Jahre ÖG Jahre gute Schule

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Jahre ÖG Jahre gute Schule
40   Jahre ÖG
     Jahre gute Schule
Jahre ÖG Jahre gute Schule
Impressum
Herausgeber:

                                           40
Ökumenisches Gymnasium zu Bremen e.V.

                                                Jahre ÖG
Oberneulander Landstr. 143A
28355 Bremen
Telefon: 0421 – 22 31 29 0

                                                Jahre gute Schule
Fax: 0421 – 22 31 29 10
E-Mail: office@oegym.de
www.oegym.de

Das Ökumenische Gymnasium ist
eine staatlich anerkannte Ersatzschule
in freier Trägerschaft; Gymnasium der
Jahrgänge 5 – 12.

Vorstand des Trägervereins:
Johann G. Smidt, Vorsitzender des
Vorstands des Trägervereins
(Anschrift wie oben)

Registergericht:
Eingetragen im Vereinsregister des
Amtsgerichts Bremen,
Register-Nr.: VR 3544 HB

Aufsichtsbehörde:
Senator für Bildung und Wissenschaft
der Freien Hansestadt Bremen,
Rembertiring 8 – 12, 28195 Bremen

Verantwortlich für den Inhalt:
Anke Junge-Ehmke, Schulleiterin
(Anschrift wie oben)

Fotos:
© Ökumenisches Gymnasium zu Bremen e.V.,
wenn nicht anders benannt.

Redaktion:
Ökumenisches Gymnasium zu Bremen e.V.

Layout:
neusta communications GmbH
Jahre ÖG Jahre gute Schule
4   Festschrift Ökumenisches Gymnasium                                                           Festschrift Ökumenisches Gymnasium   5

                                           Seite 06
                       Vorwort von Johann G. Smidt
                                                                                      Seite 46
                                           Seite 08                        Soziales Engagement am ÖG
                          Vorwort der Schulleitung
                                                                                      Seite 50
                                           Seite 10                         Schülerinnen und Schüler

                                                         verzeichnis
                                         „Big Shot“                               im Ehrenamt
                                           Seite 12                                   Seite 54
                  Das Unmögliche wagen oder                                   „Das habe ich aus dem
             Was nicht passt, wird passend gemacht                             ÖG mitgenommen …“

                                                           Inhalts-
                                           Seite 14                                   Seite 58
                 Der Name der Schule ist Programm                           Aufbruch ins 5. Jahrzehnt
                                           Seite 15                                  Seite 60
                          Schülerinnen und Schüler                              Sprachen am ÖG
                            mit Handicap am ÖG
                                                                                      Seite 62
                                           Seite 18                            Mail aus Washington
                    „Ich gehe gerne aufs ÖG, weil ...“
                                                                                      Seite 64
                                           Seite 22                     „Das möchte ich noch ergänzen ...“
                         Sechs Fragen an sieben
                      internationale ÖG-Lehrkräfte                                   Seite 68
                                                                         Ein Interview mit Frau Schaller
                                           Seite 27
                           Auf das Huhn gekommen                                      Seite 70
                                                                          Kunst am ÖG: Mit Zeichenstift
                                           Seite 28                           und Druckerpresse
                    „Meine schönste Erinnerung …“
                                                                                      Seite 72
                                           Seite 32                           40 Jahre Chor- und
               Theater und Darstellendes Spiel am                            Orchesterarbeit am ÖG
              Ökumenischen Gymnasium zu Bremen
                                                                                      Seite 76
                                           Seite 34                         Schülerinnen und Schüler
                        Theater, Technik, Turnhalle                    über ihre Erfahrungen im Schulchor
                                           Seite 36                                   Seite 78
                „Besonders beeindruckt hat mich..“                           Der „Halbzeitjahrgang“
                                           Seite 40                                  Seite 80
                      Ein Interview mit Herrn Grewe                      MINT und Naturwissenschaften
                                           Seite 43                                   Seite 82
                             Mensa und Frümo:                              Die Mottowoche von A bis Z
                          Gute Küche macht Schule
                                                                                     Seite 84
                                           Seite 44                    „Zum 40. Geburtstag wünsche ich …“
              „Am ÖG hat mir besonders gefallen ...“
Jahre ÖG Jahre gute Schule
6                  Festschrift Ökumenisches Gymnasium                                                                                                   Festschrift Ökumenisches Gymnasium   7

                 Vorwort von
               Johann G. Smidt
                     Erster Vorsitzender
                      des Trägervereins
Liebe Schulgemeinde,

das Ökumenische Gymnasium blickt in die-            Die Entwicklung der Schule hatte in den fol-   Die vergangenen eineinhalb Jahre waren für
sem Jahr auf sein 40-jähriges Bestehen zu-          genden Jahren einen beeindruckenden Lauf       unser Land und für die gesamte Menschheit
rück und die Schule hat in den vergangenen          genommen und bekanntermaßen erlangte           eine Zäsur. Und diese Erfahrung wird unser
vier Jahrzehnten eine bewegte und beein-            das ÖG ab 1988 auch die staatliche Anerken-    gesamtes Handeln nachhaltig ändern. Es
druckende Entwicklung durchlebt.                    nung und konnte fortan das Abitur ohne ex-     wird noch eine lange Zeit vergehen, bis unser
                                                    terne Prüfer selbst abnehmen.                  Leben zu einer Normalität zurückkehrt, wie
Das ÖG wurde in einer Phase bildungspoli-                                                          wir sie vor der Pandemie gekannt haben. In
tischer Umwälzungen in unserem Bundes-              Von der Gründungsphase in den 1980er           den vergangenen zwei Jahren hat sich auch
land gegründet, in einer Zeit, in welcher der       Jahren bis heute hat das ÖG seinen ganz        das tradierte Schulbild auf bis dahin unge-
Religionsunterricht an öffentlichen Schulen         besonderen Charakter bewahrt und viele         kannte Art und Weise verändert und die digi-
keine Rolle mehr spielte und die politisch ge-      unserer Schülerinnen und Schüler, unserer      talisierte Schule ist kein Interim, sondern final,
führte Debatte über verschiedene Schulfor-          Lehrkräfte und am ÖG Beteiligten teilen eine   und wird uns erhalten bleiben.
men zunehmend polarisierte. Die Pädagogin           gemeinsame Werteorientierung. So stehen
Erika Opelt-Stoevesandt betrachtete diese           seit vierzig Jahren die Zuwendung zu den       Doch einen Leitgedanken von Erika Opelt-
Entwicklung mit großer Sorge. Bereits 1974          Menschen und insbesondere zu unseren           Stoevesandt verlieren wir bei all diesen Ver-
hatte sie eine Fassung ihrer „Überlegungen          Schülerinnen und Schülern wie auch die         änderungen nicht aus den Augen: dass die
zur Einrichtung eines ökumenischen Gymna-           Ökumene im Mittelpunkt dieser Schule. Die „Ökumene einen Bildungshorizont von integ-
siums in freier Trägerschaft und zur Integrati-     besonders hohe Identifikation mit der Schule   rierender Tiefe schafft, denn Bildung ist mehr
on körperbehinderter Schüler“ veröffentlicht.       und der Einsatzwille von Lehrkräften und na- als Wissen und Fertigkeiten“. In diesem Sinne
Diese Leitgedanken und ihr unermüdlicher            türlich der Schülerschaft bilden die Basis für gratuliere ich im Namen des Vorstands und
Einsatz führten 1981 endgültig zur Gründung         den Leistungserfolg, der diese Schule prägt. des Trägervereins dem Ökumenischen Gym-
des Ökumenischen Gymnasiums und so                  Die Auszeichnungen, welche sowohl unsere       nasium zu seinem vierzigjährigen Bestehen.
konnte am 17. August 1981 der Schulbetrieb          Schülerinnen und Schüler als auch das ÖG in
mit zunächst vier Schulkassen in drei Jahr-         jüngster Vergangenheit erlangt haben, be- Herzlichst, Ihr
gängen aufgenommen werden.                          stätigen uns auf diesem Weg.
                                                                                                   Johann G. Smidt
                                                                                                   Erster Vorsitzender des Trägervereins
Jahre ÖG Jahre gute Schule
8                  Festschrift Ökumenisches Gymnasium                                                                                                                Festschrift Ökumenisches Gymnasium              9

                                                                                                   Vorwort der
                                                                                                   Schulleitung
                                                                                                                        Anke Junge-Ehmke & Norbert Grewe

                                                                        Vielleicht wundern Sie sich, hier zwei Personen – zwei Schulleiter – zu   Wenn diese Festschrift anhand der Vielfalt der Perspektiven und der
                                                                        sehen. Der Grund ist ein bevorstehender Wechsel, von dem Sie sicher       Auswahl der Charaktere zu Diskussionen anregt, so wird sie einmal
                                                                        schon gehört haben. Frau Junge-Ehmke wird nach etwas mehr als             mehr dem pädagogischen Anspruch des ÖG gerecht: In der Ausein-
                                                                        zwei Jahren als Schulleiterin das ÖG am 31.10.2021 Richtung Berlin        andersetzung mit der Welt und anderen Menschen das selbstständige
                                                                        verlassen und Herr Grewe wird ihr Amt zum 1.11. kommissarisch über-       Denken fördern, die eigene unverwechselbare Persönlichkeit entfal-
                                                                        nehmen. So begrüßen wir Sie mit diesem Vorwort gemeinsam am An-           ten und im Alltag Verantwortung für sich selbst und für unsere Gesell-
                                                                        fang dieser Festschrift zum 40. Geburtstag des ÖG.                        schaft übernehmen.

