Neue Entwicklungen in der Demenzdiagnostik und -behandlung - www.kup.at

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Journal für

 Neurologie, Neurochirurgie
 und Psychiatrie
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 JNeurolNeurochirPsychiatr   Zeitschrift für Erkrankungen des Nervensystems

Neue Entwicklungen in der
                                                                               Homepage:
Demenzdiagnostik und -behandlung
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Rainer M, Krüger-Rainer C                                        JNeurolNeurochirPsychiatr

Journal für Neurologie                                                 Online-Datenbank
                                                                         mit Autoren-
Neurochirurgie und Psychiatrie
                                                                      und Stichwortsuche
2015; 16 (3), 111-118

                                                                                            Indexed in
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 Krause & Pachernegg GmbH • Verlag für Medizin und Wirtschaft • A-3003 Gablitz
 P.b.b. 02Z031117M,            Verlagsor t : 3003 Gablitz, Linzerstraße 177A /21           Preis : EUR 10,–
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DGfE 2022

60. Jahrestagung der DGfE
   27.–30. APRIL 2022 l Leipzig                                           © Jakob Fischer l shutterstock

   www.epilepsie-tagung.de                AbstrAct DEADlinE 09. DEzEmbEr 2021

                             73. Jahrestagung
                             Deutsche gesellschaft für neurochirurgie

                             abstract Deadline: 04. Januar 2022
                  Joint Meeting mit der griechischen gesellschaft für neurochirurgie
                             www.dgnc-kongress.de
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Neue Entwicklungen in der
                       Demenzdiagnostik und -behandlung
                                                                  M. Rainer, C. Krüger-Rainer

 Kurzfassung: Um die Demenz früher diagnosti-            I-FP-CIT-SPECT bleibt der „Goldstandard“ für die   nitive disorders that do not cause sufficient im-
 zieren zu können, wurden bereits im Jahr 2007           Diagnose der Lewy-Body-Demenz. Das Konzept         pairment to qualify for a diagnosis of dementia
 neue diagnostische Forschungskriterien etab-            der diätetischen Intervention findet zunehmend     are now defined as minor neurocognitive disor-
 liert. In den letzten 8 Jahren modifizierten die        Beachtung. Neue „Medical Foods“ sind nur für       ders and placed on a spectrum with the more
 „International Working Group“ (IWG) und die             therapeutische Zwecke intendiert und die ersten    severe conditions (major). Recently developed
 NIA diese Kriterien, um klinische Phänotypen            wissenschaftlichen Studien zeigen ermutigende      amyloid-PET-tracers are useful und efficient tools
 besser definieren zu können. Biomarker wur-             Ergebnisse. Derartige Strategien mit Acutil®       to depict the earliest stages of AD. New F18-
 den in den diagnostischen Prozess integriert, so-       oder Souvenaid® zeigen ein besonders gutarti-      tracers with a longer half-life of 110 minutes
 dass jetzt alle Stadien der Demenzentwicklung           ges Nebenwirkungsprofil.                           may also serve to directly monitor changes of
 abgedeckt sind. Auch im neuen DSM-5 gibt es                                                                amyloid load due to new treatment approaches.
 neue diagnostische Kriterien für Demenzen und           Schlüsselwörter: Neue Demenzkriterien, Bio-        Dopamine transporter loss has proven to reliably
 andere kognitive Störungen. Kognitive Störun-           Marker, neurokognitive Störungen, DSM-5, mo-       differentiate dementia with Lewy-bodies from
 gen, die nicht ausreichend sind für eine Diag-          lekulares Imaging, Amyloid-PET, Lewy-Body-De-      other dementias and I-FP-CIT-SPECT remains
 nose Demenz, werden nun definiert als „mino-            menz, Medical Foods, Acutil, Souvenaid             the “gold standard” for diagnostic imaging of
 re neurokognitive Störungen“ und sind nun in                                                               DLB. The concept of dietetic intervention in de-
 einem Spektrum mit den schwereren (majoren)             Abstract: New Developments in Diagnosis            mentia has drawn increasing attention. New
 neurokognitiven Störungen. Neueste Amyloid-             and Treatment of Dementia. New diagnostic          medical foods are strictly intended for therapeu-
 PET-Tracer erweisen sich zunehmend als nützli-          research criteria were established 2007. In the    tic purposes and the first scientific studies with
 che Untersuchungsmethoden, um die frühesten             past 8 years the International Working Group       Acutil® and Souvenaid® show promising results
 Alzheimerdemenzstadien dokumentieren zu kön-            (IWG) and the NIA have contributed criteria for    and a very benign side effect profile. J Neurol
 nen. Die neuen F18-Tracer zeigen eine längere           the diagnosis of AD that better define clinical    Neurochir Psychiatr 2015; 16 (3): 111–8.
 Halbwertszeit von 110 Minuten und können so-            phenotypes and integrate biomarkers into stag-
 mit die Amyloidbelastung des Gehirns und ein            ing of the diagnostic process, covering the full   Key words: new criteria, biomarkers, neuro-
 Therapieansprechen dokumentieren. Dopamin-              staging of the disease. The newest DSM-5 intro-    cognitive disorders, DSM-5, molecular imaging,
 transporter-Verminderungen können sehr gut              duces several changes in the diagnostic criteria   amyloid-PET, dementia with Lewy-bodies, medi-
 zwischen DLB und AD differenzieren und der              for dementia and other cognitive disorders. Cog-   cal foods, Acutil, Souvenaid

