden. In Hagneck alten Ringmauer der historischen Alt-
GUT ZU WISSEN 3
V3
• Rundtour: Murten-Ins-Thielle-Erlach-Hagneck-Ker- C
D
C
Brocante in Le Landeron
Hunderte Antiquitäten- und
zers-Murten (Einstieg auch in Kerzers möglich)
V2 4 Flohmarkthändler aus dem In- und
Ausland bevölkern jeweils im
September mit ihren Ständen das
• Länge: ca. 55 km
mittelalterliche Städtchen und
seine nähere Umgebung.
• Höhenmeter: keine, kurze Steigung in Hagneck
E
A
• Verkehr: verkehrsarme Naturwege und asphaltierte Die historischen Altstädte in
Nebenstrassen
Murten, Le Landeron und Erlach
machen diese Velotour besonders 2
attraktiv. Erlach bietet zudem
einen der schönsten Strände am
• Stauwehr Hagneck: Baustelle, Umleitungen beachten
D
Bielersee, mit einer grosszügigen V4
Strandwiese, einem Beachvolley-
B
Feld und Tischtennisplätzen.
• Velomiete: am Bahnhof Murten (Velos, Tandems, E-Bikes, B
Brückenschlag
V1
Kinderanhänger bei www.rentabike.ch), www.bls.ch
Die Rotary-Brücke – eine Erinne-
rung an die Expo.02 – überspannt Wegbeschreibung
den Broye-Kanal, der den Die Tour ist ab Murten durchgehend signali-
Murten- mit dem Neuenburgersee siert (Ausnahme Wehr in Hagneck, Bau-
(RailAway Kombi Angebot) verbindet. Diese Holzbogenbrücke
eröffnet neue Velowege auf
Naturpfaden zwischen dem
stelle). 1 Ab Murten Route 59 bis Ins.
2 Route 5 Richtung Erlach/Biel. 3 Stau-
wehr Hagneck: Infolge Sanierung kann die Wasserkraftwerk Hagneck
• Tourenbeschrieb: www.velotrophy.ch Seeland und der Westschweiz. Durchfahrt beeinträchtigt oder gesperrt
sein. Besondere Vorsicht auf Strassen mit
Werkverkehr. Nach Überquerung des Aare-
1
A
Das Kraftwerk Hagneck mit dem
neuen, modernen Stauwehr ist ein
Höhepunkt der Industriearchitektur.
• Velotrophy: Codewort beim Bahnhof BLS-Reisezentrum
kanals hinauf nach Hagneck (nicht Ein Besucherzentrum informiert
signalisiert), auf dem Damm zur Walpers- über die Baustelle und die
wilbrücke. Der Damm kann wegen Bau- einzigartige Auenlandschaft rund
Murten abholen und attraktive Preise gewinnen, alle Infos
arbeiten nur an Wochenenden befahren um den Kanal.
werden. 4 Route 44 über Kerzers, Murten.
E
Varianten: V1 Naturschutzzentrum Gemüsegarten
unter www.velotrophy.ch Im Frühjahr findet in Murten
der autofreie Erlebnistag
La Sauge, Route 5, ca. 3 km. V2 Le
Landeron, ca. 1 km. V3 Weg zur Wal-
perswilbrücke (Vorsicht beim Queren der
Rund 60 verschiedene Gemüse-
sorten werden im Grossen Moos
angebaut. Im Frühjahr werden die
SlowUp statt. Ein Spass für Hauptstrasse). V4 Papiliorama. weissen und grünen Spargeln aus
die ganze Familie! der dunklen Erde gestochen.
3 REGIONALB I E L – S E E L A N D – J U R A B E R N O I S
STRASSENVERKEHRSGESETZ UND VELOSTREIFEN
Bei der Velofahrt durch Biel begegnen Velofahrenden verschiedene Hindernisse. Dank der Kamera
auf dem Handy sind sie schnell dokumentiert. Ein Blick ins Strassenverkehrsgesetz verrät, dass nicht
alle Hindernisse rechtens sind.
1 | ALLGEMEINE BESTIMMUNGEN ART. 4:
1 Verkehrshindernisse
1. Verkehrshindernisse dürfen nicht
ohne zwingende Gründe geschaffen
werden; sie sind ausreichend
kenntlich zu machen und möglichst
bald zu beseitigen.