                                                                        Ob die Schulgründerin Frau Opelt-Stoevesandt wohl erahnte, wie vie-       Herzlicher Dank gebührt neben den zahlreichen Autorinnen und Au-
                                                                        le Bildungsbiografien sie positiv beeinflussen würde als sie 1981 das     toren, vor allem unserem ehemaligen Kollegen Herrn Roth, der für die
                                                                        Ökumenische Gymnasium zu Bremen gründete? Die Pädagogin war               Grundidee dieses Buches zeichnet, dessen jahrzehntelange Tätigkeit
                                                                        Visionärin indem sie auf der Grundlage christlicher Werte ein Gymna-      an der Schule die Kontakte zu den vielen Ehemaligen erleichterte und
                                                                        sium gründete, das jede Schülerin und jeden Schüler entsprechend          der bei der Erarbeitung stets alle Fäden zusammenhielt. Ferner hat
                                                                        ihrer und seiner Begabungen fördern wollte, eine breite akademische       Herr Kuzaj, Schülervater, nicht nur etliche Artikel geschrieben, son-
                                                                        Ausbildung auf hohem Niveau garantieren wollte und gleichzeitig den       dern auch insgesamt großen Anteil am Gelingen dieser Festschrift,
                                                                        Erwerb sozialer Kompetenzen und die Übernahme von Verantwor-              denn ohne seine professionelle redaktionelle Arbeit wäre der Lesege-
                                                                        tung in den Fokus nahm. Sie schuf eine erfolgreiche und einzigarti-       nuss nur halb so gut. Ebenso danken wir unserer ehemaligen Kollegin
                                                                        ge Schule, die sowohl im Bundesland Bremen als auch bundesweit            Dr. Anke Koehler für das Lektorieren der zahlreichen Texte.
                                                                        ihresgleichen sucht.
                                                                                                                                                  Allen Lesern wünschen wir viel Vergnügen bei der Lektüre von vier
                                                                        Diese Festschrift hat nicht den Anspruch, die Geschichte des ÖG in        Jahrzehnten ÖG!
    Anke Junge-Ehmke                                                    Gänze abzubilden oder die bereits in der Vergangenheit erschienenen
                                                                        Jubiläumsschriften fortzuschreiben. Sie lässt vielmehr durch diver-
                                                                        se persönliche Beiträge unterschiedliche Charaktere aus vier Jahr-
                                                                        zehnten zu Wort kommen, setzt durch verbindende Artikel markante
                                                                        Schlaglichter auf die herausragenden Charakteristika der Schule und
                                                                        bildet positive Resonanzen ebenso selbstverständlich wie Kritik oder
                                                                        alternative Bildungsvorstellungen ab.

                                                        Norbert Grewe
Jahre ÖG Jahre gute Schule
Jahre ÖG Jahre gute Schule
12                  Festschrift Ökumenisches Gymnasium                                                                                                                Festschrift Ökumenisches Gymnasium   13

Das Unmögliche
wagen oder
Was nicht passt,                                                                                                                                   Man müsse sich erstmal um die Kriegswaisen
                                                                                                                                                   kümmern, beschloss sie und bewies damit

wird passend
                                                                                                                                                   schon früh die praktische Seite ihrer christ-
                                                                                                                                                   lichen Überzeugung. Die theoretische Aus-
                                                                                                                                                   einandersetzung erfolgte im Theologiestu-
                                                                                                                                                   dium, welches ihre naturwissenschaftlichen
                                                                                                                                                   Fächer ergänzte. Die Fächerkombination sagt

gemacht
                                                                                                                                                   viel aus über den gedanklich weiten Horizont
                                                                                                                                                   dieser engagierten Lehrerin, deren eigene
                                                                                                                                                   Kinderschar durch ihre zweite Ehe mit einem
                                                                                                                                                   Schlag auf sechs anwuchs. Ihr schulisches
                                                                                                                                                   Engagement bremste das mitnichten: Sie
                                                                                                                                                   übernahm die Leitung eines Bremer Gym-
Maria Schaller                                                                                                                                     nasiums und aus Unmut über die staatliche
                                                                                                       Erika Opelt-Stoevesandt, Gründerin des ÖG
                                                                                                                                                   Bildungspolitik reifte die Idee einer Schule
                                                                                                                                                   in freier Trägerschaft heran, mit einem päd-
                                                                                                                                                   agogischen Konzept, das von ihrem christ-
                                                                                                                                                   lich-humanistischen Menschenbild geprägt
                                                                                                                                                   war. Was sie besonders interessierte, war das
                                                                                                                                                   Miteinander der Konfessionen und Religionen
                                                                                                                                                   – die Ökumene eben, zu deren Verwirklichung
Die meisten haben es schon einmal gesehen,           zahlreiche Mitwirkende mit ihren Ideen und                                                    die Neugründung beitragen sollte.
dieses Foto, das in einem zentralen, viel ge-        ihrem Tatendrang anzustecken und auch
nutzten Raum im Schulgebäude hängt: Eine             noch selbst mit anzupacken, Schubkarren                                                       Als Schulleiterin war Frau Opelt-Stoevesandt
ältere Dame, die ganz zufrieden inmitten des         über den Schulhof zu schieben und in aufge-                                                   laut Aussagen derer, die sie erlebten, durch-
Publikums einer Schulveranstaltung sitzt.            lösten Schulen Mobiliar einzusammeln, das                                                     aus eigenwillig und wohl auch streng. Ihren
Unter dem Foto in kleinen Lettern ihr Name:          mittels Holzklötzchen auf die richtige Sitzhö-                                                Überzeugungen blieb sie treu, das merkte je-
Erika Opelt-Stoevesandt. Wer war diese Frau,         he gebracht wurde?                                                                            der, der ihr begegnete. In dem Jahr, in dem
und warum hängt ihr Bild dort?                                                                                                                     sie mich einstellte, übergab sie ihr Amt an
                                                     Früh war ihr in ihrem Leben Härte abverlangt                                                  ihre Nachfolgerin Helene Keunecke – da war
Ich lernte Frau Opelt-Stoevesandt Ende der           worden. Jung verheiratet, hatte sie mit 20                                                    sie schon fast 70! Am schulischen Geschehen
80er Jahre kennen: Um mich einzustellen,             Jahren ihren ersten Mann im Krieg verloren,                                                   nahm sie weiterhin rege Anteil. Auf dem Foto
kam sie kurzerhand zu einer Hospitation              noch bevor ihr zweites Kind auf der Welt war.                                                 ist sie 93 Jahre alt und kann auf ein großes
nach Wilhelmshaven gefahren, wo ich zu der           Sein Grab im Osten hat sie erst ein halbes                                                    Lebenswerk sowie etliche Ehrungen zurück-
Zeit unterrichtete. Eine erstaunliche, aber für      Jahrhundert später besuchen können, mit                                                       blicken. Sie mag in diesem Moment vielleicht
diese Dame durchaus nicht ungewöhnliche              der geballten Faust in der Tasche, wie sie ein-                                               daran denken, dass bald ihre Urenkel „ihr“ ÖG
Aktion, wie sich noch zeigen wird. Sie hatte,        mal sagte.                                                                                    besuchen werden.
nachdem sie eigentlich schon im Ruhestand
war, das Ökumenische Gymnasium gegrün-               Sie studierte in Marburg, was in den Kriegs-                                                  Erika Opelt-Stoevesandt war mutig, unbe-
det und damit für Wirbel in der Bremer Bil-          jahren schwer genug gewesen sein dürf-                                                        quem, pragmatisch und willensstark. Und ich
dungsbehörde gesorgt. Nur: So einfach, wie           te und auf jeden Fall ungewöhnlich für eine                                                   glaube, sie fasste ihr Handeln als Dienst am
sich das jetzt anhört, war es sicher nicht.          alleinerziehende Mutter, auch wenn sie sich                                                   Menschen auf... und mit Gottvertrauen.
                                                     eine Kinderfrau leisten konnte. Von Marburg
Woher nahm sie die Kraft, die politischen und        aus, so wird es erzählt, fuhr sie einmal mit
behördlichen Hindernisse zu überwinden, die          dem Fahrrad nach Bremen, um ihrer Familie
sich ihr in den Weg stellten, darüber hinaus         nach einem Bombenangriff beizustehen.
Jahre ÖG Jahre gute Schule
14    Festschrift Ökumenisches Gymnasium                                                                                                                                                                   Festschrift Ökumenisches Gymnasium             15

     Der Name der Schule
       ist Programm –                                                                                          „Ich habe mich gut
     warum der Religions-                                                                                     aufgehoben gefühlt“
      unterricht am ÖG                                                                                                     Schülerinnen und Schüler
        besonders ist                                                                                                        mit Handicap am ÖG
                                                Susanne Hillmer                                                                                                              Stefan Roth

