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GZA/PPA • 8867 Niederurnen
Nr. 7, 12. Februar 2020
Glawo online:
glarnerwoche.ch
NATURWUNDER
GLARNERLAND
Bild Tobias Ryser
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2 | Naturfotografie glarner woche Mittwoch, 12. Februar 2020
DEN PERFEKTEN
DEN PERFEKTEN
MOMENT VOR AUGEN
MOMENT VOR
Wie der Naturfotograf Tobias Ryser die Schweiz sieht
AUGEN Von Tina Wintle
Wie der Naturfotograf Tobias Ryser die Schweiz sieht
Bild Titelseite: der Wasserfall Berglistüber ob Linthal – Archivbild Tobias Ryser.
Der Zugang zum Berglistüber ist derzeit gesperrt.
glarner woche Mittwoch, 12. Februar 2020 Naturfotografie | 3
Bild links: «Er ist einfach perfekt»: Der Winterbaum zwischen Linthal und dem Urnerboden hat es dem Naturfotografen Tobias Ryser angetan. Bild oben: Nicht selten
übernachtet Tobias Ryser in der Bergwelt, um den perfekten Moment für ein Bild nicht zu verpassen – im Sommer und im Winter. Bilder Tobias Ryser
Der frisch gefallene, pulverleichte Schnee fiert Landschaften für grosse und kleine Nach 7 Uhr morgens verändert sich die
knirscht unter den Schneeschuhen und Schweizer Firmen, die mit «Swissness» Stimmung beim Baum ob Linthal leicht. Im
verschluckt ansonsten alle anderen Ge- werben wollen, fotografiert für eine SBB- sanften Dämmerungslicht der blauen
räusche dieser Welt. Es ist bitterkalt, zwi- Tochter, Schweizer Vorzeige-Bahnlinien Stunde schimmern die unberührten
schen Linthal und dem wie Bernina oder den Schneeerhebungen ganz besonders reiz-
Urnerboden und es ist «Der Atem sticht angenehm in Glacier-Express. Bil- voll. Tobias Ryser nimmt jede Lichtverän-
noch dunkel, morgens den Lungen – endlich draussen» der, die in Asien Tou- derung wahr und stellt sein Stativ auf.
kurz nach 6 Uhr. Der risten anwerben sol- An den Baum, den er heute fotografieren
Atem sticht angenehm in den Lungen – len. Er leitet Fotokurse und demnächst will, ist er nicht einfach so herangelaufen.
endlich draussen. wird eines seiner Landschaftsfotos eine Er ist bereits zum dritten Mal hier, hat zu-
Gestern hat es frisch geschneit, danach Schweizer Briefmarke zieren. vor «die Gegend gescoutet», also ausge-
beruhigte sich das Wetter, die Nacht war Anders als viele Naturfotografen reist To- kundschaftet, wie er es nennt. Den Baum,
wolkenlos und schon so früh an diesem bias Ryser nicht in der Welt umher, ein Bergahorn, kennt er bereits in
Wintermorgen ist klar: Heute wird der sondern bleibt in der Schweiz: und auswendig, hat ihn von al-
Sonne nichts am Himmel im Weg stehen. «Unser Land ist so wunder- len Seiten studiert, ist ver-
Erste Anzeichen der Dämmerung zeigen schön und vielseitig, die traut mit ihm, seinem
sich bereits Richtung Osten, während die Natur in der Schweiz Wuchs, seinen knorrigen
Nacht den Westen noch fest im Griff hat. gibt mir alles, was ich Ästen: wie er so dasteht
Stirnlampen sind nicht mehr nötig, es ist zum Fotografieren und wirkt.
jetzt hell genug, um den Weg hinauf ins brauche.» Wer seine Tobias Ryser weiss,
Nirgendwo zu finden. Bilder sieht, beginnt zu dass es ein wenig ex-
Unser Ziel ist ein Baum. Tobias Ryser geht verstehen: Sie treffen trem anmutet, wie er
voran. Er weiss, was er tut und wo genau ins Herz, lösen Gefühle als Fotograf arbeitet,
er unser Ziel, den Baum, findet. Unberührt aus, entführen einen an und seine Geschichten,
und perfekt muss der Ort, das Licht, die nordische Fjorde, in Step- die er während des War-
Umgebung, das Objekt und einfach alles pen- und Savannenland- tens auf den perfekten Mo-
sein, bevor er überhaupt Sinn darin sieht, schaften oder in tro- ment, um den Aus-
den Auslöser der Kamera zu drücken. pische Regenwälder. löser zu drücken,
Tobias Ryser weiss, was beim Fotogra-
«Ich bin ein Ästhet», sagt er. «Ich suche Dabei sind es aus- erzählt, bestätigen
den perfekten Moment, in dem alles zu- schliesslich Schwei- fieren wichtiger ist als die Ausrüstung dies. «Einmal habe
sammenpasst und komponiere daraus ein zer Landschaften, ich bei minus 15
Bild.» Nichts ist bei ihm einfach Zufall. die den Betrachter seiner Bilder gedank- Grad den ganzen Tag im Nebel gehockt
Tobias Ryser ist einer der gefragtesten lich an die schönsten Plätze der Welt rei- und gewartet, bis er sich lichtete. Kurz
Naturfotografen der Schweiz. Er fotogra- sen lassen. nach Sonnenuntergang verzog sich der
4 | Naturfotografie glarner woche Mittwoch, 12. Februar 2020 Der Klöntalersee bei der Mündung des Flusses Klön, aufgenommen mit einer Fotodrohne. Im Kanu Tobias Ryser; die ganze Geschichte gibt es an der Multivision «Naturwunder Schweiz». Bild Tobias Ryser Nebel plötzlich und fing wie ein Gewässer «Essenziell für die Naturfotografie ist auch as Ryser macht es nichts aus, denn er wird an, davonzufliessen. Ich hatte meinen per- das Auge für die Schönheiten in der Na- einfach wiederkommen, wenn die Verhält- fekten Moment, auf den ich einen ganzen tur.» Intakter Lebensraum sei per se nisse passen. Tag lang gewartet hatte.» Nicht selten schön, deshalb hat Schönheit im Verständ- übernachtet er inmitten der Bergwelt, da- nis von Tobias Ryser auch mit Wohlbefin- Multivision «Naturwunder Schweiz» von Martin Mägli mit er diesen einen perfekten Moment den und Geborgenheit zu tun. «Ein Ort, wo und Tobias Ryser. 