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Ostthüringer
                                                                                         Wirtschaft                                      Ausgabe 08/2020
                                                                                                                                         www.gera.ihk.de

                                                                                         Langer Weg aus
                                                                                         dem Corona-Tal
                                                                                         Seite 4

                                                                                         Meine Vision ist
                                                                                         ein lebendiger
                                                                                         ­Innenstadtkern
                                                                                          Seite 13

                                                                                         Umsatzsteuer­senkung:
                                                                                         Ein Überblick
                                                                                         Seite 30
Titelbild: © Adobe Stock / vitaliymateha / bearbeitet von Marofke Kommunikationsdesign

                                                                                                                  Titelthema

                                                                                                                 Innenstädte
                                                                                                                 Wandel als Chance begreifen

                                                                                                                 Seite 8
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Zusammen neue Wege finden

Druckhaus Gera GmbH         Geschäftsstelle Erfurt/Weimar
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Editorial

Dr. Ralf-Uwe
Bauer
Präsident der
IHK Ostthüringen

                   Vertrauen als Konjunkturfaktor
                   Auch nach Corona braucht unsere Wirtschaft einen kräftigen Anschub, um ­wieder
                   auf die Beine zu kommen. Gefragt ist ein pragmatisches Konjunkturpaket, das
                   auch schnell in den Unternehmen ankommt. Förderprogramme und Geld bereit­
                   zustellen ist und bleibt unumgänglich. Schnelle Antragsverfahren und transpa­
                   rente Entscheidungen gehören dazu.

                   Unternehmer brauchen gerade jetzt unbedingt mehr Handlungsspielraum, um
                   den Rückstand aufzuholen. Sie brauchen echten Bürokratieabbau, tolerantere
                   Handhabungen von Regelungen, zum Beispiel bei der Genehmigung von Außen­
                   sitzplätzen in der Gastronomie oder der Samstagsarbeit im Handel.

                   Was unsere Firmen jetzt erst recht und auch in Zukunft überhaupt nicht brau­
                   chen, sind neue Hürden und Einschränkungen. Beispiel: verschärfte Nachweis­
                   pflichten zu internationalen Lieferketten – ein Gesetzentwurf zur falschen Zeit
                   und falsch gemacht. Einerseits geleitet von einer nachvollziehbaren Idee, ande­
                   rerseits geprägt von der realitätsfernen Vorstellung, dass unsere Firmen diese
                   deutschen Anforderungen bei allen ihren Geschäftspartnern und deren Subliefe­
                   ranten weltweit kontrollieren und dann auch noch in anderen Rechtssystemen
                   durchsetzen sollen. Das verschließt unseren Firmen Märkte und ist eine erheb­
                   liche Wettbewerbsverzerrung zugunsten anderer Wirtschaftsmächte.

                   Auch das neue „Unternehmensstrafrecht“ stellt Unternehmer, die Firma selbst
                   und die Arbeitnehmer quasi unter Generalverdacht, nach dem Motto: Fünf Pro­
                   zent schwarze Schafe, dafür bestrafen wir alle.

                   Fazit: schnelle und einfache Förderung, mehr Handlungsspielraum und bewusst(!)
                   weniger Bürokratie, keine neuen Hürden und Regulierungen … stattdessen Ver­
                   trauen in verantwortungsbewusste Unternehmer. Damit kommen wir aus dieser
                   Krise!

                                                                                              Ostthüringer Wirtschaft · 08/2020   1
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Inhalt

                                                         4
    1   Editorial

 3      IHK aktuell
 3      IHK baut digitalen Service weiter aus
 3      Aufsicht Finanzanlagenvermittler
        zur BaFin?                                 Langer Weg aus
 4      Langer Weg aus dem Corona-Tal              dem Corona-Tal
 5      Was bringt das Konjunkturpaket?
 6      Aktuelles zur Technologieförderung
 6      IHK-Veranstaltungen (Auswahl)
 7      Aktualisierung im Sachverständigen­
        verzeichnis

                                                                                                                          13
 8        Titelthema
                                                                     Foto: Romeo Pj/shutterstock.com
 9        Innenstädte unter Druck
11        Pulsierendes Zentrum für Jena
13       Meine Vision ist ein lebendiger
         ­Innenstadtkern
15       Lebendige Innenstädte
16      Einkaufen an Sonn- und Feiertagen
        ­erleichtern!                                                                                                     Meine Vision ist
16      Samstagsarbeit im Einzelhandel                                                                                    ein lebendiger
16      Verbot von Plastiktüten verschieben!                                                                              ­Innenstadtkern
16      Kassennachrüstung: Mehr Zeit!

17      Wirtschaft und Menschen
17      Geraer IT-Firma next.motion will weiter
        wachsen
17		 Gründerpreis ThEx AWARD 2020
19 Jenaer Forschungsgruppen weltweit
      ­führend bei der Laserenwicklung
20 Wegweisend für leistungsfähige
       ­Kunststoffe
21 Brexit: Ende 2020 ist Schluss!
22 Marke „Gera“ touristisch mit Leben
     ­füllen

23      Fachkräfte
23      Ausbildung weiter hoch im Kurs

                                                   30
23      Kurzer Weg zum neuen Azubi
                                                                                                       Foto: Stadt Gera
24      Wir haben keinen Bewerbermangel
25      Es hat sich gelohnt
26      Heißer Herbst bei der IHK-Weiterbildung

27       Tipps
29       Weniger „Zettelwirtschaft“ an der Kasse
28       Google Analytics und Datenschutz           Umsatzsteuer­
29       Cookies: Nutzer muss selbst wählen              senkung:
         können                                      Ein Überblick
30       Umsatzsteuersenkung: Ein Überblick
32       Zuschuss zu Fixkosten und Lebens­
         unterhalt
32       IHK-Unterstützung in Krisensituationen
32      Produktion von Schutzmasken wird
        ­gefördert

2       Ostthüringer Wirtschaft · 08/2020
Wirtschaft www.gera.ihk.de - IHK Gera
Corona:
Informationen
und Links
Die IHK informiert weiterhin im Internet
tagesaktuell über die wichtigsten Neuig­
keiten rund um Corona. Dort sind unter
anderem Hinweise zu den aktuellen Hilfs­
programmen, Beratungsangeboten in der
Krise sowie zum Arbeits- und Vertragsrecht
zusammengestellt. Per Link kann man
gleich Detailinformationen und ggf.
­Musteranträge aufrufen. Außerdem wird
 auf IHK-Ansprechpartner verwiesen.

       gera.ihk.de/coronavirus                IHK baut digitalen Service
                                              weiter aus
Aufsicht Finanz-                              IHK-Mitgliedsbescheinigung jetzt online ausdrucken
anlagenvermitt-
ler zur BaFin?
                                              Wer eine Mitgliedsbescheinigung der IHK       träge zur Abgrenzung vom Handwerk oder
                                              braucht, zum Beispiel um einen Kredit zu      zur Beitragsfreistellung sind per Mausklick
                                              beantragen oder an einer Ausschreibung        und Onlineformular möglich.
                                              teilzunehmen, kann das jetzt schnell und
 Die Bundesregierung will die Aufsicht über   jederzeit online erledigen und gleich aus­    Darüber hinaus bietet die IHK eine Reihe
 die Finanzanlagenvermittler und die          drucken oder speichern. Neben dem digi­       von Onlineberatungsmodulen, elektroni­
­Honorar-Finanzanlagenberater deutsch­        talen Informationsaustausch baut die IHK      sche Ursprungszeugnisse und Ausbildungs­
 landweit auf die Bundesanstalt für Finanz­   ihren Onlinemitgliederservice schritt­weise   verträge sowie weitere digitale Möglich­
 dienstleistungsaufsicht (BaFin) übertra­     weiter aus. Informationen zur Änderung        keiten rund um Ausbildung und Prüfung
 gen. Die IHK-Organisation sieht das          der Bemessungsgrundlage für den IHK-          an.
 kritisch, vor allem die deutlich höheren     Beitrag, zur Betriebsaufgabe oder zu geän­
 Kosten für die Vermittler, die zu erwarten   derten Bankverbindungen können bereits               gera.ihk.de/mitgliedsbescheinigung
 sind. Bei einer Übertragung der Aufsicht     jetzt online übermittelt werden. Auch An­
 scheiden voraussichtlich eine Vielzahl von
 Vermittlern aus dem Markt aus. Letztlich
 hätten damit auch Verbraucher das Nach­
 sehen.

