Kantonsschule Rychenberg 2017/2018

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Kantonsschule Rychenberg 2017/2018
Langgymnasium und Fachmittelschule
Winterthur

Kantonsschule
Rychenberg
Jahresbericht

2017/2018
Kantonsschule Rychenberg 2017/2018
Langgymnasium und Fachmittelschule
                          Winterthur

                          Kantonsschule
                          Rychenberg
                          Jahresbericht

                          2017/2018

Am Bishorn, Klasse 6bG.
Kantonsschule Rychenberg 2017/2018
2Editorial

         Inhalt
                                                                                             60   Schneesportlager
                                                                                             64   Ungarnaustausch
                                                                                             67   Ferienreise Russland       78   Sonderwoche 27            86   Administration
                                                                                             70   Fachwoche Córdoba          80   Folklore-Ballett          88   Lehrpersonen
                                                                                             74   Sprachreise Madrid         82   Schweizer-Meister-Titel   97   Schüler/innen

             6    Editorial             18 Schulnachrichten 48 Matur/FMS                     60 Schule unterwegs 78 Veranstaltungen                         86 Verzeichnisse
              6   Editorial             18   Neue Lehrpersonen     48   Maturitätsfeier
              8   Jahresrückblick       22   Pensionierungen       52   FMS-Abschlussfeier
             12   Schuljahr in Zahlen   34   Nachruf               54   Prämierungen
             14   Chronik               36   Rysolar Plus          56   Maturreise 6gG
                                        38   Mediothek
                                        40   Elternvereinigung
                                        42   Kantonsschulverein
                                        44   Schülerorganisation
                                        46   Vitodurania

                                                                                                  Pausenplatz-Impressionen
Kantonsschule Rychenberg 2017/2018
4Editorial

                                                                                    Editorial

             Den Gipfel fest im Blick: Aufstieg zum Allalinhorn (VS), Klasse 6aG.
Kantonsschule Rychenberg 2017/2018
6Editorial

             Editorial
             Liebe Leserin, lieber Leser
             Unsere Gesellschaft befindet sich in einem schnellen Wandel; das Gymna-         Der Pausenplatz zwischen Hauptgebäude und Aula ist seit Juni 2018 ein           V.l.n.r.: Prorektor
             sium, dessen Aufgabe es ist, seine Schülerinnen und Schüler auf tragende        beliebter Treffpunkt geworden. Ein Strassenschach und ein Mühlespiel            Felix Ziegler,
                                                                                                                                                                             Prorektorin Ur-
             Rollen in der Gesellschaft der Zukunft vorzubereiten, darf sich den Ent-        bieten genauso wie drei Tischtennistische Gelegenheit, sich beim Spiel zu       sula Schifferle,
                                                                                                                                                                             Rektor Christian
             wicklungen in Wissenschaft, Kultur, Bildung, Arbeits- und Lebenswelten          erholen. Die Rundbank um den Stamm der mächtigen alten Eiche lädt               Sommer und
             nicht entziehen. Kaum ein Tag vergeht, ohne dass in den Medien über den         die Zuschauenden ein, im kühlenden Schatten Platz zu nehmen. Die Platz-         Prorektor Ulrich
                                                                                                                                                                             Schlaginhaufen.
             Stellenwert von Digitalisierung, Big Data und ihre Auswirkungen auf alle        gestaltung ist ein Resultat der letzten gesamtschulischen Weiterbildung,
             Lebensbereiche diskutiert wird. Auch am Rychenberg steht das Thema ganz         als man sich Gedanken darüber machte, wie Anreize geschaffen werden
             oben auf der Agenda. Die Zukunft des Gymnasiums in seinen verschie-             könnten, Alternativen zu elektronischen Spielen in der Pause zu nutzen (das
             denen Facetten ist ein Brennpunkt der Weiterbildungstage 2018 des Rychen-       Infoblatt August 2018 berichtete darüber).
             berger Kollegiums und Thema in verschiedenen Kommissionen.
                                                                                             Auch kulturell bot das Schuljahr 2017/18 wiederum einiges; Konzerte, Theater-
             Das vergangene Jahr hat glücklicherweise oft Grund zur Freude geboten;          aufführungen und die neuste Musical-Eigenproduktion «Filet im Sarg»
             vieles hat sich an unserer Schule augenfällig gewandelt. Mit etwas Verzöge-     (siehe Bericht Infoblatt Februar 2018 ) begeisterten die Besucherinnen und
             rung wurde die neue Signaletik auf unserem Campus installiert, im Januar        Besucher.
             durften wir mit einem Eröffnungsfest die erweiterte und vollständig erneuerte
                                                                                             Ich lade Sie herzlich ein, in diesem Jahresbericht einen Streifzug durch
             Mensa in Betrieb nehmen ( siehe Bericht im Infoblatt Februar 2018 ), und
                                                                                             weitere Höhepunkte des vergangenen Schuljahres zu unternehmen und sich
             am markantesten ist wohl der neue Auftritt der Kantonsschule Rychenberg
                                                                                             ein Bild des mannigfaltigen Lebens am Rychenberg zu machen.
             gemäss dem kantonalen Corporate Design ausgefallen. Alle drei Neuerun-
             gen sind sehr positiv aufgenommen worden.                                       Für die Unterstützung aller Schulangehörigen und Aussenstehenden bei
                                                                                             allem, was wir planen, umsetzen, bewirken und ändern, für ihr Mitgefühl im
             Rund alle fünf Jahre versammeln sich in einer 10-Uhr-Pause alle Schülerin-
                                                                                             Leid und ihr Mitfeiern an unseren Festen, für ihr Interesse und ihr Engage-
             nen, Schüler, Lehrkräfte und Angestellten auf dem grossen Platz zwi-
                                                                                             ment danke ich sehr herzlich und wünsche Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser,
             schen Mediothek und Aula zu einem gemeinsamen «Familienfoto». Einmal
                                                                                             viel Vergnügen bei der Lektüre!
             in der Karriere unserer Schülerinnen und Schüler wird jede und jeder somit
             «verewigt» – die Ausgabe 2017 hängt, auf Plakatformat vergrössert, im                                                              Christian Sommer, Rektor
             neuen Essraum der Mensa und erfreut sich grosser Beliebtheit. Das Bild ist
             auch auf krw.ch auf der Frontseite zu bestaunen.
Kantonsschule Rychenberg 2017/2018
8Editorial

