Mitteilungsorgan Solidaritätsnetz Ostschweiz Ausgabe 51, Juni 2021

 
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Mitteilungsorgan Solidaritätsnetz Ostschweiz
Ausgabe 51, Juni 2021

                                               www.solidaritaetsnetz.ch
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Der «Newsletter» ist das Mitteilungsorgan des
Solidaritätsnetzes Ostschweiz.

Solidaritätsnetz Ostschweiz
Tschudistrasse 21
9000 St. Gallen
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Redaktion: Ralph Klee und Maya Leu
Titelseitenfoto: Sommerferienprogramm der Integraschule
Typografie: Jürgen Wössner, j.wssnr.ch
Schriften: «Tara» von Tania Alvarez Zaldivar
und «DIN Next Pro» von Akira Kobayashi
Druck: Niedermann Druck AG
Auflage: 1400 Exemplare

#51 — 2
Editorial
Ralph Klee

Liebe Leserin, lieber Leser                 Wir möchten Ihnen in dieser Ausgabe           Heute sind beide, Serge und sein Stief-
des Newsletters                             auch das Tandem Angebot schmack-              vater eng miteinander verbunden und der
                                            haft machen. Wenn Sie hier wohnen und         Stiefvater sorgt sich um «seinen Sohn»,
Sie halten die neuste Ausgabe in den
                                            ein Herz für Migranten haben, dürfte          vermisst ihn, wenn er nicht zu Hause ist
Händen. Auch dieses Mal sind viele inte-
                                            das genau das richtige für Sie sein. Bei      und begegnet ihm in Liebe. Ist Gott nicht
ressante, ansprechende, berührende Ge-
                                            Tandem können Sie Neuankömmlingen             wunderbar?
schichten darin enthalten. Als Redaktor
                                            helfen, sich schneller in unserer Kultur           Und dann ist da noch der lesenswerte
habe ich das Vorrecht, alle Artikel schon
                                            zurechtzufinden. Helfen Sie bei der In-       Artikel zu den Härtefallgesuchen, die
vor der Veröffentlichung lesen zu dürfen.
                                            tegration von Flüchtlingen tatkräftig         immer wieder Anlass zu Diskussionen
Deshalb möchte ich Ihnen einige Artikel
                                            mit. Informationen entnehmen Sie bitte        geben. Manchmal schäme ich mich ein-
ganz besonders ans Herz legen.
                                            dem entsprechenden Artikel in diesem          fach nur noch, wenn ich höre und lese,
    Ist es nicht schön, immer mal wieder
                                            Newsletter.                                   wie mit Migranten umgegangen wird.
Erfreuliches von der Integrations-Front
                                                 Ausserdem drucken wir das Interview           Haben Sie das Datum des 18. Septem-
zu lesen? Wenn junge Migranten erfolg-
                                            mit Marianne Stuber ab, das anlässlich        bers schon reserviert? Dann wird nämlich
reich ihren Weg hier bei uns machen,
                                            ihres Abschieds von der Integraschule mit     die Hauptversammlung des Solinetzes
wenn sie eine Ausbildung abschliessen,
                                            ihr geführt wurde. Es zeigt in einer schö-    stattfinden.
wenn sie zur Zufriedenheit aller arbeiten
                                            nen Art auf, wie vielfältig die Arbeit mit         Was mich zurzeit umtreibt und be-
und beweisen, dass sie willens sind, in
                                            Migranten sein kann, sodass es eben nicht     schäftigt, ist ein Vers aus dem Matthäus
ihrem neuen Heimatland Fuss zu fassen?
                                            mehr Arbeit, sondern Bereicherung ist.        Evangelium: Du sollst den Herrn, deinen
Lesen Sie dazu den Fluchtpunkt, der
                                                 In diesem Newsletter finden Sie auch     Gott, lieben von ganzem Herzen, mit
genau das thematisiert.
                                            eine ergreifende Geschichte von einem         ganzer Hingabe und mit deinem ganzen
    Wir stellen Ihnen das Buch: «Mutter,
                                            Migranten, ein Zeugnis, wie er in die         Verstand! Dies ist das größte und wich-
mach dir keine Sorgen, das ist eine ganz
                                            Schweiz kam und hier Jesus kennenlernte.      tigste Gebot. Ein zweites ist ebenso wich-
andere Welt» vor. Ein Buch, das die Le-
                                                 Solche Geschichten machen Mut und        tig: Liebe deine Mitmenschen wie dich
bensgeschichten von 11 unbegleiteten,
                                            zeigen, dass Liebe auch Hoffnung geben        selbst! Das heisst also, ich kann meine
minderjährigen Asylsuchenden (UMA)
                                            kann.                                         Mitmenschen nur lieben, wenn ich mich
erzählt und wie sie in der Schweiz ge-
                                                 Dazu möchte ich Ihnen eine kleine        selbst annehme. Kann ich das? Bin ich
strandet sind. Jedes einzelne Schicksal ist
                                            Geschichte wiedergeben, die mir letzthin      zufrieden mit mir und meinem Körper?
schon für sich alleine aufwühlend. Lesen
                                            ein Kollege von sich erzählte. Nennen         Ich wünsche uns allen, dass wir da mehr
Sie das ganze Buch und Ihnen wird es wie
                                            wir ihn Serge. Als Serge noch ganz klein      Liebe aufbringen, denn Gott hat uns per-
mir ergehen: ich fühlte, wie die Ohnmacht
                                            war, trennte sich seine Mutter von seinem     fekt erschaffen.
in mir hochkroch und ich am liebsten
                                            Vater. Etwas später heiratete sie einen
gleich losgefahren wäre, diesen Jugendli-
                                            anderen Mann. Doch der Stiefvater von
chen in irgendeiner Weise zu helfen. Und
                                            Serge begegnete ihm nicht nur in Liebe,
dann die vielen Jugendlichen, die noch
                                            nein, er schlug ihn sehr oft, manchmal
anstehen und an unsere Türen klopfen?
                                            auch brutal, zusammen. Als kleiner Junge
Wie kann man da noch von Begrenzung
                                            konnte Serge damit kaum umgehen. Als
reden?
                                            er älter wurde, lernte er Jesus und seine
     Haben Sie gewusst, dass wir diesen
                                            Botschaft kennen. Jahre später konnte
Newsletter bereits 50 Mal herausgegeben
                                            Serge seinem Stiefvater vergeben und
haben? Lesen Sie die Geschichte und
                                            trotz seiner Schläge begann Serge, ihn
Hintergründe dazu.
                                            sogar zu lieben. Er änderte sein Verhalten,
                                            auch wenn es ihn viel kostete. Serge stieg
                                            nicht mehr auf die Provokationen seines
                                            Stiefvaters ein, sondern begann sogar für
                                            ihn zu beten! Was für eine Stärke. Nach
                                            langer Zeit begann auch der Stiefvater
                                            auf wunderbare Weise sein Verhalten zu
                                            ändern, Gott hatte sein Herz verändert.                                           #51 — 3
Aktuell                                     Aktuell

Verstärkung gesucht                         Kleines Jubiläum
Koordinationsteam                           Marianne Stuber