 Einleitung                                                                       hierbei auf die präsenile Verlaufsform, von denen jedoch 13 %
                                                                                   autosomal-dominant vererbt sein dürften [3].
In Österreich leben dzt. ca. 130.000 Menschen, die an einer
Demenz erkrankt sind, und im Jahr 2050 werden ca. 250.000                           Neue Demenzkriterien
Menschen an einer Demenz leiden. Ca. 1 Mrd. Euro werden
für die Versorgung von Demenzkranken aufgewendet, wo-                              Für die Diagnose einer Alzheimerdemenz (AD) nach ICD-
bei 75 % für nichtmedizinische, 25 % für medizinische und                          10-Kriterien müssen die kognitiven Funktionen mindestens
ca. 6 % für Medikamentenkosten gerechnet werden können.                            6 Monate gestört sein. Zu diesem Zeitpunkt ist es zu einem ex-
Eine klinische diagnostizierte Alzheimerdemenz (AD), allei-                        zessiven Neuronenuntergang gekommen, so dass unsere the-
ne oder in Kombination mit anderen Demenzerkrankungen,                             rapeutischen Strategien zu spät beginnen. Die Erforschung
ist für 90 % der Demenzfälle verantwortlich. Bis zu 2/3 der                        neuer Biomarker ermöglicht mittlerweile die Diagnose ei-
Patienten haben begleitende andere Pathologien, vor allem                          ner Alzheimerkrankheit (AK) im prädementiellen und präkli-
zerebrovaskuläre Läsionen und Lewy-Körperchen, die zur                             nischen Stadium. Aus diesen Gründen konnte eine Arbeits-
symptomatischen Ausgestaltung der Demenz beitragen kön-                            gruppe um Bruno Dubois bereits im Jahr 2007 neue Demenz-
nen [1]. Sekundäre Demenzerkrankungen als Folge anderer                            kriterien aufstellen [4].
Grunderkrankungen dürften weniger als 5 % ausmachen [2].
Am häufigsten finden wir die sporadische Form der Alzhei-                          Ein Defizit des episodischen Gedächtnisses, das in einem dif-
mererkrankung und wesentlich seltener können autosomal-                            ferenzierten verzögerten Worterinnerungstest nachweisbar ist
dominante Formen dokumentiert werden. Diese machen nur                             (zumeist „Free and Cued Selective Reminding Test“, FCS-
ca. 1 % aller Alzheimerkrankheiten (AK) aus. In der von uns                        RT), verbunden mit einer medialen Temporallappenatrophie
noch immer verwendeten ICD-10-Diagnostik kann zwischen                             im MRT, reichen für die Diagnose einer AD aus. Auch abnor-
präseniler (vor dem 65. Lebensjahr) und seniler (nach dem 65.                      me Liquorparameter (reduziertes A-Beta 42 und/oder erhöh-
Lebensjahr) Form unterschieden werden. Nur 1–6 % entfallen                         tes Tau oder Phosphautau), eine reduzierte Glukosemetaboli-
                                                                                   sierung im FDG-PET, ein positives Beta-Amyloid-PET oder
                                                                                   nachgewiesene autosomal-dominante Mutationen sichern die
Eingelangt am 27.03.2015, angenommen nach Review am 19.06.2015                     Demenzdiagnose. Dadurch werden Patienten früher objekti-
Aus dem Karl-Landsteiner-Institut für Gedächtnis- und Alzheimerforschung und
                                                                                   viert, diagnostiziert und die Therapie kann früher beginnen.
Memory Clinic im SMZ-Ost
Korrespondenzadresse: OA Doz. Dr. Michael Rainer, Psychiatrische Abteilung,
                                                                                   In den letzten zwei Jahren wurden in klinischen Studien zu
Donauspital/SMZ-Ost, A-1220 Wien, Langobardenstraße 122,                           neuen Antidementiva diese Kriterien bereits verwendet. Eini-
E-mail: michael.rainer@wienkav.at                                                  ge Jahre später wurde von der selben Arbeitsgruppe ein neues