                                                  75 %
                                                          Zahl des Monats                   Die Ausbilder reagierten mit geänderten
       gera.ihk.de                                                                          Ausbildungsplänen, Homeoffice-Aufträ­
       (Dok.-Nr. 4830856)                                                                   gen und sogar mit dem Durchführen von
                                                                                            Unterrichtseinheiten im Unternehmen.
                                                                                            Auszubildende, die im Jahr 2020 ihre ­Lehre
       Tino Benkert
                                                                                            beenden, werden in über 75 Prozent der
       +49 365 8553-305                                                                     Fälle übernommen.
       benkert@gera.ihk.de
                                              … der Unternehmen konnten ihre Ausbil­
                                              dung während der Coronakrise normal                  gera.ihk.de/ausbildung
                                              weiterführen.

                                                                                                    Ostthüringer Wirtschaft · 08/2020   3
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IHK aktuell

Langer Weg aus dem Corona-Tal
IHK-Umfrage: Umsatzverluste und akute Liquiditätsengpässe

Die Corona-Pandemie hat deutliche Spuren bei den Ost­
thüringer Unternehmen hinterlassen. Das geht aus der
dritten IHK-Blitzumfrage bei 850 Unternehmern im Zeit­
raum vom 22. bis 26. Juni hervor. Trotz erster Entspan­
nungssignale kämpfen die Unternehmen weiter mit Um­
satzverlusten und teils akuten Liquiditätsengpässen.

„Damit die Wirtschaft wieder Fahrt aufnehmen kann,
müssen die Entlastungen aus dem Konjunkturpaket
rasch bei den Unternehmen ankommen und vor allem
praktikabel sein. Schnelligkeit ist insbesondere bei den
Überbrückungshilfen für Gastronomie, Hotellerie und
für die Eventbranche gefragt“, fordert Almut Weinert,
Leiterin Wirtschaft und Technologie in der IHK Ost­
thüringen.

Personalabbau nicht geplant

                                                                                                                     Foto: Romeo Pj/shutterstock.com
Nur jeder Fünfte bewertet seine gegenwärtige Ge­
schäftslage als gut, während 36 Prozent der befragten
Unternehmer ein negatives Urteil fällen. Der Saldo aus     Liquiditätsengpässe und Eigenkapitalrückgang
positiven und negativen Einschätzungen hat sich da­
mit gegenüber Jahresbeginn deutlich verschlechtert.        Die Umsatzverluste haben Auswirkungen auf die Finan­           Entlastun­
Trotzdem wollen vier von fünf Firmenchefs in den           zierungssituation der Unternehmen. So berichtet ein            gen aus dem
nächsten zwölf Monaten kein Personal abbauen.              Drittel der Umfrageteilnehmer von Liquiditätsengpäs­           Konjunktur­
                                                           sen, weitere 45 Prozent beklagen einen Eigenkapital­
Umsatzverluste bis zum Jahresende nicht mehr               rückgang. „Durch den Wegfall von Einzahlungen aus
                                                                                                                          paket müs­
aufholbar                                                  Umsatzerlösen können Liquiditätsreserven nicht mehr            sen rasch
                                                           aufgefüllt werden. Das zehrt an der Substanz vieler Un­        bei den Un­
Die durch Eindämmungsmaßnahmen entstandenen                ternehmen“, erklärt Weinert.                                   ternehmen
Umsatzverluste sind für mindestens 77 Prozent der Be­                                                                     ankommen!
triebe bis zum Jahresende nicht mehr aufholbar. So         Vorkrisenniveau erst 2021 oder später
rechnen 40 Prozent der Ostthüringer Unternehmer mit                                                                       Almut Weinert
Rückgängen um bis zu einem Viertel des Vorjahresum­        Dass noch in diesem Jahr die volle Wirtschaftsaktivität
                                                                                                                          Leiterin Wirtschaft
satzes. Jeder Vierte erwartet Einbußen zwischen 25 bis     wieder erreicht wird, erscheint indes immer unwahr­            und Technologie
50 Prozent.                                                scheinlicher. Inzwischen halten dies lediglich 18 Pro­         der IHK
                                                           zent der Firmenchefs in Ostthüringen für ein realisti­
„Ein Hoffnungsschimmer ist, dass der Anteil besonders      sches Szenario. Dagegen rechnen 43 Prozent erst für
schwer getroffener Unternehmen inzwischen geringer         2021 oder später mit einer Rückkehr zum Vorkrisen­
ausfällt. Gingen Anfang Mai noch 16 Prozent der Be­        niveau. Entsprechend zurückhaltend ist der Ausblick
triebe von einem Umsatzeinbruch um mehr als die            auf die kommenden Monate. Nur 21 Prozent der Unter­
­Hälfte gegenüber dem Vorjahr aus, so erwartet dies ak­    nehmer erwarten eine bessere Geschäftsentwicklung.
 tuell noch jedes zehnte Unternehmen. Zugleich ist der
 Anteil derer, die mit keinen Auswirkungen auf ihren
 Jahresumsatz rechnen, von elf auf 17 Prozent gestie­                                                                     gera.ihk.de
 gen“, so Weinert.                                                                                                        (Dok.-Nr. 4833666)

4    Ostthüringer Wirtschaft · 08/2020
Wirtschaft www.gera.ihk.de - IHK Gera
IHK aktuell

Was bringt das Konjunkturpaket?
Die neun wichtigsten Punkte des Zweiten Corona-Steuerhilfegesetzes

                                                                                        4. Befristete Wiedereinführung der degressiven
                                                                                           Abschreibung für Abnutzung (AfA) mit dem
                                                                                           Faktor 2,5 gegenüber der derzeit geltenden AfA
                                                                                           und maximal 25 Prozent pro Jahr für bewegliche
                                                                                           Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens in den
                                                                                           Steuerjahren 2020 und 2021.

                                                                                        5. Verlängerte Fristen bei Investitionsabzugs­
                                                                                           beträgen auf 4 Jahre nach § 7g EStG im Falle des
                                                                                           Auslaufens in 2020 für begünstigte Investitionen.

                                                                                        6. Reinvestitionsfristen des § 6b EStG werden
                                                                                           ­vorübergehend um ein Jahr verlängert.

                                                                                        7. Steuerermäßigung bei Einkünften aus
                                                                                           Gewerbe­betrieb wird von 3,8 auf 4,0 des
                                                                                           ­Gewerbesteuer-Messbetrags erhöht.

                                                    Foto: beanimages/shutterstock.com
                                                                                        8. Einmaliger Kinderbonus von 300 Euro pro Kind
                                                                                           für jedes kindergeldberechtigte Kind in zwei Teil­
                     Zur Umsetzung des Konjunkturprogramms haben Bun­                      zahlungen.
                     destag und Bundesrat am 29. Juni 2020 das Zweite
                     ­Gesetz zur Umsetzung steuerlicher Hilfsmaßnahmen                  9. Gewerbesteuerlicher Freibetrag für die existie­
Mehr Details
                      (Zweites Corona-Steuerhilfegesetz) verabschiedet und                 renden Hinzurechnungstatbestände nach § 8
zur Umsatzsteuer­
                      damit eine Vielzahl steuerlicher Maßnahmen gebün­                    GewStG wird von 100.000 Euro auf 200.000 Euro
senkung auf
Seite 30              delt, um die Konjunktur zu stärken.                                  erhöht.

                     1. Befristete Senkung der Mehrwertsteuersätze
                        vom 1. Juli 2020 bis zum 31. Dezember 2020 von
                        19 Prozent auf 16 Prozent und der ermäßigte Satz
                        von 7 Prozent auf 5 Prozent.                                                       IHK-Tipp
                     2. Fälligkeit der Einfuhrumsatzsteuer ist um
                        10 Tage auf den 26. des Folgemonats verschoben.

