Nationaler IT-Gipfel 2014 - Arbeiten und Leben im digitalen Wandel gemeinsam.innovativ.selbstbestimmt Programm, Personen, Projekte - DE.DIGITAL
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Nationaler IT-Gipfel 2014 Arbeiten und Leben im digitalen Wandel gemeinsam.innovativ.selbstbestimmt Programm, Personen, Projekte Hamburg, 21. Oktober 2014
Impressum Herausgeber Das Bundesministerium für Wirtschaft und Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) Energie ist mit dem audit berufundfamilie® Öffentlichkeitsarbeit für seine familienfreundliche Personalpolitik 11019 Berlin ausgezeichnet worden. Das Zertifikat wird von www.bmwi.de der berufundfamilie gGmbH, einer Initiative der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, verliehen. Stand Oktober 2014 Druck Hansa Print Service GmbH, München Gestaltung und Produktion PRpetuum GmbH, München Bildnachweis Vagedes & Schmid GmbH (Titel) Bundesregierung und beteiligte Unternehmen Diese und weitere Broschüren erhalten Sie bei: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Diese Broschüre ist Teil der Öffentlichkeitsarbeit des Referat Öffentlichkeitsarbeit Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. E-Mail: publikationen@bundesregierung.de Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum www.bmwi.de Verkauf bestimmt. Nicht zulässig ist die Verteilung auf Wahlveranstaltungen und an Informationsständen Zentraler Bestellservice: der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken oder Telefon: 030 182722721 Aufkleben von Informationen oder Werbemitteln. Bestellfax: 030 18102722721
Nationaler IT-Gipfel 2014 Arbeiten und Leben im digitalen Wandel gemeinsam.innovativ.selbstbestimmt Programm, Personen, Projekte Hamburg, 21. Oktober 2014
3 Inhaltsverzeichnis Vorwort Sigmar Gabriel, Bundesminister für Wirtschaft und Energie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Grußwort Prof. Dieter Kempf, Präsident BITKOM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 1. Programm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 2. Foren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 3. Arbeitsgruppen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 4. Exponate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
4 Vorwort Sehr geehrte Teilnehmerinnen und Teilnehmer, herzlich willkommen zum Nationalen IT-Gipfel 2014 in Hamburg. Ich freue mich auf anregende Diskussionen und neue Impulse für eine innovative Digitalisierung zum Wohle der Menschen. Die Digitalisierung gehört für mich neben der Energiewende und der Fachkräftesicherung zu den zentralen Herausforderungen unserer Zeit. Ich verstehe die Digitalisierung als Motor von Innovationen, die den Industriestandort Deutschland stärken und die technologische Souveränität Deutschlands ausbauen werden. Wir werden dabei auch die Auswirkungen der digitalen Technologien auf die Beschäftigung und die Arbeitsmärkte, den Gesundheitsschutz sowie die Unter Der IT-Gipfel mit seinem einzigartigen Netzwerk soll noch nehmensorganisation stärker in den Blick nehmen. stärker als bisher die zentrale Plattform für die Diskussionen Gemeinsam mit den Sozialpartnern müssen wir neue, über den Weg der Digitalisierung und die Digitale Agenda gleichermaßen sozial- und wirtschaftsverträgliche sein. Wir wollen den IT-Gipfel deshalb weiter öffnen für Lösungen für das Wirtschaften und Arbeiten in der Anwenderindustrien, Gewerkschaften und Nichtregierungs- digitalen Welt entwickeln. organisationen und ihn auf die Handlungsfelder der Digitalen Agenda ausrichten. Alle gesellschaftlichen Grup- Der IT-Gipfel 2014 steht unter dem Motto „Arbeiten und pen lade ich ein, ihre Expertise in die Debatten Leben im digitalen Wandel – gemeinsam.innovativ.selbst- einzubringen. bestimmt“. Dieser Gipfel ist darauf ausgerichtet, die digitale Transformation in Wirtschaft und Gesellschaft zu fördern Ich danke allen, die sich bei der Vorbereitung des IT-Gipfels und dabei alle interessierten Gruppen einzubeziehen. 2014 engagiert haben, und wünsche den Teilnehmerinnen Aufgabe der Politik ist es, den digitalen Wandel aktiv zu und Teilnehmern viel Erfolg. begleiten und mitzugestalten, die Beteiligten zu unterstüt- zen und dort, wo es erforderlich ist, auch klare Regeln Ihr zu setzen. Die Bundesregierung hat mit ihrer „Digitalen Agenda 2014 – 2017“ die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung beschrieben. Die Digitale Agenda legt politische Leitlinien für die Gestaltung des digitalen Wan- dels in den nächsten Jahren fest. Sie ist eine Strategie, die wir gemeinsam mit allen Beteiligten umsetzen und weiter- entwickeln werden. Ziele der Agenda sind u. a. eine sichere und leistungsfähige Infrastruktur, die Stärkung der Inno Sigmar Gabriel vationsfähigkeit der deutschen Wirtschaft und nicht zuletzt Bundesminister für Wirtschaft und Energie Vertrauen und Sicherheit im Netz. Wir wollen ein offenes, freies, sicheres und globales Internet als Raum der Mei- nungsvielfalt, Teilhabe und Innovation.
5 Grußwort Sehr geehrte Damen und Herren, ich freue mich sehr, Sie zu diesem achten Nationalen IT- Gipfel in Hamburg begrüßen zu dürfen! Damit wird eine der eindrucksvollsten Erfolgsgeschichten staatlich-privater Kooperation in einer Stadt fortgeschrieben, die die Digita lisierung zum Beispiel im Medienbereich oder der Logistik besonders aktiv gestaltet und hier eine auch internationale Vorreiterrolle einnimmt. Genau dieser Blick nach vorne ist gefragt. Denn der Blick in die Vergangenheit zeigt: Deutschland hat in den letzten Jahren zu selten zu den Gewinnern gehört, wenn es um rasante technologische Veränderungen ging. Zwei frühere An drei Stellen müssen wir uns schnell verbessern. Erstens Säulen der deutschen Wirtschaft – die Kommunikations- müssen wir den Breitbandausbau weiter beschleunigen. technik und die Unterhaltungselektronik – wurden von der Zweitens müssen wir Start-ups in Deutschland stärker för- Digitalisierung regelrecht hinweggespült. Von ehemals dern und mit großen Unternehmen sowie Mittelständlern 200.000 Arbeitsplätzen in der Kommunikationstechnik sind noch besser als bisher vernetzen. Dazu ist der IT-Gipfel noch 20.000 übrig. mit dem Young IT-Day eine wichtige Plattform. Drittens müssen wir Antworten auf die Frage finden, wie wir die Aktuell stehen wir vor einer neuen und – bislang wohl Menschen auf die neuen Entwicklungen wie Industrie 4.0 größten – Disruptionswelle. Sie betrifft fast alle Branchen vorbereiten und entsprechend aus- und weiterbilden und kann enorme Wachstumschancen für unser Land können. Darauf verweist auch das Motto des diesjährigen bringen. Es geht um Industrie 4.0, die Digitalisierung des IT-Gipfels: „Arbeiten und Leben im digitalen Wandel“. Verkehrs, des Gesundheitswesens, der Verwaltung, es geht Diese