"Motor der Verkehrswende" - Positionspapier von DSW21 - Nordstadtblogger

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»Motor der Verkehrswende«
Positionspapier von DSW21
"Motor der Verkehrswende" - Positionspapier von DSW21 - Nordstadtblogger
Inhalt

    Vorbemerkung                            Seite 4

    Maßnahmen und Projekte                  Seite 6

       Laufende Projekte                    Seite 6

       Kurzfristig realisierbare Projekte   Seite 8

       Projekte bis 2030                    Seite 12

       Projekte nach 2030                   Seite 14

    Antriebsarten                           Seite 16

    Digitalisierung                         Seite 19

    Finanzierung                            Seite 21

    Ausblick                                Seite 22

2                                                      3
"Motor der Verkehrswende" - Positionspapier von DSW21 - Nordstadtblogger
vorstellen (können). Es beschreibt Projekte, deren       Leistungsangebot im ÖPNV zu finanzieren. Seriöse
                                                                                                                     Umsetzung längst auf Hochtouren läuft. Dazu solche,      Schätzungen gehen von einem bis auf 10 Milliarden €
                                                                                                                     die in überschaubaren Zeiträumen realisierbar sind.      anwachsenden jährlichen Mehraufwand aus, der
                                                                                                                     Und es skizziert Ideen, die – legt man aktuell gültige   durch Fahrgeldeinnahmen nicht gedeckt ist, wenn
                                                                                                                     Maßstäbe bei Planung und Genehmigung zugrunde            der ÖPNV in Deutschland seinen ihm zugedachten
                                                                                                                     – weit über das Jahr 2030 hinausweisen. Man könnte       Anteil an der Verkehrswende erbringen soll. Deshalb
                                                                                                                     auch sagen: Visionen! Das Positionspapier ist ein        regen wir bei der kreativen Suche nach Finanzie­
                                                                                                                     Katalog der Möglichkeiten. Es baut keine Wolken­         rungsmöglichkeiten, die zum Teil per Gesetz neu
                                                                                                                     kuckucksheime. Alles, was Dortmund.Mobil 2030            geschaffen werden müssten, ein gemeinsames
                                                                                                                     enthält, ist grundsätzlich machbar. Was davon ge­        Vorgehen von Stadt Dortmund und DSW21 an.
                                                                                                                     wünscht, finanzierbar und realisierbar ist, obliegt
                                                                                                                     zuvorderst dem politischen Willen. Wir verstehen         Eine erste konkrete Idee, um die Denkrichtung mal
                                                                                                                     dieses Papier als Beitrag zu einer lebhaften Diskus­     anzudeuten: DSW21 vereinbart bereits seit Jahr­
                                                                                                                     sion mit Politik und Bürger*innen. Dabei geht es         zehnten mit Veranstaltern von Bundesligaspielen,
                                                                                                                     nicht allein um Verkehr und Mobilität, sondern auch      Messen, Konzerten und Konferenzen KombiTickets,
                                                                                                                     um Stadtentwicklung und die Frage, in was für ei­        mit denen die Gäste komfortabel den ÖPNV zur An-
                                                                                                                     nem Dortmund wir künftig leben wollen.                   und Abreise nutzen können. In Zukunft sollte die
                                                                                                                                                                              Stadt den Abschluss solcher KombiTicket-Vereinba­
                                                                                                                     Dortmund.Mobil 2030 ist kein Handlungsprogramm.          rungen zur Voraussetzung dafür machen, dass sie
                                                                                                                     Aber es kann eines werden – in der Kombination mit       Veranstaltern Straßen- und Wegeflächen für Events
                                                                                                                     der Fortschreibung des Stadtbahn-Entwicklungs-           bereitstellt. Das schafft Komfort für die Besucher*in­
                                                                                                                     konzeptes und dem Masterplan Mobilität 2030, der         nen und erspart der Stadtgesellschaft vermeidbare
                                                                                                                     den Rahmen für das verkehrspolitische Handeln in         Pkw-Verkehre.
                                                                                                                     Dortmund insgesamt definiert. An der Erarbeitung
                                                                                                                     war DSW21 ebenfalls maßgeblich beteiligt. Im Zuge        Letztendlich gibt jede Kommune selbst die Qualität
                                                                                                                     der Umsetzung wollen wir den Anteil von Bus und          und den Umfang des ÖPNV und das dafür zur Verfü­
                                                                                                                     Bahn am lokalen Verkehrsaufkommen (»Modal-               gung stehende Budget vor. Die Stadt Dortmund
                                                                                                                     Split«) von 21,7 % in 2019 bis zum Jahr 2030 auf         muss auswählen, welche Maßnahmen und Projekte
                                                                                                                     mindestens 25 % ausweiten. Wir erhöhen sogar und         aus dem »Katalog der Möglichkeiten« sie bestellen
                                                                                                                     sagen: Unter optimalen Rahmenbedingungen sind            und deren Finanzierung gewährleisten möchte.
                                                                                                                     30 % möglich.                                            Vom Rat erwarten wir daher, dass er entscheidet,
                                                                                                                                                                              in welcher Weise DSW21 das Leistungsangebot
                                                                                                                     An uns wird das nicht scheitern! DSW21 ist bereit,       weiterentwickeln soll.
                                                                                                                     sich den Herausforderungen der Mobilitätswende zu
                                                                                                                     stellen. Nur schaffen wir das natürlich nicht alleine.   Damit der ÖPNV den gewünschten Stellenwert er­
                                                                                                                     Wir wollen den Umweltverbund stärken. Wir benötigen      reicht und im Vergleich zum motorisierten Individual­
    Vorbemerkung                                                                                                     die uneingeschränkte Unterstützung der Stadt. Einen      verkehr an Attraktivität gewinnt, müssen künftig
                                                                                                                     breiten Konsens in der Stadtgesellschaft. Eine mu­       auch Instrumente in Betracht gezogen werden, die
    DSW21 ist der zentrale Mobilitätsdienstleister in         Fahrzeuge und Infrastruktur nicht denkbar. Bis 2030    tige, zielgerichtete und gut abgestimmte Verkehrs­       heute noch als Tabu-Themen gelten. Damit meinen
    Dortmund. Wir kennen unsere Stadt bis in den hin­         sollen die im Verkehr ausgestoßenen Treibhausgase      politik. Beschleunigte Planungs- und Genehmigungs­       wir an der einen oder anderen Stelle durchaus radi­
    tersten Winkel. Wir verfügen über jahrzehntelange         gegenüber 2020 um 56 % auf 85 Mio. Tonnen reduziert    verfahren.                                               kal anmutende Maßnahmen wie ein Verbot für
    Erfahrung und umfassende Expertise in Sachen              werden. 2045 soll der Verkehr klimaneutral sein. Die                                                            Durchgangsverkehre zwischen Mallinckrodtstraße
    ÖPNV. Mit mehr als 130 Mio. Fahrgästen im Jahr            Verkehrsminister des Bundes und der Länder sehen       Und wir benötigen Geld! Der ÖPNV war jahrzehnte­         und B1. Wir meinen aber vor allem bei der Planung,
    bilden unsere Busse und Stadtbahnen das Rückgrat          in diesem Zusammenhang die Notwendigkeit, bis          lang chronisch unterfinanziert. Das Resultat ist ein     Gestaltung und Nutzung von Stadträumen einen
    des Nahverkehrs. Unser Angebot ist attraktiv, leis­       2030 die Zahl der Fahrgäste im ÖPNV um 50 % zu         erhöhter Investitions- und Innovationsbedarf. Soll       klaren Vorrang für Fuß- und Radverkehr sowie öffent­
    tungsstark, zuverlässig – und damit ein essenzieller      erhöhen. Ohne einen starken Nahverkehr ist dies        der Nahverkehr künftig die Rolle spielen, die er aus     lichen Nahverkehr gegenüber dem motorisierten
    Bestandteil der Daseinsvorsorge für mehr als              nicht zu erreichen.                                    oben genannten Gründen zwingend spielen muss,            Individualverkehr und Parkplätzen. Die großzügige
    600.000 Bürger*innen. Unser Ziel ist: ein noch                                                                   müssen die Verkehrsunternehmen ihr Leistungsan­          Einrichtung von Busspuren, die dem öffentlichen
    attraktiveres, noch umweltfreundlicheres und noch         DSW21 trägt bereits heute vielfältig dazu bei, diese   gebot ausweiten. Nur dann werden die Menschen,           Nahverkehr Vorrang einräumen, wäre ein wichtiger
    leistungsstärkeres Angebot! Innovativer Nahverkehr        klimapolitischen Ziele umzusetzen.                     die in unserer Region leben und arbeiten, bereit         Schritt in die richtige Richtung. Eine bundesweite
    vom Kunden her gedacht. Modern und komfortabel,                                                                  sein, auf ihren Privatwagen zu verzichten und in         Debatte über die Einführung eines Emissionshan­
    als Fahrerlebnis in der digitalisierten Welt. Und dabei   Die Stadtbahnen von DSW21 fahren schon seit vielen     unsere Busse und Bahnen einzusteigen. Dafür benö­        dels mit CO2-Zertifikaten im Straßenverkehr und ei­
    bezahlbar – was meint: Bezahlbar für unsere Fahr­         Jahren mit 100 % Ökostrom. Mit dem Kauf der ersten     tigen die Verkehrsunternehmen aber die Sicherheit        ner Maut für alle motorisierten Fahrzeuge würde
    gäste und bezahlbar für unsere Auftraggeberin, die        30 elektrisch betriebenen Fahrzeuge stellen wir        einer zuverlässigen und auskömmlichen Finanzierung       DSW21 begrüßen.
    Stadt Dortmund.                                           jetzt auch unsere Busflotte auf E-Mobilität um. Wir    auf den unterschiedlichen Ebenen. Der Verweis auf
                                                              wollen über die Vorgaben der Clean Vehicle Directive   Haushaltstöpfe der öffentlichen Hände ist nahelie­       Der Klimawandel ist eine der größten Bedrohungen
    Im Kampf gegen den Klimawandel, zweifelsfrei die          (CVD) hinausgehen und künftig mehr emissionsfreie      gend und richtig, da diese staatlichen Ebenen aus        unserer Zeit. Ihn zu bremsen, ist unsere gemeinsame
    größte Herausforderung der nächsten Jahrzehnte,           Fahrzeuge beschaffen als vorgeschrieben. Im Jahr       klimapolitischen Gründen die Mobilitätswende             Aufgabe. DSW21 ist bereit, sich dieser Herausforde­
    ist DSW21 ein unverzichtbarer Teil der Lösung. Wir        2030 sind zwei Drittel unseres Fuhrparks emissions­    fordern, die ohne ein Mehr an ÖPNV nicht erreicht        rung zu stellen und die Mobilitätswende konsequent
    nehmen dabei in Dortmund eine Schlüsselrolle ein.         frei unterwegs. Mindestens!                            werden kann. Zur Absicherung des stetig wachsenden       voranzutreiben. Wir freuen uns auf spannende Dis­
    Die erfolgreiche Umsetzung der zwingend erforder­                                                                betrieblichen Aufwands sind die Mittel, die heute        kussionen auf Grundlage dieses Positionspapiers.
    lichen Mobilitätswende ist ohne den konsequenten          Dortmund.Mobil 2030 beschreibt, wie wir uns die        den Verkehrsunternehmen zufließen, aber nicht
    Ausbau des ÖPNV mit massiven Investitionen in             Entwicklung des Nahverkehrs bis zum Jahr 2030          ausreichend, um ein größeres und qualitativ besseres

