Mitteilungen der Bildungsbehörden - Edudoc CH
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Umschlag_2_10_Umschlag 1 19.04.10 11:02 Seite 1 Mitteilungen der Bildungsbehörden 79. Jahrgang schule+bildung 2 2010 22. April
Umschlag_2_10_Umschlag 1 19.04.10 11:02 Seite 2 EINLADUNG 19. Mai 2010 um 13:30 Uhr Schweizer Fernsehen in Zürich zum MediaCast-Event präsentiert von Letec AG und SupraVision AG. podcasting. Lassen Sie sich in den Lounges des Schweizer Fernsehens die neuesten Technologien im Bereich Video-Recording, Live-Streaming, Medien- Archivierung und Bereitstellung im Netz, sowie die neuen Smartboards und Beschallungssysteme live vorführen. Melden Sie sich gleich an! Die ersten 70 Gäste nehmen an einer kostenlosen Führung durch die Studios des Schweizer Fernsehens teil! Anmeldung und ausführliche Informationen unter: www.letec.ch/mediacast Der Informatik-Spezialist in Ihrer Nähe. www.letec.ch Aarau I Bern I Chur I St. Gallen I Volketswil I Winterthur I Zürich I Schaffhausen
Mitteilungsblatt_2_10_MB_4-07 19.04.10 14:53 Seite 65 Impressum Notizen Mitteilungen Vertrauen dank Kommunikation n Das Bildungswesen der Bildungsbehörden steht momentan besonders im Fokus der Medien und der Öffentlichkeit. Umso wichtiger ist es, dass die Schule als 79. Jahrgang öffentliche Institution regelmässig und adressatengerecht Nr. 2 nach innen und aussen kommuniziert. Je persönlicher 22. April 2010 diese Information ausfällt, desto besser kommt sie an, schafft Vertrauen und Akzeptanz. Bildungsdirektor Walter Herausgeber: Stählin macht sich im Editorial Gedanken über die richtige Bildungsdepartement Form der Kommunikation. Kanton Schwyz Loben kann gefährlich sein n Alle Menschen – Kinder und Kollegiumstrasse 28, 6430 Schwyz Jugendliche ganz besonders – sind auf positive Rückmel- E-Mail: bid@sz.ch dungen und Lob angewiesen. Nur: Lob ist wie ein Medika- ment. Wer wahllos oder zu viel davon verabreicht, muss mit Redaktion: schädlichen Nebenwirkungen rechnen. Anstelle der Ver- Patrick von Dach packungsbeilage empfehlen wir das Lesen unserer Rubrik Telefon: 041 819 19 01 «Thema». Telefax: 041 819 19 17 E-Mail: patrick.vondach@sz.ch Mehr Kindergärtner und Fachhochschüler n Aufgrund der Einführung des Zweijahreskindergartens in weiteren drei Abonnemente und Inserateverwaltung: Gemeinden nimmt die Zahl der Kindergartenschüler zu. Pri- Bildungsdepartement marstufe, Sekundarstufe I und II zeichnen sich durch Kon- stanz aus. Die Integrationsbemühungen bewirken einen Marlis Ulrich (Mo – Do erreichbar) Rückgang der Kleinklassen, die Fachhochschulen verzeich- Telefon: 041 819 19 15 nen einen wachsenden Zulauf. Telefax: 041 819 19 17 E-Mail: marlis.ulrich@sz.ch Projekt «schuldatenverwaltung.sz» n Das Bildungsdepar- tement beantragt die Realisierung eines ersten Projekts, das Erscheinungsdaten: auf dem kantonalen E-Government-Gesetz basiert. Aktuell Mitte Februar, April, wird bei Gemeinden und Bezirken ein entsprechendes Kon- Juni, September, November sultationsverfahren durchgeführt. Fällt dieses positiv aus, so soll der gesamte Volksschulbereich auf das Schuljahr Redaktionsschluss: 2011/2012 hin eine gemeinsame Daten- und Arbeitsplatt- am 25. des Vormonats form erhalten. Inserateannahmeschluss: Verantwortungsvolle Amtsvorsteherin n Am 1. März hat bis Ende des Vormonats Edith Schönbächler als erste Frau innerhalb des Bildungs- departements ihre Führungsaufgabe als Vorsteherin des Auflage: 4000 Exemplare Amts für Berufs- und Studienberatung übernommen. Wie es sich anfühlt, in der Rolle von Jeanne d’Arc zu sein, und Jahresabonnement: Fr. 20.– vieles anderes mehr erzählt sie uns im ausführlichen Inter- view in der Rubrik «Berufs- und Studienberatung». Satz und Druck: Multicolor Print AG, Baar Case Management Berufsbildung gestartet n Zu Beginn Telefon: 041 767 76 87 des zweiten Semesters konnte auf der Sekundarstufe II ter- E-Mail: info@multicolorprint.ch mingerecht mit dem Case Management gestartet werden. Die fürs CMBB wichtigen Abläufe sind mit den verschiede- Grafisches Konzept: nen Partnern geklärt. Nun werden erste Fälle mit Hilfe von Geiter GGW, 8832 Wollerau teilnehmenden Pilotschulen erprobt. Titelbild: Das Projekt Metallpower SMAK soll Gymnasien stärken n Im August letzten Jahres nimmt Gestalt an. Impression vom hat die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erzie- Besuch in der Werkstatt der Metall- hungsdirektoren der Gründung einer Schweizerischen Mit- bauer-Lernenden. telschulämterkonferenz (SMAK) zugestimmt. Diese soll den gymnasialen Themen innerhalb der EDK mehr Gewicht ver- leihen. Wie dies umgesetzt werden soll, erfahren Sie in der Rubrik «EDK» aus dem Interview, welche das Schulblatt des Kantons Zürich mit der zuständigen Präsidentin geführt hat.
