Mobiles Lernen für Smart Home/Smart Grid - HMD Wirtschaftsinformatik
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Praxis der HMD Wirtschaftsinformatik Heft 291 Sonderdruck Anna Hoberg · Christian Piele · Jörg Veit Mobiles Lernen für Smart Home/Smart Grid Elektronischer Sonderdruck dpunkt.verlag D 12952 • ISSN 1436-3011 • ISBN 978-3-86490-059-4
Elektronischer Sonderdruck aus: HMD – Praxis der Wirtschaftsinformatik Carsten Felden · Josephine Hofmann (Hrsg.) IT für Smart Grids 50. Jahrgang – Heft 291 – Juni 2013 Seiten 80-94 © dpunkt.verlag GmbH ISSN 1436-3011 ISBN 978-3-86490-059-4
Anna Hoberg, Christian Piele, Jörg Veit Mobiles Lernen für Smart Home/Smart Grid Smart-Home-/Smart-Grid-Komponenten und 1 Akteure und ihr Lernbedarf im deren Verwendung in energieeffizienten Elektro- Bereich smarter Technologien installationen sind nicht zuletzt angesichts der Den Begriff »Internet der Dinge« prägte Kevin Energiewende ein Wachstumsmarkt. Diese kom- Ashton, Pionier am Massachusetts Institute of plexen und neuartigen Produkte verlangen gut Technology (MIT), 1999 zum ersten Mal [Ashton geschulte Fachkräfte. Im Berufsalltag wird be- 2009]. Damit verbunden war seine Vision, phy- troffenen Elektro-Planern, Vertriebsmitarbeitern sische Dinge mit dem Internet zu verschmelzen. sowie Handwerkern und Technikern immer wie- Zehn Jahre später ist diese Vision näher gerückt. der zurückgespiegelt, wo Wissenslücken beste- Das Internet ist dank WLAN und dLAN vollflä- hen. Die Herausforderung liegt darin, dieses Wis- chig im Haus verfügbar und die komplette sen schnell und anwendungsorientiert aufzu- Haustechnik (Heizung, Klima, Lüftung) inklusi- bauen und unterschiedlich große Lücken eines ve »autonomer« Haushaltsgeräte wird mehr differenzierten Anwenderkreises möglichst be- und mehr über das Internet angebunden und darfsgerecht zu schließen. Eine individualisierba- vernetzt. Mit Smart Home oder Ambient Intelli- re Weiterbildung und arbeitsplatznahes Lernen gence sollen Kunden in eine neue Dimension ist daher unabdingbar. Das dargestellte Konzept des Wohnens vordringen und dabei spielen das zeigt Lösungsansätze auf, wie speziell mittels Smartphone und ausgeklügelte Smart-Home- mobilen Lernens Produkt-, Vertriebs- und Arbeits- Technologien eine wesentliche Schlüsselrolle. prozesswissen schneller und erfolgreicher vermit- Am Markt entstehen Angebote, die Geräte nach telt werden kann. Energieangebot und Wetterprognose selbsttä- tig ein- oder ausschalten und dabei das Smart- Inhaltsübersicht phone zum Steuern und Überwachen des Ge- 1 Akteure und ihr Lernbedarf im Bereich bäudes nutzen. Mittlerweile kann mit dem smarter Technologien Smartphone das komplette Haus und dessen 2 Nutzertypen und Angebotsformate gesamte technische Ausstattung bedient und 3 Unterstützungsbedarfe im Arbeitsumfeld überwacht werden. Smart-Home-Technik wird und Voraussetzungen potenzieller zum Ausdruck eines modernen Lebensstils und Teilnehmer hilft, das Leben und Arbeiten in Wohn- und Ge- 4 Technische Anforderungen an eine mobile schäftsgebäuden angenehmer, effizienter und Lernanwendung behaglicher zu gestalten. Dabei sorgt das Smart 5 Neuartige technische Trends für die Grid für eine umfassende kommunikative Ver- Umsetzung netzung und Steuerung von Stromerzeugern, 6 Organisatorische Ausgestaltung mobilen Speichern, elektrischen Verbrauchern und Netz- Lernens betriebsmitteln in Energieübertragungs- und 7 Fazit: Potenziale mobilen Lernens im Smart -verteilungsnetzen der Elektrizitätsversorgung. Home/Smart Grid So produziert die Photovoltaik-(PV-)Anlage 8 Literatur Strom vom eigenen Dach und das gebäudeinte- grierte Energiemanagement sorgt dafür, dass 80 HMD 291
Mobile Learning der Eigenverbrauch durch das Hybridspeicher- Smart Home und Smart Grid muss bezahlbar system stets auf optimalem Level arbeitet. sein, wenn Deutschland sich zu einem Leit- Die Klima- oder Wärmepumpenanlage sowie markt entwickeln soll. Wasch- und Spülmaschine warten darauf, bis 4. Bildungseinrichtungen: Sie sorgen dafür, ausreichend PV-Strom zur Verfügung steht. dass Planer und Handwerk das notwendige Mangelt es an eigenem PV-Strom, sorgt Smart Know-how erwerben können, damit die Pro- Metering und Smart Grid dafür, dass günstiger dukte und Technologien funktionssicher in- Strom für energieintensive Verbraucher ausrei- stalliert werden. chend zur Verfügung steht, ohne dass der Kom- 5. Planer und Systemintegratoren: Sie stellen si- fort darunter leidet und der Kunde etwas davon cher, dass die Systeme kundengerecht und bemerkt. nach normativen Vorgaben geplant und rea- Der Endkunde spielt in der Nutzung von in- lisiert werden. telligenter Gebäude- und Haustechnik sowie 6. Elektro- und IT-Handwerk: Gut ausgebildete Mediensteuerung eine ganz wesentliche Rolle. Elektro- und IT-Handwerker sind für den Er entscheidet letztlich mit Kauf und Einsatz, ob fachgerechten und sicheren Einbau der In- die neuen Technologien sich auf dem Markt zu frastruktur sowie deren Programmierung er- einer breiten Innovation entwickeln. Technikaf- forderlich, um neben Sicherheit und Komfort fine Konsumenten werden zu Innovationsmul- auch Effizienz- und Ressourcenschutz sicher- tiplikatoren und Wachstumstreibern [TNS Infra- zustellen. test 2012]. Sie zu erreichen und zu begeistern 7. Handel und Industrie-Vertrieb: Er gewährleis- liegt in der Hand vieler verschiedener Akteure, tet, dass technische Lösungen und Produkte die entlang der gesamten Wertschöpfungsket- der Industrie eine angemessene Verbreitung te einzubeziehen sind (vgl. auch Tab. 1): erfahren, und klärt das Handwerk und nicht zuletzt auch den Endkunden über die Pro- 1. Energieversorger: Als wichtige Akteure der duktvielfalt und die Funktionen auf. Energiewende integrieren sie erneuerbare 8. Politik: Sie schafft die notwendigen Rahmen- Energien in die vorhandene Stromerzeuger- bedingungen und Anreize, dass »smarte« struktur und stellen durch überregionale Lösungen hinsichtlich Energieeffizienz und Steuerzentralen die Versorgungssicherheit Ressourcenschutz auch ihren Platz in der Ge- im Smart Grid her. sellschaft finden. 2. Versorgungs- und IKT-Netzbetreiber: Sie ver- sorgen nachfolgende Marktakteure hinrei- Alle involvierten Akteure tragen im stark chend gut mit Zugang zu Energie- und Da- wachsenden Technologiefeld intelligenter Ener- tennetzen, um effiziente Prozessabläufe giesysteme Verantwortung, dass Energie- über alle Wertschöpfungsstufen zu ermögli- ströme und Informationstechnik miteinander chen, damit die Versorgungssicherheit des technologisch verschmelzen. Technologien wie gesamten Energiesystems wirtschaftlich Smart Home, Smart Meter und Smart Grid und umweltverträglich gewährleistet wer- sind für viele Marktplayer ein komplett neues den kann. Themenfeld und mit hohem Wissenserwerb 3. Hersteller/Industriebetriebe: Sie entwickeln verbunden. Zur erfolgreichen Verbreitung und und stellen intelligente Haustechnik und Etablierung von neuen Technologien sind ein -geräte her und haben die Herausforderung, breit gefächertes Know-how und ein intensi- die Interoperabilität der technischen Lösung ver Austausch beginnend bei der Entwicklung und der damit verbundenen Angebotsviel- über Vertrieb bis hin zur Planung und Installa- falt in allen Preisklassen zu gewährleisten. tion erforderlich. HMD 291 81
