Museumswelt Frühjahr 2022 Hamburg - Rituale - Museumsdienst Hamburg

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Museumswelt Frühjahr 2022 Hamburg - Rituale - Museumsdienst Hamburg
Hamburger Abendblatt

Museumswelt
Frühjahr
         2022                   Hamburg

                    Rituale
                    Ein Streifzug durch Hamburgs
                    Museen und Ausstellungshäuser
Museumswelt Frühjahr 2022 Hamburg - Rituale - Museumsdienst Hamburg
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                           Quiz

Welche Adresse verbirgt sich
hinter der Gartenseite dieses
 Hamburger Wohnhauses?
      Antwort auf diese Frage gibt die Ausstellung „Auf Augenblicke
      frei und glücklich. Mary Warburg. Pastelle, Zeichnungen
      Plastiken“ im Ernst Barlach Haus im Jenischpark. Sie rückt
      eine weniger bekannte Seite der Ehefrau des berühmten
      Hamburger Kunsthistorikers Aby Warburg in den Fokus und
      präsentiert Mary Warburg geb. Hertz (1866–1934) als genaue
      Beobachterin und feinfühlige Künstlerin vor allem anhand
      ihrer stimmungsvollen impressionistisch geprägten Hamburg-
      Ansichten.                                                                    Lösung bitte
                                                                              bis zum 31. März 2022 an:
      Diese Malerei zeigt die Gartenseite des Warburgschen
      Wohnhauses. Wie lautet die Adresse? Wenn Sie die Antwort               Museumsdienst Hamburg
      wissen, schreiben Sie uns. Unter den richtigen Einsendern                Glacischaussee 2–4
      verlosen die Museen eine Museumswelt-Jahreskarte. Sie                      20359 Hamburg
      berechtigt den Inhaber und eine Begleitperson zum freien           info@museumsdienst-hamburg.de
      Eintritt in alle Häuser.
                                                                                                                   Foto: John und Kay Prag

                                                                           Kennwort: Quiz Museumswelt

                                                                      Auflösung aus dem letzten Heft:
                                                                      Als Erbauer der Neuen Burg gilt der
                                                                      Billunger-Herzog Bernhard II. (1011–1059).
                                                                      Er ließ sie ab 1021 errichten.
Museumswelt Frühjahr 2022 Hamburg - Rituale - Museumsdienst Hamburg
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                                                                                                          Frühjahr
                                                                                                            2022
                                                                                                                             Inhalt

                                                                           Porträt I:                                        Interview:                                             Gestern & Heute:
                                                                           Brigitte Kölle leitet                             Rita Müller, Direktorin des                            Das Museum für Kunst und
                                                                           die Sammlung Kunst                                Museums der Arbeit, über                               Gewerbe Hamburg erzählt
                                                                           der Gegenwart der                                 Zukunftspläne anlässlich von                           200 Jahre Modegeschichte
                                                                           Hamburger Kunsthalle                              25 Jahren Dauerausstellung                             anhand ausgewählter Biografien
                                                                           Seite 8                                           Seite 10                                               Seite 20

                                                                                                                                           Impressum
                                                                                                                                 Die Museumswelt
                                                                                                                                                                 Liebe Leserinnen
                                                                                                                                 Hamburg wird von den
                                                                                                                                 in der Museumswelt
                                                                                                                                                                 und Leser,
                                                                                                                                 Hamburg GbR
                                                                                                                                 vertretenen Museen
                                                                                                                                 herausgegeben und
                                                                               Titelthema              Panorama II
                                                                                                                                 erscheint als Beilage                               die Museen und Ausstellungshäu-
                                                                               Rituale prägen die      Die wichtigsten           vierteljährlich im
                                                                                                                                                                                     ser sind schon lange keine Orte rei-
                                                                                                                                 Hamburger Abendblatt.
                                                                               kulturelle und          Veranstaltungen                                                               nen Sammelns und Bewahrens
                                                                               künstlerische           des Frühjahrs             Redaktion:
                                                                                                                                 Annette Stiekele                                    mehr, sie sind vielmehr lebendige
                                                                               Identität – wie         Seite 15–17
                                                                                                                                 (verantw.),                                         Kommunikationsorte.         Labore
                                                                               zahlreiche              Ausflug
                                                                                                                                 Heinrich Oehmsen,
                                                                                                                                                                                     einer sich wandelnden Gesell-
                                                                                                                                 Falk Schreiber
                                                                               Ausstellungen                                                                                         schaft. Das Museum der Arbeit will
                                                                               erzählen                Das Günter Grass-         Layout:                                             sogar ein Diskursort sein, in dem
                                                                               Seite 4–7               Haus in Lübeck            Andreas Weigand
                                                                                                                                                                 die Arbeitswelt der Zukunft gedacht und diskutiert
                                                                                                       eröffnet seine neue       Titelbild:                      werden kann. So erzählt es Direktorin Rita Müller im
                                                                               Blick in die Sammlung   Dauerausstellung          Katsina-Figur
                                                                                                                                                                 großen Interview, in dem sie sich auch zu den umfang-
                                                                                                                                 Si’osa’lako(Si’osa’lako tihu)
                                                                               Auf Deck 6 des          Seite 17
                                                                                                                                 Künstler unbekannt              reichen Entwicklungen und Veränderungen am Haus
                                                                               Internationalen         Spielfeld
                                                                                                                                 Hopi, Arizona, um 1890–1895,
                                                                                                                                                                 äußert.
                                                                               Maritimen                                         MARKK, Paul Schimweg,
                                                                                                                                                                 Aufbruchstimmung herrscht im Deutschen Hafen­-
                                                                               Museums Hamburg         Einmal Hansenaut          zu sehen im Museum
                                                                                                                                 am Rothenbaum                   museum mit dem offiziellen Standort Schuppen 50A.
                                                                               gibt es Einblicke in    sein – in einem
                                                                                                                                 Verlag: Zeitungsgruppe          Dort liegt die „Peking“ noch im Winterschlaf und war-
                                                                               den Kühltransport       Foto-Workshop der         Hamburg GmbH,                   tet darauf, zum Saisonstart am 3. April wachgeküsst zu
                                                                               Seite 9                 Deichtorhallen            Großer Burstah 18–32,
                                                                                                                                                                 werden. Was man dann dort erleben wird, erzählt die
                                                                                                       Seite 18                  20445 Hamburg
                                                                               Reportage
                                                                                                                                 T. 040/55 44-71031              stellvertretende technische Leiterin Laura Lühnen-
                                                                                                       Porträt II                Regionale Vermarktung:          schloß, der wir ein Porträt widmen.
                                                                               Das Bucerius Kunst
                          Foto: Marcelo Hernandez (2), Anne Schönharting

                                                                                                                                 FUNKE MediaSales                Es wird also Frühling. Gründe genug, sich über ein
                                                                               Forum bietet            Laura                     Hamburg
                                                                                                       Lühnenschloß ist                                          starkes Ausstellungsprogramm der Museen und Aus-
                                                                               Achtsamkeits-                                     Dennis Rößler
                                                                                                                                                                 stellungshäuser zu freuen, ins Gespräch zu kommen
                                                                               führungen an            eine Hüterin des          T. 040/55 44-71230
                                                                                                                                                                 und sich zum Nachdenken über künftige Gesell-
                                                                               Seite 11                Museumsschiffes           Druck: Axel Springer
                                                                                                                                 Offsetdruckerei                 schaftsmodelle anregen zu lassen.
                                                                                                       „Peking“                  Ahrensburg GmbH &
                                                                               Panorama I              Seite 19                  Co KG, Kornkamp 11,
                                                                               Die wichtigsten                                   22926 Ahrensburg
Foto: John und Kay Prag

                                                                               Ausstellungen                                     Die nächste Museumswelt
                                                                                                                                 erscheint am
                                                                               des Frühjahrs                                     31. Mai 2022
                                                                               Seite 12–14
                                                                                                                                 Informationen über die
                                                                                                                                 Veranstaltungen der
                                                                                                                                 Hamburger Museen als
                                                                                                                                 Videotext bei Hamburg 1,                            Annette Stiekele
                                                                                                                                 TEXT ab Seite 400                                  Redaktionsleitung
Museumswelt Frühjahr 2022 Hamburg - Rituale - Museumsdienst Hamburg
4
                                                                                                                        Die choreografierte Licht-Installation „Shylight“, 2006, ist in der Schau des Studios Drift im Museum für Kunst
            To m i U n g e r e r.                                                                                       und Gewerbe Hamburg zu erleben.

     I t ’s A l l A b o u t F r e e d o m
                        B i s 24 .4 .
       Sammlung Falckenberg/Deichtorhallen Hamburg
             www.sammlung-falckenberg.de

Tomi Ungerer: „Ohne Titel“, Zeichnung für Otto, 1999, ist in
der Sammlung Falckenberg zu sehen.

                                                               Foto: Musées de la Ville de Strasbourg/Mathieu Bertola
                                                               Foto: © Diogenes Verlag AG, Zürich/Tomi Ungerer Estate

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Foto: Henning Rogge
                                                                                                                                              Drift: Moments of Connection
                                                                                                                                                                                                                                      Bis 8.5.
                                                                                                                                                            Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
                                                                                                                                                                    www.mkg-hamburg.de

Die Visualisierung der Neuen Burg Hamburg im heutigen Stadtbild ist Teil der aktuellen Sonderausstellung im
Archäologischen Museum Hamburg.

                                                                                                                                                                                                                                                 Pseudo-zeremonielles Gefäß mit
                                                                                                                                                                                                                                                 Schlangen-, Wolken- und Tiermotiven,
                                                                                                                                                                                                                                                 gefertigt von einer unbekannten
                                                                                                                                                                                                                                                 Künstlerin, wahrscheinlich aus San
                                                                                                                                                                 Foto: Archäologisches Museum Hamburg, Illustration Roland Warzecha

                                                                                                                                                                                                                                                 Ildefonso, New Mexico um 1890-1895.
                                                                                                                                                                                                                                                 Es ist im Museum am Rothenbaum
                                                                                                                                                                                                                                                 ausgestellt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Foto: Museum am Rothenbaum,
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Paul Schimweg

                                                                                                                                                                                                                                              Blitzsymbol und
                                                                                                                                                                                                                                               Schlangentanz.
                                                                                                                                                                                                                                           A b y Wa r b u r g u n d d i e
              Burgen in Hamburg – Eine Spurensuche
                                                                                                                                                                                                                                                Pueblo-Kunst
                                                     B i s 1 7. 4 .
                                                                                                                                                                                                                                                 4.3.2022 bis 8.1.2023
                                           Archäologisches Museum Hamburg
                                                     www.amh.de                                                                                                                                                                                      Museum am Rothenbaum
                                                                                                                                                                                                                                                     www.markk-hamburg.de
Museumswelt Frühjahr 2022 Hamburg - Rituale - Museumsdienst Hamburg
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                            E d u a r d B a r g h e e r.
                          Der Maler als Zeichner
                                                                                                                                                                          Dan Flavin: „untitled (to Barnett Newman) four“, 1971, ist im
                                              Bis 1.5.                                                                                                                    Bucerius Kunst Forum zu sehen.

