Svaoe NachrichteN 4-2015 Juli / august

 
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4–2015 Juli / august
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Hydraulik mit System

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Svaoe NachrichteN 4-2015 Juli / august
Nachrichten
d e r S e g l e r - V e r e i n i g u n g A l t o n a - O e v e l g ö nn e e . v .

93. Jahrgang                                 Juli / August 2015                                      Nr. 4

                              Nach Sonnenuntergang…

  Schon im Mai/Juni-Heft schrieben wir an dieser Stelle, dass das Frühjahr sehr kühl war. Schließlich
 dauerte es bis Ende Juli, bis es einmal richtig warm wurde. Auf der Ostsee füllten sich die Gästeplätze
   in den Yachthäfen nur sehr zögerlich. Selbst in Anholt und Skagen war Ende Juni noch Auswahl
  vorhanden. Das Thema Erderwärmung spielte in den Bord-zu-Bord-Gesprächen keine nennenswerte
      Rolle. Auch auf unserem Bild, das auf der Otterndorf-Veranstaltung von Wolfgang K. Reich
     aufgenommen wurde, sieht man, dass schon bei Sonnenuntergang warme Kleidung nötig war,
          wenngleich das Gespräch nicht zu leiden schien und auch wohl das Bier schmeckte.

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In dieser Ausgabe
Editorial                                                 Aus dem DSV
3 ­                                                       31 Neues zum Sportsee- und Sporthochsee-
    ausbildung. Nachfolger für den scheidenden                schifferschein
    Jüngstenobmann gesucht.                               32 Personelle Veränderungen

Thema und Meinung                                         Dies und Das
4 Seemännische Grundfertigkeiten. Technik macht           32 Maritime Landschaft Unterelbe
   das Segeln leichter – handwerkliche Kenntnisse         32 Kinderreisepass, wenn Sie mit Kindern nach
   gehen verloren. Götz-Anders Nietsch macht sich             Dänemark segeln
   Gedanken.                                              33 Werner („pinselt alles“)
                                                              Schulz gestorben
Aus dem Mitgliederkreis                                   34 Einladung Spieleabend
7 Peter Otto Schlichting gestorben                        34 Der Tod des Lotsen Röhrs.
8 Einladung Absegeln                                          Peter Gnass holt eine alte
9 Geburtstage im September/Oktober                            Geschichte aus der
10 Neuaufnahmen Juli/August                                   Vergessenheit.
10 Zeichnen oder malen Sie doch mal für uns!              36 100 Jahre Echolot
                                                          37 Einladung Herbstfest
Von den Regattabahnen                                     38 Kein Hafengeld.
11 Die Glückstadtwettfahrten                                  Jürgen Schaper gräbt ein
    2015. Klaus Pollähn                                       Privileg aus der Kaiserzeit wieder aus.
    kommentiert.                                          39 Michael Dibowski bleibt am Ruder
12 Edinburgh-Regatta.                                     39 Die Geschichte
    Diesmal sollte auf „Tamam“ alles klappen.                 der A-Klasse.
    Aber dann versagte ein Fallschäkel…                       Klaus Pollähn hat ein
16 Premiere des neuen Blauen                                  fachkundiges Buch
    Bandes – ein Erfolg.                                      geschrieben.
    Marcus Boehlich schildert,                            40 Urlaubsgrüße von
    wie das Experiment mit drei                               den Kornaten
    Einzelwettfahrten gelang.                             41 Segler, Maschinenfahrzeuge, Ausweichregeln.
20 Rupenhorn-Regatta                                          David und Goliath vertragen sich.
20 J24-Europameisterschaften in La Crouesty               41 Zu unserem Titelbild. Claudia Berg-Hummelt hat
22 Travemünder Woche                                          für ihren Mann Stefan eine besondere Einladungs-
                                                              karte zum Geburtstag gestaltet.
Fahrtensegeln in der SVAOe
23 Otterndorf-Veranstaltung                               Für Bücherschapp und Wand
    wieder gelungen. Fest und                             42 Norbert Suxdorf hat Neuerscheinungen gelesen
    ­                                                         und angesehen.
    wartungen. Eigentlich störte                          44 Zu guter Letzt. Marcus Boehlich kocht Möwensuppe.
    nur das Blaue Band.
28 SVAOe-Rallye 2015. Teilneh-
    mer sehr zufrieden bis begeistert – ein Vorbericht.   Beilagen
28 Wetterberichte und Logbuchführung.                     Ausschreibung Elbe-Ausklang-Regatta
    Hartmut Pflughaupt schildert, wie man sich an         Anmeldung Führerscheinkurse
    die technische Entwicklung anpassen kann.
29 Ein Geniestreich – „Luv“ in Nova Scotia.               Umschlagillustration von Claudia Berg-Hummelt:
    Heiko Tornow erzählt Interessantes von der            Einladungskarte zum 60sten Geburtstag.
    anderen Seite des Atlantiks.
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Spaß mit Opti-Kindern                               Alles hat seine Zeit. So
                                                    auch die Amtszeit von
17:00 Uhr – Jollenhafen-Anlage Alsterufer 2,        Thomas. Seine Kinder,
an einem Montag im Mai 2009: Opti-Training          die er im Opti zum Se-
20–30 (gefühlte 50) SVAOe-Kinder rucksen            geln gebracht hat, sind
die Optis aus den Lagerböcken, drängeln sich        längst erwachsen und
mit den Booten aneinander vorbei und begin-         selbst ehrenamtlich in
nen mit dem Aufriggen. Wo es damit noch             der SVAOe aktiv (Jonas
nicht so richtig klappt, sind die Trainer und       war vor Jahren unser erster FSJler, jetzt küm-
Eltern zur Stelle, um Hilfestellung zu geben.       mert er sich um unser Segel-Bundesliga-Team).
Schon bald sind alle Boote im Wasser, die           Thomas also wird sein Amt als Opti-Obmann nie-
Kinder paddeln oder segeln auf die Alster,          derlegen – wer will es ihm nach einer so langen
und das Training kann beginnen.                     Amtszeit verdenken?
Aber nicht nur dort herrscht Aktivität. Auf         Wie geht es weiter mit unserer Opti-Ausbil-
der Anlage packen Eltern ihre mitgebrachten         dung? Diese Frage stellt sich der Vorstand seit
Kühltaschen aus, beginnen mit dem Brote-            einiger Zeit, und eine Antwort auf diese Frage
Schmieren, Getränke werden auf den Tischen          konnte bisher leider nicht gefunden werden.
aufgebaut, und schon bald ist alles bereit – der    Natürlich sind wir uns darüber im Klaren, dass
vom Training erschöpfte Nachwuchs möchte            die Vielzahl der Aufgaben, die Thomas bisher
schließlich anschließend wieder zu Kräften          allein geschultert hat, künftig auf mehrere
kommen. Doch noch sind sie nicht zurück,            Schultern verteilt werden muss. So geht heute
und es ist Zeit genug für einen Klönschnack         mein Appell an Sie, unsere Mitglieder: Helfen
unter Müttern und Vätern.                           Sie uns bei der Ausbildung unseres Nachwuch-
Dieses Szenario konnte man nicht nur am be-         ses – sei es bei der Betreuung der Kinder, sei es
sagten Montag im Mai erleben; so oder ähnlich       als Trainer oder im organisatorischen Bereich
spielt es sich seit Jahrzehnten am Alsterufer ab.   bei Regatten oder Wochenend-Ausfahrten. Die
Warum ich diese kleine Geschichte erzähle? Als      Bandbreite ehrenamtlicher Aufgaben ließe sich
frischgebackener Vorsitzender unserer Verei-        im Bereich der Jugendarbeit beliebig erwei-
nigung konnte ich an diesem Tag die aufgereg-       tern; daher meine Bitte: Melden Sie sich doch
te, fröhlich-hektische Betriebsamkeit unseres       einfach in der Geschäftsstelle und bieten Sie
Segler-Nachwuchses beobachten und hatte             Ihre Unterstützung an – wie es seit 110 Jahren
– wie alle – meinen Spaß dabei. Damals wie          gelebte und bewährte Tradition in der SVAOe
heute war und ist Thomas Lyssewski der „Chef“       ist. Sie werden es vielleicht noch nicht wissen,
dieser Veranstaltung, nur er weiß, wie lange        die Arbeit in den SVAOe-Teams macht oben-
er schon die Ausbildung und unsere Regatten         drein noch Spaß!
im Opti-Bereich organisiert, und nur er weiß,       In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine son-
mit welchem Aufwand das ganze Drumherum             nige Rest-Saison 2015.
verbunden ist…                                                                      Ihr Andreas Völker