25. März, Schützenhaus Glarus. nicht verpasst. man sein kann, wo man Ergriffenheit und 19.30 Uhr, Türoffnung 18.45 Uhr. Ca. 2 x 50 Minuten Sehr gerne fotografiert Tobias Ryser im Dankbarkeit spürt, ist für mich schön.» inkl. Pause. www.naturwunder-schweiz.ch Glarnerland, «vor seiner erweiterten Das Auge, diese Schönheiten zu erkennen, Haustüre», wie der Rapperswiler es nennt. hat sich Tobias Ryser im Studium zum «Das Glarnerland ist einmalig schön, die Landschaftsarchitekt antrainiert. Danach Natur ist rau, es hat Wucht und Kraft.» war er in der Umweltbildung tätig und hat Wer nach dem Archaischen suche, werde so seine Kenntnisse der Lebensräume ver- hier fündig, ist er überzeugt. Berglistüber, tieft. Dass er heute beruflich als Naturfoto- Klöntal, Obersee und Schwändital oder graf arbeitet und diese Schönheiten und das Kärpfgebiet hat er schon häufig foto- Gefühle mit der Kamera einzufangen ver- grafiert. Oft werde er gefragt, was er für mag, sei die logische Schlussfolgerung sei- eine Kamera habe, die so gute Bilder ma- nes Werdegangs, fasse alles zusammen. che. Die Kameraausrüstung sei sekundär, «Mit meinen Bildern möchte ich den Be- die Technik und das Einmaleins des Foto- trachtern zeigen, wie schön die Schweiz grafierens schnell gelernt, antwortet er je- ist. Die Bilder drücken sein Staunen über weils. Viel schwieriger zu verstehen sei es, diese Schönheit, seine Ergriffenheit, Dank- wie die Natur funktioniere, wie sich Wetter barkeit und Heimatliebe aus. «Wer mit of- und Jahreszeiten auf Flora und Fauna fenen Augen durch die Natur geht, ent- auswirkten und was diese Gegebenheiten deckt auch vor der Haustüre ganz und Kombinationen für die Naturfotogra- Erstaunliches», verrät Tobias Ryser mit fie bedeuten. Auch die Geduld, das endlo- einem Leuchten in den Augen. se Warten sei eine Herausforderung. Es Es ist nun gegen 9 Uhr. Die Magie des Mor- braucht Erfahrung, all diese Komponenten gens ist vorbei, das Tageslicht wird grell in ein einziges Bild zu transferieren. Oft und macht die Kulisse rund um den Baum hat Tobias Ryser tagelang das Bild, das er ob Linthal uninteressant. Zeit für einen schiessen will, im Kopf, weiss, wo, wie und Kaffee, den Tobias Ryser auf seinem Gas- wann er es aufnehmen will und wartet kocher mit Schnee kocht. Das Bild mit dem einfach noch stunden, tage- oder auch wo- Baum ist nichts geworden, ein Flugzeug chenlang auf den richtigen Moment. Wenn hat Streifen am Horizont gezogen und den dieser dann kommt, sei es ein Gefühl, wie Moment der perfekten Schönheit gestört. Bei allen Naturabenteuern mit dabei: Der Gasko- «das Bild aus dem Kopf befreit zu haben». Die Komposition ist nicht vollbracht. Tobi- cher für eine heisse Tasse Kaffee. Bild Tina Wintle
glarner woche Mittwoch, 12. Februar 2020 Umfrage | 5
Yvonne Schwarz: Mir kommt Elmer Citro in Heinz Vogt: Ich denke an Kalberwurst, Zoé Kostezer: Das Glarnerland ist schön
den Sinn, und die Landschaft und schöne Glarner Pastete, Landsgemeinde und Zi- und hat viele Berge. Und natürlich kenne
Ferien. Es ist ein bisschen Bilderbuch- gerstöckli. Geschwellte essen wir jeweils ich das Wappen mit Fridolin. Ich war schon
Schweiz. Ich war immer wieder mal im mit Ziger und Butter, das ist fein und auch mehrmals im Glarnerland, weil es einfach
Glarnerland; im Winter in den Weissenber- bei Besuch sehr beliebt. Und das Glarner schön ist. Im Richisau findet jeweils mein
gen, in Braunwald und in Elm, im Frühling Wappen ist das einzige Wappen der Musiklager statt. Und den Glärnisch sehe
an der Landsgemeinde und im Klöntal. Die Schweiz, auf dem ein Mensch zu sehen ist; ich sogar von meinem Fenster aus, zu Hau-
Glarner Pastete und den Ziger mag ich sehr. der heilige Fridolin. se in Wädenswil.
KENNEN SIE DAS GLARNERLAND?
Wir haben die Einwohner von Wädenswil ZH
gefragt, wie gut sie das Glarnerland kennen
und was ihnen dazu in den Sinn kommt.
Von Angelika Tanner
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Bild Angelika Tanner
Schreiben
Sie uns
Ihre Meinung.
Wir freuen uns, mit unseren
Leserinnen und Lesern in einen
Dialog zu treten.
Hat Sie etwas gefreut, geärgert
Amela Sido: Ich denke an die Landsge- Volker: In Braunwald und Elm bin ich so- oder zum Nachdenken angeregt?
meinde und die Natur. Ich war noch nie im wohl im Winter als auch im Sommer im-
Glarnerland, deshalb weiss ich nicht so viel mer wieder mal. Je nach Jahreszeit und Senden Sie Ihren Leserbrief
darüber. Aber ich würde gerne mal einen Schnee fahre ich Ski oder wandere. Natür- mit vollständiger Postadresse an:
Ausflug dorthin machen, denn ich bin ger- lich denke ich auch an die Linth, den Zu- glawo@somedia.ch
ne in der Natur, um zu spazieren oder fluss des Zürichsees – unser Wasser hier
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glarner woche Mittwoch, 12. Februar 2020 Meinung | 7
Kolumne
DIE VERUNSICHERUNG
DES MODERNEN MANNES Toni König,
Glarner Dichter, Philosoph und Autor
Ein Geständnis vorneweg: Ich bin verunsi- Wenn wir uns also von diesen alten, älte-
chert. Im Innersten erschüttert. Als mittel- ren und ältesten Schriften verabschieden
alterlicher Mann mit modernen Anwand- müssen, was oder wem sollen wir moder-
lungen sehe ich mich heute grundsätzlichen nen Männer uns folglich zuwenden?
Fragen ausgesetzt, die mein Geschlecht in
ganz neuem Licht erscheinen lassen. Dichter sind erfinderisch, und also will
ich meine Erfindung, die im Grunde kei-
In einem alten Buch der Weisheit las ich ne ist, mehr eine Form Plagiat darstellt,
vor langer Zeit und nahm es als persönli- mit meiner Mitwelt und besonders mit
che Verpflichtung auf: Wo es an Männern meiner Mit-Mann-Welt grosszügig teilen.
fehlt, sei bestrebt, ein Mann zu sein. Doch Vor geraumer Zeit lebte ich in England
momentan mutet dieser Satz, wie man es unter Komikern und anderem Gesindel.