                                         Bargheer Museum
                                       www.bargheer-museum.de

                      Eduard Bargheer: „Ruderer“, 1939, ist im Bargheer Museum im Jenischpark ausgestellt.

                                                                                                                                                                                                                                          Foto: Seibt Collection, © VG Bild-Kunst, Bonn 2021
                                                                                                                   Foto: Eduard Bargheer-Nachlass, Hamburg
Foto: Henning Rogge

                                                                                                                                                                                        Minimal Art.
                                                                                                                                                                                       Körper im Raum
                                    Titelthema                                                                                                                                                    B i s 24 .4 .
                                                                                                                                                                                             Bucerius Kunst Forum
                                                                                                                                                                                           www.buceriuskunstforum.de

                      Rituale sind
                      wichtige                                                       Eine Familienansicht aus der Fotoreportage von Ergun Çağatay, die im Museum für Hamburgische Geschichte Thema ist.

                      Bestandteile
                      von Kultur,
                      Tradition,
                      Alltag und
                      Kunst, die
                      eine
                                                                                                                                                                                                                                                 Foto: Ergun Çagatay

                      Entdeckung
                      lohnen
                                                                                      W i r s i n d v o n h i e r. T ü r k i s c h - d e u t s c h e s L e b e n 1 9 9 0 .
                                                                                                     Fo t o g r a f i e n v o n E r g u n Ç a ğ a t a y
                                                                                                                                                                        Bis 6.6.
                                                                                                                                                             Museum für Hamburgische Geschichte
                                                                                                                                                                        www.shmh.de
Museumswelt Frühjahr 2022 Hamburg - Rituale - Museumsdienst Hamburg
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                            Ludwig Schönherr: „Bilderinflation“ (1977–1978), Installationsansicht aus dem Kunstverein in Hamburg, 2014

                                                                                                                                                                                         Foto: Kunstverein in Hamburg
                                                    L u d w i g S c h ö n h e r r. B i l d e r i n f l a t i o n
                                                                                                             5.3. bis 12.6.
                                                                                                             Kunstverein in Hamburg
                                                                                                              www.kunstverein.de

                                                                                                                                Ernst Wilhelm Nay: „Akkord in Rot und Blau“, 1958, ist in der Retrospektive in der
                                                                                                                                Hamburger Kunsthalle zu entdecken.

 Hamburg Süd – 150 Jahre
   a u f d e n We l t m e e r e n
                      B i s 1 1 .9.

                                                                                                                                                                                                                        Foto: © VG Bild-Kunst, Bonn 2021 /Ernst Wilhelm Nay Stiftung, Köln /Hamburger Kunsthalle / bpk
       Internationales Maritimes Museum Hamburg
                  www.imm-hamburg.de

Gästebuch aus dem Archiv der Hamburg Süd, ausgestellt im
Internationalen Maritimen Museum Hamburg.
                                                            Foto: Internationales Maritimes Museum Hamburg

                                                                                                                                                                                                                        Foto: Elke Walford

                                                                                                                                   E r n s t W i l h e l m N a y. R e t r o s p e k t i v e
                                                                                                                                                               2 5 . 3 . b i s 7. 8 .
                                                                                                                                                             Hamburger Kunsthalle
                                                                                                                                                           www.hamburger-kunsthalle.de
Museumswelt Frühjahr 2022 Hamburg - Rituale - Museumsdienst Hamburg
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                                                                       Von
                                                                  Annette Stiekele

                                             ituale bereichern unser Leben. Sie sorgen für Haltepunkte,                                           eint auf faszinierende Weise Natur, Technologie,
                                             geben Orientierung, Bedeutung, und manchmal liefern sie                                              Architektur, Design und Gestaltung. Die drei raum-
                                             auch einfach Anlässe für bemerkenswerte Errungenschaf-                                               greifenden Exponate in der Schau „Drift. Moments of
                                             ten und neue Techniken in Kunst und Kultur. Einer, der mit                                           Connection“ geben davon im Museum für Kunst und
                                             Ritualen bestens vertraut war, ist der Hamburger Kunsthis-                                           Gewerbe Hamburg eindrucksvoll Zeugnis.
                                             toriker und –sammler Aby Warburg (1866–1929). Er gilt als                                            Mit Ritualen des Medienkonsums beschäftigte sich
                     Begründer der kulturwissenschaftlich orientierten Kunstgeschichte. Der reise-                                                bereits Mitte der 1970er-Jahre der Hamburger Künst-
                     freudige Warburg zeigte sich inspiriert von symbolischer Kunst. 1895/96 bereiste                                             ler Ludwig Schönherr (1935–2016). Zu einer Zeit, deren
                     er den Südwesten der USA und begegnete den Pueblo-Gesellschaften, was ihn zu                                                 Bilderflut mit unserer heutigen in keiner Weise ver-
                     seinem Vortrag zum „Schlangenritual“ animierte. Warburg sammelte auf der Rei-                                                gleichbar erscheint, erforschte er das Fernsehen.
                     se jedoch auch allerlei Kunst-, Zeremonial- und Alltagsgegenstände, die er dem Mu-                                           Schönherr kontaktierte Fernsehsender in den USA
                     seum am Rothenbaum – Kulturen und Künste der Welt vermachte. In einen moder-                                                 und in Deutschland und zog wissenschaftliche Erhe-
                     nen Kontext gestellt, sind sie ab dem 4. März in der Ausstellung „Blitzsymbol und                                            bungen heran, um die Auswirkungen des Fernsehkon-
                     Schlangentanz. Aby Warburg und die Pueblo-Kunst“ zu besichtigen.                                                             sums auf die Zuschauer zu analysieren. Von positiven
                     Aby Warburgs Ehefrau Mary Warburg geb. Hertz (1866–1934) stand zeitlebens im                                                 Bildungsaspekten bis hin zu einer Abstumpfung des
                     Schatten des bekannten Kunstsammlers, obwohl sie selbst über eine bedeutende                                                 Geistes. Seine Erkenntnisse fanden 1977 Eingang in
                     künstlerische Handschrift verfügte. Ihr eigenes Kunstschaffen steht im Mittel-                                               ein Fotoprojekt. Die Bilder ordnete Schönherr in der
                     punkt der Schau „,Auf Augenblicke frei und glücklich‘ – Mary Warburg. Pastelle,                                              Rasterstruktur eines Kontaktbogens an, der vom
                     Zeichnungen, Plastiken“ im Ernst Barlach Haus. Die Werkschau umfasst 50 Arbei-                                               5. März bis zum 1. Mai in der Ausstellung „Ludwig
                     ten, darunter Reisebilder wie Dolomitenpanoramen, impressionistische Ham-                                                    Schönherr“ im Kunstverein in Hamburg zu sehen ist.
                     burg-Ansichten sowie Porträts von Familie und Freunden, die Mary Warburg als                                                 Mit Ritualen des mittelalterlichen Baus von Befesti-
                     ausgesprochen kenntnisreiche Malerin und sensible Beobachterin offenbaren.                                                   gungsanlagen können sich die Besucher der Ausstel-
                     Dem Expressionismus mit seinen Ritualen der Farbigkeit, Abstraktion und gesti-                                               lung „Burgen in Hamburg – Eine Spurensuche“ im
                     schen Malerei verbunden zeigte sich der Maler Ernst Wilhelm Nay (1902–1968).              „Auf                               Archäologischen Museum Hamburg vertraut ma-
                     Die Hamburger Kunsthalle präsentiert nun die erste umfassende Einzelausstel-          Augenblicke                            chen und dabei aktuelle Forschungserkenntnisse
                     lung und zugleich die erste Retrospektive des Künstlers seit 30 Jahren. 120 Gemäl-                                           über die frühe Geschichte der Hansestadt erfahren.
                     de, Aquarelle und Zeichnungen dokumentieren Nays Werk in allen Phasen. Seine            frei und                             Denn erst vor wenigen Jahren wurde die legendäre
                     Wirkungszeit umfasst den Zeitraum von 1919 bis 1968 und durchlief damit mehrere       glücklich“–                            Hammaburg identifiziert. Und nun gibt es dank
                     Stile: von surrealistisch-abstrakten Bildern über die sogenannten „Rhythmischen                                              jüngster Ausgrabungen Erhellendes über ihren
                     Bilder“ bis hin zu den „Scheibenbildern“, in denen er die Kreisform der Scheibe           Mary                               Nachfolgebau, die Neue Burg am Nikolaifleet, zu be-
                     in all ihrer Variantenvielfalt zeigte.                                                 Wa r b u r g .                        richten. Im 11. Jahrhundert galt sie als größte Burgan-
                                                                                                                                                  lage Norddeutschlands. Die Ausstellung spiegelt Ri-
                                                       enige Meter weiter ist im Jenischpark im Barg-        Pa s t e l l e ,                     tuale und Lebenswelten rund um die mittelalterliche
                                                       heer Museum in der Schau „Eduard Bargheer. Der      Zeichnungen,                           Burganlage und formt ein neues Bild von Hamburgs
                                                       Maler als Zeichner“ der dem Haus seinen Namen                                              Frühgeschichte.
                                                       gebende Künstler als äußerst gewandter Illustra-
                                                                                                            Plastiken                             Die Lebensrealität von Einwandererfamilien ist viel-
                                                       tor zu entdecken. Der vom Expressionismus ge-              Bis 12.6.                       fach noch eine, von der die sogenannte Mehrheitsge-
                                                       prägte Maler Eduard Bargheer (1901–1979) fertig-                                           sellschaft wenig Kenntnisse hat. Einblicke in ein Kapi-
                                                                                                            Ernst Barlach Haus
                                                       te in einem wiederkehrenden künstlerischen Ri-      w w w. b a r l a c h - h a u s . d e
                                                                                                                                                  tel Hamburger Einwanderungsgeschichte bietet die
                                                       tual Vorstudien seiner bekannten mosaikartigen                                             Ausstellung „Wir sind von hier. Türkisch-deutsches
                                                       lichten Aquarelle und Ölbilder in Form von                                                 Leben 1990. Fotografien von Ergun Çağatay“ im Mu-
                                                       Handzeichnungen an. Sie boten ihm die Möglich-                                             seum für Hamburgische Geschichte. Der Istanbuler
                     keit, sich die Motive in Gestalt der Linien und Konturen anzueignen. Bald jedoch                                             Fotograf Çağatay (1937–2018) hat in seiner Bildrepor-
                     führte sein von geschulter Hand gesetzter Strich ein Eigenleben. Die Linien gingen                                           tage zur türkischen Einwanderung in Deutschland
                     gewebeartige Verbindungen ein und entwickelten sich zu eigenen, zunehmend                                                    1990 die Städte Hamburg, Köln, Werl, Berlin und Duis-
                     abstrakten Formen. In der späteren Malerei bestimmen dann Fläche und Farbe                                                   burg besucht und Aufnahmen angefertigt, die Einbli-
                     das Werk, die lineare Struktur des Bildes ist kaum mehr erkennbar. Die Schau prä-                                            cke geben in die Arbeitswelt, aber auch Rituale des Ge-
                     sentiert Ölbilder, Aquarelle, Handzeichnungen und Druckgrafiken, ergänzt um                                                  meinschaftslebens der Menschen, die zur Generation
                     erstmals ausgestellte Illustrationen zu Werken der Weltliteratur.                                                            der „Gastarbeiter“ zählten und längst vielfach über
                     Für den Zeichner Tomi Ungerer (1931–2019) war die Zeichnung vor allem ein Ritual,                                            die deutsche Staatsbürgerschaft verfügen.
                     seine satirischen Gesellschaftsbetrachtungen auszudrücken. Neben seinen Arbei-
                     ten für Kinderbücher wie „Die drei Räuber“ (1961), „Heute hier, morgen fort“ (1983)                                                                  us der Fremde berichtet auch
                     oder „Der Nebelmann“ (2012) fertigte er in New York Plakate gegen den                                                                                ein Gästebuch des in der brasi-
                     Vietnamkrieg an, studierte das Milieu der Hamburger Herbertstraße und fing in                                                                        lianischen Stadt Santos be-
                     seinen Großcollagen immer wieder den Schrecken der Welt ein. Die Sammlung                                                                            findlichen Columbus-Heims
                     Falckenberg widmet dem gebürtigen Straßburger mit „Tomi Ungerer – it’s all                                                                           für die Jahre 1893–1897. In den
                     ­about freedom“ eine umfassende, neun Jahrzehnte umspannende Schau mit rund                                                                          Jahren 1892 bis 1914 pachtete
                      400 Exponaten. Sie offenbaren auch einen Zeichner, der stets an der Grenze zur                                                                      es die Reederei Hamburg Süd,
                      freien Kunst balancierte, als bissiger Beobachter voll hintersinnigem Witz.                                                                         um dort ihre Mannschaften
                      Wo für Unger die Zeichnung Ausdruck sozialer Betrachtung war, ist den Begrün-                                                                       unterzubringen. Das Haus
Foto: Elke Walford