                                          Sie halten den 51. Newsletter in               Berichte über Unterschriftensamm-
                                          Händen! 50 Ausgaben liegen also hinter         lungen, Demos, Herbergssuche,
                                          uns – darauf sind wir stolz. Der erste         Weihnachtsfeiern, Ferienwoche mit
                                          Newsletter erschien 2005.                      Flüchtlingsfamilien erschienen in den
                                               In diesem ersten Newsletter zitiert       Newslettern.
                                          Marina Widmer den Artikel 12 der Bun-               Aus der ursprünglich basisdemo-
                                          desverfassung: «Wer in Not gerät und           kratischen Gruppierung entstanden
                                          nicht in der Lage ist, für sich selbst zu      schliesslich in St. Gallen die drei Vereine
                                          sorgen, hat Anspruch auf Hilfe und Be-         Solidaritätshaus, Integra und Solidaritäts-
                                          treuung und auf die Mittel, die für ein        netz Ostschweiz, sowie zahlreiche ähn-
                                          menschenwürdiges Dasein unerlässlich           liche Vereine in den Regionen.
Nach zwei Jahren TANDEM suchen wir sind». Dass dem noch immer nicht so ist,                   Leider mussten wir verschiedentlich
Verstärkung im Koordinationsteam:         wissen wir.                                    auch Abschied nehmen von Verstorbe-
    Wir sind drei Frauen und ein Mann,         Und beim Stöbern in den früheren          nen. Die Erinnerungen an sie sind leben-
welche freiwillige Begleitpersonen für    Newslettern stelle ich fest, dass wir leider   dig und wir sind sehr dankbar, dass sie auf
Migranten und Migrantinnen rekrutieren, oft über traurige Themen berichten               ganz verschiedene Art mitwirkten.
diese in ihrer Aufgabe unterstützen, Aus- mussten: mehrmals über Verschärfun-                 Beim Lesen in den früheren Newslet-
tausch und Weiterbildung organisieren     gen des Asylrechtes, über schwierige           tern fand ich viele Namen von Leuten,
und als Ansprechpersonen für die Tan-     Situationen der Geflüchteten, über Aus-        die auch jetzt noch aktiv sind auf die eine
dems zur Verfügung stehen.                schaffungen, über die Unmöglichkeit,           oder andere Weise. Das ist sehr erfreulich!
    Erfahrung im sozialen oder pädagogi- mit Fr. 8.– Nothilfe zu überleben, welche            Wir danken allen, die mithalfen und
schen Bereich von Vorteil.                sogenannt abgewiesene Leute pro Tag er-        mithelfen, dass die Newsletter erscheinen
    Interessierte können sich unter       halten, über die abgelegenen Unterkünfte       – von den Schreibenden bis zu denjeni-
begleitung@solidaritaetsnetz.ch melden.   dieser Menschen mit Negativentscheid,          gen, die die Newsletter in die Couverts
Wir freuen uns darauf.                    über die Situation auf dem Mittelmeer, in      stecken!
                                          den Camps in Griechenland …                         Ein herzliches Dankeschön auch an
                                               Gleichwohl gibt es viel Positives in      Sie alle, die die Texte lesen. Ebenso dank-
                                          den bisherigen Newsletters.                    bar sind wir allen, die mit Ausnahme der
                                               Die seinerzeitige Adventszeit «hinter     Geschäftsführerin und des jeweiligen
                                          den sieben Gleisen» in einer Abbruch-          Zivildienstleistenden freiwillig und un-
                                          liegenschaft in St. Gallen, den ersten Mit-    entgeltlich ihr Wissen und ihre Zeit mit
                                          tagstisch im CaBi, später im Bierhof, über     Herzblut für die Geflüchteten einsetzen!
                                          die Gründung und den Erfolg der Integra        Stöbern Sie doch einmal in früheren Ex-
                                          Schule und deren späteren Umzug ins            emplaren. Sie finden diese auf unserer
                                          Tschudiwiesschulhaus, über das Finden          Website: www.solidaritaetsnetz.ch
                                          und den Umbau bis zur Eröffnung des
                                          Solihauses und all seinen Aktivitäten,
                                          die Entwicklung des Solidaritätsnetzes
                                          mit vielfältigen Beratungen und der Ver-
                                          netzung mit den engagierten Leuten
                                          in den Regionen, sowie die Gründung
                                          der Beobachtungsstelle für Asyl- und
                                          Ausländerrecht.

#51 — 4
Lektüretipp

Was UMA erzählen
Gabriele Barbey

Unerhört für unsere Schweizer Ohren           Unverzichtbar ist das Glossar, wo den
ist oft, was UMA, unbegleitete minder-        Lesenden, die nicht im Asylbereich
jährige Asylsuchende, erzählen – wenn         tätig sind, die grundlegenden Be-
sie denn erzählen wollen und können.          griffe der Schweizer Asylpolitik erklärt
Im vorliegenden Buch gibt man ihnen           werden, zum Beispiel die verschiedenen
Gelegenheit dazu.                             Aufenthaltskategorien.
     Zwar sind die meisten Schweizerin-            Das Buch ist prallvoll mit cleveren
nen weit gereist, bereits kleine Touristen-   Aussagen, hier nur eine von Mohammad,
Kinder ziehen ihre Rollköfferchen durch       der wie die meisten der Porträtierten 2015
die Flughäfen (vor Corona …). Trotzdem        in die Schweiz eingereist ist, und vom
wissen Europäer kaum, wie es 13- oder         Interviewer so zitiert wird:
15-Jährige schaffen, ohne Familienange-       «Die (Schweizer Gleichaltrigen) leiden
hörige aus Krisengebieten zu flüchten.             unentwegt, obwohl es ihnen doch
Wie und warum es sie in die Schweiz                materiell gut geht.»
verschlagen hat, von der etliche noch nie
gehört hatten, erfahren wir, manchmal         Schon nur der Buchtitel fährt ein: Die
bruchstückweise, in elf Interviews und        Mutter (sie kommt in fast jedem Inter-
einführenden Texten dazu – mit Sorgfalt       view vor) soll sich keine Sorgen machen!
geschrieben von Betreuungspersonen.           Denn wer so prekäre Reisen gemeistert
                                              hat, die und der wird weiterkämpfen, das     «Mutter, mach dir keine Sorgen, das
Zu Wort kommen Menschen aus                   wird allen Lesenden klar.                    ist eine ganz andere Welt.» Unbeglei-
­Afghanistan, Syrien, Mali und Somalia             Es ist ein Handbuch und ein Hoff-       tete minderjährige Asylsuchende in
      Zu Wort kommen sieben Menschen          nungsbuch: ein nützliches, nötiges – und     der Schweiz erzählen. Elf Porträts und
 aus Afghanistan, einer aus Syrien, einer     ja, auch ein unterhaltendes. Erarbeitet in   Gespräche.
 aus Mali, ein Mann und eine Frau, die        der Ostschweiz.                                   Herausgegeben von der Beobach-
 einzige, aus Somalia. Diese Jugend-                                                       tungsstelle für Asyl- und Ausländerrecht
 lichen gehör(t)en laut Staatssekretariat                                                  Ostschweiz und vom Solidaritätsnetz
 für Migration SEM zu den sogenannten                                                      Ostschweiz.
 vulnerablen Personen, die altersgerecht                                                        Mit Beiträgen von Annette Bossart,
 untergebracht und betreut werden sollen.                                                  Bernhard Brack, Stefanie Ehrbar, Heiner
 Jetzt, beim Erscheinen des Buches, sind                                                   Gantenbein, Luca Ghiselli, Silvia Maag,
 die Interviewten volljährig. Alle haben                                                   Sükran Magro, Peter Oberholzer, Ana
 sich in einer ganzseitigen Aufnahme von                                                   Paredes, Donat Rade, Karsten Redmann,
 Fotograf Ahmad Motalaei porträtieren                                                      Klausfranz Rüst, Angelica Schmid, Kaspar
 lassen. Anders als die jungen Männer,                                                     Surber und Barbara Weibel. Mit Foto-
 zeigt sich die somalische Frau zwar von                                                   grafien von Ahmad Motalaei. 255 Seiten.
 Kopf bis Fuss, aber in einem Rückenpor-                                                   Limmat Verlag 2021
 trät. Nach der Lektüre ihres Interviews
 wirkt sie auch so noch stark – und doch
 verletzlich.