Mobile Learning Akteure Politik sorgt für Rahmenbedingungen Energiewirtschaft (Energieversorger/Versorgungsnetzbetreiber) stellt Versorgung sicher und IKT-Netzbetreiber stellt IT-Infrastruktur (IT-Vernetzung) Bildungseinrichtungen unterstützt Know-how-Erwerb der weiteren Marktakteure Hersteller/ Großhandel System- Elektro- und Industrie integratoren IT-Handwerk Wertschöpfungs- Entwicklung/ Vertrieb Planung; Installation/Service, stufe Herstellung/ Programmie- Konfiguration, Vertrieb rung Programmierung Reichweite in 7-10 große 1.200 100 45.000 Handwerks- Deutschland Hersteller betriebe, 350.000 Mitarbeiter Tab. 1: Akteure im Themenfeld Smart Home, Smart Meter, Smart Grid Hier setzt das im Folgenden dargestellte mobile Grundzüge des Konzepts für das Technologie- Lern- und Wissensmanagementkonzept an. Es feld Smart Home und Smart Grid vorgestellt. begegnet gezielt der Herausforderung neuer Technologiefelder, die Renkel wie folgt be- 2 Nutzertypen und Angebotsformate schreibt: »Technolgy is not like water; it does Das Technologiefeld Smart Home, Smart Meter not flow effortlessly from high levels to low le- und Smart Grid ist sehr umfassend, sodass die vels until the levels are equalized« [Renkel 1985]. im ersten Abschnitt aufgeführten Akteursgrup- Deshalb werden organisatorische Rahmenpro- pen differenzierte Wissensspektren für ihre Ar- zesse geschaffen, über die medial aufbereitete beit beherrschen müssen. Beispielsweise muss Lerninhalte mittels innovativer mobiler Ver- Erfahrungswissen bei Auszubildenden und Be- mittlungsformen Wissen in den Akteursmarkt schäftigten erst aufgebaut werden, sie benöti- flächendeckend diffundieren können. Mobiles gen eine Qualifikation, die von Grund auf in das Lernen unterstützt die Verbreitung des notwen- Themenfeld einführt. Auch bei erfahrenen Be- digen Wissens über die technologischen Neue- schäftigten sind Erweiterungen und Modifika- rungen durch Hersteller- und Wiederverkäufer. tionen im Wissensspektrum zu den neuartigen Gleichzeitig ermöglicht der Einsatz mobiler Smart-Home-/Smart-Grid-Technologien sehr wahr- Endgeräte arbeitsprozessnahes und kollaborati- scheinlich. Auch die Gruppe der Erfahrenen ves Lernen und unterstützt damit problemlö- muss sich von Zeit zu Zeit auf einen aktuellen sungsorientiert die Arbeitserfüllung für Mitar- Stand bringen. beiter aus Industrie und Handwerk. Außerdem Ein Lernangebot zur Smart-Home- und können auftretende Wissenslücken bedarfsge- Smart-Grid-Thematik bietet optimalerweise für recht, zeitnah und unter Verwendung von Er- jede Zielgruppe einen dem jeweiligen Wissens- fahrungswissen geschlossen werden. Eine stand entsprechenden Einstieg und individuell schnelle Ausbreitung des notwendigen Wissens angepasste Angebotsformate. Drei idealtypi- wird beispielsweise mit der Möglichkeit unter- stützt, konkrete Installations- und Einsatzerfah- rungen sowie Kundenbedürfnisse jederzeit zu 1. Im Elektro Technologie Zentrum Stuttgart in Ko- erfassen und unmittelbar zu teilen. Anhand operation mit dem Institut für Arbeitswissen- schaft und Technologiemanagement (IAT) der eines Anwendungsbeispiels zum mobilen Ler- Universität Stuttgart und der Hager Vertriebsge- nen in einer Bildungseinrichtung1 werden die sellschaft mbH & Co. KG. 82 HMD 291
Mobile Learning sche Fallbeispiele sollen anschaulich die unter- schon Aufträge in diesem Bereich für seine Fir- schiedlichen Nutzertypen mit den damit ver- ma durchgeführt. Leider besitzt er keine Kennt- bundenen Lern- und Unterstützungsbedarfen nisse in der Systemintegration und hat keine Er- aufzeigen. fahrung im Aufbau von Visualisierungssyste- Beispiel 1: Ein 50-jähriger Elektroinstalla- men für Touchpanels oder Smartphones. Er teurmeister möchte in das Themenfeld Smart wählt daher aus dem Kursangebot nur die Home einsteigen und für sein Unternehmen Module 4 und 5 aus, für die in seiner Arbeit kon- dieses Marktsegment erschließen. Er besitzt kreter Qualifikationsbedarf besteht. Um den keinerlei Kenntnisse, seine Meisterfortbildung Stoff in seinem Zusammenhang erfassen zu liegt 15 Jahre zurück und seither hat er die Firma können, besteht innerhalb der von ihm besuch- ausschließlich mit Standardaufträgen versorgt. ten Kursmodule noch ein methodisch-didakti- Doch die Anforderungen der Kunden hinsicht- scher Verbund (roter Faden). Lernende, die be- lich Komfort und Sicherheit steigen und ihm reits über Basis- oder Fachkenntnisse verfügen, fehlt das notwendige Firmen-Know-how. Er be- gehören zum Nutzertyp »Modul-Lerner«. nötigt ein komplettes Weiterbildungsangebot Beispiel 3: Ein 30-jähriger Techniker aus der im Themengebiet Smart Home. Die ihm ange- Industrie verfügt durch seine bisherige Tätigkeit botenen Kurse sind in Lernmodule strukturiert bereits über Spezialistenwissen zu Smart Home/ und setzen sich aus drei Lernformen zusam- Smart Grid. Doch er wechselt jetzt in den Ver- men: Selbstlerneinheiten für die Nutzung auf trieb und muss sich stärker mit Kundenanfra- mobilen Endgeräten, tutorielle Begleitung via gen zu Projektierung und Planung beschäfti- Onlinekonferenz (ebenfalls mobil nutzbar) und gen. Die eingesetzten Produkte sind ihm ver- Praxistrainings in Präsenz (Blended Learning). traut, doch aus konkreten Kundenbeschreibun- Er bucht die kompletten Weiterbildungsmodule gen eine fachgerechte und normkonforme zu den Themenbereichen: Ausführungsplanung abzuleiten, fällt ihm schwer. Zudem benötigt er Grundwissen über ! Modul 1: Infrastruktursysteme für Smart- konkurrierende Systeme am Markt, damit er Home-Technologien seine Beratungskompetenz weiter ausbauen ! Modul 2: Planung und Projektierung von