                      dern der Minimal Art in den USA der 1960er-Jahre die reduzierte Form Symbol                                                                         war zugleich ein notwendiger
                      für die Idee einer Demokratisierung der Kunst. Die Kunstbetrachtung sollte für                                              Quarantäne-Ort, da die Seeleute mit wiederkehren-
                      jedermann gleichberechtigt und ohne Vorwissen erfahrbar sein. Sie fand ihren                                                den Gelbfieberepidemien zu kämpfen hatten. Das
                      Ausdruck als Abgrenzung zur gestischen Malerei des Abstrakten Expressionismus                                               Gästebuch aus jener Zeit ist zu sehen in der Ausstel-
                      in einem Streben nach Objektivität, der Reduktion auf geometrische Grundstruk-                                              lung „Hamburg Süd – 150 Jahre auf den Weltmeeren“
                      turen, auch in Materialien wie Stein, Metall, Neonröhren und Stahlrahmen. Im Bu-                                            im Internationalen Maritimen Museum Hamburg. Es
                      cerius Kunst Forum stehen in der Schau „Minimal Art. Körper im Raum“ ikoni-                                                 offenbart Rituale auf See und Innenansichten der
                      schen Werken unter anderem von Dan Flavin, Donald Judd und Sol LeWitt deut-                                                 Hamburg-Südamerikanischen Dampfschifffahrts-
                      sche Positionen und zeitgenössische Ansätze gegenüber.                                                                      Gesellschaft, die 1871 von elf Hamburger Handelshäu-
                      Mit dem Objektcharakter der Minimal Art korrespondieren die spektakulären ki-                                               sern gegründet wurde und bis heute eine einmalige
                      netischen Skulpturen des Studio Drift. Die beiden niederländischen Künstler Lon-                                            globale Erfolgsgeschichte vorweisen kann, die auch
                      neke Gordijn und Ralph Nauta übertragen in ihren einzigartigen Lichtobjekten Ri-                                            Weltkriege und den Verlust ganzer Flotten überstan-
                      tuale der Natur in performative Kunstwerke. Ihre vielgestaltige Raumkunst ver-                                              den hat.
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                                                                Brigitte Kölle, Leiterin der Sammlung Kunst der Gegenwart der Hamburger Kunsthalle, vor der Arbeit „Raumzeichnung
                                                                (perpetuum mobile)“ von Monika Grzymala in der Ausstellung „Futura. Vermessung der Zeit“

                  Porträt I

                                      Von
                                 Annette Stiekele

                         ie Gegenwart ist ihr Metier.
                         Brigitte Kölle gestaltet sie mit
                         großer Leidenschaft aus dem
                         Kontext der jüngeren Ge-
                         schichte heraus. Seit 25 Jahren
                         besteht die Galerie der Gegen-
wart der Hamburger Kunsthalle. Anlass für die Leite-
rin der hochkarätigen Sammlung für Gegenwarts-
kunst des Hauses, über eine besondere Feier nachzu-
denken. Ihre Antwort ist so klar wie entschieden: „Das
Jubiläumsjahr wird mit der Tropfsteinmaschine, also
mit Kunst, eingeläutet“, sagt Brigitte Kölle.
Das Werk von Bogomir Ecker ist von 1996 bis 2496 an-
gelegt. „Man beobachtet die fallenden Tropfen und
wird zugleich auf eine Zeitreise geschickt, da das Werk
erst in 500 Jahren abgeschlossen sein wird. Das führt
zu einer Imagination, wie die Welt aussehen wird.“
Für Kölle ist das Werk signifikant für die Galerie der
Gegenwart, die schon zu ihrer Eröffnung Kunstschaf-
fende eingeladen hatte, spezielle ortsbezogene Werke          Zur Person:
                                                              Brigitte Kölle, geb. 1967 in
anzufertigen. Gleiches geschieht nun in der Ausstel-          Tübingen, studierte Kultur-
lung „Futura. Vermessung der Zeit“, die bis zum 10.           und Medienwissenschaften
April zu sehen ist. Künstler wie Pierre Huyghe, Katin-        in Hildesheim und New
                                                              York. Nach der Promotion
ka Bock oder Elena Greta Falcini haben Kunstwerke             führten sie berufliche Sta-
beigesteuert. Auch Artefakte und Naturalien sind Teil         tionen u. a. ans Museum
der Ausstellung.                                              Fridericianum (Kassel), die

                                                                                                                                                                                    Foto: Marcelo Hernandez
                                                              Kunsthalle Portikus (Frank-
Es ist eine Schau, wie sie typisch ist für die 54-jährige     furt), das MoMA PS1 (New
Kuratorin Kölle. Stets geht es ihr um den kreativen Akt       York) und das Lenbachhaus
                                                              (München). Seit 2012 leitet
der Gestaltung im Raum. In ihrer Vita hat Kölle he-           sie gemeinsam mit Petra
rausragende Stationen vorzuweisen. Prägend war ein            Roettig die Galerie der
Aufenthalt in New York anlässlich eines Postgraduier-         Gegenwart der Hamburger
                                                              Kunsthalle.
tenstudiums Anfang der 1990er-Jahre, das sie zu Mar-
cia Tucker ans New Museum of Contemporary Art und
zu Lynne Cooke an das Dia Center for the Arts führte.
„Das waren wichtige Erfahrungen. Die Kuratoren-