2. Wer die Strasse aufbrechen, zur
Ablage von Materialien oder zu
ähnlichen Zwecken benützen
muss, bedarf einer Bewilligung
nach kantonalem Recht.
2 | VERKEHRSREGELN ART. 26:
Grundregel 1
1. J edermann muss sich im Verkehr
so verhalten, dass er andere in der
ordnungsgemässen Benützung
der Strasse weder behindert noch
2 3 gefährdet.
3 | VERKEHRSREGELN ART. 37:
Einzelne Verkehrsvorgänge:
Anhalten, Parkieren
1. D er Führer, der anhalten will, hat
nach Möglichkeit auf die nach
folgenden Fahrzeuge Rücksicht zu
nehmen.
2. F ahrzeuge dürfen dort nicht an
gehalten oder aufgestellt werden,
wo sie den Verkehr behindern
oder gefährden könnten. Wo
möglich sind sie auf Parkplätzen
aufzustellen.
3. D er Führer muss das Fahrzeug vor
dem Verlassen angemessen sichern.
4 5 4 | VERKEHRSREGELN ART. 43:
Regeln für besondere Strassenver-
hältnisse. Verkehrstrennung
2. Das Trottoir ist den Fussgängern,
der Radweg den Radfahrern
vorbehalten. Der Bundesrat kann
Ausnahmen vorsehen.
5 | VERKEHRSREGELN ART. 46:
Besondere Fahrzeugarten.
Regeln für Radfahrer
1. Radfahrer müssen die Radwege
und -streifen benützen.
FOTOS: SUSANNA JANETT
Quelle: Auszüge aus dem Strassenver-
kehrsgesetz
Susanna Janett
4 REGIONALE M M E N T A L
EINE VISION FÜR BURGDORF SÜD
In den vergangenen Monaten liefen in der Stadt Burgdorf die Arbeiten am neuen städtischen Verkehrsrichtplan
und an einer neuen Mobilitätsstrategie. Parallel dazu wurde im Mai die Umweltplattform Emmental-Oberaargau
aktiv und legte anlässlich einer Medienkonferenz eine Visualisierung für eine Bahnunterführung Spital vor.
EINE NEUE MOBILITÄTSSTRATEGIE gepflegt werden: Wichtige Vorausset- Wirkung und Nutzen einer solchen Un-
FÜR BURGDORF zungen dazu sind kurze Wege, eine gute terführung werden von der kantonalen
Die Arbeit an der neuen Mobilitätsstrate- Durchmischung der Nutzungen und ge- Baudirektion auch im Rahmen der Ver-
gie und am Richtplan Verkehr startete im nügend Einkaufsmöglichkeiten in den kehrssanierung Burgdorf-Oberburg-
Februar 2014 mit einem Workshop, an Wohnquartieren. Hasle geprüft. Während für den Kanton
welchem die beiden Fragen «Wohin wol- Das Büro metron hatte in den vergange- vor allem die verkehrstechnischen As-
len wir?» und «Wo drückt der Schuh?» nen Monaten die anspruchsvolle Auf- pekte im Vordergrund stehen, bietet eine
im Vordergrund standen. Ausgehend vom gabe, aus diesen zahlreichen und zum Bahnunterführung im Bereich Spital der
Entwicklungsleitbild der Stadt Burgdorf Teil widersprüchlichen Ideen und Wün- Stadt Burgdorf auch interessante Opti-
benannten die Anwesenden kritische schen die neue Mobilitätsstrategie zu onen für die Entwicklung des Südquar-
Punkte, diskutierten Ideen und formu- zimmern. Auf die Ergebnisse darf man tiers, vor allem in der Variante mit einer
lierten konkrete Vorschläge. Dabei kam gespannt sein. Der Vorschlag für den längeren Überdeckung der Strasse. Zwi-
zum Ausdruck, welche Themen aufgrund neuen Verkehrsrichtplan der Stadt schen den beiden Quartieren Schlossmatt
der individuellen Erfahrungen oder aus Burgdorf wird im Herbst 2014 vorge- und Lindenfeld, welche heute durch den
den Diskussionen in der Öffentlichkeit stellt, anschliessend geht er in die öffent- doppelten Riegel von Bahn und Strasse
am meisten präsent sind und wo der grö- liche Mitwirkung. getrennt sind, könnten wieder vielfältige
sste Handlungsbedarf besteht. Wege und Beziehungen entstehen. Hier
BAHNUNTERFÜHRUNG OBERBURG- führen zahlreiche Schul- und Freizeit-
INTERPRETATION DER STRASSE/SPITAL – VISUALISIERUNG wege durch, auf welchen Kinder und Er-
AUSWERTUNGSERGEBNISSE Parallel zu diesen Arbeiten präsentierte wachsene heute bedeutenden Gefahren
Beim Thema öffentlicher Verkehr gingen die Mobilitätsplattform Emmental-Ober- ausgesetzt sind.