           „Wie lautet der Name deiner Schule?“ – Diese     Lehrkräfte unterschiedlicher Konfession. So       Als das Ökumenische Gymnasium gegründet wurde, war es der Grün-          Jona: Das ÖG schafft mir eine ideale Lernatmosphäre, die es mir er-
           Nachfrage wurde im Laufe der vierzig Jah-        ist auch das Curriculum von Beginn an öku-        derin Erika Opelt-Stoevesandt ein wichtiges Anliegen, die Integration    möglicht, meine intellektuellen Stärken und Interessen optimal zu
           re schon oft gestellt und die Antwort nicht      menisch ausgerichtet und mit dem im Lande         von Schülerinnen und Schüler mit Handicap neben der Orientierung         fördern.
           immer gleich verstanden. „Aha, du gehst          Bremen seit 2014 bestehenden Bildungs-            an der Ökumene zum wesentlichen Bestandteil des Schulprofils zu
           auf das Ökonomische Gymnasium.“ Nein,            plan abgestimmt. Nach unserem Verständnis         machen. Für sie folgte das eine aus dem anderen, ihre christlich-öku-    Roth: Hat deine besondere Situation – dein Handicap – bei der
           der Name lautet Ökumenisches Gymnasium           sollte der Religionsunterricht Wegweisungen       menische Grundhaltung beinhaltete die Förderung gerade der Schü-         Entscheidung, das ÖG als Schule zu wählen, eine Rolle gespielt?
           – und diesen Namen hat unsere Schulgrün-         anbieten, die jungen Menschen die Möglich-        lerinnen und Schüler, deren Ausgangsbedingungen schlechter waren         Falls ja, welche?
           derin bewusst gewählt. Für das Fach Religion     keit aufzeigen, ein sinnerfülltes, von Mensch-    als die der meisten anderen.
           hatte dies folgende Konsequenzen: Zum ei-        lichkeit geprägtes Leben zu gestalten. Unter                                                                               Aline: Ich glaube, in erster Linie war der gute Ruf des ÖG und die
           nen gehörte für sie das Fach selbstverständ-     Menschlichkeit verstehen wir dabei die Ent-       In all den Jahren seit seiner Gründung war es selbstverständlich, dass   Möglichkeit einer guten Schulausbildung ein wichtiger Grund für die
           lich in den Fächerkanon und zum anderen          wicklung von Verstand und Vernunft, ebenso        das ÖG Schülerinnen und Schüler mit Handicap aufgenommen hat –           Schulwahl. Meine Eltern haben aber auch um die persönliche Atmo-
           wünschte sie eine Trennung zwischen den          aber auch die Entwicklung von Herz und See-       oft sogar bevorzugt, wenn es möglich erschien, ihnen den Schulall-       sphäre und die soziale Ausrichtung am ÖG gewusst, durch die sich
           Religionsgemeinschaften damit aufzuheben.        le. Wir sind der Ansicht, dass die Erziehung      tag so zu gestalten, dass sie erfolgreich lernen konnten. Dabei war      die Schule besser auf Kinder mit einem Handicap einstellen konnte.
           So wurde sehr schnell der Religionsunterricht    zur Ökumene im Sinne von religiöser Offen-        es nebensächlich, ob der Schulabschluss „Abitur“ realistisch schien,     Daher war dies sicher auch ein wichtiger Grund, das ÖG als Schule zu
           von konfessionsgebunden auf konfessions-         heit nur möglich ist auf dem sicheren Boden       meist erreichten ihn die Schülerinnen und Schüler, selbst wenn dies      wählen.
           übergreifend umgestellt und der Unterricht       einer eigenen Standortbestimmung.                 anfangs unwahrscheinlich schien. Das ist nicht zuletzt den Anstren-
           fand im Klassenverband statt. Es war und ist                                                       gungen zu verdanken, die die Schule und insbesondere das Kollegium       Jona: Ein wichtiger Grund war die Tatsache, dass mir das Arbeiten
           sehr bereichernd, Schülerinnen und Schüler       Das alles setzt voraus, dass der Religions-       unternahmen, das Lernen der Betroffenen zu erleichtern. Dies bedarf      an digitalen Geräten durch meine motorische Beeinträchtigung sehr
           aller Konfessionen gemeinsam zu unterrich-       unterricht einen lebendigen Prozess darstellt.    täglicher und immer wieder neuer Anstrengungen – die Art des Han-        wichtig war. Das ÖG war bezüglich digitaler Medien sehr offen dies
           ten, weil diese authentisch über ihre Religion   Dieser Prozess ist nie beendet, sein Verlauf      dicaps ist schließlich immer anders. Das wird im Interview von Stefan    umzusetzen, im Gegensatz zu anderen Schulen. Auch das hervorra-
           berichten können. Ebenso werden die Unter-       muss stets im Dialog revidiert und aktualisiert   Roth mit Aline Asendorf (Abitur 1997) und Jona Bäumer (Jg. 11) deut-     gende Oberstufen-Konzept war für mich ein Grund, das ÖG zu wählen.
           richtenden in ihrer konfessionellen Herkunft     werden, denn für die stets neuen Herausfor-       lich.
           durchaus wahrgenommen und teilweise              derungen, die diese Welt nicht nur für die jun-                                                                            Roth: Wie haben sich eure Lehrerinnen und Lehrer auf eure be-
           auch herausgefordert. Da verbindlich von         gen Menschen hervorbringt, taugen keine vor-      Roth: Warum gehst bzw. gingst du gerne ins ÖG?                           sonderen Bedürfnisse eingestellt?
           Klasse 5 bis 11.2 am Religionsunterricht teil-   gefertigten Antworten. Sie müssen stets neu
           genommen werden muss, erleben die Schü-          und für jeden individuell gefunden werden.        Aline: Ich habe mich immer gut aufgehoben und wohlgefühlt. Eigent-       Aline: Hier kann ich mich sehr gut an eine besondere Stunde mit Frau
           lerinnen und Schüler im Laufe ihrer Schulzeit                                                      lich habe ich mich immer darauf gefreut, meine Freunde zu sehen und      Koehler in der 5. Klasse erinnern. Sie hat uns anhand von verschiede-
                                                                                                              fand, dass wir einen guten Zusammenhalt unter den Schülern hatten.       nen Situationen gezeigt, wie es sich eigentlich anfühlt, Hörgeräte zu
                                                                                                              Mir hat aber auch der Unterricht Spaß gemacht und ich fand die ver-      tragen. So hat sie uns z.B. einen Text vorgelesen und zwar einmal ganz
                                                                                                              schiedenen Fächer und Themen gut gestaltet. Sogar die Lehrer waren       normal, einmal mit verdecktem Mund und einmal mit lauter Musik im
                                                                                                              aus unserer Sicht „ganz in Ordnung“. Aus all diesen Gründen bin ich      Hintergrund. Dann haben wir verglichen, wer wieviel gehört hat. So
                                                                                                              immer gerne in die Schule gegangen und blicke sehr positiv auf diese     ist uns klar geworden, dass schwerhörig sein zwar ein unsichtbares
                                                                                                              Zeit zurück.                                                             Handicap, aber doch eine Beeinträchtigung ist und wir aufeinander
Jahre ÖG Jahre gute Schule
16                  Festschrift Ökumenisches Gymnasium                                                                                                                                                Festschrift Ökumenisches Gymnasium               17

Rücksicht nehmen müssen. Auch heute den-             bei Profilen* so, dass Fächer gewählt werden
ke ich noch oft an diese Stunde zurück, wenn         müssen, die aufgrund der Beeinträchtigung
ich jemandem erkläre, warum es manchmal              schwierig zu meistern sind.
etwas Geduld braucht mit mir.
                                                     *Gemeint sind die Oberstufenprofile, die an
Weiterhin haben die Lehrer versucht, für             Bremer Schulen obligatorisch sind.
Ruhe zu sorgen, was natürlich nicht immer
funktioniert hat. Wenn ich etwas nicht ver-          Roth: Wovon sollte es am ÖG mehr geben                                                                                       „Das ÖG schafft
standen hatte, haben sie das Gesagte oft für         für Schülerinnen und Schüler mit Handi-
mich wiederholt. Und meistens hatte ich ei-
nen „guten“ Platz in der Sitzordnung – ziem-
                                                     caps?
                                                                                                                                                                                  mir eine ideale
                                                                                                                                                                                  Lernatmos­phäre,
lich weit vorne.                                     Aline: Ich habe mich eigentlich gut aufge-
                                                     hoben gefühlt und nicht wirklich etwas ver-
Jona: Es wurden gemeinsam Strategien ent-            misst. Vielleicht könnte man die Idee eines

                                                                                                                                                                                  die es mir er-
wickelt, um meine Schwächen optimal aus-             „Rollentausches“ noch weiterverfolgen: wie
zugleichen, z. B. durch technische Hilfsmittel.      fühlt es sich eigentlich an, ein bestimmtes
                                                     Handicap zu haben? Die Schüler verbringen

                                                                                                                                                                                  möglicht, meine
Roth: Wie haben sich eure Mitschüler                 z.B. mal einen Tag im Rollstuhl, mit schall-
auf eure besonderen Bedürfnisse einge-               dämpfenden Kopfhörern oder einem ande-
stellt?                                              ren Handicap und berichten dann von ihren

                                                                                                                                                                                  intellektuellen
                                                     Erfahrungen. Eine andere Idee könnte sein,
Aline: Hier kann ich mich gar nicht so genau         betroffene Personen zum Austausch einzu-
erinnern. Ich glaube, für uns Kinder war es          laden, bei dem alle Fragen gestellt werden
einfach normal, dass ich nicht immer so gut
oder schnell hören konnte wie die anderen.
Alle haben davon gewusst und dann einfach
                                                     dürfen.