                                                                        Die Kunst­entdeckerin
landschaft war damals in Deutschland ausschließlich
von Männern geprägt“, erzählt Brigitte Kölle. Später
wirkte sie an der Kunsthalle Portikus in Frankfurt als
Kuratorin unter dem bestens vernetzten Direktor
Kasper König. „Das war der interessanteste Ort für
Gegenwartskunst in Deutschland. Viele Künstler wie
Andreas Gursky, Wolfgang Tillmans oder Ayse Erk-            stellungen zu Themen wie Warten, Scheitern und                something desired“ nimmt Bezug zur Historie mit iko-
men präsentierten dort ihre frühen Ausstellungen.“          Trauern kuratiert, zu denen jeder Mensch einen Bezug          nischen Werken von Gerhard Richter oder Sigmar Pol-
Aus diesen Erfahrungen speist sich die Arbeit der Ku-       hat. Die Architektur der von Ungers entworfenen Ga-           ke. Aber vorrangig mit Arbeiten von jungen Kunst-
ratorin bis heute.                                          lerie der Gegenwart stellt sie jedes Mal vor Herausfor-       schaffenden wie Cordula Ditz, Simon Denny, Annette
Brigitte Kölles A und O der Gegenwartskunst lautet          derungen. „Das Dogma des Quadrates ist überall. Man           Kelm oder Tilman Walther, die erstmals präsentiert
„nah dran sein“. Also, in Galerien gehen, Hochschulen       muss sich immer dazu verhalten.“                              werden – und zum Teil noch auf Kölles Wunschliste
beobachten, Ateliers besuchen und mit den Kunst-            In der aktuellen Schau waren 30 Gäste eingeladen,             stehen. „Sicherlich braucht man für den Aufbau einer
schaffenden im Austausch sein. Die Neugier des Publi-       Werke zu präsentieren, die teilweise ortsbezogen ent-         öffentlichen Sammlung viel Geduld und Weitsicht“,
kums sei groß, sie sei aber gerade bei der Gegenwarts-      standen sind. So wie Monika Grzymalas Raumzeich-              so Kölle. „Aber es gibt immer auch diese unglaublichen
kunst erforderlich. „Es gehört zur Begegnung mit            nung, für die sie dreidimensional mit Klebebändern in         Überraschungen, die die Gegenwartskunst so beson-
Kunst notwendig dazu, offen zu sein.“ Kölle hat Aus-        den Raum hineingezeichnet und drei Kilometer Kle-             ders und spannend machen.“
                                                            befolie verarbeitet, dynamisiert und vakuumiert hat.
                                                            „Es wirkt wie eingefrorene Zeit“, so Kölle. Oder auch
       F u t u r a . Ve r m e s s u n g                     Nina Canells „Perpetuum Mobile“ (2020), ein Werk,              s o m e t h i n g n e w, s o m e t h i n g
                                                            in dem es um die Transformation von Ultraschall in
                 der Zeit                                   Dampf geht.
                                                                                                                              old, something desired
                     B i s 1 0.4 .                          Das Werk ist ein Beispiel für zahlreiche Neuerwerbun-                         B i s a u f We i t e r e s
                                                            gen und Schenkungen der jüngeren Zeit. Anlass für
                Hamburger Kunsthalle                                                                                                       Hamburger Kunsthalle
                                                            Brigitte Kölle, auch eine neue Sammlungspräsenta-
              www.hamburger-kunsthalle.de                                                                                                www.hamburger-kunsthalle.de
                                                            tion zu kuratieren. „something new, something old,
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                          Eva Graumann, langjährige Chefin der Unternehmenskommunikation bei der Hamburg Süd, in der von ihr gestalteten Ausstellung zur Kühlschifffahrt auf Deck 6
                          des Internationalen Maritimen Museums Hamburg

                                                                                                                                                    Blick in die Sammlung

                                                                                                                                                                                                             Foto: Marcelo Hernandez
                                                                  Von
                                                           Heinrich Oehmsen
                                                                                                 Gut gekühlt von
                                                                                              Kontinent zu Kontinent
Foto: Marcelo Hernandez

                                               ange schon gehören die Zeiten,
                                               in denen hierzulande im Winter
                                               nur Kohl gegessen wird und exo-
                                               tische Früchte Mangelware
                                               sind, der Vergangenheit an. Fri-
                                               sche Erdbeeren kommen jetzt               Besonders faszinierend in dieser Abteilung des IMMH            haltung der Kühlkette. Die setzt sich fort, nachdem die
                          zum Beispiel aus Mexiko oder Neuseeland auf die Ti-            ist ein interaktiver Touchscreen, der die Routen der           Kühlcontainer im Zielhafen auf entsprechende Lkws
                          sche der Restaurants. Und das nicht einmal mit einem           Containerschiffe über die Weltmeere zeigt. Verschie-           verladen wurden, die die Güter zu den verschiedenen
                          besonders großen ökologischen Fußabdruck. Ihr Weg              dene Symbole können in acht verschiedenen Farben               Großhändlern bringen. Ein eigens hergestellter Film
                          ist zwar lang, aber bei den riesigen Mengen, die per           angeklickt werden und geben dann detaillierte Infor-           zeigt diese komplexen Abläufe.
                          Schiff in die deutschen Seehäfen gebracht werden,              mationen über die Arten von Gemüse, Früchten, Fisch            Die Geschichte der Kühlschifffahrt begann im
                          ökologisch unbedenklich. Mehr als 300 Meter lange              und Fleisch, Getränken und anderen Gütern. Fleisch             19. Jahrhundert. 1877 brachte die 1100 BRT große
                          Containerschiffe landen pro Reise Abertausende Ton-            zum Beispiel wird bei minus 18 Grad gefroren transpor-         „Paraguay“ 80 Tonnen Hammelfleisch von Buenos Ai-
                          nen von Waren an, die zwar verderblich sind, durch             tiert, aber auch bei minus 2 Grad, sodass es im Contai-        res nach Le Havre. Eine Kältemaschine machte den
                          ausgeklügelte Kühlsysteme aber frisch ankommen. Im             ner weiter reifen kann, wie zum Beispiel Rindersteaks.         Transport möglich. 1900 stieg auch die Hamburg Süd
      -                   Internationalen Maritimen Museum Hamburg                       Die Karte gibt ein umfassendes Bild der Lieferketten           in das Geschäft mit Kühltransporten ein. In den
                          (IMMH) ist auf dem Deck 6 eine neue Sektion eröffnet,          und Handelsströme.                                             1960er-Jahren wurden konventionelle Stückgutschif-
-                         die sich mit der Kühlschifffahrt beschäftigt.                  Beeindruckend ist auch die Kontrolle organisiert.              fe wie die „Cap San Diego“ eingesetzt. Sie transpor-
e                         Nachdem das Archiv der Hamburger Reederei Ham-                 „Vom Kontrollzentrum des Schiffes wird jeder an das            tierten nicht nur konventionelles Stückgut, sondern
t                         burg Süd dem IMMH übereignet wurde, hatte Eva                  System angeschlossene Kühlcontainer überwacht                  eben auch Fleisch, Fisch und Früchte aus Südamerika.
e                         Graumann die Idee, diesen Aspekt im Museum zu ver-             und die Informationen werden über Satelliten an die            Dafür waren zwei der fünf Ladeluken als Kühlräume
r                         tiefen. Graumann, viele Jahre Chefin der Unterneh-             Zentrale der Hamburg Süd geschickt. Der Kunde kann             ausgestattet.
                          menskommunikation bei der Hamburg Süd, hatte als               sich einloggen und sich jederzeit über die Kühlung sei-        In den 1980er-Jahren wurden die konventionellen
n                         Ruheständlerin genug Zeit und das nötige Wissen, um            ner Ware informieren“, so Graumann. Denn das Wich-             „Cap San“-Schiffe durch Containerschiffe ersetzt.
                          sich um das Konzept zu kümmern. Das Museum zeigt               tigste bei diesen aufwendigen Transporten ist die Ein-         Die 160 Meter lange „Cap San Diego“ liegt als Mu-
                          Modelle der modernen Container-Carrier „Cap San                                                                               seumsschiff an der Überseebrücke im Hamburger
                          Lorenzo“ und „Monte Rosa“ und eines konventionel-                                                                             Hafen. Sie hatte nach zwei Jahrzehnten bei der Ham-
                          len Kühlschiffes der „Polar“-Klasse. „Drei nebenein­-                      Hamburg Süd–                                       burg Süd ausgedient. Die heutigen Containerschiffe
                          ander gelegte Fußballfelder unter dem 333 Meter lan-                                                                          der „Cap San“-Klasse können 14-mal so viel Kühlla-
                          gen Modell der ‚Cap San‘-Klasse verdeutlichen maß-
                                                                                                   150 Jahre auf den                                    dung transportieren wie die Stückgutfrachter da-
                          stabsgetreu die Größe dieser Schiffe, die 9600 20-Fuß-                      We l t m e e r e n                                mals. Kühltransporte sind immer noch eine logisti-
                          Container laden können. Mit 2100 Anschlüssen für                                                                              sche Meisterleistung. Die Ausstellung im IMMH er-
                          Kühlcontainer gehören die Schiffe der ‚Cap San‘-Klas-                                B i s 1 1 .9.                            hellt auf anschauliche Weise, warum wir zu jeder
                          se zu den Containerschiffen mit der weltweit höchs-                    Internationales Maritimes Museum Hamburg               Jahreszeit frische Lebensmittel aus aller Welt kaufen
                          ten Kühlcontainerkapazität“, erklärt Eva Graumann.                                www.imm-hamburg.de                          können.
Museumswelt Frühjahr 2022 Hamburg - Rituale - Museumsdienst Hamburg
10
                                                              Rita Müller in der aktuellen Ausstellung „Konflikte“
                                                              des Museums der Arbeit

                 Interview

                                       Von                                                                                                     haben in der Geschichte des Hauses schon eine gewisse
                                  Annette Stiekele                                                                                             Tradition. Das ‚Forum Zukunft gestalten’ wird sich
                                                                                                                                               über 160 Quadratmeter erstrecken. Hier planen wir
                                                                                                                                               einen offenen, veränderbaren Raum, in dem Veranstal-
                       as Jahr 2022 ist ein Grund zum                                                                                          tungen und Workshops stattfinden können. Es soll ein
                       Feiern für das Museum der                                                                                               Ort der Begegnung und Kommunikation sein, der auch
                       Arbeit. Vor 25 Jahren wurde die                                                                                         Ausstellungselemente, Innovatives aus der Arbeitswelt
                       Dauerausstellung eröffnet. An-                                                                                          und digitale Medienstationen umfasst. Es soll möglich
                       lass für ein ausführliches Ge-                                                                                          sein, über die Zukunft der Arbeit zu diskutieren und
                       spräch über Zukunftspläne mit                                                                                           nachzudenken, sich aber auch spielerisch damit ausein­-
Rita Müller, Direktorin seit 2014.                                                                                                             anderzusetzen.