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"Motor der Verkehrswende" - Positionspapier von DSW21 - Nordstadtblogger
Maßnahmen & Projekte

    | 1.Laufende Projekte                                                                                             Erweiterung der Stadtbahn-Station im Hauptbahn-          auf der Rheinischen Straße frühestens ab 2024 zu
                                                                                                                      hof« als eigenständiger Baustein des zentralen           rechnen, da damit auch eine Neuordnung des Stra­
                DSW21 verfügt über ein leistungsfähiges      schlüssen sowie einem auf die einzelnen Stadtbe­         Dortmunder Verkehrsknotens. Dabei werden die             ßenquerschnitts und der Verkehrsflüsse einhergeht.
                Netz mit 75 Bus- und acht Stadtbahn-         zirke noch stärker abgestimmtem Bus-Takt.                Bahnsteige von vier auf neun Meter verbreitert und       Die Entwicklung des ehemaligen HSP-Geländes
                Linien, das nachweislich bereits gut aus­                                                             transparenter gestaltet. Außerdem entsteht ein zu­       (»SmartRhino«) spielt an dieser Stelle ebenfalls
                tariert ist. Dennoch arbeiten wir intensiv   Dieses Konzept wird nun in engem Austausch mit der       sätzlicher Treppenabgang. Bis 2022 werden Kapazi­        eine gewichtige Rolle.
    an einer weiteren »Optimierung des Leistungsange-        Stadt Dortmund weiter abgestimmt und bewertet.           tät und Attraktivität der Anlage spürbar gesteigert.
    bots« – da sich die Stadt und damit auch die Anfor­      Ziel ist es, die Ansätze der Untersuchung schrittweise                                                            Die Haltestellen der Stadtbahnlinie U44 im Abschnitt
    derungen an den ÖPNV selbst fortwährend verändern.       in die Weiterentwicklung des Liniennetzes einfließen     Ähnliche Zielsetzungen möchten wir mit dem               Dorstfeld – Marten verfügen über einige Bahnsteige,
    Bestehende Stärken sollen dabei konsequent aus­          zu lassen. So stehen mit dem Fahrplanwechsel im          »Ausbau der Haltestelle Theodor-Fliedner-Heim«           die lediglich für einen Betrieb mit Ein-Wagen-Zügen
    gebaut, etwaige Schwächen abgemildert und das            Sommer 2021 bereits eine neue Stadtbezirksverbin­        verfolgen, der den gestiegenen Anforderungen durch       ausgelegt sind. Um künftig in diesem Bereich auch
    Angebot somit insgesamt noch stärker auf die Be­         dung Mengede – Eving, verbesserte Busangebote in         Veranstaltungen von Messe, Westfalenhallen und           Zwei-Wagen-Züge einsetzen zu können, müssten sie
    dürfnisse der Fahrgäste zugeschnitten werden.            der Innenstadt sowie Taktverstärkungen im Dort­          den BVB-Heimspielen Rechnung tragen würde.               entsprechend mit großem Aufwand verlängert wer­
    Hinter dieser Optimierung steht das übergeordnete        munder Osten zur Umsetzung an.                           Erste Planungsentwürfe liegen vor. Sie werden nun        den. Neu zu errichtende Bahnsteige sind bereits in
    Ziel, nach der Rückgewinnung unserer Fahrgäste                                                                    mit Stadt und anderen Akteuren abgestimmt.               der Planungsphase dahingehend zu dimensionieren.
    nach der Pandemie auch dauerhaft viele weitere           Für eine leistungsfähige und zuverlässige Stadt­
    Personen, die in Dortmund leben und/oder arbeiten,       bahninfrastruktur erstrebenswert ist eine möglichst      Die Barrierefreiheit nimmt im Kontext des Ausbaus        Parallel zu diesen Vorhaben investieren wir massiv
    als neue Fahrgäste (zunächst mit einem Wachstum          »Flächendeckende Zweigleisigkeit«. Den eingleisigen      der Stadtbahnhaltestellen ebenfalls eine wichtige        in die notwendige Erneuerung und Erweiterung der
    von 1,5 % pro Jahr) vom Dortmunder ÖPNV zu über­         Streckenabschnitt der U43 (ca. 1,25 km) zwischen         Rolle ein. Ein zentrales Ausbauprojekt umfasst die       bestehenden Infrastruktur: Im Rahmen der »Förder-
    zeugen – ohne dabei die Wirtschaftlichkeit aus den       den Ortsteilen Asseln und Brackel bauen wir daher        fünf U47-Haltestellen »Kohlgartenstraße«, »Voß­          maßnahme Kommunale Schiene« stellt das Land
    Augen zu verlieren.                                      bereits zweigleisig aus. Er wird voraussichtlich Ende    kuhle«, »Lübkestraße«, »Max-Eyth-Straße« und             NRW dazu bis 2031 rund 96 Mio. € an Mitteln zur
                                                             2022 fertiggestellt. Dadurch ergeben sich deutliche      »Stadtkrone Ost« entlang der B1, das ab 2023 erfol­      Verfügung, die in insgesamt 720 Dortmunder Infra­
    Die Stadtbahn als verlässliches Rückgrat mit             Verbesserungen in puncto Verkehrssicherheit und          gen könnte. Die Bahnsteige dieser Haltestellen bar­      strukturprojekte fließen werden. Jüngst wurde bei­
    bewährtem Zehn-Minuten-Grundtakt bleibt unan­            Angebotsqualität. Der von der Bezirksvertretung          rierefrei herzustellen, ist im Hinblick auf den einge­   spielsweise die Erneuerung des in die Jahre gekom­
    getastet und wird weiter verstärkt. Langfristig wollen   Brackel gewünschte zweigleisige Ausbau der U43-          leiteten Erwerb neuer B-Wagen und die Sanierung          menen Unterwerks Kirchderne beschlossen, die bis
    wir das Schienennetz bedarfsgerecht ausbauen;            Trasse in Wickede ab der Haltestelle »Am Hagedorn«       der vorhandenen Hochflurfahrzeuge zwingend er­           Ende 2022 umgesetzt sein soll. Der von DSW21 und
    kurzfristig kann der Fokus jedoch nur auf der Weiter­    nach Osten würde uns einen pünktlichen und kom­          forderlich, da die Fahrzeuge dann nicht mehr über        der Stadt zu schulternde Co-Finanzierungsaufwand
    entwicklung des Busnetzes liegen. Dazu wurden im         fortablen Fahrbetrieb ermöglichen und findet des­        Trittstufen verfügen werden.                             an den gesamten Projekten, die unterschiedlichste
    Rahmen einer gutachterlich unterstützten Netzana­        halb ebenfalls unsere Unterstützung. Diese Maß­                                                                   Bereiche wie Gleise, Weichen, Fahrleitungsanlagen,
    lyse die attraktivsten Elemente des bestehenden Bus­     nahme ist jedoch nur mit einem gemeinsamen               Bereits bis 2024 könnte die Haltestelle »Borsigplatz«    Fahrtreppen, Signal-, Funk-, Leitstellen- oder Stell­
    angebotes mit den Vorzügen zweier nahezu entgegen­       Kraftakt realisierbar, der einen intensiven Abstim­      barrierefrei umgebaut sein, die als Mittelbahnsteig      werktechnik betreffen, beträgt bei einer Förderquote
    gesetzter Planungsszenarien verknüpft: Während           mungsprozess mit der Bürgerschaft vor Ort und mit        im nördlichen Bereich des Platzes geplant ist. Eröff­    von 40 % mehr als 144 Mio. €.
    sich das eine Szenario auf dominante Hauptlinien         der Feuerwehr (Brandschutz / Rettungswege), aber         nung und Abschluss des Planfeststellungsverfahrens
    mit starken Takten fokussierte, wartete das andere       auch mit dem Land als Fördermittelgeber erfordert.       sollen im Laufe des Jahres 2021 erfolgen, so dass        Neben diesen Erneuerungsmaßnahmen müssen die
    Szenario mit einem ausdifferenzierten Linienangebot                                                               die Ausschreibung voraussichtlich bis Mitte 2022         Betriebshofkapazitäten für die Fahrzeuge angepasst
    und etwas dünneren Taktungen auf. Aus detaillierten      Im Bereich der Haltestellen haben wir zahlreiche         starten kann. Danach soll der barrierefreie Ausbau       werden. Die ursprünglich für ca. 145 Busse ausge­
    Untersuchungen dieser Varianten haben wir nun ein        Ausbau- und Modernisierungs-Projekte auf der             der Haltestelle »Vincenzheim« folgen, der sich be­       legten Betriebshöfe in Brünninghausen und Castrop
    »Zielnetz« entwickelt, das ein effizienteres und         Agenda, die in enger Abstimmung mit der Stadt            reits in einer frühen Planungsphase befindet.            wurden bereits auf eine Kapazität von ca. 170 Bussen
    bedarfsgerechteres Angebot bietet. Die Fahrgäste         erfolgen und entscheidend auf die Leistungsfähig­                                                                 angepasst. Weitere Fahrzeuge und neue Antriebs­
    profitieren von neuen Angeboten wie schnellen            keit und vor allem Attraktivität des ÖPNV einzahlen.     Derweil ist mit einem Start des barrierefreien Neu­      technologien, verbunden mit der Notwendigkeit
    Quer- und Direktverbindungen, verbesserten An­           Weit fortgeschritten ist das Projekt »Umbau und          baus der Haltestellen »Ofenstraße« und »Ottostraße«      dezentraler Ladeplätze, erfordern weitere Investitio­

