Mündig werden FHS St.Gallen Veränderung gestalten - Evangelisch-reformierte Landeskirche beider ...
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magnet Kirchenblatt für die Evangelisch-reformierten Kirchgemeinden beider Appenzell AZB 9100 Herisau Februar 2020 Nr. 2 107. Jahrgang llen FHS St.Ga n ng gestalte Veränderu Seite 15 mehr auf mündig werden
Biblische Betrachtung Anspruchsvoll und nicht hoffnungslos Diese Kommunikation ist das an- spruchsvollste Unternehmen, das je jemand in Angriff genommen hat. Ein ganzes, kleines Volk wurde zu diesem Zweck erwählt, berufen und über viele Jahrhunderte in die Schule ge- nommen. Das Volk Israel wurde zu dem Volk, das durch seine leidvollen und seine befreienden Erfahrungen gelernt hat, was es heisst, dem Schöp- fer des Himmels und der Erde zu die- nen. In der Folge wurde das jüdische Volk dann zum Lehrmeister vieler an- derer Völker. Von ihm haben Milliar- den von Menschen zu beten gelernt, von ihm sind sie hineingenommen worden in die Hoffnung auf ein Reich der vollkommenden Gerechtigkeit. In hunderte von Sprachen übersetzt Die glücklich gelungene Kommunikation: Detail aus dem Glas- zeugt jetzt die Bibel davon, wie viel- fenster von Marc Chagall in der Kathedrale von Chichester zum schichtig und komplex das ist, was der Schöpfer den Psalm 150. Foto von Jules und Jenny, Lincoln, Wikimedia Commons. Menschen mitteilen will. Aber auch davon, dass diese anspruchsvolle Kommunikation gelingen kann. Kommunikation ist anspruchsvoll – und immer um- Während 2000 Jahren, in ganz verschiedenen sozi- stritten. Das merken jetzt die Zeitungen, wenn sie alen und politischen Umfeldern, haben Mose, David Abonnenten verlieren, rascher als die Kirchen Mit- und die Propheten ins Wort gefasst, was das Volk Israel glieder, aber auch Radio und Fernsehen, wenn sie mit seinem Gott erlebt und erkannt hat. Wunderbar trotz staatlicher Protektion hart kämpfen müssen, liebevolle Geschichten, schrecklich grausame Erzäh- damit die junge Generation nicht ganz abwandert zu lungen, vorbildlich humane Gesetzestexte, präzise An- Facebook, Instagram und Youtube. leitungen für ein gottesdienstliches Leben rund um ein architektonisch raffiniert ausgestaltetes Heiligtum, Wie anspruchsvoll Kommunikation ist, zeigt aber vor aber auch philosophierende Schriften oder ein schil- allem das Paradebeispiel: Der Wille des Schöpfers des lernd schönes Liebeslied – in vielen, vielen Formen Himmels und der Erde, sich dem ganzen Menschenge- will der Schöpfer des Himmels und der Erde den Men- schlecht verständlich zu machen. Gewiss, das ist ein schen verständlich machen, warum er das tut, was er unfassbar hoher Anspruch! Warum ist die Natur so tut, und warum vieles uns Sterblichen noch unbegreif- wunderbar schön, wenn die Berge im Abendlicht lich bleiben muss. Besonders die 150 Psalmen zeugen leuchten oder wenn ein junges Kälblein auf seine zit- davon, wie gefährdet, aber auch wie beglückend diese ternden Beine steht? Und warum ist sie so grausam, Kommunikation ist – und wie sie am Ende gelingt! Die wenn ein Waldbrand tausenden von Tieren einen qual- letzten fünf Psalmen sind nichts anderes mehr als ein vollen Tod bringt, oder wenn ein Tumor eine Mutter jubelndes, helles, überreiches Lob! von ihren Kindern reisst? Warum? Warum lohnt es sich So sind wir alle gerade in unserer Zeit wieder geru- trotzdem, zu lieben und sein Leben zu verschenken? fen, bescheidener zu werden und wieder neu zu ler- Das will der Schöpfer des Himmels und der Erde den nen, wie anspruchsvoll, aber auch wie fröhlich und Menschen erklären. So dass sie nicht nur Marionetten hoffnungsvoll es ist, wenn wir wirklich kommunizie- sind in seiner Hand, aber auch nicht nur seine Knechte, ren – auf den Grundlagen, die der Schöpfer des Him- die blind gehorchen. Sondern seine Kinder, die hinein- mels und der Erde dafür gelegt hat. wachsen in das, was er als ihr Vater im Himmel mit ihnen teilen will. Bernhard Rothen, Pfarrer in Hundwil MAGNET Nr.2/2020 2
Editorial Liebe Leserin, lieber Leser Impressum Zwei Themen, wo eine klare Haltung in Sachen christlicher Weltanschauung viele bewogen haben, sich hinzusetzen und Kirchenblatt für die Evan- gelisch-reformierten Kirch- ihre Meinung kund zu tun, haben uns auch im Appenzeller- gemeinden beider Appenzell land beschäftigt. (erscheint monatlich) Herausgegeben im Auftrag Da ist zum einen auf kantonaler Ebene die Streichung des Heinz Mauch-Züger, Redaktor der Synode der Evangelisch- Wortes «Gott» aus der Präambel der Kantonsverfassung und reformierten Landeskirche beider Appenzell zum anderen auf nationaler Ebene die Forderung nach der Redaktionskommission «Ehe für Alle». Carlos Ferrer, Grub-Eggersriet Beide Bereiche betreffen althergebrachte Wertefelder. Sie (cf); Judith Husistein, Stein (jh); Isabelle Kürsteiner, Walzenhau- stellen scheinbar sichere Verhältnisse in Frage. Entsprechend sen (iks); Jonathan Németh, schnell erreichen die Emotionen eine Intensität, die sich in der St.Gallen (jn); Annette Spitzen- berg, Reute-Oberegg (as); entsprechenden Wortwahl niederschlägt. Karin Steffen, Schachen bei In dieser Magnetausgabe wollen wir kein Öl in bereits mehr Reute (ks); Lars Syring, Präs., Bühler (sy) oder minder lodernde Flammen giessen. Wir möchten etwas Redaktion dazu beitragen, wie Einstellungen, Haltungen entstehen und Heinz Mauch-Züger (hmz) Steinbruggen wie sie beeinflusst werden. 9063 Stein Und wir möchten deutlich machen, dass Verschiedenheit Tel. 071 278 74 87 Fax 071 278 74 88 zwar nicht ganz einfach ist, jedoch gewiss keine Schwäche. magnet@ref-arai.ch Einigkeit macht stark. Die christliche Einigkeit findet sich im Magnet-Download Bekenntnis zu Demjenigen, der als Jude das Christliche www.ref-arai.ch angestossen hat. Eine Geschichte der Differenzen – und der Fä- Produktion Appenzeller Druckerei AG, higkeit oder Unfähigkeit damit umzugehen – von Anfang an. 9100 Herisau Toleranz braucht einen Grund, der trägt. Einen Boden, auf Adressänderungen melden Sie bitte direkt der örtlichen dem jede und jeder aufrecht stehen kann und sich geerdet fühlt. Kirchgemeinde Hier erzählt die Geschichte des Christentums manch Grässli- WEMF ches und gleichzeitig manch Ermutigendes. Das Ermutigende Beglaubigte Auflage 3300 Magnet online ist meistens nicht so spektakulär wie das Grässliche. Vor allem www.magnet.jetzt in einer Gesellschaft, in welcher der Wohlstand und nicht die tägliche Existenzgefährdung das grösste Problem darstellt. Heute wissen wir nicht, wie es mit den beiden eingangs er- wähnten Themen enden wird. Wir wissen, dass es Menschen gibt, welche die herkömmlichen Denkansätze und die damit jeweils verbundene Praxis als überholt, erniedrigend und unmenschlich erleben und einschätzen. Als Christen sind wir eingeladen, mitzugestalten und Wege mitzugehen, die wir sonst nicht gehen würden. Es ist diese jesu- anische «Unlogik», die ganz einfach davon ausgeht, dass wir nichts zu verlieren, jedoch immer eine Menge zu gewinnen haben. Das ist der Boden auf dem wir stehen. Das macht die Dinge nicht einfacher – doch leichter sollten sie werden. Titelbild: Jonathan Németh 3 MAGNET Nr.2/2020