                     3. Höchstbetragsgrenzen beim Verlustrücktrag
                        gemäß § 10d Absatz 1 Satz 1 EStG werden für Ver­
                        luste der Veranlagungszeiträume (VZ) 2020 und                                      Christoph Beer
                        2021 von 1 Mio. Euro auf 5 Mio. Euro bei Einzelver­                               IHK-Steuerexperte
                        anlagung und von 2 Mio. Euro auf 10 Mio. Euro bei
                        Zusammenveranlagung angehoben. Der erweiterte
                        Rücktrag beträgt pauschal 30 Prozent des Gesamt­                Unternehmer sollten für die Steuererklärung 2019 die
                        betrags der Einkünfte des VZ und kann für Verluste              Erweiterung des steuerlichen Verlustrücktrags für
                        aus dem VZ 2020 unmittelbar finanzwirksam                       ­Verluste aus 2019 und bei Vorauszahlungen für 2020
gera.ihk.de             schon vorläufig nach § 111 EStG in der Steuer­                   berücksichtigen und zur Entlastung der finanziell
(Dok.-Nr. 4835646)      erklärung 2019 nutzbar gemacht werden.                           ­angespannten Situation nutzen.

                                                                                                            Ostthüringer Wirtschaft · 08/2020   5
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IHK aktuell

IHK-Veranstaltungen                                                      Aktuelles zur
                                                                         ­Technologieförderung
Auswahl für August und September 2020
                                                                         Infos beim IHK-Unternehmersprechtag
Organisation des betrieb­                BWL für Nichtkaufleute
lichen Zollwesens                        Kompaktseminar
                                                                         am 29. September
Webinar, 27. August                      9. bis 10. September, Gera
154137223                                154126242

Das Internet als Hilfsmittel             Sonderfälle der
bei der Exportkontrolle                  ­Zollabwicklung
Praxisseminar                             Seminar
31. August, Gera                          10. September, Gera
15477535                                  15477540

Arbeitsorganisation; Selbst-             Anlagenbuchhaltung
und Zeitmanagement                       ­kompakt
Reihe: Neu als Führungskraft              Webinar
31. August bis 1. September,              11. + 25. September
Gera                                      154137474
15452965
                                         Kommunikation und
Personal­marketing                       ­Gesprächsführung               Aktuelles zu den wichtigsten Technologieförderprogrammen des
Seminar                                   Reihe: Neu als Führungskraft   Landes Thüringen und des Bundes sowie praktische Tipps von den
2. September, Gera                        14. bis 15. September, Gera    Projektträgern bietet der IHK-Unternehmersprechtag am 29. Sep­
154126078                                 15452972                       tember. Er richtet sich insbesondere an Unternehmer, die ein
                                                                         ­Forschungs- und Entwicklungsvorhaben planen oder geeignete
Lernbegleitung und Lernför­              Betriebliches Eingliede­         ­Kooperationspartner für ihre Entwicklungsaufgabe suchen und dazu
derung von Auszubildenden                rungsmanagement (BEM)             Fördermittel nutzen wollen. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Ausbilder-Akademie                       Seminar
3. September, Gera                       14. bis 15. September, Gera     Die Thüringer Aufbaubank gibt einen Überblick zu den aktuellen
154112511                                15499124                        Technologieförderprogrammen und gleichzeitig einen Ausblick auf
                                                                         die neue Förderperiode. Außerdem wird gezeigt, wie Thüringen die
Betriebskostenabrechnung                 E-Rechnung                      krisenbedingten Investitions- und Innovationsbremsen lösen will.
Grundlagenseminar                        Seminar                         Der Projektträger AiF stellt das erneuerte Zentrale Innovationspro­
7. September, Gera                       15. September, Jena             gramm Mittelstand (ZIM) vor, das deutlich verbesserte Fördermög­
15452171                                 15499793                        lichkeiten bietet. Das Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrum Ilmenau
                                                                         erläutert die konkreten Förderbedingungen des Programms ­„Digital
Digitalisierung in der                   Preispoker – Preisverhand­      jetzt“, mit dem Investitionen in digitale Technologien oder für die
­Finanzbuchhaltung                       lungen erfolgreich führen       Qualifizierung der Mitarbeiter unterstützt werden sollen.
 Seminar                                 Seminar
 7. September, Gera                      15. September, Gera             Außerdem wird darüber informiert, was genau durch das Gesetz zur
 154125667                               154126083                       steuerlichen Förderung von Forschung und Entwicklung (Forschungs­
                                                                         zulagengesetz) gefördert wird und wie die Erstattung funktioniert.
Vorbereitung zur                         Datensicherheit und TOMs
­Zollbetriebsprüfung                     Seminar
                                                                                Franziska Neugebauer
 Seminar                                 17. September, Gera
 8. September, Gera                      154125572                              +49 365 8553-123
 154125523                                                                      neugebauer@gera.ihk.de

       gera.ihk.de/event/(Veranst.-Nr.)                                         gera.ihk.de/event/15414073

6    Ostthüringer Wirtschaft · 08/2020
Wirtschaft www.gera.ihk.de - IHK Gera
IHK aktuell

      Aktualisierung im
      IHK-Sachverständigenverzeichnis
      Auf gutachterliche Aussagen eines öffent­                                  Dipl.-Ing. Jens Schade                                        Prof. Martin Kirschbaum wurde am 29.
      lich bestellten und vereidigten Sachver­                                   Sophienstraße 18, 07743 Jena                                  Juni 2020 von der IHK Ostthüringen für das
      ständigen verlassen sich Gerichte, Behör­                                  Tel.: 03641 634255                                            Sachgebiet „Steine und Erden (wirtschaft­
      den, Versicherungen, Unternehmen und                                       jens.schade@baugutachter-website.de                           liche Bewertung von Rohstofflagerstätten
      Privatpersonen auf ca. 200 Sachgebieten.                                                                                                 sowie technologische und wirtschaftliche
      Die IHK berät und begleitet Experten auf                                    Thomas Schmidt wurde am 9. Juni 2020                         Bewertung der Prozesse in der Gewinnung
      dem Weg zur Bestellung. Bei erfolgreichem                                   von der IHK Ostthüringen für das Sachge­                     und Aufbereitung)“ erneut öffentlich be­
      Nachweis der „persönlichen Eignung und                                     biet „Erkundung und Bewertung von                             stellt. Die Bestellung ist befristet bis zum
      besonderen Sachkunde“ erfolgt die öffent­                                  ­Steine- und Erden-Lagerstätten“ erneut                       28. Juni 2025.
      liche Bestellung und Vereidigung.                                           öffentlich bestellt. Die Bestellung ist be­
                                                                                  fristet bis zum 8. Juni 2025.                                Dr. Kirschbaum Ingenieur- und Sachver­
      Erneute öffentliche Bestellung                                                                                                           ständigenbüro für Aufbereitung, Bergbau,
                                                                                 geoinform Gesellschaft mit beschränkter                       Steine und Erden
      Jens Schade wurde am 9. Juni 2020 von der                                  Haftung                                                       An der Marktbrücke 1, 07554 Korbußen
      IHK Ostthüringen für das Sachgebiet                                        Stadtrodaer Straße 69, 07548 Gera                             Tel.: 036602 5143-0
      „Schäden an Gebäuden“ erneut öffentlich                                    Tel.: 0365 82450-0                                            kirschbaum@kiprocon.de
      bestellt. Die Bestellung ist befristet bis                                 tsc@geo-n.com
      zum 8. Juni 2025.

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Weitere Informationen erhalten Sie unter 0221/222 43-910
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solange der Vorrat reicht. Irrtümer und technische Änderungen vorbehalten.
1) 15,94 cm / 6,3“ (volles Rechteck); 15,82 cm / 6,2” (innerhalb Abrundungen).
Der tatsächlich nutzbare Bildschirmbereich ist weiter durch den Bereich der
Frontkamera verringert.
                                                                                  PARTNER FÜR GESCHÄFTSKUNDEN
Wirtschaft www.gera.ihk.de - IHK Gera
Titelbild: © Adobe Stock / vitaliymateha / bearbeitet von Marofke Kommunikationsdesign

                                                                                                                                 Titelthema

                                                                                         Wandel als Chance begreifen
                                                                                                                       Innenstädte
Titelthema

                     Innenstädte unter Druck
                     Herausforderung und Chance: Trends nicht entgegenstellen,
                     ­sondern transformieren in eigene, auszubauende Vorteile

Innenstädte:
Änderungen im
gesellschaftlichen
Zusammenleben
wirken sich auch
hier aus. Wenn wir
den Wandel als
Herausforderung
und Chance be-
greifen, werden
sie auch weiterhin
Treffpunkt sein,
das besondere
­Erlebnis bieten
 und Menschen
 ­zusammenbringen.