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nen. Gleiches gilt für die Stadtbahnen, da hier durch     In einem ähnlichen Zeitraum sind voraussichtlich
    eine Vergrößerung der Flotte im Rahmen des B-Wagen-­      auch erste handfeste Ergebnisse bei der Entwick­
    Projektes von 121 auf mindestens 135 Wagen die            lung der deutschlandweiten Plattform »Mobility
    bestehenden Kapazitäten und Abstellmöglichkeiten          Inside« zu erwarten, die DSW21 von Anfang an mit­
    ausgeschöpft sind. Für den Fall einer Flottenerwei­       gestaltet. Zwar bieten die unternehmenseigenen
    terung werden neue Betriebshöfe zu errichten sein.        Apps neben präzisen Fahrplanauskünften und
    Die Kosten für deren Errichtung mit jeweils 20 Fahr­      Umgebungskarten sämtlicher Haltestellen bereits
    zeugen belaufen sich bei einem Busbetriebshof auf         umfangreiche Ticketshops und Funktionen zur
    5 Mio. €, für ein Stadtbahndepot auf rund 10 bis          Abonnement-Verwaltung, eine zukunftsgerichtete
    15 Mio. €.                                                Mobilitätsgestaltung endet jedoch bekanntermaßen
                                                              nicht an den Stadtgrenzen.
    Zu guter Letzt sollen die vier »Park & Ride-Standorte«
    am »Gottesacker« (B1 im Dortmunder Osten),                Die deutschlandweite Plattform »Mobility Inside«
    »Schulte Rödding« (Derner Straße im Norden),              wird den Zugang zum gesamten öffentlichen Ver­
    »Hafen« (Innenstadt-Nord) sowie »Remydamm«                kehr hierzulande unter Einbeziehung verschiedens­
    (Süden) mehr denn je zum Umstieg vom motorisier­          ter Verkehrsmittel wie ÖPNV, Leihräder oder E-Scoo­
    ten Individualverkehr in unsere Bahnen und Busse          ter, aber auch zum Fernverkehr der DB aus einer App
    einladen. Dazu wollen wir die Autofahrer*innen            heraus eröffnen. Dazu hat sich DSW21 mit Verkehrs­
    mittels Anzeigern bereits auf den Zufahrtswegen zu        verbünden und anderen großen Verkehrsunterneh­
    den einzelnen Park & Ride-Standorten über Bele­           men zusammengeschlossen. »Mobility Inside« er­
    gungszahlen und Abfahrtzeiten der Stadtbahn infor­        reicht mit seinen teilnehmenden Unternehmen und
    mieren. Vorgesehen ist außerdem eine Aufrüstung           Verbünden dabei bereits ein Drittel der Bevölkerung
    mit Kassen-Schranken-Systemen. Mit den dann               in Deutschland. Das Bundesministerium für Verkehr
    nur für Besitzer*innen eines gültigen VRR-Tickets         und digitale Infrastruktur hat 2019 Fördergelder für
    kostenfreien Parkmöglichkeiten – sowohl Abo- als          die Plattform-Finanzierung bereitgestellt.
    auch Einzeltickets werden entsprechend rabattiert
    – soll die eigentliche Zielgruppe noch direkter ange­
    sprochen und aktiviert werden. Eine Realisierung
    erscheint in den nächsten zwei Jahren möglich.

    | 2. Kurzfristig realisierbare Projekte

                Um das Bus- und Stadtbahn-Angebot             entstehenden DSW21- und DOGEWO21-Hauptver­
                konsequent zu verbessern, müssen wir          waltungen herstellen.                                      Intensiv wirkt DSW21 derzeit auch bei der Entwick­       Gelenkbusse auf der Linie ein. Die gesamten
                auf ein stufenweises Vorgehen setzen.                                                                    lung regionaler Schnellbus-Linien mit, die sich          Betriebskosten für diese Linie betragen voraus­
                Denn die Verbesserungen im Schienen­          Mit Elektro-Bussen betrieben und digital gesteuert,        passgenau an der erreichbaren Fahrgastnachfrage          sichtlich 2,1 Mio. € pro Jahr, etwa die Hälfte
    bereich erfordern den Ausbau der Infrastruktur und        soll diese Vorzeige-Linie einen dynamischen Fahrplan       orientieren und als Ergänzung zum SPNV die Städte        davon (1,1 Mio. €) entsteht bei DSW21.
    haben entsprechend lange Planungs- und Genehmi­           besitzen, der an den barrierefreien Haltestellen ent­      untereinander verbinden sollen. Als Pilotprojekt für
    gungsvorläufe – somit sind sie kurzfristig nicht um­      sprechend präzise beauskunftet wird. Die Busse der         diese stärkere interkommunale Vernetzung könnte          Ähnlich wie die Schnellbuslinie X13 zielt auch die
    setzbar. Erste Schritte hierzu sind, etwa mit der         Innovations-Linie sollen dabei wichtige Haltestellen       die neue »Schnellbuslinie X13 Datteln – TU Dort-         neue »Direktbuslinie zwischen Kreuzviertel und TU
    Flottenerweiterung im Bahnbereich (siehe »B-Wagen-­       des Stadtbahnnetzes anfahren und attraktive Quer­          mund« stehen – konkrete Umsetzungsvorschläge für         Dortmund« vorrangig auf Fahrgäste aus dem Hoch­
    Projekt«), aber längst eingeleitet und werden zeitnah     verbindungen zwischen den Bahnlinien schaffen.             vier weitere Schnellbus-Achsen liegen ebenfalls vor.     schul-Umfeld ab. Mit einer Streckenführung von der
    für unsere Fahrgäste sichtbar.                            Dies könnte auch zu einer spürbaren Entlastung der                                                                  Saarlandstraße über die B1 bis zur TU Dortmund und
                                                              übrigen Verkehrsachsen in der City beitragen. Zu           Die X13 soll zu den Hauptverkehrszeiten im 30-Mi­        zum Technologiepark im 20-Minuten-Takt könnte sie
    Im Busbereich können wir das Angebot dagegen              dieser digitalen Vorzeige-Linie werden momentan            nuten-Takt ausschließlich ausgewählte Haltestellen       zur Entlastung der Stadtbahnlinie U42 und der bis­
    kurzfristig umgestalten. Erste Planungen zeigen           entsprechende Förderoptionen ausgelotet.                   anfahren und somit eine neue Schnellverbindung           herigen Uni-Verkehre beitragen und würde auf ein
    deutlich, welche Potenziale wir damit heben könn­                                                                    auf der Nord-Südachse darstellen. Die jährlichen         dementsprechend hohes Fahrgastpotenzial stoßen.
    ten. Mit Unterstützung aus Politik und Verwaltung         Eine Umsetzung mit Elektro-Bussen erscheint grund­         Betriebskosten der Schnellbuslinie lassen sich mit
    können wir diese zeitnah umsetzungsreif machen.           sätzlich ab 2024 realisierbar und würde Investitionen      2,2 Mio. € beziffern; eine Förderung aus Landesmitteln   Die Abstimmung des dazugehörigen Konzeptes mit
                                                              in zehn Fahrzeuge und Ladeinfrastruktur in Höhe von        wurde in Aussicht gestellt. Fahrzeugbeschaffung          der Stadt Dortmund soll im laufenden Jahr 2021 ab­
    Für einen neuen Impuls im innerstädtischen Nahver­        etwa 13 Mio. € auslösen. Daraus resultieren jährliche      und Betrieb sollen in Kooperation mit der Vestische      geschlossen werden. Somit könnte die Linie 2022 in
    kehr kann die digital geprägte »Innovations-Linie 400«    Betriebs- und Kapitalkosten in Höhe von 1 Mio. €           Straßenbahnen GmbH erfolgen. Die zu erwartende           Betrieb gehen. Benötigt werden bis zu vier zusätzli­
    sorgen. Sie ist als eine Art Ring-Linie geplant, die im   zuzüglich der Personalkosten für den Fahrdienst –          Nachfrage lässt sich konkret beziffern: 8.650 Fahr­      che Busse und knapp ein Dutzend zusätzlicher Fah­
    dichten Zehn-Minuten-Takt einmal um die Innenstadt        dies sind rund 1,2 bis 1,6 Mio. € pro Jahr für 22 bis 30   gäste würden die X13 täglich nutzen, 550 von ihnen       rer*innen. Wir schätzen den jährlichen Mehraufwand
    herum bis nach Hörde bzw. Brünninghausen führt            zusätzliche Fahrer*innen. Der notwendige Ausbau            wären neu hinzugewonnene Fahrgäste. Die X13              an Betriebs- und Kapitalkosten auf 520.000 € pro Jahr
    und dabei entlang nachfragestarker Routen verläuft.       der Haltestellen ist dabei noch nicht berück­sichtigt.     könnte vorbehaltlich einer positiven Grundsatzent­       zuzüglich 600.000 € an jährlichen Personalkosten.
    Sie schafft als Querspange zwischen den Stadtbahn­                                                                   scheidung beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR)
    achsen zahlreiche neue Verbindungen in den dicht          Da dieses neue Angebot im dicht besiedelten Innen­         zu dessen Finanzierungsbeitrag und der Zustim­           Derweil entsteht mit der städtebaulichen Entwick­
    besiedelten Innenstadtbereichen. Quasi „nebenbei“         stadtgebiet auf viele Bürger*innen mit hoher Affini­       mung des Dortmunder Rates und des Kreistages             lung an der südlichen und nördlichen Speicherstraße
    kann sie dabei auch eine direkte Anbindung des            tät zum ÖPNV trifft, sieht DSW21 ein hohes Nachfra­        Recklinghausen bereits ab Sommer 2022 in Betrieb         ein neues »Hafenquartier für alle«. Neben Gastro­
    neuen Wohnquartiers »Deggingshöfe« und der neu            gepotenzial.                                               gehen. DSW21 setzt dabei drei der benötigten sechs       nomie und Freizeitmöglichkeiten sind auch ein