              Jahresrückblick
 Schul-       Die Schulkommission traf sich im vergangenen Schuljahr zu vier Sitzungen.      Das bewährte, eingespielte Team in der Administration der Kantonsschule         Schulleitung und
 kommission                                                                                  Rychenberg erfuhr im Berichtsjahr Veränderungen. Esther Bosshard,               Administration
              Im Schuljahr 2017/18 wurden 16 systematische Beurteilungen und 17 Zwi-
                                                                                             die von 1978 bis 1981 und wieder seit 1999 aus dem Sekretariat nicht weg-
              schenbeurteilungen von Lehrerinnen und Lehrern durchgeführt.
                                                                                             zudenken war, ging per Ende 2017 in Pension. Ihre Verdienste um unsere
              Daneben arbeiteten Ernennungskommissionen für die Fächer Deutsch/
                                                                                             Schule würdigten und verdankten wir im Rahmen der Jahresabschlussfeier
              Philosophie, Englisch und Mathematik.
                                                                                             des Personals im Dezember 2017; es war zugleich das allererste Essen
              Das im Berichtsjahr von den Fachschaften und der Schulleitung erarbeitete      in den Räumen der eben fertiggestellten Mensa. Unsere besten Wünsche
              Konzept zum «Gemeinsamen Prüfen» wurde in der Kommission präsen-               begleiten sie in den Ruhestand.
              tiert, diskutiert und genehmigt. Auch die Arbeit am Rychenberger Konzept
                                                                                             Als Nachfolgerin durften wir Andrea Calame begrüssen, die seit Jahres-
              zur Studien- und Berufswahl konnte abgeschlossen werden und erlangte
                                                                                             beginn 2018 an allen Vormittagen im Sekretariat die vielfältigen Aufgaben
              ebenso die Unterstützung der Schulkommission. Ab dem Schuljahr 2018/19
                                                                                             einer Schulsekretärin wahrnimmt. Wir wünschen ihr am Rychenberg viel
              werden beide Konzepte umgesetzt.
                                                                                             Freude.
              Weitere Arbeiten betrafen Anstellungsfragen und andere personelle An-
                                                                                             Unsere Adjunktin Cécile Murmann entschloss sich, auf Mitte Juni 2018 hin
              gelegenheiten.
                                                                                             eine neue Herausforderung anzunehmen und das Rychenberg zu ver-
              Schliesslich wurden Anträge an den Regierungsrat ausgearbeitet für             lassen. Seit der Schaffung der neuen Funktion einer Adjunktin im Mai 2012
              die Wiederwahl für eine weitere Amtsperiode von Prorektor Dr. Felix Ziegler    entlastete Cécile Murmann die Schulleitung spürbar in administrativen
              per August 2018 (Wahl durch den Regierungsrat am 23. März 2018 )               Bereichen, sodass etwas mehr Luft für die pädagogischen Aufgaben, für
              sowie von Prorektorin Ursula Schifferle und Rektor Christian Sommer per        Konzeptionelles und Personelles entstand. Für ihre Unterstützung dan-
              März 2019.                                                                     ken wir ihr herzlich und wünschen viel Freude an ihrer neuen Arbeitsstelle.
                                                                                             Die Stelle der Adjunktin/des Adjunkten war Ende Schuljahr vakant.
              Im August 2018 nahm der Winterthurer Stadtrat dipl. Ing. ETH Stefan Fritschi
              seine Arbeit in der Schulkommission auf und füllte damit die im vorigen        Die Schulleitung darf die Geschicke der Kantonsschule Rychenberg weiter
              Berichtsjahr entstandene Vakanz. Per Ende 2017 musste der Präsident der        in der bewährten Zusammensetzung leiten; der Regierungsrat hat Pro-
              Kommission, lic. iur. MBA Thomas Gross, seine Mitarbeit wegen grosser          rektor Dr. Felix Ziegler für eine weitere vierjährige Amtszeit mit Beginn des
              beruflicher Belastung aufgeben. Als Mitglied seit 2005 und Präsident ab        Herbstsemesters 2018/19 gewählt, wir freuen uns sehr darüber und wün-
              2014 setzte sich Thomas Gross äusserst engagiert für die Interessen unserer    schen weiter viel Erfolg und Zufriedenheit im Amt.
              Schule ein und nahm regen Anteil am schulischen Leben. Im Namen der
                                                                                             Meilensteine der Arbeit waren die Inbetriebnahme der neuen Mensa und
              Schulleitung und des Kollegiums sei ihm an dieser Stelle sehr herzlich für
                                                                                             die bauliche Rückführung zu Unterrichtszimmern der provisorischen
              seine Verdienste um unsere Schule gedankt. Auch Prof. Dr. Stefan Bienz,
                                                                                             Essens- und Aufenthaltsräume, die flächendeckende Umsetzung des neuen
              Mitglied seit 2004 und Präsident von 2009 bis 2014, entschloss sich, die
                                                                                             Corporate Designs, die Genehmigungsprozesse der Konzepte für das
              Kommission per Ende des Schuljahres zu verlassen. Ihm gebührt ebenfalls
                                                                                             «Gemeinsame Prüfen» und für die Studien- und Berufswahl. Bei den syste-
              ein sehr grosser und herzlicher Dank für sein langjähriges Wirken und sein
                                                                                             matischen Mitarbeiterbeurteilungen, in den Ernennungskommissionen
              stetes Interesse am Wohl unserer Schule und an der Qualität der Bildung.
                                                                                             für unbefristete Anstellungen und bei der Rekrutierung von neuen Lehrbe-
              Als neue Präsidentin wählte der Regierungsrat per Anfang Schuljahr 2018/19
                                                                                             auftragten zeichnete die Schulleitung zusammen mit der Schulkommission
              Mag. phil. MAS Evelyn Schertler Kaufmann, die seit 2009 Mitglied der
                                                                                             verantwortlich für die Besetzung der offenen Stellen im Lehrerkollegium.
              Kommission ist. Bis zum Ende des Berichtsjahres konnten die freien Sitze
                                                                                             In sämtlichen festen Kommissionen unserer Schule hat die Schulleitung mit
              nicht besetzt werden.
                                                                                             einem Mitglied Einsitz und bleibt so bestens am Puls des Geschehens.
Kantonsschule Rychenberg 2017/2018
10Editorial

                 Die Zukunft des Gymnasiums und die möglichen Rychenberger Antworten             Das Verfahren des Individualfeedbacks am Rychenberg wurde überarbeitet
                 auf die Herausforderungen der nächsten Jahre gestaltet die Schul-               und im Konvent vorgestellt, die Administration vereinfacht.
                 leitung aktiv mit durch ihre regelmässige Teilnahme und ihre Beiträge an den
                                                                                                 Schliesslich machte sich die QEK daran, alle Dokumente elektronisch in
                 Sitzungen der Schulleiterkonferenz, von HSGYM, des MBA und der
                                                                                                 einer Cloud abzulegen, dort in einem Arbeitsbereich für sämtliche Mitglieder
                 Bildungsdirektion, national unter anderem an der Konferenz der Schweizeri-
                                                                                                 jederzeit zugänglich zu machen und ältere Dokumente zu archivieren.
                 schen Gymnasialrektoren. Brennpunkte der Schulentwicklung werden
                 in den kommenden Jahren die Abstimmung auf den Lehrplan 21 sein, die            Erste Arbeiten an der Überarbeitung des Qualitätskonzepts der Kantons-
                 «Basalen fachlichen Studierkompetenzen», Stundentafel- und Lehrplan-            schule Rychenberg wurden aufgenommen und ein Plan für die Arbeit des
                 überarbeitungen sowie die Einführung von neuen obligatorischen Fächern          kommenden Schuljahres entworfen.
                 wie Informatik.
                                                                                                 Der Jahresausflug des Kollegiums, an dem immer wieder erfreulich viele           Kollegium
   Gymnasium     Unsere Zweitklässlerinnen und Zweitklässler reisten im Frühlingssemester        Ehemalige teilnehmen, führte dieses Jahr nach Schaffhausen auf den
                 2018 als zweiter Jahrgang seit der Verlegung in die Unterstufe an ver-          Munot, wo die erste Frau, die als Munotwächterin arbeiten darf, uns aus
                 schiedene Husi-Standorte, sechs Klassen zwischen Sport- und Frühlings-          ihrem Berufsalltag erzählte. Anschliessend stand eine gut einstündige
                 ferien, vier Klassen im Mai. Zwei Klassen durften ihren Kurs in den zwei        Wanderung oder wahlweise eine Bootsfahrt auf dem Rhein zur alten
                 ganz neu eröffneten Hauswirtschaftsabteilungen auf der Klosterinsel Rheinau     Rheinmühle in der Enklave Büsingen auf dem Programm. Beim gediegenen
                 absolvieren und an den offiziellen Eröffnungsfeierlichkeiten mitwirken.         Nachtessen verabschiedeten wir unsere Kollegen Dr. Hansjörg Diener
                                                                                                 (Deutsch), Prof. Dr. Thomas Heckendorn (Deutsch), André Huber (Bildneri-
                 Aus den zehn Parallelklassen des zweiten Untergymnasiums konnten für
                                                                                                 sches Gestalten), Willi Keller (Mathematik), Peter Rupli (Deutsch und
                 das Schuljahr 2018/19 sieben 3. Klassen gebildet werden, von welchen
                                                                                                 Philosophie) und Markus Wettstein (Englisch). Unsere Dankbarkeit und
                 wiederum eine als zweisprachige Klasse geführt wird. Die Anmeldezahlen
                                                                                                 guten Wünsche begleiten sie in ihren neuen Lebensabschnitt.
                 für die Zentrale Aufnahmeprüfung lagen überraschend deutlich unter
                 dem letztjährigen Allzeithoch: 521 Kandidatinnen und Kandidaten stellten        Zu unbefristet angestellten Lehrerinnen und Lehrern ernannt wurden:
                 sich am 12. März den Prüfungsaufgaben. Die erfolgreichen Schülerinnen           lic.phil. Carol Grossmann, MLP mbA für Englisch, MA Sabin Jeanmaire, MLP
                 und Schüler wurden fürs Schuljahr 2018/19 in neun Parallelklassen eingeteilt.   mbA für Englisch, MSc. ETH Stefanie Müller, MLP mbA für Mathematik,
                                                                                                 und Dr. ès sc. EPFL Rüdiger Scheu, MLP mbA für Mathematik und Physik.
   Fachmittel-   Die Beliebtheit der Fachmittelschule als allgemeinbildende, aber auf einzelne   Herzliche Gratulation!
   schule        Profile ausgerichtete Mittelschule ist ungebrochen; drei Parallelklassen
                                                                                                 Leider mussten wir vom Hinschied einer früheren Kollegin und eines
                 pro Jahrgang sind am Rychenberg die Regel geworden. Auch das Interesse
                                                                                                 früheren Kollegen Kenntnis nehmen: Prof. Dr. Ursula Oberli, Hauptlehrerin
                 an einem vierten Jahr im Anschluss an den Fachmittelschulabschluss,
                                                                                                 für Französisch und Italienisch, verstarb in ihrem 89. Altersjahr und
                 in dem im Rahmen eines Praktikums die Fachmatur abgelegt wird, ist sehr
                                                                                                 Prof. Hans-Rudolf Gossweiler, Hauptlehrer für Mathematik, Darstellende
                 gross, und die Pädagogikklasse, die in einem halbjährigen Lehrgang
                                                                                                 Geometrie und Informatik, im 80. Altersjahr. Wir sind ihnen für ihre
                 am Rychenberg auf die Fachmatur Pädagogik vorbereitet, ist zum Bersten
                                                                                                 Verdienste um unsere Schule sehr dankbar und werden ihnen ein ehrendes
                 gefüllt.
                                                                                                 Andenken bewahren.
                                                                                                                                                               Die Schulleitung
   Qualitäts-    Die Qualitätsentwicklungskommission (QEK) traf sich im Schuljahr 2017/18
   entwicklung
                 zu acht Arbeitssitzungen. Schwerpunkte der Arbeit waren die Umsetzung
                 von Handlungsempfehlungen aus der externen Evaluation 2016 und der
                 Selbstevaluation MINT 2016 sowie das Planen der Evaluation der Qualitäts-
                 ansprüche 2016 bis 2023.
Kantonsschule Rychenberg 2017/2018
12Editorial