kann. Er nutzt über eine Onlinebibliothek Lern- Smart-Home-Technologien granulate aus dem Modul 1 und 2 zum Schlie- ! Modul 3: Netzwerke und Systeme für Smart- ßen diverser Wissenslücken. Eine Kursstruktur Home-Technologien ist nicht mehr vorhanden und wird durch sein ! Modul 4: Systemintegration im Smart Home Erfahrungswissen auch nicht mehr benötigt. Er ! Modul 5: Visualisierungssysteme für Smart- kann durch die Wissensnuggets und sein Vor- Home-Technologien wissen selbst Zusammenhänge im Wissensge- Mit diesen Fachkenntnissen ausgestattet ist der biet herstellen. Dieser Nutzertyp besitzt wert- Meister in der Lage, die ersten Aufträge im volles technisches Erfahrungswissen – ein Ge- Smart Home zur Zufriedenheit seiner Kunden winn für die Community. Aus seinen Beiträgen auszuführen. Lernende mit einem so umfassen- können zusätzliche Lerngranulate für andere den Bildungsbedarf werden dem Nutzertyp Nutzer entstehen. So wie der vorgestellte Tech- »Kurs-Lerner« zugeordnet. niker werden Nutzer mit teilweise bestehen- Beispiel 2: Ein junger Informationselektroni- dem Expertenwissen dem Nutzertyp »Granulat- ker hat durch seine Ausbildung in der Bildungs- Lerner« zugeordnet. einrichtung bereits ausreichend Kenntnisse im Um den individuellen Lern- und Unterstüt- Bereich Modul 1, 2 und 3. Er kann diese sogar zungsbedarfen gerecht zu werden, sind bei der durch Zertifikate nachweisen. Außerdem hat er Bildungseinrichtung drei in den Nutzertyp- HMD 291 83
Mobile Learning Bezeichnungen bereits erwähnte Angebotsfor- kreten Arbeitsherausforderungen erkennbar mate realisiert. Hierbei können die kleineren sind. Drei konkrete Arbeitsbeispiele erläutern Formate in ein größeres Format integriert oder auszugsweise die Anforderungen, die sich aus – mit entsprechendem Aufwand – zu einem diesen Situationen an die notwendige techno- größeren Format aggregiert werden. logische Unterstützung ergeben: Den Lernern werden als kleinstes Lernfor- ! In ein Badezimmer soll ein Touchpanel einge- mat sogenannte Lerngranulate angeboten. baut und mit einer Netz- sowie Kommunika- Hierbei handelt es sich um kleine unabhängige tionsleitung versorgt werden. Der Elektroni- Wissensbausteine, die keine Verbindung zu ker muss wissen, ob an der vom Architekt weiteren Lernmaterialien aufweisen müssen. ausgewählten Stelle dieses Touchpanel mon- So können sie ein Bestandteil von Lernmodulen tiert werden darf und in welcher Installa- darstellen oder vom Nutzertyp »Granulat-Ler- tionszone die erforderlichen Leitungen verlegt ner« als Ergänzungswissen konsumiert werden. Das nächstgrößere Format sind die sogenann- werden dürfen. Der Elektroniker soll mobil ten Lernmodule. Sie charakterisieren sich da- gezielt auf Lerneinheiten und Normen zugrei- durch, dass Lerninhalte mit Aufgaben und Kom- fen können, damit er die Anlage betriebssi- munikationsmaßnahmen kombiniert werden cher aufbauen kann. und so für den Lerner ein roter didaktischer Fa- ! Ein 10 Jahre alter defekter Bus-Ankoppler den erkennbar wird. Die Lerner, die sich das (Sensor) muss ausgetauscht werden. Das komplette Themenspektrum erschließen wol- Austauschgerät hat neue Applikationen und len, können den kompletten Kurs besuchen. Da- ist für den Systemintegrator völlig neu. Der bei bilden dann die zusammengestellten Mo- Elektroniker soll den QR-Code (QR – Quick dule den Blended-Learning-Kurs. Response) am Gerät scannen können und da- Für individuell und effizient geschnürte Lern- durch Zugang zu Datenblättern und zu einer angebotspakete bedeutet das für die Aufberei- Lernsequenz erhalten, wie er dieses Gerät zu tung von Lerninhalten: Granulierung und Se- programmieren hat. quenzierung. Durch die Granulierung ist zum ei- ! Ein neuer Vertriebsmitarbeiter muss für den nen die Aufbereitung zur mobilen Rezipierbarkeit Außendienst geschult werden. Sein erster und zum anderen das Schnüren eines individuel- Probeeinsatz steht bevor. Er soll mobil einen len Lernangebotspakets möglich. Die Sequenzie- Gesprächsleitfaden (Modul Planung und Pro- rung von Lerninhalten ist für die Sicherstellung jektierung) nutzen können, um sich auf das eines roten Fadens im Gesamtzusammenhang Kunden-/Verkaufsgespräch vorzubereiten. Er notwendig. Die technische und organisatorische kann Checks und Funktionslisten wählen, um Tragweite dieser Angebotsformate wird in den den Kundenbedarf vor Ort aufzunehmen und folgenden Abschnitten dargestellt. in Funktionserfordernisse zu übertragen (Funktionsmatrix). Gleichzeitig soll diese Do- 3 Unterstützungsbedarfe im kumentation beim Kunden als beispielhaftes Arbeitsumfeld und Voraussetzungen Dokument (User Generated Content) für die potenzieller Teilnehmer Lern-Community dienen. Über seinen Tablet- PC soll er zudem Videos oder Charts einspie- Die Erfordernis und Nützlichkeit eines mobilen, len können, die den Verkaufsprozess unter- technisch-unterstützten Zugriffs auf Wissen stützen. und zum Wissensaustausch im Arbeitsalltag lässt sich an Anwendergeschichten veran- Anhand der beispielhaft aufgezeigten Anwen- schaulichen, in denen die Bezüge zu den kon- dergeschichten werden die vielfältigen Einsatz- 84 HMD 291
Mobile Learning möglichkeiten mobiler Endgeräte deutlich. Das ge geht hervor, dass Anfang 2012 89% der dabei stattfindende mobile Lernen erfüllt Zielgruppe bereits mobilen Zugriff aufs Internet längst nicht mehr nur die Erwartung, sich Lern- haben und nutzen. Bei den Smartphone-Besit- materialien anzuschauen und durchzulesen. Es zern verfügen bereits 96% über mobiles Inter- umfasst ein modernes Lernverständnis [Hoberg net. Darüber hinaus ist auch WLAN zu Hause & Gohlke 2011], das Lernformen mit einschließt, ein etablierter Standard bei der Zielgruppe. bei denen der Lernende Wissen direkt anwen- 90% der Befragten nutzen WLAN von zu Hause det und Wissen zu Kollegen und Mitlernenden und/oder auf der Arbeit. transferiert. Außerdem belegt die Studie eine rasante Verbreitung mobiler Endgeräte in der berufli- Technologisch gegebene Strukturen auf der chen Praxis. Bereits 82% der Zielgruppe nutzen Anwenderseite beruflich mobile Endgeräte. Smartphones, Lap- Bei dem anvisierten, technisch-unterstützen- top und Tablets etablieren sich zusehends auch den Lösungsansatz ist der gegebene technische als Arbeitsgeräte. Die Zielgruppe der Handwer- Zugang der Zielgruppe mit zu berücksichtigen. ker und Techniker gehört im Anwendervergleich Mit dem Zugang sind Verfügbarkeit von mobi- zu den Early Adopters in Sachen Ausstattung und