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"Motor der Verkehrswende" - Positionspapier von DSW21 - Nordstadtblogger
Als besonderer Clou rundet die Fahrzeugabsenkung          ten für ein erstes On-Demand-Angebot bis hin zu
                                                                                                                      über eine Luftfederung – ähnlich wie bei Bussen –         einem stadtweiten Roll-out würden sich bis Ende
                                                                                                                      das Gesamtpaket ab.                                       2024 auf rund 7,7 Mio. € belaufen. Eine Förderskizze
                                                                                                                                                                                zur Bezuschussung hat DSW21 bereits eingereicht.
                                                                                                                      Auch im Busbereich von DSW21 stehen richtungs­            Zur Skizze gehört auch eine konkrete Nachfrageun­
                                                                                                                      weisende Veränderungen an. Denn selbst wenn die           tersuchung.
                                                                                                                      172 Diesel- und Hybridbusse eine der modernsten
                                                                                                                      Busflotten in NRW bilden und bereits heute mit et­        Einen ganz neuen digitalen Service wird auch das
                                                                                                                      wa 5 % nur einen sehr geringen Anteil an den in der       »Check-In/Be-out-System (CiBo)« bieten, das bis
                                                                                                                      Stadt gemessenen NOx-Immissionen haben, steht             Ende 2021 in NRW flächendeckend ausgerollt wird
                                                                                                                      der Einstieg in alternative Antriebstechnologien an,      und den Fahrgästen einen deutlich erleichterten
                                                                                                                      um den Ausstoß noch weiter zu minimieren: Im Rah­         Zugang zum Nahverkehr verspricht. Das neue Ticke­
                                                                                                                      men des Projekts »Stromfahrer«, das ein Gesamt­           ting-System soll in allen Bussen und Stadtbahnen
                                                                                                                      volumen von 44 Mio. € aufweist und vom Bund mit           des Nahverkehrs nutzbar sein. Der Fahrgast checkt
     Berufskolleg und eine Sporthalle geplant. Allein das    die heiße Phase. Dann wird der erste neue Stadt­         13,6 Mio. € gefördert wird, schafft DSW21 30 Elekt­       per Smartphone bei Fahrtantritt ein. Das »CiBo«-
     Potenzial für neue Arbeitsplätze wird seitens der       bahnwagen in Dortmund eintreffen. Schon heute            robusse an und installiert eine entsprechende Lade­       System erkennt automatisch den Ausstiegsort und
     Stadt Dortmund mit rund 5.000 taxiert. Hinzu kom­       verfügt DSW21 über eine leistungsstarke Stadtbahn-­      infrastruktur am Betriebshof Brünninghausen. Die          berechnet den Fahrpreis.
     men Bürger*innen aus den benachbarten Quartieren        Flotte mit insgesamt 121 Fahrzeugen, die seit 2007       ersten elektrisch betriebenen Busse sollen 2022
     und dem gesamten Stadtgebiet, die die neue Auf­         zu 100 % mit Ökostrom unterwegs ist. Bis 2029 wird       durch Dortmund rollen.                                    Auf diese Weise möchten die NRW-Zweckverbände
     enthaltsqualität genießen wollen.                       sie noch einmal umfassend modernisiert und erwei­                                                                  für den Nahverkehr dem Wunsch der Fahrgäste nach
                                                             tert. So investieren wir in einem bundesweit einma­      Perspektivisch wird mit der voranschreitenden Elek­       einem unkomplizierten und intuitiven Zugang zum
     Da für den Autoverkehr in dem neu entstehenden          ligen Vorhaben mehr als 200 Mio. €, um 26 Fahrzeu­       trifizierung der Busflotte auch die Errichtung weiterer   Nahverkehr entsprechen. Kund*innen benötigen
     Areal ganz bewusst eine untergeordnete Rolle vor­       ge neu zu kaufen und 64 vorhandene Fahrzeuge             dezentraler Bushöfe für jeweils ca. 20 bis 30 Busse       keine Tarif- oder Ticketkenntnisse mehr und spüren
     gesehen ist, muss von Beginn an eine attraktive und     baugleich mit den Neufahrzeugen zu modernisieren.        mit entsprechender Ladeinfrastruktur erforderlich.        keine Grenzen zwischen Verkehrsverbünden. Sie
     leistungsfähige ÖPNV-Anbindung mitgeplant werden.       Die Beschaffung weiterer B-Wagen sowie der Bau           Diese sollten im Nord- und Südosten sowie im Westen       können Bus und Bahn spontan nutzen, ohne sich auf
     DSW21 steht dazu in engem Austausch mit den be­         eines weiteren Betriebshofes für die Bahnfahrzeuge       Dortmunds liegen. Die konkrete Standortsuche läuft.       eine bestimmte Verbindung festlegen zu müssen.
     teiligten Akteuren wie der Stadt Dortmund und dem       wird erforderlich werden, falls der Rat einen dichte­    Diese neuen, dezentralen Bushöfe werden eine aus­         Das »CiBo«-System wird so konzipiert, dass es in
     beauftragten Planungsbüro und wird das Verkehrs­        ren Takt im Stadtbahnnetz anstrebt.                      reichende Flexibilität bei der Planung und Gestaltung     neue oder bestehende Apps – wie etwa die von
     konzept, das auf Basis eines derzeit laufenden Gut­                                                              der Auflade-Prozesse garantieren und gleichzeitig         DSW21 – problemlos integriert werden kann.
     achtens erstellt wird, maßgeblich mitgestalten. Im      Den Dortmunder Fahrgästen steht künftig also nicht       ein zusätzliches Optimierungspotenzial im Hinblick
     Vorlaufbetrieb soll das Areal kurzfristig über eine     nur eine insgesamt größere Stadtbahnflotte mit 137       auf den Personal- und Fahrzeugeinsatz bieten.             In enger Abstimmung mit der Stadt Dortmund haben
     neue Direktbuslinie, die vom Hauptbahnhof über die      Fahrzeugen zur Verfügung – zehn Fahrzeuge werden                                                                   wir zudem konkrete Ideen entwickelt, an welchen
     Speicherstraße bis Fredenbaum führt, angeschlossen      altersbedingt ausgemustert. Sie profitieren auch         Flexibilität steht auch beim Thema »On-Demand-            Verkehrsknotenpunkten »Zusätzliche Park & Ride-
     werden. Nach erster Einschätzung benötigen wir da­      von vielfältigen Optimierungen im Hinblick auf Kom­      Verkehr« im Fokus: Wir wollen das klassische Linien­      Standorte« entstehen sollten. Im Bereich der Halte­
     für 4 bis 5 zusätzliche Gelenkbusse sowie 12 bis 15     fort, Information, Barrierefreiheit und Attraktivität.   angebot mit Lösungen, die sich noch konsequenter          stelle »DO-Wickede S« etwa, die Umsteigemöglich­
     zusätzliche Fahrer*innen, was mit weiteren jährlichen   So erhalten alle Fahrzeuge eine effiziente Wärme­        am Bedarf ausrichten, sinnvoll erweiter n. So sollen      keiten sowohl zur Stadtbahnlinie U43 als auch zur
     Personalkosten in Höhe von 700.000 bis 800.000 €        dämmung und Isolierverglasung, optimierte Belüf­         quasi als logische Weiterentwicklung des Anruf-           S4 bietet, soll, wie von der Bezirksvertretung Brackel
     zu Buche schlägt. Langfristig ist eine Anbindung mit    tungsanlagen und größere, von allen Türen erreich­       Sammel-Taxis (AST) ab voraussichtlich 2022 in             bereits 2009 beschlossen, ein P&R-Platz südlich der
     der H-Bahn an das Stadtbahn-Netz und das ebenfalls      bare Sondernutzungsflächen. Fahrgastinformation          Randzeiten kleinere Fahrzeuge ohne feste Fahrpläne        Haltstelle im Kreuzungsbereich Hildebrandstraße /
     neue entstehende Quartier »Smart Rhino« vorgese­        und Leitsystem werden durch Monitore, Leitstreifen,      und Linienwege zunächst im Großraum Innenstadt            Altwickeder Hellweg für 25 Fahrzeuge angelegt werden.
     hen (siehe »Projekte bis 2030«).                        farbige LEDs und Lautsprecher an den Türen verbes­       unterwegs sein. Diese On-Demand-Verkehre sind
                                                             sert. USB-Ladebuchsen, WLAN-Empfang sowie Ult­           bequem via App-Anwendung buchbar. Perspektivisch          Ein weiterer neuer Park & Ride-Platz wäre sinnvoller­
     Die bereits 2013 beschlossene umfassende Moder­         raschallsensoren, welche die Traktionen im Kupp­         könnten derartige flexible Lösungen in nachfrage­         weise nördlich der Stadtbahnhaltestelle »Busink­
     nisierung und Erweiterung der B-Wagen-Flotte, das       lungsbereich überwachen und noch mehr Sicherheit         schwachen Außenbezirken das klassische Linienan­          straße« (U43) für Fahrgäste aus Asseln, Husen und
     so genannte »B-Wagen-Projekt«, geht Ende 2021 in        bieten, kommen hinzu.                                    gebot auch tagsüber hochwertig ergänzen. Die Kos­         Kurl einzurichten. Auch an der Haltestelle »DO-Mar­