Hamburger Abendblatt: 25 Jahre Museum der Arbeit.                                                                                              Wie sehen der Zeitplan und die Finanzierung aus? Welche
Das Museum zeigt ja den Wandel der Arbeit in den letzten                                                                                       Hindernisse gibt es?
180 Jahren und die Auswirkungen der Industrialisierung.                                                                                        Ich hoffe, dass wir im Herbst 2023 eröffnen können,
Wie blicken Sie auf diese Historie und wie schöpfen Sie da-                                                                                    aber wir wissen nicht, wie sich der Baufortschritt entwi-
raus für die Zukunft?                                                                                                                          ckeln wird. Das Torhaus finanzieren wir mit Bundes-
Rita Müller: Als das Museum 1997 an den Start ging, wa-                                                                                        mitteln, aber auch die Stadt unterstützt das Projekt,
ren die Ausstellungen und Themen am Puls der Zeit. Der                                                                                         u. a. wird die Einrichtung des ‚Forums Zukunft gestal-
Gründungsdirektor Gernot Krankenhagen und sein                                                                                                 ten’ aus dem Innovationsfonds der Stadt realisiert.
Team haben auf den spürbaren Wandel in der Arbeits-
welt reagiert, etwa auf das Ende des klassischen Buch-                                                                                         Und wie sieht die Perspektive für die Eröffnung der neuen
drucks. In den vergangenen 25 Jahren hat sich die                                                                                              Dauerausstellung aus?
Arbeitswelt jedoch weiter tiefgreifend verändert, den-                                                                                         Da geht es zum einen um die Modernisierung und Sanie-
ken wir nur an die Auswirkungen der Transformations-                                                                                           rung der restlichen Gebäude und einen eventuellen Er-
prozesse der Globalisierung, der Digitalisierung und                                                                                           weiterungsbau. Im Zuge dessen soll u. a. die Sonderaus-
des Klimawandels. Diese Themen finden derzeit ver-                                                                                             stellungsfläche besser gedämmt und klimatisiert wer-
mehrt in den Sonderausstellungen, aber noch nicht in                                                                                           den. Zum anderen steht die Erneuerung der
der Dauerausstellung ihren Raum.                                                                                                               Dauerausstellung an. Bis zu deren Neueröffnung wird
                                                                                                                                               es aber sicher noch mindestens fünf Jahre dauern. Hier-
Welche großen Ausstellungen und Projekte planen Sie im                                                                                         für kommen zehn Millionen Euro vom Bund und weite-
Jubiläumsjahr?                                                                                                                                 re zehn Millionen Euro von der Stadt Hamburg.
Das diesjährige Hofsommerfest wird unter dem Motto
„25 Jahre offen“ stattfinden. Richtig groß feiern wollen                                                                                       Das Museum für Hamburgische Geschichte und das Alto-          M
wir aber erst 2023, wenn das Torhaus saniert ist und er-                                                                                       naer Museum befinden sich ebenfalls in Veränderungspro-       a
                                                                                                                     Foto: Marcelo Hernandez

öffnet wird. Eine Fotoausstellung mit dem Titel                                                                                                zessen. Beide Häuser schaffen neue Räume der Begegnung.       m
„Streik!“ wird sich ab Ende Mai mit einem Kernthema                                                                                            Was planen Sie für das Museum der Arbeit?                     w
des Hauses beschäftigen, das auch an die Gründungsge-                                                                                          Auch unsere Erdgeschossbereiche sollen ohne Eintritt          w
schichte anknüpft. Außerdem ist für den Herbst eine                                                                                            zugänglich sein und sich vom Rest des Museums abhe-           w
Gastausstellung über Galaxien, Quarks und Kollisionen                                                                                          ben. Dort soll mehr Partizipation möglich sein als in         E
geplant, in der es um die Entstehung des Universums                                                                                            einer klassischen Ausstellung, denn wir wollen nicht          m
gehen wird.                                                                                                                                    nur ein Begegnungsort, sondern auch ein Diskursort            Z
                                                                                                                                               sein. Das gesamte Erdgeschoss wird im Übrigen auch            O
Inwiefern war das Thema „Streik“ wichtig in der Grün-                                                                                          eine neue Besucherführung erhalten, u. a. weil ein Glas-      g

                                                              „Wir wollen
dungsphase des Hauses?                                                                                                                         verbinder das Torhaus an die Neue Fabrik anschließen          s
Unser Haus ist ja als jüngstes staatliches Museum Ham-                                                                                         wird und wir den Eingang des Museums in Richtung              d
burgs ein hart erkämpftes. Der Freundeskreis, der sich                                                                                         Bahnhof Barmbek verlegen werden                               K

                                                                   ein
bereits 1980 formierte, hat dabei eine große Rolle ge-                                                                                                                                                       F
spielt. Menschen aus der Mitte der Gesellschaft haben                                                                                          Welche Rolle spielt die Geschichte der Gebäude auf dem ehe-   s
mit großer Unterstützung der Gewerkschaften für das                                                                                            maligen Fabrikgelände der New-York Hamburger Gummi-           d
Museum gekämpft. Themen wie Emanzipationsbewe-                                                                                                 Waaren Compagnie im künftigen Museum?                         s
gung, Gewerkschaftsgeschichte und Arbeitergeschich-
te – all das dreht sich klassisch um eine gerechtere
Arbeitswelt.
                                                               Diskursort                                                                      Die Geschichte des Hauses und die des Ortes sind sehr
                                                                                                                                               prägend für das Programm des Museums. Die Ausstel-
                                                                                                                                               lung „Grenzenlos. Kolonialismus, Industrie und Wider-
                                                                                                                                                                                                             w
                                                                                                                                                                                                             s
                                                                                                                                                                                                             T

Das Torhaus von 1884/85, Teil des denkmalgeschützten En-
sembles, soll ja umfassend saniert werden. Wie genau sehen
die Pläne aus?
                                                                  sein“                                                                        stand“ aus den Jahren 2020/21 hat zum Beispiel unseren
                                                                                                                                               Blick hinsichtlich der Verflechtungen der Hamburger
                                                                                                                                               Industrie mit dem Kolonialismus geschärft. In dieser
                                                                                                                                               Ausstellung konnten wir die koloniale Vergangenheit
Im neuen Torhaus sollen die Museumsgastronomie,                                                                                                mit der postkolonialen Gegenwart verbinden. Vor dem
zwei Kompetenzwerkstätten und das ‚Forum Zukunft                                                                                               Hintergrund der Geschichte des Gebäudes lassen sich
gestalten’ ihren Platz finden. Erstmals werden wir dort           Museum der Arbeit                                                            aber auch Aspekte der Arbeit und ihrer Veränderung im
einen museumspädagogischen Gruppenraum schaffen.                                                                                               Kontext des Hafens und der Rohstoff verarbeitenden
In den Werkstätten sollen zwei Themen im Mittelpunkt
                                                                                Dauerhaft                                                      Industrie thematisieren. Das Thema globale Arbeit
stehen: Kreativität und Technik. Diese beiden Themen                              www.shmh.de                                                  wird also weiterhin ein Schwerpunkt sein.
11
    Martina Aßmann am Eingang des Bucerius Kunst Forums, in dem sie zusammen mit der Kunstvermittlerin Sonja Ostendorf-Rupp Achtsamkeitsführungen zu den Ausstellungen anbietet.

                                Reportage

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                                                                                                                                                                                         Fotos: Thorsten Ahlf, Ulrich Perrey
,
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                                                                   Zwischen
                                               Von                                                                             Ist es wichtig, welche Ausstellung man sieht? Emil Nol-
-                                         Falk Schreiber                                                                       de oder Minimal Art, das ist schon unterschiedliche
                                                                                                                               Kunst? „Es geht immer darum: Was löst das Werk in mir

                                                                  Minimal Art
-                                                                                                                              aus?“, meint Aßmann. Im Zentrum steht das innere
                                  an steht also vor zwei                                                                       Empfinden, nicht das jeweilige Kunstwerk. „Zieht es
d                                 Bildern in der gerade be-                                                                    mich an, stößt es mich ab – das ist eigentlich das erste
-                                 endeten      Ausstellung                                                                     Empfinden, und oft gehen wir darüber hinweg. Wir mer-
                                  „Nolde und der Norden“
                                  im Bucerius Kunst Fo-
                                  rum. Zweimal dasselbe
                                                                   die Kunst                                                   ken gar nicht, ob wir etwas nicht mögen, sondern gehen
                                                                                                                               reflexartig weiter. Und in dem Moment, in dem wir ste-
                                                                                                                               hen bleiben, merken wir: Nein! Mich zieht es ganz woan-

-
.
    Motiv: drei junge Frauen mit Milcheimern vor einer
    abstrakten Feldlandschaft. Man steht, man atmet,
    man schaut. Vielleicht etwas mehr auf das linke Bild,
                                                                  des Sehens                                                   dershin! Mich stößt das ab, ich fühle mich unwohl, wenn
                                                                                                                               ich da draufgucke!“ Im Grunde ist Aßmanns Tour eine
                                                                                                                               Schule des Sehens: erst mal schauen, erst mal drauf ein-

t
-
    weil: Das wirkt unruhiger, da ist mehr Bewegung drin,
    womöglich schaut man auch ein bisschen intensiver,
    weil man näher am linken Bild steht. Vielleicht.
    Es geht darum, sich in Ruhe auf Kunst einzulassen, erst
                                                                    schulen                                                    lassen. Im zweiten Schritt nachdenken.
                                                                                                                               Achtsamkeit ist als Begriff angesagt, das mag ebenfalls
                                                                                                                               Publikum anziehen. Was nicht unbedingt schlecht
                                                                                                                               sein muss, es führt einen nur ein wenig weg von dem,
    mal zu schauen. Deswegen bietet Martina Aßmann in                                                                          was hier tatsächlich passiert. „Achtsamkeit heißt Be-
t   Zusammenarbeit mit der Kunstvermittlerin Sonja               betritt man die Ausstellung. Und schaut Kunst. Ergän-         ziehung“, beschreibt Aßmann ihren Zugang zum The-
h   Ostendorf-Rupp regelmäßige Achtsamkeitsführun-               zend bietet Sonja Ostendorf-Rupp Hintergrundinfor-            ma. „Ich schaue mir das Werk an, und dann schaue ich
    gen im Bucerius Kunst Forum an, aktuell in der Aus-          mationen zu den Werken und der Ausstellung an.                mir die Beziehung zwischen mir und dem Werk an.“
    stellung „Minimal Art – Körper im Raum“, die sich mit        Was für ein Publikum bucht eine Achtsamkeitsfüh-              Gefallen oder Verstehen sind da gar nicht die wichtigs-
g   der Anfang der 1960er in den USA entstandenen                rung bei Aßmann? „Das sind Menschen, die oft schon            ten Parameter. „Es geht wirklich darum, den eigenen
    Kunstrichtung Minimal Art auseinandersetzt. Die              Kontakt mit Achtsamkeit hatten. Manche haben                  Wahrnehmungsgewohnheiten beim Schauen auf die
    Fachärztin für Arbeitsmedizin und ausgebildete Acht-         schon einmal einen entsprechenden Kursus mitge-               Spur zu kommen“, sagt sie. Auf die Spur kommen,
    samkeitstrainerin besucht die Ausstellung außerhalb          macht, die wollen dann die Kombination zwischen               achtsam sein.
-   der regulären Öffnungszeiten mit Interessenten, die          Achtsamkeit und Kunst.“ Allerdings: Die Führungen
    sich intensiv auf den Dialog mit der Kunst einlassen         seien auch für Neulinge ein Gewinn, betont sie. Die           Kunstgenuss bedeutet auch, Sehen zu lernen. Und erst im
r   wollen. Zunächst macht Aßmann außerhalb der Aus-             Schwellenangst, die beim Museumsbesuch immer da-              zweiten Schritt zu analysieren.
    stellungsräume eine kurze Atemmeditation mit den             bei ist, wird durch die Meditation zu Beginn verrin-
-   Teilnehmern, dann sucht sie das Gespräch, schließlich        gert: „Da sehen die Leute schon, dass es hier nicht da-
                                                                 rum geht, etwas zu verstehen, hier geht es nur um die
r                                                                sinnliche Wahrnehmung.“
                Minimal Art.                                     Dass man selbst gleich zu Beginn angefangen hat zu
                                                                 analysieren, sich auf ein bestimmtes Bild konzen­-
m              Körper im Raum                                    triert, will Aßmann nicht als „falsch“ bezeichnen.
                          b i s 24 .4 .                          Zwar ist die sinnliche Wahrnehmung ihr Thema, aber
m                                                                richtig oder falsch gibt es nicht. „Das ist einfach eine
n     Achtsamkeitsführungen für 12 Euro pro Person, auch im      Wahrnehmungsgewohnheit. Das könnte auch eine
    Audioguide „BKF Guide“ verfügbar, kostenlos per Smartphone
                     Bucerius Kunst Forum                        ganz andere sein, das ist sehr individuell.“ Man achtet
                   www.buceriuskunstforum.de                     auf sich. Man macht nichts falsch.
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                                                Ausstellungen
                                                                                    Poster und Papierkram. Ein                        Gesamtkunstwerke. Architektur
       Unsere Auswahl                                                                 Glossar des Sammelns                             von Arne Jacobsen und Otto
                                                                                                   B i s 3.4 .                           Weitling in Deutschland
                                                                                    Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg                               B i s 1 8.4 .
                                                                                      Steintorplatz, www.mkg-hamburg.de
                                                                                                                                            Jenisch Haus, Baron-Voght-Straße 50
                                                                                150 Jahre Sammlungsgeschichte werden anhand von                        www.shmh.de