                                                                                                            J NEUROL NEUROCHIR PSYCHIATR 2015; 16 (3)     111
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Neue Entwicklungen in der Demenzdiagnostik und -behandlung

 Abbildung 1: Das neue Lexikon der Definitionen der Alzheimer-
 krankheit. Nachdruck mit Genehmigung aus [6], © Elsevier.

Alzheimer-Disease-Lexikon publiziert, das nun zwischen prä-      heitsmodifizierende Therapiestrategien benötigt man eine
klinischen Stadien, asymptomatischen Stadien mit Risiko und      möglichst 100 %ige Sicherheit, dass die Patienten auch die
präsymptomatischer AK, neben einer prodromalen AK und            Krankheit aufweisen, die man behandeln möchte.
dem bekannten Mild-cognitive-Impairment (MCI) unterschei-
det. Lt. den Autoren ist der besondere Wert dieser neuen De-     Die AK kann dadurch mit einem hohen Grad an Wahrschein-
finitionen die potenzielle Applikation bei klinischen Studien    lichkeit in einem frühen Stadium erkannt werden. Bisher war
von krankheitsmodifizierenden neuen Medikamenten und Im-         die AK als klinisch-pathologische Entität definiert. Nunmehr
munotherapien. Klinische Studien, deren Ziel es ist, den Be-     wird sie als klinisch-biologische Entität definiert sein und ist
ginn von klinischen Symptomen zu verschieben, könnten Pa-        dadurch nicht mehr länger als Demenz definiert, sondern be-
tienten, die „asymptomatisch hinsichtlich des Risikos für AK“    ginnt bereits mit den ersten klinischen Symptomen. Davor
sind, oder „präsymptomatische Patienten in Bezug auf die         kann man zwei unterschiedliche präklinische Stadien definie-
AK“ integrieren. Im Sinne einer Sekundärprävention könn-         ren: Zum einen die präklinische AK, bei der z. B. Patienten
ten Patienten mit „prodromaler AK“ identifiziert werden und      Gen-Mutations-Träger sind und definitiv die AK entwickeln
in klinischen Studien mit neuen Medikamenten mit dem Ziel        werden. Die zweite Gruppe sind Patienten, die „ein asympto-
behandelt werden, die Weiterentwicklung zu schwereren De-        matisches Risiko“ in sich tragen, die also kognitiv unauffäl-
menzstadien zu verhindern.                                       lig erscheinen, aber positive Alzheimerbiomarker aufweisen.
                                                                 Ob im Verlauf daraus eine AD resultiert, ist von vielen Fak-
2010 hat die „International Working Group for New Research       toren abhängig. Insgesamt wird dadurch die Forschung in die
Criteria for the Diagnosis of AD (Alzheimer Disease)“ ein neu-   Richtung frühere Diagnose, bessere Behandlung und besse-
es Lexikon als Bezugspunkt für die frühe Diagnose von Alz-       res Verständnis des Demenzverlaufs und des Therapieanspre-
heimerpatienten in einem Grundsatzpapier entworfen (Abb. 1)      chens gelenkt werden.
[6]. Auch das „American National Institute on Aging“ (NIA)
– Alzheimer-Association hat neue Kriterien für die Diagno-       Darüber hinaus können nun auch zwischen „typischer AD“
se der AK vorgeschlagen, die alle klinischen Phänotypen bes-     und „atypischer AD“ unterschieden werden. Dadurch wer-
ser definieren und die neuesten integrieren. Dadurch kann das    den auch seltenere, weniger gut charakterisierte, klinische
gesamte Spektrum der Alzheimerkrankheit genauer definiert        Phänotypen, wie z. B. die „logopenische Aphasie“ integriert.
und in Stadien unterteilt werden [5]. Studien zu Solanezumab     „Mixed-AD“ liegt bei jenen Patienten vor, die die Kriterien
für die Alzheimerkrankheit zeigten, dass bei 36 % eine falsche   für eine typische AK aufweisen und zusätzliche zerebrovas-
Diagnose vorlag. Neue Biomarker können signifikant die dia-      kuläre Erkrankungen oder eine LBD (Lewy-Body-Demenz)
gnostische Verlässlichkeit steigern. Vor allem für neue krank-   aufweisen.