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"Motor der Verkehrswende" - Positionspapier von DSW21 - Nordstadtblogger
ten Bf«, an dem die Buslinien 460 und 480 künftig        mund. Zunächst müsste das konkrete Nachfragepo­
     im Zehn-Minuten-Takt verkehren und außerdem die          tenzial bei diesen Plätzen erhoben werden.
     Regionalbahn 43 hält, ist ein P&R-Standort angedacht,
     der für Autofahrer*innen aus Kirchlinde-Nord,            Den von der Stadt Dortmund aufgestellten »Master-
     Westrich und Marten relevant wäre: entweder              plan Mobilität 2030«, der mit acht Leitlinien und
     zwischen Bärenbruch und den Zu- und Auffahrten           Zielen den Rahmen für das künftige verkehrspoliti­
     zur Mallinckrodtstraße (OWIIIa) oder alternativ          sche Handeln in Dortmund definiert, haben wir aktiv
     direkt am Bahnhof »DO-Marten« an der Hangeney­           mitgestaltet. Um verschiedene Verkehrsarten sinn­
     straße platziert. Perspektivisch könnten ferner ein      voll und zukunftsgerichtet miteinander zu kombinie­
     Standort im Bereich Emscherallee / Energiecampus,        ren, sollen in allen Stadtbezirken in nächster Nähe
     der Autofahrer*innen aus Mengede und Nette den           zu wichtigen ÖPNV-Knotenpunkten so genannte
     Umstieg in die U47 ermöglicht, sowie ein Parkplatz       »Mobilstationen« entstehen. Mit Hilfe dieser dezen­
     im Bereich Springorumstraße / Rüschebrinkstraße          tralen Verknüpfungsstellen können die Bürger*innen
     eine stimmige Ergänzung darstellen. Letzterer könnte     die Wegeketten auf ihre eigenen Bedürfnisse zuge­
     nach der vorgesehenen Verlängerung der Stadtbahn­        schnitten individuell gestalten. Dazu sollen die Sta­
     linie U44 (siehe »Projekte bis 2030«) insbesondere       tionen ein breitgefächertes Angebot aus mietbaren
     durch seine Nähe zur B236 eine besondere Anreiz­         Fahrrädern und E-Scootern, Fahrradgaragen und
     wirkung entfalten.                                       -stellplätzen (Bike & Ride), Taxen sowie Car-Sharing-­
                                                              Angeboten vorhalten. Auch die Verknüpfung mit
     Die finale Umsetzung der zusätzlichen Park & Ride-       Park & Ride-Plätzen spielt in diesem Zusammen­
     Standorte fällt in die Zuständigkeit der Stadt Dort­     hang eine wichtige Rolle.
                                                                                                                        sich der zusätzliche Bedarf an Stadtbahnen auf vier       • Gleiches gilt für die Planung einer Verknüpfung
                                                                                                                        Fahrzeuge mit Kosten von insgesamt etwa 13 bis 14            von Wissenschafts-Campus und Stadtbahnlinie
                                                                                                                        Mio. € schätzen, die Jahr für Jahr Betriebs- und Ka­         U42 mit Hilfe der verlängerten H-Bahn: Als
     | 3. Projekte bis 2030                                                                                             pitalkosten in Höhe von 1,3 Mio. € auslösen. Hinzu           Anschlusspunkte kommen die Haltestellen
                                                                                                                        kommen die Personalkosten für 12 bis 15 zusätzli­            »Theodor-Fliedner-Heim« oder »Am Beilstück«
                   Ergänzend zu den kurzfristigen Maß­        ten Aufgabenträgern bereits ab 2022.                      che Fahrer*innen in Höhe von voraussichtlich rund            in Frage. Die Fahrgast-Verlagerung von der
                   nahmen haben wir zahlreiche Projekte                                                                 750.000 € pro Jahr.                                          Straße (Bus) auf die Schiene (Stadtbahn und
                   mit einem mittelfristigen Zeithorizont     Taktverdichtungen sind auf einzelnen Ästen auch im                                                                     H-Bahn) lässt ein hohes Nachfragepotenzial er­
                   im Blick, die insbesondere die Kapazi­     Stadtbahnnetz denkbar. Ihre Realisierung bedarf           Neben der Stadtbahn nimmt vor allem die »H-Bahn«             warten. Bei einer Anbindung an die Haltestelle
     täten auf den Hauptachsen spürbar steigern sollen.       aber wegen der dazu erforderlichen Erweiterung der        bei der Entwicklung des neuen Quartiers »Smart               »Theodor-Flieder-Heim« würde der neue Ein­
     Denn nur so kann die Verkehrswende in Dortmund           Fahrzeugflotte einen längeren zeitlichen Vorlauf.         Rhino« eine Schlüsselrolle ein. Genauso wie der              gang des Messezentrums verkehrlich besser
     gelingen und in eine nachhaltigere Zukunft führen.                                                                 Abzweig der Stadtbahn erscheint auch die H-Bahn-             angebunden werden und auch die Verbindung
                                                              Auf der Linie U43 haben wir im Kernbereich heute          Anbindung des neu zu entwickelnden Areals laut               von den Parkplätzen der TU Dortmund zum
     Wichtig dabei: Diese ambitionierten Ziele erfordern      bereits einen Fünf-Minuten-Takt. Gleiches ist auf         Machbarkeitsstudie bis 2029 realistisch und sinn­            Signal Iduna Park bei Großveranstaltungen
     zusätzliche Investitionen in Fahrzeuge, Personal         der U42 zwischen Hombruch und Grevel denkbar.             voll. Erste Analysen haben ergeben, dass die H-Bahn          nachhaltig gestärkt. Gleichzeitig könnte die
     und Infrastruktur. Zudem muss bei der Planung von        Dazu wären mindestens 20 Fahrzeuge und rund 30            für eine Achse vom S-Bahnhof Dorstfeld über                  Verknüpfung von H-Bahn und U42 die Busver­
     neuen Quartieren und Stadtentwicklungsprojekten          Fahrer*innen erforderlich, was einen Zusatzaufwand        »Smart Rhino« bis zum Hafen mit mehr als 4.000               bindungen und die S1-Strecke zwischen TU
     der ÖPNV von Beginn an eine zentrale Rolle einneh­       an Personalkosten in Höhe von 1,5 Mio.€ bedeutet.         Fahrgästen pro Tag ein geeignetes Verkehrsmittel ist.        und Dortmunder Innenstadt spürbar entlasten.
     men. Die entscheidenden Weichen dafür müssen wir         Der Aufwand für die Fahrzeugbeschaffung beträgt           Die Ansied­lung der FH bietet ein ausreichend großes         Die Investitionskosten für das Projekt werden
     bereits heute stellen.                                   65 bis 70 Mio. €, zusätzliche Kapital- und Betriebs­      Fahrgastpotenzial.                                           mit rund 30 Mio. € beziffert.
                                                              kosten belaufen sich auf rund 6,5 Mio. € pro Jahr.
     Hierzu zählen Taktverdichtungen auf vorhandenen                                                                       • Die neue H-Bahnverbindung soll »Smart Rhino«        • Die Planung der Stadt sieht eine Erweiterung
     Linien ebenso wie die Anlage neuer Linienwege.           Auf dem Gelände »Smart Rhino« sollen mit der An­                an den S-Bahn-Knotenpunkt Dorstfeld (Linien            des Technologieparks nach Westen vor. Die Er­
                                                              siedlung der Dortmunder Fachhochschule auf einem                S1, S2, S4) anbinden. Das Investitionsvolumen          schließung dieses Bereiches wollen wir früh­
     In die Reihe dieser Projekte fällt etwa eine »Signifi-   modernen Campus über 20.000 Studierende Raum                    für diese Anbindung liegt zunächst bei mehr als        zeitig mit einer Verlängerung der H-Bahn-Linie
     kante Taktverdichtung im Busbereich (City Takt)«.        finden. Darüber hinaus soll dort neuer Wohnraum                 100 Mio. €. Das Land NRW stellt für die Planung        um ca. 1.000 m bis zur Straße Im Weißen Feld
     Denn ein konsequenter Zehn-Minuten-Takt auf den          entstehen. Daraus ergibt sich ein hohes Fahrgast­               dieser H-Bahn-Anbindung bis Ende 2022 Förder­          sicherstellen. Für einen ersten Bauabschnitt
     elementaren Bus-Achsen würde die Leistungsfähig­         potenzial. Mit einer »Stadtbahn-Anbindung Smart                 gelder bereit.                                         kommt eine Erweiterung des Netzes bis zur
     keit des ÖPNV im Stadtgebiet auf ein neues Level         Rhino« kann das Verkehrsaufkommen in diesem                                                                            Straße Hauert in Betracht. In Abhängigkeit zur
     heben und zusätzliche Fahrgäste generieren. Voraus­      Areal umweltfreundlich und zukunftsweisend be­                Diese Maßnahme bietet Chancen für weitere                konkreten Entwicklung vor Ort wäre dies reali­
     setzung sind allerdings massive Investitionen in         wältigt werden.                                               Entwicklungsschritte: So könnte die H-Bahn im            sierbar ab 2028 bei Kosten von etwa 18 Mio. €.
     Fahrzeug-Kapazitäten sowie Personal und Infra­                                                                         weiteren Verlauf einen Anschluss zur U47 her­
     struktur, die eine dauerhaft gesicherte Finanzierung     Angedacht ist, dass die Stadtbahn ab der Haltestelle          stellen, das neue Hafenquartier an der Speicher­    Auch bei der Entwicklung eines Energiecampus
     zwingend erfordern.                                      »Heinrichstraße« von der U43/U44 in nordwestlicher            straße erschließen und weiter eine attraktive       im Bereich des Geländes der Kokerei Hansa in
                                                              Richtung in das neue Quartier abzweigt. Mit rund 1,6 km       Tangente zur U41 am Fredenbaum bilden. Ge­          Huckarde verfolgen wir das Ziel, von vorneherein
     Für die zentralen Buslinien 460 und 480 etwa würde       Länge und zusätzlichen Haltestellen könnte sie u. a.          prüft wird derzeit auch eine Verbindung mit der     eine attraktive und leistungsfähige ÖPNV-Anbindung
     dies einen jährlichen Aufwand in Höhe von 1,2 Mio. €     den geplanten neuen FH-Campus erschließen. Hier               H-Bahn in Richtung Hauptbahnhof.                    vorzusehen. In diesem Fall könnte die Stadtbahn­
     für Betriebs- und Kapitalkosten für neun zusätzliche     wird sie dann auch mit der H-Bahn vernetzt (siehe                                                                 linie U47 zur Emscherallee verschwenkt werden
     Busse bedeuten. Und 20 zusätzliche Fahrer*innen          nächstes Projekt). Der Förderantrag für die Planungs­         Daneben besteht die Möglichkeit, das »Smart         und gleichzeitig die Langsamfahrstrecke im Bereich
     müssten dafür das DSW21-Team verstärken – Kosten­        kosten wurde vom Land NRW bereits bewilligt. Der              Rhino«-Areal mit dem Wissenschaftscampus            des Gleiskreuzes Nette entfallen.
     punkt: etwa 1,1 Mio. € pro Jahr. Realisierbar wäre       Aufwand für den Gleisbau des Streckenabschnitts               rund um die TU und den Technologiepark zu ver­
     die Taktverdichtung in Abstimmung mit den beteilig­      ist heute noch nicht zu beziffern; wohl aber lässt            binden.