len Endgeräten, eingesetzte Betriebssysteme Nutzung mobiler Endgeräte [Bitkom 2011]. Das und mobile Zugriffsmöglichkeiten aufs Internet belegen auch die genutzten Funktionalitäten auf gemeint. Eine Kenntnis, welche Ausstattung bei Handys und Smartphones. In Abbildung 1 sind Lernenden üblicherweise vorausgesetzt werden die Ergebnisse der Befragung dargestellt, welche kann, ist unerlässlich, da dieses Wissen eine Funktionalitäten zum Zeitpunkt der Umfrage Grundlage und den Ausgangspunkt bei der mobil genutzt werden. Kurze Informationshap- Ausgestaltung der Medienaufbereitung und pen sind in der Nutzung »en vogue«. Bisherige -bereitstellung darstellt. Nutzungsmuster bieten gute Anschlussmöglich- Eine Grundvoraussetzung bei der Umset- keiten für mobile Lernangebote. zung mobiler Lernlösungen ist eine gute Ab- Auch die Markentwicklungen hinsichtlich deckung der Zielgruppe mit mobilen Endgeräten. Netzausbau und Preisentwicklung von Endge- Aus eigenen Analysen2 [Hoberg & Fischbein räten und Mobilfunktarifen werden den zu- 2012] unter potenziellen Teilnehmern geht her- künftigen Anstieg mobiler Internetzugänge be- vor, dass jeder Befragte mindestens ein mobiles fördern. Die Voraussetzungen auf Anwender- Endgerät besitzt. Nur 3% der Befragten haben seite sind geschaffen, um zukünftig mobile zum Zeitpunkt der Umfrage lediglich ein Handy. Weiterbildung und mobiles Wissensmanage- Anfang 2012 benutzen bereits 84% der Zielgrup- ment anbieten zu können. Die Rahmenbedin- pe ein Smartphone. 75% der Befragten besitzen gungen entwickeln sich rasant und mit ihnen neben einem Smartphone noch ein weiteres die technischen Anforderungen an die mobile mobiles Endgerät mit einem größeren Display Lernanwendung. (Tablet-PC oder Laptop). Ein weiteres Erfordernis für die örtlich un- gebundene Nutzung von Lernangeboten stel- 4 Technische Anforderungen an eine len Mobilfunktarife dar, die eine Internetnut- mobile Lernanwendung zung erlauben. Aus der durchgeführten Umfra- Ausschlaggebend für die technischen Anforde- rungen sind dabei sowohl gesellschaftliche als 2. Zugriff auf die Ergebnisse der Absatzmarktana- auch technologische Treiber. Aus den heutigen lyse über: http://blog.iao.fraunhofer.de/home/ Nutzungsgewohnheiten ergibt sich ein hoher archives/1471.html. Abgerufen am 29.04.2013. technischer Anspruch: HMD 291 85
Mobile Learning 0% 25% 50% 75% 100% E-Mails 88% Suche/Recherche 78% SMS 75% Videos 56% Soziale Netzwerke 53% Wikipedia 52% Nachrichten bzw. RSS-Feeds 49% Spiele 43% Chat 33% Foren/Blogs 28% Bücher (E-Books) 24% Video-/Audiokonferenzen 23% Hörbücher/Audiopodcasts 19% eLearning 12% Anteil der Befragten n = 155 Abb. 1: Mobil genutzte Funktionalitäten ! Der unkomplizierte Download von Applika- Lernapplikation zu überführen. Vor allem des- tionen und der allgegenwärtige Medienkon- halb, weil es für den Nutzer sehr einfach ge- sum (vom E-Book bis zum Video) werden zur worden ist, Informationen über mobile End- Selbstverständlichkeit und damit impliziert geräte – just in time – zu beziehen oder neue sich der Anspruch auch auf mobile Lernum- Informationen zu generieren, und das mög- gebungen, möglichst schnell und unkompli- lichst ohne Einbußen bei der Usability. ziert auf Content zugreifen zu können. ! Die Nutzer mobiler Endgeräte haben täglichen ! Mobile Anwendungen wie E-Mail, Suchma- und – je nach Datentarif – unlimitierten Zu- schinen, SMS, Video-Streaming, soziale Netz- gang zum digitalen Datenstrom. Neben den werke, Wikipedia und RSS-Feeds spielen heu- angeführten Anwendungen können Lerncon- te schon eine ausgeprägte Rolle in der tents komfortabel transportiert werden, sie Nutzung von Tablets oder Smartphones. müssen aber inhaltlich und grafisch entspre- Durch zusätzliche Widgets, die als Helfer in chend den zur Verfügung stehenden Datenra- der grafischen Oberfläche eingebunden sind ten und dem Betriebssystem des Endgeräts (z.B. zur integrierten Nutzung der Kamera), aufbereitet sein. Lernumgebungen und Con- kann der Nutzer selbst Beiträge posten und tent sind auf die eingeschränkte Bedienbarkeit zum Content-Produzenten werden, es entste- der Endgeräte hin auszulegen. Damit die Ler- hen interessante Mehrwerte für Endkunden, ner nicht die Lust am Lernen verlieren, muss die zusätzlich auch ihren Niederschlag im Bil- die Usability und Haptik der Lernoberfläche dungskontext finden. Die technische Heraus- den Anforderungen mobilen Lernens ange- forderung besteht darin, die unterschied- passt sein. Dabei kommt es vor allem auf lichen Anwendungen in eine sinnvolle schnelle und unkomplizierte Zugriffe an. 86 HMD 291
Mobile Learning ! Die neu zu entwickelnde Technik und der auf- dass sie speziell für eine gewünschte Plattform bereitete Content müssen so ausgestaltet in der jeweiligen Programmiersprache ent- werden, dass Lernangebote ohne weiteren wickelt worden sind. Dies bedeutet im Um- Entwicklungs- und Implementierungsauf- kehrschluss, dass Anwendungen, die für eine wand immer wieder aktualisiert und zu neu- weitere Plattform verfügbar gemacht werden en Lernarrangements zusammengestellt sollen, zumeist von Grund auf neu erstellt wer- werden können. Ungeachtet dessen müssen den müssen. Web-Apps dagegen sind univer- dazu noch spezifische Anforderungen von selle Entwicklungen auf Basis von HTML, CSS Lernplattformen wie z.B. Nutzerauthentifi- und JavaScript, die über den Browser des Geräts zierung, Datenverschlüsselung sowie die Do- aufgerufen werden. Web-Apps zeichnen sich kumentation des Lernfortschritts etc. bei der durch die folgenden Vor- und Nachteile aus: Neuentwicklung Berücksichtigung finden. ! In der Regel einfacher zu realisieren, da Web- technologien verwendet werden. 