                                                                                                                              #51 — 5
Fluchtpunkt

Kein Fachkräftemangel
Ursula Surber

Vor mir liegt die Fotografie eines Ka-        Da fuhr am frühen Morgen ein Arbeiter
chelofens, bei dem aus einer Öffnung          allein an – ein junger Mann aus Afgha-
oben ein dunkler Kopf mit dunkeln             nistan. Er arbeitete nur mit einer kurzen
Augen vergnügt herausschaut, den              Pause für das mitgebrachte Mittagessen
Ofen wie einen Mantel unter sich.             bis in den Nachmittag hinein unermüd-
     Das kam so: In besagtem Kachel-          lich und sehr exakt. Auch er war genauso
ofen bröckelten im Feuerloch einige           zuvorkommend und führte seine Arbeit
Schamottsteine, so wurde ein Ofen-            offensichtlich mit Freude aus. Er war 2017
bauer zur Reparatur gerufen. Dabei            als Flüchtling in die Schweiz gekommen
stellte sich heraus, dass der Warmluft-       und verkehrt, wie viele seiner Kollegen
einsatz aus Metall einen Riss aufwies,        aus Afghanistan auch, gelegentlich im
deshalb ausgebaut und extern repariert        Solihaus.
werden musste. Der Ausbau gestaltete               Die beiden erfreulichen Erlebnisse      Doch zurück zum Erfreulichen: So wie
sich wegen zäher Schrauben als äusserst       zeigen, dass sich im Asylbereich einiges     seinerzeit aus dem Kreis der italienischen
schwierig, der etwas beleibte Ofenbauer       bewegt hat.                                  Gastarbeiter viele Baufirmen entstanden
war ziemlich ratlos. Doch sein Lehrling,           Viele haben in der Zwischenzeit eine    und bis heute präsent sind, so werden
ein junger Eritreer, konnte mit seiner        Schul- oder Berufsausbildung hinter sich die Fachleute aus Afghanistan und Eri-
schlanken Beweglichkeit abhelfen. So          oder sind unterwegs, einen wichtigen         trea in den nächsten Jahren wohl in die
konnte der Metall-Einsatz schliesslich        Schritt zu vermehrter Selbstän-
ausgebaut werden, das Foto zeigt den          digkeit zu tun, auch finanziell.
Lehrling danach im Innern des Ofens bei            Ich würde allerdings nicht               Doch sein Lehrling, ein junger
der Arbeit. Der Metalleinsatz konnte ge-      so weit gehen, dies als Grund                      Eritreer, konnte mit seiner
schweisst und wieder eingebaut werden,        für die folgende Beobachtung zu           schlanken Beweglichkeit abhelfen.
der grosse Einsatz der beiden war von         sehen. Die Gemeinde Witten-
Erfolg gekrönt, und der Ofen heizt in alter   bach hat im Jahre 2020 im Asyl-
Zuverlässigkeit.                              bereich kräftig «zugelegt», will heissen:    Fusstapfen der Corazza oder Cellere
     Mich hat natürlich gefreut, dass ein     Sie weist statt eines budgetierten Mehr-     treten. Und wir sind gewiss, dass wir für
Flüchtling aus Eritrea bei dem Ofenbauer      aufwands von ca. einer halben Million        eine Renovation des Solihauses auch mit
aus Appenzell eine Berufslehre machen         einen Mehrertrag von ca. 300’000 Fran-       den Firmen Ftamlak und Hassani die
kann und diese offensichtlich gerne und       ken aus, also eine Besserstellung von ca.    richtigen Handwerker an der Hand haben
mit Engagement absolviert. Er ist sehr        800’000 Franken. Der Mehrertrag fliesst      – und vielleicht auch für den Bau weiterer
aufmerksam, zuvorkommend, lustig und          einfach in den allgemeinen Haushalt. Als «Solihäuser».
freundlich im Umgang – so, wie wir viele      ein Grund wird eine grössere Nachzah-
junge Männer aus Eritrea auch vom Soli-       lung des Kantons angeführt, der seiner-
haus her kennen.                              seits Gelder vom Bund erhält – Geld, das
     Kurze Zeit nach der Arbeit am Ka-        für die Unterstützung und Integration von
chelofen waren Heisswasserleitungen neu       Flüchtlingen bestimmt ist, dort aber nicht
zu isolieren.                                 ankommt. Dabei erleben wir im Solihaus
                                              täglich, in welch prekären Verhältnissen
                                              viele Flüchtlinge leben – durchaus auch
                                              jene, welche eine Lohnarbeit haben. Mich
                                              würde interessieren, ob es in andern Ge-
                                              meinden und über den ganzen Kanton
                                              ähnlich wie in Wittenbach aussieht – er-
                                              kundigt ihr euch?