nennen würde, patriarchalisch an, was Dort wird viel unernst gesprochen. Ein
heute gleichzusetzen ist mit dem einstigen bekannter Komiker wurde auf britisch
blasphemisch oder ketzerisch. Noch frü- provokante Weise auf seine Sexualität
her fantasierte ich jenem Bild der Bibel angesprochen. Seine Replik kam prompt
hinterher, wo eine Frau begeistert, nach- und war sehr prophetisch, wie ich heute
dem sie Jesus’ Worten gelauscht hatte, in finde: I’m a lesbian trapped in a man’s
die Stadt rannte und ausrief: Ich habe body! Er führte noch weiter aus, dass
einen Mann getroffen, der alles von mir sein Körper ein Kerker sei, in dem er,
weiss! Ein Mann heute hütet sich, in dieser durch und durch lesbisch veranlagt,
Art nur schon zu denken. Ein moderner gegen seinen Willen gefangen gehalten
Mann hört zu, nickt zu ihrer Darstellung werde. Man hatte beinahe Mitleid mit
und bekennt, dass er ihm. Heute, mehr als
von ihr unwissend sei. In komischen Zeiten werden zwanzig Jahre später,
Wenn der Faust am in Zeiten der Wahl des
Komiker zu Propheten
Ende seines nun wirk- eigenen Geschlechts,
lich nicht ereignislosen sehe ich darin die Lö-
Lebens mit der Losung abschliesst: Das sung: Alles, was etwas auf sich hält, ist
Ewig-Weibliche / Zieht uns hinan – dann lesbisch! In jeder Fernsehserie wird es
verstehen es junge Literaturkennerinnen thematisiert. Zürich ist lang schon les-
als überholt und sexistisch; die Frau sei bisch regiert. Fussballerinnen kuscheln
hier nichts als ein Lockmittel für die männ- via Instagram. In der Tanzshow am
liche Wahrheit. Dass wir nirgendwo von Samstagabend tanzen zwei Frauen. Und
einer Schriftstellerin das Umgekehrte, auf der Stelle ist dadurch mein Mannsein
auch nur als Frage lesen könnten, also, ob entschärft, ja als lesbisch orientierter
es zutreffen könnte, dass das Ewig-Männ- Mann gehöre ich mit zur Gruppe, die jah-
liche ihr zur unersetzlichen Lebensfüh- relang von der Gesellschaft geächtet wur-
rung gereiche, davon hört man kein Wort. de und endlich sein Recht erlangt. Im
Und wer es wagt, wird geschämt, was Grunde logisch: In komischen Zeiten
einer Art neuer Legislative gleichkommt. werden Komiker zu Propheten.
8 | Persönlich glarner woche Mittwoch, 12. Februar 2020
MIT TÖPFERN IN DIE
SELBSTSTÄNDIGKEIT
Désirée Studer möchte nach ihrer Ausbildung
ein Töpfer-Atelier im Glarnerland eröffnen
Von Melissa Stüssi
glarner woche Mittwoch, 12. Februar 2020 Persönlich | 9
rufe der Welt, und die Leute sehnen sich
noch immer nach handgemachten Pro-
dukten.» Ausserdem hat sie vor, die Töp-
ferwaren aus Glarner Ton herzustellen.
Quasi ein Heimvorteil, denn die Erde hier
beherberge grosse Mengen des Materials,
erklärt Studer.
Sie möchte auf Gebrauchskeramik setzen,
denn Kunstkeramik verkaufe sich nur zu
sehr hohen Preisen. «Ich will, dass die
Leute bei mir kaufen, weil ihnen meine
Waren Freude bereiten und sie preiswert
sind.» Ein potenzielles Atelier inklusive
Drehscheibe und Brennofen hat sie schon
– in Ennenda, wo ihre Eltern derzeit woh-
nen. Sie selbst ist zusammen mit ihrem
Freund Lars nach Wädenswil gezogen, um
nicht ganz so weit pendeln zu müssen.
«Lars gibt mir Halt und pusht mich, wenn
es mal nicht so läuft wie geplant», be-
Désirée Studer giesst den flüssigen Ton aus der Gipsform. Bilder zVg schreibt sie die 2-jährige Beziehung.
Ihr gefällt zwar die Anonymität in der
Stadt – trotzdem möchte sie ins Glarner-
Gipsen, Giessen, Drehen, Glasieren oder Grundsätzlich unterscheidet man zwi- land zurückkommen. Sie ist in Schwändi
Modellieren. All diese Vorgänge gehören schen Gebrauchs- und Industriekeramik. aufgewachsen, und zudem ist ein grosser
beim Töpfern zum Alltagsgeschäft. Gebrauchskeramik umfasst Gegenstände Teil ihrer Familie hier. Studer hat drei
Das meiste davon kann Désirée Studer wie Geschirr oder Fliesen. Industriekera- grosse Schwestern und pflegt zu allen ein
schon ziemlich gut, aber bis sie ihre Aus- mik bezieht sich hingegen auf Werkstoffe, gutes Verhältnis. Doch auch die Nähe zur
bildung zur Keramikerin komplett abge- die technischen Anforderungen wie Hitze- Natur schätzt die passionierte Wanderin
schlossen hat, dauert es noch anderthalb beständigkeit oder Isolierungskapazität sehr. «Es gibt nichts Schöneres, als den
Jahre. standhalten müssen, beispielsweise Zünd- Tödi anzuschauen», meint sie.
Studer lernt das Keramikhandwerk in kerzen oder Zahnfüllungen. In ihrer Freizeit taucht sie gerne, liest Bü-
Bern in einer Fachklasse. Eine Lehre im Natürlich gibt es auch noch die Kunstkera- cher oder kümmert sich um ihre Haustie-
herkömmlichen Sinn konnte sie nicht ma- mik, aber damit befasst sich die junge re. Darunter sind nicht nur zwei Katzen,
chen, da es in der ganzen Schweiz nur drei Frau weniger. Sie sei nicht so kreativ, die sondern auch ein paar Gottesanbeterin-
solcher Lehrstellen gibt. Designs sind aber dennoch ihre eigenen. nen und Geckos.
Das einzige, was der 20-Jährigen nicht so Ihr gefällt das Handwerk, weil es so vielfäl- Ihre Leidenschaft ist und bleibt aber das
viel Spass macht, ist, die Töpferwaren zu tig einsetzbar und so alt ist. Die ersten Ke- Töpfern, und der Traum vom eigenen Ate-
schleifen. Ansonsten habe sie es schon als ramikfiguren sind nämlich über 24 000 lier im Glarnerland wird für Désirée Stu-
Kind geliebt, mit den Händen zu arbeiten. Jahre alt. der vielleicht schon bald Wirklichkeit.