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"Motor der Verkehrswende" - Positionspapier von DSW21 - Nordstadtblogger
Um die künftigen verkehrlichen Anforderungen be­        zung für den Haltestellenumbau ist ein von der           Der skizzierte technologische Fortschritt, mit dem     tels einer H-Bahnlinie vom Airport zu einem Halte­
     wältigen zu können, sind außerdem zielgerichtete        Stadtverwaltung zu erarbeitendes stimmiges Ge­           auch unterschiedliche Wechselwirkungen einher          punkt einer Regionalbahnlinie. Diese Überlegungen
     Erweiterungen bzw. Verlängerungen des Schienen-         samtkonzept (»Hellweg-Konzept«), das sämtliche           gehen können, sollte in jedem Fall spätestens nach     sind noch in einem sehr frühen Planungsstadium
     Netzes der Stadtbahn unumgänglich. Bereits in der       Verkehrsflüsse in diesem Bereich im Hinblick auf         2030 durchgängig zu einer »Taktverdichtung im          und müssten durch umfangreiche Vorarbeiten sowie
     Planung befindet sich daher die »Verlängerung der       Verkehrssicherheit und moderne Stadtentwicklung          Stadtbahn-Bereich (City-Takt Plus)« führen, die        ggf. Machbarkeitsstudien auf Realisierbarkeit und
     Stadtbahnlinie U44« von der heutigen Endhaltestelle     gänzlich neu regelt. Dabei ist für die Herstellung der   konkret einen Fünf-Minuten-Takt auf den nachfrage­     Förderfähigkeit geprüft werden. Zeithorizonte oder
     »Westfalenhütte« bis zur Warmbreitbandstraße, um        Barrierefreiheit der Straßenquerschnitt neu zu ord­      starken Stadtbahn-Linien U41, U42 (sofern noch         Kostengrößenordnungen können deshalb aktuell
     eine direkte Stadtbahn-Anbindung des stetig wach­       nen: Für barrierefreie Seitenbahnsteige müssten die      nicht bereits eingeführt) und U43 garantiert. Dieses   nicht genannt werden.
     senden Logistikzentrums sicherzustellen. Die Stadt­     Gleise zum Straßenrand verlegt werden.                   neue Leistungsniveau ist aber auch mit massiven
     bahn-Verlängerung trifft schon heute auf ein garan­                                                              Investitionen in neue Fahrzeuge sowie Personal         Ein Dekaden-Projekt ist der Bau eines »Stadtbahn-
     tiertes Fahrgastpotenzial. Sie würde gleichzeitig die   Diese Maßnahmen sollen in den nächsten zehn              verbunden. DSW21 kalkuliert dabei mit bis zu 35        tunnels im Bereich Innenstadt-Ost«. Dieser neue
     bestehenden Busverkehre spürbar entlasten.              Jahren das Leistungsangebot des ÖPNV qualitativ          zusätzlichen Stadtbahnwagen.                           Innenstadttunnel Ost würde aus südlicher Richtung
                                                             und quantitativ spürbar verbessern. Kurze Wege zur                                                              gespeist werden aus der Linie U41 ab Karl-Liebknecht-­
     Der Bau dieser Strecke könnte ab 2025 beginnen.         Haltestelle und kurze Takte der Busse und Bahnen         Da die Lebensdauer von Stadtbahnen begrenzt ist,       Straße oder/und aus der Linie U45 ab Markgrafen­
     Dabei erwarten wir Baukosten in Höhe von etwa 35        gewährleisten, dass unsere Fahrgäste sich in den         muss schon ab der zweiten Hälfte dieser Dekade         straße und in einem Bogen (Deggingshöfe, möglicher
     Mio. €. Perspektivisch sehen wir zudem in der weite­    Verkehrsmitteln von DSW21 schnell und umwelt­            der »Ersatz der 47 Niederflurbahnen (NGT8)« vor­       Umsteigepunkt zur S4 am geplanten S-Bahn-Halt
     ren Fortführung der U44-Trasse bis nach Kirchderne      schonend in Dortmund bewegen können.                     bereitet werden. Die 47 Fahrzeuge wurden zwischen      Kronprinzenstraße, Kaiserstraßenviertel, möglicher
     erhebliche Potenziale. Auf diesem Wege würde so­                                                                 den Jahren 2007 bis 2012 angeschafft und sind aus­     Umstieg U43 an der Lippestraße, Gerichtsviertel)
     wohl das Logistikzentrum auf dem alten Sinteranla­      Zusammengefasst ergibt sich für die in diesem            schließlich auf der Ost-West-Strecke auf den Linien    zum Hauptbahnhof geführt. Ein solcher Tunnel wür­
     gen-Areal angeschlossen als auch eine direkte Ver­      Kapitel 3 genannten mittelfristigen Projekte, die        U43 und U44 unterwegs. Sie werden etwa ab 2032         de nicht nur für eine Entlastung des bestehenden
     knüpfung mit der Stadtbahnlinie U42 und der Regio­      bis 2030 realisiert werden können, ein Mehrbedarf        zu ersetzen sein. Durch die Anbindung von »Smart-      Tunnels 1 zwischen Markgrafenstraße und Haupt­
     nalbahn hergestellt.                                    an neun Bussen und 24 Stadtbahnwagen – wobei             Rhino« mit der U43, die Verlängerung der U44 Rich­     bahnhof sorgen, sondern könnte auch neue Gebiete
                                                             allein letztere mit Anschaffungskosten in Höhe von       tung Westfalenhütte und den zukünftig verstärkten      wie z. B. die »Deggingshöfe« oder das Kaiserquartier
     Eine viel Geld und Geduld erfordernde Herausforde­      84 Mio. € verbunden sind. Der Anstieg der jährlichen     Einsatz von Zwei-Wagen-Zügen auf beiden Linien         verkehrlich erschließen und eine direkte Verbindung
     rung für den Dortmunder Stadtbahnverkehr sind der       Betriebs-, Kapital- und Personalkosten beläuft sich      entsteht schon früher ein zusätzlicher Bedarf. Sol­    zum Hauptbahnhof schaffen. Bei Großveranstaltun­
     barrierefreie Ausbau und die »Neugestaltung der         auf insgesamt 12,3 Mio. €. Die Investitionskosten für    len die Takte eingehalten werden, sind zusätzliche     gen (BVB, Westfalenhallen) würden neue Optionen
     U43-Stadtbahn-Haltestellen« östlich der Haltestelle     die skizzierten H-Bahn-Projekte liegen bei mehr als      Fahrzeuge aber auch dann nötig, wenn weitere Ab­       für die Entzerrung und Führung der Fahrgastströme
     »Funkenburg« entlang des Hellwegs sowie im Ab­          148 Mio. €.                                              schnitte des Hellwegs in Tempo 30-Zonen umge­          entstehen. Und in der östlichen Innenstadt würden
     schnitt zwischen Dorstfeld und Marten. Vorausset­                                                                wandelt werden. Der Zeit- und Kostenrahmen kann        hochwertige Umsteigepunkte im Schienennetz neu
                                                                                                                      aktuell noch nicht beziffert werden.                   geschaffen.