   Das Schuljahr 2017/2018 in Zahlen
   SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER KANTONSSCHULE RYCHENBERG                   Total 1233   AUFNAHMEPRÜFUNGEN GYMNASIUM 2009– 2018

                                                                                                      58%
                                                                                          55%                     55%         56%         55%                     56%
                                                                                                                                                                              53%
                                                                                                                                                      51%
                                    Schüler/innen im Austausch 6                                                                                                                                      48%
                                                                                                                                                                                          47%
                                    Gastschüler/innen 4                             600
                                                                                                                                                                                          573

                                                                                          519                     525                                                         520                     519
                                                                                    500
                                                                                                                                          497                     499
                                                                                                      480                     481
                                                                                                                                                      469
   GYMNASIUM                                                           Total 1002

                                                                                    400

                                    Schüler 405

                                                                                    300
                                                                                                47                      49
                                    Schülerinnen 597                                                        41                      48          272                     277         274         267
                                                                                                                                                            239                                             247
                                                                                                237         235         238
                                                                                                                                    222
                                                                                    200

   FACHMITTELSCHULE (MIT FACHMATURKLASSEN)                              Total 231
                                                                                    100

                                    Schüler 44

                                                                                           2009        2010        2011        2012        2013        2014        2015        2016        2017        2018
                                    Schülerinnen 187

   FMS-PROFILE (MIT FACHMATURKLASSEN)
                                                                                                Aufnahmeprüfung abgelegt
       14 Musik                     Kommunikation und Information 47                            Schriftliche Aufnahmeprüfung bestanden
                                                                                                Mündliche Aufnahmeprüfung bestanden
      13 Theater                                                                                Aufnahmeprüfung bestanden ( in %)
                                    Pädagogik 81
Kantonsschule Rychenberg 2017/2018
14Editorial

   Chronik Schuljahr 2017/2018
   AUGUST      21.           Beginn des Herbstsemesters                                   JANUAR         6.– 8.        Einfahrkurs für Schneesportlagerleitende
               21.           Begrüssung 1G und 1F                                                        27.           Präsentation der Maturitätsarbeiten 6G
               21.8.–26.1.   Probezeit der 1G und 1F                                                     27.           Premiere Musical
               24.+31.       Rychathlon                                                                  28.1.– 2.2.   Aufführungen Musical
               24.+25.       Probentag Musicalmitwirkende                                                30.           Notenkonvente inkl. Probezeitkonvente
               25.           Winter-Tour 1G                                                              30.           Skitag (SO)
                                                                                                         31.           Notenkonvente
     2.
   SEPTEMBER                 Iron Teacher (Seuzach)
     6.                      Studieninformationstage ETH/Uni (6G)                         FEBRUAR        5.–16.        Sportferien
     11.                     Sporttag (ohne 1. Kl.)                                                      4.–10.        Schneesportlager
     11.                     Elternabend Probezeit 1abcdeG                                               19.           Winterthurer Fasnachtsmontag
     12.                     Elternabend Probezeit 1fghikG                                               20.           Beginn Frühlingssemester
     13.                     Zürcher Mittelschulsporttag (ZMS)
     14.                     Elternabend Probezeit 1F                                     MÄRZ 1.+ 2.      Gemeinsame Besuchstage der drei Winterthurer
     18.–22.                 Woche 38: Sonderprogramme pro Jahrgang,                      		Kantonsschulen
   		                        Wirtschaftswoche 6G                                               6.          Naturwissenschaftlicher Vortrag 5./ 6. Klassen
     28.                     Profilwahlabend Kantonsschule Rychenberg                          6.          Mexikanisches Folklore-Ballett Agua Azul
                                                                                               12.+13.     ZAP Gymnasium + FMS
   OKTOBER     2.            Gesamtkonvent                                                     13.–15.     Studienberatung BIZ Oerlikon (5G )
               6.–14.        Exkursion St. Petersburg (Russischklassen)                        13.–15.     Klassenweise Besuche der ZB Zürich ( 5G )
               9.–20.        Herbstferien                                                      14.         W+R-Referat 4G
               26.           Profilwahlnachmittag 1F: Expo (KZN)                               15.         Wettbewerb «Känguru der Mathematik»
               30.           Profilwahlabende Kantonsschulen Im Lee und Büelrain (Aula)        23.         Präsentation der FMA Pädagogik
                                                                                               26.– 29.    Schriftliche Prüfungen Fachmaturität Pädagogik (D, F, E, M )
   NOVEMBER    2.+3.         Profilwahltage 1F: Besuch Fachhochschulen (KZN)                   28.         GV Kantonsschulverein (Villa Bühlhalde)
               3.            Infomarkt Kantonsschulverein (6G, 2F, 3F)                         29.         Gründonnerstag
               21.           Elternabend 3abcG                                                 30.3.– 2.4. Karfreitag und Ostern
               23.           Elternabend 3defG
               23.           W+R-Referat 5G                                                 3.– 20.
                                                                                          APRIL                        Hauswirtschaftskurse Klassen 2a, 2b, 2d, 2f, 2g, 2h
                                                                                            5.                         Gesamtkonvent
   DEZEMBER    4.            Elternbesuchstag 1G, 2G, 1F                                    9.–14.                     Gegenbesuch Klasse Toldy Ferenc Gimnazium
               12.           Gesamtkonvent                                                		                           bei Klasse 3bF
               15.           Weihnachtskonzert                                              9.– 20.                    Mündliche Prüfungen Fachmaturität Pädagogik
               18.           MUN 2017 (Klassen 6b und 6f)                                   12.– 20.                   Probenwoche FMS-Theaterklassen 2cF und 3cF
               20.           Präsentation der Selbstständigen Arbeiten 3F                   17.                        ZAP FMS, Nachprüfung mündlich
               21.           Volleyballnacht                                                23.4.– 4.5.                Frühlingsferien
               22.           Christmas Singing                                              21.– 29.                   Chorreise Sizilien Oberstufenchor
               25.12.–5.1.   Weihnachtsferien
Kantonsschule Rychenberg 2017/2018
16Editorial

                                                                                                                           Schulnachrichten

   MAI        7.–25.    Hauswirtschaftskurse Klassen 2c, 2e, 2i, 2k
              10.–11.   Auffahrt und Brückentag
              16.–30.   Ausstellung Maturitätsarbeiten des Kantons Zürich (PHZH)
              16.       Nachprüfung
              17.+24.   Rychathlon
              21.       Pfingstmontag
              22.       Gesamtkonvent
              23.       Debattierwettbewerb 4.– 6. G, 1.– 3. FMS
              23.       Kantonale Prämierung Maturitätsarbeiten (PHZH)
              28.–30.   Medientage 1. FMS

   JUNI       1.–9.     Schriftliche Abschlussprüfungen Gymnasium + FMS
              6.–8.     Probentage Unterstufenchor
              17.–19.   Sicherheitskurs für Maturreisen
              25.–29.   Maturreisen 6G / FMS

     2.–5.
   JULI                 Mündliche Maturitäts- und FMS-Abschlussprüfungen
     2.–6.              Intensivarbeitswoche StA/MA;
   		                   Informationsveranstaltung Mediothek
     6.                 EMS-Test für Medizinstudium
     6.                 Vernissage Abschlussarbeiten BG 5G
     6.                 Eventualkonvente Maturitäts- und Abschlussprüfungen
     7.                 Kollegiumsausflug
     10.+11.            Notenkonvente
     10.                Besuch Europapark (SO)
     11.                Serenade
     12.                Abschlussfeier FMS und Fachmaturität
     13.                Maturitätsfeier
     16.7.–17.8.        Sommerferien