Mitteilungsblatt_2_10_MB_4-07 19.04.10 14:53 Seite 66 schule+bildung sz 2/2010 66 Auskunft www.sz.ch Departementssekretariat Therapiestelle für Kinder 055 415 80 10 Departementssekretär: Schulgesundheitsdienst (SGD) 041 819 16 74 / 78 Patrick von Dach 041 819 19 01 Sekretariat 041 819 19 15 Amt für Berufs- und Studienberatung Rechtsdienst, lic.iur. Carla Wiget 041 819 19 10 • Vorsteherin: Edith Schönbächler 055 417 88 99 Zentralstelle Pfäffikon 055 417 88 99 Amt für Volksschulen und Sport Studienberatung 055 417 88 99 • Vorsteher: Markus Probst 041 819 19 03 Regionalstelle March 055 417 88 99 Sekretariat 041 819 19 11 Regionalstelle Höfe 055 417 88 99 Sonderpädagogik: Regionalstelle Schwyz/Gersau/ 041 859 14 44 Dr. Markus Schädler 041 819 19 55 Küssnacht Schulentwicklung: Dr. Reto Stadler 041 819 19 92 Regionalstelle Einsiedeln 055 412 33 49 Abteilung Sport: Berufsinformationszentren (BIZ): Hansueli Ehrler, Leiter 041 819 19 40 Goldau 041 859 14 44 Abteilung Schulfragen: Pfäffikon 055 417 88 99 Bruno Wirthensohn, Leiter 041 819 19 42 Simone Imhof 041 819 19 68 Amt für Berufsbildung Ursula Stalder 041 819 19 31 • Vorsteher: Richard Hensel 041 819 19 25 Abteilung Schulaufsicht / Schulinspektoren: Sekretariat 041 819 19 25 Albert Schmid, Leiter, Kreis 1 041 819 19 80 Rémi Odermatt, Kreis 2 041 819 19 37 Rechnungswesen 041 819 19 27 Erwin Lötscher, Kreis 3 041 819 19 43 Ausbildungsbeiträge (Stipendien) 041 819 19 24 Hans-Peter Bertin, Kreis 4 041 819 19 64 Tertiäre Bildung 041 819 19 25 Abteilung Schulevaluation: Erwachsenenbildung 041 819 19 23 Ruedi Immoos, Leiter 041 819 19 63 Berufspädagogik 041 819 19 23 Roger Kündig, Evaluator 041 819 19 85 Qualifikationsverfahren 041 819 19 22 Urs Neher, Evaluator 041 819 19 66 Lehraufsicht: Ursula Zimmermann, Evaluatorin 041 819 19 67 Abteilung Schulpsychologie: Technische 041 819 19 20 Rosetta Schellenberg, Leiterin 055 415 50 90 Gewerblich-industrielle, Gastro 041 819 19 28 Beratungsdienst Küssnacht 041 850 91 04 Verkauf, modische 041 819 19 21 Beratungsdienst Pfäffikon, Kaufmännische, Haushalt, 041 819 19 77 Bahnhofstr. 16 055 415 78 80 pharmazeutische, Gesund- Beratungsdienst Pfäffikon, heitsberufe Römerrain 9 055 415 50 90 Beratungsdienst Einsiedeln 055 412 74 84 Berufsbildungszentrum Goldau 041 855 27 77 Abteilung Logopädie: Berufsbildungszentrum Pfäffikon 055 415 13 00 Franziska Kirchhofer, Leiterin 041 819 19 55 Kaufmännische Berufsschule Schwyz 041 811 25 67 Dienst Arth-Goldau 041 855 46 86 Kaufmännische Berufsschule Lachen 055 451 70 00 Dienst Brunnen 041 825 30 41 Dienst Einsiedeln 055 412 62 21 Amt für Mittel- und Hochschulen Dienst Gersau 041 829 80 81 • Vorsteher: Kuno Blum 041 819 19 06 Dienst Ibach 041 810 41 84 Sekretariat 041 819 19 65 Dienst Küssnacht 041 850 12 18 Dienst Lachen 055 451 02 63 Kantonsschule Kollegium Schwyz 041 819 77 00 Dienst Muotathal 041 830 20 61 Kantonsschule Ausserschwyz 0848 00 2006 Dienst Pfäffikon 055 417 50 86 Stiftsschule Einsiedeln 055 418 63 35 Dienst Rothenthurm 041 839 80 32 Gymnasium Immensee 041 854 81 81 Dienst Schwyz 041 818 70 74 Theresianum Ingenbohl 041 825 26 00 Dienst Siebnen 055 440 44 39 PHZ Hochschule Schwyz, Goldau 041 859 05 90 Dienst Steinen, Sprachheilschule 041 833 87 12 Lehrerweiterbildung PHZ 041 859 05 97 Dienst Wollerau 044 787 03 45 Heilpädagogisches Zentrum Ausserschwyz: Beat Steiner, Gesamtleiter 055 415 80 60 Amt für Kultur Heilpädagogisches Zentrum Innerschwyz: • Vorsteher / Staatsarchivar: Tobias Arnold, Gesamtleiter 041 811 16 23 Kaspar Michel 041 819 20 06 Staatsarchiv 041 819 20 65 Denkmalpflege 041 819 20 60 Präventive Stellen Kommission «Sexuelle Ausbeutung» 041 810 12 92 Bundesbriefmuseum 041 819 20 64 Gesundheit Schwyz 041 859 17 27 Kulturförderung 041 819 19 48 Frühberatungs- und 041 820 47 88 Kantonsbibliothek 041 819 19 08
Mitteilungsblatt_2_10_MB_4-07 19.04.10 14:53 Seite 67 schule+bildung sz 2/2010 67 Inhalt n Editorial 68 n Mittel- und Hochschulen 106 Bildung im Fokus der Öffentlichkeit: Vertrauen KSA weiterhin an zwei Standorten: Gezielte schaffen durch Kommunikation. Sanierung und Erweiterung geplant; Neu- strukturierung der Lehrpersonenbildung: n Thema 70 Luzerner Regierung will PHZ-Konkordat kün- Loben – Die Kraft des positiven Feedbacks digen; Lehrerbildung im Kanton Schwyz und seine ungewollten Nebenwirkungen. intakt: Luzerner Entscheid ohne Folgen für die Studierenden; Frühlingsgespräche an der n Bildungsdepartement 74 PHZ Goldau; Selbstbestimmt lernen durch Lerndisziplin: Referat von Prof. Dr. Christoph Schulstatistik 2009/2010 – Mehr Kindergar- Schmid. tenkinder – mehr Integration – mehr Studie- rende an Fachhochschulen. n EDK 112 n Volksschulen und Sport 76 Grundlagen für den Lehrplan 21 verabschie- det: Erarbeitungsprojekt erfolgreich aufge- Projekt «schuldatenverwaltung.sz»: Einheitli- gleist; «Gymnasien dürfen selbstbewusster ches Datenverwaltungsprogramm; Kooperati- sein»: Interview mit der SMAK-Präsidentin. ve Sekundarstufe I: Stand der Reform; ICT im Unterricht der Sekundarstufe I: Ergebnisse n Kanton 116 einer Bestandesaufnahme im Kanton Schwyz; Kommission «Sexuelle Ausbeutung»: Zahlrei- Aktuelles aus dem Bildungswesen: Beschlüs- che Angebote für Erwachsene und Jugendli- se, Projekte und Vorstösse. che; www.feelok.ch: Gesundheitsförderung für Jugendliche in der Schule; Die Sprachstarken n Umwelt + Schule 118 2 – 6: Neues Deutschlehrmittel in der Primar- Die Vielfalt der Natur unterwegs erleben: schule; Fremdsprachenlektüre in der Schule: «NaTour Spass» startet 2010 mit erweitertem Definition und Einsatz von «Graded Readers»; Angebot; VivaRiva – Wasser macht Schule: Englisch und Französisch auf der Primarstufe: Erlebnistage für die Schule; Weiterbildung Positive Studienresultate im Bereich Fremd- Naturpädagogik: CAS «Naturbezogene sprachen; Personelles; 13 000 Jugendliche Umweltbildung». aktiv bei Jugend + Sport: Eindrückliche Statis- tikzahlen zum Sportjahr 2009; Schulturnen: n Tipps 122 Kantonale Unihockeymeisterschaft Primar- Für den Alltag und Unterricht: Aktuelle Hin- schulklassen; SVSS-Kurse für Lehrpersonen; weise und Anregungen; Die Fahrrad-Kartei; Jugend + Sport: Kantonale J+S-Tenero-Lager Do you parlez andere lingue?; Handeln statt 2010; Allgemeines: Sportfördermittel 2009; hoffen; Das Zahlenbuch: Spiele zur Frühförde- Jahresbericht und Statistiken Schwyzer Sport rung 1+2; Begleitband zur Frühförderung; 2009; Swiss Olympic Talent Cards; Schattendasein; Discovery: Inventions that Jugend+Sport-Kursplan 2010/2011. changed our lives; Tierisch spannend; Früh- kindliche Bildung, Betreuung und Erziehung: n Berufs- und Studienberatung 94 Was kann die Schweiz lernen?; Hoppla 1; «Verantwortung tragen liegt mir»: Edith Schön- Gewaltprävention für Jugendliche; Die Schule bächler, BSB-Vorsteherin im Gespräch; bubengerecht: Impulstagung; Final Wettbe- Stud&Be – Studierende und Berufsleute: Wirt- werb PUSA 2010. schaft und Recht. n Museen 127 n Berufsbildung 102 Attraktive Ausstellungen locken ins Museum: Case Management Berufsbildung (CMBB): Museumstipps (auch) für Schulklassen; Lan- Informationen aus der konkreten Arbeit; Lehr- desmuseum Zürich; Museum für Urgeschich- lingsmedaille 2010: Gipfelstürmer 2010 – te(n) Zug, Schweizerische Nationalbibliothek Erfolgreicher Aufstieg; Projekt Metall-Power in Bern. voller Fahrt: Die Fahrzeuge nehmen Gestalt an; KBL erfolgreich rezertifiziert.