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                 «Helmsmen are ten a penny,       macht haben? Wir selbst müssen, nachdem wir
                           but a good seaman      schließlich mit Mühen fest sind, erst mal das
                    is a pearl of great value.»   Vorsegel abschlagen und zusammenzulegen,
               (The Uffa Fox Book of Sailing)     dann das Großsegel ordentlich auftuchen und
                                                  die Persenning drüber. Den anderen schmeckt
Seemännische                                      ihr Drink. Wir, ein wenig erschöpft, fragen uns,
Grundfertigkeiten                                 ob sie den überhaupt verdient haben.
Alles nicht mehr nötig?                           Man muss es zugeben, der Fortschritt in der
                                                  Segeltechnik ist beachtlich. Von der Elektronik
Das hat wohl schon jeder einmal erlebt, der       wollen wir hier ganz schweigen. Es geht nur
auf herkömmliche Art zur See fährt: Es war        um das Elementare, um den Umgang mit ei-
ein schöner Segeltag, mit allerlei Arbeit zwar,   ner sehr alten Kultur, um die Handhabung von
einigen Vorsegel- und Reffmanövern, aber          Booten, die unter Nutzung des Windes fortbe-
nun steht man kurz vor dem angesteuerten          wegt werden. Dabei haben sich Fertigkeiten
Hafen. Von achtern nähert sich in einiger         herausgebildet, die überall auf der Welt ganz
Entfernung eine große Yacht mit modernem          ähnlich angewendet werden. Seeleute erkennen
Segelprofil.                                      sich, wie sie sich an Bord bewegen, eine Leine
Na, vor der wird man es wohl noch schaffen,       oder ein Segel anfassen oder ein Schiff festma-
in den Hafen zu kommen. Schnell in den Wind       chen. Auch die Begrifflichkeiten an Bord, die
und das Vorsegel runter. Dabei kommt in dem       Kommandosprache und die Orientierung von
Schwell ganz schön Wasser über, und der           Boot und Wind gleichen sich in allen Sprachen.
Vorschiffsmann wird nass. Vorsegel erst mal       Was wie gemacht werden muss, kommt durch
mit Zeisingen sichern. Dann das Großsegel.        die Praxis zu überall gleichem Ergebnis. Ein
Nochmal in den Wind. Es fällt nicht ganz von      Handwerk hat ein Endstadium gefunden. Die
alleine, man muss erst am Mast arbeiten und       Grundfertigkeiten, die dazu notwendig sind,
das Vorliek nach unten zerren, dann zunächst      erscheinen unveränderbar.
vorläufig auftuchen und sichern. Maschine         Ist es aber wirklich so? Braucht eine moderne
starten, Festmacher zurechtlegen, Fender          Segeltechnik noch die herkömmlichen Fertig-
ausbringen. In der Zwischenzeit ist die Yacht     keiten? Oder andere? Oder gar keine mehr?
von achtern gleichauf, lässt das Vorsegel flat-   Wir lehren in unserem Verein die herkömm-
tern und rollt es ein. Dann dasselbe mit dem      lichen Fertigkeiten noch beim Kuttersegeln
Großsegel, das im Mast verschwindet. Im Ha-       und in der Führerscheinausbildung. Beim
fen helfen ihr Bug- und Heckstrahlruder, um       Sportbootführerschein-See werden acht Kno-
sich berührungslos und ohne helfende Hand         ten verlangt: Achtknoten, zwei halbe Schläge,
in eine Lücke einzufädeln. Wir suchen immer       Kreuzknoten, einfacher Schotstek, doppelter
noch einen Platz, da sitzen auf der großen        Schotstek, Palstek, Webleinstek, Stopperstek.
Yacht schon längst zehn Leute im Cockpit mit      Wofür eigentlich, wenn nur noch gerollt wird?
Gläsern in den Händen. Was die wohl alle ge-      Das Setzen eines einfachen oder vernähten
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Taklings, ein Spleiß, eine Bootsmannsnaht,                wendet ihn vor lauter Angabe meist dort an, wo
ein Roringstek sind vergessene Künste. Ganz               er nicht hingehört: zum Befestigen an Ringen
zu schweigen vom Drahtspleiß, vom Bekleiden,              oder Augen.
vom Marlschlag, vom Grummet. Bei den Tra-                 Die Fähigkeit beherrschen, ein Segel ordentlich
ditionsseglern und im „Handbuch für Decks-                aufzutuchen, wozu? Es wird doch eingerollt.
leute“ von Jochen Garrn werden solche Fähig-              Die Kunst verstehen, ein Segel zu trimmen,
keiten immerhin noch bewahrt. Man könnte                  d.h. an allen drei Lieken die Spannung so
meinen, auf einer modernen Segelyacht wie                 einzustellen, dass seine Form nach Windge-
der eingangs beschriebenen sei als einziger               schwindigkeit und -einfallswinkel den größten
Knoten noch ein Webleinstek bekannt, um die               Vortrieb erzeugt, wozu? Die Einrolltechnik ver-
Fender an der Seereling zu befestigen. Doch               hindert jeden Eingriff. Bei auflandigem Wind
selbst dafür gibt es heute Kunststoffklammern.            rückwärts ablegen durch Eindampfen in die
Nicht einmal der als Gipfel der Seemannskunst             Vorspring, wozu? Es gibt doch Bug- und Heck-
viel beschworene Palstek ist mehr erforderlich,           strahlruder. Die Vorsegelschot mit einer Hilfs-
denn zum Festmachen, selbst an einem Pfahl,               leine mittels Stopperstek abfangen, um sie auf
werden die Leinen nur noch auf Slip genom-                einen anderen Holepunkt umzuscheren, wozu?
men und zurück an Bord auf eine Klampe                    Man rollt das Segel ein, führt die Schot neu
geführt. Wer eines Palsteks noch mächtig ist,             und rollt wieder aus. Ein Dinghi pullen und

 Wir Segler sind doch nie zufrieden.
 Den ganzen Winter überlegen wir doch, was man an Bord noch besser machen kann. Bei vielen
 Segelkameraden stelle ich immer wieder fest, dass das Bordfernglas nicht gerade das Beste ist. Es soll doch
 immer alles perfekt sein und da gehört das Fernglas nun einmal dazu. Am besten sogar zwei Ferngläser. Für
 den Skipper und seinen Mitsegler. Denn vier Augen sehen mehr und Sicherheit geht über alles.
 Viele haben z.B. das Steiner Commander Fernglas als Standard an Bord. Aber wenn ich diese älteren
 Ferngläser mit einem modernen ZEISS, LEICA oder Swarovski Fernglas vergleiche, auch Steiner hat
 seine Ferngläser mit neuen Vergütungen verändert. So haben diese neuen Ferngläser ein um 40% helleres
 Bild und ein größeres Sehfeld. Bringen Sie Ihr Fernglas mit zu uns in die Neanderstraße, wir prüfen dieses auf
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wriggen können, wozu? Man hat doch einen            Risiko, unter Umständen bis zur Katastrophe.
Außenborder.                                        Wem da nicht alle seemännischen Grundfer-
Lamentiert hier ein Ewiggestriger? Fast             tigkeiten zur Verfügung stehen, wer sich im
scheint es so, denn gegen den technischen           Ernstfall nicht selber helfen kann, den bestraft
Fortschritt kann man sich nicht stemmen. Im         das Leben. Ein Segel einrollen zu können,
Allgemeinen erleichtert er das Leben. Aber es       schont Kräfte, ermöglicht manchem, im Alter
geht auch vieles verloren, was Generationen         länger zu segeln, lässt begüterte Ehepaare,
geschaffen haben. An verschiedenen Schulen          die ein großes Schiff mit viel Komfort bevor-
wird die Schreibschrift bereits abgeschafft,        zugen, dieses auch alleine bedienen und hilft
da sie durch das Eintippen auf einer Tastatur       schließlich dem Vercharterer, gut zahlende,
nicht mehr benötigt wird. Auswendiglernen?          aber bequeme Kunden zu gewinnen. Darüber
Überflüssig, da alles Wissen auf Knopfdruck         werden die Erbarmungslosigkeit der Natur und
abrufbar. Kopfrechnen? Überflüssig, da jedes        auch die Anfälligkeit der Technik schon mal
mobile Endgerät über Rechnerfunktionen ver-         vergessen.
fügt. Kartenlesen? Überflüssig, da das Naviga-      Wohlgemerkt, gegen den technischen Fort-
tionsgerät den Weg vorgibt.                         schritt beim Segeln soll man sich nicht stem-
Möglich, dass die Modernen recht haben. Alt-        men. Auch das Hochsegel war schon ein Fort-
bewährte Grundfertigkeiten gehören vielleicht       schritt gegen das Gaffelsegel. Aber wenn acht
wirklich auf den Müll einer Kultur, auch wenn       von zehn Personen an Bord einer großen Yacht
es denen, die sie beherrschen, schwerfällt, das     nur noch gepflegt herumsitzen, Drinks reichen,
zuzugestehen. Und dennoch glaube ich, dass          Musik hören oder prüfen, ob ihr Smartphone
das beim Segeln anders ist. Segeln an sich          Empfang hat, dann wird die Freude am Segeln
sollte ja, folgt man dem Fortschrittsprinzip,       zweifelhaft. Dem Kenner wird dabei mulmig.
schon längst der Maschinentechnik zum Opfer         Vor allem, weil die altbewährten seemänni-
gefallen sein. Ist es aber nicht, wie jedermann     schen Grundfertigkeiten verloren gehen. Das
weiß. Es blüht und entwickelt sich. Nicht mehr      zeigt sich aber erst in kritischen Zuständen,
für Wirtschaft und Erwerb. Aber es ist für viele    die sich nicht vorstellen kann, wer sich nicht
ein Sport, eine Leidenschaft, eine Lebensart.       darauf vorbereitet hat. Sie kommen aber im-
Für manche ist es allerdings auch nur life style.   mer wieder vor.                Götz-Anders Nietsch
Aber immerhin, Segeln lebt, und zwar weiter
verbreitet als je zuvor, wenn auch anders.
Jedoch, reicht die perfekt erscheinende Tech-
nisierung aus, überkommene Fähigkeiten über
Bord zu werfen? Man bedenke, dass Segeln,
zumindest wenn es als Seefahrt ausgeführt
wird, und das beginnt bereits ab etwa 12 See-
meilen Abstand von der Küste, ein weitaus auf
sich selbst gestelltes Unterfangen ist, mit allem
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Svaoe NachrichteN 4-2015 Juli / august
SVAOe                                                                               Juli / August 2015