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Das präklinische Stadium der AK umfasst sowohl das „asym-
ptomatische Risikostadium“ als auch die „präsymptomatische
AK“ und bezieht sich auf die sehr lange asymptomatische
Phase zwischen den frühesten pathogenetischen Ereignissen
und dem ersten Auftreten spezifischer kognitiver Veränderun-
gen. Vor allem jene Personen, die dadurch identifiziert werden
können, sind die idealen Kandidaten für künftige krankheits-
modifizierende Substanzen in klinischen Studien.

 Neurokognitive Störungen ersetzen den
  Demenzbegriff im DSM-5
2013 erschien das neue „Diagnostic and Statistical Manu-
al of Mental Disorders“ (DSM-5) der American Psychiatric
Association. Die deutlichsten Veränderungen im Vergleich zu
DSM-4 dürften im Kapitel neurokognitive Störungen zu finden
sein [7]. Hier wurde der klassische Demenzbegriff nicht mehr
                                                                  Abbildung 2: Neukonzeptualisierung im DSM-5: „neurokognitive Störungen“. Nach-
explizit angeführt, sondern nun unter der neuen umfassen-         druck mit Genehmigung aus [7], © Springer Verlag. NCD = neurokognitive Störung
deren Kategorie „neurokognitive Störung“ subsumiert. Dar-
unter fallen nun auch die früheren Bezeichnungen Mild-cog-        DSM-5 sind diese jedoch nicht Kernsymptome. Hirnentwick-
nitive-Impairment (MCI), amnestische Störungen oder leich-        lungsstörungen und neurodegenerative Erkrankungen im Kin-
te kognitive Beeinträchtigungen. Neurokognitive Störungen         desalter (z. B. Rettsyndrom) weisen ebenso kognitive Störun-
umfassen nun sämtliche kognitive Beeinträchtigungen. Diese        gen auf, sind jedoch nicht sekundär erworben.
können auch bei anderen psychiatrischen Krankheitsbildern
auftreten. Diese neue diagnostische Gruppe geht von der im        Neu ist die genaue und detaillierte Beschreibung der wich-
DSM-4 bekannten Bezeichnung „Delir, Demenz, amnestische           tigsten kognitiven Domänen, wie oben angeführt. Für diese
und andere kognitive Störungen“ aus. Neuropsychologische          einzelnen Domänen werden sowohl klinische Symptome, als
Merkmalsdomänen werden systematisch und umfassend ein-            auch verschiedene kognitionswissenschaftliche Teilfunktio-
geführt, und zwar als kategoriales Symptom und auch als           nen beschrieben. Für diese stehen zumeist quantitative Tests
dimensionale Variable. Innerhalb der neurokognitiven Störun-      zur Verfügung. Standardisierungen zum Alter und zum Bil-
gen werden 6 kognitive Domänen unterschieden: 1. komplexe         dungshintergrund werden noch gefordert und sind in Zukunft
Aufmerksamkeit, 2. exekutive Funktionen, 3. Lernen und Ge-        vorzunehmen. Vor allem die Domänen Sprache und soziale
dächtnis, 4. Sprache, 5. perzeptuell-motorische Fähigkeiten,      Kognition (vor allem Empathie) werden neu beschrieben im
6. soziale Kognitionen.                                           Vergleich zum DSM-4. Hier wurden die Bereiche Gedächt-
                                                                  nisstörung, Apraxie, Aphasie, Agnosie und gestörte exekutive