                                                      Foto: Marcelo Hernandez
                                                                                Schlagwörtern in herausragenden Postern, Grafiken,
                                                                                                                                     Die Namen der Architekten Arne Jacobsen und
                                                                                Fotos und Fundstücken lebendig. Sie reflektieren
                                                                                                                                     Otto Weitling stehen vor allem für Produktdesign.
                                                                                auch die Geschichte und Gegenwart der Sammlung.
                                                                                                                                     Diese Schau zeigt ihre Bedeutung für die Nach-
                                                                                                                                     kriegsmoderne anhand von Modellen, Plänen, Pro-
                                                                                                                                     jektbeschreibungen und Videoclips auf.

                                                                                    Tom Sachs. Space Program:
                                                                                          Rare Earths
         KomponistenQuartier
                                                                                                  B i s 1 0.4 .

                                                                                                                                                                            Liegestuhl“, 1928–1933, Museum für Kunst
                 Dauerhaft

                                                                                                                                                                            Hildegard Heise: „Ulrike von Borries im
                                                                                 Halle für aktuelle Kunst/Deichtorhallen Hamburg
     KomponistenQuartier Museumsensemble                                            Deichtorstraße 1–2, www.deichtorhallen.de
     Peterstr. 29, www.komponistenquartier.de
                                                                                Auf 3000 Quadratmetern inszeniert der US-Künst-
Ausstellungen zu den Komponisten Georg Philipp                                  ler Tom Sachs eine interaktive und immersive
Telemann, Carl Philipp Emanuel Bach, Johann                                     Space-Landschaft mit detailreichen Bricolage-

                                                                                                                                                                            und Gewerbe Hamburg
Adolf Hasse, Fanny & Felix Mendelssohn, Johannes                                Skulpturen. Das ironische Projekt verbindet Kunst
Brahms und Gustav Mahler zeigen Facetten des                                    und Ideologiekritik mit Umweltbewusstsein.
Musiklebens in Hamburg vom Beginn des 18. Jahr-
hunderts bis 1900.

                                                                                    Futura. Vermessung der Zeit
     Hamburgs Weltkulturerbe                                                                      B i s 1 0.4 .                          Hildegard Heise: Fotografin
                                                                                    Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall 5
       entdecken – Kaffee,                                                               www.hamburger-kunsthalle.de                                   B i s 24 .4 .
      Kautschuk und Kakao                                                       Im Umfeld der „Tropfsteinmaschine“ (1996–2496),          Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
                                                                                                                                           Steintorplatz, www.mkg-hamburg.de
                 Dauerhaft                                                      jenes 500 Jahre dauernden Kunstwerks von Bogo-
                                                                                mir Ecker in der Galerie der Gegenwart, geht es um   Die Fotografin Hildegard Heise (1897–1979) por­-
Speicherstadtmuseum Hamburg, Am Sandtorkai 36                                   Visionen und Nachhaltigkeit im Kontext von Zeit.
                www.shmh.de                                                                                                          trätierte Künstler wie Oskar Kokoschka, Karl
                                                                                30 zeitgenössische Kunstschaffende, unter ihnen      Schmidt-Rottluff und Eduard Bargheer. Die Schau
Im historischen Ambiente eines Lagerhauses von                                  Sarah Lucas, Pierre Huyghe, Edith Dekyndt und        präsentiert mit rund 170 Exponaten einen umfas-
1888 ist zu erleben, wie die Quartiersleute in der                              Attila Csörgö, präsentieren ihre Arbeiten.           senden Überblick über ihr der Neuen Sachlichkeit
Speicherstadt um 1900 hochwertige Güter wie Kaf-                                                                                     zugerechnetes Werk.
fee, Kakao und Kautschuk gelagert, bemustert und
veredelt haben.
                                                                                         Burgen in Hamburg –
                                                                                          eine Spurensuche                                         Tomi Ungerer.
         Janosch. Lebenskunst                                                                     B i s 1 7. 4 .                              It’s all about freedom
                                                                                        Archäologisches Museum Hamburg                                 B i s 24 .4 .
                  Bis 13.3.                                                               Museumsplatz 2, www.amh.de                  Sammlung Falckenberg/Deichtorhallen Hamburg-
     Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg                                                                                                 Phoenixhallen, Wilstorfer Str. 71/Tor 2
       Steintorplatz, www.mkg-hamburg.de
                                                                                Opulente Präsentation neuer Ausgrabungsergeb-                www.sammlung-falckenberg.de
                                                                                nisse an der Neuen Burg, die als größte Burganlage
Der weltbekannte Illustrator Janosch erzählt wie                                Norddeutschlands im 11. Jahrhundert galt.            Posthum wird der bekannte französische Illustra-
kein Zweiter von Freundschaft, aber auch den Här-                               Rekonstruktionen und Illustrationen geben Einbli-    tor, Zeichner und Kinderbuchautor Tomi Ungerer
ten des Lebens. Am 11. März 2021 beging er seinen                               cke in das Leben auf der Burg und die politischen    (1931–2019) mit einer großen Schau geehrt. In sei-
90. Geburtstag. Anlass für eine große, mit Kreativ-                             Hintergründe.                                        nen Werken reflektierte er auch politische Ereig-
stationen gestaltete Ausstellung, in der die Kunst                                                                                   nisse wie den Vietnamkrieg.
der Zeichnung mit dem Leben verschmilzt.

                                                                                   Meistens grundiere ich mit                        Klasse Gesellschaft. Alltag im Blick
Luise: Archäologie eines Unrechts                                               Kreide … Emil Noldes Maltechnik                      niederländischer Meister. Mit Lars
                  Bis 13.3.                                                                       B i s 1 8.4 .                          Eidinger und Stefan Marx
                                                                                    Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall 5                          B i s 24 .4 .
        KZ-Gedenkstätte Neuengamme
              Jean-Dolidier-Weg 75                                                       www.hamburger-kunsthalle.de                     Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall 5
      www.kz-gedenkstaette-neuengamme.de                                                                                                      www.hamburger-kunsthalle.de
                                                                                Anhand von elf Gemälden spiegelt die Schau die
Der Fotograf Stefan Weger befasst sich in seinem                                Ergebnisse wissenschaftlicher Untersuchungen         Mit Bezug auf die Werke des holländischen und flä-
künstlerisch-fotografischen Projekt mit dem                                     der Arbeitsweise und der Materialien des expres-     mischen 17. Jahrhunderts aus der Sammlung prä-
Schicksal des jungen polnischen Zwangsarbeiters                                 sionistischen Malers Emil Nolde (1867–1956), der     sentiert der zeitgenössische Künstler Stefan Marx
Walerian Wróbel und der Rolle seiner Urgroßmut-                                 bekannt war für seine farbintensiven Figuren- und    Schriftbilder, Lars Eidinger wiederum zeigt Foto-
ter Luise Martens bei dessen Verhaftung.                                        Blumenbilder sowie Landschaften.                     und Videoarbeiten.
13