Peter Otto Schlichting
3.5.1939–9.5.2015

Plötzlich und für uns alle unerwartet ist Peter
Schlichting gestorben. Er wurde im engsten
Familienkreis beigesetzt.
Nicht nur als Yachteigner einer 8 m-Stahlyacht
und als Führer von Charteryachten, sondern
auch als Paddler und sogar als Extremradfah-
rer konnte man ihn bei der Ausübung seiner
Hobbys antreffen.
Peter Otto Schlichting war auch als „Knoten-             Peter Schlichting in seiner Knotenwerkstatt.
Otto“ mit einem Stand auf dem Hamburger                                        (Foto: Volker Burrlein)
Fischmarkt gut bekannt. Hunderte seiner
„Standardknoten“ finden sich als Schlüssel­       „Delphin“ in den 80-er Jahren war er fach-

        V
anhänger oder Wanddekoration bei seinen           männisch als Ingenieur und Crewmitglied
Freunden und Kunden. Sein umfangreiches           aktiv beteiligt.
Fachwissen wollte er in einem Knotenbuch          Körperliche und sportliche Leistungen gemein-
zusammenfassen und veröffentlichen. Dieses        sam mit seiner Frau waren Peter wichtig. Im
Buch mit seinen Texten und Zeichnungen ist        Jahr 2000 ließ er sich im Scoresbysund in Ost-
jetzt nicht fertig geworden. Einen von Peter      grönland vom Flugzeug absetzen und unter-
initiierten Kurs mit dem Thema Zierknoten         nahm mit einer geführten Paddlergruppe eine
konnten die Altjunioren erleben.                  230-km-Reise durch Gletschergewässer. 2003
Peter war anfangs Mitglied des BP-Segel-Clubs.    radelte er in Kanada durch das Cattle Valley,
Es war naheliegend, dass seine Kinder Katrin      2004 in den USA durch den Grand Canyon,
und Olaf dort mit dem Opti-Segeln begannen.       2007 in Neuseeland, 2011 durch das Death Val-
Zwischen dem BPSC und der SVAOe gab es            ley und 2012 durch den Yellowstone Park. Hier
gute Verbindungen. So entwickelte sich eine       erreichte er die Grenzen seiner körperlichen
Kooperation beider Vereine beim Optitraining.     Leistungsfähigkeit. Über die großen Reisen mit
Als das Segeln der Schlichting-Kinder im          dem Paddelboot und dem Fahrrad berichteten
Opti altersbedingt zu Ende ging, wurde Pe-        seine Frau und er mit bunten Bildern im Kreis
ter im Jahre 1998 SVAOe-Mitglied. Als gern        der Altjunioren.
gesehene Mitsegler waren seine Frau Astrid        Peter war mit seinen Lebensplanungen noch
und er anschließend nicht nur auf Charter-,       lange nicht am Ende. Seine Charterreise 2015
sondern auch auf SVAOe-Yachten anzutreffen.       ist nun ausgefallen. Wir werden ihn und sein
Bei Veranstaltungen der SVAOe-Modellsegler        freundliches Wesen sehr vermissen. Unsere An-
nahm er gerne mit seiner 1m-Yacht „Concept“       teilnahme gilt seiner Frau Astrid und seinen­
teil. Auch an der Erhaltung unserer Torfmutte     Kindern.                         Volker Burrlein

                                                                                                    7
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                                       Einladung
                      zum Absegeln der SVAOe
                             Sonnabend, 3.   Oktober 2015
              Unser Absegeln geht auch in diesem Jahr wieder nach Glückstadt.

                    Zu einem gemeinsamen Abendessen treffen wir uns im

                                        „Sunset“
                             Am Hafen 53, 25348 Glückstadt
                                ehemals De Molenkieker

                                      ab 18:30     Uhr
                    gibt es dort ein umfangreiches Grillbuffet für € 15,90.

        Essensteilnehmer melden sich bitte im Büro der SVAOe bis zum 25.9.15 an.

                     Die Speisen und Getränke werden im Lokal bezahlt.

                          Gezeiten: Sonnabend, 3. Oktober 2015
                                HW Hamburg: 08:53 Uhr
                                NW Glückstadt: 14:24 Uhr

        Wer nicht mit einem Schiff anreist, kann mit dem Auto oder der Bahn kommen.

                            Gezeiten: Sonntag, 4. Oktober 2015
                                NW Glückstadt: 15:02 Uhr
                                HW Hamburg: 22:01 Uhr

           Wir hoffen auf schönes Wetter und freuen uns über eine rege Beteiligung.
                                       Ihr Festausschuss

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Herzliche Glückwünsche!                           14.09.   Gerhard Wolf                   85 Jahre
                                                  15.09.   Jan-Peter Behnke               70 Jahre
Unsere Grüße und Glückwünsche gehen an            17.09.   Jan Howindt                    60 Jahre
alle diejenigen Mitglieder, die im Herbst ihren   20.09.   Günter Nölting                 65 Jahre
Geburtstag feiern können. Besondere Grüße         22.09.   Jochen Hamann                  80 Jahre
gehen an diejenigen, die einen runden Geburts-    22.09.   Kay Louwien                    50 Jahre
tag haben. Wir wünschen allen ein gesundes        23.09.   Manfred Jacob                  60 Jahre
neues Lebens- und Segeljahr.                      24.09.   Thomas Gibson                  50 Jahre
                                                  25.09.   Axel zu Putlitz-Lürmann        50 Jahre
Geburtstage September/Oktober 2015                25.09.   Ingke Ketels                   50 Jahre
03.09. Christian Stamp        30 Jahre            01.10.   Karl-Heinz Eichholz            70 Jahre
05.09. Ada Haas               20 Jahre            01.10.   Uwe Szczesny                   70 Jahre
07.09. John Carsten Heuer     65 Jahre            01.10.   Annabelle Spiekermann          20 Jahre
10.09. Keike Mendt            40 Jahre            04.10.   Andreas Völker                 70 Jahre
10.09. Martha Dingeldein      10 Jahre            05.10.   Johannes Kröger                30 Jahre
11.09. Sünje Nommensen        20 Jahre            07.10.   Herbert Zielke                 75 Jahre
13.09. Günther Zindel         90 Jahre            09.10.   Udo Störmer                    85 Jahre