                                                     Jona: Wenn mehr Inklusionsschüler das ÖG
                                                                                                                                                                                  Stärken und Inte-
lauter gesprochen oder wiederholt. Aber na-
türlich mussten meine Sitznachbarn etwas
mithelfen und mir oft noch einmal sagen, was
                                                     besuchten, wäre es bestimmt hilfreich für
                                                     alle, ebenso sollte es Sonder- oder Inklu-
                                                     sionspädagogen geben (neuer Studiengang
                                                                                                                                                                                  ressen optimal zu
gerade gesagt wurde oder sie haben mich
auch mal abschreiben lassen.
                                                     Uni Bremen), sie sind hilfreich, um die Stärken
                                                     und Schwächen auszuloten, die aufgrund des
                                                     Handicaps vorhanden sein könnten und sie
                                                                                                                                                                                  fördern.“
Jona: Grundsätzlich versuche ich, dass jede          helfen während der gesamten Schulzeit, an
Hilfe eines Mitschülers immer eine freiwillige       diesen zu arbeiten, etwa in Form einer spezi-
ist. Ich denke, jeder Mensch hat Stärken und         ellen Förderung, individuell oder in Gruppen.     Roth: Was hat euch am ÖG besonders gefallen?                               Ergänzen möchte ich noch dies: Inklusion kann sehr schön für alle
Schwächen, und es sollte unser aller Ziel sein,      Außerdem könnten „normale“ Pädagogen mit                                                                                     sein, es schafft bei allen Beteiligten ein langfristiges Verständnis. Es
jedem unserer Mitmenschen bei Schwächen              Sonder- bzw. Inklusionspädagogen den Un-          Aline: Vor allem gefiel mir der starke Zusammenhalt unter den Schü-        führt zu einem vorurteilsfreien und positiven Umgang mit Menschen
zu helfen und sie nicht zu unüberwindbaren           terricht zusammen gestalten, um für alle eine     lern. Das ist bestimmt das, woran ich am meisten zurückdenke. Darü-        mit Handicap. Es führt dazu, dass ich mich, ohne darüber nachzuden-
Hindernissen werden zu lassen.                       bessere Binnendifferenzierung zu erreichen.       ber hinaus die familiäre Atmosphäre an der Schule insgesamt.               ken, integrieren kann wie jeder andere!

In meinem Fall ist es hauptsächlich die Be-                                                            Jona: Mir hat die tolle Kommunikation zwischen allen Beteiligten der       Roth: Was sind eure Wünsche für das ÖG zum 40. Geburtstag?
reitstellung von Unterrichtsmitschriften, die                                                          Schule gefallen, ganz besonders die mit den Lehrkräften, außerdem
mir das Nacharbeiten deutlich vereinfachen                                                             die Erarbeitung von gemeinsamen Inklusionskonzepten.                       Aline: Natürlich alles Gute und den Fortbestand und die Kontinuität
und es auf Grund meiner Erkrankung schwie-                                                                                                                                        für mindestens die nächsten 40 Jahre. Da wir in unruhigen Zeiten le-
rig ist, sie selbst zu erstellen.                                                                      Roth: Was hast du aus dem ÖG mitgenommen?                                  ben, auch weiterhin die Offenheit, Neues auszuprobieren und den Mut
                                                                                                                                                                                  zu Veränderung. Und zum Schluss das Wichtigste: nette Schüler, El-
Roth: Gab es etwas am ÖG, dass euren be-                                                               Aline: Ganz sicher eine gute Ausbildung und ein gutes „Rüstzeug“           tern und Lehrern, denn sie alle machen das ÖG zu dem, was es heute
sonderen Bedürfnissen entgegenkam?                                                                     in vielen Belangen für das Leben. Lebenslange Freundschaften und           ist – eine wirklich besondere Schule, für das Leben!
                                                                                                       viele, viele Erinnerungen an eine schöne Zeit.
Aline: Sicherlich die gute Atmosphäre an der                                                                                                                                      Jona: Von Herzen alles Gute und dass es weiterhin ein toller und freier
Schule und deren soziale Ausrichtung, die                                                              Jona: Dass ein Hinterfragen von Konzepten und eine kritische Diskus-       Ort der Wissensvermittlung bleibt!
auch „andere“ Schüler unterstützt. Dann si-                                                            sion immer wichtig ist und einen persönlich weiterbringt. Und dass die
cherlich auch die kleineren Klassen und die                                                            Schule bzw. die Schulgemeinschaft einen sehr schönen Teil im Leben         Wir bedanken uns bei Aline und Jona für die schriftliche Beantwor-
gute Ausbildung der Lehrer. Dazu kam der                                                               einnimmt.                                                                  tung der Interviewfragen!
persönliche Kontakt und die kurzen Kommu-
nikationswege zu den Lehrern, die es ermög-                                                            Roth: Würdest du anderen Schülerinnen und Schülern in deiner –
licht haben, viele Dinge anzusprechen.                                                                 oder einer ähnlichen – Situation das ÖG empfehlen? Warum (nicht)?

Jona: Das Oberstufen-Konzept des ÖG halte                                                              Aline: Aber natürlich, ja. Daher freut es mich so sehr, dass dieses Jahr
ich für Menschen mit Handicap für einen sehr                                                           mein Patenkind als Schülerin in die 5. Klasse eingeschult wird.
deutlichen Pluspunkt. Es ermöglicht jedem
Schüler, die Kurse möglichst so zu wählen,                                                             Jona: Ja, denn es sind sehr, sehr engagierte Lehrkräfte an dieser
dass sein Handicap die Leistungsfähigkeit                                                              Schule, die alles geben, um jeden Schüler bestmöglich zu integrieren!
möglichst wenig beeinflusst. Es ist häufig
Jahre ÖG Jahre gute Schule
18                 Festschrift Ökumenisches Gymnasium                                                                                                                                                                                          Festschrift Ökumenisches Gymnasium    19

                                                                                                                                               Ich ging gerne zum ÖG, weil
                                                                                                                                               damit – nicht nur für mich – das

                       „Ich ging                                                                                                               Gefühl verbunden war, mit dem
                                                                                                                                               ÖG, seinen Schülern, Lehrern und
                                                                                                                                                                                                                                                    Ich ging gerne zum
                                                                                                                                               anderen Mitarbeitern, auf eine

                       gerne                                                                                                                   besondere Weise verbunden, Teil
                                                                                                                                               einer lebendigen Gemeinschaft zu
                                                                                                                                                                                                                                                    ÖG, weil meine vier Ge-
                                                                                                                                                                                                                                                    schwister und ich dort
                                                                                                                                                                                                                                                    das Privileg hatten, von
                                                                                                                                               sein, die über die Grenzen einzelner

                       zum ÖG“
                                                                                                                                                                                                                                                    ambitionierten, coura-
                                                                                                                                               Klassen, Jahrgänge und selbst der                                                                    gierten, politisch neutral
                                                                                                                                               Schülerschaft hinausging.                                                                            unterrichtenden Lehrern
                        Wir wollten von unseren aktuellen und ehemaligen Schülerinnen und                                                      – Oskar Mahler, Abitur 2020
                                                                                                                                                                                                                                                    fachlich und menschlich
                        Schüler wissen, warum sie gerne zum ÖG gehen (bzw. gingen), warum                                                                                                                                                           hervorragend auf unser
                        aktuelle und ehemalige Lehrerinnen und Lehrer gerne am ÖG arbeiten
                        (bzw. arbeiteten), warum Eltern ihre Kinder gerne zum ÖG schick(t)en                                                                                                                                                        (Berufs-) Leben vorberei-
                        oder sich Menschen gerne für das ÖG engagier(t)en. Das ist eine Aus-                                                                                                                                                        tet wurden.
                        wahl ihrer Antworten.
                                                                                                                                                                                                                                                    – Friedrich Tromm, Abitur 1999

                                                                                                                                                                       Ich engagiere mich gerne für das ÖG,
Ich ging gerne zum ÖG, weil ich dort enorm                                                                                                                             weil es eine großartige Schule mit ein-
gefördert und gefordert wurde. Ich wurde in                                                    Ich arbeitete                                                           zigartigem Engagement des Lehrer-
meinem Wissensdrang und Willen, richtig zu                                                                                                                             kollegiums und der Elternschaft mit
lernen und meinen Berufswunsch näher zu                                                        gerne am ÖG, weil                                                       dem Ziel der Förderung und Bildung der
kommen, sehr ernst genommen. Ich hatte                                                         es ein „richtiges                                                       Schüler ist.
äußerst kompetente, zugewandte Lehrerinnen
und Lehrer, die an mich geglaubt und mich                                                      Gymnasium“ war.                                                         – Johann G. Smidt ist aktuell 1. Vorsitzender des Trägervereins

aufgebaut haben, wenn ich an mir gezweifelt
                                                                                               —K
                                                                                                 laus Meyer, Lehrer und stellv. Schulleiter
habe. Das war das Gute an diesem heteroge-                                                      am ÖG 1987 – 2001
nen, starken Kollegium: Es gab die Lehrerin, die                                                                                                                                                                         „Ich ging gerne zum ÖG,
ein Ohr für meine persönlichen Sorgen hatte,                                                                                                                                                                             weil ich als Persönlichkeit
es gab die Lehrenden, die mich fachlich sehr                                                                                                                                                                              gesehen wurde, der Dinge
weit brachten. Es gab Lehrpersonen, die mir                                                                                                                                                                              zugetraut wurden.“
einen Schutzraum boten und solche, die mich                            Ich arbeitete gerne am ÖG, weil es sehr
                                                                                                                                                                                                                         — Inid Schiller, Abitur 1989
in ihrer Art des Unterrichtens inspirierten.                           viele Mitarbeiter, Eltern und Schüler gibt,
— Clara Tontsch, Abitur 2014                                           die respektvoll, kooperativ und im Alltag
                                                                       freundlich miteinander umgehen.
                                                                       – Rainer Steuer, Lehrer am ÖG 1983 – 2012