Oft habe sie ihrer Mutter, die ein eigenes Deshalb ist die Stipendiatin auch über-
Keramik-Atelier in Mitlödi hatte, beim zeugt, dass die Glarner ihre Waren kaufen Désirée Ceramic, Instagram: desiree_ceramic,
Töpfern zugesehen. werden: «Töpfer war einer der ersten Be- E-Mail: studerdesiree@yahoo.de
PERSÖNLICHES
Vorname, Name
Désirée Studer
Alter, Sternzeichen
20, Krebs
Wohnort
Wädenswil und Ennenda
Beruf
lernende Keramikerin EFZ
Interessen und Hobbys
Wandern, Tauchen, Tiere, Lesen, Natur
Liebster Ort im Kanton und in der Welt
Schwändi, Glarnerland
Lieblingsessen
Älplermagronen
Lieblingsmusik
Rock, insbesondere Pink Floyd
Grösstes Anliegen
Natur- und Tierschutz
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Buchtipp
DIE AKTE GASSMANN
Anfang Februar 1752 liegt der Schnee
knöcheltief in Zürich. Im dichten Schnee-
treiben versucht der Strassenwischer
den Schneemengen Herr zu werden, als
ihm ein kleines Bündel im Schnee auf-
fällt. So beginnt die Geschichte des Fin-
delkindes Johannes Gassmann, den
schon als Säugling allerlei Verwirrungen
und Geheimnisse umgeben. In der Pfle-
gefamilie, in der
man den Jungen
Glarner und Nicht-Glarner dürfen an der Imagebefragung teilnehmen. Bild Samuel Trümpy platziert, hält er es
nicht lange aus,
und so ist sein Le-
«WIÄ FINTSCH DS GLARNERLAND?» ben von Unstetig-
keit und Armut ge-
prägt. Mit sechzig
Jahren schliesslich
mitg. Fünf Jahre nach der letzten Umfrage land die Möglichkeit haben, an der Befra-
wird er als «Haus-
zum Glarner Kantonsimage sollen Verän- gung teilzunehmen.
kind» im Stadtspi-
derungen durch eine erneute Befragung Teilnehmer der Online-Umfrage können
tal Zürich aufge-
gemessen werden. bei der Beantwortung der kurzen Fragen
nommen – was für
Zwei Studierende der Universität St.Gallen aus mehreren Antwortmöglichkeiten aus-
ein Glück für den genügsamen Johan-
(HSG) und der Hochschule Luzern (HSLU) wählen (multiple choice). Dabei geht es um
nes. Hier kann er endlich in Frieden le-
verfassten 2015 ihre Masterarbeit zum Themenkreise wie Wohnen, Arbeiten, Um-
Glarner Kantonsimage. Das Resultat ihrer welt, Verkehr, Kultur und Freizeit, Touris-
ben, kann seiner Arbeit nachgehen und
unabhängigen Online-Umfragen und mus, Familie oder Leben im Alter. Der muss nicht mehr um sein tägliches Brot
Interviews zeigte den Verantwortlichen Kanton Glarus möchte künftig die Chancen bangen. Und hier trifft er auf Emma, die
von Politik und Verwaltung auf, dass sich der Digitalisierung gezielt nutzen und hat Tochter seiner ehemaligen Pflegefamilie.
die Anstrengungen für eine positivere dazu ein entsprechendes Projekt lanciert. Endlich eine Vertraute im sonst so ein-
Wahrnehmung und Ausstrahlung gelohnt Folglich wurde die aktuelle Imageumfrage samen Leben von Johannes. Zwischen
haben. Denn einige Jahre zuvor zeigten mit Fragen zu diesem Themenkreis er- den beiden Alten bahnt sich eine zarte
sich deutlich negativer besetzte Signale in gänzt. Liebesgeschichte an, und der Autor ver-
der Aussenwahrnehmung des Glarnerlan- Gefragt werden Glarner und Nicht-Glarner steht es, diese rührende Geschichte mit
des. auch, wie sie die Attribute innovativ, fami- behutsamem Worten zu erzählen. Ein-
Nach fünf Jahren soll nun mit einer erneu- lienfreundlich, lebendig, teuer und dienst- mal angefangen, kann man «Die Akte
ten Befragung gemessen werden, in wel- leistungsbereit mit dem Glarnerland ver- Gassmann» nicht mehr aus der Hand le-
che Richtung sich bei Einheimischen und binden. Die Umfrage wird inner- und gen. Das Buch zeichnet ein Portrait der
Gästen die Wahrnehmung der Identität ausserhalb des Kantons Glarus publik ge- Zeit um 1800 und zieht einen mit leisen
des Glarnerlandes verändert hat. Dazu macht und beworben. Die Teilnahme ist Tönen in den Bann – perfekt für einen
wurde auf Basis der Umfragen 2015 eine kostenlos und kann anonym oder mit Na- gemütlichen Leseabend.
neue Befragung ausgearbeitet. Themen, mensnennung erfolgen. Wer will, kann an
Vorgehen und Methode wurden grössten- einer Verlosung mit verschiedenen touris- Die Akte Gassmann –
teils von 2015 adaptiert. Zielgruppe ist die tischen Wettbewerbspreisen teilnehmen. Geschichte eines Findelkindes
Deutschschweizer Bevölkerung ab 16 Jah- Benjamin Gassmann
ren, wobei auch Personen aus dem Aus Aus- https://de.surveymonkey.com/r/Y26NMFR
ttps://de.su ey o ey.co / / 6 Historischer Roman
Th. Gut Verlag
ISBN: 978-3-85717-270-0
KURZ NOTIERT
Eidgenössische Abstimmungsvorlagen: Gleichzeitig stimmen die Glarnerinnen und Empfehlung von
Die Resultate aus dem Kanton Glarus Glarner einem Diskriminierungsverbot auf- Annelis Figi,
mitg. Die Stimmberechtigten des Kan- grund der sexuellen Orientierung zu. Das Filialleiterin
tons Glarus lehnen die Volksinitiative Ergebnis fiel mit 51,3 Prozent Zustimmung Baeschlin
«Mehr bezahlbare Wohnungen» ab. 2418 knapp aus. 4472 Glarnerinnen und Glarner
Ja-Stimmen standen 5871 Nein-Stimmen stimmten mit Ja. 4239 legten ein Nein in
Bücher Glarus
gegenüber. die Urne.
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SCHNEE – EIN
Schwachschicht, wenn er von gebunde-
nem Schnee überlagert wird. Zusammen
mit einer Hangneigung von 30 Grad sowie
einer Überlast darauf, ist dies die Voraus-
setzung für ein Schneebrett.
HEISSES MATERIAL?
«Sintern ist auch der Schlüssel für gute
Skipisten», erläuterte der Schneespezia-
list. Dies braucht jedoch Zeit: Eine Piste
benötigt dafür rund acht Stunden. Im Welt-
cup wird stattdessen oft die Methode Ge-
frieren mittels Wasserinjektion angewen-
det. Da kann es passieren, dass eine
Vergangene Woche hielt Experte Hansueli Rhyner Abfahrtspiste mehr aus Eis besteht als aus
Schnee. Gesalzen (zur Abkühlung) wird
in Glarus einen Vortrag zum Thema Schnee übrigens nur, wenn die Piste gut präpariert
ist, dann aber durch einen Wärmeein-
bruch aufgeweicht wird.
Von Madeleine Kuhn-Baer Detailliert ging Hansueli Rhyner auch auf
die technische Beschneiung ein. Diese er-
folgt in den Skigebieten vor allem mittels
Düsentechnik (Lanzen- oder Propellersys-
tem). Je trockener die Luft, desto besser.