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  RZ-SVAOe-Nachrichten-125x84-WHV.indd 2                                       22.08.2013 14:08:00
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11.10.   Johannes Niclassen      50 Jahre
12.10.   Godber von Bernstorff   60 Jahre
13.10.   Hans-Otto Noack         85 Jahre             Sie
14.10.   Walter Günther          65 Jahre
17.10.   Reinhard Becker         65 Jahre
                                             zeichnen oder malen
20.10.   Jannes Zwirner          20 Jahre           gerne?
29.10.   Werner Trapp            70 Jahre
30.10.   Heiner Schiemann        75 Jahre
                                            Dann schicken Sie doch mal ein paar
                                            Bilder oder Skizzen von Ihrer Segel-
                                            tour, von Stimmungen, von Regatten,
                                            von Häfen, die Sie besucht haben, von
                                            Ihren Kindern oder sich selbst an Bord
                                            oder was Ihnen gerade aus der Feder
                                            geflossen ist und Ihre Vereinsfreunde
                                            interessieren könnte. Wir wissen, dass
                                            es etliche begabte Laien und Fachleute
                                            unter Ihnen gibt. Einen Abdruck in den
                                            SVAOe-Nachrichten können wir zwar
                                            nicht zusagen, aber es wäre für alle
                                            schön, wenn das Titelbild aus eigenen
                                            Reihen kommt. Also, lassen Sie Ihren
                                            künstlerischen Ideen freien Lauf und
                                            lassen Sie uns daran teilhaben!
                                            Schicken Sie eine gute Kopie an
                                            nachrichtenblatt@svaoe.de
                                            und wir alle freuen uns darüber.

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Die Glückstadt Wettfahrten 2015                   ab. Sie scheuten sich auch nicht, gegen die
Ein Stimmungsbericht                              Tide bei Hochwasser über die Kilometer-
von der „Fun“, F G 864                            stacks an der Nord zu segeln. Am Ende ent-
                                                  schieden nur 17 Sekunden in Happytown für
Wer in diesem windigen Frühjahr als will-         „Frida“. Auch dieser Jolle sieht man ihre 60
kommene Trainingsmöglichkeiten die Elbe-          Jahre nicht an; sie wirkt heute wie gerade
Auftakt-Regatta oder die SCU-Regatta noch         abgeliefert von A&R.
ausgelassen hatte, wurde am Wochenende            Das Nachsehen in dieser Yardstick-Gruppe
des 16. und 17. Mai unvermittelt bis an seine     (12 Starter) hatten die kleinen Kielboote, weil
Grenzen gefordert.                                alle Schwertboote inkl. der 20er und 30er Jol-
Fast regelhaft entwickelt sich diese Veranstal-   lenkreuzer in den heftigen Böen von SW 6 bis
tung in bestimmten Jahren zu einem echten         7 – egal ob mit oder auch ohne Spi – ins Glei-
Härtetest – einem recht unangenehmen, be-         ten kamen. Was da in einer Gewitterflage auf
sonders für Schwertboote. Zu einem Strei-         uns bei Stadersand hernieder prasselte waren
chen des Starts für diese Gruppen kam es          Regentropfen, so dicht wie durch die Luft
jedoch diesmal nicht: Etliche Jollen – vom        geschaufelte Pfennigstücke – oder waren sie
FD bis zum 505er, fünf H-Jollen und zwei Jol-     kurz zuvor noch Hagelkörner? Unser Folke
lenkreuzer – waren über zu viele Yardstick-       lag so platt, dass sogar der Windex dem Wind
Gruppen verteilt. Es hätte die angetretene        zu viel Widerstand bot und er davon flog.
Flotte zahlenmäßig auch noch weiter dezi-         „Swift“, gesteuert von Andreas Gustafsson
miert, trotz allen Bemühens der Veranstal-        (SVAOe) hatte die erste Wettfahrt in Gruppe
ter HSC und NRV um mehr Resonanz beim             II vor „Ballerina 2“, Berend Beilken (SVAOe),
regattasegelnden Elbe-Publikum. Man jagte         für sich entschieden. Eine gute Ausgangspo-
sogar einige Alstersegler auf die ungewohn-       sition. Der Nasenstüber kam auf der Rück-
te Bahn. Gegenüber 2014 war die Meldezahl         fahrt, vielleicht 2 Minuten vor dem Ziel in
leider um 20 Schiffe geschrumpft!                 Wedel. Unerwartet halste das Großsegel,
Für die Kleinen aus Start 1 war die kurze         darauf schoss das Boot in die Sonne. Kaum
Bahn von Osten ins Kartoffelloch nur ein          und mit Mühe zurück auf Kurs gebracht, pas-
leichtes Trostpflaster, denn ganz ohne Hole-      sierte 30 Sekunden später dasselbe nochmal,
schlag war auch dort das Zielboot „Courta-        nur noch heftiger mit einer Kursänderung
ge“ kaum zu packen. Die H-Jollen wussten          um 130 Grad gen Nord. Der wild schlagende
genau, warum eine 3er Besatzung unbedingt         Spinnaker war nicht mehr zu bändigen; die
erforderlich ist. Unter den 5 H-Jollen kam        allerletzte Rettung war, ihn zu bergen. Die
es zu einer Erneuerung des Duells Peter           letzte Minute musste „Swift“ ganz ohne Vor-
Hauschildt, SVAOe, (H-300 „Herzjung“) und         segel ablaufen. Obwohl eine kritische Minute
Daniel Baum (H-141 „Frida“). Diese beiden         am Ende in der Abrechnung fehlte, rettete
setzten sich jeweils sofort von unserer zusam-    „Swift“ doch noch den Gesamtsieg vor „Bal-
mengewürfelten großen Yardstick-Gruppe 1          lerina 2“ mit ihren zwei 2. Plätzen.
                                                                                                11
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Dazu kann man eine Anmerkung machen:                „Offshore Special Regulations“ der ISAF (In-
Maximalspinnaker können ein Boot bei viel           ternational Sailing Federation) und leider nicht
Wind zum Sonnenschuss zwingen. Flachere,            ein reich bebildertes Taschenbuch. In diesem
kleinere Spinnaker sind da schon mal ange-          Jahr wurde der schon seit einiger Zeit vor-
bracht. Aber nicht jeder hat sie an Bord. Bei       liegende englische Originaltext vom DSV ins
windgesteuerten Modellbooten der Vergan-            Deutsche übersetzt und sollte beim diesjähri-
genheit hatten manche Boote bis zu einem            gen Edinburgh-Race vollständig und unnach-
Dutzend im Gepäck.                                  giebig umgesetzt werden. Leider ist die Über-
                                    Klaus Pollähn   setzung so mies, dass alle Informationen doch
                                                    wieder aus dem Originaltext gefiltert werden
                                                    müssen. Aus diesem Grund hatten sich Manu-
                                                    ela Wurthmann (RVE), Ralph Rainsborough
Edinburgh 2015                                      und Dörte Stryi von „Havkarlen“, Tobias Haas
Warum tut Ihr Euch das an?                          von „Rote Zora von Amsterdam“, Carsten Kö-
Vier Versuche der Erklärung.                        berlin (ASC) von „Frigg“, Mark-Anton Wilke,
                                                    Gerrit Rampendahl von „Tamam“ und Marcus
Erstens: Reisen bildet.                             Boehlich (alle SVAOe) bereits im Februar im
Das geht ja schon lange vor der Reise los. Zu-      Clubhaus getroffen, um gemeinsam den Text
nächst muss ein Reiseführer gelesen werden.         durchzugehen und eventuell auftretende Fra-
Im Falle des Hochseeseglers ist es die Bibel        gen zu diskutieren. Die Fallstricke des neuen

Mark-Anton und die wilde Nordsee.

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                                                    können nun Bordapotheken sinnvoll ausrüs-
                                                    ten, wiederbeleben, Medico-Gespräche führen,
                                                    zentrale Zugänge (Kanüle) legen und Platz-
                                                    wunden inkl. lokaler Betäubung nähen.