                                                                                                                  Foto: oatawa/shutterstock.com

                     Aus Kreuzungen von Handelswegen und Marktplätzen         Die über Jahrhunderte gewachsenen Funktionen der
                     entstanden vor dem Mittelalter die Städte und Innen­     Innenstädte geraten durch mehrere aktuelle Entwick­
                     städte europäischer Prägung. Hier trafen und treffen     lungsprozesse nicht nur unter Druck, sondern werden
                     sich Handel, Gewerbe, Kunst, Kultur, Freizeit im wei­    ganz in Frage gestellt. Dazu gehören der demografische
                     testen Sinne, aber auch Verwaltung, Politik, Medizin,    Wandel, die zunehmende körperliche und geistige
                     Bildung, Gemeinschaften – kurz: Menschen mit den         ­Mobilität (trotz temporärer Einschränkungen während
                     verschiedenen Anliegen, Interessen, Begehrlichkeiten      Corona), aber auch die immer komplexer werdende
                     und Besorgungen. So kennen wir die europäische Stadt      ­Internationalisierung, Digitalisierung und Kommuni­
                     und Innenstadt: Treffpunkt für eine Vielzahl gesell­       kation sowie der Klimawandel und wachsendes Um­
                     schaftlicher Belange und Bedürfnisse zu sein, die dort     weltbewusstsein. Sie beeinflussen den Wandel u
                                                                                                                             ­ nseres
                     effizient, aber auch mit zusätzlichen Effekten wie         gesellschaftlichen Zusammenlebens im Allgemeinen
                     ­Erkenntnisgewinn, Unterhaltung, Erlebnis, emotiona­       und damit letztlich auch in den Innenstädten erheb­
                      ler Befriedigung erledigt werden können.                  lich bzw. in einem immer schnelleren Tempo.

                                                                                                  Ostthüringer Wirtschaft · 08/2020          9
Titelthema

                                                                                    Schon bei diesen Basics besteht jedoch die Gefahr, sich
                                                                                    zu verzetteln oder noch schlimmer einseitig zu kon­
                                                                                    zentrieren und zu orientieren (Stichworte: autofreie
                                                                                    Innenstadt, E-Mobilität, Stadtbegrünung, Offline ver­
                                                                                    sus Online, Einkaufsinnenstadt).

                                                                                    Trends zu Chancen machen und eigenes
                                                                                    ­Potenzial ausbauen

                                                                                    Die Herausforderung wird darin liegen, sich nicht
                                                                                    Trends entgegenstellen zu wollen (wie häufig gegen
                                                                                    den Onlinehandel), sondern die Chancen daraus auf­
                                                                                    zunehmen, in eigene, auszubauende Vorteile zu trans­
                                                                                    formieren. Dabei haben alle Städte und Innenstädte
                                                                                    ­immer noch die Chance, den Treffpunkt, den besonde­
                                                                                     ren Raum, das besondere Erlebnis zu bieten, Menschen
                                                                                     in ihren Eindrücken zu vereinen und sich austauschen
                           Zunehmende Komplexität des Wandels und s­ eine            zu lassen. Unsere Städte und Innenstädte haben so viel
                           Entwicklungsgeschwindigkeit                               einzigartige Geschichte, Kunst, Kultur, Architektur,
Die Vielfalt                                                                         Nutzungsangebote, ja auch Menschen und ­Atmosphäre
der Regle­                 Natürlich setzen wir auf die hohe Stabilität und nach­    – dies kann und muss jede für sich als Potenzial aus­
mentierun­                 haltige Präsenz des Konstruktes Innenstadt, mit kom­      bauen.
                           pakt bebauten Flächen im Wechselspiel mit struktu­
gen sind                                                                            Innenstadtangebote einfacher nutzbar und
                           rierten Räumen, Plätzen und Straßen, mit Vielfalt und
Hemmnisse,                 Leben darin. Aber Anglizismen wie Smart city, Sharing    ­attraktiver machen
die kreative               economy, New mobility, Urban manufactoring, Re­
neue Ideen                 urbanisierung, Cittaslow u. a. beunruhigen uns mehr,     Diese Vorteile geraten jedoch durch andere Trends im
im Keim                    als dass sie schon neue Trends oder sogar Lösungen be­   Verbraucherverhalten mehr und mehr in Bedrängnis.
­ersticken                 schreiben. Dabei steht hinter jedem einzelnen Begriff    Die Angebote von Innenstädten müssen also eher
                           eine ganze Philosophie des (möglichen) gesellschaft­     ­einfacher nutzbar und attraktiver werden anstatt sie
 oder wieder               lichen – und auch innerstädtischen – Wandels. Wir         ­immer mehr zu beschränken. Reglementierungen in
 zunichte                  ­haben uns also aktuell mit einer zunehmenden Kom­         der räumlichen Nutzung (Baurecht, Denkmalschutz)
 machen.                    plexität des Wandels und seiner Entwicklungsge­           und Erschließung (Verkehr, Parken), in der zeitlichen
                            schwindigkeit auseinanderzusetzen.                        Nutzung (Öffnungszeiten, temporäre Aktionen) und in
Dr. Eddy Donat                                                                        der Vielfalt sind Hemmnisse, die kreative neue Ideen
                           „Säulen“ erfolgreicher Innenstädte                         im Keim ersticken oder wieder zunichte machen.

                           Bei aller neuen Komplexität sollte jede Stadt zunächst   Eine „Ermöglichungskultur“ ist am Ende auch eine
                           aber vom Erhalt und der Stärkung ihrer Grundlagen,       „Motivationskultur“, die Akteure, Bewohner und Besu­
                           den „Säulen“ erfolgreicher Innenstädte ausgehen:         cher der Innenstädte selbst für ihre (Innen-)Stadt be­
                                                                                    geistert und vielfältigstes Engagement initiiert. Nur so
                           •• Einzelhandels- und Dienstleistungszentrum:            erreicht man eine hohe „Trefferquote“ neuer Ideen und
                              Vielfalt, Breite und Tiefe sichern, keine dauerhaf­   Projekte für die Innenstadtentwicklung sowie deren
                              ten Leerstände, dann lieber andere Nutzungen          Akzeptanz. Politik und Verwaltung sind deshalb auch
                              ­zulassen bzw. befördern                              gefordert, gemeinschaftliches Engagement wie Stadt-
                           •• Unterhaltung: gastronomische, kulturelle, Well­       und Citymarketing zu unterstützen, Stadtmanagement
                               ness-orientierte Angebote ausbauen                   und Wettbewerbe auch über Stadtgrenzen hinweg zu
                           •• Aktivitäten: temporäre, aber auch wiederkehrende      befördern, also noch mehr zur eigenverantwortlichen
                               oder gar ständige Aktivitäten, dynamische Events     Entfaltung der Stadt- und auch Umlandbevölkerung
                               pflegen und vermehren                                beizutragen.
                           •• Atmosphäre: Zusammenspiel von Architektur,
                               ­Natur und Ambiente unter den Aspekt des Wohl­       Dr. Eddy Donat
                                fühlens stellen                                     Niederlassungsleiter der
                           •• Zugänglichkeit: Optimierung der Erreichbarkeit        GMA Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung
gma.biz                         und des Aufenthalts für alle Verkehrsformen         Büro Dresden

10   Ostthüringer Wirtschaft · 08/2020
Titelthema

Pulsierendes Zentrum für Jena
Im Gespräch: Hannes Wolf, Citymanager des Initiative Innenstadt Jena e. V.

                                                                 Seit Juli 2018 sind Sie als Angestellter des Initiative
                                                                 Innenstadt Jena e. V. Citymanager in Jena. Welche
                                                                 Ziele und Herausforderungen prägen Ihre Arbeit?

                                                                 Die Initiative Innenstadt Jena ist ein Zusammenschluss
                                                                 Jenaer Unternehmen mit dem Ziel, ein pulsierendes
                                                                 Zentrum für eine dynamische Stadt zu gestalten. Es gab
                                                                 und gibt einen großen, sehr bunten Blumenstrauß an
                                                                 Erwartungen: Druck auf Stadtverwaltung und Politik
                                                                 ausüben, Aktionen, Veranstaltungen und Serviceleis­
                                                                 tungen in der Jenaer Innenstadt entwickeln und um­
                                                                 setzen sowie stetiger Ausbau und Pflege des Vereins­
                                                                 netzwerkes nach innen und außen. Wir sind davon
                                                                 überzeugt, dass wir nur mit gebündelten Kräften einen
                                                                 positiven und nachhaltigen Einfluss auf die Entwick­
                                                                 lung der Innenstadt nehmen können.