Technischer Schnee weist eine hohe Dich-
te auf, die Körner sind klein und rund.
«Viel idealer zum Pisten bauen als Natur-
schnee.» Die Kosten für Kunstschnee be-
tragen je nach Anlage drei bis fünf Fran-
ken pro Kubikmeter. Es gibt übrigens auch
wetterunabhängige Produktionsanlagen:
In Zürich beispielsweise wurde im Monat
August bei rund 30 Grad Schnee für einen
Sprung-Event produziert...
Weil sich die Durchschnittstemperaturen
in Zeiten des Klimawandels in Richtung
früherer Extremwerte entwickeln, wird
Schneemanagement immer wichtiger.
Beispielsweise durch Abdeckung («Snow
Farming»), das immer mehr zum Thema
wird. Interessant war dabei das Resultat
eines Feldversuchs des SLF, der Sägespä-
nen eine weitaus grössere Effizienz zu-
sprach als Vlies. «Erfunden haben es
Bergführer Hansueli Rhyner aus Schwändi referierte in Glarus über die Faszination Schnee. nicht wir», sagte der Referent und zeigte
Bild Madeleine Kuhn-Baer dazu überraschende Bilder aus Afghanis-
tan.
Beschneiung ist auch in Zukunft in tiefen
«Hansueli Rhyner ist ein absoluter Profi in (Dichte, Temperatur, Mikrostruktur, Was- Lagen technisch möglich, benötigt aber
Sachen Schnee», sagte Ueli Oester, Ge- sergehalt) auf. «Schnee ist ein Sintermate- leistungsstärkere Anlagen und wird damit
schäftsführer von «3614 Tödisport», ver- rial. Wenn sich die Schneekörner berüh- teurer. Ist das noch sinnvoll? «Da spielen
gangene Woche in Glarus. Und er hatte da- ren, fangen sie an zusammenzuwachsen.» viele Faktoren rein, letztlich ist es ein
mit nicht übertrieben: Die Schneemetamor- politischer Entscheid», meinte der Spe-
Der Bergführer und «Sintern ist der Schlüssel phose ist dabei von den zialist in der Diskussion. Ohne technische
Co-Leiter der For- für gute Skipisten» Kornformen und -grös- Beschneiung gingen Arbeitsplätze verlo-
schungsgruppe Winter- sen, vor allem aber ren. Und Schneesportler hätten je nach-
sport und Klima am WSL-Institut für vom Temperaturgradienten in der Schnee- dem eine weitere Anreise, was wiederum
Schnee und Lawinenforschung SLF Davos decke abhängig: Durch diesen Gradienten, einen grösseren ökologischen Fussab-
zeigte in einem spannenden Vortrag die also Temperaturunterschiede in der druck zur Folge habe.
Faszination Schnee auf. Denn Schnee ist Schneedecke oder an der Schneeoberflä- Ist nun Schnee ein heisses Material oder
nicht gleich Schnee. che, entstehen kantige Schneekörner. Da- nicht? Zum Schluss wurde das Rätsel ge-
Die meisten Anwesenden taxierten die bei gehen die Verbin- löst. «Schnee befindet
weisse Pracht zu Beginn als kaltes Mate- dungen zwischen den «Schnee befindet sich sehr sich sehr nahe am
rial. Doch ist dem wirklich so? Hansueli Schneekörnern, die nahe am Schmelzpunkt» Schmelzpunkt (null
Rhyner liess die Antwort zunächst offen. durch das Sintern ge- Grad). Das führt dazu,
Er erklärte, weshalb sich Schnee laufend wachsen sind, wieder verloren. dass er auf Einflüsse wie Temperatur-
verändert – je nachdem sieht er nämlich Kantig aufgebauter Schnee fühlt sich beim oder Druckschwankungen sehr empfind-
ganz anders aus und weist auch unter- Fahren wie Zucker an und verspricht lich und rasch reagiert. Also Ja», schmun-
schiedliche mechanische Eigenschaften höchsten Genuss. Er bildet aber eine zelte Hansueli Rhyner.14 | Glarus und Region glarner woche Mittwoch, 12. Februar 2020
NEUER SCHWUNG
dolin Marti ergreift gleich nochmals das
Wort für die Statutenrevision, welche ein-
stimmig genehmigt wird.
«... Chorsänger bewahren eine Volkskultur,
IM MÄNNERCHOR GLARUS
welche nicht die Welt bewegt, sondern die
Herzen. Darum starten wir mit Freude ins
2020». Mit diesen Worten stellt der Präsi-
dent das Jahresprogramm vor, welchem
zugestimmt wird. Sodann geht es an die
Ehrungen: Regelmässige Probenbesuche
sollen gewürdigt werden; sechs Sänger er-
halten für ihre Zuverlässigkeit je eine Fla-
sche Wein. Es sind dies: Jakob Luchsinger,
Hugo Vock, Max Zuppinger, Luigi Bertini,
Christian Casty und Fritz Dürst, welcher
am meisten Probenbesuche aufweist.
Mit einem herzlichen Applaus wird Frido-
Der Vorstand: Res lin Marti, Schwanden, für seine Verdienste
Schlittler, Fridolin und den Einsatz für den Männerchor Gla-
Marti, Hugo Vock, rus zum Ehrenmitglied ernannt.
Präsident Luigi Bertini, Einige Tage vor der Hauptversammlung,
Jakob Luchsinger, hat der Dirigent Richard Bertini seinen
Franz Waeber und Rücktritt als Dirigent und Austritt aus dem
Hermann Lippl, (von Männerchor bekannt gegeben. Mit Chris-
links nach rechts). toph Bächtiger konnte glücklicherweise
Bild zVg kurzfristig ein Nachfolger gefunden wer-
den. Er hat sich bereit erklärt, das Amt pro-
behalber für zwei Monate zu übernehmen
eing. Mit freundlichen Worten begrüsste Fridolin Marti blickte auf das Chorfestival und mit den Sängern zu proben. Er wird
Präsident Luigi Bertini die anwesenden in Glarus vom vergangenen Jahr zurück. mit einem warmen Applaus willkommen
Sängerkameraden und mit einem fröhli- Er organisierte als OK-Chef die Festwirt- geheissen und gleich mit verschiedenen
chen Lied wurde die 56. Hauptversamm- schaft und ist mit dem Erfolg sehr zufrie- Wünschen bedacht. Aber auch Christoph
lung eröffnet. Nach der Genehmigung des den. Die Stimmung war gut, alle haben Bächtiger gibt seine Ansprüche an die Sän-
Protokolls verlas der Präsident seinen mitgeholfen und er hat von verschiedenen ger bekannt. Es scheint, dass beide Seiten
Jahresbericht, welchen er mit einigen be- Seiten ein Lob für die reibungslose Organi- zufrieden sind und deshalb wird zum Ab-
sinnlichen Worten begann. 35 Proben sation erhalten. Er dankt speziell nochmals schluss dieser Hauptversammlung noch-
und einige Anlässe fanden statt. Zur Eh- der kath. Kirchgemeinde Glarus und den mals ein stimmungsvolles Lied gesungen.
rung der beiden verstorbenen Sängerkol- Helfern. Der Einsatz hat sich auch finan- Neue Sänger sind jederzeit willkommen.
legen Marco Hodel und Ehrenmitglied ziell für den Männerchor gelohnt. So kann Geprobt wird jeweils am Mittwoch um 20
Chrigel Weber erhoben sich die Anwe- der Kassier Hugo Vock ebenfalls einen Uhr im Erlen-Schulhaus, Glarus. Komm
senden.
se de . positiven
pos Jahresabschluss
t ve Ja esabsc uss vermelden.
ve e de . Fri- doch einfach vorbei.