                                                    Zweitens: Die Schotten sind ja so nett.
                                                    Nachdem wir im Firth of Forth drei Stunden in
                                                    totaler Flaute gelegen hatten, setzte sich zum
                                                    Abend eine leichte Brise aus NW durch und wir
                                                    konnten die mittlerweile gegenan laufende Tide
                                                    mit der G1 wunderbar auskreuzen. Unser Ziel-
                                                    durchgang nach vier Tagen und neun Stunden so
                                                    gegen viertel nach zwei Uhr war ein grandioser
                                                    Abschluss einer ereignisreichen Segelreise. Die
                                                    benötigte Zeit war dabei völlig nebensächlich.
                                                    Beim Anlegen waren Rear Commodore Patrick
Bootsmannsnaht bei Fleischwunden.                   Carnie vom Royal Fourth Yacht Club und seine
(Das Fleisch ist übungshalber ein Huhn.)            Frau zur Stelle und hießen uns willkommen.
                                                    „Da ist das Clubhaus, so und so ist der Code,
Textes wurden identifiziert und konnten über-       kommt erst mal an, nehmt einen Drink, da sind
wiegend durch den Einsatz größerer Geld-            die Duschen, wir warten im Club mit einem
mengen abgearbeitet werden. So mussten die          Bier auf Euch…“ Um 3:30 Uhr trafen wir frisch
Sturmvorsegel zu mindestens 50 % hochsicht-         geduscht dort ein, und tatsächlich, Patrick und
bar (orange), die Relingsdurchzüge aus Niro
(nicht mehr aus Dyneema), die Rettungsinsel
in einem festen Container und nicht in einer
Tasche verstaut sein (es sei denn, sie wird jähr-
lich gewartet), usw., usw.…
Etwas mehr Einsatz forderte der Passus, dass
mindestens ein Crewmitglied an einem von
der ISAF zertifizierten „Medizin an Bord“-
Kurs teilgenommen haben muss. Also wurde
noch mal schnell ein entsprechender Kurs ge-
bucht und Anfang Mai im neuen Clubhaus des
NRV besucht. Der durchführende Veranstalter
konnte Jens Kohfahl als Dozenten gewinnen,
der diese zwei Tage zu einer sehr informativen
Veranstaltung gemacht hat. Alle Teilnehmer                 Isle of May am Eingang zum Firth of Forth.

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Sonnenaufgang auf der Nordsee, wenig Verkehr.

Frau waren noch da, und es wurde ein richtig       wieder erwähnt hat, dass sie Schottin sei und
netter Morgen.                                     das Ganze mit diesem hinreißenden Akzent.
Das Frühstück war für 7:00 Uhr angesetzt.          Rechtzeitig zur Scottish Night waren wir wieder
Hart, aber nicht unmöglich, da wir ja noch im      in Edinburgh, deren Beginn durch eine zwölf
Wachrhythmus waren. Hart war allerdings, was       Mann (und Frau) starke Dudelsackpfeifer-Band
zum Frühstück gereicht wurde. Zusätzlich zu        angekündigt wurde. Wieder gab es Leckeres vom
den ohnehin in Großbritannien üblichen Baked       Grill, gute Gespräche, reichlich Bier und, wer
Beans, Sausages und Spiegelei gab es das in        wollte, auch Whisky bis zum frühen Morgen.
Schottland übliche Haggis in zwei Varianten.
Für uns natürlich kein Problem, weil wir, ja wie   Drittens: Der Weg ist das Ziel.
gesagt, noch im Wachrhythmus waren.                Wir hatten „Tamam“ gut vorbereitet, und nach-
Ach ja, das Ganze wurde natürlich auf der Ter-     dem wir vor zwei Jahren mit fast derselben
rasse bei steifem Wind und 15°C gereicht. Die      Crew nördlich der Doggerbank umkehren
Schotten sind einfach härter.                      mussten, waren wir uns auch im Klaren darü-
Um 8:00 Uhr startete die Bustour in die High-      ber, was uns erwarten würde.
lands mit Besichtigung einer Whisky Destillery     Wir, das waren Werner Haier, Nic Lefel, Bernd
und dem sehr sehenswerten Schloss/Burg von         Petric, Thomas Schaper, Mark-Anton Wilke
Queen Mary. Was die Tour aber wirklich nach-       und ich (Gerrit Rampendahl) als Skipper.
haltig ins Gedächtnis eingeprägt hat, waren die    Eigentlich ist es ja nicht schwierig, nach Edin-
kurzweiligen Geschichten der netten Reisefüh-      burgh zu finden. Es geht von Helgoland bis
rerin, die nicht einmal absichtlich, aber immer    Bass Rock knapp 400 sm Richtung WNW. Auf
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der Strecke liegt außer Windparks, Bohrinseln,    es dann etwas anders. In der Nacht frischte
deren Versorgern und einigen Messstationen        es weiter auf, so dass wir von der G3 auf die
eigentlich nichts im Weg. Und genau das ist       Stagfock wechseln mussten. Ohne Groß war
dann auch das Problem. Meeno Schrader hatte       das nur vor dem Wind unter Top und Takel
beim Skipper-Meeting davon gesprochen, dass       (immerhin mit 5 kn) laufend möglich. Danach
alles an Wetter dabei sein würde. Moderate,       lief „Tamam“ leider kaum noch Höhe und auch
zunächst nördliche Winde, Flaute, auf West        nicht mehr sehr schnell. Umzudrehen oder auf-
drehende, auf bis 35 kn zunehmende Winde,         zugeben und nach Newcastle zu gehen, war in
und die Temperaturen würden nachts bis auf        dieser Situation aber keine Option. Die Stim-
8°C fallen; Regen sei nicht geplant. Um es vor-   mung war nach wie vor gut, Strom, Wasser
weg zu nehmen, er hatte Recht bis auf den         und Proviant reichlich vorhanden. Und obwohl
massiven Hagelschauer kurz vor der Einfahrt       wir natürlich wussten, dass wir nichts mehr
in den Firth of Forth.                            gewinnen konnten, blieben wir im Regatta-
Aufgrund des angekündigten Wetters haben          modus. Wir sind allerdings trotz Ausbleibens
wir uns dann auch entschieden, zunächst auf       des erhofften Winddrehers auf Steuerbordbug
Backbordbug in Richtung Englische Küste zu        geblieben, auch wenn das bedeutete, erstmal
segeln, was bedeutete, dass wir angepeilt hat-    an Edinburgh vorbei zu segeln, denn so ganz
ten, westlich der Doggerbank zu bleiben, um       ohne Spuren ist die stürmische Nacht nicht am
dann bei den zu erwartenden starken, auf West     Schiff vorbeigegangen. Eine der an Steuerbord
drehenden Winden nach Möglichkeit etwas in        befindlichen Kojen hatte erhebliche Mengen
der Landabdeckung zu segeln. Der Plan ging        Wassers aufgenommen, und so musste ich
zunächst auch gut auf. Wir kamen gut voran        mir für den Rest der Reise mit Thomas die
und haben zwischenzeitlich an 8. oder 9. Stelle   Koje teilen. Am nächsten Tag flaute der Wind
gelegen.

Viertens: Weil es geht.
Am dritten. Abend wurde der Wind, wie ange-
kündigt mehr, so dass wir das 2. Reff einbinden
wollten, um danach von der G3 auf die Fock 1
zu wechseln. Leider brach beim Reffen plötz-
lich der Großfallschäkel. Das war zunächst kein
größeres Problem, da „Tamam“ auch sehr gut
und einigermaßen hoch nur unter G3 segelt.
Da sich das Fall durch den starken Seegang am
Backstag verfangen hatte, wollten wir erstmal
so weiterfahren, um bei Tagesanbruch, wenn
sich das Wetter etwas beruhigt hat, in den Mast
zu gehen und das Fall zu bergen. Leider kam            Gerrit steuert bei kräftigem Wind in den Firth.

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                                                   Premiere
                                                   des „neuen“ Blauen Bandes
                                                   der Unterelbe war ein Erfolg!