Aufgaben werden uns noch weit über den diesjäh- um das Internet der Dinge und der Dienste. Allein in Elek- rigen Gipfel hinaus beschäftigen. trotechnik, Automobilbau, chemischer Industrie, Landwirt- schaft, Maschinen- und Anlagenbau und IT können sich Ganz herzlich möchte ich den Organisatoren im Bundes- laut einer Studie im Auftrag des BITKOM hieraus bis 2025 wirtschaftsministerium danken, die auch in diesem Jahr volkswirtschaftliche Effekte in Höhe von 78 Milliarden wieder mit großem Engagement den unterjährigen Prozess Euro ergeben. begleitet und den Gipfeltag vorbereitet haben. Mein Dank gilt ebenso den Unternehmen, Organisationen und vor Mit der fortschreitenden Digitalisierung der gesamten allem ihren Mitarbeitern, die gemeinsam an diesem bei- Ökonomie entwickelt sich der IT-Gipfel zu einem Digita spielhaften Prozess arbeiten. lisierungs- und Innovationsgipfel. Branchen wie die Ener- giewirtschaft, Automobil- oder Maschinenbau arbeiten wie Ich wünsche Ihnen einen spannenden und erfolgreichen selbstverständlich mit. Und alle Beteiligten des IT-Gipfels IT-Gipfel 2014! sind sich einig, dass sie Akteure und nicht Getriebene, dass sie Gewinner dieser Disruptionswelle sein wollen und Ihr sein können. Für dieses Ziel arbeiten wir – auch auf dieser Plattform – gemeinsam. Die Bundesregierung hat die Herausforderung erkannt und geht sie mit ihrer „Digitalen Agenda“ an. Mit dem IT-Gipfel gibt es dafür eine geeignete Umsetzungsplattform. Prof. Dieter Kempf Präsident des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM)
6 1. Programm Arbeiten und Leben im digitalen Wandel – gemeinsam.innovativ.selbstbestimmt 8.00 Uhr Akkreditierung 9.00–10.00 Uhr Sitzungen der Arbeitsgruppen 10.00–10.30 Uhr Moderation: Jörg Boecker Eröffnung und Grußworte Sigmar Gabriel, Bundesminister für Wirtschaft und Energie Olaf Scholz, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg Fritz Horst Melsheimer, Präses der Handelskammer Hamburg 10.30–11.30 Uhr Forum 1 Wettbewerbsfähigkeit in der digitalen Ökonomie Sigmar Gabriel, Bundesminister für Wirtschaft und Energie Alexander Dobrindt, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur Timotheus Höttges, Vorstandsvorsitzender Deutsche Telekom AG Dr. Elmar Frickenstein, Bereichsleiter Entwicklung Elektrik/Elektronik und Fahrerarbeitsplatz BMW AG Dr. Heike Hanagarth, Vorstand Technik Deutsche Bahn AG Wilhelm Dresselhaus, Vorstandsvorsitzender Alcatel-Lucent Deutschland AG Frank Riemensperger, Vorsitzender der Geschäftsführung Accenture GmbH Bernd Leukert, Vorstandsmitglied SAP SE Prof. Dr. Siegfried Russwurm, Mitglied des Vorstands Siemens AG Martina Koederitz, Vorsitzende der Geschäftsführung IBM Deutschland GmbH Catharina van Delden, Geschäftsführerin innosabi GmbH/ BITKOM Präsidiumsmitglied 11.30–12.00 Uhr Kaffeepause/Pressekonferenz
1 . P r og r amm 7 12.00–13.00 Uhr Forum 2 Transparenz, Sicherheit, Vertrauen – digitale Zukunft gestalten Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister des Innern Cornelia Rogall-Grothe, Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern, Beauftragte der Bundesregierung für Informationstechnik Ulrich Kelber, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz Karl-Heinz Streibich, Vorstandsvorsitzender Software AG Dr. Walter Schlebusch, Vorsitzender der Geschäftsführung Giesecke & Devrient GmbH Cornelia Sasse, Leiterin Konzern-Datenschutz Otto Group 13:00–14:30 Uhr Mittagsbuffet 14:30–15:00 Uhr Plenum Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin Prof. Dieter Kempf, Präsident BITKOM, Vorsitzender des Vorstands DATEV eG 15:00–16:00 Uhr Forum 3 Arbeiten und Leben in der digitalen Welt Andrea Nahles, Bundesministerin für Arbeit und Soziales Prof. Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung Hermann Gröhe, Bundesminister für Gesundheit Brigitte Zypries, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie und Koordinatorin der Bundesregierung für die Deutsche Luft- und Raumfahrt Prof. Dr. Gesche Joost, Digitale Botschafterin der Bundesregierung bei der Europäischen Kommission Jörg Hofmann, 2. Vorsitzender IG Metall Marc-Sven Kopka, Vice President Corporate Communications XING Prof. Dr. Karl Max Einhäupl, Vorstandsvorsitzender Charité Berlin 16:00 Uhr Gelegenheit zum Networking 17:00 Uhr Ende der Veranstaltung
8 2. Foren Die sieben Handlungsfelder der „Digitalen Agenda 2014 – bei wichtigen digitalen Anwendungen setzen, um Deutsch- 2017“ der Bundesregierung, Ergebnisse der Arbeitsgruppen land gleichzeitig zum Leitanbieter für intelligente Produk- des IT-Gipfels, aktuelle Studienergebnisse und jüngste tion und Logistik und Leitmarkt für intelligente Produkte Umfragen und Entwicklungen sind Grundlage für Diskus- zu machen. Der zweite Teil des Forum I wird sich den sionen in drei Foren zu den Themen Chancen und Herausforderungen von Industrie 4.0 sowie innovativen Lösungen der Young IT widmen. ●● Wettbewerbsfähigkeit in der digitalen Ökonomie ●● Transparenz, Sicherheit, Vertrauen – digitale Zukunft Teilnehmer gestalten „Infrastruktur, Mobilität und intelligente Vernetzung“ Alexander Dobrindt ●● Arbeiten und Leben in der digitalen Welt. Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur Timotheus Höttges Vorstandsvorsitzender Deutsche Telekom AG Forum 1 Dr. Elmar Frickenstein Wettbewerbsfähigkeit in der digitalen Bereichsleiter Entwicklung Elektrik/Elektronik und Ökonomie Fahrerarbeitsplatz BMW AG Dr. Heike Hanagarth ●● Infrastruktur, Mobilität und intelligente Vernetzung Vorstand Technik Deutsche Bahn AG Wilhelm Dresselhaus ●● Industrie 4.0 – Chancen und Herausforderungen Vorstandsvorsitzender Alcatel-Lucent Deutschland AG Martina Koederitz Basis für die Nutzung der Potenziale des digitalen Wandels Vorsitzende der Geschäftsführung IBM Deutschland GmbH ist eine gut ausgebaute und funktionierende Infrastruktur. Die Nachfrage nach schnellen Internetverbindungen steigt rasant. Damit alle Bürgerinnen und Bürger die Vorteile der Teilnehmer Digitalisierung nutzen können, braucht Deutschland flä- „Industrie 4.0 – Chancen und Herausforderungen“ chendeckend Hochgeschwindigkeitsnetze. Forum I wird Sigmar Gabriel Chancen und Herausforderungen beim Breitbandausbau Bundesminister für Wirtschaft und Energie beleuchten. Frank Riemensperger Vorsitzender der Geschäftsführung Accenture GmbH Die Mobilität der Menschen wird zunehmend durch digi- Prof. Dr. Siegfried Russwurm tale Infrastrukturen unterstützt. Dazu müssen wir unsere Siemens AG, Mitglied des Vorstands Infrastrukturen und gleichzeitig intelligent vernetzte Ver- Timotheus Höttges kehrssysteme weiter ausbauen. Intelligente Mobilität ist Vorstandsvorsitzender Deutsche Telekom AG Teil der intelligenten Vernetzung. Aktuelle Studien1 zeigen, Catharina van Delden dass Intelligente Netze bis 2020 hohe Wachstumsimpulse Geschäftsführerin innosabi GmbH/ und Effizienzgewinne in Milliardenhöhe schaffen können. BITKOM Präsidiumsmitglied Bernd Leukert Die vierte industrielle Revolution – „Industrie 4.0“ – hat das Vorstandsmitglied SAP SE Potenzial, Wertschöpfungsketten grundlegend neu zu gestalten und die Geschäftsmodelle der deutschen Leit- branchen wie Anlagen- und Maschinenbau, Automobilbau, Elektro- und Medizintechnik grundlegend zu beeinflussen. Die global starke deutsche Industrie muss dafür marktfä- hige und sichere Technologien entwickeln und Standards 1 Mimeo: Fraunhofer Gesellschaft (ISI) „Gesamtwirtschaftliche Potenziale Intelligenter Netze in Deutschland“ – eine Studie im Auftrag des BITKOM (2012)