Mitteilungsblatt_2_10_MB_4-07 19.04.10 14:53 Seite 68 schule+bildung sz 2/2010 68 Editorial Bildung im Fokus der Öffentlichkeit Vertrauen schaffen durch Kommunikation Das Bildungswesen scheint momentan besonders im Fokus der Medien und der Öffentlichkeit zu stehen. Aktuell vergeht kaum ein Tag, an welchem die Medien nicht von Problemen oder Konflikten im Umfeld unserer Schulen zu berichten wis- sen. An Stelle von inhaltlichen und sachlichen Diskussionen treten dabei leider vielfach persönliche Angriffe oder Schuld- zuweisungen. Verhindern liesse sich dies mitunter mit geschickter, frühzeitiger Kommunikation und Öffentlichkeits- arbeit. Verzerrtes Bild Eines gleich vorweg: an unseren Schulen im Kanton Schwyz wird mehrheitlich sehr gute Arbeit geleistet, wird mit Engagement unterrichtet, bemüht man sich, den zahlreichen (zunehmend auch gesellschaftlich bedingten) Herausforderungen mit Erfolg zu begegnen. Nur leider liest oder hört man viel zu selten davon – stattdessen werden oftmals eigentliche Nebenschauplätze fast schon zu medialen «Kriegsschauplätzen» stilisiert, bei denen viel weniger die Sache als oftmals der Angriff auf einzelne Personen im Vordergrund steht. Verschiedene Ursachen Man könnte diese Erscheinung natürlich einfach mit dem aktuell bevorstehenden Wahlkampf begründen und darauf hoffen, dass schon bald wieder etwas mehr Ruhe und Sachlichkeit einkehrt. Doch ganz so einfach will ich es mir denn doch nicht machen. Nach dem Motto «Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung» scheint es mir lohnenswert, selbstkritisch nach den Ursachen dieser Entwicklung zu fragen. Liegt es an den Medien, die im Leser-Wettbewerb nach people-stories dürsten und daher Emotio- nen schüren wollen? Ist es ganz einfach der Ausfluss einer verän- derten Gesellschaft, in welcher Individualität und eigenes Wohl vor das Gemeinwohl gestellt werden? Oder tragen wir als für die Schule Verantwortliche vielleicht unserer Informations- und Kom- munikationsaufgabe zu wenig Sorge, nehmen die Ängste und Sor- gen von Eltern und Bürgerschaft zu wenig ernst? Information nach innen Wie so oft, dürfte die Wahrheit wohl irgendwo in der Mitte liegen. und aussen Und gleichwohl gilt es den Fokus auf jene Stelle zu richten, an der wir selber Handlungsspielraum haben, nämlich unsere eigene Informationsarbeit. Als öffentliche Institution hat die Schule eine Informationspflicht gegenüber Eltern und Öffentlichkeit, jedoch
Mitteilungsblatt_2_10_MB_4-07 19.04.10 14:53 Seite 69 schule+bildung sz 2/2010 69 auch nach innen gegenüber Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Mittels regelmässiger, verlässlicher Information gilt es Vertrauen und Akzeptanz zu schaffen, Überzeugungsarbeit zu leisten und letztlich Mehrheiten für Projekte, für organisatorische Anpassun- gen zu finden. Eine gute, wirkungsvolle Öffentlichkeitsarbeit kann sich demzufol- ge nicht allein auf Medienpräsenz und Elternbriefe konzentrieren. Es ist die zentrale Aufgabe aller am Schulsystem Beteiligter, Vor- gänge und Veränderungen in unseren Schulen nach innen (Kolle- gium und Behörden) als auch nach aussen (Eltern, Öffentlichkeit) verständlich zu machen, Ängste gegenüber Neuem abzubauen und die Chancen von Veränderungen aufzuzeigen. Dies ist jedoch zeitintensiv, aber notwendig und kann uns nur dann gelingen, wenn wir es schaffen, eine bessere Koordination des Informati- onsflusses zwischen Bildungsdepartement, Gemeinden/Bezirken und Schuleinheit zu bewerkstelligen. Je persönlicher, desto besser Aufgrund unserer zunehmend technologisierten und anonymi- sierten Gesellschaft laufen wir Gefahr, Information mit blosser Medienarbeit, elektronischer oder schriftlicher Information gleich- setzen zu wollen. Dabei sollten wir doch wissen, dass wir die Adressaten umso besser erreichen, je persönlicher die Informati- on ist. Ein Medienbulletin kann den persönlichen Kontakt, die Möglichkeit der Interaktion, das aufeinander Ein- und Zugehen nicht ersetzen. Elternabende, interne und/oder öffentliche Infor- mationsveranstaltungen sind daher weitaus geeignetere Instru- mente, um für die Anliegen der Schule zu werben. Sind uns diese Anliegen ernst, so ist möglichst früh der persönliche Kontakt, die Möglichkeit des persönlichen Gesprächs zu suchen. Bieten wir dazu erst Hand, wenn eine Situation eskaliert, dann ist es meist zu spät. Lernen aus Erfahrungen Haben Sie Anregungen zum Thema Kommunikation im Umfeld Schule? Schlechte oder gute Erfahrungen gemacht? Ich und mit mir das gesamte Bildungsdepartement sind daran interessiert, von Ihren Erfahrungen lernen zu können – zur Stärkung unserer Schulen und des gegenseitigen Vertrauens. Walter Stählin, Regierungsrat
Mitteilungsblatt_2_10_MB_4-07 19.04.10 14:53 Seite 70 schule+bildung sz 2/2010 70 Thema Loben – Die Kraft des positiven Feedbacks … und seine ungewollten Nebenwirkungen Alle Menschen – Kinder und Jugendliche 2. Zwei Formen unseres Selbstbildes jedoch ganz besonders – sind auf positive Jede Form von Rückmeldung – sprachliche, mimische (wohlwollender, aufmunternder Rückmeldungen und Lob angewiesen. Nur: Blick, Stirnrunzeln) oder gestische (abweisen- Lob ist wie ein Medikament. Wer wahllos de Handbewegung) der Kontaktpersonen – ist oder zu viel davon verabreicht, muss mit für Kinder und Jugendliche eine wichtige Quelle für positive oder negative Gefühle in schädlichen Nebenwirkungen rechnen. Im Bezug auf die eigene Leistungsfähigkeit und richtigen Moment, auf positive Art formuliert des Selbstbildes. und in angemessener Dosierung wirkt ein 2.1 Das statische Selbstbild lobendes Wort Wunder. Werden Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene, ausschliesslich für ihre Fähigkei- n Hansheini Fontanive, Fachpsychologe für Kinder- ten, ihre Intelligenz und/oder für die Ergebnis- und Jugendpsychologie FSP se ihrer Anstrengungen gelobt, entsteht ein statisches Selbstbild, das wie in Stein gemeis- selt erscheint und kaum noch verändert wer- 1. Die Macht des Lobs den kann. Diese Menschen gehen davon aus, Keine Frage, ein Lob kann helfen, eine dass sie diese Eigenschaften bei der Geburt schwierige Situation zu entspannen, und das auf den Lebensweg mitbekommen haben und nicht nur bei Kindern. Lob spornt an, stärkt sie der Umwelt ständig beweisen