                                                   Drei Vereine, SCU, SVAOe und SVC haben
                                                   sich zusammengetan, um eine „neue“ Regatta
                                                   auf der Elbe zu veranstalten.
                                                   Nun werden einige meinen, dass es das „Blaue
                                                   Band“ doch schon seit Urzeiten gibt, aber die-
                                                   ses „neue“ Blaue Band hat nichts mit dem „al-
                                                   ten“ Blauen Band zu tun. Aufmerksame Leser
                                                   werden dies schon am Namen der Regatta
Die Mannschaft morgens um 4 Uhr im Royal
                                                   feststellen, denn das „alte“ Blaue Band heißt
Forth Yacht Club. (v.l. Mark-Anton Wilke,
                                                   „das Blaue Band der Niederelbe“, veranstaltet
Gerrit Rampendahl (Skipper), Werner Haier,
                                                   von der Segler-Vereinigung Niederelbe, das
Nic Lefel, Bernd Petrick, Thomas Schaper).
                                                   „neue“ Blaue Band heißt „das Blaue Band der
(Alle Fotos: Rampendahl)
                                                   Unterelbe“ als Reminiszenz an den Segel-Club
                                                   Unterelbe, der den Wettfahrtleiter stellt. Das
tatsächlich etwas ab, so dass die Schiffsbewe-     „alte Blaue Band“ ist 2011 zuletzt ausgetra-
gungen ruhiger wurden. Leider rutschte das         gen worden und ist seitdem wegen zu geringer
Fall nun ganz in den Masttopp und durch den        Meldungen immer wieder ausgefallen oder wie
fehlenden Schäkel durch die Rolle und tauchte      2015 gar nicht erst ausgeschrieben worden. Of-
dann gänzlich an Deck wieder auf. Wir haben        fenbar war das Konzept nicht mehr up-to-date,
dann wieder über die G3 auf die G1 gewechselt.     was einerseits an den in den letzten 70 Jah-
Später, als der Wind dann doch noch drehte,        ren stärker gewordenen Strömungsgeschwin-
konnten wir noch ausprobieren, wie sich ohne       digkeiten auf der Elbe liegt, die es kleineren
Groß eine Spihalse fährt.                          Booten nahezu unmöglich macht, in einer
Dann waren wir auch schon im Firth, die Flaute     Tide von Wedel nach Cuxhaven zu kommen,
brach über uns herein, und die Abflugzeiten der    andererseits den veränderten Wünschen von
ersten Heimflüge kamen immer näher. Der Zeit-      Regattaseglern an eine Regatta. Offenbar hat
punkt war gekommen, an dem ich tatsächlich         heute niemand mehr Lust, ewig auf der Stelle
das erste Mal über Aufgabe nachdachte. Nur         gegen die Tide zu segeln oder gar zu ankern,
gut, dass mich meine Crew davon abgebracht         bis die Ebbeströmung wieder einsetzt und auch
hat. Bei der möchte ich mich an dieser Stelle,     den Langsamsten nach Cuxhaven spült. Heute
natürlich nicht nur dafür, besonders bedanken.     ist Spaß gefragt. Das kann man gut oder blöd
Mein größter Dank aber gilt wieder Peter Zösch,    finden, Fakt ist, dass man heute eine Regatta
der uns „Tamam“ so großzügig zur Verfügung         so machen muss, dass der Spaß nicht zu kurz
gestellt hat.                  Gerrit Rampendahl   kommt. Das „neue Blaue Band der Unterelbe“
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hatte daher zum Ziel, dass einerseits die Seg-
ler ausreichend Zeit zum Klönen haben soll-
ten und andererseits die Sache für die Vereine
nicht zu teuer werden sollte. Diese Anforderun-
gen wurden durch die Aufteilung der Strecke             Ihr Vorteil …
von Wedel über Glückstadt nach Cuxhaven
erreicht, andererseits durch die Kooperation
der Vereine. Die aktiven Funktionäre bestan-
den im Wesentlichen aus einem Subteam der                            ... beim Spezialisten für
Nordseewoche, und durch die Teilnahme der                            Yachtversicherungen zu sein!
                                                                     Verständlich, fair und
Segler-Vereinigung Cuxhaven musste nicht                             transparent. Mehr als 80.000
der ganze Tross mit nach Cuxhaven und dort                           Eigner vertrauen uns bereits.

Hotelkosten produzieren. Kosten konnten
auch dadurch gespart werden, indem einige
                                                                     ... wirklich verstanden zu
Funktionäre(innen) auf Yachten der Teilneh-                          werden!
mer übernachtet haben. Herzlichen Dank an                            Persönliche Beratung durch
                                                                     Versicherungsexperten aus
die Crews für die freundliche Aufnahme! So-                          der Wassersportbranche.
weit zum Konzept.
Die Regatta 2015 stand unter einem ganz be-
sonders guten Stern: Am Freitagabend wurde                           ... finanziell auf der sicheren
                                                                     Seite zu sein!
pünktlich um 18:00 Uhr von der Mole in We-                           Jederzeit Gewissheit, welchen
del aus gestartet (eine südliche Startbegren-                        Wert Sie im Fall eines
                                                                     Totalverlusts erhalten.
zung wurde aus Kostengründen eingespart),
und von 25 gemeldeten Booten machten sich
24 bei angenehmen Temperaturen und Son-                              ... im Notfall niemals allein
nenschein auf den Weg nach Glückstadt. Der                           zu sein!
                                                                     Wir sind da. Unsere
Wind war mäßig und flaute immer weiter ab, so                        Schadenexperten erreichen
dass sich der Wettfahrtleiter Charly Babinski                        Sie rund um die Uhr.
(SCU) entschloss, bei Tonne 100 ein Ziel zu
machen. Der DWD hatte eine Unwetterwar-
nung herausgegeben, und am nordwestlichen
Horizont drohte bereits eine schwarze Wand.
Das Gewitter kam dann allerdings erst in der
Nacht, so dass die Teilnehmer bei Grill und
Bier im Sunset (ex Molenkieker) einen kari-       Deutschland · Großbritannien · Monaco · Dänemark
                                                  Österreich · Spanien · Schweden · USA · Australien
bischen Abend genießen durften, den sie auch
                                                                  pantaenius.de
ausgiebig genossen haben. Gewinnerin dieser
Teilstrecke und damit des „Blau-Gelben Ban-
                                                                                                       17
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30er Jollenkreuzer B207 von Jörn Dietel (ASC) Gesamtsieger Blaues Band. (Foto: Nine Feldstein)

des der Unterelbe“ war Manuela Wurthmann               im Wasser liegender Antenne zu funken! An-
(RVE) mit der „Christel“.                              sonsten blieb diese Teilstrecke von Ungemach
Am nächsten Morgen ging es bereits bei Stau-           verschont, und schon gegen 11:30 Uhr ging der
wasser um 7:00 Uhr weiter nach Cuxhaven.               letzte Teilnehmer über die von der SVC gema-
Das Wetter hatte auf bedeckt umgeschaltet, der         nagte Ziellinie. Eine Yacht hatte aufgegeben,
Wind gestattete zuerst einen Anlieger, und spä-        zwei weitere mussten disqualifiziert werden,
ter musste bei frischen 4–5 gekreuzt werden.           weil sie eine Bahnmarke nicht genommen hat-
Für „Ballerina II“ von Berend Beilken (SVAOe)          ten. Die Wettfahrtleitung hatte auf der anderen
war der Seegang offenbar unzuträglich, denn            Elbseite versteckt gelegen und alles beobach-
sie schüttelte ihr Rigg am Medemgrund ab.              tet. Jörg-Michael Satz (BSC) mit „Astarea“ hat-
Zwei Begleitschlauchboote waren schnell zur            te die Bahnmarke anfänglich ebenfalls nicht
Stelle, so dass der Havarist samt Rigg aus dem         genommen, fuhr aber gegen die Tide zurück
Fahrwasser gezogen werden konnte, um dort,             um diese dann doch noch korrekt zu nehmen.
weil das Rigg nicht an Deck zu bekommen war,           Dafür wurde „Astarea“ als schnellstes Schiff
eben dieses gekennzeichnet durch eine Leine            nach berechneter Zeit mit dem „Weiß- Roten
mit Fender, auf den Grund der Elbe zu schi-            Band der Unterelbe“ belohnt, welches vom Vor-
cken. Bemerkenswert die Ruhe, mit der die              sitzenden der SVC, Dr. Jan Bühner, in Cuxha-
Crew zu Werke ging, bemerkenswert aber auch            ven übergeben wurde. Der Chronist hatte nach
der von Berend berichtete Versuch, mit bereits         der am frühen Nachmittag durchgeführten
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Preisverleihung frei und konnte sich in Ruhe 18:30 am Sonntag beendet war. Die letzte Teil-
der Räucherfischplatte und dem Trunk auf der strecke und damit das „Schwarz-Gelbe Band
„Pax“ hingeben.                                 der Unterelbe“ gewann Jörn Dietel (ASC) mit
Dies war vor allem dadurch möglich, dass am dem 30er Jollenkreuzer „B207“. Nachdem er
nächsten Tag ausgeschlafen werden konnte, auf der ersten Teilstrecke Vierter und auf der
was nicht nur für den Chronisten bitter nötig zweiten Teilstrecke Zweiter war, ist er mit ei-
war. Um 13:00 Uhr erfolgte der Start vor der ner Gesamtpunktzahl von 9 vor „Christel“ und
Medem Reede von einem Kutter der SVC aus „Astarea“ auch Gewinner des Blauen Bandes
durch die Mannschaft der SVC, unterstützt der Unterelbe 2015. Herzlichen Glückwunsch!
vom Wettfahrtleiter und dem Chronisten. Bei Zur Preisverleihung beim Yachthafenfest wird
frischem Wind und Sonnenschein zischten die gesondert eingeladen werden. Rückblickend
Yachten über die Linie, was viele Anwesende scheint das Konzept aufgegangen zu sein,
begeistert hat. Der Kurs war auch diesmal mit inwieweit es am Wetter lag, müssen spätere
einigen Bahnmarken durchseucht, die Wett- Jahre zeigen. Mein Dank geht an die Sponso-
fahrtleitung legte sich jedoch auffällig in die ren, Watski, Elbesegel und Elephant Gin, das
Nähe, so dass alle Teilnehmer den richtigen Team der Wettfahrtleitung und an die Teilneh-
Kurs fanden. Bedingt durch den frischen Wind mer, die sich der Berufsschifffahrt gegenüber
aus der richtigen Richtung (nur an der Rhin- besonnen gezeigt haben und es so auch keine
platte mussten die Spinnaker oder Gennaker Diskussionen mit Revierzentrale oder Wasser-
kurz weggenommen werden) war „Finesse“ mit schutzpolizei gab.
Mathias Haufe (NRV) bereits nach 3 Stunden Ein Teilnehmer merkte an, dass Blaue Bänder
und 58 Minuten im Ziel vor Wedel, wo das Ziel- traditionell nach gesegelter Zeit und nicht nach
team der SVAOe schon wartete. Der letzte war berechneter Zeit vergeben werden. Mit dieser
nach 5 Stunden und 22 Minuten im Ziel, so Tradition haben wir gebrochen.
 M933_BB_AZ SVAOe 2013/14_Layout 1 03.04.13 11:04 Seite 1
dass das erste „Blaue Band der Unterelbe“ um                                   Marcus J. Boehlich