                                                                                   Aufstieg zur Moiry-Hütte, Klasse 6bG.
18Schulnachrichten

   Neue Mittelschul-
   lehrpersonen
   Carol             Nach meinem Studium der Germanistik und Anglistik an der Universität           «I think, at a child’s birth, if a mother could ask a fairy godmother to endow    Sabin Jeanmaire,
   Grossmann,                                                                                                                                                                         Englisch
   Englisch          Zürich führte mich mein Weg für ein gutes Jahr nach New York, wo ich           it with the most useful gift, that gift should be curiosity.» Eleanor Roosevelt
                     an der NYU Deutsches Haus tätig war und mitten im pulsierenden Schmelz-
                                                                                                    Als ich klein war, benutzten meine Mutter und meine Grosseltern immer
                     tiegel der Kulturen, Kunst und Literatur in Tribeca lebte. Zu dieser Zeit
                                                                                                    Englisch, wenn sie über etwas sprachen, das ich nicht mitkriegen sollte. Neu-
                     wurde mir klar, dass ich möglichst viele der kunterbunten Eindrücke, die
                                                                                                    gierig, wie ich war, lernte ich so mein erstes Wort in einer Fremdsprache,
                     einem in New York zuckerregenähnlich bestürmen, nach Hause mit-
                                                                                                    nämlich «surprise, surprise!», und meine Motivation, diese «Geheimsprache»
                     nehmen möchte, um sie in einem Schweizer Schulzimmer wieder freilassen
                                                                                                    zu erlernen, hätte nicht natürlicher sein können. Durch den regelmässigen
                     zu können.
                                                                                                    Kontakt mit unseren Cousins in Connecticut (USA) wurde ich immer wieder
                     Doch wie kam es überhaupt, dass ich weit weg von meinem Ursprungsort           mit der englischen Sprache konfrontiert, und ich erinnere mich, wie ich
                     an die Schweizer Schulzimmer zurückdenken musste?                              ungefähr im Primarschulalter mit meinem Cousin mit Händen und Füssen
                                                                                                    und kleinen Zeichnungen erste «Sprachlektionen» durchgeführt habe –
                     In Kilchberg aufgewachsen, begann meine schulische Karriere im Schulhaus
                                                                                                    er lernte dabei vermutlich recht wenig Deutsch, ich ein bisschen Englisch,
                     Brunnenmoos, das, so idyllisch es sich anhört, nicht zu den Lieblings-
                                                                                                    aber wir hatten viel Spass, und ich wusste, dass Sprachbarrieren kein Hin-
                     horten meiner Kindheit gehörte. Ich überlegte mir damals, wie der Unterricht
                                                                                                    dernis sein müssen.
                     ansprechender und einfühlsamer gestalten werden könnte – dies natürlich
                     nur für mich, ohne mich jemals zu äussern und ohne Berufsintention.            Während meiner eigenen Gymizeit wurde mir dann schnell klar, dass Spra-
                     Mir war zudem als so junge Schülerin bewusst, dass meine Meinung meinem        chen und die dazugehörige Kultur und Literatur das sind, was mich am
                     Alter entsprechend gewertet würde. Erst viel später am Gymnasium               meisten fasziniert und interessiert, und es überraschte niemanden in meinem
                     Unterstrass änderte sich die Lage frappant, und vor allem im Literaturunter-   Umfeld, dass ich bald verschiedene Auslandaufenthalte absolvierte und
                     richt wandelte sich die Lerngegend zu einem Mekka des selbstständigen          an den Universitäten Zürich, Valencia (Spanien) und British Columbia (Van-
                     Denkens, wo man einander auf Augenhöhe begegnen konnte und in der              couver, Kanada) Englisch und Spanisch studierte.
                     Schulzimmerkapsel durch verschiedene Epochen und philosophische Kon-           Als Kind einer Primarlehrerin war mir der Lehreralltag auch schon lange ver-
                     zepte reiste.                                                                  traut, und ich sammelte bereits früh eigene Lehrerfahrung durch das
                                                                                                    Erteilen von Nachhilfelektionen als Schülerin an der Kanti Hohe Promenade,
                     Den fliegenden Teppich mit ins Klassenzimmer zu nehmen, finde ich auch
                                                                                                    später durch das Unterrichten von Business-English-Kursen während
                     heute noch wichtig, und meine Inspiration dazu finde ich im ausgiebigen
                                                                                                    des Studiums und schliesslich durch das Erlangen des Lehrdiploms an der
                     Reisen, aber auch im gedanklichen In-die-Ferne-Schweifen, das durch
                                                                                                    Uni Zürich.
                     Literatur angeregt, nicht nur in exotische Länder und Kulturen einlädt, son-
                     dern in andersdenkende Köpfe und somit in einen unerschöpflichen Ideen-        Seit mittlerweile fünf Jahren arbeite nun ich als Mittelschullehrerin, und ich
                     reichtum vielfach auch zu uns selbst zurückführt. Somit schliesse ich          freue mich immer wieder aufs Neue, dass ich meine Leidenschaft zum Beruf
                     mit einem shakespearschen Zitat: «We know what we are, but we know not         machen konnte. Jede Diskussion mit einer Klasse wirft neue Fragen auf
                     what we may be.»                                                               und bildet Meinungen, gibt einem literarischen Text wieder neue Facetten,
                                                                                                    und die Erlebnisse und Fragen, die Jugendliche aus ihren Reisen durch
                                                                                                    die Welt oder durch Bücher miteinbringen, machen den (Englisch-)Lehrer-
                                                                                                    alltag enorm abwechslungsreich. Ich freue mich riesig auf die Arbeit und den
                                                                                                    Austausch mit der Schülerschaft der Kanti Rychenberg ab Sommer 2018 !
20Schulnachrichten

   Stephanie Müller, Geboren und aufgewachsen bin ich in Sorengo, im Kanton Tessin. Schon         Als ich mich nach meinem Abitur in Baden-Württemberg an den Universi-           Rüdiger Scheu,
   Mathematik                                                                                                                                                                     Mathematik,
                     seit meinen ersten Jahren an der Schule war ich von der Mathematik           täten über mögliche Studiengänge informierte, erwiderte eine Physik-            Physik
                     fasziniert. Diese Faszination ist mit der Zeit gewachsen, sodass ich mich    studentin auf meine Frage nach den Gründen für ihre Studienwahl: «Ich
                     nach der Matura am Liceo Lugano 1 entschlossen habe, Mathematik              wollte die Welt verstehen; jetzt verstehe ich sie ein bisschen besser ...»
                     an der ETH in Zürich zu studieren. Ich habe deshalb mein Heimatdorf ver-
                                                                                                  Wer hat diesen Wunsch nicht, die Welt besser zu verstehen? Trotzdem war
                     lassen und bin mit grosser Begeisterung nach Zürich gezogen. Schon
                                                                                                  ich ein Jahr später, kurz vor Studienbeginn, unsicher, ob ich nicht doch
                     während meines Studiums, wo ich als Schwerpunkt Stochastik und Finanz-
                                                                                                  etwa Sozialarbeit studieren sollte. Anstoss dazu gab mir der Zivildienst: Ich
                     mathematik gewählt hatte, war mir klar, dass ich Lehrerin werden wollte.
                                                                                                  arbeitete ein Jahr lang mit Menschen mit körperlicher und geistiger Behin-
                     Aus diesem Grund habe ich während meinem Masterstudium angefangen,
                                                                                                  derung, engagierte mich und erhielt sehr viel Freude zurück.
                     die Kurse für das Lehrdiplom zu besuchen. Nach dem Master habe ich
                     als Stellvertreterin in verschiedenen Kantonsschulen im Kanton Zürich und    Fünf Jahre später – ich hatte dann doch Physik studiert – stellte sich die
                     Aargau gearbeitet. Danach bin ich nach Chur gezogen, wo ich an der           Frage: Job in der Industrie oder Doktorat? Ich hatte Lust auf Forschung –
                     dreisprachigen Bündner Kantonsschule als Mathematiklehrerin gearbeitet       noch einmal die Chance nutzen, grundlegende Fragen zu untersuchen –
                     habe. Dort habe ich zum ersten Mal meine eigenen Klassen unterrichten        vielleicht jetzt endlich «die Welt ein bisschen besser verstehen ...».
                     können, die ich von den ersten Jahren bis zur Matura begleitet habe. Das
                                                                                                  Während des Doktorats stand dann ein Umzug an: mit der Doktormutter
                     hat mir grosse Freude und Zufriedenheit gebracht. Trotz der sehr posi-
                                                                                                  von Stuttgart nach Lausanne, das Labor «im Gepäck» – so kam ich in
                     tiven Erfahrung an der Bündner Kantonsschule und der schönen Bündner
                                                                                                  die Schweiz. In Stuttgart und Lausanne unterrichtete ich in meiner Freizeit
                     Landschaft, wo ich sehr gerne wandern ging, habe ich mich nach einigen
                                                                                                  viel Tanz und entdeckte endgültig die Freude daran, anderen etwas
                     Jahren entschlossen, zurück in den Kanton Zürich zu ziehen. Ich freue mich
                                                                                                  beizubringen. Ich entschied mich, Gymnasiallehrer zu werden, kam ans
                     sehr auf meine neue Stelle an der Kantonsschule Rychenberg in Winter-
                                                                                                  Rychenberg, lernte bald Schülerinnen und Schüler, Kolleginnen und
                     thur. In meiner Freizeit mag ich Wandern, Joggen, Lesen, Filmeschauen und
                                                                                                  Kollegen kennen und schätzen und war mir schnell sicher, einen Glücksgriff
                     Fremdsprachenlernen.
                                                                                                  gelandet zu haben.
                                                                                                  Drei Jahre nach meinen Anfängen hier am Rychenberg unterrichte ich immer
                                                                                                  noch mit Freude Physik und Mathematik. Und obwohl ich nicht ganz
                                                                                                  sicher bin, ob ich «die Welt nun besser verstehe», versuche ich, den Schüle-
                                                                                                  rinnen und Schülern «die Welt verständlicher zu machen».
22Schulnachrichten