2 . F o r en 9 Forum 2 Forum 3 Transparenz, Sicherheit, Vertrauen – digitale Arbeiten und Leben in der digitalen Welt Zukunft gestalten ●● Arbeiten in der digitalen Welt ●● Staat als aktiver Gestalter der Digitalisierung – IT-Steuerung als strategische Aufgabe ●● Auswirkungen der Digitalisierung auf das Gesundheits- wesen ●● Gemeinsame Handlungsansätze für eine sichere und vertrauenswürdige digitale Welt Die Digitalisierung eröffnet für die Gestaltung von Arbeit und Zusammenarbeit neuartige Möglichkeiten. Sie ermög- ●● Vertrauen schaffen durch moderne IT – Ohne Ver- licht oder erleichtert die Nutzung von intelligenten Tools, braucher geht nichts Automatisierungs-, Produktions- und Vernetzungstechno- logien oder auch den Zugang zu global verteilten Informa- Die rasch voranschreitende Digitalisierung unserer Gesell- tionen, Wissen, Kompetenzen, Ressourcen, Arbeitspartnern schaft stellt alle Beteiligten – Staat, Wirtschaft, Bürger – vor und Märkten. Dadurch verändern sich Arbeitsprozesse und Herausforderungen, die nur gemeinsam bewältigt werden Berufe: Arbeitsprozesse werden effizienter und effektiver, können. Um die Chancen dieses Digitalisierungsprozesses neuartige Arbeitsmodelle entstehen. Am unteren und obe- besser nutzen zu können, muss vertrauenswürdige IT, müs- ren Qualifikationsrand entstehen neue Berufe, routine- sen Sicherheit und Datenschutz auch in der digitalen Welt basierte Tätigkeiten im Bereich des mittleren Qualifikati- gewährleistet werden. onsniveaus verlieren an Bedeutung. Daraus ergeben sich Handlungsfelder für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Im Forum 2 werden die sich hieraus ergebenden und wei- tere zentrale Fragen diskutiert, z. B.: Welche Möglichkeiten Teil 1 des Forums wird die Veränderungen beleuchten, die haben Bürgerinnen und Bürger, selbstbestimmt und sicher die Digitalisierung für die Arbeitswelt mit sich bringt, und über ihre Daten zu verfügen? Was kann jeder Einzelne die Herausforderungen identifizieren, die sich für Politik, selber leisten und was müssen Staat und Wirtschaft tun? Wirtschaft und Gesellschaft daraus ergeben. Mit welchen technologischen Innovationen kann die Industrie den Digitalisierungsprozess unterstützen? Im zweiten Abschnitt des Forums sollen die Auswirkungen Was geschieht mit der Plattform für vertrauenswürdige der Digitalisierung auf das Gesundheitswesen untersucht IT, die in der Digitalen Agenda erwähnt wird? werden. Elektronische Patientenakten, OP-Roboter, Tablet- PCs, Telemedizin, mobile Health, Big Data: Das Gesund- heitswesen ist längst im digitalen Zeitalter angekommen. Teilnehmer Die immer intensivere Nutzung digitaler Informationen Dr. Thomas de Maizière stellt das Gesundheitswesen – wie wir es bislang kennen – Bundesminister des Innern vor große Herausforderungen, bietet aber auch Chancen, Cornelia Rogall-Grothe die Patientenversorgung in Deutschland bestmöglich Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern, sicherzustellen. Beauftragte der Bundesregierung für Informationstechnik Ulrich Kelber Im Forum sollen die Chancen der Integration digitalisierter Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister Gesundheitsinformationen beleuchtet werden. Über die der Justiz und für Verbraucherschutz verbesserte Organisation der medizinischen und betrieb Karl-Heinz Streibich lichen Ergebnisse, die Verbesserung der Versorgung in Vorstandsvorsitzender Software AG ländlichen Gebieten kann der Einsatz von Informations- Dr. Walter Schlebusch und Kommunikationstechnologien Lösungen bieten. Die Vorsitzender der Geschäftsführung Giesecke & Devrient Nutzung digitaler medizinischer Daten läutet damit eine GmbH neue Ära in der Versorgung ein und ermöglicht patien Cornelia Sasse tenzentrierte Versorgungsmodelle. Es wird verdeutlicht, Leiterin Konzern-Datenschutz Otto Group dass und wie sich Handelnde in Forschung und Versorgung vernetzen, um die bestmögliche Identifikation von For-
10 2. F o r en schungsfeldern und notwendige Weiterentwicklungen der Teilnehmer Versorgung sicherstellen zu können und mithilfe intelli- Arbeiten in der digitalen Welt genter Vernetzung eine hochwertige medizinische Versor- Andrea Nahles gung und Teilhabe am therapeutischen Fortschritt für Bundesministerin für Arbeit und Soziales alle Bürger sicherzustellen. Prof. Dr. Johanna Wanka Bundesministerin für Bildung und Forschung Im zweiten Abschnitt des Forums sollen die Auswirkungen Brigitte Zypries der Digitalisierung auf das Gesundheitswesen untersucht Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister werden. Dabei werden die Felder beleuchtet, in denen IKT für Wirtschaft und Energie und Koordinatorin der Bundes- einen Strukturwandel im Gesundheitswesen auslöst – z. B. regierung für die Deutsche Luft- und Raumfahrt personalisierte Medizin, Telemedizin oder Telemonitoring. Jörg Hofmann Gleichzeitig soll herausgearbeitet werden, dass sich Han- 2. Vorsitzender IG Metall delnde in Forschung und Versorgung vernetzen und Prof. Dr. Gesche Joost abstimmen müssen, um bestmögliche Identifikation von Digitale Botschafterin der Bundesregierung bei der Europä- Forschungsfeldern und notwendigen Weiterentwicklungen ischen Kommission der Versorgung sicherstellen zu können. Marc-Sven Kopka Vice President Corporate Communications XING Teilnehmer Auswirkungen der Digitalisierung auf das Gesundheitswesen Prof. Dr. Johanna Wanka Bundesministerin für Bildung und Forschung Hermann Gröhe Bundesminister für Gesundheit Prof. Dr. Karl Max Einhäupl Vorstandsvorsitzender Charité Berlin