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Rupenhorn Regatta 2015                          Treppchen: 1. „Henk“ (Frank Schönfeld), 2.
Die „Juelssand“-Crew berichtet                  „JJOne“ (Daniel Frost), 3. „Vitesse“ (Manfred
                                                König). Die Ergebnisliste ist unter http://www.
Das Wochenende 30./31. Mai 2015 verbrach-       kar-berlin.de/regatta/rupenhornregatta.html
ten wir auf dem Wannsee bei der Rupenhorn-      zu finden.
Regatta für Kielboote und Jollenkreuzer         Es war eine sehr schöne Veranstaltung mit
nach Yardstick sowie für J24 und J80.           bestem Essen, Frühstücksbuffet, Schlafmög-
Bei knackigem Wind am Samstag und stark         lichkeiten vor Ort und sehr guter Stimmung!
böigen Bedingungen an beiden Tagen wur-         Ein schönes Video der Veranstalter.findet man
den sechs Wettfahrten gesegelt. Nach zwei       unter https://www.youtube.com/watch?v=c0w
sonnigen Tagen mit gemischten Ergebnissen       OriSWdGA&feature=youtube
wurden wir insgesamt 7. von 16 Startern, ge-    Als nächstes steht die Europameisterschaft der
folgt von der „Luv“ auf dem 12. Platz. Einen    J24 in Le Crouesty am Atlantik vor der Tür. Wir
herzlichen Glückwunsch an die Sieger auf dem    werden euch von dort berichten!

J24-Europameisterschaft in Le Crouesty an der
französischen Atlantikküste
Die Damenmannschaft der „Juelssand“ berichtet

Die Anreise                                     Tag 1
Nach 18 Stunden Fahrt sind wir am Sonn-         Start der Europameisterschaft! Heute wur-
abend, 6.6.2015, im sonnigen, warmen Le         de um 10 Uhr das Practice Race auf dem
Crouesty angekommen. Schnell haben wir          Wasser angeschossen. Mit einem guten
das Boot durch die Vermessung gebracht          Start und einer schnellen Kreuz haben wir
und ins Wasser gekrant. Danach ging es zum      uns gut im vorderen Feld gehalten. Das war
Strand, und ehe wir uns versahen, waren wir     leider nur die Generalprobe. Danach sind
im Atlantik baden. Den Abend haben wir ge-      wir drei Rennen bei starkem, konstantem
mütlich mit einem Aperitif ausklingen lassen.   Wind gesegelt. Mit zwei recht guten Platzie-
Am Sonntag, nach einem sehr leckeren Früh-      rungen sind wir soweit zufrieden. Luft nach
stück, legten wir zwei Segeleinheiten ein, um   oben ist auf jeden Fall noch! Jetzt gehen wir
das Revier zu erkunden und uns mit anderen      zur Abendveranstaltung, wo wir mit einem
Mitstreitern zu vergleichen. Abends wurde       Schiff raus fahren werden, um den Sun Set
die Europameisterschaft bei einem Buffet        live und in Farbe bei einem Cocktail mit
und französischem Wein eröffnet.                zu erleben.
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             Die Mannschaft der „Juelssand“ (v.l. Ragna, Janne, Laura, Caren, Lisa). (Foto: Venita Damm)

Tag 2                                                langem Warten wurde um 16 Uhr endlich be-
Neptun schickte uns auch heute viel Wind mit         kannt gegeben, dass noch eine Wettfahrt gese-
bis zu 28 kn in der Spitze und Sonnenschein.         gelt werden würde. Bis dahin verbrachten wir
Pünktlich um 10 h wurde das erste Rennen             die Zeit mit Reparaturen, einem Spaziergang
gestartet. Leider ist uns auf der zweiten Kreuz      an der felsigen Küste und einem Power-Nap.
der Schäkel vom Fockfall geplatzt, so dass wir       Zunächst sah es so aus als hätte der Wind ab-
die Wettfahrt aufgeben mussten. Die zweite           genommen. Doch dem war nicht so! Mit der
Wettfahrt verlief leider auch nicht so glück-        „Tinto“ testeten wir die Kreuzseiten und wa-
lich. In der letzten Wettfahrt hatten wir einen      ren so gut vorbereitet für das Rennen. Nach
guten Start mit freiem Wind, und wir fuhren          dem Start drehte der Wind leider nach rechts,
höher als alle um uns herum. Trotz der guten         und wir erwischten die falsche Seite. Auf den
Höhe wurden wir durch die starken Böen so            Down-Wind Kursen arbeiteten wir uns immer
auf die Seite gedrückt, dass wir mehr seitlich       wieder ein paar Plätze nach vorne, doch letzt-
als vorwärts fuhren. Jetzt wird erst mal repa-       lich blieb unser Ergebnis verbesserungswürdig.
riert, dann gebadet und später gibt es „Vin et       Der Abend endete in netter Runde mit einem
fromage“ im Regattazelt.                             leckeren Abendessen bei der „Henk“.

Tag 3                                                Tag 4
Mit einer Startverschiebung starteten wir in         Anders als die letzten Tage war es heute Morgen
den Tag! Der Grund dafür war eine Sturmwar-          bewölkt und kaum ein Windhauch zu spüren.
nung vom französischen Wetterdienst. Nach            Anscheinend hatte der Wind sich in den letzten
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Tagen leer gepustet. Wir machten unser Boot           Travemünder Woche 2015
abfahrtbereit und fuhren raus zum Segelrevier.        Die „Juelssand“-Frauenmannschaft
Wenig Welle und schwacher Wind erwarteten             berichtet
uns auf dem Wasser. Wir segelten uns ein und
verglichen unseren Speed und unsere Höhe mit          Am Wochenende 25./26.Juli stand bei uns
den anderen Booten – es sah sehr gut aus! Der         die Travemünder Woche auf dem Regatta-
erste Startschuss fiel pünktlich um 10 Uhr mit        kalender. In diesem Rahmen fand die Ger-
der Black Flag. Doch der Wind drehte immer            man Open (Deutsche Meisterschaft der J24)
mehr – die Startverschiebungsflagge wurde             statt und begann deswegen auch schon am
gesetzt. Leider flaute der Wind immer weiter          Freitag.
ab, sodass um 13:30 Uhr das Warten auf dem            Der Start war auf 11:00 Uhr angesetzt. Da-
Wasser ein Ende hatte. Heute Abend freuen wir         her klingelte der Wecker sehr früh. Das Boot
uns auf ein Abschluss-Dinner, Siegerehrung            musste noch gekrant und wir gewogen wer-
und Abschlussfeierei!                                 den. Logistisch nicht ganz einfach, da unsere
Die Ergebnisse der J24-Europameisterschaft            Liegeplätze und der Zeltplatz sich auf dem
kann man nachlesen unter http://media.wix.            Priwall befanden und das Regattabüro leider
com/ugd/ed743e_d0948511ed2f490e959fbcf-               nicht.
be0e5ec75.pdf