   Pensionierungen
   HansJoerg         Was auch immer auf HansJoerg Diener trifft oder ihm begegnet, es wird           HansJoerg Diener ist ein Rychenberger Urgestein als ehemaliger Schüler
   Diener,
   Deutsch           von ihm (mit- oder um-)gestaltet, so auch das T10, ein Schulzimmer in der       (Matur, Typus B, 1975 ) und langjähriger Lehrer. Das Studium der Germanis-
                     als Provisorium aufgestellten und als Providurum etablierten Depen-             tik, der französischen Literatur sowie Literaturkritik an der Universität
                     dence des Rychenbergs. Sein Raum war nicht zu verfehlen, stiess doch der        Zürich und in Paris an der Sorbonne schloss er 1985 mit der Dissertation
                     bewusste wie auch der zufällige Besucher auf Spuren, die als Wegweiser          «Dichtung als Verwandlung. Eine Studie über das Verhältnis von Kunst-
                     in sein Reich führten: ein grosses Theaterplakat oder ein Schild mit der Auf-   theorie und Dichtung im Werk Carl Einsteins» ab und kehrte 1986, nachdem
                     schrift «Dieni». Das Zimmer selbst liess sich als Zeichen für alle Facetten     er auch an der Berufsschule unterrichtet hatte, ans Rychenberg zurück.
                     von HansJoerg Dieners Persönlichkeit und Leidenschaften lesen. Es fanden
                                                                                                     Auf seine Initiative gehen die Gründung des Schülertheaters sowie die Eta-
                     sich darin Kunstwerke und Bücher, Masken, Plakate mit Hinweisen auf
                                                                                                     blierung der Theatertradition an der Kantonsschule Rychenberg, die
                     Theateraufführungen und Lesungen, Stadtpläne, Postkarten und Fotografien.
                                                                                                     Organisation von Lesungen für obere Klassen und die Abschlussreise nach
                     Als leidenschaftlicher Deutschlehrer zog er Generationen von Schülerinnen       Marbach ins Literaturarchiv zurück. Jahrelang leitete er auch Skilager,
                     und Schülern in seinen Bann, war ihnen ein geistiger Mentor bis zur             begleitete seine Maturandinnen und Maturanden auf Maturreisen oder for-
                     Matur und darüber hinaus, in diesem Raum, aber auch ausserhalb in ganz          derte die fussball- sowie tennisbegeisterten Schüler zu Wettkämpfen
                     anderen Umgebungen. Er beeindruckte sie nicht nur mit seiner Belesen-           heraus. Als Kulturattaché der Fachschaft Deutsch rief er die Lesewochen-
                     heit, seinem Wissen und seinem phänomenalen Gedächtnis, sondern auch            enden im Heechhuis in Wolfenschiessen oder in Uttwil am See ins Leben,
                     mit einer echten Anteilnahme an ihrem Leben und einem tiefen Interesse          organisierte Fachschaftsreisen zu europäischen Kunst- und Kulturstätten.
                     an ihren kleinen oder grossen Anliegen. Eines Tages stand zwischen Mensa
                                                                                                     Im T10 sind nun HansJoerg Dieners Werke abgehängt und von den Wän-
                     und T10 darum auch ein Pony, von neugierigen Schülerinnen und Schü-
                                                                                                     den – trotz Teppichkleber – abgelöst. Spuren bleiben sowohl im Dauer-
                     lern umringt, die zusammen mit ihrem Deutschlehrer HansJoerg Diener den
                                                                                                     provisorium als auch neu im Hauptgebäude, wo nun seine Kunstwerke an
                     Ausführungen einer Schülerin über ihr Hobby als Teil einer Vortragsreihe
                                                                                                     den Wänden einzelner Schulzimmer zu bestaunen sind.
                     aufmerksam folgten.
                                                                                                                                                 Fachschaft Germanistik, Schulleitung
                     Seine vielfältigen Interessen und verschiedenen Wirkungsbereiche sowie
                     seine exzellente Vernetzung im Kulturleben Winterthurs und weit darüber
                     hinaus, etwa als langjähriger Präsident und als Vorstandsmitglied der
                     Literarischen Vereinigung Winterthur oder als aktives Mitglied des Kunst-
                     vereins und der Kantonalen Kulturkommission, trugen dazu bei, dass
                     er seinen Schülerinnen und Schülern, bezogen auf eine ganzheitliche Bil-
                     dung, das Maximum bieten konnte. Zudem führte er sie auf ein hohes
                     rhetorisches Niveau, brachte ihnen kreatives Denken bei und erzog sie zu
                     passionierten Leserinnen und Lesern.
24Schulnachrichten

   Thomas            Man stelle sich vor: Unsere Fussballnati an der WM singt, die Augen der         Durch seinen Sinn fürs Wesentliche wie auch durch seine herausragende
   Heckendorn,
   Deutsch           Welt auf sich gerichtet, die Kamera im Close-up von Spielergesicht zu           Menschenkenntnis wirkte er besonnen, vermittelnd und ausgleichend, nicht
                     Spielergesicht wandernd, die Landeshymne von Thomas Heckendorn. Bei-            nur im Klassenzimmer, sondern auch im Kollegium. Seine Voten im Kon-
                     nahe wäre er durch einen Wettbewerb zum Mitschöpfer einer neuen                 vent erschienen vielen zu Beginn ausschweifend, sogar barock, überrasch-
                     Landeshymne geworden.                                                           ten am Schluss aber stets durch ihre Treffsicherheit bei der Conclusio.
                     Thomas Heckendorn ist Lyriker und Pädagoge aus Berufung. Eingewandert           Und während immer viel zu kurzer Pausen stellte er sich als Kollege und
                     aus dem Baselbiet, nahm er 1984 seine Unterrichtstätigkeit am Rychen-           Mensch im Fachschaftszimmer, auf der Treppe oder im Korridor für an-
                     berg mit Elan, grösster Begeisterung für den Lehrberuf und tiefer Verbunden-    regende und bereichernde Gespräche zur Verfügung, die nicht selten auch
                     heit mit der Jugend auf. Neben dem engagierten Lehrersein war er zu             erheiterten, gehören doch zu Thomas Heckendorn auch tiefgründiger Witz
                     Beginn seiner beruflichen Karriere mit der Dissertation zur «Problematik des    und Humor sowie Neugierde und geistige Offenheit.
                     Selbst in Gottfried Kellers Grünem Heinrich» beschäftigt, später dann                                                      Fachschaft Germanistik, Schulleitung
                     mit seinem künstlerischen Schaffen als Lyriker, für das er 2013 mit dem Carl-
                     Heinrich-Ernst-Kunstpreis ausgezeichnet wurde.                                  Hör diesen kühlen
                                                                                                     Tag.
                     Die ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen und Schüler
                                                                                                     Lass uns in fremde
                     lag ihm am Herzen. Literatur, Sprache und der Umgang mit beidem
                                                                                                     Räume
                     durchdringen sein Leben, weshalb er die Klassen bis zu seiner Pensionie-
                                                                                                     pilgern.
                     rung immer aufs Neue zu faszinieren und zu motivieren vermochte. Als
                     leidenschaftlicher Pädagoge förderte er stets alle Schülerinnen und Schüler,
                                                                                                     Denk an die
                     insbesondere aber begabte junge Menschen in ihrem selbstbewussten
                                                                                                     Welten,
                     sowie selbstkritischen sprachkünstlerischen Schaffen. Ebenso profilierte er
                                                                                                     die noch warten.
                     sich als einfühlsamer Klassenlehrer in vielen Schülergenerationen.
                                                                                                     (aus: Thomas Heckendorn,
                                                                                                     «verworfen sind die grossen entwürfe»)
26Schulnachrichten