KANDIDATEN PRÄSENTIEREN SICH eing. Direkt am am Walensee haben sich
Kantonsratskandidaten aus Schänis,
Weesen und Amden der lokalen Bevölke-
rung vorgestellt.
Mit von der Partie waren die Weesner Bru-
no Huber (Grüne), Walter Hauser (CVP)
und Andreas Bühler (CVP), die Schänner
Bernhard Zahner (SVP, bisher) und David
Rogg (Grüne) sowie Cedric Gmür (CVP)
und Diego Hagmann (GLP) aus Amden.
Damit konnte ein breites politisches Spek-
trum abgedeckt werden und Kandidaten
aus allen Gemeinden waren anwesend.
Die Kandidaten boten eine sehr vielfältige
Vorstellungsrunde. Bezüglich ihrer Politik
und Schwerpunkte waren deutliche Unter-
Die Kantonsratskandi- schiede festzumachen. Allen gemein ist,
daten bieten an der dass sie sich mit aller Kraft für unsere Re-
der Riviera am gion einsetzen und dies auch im Kantons-
Walensee, in Weesen, rat tun wollen. Beim anschliessenden Apé-
eine vielfältige ro konnten die Gäste den Kandidaten auf
Vorstellungsrunde. den Zahn fühlen und es entstanden ange-
Bild zVg regte Diskussionen.glarner woche Mittwoch, 12. Februar 2020 Verdichtetes Bauen | 15
Expertenpodium (von links): Moderator Heinrich Speich (Historiker), Hansruedi Marti (Architekturforum Glarus), Fritz Waldvogel (Glarner Bauernverband), Fridolin
Luchsinger (Gemeinderat), Lando Rossmaier (Glarner Heimatschutz), Maja Widmer (Denkmalpflege Kt. Glarus). Bild Ingrid Schmidt
ALTE BAUSUBSTANZ
NUTZEN eine hochwertige Architektur nicht aus-
schliessen.
Problematisch sei speziell in der Gemein-
de Glarus Süd der beträchtliche Leerstand
Verdichtetes Bauen heisst auch Erhaltenswertes bewahren an Altbauten. Es wird eine gezielte Bewirt-
schaftung des Bestandes gefordert. Bei-
spiele zeigten, dass Wohnungen in histori-
Von Ingrid Schmidt scher Bausubstanz sich nach sinnvoller
Modernisierung trotz der häufig geringen
Deckenhöhe sehr gut vermieten lassen.
Um neuen Wohnraum zu schaffen, sollte Grenzen zwischen den Orten und das Ge- Glarus habe in den Dorfkernen schon
möglichst alte Bausubstanz genutzt wer- fühl von Zugehörigkeit ginge den Men- einen hohen Grad an Verdichtung erreicht.
den. Neubauten im Dorfkern sollten sich in schen verloren. Schwierig seien da eher die Randzonen
gewachsene räumliche und soziale Struk- Der raumplanerische Ansatz, mit dem Zer- mit den neueren Wohngebieten. Es wird
turen einpassen und eine gewisse archi- siedelung verhindert werden soll, heisst auch die widersprüchliche Haltung einiger
tektonische Qualität aufweisen. Das sind «Verdichtetes Bauen nach innen». Das be- Glarner angesprochen: «Denkmalschutz
einige Forderungen während der Podiums- deutet – bezogen auf den Kanton Glarus –, ist schön, aber bitte nicht bei mir.»
diskussion über «Infrastruktur und Le- die dörflichen Kernzonen und die Randge- Der Präsident des Glarner Bauernverban-
bensraum – Verdichte- biete so zu gestalten, des, Fritz Waldvogel, schildert das Dilem-
tes Bauen nach innen». Viele Altbauten in Glarus Süd dass sie mehr Men- ma zwischen dem wirtschaftlichem Druck,
Dazu eingeladen hatte schen aufnehmen kön- dem die moderne Landwirtschaft ausge-
stehen leer
der Dorfverein Mitlödi nen. Dabei gelte es, die setzt ist, und dem eigenen Bestreben, den
die Öffentlichkeit des Identität der Orte zu be- Landschaftsraum zu schützen.
Kantons Glarus am Donnerstag, 6. Febru- wahren. Es wurde die Hoffnung ausgedrückt, dass
ar. Es kamen rund 50 Interessierte. Wichtig sei besonders bei Neubauten das die angestrebte Sensibilisierung der Men-
Eingangs wird die hohe Lebensqualität im Bewusstsein für historische, ortstypische schen für die Qualität der dörflichen Le-
Kanton aufgrund der schönen landschaft- Eigenarten und Bezüge, die die Menschen bensräume im Glarnerland eine breitere
lichen Umgebung und der kleinräumigen erhalten wissen wollen. Jedes Dorf sollte Basis erreicht. Und die Politik solle weite-
Strukturen herausgestellt. Dies müsse so einen Wiedererkennungswert haben, die re Mittel finden, die Bedingungen für de-
bleiben. Die Landschaftsräume zwischen Lebensräume dürften nicht überall gleich ren Erhaltung zu schaffen.
den Dörfern sollten nicht durch die Aus- aussehen. Im Anschluss an die Podiumsdiskussion
weisung weiterer Bauzonen zersiedelt Der überall angestrebte hohe Nutzen von wurden Fragen beantwortet, später gab es
werden. Dadurch verschwimmen die Neubauten bei niedrigen Kosten müsse weitere Gespräche in kleinen Gruppen.NUR BEI UNS:FIEBER?
HUSTEN?
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AM SCHMUDO IN
eing. Der kommende Schmutzige Donners-
tag in Oberurnen wartet mit dem Motto
«Dschungelsafari» auf, und dürfte die
unterschiedlichsten Maschger am 20. Fe-
bruar in die Mehrzweckhalle in Oberurnen
DEN DSCHUNGEL
locken.
Der Maskenball ist seit jeher ein Tummel-
platz an originellen und kreativen Kostü-
men und Masken. Dies dürfte in der kom-
menden Austragung kaum anders sein.
Denn das Motto bietet den Glarner Masch-
gern und Fasnachts-Fans wieder ein brei-
tes Themenfeld für ausgeflippte Motive.