müssen, wie das Selbstvertrauen und schenkt Zuversicht. toll sie sind. Lob ist Balsam für die Seele. Alle Menschen haben ein ausgesprochenes Menschen mit einem statischen Selbstbild Bedürfnis nach anerkennenden Worten, Lob neigen dazu, jede Situation nach folgendem und Komplimenten. Diese Rückmeldungen Muster zu bewerten: (Feedback) sollten möglichst positiv ausfal- − Werde ich Erfolg haben oder scheitern? len und dem Bedürfnis nach Wertschätzung − Werde ich klug oder dumm aussehen? der eigenen Person gerecht werden. Positi- − Komme ich gut an oder schlecht? ves Feedback soll mithelfen, ein gutes − Werde ich mich als Sieger oder als Selbstwertgefühl aufzubauen und aufrecht- Verlierer fühlen? zuerhalten. (Dweck, 2009, Seite 14–15) In der Erziehung und beim Lernen spielt die Menschen mit einem statischen Selbstbild positive Verstärkung eine äusserst wichtige weichen Herausforderungen eher aus, um ihr Rolle. Das menschliche Gehirn benötigt Selbstbild nicht in Gefahr zu bringen. Sie positive Gefühle und konstruktive innere haben Angst, neue Aufgaben könnten ihre Bilder, um einen gewünschten Lernprozess Fehler blosslegen und ihr Talent infrage stel- auszulösen. Mit Rotstift hervorgehobene len. Fehlermeldungen dagegen bewirken – vor allem bei jüngeren Schülern – Einschüchte- 2.2 Das dynamische Selbstbild rung, Angst oder Scham. Einen positiven, Menschen mit einem dynamischen Selbstbild nachhaltigen Lerneffekt haben sie kaum. gehen hingegen davon aus, dass sie:
Mitteilungsblatt_2_10_MB_4-07 19.04.10 14:53 Seite 71 schule+bildung sz 2/2010 71 − die Grundeigenschaften ihrer Persönlich- Rückschläge zu akzeptieren und sich neuen keit durch eigene Anstrengungen weiter- Herausforderungen zu stellen. Für einen dyna- entwickeln können mischen Arbeits- und Lernprozess dürfen wir − sich durch Einsatz und Erfahrungen ver- Kinder und Jugendliche nahezu uneinge- ändern können. schränkt loben. Allerdings muss das Lob der erbrachten Anstrengung angemessen sein. 3. Die Eigenschaften von konstruktivem Lob Am Beispiel des folgenden Briefs, der von 4. Die unerwünschten Nebenwirkungen des einer Lehrperson an eine ihrer Schülerinnen Lobs geschrieben worden ist, lassen sich wichtige Gut gemeintes, jedoch wenig durchdachtes Eigenschaften eines «guten» Lobs – mit positi- Lob kann unerwünschte Nebenwirkungen vem Effekt – ableiten: oder Reaktionen zeigen, die bei einem geeig- neten Vorgehen vermieden werden können. «Liebe Anuschka «Blindes Lob» wie: «Du bist so ein Genie!»; Es freut mich, dass Du in meiner Klasse bist! «wie klug du bist!»; «das ist genial!» oder Ich finde es toll, wie zuverlässig und hilfsbe- «unspezifisches Lob» wie: «Das ist aber reit du immer bist. Oft übernimmst du Aufga- super»; «das ist toll!» beinhaltet eine Bewer- ben, die Du eigentlich gar nicht machen tung der Person. Diese Art Lob unterstützt ein müsstest. Danke! statisches Selbstbild und hat weniger den Schön ist auch, dass Du Dir immer so grosse Arbeitsprozess im Blickfeld, der zum guten Mühe gibst und so gut mitmachst. Du wirst Ergebnis geführt hat. Diese Art von Lob führt immer besser! Mach weiter so! nicht zu nachhaltigen Leistungssteigerungen Aufsätze schreiben musst Du noch weiter und zur Stärkung eines gesunden Selbstver- üben. Bei Deinem Fleiss wird sich das sicher trauens der Kinder und Jugendlichen. verbessern. Alles Liebe, Dein(e) Lehrer(in)» 5. Die Kunst des richtigen Lobens (Nach: Mascher, C. Die geheime Macht des Lobs. Ein Lob sollte sich nicht auf persönliche Eigen- In: Focus Schule, 02/2009, Seite 11) schaften des Kindes oder Jugendlichen bezie- hen, sondern auf seine Anstrengungen. Wör- Dieser Brief bringt eine dynamische Einstel- ter wie «wundervoll», «grossartig», «toll», lung der Schreiberin gegenüber der Schülerin «prima» sind in erster Linie Bewertungen und zum Ausdruck: «Du bist ein Mensch, der sich Urteile über die Person und erschweren die weiterentwickeln kann. Ich interessiere mich Entwicklung eines dynamischen Selbstbildes. für deine Entwicklung!» Nicht die Intelligenz Kinder und Jugendliche entwickeln ein feines oder das Talent wird betont, sondern dynami- Gespür dafür, welcher Einsatz für die Bewälti- sche Aspekte wie: gung einer bestimmten Aufgabe notwendig ist. − Übung Lobt man sie für Aufgaben, die ihrer Meinung − Lernen nach nur geringen Einsatz erfordern, fühlen − Ausdauer sie sich unterschätzt oder abgewertet und − Anstrengung nehmen gar an, Eltern oder Lehrperson hielten − gute Strategien sie für dumm. Lob muss also dem Anlass − kreative Ideen usw. angemessen sein. die wesentlich zum guten Ergebnis beitragen. Als generelle Regel gilt: Auf diese Art erhält ein gelobtes Kind, ein gelob- «Lobe nie das Talent, und bewerte oder beur- ter Jugendlicher die Chance, ein dynamisches teile nie die Person selber, sondern immer nur Selbstbild entwickeln zu können. Ein Selbstbild, den Arbeitsprozess, die Bemühungen oder das ihm eher ermöglicht, Schwierigkeiten und den Einsatz und das Arbeitsergebnis!»
Mitteilungsblatt_2_10_MB_4-07 19.04.10 14:53 Seite 72 schule+bildung sz 2/2010 72 Lob als blosse Technik kommt nicht an. Die 5.2 Das Vorgehen für nachhaltiges Lob innere Haltung ist entscheidend! Eine positive Motivieren Sie Ihre Kinder oder Jugendlichen Atmosphäre, eine wertschätzende Beziehung und stärken Sie die Selbsteinschätzung der und Behandlung der Kinder und Jugendli- jungen Menschen mit folgendem Vorgehen: chen sind zentral. Zudem kommt es entschei- − Loben Sie den Einsatz, die Strategie oder dend auf Tonfall und Körpersprache der die Ausdauer, die das Kind für seine Leis- lobenden Person an. tung gezeigt hat. «Schön, dass du bis ganz am Ende durchgehalten hast.» 5.1 Die Elemente von nachhaltigem Lob − Das Lob sollte dem Anlass angemessen Damit Lob eine möglichst positive Wirkung sein. «Du bist ein Engel», nur weil das Kind entfalten kann, sind fünf Elemente wichtig: am Tisch ein Glas gereicht hat z.B., ist übertrieben. Kinder unter Dauerlob wer- Nachhaltiges Lob ist … den verunsichert und müssen sich ständig - Authentisch, also echt und glaubwürdig. vergewissern, ob sie noch genügen. Loben Sie Menschen nur für etwas, was − Seien Sie immer aufrichtig und glaubwür- stimmt und Sie tatsächlich auch so emp- dig. Ich-Botschaften helfen dabei. «Ich