Thema Christliche Werte im Wandel der Zeiten Das Christentum ist auf dem Boden des Judentums und seiner Werte entstanden. Jesus war Jude und Zur Zeit Jesu gab es nicht hat innerjüdische Diskussionen geführt. Am Bekann- testen sind die 10 Gebote. Bereits das erste Gebot nur die 10 Gebote, setzt eine Wegmarke: «Ich bin JHWH dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat, dem Sklavenhaus, du sondern insgesamt 613. sollst neben mir keine anderen Götter haben.» Jesus erweist sich als Hillel nahe, wenn er auf die Ant- Ursprünge wort, welches das wichtigste Gebot sei, mit dem Dop- Das zeigt auf, dass dieses Gebot in einer polytheistisch pelgebot der Liebe antwortet (Mk 12, 28ff). Doch geprägten Zeit wurzelt, und dass Befreiung aus der wenn wir die Bergpredigt anschauen, sehen wir auch Sklaverei kennzeichnend war für JHWH. Die 10 Ge- eine ganz radikale Seite von Jesus (Mt 5–7). Da ver- bote wurden im Christentum übernommen, fanden schärft Jesus Gebote und sagt ganz autoritär: «Ihr habt Eingang in die Katechismen aller Kirchen. Doch Ge- gehört, dass euch gesagt worden ist, ich aber sage bote wurden konfessionell unterschiedlich interpre- euch …» Z.B. weitet er das Gebot, nicht zu töten, auch tiert: «Du sollst dir kein Bildnis machen» hat in der auf Gefühle des Zorns, auf ausgesprochene Beschimp- orthodoxen Kirche mit ihrer Ikonentradition eine an- fungen aus. Eine wahrlich aktuelle Auslegung, wissen dere Deutung erfahren als in der reformierten Kirche. wir doch, dass Worte töten können. Im August 2017 nahm sich die 13-jährige Céline aus Spreitenbach das Jesuanische Ethik Leben, sie konnte dem andauernden Cybermobbing Zur Zeit Jesu gab es nicht nur die 10 Gebote, sondern nicht mehr standhalten. Jesus macht deutlich, dass Tö- insgesamt 613. Da erhob sich die Frage: sind sie alle ten bereits früher beginnt: bei Gedanken, Gefühlen, gleichwertig? Streitgespräche sind überliefert, in de- die zu Worten werden, zu Hassaufrufen und im Töten nen Jesus und die Pharisäer um die richtige Interpreta- münden können. Viel von der jesuanischen Ethik fin- tion ringen. Sie waren die damaligen Frommen, die ein den wir in diesen drei Kapiteln, auch das Gebot der Feindesliebe. Daneben hat Jesus gewisse Gebote gross- zügig interpretiert. Er heilte am Schabbat und liess Viel der jesuanischen Ethik seine Freunde Ähren lesen. Er begründete dies, indem er sagte: «Der Schabbat ist für den Menschen da, nicht kommt zum Ausdruck durch der Mensch für den Schabbat.» Anders ausgedrückt: das Gebot soll dem Menschen dienen, indem es ihm sein Leben. Erholung und Heilung verschafft, nicht aber die Stil- lung des Hungers verwehrt. besonders ernsthaftes, gottgefälliges Leben führten. Es gab zwei Schulen, die des gestrengen Schammai und die des Hillel. Es wird berichtet, dass ein Konvertit Schammai fragte, ob er ihm die Tora (die 613 Gebote, enthalten in den ersten fünf Büchern Mose) erklären könne, während er auf einem Bein stehe. Schammai jagte ihn schimpfend davon. Der gütige Hillel hingegen antwortete: «Was dir nicht lieb ist, das tue auch dei- nem Nächsten nicht. Das ist die ganze Tora und alles andere ist nur die Erläuterung; geh und lerne sie.» Diese Antwort ist insofern interessant, als die goldene Regel auch von Jesus zitiert wird in der Bergpredigt (Mt 7, 12). Man findet sie in allen grossen Religionen, ob monotheistisch wie Christentum, Judentum, Islam und Baha’i oder nicht (Hinduismus, Buddhismus). MAGNET Nr.2/2020 4
Thema Christentum und Ethik in der Kirchengeschichte Abbildungen (ausgewählt von Annette Spitzenberg) Von einer kleinen Bewegung wurde das Christentum Für viele Entscheidungen gibt es keine eindeutige biblisch- 380 zur Staatsreligion im römischen Reich. Christliche christliche Lösung. Es gilt, gemeinsam Entscheidungen zu treffen, die dem Grundsatz der «christlichen Liebe», also dem Werte prägten bald einmal Europa. Wenige waren so Respekt vor dem Anderen, nahe kommen. Irrtum ist auch radikal in der jesuanischen Nachfolge wie oben be- hier nicht ausgeschlossen. schrieben: Verpflichtung zu Armut, Gewaltlosigkeit, manche zur Ehelosigkeit, Demut und gelebter Liebe. Immer wieder gab es Bewegungen und Aufbrüche, die sich dieser radikalen Ethik verschrieben, Wüstenväter Viel der jesuanischen Ethik kommt zum Ausdruck und -mütter, Franz von Assisi, der sich demütig bei ei- durch sein Leben. Er stieg aus seinen familiären Bin- nem Mitbruder entschuldigte für seine schlechten Ge- dungen aus, übernahm nicht wie sonst für den ältesten danken. Es gab sie, die Menschen, die in der Nachfolge Sohn üblich das Geschäft des Vaters, sondern zog als Jesu Grenzen überschritten und die Gesellschaft trans- mittelloser Wanderprediger umher, heilte Menschen, formierten, ethische Impulse gaben, die nachhaltig bildete eine Lebensgemeinschaft, die so bunt und un- wirkten. Auch Konfessionen gaben unterschiedliche gewöhnlich war, dass es vielen suspekt wirkte. Güter ethische Impulse in die Gesellschaft. So ist eine verant- wurden geteilt. Sie waren oft zu Gast, auch bei Frauen wortungsvolle und fleissige Arbeitsmoral bis heute im und bei reichen Menschen, und Feste verschmähten reformierten Kontext spürbar, der auch die Schweiz sie nicht. Seine Nachfolgeforderung war radikal. Ein geprägt hat. Auch die Sonntagsruhe hat sich durchge- junger Mann fragte ihn, was er tun müsse, um gerecht setzt. zu sein vor Gott. Jesus antwortete mit den 10 Geboten. Ich komme nicht umhin, Widersprüche zu beleuch- Doch als dieser antwortete, das tue er bereits, forderte ten zwischen der jesuanischen Ethik und Schattensei- er ihn auf, alles zu verkaufen und mit ihm zu gehen. ten der Kirchengeschichte. Liebe deinen Nächsten wie Der Jüngling ging traurig weg, denn er war reich. Jesus dich selbst galt nicht für Juden. Bei jedem Pestzug griff auch den Tempel als lukratives Wirtschaftsimpe- suchte man nach Sündenböcken. Schwere Pogrome rium an, was ihn wohl das Leben kostete. Sein Wider- fanden statt. Durchaus fromme Menschen riefen zu stand blieb gewaltfrei und von dem geprägt, was er Kreuzzügen auf, was deutlich macht, dass auch ein Le- selbst gefordert hat, der Feindesliebe. ben in radikaler Nachfolge aus heutiger Sicht nicht vor 5 MAGNET Nr.2/2020