5 Neuartige technische Trends für die ! Plattformunabhängig, einzige Vorausset- Umsetzung zung ist ein Webbrowser. Diese Aspekte sind Treiber und technische Heraus- ! Zugriff auch von Desktop-Rechnern möglich. forderung zugleich. Sie haben die neuartige tech- ! Durch HTML5 und CSS3 viele neue Funktionen nische Entwicklung der Lernanwendung nachhal- und Gestaltungsmöglichkeiten. tig geprägt. Dabei haben im Bildungsmarkt ins- ! Keine Bereitstellung im Marktplatz der Gerä- besondere die nachfolgend aufgeführten teplattform, Zugriff oft nur über eine URL, technischen Trends Einzug in die Ausgestaltung Vorteil jedoch: Updates sofort für alle Nutzer von Lernanwendungen gehalten [Zillner 2012]. verfügbar. ! Kostenpflichtige Apps nur schwer umsetzbar. Entwicklung interoperabler mobiler ! Quellcode ist sehr leicht einsehbar, dadurch Lernanwendungen evtl. Nachahmer. Für die Entwicklung mobiler Anwendungen ! Nur rudimentäre Unterstützung von Geräte- sind die bei den Lernenden vorherrschenden Be- funktionen durch HTML5. triebssysteme ihrer mobilen Endgeräte zu be- Bei der Umsetzung einer Lernanwendung als rücksichtigen. Aktuelle Betriebssysteme unter- Web-App kann ein möglichst einheitlicher Pro- scheiden sich in Programmiersprachen (zu- zess der Softwareentwicklung realisiert und meist C++, Objective-C, C, Java oder Visual Schnittstellen an bestehende Plattformen (z.B. Basic), in den Distributionskanälen für native Learning Management System – LMS) genutzt Apps, in unterschiedlichen Bestimmungen für werden. Dieses Vorgehen ermöglicht zudem Softwareentwickler hinsichtlich der jeweiligen auch noch zu einem späteren Zeitpunkt eine Hardware der Geräte und der Gebühren, die für Umsetzung als hybride App. Dazu kann je nach die Bereitstellung der Programme fällig werden. gewünschtem Betriebssystem die bestehende Bei homogenen bzw. heterogenen Voraus- Web-App anschließend in eine entsprechende setzungen kommen jeweils unterschiedliche native App transformiert werden. Umsetzungsvarianten infrage. Für die Entwick- Auf Basis der Entwicklungsphilosophie lung von mobilen Anwendungen lassen sich »Web-App« kommen für die mobil nutzbaren grundsätzlich native Apps, Web-Apps und hyb- Lernmaterialien folgende neue Softwareprodukte ride Apps unterscheiden. Native Apps eignen zum Einsatz und es werden weitere unumgäng- sich vornehmlich für homogene technische Vo- liche Entwicklungs- und Implementierungsar- raussetzungen und zeichnen sich dadurch aus, beiten realisiert. HMD 291 87
Mobile Learning Produktion der Lerninhalte mit einfachen größe bzw. die Wünsche des Lesers, damit Usa- Autorentools bility-Probleme, wie sie von PDF-Dokumenten Der Lernende soll und möchte mit vielfältigen bekannt sind, vermieden werden. Anwendun- modernen Lernmaterialien unterstützt wer- gen zur Darstellung solcher E-Books existieren den, wobei diese sowohl Audio- und Videose- für alle gängigen Mobilplattformen, die oftmals quenzen als auch Animationen oder Software- noch nützliche Zusatzfeatures wie Synchronisa- tion der Lesezeichen über mehrere Geräte hin- demonstrationen beinhalten können. Um Auto- weg unterstützen. E-Books bieten über das ren und Dozenten eine rasche Entwicklung von EPUB-Format eine Lösung, wie beispielsweise Lernmaterialien zu ermöglichen, bieten sich Skripte, die den Lernenden bisher als Ausdruck einfache Autorentools (Powerpoint, Captivate oder digital als PDF zur Verfügung gestellt wor- und Presenter) an, die eine intuitive und einfa- den sind, in ein mobil konsumierbares Format che Nutzung ermöglichen. Daraus lassen sich umgesetzt werden können. als Basismaterial viele andere Medien wie z.B. E-Books, PDF, Audio-/Videosequenzen, klassi- Transcodierung von Audio- und Videodateien sches Web Based Training (WBT), Quiz, Multiple- Des Weiteren können multimediale Inhalte, die Choice-/Single-Choice-Fragen usw. generieren. stellenweise sehr bandbreiten- und volumenin- Eine große Herausforderung stellt jedoch der tensiv sind, für die Bedürfnisse mobiler Nutzer schnelle Fortschritt von Betriebssystemen mo- ohne größere Qualitätsverluste komprimiert biler Endgeräte dar. Jährliche Updates unter- werden. Dies steigert nicht nur die Geschwin- schiedlicher Betriebssysteme verursachen eine digkeit des mobilen Seitenabrufs, sondern ständige Anpassung in der Aufbereitung von schont auch die oftmals volumenbeschränkten Medien und deren Formate. Um diesen schnel- Datentarife, sodass nur in seltenen Fällen mit len Entwicklungen Rechnung zu tragen, ist ein Mehrkosten durch eine erhöhte Mobilfunkrech- CMS/LMS-gestütztes Angebot unumgänglich. nung zu rechnen ist. Ziel ist es, den Teilnehmern Neben den Anpassungen von Transcodierung eine für ihr Gerät optimierte Version der Seite und diverser Austauschformate erschließt der anzuzeigen. Dies betrifft nicht nur die Schrift- Einsatz von CMS/LMS auch die Steuerung von größe der Textinhalte oder etwa die Abmessun- Inhalten nach Nutzergruppen und vieles andere gen von Bildern, sondern auch die zugrunde ge- mehr. legten Formate und Qualitätsstufen. Definitionen aus Style-Guide und techni- Ausgabe von E-Books statt PDF sche Spezifikationen bestimmen dabei die Art Das PDF-Format hat sich als plattformübergrei- und Weise, wie und in welchem Umfang Rohda- fendes Austauschformat für Dokumente etab- ten abgespeichert werden, aus denen im Ein- liert, um diese exakt so darstellen und drucken satz befindliche Content-Management-Systeme zu können, wie dies der Autor vorsah. Zwar gibt (CMS) selbstständig optimierte Medien erzeu- es für mobile Endgeräte viele Anwendungen, gen können. Hierzu bietet es sich an, vor allem die PDF-Dokumente anzeigen können, doch hat Videosequenzen vollautomatisch in mehreren dies zur Folge, dass auf kleinen Bildschirmen oft üblichen Formaten und Auflösungen zu über- mehr Zeit mit Scrollen und Zoomen verbracht tragen, sodass einerseits ein schnell startendes wird als mit dem eigentlichen Lesen. Unter an- Abspielen auf verschiedenen Endgeräten er- derem führten diese Umstände im Markt zur möglicht wird, andererseits die Qualität nicht Entwicklung des EPUB-Formats (EPUB – Electronic zu sehr unter der Transcodierung leidet. Ein Ein- Publication). Dieses Format erlaubt eine dyna- führungsvideo in ein neues Lernthema kann mische Anpassung des Texts an die Bildschirm- beispielsweise mithilfe des frei erhältlichen 88 HMD 291