                        Ich arbeite gerne am ÖG, weil ich mich hier sehr wohl
                        und gut aufgehoben fühle. Das zeigt sich u. a. ­darin,
                        dass ich die Schule nach 6 Wochen Sommerferien                                                                                                                          Ich arbeitete gerne am ÖG, weil es genau meine
                        wirklich vermisse.                                                                                                                                                      Schule war und bleiben wird.
                        – Kerstin Gütschow, Lehrerin am ÖG seit 2012                                                                                                                            — Wilfried Kurth, Lehrer am ÖG 1988 – 2013 und Schulleiter 2004 – 2009
20                 Festschrift Ökumenisches Gymnasium                                                                                                                                                                                      Festschrift Ökumenisches Gymnasium            21

                                                                                                                                                Ich engagiere mich gerne für das
                                                                                                                                                ÖG, weil hier die einzelne Schülerin
                                                    Ich arbeitete gerne am ÖG, weil mir                                                         oder der einzelne Schüler in ihrer
                                                    das Schulkonzept zusagte und ich                                                            oder seiner Leistungsfähigkeit von                                                             Ich arbeite gerne am
                                                    viele n
                                                          ­ ette Kollegen hatte, die mir zu                                                     einer engagierten Lehrerschaft                                                                 ÖG, weil die Gemeinschaft
                                                    Freunden wurden.                                                                            gefördert wird.                                                                                und die Werte, für die
                                                    — Anke Koehler, Lehrerin am ÖG 1981 – 2007                                                  — Joachim Döpp, Mitglied des Trägervereins und                                                es steht, sich auch im
                                                                                                                                                   dessen 1. Vorsitzender 2013 – 2019                                                          Umgang miteinander
                                                                           Ich engagierte mich gerne für das ÖG,                                                                                                                               wiederfinden.
                                                                           weil es eine ganz besondere Schule ist.                                                                                                                             — Verena Wolf, Lehrerin am ÖG seit 2007
                                                                           Mit engagierten Lehrerinnen und Leh-
                                                                                                                                                                        Ich engagiere mich gerne für das ÖG,
                                                                           rern, mit tatkräftigen Schülerinnen und
                                                                                                                                                                        weil ich mich mit der Schulgründerin
                                                                           Schülern und einem außergewöhnlichen                                                                                                                                Ich arbeitete gerne am
                                                                                                                                                                        persönlich eng verbunden fühlte und
                                                                           Gemeinschaftsgefühl.                                                                                                                                                ÖG, weil grundsätz-
                                                                                                                                                                        vom Schulkonzept überzeugt war.
                                                                           —F
                                                                             ranziska v. Cossel, Abitur 2006 und
                                                                                                                                                                        — Cordula Fitsch-Saucke, Mitglied des
                                                                                                                                                                                                                                               lich ein höflicher und
                                                                            aktuell Vorsitzende des Vereins der ExÖGs
                                                                                                                                                                           Trägervereins und dessen 2. Vorsitzende 2003 – 2015                 respektvoller Umgang
                                                                                                  Ich schickte meine Kinder                                                                                                                    gepflegt wurde.
                                                                                                  gerne zum ÖG, weil wir uns
                                                                                                                                                                                                                                               — Jan-Andrees Dönch,
Ich arbeite gerne am ÖG, weil ich hier                                                            wünschten, dass unsere                                                                                                                          Schulleiter am ÖG 2012 – 2019
                                                                                                  Kinder eine gute Schulbildung                 Ich arbeite gerne am ÖG,
eine freundliche, zugewandte Lern- und
                                                                                                  erhalten, bei der sie gefordert               weil hier bei genügend
Arbeitsatmosphäre vorfinde, in der sich
                                                                                                  und gefördert werden und                      Hartnäckigkeit, Koopera-
die Menschen mit Respekt begegnen                                                                 die Entwicklung ihrer Talente                 tion und Geduld aus pä-                                                 Ich arbeitete gerne am ÖG, weil es sehr viele
und weil ich fast immer mit einem inne-                                                           und Fähigkeiten unterstützt                   dagogischen Nischen tra-                                                Mitarbeiter, Eltern und Schüler gibt, die res-
ren Lächeln über den Schulhof gehe.                                                               wird. Darüber hinaus war uns
                                                                                                                                                gende Säulen der Schule                                                 pektvoll, kooperativ und im Alltag freundlich
                                                                                                  eine christliche Werteorientie-                                                                                       miteinander umgehen.
— Jutta Behling, Lehrerin am ÖG seit 1998
                                                                                                  rung im ökumenischen Sinn
                                                                                                                                                werden können.
                                                                                                  wichtig. Dies und die anderen                 – Herbert Schmitz, Lehrer am ÖG seit 1990                               — Rainer Steuer, Lehrer am ÖG 1983 – 2012

                        Ich arbeite gerne am ÖG, weil                                             Punkte, die in den Bildungs-
                        es eine besonders lebendige                                               zielen des ÖG beschrieben
                                                                                                  wurden, deckten sich in ho-
                                                                                                                                                                        Ich ging gerne zum ÖG, weil ich dort ins-
                        und vielfältige Schule mit ho-                                                                                                                  gesamt acht Jahre meines Lebens von
                        hem Leistungsanspruch ist.                                                hem Maße mit unseren Vor-
                                                                                                  stellungen.                                                           mehrheitlich netten, offenen und wert-
                        – Anke Junge-Ehmke,                                                                                                                            schätzenden Menschen umgeben war.
                           Schulleiterin am ÖG 2019 – 2021                                        —J
                                                                                                    ürgen Scholz, Elternbeiratsvorsitzender,
                                                                                                   1995 – 1999 und 2001 – 2005
                                                                                                                                                                        — Julie Direnga, Abitur 2006

Ich schickte mein Kind gerne zum ÖG, weil wir hofften, dass                                                                                                                                                             Ich engagiere mich gerne für
                                                                                                                                                                                                                        das ÖG, weil ich einen Beitrag
die Lehrer, die Entwicklung der Schüler „im Auge“ haben
                                                                                                                                                                                                                        leisten möchte, dass diese
und begleiten wollen und es Angebote wie Werkunterricht,                                                                                                                                                                einzigartige Schule in der Bre-
Chor, Theater, Mathe- und LRS-Förderunterricht gab.                                                                                                                                                                     mer Bildungslandschaft weiter
Außerdem weil es (damals) das 13-jährige Abitur und Fran-                                                                                                                                                               erfolgreich sein kann.
zösisch als 1. Fremdsprache anbot.                                                                                                                                                                                      — Eva Schadeck, Schulelternsprecherin
                                                                                                                                                                                                                           seit 2012
— Petra Bamberg, Elternbeiratssprecherin 2005 – 2010
22                Festschrift Ökumenisches Gymnasium                                                                                                 Festschrift Ökumenisches Gymnasium              23

                                                                                            Gelebte
                                                                                            Vielfalt:
                                                                                    Sechs Fragen an
                                                                                 sieben internationale
                                                                                     ÖG-Lehrkräfte

                                                       Eine Kultur der Vielfalt – sie drückt sich unter   Paloma de la Vega, Fachlehrerin für Spanisch:   einen deutschen Jungen kennengelernt. Ei-
                                                       anderem in gelebter Internationalität aus.         In Madrid in Spanien.                           nige Jahre später bin ich von einem jungen
                                                       Bestes Beispiel: die internationalen Lehr-                                                         Mann angerufen worden. Dieser unbekannte
                                                       kräfte im ÖG-Kollegium. Wir haben ihnen ein        Kokouvi Sessi Stanislas Amegnran, Fachleh-      Mann wollte mich kennenlernen und mit mir
                                                       paar Fragen zu ihren Biografien und ihren          rer für Biologie: Ich bin in Lomé, der Haupt-   Kaffee trinken gehen, bevor er nach einem
                                                       Fächern gestellt. Die Antworten – Sie ahnen        stadt von Togo, geboren.                        Aufenthalt in Sevilla nach Bremen zurück-
                                                       es – ­fallen ausgesprochen vielfältig aus. Die                                                     kehren musste. Der Unbekannte war mit dem
                                                       Fragen stellte Thomas Kuzaj.                       Nicolas Sánchez Guerrero, Fachlehrer für Ma-    jungen Mann von Sommercamp befreundet
                                                                                                          thematik und Physik: Ich wurde in Bogotá,       und hatte ihm versprochen, nicht nach Bre-
                                                       Wo wurden Sie geboren?                             Kolumbien, geboren.                             men zurückzukehren, ohne mich vorher ken-
                                                                                                                                                          nengelernt zu haben... Es ist eine lange Ge-
                                                       Stephanie Dallas, Fachlehrerin für Englisch:       Was hat Sie nach Bremen geführt?                schichte. Nach diesem Treffen, nur drei Tage
                                                       In einem Dörfchen im Süden Englands.                                                               später, habe ich in Bremen schon den ersten
                                                                                                          Stephanie Dallas: Nach neun Jahren in Cam-      Deutschkurs meines Lebens besucht. Der
                                                       Clarissa Ewald, Fachlehrerin für Englisch          bridge (England) kam ich nach Norddeutsch-      Unbekannte hatte mir vorgeschlagen, an ei-
                                                       („Good afternoon“): Ich bin in Rio de Janeiro      land mit meinem deutschen Mann, der eine        nem Hochschulprogramm teilzunehmen. Ich
                                                       (Brasilien) geboren. Trotz all der Probleme ist    Stelle in der Wesermarsch bekam, und unse-      hatte damals Geld gespart und war mit dem
                                                       Rio de Janeiro immer noch bekannt als „Cida-       rem Sohn.                                       ersten Studium fertig. Also, ich hatte die Ge-
                                                       de Maravilhosa“ (Wundervolle Stadt).                                                               legenheit ergriffen, etwas Neues zu machen,
                                                                                                          Clarissa Ewald: Die Möglichkeit, am ÖG zu       ohne lange darüber nachzudenken... Ich bin
                                                       Paula Guerrero, Fachlehrerin für Kunst: Ich        unterrichten, hat mich nach Bremen geführt.     hiergeblieben, wer hätte das gedacht? Ich
     Paula Guerrero und Paloma de la Vega              bin in Sevilla (Andalusien, Spanien) geboren.      Allerdings wäre ich nicht gekommen, wenn        auf gar keinen Fall, aber mittlerweile bin ich
                                                                                                          ich nicht gewusst hätte, dass Bremen auch       seit zwei Jahrzehnten hier.
                                                       Laurence Morin, Fachlehrerin für Englisch          eine wunderbare Stadt ist.
                                                       und Französisch: Ich bin in Québec (Kanada)                                                        Laurence Morin: Mein Mann ist Deutscher.
                                                       geboren und wohne seit 2017 in Bremen. Mei-        Paula Guerrero: Ein Zufall. Als ich 17 Jahre
                                                       ne Muttersprache ist Französisch.                  alt war, habe ich auf einem Sommercamp          Paloma de la Vega: El amor (die Liebe).
24                Festschrift Ökumenisches Gymnasium                                                                                                                                                            Festschrift Ökumenisches Gymnasium              25