#51 — 6
Aktuell

Aktion «Beim Namen nennen»
Dolores Waser Balmer und Chika Uzor

Mitten in der Nacht, ich sitze in der
Laurenzenkirche und schreibe Namen
auf Stoffbänder. Ich schreibe 19 Mal,
dass jemand aus der Subsahara an der
Küste von Malta ertrunken war. An-
schliessend schreibe ich 35 Mal, dass
jemand aus Afrika an der Küste in Lam-
pedusa an den Strand gespült wurde,
ein Kind starb, als es über Bord des
kenternden Bootes fiel, ein 14-jähriger
Junge wurde unterkühlt in einem LKW
gefunden …
     Gleichzeitig werden gleiche und ähn-
liche Schicksale verlesen, 24 Stunden
lang, 44’000 Namen mit den dazugehöri-
gen Beschreibungen.
     Dieser Tag macht etwas mit mir, er
zeigt einmal mehr, wie privilegiert ich bin
und eine grosse Dankbarkeit durchströmt
mich. Er zeigt aber auch eine immense         Mit einem eindrücklichen Gottesdienst         Beim Schreiben von 200 Namen wurde
Betroffenheit und gleichzeitig eine grosse    wird die Aktion abgerundet. Mit Worten,           mir bewusst, wie wenig Wert ein Men-
Solidarität und vor allem eine riesige        Texten und musikalischen Interpretatio-           schenleben hat. Ich habe 200 Mal
Ohnmacht. Die Frage Warum nimmt ganz          nen wird die Ohnmacht durchbrochen                N.N. geschrieben, weil der Name der
viel Platz ein.                               und in Kraft und Hoffnung überführt.              Person nicht bekannt war. – SB
     Während 24 Stunden wird der Men-         Constanze Broelemann erzählt von ihrem        Ein 11-jähriger Junge sagte zu seinem
schen gedacht, welche auf der Flucht nach     Einsatz mit dem Seenotrettungsschiff Sea          Vater, nach dem er viele Namen ge-
Europa gestorben sind – 44’000                                                                  schrieben hat: «Daddy, ich glaube, ich
Stoffstreifen müssten geschrieben                                                               habe keine Angst vor dem Tod, aber
werden, damit jede Person ein An-                Die Frage «Warum» nimmt                        Angst vor dem Sterben.» – KU
denken, ein kurzes Aufleuchten                            ganz viel Platz ein.              Eine Religionslehrerin meinte, nachdem
bekommt.                                                                                        sie mit allen Klassen eine Stunde lang
     Ganz haben wir es nicht ge-                                                                Namen geschrieben hatte: «Ich habe
schafft, im nächsten Jahr soll die Aktion     Watch 4. Im gemeinsamen Gebet sind wir            einfach nur gestaunt, dass in allen
wiederum durchgeführt werden, dann            verbunden und es wird mir von Neuem               Klassen in absoluter Ruhe geschrie-
werden wir es schaffen – und dann werden      bewusst: Wir sind aufgerufen zu handeln.          ben wurde.» – SH
es zusätzlich weitere Namen sein.                  Ein grosser Dank an alle, die sich be-   Ich weiss gar nicht was ich bin – traurig
     Viele Menschen jeden Alters halfen       teiligten und berühren liessen!                   oder wütend? Ich weiss einfach, das
mit, die Namen zu schreiben, die Ge-               Weitere Infos und Hintergründe zur           darf nicht sein. – Firmandin
schichten zu verlesen, die Stoffstreifen      sich wiederholenden und in vielen Städ-       Krass, einfach krass. – Konfirmand, wäh-
aufzuhängen und sehr viele Menschen           ten stattfindenden Aktion:                        rend seine ganze Gruppe still am Tisch
liessen sich berühren. Eine bewegende         www.beimnamennennen.ch/st.gallen                  schreibt
Atmosphäre, eine mitfühlende Stille                                                         Und wir diskutieren ob Kirche politisch
herrschte die ganze Zeit in der Kirche.                                                         sein darf – als Christ bin ich dazu
Und gleichzeitig wächst die Streifenwand                                                        verpflichtet politisch zu sein! – DK
rund um die Kirche und dank dem Wind                                                        Die Menschen sind plötzlich nicht mehr
verbreiten die Streifen Leben.                                                                  fremd und das macht die ganze Situa-
                                                                                                tion noch viel unerträglicher. – AL

                                                                                                                                #51 — 7
Region

            Leben in der Langzeit-Nothilfe
            Interview von Maya Leu
            mit Yohanes Bahlibi, Bühler AR

            Ich kenne Yohanes seit einigen Jahren.
            Bis letztes Jahr war er meistens aufge-
            stellt, zuversichtlich und immer guter
            Laune. Er hat motiviert Deutsch gelernt
            und die A2-Prüfung bestanden. Er ist
            ausserordentlich hilfsbereit und packt
            überall an, wo er darf.
                 Aber genau da liegt das Problem: er
            darf das fast nirgends. Abgewiesene Asyl-
            suchende haben nicht nur ein Arbeitsver-
            bot, sondern dürfen offiziell nicht einmal
            Freiwilligenarbeit leisten. Das schlägt aufs
            Gemüt.

            Yohanes Bahlibi: Wir dürfen nichts! Wir
            dürfen nichts! Es gibt keine Humanität
            für uns! Wir werden nicht als Menschen
            wahrgenommen, die eine Aufgabe und
            Beziehungen brauchen. Wir werden
            wie Tiere behandelt: «Da, nimm deine 8
            Franken» und fertig. Es war der Gemeinde
            auch egal, dass fast alle Bewohner unse-
            rer WG krank wurden wegen dem alten
            Wohnzimmerteppich. Wenn wir nach
            Hause kamen, mussten wir die Fenster
            aufreissen, weil wir kaum atmen konnten.

                         Wir dürfen nichts!
          Es gibt keine Humanität für uns!

            Der Hausarzt gab uns Cortison-Sprays
            und schrieb der Gemeinde einen Brief.
            Aber es dauerte noch mehr als ein Jahr,
            bis dieser schreckliche Teppich endlich
            entfernt wurde und wir einen Laminatbo-
            den verlegen durften.