Störungen in diesen Domänen sind – je nach dimensionaler          Funktionen kategorial und global formuliert. Dies trägt vor al-
Ausprägung – obligatorisch nachzuweisen. Beim Delir wird          lem den frontotemporalen neurokognitiven Störungen Rech-
z. B. zwischen persistierend oder akut und zwischen hyper-        nung. Die Domäne komplexe Aufmerksamkeit ist wichtig für
und hypoaktiv differenziert. Auch im DSM-5 versuchte man,         alle vaskulären Prozesse und Ursachen.
die intensiven Forschungsfortschritte der letzten Jahre und die
neuen zahlreichen Diagnosedefinitionen zu integrieren. Durch      Einer der Gründe für die Nicht-mehr-Verwendung des Termi-
die neue Definition werden vor allem Möglichkeiten zur Früh-      nus „Demenz“ war die negative Konnotation. Das Wort De-
diagnostik im Vorfeld der klassischen Demenzerkrankungen          menz ist stigmatisierend und wird von jüngeren Patienten mit
diagnostisch erschlossen (Abb. 2).                                z. B. HIV-Demenz nicht mehr akzeptiert. Der neue Terminus
                                                                  trägt dem Absinken von einem früher höheren Funktions-
Im ICD-10 und im DSM-3 wurde noch der Vorläuferbegriff            niveau hin zu einem neuen Defizit Rechnung. War in der alten
„organisch bedingte psychische Störungen“ verwendet. Da           Demenzterminologie das Vorhandensein einer Gedächtnis-
man heutzutage weiß, dass fast alle anderen psychischen Stö-      störung obligat, so spielt dies nun keine so dominante Rolle
rungen ebenso eine organische Grundlage besitzen, ist dieser      mehr. Bei manchen Demenzformen, wie z. B. der frontotem-
Vorläuferbegriff nicht mehr zeitgemäß gewesen. Im DSM-5           poralen Demenz, treten vor Gedächtnisstörungen Persönlich-
wird der Versuch unternommen, für die vielen, zumeist vonei-      keits- oder Verhaltensveränderungen auf. Nach neuer Termi-
nander unabhängig forschenden Arbeitsgruppen einen gemein-        nologie ist zunächst die Präsenz einer neurokognitiven Stö-
samen Nenner zu finden. Obwohl die Biomarkerforschung in          rung gefordert und danach erfolgt die Einteilung in „minore“
den letzten 10 Jahren große Fortschritte aufweist, wurde sie      oder „majore neurokognitive Störungen“.
für die klinische Praxis als noch nicht anwendbar angesehen.
Grund dafür ist eine mangelnde Standardisierung [8].              Eine „minore neurokognitive Störung“ ist folgendermaßen
                                                                  definiert: Abfall der kognitiven Leistung von einem früheren
Kernsymptome im DSM-5 sind vor allem erworbene kogni-             Leistungsniveau, basierend auf der Beschreibung des Patien-
tive Beeinträchtigungen. Allerdings werden zwei Einschrän-        ten, eines Informanten oder des Klinikers. Die Testleistungen
kungen gemacht: Hier finden sich kognitive Störungen auch         müssen ein oder zwei Standardabweichungen unter den Nor-
bei Schizophrenie, bipolaren Störungen und Psychosen. Im          men der Tests oder einer klinischen Evaluation liegen. Die