Mobile Learning Pakets »FFmpeg/avconv« automatisch in ver- allen Zimmern, der Lernende mit bestehenden schiedene Zielformate transcodiert werden. Basiskenntnissen (Nutzertyp »Modul-Lerner«) Nach eigenen Erfahrungen können Videos mit erhält seinem Qualifikationsbedarf entspre- einer Laufzeit von ca. zwei Minuten, die mit chende Module im Zugriff. Für den Lernenden, Adobe Presenter in HD-Qualität erstellt worden der nur mit spezifischen Granulaten lernen sind, von über 90 MB auf ca. 11 MB komprimiert möchte (Nutzertyp »Granulat-Lerner«), ist ein werden, ohne dass es auf dem Gerät zu signifi- weiteres Klassenzimmer angelegt, das quasi als kanten Einbußen kommt. Im Workflow können Onlinebibliothek dient. Die dort eingestellten Autoren ihre Inhalte auf ein Content-Manage- Materialien bauen wie oben beschrieben nicht ment-System laden, das im Hintergrund auto- didaktisch aufeinander auf, sind aber besser matisch den Konvertierungsvorgang durch- durchsuchbar. führt. Da vor allem die Videokonvertierung ein sehr zeitintensiver Vorgang ist, der nur schlecht 6 Organisatorische Ausgestaltung in Echtzeit erledigt werden kann, werden im Be- mobilen Lernens trieb Videosequenzen in den gängigen HTML5- Videoformaten (MP4, WebM und Ogg) vorge- In diesem Abschnitt stehen die notwendigen halten. Im Anschluss daran wird ein Code er- organisatorischen Prozesse für die Entwicklung zeugt, der den gerätespezifischen Abruf von In- und Umsetzung mobilen Lernens im Fokus. Da halten erlaubt. Referenzmodelle zum mobilen Lernen bis dato nicht existieren, seien hier Prozesse in Anleh- Nutzertypgerechter Zugriff auf Lernmaterialien nung an ein bestehendes Modell aus dem über Lernmanagementsystem eLearning-Kontext (Rostocker Modell zur syste- Um den Anspruch der unterschiedlichen Nut- matischen Entwicklung von eLearning-Angebo- zertypen gerecht zu werden, lassen sich auf ten [Hambach 2008]) vorgestellt. Die folgende gängigen Lernmanagementsystemen (im An- Prozesskette in Abbildung 2 beinhaltet von der Produktidee bis zur konkreten Leistungserbrin- wendungsbeispiel ist die Lernplattform Moodle gung acht Teilprozesse. im Einsatz) sogenannte Klassenzimmer anle- In der Umsetzung mobilen Lernens ergeben gen, über die ein lernerspezifischer Zugriff auf sich diverse neue Prozesse im Vergleich zum Lernmaterialien und -aufgaben geregelt wer- herkömmlichen eLearning, die entweder we- den kann. Das modularisierte und granulierte sentlich wichtiger sowie umfangreicher werden Lernangebot erfordert dabei eine differenzierte oder die speziell gemanagt werden müssen. Nutzung. Für jedes angebotene Blended- Learning-Modul wird ein eigenes Klassenzim- Zielgruppen- und Inhaltsanalyse (1): Die starke mer angelegt. Der Komplettpaket-Lernende Individualisierung des Lernangebots macht es (Nutzertyp »Kurs-Lerner«) erhält so Zugriff zu notwendig, die Bedürfnisse der potenziellen 1) Zielgruppen- 3) Curriculum-, 4) Bereitstel- und 2) Kurs- Lernkonzept- lung, Wartung 5) Medien- Inhaltsanalyse entwicklung Entwicklung Lerninfra- produktion struktur 6) Zusammen- 7) Kurs- 8) Personal- stellung management entwicklung Kursangebot & -betrieb (fortlaufend) Abb. 2: Wertschöpfungskette zu mobilem Lernen HMD 291 89
Mobile Learning Kunden sowie die technischen Rahmenbedin- können und somit Mehrwert durch eine mobile gungen präzise zu erheben und zu analysieren. Konsumierbarkeit bieten, wird an diesem Bei- Um eine möglichst optimale Kundenorientie- spiel im nachfolgenden Abschnitt aufgezeigt. rung zu erreichen, kommt insbesondere der Kursentwicklung (2): Bei der Kursentwicklung Identifikation und Priorisierung der Lerneran- werden die nutzerfreundliche mobile Vermitt- forderungen eine Schlüsselrolle zu [Baier 2009]. lung von Lerninhalten, das problembezogene Da im konkreten Fall unterschiedlichste Akteure Ad-hoc-Lernen und die Individualisierung des aus differenzierten Aufgabenfeldern mit unter- Angebots vorgedacht und verankert. Um Lern- schiedlich großem Vorwissen in unterschiedli- inhalte in den situativen Arbeitskontext zu inte- chen Lernszenarien ein individuell zugeschnit- grieren, sind geeignete Lernszenarien zu identi- tenes Lernangebot rezipieren sollen, ist die Eru- fizieren und Aufgaben zu entwickeln. Für den ierung der jeweiligen Belange von nicht nur Lerninhalt der »Planung und Projektierung von inhaltlichen, sondern auch funktionalen Anfor- Smart-Home-Systemen« sind diese beispielhaft derungen an ein mobiles Lernangebot sowie in Tabelle 2 aufgeführt. diesbezügliche Mehrwerteinschätzung gegen- über einem konventionellen Lernangebot von Curriculum- und Lernkonzept-Entwicklung (3): hohem Interesse. So sprachen sich z.B. laut der Durch die knappe, aber prägnante Form der In- durchgeführten Zielgruppen- und Inhaltsanaly- haltsvermittlung über Lerngranulate ist ein spe- se über 88% für das Thema »Planung und Pro- zifisches Detailkonzept für Lerninhalte zu er- jektierung von Smart-Home-Systemen« aus stellen und ein Lernkonzept zu entwickeln. So [Hoberg & Fischbein 2012]. Inwiefern diese Lern- beinhaltet dieser Schritt die Zerlegung der Lern- inhalte im Arbeitskontext unterstützend wirken inhalte auf eine granulare Ebene, die in sich ab- Lernszenario Aufgaben 1 Auf aktuelle Nachrichten und Neue fachliche und inhaltliche Contents des Kurses wie Informationen zugreifen Normänderungen, Vorschriften, Gesetzeslagen 2 QR-Code über neues Anleitungen im Video veranschaulichen wie z.B. Produkt scannen und Programmieranleitung bei der Umsetzung abfilmen: darüber lernen Energiedaten-Gateway in die Automation einbinden, sodass ein Gerät in Bus-Hierarchie aufgenommen und logisch verknüpft wird. 3 Komplexe Arbeitshilfen in Anforderungslisten wären denkbar, um Kundenbedarfe der Arbeit nutzen aufzunehmen und in Funktionserfordernisse zu übertragen (Funktionsmatrix). Zudem können mobile Funktionalitäten auch gleichzeitig zur Dokumentation beim Kunden genutzt werden. Beispiel: Lösungsberatung zur Systemtechnik »Smart Home«, dort bestehen komplexe Anforderungen zur Energieeffizienz gemäß DIN 15232: Übertragung der Funktionen (z.B. Belüftung, Beleuchtung, Automation...) in Ampelsystematik. Mehrwert ist die sofortige Transparenz für den Kunden: »Wenn wir hier sparen, dann kollidieren sie mit gesetzlichen Anforderungen im Rahmen der Energieeinsparverordnung.« 4 Mobile/Smarte Lerninhalte Mobiler Zugriff auf Smart-Home-WBT-Trainings konsumieren Tab. 2: Verknüpfung mobiler Lernszenarien mit Aufgaben im Modul »Planung und Projektierung von Smart-Home-Systemen« 90 HMD 291