            Maya Leu: Genügen dir
            Fr. 8.– im Tag zum Leben?
                 Yohanes Bahlibi: Ich muss hier
            keinen Hunger haben (zum Glück gibt
            es die Verteilbar, wo wir jeden Montag
            Lebensmittel bekommen), aber das Geld
            reicht nicht für Kleider, Schuhe, Bahn-
            tickets oder ein neues Handy. (Yohanes
            zeigt mir sein Handy mit zersprungenem
#51 — 8     Display). Ich versuche, wenn möglich
einmal im Monat mit meiner Familie zu          Sind denn alle Türen zu?                      Warum ist das keine Option für dich?
sprechen, aber nach 15 Minuten sind 10             Ich habe in St. Gallen einen potentiel-       Ich bin nicht nach Europa gekommen,
Franken weg.                                   len Arbeitgeber gefunden. Er würde mir        weil ich arm gewesen wäre. Wir waren
                                               gerne den vom Migrationsamt verlangten        eine normale, mittelständische Familie.
Hast du hier auch Freunde?                     Arbeitsvertrag für das Härtefallgesuch        Aber ich musste im Militär als Gefängnis-
    Ja, ich lebe in einer WG mit anderen       machen. Aber er möchte, dass ich eine         wärter in einem Gefängnis arbeiten, wo
Eritreern. Wir haben es gut. Wir helfen        Woche auf Probe arbeite und das er-           Schwerverbrecher festgehalten wurden.
uns gegenseitig. Mein bester Freund ist        laubt das Amt nicht. Ich weiss nicht, was     Immer wieder musste ich gefährliche Ge-
T. Er hat bis letztes Jahr auch in unserer     ich machen soll. Ich möchte diesen Chef       fangenentransporte begleiten, bei denen
WG gewohnt. Seit er eine Aufenthalts-          nicht in Schwierigkeiten bringen. Bei         wir zu sechst 200 Gefangene hätten be-
bewilligung hat, lebt er in einer Wohnung      einer Kontrolle würde er gebüsst.             wachen sollen. Das war unmöglich. In
im Nachbardorf. Ich besuche ihn, so oft                                                      einsamen Gegenden meuterten sie und
wir Zeit finden. Manchmal gehe ich auch        Gibt es etwas, das dir hilft, in dieser aus-  bedrohten uns. Da bin ich abgehauen.
zu einer eritreischen Familie in St. Gallen.   sichtslosen Lage nicht aufzugeben?            Ich kann nicht zurück nach Eritrea. Das
Das tut mir gut.                                    Wenn ich in die Kirche gehe und dort     Migrationsamt hat keine Ahnung, was
                                               biblische Geschichten höre
Hast du auch Kontakte mit                      von Menschen, die mit
Einheimischen?                                 Schwierigkeiten lebten,                      Wenn ich in die Kirche gehe und
     Ja, in der katholischen und der evan-     tröstet mich das. Gott hat              dort biblische Geschichten höre von
gelischen Kirchgemeinde. Da habe ich           ihnen geholfen. Er kann                  Menschen, die mit Schwierigkeiten
gute Beziehungen und da werde ich auch         auch mir helfen. Auch die           lebten, tröstet mich das. Gott hat ihnen
ernst genommen. Manchmal darf ich              Kontakte mit Leuten im                    geholfen. Er kann auch mir helfen.
etwas helfen und in der Kirche oder im         Dorf helfen mir. Da sind
Unterricht aus meinem Leben erzählen.          viele nette Leute. Ich rede
Letztes Jahr habe ich auch im Gartenpro-       mit ihnen und sie geben mir ein bisschen      ich auf der Flucht alles erlebt habe. Tage-
jekt mitgearbeitet.                            das Gefühl von Zu-Hause-Sein.                 und nächtelang war ich zu Fuss oder in
                                                                                             kleinen Pickups in der Wüste unterwegs,
Ich habe gehört, dass du den Deutsch-          Wie erlebst du den Kontakt mit den            litt an Hunger und Durst, war monate-
unterricht nicht mehr besuchst.                Behörden?                                     lang in Lagern in Libyen, wo Christen
    Ja, eigentlich sollte ich in den B1-Kurs        Sehr unterschiedlich! Die Leute vom      (Yohanes ist Katholike) ermordet und
gehen, aber ich bin nicht mehr motiviert.      Sozialamt sind ok. Sie hören mich wenigs- Frauen vergewaltigt und viele Geflüchtete
                                               tens an. Leider können sie mir oft nicht      als Sklaven verkauft wurden. Ich konnte
Was hat sich denn geändert?                    helfen, weil ihnen die Hände gebunden         kaum noch gehen, so geschwächt war
     Bis letztes Jahr war ich voller Hoff-     sind. Ganz andere Erfahrungen machte          ich. Und dann die schlimme Fahrt übers
nung, dass es mit der Bewilligung doch         ich auf dem Migrationsamt. Ich erlebte        Meer in einem total überfüllten, kaput-
noch klappen könnte. Ich lernte für die        nur Ablehnung. Als ich beim zweiten Ne- ten Schlauchboot – als Nichtschwimmer
A2-Prüfung und habe sie auch bestanden.        gativentscheid eine Wegweisung aus der        und ohne Schwimmweste! Es ist ein
Ich suchte nach einer Arbeitsstelle und        Schweiz bekam, bin ich nach Deutschland Wunder, dass wir heil in Italien angekom-
hoffte, mit einem Härtefallgesuch die          gereist in der Hoffnung, dort Asyl zu be-     men sind! Und da wird mir gesagt: Wir
Aufenthaltsbewilligung zu erlangen. Aber       kommen. Aber nach vier Monaten bin            haben keinen Platz für dich. Geh zurück!
dann habe ich miterlebt, wie ein WG-           ich wieder hier gelandet. Die Dame vom        Unmöglich!
Kollege alle Bedingungen für ein Härte-        Migrationsamt schimpfte mit mir, weil
fallgesuch erfüllte und dieses trotzdem        ich nach Deutschland, statt nach Eritrea
abgelehnt wurde. Seither habe ich keine        gegangen war. Ich fragte sie, warum sie
Hoffnung mehr. Das ist mein grösstes           mich zurückholten, wenn sie mich doch
Problem: ich habe keine Zukunft, keine         gar nicht haben wollen. Sie sagte, ich solle
Perspektive, kein Ziel. Ich möchte lernen,     jetzt nach Eritrea zurückkehren. Als ob
aber ich weiss nicht, wofür. Ich habe keine    ich das könnte!
Motivation mehr.                                                                                                                  #51 — 9
Härtefallpraxis in der Schweiz
mit Schwerpunkt Ostschweiz
Maya Leu, Vorstandsmitglied Solidaritätsnetz
Ostschweiz, Delegierte Solinetze Schweiz

Als im Januar 2008 für abgewiesene             Abgewiesene Asylsuchende
Asylsuchende die Nothilfe eingerichtet         haben im Härtefallverfahren
                                                                                                 Abgewiesene Asylsuchende
wurde, war die Rede von einer Not-             auf kantonaler Ebene grund-
                                                                                         haben im Härtefallverfahren auf
lösung, die einige Wochen, eventuell           sätzlich keine Parteistellung.
                                                                                          kantonaler Ebene grundsätzlich
einige Monate dauern sollte. Unterdes-         Es ist ihnen also nicht möglich,
                                                                                                           keine Parteistellung.
sen gibt es Leute, die seit 10 und mehr        abschlägige Entscheide der
Jahren in der Nothilfe in prekären Ver-        kantonalen Migrationsbehör-
hältnissen ausharren müssen.                   den anzufechten. Erst wenn ihr
     Zur Erinnerung: Nothilfe heisst:          Härtefallgesuch im Zustimmungsverfah- Erfreulich ist die Entwicklung in den Kan-
Unterkunft, medizinische Versorgung            ren vom SEM abgelehnt wird, besteht die tonen St. Gallen und Thurgau:
in Notfällen und Fr. 8.– pro Tag (Partner      Möglichkeit, eine Beschwerde ans Bun-             Während von 2014 bis 2018 im
oder Partnerin Fr. 4.–, Kinder Fr. 2–3.–)      desverwaltungsgericht zu richten (Art.       Kanton St. Gallen insgesamt nur acht
für den gesamten Lebensunterhalt.              14 Abs. 4 AsylG). Das Bundesgericht hat      Gesuche akzeptiert und weitergeleitet
     Ein Weg aus diesem traurigen Dasein       die fehlende Beschwerdemöglichkeit von       wurden, waren es 2019 elf und 2020 sogar
ist das Stellen eines Härtefallgesuchs an      (abgewiesenen) Asylsuchenden auf kan- 25 Gesuche. Im Thurgau wurden 2014–
den Kanton.                                    tonaler Ebene zwar als verfassungswidrig 2018 insgesamt nur vier Gesuche, 2019
                                               taxiert, da diese nicht mit der Rechts-      acht und 2020 fünfzehn Gesuche weiter-
Das Gesetz lautet:                             weggarantie vereinbar ist (BGE 137 I 128), geleitet. Von allen diesen Gesuchen wurde
2 — Der Kanton kann mit Zustimmung             trotzdem muss das Bundesgesetz in der        nur ein einziges vom SEM abgelehnt.
des SEM einer ihm nach diesem Gesetz           Schweizer Rechtsprechung angewendet          Im Kanton St. Gallen geschah die grosse
zugewiesenen Person eine Aufenthalts-          werden.                                      Veränderung durch Regierungsrat Fredy
bewilligung erteilen, wenn:                         Diese Praxis führt dazu, dass die Kan- Fässler, der im Oktober 2018 dem kanto-
a. die betroffene Person sich seit Einrei-     tone grossen Spielraum haben, was die        nalen Migrationsamt den Auftrag erteilte,
     chung des Asylgesuches mindestens         Annahme der Härtefallgesuche
     fünf Jahre in der Schweiz aufhält;        von abgewiesenen Asylsuchen-
b. der Aufenthaltsort der betroffenen          den und ihre Weiterleitung ans                Erfreulich ist die Entwicklung
     Person den Behörden immer bekannt         SEM betrifft. Je nach Kanton                in den Kantonen St. Gallen und
     war;                                      wird der Spielraum zu Gunsten               Thurgau. Im Kanton St. Gallen
c. wegen der fortgeschrittenen Integ-          oder zu Ungunsten der Asyl-                geschah die grosse Veränderung
     ration ein schwerwiegender persön-        suchenden genutzt. In einigen           durch Regierungsrat Fredy Fässler.
     licher Härtefall vorliegt; und            Kantonen werden Härtefall-
d. keine Widerrufsgründe nach Artikel          gesuche nach fünf bis sechs
     62 Absatz 1 des Ausländer- und Inte-      Jahren geprüft, andere sagen, man könne eine «Humanitäre Aktion» zu starten.
     grationsgesetzes vom 16. Dezember         nach zehn(!) Jahren darüber reden. Einige Bei dieser wurden etwa 50 abgewiesene
     2005 (AIG) vorliegen.                     Kantone leiten die Mehrheit der Gesuche Asylsuchende angeschrieben, die sich seit
3 — Will der Kanton von dieser Möglich-        ans SEM weiter, wo sie meistens bewilligt rund 10 Jahren in der Schweiz aufhielten,
keit Gebrauch machen, so meldet er dies        werden, andere lehnen (fast) alle ab und     straflos geblieben waren und sich sprach-
dem SEM unverzüglich.                          leiten sie darum auch nicht weiter.          lich und sozial gut integriert hatten. Im
4 — Die betroffene Person hat nur                                                           Rahmen dieser Aktion bekamen bisher
beim Zustimmungsverfahren des SEM                                                           27 Leute eine Aufenthaltsbewilligung,
Parteistellung.                                                                             unter ihnen auch drei Tibeter. Für letztere
                                                                                            hat sich Fredy Fässler in intensiven Ge-
                                                                                            sprächen mit dem SEM und Vertretern
                                                                                            der tibetischen Gemeinschaft persönlich
                                                                                            eingesetzt.