                                                                                                                      Die »Anbindung des Dortmund Airport« an die            Im Vorfeld wären umfangreiche Vorarbeiten wie
     | 4. Projekte nach 2030                                                                                          Schiene ist eine wichtige Aufgabe. Mögliche Szena­     Machbarkeitsstudien, Trassenuntersuchungen etc.
                                                                                                                      rien sind hier eine Anbindung über eine verschwenkte   nötig, sodass aktuell keine konkreteren Aussagen zu
                 Die Verkehrswende und das umweltpoli­       bekannten »Platooning« – quasi automatisch in            Regional- oder S-Bahn (beispielsweise die RB59),       Zeithorizonten und Kostengrößenordnungen
                 tische Ziel der CO2-Neutralität des Ver­    sehr engem Abstand hintereinanderfahren.                 die gleichzeitig auch das Gewerbegebiet im Norden      getroffen werden können. Sollte die Machbarkeit
                 kehrssektors bis zum Jahr 2050 erfor­                                                                Holzwickedes an das Bahnnetz anschließen würde,        festgestellt werden, sind kurzfristig die Trassen
                 dern Projekte, die über das Jahr 2030 hi­   Mit dieser Neugestaltung des Stadtbahnverkehrs           über eine Schnellstrecke einer Stadtbahn oder mit­     zu sichern.
     nausgehen, die aber bereits heute diskutiert und auf    ließe sich die Attraktivität des Angebots merklich
     den Weg gebracht werden müssen. Dabei werden            steigern und die Leistungsfähigkeit des ÖPNV auf
     Dimensionen deutlich, die sowohl einen politisch-       unseren wichtigsten Linien auf ein gänzlich neues
     gesellschaftlichen Konsens als auch eine gemein­        Level heben. Dichtere Taktfolgen auf der Strecke
     sam zu lösende wirtschaftliche Herausforderung          werden dann möglich, und insbesondere in den vom
     darstellen.                                             Platz her limitierten Tunnelröhren könnten mehr
                                                             Fahrzeuge mehr Fahrgästen Raum bieten. Dies gilt
     Mit der Anschaffung der neuen Stadtbahn-Fahrzeuge       vor allem für den heute restlos ausgelasteten Tun­
     (siehe »B-Wagen-Projekt«) und deren Ausstattung         nelabschnitt zwischen der Markgrafenstraße und
     mit Überwachungssensorik stoßen wir aber in jedem       der Leopoldstraße, in dem die Anwendung neuer, sich
     Fall einen Prozess an, der perspektivisch zum           aktuell in der Entwicklung befindlicher Zugsiche­
     »Automatisierten Fahren« führen könnte. Konkret         rungstechnik den Einsatz zusätzlicher Züge erlaubt.
     wollen wir die neuen Stadtbahnen analog zum tech­       Zugleich könnten die einzelnen Fahrzeuge bei einem
     nologischen Fortschritt sukzessive mit immer mehr       vollautonomen Fahren durch den Wegfall des physi­
     Assistenzsystemen nachrüsten, so dass sie sich          schen Aneinander-Kuppelns deutlich flexibler und
     insbesondere in den vom normalen Straßenverkehr         nachfrageorientierter eingesetzt werden. Mit ent­
     abgekoppelten, unterirdischen Streckenabschnitten       sprechender IT-Unterstützung ist sogar eine kurz­
     nahezu ohne direktes menschliches Mitwirken             fristige und unmittelbar auf Fahrgastströme rea­
     fortbewegen können. Dazu müssen verschiedene            gierende Umdisponierung einzelner Wagen denkbar.
     Sensorsysteme an den Bahnen wie Kamera, Radar,          Es ist ebenfalls mit einem vielfältigeren Linien-An­
     Ultraschall und Lidar miteinander kombiniert werden,    gebot sowie signifikanten Zeitersparnissen durch
     deren Daten in einem zentralen, mit der Signaltech­     den praktischen Wegfall von Wendezeiten zu rech­
     nik gekoppelten Steuerungssystem zusammenlau­           nen. So würden wir gerade im stark frequentierten
     fen. Die einzelnen miteinander vernetzten Fahrzeuge     Innenstadtbereich eine neue Ära des Stadtbahn-
     können dann – ähnlich dem aus dem Lkw-Bereich           Verkehrs einläuten.

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"Motor der Verkehrswende" - Positionspapier von DSW21 - Nordstadtblogger
Antriebsarten                                                                                                      Übrigens: Selbst wenn DSW21 ab sofort ausschließ­        ten Einfluss auf die Immissionen innerhalb unserer
                                                                                                                        lich E-Busse kaufen würde, wären noch bis 2032           Stadt hat, bis zum Jahr 2030 auf weitere 90 % bezif­
                                                                                                                        Dieselfahrzeuge im Einsatz. Daher haben wir im           fert. Wir kommen allerdings schon von einem sehr
                                                                                                                        Projekt die Emissionsreduzierung, die einen direk­       niedrigen Niveau!
     Damals …