11 3. Arbeitsgruppen Der IT-Gipfel 2014 stützt sich auf Ergebnisse von neun der Regional AG vom Hamburger Senat – und einem Vor- Arbeitsgruppen (AG). Alle Arbeitsgruppen werden jeweils stand aus der IKT-Wirtschaft geleitet. gemeinsam von einem Mitglied der Bundesregierung – bei Arbeitsgruppe Titel Vorsitz 1 Digitale Wirtschaft in Deutschland Sigmar Gabriel Prof. Dieter Kempf Bundesminister für Wirtschaft und Energie Präsident des BITKOM 2 Vernetzte Anwendungen Brigitte Zypries Reinhard Clemens und Plattformen für Parlamentarische Staatssekretärin beim Deutsche Telekom AG die digitale Gesellschaft Bundesminister für Wirtschaft und Energie 3 Innovative IT-Angebote Cornelia Rogall-Grothe Karl-Heinz Streibich des Staates Staatssekretärin im Bundesministerium des Software AG Innern und Beauftragte der Bundesregierung für Informationstechnik 4 Vertrauen, Datenschutz und Dr. Thomas de Maizière Dr. Walter Schlebusch Sicherheit im Internet Bundesminister des Innern Giesecke & Devrient GmbH 5 Verantwortung und Schutz in Ulrich Kelber Martina Koederitz der vernetzten Gesellschaft Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundes- IBM Deutschland GmbH minister der Justiz und für Verbraucherschutz 6 Bildung und Forschung für Prof. Dr. Johanna Wanka Bernd Leukert die digitale Zukunft Bundesministerin für Bildung und Forschung SAP SE 7 eHealth Lutz Stroppe Winfried Holz Staatssekretär im Bundesministerium für Atos Deutschland Gesundheit 8 Digitale Netze und Mobilität Alexander Dobrindt Timotheus Höttges Bundesminister für Verkehr und digitale Vorstandsvorsitzender Infrastruktur Deutsche Telekom AG 9 Regional-AG: Dr. Christoph Krupp Meinolf Ellers Content & Technology Chef der Senatskanzlei HH Geschäftsführer dpa-infocom GmbH
12 3. A r beitsg r u ppen Arbeitsgruppe (AG) 1 „Digitale Wirtschaft in Deutschland“ Die Arbeitsgruppe (AG) 1 widmet sich Themenfeldern der „Digitalen Agenda 2014 – 2017“ der Bundesregierung, ana- lysiert den IKT-Standort und ergreift neue Initiativen für Co-Vorsitzende die Umsetzung der Digitalen Agenda. Die Schwerpunktthe- Sigmar Gabriel men der AG 1 sind Industrie 4.0, Young IT und Arbeiten in Bundesminister für Wirtschaft und Energie der digitalen Welt, die im Rahmen von Workshops, Studien Prof. Dieter Kempf und Projekten bearbeitet werden. Das jährliche Monitoring BITKOM-Präsident der Digitalen Wirtschaft wurde um den neuen Schwerpunkt „Innovationstreiber IKT“ erweitert. In der Gruppe „Silicon Mitglieder Germany“ der AG 1 unter Vorsitz des Sächsischen Staatsmi- Achim Berg nisteriums für Wissenschaft und Kunst sowie des Vorstands- arvato vorsitzenden der Infineon Technologies, Dr. Reinhard Ploss, Prof. Dr. Irene Bertschek werden auf der Basis von Mikro- und Nanoelektronik ZEW Mannheim Lösungen für Industrie 4.0 und Intelligente Netze erarbei- Ulrich Dietz tet. Die Gruppe befasst sich zudem mit der Stärkung des GFT Technologies Mikroelektronik- und IT-Standortes Deutschland. Dr. Thomas Endres Voice Die Digitale Wirtschaft ist von entscheidender Bedeutung Oliver Frese für die Zukunftsfähigkeit Deutschlands, z. B. in der Auto- Deutsche Messe mobilindustrie mit der Vision des Fahrzeugs als Kommuni- Dr. Oliver Grün kationszentrale oder bei der Energiewende mit „smarten BITMi – Bundesverband IT-Mittelstand e. V. Netzen“. Mit über 91.000 Unternehmen und gut 900.000 Uwe Hüser Beschäftigten stellt die Digitale Wirtschaft einen bedeuten- Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, den Zweig der deutschen Wirtschaft dar. Die Digitale Wirt- Klimaschutz, Energie und Landesplanung schaft trägt mit einem Anteil von 4,7 Prozent mehr zur Rheinland-Pfalz gewerblichen Wertschöpfung bei als die Traditionsbranche Prof. Matthias Jarke Maschinenbau und liegt gleichauf mit dem Automobilbau. Fraunhofer IuK-Verbund Auch bei den Investitionen liegt die Digitale Wirtschaft Wolfgang Kopf im Branchenvergleich ganz vorne: 15,4 Milliarden Euro Deutsche Telekom AG wurden im Jahr 2013 investiert und damit knapp 3,6 Pro- Ralf Lenninger zent der Investitionen der gewerblichen Wirtschaft. Im Continental 15-Länder-Vergleich behauptet die Digitale Wirtschaft Frank Mattern Deutschlands einen guten fünften Platz. Das sind aktuelle McKinsey & Company Ergebnisse des neuen „Monitoring-Report Digitale Wirt- Luca Mucic schaft 2014“, den TNS Infratest gemeinsam mit dem ZEW SAP SE Mannheim im Auftrag des BMWi durchgeführt hat. Prof. Dr. Arnold Picot LMU München Untersucht wurde im Monitoring ferner die Rolle der IKT Dr. Reinhard Ploss als Impulsgeber für Innovation in anderen Wirtschafts Infineon Technologies bereichen. Danach haben 36 Prozent aller Unternehmen in Harald Preiml der deutschen Industrie seit Anfang 2013 mindestens eine Heitec/VDMA IKT-basierte Innovation realisiert. Die höchste Bedeutung Lothar Schröder als Innovationstreiber haben über alle Branchen hinweg ver.di Software und Internet. Cloud-Dienste, Big Data und Indus- Stephan Steinlein trie 4.0 werden bis Ende 2015 an Bedeutung gewinnen, Staatssekretär im Auswärtigen Amt liegen aber noch weit hinter Software und Internet. Wich- tigste Hemmnisse für den Einsatz von IKT im Innovations prozess sind laut Monitoring der IT-Fachkräftemangel
3 . A r beitsg r u ppen 13 Leistungsfähigkeit der IKT-Standorte 1. (1.) USA 81 2. (2.) Südkorea 54 3. (3.) Japan 53 3. (4.) Großbritannien 53 5. (5.) Deutschland 47 6. (5.) Dänemark 46 6. (7.) Finnland 46 8. (7.) Niederlande 45 8. (9.) China 45 10. (9.) Frankreich 44 11. (11.) Italien 37 11. (12.) Brasilien 37 13. (12.) Spanien 36 14. (14.) Polen 31 15. (15.) Indien 25 Quelle: TNS Infratest „Monitoring Report Digitale Wirtschaft 2014“ im Auftrag des BMWi und Bedenken hinsichtlich IT-Sicherheit und Datenschutz. rechts) verdeutlicht; zum anderen konnten anstehende Die Initiative für junge IT-Unternehmen (Start-ups) wurde Herausforderungen (insb. Bewusstmachen des Potenzials, fortgeführt. Start-ups schaffen hoch qualifizierte und Schaffung der organisatorischen Voraussetzungen, Anpas- zukunftsweisende Arbeitsplätze und sind Motor des techni- sung der Ausbildungssysteme, Anpassung herkömmlicher schen und gesellschaftlichen Fortschritts. Innovationen Institutionen und Strukturen) erarbeitet werden. Die und struktureller Wandel finden im IKT-Bereich überwie- Ergebnisse wurden ergänzend in das im Rahmen des letzt- gend über Start-ups statt. Fast 500 Start-ups und zahlreiche jährigen IT-Gipfelprozesses erarbeiteten Ergebnispapier, etablierte Unternehmen werden zum „Young IT-Day“ am das sich eher auf Wissensarbeiter bezog, eingearbeitet und Vortag des IT-Gipfels eingeladen. Das Zusammenbringen werden zeitgleich veröffentlicht. (Matching) von etablierten Unternehmen und innovativen Start-ups gehört zu einer zukunftsweisenden Innovations- und Wachstumspolitik. Hierzu werden weitere Veranstal- Arbeiten in der digitalen Welt tungen durchgeführt, die die Bereitschaft der etablierten Unternehmen stärken soll, mit jungen Unternehmen Flexibilisierung von zusammenzuarbeiten. Auftakt ist der „Young IT-Day“ am individuellen 20. Oktober 2014 in Hamburg. Der Bundesminister für Arbeitsprozessen Wirtschaft und Energie wird diesen Diskussionsprozess fortsetzen, um im direkten Dialog mit den jungen innovati- ven Unternehmen zu bleiben und Ideen zu entwickeln, wie die Wachstumsbedingungen für Gründer und junge Unter- Neue Formen Veränderte der technischen Digitalisierung nehmen weiter verbessert werden können. Arbeitsteilung Assistenz als Treiber Die Gruppe „Arbeiten in der digitalen Welt“ hat im Rahmen des diesjährigen IT-Gipfelprozesses den Schwerpunkt auf die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Produktion/ Automatisierung/ Industrie 4.0 gelegt. Im Rahmen eines Experten-Workshops Polarisierung und Arbeitsmarkt im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie in Berlin im Juli 2014 wurden – auch an Hand konkreter Beispiele – zum einen die Konsequenzen der Digitalisierung auf Arbeits- Quelle: Picot, A.: Arbeiten in der digitalen Welt – Ein Überblick, MÜNCHNER KREIS und insbesondere Produktionsprozesse (vgl. Abbildung Expertenworkshop Berlin 2014