#51 — 10
Weniger rühmlich ist die Situation im         Sehr geehrte …                                  Die Antworten der Angeschriebenen
Kanton Appenzell Ausserrhoden:                     Als Netzwerk von Organisationen,           fielen enttäuschend aus. Mehrfach wurde
     Von 2008 bis 2014 wurde kein ein-        deren Mitglieder regelmässigen Kontakt          darauf hingewiesen, dass es sich ja um
ziges Härtefallgesuch weitergeleitet.         mit Nothilfebetroffenen pflegen, machen         Leute handelt, die gar nicht mehr hier
Im Jahr 2015 wurden 4 Personen durch          uns ihre Lebensbedingungen grosse Sorgen!       sein dürften und dass man darum keine
Härtefallgesuche legalisiert. Darauf folg-    Ja, wir beobachten sogar eine generelle Ver-    Anreize zum weiteren Verbleib in der
ten wieder vier Jahre ohne eine einzige       schlechterung der körperlichen und psychi-      Schweiz bieten solle, z.B. in Form von Bil-
Akzeptierung eines Gesuchs. Im vergan-        schen Gesundheit vieler Betroffener. …          dungs- oder Beschäftigungsprogrammen.
genen Jahr wurden zwei Gesuche weiter-             Mit folgenden konkreten Forderungen        Eine schweizweite Humanitäre Aktion für
geleitet und vom SEM gutgeheissen.            gelangen wir an Sie (dass diese in einigen      gutintegrierte Langzeit-Nothilfebezüger
Im Januar 2021 wurde wieder ein               Kantonen teilweise schon erfüllt sind, lässt    (wie im Kanton St. Gallen) wird von nie-
Gesuch abgelehnt und nicht weiterge-          uns hoffen, andere Kantone könnten diese        mandem begrüsst.
leitet, obwohl die Bedingungen erfüllt        auch übernehmen):                                    Das sind schlechte Nachrichten für
waren. Das hat eine demoralisierende          1. Den Nothilfe beziehenden Personen            die Betroffenen.
Wirkung auf die anderen abgewiesenen               sollte eine Ausweis-Karte ausgestellt           Solinetze Schweiz will aber nicht klein
Asylsuchenden, die hofften, dank eines             werden, damit diese bei Personenkon-       beigeben, sondern durch persönliche Ge-
Härtefallgesuchs bald eine Aufenthalts-            trollen durch Ordnungskräfte nicht als     spräche möglichst viele Parlamentarier
bewilligung zu bekommen. (Siehe Inter-             illegal Anwesende gebüsst werden.          dazu bewegen, für diese Menschen aufzu-
view mit Yohanes Bahlibi).                    2. Langzeit-Nothilfe beziehenden Perso-         stehen, um ihnen ein menschenwürdiges
     Appenzell Innerrhoden hat von 2008            nen sollte der Zugang zu Ausbildung        Leben zu ermöglichen.
bis 2020 insgesamt drei Härtefallgesuche           und Beschäftigung nicht verweigert
weitergeleitet, Graubünden acht.                   werden.
     Solinetze Schweiz, der Zusammen-         3. Während der Härtefallverfahren, Be-
schluss aller Solinetze und einiger anderer        rufsausbildungen und Ermöglichung
Organisationen mit gleicher Zielsetzung            des Abschlusses von Ausbildungen
in der Schweiz, hat im Herbst 2020 die             sollte ein Abschiebungsstopp garan-
Polizei- und Sozialdirektoren aller Kan-           tiert sein.
tone angeschrieben:                           4. Die Unterbringung in Zentren mit je-
                                                   derzeit möglichen Polizeieinsätzen und
                                                   Abholungen sollte insbesondere für
                                                   Familien möglichst vermieden werden.
                                              5. Personen, die sich vor und nach einem
                                                   negativen Entscheid schon mehrere
                                                   Jahre in der Schweiz aufhalten und gut
                                                   «integriert» sind, sollen in einem Här-
                                                   tefallverfahren eine Aufenthaltsbewilli-
                                                   gung erlangen.
                                              6. Als effiziente Lösung schlagen wir eine
                                                   «Humanitäre Aktion» vor, bei der allen
                                                   Langzeitnothilfebeziehenden mit einem
                                                   vereinfachten Härtefallverfahren eine
                                                   Aufenthaltsbewilligung erteilt wird.