                                                                 Die personellen und finanziellen Ressourcen dafür sind
                                                                 beschränkt. Die Initiative Innenstadt hat einen Voll­
                                                                 zeitangestellten – das bin ich – und eine studentische
                                                                 Mitarbeiterin/Projektassistentin. Ich denke, dafür sind
                                                                 wir ausgesprochen produktiv und können natürlich
                                                                 auch auf einen aktiven Vereinsvorstand und unsere
                                                                 Mitglieder bauen.

                                                                 Mein ganz persönliches Ziel ist es, die JenaerInnen und
                                                                 JenenserInnen noch mehr davon zu überzeugen, in
                                                                 welch einer tollen Stadt sie leben. Die Binnenwahrneh­
                                                                 mung hat nämlich durchaus noch Potenziale. Außer­
                                                                 dem versuche ich, einen Weg für ein wie auch immer
                                                                 geartetes Stadtmarketing in Jena zu finden. Hier sind
                                                                 die Potenziale riesig, einfach weil es da noch kein
                                                                 ­koordiniertes Vorgehen aller Stadtakteure gibt.

                                                                 Gibt es schon konkrete Projekte, die Sie umsetzen
                                                                 wollen und welche sind das?

                                                                 Wir haben eine dauerhafte Imagekampagne „100 %
                                                                 Jena“ gestartet, die im Juni bereits in die dritte Runde
                                                                 gegangen ist, kümmern uns um die verkaufsoffenen
                                                                 Sonntage, haben eine jenaspezifische Weihnachtsbe­
                                                                 leuchtung mit Planeten, Sternen, Galaxien entwickelt
                                                                 und angeknipst, die Jenaer Kids zu Osterkörbchen­rallye,
                                                                 großem Nikolaus-Stiefeln und Schatzkartenjagd ein­
                                                                 geladen, haben beim „Heimat shoppen“ mitgemacht
                                                                 u. a. mit kulinarischen Führungen und einen eigenen
                                    Foto: JenaKultur/C. Häcker

                                                                                      Ostthüringer Wirtschaft · 08/2020   11
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                                                                           kleinen Printstadtplan (regelmäßige Neuauflage) so­
                                                                           wie einen Stadtführer „Geheimtipp Jena“ veröffentlicht.

                                                                           Aktuell laden wir zum „Sommer im Paradies“ ein, eine
                                                                           Übernachtungsaktion in Kooperation mit Hotels und
                                                                           20 Partnern aus Einzelhandel und Gastronomie.

                                                                           Wo sind bereits die ersten Erfolge zu sehen?

                                                                           Unsere Mitgliederzahl hat sich seit meinem Antritt ver­
                                                                           dreifacht. Wir haben in Zusammenarbeit mit Stadtver­
                                                                           waltung und Stadtpolitik auf die Umsetzung eines
                                                                           ­dynamischen Parkleitsystems hingewirkt, welches nun
                                                                            im Juli ans Netz gegangen ist. JenaKultur hat gemein­
                                                                            sam mit uns den Jenaer Jahrmarkt, im Volksmund
                                                                            Schlüpfer­ markt genannt, konzeptionell weiterent­
                                                                            wickelt. Dieser war vielen stationären Händlern ein
                                                                            Dorn im Auge. Nun begrüßen wir am 5. August zum
                                                                            ­ersten Bunten Markt in Jena. Unsere bereits genannten
                                                                             „Eigenproduktionen“ werden wir fotsetzen. Ich denke,
                                                                             der Verein kann sehr stolz auf die letzten zwei Jahre
                                                                             ­zurückblicken.

                                                                           Was haben Sie als nächstes geplant?
                                         Foto: Tina Peißker Fotografie
                                                                                                                                         innenstadt-jena.de
                                                                           Wir waren auch in der Corona-Krise sehr aktiv und
                                                                           ­haben unsere Mitglieder stets bestens informiert. Wir
                                                                            hatten eine rege genutzte digitale Lieferservicekarte
Mein Ziel ist, die ­Jenaer und Jenenser                                     und ­haben auf unserem neuen YouTube-Kanal Best-
noch mehr davon zu überzeugen, in                                           Practice-Videos veröffentlicht, die zeigen, wie Unter­       facebook.com/
welch ­einer tollen Stadt sie ­leben.                                       nehmen kreativ mit der Krise umgehen. Was ich damit          innenstadtjena
                                                                            sagen will: über allem schwebt immer noch Corona. Alle
Die Binnenwahrnehmung hat nämlich                                           Planungen sind derzeit erst einmal hinfällig. Es gilt, die
durchaus noch Potenziale.                                                   Unternehmen und damit die Qualität der Innenstädte
                                                                            bestmöglich zu bewahren. Dies muss flexibel gesche­
                                                                            hen, da keiner weiß, wie sich die Corona-Krise im            instagram.com/
                                                                            Herbst und Winter entwickeln wird.                           innenstadtjena

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                                                                              Ihre IHK finden Sie
                                                                                   auch hier:

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12   Ostthüringer Wirtschaft · 08/2020
Titelthema

Meine Vision
ist ein lebendiger Innenstadtkern
Im Gespräch: Julian Vonarb, Oberbürgermeister der Stadt Gera

                                                          Der Stadtrat hat Sie am 9. Juli 2020 beauftragt, ein
                                                          Konzept zur Belebung der Innenstadt zu erarbei­
                                                          ten. Welche Schwerpunkte sehen Sie?

                                                          Die Innenstadt steht bei mir absolut im Fokus. So war
                                                          es mir beispielsweise wichtig, eine Bewerbung für das
                                                          ehemalige Stammhaus von Hertie auf unserer „Sorge“
                                                          für das Bundesprojekt „Nationale Projekte des Städte­
                                                          baus“ abzugeben. Hier liegt nach meiner Überzeugung
                                                          ein wesentlicher Schlüssel zur Entwicklung der oberen
                                                          Innenstadt. Zudem wissen Sie, dass das Thema Geras
                                                          Neue Mitte eine Herzensangelegenheit ist und aktuell
                                                          prioritär als weiterer Baustein der Innenstadtentwick­
                                                          lung in meinem Verantwortungsbereich vorangetrie­
                                                          ben wird.

                                                          Meine Vision ist ein lebendiger Innenstadtkern, ausge­
                                                          hend von den Gera-Arcaden über die Bachgasse und die
                                                          Sorge hin zum Zschochern. Über den Steinweg sowie
                                                          die Große und Kleine Kirchstraße vorbei am Marktplatz
                                                          und dem künftigen Campus des Goethe-Gymnasiums/
                                                          Rutheneum seit 1608 würde sich der Kreis schließen.

                                                          Welche Entwicklung stellen Sie sich für das ehema­
                                                          lige „Horten“ vor?

                                                          Unsere Bewerbung sieht eine Mischung aus öffent­
                                                          lichen Nutzungen, Wohnungen, Bildung und Handel
                                                          vor. Ich bin davon überzeugt, dass dieser breite viel­
                                                          schichtige Ansatz der richtige ist, um eben einen An­
                                                          ziehungspunkt in der oberen Innenstadt zu schaffen.
                                                          Letztendlich ist die Immobilie in Privatbesitz und wir
                                                          müssen die anstehende Entwicklung jetzt gemeinsam
                                                          konkreter untersetzen.

                                                          Der Stadtratsbeschluss benennt explizit auch die
                                                          langfristige Unterstützung der Händler und Gastro­
                                                          nomen?

                                                          Anders geht es aus meiner Sicht gar nicht – neben dem
                                                          Wohnen sowie der „Kunst & Kultur“ steht und fällt die
                                                          Innenstadt mit den Händlern und Gastronomen. Wir
                                                          müssen sukzessive wieder einen gesunden Mix schaf­
                                       Foto: Stadt Gera

                                                                              Ostthüringer Wirtschaft · 08/2020   13
Titelthema

                                                            fen. Und dies vor dem Hintergrund, dass der Handel
                                                            sich in den letzten Jahren rasant und massiv verändert
                                                            hat. Wir brauchen nach meiner Überzeugung nachhal­
                                                            tige innovative Ansätze. Deswegen erfolgte eine ent­
                                                            sprechende Schwerpunktsetzung bei unserem Stadt­
                                                            entwicklungsprojekt SMARTCity: Der Innenstadtkern
                                                            als Zentrum des Handelns und zentraler Anlaufpunkt
                                                            sowie die Stärkung regionaler Wertschöpfung sind als
                                                            Teilziele der smarten Stadtentwicklung explizit be­
                                                            nannt.