Thema mit Randgruppen (Zöllner, Widerstandskämpfer, Kolla- Christliche Werte ergeben sich borateure, Samaritaner) war ungewöhnlich. Die ersten Christen aus Juden und Griechen rangen um gleichbe- immer im Dialog mit der Zeit und rechtigte Teilhabe. Die Gleichheit der Rechte aller Menschen lässt sich also biblisch begründen. Anders ausgehend von ihren ist es in der hinduistischen Tradition, die eine Unter- scheidung von Menschen in unterschiedliche Kasten jesuanischen Ursprüngen. kennt. Deutlich wird auch, dass sich Werte im Verlauf der fatalen Irrtümern bewahrt. Es wurde gerungen um den Geschichte ändern können. In alttestamentarischer rechten Glauben. Dazu diente die Inquisition. Um die Zeit war es ein Fortschritt, wenn es hiess: «Auge um Wahrheit zu ermitteln, wurde Folter angewendet, denn Auge», anstatt sich siebenfach zu rächen. Jesus schwor schliesslich sollte niemand unschuldig sterben. Später der Rache ganz ab. Heute ist in der Gesetzgebung Kon- erfolgten Hexenverbrennungen. Konfessionskriege sens, dass der Staat die Bestrafung übernimmt, nicht fanden statt, die ganze Landstriche verheerten. Die der Einzelne. Ebenfalls ist es christlicher Konsens, dass Entdeckung der neuen Welt und die Kolonialisierung Sklaverei nicht zu rechtfertigen ist. Fakenews seitens waren gewalttätige Geschichten, die einhergingen mit ranghöchster Politiker lassen uns das Gebot «du sollst Sklaverei, Rassismus und Ausbeutung. nichts Falsches bezeugen» aktueller denn je erschei- Ich erwähne dies nicht, um die damaligen Men- nen. Christliche Werte ergeben sich also immer im schen zu verurteilen, sondern weil wir gut daran tun, Dialog mit der Zeit und ausgehend von ihren jesuani- uns unseren Schattenseiten zu stellen, die uns davor schen Ursprüngen. bewahren, christliche Werte von vorneherein als an- Zu vielem, was heutige Menschen bewegt, sagt die dern Werten überlegen anzusehen. Das Lernen aus Bibel nichts: zum Umgang mit Handy und Internet, dem eigenen Schatten kann die eigenen Werte schär- künstlicher Intelligenz und Nanotechnologie, zu Gen- fen und lebendig machen. technik und der Anwendung von Pestiziden, zu künst- licher Befruchtung und Intensivmedizin. Doch Werte Christliche Werte heute brauchen wir heute umso mehr. Und so frage ich mich, Die allgemeine Erklärung der Menschenrechte von wenn ich in einem ethischen Dilemma stecke: was 1948 greift auch christliche Themen auf. Freiheit, Ge- würde Jesus heute sagen? Wie würde er heute han- rechtigkeit und Frieden sind übergeordnete Normen, deln? Was dient dem Leben? die jedem Menschen zugänglich sein sollen ungeachtet Das Doppelgebot der Liebe, verbunden mit der gol- seiner Rasse, Nation, seines Geschlechts. Zur Zeit Jesu denen Regel, soll eine Maxime sein, die allen ethi- gab es noch Sklaverei, und die Frau war dem Mann schen Werten zugrunde liegt, gleichsam ein christli- weder religiös gleichgestellt noch hatte sie die gleichen cher Grundton. Alles andere ist Auslegung. Rechte. Doch Jesu Umgang sowohl mit Frauen als auch Annette Spitzenberg MAGNET Nr.2/2020 6
Thema Wert-volle Erziehung? «Die meisten Kinder geraten TROTZ der Erziehung». grossen Reisen leisten konnten, wurde das Urnäschto- Mit diesem Zitat aus unbekannter Quelle beruhigte bel unser Grand Canyon, der Bodensee unser Meer und tröstete mich meine Mutter manchmal lächelnd, und der Alpstein zum Hochgebirge. Nicht immer war wenn ich mich in der Erziehung unserer Kinder hilflos die Jungmannschaft vor grossen Wanderungen begeis- oder überfordert fühlte. tert. Doch die Freude daran, aus eigener Kraft Bäche zu durchqueren und Berge zu besteigen sowie das Stau- Schon immer gab es Bücher mit Anleitungen zur Kin- nen über die Wunder der Natur siegte fast immer, dererziehung und Mitmenschen, die ungefragt Rat- machte sie stolz und zufrieden. Wir besassen keinen schläge erteilten. Heute kommen Internetratgeber, Fa- Fernseher, der Computer kam erst später. Dafür hatten milienforen und Mamablog hinzu. Die Erziehungsstile das Lesen, Singen, Spielen, Reden und Zuhören einen reichen von Autoritär bis Laisser-faire. Der Ausdruck grossen Stellenwert. Es gab kaum ein Thema, über das Helikoptereltern ist in aller Munde. nicht beim Wandern, am Familientisch oder beim Ge- Fast etwas verwundert blicke ich zurück und frage schirr abtrocknen diskutiert wurde. Uns war wichtig, mich, wie unsere vier Kinder ohne solche «Gebrauchs- dass unsere Kinder lernten, Geschehnisse oder Men- anweisungen» gross geworden sind. Wie die meisten schen stets aus verschiedenen Blickwinkeln zu be- Eltern wollten wir alles richtig machen, unsere Kinder trachten und keine Vorurteile zu haben. Wir versuch- liebevoll erziehen und ihnen Werte vermitteln. Sie soll- ten, ihre Bedürfnisse ernst zu nehmen, ihnen jedoch ten mitfühlend, anständig, tolerant, selbstbewusst und auch klar zu machen, dass wir als Familie nur funktio- noch vieles mehr werden. Rasch wurde uns klar, dass nieren, wenn jedes seinen Teil beiträgt. Was im Nach- die guten Vorsätze nicht so einfach umsetzbar sind. Je- hinein gut tönt, war natürlich nicht immer nur rosa. des Kind brachte eigene Wesenszüge mit, reagierte Individuelle Charaktere, unterschiedliche Vorstellun- anders und brauchte unterschiedliche Arten der Zu- gen und der normale Ablösungsprozess sorgten für wendung. Wir liessen uns wohl grösstenteils von unse- manche Turbulenz. Doch wir merkten, dass auch wir rem Bauchgefühl leiten und merkten, dass sich Kinder als Eltern nicht perfekt sein müssen und trotzdem die das meiste aneignen, indem sie ihr Umfeld beobachten Achtung unserer Kinder nicht verlieren, solange sie und kopieren. Durch den geringen Altersunterschied spüren, dass wir sie lieben. lernten unser Bub und die drei Mädchen von selbst, sich zu behaupten und Rücksicht zu nehmen, zu strei- Inzwischen sind wir Grosseltern. Die jungen Eltern ha- ten und zu trösten, zu teilen und Verantwortung zu ben eigene Vorstellungen von Erziehung, übernehmen übernehmen. Unser Bauernhaus bot genügend Platz, Werte aus ihrer Kindheit und prägen neue, welche sie Spiel- und Rückzugsmöglichkeiten. Die Umgebung war ihren Kindern weitergeben möchten. Manches wird ein Paradies um die Natur zu erleben, Gefahren zu er- ihnen gelingen, anderes nicht. Doch wo Liebe ist, ge- kennen und Erfahrungen zu sammeln, ohne von uns raten Kinder ja bekanntlich meist TROTZ der Erzie- Eltern ständig kontrolliert zu werden. Da wir uns keine hung. Judith Husistein Gemeinsam unterwegs – nicht immer auf demselben Weg. 7 MAGNET Nr.2/2020