                                                                                                                                                                   Letztes Jahr, kurz bevor die Schulen wegen        bec zu sprechen oder Minikonferenzen zum
                                                                                                                                                                   der Pandemie schließen mussten, kam eine          Thema „Kanada“ für das Abitur vorzutragen.
                                                                                                                                                                   Austauschgruppe aus Rotenburg nach Mexi-
                                                                                                                                                                   ko, betreut von zwei Lehrerinnen, mit denen       Paloma de la Vega: Ich wusste bereits nach
                                                                                                                                                                   im Laufe der Jahre und der Zusammenarbeit         meiner Schulzeit, dass ich Lehrerin werden
                                                                                                                                                                   eine Freundschaft entstanden war. Meine           möchte. Jedoch habe ich auf Rat meines Va-
                                                                                                                                                                   Frau und ich erzählten ihnen, dass wir nach       ters in Spanien Jura studiert. In Deutschland
                                                                                                                                                                   Deutschland kommen wollten und ich dabei          musste ich mich neu orientieren. Ich konnte
                                                                                                                                                                   war, mich an Schulen zu bewerben. Eine der        meinen ursprünglichen Wunsch wahr werden
                                                                                                                                                                   Kolleginnen empfahl mir das ÖG als ein sehr       lassen und habe Spanisch auf Lehramt in
                                                                                                                                                                   gutes Gymnasium und eins, dass die Interna-       Bremen studiert.
                                                                                                                                                                   tionalität wertschätzt.
                                                                                                                                                                                                                     Kokouvi Amegnran: Als Schüler war ich (bin
                                                                                                                                                                   Wie hat sich Ihre Leidenschaft für Ihre Fä-       ich immer noch) von Naturwissenschaften
                                                                                                                                                                   cher entwickelt? Gab es einen bestimm-            und vom Experimentieren fasziniert. In meiner
                                                                                                                                                                   ten Moment, in dem klar wurde: Das ist es?        Familie mussten die älteren Geschwister den
                                                                                                                                                                                                                     jüngeren Nachhilfe in den naturwissenschaft-
                                                                                                                                                                   Stephanie Dallas: Ich habe immer gerne un-        lichen Fächern – was ich auch gern gemacht
                                                                                                                                                                   terrichtet, ob Schwimmen als Teenager, Busi-      hatte – geben, weil die Eltern sich die Nach-
                                                                                                                                                                   ness English in Firmen, Deutsch in England        hilfekurse nicht für alle leisten konnten. We-
                                                                                                                                                                   oder Englisch in Deutschland.                     gen meines Interesses für Naturwissenschaft
                                                                                                                                                                                                                     und der Freude bei der Nachhilfearbeit in der
                       Nicolas Sánchez Guerrero, Stephanie Dallas, Kokouvi Amegnran, Laurence Morin und Clarissa Ewald                                             Clarissa Ewald: Sprachen haben mich schon         Familie (auch später in meiner Lerngruppe im
                                                                                                                                                                   immer fasziniert. Ich war eine Austauschstu-      Gymnasium) war mir nach dem Abitur klar, in
                                                                                                                                                                   dentin in den USA, ging danach nach England       welche Richtung ich gehen möchte.
                                                                                                                                                                   und blieb dort acht Jahre, bis ich einen Ab-
Kokouvi Amegnran: Ich bin 2014 wegen eines           Clarissa Ewald: Ich habe mit Frau Junge-                      Paloma de la Vega: Die Empfehlung einer         schluss in Englisch und Portugiesisch mach-       Nicolas Sánchez: Ich unterrichte meine Fä-
zweiten Studiums (Umweltwissenschaft an              Ehmke an der Deutschen Schule in Rio de                       Freundin, sich am ÖG zu bewerben.               te. Ich hatte meinen Master im Unterrichten       cher sehr gerne und halte die Physik für ein
der Uni Oldenburg) und der Erweiterung mei-          Janeiro zusammengearbeitet. Dort habe                                                                         in Englisch als Fremdsprache in Chicago, Il-      spannendes Studienfach, das in vielen Ge-
nes Horizonts nach Deutschland gekommen.             ich seit 2015 Englisch unterrichtet – ich war                 Kokouvi Amegnran: In Togo habe ich Biologie     linois, und promovierte in Lehrerentwicklung      bieten Einsatz findet. Ich mochte schon im-
                                                     fasziniert vom deutschen Schulsystem, zum                     bis zum Magister studiert, mein Referenda-      in Brasilien. Bei diesen Erfahrungen ist mein     mer Mathe und Physik in der Schule, aber
Nicolas Sánchez: In Kolumbien war ich Schü-          Beispiel: projektbasierter Unterricht und die                 riat gemacht und vier Jahre als Biologie- und   Lieblingsort immer das Klassenzimmer, wo          auch andere Fächer. Ich nahm mir daher Zeit
ler an der Deutschen Schule und lernte im            Autonomie und das Engagement der Schü-                        Physik-Chemie-Lehrer gearbeitet. Parallel zu    meine Schüler und ich voneinander lernen.         und probierte einige Studienfächer aus, be-
überwiegend deutschsprachigen Unterricht             ler, ich wollte all dies in Deutschland erleben.              meinem zweiten Studium habe ich die An-                                                           vor ich mich für die Physik entschied.
die Sprache und vieles aus Deutschland zu            Mitten in der Pandemie begann ich mich über                   erkennung meiner Qualifikation in die Wege      Paula Guerrero: Ich habe Bildende Kunst und
schätzen. Nach dem Studium der Physik in             einen Aufenthalt in Deutschland zu erkundi-                   geleitet und neben der Bachelorarbeit am ÖG     Geschichte in Spanien studiert. Ich bin selber    Welche Erfahrungen aus anderen Ländern
Bogotá unterrichtete ich Mathematik und              gen... Und dann nahm alles seinen Lauf, und                   als Chemieassistent angefangen zu arbeiten.     Malerin, aber die Arbeit mit pubertierenden       helfen Ihnen in der (Unterrichts-)Praxis?
Physik an der Deutschen Schule. Nach eini-           ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Ich              Seit 2020 arbeite ich als Biologielehrer am     Menschen bereichert mein Leben. Ich finde
gen Jahren ging ich als Masterstudent nach           habe den letzten Flug bekommen, bevor die                     ÖG.                                             es faszinierend, obwohl es auch sehr kraft-       Stephanie Dallas: Ich weiß, wie ich nicht eine
Regensburg.                                          Grenzen geschlossen wurden, um am ÖG zu                                                                       raubend sein kann. Das erste Mal, als ich vor     Sprache unterrichten möchte, also wie in Ja-
                                                     landen.                                                       Nicolas Sánchez: Nach Abschluss des Mas-        einer Klasse stand, habe ich gemerkt, dass        pan, wo über 50 Schüler in meinen Englisch-
...und was führte Sie ans ÖG?                                                                                      ters in Regensburg ging ich für weitere Stu-    ich es nochmal haben wollte...                    klassen waren und die Schüler stumpf Gram-
                                                     Paula Guerrero: Ich hatte mich beworben und                   dien nach Toronto, Kanada. Dort lernte ich                                                        matikregeln aufschrieben und lernten, ohne
Stephanie Dallas: Unter den Schulen, die ich         wurde angenommen!                                             meine Frau kennen. Sie ist Mexikanerin und      Laurence Morin: Solche Momente passieren          sie kommunikativ anzuwenden. Ich versuche,
mir angeguckt habe, ragte das ÖG angenehm                                                                          wir zogen zusammen nach Mexiko-Stadt.           jedes Jahr. Jedes Mal, wenn SchülerInnen          meinen Unterricht so praxisnah wie möglich
heraus. Ich kannte außerdem den ehema-               Laurence Morin: Ich fand die Austauschmög-                    Dort nahm ich wieder die Tätigkeit als Phy-     sich besonders an einem Projekt beteiligen,       zu gestalten.
ligen Schulleiter „Andy“ Dönch aus seiner            lichkeiten (Alaska, Frankreich und so weiter)                 sik- und Mathematiklehrer an der Deutschen      weil es ihr Interesse geweckt hat, weiß ich,
Zeit in England und ich konnte mit dem Fach          und Sprachprogramme (DELF, DELE, Cam-                         Schule auf. Die Deutsche Schule in Mexiko-      dass ich hier richtig bin. Für mich ist es auch   Clarissa Ewald: Auf meinem Weg als Lehrerin
Business English anfangen. Seit 2013 bin ich         bridge und so weiter) sehr interessant.                       Stadt hat Austauschprogramme mit Gym-           in den letzten Jahren immer sehr bereichernd      habe ich verschiedene Klassenraumkulturen
sehr gerne hier.                                                                                                   nasien in Rotenburg (Wümme) und Zeven.          gewesen, im Französischunterricht über Qué-       erlebt. In den USA unterrichtete ich Englisch
26                  Festschrift Ökumenisches Gymnasium                                                                                                                                                                                                       Festschrift Ökumenisches Gymnasium             27