14 3. A r beitsg r u ppen In der Gruppe „Silicon Germany“ der AG 1 unter Vorsitz machen Sicherheits-Chips Industrie-4.0-Anwendungen erst des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und sicher: Sie schützen Daten und Know-how vor Diebstahl, der Infineon Technologies AG werden auf der Basis von Manipulation und Missbrauch. Mikro- und Nanoelektronik Lösungen für Industrie 4.0 und Intelligente Netze erarbeitet. Die Gruppe befasst sich Damit Halbleiter in der vernetzten Produktion technisch zudem mit der Stärkung des Mikroelektronik- und IT- einsetzbar und wirtschaftlich sinnvoll sind, müssen sie Standortes Deutschland. Ziel der Arbeitsgruppe „Silicon immer kleiner, leichter, robuster und preiswerter werden. Germany“ war es in diesem Jahr, die besondere Bedeutung Gleichzeitig müssen sie immer mehr Funktionen auf einer der Mikroelektronik für Industrie 4.0 zu analysieren und immer kleineren Fläche vereinen. Schon heute verfügt entsprechende Empfehlungen für Forschung, Industrie und Deutschland über wichtige Kompetenzen im Bereich Mik- Politik zu formulieren. Mit Industrie 4.0 kann Deutschland roelektronik. Gelingt es, diese gezielt weiterzuentwickeln, seine führende Position in der Industrie ausbauen – als wird die Mikroelektronik zum Wegbereiter und beschleu- Produktionsstandort und als „Fabrikausrüster der Welt“. nigt die Umsetzung von Industrie 4.0 – damit die deutsche Die Fabrik wird intelligent durch die Verbindung von Elek- Industrie auch im Zeitalter der vierten Industriellen Revo- tronik, Mechanik und übergreifenden Systemansätzen. Der lution wettbewerbsfähig bleibt. Einsatz von Mikroelektronik ist hierfür entscheidend. Hochspezialisierte Mikroelektronik bildet schon heute die Grundlage für Cyber-Physische-Systeme (CPS). Mikrocont- Ansprechpartner AG 1 roller, Massenspeicher, Leistungselektronik und Sensoren Bernd Weismann, Dr. Ulrike Engels ermöglichen eine stärkere Automatisierung und bessere Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Logistik. Die Energieeffizienz steigt durch die verbesserte Constanze Osei-Becker Steuerung elektrischer Motoren – dank Halbleitern. Sie BITKOM messen, steuern, regeln die Maschinen und dienen so als Sinnesorgane, Gehirn und Muskeln intelligenter Systeme. So wird mithilfe von Mikroelektronik aus einer Fabrik eine intelligente Fabrik (Smart Factory) und aus einem Produkt ein intelligentes Produkt (Smart Product). Außerdem
3 . A r beitsg r u ppen 15 Arbeitsgruppe (AG) 2 Ziele und Arbeitsprogramm „Vernetzte Anwendungen und Plattformen für die digitale Gesellschaft“ Die Arbeitsgruppe 2 „Vernetzte Anwendungen und Platt- formen für die digitale Gesellschaft“ hat sich das Ziel Co-Vorsitzende gesetzt, die digitale Vernetzung Deutschlands zu beschleu- Brigitte Zypries nigen und die Rahmenbedingungen für die Umsetzung Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister zukunftsgerecht zu gestalten. Als branchen- und wettbe- für Wirtschaft und Energie werbsübergreifendes Gremium beruht das Arbeitspro- Reinhard Clemens gramm der AG 2 auf folgenden Leitgedanken: Vorstand Deutsche Telekom AG/T-Systems ●● Digitale Vernetzung als Chance für Wirtschaft und Mitglieder Gesellschaft: Roland Bent Die Digitalisierung ist eine der größten Chancen im Geschäftsführer, Phoenix Contact GmbH & Co. KG gesamtwirtschaftlichen und gesellschaftlichen Interesse. Dr. Manuel Cubero Sie ist gleichsam Voraussetzung, um Arbeitsplätze halten Mitglied der Geschäftsführung, Vodafone GmbH und die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandortes Dr. Herbert Diess Deutschland stärken zu können. Den digitalen Transfor- Mitglied des Vorstands, BMW AG mationsprozess konsequent anzugehen, ist eine der zen- Christin Eisenschmid tralen gemeinsamen wirtschaftlichen und politischen General Manager Germany, Intel Mobile Communications Gestaltungsaufgaben. GmbH Bernd Gross ●● Wachstum und gesellschaftliche Entwicklung: Geschäftsführer, Cumulocity GmbH Die intelligente Vernetzung Deutschlands kann nicht Dr. Heike Hanagarth nur Wachstumsimpulse für die IKT-Branche erschlie- Vorständin Technik, Deutsche Bahn AG ßen. Sie ist Impulsgeber für die Gesamtwirtschaft und Dr. Dirk Hoheisel eine zukunftsorientierte gesellschaftliche Entwicklung. Geschäftsführer, Robert Bosch GmbH Frühzeitig umgesetzt verhilft sie der deutschen Industrie Jürgen Kunz zu neuen Wettbewerbschancen und -vorteilen. Geschäftsführer, ORACLE Deutschland B. V. & Co. KG Prof. Dr. Christoph Meinel ●● Stärken nutzen – Herausforderungen angehen: Institutsdirektor, CEO, Hasso-Plattner-Institut für Die deutsche Wirtschaft steht vor der Herausforderung, Softwaresystemtechnik GmbH ihre Stärken in der Produktion mit den Chancen der Dr. Bernhard Rohleder Digitalisierung zu verbinden. Neue gesellschaftliche Her- Hauptgeschäftsführer, Bundesverband Informations ausforderungen wie der demografische Wandel und die wirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e. V. Energiewende bedürfen neuer technischer Lösungen. (BITKOM) Diese sind weitgehend verfügbar. Umsetzungshürden Peter Terium bestehen vordringlich auf nicht-technischen Ebenen. Vorsitzender des Vorstands, RWE AG Diese müssen zügig angegangen werden. Oliver Tuszik Vice President und Vorsitzender der Geschäftsführung ●● Neue Formen der Zusammenarbeit: Cisco Deutschland, Cisco Systems GmbH Intelligente Vernetzung braucht einen qualifizierten Martin Witt Dialog und neue Formen der Zusammenarbeit. Die Präsident Verband der Anbieter von Telekommuni- Grundlagen der zukünftigen Systeme werden jetzt kations- und Mehrwertdiensten e. V. (VATM) und gelegt. Intelligente Anwendungen und Plattformen müs- Vorstand 1&1 Internet AG sen synergetisch aufgebaut werden. Das Silodenken Alf Henryk Wulf muss daher einer vernetzten und branchenübergreifende Vorsitzender des Vorstands, Alstom Deutschland AG Kooperation weichen. Gemeinsam können wir deut- sches Know-how zu exportfähigen Systemlösungen ent- wickeln und neue Märkte prägen.