die Voten mehrheitlich in die Richtung aargau im Mai eine Visualisierung, wie Auch das Spital profitierte von einer sol-
«mehr, besser, günstiger», obwohl den die Situation im Burgdorfer Südquartier chen Unterführung, da Zu- und Weg-
Anwesenden durchaus bewusst war, dass beim Verkehrsknoten Oberburgstrasse/ fahrt und der Einsatz der Ambulanz über
Verbesserungen im Angebot nur soweit Spital künftig mit einer Bahnunterfüh- einen neuen Kreisel südlich der Unter-
möglich sind, als sie auch wirtschaftlich, rung aussehen könnte. Dabei wurden führung künftig flüssig und konfliktfrei
verhältnismässig und nachhaltig sind. verschiedene Varianten durchgespielt – abgewickelt werden könnten. Und
Beim Veloverkehr wurden vor allem die von der einfachen Unterführung bis zu schliesslich könnte mit einer neuen Bahn-
bestehenden Netzlücken, der Mangel an längeren Überdeckungen mit neuen station beim Spital der grösste Arbeitge-
Veloabstellplätzen und die ungenügend Querbeziehungen zwischen den benach- ber im Emmental optimal an den öffent-
ausgebauten Veloverbindungen in die barten Quartieren. lichen Verkehr angeschlossen werden.
Nachbardörfer angeführt. Beim Fussver- Die verschiedenen Vorschläge zeigen, Die Mobilitätsplattform der Umweltver-
kehr stand die Sorge betreffend Sicherheit wieviel Gewinn punkto Wohnqualität bände hat mit ihrer Visualisierung eine
und die Aufenthaltsqualität im Vorder- und Sicherheit mit dem Bau einer solchen interessante Entwicklungsperspektive lan-
grund. Es zeigte sich, dass am Neben Unterführung erzielt werden könnte. ciert, welche in der Diskussion um den
einander von Fuss- und Fahrverkehr wei- Auch der Durchgangsverkehr würde neuen Richtplan Verkehr mit Sicherheit
terhin gearbeitet werden muss. stark profitieren, da die Wartezeiten am weiteren Gesprächsstoff liefern wird.
Die Voten zum motorisierten Individual Bahnuntergang künftig dahinfielen und
verkehr widersprachen sich stark: auto der Verkehr durch Burgdorf deutlich ver- Theophil Bucher
freundliche Stimmen, welche mehr Park- flüssigt werden könnte.
plätze und eine Priorisierung des
Durchgangsverkehrs forderten, standen
Stimmen gegenüber, welche weniger Park-
plätze und mehr Widerstände schaffen
und den Verkehr generell verlangsamen
sowie den Lärm reduzieren wollen.
Es wurde klar, dass es keine einfache
Sache sein würde, aus diesen sehr unter-
schiedlichen Bedürfnissen und Wünschen
eine kohärente Strategie zu schaffen! Das
FOTO: GOOGLE EARTH
Mit- und Nebeneinander der unter-
schiedlichen Verkehrsarten wurde aller-
dings von allen als Notwendigkeit aner-
kannt. Die Lebendigkeit der Stadt soll
durch eine Vielfalt an Lösungen weiter
5 REGIONALT H U N
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IMPRESSUM
Redaktion: Rebecca Müller (rmü)
Mitarbeit an dieser Nummer: Susanna Janett,
Gabriella Bolliger (gb), Benno Frauchiger, David Stampfli,
Lilli Huber
Lektorat: Chantal Fischer, Walter Pfäffli, Christine Engel,
Sven Schendekehl
Gestaltung: typisch.ch
velojournal 6/2014
Anzeigenschluss: 20. Oktober 2014
Redaktionsschluss: 27. Oktober 2014
Erscheinen: 21. November 2014
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