Aber nicht nur das verspricht viel Origina-
lität und Abwechslung. Mit der Top-Band
Partyhelden – unter anderem bekannt
durch ihren Hit «Dini Seel ä chli la bambä-
lä la» – und natürlich den zahlreichen Gug-
gen-Auftritten verspricht der Abend auch
musikalisch unvergesslich zu werden.
Dazu wartet das gemütliche Kafizelt mit
dem jungen und dynamischen Ländlertrio
Augenschmaus auf aufgestellte Gäste. In
Oberurnen ist also alles bereit für eine
Dschungelsafari, die einen heissen Vorge-
schmack auf den kommenden Frühling
bieten wird.
Der Turnverein sowie Damenturnverein
freuen sich als «Burggeischter» auf euren
Besuch in der Rautihalle Oberurnen.
20. Februar, ab 20 Uhr, Mehrzweckhalle Oberurnen,
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Ja e
JUNIORS CUP
KURZ NOTIERT
Dorfspaziergang in Bilten
mitg. Der erste Dorfspaziergang des
neuen Jahres findet am 29. Februar durch
die Ortschaft Bilten statt. Der Dorfspazier-
eing. Am 8. Raiffeisen Juniors Cup werden Zwischen den beiden Turnierwochenen- gang beginnt mit einer kurzen Einführung
verteilt auf zwei Weekends 93 Mann- den bleibt die aussergewöhnliche Infra- in die Thematik «Räumliche Dorfbilder»
schaften mit total über 1000 jun- struktur mit über 1000 m2 Kunst- und den Zusammenhang zur Nutzungs-
gen Fussballern und Fussbal- rasen bestehen. planung II. Im Anschluss findet der eigent-
lerinnen in der Raiffeisen- Tagsüber nutzen über 500 liche Dorfspaziergang statt, an welchem
arena Kaltbrunn teilneh- Schülerinnen und Schü- ein besonderer Blick auf die Siedlungs-
men. ler die Möglichkeit, sich strukturen und Zwischenräume des Dorfes
In den letzten Jahren bei Spiel und Spass Bilten geworfen wird. Der Dorfspaziergang
hat sich der Raiffeisen mit einem abwechs- schliesst mit einer Diskussion und einem
Juniors Cup mit rund lungsreichen Fuss- anschliessenden Apéro.
4000 Zuschauern zu ballparcours zu ver- Das Programm lautet wie folgt:
einem der grössten gnügen. • 9 bis 9.30 Uhr: Einführung
Sport-Events für Kin- An den Abenden kom- • 9.30 bis 11 Uhr: Dorfrundgang
der und Jugendliche in men verschiedene Ver- • 11 bis 11.30 Uhr: Diskussion
der Ostschweiz entwi- eine der Region in den • ab 11.30 Uhr: Apéro
ckelt. Genuss eines besonderen Eingeladen sind sämtliche Einwohnerin-
Am 15. und 16. Fe- Trainings. nen und Einwohner von Bilten sowie auch
bruar kommt es zu Für Rückfragen und weitere interessierte Personen. Die Veran-
einem Direktvergleich An zwei Wochenenden werden Auskünfte steht Chris- staltung beginnt um 9 Uhr im Singsaal
zwischen den besten 93 Mannschaften teilnehmen tian Rieger (Präsident des Schulhauses Bilten.
Nachwuchsmann- Trägerverein Juniors Bislang fanden in Glarus Nord bereits
schaften aus verschiedenen Regionen der Cup) gerne zur Verfügung. Mail: info@mo- Dorfspaziergänge durch die Ortschaften
Schweiz. Am Weekend vom 22. und 23. vequality.ch oder Mobil 079 432 11 10. Obstalden, Oberurnen und Mühlehorn
Februar kämpfen die regionalen Junioren- statt.
fussballer um Punkte und Tore. Mehr Infos unter: www.juniorscup.chglarner woche Mittwoch, 12. Februar 2020 Glarus Nord | 19
MOBILFUNK
hebliche Anzahl an Einsprachen eingegan-
gen. Dies, weil die Bevölkerung betreffend
den Themen Mobilfunknetz und 5G auch
infolge der regelmässigen Medienbericht-
erstattung entsprechend sensibilisiert ist.
Der Gemeinderat rechnet in Anbetracht
des Widerstandes daher damit, dass die
Der Gemeinderat genehmigt das erste von drei vorliegenden Einsprachen nach Genehmigung der je-
weiligen Baugesuche im weiteren Verlauf
Baugesuchen für die Errichtung einer Mobilfunkantenne teilweise in juristische Verfahren münden
dürften.
Es ist nach Ansicht des Gemeinderates da-
her nicht zielführend, drei gleichartige Ver-
fahren auszulösen. So soll zunächst das
Baugesuch für die Errichtung einer Mobil-
funkantenne in Oberurnen als Präzedenz-
fall für die beiden nachfolgenden, sistierten
Baugesuche dienen. Das Gesuch für Ober-
urnen wurde als erstes eingereicht. Mit der
Behandlung der anderen beiden Baugesu-
che wird zugewartet, bis die erste Baube-
willigung in Rechtskraft tritt oder im Be-
schwerdefall der Entscheid des kantonalen
Die Errichtung einer Departements Bau und Umwelt als Auf-
Mobilfunkantenne in sichtsbehörde vorliegt. Erst im Anschluss
Oberurnen soll als werden die beiden Baugesuche in der
Präzedenzfall für die Schwärzistrasse und im Feld, beide in der
Errichtung zweier Ortschaft Näfels gelegen, behandelt. Einer-
weiterer Antennen in seits können durch dieses Vorgehen die Er-
Näfels dienen. kenntnisse des Präzedenzfalls Oberurnen
Bild Pixabay in die Behandlung der beiden anderen Bau-
gesuche in Näfels einfliessen. Andererseits
werden dadurch unnötige zusätzliche Pro-
mitg. Obschon alle drei Mobilfunkanten- richtung einer Mobilfunkantenne auf dem zesskosten vermieden. Die Aufgabe des Ge-
nen die gesetzlichen Vorgaben vollumfäng- Hochhaus in der Mürtschenstrasse, Ober- meinderats ist es letztlich, die Baugesuche
lich erfüllen und eine Baubewilligung in urnen. Die beiden geplanten Mobilfunk- auf ihre Übereinstimmung mit den gesetz-
Aussicht gestellt werden könnte, geneh- antennen in Näfels werden bis auf Weite- lichen Vorgaben zu prüfen, und nicht, über
migt der Gemeinderat zum jetzigen Zeit- res sistiert. Gegen sämtliche Baugesuche den Einsatz neuer Kommunikationstechno-
Er-
punkt lediglich das Baugesuch für die Er war nach
wa ac Publikation
ub at o im Amtsblatt
tsb att eine
e ee er- logien,
og e , namentlich
a e t c 5G, zu u entscheiden.
e tsc e de .