Thema Religionsunterricht als Glaubensbegleitung Worum geht es, wenn Kirche Unterricht verantwor- GB: Natürlich haben wir auch ein Konzept und unsere tet? Ein Gespräch mit der Fachstellenleiterin Gaby Abläufe. Aber wir müssen vor allem die Offenheit ha- Bürgi und Kirchenrätin Regula Gamp. ben für ihre Fragen, die sie ans Leben, an den Glauben, an Gott und an das Zusammenleben stellen. Lars Syring (sy): Warum werden Kinder in Religion Regula Gamp (RG): Das ist die schöne Variante. Und unterrichtet? die andere ist ein Kontrollmechanismus der Kirche. Lu- ther hatte bei seinen Besuchen in den Kirchgemeinden Gaby Bürgi (GB): Kinder machen Erfahrungen in ih- festgestellt, dass viele Menschen keine Ahnung vom rem Leben. Und der Religionsunterricht gibt ihnen die Glauben haben. Auch die Eltern nicht. Also musste Kir- Möglichkeit, sie zu reflektieren und zu verankern. Als che eine offizielle Schulung bereitstellen, damit alle Kind hat mir mein Vater Märchen erzählt. Die haben das Gleiche und das Richtige glauben. So entstand der sich mit meinem Weltbild und meinen Wertvorstellun- Religionsunterricht. gen verankert. Genauso ist es mit den biblischen Ge- schichten, wobei diese noch ein differenzierteres Welt- GB: Aber davon sind wir schon viele Jahre weg. bild als Märchen ermöglichen. Diese Geschichten sind aber nur dann sinnvoll, wenn sie einen Bezug zur Er- RG: Das hoffe ich. lebniswelt des Kindes haben. GB: Das durchschauen Kinder und Eltern sowieso. sy: Ist Religionsunterricht vor allem Geschichten er- Wenn du versuchst, ihnen eine Moral überzustülpen, zählen? wirst du sie nicht erreichen. GB: Es geht nicht ohne Geschichten. Man muss eintau- RG: Kinder merken das ganz schnell. Bei den Eltern- chen in die Erfahrungswelt der Kinder. Man muss da abenden habe ich früher gefragt: «Warum schickt ihr sein für die Kinder. Und die Offenheit haben, ihre Fra- eure Kinder in den Religionsunterricht?» Dann ist die gen aufzunehmen. Antwort gekommen: «Damit sie christliche Werte mit- bekommen!» Das ist ein Abdelegieren von etwas, wo sie sy: Das ist die Grundhaltung des Unterrichtenden. selbst wahrscheinlich nicht wissen, was sie da wollen. Gaby Bürgi-Gesll (Jg. 68) leitet die Fachstelle Kinder, Jugend, Familie. Sie unterrichtet seit 21 Jahren. Man muss eintauchen in die Welt der Kinder. Bilder: sy MAGNET Nr.2/2020 8
Thema sy: Ist das Ziel des Unterrichts, christliche Werte zu nicht. Die Aufgabe des RU ist da, dass die Jugendlichen vermitteln? anhand der Geschichten in der Bibel eine eigene Mei- nung bilden können. GB: Man muss definieren, was man darunter versteht. Der Begriff christliche Werte ist erstmal ein Schlagwort, sy: Viele Jahrhunderte war es zentrale Aufgabe der das noch nichts aussagt. Kirche, den Bürger zu erziehen. sy: Was sind für Dich christliche Werte? GB: Das hat der Staat in den vergangenen Jahren über- nommen mit ethischen Grundsätzen wie Menschen- GB: Nächstenliebe, Gemeinschaft. Aber das haben an- rechte, Kinderrechte. Unsere Aufgabe ist es, das Verhal- dere Religionen auch. Darum finde ich es so schwierig. ten der Kinder zu verstehen. Die Traumapädagogik zum Was verstehst du darunter? Beispiel lehrt, dass wir manche Erfahrungen in unserer Gehirnstruktur nicht verorten können. Das kann zur sy: Jesus ist für mich ein Anarchist der Liebe. Aber Folge haben, dass Menschen ängstlich oder völlig über- wenn ich damit anfange, gucken mich die meisten trieben reagieren. Die Aufgabe der Traumapädagogen Leute seltsam an. Ich sass einmal neben einem Rechts- ist es dann, hinzusehen, sich anzunähern, dass die Er- anwalt, der die christlichen Werte anpries. Da war ich fahrungen ihren Platz finden. Wir arbeiten ähnlich: Wir unsicher, ob wir dasselbe meinen. Ich denke auch, gucken Situationen wie Enttäuschungen, Angst haben, dass beim Religionsunterricht die Haltung des Unter- aber auch das Glück an, damit Kinder und Jugendliche richtenden entscheidend ist. Lernen durch Vorbild. das in sich drinnen verorten können. RG: Wir haben darüber diskutiert, dass die Beziehung sy: Das ist ein seelsorgerlicher Ansatz. Kann Kirche wichtig ist. Sie können dich nur als Vorbild nehmen, das einlösen? wenn sie zu dir eine Beziehung aufbauen können. Die Werte unserer Religion stecken in den Geschichten. In GB: Das ist unsere Chance! Ich merke im Gespräch mit unserem Tun und dem Erzählen transportieren wir die Eltern häufig eine Überforderung. Zum Beispiel bei Fra- Werte mit. Damit unser Tun aber eine positive Wir- gen, wie sie mit dem Thema Sterben und Tod umgehen kung hat, brauchen wir eine gelingende Beziehung zu können. Das trifft und oft kommt die eigene Trauer mit den Kindern. ins Spiel. Wie sollen sie ihrem Kind erklären, was da passiert? Da sind viele Menschen hilflos. Und in die- sy: In den höheren Klassen kommen diese Themen. sem Bereich können wir unterstützen. Auch im Auftun Gerechtigkeit zum Beispiel. von Gedanken. RG: Das sind dann ethische Diskussionen. Überlegen. sy: Viele Kinder und Jugendliche denken so klein Abwägen. Was ist gerecht? Dieses Verhalten oder je- von sich. Sie trauen sich nicht, etwas zu wünschen nes? Egal, ob es gesellschaftlich normiert ist, oder oder grösser zu denken. Regula Gamp-Syring (Jg. 71) leitet im Kirchenrat das Ressort Bildung. Sie unterrichtet seit 2010 am Gymnasium Appenzell. Wir befähigen die Kinder und Jugendlichen, selbst zu entschei- den, wohin der Weg geht. 9 MAGNET Nr.2/2020
Thema Religionslehrer/-innen gesucht! In diesem Jahr beginnt wieder ein Ausbildungsgang für Religionslehrfachkräfte. Eine Chance für Leute, die mit Kindern und Jugendlichen nicht einfach oberflächlich bleiben möchten. Infos über Ausbildung, Arbeitsmöglichkeiten und -bedingungen erteilt Gaby Bürgi Gsell, 071 277 54 21 oder gaby.buergi@ref-arai.ch GB: Sie sind sehr auf der Leistungsebene. Das ist un- Und ist immer da. Und ist in jedem Menschen drin.» sere Gesellschaft. Ich versuche ihnen klar zu machen, Niemand der Jugendlichen hat ein menschenähnliches dass sie in erster Linie erwünscht sind. Es ist alles gut, Wesen gezeichnet. Die Zeiten, in denen sie gegen- so wie du bist. ständlich von Gott gedacht haben, sind vorbei. sy: Dann ist Religionsunterricht Sand im Getriebe sy: Ist Religionsunterricht immer noch nachgeholter der Schule. Wir vertreten eine andere Wirklichkeit Taufunterricht? und andere Werte. Du bist geliebt, einfach so, und du musst nichts leisten. RG: Theoretisch oder in der Praxis? In der Praxis ist Religionsunterricht für mich eine Glaubensbegleitung. GB: Die Eltern ermöglichen ihren Kindern aber auch, Wir gehen gemeinsam unseren Weg und gucken. Wir dass die Themen kindgerecht aufgearbeitet werden. befähigen die Kinder und Jugendlichen, selbst zu ent- Und dass Kinder unter sich diskutieren können, wie sie scheiden, wohin der Weg geht. Wir haben Richtlinien die Welt sehen. bekommen. Aber entscheiden müssen wir selber. sy: Unsere Gesellschaft ist nicht mehr so sichtbar christlich wie noch vor einigen Jahrzehnten. Merkt ihr davon etwas im Unterricht? Instant-Geschichte des RU Die institutionelle Schule in der alten Eidgenos- GB: Die Arbeit ist sehr spannend. Die heutigen Kinder senschaft entstand durch die Reformation. Die haben ein breites Wissen, verstehen Zusammenhänge, öffentliche Bildung war kirchlich, ebenso die können vernetzt denken. Wir hatten letzthin in der konfessionelle Erziehung, da Staat und Kirche Oberstufe das Thema: «Gibt es ein Leben nach dem nicht getrennt waren. Tod?» Ein Schüler erwiderte darauf: «Ja. Das weiss ich Mit der Bundesverfassung 1874 entstand ein aus dem Chemieunterricht: Der Mensch ist Energie. Religionsunterricht für alle unter staatlicher Und Energie kann sich nur verwandeln. Sie kann nicht Leitung. Ab den 1980ern kam eine innerkirch- vergehen.» Ich finde das spannend. liche Debatte auf über die Unterscheidung von Religionsunterricht und Unterweisung, die als RG: Ich habe einmal gefragt: «Wie stellt ihr euch Gott Grundlage für den heutigen Lehrplan 21 gilt. vor?» Malt das mal, mit nur einem Strich. Eine Jugend- (zVg) liche hat ein Herz gemalt und gesagt: «Gott ist Liebe. MAGNET Nr.2/2020 10