16 3. A r beitsg r u ppen AG 2 Themen- und Organisationsstruktur 2014 Die AG 2 ist auf Arbeitsebene in ihrer Untergruppen von ten, bei denen die Themenfelder der intelligenten Vernet- jeher offen für die Mitwirkung relevanter Experten. 2014 zung an konkreten Beispielen verständlich erläutert und beteiligten sich in der AG 2 über 200 Personen aus mehr als Gelegenheiten für thematisch vertiefende Hintergrund 100 Unternehmen und Institutionen in 13 Untergruppen. gespräche gegeben werden. Mit dem Format des Parla- mentarischen Dialogs werden die Herausforderungen und Handlungsbedarfe auf dem Weg in die vernetzte digitale Ergebnisse Gesellschaft darüber hinaus zusammenfassend in einem breiteren politischen Handlungsrahmen diskutiert. Die Die Arbeit der AG 2 wird in gemeinsamen Veröffentlichun- Leitfragen im Jahr 2014 waren hier: gen und fachlichen Publikationen ihrer Projektgruppen zu aktuell relevanten Diskussionspunkten sowie in einer ●● Wo steht Deutschland auf dem Weg in die digitale Reihe von Fachveranstaltungen dokumentiert (siehe Gesellschaft? www.it-gipfel.de). Über die fachlichen Fragen der einzelnen Projektgruppen hinausgehend betrachtet die AG 2 über- ●● Welche Aufgaben und Herausforderungen liegen vor uns? greifende und verbindende Fragestellungen, u. a. über das Rollenverständnis zwischen den Akteursgruppen Staat, ●● Wo sind Bund, Länder und Kommunen gefordert? Wirtschaft und Gesellschaft, über technische Möglichkei- ten und Plattformen, über Regeln für die Datennutzung Als Impuls für den weiteren IT-Gipfelprozess und als Aus- und die Gewährleistung von Datenschutz und Datensicher- druck ihres gemeinsamen Verständnisses für den Weg heit sowie darüber, wie Investitionen angereizt und in die digitale Gesellschaft haben die Mitglieder und Mit- Hemmnisse abgebaut werden können. Diesen Prozess kon- wirkenden der AG 2 eine Charta der digitalen Vernetzung struktiv zu begleiten und voranzutreiben erfordert einen erarbeitet. Mit dieser Charta wurden programmatische fundierten und intensiven Dialog. Im Rahmen ihrer Dia- Grundsätze für die Handelnden im Umsetzungsprozess logtage organisiert die AG 2 Vor-Ort-Gespräche mit Exper- der digitalen Vernetzung formuliert.
3 . A r beitsg r u ppen 17 Das Bekenntnis zu den Grundsätzen der Charta ist ein Kernaussagen und Empfehlungen Statement: Bislang existierende Anwendungsbeispiele im Bereich ●● für die Notwendigkeit des digitalen Fortschritts, intelligenter Vernetzung bewegen sich in der Regel inner- halb der Silos einzelner Industrien. Dabei liegt ein wesent ●● für die Chancen einer sinnvoll vernetzten Daten licher Mehrwert in der Nutzung von Infrastrukturen und nutzung, Diensten über Branchengrenzen hinweg. Erst mit einer gemeinsamen Umsetzung entsprechender Anwendungen ●● für den vertrauensvollen und sicheren Umgang kann künftig das volle Potenzial Intelligenter Netze aus mit Daten. geschöpft werden. Des weiteren wurden Instrumentarien für die Steuerung Branchenübergreifende Herausforderungen beim Auf- des Prozesses zur digitalen Vernetzung in den Basissekto- bau Intelligenter Netze sind: ren Energie, Gesundheit, Verkehr, Bildung und Verwaltung auf den Weg gebracht. Die Strategie „Intelligente Vernet- ●● Frühzeitige Partizipation zung“ der Bundesregierung wird der Umsetzung Leitlinien Um Akzeptanz zu erreichen, muss die Bevölkerung an geben und durch konkrete unterstützte Maßnahmen der Einführung Intelligenter Netze unmittelbar teil ergänzt werden, wie: haben und ihre Bedürfnisse berücksichtigt finden. Insbesondere kritische Aspekte des Datenschutzes und ●● der Etablierung einer Geschäftsstelle „Intelligente Ver- der Prinzipien eines umfangreichen Datenaustausches netzung“ als koordinierende Anlaufstelle. Kernelement sind verständlich und rechtzeitig zu thematisieren. der Geschäftsstelle wird die Einrichtung von Vernet- zungs- und offenen Innovationsplattformen sein. ●● Rechtliche/regulatorische Rahmenbedingungen Zudem soll es neben gezielten Kommunikationsveran- Die bestehenden rechtlichen und regulatorischen Vor staltungen u .a. ein Internet-Portal für gelungene gaben behindern zu oft eine ausreichend schnelle und Projekte (Best-Practices) geben. freie Entwicklung der Märkte. Handlungsfelder sind u. a. Ordnungsrahmen für neue Marktrollen, Daten- ●● der Entwicklung eines „Index der Digitalisierung und schutz und -sicherheit, Anreizsysteme für Investitionen, intelligenten Vernetzung“ als Instrumentarium zum Verantwortlichkeiten und Berechtigungen zur Daten sektorenübergreifenden Monitoring der Nutzung digita- bereitstellung. ler Infrastrukturen und Anwendungen. Der Index soll sowohl als Analyseinstrument als auch als Entschei- ●● Neue Investitions- und Business-Modelle dungsinstrument für Politik und Wirtschaft fungieren. Es kommt zu Verschiebungen der Wertschöpfungsket- Als internetbasiertes Werkzeug zur Visualisierung und tenanteile zwischen etablierten und neuen Marktakteu- Analyse von Daten, Trends und Praxisbeispielen wird ren. Gleichzeitig stehen dem Bedarf an volkswirtschaft- der Index eine neue Grundlage für den fundierten fach- lich notwendigen Investitionen für gemeinschaftlich lichen Dialog bieten. genutzte Infrastrukturen derzeit zu wenig Anreize für eine rein privatwirtschaftliche Umsetzung gegenüber. ●● Empfehlungen für einen Aktionsplan „Intelligente Es droht die Gefahr einer Dynamik-Bremse. Netze“. Hierbei wurden zum einen in fünf vertikalen Projektgruppen die jeweils relevanten Stakeholder der ●● Integration neuer Marktrollen Domänen Energie, Gesundheit, Verkehr, Bildung und Die effiziente Umsetzung Intelligenter Netze braucht Verwaltung mit tiefem Branchen- und Technologie- eine Harmonisierung von unternehmens- und rollen- Know-how zusammengebracht. Diese erarbeiteten Ziel- übergreifenden Abläufen. Es fehlt an gemeinsamen Gre- bilder und Maßnahmenempfehlungen zur Umsetzung mien zur Erarbeitung von Prozess-Blueprints. Intelligenter Netze bis zum Jahr 2020 in ihren jeweiligen Domänen. Zum anderen wurden in fünf horizontalen Ebenengruppen Erkenntnisse branchenübergreifend gebündelt und Synergiepotenziale ausgelotet.