     … war keinesfalls alles besser. Die politische und        DSW21 hat nie die vorgeschriebene, sondern stets
     gesellschaftliche Diskussion war in der Vergangen­        die höchste verfügbare Emissionsklasse gekauft,          Infrastruktur …
     heit zunächst durch die Feinstaub- und später durch       war Vorreiter bei der Installation von Harnstofftank­
     die Stickoxid-Problematik geprägt. Die Fahrzeugin­        stellen und fährt seit vielen Jahren eine der moderns­   … wird nie wieder so unkompliziert sein wie heute.          • Lastmanagementsysteme, um kostentreibende
     dustrie reagierte mit Partikelfiltern gegen Feinstaub     ten Busflotten in Deutschland mit Emissionswerten,       Denn Treibstoff zu tanken, in unserem Fall Diesel, ist         Lastspitzen gering zu halten
     und mit sogenannten SCRT-Systemen (Katalysator            die deutlich unter dem Durchschnitt der im Branchen­     einfach und fast überall ohne hohe Infrastruktur­              → Steht der Bus lange, kann er langsam gela­
     plus Partikelfilter), die sowohl gegen Feinstaub als      verband VDV organisierten Verkehrsunternehmen            kosten möglich. Strom zu tanken, ist schon kompli­             den werden; ist die Standzeit kurz, muss eine
     auch gegen Stickoxide wirken. Parallel dazu haben         liegen. Von Experimenten mit elektrisch angetrie­        zierter. Man braucht eine Ladeinfrastruktur. Für den           Schnellladung möglich sein.
     die Hersteller Motoren verkleinert und vereinheit­        benen Vorserienfahrzeugen hat DSW21 Abstand              privaten Pkw mag die Ladesäule am Stellplatz ne­
     licht, um dem CO2-Ausstoß zu begegnen, denn der           genommen. Ihre Batterieleistung und damit die            ben dem Haus oder auf dem öffentlichen Parkplatz            • Ein Betriebshofmanagementsystem für die Be­
     steigt und fällt je nach Kraftstoffverbrauch. Diese       Reichweite waren zu gering. Dabei haben wir immer        ausreichen. Ein Verkehrsunternehmen wie DSW21                  reitstellung der Fahrzeuge
     Maßnahmen reichen allerdings nicht aus, um die            die Haltung vertreten: Wir warten ab, bis serienreife    mit mehr als 170 Bussen hat völlig andere Anforde­
     CO2-Vorgaben der EU für die Fahrzeugflotten der           emissionsfreie Fahrzeuge auf dem Markt sind und          rungen. Wir sind Industriekunde mit einem giganti­          • Flottenvergrößerung, um Ineffizienzen auszu­
     Verkehrsunternehmen einzuhalten.                          beschaffen diese sodann.                                 schen Strombedarf, hohen Ansprüchen an eine zu­                gleichen
                                                                                                                        verlässige Ladeinfrastruktur und folglich immensen             → Hintergrund: Aktuell hat DSW21 Solo- und
                                                                                                                        Investitionskosten für deren Errichtung.                       Gelenk-Dieselbusse. Jeder Bus kann überall
                                                                                                                                                                                       fahren, ist binnen drei Minuten vollgetankt und
     Heute …                                                                                                            Die Umstellung von einer Diesel- auf eine E-Bus-               wieder einsatzbereit. Eine gemischte oder reine
                                                                                                                        Flotte zieht darüber hinaus eine komplette Umstel­             E-Flotte ist ungleich komplexer.
     … ist keinesfalls alles optimal. Gewiss, in den mit       Denn Letztere gelten, im Gegensatz zu Dieseln, als       lung sämtlicher betrieblicher Abläufe nach sich.
     Blick auf Immissionen besonders sensiblen Innen­          schadstoffarm. Tatsächlich würden wir maximal 55
     stadtbereichen ist DSW21 fast ausschließlich auf          Diesel- und mindestens 45 schadstofffreie E-Busse           • Reichweiten-gemäße Einteilung der Fahrzeuge
     elektrisch betriebenen Stadtbahnlinien unterwegs.         bestellen. Auf Gas-Busse würden wir verzichten.
     Die Wagen werden mit 100 % Ökostrom betrieben.
     Busse fahren im Dortmunder Stadtgebiet außerhalb          Da die Kosten für die Entwicklung neuer und nach­
     der City. Unsere Flotte erfüllt mittlerweile beinahe      haltigerer Antriebstechnologien extrem hoch sind,        Wasserstoff …
     komplett die EURO VI-Norm. In besonders belasteten        wird der Massenmarkt das tatsächliche Angebot
     Bereichen setzen wir ausnahmslos EURO VI-Fahr­            triggern. Massenmarkt bedeutet: Pkw und Lkw.             … klingt heute noch wie eine Verheißung, könnte              lastzügen ist nicht sinnvoll, weil die zigfache
     zeuge ein. Wichtig ist an dieser Stelle auch der Hin­     Einig sind sich alle Expert*innen dahingehend, dass      aber im Laufe dieser Dekade für viele Probleme die           Menge an Tankzügen erforderlich wäre.
     weis, dass EURO VI bei Bus und Lkw nicht mit Euro 6       es mindestens in den kommenden 10 bis 15 Jahren          Lösung bringen. Die Energieversorgungsunternehmen
     beim Pkw vergleichbar ist – und somit unsere Flotte       – dieser Zeitraum beschreibt in etwa die Lebenser­       in der 21-Gruppe wirken daran mit, dass Wasser­             • Ab einem Gewicht von drei Tonnen unterliegt
     auch nichts mit dem Pkw-Dieselskandal zu tun hat.         wartung eines Busses im DSW21-Dauereinsatz –             stoff, insbesondere grüner Wasserstoff, in unserer             die Lagerung hohen Sicherheitsauflagen, weil
                                                               mehrere Technologien parallel geben wird: Verbren­       Heimat genutzt werden kann. Offen ist derzeit, welche          Wasserstoff hochexplosiv ist. Die bewährte
     Klar ist aber eben auch: Weil die Hersteller die Ein­     nungsmotoren, E-Mobilität, aber auch »Range Ex­          Branche die auf absehbare Zeit knappe Ressource                DSW21-Strategie, durch Vorratslagerung in
     haltung der EU-Vorgaben mit der Verbrennungstech­         tender« zur Reichweitenverlängerung, angetrieben         »grüner Wasserstoff« primär nutzen kann. Mitunter              Tanks bis zu drei Wochen ohne Nachbelieferung
     nologie nicht gewährleisten können, führt an der          voraussichtlich mit Wasserstoff. Reine Wasserstoff­      wird aufgrund des schleppenden Ausbaus der Er­                 mit Diesel das volle Angebot fahren zu können,
     E-Mobilität kein Weg vorbei. Die früheren Probleme        fahrzeuge mit Brennstoffzellen werden zunächst nur       neuerbaren Energien die Herstellung von blauem                 wäre nicht umsetzbar. Bei großen Abnahmemen­
     mit Feinstaub und Stickoxiden sind technisch abge­        in kleinerem Umfang zum Einsatz kommen können.           oder türkisem Wasserstoff als Brückentechnologie               gen bietet sich ein Anschluss an das überörtliche
     arbeitet, die CO2-Vorgaben allerdings sind beim           Wird jedoch – wie derzeit gefordert – im Laufe dieses    notwendig sein. Für eine Nutzung im Verkehr bietet             Leitungsnetz an. Pipelines zu bauen, erfordert
     jetzigen Stand der Technik nur durch die Einführung       Jahrzehnts eine landesweite Infrastruktur zur Ver­       Wasserstoff jedenfalls erfreuliche Perspektiven.               aber einen langen Planungs- und Genehmigungs­
     von E-Bussen zu erfüllen. Dies beugt auch schon           sorgung mit Wasserstoff aufgebaut, werden auch                                                                          vorlauf. Der Transport von Wasserstoff in Gas­
     dem nächsten Thema vor, das unweigerlich kommen           reine Wasserstofffahrzeuge verstärkt zum Zuge            Der große Vorteil von mit Wasserstoff betriebenen              leitungen ist ebenfalls noch nicht gesichert,
     wird: dem Lärmschutz.                                     kommen. Dabei handelt es sich letztendlich aber          Fahrzeugen ist deren hohe Reichweite bei gleichzei­            obwohl die Nutzung der Stärken der bereits be­
                                                               auch um E-Fahrzeuge mit kleiner Batterie und             tiger Emissionsfreiheit. Allerdings wirft Wasserstoff          stehenden Gasinfrastruktur das entscheidende
     Die rechtliche Grundlage, nach der wir uns als Ver­       Brennstoffzellen, die dauerhaft Energie erzeugen         als Energieträger auch erhebliche Probleme auf, die            Schlüsselelement für den Aufbau einer Wasser­
     kehrsunternehmen richten müssen, ist die Clean            und diese in den Batterien zwischenspeichern.            im Rahmen der Entwicklung von Wasserstofffahr­                 stoffwirtschaft sein könnte.
     Vehicle Directive (CVD). Sie gibt vor, dass wir weiter­                                                            zeugen noch zu lösen sind. Dies gilt insbesondere
     hin maximal 55 % EURO VI-Busse kaufen dürfen, bei         Welche Fahrzeuge wo zum Einsatz kommen, ist              für folgende Themen rund um Produktion, Transport           • Notwendigkeit einer teuren Betriebstankstelle,
     der Neubeschaffung von Fahrzeugen aber eben auch          primär abhängig von den Anforderungen des Kunden         und Lagerung von Wasserstoff, die Stand heute noch             um den Wasserstoff in angemessener Zeit von
     eine Quote von mindestens 45 % schadstoffarmen            und der Kundin. Letztlich ist die erforderliche Reich­   zu bearbeiten sind:                                            den Tanks in die Fahrzeuge zu bringen. Ganz
     bzw. schadstofffreien Fahrzeugen (je 22,5 %) erfüllen     weite das entscheidende Kriterium. DSW21 geht                                                                           konkret: Für die DSW21-Flotte würde alleine die
     müssen. Schon im Jahr 2025 wird sich dieses Ver­          technologie- und ergebnisoffen in diese Phase, die          • Wasserstoff ist beim Zukauf als Kraftstoff               Tankstelle zwischen fünf und zehn Mio. € kosten.
     hältnis jedoch von 55:45 in 35:65 ändern.                 auf dem Weg zu den Antriebstechnologien der Zu­                doppelt so teuer wie Diesel.
                                                               kunft ein Übergangs-Zeitalter darstellt. Wer heute                                                                Die Lösung all dieser Problemstellungen braucht
     Einmal ganz konkret: Würde DSW21 heute den Kauf           prognostizieren will, welche Technologie sich letzt­        • Wasserstoff hat ein wesentlich größeres            Zeit. Klar erkennbar ist, dass Verbrennungsmotoren
     von 100 neuen Bussen beschließen, könnten wir 55          lich durchsetzen wird, müsste die Zukunft in der               Volumen als Diesel bei gleichem Energiegehalt.     allmählich auslaufen. E-Mobilität hält Einzug; im
     Diesel- sowie 22,5 E- und 22,5 Gas-Busse bestellen.       Glaskugel sehen können.                                        Eine Belieferung von großen Flotten mit Tank­      zweiten Schritt mit einer Reichweitenverlängerung

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"Motor der Verkehrswende" - Positionspapier von DSW21 - Nordstadtblogger
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