Thema «Mensch für Menschen sein» Gemütlich ist das Büro eingerichtet, in dem Werner gesetzt werde, präzisiert Murer. Darunter können The- Murer an der Kantonsschule in Trogen empfängt; mit men wie Gewalt, Mobbing, Sinnfragen oder mangeln- bequemen Sesseln, farbigem Teppich und einem von des Selbstwertgefühl fallen. Schülern geschaffenen Bild an der Wand. Seit dem 1. November 2019 teilt Werner Murer diesen Raum Begleitung in Krisensituationen mit der Schulpsychologin Stefanie Grütter und bietet Der 56-jährige Werner Murer wohnt mit seiner Ehe- seine Dienste als Seelsorger an. frau Monika in Betschwanden im Glarnerland. Mitein- ander haben sie vier erwachsene Kinder. In Betschwan- An wechselnden Wochentagen steht er allen, Schüle- den bieten Murers gemeinsam verschiedene Beratun- rinnen und Schülern, Lehrpersonen und Angestellten gen, unter anderem im psychosozialen Bereich oder der Kantonsschule, mit einem Pensum von 20 Prozent bei Hoch- oder Sonderbegabung, an. Sie unterstützen zur Verfügung. Die Stelle geschaffen haben die evange- aber auch mit Coachings und Supervisionen oder durch lisch-reformierte Landeskirche beider Appenzell und Begleitung in Krisensituationen. Dabei nimmt die Not- der Verband der römisch-katholischen Kirchgemein- fallpsychologie einen wichtigen Teil von Werner Mu- den Appenzell Ausserrhoden. Die Seelsorge in der Kan- rers Arbeit ein. Verschiedene Schulgemeinden hat er tonsschule stellt eine Ergänzung zum Angebot der bereits in Krisensituationen begleitet, mit ihnen Kri- Schulpsychologin und der Berufs- und Studienberatung senkonzepte entwickelt oder Lehrpersonen Führungs- dar. unterstützung gewährt. Reden über etwas Unsagbares Ein starkes Zeichen «Mensch für Mensch sein», fasst Werner Murer seinen Werner Murer bringt einen gut gefüllten fachlichen Auftrag auf den Punkt gebracht zusammen. Er arbeitet Rucksack mit. Als Jugendlicher engagierte er sich als aus einem tief religiösen Verständnis heraus. «So wie Ministrant und fand so den Weg in die kirchliche Ju- ich Diakonie verstehe», erklärt der praktizierende gendarbeit. Nach seiner Lehre als Elektromonteur Christkatholik. Dabei stehen Kirche, Glaube oder Reli- brachte eine begonnene Weiterbildung am Technikum giosität im Kontakt mit den Ratsuchenden nicht im nicht die gewünschte Erfüllung. Vielmehr interessierte Vordergrund. Vielmehr bietet Murer einfach Zeit für er sich für die Menschen und ihr Miteinander. Folge- Gespräche zu allem, was beschäftigt. «Manchmal richtig bildete er sich als Religionspädagoge, Seelsorger braucht man jemanden, um über etwas Unsagbares zu und Berater im psychosozialen Bereich weiter. Viele reden oder einfach um abzuladen», erklärt Murer. Die Jahre arbeitete er als Leiter Sozialdienst an einer Be- Gespräche müssen nicht zielgerichtet sein, wie bei ei- rufsfachschule und in einem Care Team. Werner Mu- ner psychologischen Beratung. Das Angebot solle viel- rer ist sehr gut an seinem neuen Arbeitsplatz gestartet. mehr so niederschwellig wie möglich sein. Bei ihm «Dass die Kirchen Geld für dieses Angebot der Basisdi- könne man in einem geschützten Rahmen etwas erzäh- akonie sprechen, ist genial und ich werte das als star- len, ohne dass gleich eine ganze Maschinerie in Gang kes Zeichen», freut sich Murer. Karin Steffen Manchmal braucht man jemanden, um über etwas Unsagbares zu reden oder einfach um abzuladen. Werner Murer bietet an der Kantons- schule Trogen seine Dienste als Seel- sorger Schülerinnen und Schülern, aber auch allen Mitarbeitenden, an. Bild ks 11 MAGNET Nr.2/2020
Thema Eigenschaften als Folgen und Grundlagen von Werten «Jedes Individuum definiert sich durch seine Haltung, Ich bin … seine Bereitschaft und seine Handlung. Diese ver- analytisch intelligent schworene Dreiheit wirkt auf Arbeitskollegen, Kunden, aufgeschlossen inspirierend Lieferanten, Mitarbeitende und auf sich selbst.» aufmerksam anteilnehmend kämpferisch Mit diesen Worten eröffnen die Autoren Urs Fueglis- aktiv konsequent taller, Frank Halter und Alexander Fust, Dozenten ausdauernd kollegial und Forscher im Bereich kleinere und mittlere Unter- achtsam kraftvoll nehmen der Hochschule St. Gallen (HSG) das Kapitel abenteuerlustig zum «Wirkungsset – personalisierte Aspekte» im le- mutig senswerten Büchlein «KMU-Führungskompetenz».* beweglich brav organisiert Was ist Haltung? Wie entsteht Haltung? Was ist Bereit- ordentlich schaft? Was fördert oder hemmt Bereitschaft? Klar ist, detailorientiert dass Haltung und Bereitschaft über die Handlung er- durchsetzungsfähig praktisch fahrbar werden. Für die Mitwelt und für einem selber. diszipliniert pünktlich Hier können Sie, geschätzte Leserin, geschätzter Leser, direkt prägnant spielerisch erfahren, worauf ihre Haltung basiert, wo dominant prägend Bereitschaft wächst und wo sie schmilzt. Es sind ja Ei- genschaften, welche uns als Menschen erfahrbar ma- entscheidungsfreudig respektvoll chen. Also folgen Sie doch einfach mal einigen Eigen- ehrgeizig ruhig schaftswörtern (Adjektiven) und finden sie so heraus, empathisch rasch wo etwas positiv oder negativ bei Ihnen anklingt. ehrlich entschlossen sachlich Vorgehen: Lesen sie zügig die Wörter. Unterstreichen Sie, was Ihnen positiv erscheint, machen Sie ein Drei- empfindsam selbstsicher eck dort, wo ihnen ein Wort nicht behagt. ernsthaft selbständig Wenn Sie durch sind, machen Sie eine Pause (z. B. engagiert sicher bis zum nächsten Tag), dann gehen sie die unterstri- selbstbewusst chenen Worte nochmals durch und machen dort ein fleissig spontan Kreuzchen, wo wieder etwas Positives spürbar wird. fröhlich sorgfältig Machen Sie das wieder (immer wieder ein Kreuzchen), folgsam bis sie 5 Wörter haben, die aus Ihrer Sicht für Sie posi- tatkräftig tiv und förderlich sind. Sie können dasselbe auch mit gewissenhaft teamorientiert den «Dreieck-Wörtern» und den negativen Eigenschaf- grosszügig ten machen, dann finden Sie eventuell Ihre Kernabnei- genau unternehmerisch gungen. glaubwürdig überzeugend Die verbliebenen Wörter vereinigen Werte, die Sie gehorsam gegenwärtig besonders schätzen oder verachten. Wie genau vielseitig wirken sich diese in Ihrem Verhalten aus? Wo stossen genügsam verantwortungsbewusst Sie mit Ihrem Verhalten im Zusammenleben immer wieder auf Widerstand? Wo ist ihr positiver Wert für harmonisch wach andere negativ? Gibt es bei Ihnen eine Bereitschaft, humorvoll sich zu verändern? Was braucht es dazu? Ich wünsche hilfsbereit zuverlässig Ihnen viel Freude beim «Wortspielen». Und ja, neh- hinterfragend zielorientiert men Sie sich selber beim Wort, dann ist viel möglich. hastig zupackend Die Liste ist selbstverständlich nicht vollständig. zuversichtlich Wenn Ihnen eigene Begriffe einfallen, notieren sie diese! Heinz Mauch-Züger MAGNET Nr.2/2020 12