18 3. A r beitsg r u ppen ●● Forcierte Standardisierung Arbeitsgruppe (AG) 3 Um einen Leitmarkt zu schaffen, müssen auf nationaler „Innovative IT-Angebote des Staates“ und europäischer Ebene frühzeitige Standards und Normen den Fußabdruck für die globale Positionierung setzen. Deutschland droht den Vorsprung zu verlieren, Co-Vorsitzende wenn hier nicht schnell und mit Nachdruck agiert wird. Cornelia Rogall-Grothe Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern und Strategische Ziele zur Umsetzung Intelligenter Netze, Beauftragte der Bundesregierung für Informationstechnik die zum Jahr 2020 erreicht sein sollten, sind: Karl-Heinz Streibich Vorstandsvorsitzender Software AG ●● Die intelligente Vernetzung wird als ein gesellschaftlich gewolltes Projekt von der Bevölkerung und gesellschaft- Mitglieder lichen Gruppen unterstützt. Dr. Linda von dem Bussche BASF ●● Es besteht umfassende Rechts- und Investitionssicher- Dr. Thorsten Demel heit. Deutsche Bank AG Prof. Dr. Hans-Günter Henneke ●● Die Marktarchitekturen ermöglichen den Eintritt Deutscher Landkreistag neuer Akteure und innovative Geschäftsmodelle. Prof. Dr. Hermann Hill DHV Speyer ●● Effiziente Prozesse gewährleisten Sicherheit und Johannes Hintersberger diskriminierungsfreie Interaktion. Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat ●● IKT ermöglicht das Zusammenspiel bei zunehmender Guido Kahlen Komplexität. Stadt Köln Matthias Kammer Branchenübergreifende Handlungsempfehlungen: ISPRAT Prof. Dr. Helmut Krcmar ●● Institutionalisierung des branchenübergreifenden TU München Dialogs Ruppert Lehner Fujitsu FTS ●● Rahmenbedingungen jetzt richtig setzen Dr. Winfried Materna Materna GmbH ●● Gezielte Anschubunterstützung geben Heike Raab CIO des Landes Rheinland-Pfalz ●● Gesamtheitlich koordiniertes Vorgehen aufsetzen Frank Riemensperger Accenture ●● Globale Orientierung als Maßstab verfolgen Prof. Dr. Utz Schliesky Lorenz-von-Stein-Institut für Verwaltungswissenschaften, Weitere, spezifische Aussagen und Empfehlungen der AG 2 CAU Kiel Untergruppen sind veröffentlicht auf www.it-gipfel.de Prof. Dr. Burkhard Schwenker Roland Berger Dirk Stocksmeier Ansprechpartner AG 2 ]init[ AG für digitale Kommunikation Dr. Peter Knauth Hartmut H. Thomsen Bundesministerium für Wirtschaft und Energie SAP SE Jens Mühlner Deutsche Telekom AG/T-Systems
3 . A r beitsg r u ppen 19 Aufgaben Derzeit existieren zwei Erprobungsräume, der Erprobungs- raum Rheinland wurde auf dem letzten IT-Gipfel ins Leben Die Arbeitsgruppe 3 des IT-Gipfels „Innovative IT-Angebote gerufen. Weitere Regionen haben bereits Interesse an der des Staates“ hat das Ziel, für ein breites und qualitativ Umsetzung des Modells artikuliert. Die Arbeitsgruppe hat hochwertiges Angebot elektronischer Behördendienste in dem IT-Planungsrat ein Diskussionspapier „Erprobungs- Deutschland zu sorgen, um die Wirtschaftlichkeit, Effizienz räume“ vorgelegt, um die Weiterentwicklung dieser Best und Bürgernähe der Verwaltung zu stärken. Sie versteht Practices zu gewährleisten. sich sowohl als Ideen- und Impulsgeber wie auch als Werk- statt und Labor konkreter IT-Projekte im öffentlichen Bereich. Die AG 3 will dazu beitragen, Deutschland an der Struktur Spitze des europäischen E-Government zu positionieren. In vier Unterarbeitsgruppen (UAG) werden die oben Die Beschäftigung mit wichtigen Kernthemen, Projekten dargestellten Themen vorangetrieben: mit Leuchtturmcharakter und Infrastrukturen unterstützt Die UAG „Strategie“ versteht sich als Impulsgeber bei der die Entstehung und Verbreitung innovativer Angebote des Umsetzung der Nationalen E-Government-Strategie Staates in Deutschland und ermöglicht als Referenz deren (NEGS) und für das E-Government-Gesetz des Bundes. erfolgreichen Export ins Ausland. Hierzu arbeiten die Mit- glieder der Arbeitsgruppe 3 aus Wirtschaft, Wissenschaft Die UAG „Infrastruktur“ begleitet zentrale infrastrukturelle und Verwaltung an konkreten Projekten, wie dem P23R, E-Government-Vorhaben, wie z. B. nPA, De-Mail und P23R. dem Bürgerportal oder auch Open Data, zusammen. Deren Praxistauglichkeit wird in der UAG „Erprobungs- Die Informationstechnik ist zur Querschnittsinfrastruktur räume“, wie der Metropolregion Rhein-Neckar (MRN) oder der deutschen Verwaltung geworden. Einer effizienten und der Region Rheinland, untersucht. zielgerichteten Steuerung öffentlicher Informationstechnik kommt eine wichtige Rolle für die Gestaltung des Wirt- Schließlich wird die „Kommunikation“ der Ergebnisse in schaftsstandorts Deutschland sowie für die Bereitstellung einer eigenen UAG koordiniert. einer sicheren und verlässlichen Verwaltung als staatlicher Daseinsvorsorge zu. Die Steuerung öffentlicher Informati- onstechnik (IT) ist in den vergangenen Jahren verändert Ansprechpartner AG 3 und nachhaltig ausgebaut worden. So wurden in Bund und Erwin Schwärzer Ländern CIOs eingeführt sowie zur föderalen Abstimmung Bundesministerium des Innern der IT-Planungsrat (IT-PLR) gegründet. Aufbauend auf den Carsten Kestermann Erfahrungen der letzten Jahre hat die AG 3 des Nationalen Software AG IT-Gipfels in einem im Herbst 2013 veröffentlichten Strate- giepapier Erfolgsfaktoren für die zukünftige öffentliche IT-Steuerung erarbeitet und aufgezeigt, wie die IT-Steue- rung der öffentlichen Hand in Zukunft aufgestellt werden sollte. Zusätzlich hat die Unterarbeitsgruppe Strategie die Neuaufstellung der Bundesregierung begleitet und Umset- zungsempfehlungen abgegeben. Darüber hinaus spielen die Erprobungsräume eine zentrale Rolle. Erprobungsräume sind hervorragend geeignet, als Bedarfsträger für Standar- disierungsprozesse der Verwaltung innovative Prozesse zu erproben und neue Modelle der kooperativen Zusammen- arbeit in föderalen Strukturen zu etablieren. Das Modell der Erprobungsräume fördert und unterstützt die entsprechen- den politischen Prozesse.