   André Huber,      Seit etwa den Frühlingsferien konnte beobachtet werden, wie André Huber        Graphitpulver, Kuhhörner, Flachs und Wachs, Stoffe, Pigmente, Plexiglas,
   Bildnerisches
   Gestalten         immer öfter und immer tiefer in den Kästen und Schränken der Zimmer 112        farbiges Papier, Dachlatten, Pelze, Glasuren, Rödel- und anderer Draht und
                     und 113 verschwand. Zuerst nur mit den Händen und dem Kopf, bald aber          vieles anderes mehr und alle unzähligen damit verbundenen Gestaltungs-
                     drohte er schon ganz zu verschwinden, nämlich auch hinter den Bergen von       ideen, die da aus den Kasten und Schränken gequollen sind, sowie André
                     Gestaltungsmaterial, die er in schweisstreibender Arbeit zutage förderte.      Hubers Elan hätten locker für weitere 15 Jahre gereicht.
                     Was André Huber da tat: die Spuren seiner Lehrtätigkeit im Bildnerischen       Nun, wo das neue Schuljahr begonnen hat, und ich diesen Text bald an die
                     Gestalten wegräumen, Platz machen für seine Nachfolge. Was er dabei            Redaktion senden muss, ist André Huber aber tatsächlich ganz ver-
                     erlebte: Eine emotionale Reise zurück durch 15 Jahre sehr engagierten Ge-      schwunden. Gerne würde ich meine Zeilen zuerst ihm vorlegen, aber alles
                     staltungsunterricht. Der Beobachtende geht ihm dabei manchmal zur              Suchen hilft nichts, nicht in den Zimmern 112 oder 113, nicht im Keller,
                     Hand, machte sich aber vor allem ein paar Gedanken in Anbetracht dessen,       nicht im Lehrerzimmer bei der Kaffeemaschine, nicht auf der «Strebi» oder
                     was da vorging.                                                                einer kulturhistorischen Reise, nicht in der Mensa, nicht im Innenhof, nicht
                                                                                                    am Iron Teacher – keine Spur vom königsblauen Arbeitsmantel.
                     Als ich bei meinem ersten Besuch am Rychenberg ins Zimmer 112 eintrat,
                                                                                                    In den Köpfen aber, in der Kultur der Fachschaft und der Schule insgesamt,
                     um dort André Huber kennenzulernen, roch es nach Konfiserie. Tatsächlich
                                                                                                    da bleibt uns André Huber erhalten und wird noch lange nachhallen.
                     konnte er mir zur Begrüssung kaum die Hand geben, war diese doch
                     klebrig von geschmolzener Schokolade. Andrés Klasse war gerade damit           (Und natürlich wünschen wir André Huber alles Gute für seinen neuen
                     beschäftigt, süsse Bergpanoramen zu giessen. Diese Begegnung blieb             Lebensabschnitt. Auf dass seine engagierte Art in all ihren spannenden Fa-
                     mir während all der Zeit in Erinnerung, sinnbildlich für den begeisternden     cetten auf Begeisterung in neuen Projekten und auf Liebe bei neuen Be-
                     Unterricht von André Huber, wie ich ihn immer und immer wieder wahr-           kanntschaften treffen möge! )
                     nahm. Nie scheute er einen Aufwand, seinen Klassen Kunst in all ihren Fa-                                        Fachschaft Bildnerisches Gestalten, Tobias Berger
                     cetten sehr erlebnisreich und sinnlich zu vermitteln, gleichermassen aus
                     Faszination für die Kunst und aus Liebe zu den Schülerinnen und Schülern.
                     Aus der unterrichtsfreien Zeit kehrte er jeweils mit unzähligen Ideen im
                     Gepäck zurück, etwa von der Biennale in Venedig, um diese seinen Klassen
                     auf Augenhöhe und auf eine sehr authentische Art und Weise zu vermit-
                     teln. Durch seine ruhige, reflektierte und unangestrengte Art pflegte er so-
                     wohl mit diesen wie auch mit dem Kollegium einen warmherzigen Um-
                     gang. Dieser war geprägt von vielen offenen Gesprächen in der ganzen
                     Bandbreite an Spass und Witz bis tiefschürfender Ernsthaftigkeit.
28Schulnachrichten

   Willi Keller,     Wer in den Gängen des Rychenbergs auf einen grossen, unübersehbaren           Nachdem Willi Keller seine fachliche und didaktische Ausbildung zum Gym-
   Mathematik
                     Mathematiker mit schlohweissem Haar traf, war sich oft nicht bewusst,         nasiallehrer abgeschlossen hatte, engagierte er sich selber auch als Aus-
                     dass es sich dabei eigentlich um einen Junglehrer handelte. Allerdings muss   bildner von «echten» Junglehrern im Rahmen von Mentoraten und Übungs-
                     sofort präzisiert werden: Willi Keller nahm 2003 das Studium der Mathe-       lektionen. Dabei schätzten die jungen Kolleginnen und Kollegen seine
                     matik wieder auf, nachdem er während vieler Jahre auf der Primar- und         hilfreichen Ratschläge, die immer auch wertvolle pädagogische Hinweise
                     Sekundarstufe unterrichtet hatte. Dass er daneben ab 2004 auch ein kleines    enthielten. Als Fachvorstand gelang es Willi Keller mit seiner Ruhe und
                     Pensum am Rychenberg übernahm, war ein Glücksfall für die Schule,             Gelassenheit, die Fachschaft Mathematik über manch heikle Klippe zu füh-
                     konnten doch so seine vielfältigen Erfahrungen aus den unterschiedlichen      ren. Auch schulsportlich betätigte sich Willi Keller als Mitglied der Volley-
                     Schulstufen und Fächern eingebracht werden.                                   baller, so auch als Teilnehmer der Volleyballnacht.
                     Es ist bewundernswert, wie es Willi Keller gelang, den Spagat zwischen        Der Umzug vom beschaulichen Bisikon in die Stadt Winterthur war für
                     dem eigenen Lernen im universitären nicht immer didaktisch geprägten          Willi Keller und seine Frau eine grosse Herausforderung nebst der intensiven
                     Umfeld und dem Lehren zunächst vor allem in unteren Klassen zu meistern.      beruflichen Belastung. Mit der leicht erhöhten Wohnlage und dem un-
                     Seine Motivation hat er selber in einem Jahresbericht festgehalten. Er        verstellten Blick auf die Stadt wurden sie aber sicher reichlich entschädigt.
                     betrachtete die Mathematik als «Höhepunkt des menschlichen Geistes» und       Die Fachschaft Mathematik konnte anlässlich eines Festes den präch-
                     konnte so seine bevorzugten Interessen im Beruf des Mathematiklehrers         tigen Garten bewundern und die Gastfreundschaft geniessen. Die Garten-
                     vereinigen. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Studiums der Mathe-          arbeit wird natürlich weiterhin eines von Willi Kellers Hobby sein.
                     matik und der Philosophie unterrichtete er fortan mit einem vollen Pensum.
                                                                                                   Willi Keller war auch ausserhalb des schulischen Lebens sehr aktiv. Als
                     Die Kombination der beiden Fächer prägte denn auch Willi Kellers Ver-         Mitglied des Kammerchors Winterthur konnte er bei Konzerten immer einige
                     ständnis von Mathematik. Für ihn ist Mathematik primär eine Geisteswissen-    Mitglieder der Fachschaft zu einem Besuch überzeugen, was jedes Mal
                     schaft, die aber im Dienste des Menschen stehen soll. Die Vermittlung         ein besonderes Erlebnis war.
                     der Mathematik als Gedankengebäude war Willi Keller ein wichtiges Anlie-      Willi Keller ist auch Neuem nicht abgeneigt. So belegte er kürzlich einen
                     gen. Dies zeigte sich auch in den Pausendiskussionen, wo es oft um            Tanzkurs und ist erfolgreich in eine Tenniskarriere gestartet. Damit hat
                     grundlegende Fragen des menschlichen Denkens und Verstehens ging.             Willi Keller einige Vorhaben für die Zeit nach der Pensionierung. Der Ruhe-
                     Seine breitgefächerten Interessen und der grosse Erfahrungsschatz             stand wird sich also nicht so bald einstellen, und wir wünschen Willi viel
                     bereicherten diese Gespräche und regten oft zum eigenen Nachdenken an.        Freude und Abwechslung bei seinen vielfältigen Aktivitäten.
                                                                                                                                              Heinz Klemenz, Fachschaft Mathematik
30Schulnachrichten

   Peter Rupli,      Sein Name verbindet sich sofort mit Philosophie und Rychenberg. Er             Als Fachvorsteher kümmerte er sich väterlich um die (jungen) Fachschafts-
   Deutsch,
   Philosophie       besuchte diese Schule bis 1972. Es folgte ein Studium in Philosophie und       kolleginnen und -kollegen.
                     Deutsch an der Universität Zürich sowie der Freien Universität Berlin,         Er war sich auch nie zu schade, diesen in seinem rassig roten Cabriolet
                     abgeschlossen 1982. Danach unterrichtete er an der Kantonsschule Wiedikon      eine Mitfahrgelegenheit anzubieten. Nach manch diskussionsintensiven
                     in Zürich und hatte eine Assistenzstelle am Philosophischen Seminar            Abendessen allerdings verzichtete er freiwillig auf sein Gefährt und sattelte
                     der Universität Zürich inne. Der Weg zurück ans Rychenberg war dadurch         auf den Zug um. Hier gingen die philosophischen Diskussionen oft
                     motiviert, dass an dieser Schule als einzig verbleibende im Kanton             weiter und bescherten ihm fast einmal den absoluten Albtraum eines jeden
                     Zürich Philosophie als obligatorisches Fach ohne Notendruck unterrichtet       Lehrers: Er vergass über seinen Ausführungen beinahe seine Akten-
                     wurde. Bis zu seiner Pensionierung stellte er sich dieser Herausforderung      tasche mit den zu korrigierenden Aufsätzen. Glücklicherweise erinnerte er
                     mit Freude und grossem Erfolg, was sich unter anderem darin zeigte,            sich im letzten Moment noch an seine wertvolle Fracht! So beendete er
                     dass Philosophie ein beliebtes Ergänzungsfach wurde und bis heute geblie-      auch sein letztes Amtsjahr ohne Zwischenfälle.
                     ben ist.                                                                       Ebenso sorgte er sich stets um das leibliche Wohl (Speis und Trank) aller
                                                                                                    am Ende von Fachschaftssitzungen und auf germanistischen Weiterbildungs-
                     Er gilt als einer der Väter des Fachs Rhetorik- und Auftrittskompetenz am
                                                                                                    reisen.
                     Rychenberg, was nicht weiter erstaunt, sicherte er sich doch mit rheto-
                                                                                                    Die Gründung des Lesekreises «Philosophie jetzt» hat das Kollegium eben-
                     risch brillanten Voten während mancher Konvente die Aufmerksamkeit der
                                                                                                    falls ihm zu verdanken.
                     Zuhörerinnen und Zuhörer.
                                                                                                    Von Anfang an engagierte er sich auf den verschiedensten Ebenen für die
                     Neben seiner Unterrichtstätigkeit beteiligte er sich ausserdem Jahr für Jahr
                                                                                                    Schule ganz allgemein sowie bei speziellen Anlässen und Sondereinsätzen
                     an der Konzeption und Durchführung der ZAP (Zentralen Aufnahme-
                                                                                                    wie Diplomfeiern.
                     prüfung), war jahrelang Fachvorstand, Fachexperte in Ernennungskommis-
                                                                                                    Unvergessen bleibt seine Mitwirkung als Schauspieler in «Die Physiker»,
                     sionen und Vertreter des Konvents im Stiftungsrat der Jubiläumsstiftung
                                                                                                    wo er folgerichtig als Newton die Zuschauer begeisterte. Weniger be-
                     sowie deren Aktuar.
                                                                                                    kannt ist, dass er auch als Cellist in Hauskonzerten sein Publikum verzau-
                                                                                                    bern kann. Peter Rupli ist also nicht nur analytisch, sondern ebenso
                                                                                                    musisch begabt und ein feinfühliger Mensch.
                                                                                                    Bis zu seiner Pensionierung beeindruckte er zudem als Alpinist und Gipfel-
                                                                                                    stürmer. Seine letzte «Streberreise» in die Schweizer Berge absolvierte er
                                                                                                    zwei Wochen vor seiner Pensionierung.
                                                                                                                                                 Fachschaft Germanistik, Schulleitung
32Schulnachrichten