für mehr als zehn Schüler verschiedener Nationalitäten in einer ein-
zigen Klasse. Gelinde gesagt, wurde unter uns viel Englisch gespro-
                                                                            Paloma de la Vega: Natürlich, es ist mir eine Freude, meinen Schüle-
                                                                            rinnen und meinen Schülern ein Gefühl für die spanische Kultur zu
                                                                                                                                                                               Auf das Huhn
                                                                                                                                                                                gekommen
chen, weil es die „lingua franca“ im Klassenzimmer war. Dies hat dazu       vermitteln.
beigetragen, zu verstehen, wie wichtig es ist, auf die „Lebensqualität“
im Sinne von Beschaffenheit und nicht von Leistungsgrad im Klassen-         Kokouvi Amegnran: Ich sehe mich natürlich als Botschafter meines
zimmer zu achten. Lernende sind einzigartige soziale Individuen, die        Landes Togo, denn es gibt viele Klischees über Afrika. Außerdem sehe
besser lernen, wenn sie ernst genommen und für das, was sie beizu-          ich mich auch als Botschafter von Deutschland in Togo, weil ich der
tragen haben, respektiert werden.                                           Meinung bin, dass das Klischee über Europa nur durch Bildung ver-

Paula Guerrero: Meine Art, das Leben zu betrachten, hat viel mit mei-
nen Wurzeln und mit meiner Kultur zu tun, das beeinflusst den Um-
                                                                            ändert werden kann.

                                                                            Nicolas Sánchez: Es ist alles, was ich kann und was mich interessiert,
                                                                                                                                                                            Tierisch Lernen am ÖG
gang mit den Schülerinnen und Schülern im Unterricht. In Spanien            von Erfahrungen geprägt, die ich in verschiedenen Ländern gesam-                                                                           Thomas Kuzaj
hatte ich ein Praktikum in einer Schule gemacht. Diese Erfahrung hat        melt habe, und in denen ich von freundlichen und großzügigen Men-
mir hier etwas geholfen.                                                    schen immer etwas Neues gelernt habe.

Laurence Morin: In Kanada ist der Unterricht sehr „hands-on“. Ich
glaube, ich bringe etwas von dieser Kreativität und praktische Erfah-
rung in meinen Unterricht ein.

Paloma de la Vega: Meine Muttersprache.                                                                                                              Sulmtaler sind eine österreichische Haus-
                                                                                                                                                     huhnrasse, sie kommen allerdings auch ohne
Kokouvi Amegnran: Die Unterrichtspraxis in Sokodé (Togo), einer mus-                                                                                 Berge klar, im flachen Land. Am ÖG zum Bei-
limischen Stadt im Zentrum von Togo, hilft mir, die kulturellen und                                                                                  spiel. Dort nämlich sind auch Sulmtaler un-
strukturellen Unterschiede auch hier zu verstehen und zu berück-                                                                                     ter den Hühnern, die ihr Zuhause hinter der
sichtigen.                                                                                                                                           Sporthalle haben. Was aber machen Hühner
                                                                                                                                                     an der Schule? Nun, an und mit ihnen lässt
Nicolas Sánchez: Ich denke, dass sich mein Unterrichtsstil und meine                                                                                 sich so vieles lernen! Respektvoller Umgang
Kenntnisse über Methoden im Austausch mit erfahrenen Kolleginnen                                                                                     mit Tieren, Verantwortungsgefühl, Bewusst-
und Kollegen und durch die Betreuung und Förderung der Schulen, in                                                                                   sein für die Herkunft von Lebensmitteln.
denen ich gearbeitet habe, nach und nach entwickeln.
                                                                                                                                                     „Die Hühner sind immer ein Gesprächs­
Sehen Sie sich als „native speaker“ auch als Botschafter(innen)                                                                                      thema“, sagt Nicole Borchers, Fachlehrerin für
Ihres Geburtslandes?                                                                                                                                 Deutsch und Sport und die Hühner-Expertin
                                                                                                                                                     der Schule. „Ich mache das seit zwölf Jahren,
Stephanie Dallas: Zum Teil sehe ich mich/werde ich als Botschafterin                                                                                 Tiere sind meine große Leidenschaft.“ In der
gesehen. Wenn meine Familie aus England mich besucht, staunen sie                                                                                    wöchentlichen Klassenlehrerstunde hatte
unter anderem über den gesunden Lebensstil hier, zum Beispiel die                                                                                    sie ihrer Klasse – der damaligen 5c – davon
Fahrradwege, die Brotauswahl und die vielen Freibäder. Von daher bin                                                                                 erzählt. Mit der Folge, dass die Mädchen und
ich auch Botschafterin für Deutschland Buchempfehlung: “Why the                                                                                      Jungen die Hühner, von denen ihre Lehrerin
Germans do it better” von John Kampfer. Für die Deutschen bin ich die                                                                                so begeistert berichtete, gern einmal ken-
                                                                                                                                                                                                      Hühner verschiedener Rassen haben am ÖG ihr Zuhause hinter der Sporthalle
exzentrische Engländerin und wenn ich meine Familie in England be-                                                                                   nenlernen wollten.
suche, bin ich die organisierte Deutsche. Ich habe inzwischen Pässe
für beide Länder – und Narrenfreiheit in beiden!                                                                                                     Aber einmal ist keinmal. Und Nicole Borchers     Zuwendung gewiss. Das ist durchaus auf-                     Futter mitgebracht werden muss.“ Apropos
                                                                                                                                                     kam eine Idee: Hühner in die Schule! Und so      wendig. Vieles muss bedacht und organisiert                 Futter – wie läuft das am Wochenende? „Ein
Clarissa Ewald: Ich unterrichte sehr gerne Englisch, denn es ist eine                                                                                leben seit 2020 stets einige von Borchers‘       werden, auch das Gießen von Kräutern zählt                  Automat gibt Futter und Trinken dosiert ab.“
Sprache, die überall auf der Welt Türen öffnet. Aber leider ist Portugie-                                                                            Hühnern am ÖG: „Sie wechseln immer, zur          dazu. Die Kräuter sind wichtig, weil sie als
sisch, meine Muttersprache, kein Unterrichtsfach am ÖG. Sprachen                                                                                     Zeit sind es fünf Hennen.“ Auch Hähne waren      natürliche Wurmprophylaxe für die Hühner                    Nicole Borchers hält Hühner verschiede-
spielen eine wichtige Rolle für die Identität einer Person. Die Art und                                                                              schon darunter, aber das ist natürlich nicht     fungieren.                                                  ner Rassen. „Darunter sind viele, die auf
Weise, wie jemand eine fremde (oder muttersprachliche) Sprache                                                                                       immer opportun – zum Beispiel, wenn gerade                                                                   der Roten Liste stehen.“ Da immer mal wie-
spricht, zum Beispiel der Akzent, den er hat, zeigt seinen kulturellen                                                                               Abi-Prüfungen laufen.                            Beziehungen zu den Tieren werden aufge-                     der gewechselt wird im „Hühner-Team“ an
Hintergrund oder seine Herkunft an. Aus diesem Grund sehe ich mich                                                                                                                                    baut und wachsen. Freude kommt auf, wenn                    der Schule, erleben die Schüler Vielfalt – da
als Diplomatin der Welt.                                                                                                                             Borchers‘ Klasse kümmert sich um die Hüh-        Hühner beginnen, aus der Hand zu fressen.                   gleicht buchstäblich kein Ei dem anderen,
                                                                                                                                                     ner, die an der Schule leben. „Jeden Tag         Den Schülern ist es wichtig, dass die Hüh-                  denn jede Rasse legt andere Eier. Das Minor-
Paula Guerrero: Nicht bewusst.                                                                                                                       nach dem Unterricht wird nachgeschaut: Ist       ner sich am ÖG wohlfühlen. „Sie gucken sehr                 ka-Huhn etwa unterscheidet sich nicht nur
                                                                                                                                                     genug Futter da, gibt es genügend Wasser,        genau hin und sagen es mir gleich, wenn bei                 äußerlich vom Sulmtaler. Und noch etwas
Laurence Morin: Ja und nein. Kanada ist zu groß, um von einer ein-                                                                                   muss der Stall gemistet werden?“ Die Schüler     einem mal eine Feder schief hängt“, sagt Ni-                kommt hinzu, so etwas wie Persönlichkeit.
zigen Person vertreten zu werden, aber ich denke, viele kommen zu                                                                                    sind in Zweier- und Dreier-Teams eingeteilt,     cole Borchers. „Ich bekomme auch Hinweise,                  Nicole Borchers weiß es aus Erfahrung: „Alle
mir als „Experte“. wenn es um Kanada / Amerika / Französisch geht.                                                                                   so ist den ÖG-Hühnern eine kontinuierliche       wenn das Stroh zur Neige geht oder neues                    Hühner haben einen eigenen Charakter.“
28                 Festschrift Ökumenisches Gymnasium                                                                                                                                    Festschrift Ökumenisches Gymnasium   29

                                                                                                                                   Meine schönsten Erinnerungen an das ÖG sind die
                                                                                                                                   Klassenfahrten und Schulfeste und dass bei einem

                        „Meine
                                                                                                                                   Arbeitswochenende in Worpswede die Schüler selbst-
                                                                                                                                   verständlich auch am Sonntag eine Morgenandacht
                                                                                                                                   einforderten – wohl weniger einem inneren Bedürfnis
                                                                                                                                   folgend, sondern eher als Geschenk an mich.