finden. habe beobachtet, wie du dich angestrengt - Spezifisch und bezieht sich auf eine und nicht aufgegeben hast, auch nachdem bestimmte Situation oder ein Ereignis. dir die ersten Versuche misslungen sind.» - Unmittelbar, erfolgt also möglichst bald, − Beschreiben Sie, ohne zu werten, was wenn das Kind oder der Jugendliche Ihnen positi v auffällt. «Du hast alle Aufga- etwas gut gemacht hat. Zeitnahes Lob ist ben bearbeitet.» ein wichtiges Element nachhaltiger Ver- stärkung. Vermeiden Sie beim Loben folgende «Fallen»: − Einschränkungslos, ohne Vorbehalt, was − Globale Bewertungen: «Du bist ein sich als sehr anspruchsvoll erweisen Naturtalent»; «du bist genial»; «das liegt kann. dir». Damit vermitteln Sie die Erwartung, − Nicht öffentlich, da es weniger Neidge- so müsste es immer sein. fühle anderer Kinder und Jugendlichen − Falsche Mutmacher: «Du weisst ja, dass auslösen wird. Mit einem Lob unter vier du intelligent bist»; «da ist deine Lehre- Augen ist man immer auf der sicheren rin, dein Lehrer, dein Trainer schuld», Seite. «für mich bist du der Beste, die Beste». (Aus: Whitaker, T. (2009). Was gute Lehrer So lernt das Kind gerade nicht, Frustra- anders machen. Weinheim: Beltz, Seite 49–55) tionen auszuhalten. Solche Bestärkun- gen verweisen auf ein statisches Selbst- bild. − Lob fürs Tempo: «Das geht ja wie von selbst»; «und das, ohne zu üben». Was geschieht, wenn es bei nächster Gele- genheit nicht rundläuft? Ist das Kind, der Jugendliche in dieser neuen Situation dumm? − Indirekte Botschaften durch Vergleiche. «Der, die kann dir nicht das Wasser rei- chen.» Solches Lob vermittelt eine völlig falsche Selbsteinschätzung. Ein Lob zur richtigen Zeit und in der richtigen (Nach: Mascher, C. Die geheime Macht des Form wirkt leistungssteigernd. Lobens. In: Focus Schule, 2/2009, Seite 13)
Mitteilungsblatt_2_10_MB_4-07 19.04.10 14:53 Seite 73 schule+bildung sz 2/2010 73 6. Beim Feedback kommt es auch auf das ehrlich gemeint ist. Für Jugendliche ist die Alter an Meinung der Gleichaltrigen sehr wichtig. Je nach Altersgruppe müssen bei Kindern und Erwachsene sollten deshalb immer auf mögli- Jugendlichen unterschiedliche Punkte beach- che indirekte Wirkungen ihres Lobs achten, tet werden. Je älter die Kinder werden, desto vor allem, wenn sie es vor einer Gruppe aus- differenzierter können Lehrpersonen und sprechen. In der Peer-Gruppe könnte öffentli- Eltern sie loben. ches Lob als «uncool» gelten und die Wirkung negativ sein («nicht öffentliches Lob»; siehe 3 bis 6 Jahre auch unter 5.1). Blosse Kritik oder der Hinweis auf Fehler (Nach: Mascher, C. Die geheime Macht des Lobens. bewirkt bei Vor- und Grundschulkindern kaum In: Focus Schule, 2/2009, Seite 14) eine spontane Änderung des künftigen Verhal- tens! Die Kinder fühlen sich beschämt und 7. Ausserdem ist zu beachten verletzt. Sie verfügen noch nicht über Strategi- Eltern und Lehrer, die eine positive, wertschät- en, negatives Feedback später konstruktiv zende Lernatmosphäre schaffen, können all- umzusetzen. Zeigen Sie dem Kind deshalb gemein die Beziehungen der Beteiligten unter- Möglichkeiten auf, wie es künftig besser zum einander verbessern. Es können positive Ziel kommt. Effekte über das Selbstbild der gelobten Kin- Ein wertfreies, beschreibendes Lob mit Ich- der und Jugendlichen hinaus erzielt werden. Botschaften bewirkt in diesem Alter am meis- Dies gibt der ganzen Schulklasse, der ganzen ten. «Ich finde es gut, dass du die Bücher Familie Antrieb und Energie. sauber ins Gestell eingeräumt hast.» Nicht zu vergessen ist: Andere ehrlich zu loben hilft, sich selbst gut zu fühlen! 7 bis 10 Jahre Verwendete Literatur In diesem Alter werden Kinder kritischer. Wer- − Dweck, Carole (2009). Selbstbild. Wie unser den sie für einfache Dinge oder übermässig Denken Erfolge und Niederlagen bewirkt. gelobt («blindes Lob»), können sie dies als München: Piper Hinweis deuten, dass ihnen Eltern und Lehr- − Graf, Johanna (2005). Familienteam – das Mit- personen nicht viel zutrauen. Sie begreifen in einander stärken. Das Geheimnis glücklichen diesem Alter, dass man für bestimmte Leistun- Zusammenlebens. Freiburg: Herder − Mascher, Caroline (2009). Die geheime Macht gen einen entsprechenden Einsatz erbringen des Lobens. In: Focus Schule 02/2009, muss. Man sollte deshalb möglichst den Auf- Seiten 10 – 21 wand loben, den das Kind erbracht hat. − Whitaker, Todd (2009). Was gute Lehrer anders «Du hast im Unterricht offensichtlich gut machen. 14 Dinge, auf die es wirklich ankommt! zugehört», «Du hast das Bild sorgfältig ausge- Weinheim: Beltz Verlag malt». Kinder dieser Altersgruppe wollen ehrlich wis- sen, wo sie stehen, auch um sich selber ein- schätzen zu können. Vorsicht: Reine Fehler- meldungen haben auch in diesem Alter kaum einen positiven Effekt auf die künftige Leis- tungsbereitschaft. 11 bis 16 Jahre Zwischen neun und elf Jahren entwickeln Kin- der Strategien, aus Fehlermeldungen zu ler- nen. Sie werden sensibel dafür, ob ein Lob
Mitteilungsblatt_2_10_MB_4-07 19.04.10 14:53 Seite 74 schule+bildung sz 2/2010 74 Bildungsdepartement Schulstatistik 2009/2010 – Mehr Kindergartenkinder – mehr Integration – mehr Studierende an Fachhochschulen Die Veränderungen der Schülerzahlen im Übersicht Volksschule Kanton Schwyz sind unterschiedlich. Dank In diesem Schuljahr besuchen insgesamt 17 015 Schülerinnen und Schüler in 991 Klassen die der Einführung des Zweijahreskindergartens Volksschulen im Kanton Schwyz. In den öffentli- in drei Gemeinden hat die Zahl der Kinder- chen Schulen haben die Klassengrössen im gartenschüler zugenommen. Primarstufe, Durchschnitt leicht abgenommen. Ausnahmen bilden die Klein- und Werkschulklassen. Die Pri- Sekundarstufe I und II zeichnen sich durch vatschulen haben sich unterschiedlich ent- Konstanz aus. Die Integrationsbemühungen wickelt: die Veränderungen der Schülerzahlen bewirken einen Rückgang bei den Kleinklas- variieren bei diesen zwischen –15% und +65%. sen. Die Fachhochschulen verzeichnen wie- Kindergarten und Primarstufe derum einen Zulauf. Die Schülerzahl hat im öffentlichen Kindergarten leicht um 0.7% zugenommen. Es gibt drei n Hans-Peter Bertin, zusätzliche Kindergartenklassen. Ingenbohl- Abteilung Schulaufsicht ASA Brunnen, Schübelbach und Steinerberg führen neu den