                                                            Neben diesen langfristigen strategischen Ansätzen
                                                            müssen wir auch im Kleinen anfangen – Kommunika­
                                                            tion und Kooperation auf allen Ebenen, ob zwischen
                                                            Vermietern und potenziellen Mietern oder zwischen
                                                            Bürger, Stadt und Handel, sicherstellen. Wir müssen bei
                                                            uns selber beginnen, positiv für Gera werben, selber
                                                            wieder mehr Kunde unserer Händler werden. Unser
                                                            ­Pilotprojekt lieblingsladen.gera.de ist ein erster von
                                                             uns initiierter Schritt dahin. Hier müssen wir weiter­
                                                             machen, die Zufriedenheit der Bürger und Kunden
                                                             ­sicherstellen und abfragen. Und eben auf Bedarf rea­
                                                              gieren.

                                         Foto: Stadt Gera
                                                            Wann werden Sie liefern?

                                                            Ich bin davon überzeugt, dass wir nachhaltige Lösun­
                                                            gen nur finden, wenn wir mit langem Atem die großen
Wir müssen bei uns ­selber b
                           ­ eginnen,                       Projekte unserer Stadt, also die Innenstadtentwicklung
positiv für Gera werben, selber wieder                      mit Geras Neuer Mitte sowie dem ehemaligen „Horten“,
mehr Kunde u ­ nserer Händler werden.                       das SMARTCity-Projekt oder das Stadtmarketing­
                                                            konzept miteinander verknüpfen und verzahnen.
                                                            ­Realistisch erscheinen ausgewogene konzeptionelle
                                                             Ansätze frühestens Ende 2021.                            gera.de

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14   Ostthüringer Wirtschaft · 08/2020
Titelthema

Lebendige Innenstädte
Unternehmer setzen mit „Heimat shoppen“ ein deutliches Zeichen

                                                                                                                       Es ist
                                                                                                                       ­wichtig,
                                                                                                                        ein Zeichen
                                                                                                                        für leben­
                                                                                                                        dige Innen­
                                                                                                                        städte zu
                                                                                                                        setzen.

Viele attraktive Aktionen haben Innenstadtakteure in     ­ eiterin Wirtschaft und Technologie in der IHK. „Wir
                                                         L
fünf Ostthüringer Städten für den Herbst geplant. Sie    wollen die Bedeutung und das Potenzial des lokalen
beteiligen sich Anfang September an der bundes­weiten    Einzelhandels wieder stärker in das Bewusstsein
Image-Kampagne „Heimat shoppen“. In Pößneck ge­          ­rücken.“ Denn Einzelhändler, aber auch Dienstleister
stalten 30 Innenstadtunternehmer einen „Sommer­           und Gastronomen, leisten mehr als nur die Versorgung
sonntag“ in der Stadt. Auch in Rudolstadt und Jena        der Bevölkerung. Sie sind Ausbilder und Arbeitgeber.
­sollen an einem Wochenende Einheimische und Gäste        Ihr Engagement mit Herz trage dazu bei, dass unsere
 mit einem bunten Programm in die Innenstädte gelockt     Städte ­lebenswert sind.
 werden. Eisenberg und Neustadt planen ähnliches.
                                                         „Gelingen kann die Aktion aber nur, wenn auch die Ent­
„Gerade nach der schwierigen Zeit des Corona-Lock­       scheidungsträger in der Thüringer Politik und den Ver­
downs, dessen Folgen die Innenstadtakteure noch ­lange   waltungen mitspielen“, betont Almut Weinert und               gera.ihk.de
spüren werden, ist es wichtig, ein Zeichen für leben­    denkt dabei an unbürokratische Genehmigungen zu               (Dok.-Nr. 4499328)
dige Innenstädte zu setzen“, sagt Almut Weinert,         den geplanten verkaufsoffenen Sonntagen.                      heimatshoppen.de

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Titelthema

Einkaufen an Sonn- und                                                                                 Verbot von
­Feiertagen erleichtern!                                                                               ­Plastiktüten
                                                                                                        ­verschieben!
Verkaufsoffene Sonn- und Feiertage ma­            Damit der Handel die durch die Corona-
chen Innenstädte erlebbar und attraktiv.        Pandemie entstandenen Umsatzverluste
Dennoch gibt es immer wieder Kontro­            zumindest teilweise nachholen kann,
versen. Oft wurden geplante Termine ge­         ­fordert die IHK eine zeitlich begrenzte
richtlich untersagt. Der Grund dafür ist das   ­Erweiterung der Ausnahmeregelungen.
gegenwärtige Ladenöffnungsrecht, nach            Geschäfte müssen auch ohne „Anlass“
dem ein verkaufsoffener Sonn- bzw. Feier­        ­öffnen dürfen. Auch die Regelung, dass in
tag mit einem konkreten Anlass verbun­            Thüringen Läden nur am ersten oder zwei­
den sein muss. Die IHK setzt sich für eine        ten Adventssonntag öffnen dürfen, sollte
rechtssichere sowie für Unternehmen und           in diesem Jahr gelockert werden.
                                                                                                                             Foto: ARIMAG/shutterstock.com
Innenstädte praktikable Handhabung ein.

                                                                                                       Durch die angeordneten Geschäftsschlie­
                                                                                                       ßungen und die gesunkene Konsumnei­
                                                                                                       gung ist der Verbrauch von Tüten deutlich
                                                                                                       gesunken. Die Bestände sollten aufge­
                                                                                                       braucht werden können: So müssten ­keine
                                                                                                       Werte vernichtet, Ressourcen verschwen­
                                                                                                       det und neue finanzielle Mittel für Alter­
                                                                                                       nativen aufgewendet werden. Die Verab­
                                                                                                       schiedung des novellierten Verpackungs­
                                                                                                       gesetzes sollte verschoben oder eine
                                                                                                       verlängerte Frist von 24 Monaten zur Nut­
                                                                                                       zung der Restbestände eingefügt werden.

                                                                                                       Kassennachrüs-
                                                                                                       tung: Mehr Zeit!
                                                                 Foto: Rawpixel.com/shutterstock.com

Mehr Sitzplätze                                Samstagsarbeit                                          Bis Ende März 2021 haben Unternehmen

im Freien                                      im Einzelhandel
                                                                                                       jetzt Zeit für die Umstellung auf manipula­
                                                                                                       tionssichere Kassensysteme. Eine formlose
                                                                                                       Erklärung an das Finanzamt, dass Sicher­
                                                                                                       heitstools rechtzeitig bestellt wurden,
Gastronomiebetriebe können wieder öff­         Nur in Thüringen dürfen Beschäftigte im                 reicht. Mit der Verlängerung der ursprüng­
nen, wenn sie Abstands- und Hygiene­           Einzelhandel an mindestens zwei Sams­                   lich Ende September 2020 auslaufenden
regeln beachten. Kommunen sollten ihnen        tagen im Monat nicht arbeiten. Gerade an                Frist setzt das Thüringer Finanzministeri­
unbürokratisch größere Außenbereiche           Samstagen ist jedoch Fachpersonal beson­                um eine Forderung der IHK um. Vor allem
genehmigen, um mehr Sitzplätze für mehr        ders gefragt. Die IHK setzt sich deshalb für            für Handel- oder Gastronomiebetriebe ist
Gäste im Freien zu ermöglichen. Zudem          eine Rücknahme dieser Bestimmung ein.                   die Umrüstung ein hoher Aufwand, der sie
sollten Sondernutzungsgebühren für Flä­        Händler und Beschäftigte sollten selbst                 ­gerade jetzt zusätzlich belasten würde.
chen der Außengastronomie bis Ende 2020        wählen können, ob am Samstag gearbeitet
ausgesetzt werden, um das Gastgewerbe zu       oder die Freizeit gestaltet wird und in wel­                   gera.ihk.de
unterstützen.                                  chem Umfang.                                                   (Dok.-Nr. 4851096)

16   Ostthüringer Wirtschaft · 08/2020
Wirtschaft und Menschen

                                                                                                 Neuer Projektor
                                                                                                 für Planeta­rien
                                                                                                 von Zeiss
                                                                                                 Zeiss bringt einen neuen Planetariums­
                                                                                                 projektor auf den Markt. Der komplett neu
                                                                                                 entwickelte ZEISS ASTERION ist als opto-
                                                                                                 mechanische Komponente in Verbindung
                                                                                                 mit einem digitalen Kuppelprojektionssys­
                                                                                                 tem konzipiert. Der Starball, der die G
                                                                                                                                       ­ röße
                                                                                                 eines Medizinballs hat, ist weltweit der
                                                                            Foto: Pierre Geyer
                                                                                                 kleinste und für Planetarien mit kleineren
                                                                                                 und mittleren Kuppelgrößen geeignet.