                                                Ausstellungen
  Minimal Art. Körper im Raum                                                   Drift: Moments of Connection                              Hamburg Süd – 150 Jahre
                  B i s 24 .4 .                                                                  Bis 8.5.                                   auf den Weltmeeren
        Bucerius Kunst Forum, Alter Wall 12                                       Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
           www.buceriuskunstforum.de                                                Steintorplatz, www.mkg-hamburg.de                                  B i s 1 1 .9.
Die Ausstellung huldigt der Anfang der 1960er-Jah-                                                                                      Internationales Maritimes Museum Hamburg
                                                                             Das holländische Künstlerduo Drift präsentiert
                                                                                                                                            Koreastraße 1, www.imm-hamburg.de
re in den USA entstandenen Minimal Art und stellt                            drei raumgreifende kinetische Skulpturen, die
Werke aus deren Anfangszeit deutschen und zeit-                              Naturphänomene mithilfe von Musik und Gestal-           Die Sonderausstellung ist der bewegten Geschich-
genössischen Positionen gegenüber. Mit Werken                                tung zu einer sinnlichen Erfahrung verbinden.           te der zweitgrößten deutschen Reederei von ihrer
u. a. von Dan Flavin, Donald Judd und Imi Knoebel.                                                                                   Gründung 1871 bis heute gewidmet. Mit ihren
                                                                                                                                     Nord-Süd-Verkehren stieg sie zu einer der bedeu-
                                                                                                                                     tendsten Container-Reedereien der Welt auf.
     Fremde im eigenen Land!?
                                                                                 Kunst. Stube. Bauern. Raum
                   Bis 1.5.
                                                                                                Bis 31.5.
        BallinStadt – Auswanderermuseum
       Veddeler Bogen 2, www.ballinstadt.de                                          Altonaer Museum, Museumstraße 23
                                                                                                                                          Impressionismus. Deutsch-
                                                                                               www.shmh.de                                französische Begegnungen
Fotoausstellung zu Facetten der Diversität. Zu
sehen sind Porträts von Menschen mit unter-                                  14 Künstlerinnen und Künstler der FRISE, eines                      B i s a u f We i t e r e s
schiedlichen Hintergründen, sei es Wurzeln,                                  benachbarten Künstlerhauses, präsentieren in den
                                                                             Abteilungen zur norddeutschen Bauernkultur elf              Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall 5
Geschlecht, Religion oder Sexualität betreffend.                                                                                              www.hamburger-kunsthalle.de
                                                                             Interventionen, von der Audio-Installation bis zur
                                                                             Fliesenkunst.                                           Zentrale Werke des Impressionismus aus der
                                                                                                                                     Sammlung sind hier zu sehen. Neben Gemälden
    Gute Aussichten 2020/2021.                                                                                                       von Edouard Manet, Claude Monet oder Auguste
                                                                                                                                     Renoir ist auch Malerei von Lovis Corinth oder
     Junge Deutsche Fotografie                                                  Wir sind von hier. Türkisch-                         Max Liebermann zu sehen, die den Stil aufgriffen.
                   Bis 1.5.                                                        deutsches Leben 1990.
    PHOXXI – Haus der Photographie temporär
     Deichtorhallen Hamburg, Deichtorstr. 1–2                                  Fotografien von Ergun Çağatay
             www.deichtorhallen.de
                                                                                                 Bis 6.6.                              something new, something old,
Die traditionelle Schau der Preisträger des renom-
mierten Nachwuchspreises für Fotografie-Absol-
                                                                                    Museum für Hamburgische Geschichte                      something desired
                                                                                       Holstenwall 24, www.shmh.dee
venten umfasst Positionen zu Krisenherden, Fami-                                                                                                 B i s a u f We i t e r e s
lie und hybriden Lebensformen.                                               Der Istanbuler Fotograf Ergun Çağatay
                                                                                                                                         Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall 5
                                                                             (1937–2018) schuf in den 1990er-Jahren die umfang-               www.hamburger-kunsthalle.de
                                                                             reichste Foto-Reportage zur türkischen Einwande-
                                                                             rung in Deutschland. Die Schau zeigt daraus 120         Basierend auf der hochkarätigen Sammlung zeigt
          Eduard Bargheer.                                                   eindrucksvolle Bilder, die die Vielfalt der türkisch-   die Präsentation die beeindruckende Vielseitigkeit
                                                                             deutschen Lebens- und Arbeitswelt spiegeln.             der Gegenwartskunst, u. a. mit Arbeiten von Simon
        Der Maler als Zeichner                                                                                                       Denny, Seiichi Furuya, Zvi Goldstein, Annika
                                                                                                                                     Kahrs, Annette Kelm und Gerhard Richter. Rund
                   Bis 1.5.
                                                                                                                                     drei Viertel der Arbeiten sind erstmals zu sehen.
    Bargheer Museum, Hochrad 75, Jenischpark                                     „Auf Augenblicke frei und
           www.bargheer-museum.de
                                                                                glücklich“ – Mary Warburg.
Begegnung mit dem Expressionisten Eduard Barg-
heer (1901–1979) als begnadetem Zeichner. Er fer-                             Pastelle, Zeichnungen, Plastiken                                                                   Reliefplatte: König mit zwei Würdenträgern,
tigte nicht nur Aquarelle und Ölbilder an, sondern                                              Bis 12.6.
illustrierte auch bekannte Werke der Weltliteratur.
                                                                                  Ernst Barlach Haus, Baron-Voght-Str. 50a
                                                                                     Jenischpark, www.barlach-haus.de
                                                                                                                                                                                 16./17. Jh., Paul Schimweg/MARKK

                                                                             Die Hamburger Künstlerin Mary Warburg
                                                                             (1866–1934) stand zu Lebzeiten im Schatten ihres
                                                 Foto: SHMH/Jörg Weusthoff

                                                                             Ehemannes, des Kunsthistorikers Aby Warburg
                                                                             (1866–1929). Diese Einzelausstellung würdigt nun
                                                                             ihr impressionistisches Schaffen mit 60 Werken.

                                                                                     Close-up. Hamburger
                                                                                  Film- und Kinogeschichten
                                                                                                                                         Benin. Geraubte Geschichte
                  Konflikte                                                                     B i s 1 8 . 7.
                                                                                                                                                 B i s a u f We i t e r e s
                   Bis 8.5.                                                          Altonaer Museum, Museumstraße 23                Museum am Rothenbaum, Rothenbaumchaussee 64
                                                                                               www.shmh.de                                      www.markk-hamburg.de
        Museum der Arbeit, Wiesendamm 3
                www.shmh.de
                                                                             Die Schau gibt Einblicke in die Entwicklung des         Rund 170 Objekte, neben Kunstwerken auch
Die Ausstellung thematisiert das produktive                                  Hamburger Films vor allem der 1980er-Jahre, als         Gegenstände aus dem Alltag, Elfenbein- und Holz-
Potenzial von Konflikten für das Vorankommen                                 Erzählungen zur Migration Thema wurden. Auch            arbeiten, umfasst die Benin-Sammlung. Vor der
einer Gesellschaft vom privaten Bereich über das                             die lebendige Animationsfilmszene Altonas sowie         geplanten Restitution wird die herausragende
Arbeitsleben bis zu Fragen der Gemeinschaft.                                 der Bereich St. Pauli werden gewürdigt.                 Sammlung noch einmal gezeigt.
14

                                                Ausstellungen
                                                                  Ludwig Schönherr –                                     Lea Sievertsen –
  Kommende Ausstellungen                                            Bilderinflation                                    Abschlusspräsentation
                                                                        5.3. bis 1.5.                                         6. 5. b i s 1 9.6.
           Dressed. 7 Frauen –                                Kunstverein in Hamburg, Klosterwall 23                Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
                                                                       www.kunstverein.de                             Steintorplatz, www.mkg-hamburg.de
            200 Jahre Mode
                                                        Der Hamburger Künstler Ludwig Schönherr                Die Grafikdesignerin Lea Sievertsen präsentiert
              25.2. bis 28.8.                           (1935–2016) analysierte den Fernsehkonsum Mitte        die Abschlussarbeit ihrer geförderten Residenz des
                                                        der 1970er-Jahre und vereinte seine Erkenntnisse       Fonds für Junges Design am MK&G. Darin beschäf-
     Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
                                                        in seinem umfangreichen Projekt Bilderinflation        tigt sich die Absolventin der HFBK Hamburg mit
       Steintorplatz, www.mkg-hamburg.de
                                                        (1978), das erstmals vollständig zu sehen ist.         Fragen der Repräsentation und des Feminismus.
Anhand der Garderobe von sieben modebewussten
Frauen erzählt die Schau 200 Jahre Mode-, Eman-
zipations- und Zeitgeschichte.

                                                                                                                                                             see 1933, Münchner Stadtmuseum, Samm-
                                                                                                                                                             Herbert List: „Ringendf Jungen I“, Ost-

                                                                                                                                                             lung Fotografie, Archiv List, Herbert
                                                        Ernst Wilhelm Nay. Retrospektive
     Stadt – Land – Foto. Die                                          2 5 . 3 . b i s 7. 8 .

                                                                                                                                                             List Estate/ Magnum fotos
  Lüneburger Straße – Harburgs                              Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall 5
                                                                 www.hamburger-kunsthalle.de
      historische Stadtachse                            Umfassende Retrospektive des bedeutenden
                1 . 3 . b i s 1 7. 4 .                  Expressionisten Ernst Wilhelm Hay (1902–1968),
                                                        in dessen 120 farbintensiven Gemälden, Aquarellen
      Stadtmuseum Harburg, Museumsplatz 2               und Zeichnungen sich Expressionismus, Abstrak-
                 www.amh.de
                                                        tion und gestische Malerei verbinden.
In der Fotoausstellung, die sich aus dem umfang-
reichen Archiv speist, werden Verbindungen von                                                                 Herbert List. Das magische Auge
Geschichte und Architektur in Harburg von den
1960er-Jahren bis heute sichtbar.                            Deutsches Hafenmuseum –                                         14 . 5. b i s 1 1 .9.
                                                              Standort Schuppen 50A,                                   Bucerius Kunst Forum, Alter Wall 12
                                                              Start der Besuchersaison                                    www.buceriuskunstforum.de
          Ist doch Ehrensache                                                                                  Die internationale Gesamtschau des in Hamburg
                                                                            Ab 3.4 .
               2 . 3. b i s 1 8.4 .                                                                            geborenen Fotografen Herbert List (1903–1975) lie-
                                                           Hafenmuseum Hamburg, Australiastraße 50a
                                                                       www.shmh.de
                                                                                                               fert einen Überblick von den mehrdeutigen, sur-
       Museum für Hamburgische Geschichte                                                                      realistischen Arbeiten vor 1945 über die traumarti-
          Holstenwall 24, www.shmh.de
                                                        Mit dem Saisonbeginn 2022 wird der historische         gen Antikendarstellungen bis zu den Reportagen
Dokumentation eines Jugendprojektes zum The-            Schuppen 50A offiziell zum „Deutschen Hafenmu-         außereuropäischer Kulturen und Männerakten.
ma soziales Engagement. Ehrenamtlich sich enga-         seum – Standort Schuppen 50A“. Ab dem Frühjahr
gierende Migrantinnen und Migranten wurden von          ist dieser authentische Ort der Hafenkultur wieder
Jugendlichen interviewt und porträtiert.                umfassend zu entdecken.
                                                                                                                   Präuschers Panoptikum. Ein
                                                                                                                   Bilderbuch von Herbert List
 Blitzsymbol und Schlangentanz.                                        Kinder im KZ                                          2 0. 5. b i s 1 8 .9.
       Aby Warburg und die                                             3.4 . b i s 2 6.6.                           Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
          Pueblo-Kunst                                          KZ-Gedenkstätte Neuengamme                            Steintorplatz, www.mkg-hamburg.de
                                                                      Jean-Dolidier-Weg 75
        4.3.2022 bis 8.1.2023                                 www.kz-gedenkstaette-neuengamme.de               Erstmals ist Herbert Lists Fotobuchprojekt „Präu­-
Museum am Rothenbaum, Rothenbaumchaussee 64                                                                    schers Panoptikum“ ausgestellt. Der zweite Teil
           www.markk-hamburg.de                         Die Ausstellung beleuchtet das Thema Kindheit in       der Schau präsentiert die Aufnahmen von jungen
                                                        nationalsozialistischen Lagern. Beispielhaft wer-      Männern und Skulpturen, mit deren Bildsprache
Der Hamburger Kunsthistoriker Aby Warburg               den Einzelschicksale im KZ Bergen-Belsen anhand        List früh Geschlechterverhältnisse und Machtbe-
(1866–1929) forschte über symbolische Kunst. Die        von Bild- und Textquellen sowie Erinnerungsbe-         ziehungen hinterfragte.
Ausstellung zeigt Kunst-, Zeremonial- und Alltags-      richten dokumentiert.
gegenstände, die von der Begegnung Warburgs mit
der Kultur der Pueblo-Gesellschaften erzählen.
                                                                                                                 LaToya Ruby Frazier – Flint is
                                                                   Passione e Destino                                   Family, Act III
         Andrzej Steinbach –                                           1 . 5. b i s 1 8 .9.                                  20.5. bis 2.10.
        Modelle und Verfahren                               Bargheer Museum, Hochrad 75, Jenischpark
                                                                   www.bargheer-museum.de                            Kunstverein in Hamburg, Klosterwall 23
                5.3. bis 12.6.                                                                                                www.kunstverein.de
                                                        Der Maler Eduard Bargheer und der Fotograf Her-
      Kunstverein in Hamburg, Klosterwall 23
               www.kunstverein.de                       bert List waren eng befreundet. Die Schau reflek-      Die Fotoausstellung dokumentiert die Wasserkrise
                                                        tiert die Hinwendung der beiden Künstler zum           von 2014 bis 2019 in Flint, Michigan, und ihre Aus-
In seinen Arbeiten in Fotografie, Sound, Video,         mediterranen Süden in den 1930er- bis 1950er-Jah-      wirkungen auf das Leben der Menschen. Drei afro-
Skulptur sowie Installation verbindet Andrzej Stein-    ren. Auch geteilte Erlebnisse finden ihren individu-   amerikanische Frauen gehen die Probleme der
bach kulturelle Symbolik, Historie und soziale Praxis   ellen Ausdruck in jeweiligen Arbeiten in Fotografie    städtisch vernachlässigten Wasserversorgung
und hinterfragt moderne Identitäten und Ideologien.     und Malerei.                                           eigenhändig an.
15