Zweijahreskindergarten. Zu Beginn jeden Schuljahres werden bei allen öffentlichen und privaten Schulen die aktuellen Die Schülerzahlen in der Primarschule haben Schülerzahlen erhoben. Da die Schülerinnen sich um 1.4% verringert. Die Klassenzahl hat und Schüler die einzelnen Schultypen mehrere gesamthaft um zwei zugenommen. Jahre besuchen, wirken sich Veränderungen in der Gesamtheit nur langsam und in den oberen Es besuchen 22.2% weniger Schülerinnen und Schulklassen verzögert aus. Markante Verände- Schüler die Kleinklassen. Seit dem Schuljahr rungen haben ihre Ursache oft in einer neuen 2003/2004 verzeichnen die Kleinklassen einen Organisation des Bildungswesens. Schülerrückgang um 52.2% von 205 auf 98. Kennzahlen 2009/2010 Vorjahr Veränderung Volksschule Schülerzahl 17 015 17 159 – 0.8% Klassen 991 986 + 0.5% Berufsschulen Schülerzahl 3136 3091 + 1.5% Mittelschulen Schülerzahl 1949 2006 – 2.8% Studierende an Fachhochschulen 2008/2009 965 911 + 5.9% Studierende an Hochschulen 2008/2009 1402 1353 + 3.6% Tabelle 1: Kennzahlen 2009/2010 resp. 2008/2009 (Hochschulen)
Mitteilungsblatt_2_10_MB_4-07 19.04.10 14:53 Seite 75 schule+bildung sz 2/2010 75 Dies zeigt, dass die langjährigen Bemühungen (–6.9%) und die Handelsmittelschulen (–7.7%) um vermehrte Integration wirken. In den Ein- haben weniger Lernende. Die Zahl der Lernen- führungsklassen ist die Schülerzahl um 18.4% den an Fachmittelschulen hat um 22.1% zuge- zurückgegangen. nommen. Die gymnasiale Maturitätsquote 2008 beträgt im Kanton Schwyz 16.9%, gesamt- Aktuell werden im Kanton Schwyz noch 10 Klein- schweizerisch liegt sie bei 19.7%. Gegenüber klassen und 12 Einführungsklassen geführt. dem Jahr 2007 ist die Quote im Kanton Schwyz gestiegen, wobei der Frauenanteil abgenommen und der Männeranteil zugenommen hat. Universitäre Hochschulen und Fachhoch- schulen (Tertiärstufe) Gegenüber dem letzten Studienjahr stieg die Anzahl der Studierenden an Fachhochschulen (inkl. Pädagogischen Hochschulen) um fast sechs Prozent an. Diese Entwicklung ist vor allem auf die neuen Masterstudiengänge an den Fach- hochschulen zurückzuführen. Der Frauenanteil beträgt 47.9% (gesamtschweizerisch: 49.5%). Gefragte Studienbereiche auf Fachhochschulstu- fe sind vor allem die Lehrkräfteausbildung und der Studienbereich Wirtschaft. Als Studienort belegen weiterhin die Zürcher Fachhochschule (inkl. PH Zürich), die Fachhochschule Zentral- Sekundarstufe I schweiz (exkl. PH Zentralschweiz) und die Fach- Bei der öffentlichen Sekundarstufe I sind nur klei- hochschule Ostschweiz bei den Schwyzer Studie- ne Verschiebungen sichtbar: Die Sekundarschu- renden die vordersten Ränge. Für die Lehrkräf- le / Stammklasse A sowie die Realschule / teausbildung favorisieren mit Abstand die meis- Stammklasse B zeigen mit Schülerrückgängen ten Schwyzerinnen und Schwyzer die Pä dagogi- von –0.3 respektive –1.4% ein nahezu unverän- sche Hochschule Zentralschweiz. dertes Bild. Einzig die Werkschule / Stammklasse C zeigt einen markanten Rückgang von 6.5 %. Die Zahl der Schwyzer Studierenden an den uni- Der Bezirk Schwyz konnte im Schulhaus Rubiswil versitären Hochschulen hat um rund 3.6% zuge- wie geplant die dritte Talentklasse eröffnen. nommen. Der Frauenanteil ist auf 48.7% gestie- gen (gesamtschweizerisch: 50.1%). Ein Drittel Berufsfach- und Mittelschulen (Sekundarstufe II) aller Studierenden hat sich für ein Fach der Gei- Insgesamt ist die Schülerzahl an den vier Berufs- stes- und Sozialwissenschaften entschieden. schulen um 1.5% gestiegen. Die Berufsbildungs- Rund ein weiteres Drittel studiert Wirtschaftswis- zentren haben gleich viele Lernende wie letztes senschaften oder Recht. Fast zwei Drittel aller Jahr. Während Goldau leicht zugelegt hat, verrin- Studierenden wählen Zürich als Studienort (Uni gerte sich die Zahl der Lernenden in Pfäffikon oder ETH). leicht. An der kaufmännischen Berufsfachschule Schwyz ist die Schülerzahl um 7.4%, in Lachen Die detaillierten Ergebnisse und weitere Grafiken sind um 4.4% gestiegen. auf der Internetseite des Kantons www.sz.ch (Privat- personen – Bildung – Volksschulen – Publikationen – Die Gesamtzahl der Mittelschülerinnen und Mit- Statistiken) zu finden. Weitere statistische Daten und telschüler im Kanton Schwyz hat sich gegenüber Auswertungen finden Sie auf den Seite www.bfs. dem letzten Schuljahr um 1.9% verringert. Die admin.ch oder wenn Sie auf der Internetseite des Kan- Gymnasien (–2.8%), die Untergymnasien tons unter Suche den Begriff Statistik eingeben.
Mitteilungsblatt_2_10_MB_4-07 19.04.10 14:53 Seite 76 schule+bildung sz 2/2010 76 Volksschulen und Sport Projekt «schuldatenverwaltung.sz» Einheitliches Datenverwaltungsprogramm Mit dem Projekt «Schuldatenverwaltung.sz» steht somit nicht zur Verfügung. Es können soll ein erstes Projekt realisiert werden, das neue Fehler bei der Datenerfassung entste- hen. auf dem kantonalen E-Government-Gesetz basiert. Auf Antrag der zuständigen E-Gover- Dies sind nur einzelne Beispiele für die nment-Kommission wird bei Gemeinden und momentan unbefriedigende Situation. Die Liste liesse sich beliebig erweitern. Auch Bezirken ein Konsultationsverfahren durch- besteht in Sachen Datenschutz eine unbefrie- geführt. Fällt dieses positiv aus, so soll der digende Situation, da diesem Punkt in den bis- gesamte Volksschulbereich auf das Schul- herigen Lösungen meist wenig Beachtung geschenkt wurde. jahr 2011/2012 hin eine gemeinsame Daten- und Arbeitsplattform erhalten. Auftrag zur Beschaffung einer gemeinsamen Arbeits- und Datenplattform n Jean Züger und Am 17. Juni 2008 beauftragte der Regierungs- Hans-Peter Bertin rat ein Projektteam mit dem Vorprojekt zur Beschaffung einer gemeinsamen Arbeits- und Datenplattform für die Akteure im Volksschul- Ausgangslage / Ist-Zustand bereich des Kantons Schwyz. Diese soll Viele Schulen verfügen heute schon über ein sowohl den einzelnen Schulen (Schulleitun- Datenverwaltungsprogramm, das jeweils gen, Sekretariate, Lehrpersonen) wie auch einen Teil der Prozesse mehr oder weniger gut dem Amt für Volksschulen und Sport für die abdeckt. Heute sind 13 verschiedene Soft- administrativen Prozesse, das Controlling und wareprodukte im Einsatz. Wegen der Umstel- die statistischen Auswertungen zur Verfügung lung in der Schulstatistik