Geraer IT-Firma next.motion                                                                      ­Modernste Technologien wie computer­
                                                                                                  gestützte Simulations- und generative

will weiter wachsen
                                                                                                  ­Fertigungsverfahren wie das „Adaptive
                                                                                                   Manufacturing“ ermöglichen es, den
                                                                                                   minia­turisierten Planetariumsprojektor
                                                                                                   anbieten zu können.

Der Börsenverein des Deutschen Buchhan­        und den Deutschen Buchpreis wollen wir
dels verleiht jährlich den Friedenspreis des   auch in der Corona-Zeit wachsen und                       zeiss.de
Deutschen Buchhandels. Im Jahr 2020            ­suchen daher nach TYPO3- und PHP-Ent­
­wurde der Verein dabei maßgeblich vom          wicklern.“
 Geraer IT-Unternehmen next.motion un­
 terstützt. In nur einem halben Jahr hat es    Seit 17 Jahren hat sich next.motion am

                                                                                                 Mobilitäts-App
 eine neue Website mit Mehrsprachigkeits­      Standort Gera fest etabliert und arbeitet
 tool für den Friedenspreis aufgebaut.         mit seinem Team aus 18 Mitarbeitern für

                                                                                                 „LeipzigMOVE“
 „Sinn, Gedanke und Reichweite eines sol­      namhafte nationale und internationale
 chen Projektes beflügeln unsere Arbeit,       Kunden aus Branchen wie dem Verlags­
 denn das ist mehr als eine Unternehmens­      wesen, dem Eventmanagement bis zu
 präsentation“, betont der Geschäftsführer     Marktführern der Optikindustrie.
 Pierre Geyer, nicht ohne Stolz, und er­                                                         Die Leipziger Verkehrsbetriebe bieten seit
 gänzt: „Durch weitere solch spannende                next-motion.de                             Anfang Juni die App „LeipzigMOVE“ an.
 Projekte wie etwa den Welttag des Buches                                                        Sie vereint zahlreiche Mobilitätsangebote
                                                                                                 und bietet neben der Routenauskunft auch
                                                                                                 Buchung sowie die Bezahlung aller Leis­
                                                                                                 tungen. Strategischer Partner bei der Ent­
                                                                                                 wicklung war die Jenaer TAF mobile GmbH.

Gründerpreis ThEx AWARD 2020
                                                                                                 „Unsere TAF-Mobility-Plattform vereint
                                                                                                 ÖPNV-Auskunft, Ticketing, moderne Be­
                                                                                                 zahlmethoden und weitere Mobilitäts­
                                                                                                 dienste in einer App, die wir als langfristi­
Der ThEx AWARD ist die Auszeichnung für        nachfolge. Der Preis wird in vier Katego­         ger Partner gemeinsam weiterentwickeln
Ideenhaber, Durchstarter, Nachfolger und       rien vergeben.                                    werden“, sagt Prokurist Alexander Bucha­
Impulsgeber in Thüringen. Er würdigt he­                                                         shvili.
rausragende Ideen und Leistungen von           Bewerbungsschluss ist der 9. September.
Thüringer Gründern, besonderes Engage­
ment von Thüringer Unternehmern sowie                 gera.ihk.de                                        tafmobile.de
erfolgreich umgesetzte Unternehmens­                  (Dok.-Nr. 4829082)                                 leipzig-move.de
                                                      thex-award.de

                                                                                                         Ostthüringer Wirtschaft · 08/2020   17
2020 – Themenspezial                                               Partner für das moderne Büro

Neuer DAKO-Key – 15 Jahre Hochtechnologie-Erfolg
DAKO EDV-Ingenieur- und System-
haus GmbH aus Jena liefert für alle
Transport-Unternehmen und Spedi-
tionen zuverlässige Hochtechnologie
für das Auslesen von Tachographen
und Fahrerkarten sowie für die Aus-
wertung von Lenk- und Ruhezeiten für
ganz Europa – entsprechend den je-
weils gültigen EU-Verordnungen – und
hat mit dem neuen Programm DAKO-
TachoCard den Downloadprozess für
Fahrerkarten vereinfacht.                  Material für extreme Langlebigkeit: her-   gibt es den DAKO-Key in Zukunft mit
                                           gestellt in Deutschland, sind von mitt-    Gehäuse aus Signalfarben.
                                           lerweile über 120.000 gefertigten Keys     Die ebenfalls erhältliche DAKO-Tacho-
Die seit Beginn inhabergeführte DAKO
                                           in den vergangenen 15 Jahren nur etwa      Station rundet das Angebot ab und zeich-
EDV-Ingenieur- und Systemhaus GmbH
                                           0,3% durch in der Regel gebrauchsab-       net sich nicht nur durch hohe Robustheit
hat sich auf kostengünstige und stabi-
                                           hängige Abnutzung ausgefallen. Da-         aus, sondern auch durch einen für alltäg-
le Auswertungsprozesse für Lenk- und
                                           mit wird gewährleistet, dass auch ältere   lichen Einsatz optimierten Downloadpro-
Ruhezeiten von Speditionen und Trans-
                                           DAKO-Keys heute noch bequem mit            zess: eine neue Programmiertechnologie
portunternehmen spezialisiert, um diese
                                           den aktuellen Updates versorgt werden      und das Programm DAKO-TachoCard
zu beschleunigen und vor allem effizi-
                                           und Nutzer ihre Investitionen schützen     sorgen dafür, dass der Download pro
enter zu gestalten. Potentielle Verstöße
                                           können: die regelmäßigen Hardware-         Karte von 1 Minute auf gerade einmal 5
lassen sich so frühzeitig erkennen und
                                           Neuanschaffungen gehören der Vergan-       Sekunden reduziert wird.
durch optimierte Routen- und Fahrer-
                                           genheit an, da auch Tachographen der 2.
planung verhindern.
                                           Generation mit den für nur 65 Euro net-    Hochgerechnet auf mehrere Fahrer er-
                                           to upgedateten DAKO-Keys ausgelesen        gibt sich dadurch eine Zeitersparnis von
Die seit Jahren im Markt etablierte Soft- werden können.                              bis zu 80 Prozent: dauerte es früher bis zu
ware DAKO-TachoView ist per Schnel-                                                   15 Minuten, um beispielsweise die Daten
linstallation in kurzer Zeit eingerichtet. Für den täglichen Einsatz zum Auslesen     von 10 Keys herunterzuladen, ist dies mit
Das Paket OTACH11 bildet hier den eu- der Fahrerkarten stellt die DAKO EDV-           den DAKO-Keys innerhalb von wenigen
ropaweit günstigsten Einstieg in Down- Ingenieur- und Systemhaus GmbH um-             Minuten erledigt. Der Download der Da-
load und Auswertung der Tachodaten.        fangreiche Download-Möglichkeiten zur      ten kann dabei parallel zum Alltagsge-
                                           Verfügung: DAKO-Key und DAKO-Blit-         schäft erfolgen: sind die Daten vollstän-
Dabei setzt die DAKO EDV-Ingenieur- ze werden ergänzt durch Kabelanschluß             dig ausgelesen, werden Nutzer durch ein
und Systemhaus GmbH seit über 15 und Kartenleser. Um nicht mehr im                    optisches und akustisches Signal auf den
Jahren auf robuste Hardware und bestes Handschuhfach übersehen zu werden,             vollständigen Download hingewiesen.