   Markus            Nur zehn Jahre nachdem Markus Wettstein als Maturand von der Kantons-         «Markus, was meinst du?», war eine Frage, die er immer wieder aus dem
   Wettstein,
   Englisch          schule Rychenberg in die Welt entlassen wurde, hat es ihn als studierten      Team der Englischlehrerinnen und -lehrer zu hören bekam und die er
                     Anglisten und Historiker schon 1982 wieder ans Rychenberg zurückgezogen,      dank seiner jahrelangen Erfahrung am Rychenberg stets souverän und kom-
                     wo er als Lehrbeauftragter begann und nur wenig später im Oktober 1983        petent beantworten konnte. Er war für uns eine wertvolle Anlaufstelle
                     zum Hauptlehrer gewählt wurde.                                                und er wurde nie müde, hilfreich Auskunft zu geben und auch neuen Lehr-
                     Nach alter Tradition wurde ihm nach zehnjähriger Lehrtätigkeit dann auch      personen immer wieder unterstützend zur Seite zu stehen.
                     schon der Professorentitel verliehen, den er mit einem verschmitzten Augen-   «Ich übernehme das», ist ein weiterer Satz, der in unserem Fachschafts-
                     zwinkern bisweilen erwähnte.                                                  zimmer oft gefallen ist. Unkompliziert hat er spontan Aufgaben wie
                     Heute kann er auf ein vielseitiges und reiches Berufsleben zurückblicken.     Protokolle schreiben, die Fachschaft repräsentieren oder E-Mails beantwor-
                     Markus hat sich immer und mit viel Engagement für die Schule, das Kolle-      ten übernommen.
                     gium und seine Schülerschaft eingesetzt.
                                                                                                   Eine Fremdsprache war ihm mit der Zeit jedoch nicht genug, sodass er in
                     Als alleinerziehender Vater von drei Kindern mit Vollpensum als Englisch-
                                                                                                   den vergangenen zehn Jahren eine Passion für die italienische Sprache
                     lehrer hat er den Balanceakt zwischen Familie und Beruf mit Bravour
                                                                                                   und Kultur entwickelt hat. Selbst in der unterrichtsfreien Zeit konnte Markus
                     gemeistert. Er war Mitglied in den verschiedensten Kommissionen, führen-
                                                                                                   es nicht lassen, eine Schule zu besuchen. An so schönen Orten wie Rom,
                     der Kopf bei der Einführung des bilingualen Lehrgangs an der Schule,
                                                                                                   Triest oder Montepulciano hat er freiwillig die Schulbank gedrückt und sich
                     Klassenlehrer der ersten Immersionsklasse und nicht zuletzt jahrelang Vor-
                                                                                                   nach Schulschluss genussvoll dem Dolce Vita hingegeben. In Zukunft
                     stand der Fachschaft Englisch. Mit Begeisterung organisierte und be-
                                                                                                   wird er das vermehrt tun können, und wir haben die Vermutung, dass ihn
                     gleitete er zahlreiche Klassenreisen nach England, auf denen er Gelegenheit
                                                                                                   weitere Reisen zu noch weit entfernteren Zielen führen werden.
                     hatte, seine Schülerschaft auch von seinem grossen historischen Wissen
                     profitieren zu lassen.                                                        Dear Markus, with you we lose a real gentleman! We will miss your charming
                                                                                                   ways, your encouraging words and smiles, your expertise and witty humour.
                                                                                                                                              Claudia Schoch und Kate Lützelschwab
34Schulnachrichten

   Nachruf auf Moe
   Estrella Manzanares
   12.5.1999 –       Die Schulglocke ist bereits zum zweiten Mal erklungen, und wir warten           Mit ihrem selbstbewussten Kleidungsstil, ihren High Heels und ihrem lauten
   4.8.2018
                     immer noch darauf, dass Moe verschwitzt und ausser Atem ins Zimmer              und starken Auftreten fiel sie im Schulhaus auf – jeder kannte und mochte
                     hereinplatzt. Fast täglich kam sie wenige Minuten zu spät, doch man             sie. Und genau so wird sie in Erinnerung bleiben und von so vielen vermisst.
                     konnte ihr nie lange böse sein, da sie sich jedes Mal sehr charmant zu ent-     Wir alle sollten uns eine grosse Scheibe von ihrer positiven Art und
                     schuldigen wusste.                                                              Zuversicht, die sie auch in ihrer schwierigen Zeit nie verlor, abschneiden.
                                                                                                     An einem stillen Ort, in der Nähe der kleinen Gärten des Rychenbergs,
                     Doch leider wissen wir, dass wir das nicht mehr erleben werden. Moe
                                                                                                     haben wir einen Baum als Erinnerung an Moe gepflanzt. Wir hoffen, dass
                     erkrankte im September 2016 an Leukämie. Anfang August hat sie nach
                                                                                                     der Baum uns allen ein Ort des Gedenkens ist.
                     knapp zwei Jahren den Kampf gegen ihre schwere Krankheit verloren.
                     Moe beeindruckte uns mit ihrer Zielstrebigkeit, denn sie verfolgte alle ihre
                     Ziele mit grosser Motivation und Beharrlichkeit. Selbst nach ihrer Diag-
                                                                                                     Liebi Moe
                     nose arbeitete sie hart, um die Matur zu bestehen und ihrem Traum von
                                                                                                     Mir sind uu trurig, dass du nüme bi eus bisch. Du fehlsch eus jede Tag
                     einem Medizinstudium näherzukommen. Nicht ein einziges Mal hat
                                                                                                     und hinderlasch e riesigi Lugge. Es isch für eus unverständlich, dass du so
                     sie sich über ihre erschwerte Lage beklagt, im Gegenteil: Sie war stets am
                                                                                                     früe hesch müsse gaa. De einzig Trost für eus isch, dass du jetzt nüme
                     Strahlen und ihre positive Art steckte jeden an, sobald sie den Raum
                                                                                                     kämpfe muesch, und mir hoffed mega fesch, dass es dir jetzt besser gaht.
                     betrat. Gerade das lässt uns nun ihre Abwesenheit umso mehr spüren.
                                                                                                     Du wirsch eus für immer in Erinnerig bliibe.
                     Immer hatte sie ein offenes Ohr für die Probleme anderer, wie klein sie auch
                                                                                                                                                            Alina, Rahel, Sharon, Noë
                     immer gewesen waren. Mit ihrer direkten und ehrlichen, aber doch liebe-
                     vollen Art versuchte sie immer, einem weiterzuhelfen und stellte dabei
                     das Wohl anderer über ihr eigenes. Dies widerspiegelt sich auch in ihrer ge-
                     planten Maturitätsarbeit, in der sie Kinder, die aufgrund ihres langen
                     Krankenhausaufenthalts die Schule nicht besuchen können, unterstützen
                     wollte. Diese Idee wollte sie durch die Gründung eines Vereins verwirklichen.
36Schulnachrichten

   Noch mehr Strom
   vom Schulhausdach
   Neue Power im wahrsten Sinn des Wortes                Freiwilligen, aber auch dank einem zins-
   brachte das Schuljahr 2017/18 der Genossen-           günstigen Darlehen der Jubiläumsstiftung.
   schaft Rysolar Plus: Noch bevor die Mensa             Anlässlich der Einweihung der neuen Mensa
   der Kanti Rychenberg ihren Betrieb im aufge-          feierten auch wir diesen jüngsten Ryslar-
   stockten und sanierten Gebäude wieder auf-            Plus-Spross. Zusammen mit den Anlageteilen
   nehmen konnte, produzierte die Anlage auf             auf dem Hauptgebäude, der Mediothek und
   dem neuen Dach Strom, den wir ins Netz ein-           dem Ergänzungsbau kann die Anlage nun bis
   speisen konnten. Ermöglicht wurde dieser              zu 160 kW elektrische Leistung produzieren
   Anlageteil dank der ideellen Unterstützung der        und deckt über das Jahr gerechnet schon fast
   Schulleitung, der Initiative aus den Reihen           einen Drittel der von der Schule benötigten
   des Hochbauamtes, der aktiven Mithilfe von            elektrischen Energie.
                                                                                                           Siegerbilder des Stromfresser-Logowettbewerbs
                                                                                                           von Sina Giger (links) und Mattia Mosberger (rechts).