fallen grössere Upda- stehen. Dem Datenschutz wird besondere tes an. Diese müssten bei allen Schulträgern Beachtung geschenkt. Die verschiedenen bis- und Abteilungen des Amtes für Volksschulen her eingesetzten Programme werden abgelöst. und Sport einzeln vorgenommen und bezahlt werden. Die Datenqualität ist häufig nicht Die zu beschaffende zentralisierte Lösung soll befriedigend, da Aktualisierungen nicht oder über das Internet benutzt werden können. zu spät vorgenommen werden. Damit sind keinerlei Installationen vor Ort auf den einzelnen Computern oder Servern nötig. Den Lehrpersonen steht für die Notenverwal- Die Applikation kann von Computern mit Win- tung das Programm «Lehreroffice» zur Verfü- dows- und Mac-Betriebssystemen über die gung. Da es sich um eine Einzelplatzlösung aktuell gängigen Browser benutzt werden. Ein handelt, können die Lehrpersonen, die an der- dem Datenschutz und der Datensicherheit selben Klasse unterrichten, nicht in derselben verpflichtetes Berechtigungs- und Rollenkon- Datenbank arbeiten. Die Noten müssen vor zept regelt den Zugang zu Daten und Funktio- dem Zeugnistermin mühsam hin und her nen im Detail. transferiert werden. Bei einem Schulwechsel erfasst die abnehmende Schule die Schüler- Nutzen daten von neuem. Die Geschichte der Schüle- Mit der Beschaffung einer zentralisierten rin oder des Schülers wird nicht miterfasst und Daten- und Arbeitsplattform mit detailliertem
Mitteilungsblatt_2_10_MB_4-07 19.04.10 14:53 Seite 77 schule+bildung sz 2/2010 77 Berechtigungskonzept können erstmals die tung.sz» bis Ende Juni ein Konsultationsver- Datenschutzbestimmungen erfüllt werden. fahren bei Gemeinden und Bezirken nach E- Durch die zentralisierte Datenhaltung mit pro- Government-Gesetz durchzuführen. Schullei- fessionellem Hosting wird die Datensicherheit tungen und Lehrpersonen informieren mit Vor- durch den Anbieter garantiert. Das Berechti- teil ihre Gemeinde- und Bezirksräte über die gungskonzept regelt zudem, wer welche Wichtigkeit des Projekts für die eigene Schule. Daten einsehen und verändern darf. Nimmt das Projekt alle Hürden, kann frühes- tens im August 2010 mit dem Hauptprojekt Die administrativen Prozesse im Volksschul- gestartet werden. Es wird mit einer teilweisen bereich werden vereinfacht und standardi- Einführung von iCampus in Pilotschulen im siert. Zudem liegen alle Daten zentral an Winter 2010/2011 gerechnet. Der flächen- einem Ort in aktualisierter Qualität vor und deckende Betrieb soll im Sommer 2011 aufge- sind mit einfachen Suchroutinen abrufbar. Der nommen werden. Datenaustausch zwischen einzelnen Schulträ- gern sowie zwischen Schulträgern und dem Kanton fällt weg. Eine zentralisierte Einheitslösung verringert Aufwand und Kosten beim Unterhalt, Hosting und bei Updates wesentlich. Bis Sommer 2011 wird die Modernisierung der Erhebun- gen im Bildungsbereich in den Schulen umge- setzt. Die zu beschaffende gemeinsame Soft- ware deckt die Anpassungen schon ab. Durch die zentralisierte und ausgelagerte Datenhal- tung und den wegfallenden Datentransfer wer- Unterrichtshefte Die bewährten, von Lehrkräften den die Informatikinfrastrukturen in den ein- geschätzten Vorbereitungshefte. zelnen Gemeinden und Bezirken sowie beim • A für Lehrkräfte aller Stufen in Deutsch, Französisch, Kanton stark entlastet. Vor allem kleinere Deutsch-Englisch und Italienisch-Romanisch. Gemeinden erhalten für wenig Geld eine pro- • B für Textiles Werken, Hauswirtschaft und fessionelle Lösung. Fachlehrkräfte • C für Kindergärtner/innen Notenhefte für Schülerbeurteilung. Auswahl, Kosten und weiteres Vorgehen In einem ausführlichen Auswahlverfahren ist das Produkt «iCampus» als Sieger hervorge- gangen. Zurzeit ist diese Software in circa 120 Schulen der Schweiz im Einsatz, unter ande- rem auch in Freienbach und im Kanton Uri. In Schaffhausen und im Fürstentum Liechten- Neu ab Februar stein soll «iCampus» flächendeckend einge- 2009! führt werden. Die einmaligen Investitionskos- ten von rund einer Million und die jährlichen Ad5s mit Betriebskosten von ca. Fr. 200 000.– werden Spiralbindung laut E-Government-Gesetz je zur Hälfte vom Kanton sowie von den Gemeinden und Bezir- ken übernommen. VERLAG FÜR UNTERRICHTSMITTEL DES CLEVS Der Regierungsrat hat am 23. März 2010 6145 Fischbach, 04¥ 9¥7 30 30, Fax ¶4¥ 9¥7 00 ¥4 info@unterrichtsheft.ch www.unterrichtsheft.ch beschlossen, zum Projekt «schuldatenverwal-
Mitteilungsblatt_2_10_MB_4-07 19.04.10 14:53 Seite 78 schule+bildung sz 2/2010 78 Kooperative Sekundarstufe I Stand der Reform Im Grundlagenbericht Bildung Kanton Bericht des Bildungsdepartements zur Kennt- Schwyz 2008–2015 stellte der Regierungs- nis – gestützt auf den Kommissionsbericht. Er beauftragte das Bildungsdepartement, die rat dar, dass auf der Sekundarstufe I das Bezirksbehörden und die Lehrerschaft über die kooperative Modell (KOS) optimiert werden Vorschläge zu informieren. Ende 2009 nahm soll – mit dem Ziel eines freiwilligen der Erziehungsrat die Stellungnahmen der Bezirksbehörden zur Kenntnis. Umstiegs aller dreiteiligen Schulen zum KOS-Modell. Im Auftrag des Erziehungsrates Bewährtes erhalten erarbeitete eine Kommission Reformvor- An den Stammklassen A (Sekundar-) und B (Realschulniveau) wird festgehalten – ergänz- schläge für das KOS-Modell. bar durch die sonderpädagogische Stammklas- se C (Werkschulniveau). Auch die drei Niveaufächer Mathematik, Französisch und n Reto Stadler, Dr. phil., Stabsstelle Schulentwicklung Englisch sollen mit Niveaustufen weitergeführt werden. Die Sekundarstufe I soll Teil- und Hochbegabte noch besser fördern; durchlässiger werden und Nachfolgende, aus Datenschutzgründen ver- Leistungsanreize bieten; die Akzeptanz bei den fremdete Abbildung zeigt als Beispiel die Eltern erhöhen, indem beim Übertritt mehr Stammklasse B (Realschulniveau) von Jürg Chancen eröffnet werden. Zudem hat sie auf Zingg, MPS Oberarth (KOS) am Ende der Volks- die Leistungsunterschiede nach vier Jahren schule. Mehr als die Hälfte der Jugendlichen Englisch- und zwei Jahren Französischunter- verfügt in einem oder mehreren Niveaufächern richt auf der Primarstufe zu reagieren. über einen A-Abschluss (Sekundarschulni- Der Erziehungsrat nahm Mitte 2009 den veau), welcher die Berufschancen erhöht.