Mobile Learning geschlossene sinnvolle Lernsequenzen bilden 4. Nachdem die Gruppenarbeiten vorliegen und zeitgleich untereinander möglichst unab- und durch den Dozenten kommentiert wur- hängig und überschneidungsfrei sind. Ein be- den, schaltet dieser ein E-Books zu den sonderer Charme mobilen Lernens ist es, unter- »Assistenzfunktionen nach VDI 3812« im schiedliche Formen von User Generated Con- Smart Home frei. In einer etwa 30-minüti- tent (UGC) in den Lernablauf zu integrieren. Das gen Lernsequenz lernt der Teilnehmer den aktiviert die Lernenden und intensiviert die Zusammenhang von Nutzen und Funktio- Lernprozesse. Damit dies gut gelingt, sind im nen aus der Gruppenarbeit mit den normati- untenstehenden Fenster mobile Lernsequenzen ven Anforderungen der VDI 3812 zu verbin- skizziert, um einen konkreten Einblick in den den und kann dadurch Praxisbezüge Ablauf des mobilen Lernens der unterschiedli- herstellen. Es folgen weitere Lernimpulse ge- chen Nutzertypen »Kurs-Lerner« oder »Modul- mäß den Punkten 1-4 mit der Hinführung zu Lerner« zu erhalten. Solche Lernsequenzen wer- weiteren Normen wie z.B. DIN EN 15232 [DIN den in einem Leitfaden mit konkreten Hinweisen EN 15232:2012-09] oder DIN V 18 599 Teil 11 zur Methodik und Didaktik sowie Handreichun- [DIN V 18599-11:2011-12]. Nebenbei zeigt hier gen für Dozenten und Lerner dokumentiert. UGC aus Foren oder Tutorien auch neue in- haltliche Teilnehmerbedarfe auf, die durch Lernsequenz aus einem Didaktik-Leitfaden: ein erweitertes oder neues Lernangebot ge- 1. In einem 8-minütigen WBT-Training werden zielt bedient werden können. erste Grundlagen zu dem Nutzen und den 5. In einer nachgelagerten Praxisphase lernen Funktionen von Assistenzfunktionen gemäß die Teilnehmer, wie man Assistenzfunktio- VDI 3812 im Kontext Smart Home vermittelt. nen gemäß VDI 3812 in einem Smart Home 2. Darauf aufbauend analysiert der Lerner normkonform programmiert und dabei auch durch eine Aufgabenstellung Problemfelder gesetzliche Vorgaben zur Energieeinsparung (Budget, mangelnde Beratungskompetenz, und -effizienz erfüllt. Baufortschritt, Normenkenntnisse …), die gegen den Einsatz im Smart Home sprechen. Bereitstellung und Wartung der Lerninfrastruk- Im Forum werden diese Problemfelder auf- tur (4): Bei der Konzeption eines mobilen Lern- gedeckt und diskutiert. Die Teilnehmer re- angebots ist im Vorfeld zu eruieren, ob das An- flektieren eigene Erfahrungen, die in der gebot auf unterschiedlichen Endgeräten mit Praxis zu einem Scheitern von Automations- verschiedenen Displaygrößen und Betriebssys- projekten im Smart Home geführt haben. temen zu konzipieren ist (vgl. Abschnitt 3). Dies 3. In einem Tutorium teilt der Tutor drei Grup- bedeutet einen erheblich größeren program- pen jeweils eine Aufgabe in Form einer Funk- miertechnischen Arbeitsumfang. Dieser betrifft tionsmatrix zu, die mittels Gruppenarbeit sowohl die Implementierung als auch die bearbeitet werden soll. Dabei entwickeln die durchzuführenden Tests der Funktionalitäten Teilnehmer Lösungen, indem sie den Nutzen der Lerninfrastruktur. Aufgrund der Heterogeni- und die Funktionen der Gebäudeautomation tät von Geräten und Betriebssystemen sowie im Smart Home herausarbeiten. Dadurch der schnellen Veränderungen von Anforderun- wird ein Gegengewicht zu den Problemfel- gen und Möglichkeiten durch neue Hard- und dern aufgebaut und die Beratungskompe- Software im mobilen Bereich potenzieren sich tenz der Teilnehmer erweitert. Nach Ab- auch Fehlerquellen und Möglichkeiten zur Ver- schluss des Tutoriums wird die Session als besserung der Lerninfrastruktur. Dazu kommt, Mitschnitt in der Lernanwendung einge- dass die Anwender oftmals selbst keine hilfrei- stellt. che Fehlerbeschreibung liefern. Daher ist der HMD 291 91
Mobile Learning Wartungsprozess stärker als bisher zu systema- technischer Support für den laufenden Betrieb tisieren und zu formalisieren. unterstützt die Lernenden und Dozenten. Medienproduktion (5): Die Überführung von Lern- Personalentwicklung (8): Die Personalentwick- inhalten in ein granulares, für die mobile Nut- lung läuft parallel zu den übrigen dargestellten zung aufbereitetes Format ist mit hohem Zeit- Prozessschritten (deshalb gestrichelt darge- aufwand bei der Medienproduktion verbunden stellt) und muss frühzeitig begonnen werden, (vgl. Abschnitt 3). Durch den hohen Aufwand der um ein zeitnahes Anlaufen des Lernangebots zu Erzeugung mobil nutzbarer kleiner Lerneinhei- gewährleisten. Die Personalentwicklung ist zu ten ist darauf zu achten, den Aufwand bei der starten, wenn ein wirtschaftlich tragfähiges Medienerstellung zu minimieren. Durch die Fest- Grobkonzept des Angebots erstellt ist (Zeit- legung einheitlicher Medienarten und -formate punkt der Curriculum- und Lernkonzeptent- sowie Gestaltungsrichtlinien zum Content- wicklung (3)). Erstellungsprozess und eine gezielte Aufgaben- Um den organisatorischen Aufwand konti- zuweisung an die Beteiligten der Lernangebots- nuierlich zu optimieren, ist es ratsam, eine konzeption wird der Medienerstellungsprozess durchgängige Qualitätssicherung in alle Pro- standardisiert und damit rentabler. zessschritte zu integrieren. Zusammenstellung Kursangebot (6): Entspre- chend den im Kurs zum Einsatz kommenden 7 Fazit: Potenziale mobilen Lernens im Lernszenarien sind die benötigten Funktionali- Smart Home/Smart Grid täten einzurichten. Dies können z.B. Onlinetu- Die Untersuchung bisheriger Umsetzungspro- torien, Chat-Funktionalitäten oder Abstim- jekte zeigte, dass sich bislang keine mobile Lern- mungstools sein. Danach sind die Lerngranula- anwendung als umfassendes Weiterbildungs- te auf der Plattform zusammenzufügen. Dazu konzept beweisen konnte. Das vorgestellte An- werden zunächst die Module innerhalb des wendungsbeispiel erschließt als erstes Projekt Klassenzimmers angelegt. Diesen sind dann die die volle Breite vorhandener Potenziale im mobi- entsprechenden Lerngranulate in der vorgese- len Lernen. Durch die granulierten Medien- und henen Struktur zuzuordnen. In diesem Prozess- Lerninhalte können kurz- wie langfristige Quali- schritt ist ebenso die Frage zu klären, ob ein On- fikationsziele mit passgenauen Weiterbildungs- line-Assessment zur Eignungsdiagnostik der formaten bedient werden. Mit dem Lernange- Teilnehmer eingesetzt werden soll, was bei ei- bot kann nicht nur im formalen Rahmen, son- nem derartigen Lernangebot ratsam ist (siehe dern darüber hinaus jederzeit und an jedem Ort nachfolgend Punkt 7). Nach erfolgter Einstel- im irrelevanten Kontext gelernt werden, wobei lung des Kurses auf dem Lernmanagementsys- der physische und sozialisierende Kontext situa- tem bzw. der Granulate in einer Onlinebiblio- tiv erschlossen werden kann (vgl. Tab. 3). thek ist das gesamte Angebot abschließend Einen besonders hohen Stellenwert nimmt durch Dozenten und IT zu überprüfen. der »physische Kontext« beim Thema Smart Kursmanagement und -betrieb (7): Aus der ange- Home / Smart Grid ein, da gerade der Umge- strebten Individualisierung und Flexibilisierung bungskontext der Arbeit situiertes, problemorien- des Lernens resultieren erhöhte Aufwände im tiertes und arbeitsprozessnahes Lernen er- Bereich Kursmanagement und -betrieb. Es be- möglicht. Mit Zugriff auf und Suche in der On- steht die Notwendigkeit einer fundierten Lern- linebibliothek wird selbstgesteuertes Lernen im begleitung. Diese kann teilweise durch ein Arbeitsprozess praktikabel. Im Anwendungsbei- Online-Assessment unterstützt werden. Ein spiel stößt die Erschließung des physischen 92 HMD 291