                                                                                                           Produktionsmässig war der Beginn des neuen              Tara Conlon präsentierte ihre Resultate,
                                                                                                           Jahres ein harziger, aber die wunderbaren               während Lucas Jacobi einen Ausblick auf seine
                                                                                                           Monate April bis Juli vermochten den solar              Maturitätsarbeit, die er im laufenden Jahr
                                                                                                           sehr dürftigen Jahresstart zu kompensieren,             schreibt, wagte. Sein Thema ist «Betrieb ohne
                                                                                                           sodass wir ertragsmässig wieder auf Zielkurs            Nutzen», also die Frage, wie wir an der Schule
                                                                                                           für das laufende Jahr sind.                             noch weniger Strom für nichts verbrauchen
                                                                                                                                                                   könnten.
                                                                                                           Am 27. Januar stand die Präsentation der
                                                                                                           Maturitätsarbeiten auf dem Programm:                    Am 29. Mai war dann unser diesjähriger
                                                                                                           Tara Conlon hatte im Rahmen ihrer Arbeit das            Aktionstag unter dem Motto «Sherlock Strom
                                                                                                           Zusammenspiel von Architektur, Denkmal-                 und Dr. Wattson: Auf der Suche nach dem
                                                                                                           pflege und Stromproduktion unter die                    verlorenen Ampère». Vorgängig fand der Wett-
                                                                                                           Lupe genommen. Insbesondere untersuchte                 bewerb für ein Stromfresser-Logo statt.
                                                                                                           sie auch die unterschiedlichen Zelltypen                Am Aktionstag überlegten sich die Schülerin-
                                                                                                           und Aufständerungsarten der Rysolar-Plus-               nen und Schüler dann, welche Geräte oder
                                                                                                           Panels auf ihre Effizienz hinsichtlich ver-             Installationen an unserer Schule wohl Strom-
                                                                                                           schiedener Optimierungsparameter wie Preis,             fresser sind. Francesco Serratore hat dazu
                                                                                                           Fläche, Amortisationszeit oder Verhältnis               einen kleinen Film zusammengestellt, den Sie
                                                                                                           von Diffus- zu Gesamtsonneneinstrahlung.                auf der Website rysolarplus.ch finden, wo
                                                                                                                                                                   Sie auch herausfinden, wie Sie Mitglied der
                                                                                                           Am 15. Mai fand die GV statt, an der wir mit            Genossenschaft Rysolar Plus werden können.
                                                                                                           Myriam Moser und Samuel Ramseyer zwei                                                     Michael Oettli
                                                                                                           Gründungsmitglieder aus dem Vorstand
                                                                                                           verabschieden mussten und mit Yvonne Anto-
                                                                                                           niazza-Hafner und Stefan Fritschi zwei
                                                                                                           neue Personen wählen konnten. Den Erst-
                                                                                                           genannten auch hier noch einmal vielen Dank
                                                                                                           für das Mitwirken, den neuen beiden einen
   Rysolar-Plus-Anlage auf dem Hauptgebäude und neu auch auf der Mensa. (Bild: Fabian Krämer, senero ag)   guten Einstieg in den Rysolar-Plus-Vorstand!
38Schulnachrichten

   Mediothek
                                                                     Technisches und Statistik                         (Kantonsschulen Rychenberg und Im Lee).
                                                                     Unser Computersystem winmedio.net erlaubt         Hier ist mit einem Zugang von ca. 1200 bis
                                                                     es, immer wieder Anpassungen und Ver-             1500 Medien jährlich zu rechnen.
                                                                     besserungen am Onlinekatalog vorzunehmen.         Alle Fachschaftserwerbungen werden von uns
                                                                     So wurde die Anordnung neu strukturiert,          nach formalen und inhaltlichen Kriterien
                                                                     und die Neuerwerbungen sind prominenter           zentral katalogisiert und anschliessend indi-
                                                                     und besser abrufbar.                              viduell signiert an die besitzenden Fach-
                                                                     Mit rund einem Drittel halten sich die Aus-       schaften zurückgegeben. Dabei werden inter-
                                                                     leihen von Romanen (Jugend/Erwachsene),           national verbindliche Katalogisierungsregeln
                                                                     Sachbüchern und DVDs praktisch die Waage.         angewandt.
                                                                     Vor allem die Ausleihe von Romanen er-
                                                                     freut und nimmt, sobald die Schüler etwas Luft    Personelles
                                                                     haben (Sonderwochen, Ferien), schon fast          Nach den kantonalen Kürzungen in allen Zür-
                                                                     paradiesische Ausmasse an. Mit total 1800 bis     cher Mittelschulmediotheken (die in der
                                                                     2000 Ausleihen monatlich erreichen wir gute       Berichtsperiode zum ersten Mal voll zum Tra-
                                                                     Zahlen, die Motivation genug sind, auch weiter-   gen kamen) müssen auch wir mit weniger
                                                                     hin ein verlockendes, auf die schulischen         Stellenprozenten auskommen. Dies ist dann
                                                                     Bedürfnisse und das Interesse der Jugendli-       gut möglich, wenn mit sehr motivierten, un-
                                                                     chen abgestimmtes Angebot anzubieten.             komplizierten und hilfsbereiten Mitarbeitenden
                                                                                                                       gearbeitet werden kann.
                                                                     Einführungen und Veranstaltungen                  An dieser Stelle möchte ich Claudia Schwar-
                                                                     Auch im vergangenen Schuljahr erhielten alle      zenbach und Edith Hofmann ganz herzlich
                                                                     Erstklässler klassenweise Mitte September         für ihren grossen Einsatz und die Freude, die
                                                                     im Rahmen einer Sonderwoche eine gründliche       sie in die Arbeit einbringen, danken. Claudia
                                                                     Einführung in die Benutzung der Mediothek         Schwarzenbach betreut unter anderem
                                                                     (hauptsächliche Tätigkeiten der Mediothekare,     die Jugend- und Erwachsenenbelletristik, die
                                                                     Katalogrecherche, Aufstellung, Ausleih-           Hörbücher und die Spielfilme. Edith Hofmann
                                                                     modalitäten etc.). Die FMS-Klassen und die        die Fachschaftsmedien, den Bereich Kunst-
                                                                     1. Klassen der Kantonsschule Im Lee wurden        handwerk und intern alles, was mit dem
                                                                     separat geschult.                                 Betrieb unseres Computersystems zusammen-
                                                                     Ebenfalls in gewohntem Rahmen stattgefun-         hängt. Beide tun dies mit einem guten
                                                                     den haben der Rechercheparcours der               Gespür für die Bedürfnisse einer Mittelschule,
                     Das wichtigste Buch ist immer das neuste,       Drittklässler (Medienrecherchen, Fragen zu In-    sehr engagiert und kompetent.
                     oder?                                           ternet und Datenbanken) und die Literatur-        Es macht grossen Spass, in und mit diesem
                     Auf jeden Fall – wenn gerade ein Thema hoch-    rechercheveranstaltung für die 5. Gymnasiums-     Team zu arbeiten!
                     aktuell ist, oder man sich mit etwas Span-      und 2. FMS-Klassen mit Fokus Maturitäts-
                     nendem ausführlicher beschäftigt besonders.     und Selbstständige Arbeiten.                      Wir freuen uns auf ein weiteres spannendes
                     Das kann das Frauenstudium an der Uni-          Allen beteiligten Helferinnen und Helfern unser   Schuljahr mit interessanten Diskussionen,
                     versität Zürich im 19. Jahrhundert, die Luft-   herzliches Dankeschön!                            herausfordernden Schülerfragen und einem
                     bildarchäologie, der Clown in der sozialen                                                        selbstbewussten Buchmarkt, der sich von
                     Arbeit, Chlodwig I, die Propaganda im Zwei-     Fachschaftsbibliotheken                           allzu pessimistischen Zukunftsforschern unbe-
                     ten Weltkrieg, Lou Andreas-Salomé oder          Bestens läuft die Katalogisierung der neu er-     eindruckt zeigt.
                     der Vaterschaftsurlaub in der Schweiz sein.     worbenen Medien der Fachschaftsbibliotheken                                  Hans Mattias Fontana
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