Thema Welche Eigenschaften sind meine eigenen? Welche habe ich erworben? Welche habe ich mittlerweile abgelegt? Welche möchte ich gerne haben? Weshalb? Bild hospitality.pro «Negative» Eigenschaften … aggressiv manipulativ verschlossen ängstlich misstrauisch voreillig arrogant nervös wehleidig bösartig passiv zerstreut chaotisch zerstörerisch reizbar zynisch egoistisch rücksichtslos eitel schadenfreudig fanatisch streitsüchtig faul stur frech furchtsam träge gierig unsicher unberechenbar habsüchtig unbeweglich unentschieden lustlos uninteressiert unzuverlässig *KMU-Führungskompetenz – ein Rahmenkonzept für das Führen und Reflektieren im unternehmerischen Alltag. ISBN 978-3-906541-38-9 13 MAGNET Nr.2/2020
Thema Mündig werden oder wie wir zu unseren Werten kommen Strafmündigkeit ab zehn Jahren, mit 15 oder 16 bis 18 Jahren als Jugendliche. Ab 18 volle Verantwor- tung. Wahlrecht, Führerschein, volle Autonomie. So sind die Gesetze in der Schweiz und in den meisten Ländern Europas. Wenn es aber um die soziale und moralische Mündigkeit der Menschen geht, wird das Bild differenzierter. Wie wird ein Mensch mündig, und wie sieht die Mündigkeit aus? Das ist die Frage die ich hier anstimmen möchte. Soziale und moralische Entwicklung Während ein Fohlen oder ein Lamm nach nur wenigen Stunden mit der Herde springen kann, braucht ein Mensch etwa 20 Jahre um zu seiner Mündigkeit zu fin- den. Bei Männern dauert das in der Regel länger als bei Frauen, so der Konsens in der Entwicklungspsycholo- gie. Wir fangen an als Herdentiere, die brav sozialisiert slideplayer.org werden sollen, um dann als junge Erwachsene ins Ge- füge der Gesellschaft zu passen. Individuelle Muskeln Platz in der Herde abfinden, oder in dem wir uns als lassen wir jedoch seit den ersten Jahren unseres Le- Leithammel «outen» und uns und andere auf neue bens spielen. So lernen wir Individualität und Nicht- Weiden führen. Unser Glück hängt davon ab, wie wohl konformität und ernten Anerkennung oder Scham. Der wir uns in unserer Rolle und mit unseren Entscheidun- Spagat zwischen dem Individualisten und Konformis- gen fühlen. Sind wir in unserer «Herde» glücklich, ha- ten lässt sich mit den Worten Jean-Paul Sartre´s illust- ben wir nicht viel zu hinterfragen. Wir sind geborgen rieren: «Der Wunsch herauszuragen ist der meist-ge- und haben genug, von dem was wir brauchen. Laufen teilte Wunsch der Menschen.» wir jedoch mit allen anderen dem Abgrund unseres Dem entspricht auch unsere Entwicklung als mora- Verderbens zu, dann sieht es anders aus. Dann braucht lische Wesen. Unsere Moral entwickelt sich von vorge- es mehr als nur mitlaufen und «dasselbe Vorgehen wie gebenen Ideen von richtig-falsch, brav-unartig und jedes Jahr». Nutzen-Schaden hin zu eigenen Formen. Genau wie Aus den letzten 200 Jahren dürfen wir die Erkennt- wir uns im Bezug auf andere Menschen entwickeln, nis mitnehmen, dass alles menschliche Leben wertvoll kann sich unser Denken ändern. Wandel findet dann ist (Menschenrechte), dass geordnete soziale Solidari- statt, und nur dann, wenn wir den Unterbau unserer tät effektiver ist als freiwilliges Spenden (Sozialstaat) Gesellschaft und ihrer Ordnung hinterfragen können. und dass soziale Gerechtigkeit besser ist als Unterdrü- Wir schaffen das nicht «ein für allemal», sondern hier ckung (Partnerschaften). Welches genau die Werte des und dann und immer wieder. 21. Jahrhunderts werden, können wir heute ahnen. Sie Mündig werden wir, wenn wir unsere Rolle als Men- werden ökologisch tragbar sein müssen. Sie werden schen in der Gesellschaft selber definieren können und allen das Notwendigste zum Überleben garantieren zu ihr stehen. Dies geschieht nicht ein für allemal, son- müssen. Und sie werden allen Platz zur Selbstentwick- dern wird durch Bewältigung von psychologischen Kri- lung lassen müssen. sen erreicht. Dazu gehört es, sich Gedanken über die Angesichts unserer Ausbeutung von Menschen und eigene Rolle im Leben zu machen, sich mit gegebenen Tieren zwecks billiger Dienste und Nahrung werden Vorstellung der Eltern und der Nahumgebung ausein- solche Werte für alle Lebewesen und die Umwelt gel- ander zu setzen. Wenn wir uns mit den verschiedenen ten müssen. Daran geht kein Weg mehr vorbei. Das Möglichkeiten unserer Lebensweise und Entwicklung sollte nicht nur frühreifen 16 oder 17 jährigen Mäd- auseinandersetzen können und dadurch frei wählen chen und Jungen klar sein. Carlos Ferrer können, wie wir uns gestalten, werden wir mündig. Mit anderen Worten, erfinden wir uns ein Leben lang aufs Neue. Entweder in dem wir uns mit unserem MAGNET Nr.2/2020 14
Weitblick Zur Nutzung empfohlen! Teamberatung und Veränderung gestalten Unterstützung Sie möchten einen kritischen Blick auf CAS Diakonie-Entwicklung ihre Angebote werfen und sehen, wie Bild: Nik Macmillan unsplash.com sie diese weiterentwickeln können? Quelle diakonierefbejuso.ch Ihre Kirchgemeinde würde gerne ein Angebot für Kinder und Familien initi- ieren? Die Fachstelle Kinder Jugend Fami- lie bietet für die Kirchgemeinden kos- tenlose Beratungen im Bereich Ent- wicklung von Angeboten mit Kindern Religion unterliegt dem permanenten Sie eignet sich für diakonisch Engagier- und Jugendlichen an. Darüber hinaus gesellschaftlichen Wandel. Zurzeit erle- te, welche ein neues Projekt starten bietet die Fachstelle Unterstützung bei ben wir einerseits die weitgehende In- wollen. CAS ist bedürfnisgerecht: die der Vernetzung mit anderen Kirchge- dividualisierung und Privatisierung des Präsenzzeit beschränkt sich auf 9 Tage, meinden, bei Konfliktbewältigungen Religiösen. Anderseits zeigt sich ein an den weiteren Tagen: Arbeit am eige- und im Bereich Führung und Selbstma- ausgewiesenes Bedürfnis nach Gemein- nen Projekt mit individuellem Coa- nagement. schaftserleben. In diesem widersprüch- ching. Start: 30. März 2020. Interessierte wenden sich an: Gaby lichen Umfeld findet Kirche statt. Ent- Zugelassen sind Personen mit einer Bürgi Gsell, Fachstelle Kinder Jugend sprechend verändern sich die Erwar- abgeschlossenen Berufsbildung oder Familie, Oberdorfstrasse 49, 9100 He- tungen an die kirchlichen Akteure. Da- mit einem anerkannten Tertiärab- risau, Tel. 071 277 54 21, Mail gaby. von betroffen ist speziell die Diakonie. schluss (Universität, Fachhochschule, buergy@ref-arai.ch Ihr Auftrag richtet sich nach der kon- Höhere Fachschule oder Höhere Fach- kreten Situation der Menschen in der prüfungen); mit qualifizierter Berufser- Gemeinde und muss ständig weiterent- fahrung; mit einer