Stimmung bei der Travemünder Woche: „Passat“ über die Toppen geflaggt. (Foto: „Juelssand“-Crew)

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Als wir dann tatsächlich alles geschafft hatten      Otterndorf 2015 –
und pünktlich zur Regattabahn hätten segeln          wieder eine gelungene
können, erfuhren wir von der Startverschie-          Veranstaltung
bung in Folge der widrigen Windverhältnisse.         Großartiges Segeln, schöner Hafen,
Flaute macht nicht schnell.                          herrliches Fest
Nach ein wenig Wartezeit bei schönstem Son-
nenschein setzte sich der Wind durch, und wir        Über die Otterndorf-Veranstaltung gibt es
konnten drei Rennen auf der Seebahn segeln.          eigentlich nicht mehr so viel Neues zu be-
Den Abend verbrachten wir bei einem Empfang          richten. Jeder, der einmal teilgenommen hat,
auf der Passat, wo uns zu unserer Begeisterung       weiß den Ablauf zu schätzen: die Hin-Wett-
ein Currybrunnen und Currywurst erwarteten.          fahrt, die Ruhe im idyllischen Marschhafen
Am Sonnabend konnten wir pünktlich starten.          Otterndorf, das gemütliche Beisammensein
Ungewöhnlich für uns war, mit den ORC-Klas-          mit Grillen und gesprächsfördernden Ge-
sen auf einer Bahn zu segeln. Dazu kam eine          tränken und am nächsten Mittag die Rück-
Bahnänderung. Wir sollten nicht wie gewohnt          Wettfahrt nach Wedel.
einen Up-and-Down-Kurs segeln, sondern wur-          Das scheint so beschaulich und fast ein wenig
den auf den Outer Loop geschickt. Das sorgte         langweilig. Der Reiz an der Sache sind das Wet-
für Verwirrung und teilte das Feld in zwei Hälf-     ter, die Teilnehmer und natürlich die Boote.
ten. Leider entschieden wir uns zu spät für den      Fast hätte ich’s vergessen, da für Elbsegler so
richtigen Kurs und mussten unseren ersten Platz      selbstverständlich: die Tide. Arbeiten wir diese
an der Luvtonne abgeben. Das zweite Rennen           Punkte einmal ab, wird deutlich, warum bei
endete für uns mit dem siebten Platz im Feld.        „Otterndorf“ immer wieder etwas Besonderes
Die eigentlich angesetzten weiteren Läufe an         aus diesen Zutaten wird.
diesem Tag wurden aufgrund einer Sturmwar-           Nach einem Frühjahr, das bis nach Pfingsten
nung abgesagt, so dass wir in den Hafen fuhren.      nur Kälte und andere Ungemütlichkeiten im
An diesem Abend fand das Grillen der Klassen-        Gepäck hatte, deutete sich für das Wochen-
vereinigung inmitten unserer SVAOe-Zeltburg          ende vom 5. bis 7. Juni ein Hochdruckgebiet
statt. Der Sonntag begann wieder mit einer           mit einem erstmaligen Schwall warmer Luft
Startverschiebung. Diesmal wegen zu starken          an. Meist ist damit auch Flaute und Gewitter
Windes. Da es nicht abflaute, wurden die Ren-        verbunden. Mit beidem wurden wir gesegnet.
nen für diesen Tag komplett gestrichen.              Aber der Reihe nach.
Wir dürfen den Frauen von der „Ragazza“ ganz         Ein Wochenende mit günstiger Tide kann man
herzlich zu ihrem ersten Platz gratulieren. Wir      dank der Berechenbarkeit der Gestirnsbewe-
landeten auf dem 12. Platz, der „Hungrige            gungen schon lange im Voraus bestimmen.
Wolf“ auf 8, „Tinto“ auf 9. Die Ergebnisliste        Es darf allerdings nicht mit den Hamburger
könnt ihr auf www.travemuender-woche.com/            Schulferien oder bestimmten Feiertagen oder
ergebnisse-2015 finden.                              traditionellen Elbe-Regatten oder gar mit
                  Es grüßt euch die Juelssand-Crew   scheußlichem Wetter kollidieren. Da wird die
                                                                                                    23
SVAOe                                                                              Juli / August 2015

Auswahl schon schwieriger. Der Obmann hatte         tel und Cuxhaven aufführt, wenn Wind gegen
sich bereits im letzten Herbst festgelegt, jedoch   Strom steht. Die vier Folkeboote, die teilneh-
lagen da noch nicht alle Regattatermine fest.       men wollten, meldeten sich etwas verlegen ab.
Dass es eine Neuorganisation des „Blauen Ban-       Sie haben recht getan, wie sich später zeigte.
des“ geben würde, war erst recht nicht bekannt.     Das Segeln, das den anderen widerfuhr, wäre
Und plötzlich hieß es: „Am 5. bis 7. Juni findet    ihnen nicht gut bekommen.
das ,neue Blaue Band der Unterelbe‘ statt. Am       Es waren also noch fünf Boote, die am späteren
Freitagabend, 5. Juni, treffen ca. 30–40 Regat-     Vormittag bei der Tonne St1 nach dem Kängu-
tayachten in Glückstadt ein.“ Dort wollte sich      ruh-Verfahren starteten. Schlag für Schlag ging
eigentlich das kleine Völkchen der Otterndorf-      es unter Ausnutzung des Ebbstroms mit einem
Fans sammeln. Wer den Glückstädter Hafen            Reff im Großsegel und kleiner Fock westwärts.
kennt, weiß, wie wenig Platz dort ist. Nach dem     Natürlich briste es weiter auf. Vor Brunsbüttel
Motto „Der Schwächere gibt nach“ (eigentlich        kochte bereits die See. „Circle“ kam am besten
heißt die Sentenz anders) entschloss sich der       mit den Verhältnissen zurecht, dicht gefolgt
Obmann, den Sammelpunkt für die Ottern-             von „Otium“. „Benedictus“ suchte unter dem
dorfer nach Borsfleth/Störloch zu verlegen,         Neufelder Sand ruhigeres Wasser.
um dem trubeligen Gedränge aus dem Weg zu           Wegen der vielen Kreuzschläge war das Voran-
gehen. Die Wahl erwies sich als nicht schlecht.     kommen langsamer als geplant, was zur Folge
Morgens und abends war in Wedel Hochwas-            hatte, dass für die ersten bereits bei der Oste
ser. Wer die Zeit hatte, davon werden bei dieser    die Flut einsetzte. Nun zog sich die Zeit noch
Veranstaltung immer mehr, segelte am Frei-          langsamer dahin. Die Känguruh-Berechnung
tagvormittag bei frischem Südost und warmer         war über den Haufen geworfen, gerechte Er-
Luft gen Stör. Berufstätige konnten erst am         gebnisse waren nicht mehr zu erwarten.
Spätnachmittag in Wedel starten und mussten         Dennoch gelangten alle heil ins Ziel und bei
über längere Zeit den Motor benutzen. Aber          schon kräftig gestiegenem Wasser auch pro-
alle, es waren schließlich neun Boote, trafen       blemlos in den Otterndorfer Hafen, wo sie
sich noch bei letztem Tageslicht in Borsfleth.      von Heidi Behnke und Jutta Lange mit einem
Die Frage war, was der nächste Tag bringen          Begrüßungs-Sherry und Schokoladen-überzo-
würde. Eine Kaltfront wurde erwartet mit            genen Schaumköpfen (sie gelten als Liebesbe-
Frontgewittern und Windsprung auf West.             zeugungen von Menschen mit afrikanischem
Nachts erfüllte sich die Vorhersage. Es knall-      Hintergrund) willkommen geheißen wurden.
te mehrmals heftig, und Musik kam in die            Bei „Circle“ ließ sich nach Ende der Wettfahrt
Riggs­. Schade, es hatte so schön angefangen.       der Motor nicht starten, und so segelte man
Am nächsten Morgen bestätigten sich die             kurzerhand in den Hafen, wo zahlreiche hel-
Befürchtungen, dass ein harter Gang bevor-          fende Hände warteten.
stünde. Brunsbüttel Elbe Traffic meldete West       Jan und Heidi Behnke hatten schon den Grill-
4–5. Das scheint zunächst nicht viel. Doch man      platz bunt beflaggt, und auch sonst war der
weiß, wie sich die Elbe zwischen Brunsbüt-          Hafen von gelb-schwarzen Standern dominiert,
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