GLARUSWEST ROCKTE KURZ NOTIERT
Einsprache verzögert Neubau
mitg. Der Neubau Pavillon Schnegg in
Näfels kann nicht rechtzeitig auf das
Schuljahr 2020/2021 fertiggestellt wer-
den. Grund ist die Einsprache eines An-
wohners, welche gegen die Baubewilli-
gung eingegangen ist. Beim Streitgegen-
stand handelt es sich um die Frage, ob
das Bauprojekt das natürlich gewachsene
Terrain in diesem Gebiet ausreichend be-
rücksichtige.
Das ambitionierte Projekt hätte unmittelbar
im Anschluss an die Gemeindeversamm-
lung vom 22. November 2019 gestartet wer-
den müssen, damit die dringend benötig-
ten Schulräume rechtzeitig auf das Schul-
jahr 2020/2021 hätten fertiggestellt wer-
den können. Die Gemeinde Glarus Nord hat
nun umgehend die Suche nach einem Pro-
visorium eingeleitet, mit welchem jene Zeit
überbrückt werden kann, in welcher der Pa-
Ein Saal voller Junggebliebener und dazu unvergessene Songs der Rolling Stones, von Eric Clapton oder villon nicht zur Verfügung steht.
dem unvergessenen Joe Cocker – GlarusWest rockte in der Burgmaschine. Bild Margit NeeracherrMarktplatz
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Das Heimatchörli Ennenda hat seine 56. HV abgehalten. Bild zVg
NEUE MITGLIEDER
derzeit schnuppern. Infos zum HCE ent-
nehmen Sie der Hompage info@heimat-
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(Präsident Josef Tschudi)
WILLKOMMEN
Es steht ein spannendes Jahr bevor mit
verschiedenen Aktivitäten und Kirchen-
konzerten am 3./4. Oktober als Höhe-
punkt. Auch die Teilnahme am Openairli
auf dem Urnerboden und der Gottesdienst
eing. Der seit sechs Jahren als Präsident viel für den Verein getan. Wärend 26 Jah- im Uschenriet sind bereits im Jahrespro-
ad interim wirkende Ehrenpräsident Josef ren betreute er unsere Vereinskasse. gramm festgelegt. Ein Probensamstag soll
Tschudi durfte das Heimatchörli im Res- Das HCE ist nun schon das dritte Jahr mit wie schon im letzten Jahr die gesanglichen
taurant «Horgenberg» willkommen heis- dem inzwischen bewährten Chorleiter- Fähigkeiten schulen und ebenfalls die Ka-
sen. Wieder riss sich niemand um das eh- team Peter Hofmann und Dunja Kern meradschaft pflegen. Am Sonntag, 13. Sep-
renvolle Amt des Präsidenten. Wenigstens unterwegs. Es fehlen noch ein paar starke tember, wird der Erntedankgottesdienst in
konnte mit Köbi Becker ein noch neues Stimmen, welche die Reihen ergänzen. Schwanden mit unseren Liedern berei-
Mitglied in den Vorstand gewählt werden. Wäre dies nicht eine Gelegenheit, lieber chert. Ebenfalls werden wir wieder in den
Leider musste aus gesundheitlichen Grün- Leser, da einzusteigen und das Heimat- Altersheimen Bühli und Salem sowie im
den unser Ehrenmitglied Jakob Vögeli chörli mit deiner Stimme in Tenor oder Alterszentrum Schwanden ein Ständli
nach insgesamt 53 Jahren seinen Rücktritt Bass zu unterstützen? Probentag bleibt bringen. So starten die Jodlerinnen und
erklären.
e ä e . Er hat at in all
a den
de vielen
v e e Jahren
Ja e der Dienstag,
de und
e stag, u d Interessierte dürfen
te ess e te dü je-
e je Jodler
Jod e beschwingt
besc w gt in ihr 57. Vereinsjahr.
Ve e sja .
HV DES TURNVEREINS KERENZERBERG Franziska Rückmar hat ihren Rücktritt
eingereicht. Ehrenvoll wird Lea Schrepfer
als Nachfolgerin gewählt. In globo im Amt
bestätigt wurde der restliche Vorstand mit
eing. Präsidentin Heidi Dürst begrüsste gendriegen 60 Franken. Fünf Mitglieder Präsidentin Heidi Dürst, Aktuar Peter
eine stattliche Anzahl Mitglieder zur HV im haben ihren Rücktritt schriftlich einge- Zahner, Verwalterin Liliane Schrepfer, dem
Saal des Restaurants «Mühle» in Mühle- reicht, vier Neue wurden mit Applaus im Technischen Leiter Turner Urs Dürst und
horn. In den Jahresberichten der Präsiden- Verein willkommen geheissen. Jugend Nicolas Duchoud und die Rech-
tin, der LeiterInnen des MuKi, der Jugend Nicht auf dem Jahresprogramm steht in nungsrevisoren Corinne Rohr und Stefan
mit der gemischten kleinen Jugi, der grös- diesem Jahr die Kinderfasnacht. Diese Hartmann. Franziska Rückmar und Berti
seren Mädchen und Buben-Jugis und des wird zukünftig nur noch alle zwei Jahre Cattaneo wurden zu Ehrenmitgliedern er-
Unihockeys, der Aktiven Frauen mit den organisiert. Neben der laufenden Winter- nannt. Berti ist seit 20 Jahren umsichtig
Jüngeren und Älteren und der Männer meisterschaft im Volleyball und Uniho- engagierte Leiterin des MuKi und gibt die-
wurde auf ein abwechslungsreiches Ver- ckey sind der Skitag, der Raclette-Abend, ses Ende Juni in jüngere Hände. Claudia
einsjahr zurückgeschaut. Heidi Dürst dankt die Teilnahme am Zürcher Kantonalturn- Zweifel wird ihre Nachfolgerin.
allen Leiterinnen und Leitern für den gros- fest in Embrach, das Sommerprogramm 10 Jahre Vereinsmitglied ist Laura Catta-
sen Einsatz und die abwechslungsreichen mit dem Ausflug nach Quinten und dem neo. 20 Jahre dabei sind Urs Dürst und
Turnstunden, die sie Woche für Woche an- Wandertag, die Turnfahrt nach Grindel- Michael Neugebauer. Ein halbes Jahrhun-
bieten. Die Jahresrechnung 2019 schliesst wald im Herbst und die Chirezer Chilbi dert im Verein aktiv ist die Schreibende,
mit einem Rückschlag von 4830.50 Fran- Obstalden Anlässe, um die Kameradschaft Gret Menzi. Die Gewinnerinnen der Ver-
ken ab. Sie wurde einstimmig genehmigt zu pflegen oder sich aktiv für den Verein einstrophy sind Susanne Neuenschwan-
und damit Kassierin Liliane Schrepfer ent- einzusetzen. Der Höhepunkt im Vereins- der, Heidi Dürst, Lea und Liliane Schrepfer.
lastet. Die Mitgliederbeiträge betragen für jahr wird sicher das Turnerchränzli am Bei den Herren durfte Köbi Kamm den
die Aktiven 100 Franken und für die Ju- 12. Dezember 2020. Pokal in Empfang nehmen.Sie können auch lesen