Mitteilungsblatt_2_10_MB_4-07 19.04.10 14:53 Seite 79 schule+bildung sz 2/2010 79 Begabtenförderung und mehr Durchlässig- jemand bei Eignung von einer Stammklasse B keit direkt in eine Stammklasse A aufgestuft wer- Zur Weiterentwicklung des KOS-Modells wird den kann – ohne ein Jahr zu verlieren. Neu vorgeschlagen, in den Niveaufächern Mathe- wird nun vorgeschlagen, im letzten Schuljahr matik, Französisch und Englisch drei statt zwei auf die Abstufungsmöglichkeit in den Fremd- Niveaustufen anzubieten. Die anspruchsvoll- sprachen zu verzichten: Falls Französisch ste Niveaustufe soll zwecks Begabtenförde- oder Englisch als Wahlfach gewählt wurden, rung in diesen drei Fächern leicht angehoben sollen diese in der entsprechenden Niveaustu- werden. Aus der Klasse von Jürg Zingg wür- fe absolviert werden – allenfalls mit ungenü- den sicherlich auch die beiden Schülerinnen genden Noten. Damit soll die Lernmotivation mit dem Zertifikatsabschluss PET Zugang zum im Abschlussjahr gestärkt werden. höchsten Niveau erhalten. Ergänzend zur drit- ten Niveaustufe sollen im Abschlussjahr – Französisch nach Möglichkeit – im Wahlfachangebot schu- In der dreiteiligen Sekundarstufe I ist Franzö- lische Zertifikatsabschlüsse vorbereitet wer- sisch ab der 2. Klasse der Realschule Wahl- den: z.B. in Englisch PET und in Französisch fach. Im KOS-Modell sind vier Lektionen DELF. Die Kommission ist davon überzeugt, umzusetzen, um bis Ende der 2. Klasse eine dass durch neu drei Niveaustufen auch die Aufstufung zu ermöglichen. Es wird beantragt, mittlere Niveaustufe profitieren würde. Hier dass auch im KOS-Modell einzelne Schülerin- könnten jene Jugendlichen besser gefördert nen und Schüler der Stammklasse B ab der werden, die heute in der Niveaustufe A eher 2. Klasse von Französisch zugunsten eines über- und im B eher unterfordert sind. «Ersatzprogramms» dispensiert werden kön- nen – zur Aufarbeitung schulischer Defizite, Reduktion Klassengrösse Stammklasse B unter anderem in Deutsch. Sowohl in der Kommission wie auch im Erzie- hungsrat war unbestritten, dass die heutige Ausblick Richtzahl der Klassengrössen für die Stamm- Sowohl der Erziehungs- wie auch der Kantons- klasse B (Realschulniveau) mit 25 rat (Motion «flächendeckende Einführung von Schüler/innen viel zu hoch liegt. Sie ist betref- KOS» von Kantonsrat Alois Gmür vom fend Belastungen und Heterogenität beson- 17. Februar 2010) haben beschlossen, dass ders gefordert. Der Erziehungsrat schlägt vor einem Entscheid über diese Vorschläge daher vor, diese Richtzahl auf 18 zu senken. auch das Modell der dreiteiligen Sekundarstu- Dieser Antrag ist auch finanziell vertretbar, da fe I zu überprüfen ist und Reformvorschläge nur rund fünf Realschul- und Stammklassen- ausgearbeitet werden sollen. Eine Arbeits- B-Klassen im ganzen Kanton Schwyz neu gruppe wird innert Jahresfrist einen Bericht geschaffen werden müssten. Über diesen vorlegen. Anschliessend werden der Erzie- Antrag wird voraussichtlich der Regierungs- hungs- und der Regierungsrat prüfen, ob dem und Kantonsrat im Gesamtpaket der Revision Kantonsrat die flächendeckende Einführung der Personal- und Besoldungsverordnung ent- eines einheitlichen Modells auf der Sekundar- scheiden. stufe I beantragt werden soll. Umstufungen Ein Hauptziel des KOS-Modells sind die halb- jährlichen Umstufungen in den Stammklassen und Niveaufächern. Damit kann auf Leis- tungsveränderungen der Schülerinnen und Schüler ohne Zeitverlust reagiert werden. Kon- kret bedeutet dies, dass beispielsweise
Mitteilungsblatt_2_10_MB_4-07 19.04.10 14:53 Seite 80 schule+bildung sz 2/2010 80 ICT im Unterricht der Sekundarstufe I Ergebnisse einer Bestandesaufnahme im Kanton Schwyz Eine Studie im Auftrag des Bildungsdeparte- geforderten zwei Computer mit Internetan- ments des Kantons Schwyz zeigt die Umset- schluss verfügt. Zwar stehen zusätzlich Geräte in den separaten Informatikräumen zur Verfü- zung des ICT-Einsatzes in der Sekundarstufe gung, die integrierte Nutzung in anderen I auf. Die Jugendlichen sind selbstbewusst Fächern lässt sich jedoch so nicht umsetzen im Umgang mit Computern und haben mehr- (örtliche Trennung, Raumbelegung, Tastatur- schreiben etc.). heitlich gute Kenntnisse. Die Nutzung von ICT ausserhalb des eigentlichen Informa- Einsatz von ICT im Unterricht tikunterrichts soll jedoch intensiviert wer- Annähernd zwei Drittel der Lehrpersonen haben sich im Bereich ICT in technischen den. oder pädagogisch-didaktischen Kursen weiter- gebildet. Die Inhalte des Ergänzungslehrplans Eine vom Institut für Medien und Schule der können jedoch nur mit einem vermehrten Ein- PHZ Schwyz im Auftrag des Bildungsdeparte- bau von ICT im regulären Unterricht umge- ments durchgeführte Studie bietet einen setzt werden. Die überwiegende Mehrheit der Überblick über den Stand der Integration von Lernenden würde gerne häufiger in der Schule Informations- und Kommunikationstechnolo- am Computer arbeiten. Als Hauptgründe, gien (ICT) an den öffentlichen Schulen der dass dieser Einbau in den Kernfächern noch Sekundarstufe I im Kanton Schwyz. Hierzu wenig geschieht, nennen Lehrpersonen vor wurden im Sommer 2009 im Rahmen einer allem die unzureichende ICT-Ausstattung im kantonalen Vollerhebung insgesamt 357 Lehr- Klassenzimmer, das Fehlen brauchbarer digi- personen und 1051 Schülerinnen und taler Lerninhalte und Lernsoftware sowie auch Schüler der 9. Klassen befragt und Letztere mangelnde Zeit und Freiräume. auch einem Test unterzogen. Dieser zeigte, dass tatsächlich etwa die Hälfte der Jugendli- Erste Massnahmen chen über gute bis sehr gute Computer- und Es zeigt sich, dass die pädagogische Unter- Internetkenntnisse verfügt. stützung an den Schulen noch verstärkt wer- den muss. Zur Verbesserung des integrierten Umsetzung der Vorgaben ICT-Einsatzes ist eine Handreichung mit mög- Anhand der Ergebnisse soll die Umsetzung lichen Umsetzungsvorschlägen in Ausarbei- verschiedener Massnahmen der letzten Jahre tung. Schulen, welche die Mindeststandards überprüft werden. Dazu gehören die Ein- noch nicht erfüllen, sind aufgefordert, die ent- führung des zentralschweizerischen Ergän- sprechenden Schritte umgehend einzuleiten. zungslehrplans «ICT an der Volksschule» Nach einer vertieften Analyse der Ergebnisse sowie die Bestimmungen zur minimalen Infra- sollen das ICT-Konzept aus dem Jahre 2000 struktur, zur Weiterbildung von Lehrpersonen überprüft und dem Erziehungsrat im Herbst in Bezug auf die Lehrplaneinführung und zur 2010 allfällige Anpassungen vorgeschlagen Einrichtung von geregeltem Support und werden. methodisch-didaktischer Beratung an den Schulen. (Der vollständige Bericht findet sich im Internet Die Resultate zeigen, dass erst etwa ein Drittel unter: www.ictschwyz.ch/seiten/dokumente/ICT- der Lehrpersonen im Klassenraum über die SekI_2010.pdf )
Mitteilungsblatt_2_10_MB_4-07 19.04.10 14:53 Seite 81 schule+bildung sz 2/2010 81 Kommission «Sexuelle Ausbeutung» Zahlreiche Angebote für Erwachsene und Jugendliche Die kantonale Kommission «Sexuelle Aus- beutung» ist vom Kanton mit den Aufgaben der Prävention und Beratung im Umfeld Schule betraut. Aktuell macht sie dies mit einem Präventionstheater für den Kindergar- ten. Das Stück unter dem Titel «Stopp ich gah’s go sägä …» ist auf Einladung der ver- schiedenen Schulträger auf Tournee. «Stopp ich gah’s go sägä ...» heisst das Thea- ter, welches von den Kommissionsmitgliedern gespielt und in den Kindergärten aufgeführt wird. Die lustvoll und abwechslungsreich gespielten Botschaften, dass Kinder NEIN sagen dürfen, dass es einen Unterschied zwi- schen guten und schlechten Geheimnissen gibt und dass es sehr schöne, aber auch unangenehme Gefühle gibt, sollen Mut und Sicherheit vermitteln. Ende Februar kamen in Altendorf und Rothenthurm bereits rund 100 Kindergarten- Wissen mit ihrem Präventionstheater die Kinder- kinder in den Genuss dieses Theaters. Mit viel gärtner zu begeistern – zwei Kommissionsmit- Begeisterung haben sie aktiv mitgemacht und glieder in Aktion. so die Figuren im Theater mit ihren Ideen unterstützt. Mit Hilfe der Kinder wurden Lösungen gefunden, wie man sich in schwieri- Wer mehr über das Theater erfahren möchte, kann sich bei Silvia Föhn silvia@jfoehn.ch melden. gen Situationen verhalten kann. Damit die Kindergartenlehrpersonen ihre Kin- der auf das Theater vorbereiten können, erhal- ten sie eine Dokumentationsmappe mit Unter- richtsideen rund um das Thema Sexuelle Aus- beutung. Dieses Theater kann von allen Kindergärten des Kantons Schwyz gebucht werden. Mitglie- der des Netzwerkes Gesundheitsfördernder Schulen werden vom Kanton Schwyz finanziell unterstützt.
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