20 3. A r beitsg r u ppen Arbeitsgruppe (AG) 4 Die fortschreitende Digitalisierung hat eine gesamtgesell- „Vertrauen, Datenschutz und Sicherheit schaftliche Dimension angenommen. Aktuell nutzen unge- im Internet“ fähr 80 Prozent aller Deutschen das Internet für private und geschäftliche Zwecke. Auch die wirtschaftliche Prospe- Co-Vorsitzende rität unseres Landes ist eng mit dem Internet verknüpft: Dr. Thomas de Maizière Die Geschäfte von 50 Prozent aller Unternehmen in Bundesminister des Innern Deutschland sind heutzutage mittel bis stark vom Internet Dr. Walter Schlebusch abhängig. Damit unser Land die Chancen des umfassenden Vorsitzender der Geschäftsführung Digitalisierungsprozesses nutzen kann, muss das Vertrauen Giesecke & Devrient GmbH in die Technik, müssen Sicherheit und Datenschutz auch in der digitalen Welt gewährleistet sein. Unter der Leitung von Mitglieder Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière und Dr. Wal- Thomas Biedermann ter Schlebusch (G&D) stellt sich die Arbeitsgruppe 4 „Ver- TÜV Rheinland AG trauen, Datenschutz und Sicherheit im Internet“ des Natio- Prof. Dr. Claudia Eckert nalen IT-Gipfels dieser Herausforderung. Fraunhofer Research Institution for Applied and Integrated Security (AISEC) Staat und Wirtschaft haben die gemeinsame Verantwor- Ulrich Hamann tung, den Cyber-Raum sicher zu gestalten. Die unterjährige BITKOM c/o Bundesdruckerei Arbeit der AG 4 erfolgt dabei zum großen Teil in vier Michael Hange Unterarbeitsgruppen (UAG), die sich unter anderem mit all- Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik BSI gemeinen Fragestellungen zur Sicherheit im Internet, der Robert Hoffmann Sicherheit elektronischer Identitäten, mit der Verantwor- 1&1 Internet AG tung von Internetserviceprovidern und mobiler Sicherheit Dr. Christian P. Illek beschäftigen. Microsoft Deutschland GmbH Dr. Ibrahim Karasu Bundesverband deutscher Banken e. V. UAG 1 Dr. Thomas Kremer Sicherheit im Internet (Leitung Deutsche Telekom AG) Deutsche Telekom AG Dr. Eric Kuisch Ausgehend von dieser einleitenden Bestandsaufnahme ist Vodafone D2 GmbH es ein Ziel der UAG, eine Balance zwischen dem reichhalti- Harald Lemke gen Angebot des Internets und der Sicherheit von vertrau- Deutsche Post AG lichen, geschäftlichen und persönlichen Daten zu schaffen. Dr. Michael Littger Die UAG sieht sich als Plattform für den Austausch zwi- Deutschland sicher im Netz e. V. schen Politik und Wirtschaft, um die Sicherheit im Internet Heiko Meyer sowohl im privaten als auch im geschäftlichen Umfeld Hewlett-Packard GmbH auch in Zukunft zu garantieren. Prof. Michael Rotert eco Verband der deutschen Internetwirtschaft e. V. Ein Kernziel der UAG 1 ist es, über Chancen und Risiken im Werner Schmidt Umgang mit dem Internet und bei Cloud Computing auf- LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a. G. zuklären. Erfahrungen aus Politik und Wirtschaft sollen Rüdiger Stroh den Nutzern und Betreibern von Internetangeboten trans- NXP Semiconductors Germany GmbH parent gemacht und zur Verfügung gestellt werden. Durch Andrea Voßhoff die Erarbeitung von entsprechenden Sicherheitspraktiken Die Bundesbeauftragte für den Datenschutz und Informa- ist interessierten Anwendern und Nutzern ein geeignetes tionsfreiheit Maßnahmenbündel zum Eigenschutz im Internet und der Dr. Dirk Weber Cloud angeboten und in gebündelter Form zugänglich eBay GmbH gemacht worden. Bereits Anfang 2014 wurden in einem ersten Schritt entsprechende Sicherheitsprofile im Cloud
3 . A r beitsg r u ppen 21 Computing gemeinsam mit dem BSI erarbeitet und veröf- fen werden. Weitere Aktivitäten für „Best Practices“ befin- fentlicht. Die Inhalte wurden anlässlich der CeBIT als Bro- den sich aktuell in der Vorbereitung für 2014 und 2015 schüre des IT-Gipfels von BSI, Deutscher Telekom, Microsoft und werden der Öffentlichkeit durch die Arbeitsgruppe in und HP publiziert und können von den Internetnutzern Form von Wettbewerben, Portalen und Schulungen in jederzeit selbstständig über ein eigenes Webportal abgeru- Kürze präsentiert.
22 3. A r beitsg r u ppen
3 . A r beitsg r u ppen 23 UAG 2 sein. Hierfür sind weiterführende Gespräche und Abstim- Sichere Identitäten (Leitung BSI) mungen zur technischen Realisierung notwendig, die vor- aussichtlich das Arbeitsprogramm der UAG im Jahre 2015 Sichere elektronische Identitäten sind der Schlüssel für bestimmen werden. verlässliches und vertrauenswürdiges Handeln im Internet. Bei den Anbietern elektronischer Identitäten (Identitäts- Unabhängig von diesen Aktivitäten im Bereich DDoS provider) ist in der Regel ein Benutzerkonto mit Benutzer- wurde im Jahr 2014 das Anti-Botnet-Beratungszentrum name und Kennwort hinterlegt, an welches oft auch per- (ABBZ; www.botfrei.de) des eco-Verbands weiter ausgebaut, sönliche Daten wie Bestellungen, Zahlungen usw. gekoppelt um auch auf neuartige Sicherheitsprobleme und Cyber- sind. Beim Gebrauch dieser elektronischen Identitäten Kriminalität reagieren zu können. Noch immer werden im virtuellen Raum mangelt es an allgemein akzeptierten nach über drei Jahren Projektlaufzeit von www.botfrei.de und einfach handhabbaren Mindeststandards, die zu einer bei ca. einem Drittel aller durch die Besitzer geprüften gewissen Üblichkeit beim Umgang mit elektronischen Rechner sechs bis sieben Schädlinge erkannt und entfernt. Identitäten führen können. Aufbauend auf einem Kriteri- Das ABBZ basiert auf einer Idee, die einst im IT-Gipfelpro- enkatalog für sichere Identitäten im Internet, der in den zess entstanden ist, dann mit der technischen Unterstüt- beiden vorhergehenden Gipfelprozessen erarbeitet wurde, zung des BSI sowie finanzieller Unterstützung des BMI wird in der UAG 2 empirisch untersucht, welche weiteren implementiert wurde und seit gut zwei Jahren nach Aus- Aspekte in die Empfehlungen für Identitätsprovider ein- lauf dieser Förderung erfolgreich von eco und seinen Part- fließen sollen. nern (ISPs und AV-Hersteller) fortgesetzt wird. UAG 3 UAG 4 Providerverantwortung stärken (Leitung eco e. V.) Mobile Sicherheit (Leitung Giesecke & Devrient GmbH) Internetserviceprovider tragen mit ihren Kunden eine Smartphones und Tablets stehen für den Einzug von Infor- große Verantwortung für die Sicherheit der Systeme im mations- und Kommunikationstechnologien in viele Internet. Immer mehr ambitionierte Privatanwender sowie Lebensbereiche. Mehr als jeder Vierte nutzt ein Smart- kleine und mittelständische Unternehmen möchten phone, von den 30-Jährigen sogar mehr als die Hälfte. Nach eigene, flexible Dienste im Internet anbieten. Sie mieten der erfolgreichen Präsentation eines technischen Showca- sich dafür bei Internetprovidern eigene Server oder instal- ses zu abgeleiteten mobilen Identitäten im Januar 2014 lieren in gemanagten Server-Umgebungen eigene Anwen- wird die UAG 4 zum IT-Gipfel 2014 weitere Demonstrato- dungen. Fehlende Sachkenntnis oder unzureichende Pflege ren zur mobilen Identifikation präsentieren. Diese werden sorgen dafür, dass diese mehr und mehr zu Sicherheitsrisi- auf der Vortagesveranstaltung der AG 4 „Werte schützen – ken werden. In letzter Zeit ist erkennbar, dass Angreifer IT-Sicherheit gestalten“ am 20. Oktober 2014 vorgestellt. diese schlecht gesicherten und gemanagten Server für ihre Ferner befasst sich die UAG weiterhin mit der Erarbeitung verteilten Denial of Service (DDoS)-Attacken nutzen. eines mobilen Ökosystems für die Bereitstellung eines DDoS-Angriffe haben das Ziel, einen Dienst durch eine sehr Tools für sichere App-Programmierung. Dieses wurde der große Anzahl von Anfragen zu überlasten und somit für Öffentlichkeit vorgestellt und steht nach dem erfolgreichen den eigentlichen Zweck nicht mehr zugänglich zu machen. Launch zur Nutzung bereit: https://it-gipfel.ifasec.de/ Die Server werden dann für die Anfragen missbraucht. sichere-app-entwicklung/. Weitere Funktionalitäten – unter anderem eine App – werden zum Nationalen IT- Die UAG 3 „Providerverantwortung stärken“ möchte Pri- Gipfel freigeschaltet. vatanwender und KMU durch konkrete Hilfestellung und gezielte Informationsvermittlung beim sicheren Betrieb ihrer Server unterstützen. Gleichzeitig sollen zwischen Pro- Ansprechpartner AG 4 vidern Maßnahmen abgestimmt werden, die der effektiven Norman Spatschke Bekämpfung von Sicherheitslücken dienen und bei DDoS- Bundesministerium des Innern Angriffen mehr Schutz bieten. Die Installation eines soge- Fabian Bahr nannten Frühwarnsystems könnte solch eine Maßnahme Giesecke & Devrient GmbH
Sie können auch lesen