Anzeigensonderveröffentlichung · VERLAG DR. FRANK GMBH
Die Textbeiträge in diesem Spezial wurden von den werbenden Unternehmen verfasst.
Wirtschaft und Menschen

Jenaer Forschergruppen weltweit
führend bei Laserentwicklung
Weltraummüll
zentimetergenau
orten
mit einem Kurz-
puls-Faserlaser

                                                                                                                           Bild: Fraunhofer IOF

                    Unverzichtbar für Smartphones, moderne Medizintech­        Photon Sources“ (CAPS) haben sich 13 Fraunhofer-­
                    nik oder Anwendungen im Weltall: Der Laser! Jenaer         Institute zusammengeschlossen, um Laserquellen und
                    Wissenschaftler haben in den vergangenen 22 Jahren         Prozesstechnik für Leistungen bis 20 kW zu entwickeln.
                    zahlreiche ­Erfolge bei der Forschung im Bereich der La­   Mit solchen Lasern ließen sich unter anderem Millio­
                    sertechnologien erzielt. Trotz der erreichten Leistun­     nen kleinster Löcher in Flugzeugflügel einbringen, die
                    gen, so Prof. Andreas Tünnermann, Institutsleiter des      dann helfen, Treibstoff zu sparen.
                    Fraunhofer-Institutes für Angewandte Optik und Fein­
                    mechanik, sei die Grenze des Machbaren noch lange          Auch für den Bereich der Quantentechnologien werden
                    nicht erreicht. „Der Laser wird zukünftig neue Wellen­     immer fortschrittlichere Lasertechnologien benötigt. So
                    längenbereiche bis in den Röntgenbereich erschließen       geschehen beim Projekt „QuNET“, das der abhör- und
                    und damit zum Beispiel neue bildgebende Verfahren in       manipulationssicheren Datenübertragung dient. Die
                    der Medizin ermöglichen.“                                  Fraunhofer-Gesellschaft, die Max-Planck-Gesellschaft
                                                                               sowie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt
                    Derzeit wird in der Fraunhofer-Gesellschaft intensiv an    bauen dafür seit vergangenem Jahr ein Pilotnetz zur
                    ultrakurzgepulsten Lasern für die industrielle Anwen­      Quantenkommunikation in Deutschland auf.
iof.fraunhofer.de   dung erforscht. Im „Cluster of Excellence Advanced

                                                                                                   Ostthüringer Wirtschaft · 08/2020       19
Wirtschaft und Menschen

Wegweisend
für leistungsfähige Kunststoffe
Mitteldeutscher Innovationspreis für die Jenaer Polytives GmbH

Die Jenaer Firma Polytives GmbH erhielt den diesjäh­
rigen IQ Innovationspreis im Cluster Chemie/Kunst­
stoffe. Den Preis für die vielseitig einsetzbare Innova­
tion nahm Geschäftsführerin Viktoria Rothleitner
(Foto) bei der live aus Leipzig übertragenen Online-
Preisverleihung am 25. Juni entgegen.

Sichere Alternative zu giftigen Additiven
in Kunststoffen

Die von Polytives entwickelten innovativen Zusatz­
stoffe sorgen dafür, dass Kunststoffe langfristig in i­ hrer
Form bleiben, ohne dass beispielsweise giftige Weich­
macher austreten können. „Die Zusatzstoffe sind in
zwei Dritteln aller Kunststoffe einsetzbar und bieten
eine sichere Alternative zu giftigen Additiven. Mit dem
neuartigen Ansatz und mit maßgeschneiderten Lösun­
                                                                                                                              Foto: Tom Schulze
gen für individuelle Kundenanforderungen verfügt die
Innovation über herausragendes Marktpotenzial“, be­
gründet Jörn-Heinrich Tobaben, Geschäftsführer der                                 Preisträger des IQ Innovationspreises 2020
Metropolregion Mitteldeutschland Management GmbH,
die Entscheidung der Jury. Das Unternehmen verfolgt                                 Den Gesamtpreis erhielt die PerioTrap Pharmaceuti­
dabei einen individuellen Ansatz. Für jede Anwendung                                cals GmbH aus Halle (Saale) für eine bahnbrechende
wird ein angepasstes Additiv entwickelt und optimal                                Therapie gegen die Volkskrankheit Parodontitis.
auf die Kundenanforderungen zugeschnitten. Heraus                                  ­Außerdem wurden im Rahmen der Online-Preisverlei­
kommen ungiftige Weichmacher, leicht fließende Lack­                                hung vier weitere Clustersieger sowie die Gewinner der
farben oder optimale Materialien für den 3D-Druck.             polytives.de         lokalen IQ-Wettbewerbe Halle (Saale), Leipzig und
Derzeit läuft mit bereits vorhandener Nachfrage die            iq-mitteldeutsch-    Magdeburg bekannt gegeben. Insgesamt wurden Preis­
Markteinführung.                                               land.de              gelder in Höhe von rund 70.000 Euro vergeben.

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20   Ostthüringer Wirtschaft · 08/2020
Wirtschaft und Menschen

Brexit: Ende 2020 ist Schluss!
Handelsabkommen bis Jahresende ja oder nein? Für Thüringer wie für britische
Unternehmen steht viel auf dem Spiel

500
Millionen Euro
­zusätzlicher Ver-
 waltungsaufwand
 würde ein harter
 Brexit der deut-
 schen Wirtschaft
 kosten

                     Großbritannien hat keine Verlängerung der Übergangs­      Exporte nach UK sinken wegen des Brexit stärker
                     frist zum endgültigen EU-Austritt beantragt. Damit ist    als wegen Corona
                     das Vereinigte Königreich ab 1. Januar 2021 für Europa
                     ein Handelspartner mit Drittlandstatus, wie etwa die      Wie wichtig eine Einigung ist, zeigt der Rückgang der
                     Schweiz. Wichtig ist jetzt, bis Jahresende ein Handels­   deutschen Exporte in das Vereinigte Königreich. Diese
                     abkommen abzuschließen, damit die Folgen für die          sind in den ersten vier Monaten des laufenden Jahres
Heike Bülo
                     Wirtschaft etwas abgefedert werden. Die Zeit drängt.      um rund 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeit­
+49 365 8553-127
                     Bis Anfang Oktober sollte ein gemeinsames Dokument        raum zurückgegangen – ein deutlich stärkerer Einbruch
buelo@gera.ihk.de
                     ausgehandelt sein, damit das Abkommen bis Jahres­         als der Corona-bedingte Rückgang um elf Prozent in
                     ende ratifiziert werden kann.                             die sonstige EU.

                     Negativfolgen von Abfertigung bis Zoll                    Thüringen besonders betroffen

                     Gelingt das nicht, drohen enorme zusätzliche Kosten       Thüringer Firmen trifft der Brexit besonders hart. Das
                     sowohl für europäische als auch für britische Firmen.     Vereinigte Königreich ist der wichtigste Außenwirt­
                     Ein erschwerter Datenaustausch, die Einführung von        schaftspartner des Freistaates. Nach vorläufigen Z
                                                                                                                                ­ ahlen
                     Zöllen und die Unterbrechung von Lieferketten nach        des Thüringer Landesamtes für Statistik ist Groß­
                     der Übergangsphase wären die Konsequenzen. Die Un­        britannien mit rund 1,2 Milliarden Euro der größte
                     ternehmen müssen sich auf unterschiedliche Standards      ­Importpartner und mit rund einer Milliarde Euro der
                     und deutlich längere Abfertigungszeiten für den Trans­     zweitgrößte Exportpartner der Thüringer Wirtschaft.
                     port von Waren an den Grenzen sowie auf Zollanmel­         „Für unsere Unternehmen ist es also besonders wich­
                     dungen einstellen. Experten schätzen, dass allein durch    tig, dass sich die Verhandlungspartner zügig auf die
                     den zusätzlichen Verwaltungsaufwand 500 Millionen          wichtigsten Eckpunkte künftiger Wirtschaftsbezie­
                     Euro Extrakosten auf die deutsche Wirtschaft zukom­        hungen einigen“, fasst IHK-Außenwirtschaftsexpertin
                     men. Da sind Zölle, Marktzulassungsgebühren u. ä.          ­Heike Bülo die Situation zusammen.
gera.ihk.de/brexit   noch gar nicht berücksichtigt.

                                                                                                    Ostthüringer Wirtschaft · 08/2020   21
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