                                                                                                                                   #51 — 11
Integra

Mariannne Stuber verlässt die
Integra St. Gallen
Erinnerungen im Interview mit Stephanie Sierra

Stephanie Sierra: Die Integra – Bildung
für Alle feierte im Februar letzten Jahres
ihr 10-jähriges Jubiläum. Du, liebe
Marianne, warst schon sehr früh als
Lehrkraft dabei. Ich möchte dir einige
Fragen stellen, damit unsere Newsletter
Leserinnen und Leser deinen grossen
Einsatz für die Integra erahnen können.
Wie kam es, dass du dich für das Projekt
«Bildung für Alle» interessiertest?
     Mariannne Stuber: Mein erstes,
bewusst erinnertes, politisches Datum
ist 1956: ich war damals acht Jahre alt,
als die Ungarnflüchtlinge in die Schweiz
kamen. Von da an interessierte ich mich
für die Situation in fremden Ländern und
die Gründe, weshalb Leute flüchten. Etwa
vier Monate nach meiner Pensionierung
traf ich Gertrud Wirth, die mir von der
Integra erzählte (wo sie noch immer
Lehrperson ist). Sofort wusste ich, dass
ich das auch gerne machen würde. Ich             Woher kamen die ersten Schülerinnen          Du hast nicht nur unterrichtet, sondern
konnte dann einer Doppellektion bei              und Schüler? Welche Erfahrungen hast         schon bald andere Aufgaben übernom-
Claudia Ebneter beiwohnen – noch nicht           du mit ihnen gemacht?                        men …
ahnend, dass wir später oft zusammen-                 Anfänglich waren es 8 Männer aus Sri         Der früheren Hauptverantwortlichen
arbeiten würden. Kurze Zeit später durfte        Lanka, 4 Eritreerinnen, 3 Tibeter, 1 Syrer, Myrta Strub half ich beim Einschreiben
ich eine eigene Klasse übernehmen.               1 Afghane, 1 Nigerianer und 1 Türke. Aber und Einteilen der neuen Schülerinnen
                                                 es kamen mehr Lernende dazu; einmal          und Schüler, teilweise mit einem kleinen
Was waren für dich die ersten                    hatte ich total 28 Lernende in der Klasse!   Eintrittstest. Ebenso pflegten wir den
Herausforderungen?                               Oft fehlten einige der Leute und konnten     Kontakt und Austausch zu Schulen in an-
     All die fremden Namen, die ich sofort       mangels Sprachkenntnis nicht erklären,       deren Regionen. Oft übernahm ich auch
lernen wollte, um die Lernenden mit              weshalb sie dem Unterricht fernblieben.      Stellvertretungen in anderen Anfänger-
ihrem Namen ansprechen zu können.                Aufgaben machten nicht
Dann auch die Heterogenität betreffend           alle – teilweise hatten sie den
Herkunft und Vorwissen der Lernenden.            Auftrag nicht verstanden                   Einmal presste ein Kurde frische
Einfaches, klares und korrektes Deutsch          oder keinen ruhigen Platz in         Orangen und servierte den Saft in den
zu sprechen, da ich eine Klasse mit lauter       ihrer Unterkunft. Die Lands-                                     Orangenhälften.
Anfängerinnen und Anfängern unter-               leute unterstützten sich
richtete, war nicht so schwierig für mich.       gegenseitig, was hilfreich
Dies war ich gewohnt von der Arbeit mit          war. Als ältere Frau behandelten mich        klassen oder erklärte neuen Lehrperso-
verwirrten oder dementen Patientinnen            die Lernenden stets zuvorkommend und         nen unsere Schule. Im Solihaus, damals
und Patienten in der Geriatrie. Hingegen         achtungsvoll. Den längsten Tag am 21.6.12 ja gleich neben «unserem» Schulhaus, gab
war es nicht immer einfach, den Leuten           feierten wir mit einem Picknick und Spie- es immer wieder Besuche: Fladenschüler,
Pünktlichkeit beizubringen, da dies in ge-       len im Stadtpark, da kamen spontan auch Studierende der Fachhochschule und
wissen Herkunftsländern weniger wichtig          Einige aus anderen Klassen mit.              einmal Bischof Markus. All diesen Leuten
ist als bei uns.                                                                              stellte ich die Integra vor und organisierte
                                                                                              den Besuch bei unseren Schulklassen.
                                                                                              Einmal gab es eine Reportage über die
#51 — 12                                                                                      Integra von tvo; gefilmt wurde in meiner
Klasse. Ein anderes Mal kam Corinne          Wir geniessen es, dass wir mehr Schul-      Dass wir immer auf gute Begleitpersonen
Riedener vom Kulturmagazin Saiten.           räume haben, die alle gross genug sind      und Kursanbieterinnen zählen konnten,
Daraus entstanden Texte von Lernenden.       und einen Wasseranschluss haben.            war wichtig für uns. Bei den Tagesaus-
Sie schrieben über ihre Herkunft und         Zudem ist das kleine Lehrpersonenzim-       flügen teilten die Leute spontan ihr mit-
ihre Ziele hier – allesamt wollen sie mög-   mer sehr gut, da jetzt der Kopierer nicht   gebrachtes Essen und einmal presste ein
lichst bald arbeiten und unabhängig sein     mehr in einem der Klassenzimmer ist         Kurde frische Orangen und servierte den
(Saiten Nr. 251, Dez. 2015).                 und wir auch einmal in Ruhe Gespräche       Saft in den Orangenhälften! Dann waren
                                             führen und Kaffee trinken können. Dass      da auch die erstaunten, aber erfreuten
Anfänglich war die Schule basis-             wir auch wieder einen schönen Grün-         Gesichter der Aufsichtspersonen, als
demokratisch, doch mit steigenden            und einen Hartplatz gleich neben dem        ihnen noch im alten Naturmuseum zum
Schülerzahlen und den grösseren Her-         Schulhaus mitbenutzen dürfen, ist wun-      Abschied alle Teilnehmenden die Hand
ausforderungen brauchte es eine klare        derbar und wohltuend auch für die Seele!    reichten und sich bedankten. Die ausge-
Struktur. 2013 wurdest du Mitglied der       Das Solihaus, wo weiterhin (abhängig von    stellten Objekte im Landwirtschaftsmu-
Schulleitung und übernahmst verschie-        der Corona-Situation) der Mittagstisch      seum erinnerten manche an die Sachen,
dene Aufgaben.                               und viele andere Aktivitäten stattfinden,   die sie von ihren Ländern kannten. Auch
    Das sind nebst den Sitzungen kleinere    ist leider nicht mehr so nahe. Viele Ler-   das Radiomuseum mit den bis zu 17 kg
und grössere, organisatorische Sachen,       nende kennen und nutzen diese Möglich-      schweren Apparaten und deren Innen-
angefangen vom Einkauf von Kreide bis        keiten jedoch.                              leben brachte alle zum Staunen. Und es
zur Vorbereitung und Durchführung von                                                    war speziell, dass es beim Besuch bei der
Lehrpersonenessen. Das meiste diskutie-      Die allermeisten Schülerinnen und           Feuerwehr gerade Alarm gab und die
ren, entscheiden und setzen wir gemein-      Schüler kennen dich durch die sehr          Männer die Stange herunterrutschten (es
sam um, wie z.B. den Entscheid, einen        beliebten Sommerferienprogramme,            war nicht so schlimm, dass sie mit heu-
eigenen Verein zu gründen.                   welche du mit Claudia Ebneter organi-       lender Sirene wegfahren mussten). Mehr-
                                             siertest und die nun zum zweiten Mal        mals erlebten wir unerwartete spontane
Der Umzug vom Schulhaus Sankt Fiden          wegen Corona ausfallen müssen. Welche       Tanzeinlagen mit Gesang von den kurdi-
beim Solihaus ins Tschudiwies brachte        Ereignisse sind dir besonders in Erinne-    schen Lernenden. Immer bedankten sich
für uns alle Veränderungen. Wie wür-         rung geblieben?                             die Leute auch bei uns.
dest du diese beschreiben?                                                                                                  #51 — 13
Ausserdem hast du die jährlichen Leh-         Nun hast du die Integra verlassen. Was
reranlässe organisiert: festlich, kulina-     nimmst du von dieser Zeit für dich mit?
risch, unterhaltsam und exquisit dank              In den nunmehr 9 Jahren, die ich
der aktiven Teilnahme unserer Lernen-         dabei war, lernte ich sehr viele Leute
den! Welches Fest möchtest du besonders       kennen und erlebte ganz unterschied-
hervorheben?                                  liche, erfüllende Begegnungen. Zudem
     Jeden dieser Anlässe habe ich in guter   habe ich unendlich viel gelernt und viel
Erinnerung, das Zusammensein, sich            Freude erlebt. Einmal erhielt ich sogar
austauschen und das von den Geflüch-          eine Glückwunschkarte zum Frauen-
teten stets mit Liebe gekochte Essen aus      tag von einem marokkanischen Schüler!
ihren Ländern. Besonders freute es mich       Mein herzlichster Dank gilt allen, die sich
jedoch, dass wir letztes Jahr, gerade noch    für die Integra einsetzen, den Lernen-
rechtzeitig vor Corona, mit vielen Gästen     den und allen anderen, mit denen ich in
10 Jahre Integra feiern durften!              irgendeiner Art und Weise zu tun hatte!
                                              Die Integrazeit hat mich geprägt und ich
                                              werde stets gerne daran zurückdenken!