                        schönste                                                                                                   — Anke Koehler

                                                                                                                                                                                             Es fällt mir nicht leicht, da eine

                        Erinnerung                                                                                                                                                           Wahl zu treffen, denn es gibt
                                                                                                                                                                                             viele schöne Erinnerungen.
                                                                                                                                                                                             Interessanterweise sind viele
                                                                                                                                                                                             davon im französischen Kon-

                        an das ÖG“                                                                                                                                                           text gelagert. Zum Beispiel
                                                                                                                                                                                             das französische Abendessen
                                                                                                                                                                                             im Rahmen eines Kurstreffens
                        Wir fragten nach den schönsten Erinnerungen, die Schülerinnen und                                                                                                    bei Frau Schaller. Ich glau-
                        Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, Eltern und Engagierte mit dem ÖG ver-
                                                                                                                                                                                             be, die berüchtigten Frosch-
                        binden. Heraus kam eine bunte Mischung an Ereignissen und Anekdoten.
                                                                                                                                                                                             schenkel gab es nicht, aber
                                                                                                                                                                                             immerhin Weinbergschnecken.
                                                                                                                                                                                             Kürzlich bin ich zudem über
                                                                                                                                                                                             mein Tagebuch vom Schüler-
                                                                                                                                                                                             austausch mit Pontoise ge-
Meine schönste Erinnerung an das                                                                                                                                                             stolpert. Scheinbar hatte ich
                                                                                                                                                                                             Spaß („Hier soir il y avait une
ÖG ist die m. E. gute Entwicklung der
                                                                                                                                                                                             fête. J’ai beaucoup dansé.“),
Kommunikation und des Verhältnisses                                                                                                                                                          allerdings erinnere ich auch,
während der Schulzeit unserer Kinder                                                                                               Meine schönste Erinnerung an das ÖG                       dass ich in den anschließen-
(1994 – 2008) zwischen Elternschaft und                                                                                            ist nicht nur eine. Bei Herrn Leverenz                    den Osterferien in Spanien
                                                                                                 Meine schönste Erinnerung an
Kollegium wie auch zum Schulträger,                                                              das ÖG ist unheimlich schwie-     durften wir im Auto vom Bahnhof zur                       exakt zwei Wochen brauchte,
außerdem die Erinnerungen an die Weih-                                                           rig auszuwählen, weil es viele    Schule Volkslieder singen. Bei anderen                    um nicht mehr auf Franzö-
nachtsbasare und Weihnachtskonzerte.                                                             tolle davon gibt! So manche                                                                 sisch zu antworten, wenn man
                                                                                                                                   Eltern mussten wir uns z.T. im Fußraum                    mich auf Spanisch ansprach.
                                                                                                 Fahrt, aber z.B. auch das Lied,   verstecken, weil das Auto zu klein und
— Jürgen Scholz
                                                                                                 das meine erste Klasse hier                                                                 Leider waren die Ferien dann
                                                                                                                                   wir zu viele waren. Meistens stand der                    auch vorbei.
                                                                                                 zum Abschied extra für mich
                                                                                                 umgeschrieben hat…                Oberneulander Dorfpolizist, der mir nur
                                                                                                                                                                                             — Julie Direnga
                                                                                                                                   unter dem Namen „Spitzbart“ im Ge-
                                                                                                 — Verena Wolf                    dächtnis geblieben ist, an der Grund-
                                                                                                                                   schule Wache.
                        Es sind so viele: der Bau und die
                        Finanzierung der Mensa, jedes                                                                              — Inid Schiller

                        Jahr wieder – bis heute – das                                                                                                          Meine schönste Erinnerung an
                        Weihnachtskonzert, die ­Samstage                                                                                                       das ÖG ist das Ergebnis der ersten
                        am FrühMo und die Abiturfeier                                                                                                          PISA-Studie.
                        unserer Tochter.
                                                                                                                                                               — Wilfried Kurth

                        — Petra Bamberg
30                    Festschrift Ökumenisches Gymnasium                                                                                                                                 Festschrift Ökumenisches Gymnasium              31

                                                                           Meine schönste Erinnerung        Meine schönste Erinnerung an
                                                                           an das ÖG sind meine ersten      das ÖG ist an meinem letzten
                                                                           13 Punkte in Geschichte bei      richtigen Schultag, dem 13.
                                                                           Herr Henning. Nicht wegen der    März 2020, entstanden: Kurz
                                                                           Note, sondern weil ich so lan-   nach der überraschenden
                                                                           ge als Schülerin im Mittelfeld   Lautsprecheransage, dass ab
                                                                           schwamm und dieses Fach          sofort jeglicher Präsenzunter-
                                                                           bei diesem Lehrer ein Rätsel     richt inklusive der von uns
                                                                           war – eine riesige Herausfor-    Zwölftklässlern vorfreudig er-
                                                                           derung. Mit dieser Note ging     warteten Mottowoche ausfällt,
                                                                           eine Tür auf, ein Ehrgeiz, der   versammelten wir Abiturienten
                                                                           mich packte und in meiner        uns auf dem Schulhof und
                                                                           ganzen restlichen Schulzeit      sangen zum Abschluss unse-
Meine schönste Erinnerung an das                                           nicht mehr losgelassen hat.      rer gemeinsamen Schulzeit
ÖG ist Deutschlands wahrschein-                                            Außerdem die Demonstration       alle zusammen die ÖG-Schul-
                                                                           gegen die Kürzung staatlicher    hymne. Da wurde mit noch-
lich einziger Französisch-LK mit                                           Zuschüsse (2014?). Ich hatte     mal bewusst, wie schön die
mehr Jungen als Mädchen.                                                   das Gefühl, dem ÖG ein Stück     Schulzeit doch war, da „mein
                                                                           Dankbarkeit zeigen zu können,    Herz weiß, dass andere mit mir                           Meine schönsten Erinnerungen an das ÖG sind
— Jan-Andrees Dönch
                                                                           indem ich tausenden Men-         gehen“.                                                  Menschen, die am ÖG zusammenarbeiten. Sie
                                                                           schen sagen konnte „Ich bin                                                               sind wie der berühmte bunte Teller zur Weih-
                                                                           gerne zur Schule gegangen        — Malina Reblin, Abitur 2020                            nachtszeit und jeder Einzelne bereichert die
Meine schönsten Erinne-                                                    und da gab es Menschen, die                                                               Schule auf seine Weise. Die Emotion der Ein-
                                                                           an mich glaubten.“                                                                        schulungsfeier, das warme Willkommen und
rungen an das ÖG sind die
                                                                                                                                                                     – Jahre danach – die Abiturfeiern, bei denen
zahlreichen ereignisrei-                                                   — Clara Tontsch                                                                          sich der Kreis so berührend schließt.
chen Fahrten und erfolg-
                                                                                                            Meine schönste Erinnerung an
reichen Projekte mit un-                                                                                                                                             — Katja Schlichter hat zwei Kinder am ÖG und ist Schulelternsprecherin
                                                                                                            das ÖG eine besondere Klas-                                 seit 2016
terschiedlichen Kollegen                                   Meine schönste Erinnerung an das                 senfahrt auf dem Ijsselmeer.
und Schülern jeden Alters,                                 ÖG ist das Treffen mit Schülern aus
egal ob mit über 100 Teil-                                                                                  — Herbert Schmitz
                                                           der DDR zur Wiedervereinigung.                                                                                                    Meine schönste Erinnerung an
nehmern oder auch nur 5.                                                                                                                                                                     das ÖG ist meine Verabschie-
                                                           — Klaus Meyer
— Kerstin Gütschow                                                                                                                  Meine schönste Erinnerung                               dung vom aktiven Schuldienst
                                                                                                                                     an das ÖG ist der Brief einer                           2012, die so einzigartig und
                                                                                                                                     Abiturientin des Abiturjahr-                            emotional von der Schulge-
                                                                                                                                     gangs 2020, die beschrieb,                              meinschaft gestaltet wurde.
                           Es gibt so viele… die sehr schönen und vor allem auch an                                                  wieviel Positives das ÖG in
                                                                                                                                                                                             — Rainer Steuer
                                                                                                                                     ihrem Leben bewirkt hat.
                           den Kindern orientierten Einschulungsfeiern und die sehr
                           emotionalen Abiturfeiern. Selbst bei den Abiturfeiern der                                                 — Anke Junge-Ehmke

                           Jahrgänge, in denen noch nicht mal ein eigenes Kind da-                                                                                   Meine schönste Erinnerung an
                           bei ist, muss ich mir immer die Tränen verkneifen. Auch die                                                                               das ÖG ist der Erhalt des Jugend-
                           Weihnachtskonzerte und das Singen der ÖG-Hymne sorgen                                                                                     Forscht-Preises 2021.
                           bei mir stets für Gänsehaut, weil man in ihnen besonders                         Meine schönsten Erinnerungen an das
                           die Schulgemeinschaft erlebt.                                                    ÖG sind die alljährlichen Weihnachts-
                                                                                                                                                                     — Johann G. Smidt

                           — Eva Schadeck
                                                                                                            konzerte mit Chor und Orchester.
                                                                                                            — Cordula Fitsch-Saucke
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