                                             Veranstaltungen
                     Cool Japan!                                                           Vorträge, Kinderprogramm                                                        Vortrag „Michelangelo“
              2 7. 2 . , 1 0 b i s 1 8 U h r                                                     und Führungen                                                             10.3., 19 bis 20.30 Uhr
    Museum am Rothenbaum, Rothenbaumchaussee 64                                                         4. bis 6.3.                                                     Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall 5
              www.markk-hamburg.de                                                                                                                                           www.hamburger-kunsthalle.de
                                                                                      Museum am Rothenbaum, Rothenbaumchaussee 64
    Ein Tag im Zeichen der japanischen Pop-Kultur. Dies-                                        www.markk-hamburg.de                                                Horst Bredekamp stellt sein neues Buch „Michel-
    mal widmet er sich mit kulinarischen Workshops,                                   Vorträge von Lea S. McChesney (Maxwell), Joseph                               angelo“ über das revolutionäre Wirken des Künst-
    Vorträgen und vielem mehr der Bento-Box, jener tra-                               Sina (New Mexico) und weiteren Gästen zur Aus-                                lers in Kunst und Politik vor. In dem Buch leuchtet
s   ditionellen Kunstform aus arrangierten Gerichten.                                 stellung „Blitzsymbol und Schlangentanz“ ergän-                               er jedes einzelne Werk in der Entwicklung der
-                                                                                     zen Kinderprogramm und Kuratorenführungen.                                    Meisterschaft Michelangelos aus.
t

           Kleider machen Leute –
            Aktion zum Fasching                                                                                                                                          Die Wikinger als Seefahrer
                                                                                                                                                                              und Schiffbauer
              2 7. 2 . , 1 1 b i s 1 6 U h r

                                                                                                                                            Foto: Archäologisches
            Archäologisches Museum Hamburg                                                                                                                                    12.3., 15 bis 16 Uhr

                                                                                                                                            Museum Hamburg
              Museumsplatz 2, www.amh.de
                                                                                                                                                                       Internationales Maritimes Museum Hamburg
    Zum Fasching können Besucher, als Burgfräulein,                                                                                                                        Koreastraße 1, www.imm-hamburg.de
    Wikinger, Nonne oder Robin Hood verkleidet, ein
                                                                                                                                                                    Ab dem 8. Jahrhundert dominierten die Wikinger
    buntes Programm im Museum genießen. Und
                                                                                                                                                                    die Nord- und Ostsee und prägten Europa als Krie-
    natürlich die Ausstellung „Burgen in Hamburg –
                                                                                                                                                                    ger, Händler und Siedler. In schnellen, niedrig auf
    Eine Spurensuche“ anschauen.
                                                                                          After-Work-Tour: Burgen in                                                dem Wasser liegenden Langschiffen näherten sie
                                                                                                                                                                    sich ihren Zielen. Anmeldung. 3 Euro zzgl. Eintritt.
                                                                                         Hamburg – Eine Spurensuche
     Die Großen Fragen. „Überfluss“.                                                     4 . 3 . , 1 .4 . , j e w. 1 8 b i s 1 9 U h r
                                                                                              Archäologisches Museum Hamburg
           Mit Claudia Rasztar                                                                  Museumsplatz 2, www.amh.de

                                                                                                                                                                                                                    Park, Hamburg-Hoheluft“, 1894, Privatbesitz
                                                                                                                                                                                                                    Mary Warburg: „Auf der Wiese in Goßlers
              2 7. 2 . , 1 5 b i s 1 6 U h r                                          Berufstätige können bei dieser Führung anlässlich
        Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall 5                                     der Ausstellung „Burgen in Hamburg – Eine Spu-
             www.hamburger-kunsthalle.de                                              rensuche“ Hamburgs Mittelalter kennenlernen.

                                                                                                                                                                                                                    Hamburg, Foto: Andrea Völker
                                                                                      3 Euro zzgl. Eintritt. Anmeldung: T. 428 71-2497.
    In dieser Führung durch die Sammlung der Hamburger
g   Kunsthalle spricht Claudia Rasztar in der Reihe „Die
-   Großen Fragen“ zum Thema „Überfluss“.

-                                                                                      Workshops X Fridays for Future
                                                                                              5.3., 10.30 bis 14 Uhr
                                                           Maritimes Museum Hamburg

                                                                                          Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall 5
                                                                                               www.hamburger-kunsthalle.de
                                                           Foto: Internationales

                                                                                      In diesem Workshop anlässlich der Futura-Aus-
                                                                                      stellung geht es um Freiheit und Gerechtigkeit,                                  Ausstellungsrundgang mit der
                                                                                      Rechte, Pflichten und kollektive Verantwortung.
                                                                                      Teilnahme frei.
                                                                                                                                                                         Mary-Warburg-Expertin
                                                                                                                                                                             Bärbel Hedinger
                                                                                                                                                                           1 3 . 3 . , 8 . 5 . , j e w. 1 2 U h r
         Die Modellbauwerkstatt im                                                        Piraterie gestern und heute                                                    Ernst Barlach Haus, Baron-Voght-Str. 50a
                                                                                                                                                                            Jenischpark, www.barlach-haus.de
-           Maritimen Museum                                                                    10.3., 15 bis 16 Uhr
l                                                                                                                                                                   Sonntagsmatinee mit Rundgang durch die Ausstel-
               3.3., 15 bis 16 Uhr                                                       Internationales Maritimes Museum Hamburg
                                                                                             Koreastraße 1, www.imm-hamburg.de                                      lung „Auf Augenblicke frei und glücklich. Mary
       Internationales Maritimes Museum Hamburg                                                                                                                     Warburg“ mit Erläuterungen der Kunsthistorike-
           Koreastraße 1, www.imm-hamburg.de                                          Führung zu moderner Piraterie, die den Wider-                                 rin Bärbel Hedinger, die jüngst die erste wissen-
                                                                                      spruch zum romantisierten Piratenbild aufzeigt.                               schaftliche Monografie über die Künstlerin Mary
    Führung durch die Modellbauwerkstatt des                                          Anmeldung. 3 Euro zzgl. Eintritt.                                             Warburg herausgegeben hat.
    Museums mit Einblicken in die Arbeit der Modell-
    bauer. Anmeldung. 3 Euro zzgl. Eintritt.

                                                                                                 Rundgang durch                                                              Führung: Archäologie
               Utopie Zukunft.                                                               das ehemalige Stadthaus                                                           aus erster Hand
             Lesung und Gespräch                                                        1 0. 3 . , 2 4 . 3 . , j e w. 1 7 b i s 1 8 . 3 0                                      13.3., 15 bis 16.30
                                                                                         Geschichtsort Stadthaus, Stadthausbrücke 6
              3.3., 19 bis 20 Uhr                                                          www.kz-gedenkstaette-neuengamme.de                                               Archäologisches Museum Hamburg
                                                                                                                                                                              Museumsplatz 2, www.amh.de
                                                                                      Das Stadthaus war bis 1943 Sitz des Hamburger
        Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall 5
             www.hamburger-kunsthalle.de                                              Polizeipräsidiums, der Staatspolizei und Kriminal-                            Kay-Peter Suchowa, Ausgrabungsleiter an der Neu-
                                                                                      polizeileitstellen. Der Rundgang offenbart das                                en Burg, führt durch die Ausstellung „Burgen in
    Die Autorin Emma Braslavsky spricht mit dem                                       Schicksal der von ihnen verfolgten Menschen.                                  Hamburg – Eine Spurensuche“ und erläutert die
    Moderator Knut Elstermann über Zukunftsszena-                                     Anmeldung: www.kz-gedenkstaette-neuengam-                                     Arbeit der Archäologen. 6 Euro zzgl. Eintritt.
    rien aus ihren jüngsten Arbeiten.                                                 me.de/veranstaltungskalender.                                                 Anmeldung: T. 428 71-2497.
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