                                              Danke, liebe Marianne, für dein enor-
                                              mes Engagement für die Integra. Ge-
                                              meinsame Erlebnisse werden vielen von
                                              uns in bester Erinnerung bleiben. Für
                                              die frei gewordene Zeit wünschen wir
                                              dir viele bereichernde Erlebnisse und
                                              Gesundheit!
                                              Merci, grazie, gracias im Namen der
                                              ­Integra – Bildung für Alle
#51 — 14
Aktuell                                                                                       Aufruf

Portrait des neuen Redaktors                                                                  Mitglied werden
Ralph Klee

Vielleicht haben Sie es ja schon im            Ein weiterer Lebensgrundsatz von mir ist       Wenn Sie Mitglied werden möchten,
Impressum gelesen: Da gibt es einen            im 1. Petrusbrief, 4,10 geschrieben: Und       können Sie den Talon auf der Homepage
neuen Redaktor. Weil Sie mich noch             dienet einander, ein jeglicher mit der Gabe,   ausfüllen oder bei der Geschäftsstelle an-
nicht kennen, möchte ich Sie auf eine          die er empfangen hat, als die guten Haus-      fordern. Es genügt aber auch, bei der Ein-
kleine Entdeckungstour mitnehmen.              halter der mancherlei Gnade Gottes.            zahlung den Hinweis «Mitgliederbeitrag»
    Name: Ralph Klee; AHV-Num-                      Eine meiner Gaben, die ich vom            zu erwähnen. Zudem sollte ihre Adresse
mer: 756.1467.xxxx.xx; Kontonummer:            Heiligen Geist bekommen habe, ist es,          auf der Einzahlung ersichtlich sein.
5351xxxxxxxx5802; Autonummer:                  andere zu unterstützen, weshalb ich oft        Der Beitrag beträgt Fr. 50.– im Jahr.
301586; Grösse: 1,72 m; Gewicht: 77 kg;        mit Migranten unterwegs bin. Ich liebe
Alter: 67; Zivilstand: verheiratet, 1 Kind,    den Umgang mit fremden Leuten und
3-jährig; ausserdem 2 erwachsene Kinder        Kulturen.
und 2 Enkelkinder; ehemaliger Beruf:           In meiner neuen Herausforderung als
Lehrer auf verschiedenen Stufen; Hobby:        Redaktor kommen mir aber auch welt-
Harleyfahrer, Fotografieren, Wandern,          liche Gaben, wie der leichte und flüssige
Lesen                                          Umgang mit dem geschriebenen Wort,
                                               zugute.
Kennen Sie mich jetzt? Nicht? OK, dann              Abrunden möchte ich meine Vor-
gebe ich Ihnen nun die wirklich wichtigen      stellung wie ich begonnen habe, nämlich
Informationen.                                 ebenfalls mit einem Bild aus der Bergpre-
     Als erstes möchte ich ein Licht an-       digt: Ich bin ein glückseliges Kind Gottes,
zünden, um es dann, gut sichtbar, an           weil ich Friedfertigkeit anstrebe. (Matth.
einem erhöhten Ort zu platzieren. Ganz         5,9)
so, wie es in der Bibel im Evangelium des
Matthäus, Kapitel 5, Vers 15 steht: Man
zündet auch nicht ein Licht an und setzt es
unter den Scheffel, sondern auf den Leuch-
ter; so leuchtet es allen, die im Haus sind.
Genauso hoffe ich, dass ich ein Licht für
andere sein kann. Ich möchte ein Vorbild
sein, jemand, der andere nur schon durch
mein Verhalten, dazu animiert, es mir
gleich zu tun. Dabei soll mein Handeln
immer von Gott geleitet sein. Ich möchte,
wie im 2. Korintherbrief, Kapitel 2, Vers
15 beschrieben, ein Wohlgeruch für Gott
sein.

                                                                                                                                  #51 — 15
Veranstaltungshinweise                                                                Herzlichen Dank

6. Juni bis 4. Juli 2021                   Samstag, 4. September 2021                 Das Solidaritätsnetz Ostschweiz
Frieden in Bewegung. Friedenswanderung     Jubiläumskonferenz – 60 Jahre Amnesty      bedankt sich ganz herzlich bei …
für Abrüstung und Frieden der              International
                                                                                      der Ev. ref. Kirchgemeinde Ebnat-Kappel
Naturfreunde, über Engen, Singen,          Anmeldung online bis 31. Juli 2021
                                                                                      für die Spende von Fr. 1000.-
Friedrichshafen, Lindau, Bregenz,          http://bit.ly/jub-60-ai
Kreuzlingen, Konstanz                                                                 der Kath. Kirchgemeinde Wittenbach für
www.frieden-in-bewegung.de                                                            die Spende von Fr. 1000.-
                                           Samstag, 11. September
                                           Kundgebung in St. Gallen für Frieden und   den Kirchgemeinden für die vielen
17. bis 27. Juni 2021                      Gerechtigkeit zum UNO-Weltfriedenstag      weiteren Kollekten und Beiträge
Solidarisch Luzern                         www.frieden-ostschweiz.ch
                                                                                      für die vielen weiteren Spenden
«Solidarität kennt keine Grenzen»          14–16 Uhr
www.solidarisch-luzern.ch
                                           Samstag, 18. September 2021
Mittwoch, 30. Juni 2021                    Hauptversammlung Solidaritätsnetz
Bistum St. Gallen: Ökumenische             Kath. Pfarreiheim in Heerbrugg
Kommission für Asyl-und                    14.30 Uhr
Flüchtlingsfragen: «Ressource Religion»
Ev. Kirchgemeindehaus Wil
13.30–17.00 Uhr

Montag, 9. August
Gedenkfeier zum Atombombenabwurf
von Nagasaki bei der Friedensglocke beim

                                                    Weben Sie mit
Henry Dunant Museum Heiden
www.dunant-museum.ch

Samstag, 4. September
Solihausfest.                                  am Solidaritätsnetz
                                           Ihre Spende ermöglicht
Nähere Infos gibt es auf
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                                                                          Herzlichen Dank
                                                                      für Ihre Unterstützung.
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