Tätigkeit in einem Einfach geniessen! wickelt werden – gemäss dem Prinzip Arbeitsfeld, in dem sie das Gelernte um- einer «lebendigen Kirche». Deshalb setzen können (Prinzip Transferorien- Konzerte in Rehetobel sprechen wir von der Diakonie-Ent- tierung). wicklung. Bei der Gestaltung des Zu- Bewerberinnen und Bewerber, die sammenlebens spielen Freiwillige und über andere, vergleichbare Abschlüsse informelle Netzwerke, wie z.B. Nach- und entsprechende Berufserfahrung barschaften oder Vereine eine wichtige verfügen, können auf Basis einer indivi- Rolle. duellen Prüfung des Dossiers aufge- Themen des Zusammenlebens von nommen werden. Über die Zulassung Jung und Alt, unterschiedlicher Kultu- entscheidet die Leitung des Weiterbil- ren und sozialer Milieus, Probleme der dungszentrums FHSG. Vereinsamung, von sozialer Belastung und Überforderung prägen den Alltag Auskunft und nähere Informationen: der Diakonie. Je nach kommunalem Maya Hauri Thoma Umfeld variieren die Fragestellungen Beauftragte für Diakonie Gönnen Sie sich einen stimmungsvol- aber stark. Oberer Graben 31, 9000 St.Gallen len Sonntagsausklang und Wochenein- Mit der CAS Diakonie-Entwicklung 071 227 05 61 / 079 707 18 28 stieg mit dem begeisternden Ensemble erfahren Studierende praxisnahe Be- Safran am Sonntag, 9. Februar, 19.00 gleitung und Unterstützung in der Um- Kurzen Einführungsfilm anschauen auf: Uhr, in der Kirche Rehetobel. Herzlich setzung von Ideen in die Praxis. www.magnet.jetzt! willkommen! 15 MAGNET Nr.2/2020
Weitblick Erwachsenenbildung Gais Blickwechsel – stärken statt nörgeln Mittwoch, 19. Februar, um 20 Uhr, und alle Beteiligten ermutigt, gelingen Humor einfach und spielerisch in den evang.-ref. Kirchgemeindehaus. kann. Alltag integrieren lässt. Die Besucherin- nen und Besucher erhalten viele kna- Frau Therese Lechner (eidg. Dipl. psy- Voranzeige März ckige Tipps rund um das spannende chosoziale Beraterin und Paarthera- Thema. peutin i. A.) wird unter dem Titel Humor im Alltag Die evang.-ref. Kirchgemeinde lädt «Blickwechsel – stärken statt nörgeln» Donnerstag, 19. März, um 20 Uhr, Sie herzlich zu diesen Anlässen ein. aufzeigen, wie ein Blickwechsel, sei es evang.-ref. Kirchgemeindehaus Der Eintritt ist jeweils frei. in der Familie, am Arbeitsplatz oder in der Partnerschaft, der das Wohltuende Sibylle Stör (dipl. Plegefachfrau HF und Kontakt: Sozialdiakon Armin Elser, verstärkt, Erwünschtes hervorhebt Humortrainerin i. A.) zeigt auf, wie sich Tel. 071 790 02 52 oder 076 374 78 64 men mit anderen Betroffenen darüber sprechen? Dann sind sie bei «Löwen- zahn» richtig und willkommen. Jeweils am ersten Dienstag des Monats! Start 4. Februar 2020. Denkbar, Gallusstrasse 11, 9000 St.Gallen Suizid – Eintreffen ab 18.30 Uhr Austausch 19.00 bis 21. 00 Uhr Hast auch Du jemanden verloren? Kostenbeitrag pro Abend: Fr. 10.–, exkl. Konsumation Eine Anmeldung ist nicht nötig! Alle weiteren Termine auf unserer Web- seite: trauer-nach-suizid.ch Bist Du 15 bis 25 Jahre alt? Triff andere in Deinem Alter, denen das Gleiche pas- Löwenzahn Zu vermieten! siert ist. Begleiteter Austausch für Zwei Stattkloster- Mittwoch 4. März, 19.00 bis 21.00 Uhr Tipp, Katharinengasse 16, 9004 Suizidbetroffene Zimmer St.Gallen Haben Sie einen nahestehenden Men- Ab 1. Februar sind zwei WG-Zimmer im Ein kurzer Film – Erfahrungsberichte – schen durch Suizid verloren? Möchten Stattkloster frei. Eines für Frauen, eines Austausch. Komm vorbei! Sie gerne in einem geschützten Rah- für Männer. Am besten gleich bewer- ben, die Nachfrage ist hoch! Die beiden WG-Zimmer im zentral gelegenen Statt- kloster in der Kirchgasse 16 können für Fr. 500.– warm gemietet werden. Kontakt: Kurt Pauli, Tel. 076 424 87 24. MAGNET Nr.2/2020 16
Agenda Freitag, 14. Februar KAPELLE SCHWÄGALP 16.30 Jugendgottesdienst 5./6. Klasse, Pfr. Peter Gottesdienstbeginn jeweils um 9.45 Uhr Solenthaler, Kirchgemeindehaus Winterpause bis Ende März 2020! 18.00 Jugendgottesdienst 7. Klasse, Pfr. Peter Die Daten 2020 finden Sie, sobald diese erscheinen, auf Solenthaler, Kirchgemeindehaus www.magnet.jetzt unter Service, Gemeindeseiten, Schwägalp! 18.15 Abendmeditation im Krombachsaal, Pfr. Michael Seitz Sonntag, 16. Februar 10.00 Gottesdienst mit Taufen, Chinderhüeti, Pfrn. URNÄSCH www.ref-urnaesch.ch Anna Katharina Breuer, Mitwirkung: Christoph Pfr. Markus Grieder 071 364 11 63 pfarramt-urnaesch@bluewin.ch Zinsstag, Geschäftsführer von Selam, Kinder- Gottesdienste im Februar heim und Ausbildungszentrum in Äthiopien, Musik: Gitarren-Ensemble Musikschule Rosina Sonntag, 2. Februar Vincenz, Heidi Meier, Orgel, anschliessend Kir- 9.30 Gottesdienst, Ellen Schout, Oberuzwil, chenkaffee und Möglichkeit, mehr über Selam Kollekte: Stiftung Christliche Solidarität Inter- zu erfahren national. Ferien Sonntagschule Sonntag, 23. Februar Sonntag, 9. Februar 10.00 Gottesdienst Anders, Ursula Fröhlich mit Team 9.30 Sonntagschule 18.30 Jugi+, Kirchgemeindehaus 9.30 Gottesdienst, Ellen Schout, Oberuzwil, Kollekte: Kik Sommerlager (Sonntagschullager) Samstag, 29. Februar 16.15 Ökum. Gottesdienst zum Tag der Kranken mit Freitag, 14. Februar Kantante im Pflegeheim Krombach, Pfr. Michael 19.30 Taizé Abendgebet Seitz und Annette Winter, Seelsorgerin Samstag, 15. Februar Sonntag, 1. März 9.00 bis 11.00 Kontemplation im Chor der Kirche 10.00 Segnungsgottesdienst, Musik: Lorena Dorizzi, Sonntag, 16. Februar Cello, Heidi Meier, Orgel, Pfrn. Esther Furrer 9.30 Sonntagschule und Pfr. Michael Seitz 9.30 Gottesdienst, Pfr. Markus Grieder, Kollekte: Zuständig für Abdankungen und telefonische Präsenz Ärzte ohne Grenzen in dringenden Fällen: Sonntag, 23. Februar 1.–5. Februar: Pfr. Peter Solenthaler, Tel. 071 354 70 61 9.30 Sonntagschule 6.–12. Februar: Pfr. Bernard Huber, Tel. 076 778 23 02 9.30 Taufgottesdienst mit der 3. Klasse Mettlen, 13.–19. Februar: Pfrn. Anna K. Breuer, Tel. 071 354 70 64 Pfr. Markus Grieder, Kollekte: Luminawa, 20.