Mobile Learning Irrelevanter Formalisierter Physischer Sozialisierender Kontext Kontext Kontext Kontext Kategorie Keine Organisatorische Kognitive Funktion Sozialisierende Funktion des Funktion Funktion Umgebungs- kontextes Typisierter Schreibtisch, Bus, Klassenraum Museum, Zoo, Community, Peers Kontext Baggersee Stadtführung, Arbeit Lernformen Selbstgesteuertes, Kollektives Situiertes, problem- Soziales individuelles Lernen orientiertes und Lernen Lernen arbeitsprozessnahes Lernen Ziel von Zugang zu Daten, Aktivierung Kontextanreicherung, Zugang zu mobilem Inhaltsvermittlung Lernender Moderation Personen, Lernen Moderation, Awareness Relativer Sehr gering Gering Hoch Sehr hoch Komplexitäts- grad in der didaktischen Gestaltung Tab. 3: Übersicht über die Kategorien mobilen Lernens [Frohberg 2008, S.42] Kontexts bei der Durchführung von Modulen binden und den Austausch zwischen Anwen- und Kursen jedoch an Grenzen. Denn nicht im- dern und Herstellern zu befördern. mer sind Arbeitszusammenhänge zu Lernzwe- Während mobiles Lernen als »Lern«- cken geeignet. Teilweise lassen sich durch Auf- Konzept für einen formal gegebenen Rahmen gaben didaktisch geplante mobile Lernszenarien durchaus Grenzen in der Erschließung des erschließen. Häufig aber bietet die aktuelle Arbeitskontexts aufgezeigt hat, bietet es als Arbeitssituation der Teilnehmenden keine fach- »Wissensmanagement«-Konzept Potenzial. Zum lich adäquaten Lernchancen. Manchmal ist es Beispiel kann eine echte Arbeitsprozessintegra- aus Haftungsgründen fraglich, zu gefährlich tion einer mobilen Anwendung für eine lücken- oder auch zu kostspielig, direkt im Arbeitspro- lose Dokumentation von Störungen gelingen. zess zu lernen. Deshalb kann es für formales So müssen vorgenommene Wartungsarbeiten arbeitsprozessorientiertes Lernen notwendig gesetzlich durchgeführt und durch Dokumen- sein, die Arbeitswirklichkeit durch handlungs- tation belegt werden. Bei regelmäßiger Pflege orientierte Lernsituationen in Praxispräsenzen lässt sich per Knopfdruck dem Kunden eine Be- zu ersetzen und so ein situatives und systemati- scheinigung zu Einhaltung der DIN EN 15232 sches Lernen miteinander zu verbinden, was oder DIN V 18 599 Teil 11 erzeugen. Damit be- gleichzeitig auch einen schonenden Umgang kommt z.B. der Endkunde ein wichtiges Doku- der zeitlichen Ressourcen der Lernenden er- ment in die Hand, das die Einhaltung der EnEV möglicht [Meyser 2009]. (Energie-Einspar-Verordnung) bestätigt. Die kollaborativen Funktionalitäten der Insgesamt lässt sich über das Anwendungs- Lernanwendung (sozialisierender Kontext) tra- beispiel hinaus formulieren, dass »die Verbrei- gen dazu bei, gezielt alle Interessengruppen tung und Übernahme von Innovationen ein kol- (Kurs-, Modul- und Granulat-Lernende) zu ver- lektiver Lernprozess ist, der an die Beteiligten HMD 291 93
Mobile Learning kaum geringere Anforderungen stellt als die ei- [Hambach 2008] Hambach, S.: Systematische Ent- gentliche Schaffung der zu verbreitenden Neue- wicklung von E-Learning-Angeboten. Vorge- rung« [Durth 2000]. Mobiles Lernen kann ins- hensmodell und Entwicklungsumgebung. IRB besondere im physischen und sozialen Umge- Verlag, Stuttgart, 2008. bungskontext einen hohen Wertbeitrag für die [Hoberg & Fischbein 2012] Hoberg, A.; Fischbein, E.: Diffusion des Technologiewissens leisten. Her- Absatzmarktanalyse im Projekt SMARTMOBILE. Institut für Arbeitswissenschaft und Technolo- steller und Installationsunternehmen können giemanagement, Stuttgart, 2012. die Wissensdiffusion in ähnlicher Weise umset- [Hoberg & Gohlke 2011] Hoberg, A.; Gohlke P.: Selbst- zen und über Kommunikationskanäle zu eige- organisiertes Lernen 2.0. HMD – Praxis der Wirt- nen Mitarbeitern und Kunden einen Beitrag schaftsinformatik 48 (2011), 277, S.63-72. zum kollektiven Lernprozess leisten. [Meyser 2009] Meyser, J.: Handlungsorientiertes Lernen in der beruflichen Bildung. Berlin, 2009. 8 Literatur [Renkel 1985] Renkel, H.-P.: Technologietransfer- Management in Japan. Bergisch Gladbach, [Ashton 2009] Ashton, K.: That 'Internet of Things' Köln, 1985, S. 2. Thing. RFID Journal, 22. Juli 2009. www.rfid- [TNS Infratest 2012] TNS Infratest: Trendbüro: GO journal.com/articles/view?4986; Zugriff am SMART 2012: Always-in-touch. Studie zur 29.04.2013. Smartphone-Nutzung 2012. In Auftrag gege- [Baier 2009] Baier, D.: Conjointanalyse. Methoden, ben durch Otto Group und Google, 2012. Anwendungen, Praxisbeispiele. Springer-Verlag, [Zillner 2012] Zillner, F.: Konzeption und Entwick- Berlin, Heidelberg, 2009, S. 115. lung eines Mobile Learning Systems für die [Bitkom 2011] Bundesverband Informationswirt- Technologiebereiche Smart Home und Smart schaft,Telekommunikation und neue Medien e.V.: Grid. Stuttgart, Bachelorarbeit, 2012. Mobile Kommunikation – Daten und Trends. Pres- sebeitrag Friedrich Joussen, BITKOM-Präsidiums- mitglied. Berlin,15. Februar 2012, www.bitkom.org/ Anna Hoberg files/documents/BITKOM-Praesentation_PK_Mobile_ Christian Piele M.A. World_15_02_2012.pdfPraesentation_PK_Mobile_ Fraunhofer-Institut für World_15_02_2012.pdf; Zugriff am 29.04.2013. Arbeitswirtschaft und Organisation [DIN EN 15232:2012-09] DIN EN 15232:2012-09: Ener- Business Performance Management gieeffizienz von Gebäuden – Einfluss von Gebäu- Nobelstr. 12 deautomation und Gebäudemanagement, 2012. 70569 Stuttgart [DIN V 18599-11:2011-12] DIN V 18599-11:2011-12: {anna.hoberg, christian.piele}@ Energetische Bewertung von Gebäuden – Be- iao.fraunhofer.de rechnung des Nutz-, End- und Primärenergiebe- www.iao.fraunhofer.de darfs für Heizung, Kühlung, Lüftung, Trink- warmwasser und Beleuchtung – Teil 11: Jörg Veit Gebäudeautomation, 2011. Elektro Technologie Zentrum (etz) [Durth 2000] Durth, R.: Die Ausbreitung von Inno- Stuttgart vationen. Wissenschaft für die Praxis. Wissen- Krefelder Str. 12 schaftsdienst 2000/X, 2000, S. 633-640. 70376 Stuttgart [Frohberg 2008] Frohberg, D.: Mobile Learning. veit@etz-stuttgart.de Dissertation, Zürich, 2008, S. 42. www.etz-stuttgart.de Hoberg, A.; Piele, C.; Veit, J.: Mobiles Lernen für Smart Home/Smart Grid. HMD – Praxis der Wirtschaftsinformatik 50 (2013), 291, S. 80-94. 94 HMD 291
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