–26. Februar: Pfrn. Esther Furrer, Tel. 071 354 70 62 Projekt Philippinen 27. Februar–4. März: Pfr. Jakob Bösch, Tel. 071 354 70 63 Taufsonntage mit Chinderhüeti 16. Februar, 15. März, 26. April, 24. Mai HERISAU www.ref-herisau.ch Gottesdienste mit Chinderhüeti, ohne Taufen Pfrn. Esther Furrer 071 354 70 62 8., 22. und 29. März, 5. April esther.furrer@ref-herisau.ch Pfr. Peter Solenthaler 071 354 70 61 peter.solenthaler@ref-herisau.ch Gottesdienst im Übergang Pfr. Jakob Bösch Stv. 071 354 70 63 jakob.boesch@ref-herisau.ch 9. Februar, 10 Uhr, Umbruch – Aufbruch: Die Pensionierung Pfrn. Anna Katharina Breuer 071 354 70 64 ist ein Ereignis, das im Voraus und erst recht danach weitrei- annakatharina.breuer@ref-herisau.ch chende Folgen hat. Mit dem Abschied aus dem beruflichen Marcel Künzle 071 354 70 65 jugendarbeit@ref-herisau.ch Alltag verändert sich der gewohnte Alltag grundlegend. Die Jugendarbeit reformierte Kirchgemeinde Herisau lädt darum alle, die im Annalies Taverna 071 354 70 60 sekretariat@ref-herisau.ch Übergang unterwegs sind, zu diesem speziellen Gottesdienst Sekretariat Mo–Fr 9–11.30, 14–16 Uhr «im Übergang zur Pensionierung» ein. Beatrix und Daniel 071 351 26 15 mesmer@ref-herisau.ch Künzle Mesmerdienst Leitung: Pfr. Peter Solenthaler Musik: Chinderchörli Herisau unter der Leitung von Bruno Gottesdienste im Februar Inauen und Matthias Keller und Heidi Meier, Orgel. Zum anschliessenden Apéro sind alle herzlich eingeladen. Sonntag, 2. Februar 10.00 Gottesdienst mit Abendmahl, Pfrn. Esther Kirche im Kino: «El Olivo» Furrer, anschliessend Predigtnachgespräch Donnerstag, 13. Februar, 19.30 Uhr, Ort: Cine- treff, Bahnhofstrasse 2, 9100 Herisau. Samstag, 8. Februar Alma gehört zu einer Familie, die seit Generatio- 9.30 Chinderfiir für 3-6-Jährige, deren Eltern und nen eine Oliven-Plantage bewirtschaftet. Die re- Geschwister im Chorraum, anschliessend bellische junge Spanierin hat ein inniges Verhält- kleiner Znüni nis zu ihrem Grossvater. Doch dieser spricht Sonntag, 9. Februar nicht mehr – seit seine Kinder gegen seinen Wil- 10.00 Gottesdienst im Übergang zur Pensionierung, len einen 2000 Jahre alten Olivenbaum verkauft Pfr. Peter Solenthaler haben. Alma beschliesst, den Baum heimzuholen, der mitt- Musik: Chinderchörli Herisau unter der Leitung lerweile im Bürohaus eines Energie-Unternehmens in von Bruno Inauen und Matthias Keller, Heidi Deutschland für Werbezwecke steht. Mit einem Onkel sowie Meier, Orgel, anschliessend Apéro einem engen Freund fährt sie ohne konkreten Plan los … 17 MAGNET Nr.2/2020
Agenda Ab 19 Uhr wird ein Apéro offeriert mit Filmbeginn um 19.30 Gespräche zur Bibel Uhr. Der ermässigte Eintritt ist Fr. 10.– pro Person. Montag, 3. und 17. Februar, 9.30 Uhr. Die Samuelbücher, Pfr. Nach dem Film lädt Peter Solenthaler zum Gespräch ein. Lei- Peter Solenthaler, Kirchgemeindehaus tung: Pfarrer Peter Solenthaler, Infos: Tel. 071 354 70 61, Seminar am Nachmittag peter.solenthaler@ref-herisau.ch Dienstag, 11. und 25. Februar, 15 Uhr. Konfliktgeschichten Gottesdienst am Weltgebetstag 2020 in der Bibel, Pfr. Jakob Bösch, Kirchgemeindehaus Freitag, 6. März 2020: «Steh auf, nimm deine Abendbesinnung, Kirchgemeindehaus Matte und geh deinen Weg!» Donnerstag, 13. und 27. Februar, 19.30 Uhr. Jesaja im neuen Der Gottesdienst zum Weltgebetstag 2020 ist Testament, Pfr. Jakob Bösch, Kirchgemeindehaus von Frauen aus Zimbabwe verfasst worden. Zimbabwe ist ein Binnenland im südöstlichen Hauskreise/ Zellgruppen Teil Afrikas mit einer beeindruckenden Land- Kontakt: Beatrix und Daniel Künzle, Tel. 071 351 26 15, schaft, mit Reservaten und Safarigebieten. Bekannt sind die mesmer@ref-herisau.ch Victoriafälle, ein UNESCO-Weltnaturerbe. Gottesdienst im Alterszentrum Heinrichsbad Die ehemalige britische Kolonie Südrhodesien wurde 1980 Jeden Freitag, 10 Uhr, im Mehrzweckraum Park als Republik Zimbabwe unabhängig. Vom guten Ruf als Mus- terland Afrikas ist nicht mehr viel übriggeblieben. Zudem Gottesdienst im Altersheim Dreilinden verändern sich der Lebensraum und die Lebensbedingungen Freitag, 7. und 21. Februar, 14.30 Uhr als Folge des Klimawandels negativ. Gottesdienst im Altersheim Johannesbad Die Frauen aus Zimbabwe erzählen von ihrem Leben, ihren Freitag, 7. und 21. Februar, 15.30 Uhr Freuden, den wirtschaftlichen und politischen Sorgen. Der Titel der Liturgie zeigt, dass sie nicht resignieren, sondern Gottesdienst im Altersheim Ebnet mit Hoffnung und Mut, die sie aus dem Glauben schöpfen Freitag, 14. und 28. Februar, 14.30 Uhr «aufstehen, ihre Matte nehmen und ihren Weg gehen». Meditation 6. März 2020: Montag, 10. und 24. Februar, 18.30 Uhr, Kirchgemeindehaus 15.30 Uhr Feier im Alterszentrum Heinrichsbad 16.15 Uhr Feier mit Kindern im evang.-ref. Kirchgemeinde- Stille und Gebet haus, Poststr. 14A Jeden Freitag, 18.30 Uhr, Kirche ab 19.40 Uhr offenes Einsingen für alle Morgengebet 20.00 Uhr Feier in der katholischen Unterkirche, anschlies- Jeden Montag, 7 Uhr (ausser Schulferien), Kirchgemeinde- send gemütliches Beisammensein haus Ökumenische Veranstaltungsreihe Friedensgebet FRAGEN ZUM ENDE – MITTEN IM LEBEN Jeden Freitag, 7 Uhr (ausser Schulferien), Kirche 3. März, 19.30 Uhr im evang.-ref. Kirchgemeindehaus Evang. Singkreis erstarren – verzweifeln – Wege finden Proben jeweils am Mittwoch, 19.45 Uhr (ausser Schulferien), Totsächlich – Trauern und begleiten nach einem Suizid Schulhaus Ebnet Ost, Waisenhausstrasse 1 Wie weiter nach einem Suizid? Sabrina Müller schreibt zehn UusKlang Jahre nach dem Suizid einer engen Freundin in kurzen Blogs Wochenausklang mit Singen am Samstagabend und thematischen Vertiefungen über ihren persönlichen Samstag, 8. Februar, 19.30 Uhr, Kirchgemeindehaus Trauerprozess. Sie erzählt von ihrem Erstarren nach der Hi- obsbotschaft, von den unaushaltbaren Momenten, von ihren Zäme esse Phasen der Trauer. Sie berichtet von Wut, eigener Lebensmü- Freitag, 7. Februar, 12.15 Uhr, Menü: Suppe, Wienerli, Brot digkeit, Enttäuschung und Einsamkeit. Wo waren Freunde, und Dessert, Kirchgemeindehaus Gemeinschaft, ja die Kirche, als sie selbst dringend Unterstüt- Kirche im Kino zung brauchte? Donnerstag, 13. Februar, 19.30 Uhr. Film: «El Olivio», ab 19 Referentin: Dr. Sabrina Müller, ref. Theologin und Autorin Uhr kostenloser Apéro, Pfr. Peter Solenthaler Sabrina Müller spricht offen über die ganz schwierigen The- men, aber auch darüber, was ihr in dieser schweren Zeit ge- Kinderkirche holfen hat und wie sie langsam wieder zurück in ein verän- Mittwoch, 5. und 19. Februar, 11.40 Uhr, Saum dertes Leben fand. Sie verbindet Fachwissen gewinnbrin- Freitag, 7. und 21. Februar, 16.15 Uhr, Kirchgemeindehaus gend mit Persönlichem und bricht mit dem Tabu, über Suizid Lollipop – Spiel und Plaudertreff zu sprechen. Organisation: Seelsorgerinnen Iris Schmid, An- Mittwoch, 5. Februar, 15 Uhr, Kirchgemeindehaus nette Winter, Juliane Schulz und Esther Furrer Teens-Chochi Regelmässige Veranstaltungen Mittwoch, 12. Februar, 17–20 Uhr, Kirchgemeindehaus. Vor- anmeldung ist erforderlich bei Marcel Künzle, 071 354 70 Achtsames Wandern 65, jugendarbeit@ref-herisau.ch, Unkostenbeitrag Fr. 5.– Samstag, 1. Februar, 11 Uhr, Treffpunkt vor dem Krombachsaal, PZA. Anmeldung und weitere Chinderchochi Auskünfte: Pfr. Michael Seitz, Klinikseelsorger, Mittwoch, 19. Februar, 17–20 Uhr, Kirchgemeindehaus. Vor- Tel. 079 906 19 95 anmeldung ist erforderlich bei Claudia Fischer, 071 351 64 84, claudia.fischer@ref-herisau.ch, Unkostenbeitrag Fr. 5.– Trauercafé – Begegnungsort Donnerstag, 6. Februar, 17.00 Uhr, Kasernenstr. Roundabout 39a, Kulturwerkstatt Appenzellerland. Auskunft: Hip-Hop-Tanzgruppe für Mädchen und junge Frauen. Jeden Tel. 071 354 70 60 Mittwoch, 19 Uhr (ausser Schulferien), Kirchgemeindehaus MAGNET Nr.2/2020 18
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