                                                                                             J NEUROL NEUROCHIR PSYCHIATR 2015; 16 (3)    113
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kognitiven Defizite dürfen nicht zu einem Verlust der Unab-      chen LBD gestellt. Patienten mit einer möglichen LBD wei-
hängigkeit führen oder delirbedingt oder durch andere psychi-    sen nur ein Kernmerkmal auf und ein oder mehr supportive
atrische Erkrankungen (schwere Depression, Schizophrenie)        Merkmale und dementsprechend unsicher ist die Diagnose.
verursacht sein.                                                 Wie gering die diagnostische Sicherheit ist, zeigt eine Studie,
                                                                 wonach nur 63 % der Patienten mit einer klinisch wahrschein-
Eine „majore neurokognitive Störung“ ist definiert durch die     lichen LBD-Diagnose im Follow-up einen abnormalen I-FP-
Evidenz eines schwerwiegenden kognitiven Abfalls von einem       CIT-Scan aufweisen [10]. Die klinische Diagnose LBD weist
früheren Funktionsniveau. Die neurokognitiven Tests oder die     eine relativ hohe Spezifität, aber eine äußerst niedrige Sensi-
klinische Evaluation müssen 2 Standardabweichungen redu-         tivität auf [11]. In Langzeit-Follow-up-Serien lag die Sensi-
ziert sein und ein Autonomieverlust muss objektiviert sein.      tivität durch I-FP-CIT-SpECT bei 100 % und die Spezifität
                                                                 bei 92 % in Post-mortem-Untersuchungen [12]. In einer ers-
Nach kognitiver Testung mittels der meist verwendeten neu-       ten großen europäischen Studie, an der auch unsere Arbeits-
rokognitiven Tests (MMSE, Montreal Cognitive Assessment,         gruppe teilnahm, und bei der ein Konsensus-Panel die klini-
MOCA-Test) muss der ätiologische Subtyp der neurokogni-          sche Diagnose stellte, erreichte der I-FP-CIT-Scan eine Sen-
tiven Störung definiert werden. Diese Subtypen der majoren       sitivität von 78 % und eine Spezifität von 90 % für die LBD
und minoren neurokognitiven Störungen werden unterteilt in:      gegenüber einer Nicht-LBD [13]. Die Unterscheidung ist we-
Alzheimerkrankheit, frontotemporal, LBD, vaskulär, Schä-         sentlich, da sich der Verlauf und das klinische Management
del-Hirntrauma, substanz- oder medikationsinduziert, HIV-        der LBD von anderen Demenzformen unterscheidet. Vor al-
Infektion, Prionenkrankheit, Parkinsonkrankheit, Huntington-     lem die Therapie der Parkinsonsymptomatik, der Schlafstö-
Krankheit, andere medizinische Faktoren, multiple Ätiologie.     rungen und der vegetativen Dysfunktionen, als auch die Anti-
                                                                 psychotika-Unverträglichkeit, sowie das noch bessere Anspre-
Eine Herausforderung der neuen Einteilung im DSM-5 ist das       chen auf Cholinesterasehemmer gegenüber den Alzheimerde-
Nicht-Vorhandensein des in den letzten 10 Jahren bereits gut     menzen, stellen große Herausforderungen für den Kliniker
etablierten Begriffs des MCI. Die unterschiedlichen Definitio-   dar. Cholinesterasehemmer verbessern kognitive Funktionen
nen und Beschreibungen im Alzheimerlexikon, der amerika-         und den klinischen Gesamteindruck. Memantin verbessert nur
nischen Alzheimer-Association und des NIA werden sicher-         den klinischen Gesamteindruck [14].
lich zur weiteren babylonischen Sprachverwirrung beitragen.
So würde z. B. die Diagnose „Demenz durch AK“ der ame-           Unser Studienzentrum führte im internationalen multizentri-
rikanischen Alzheimer-Association und des NIA im DSM-5           schen Verbund eine aktuelle Studie durch, die die Hypothe-
nun einer „minoren neurokognitiven Störung auf Grund einer       se testete, dass ein I-FP-CIT-SPECT zu einer früheren und si-
AK“ entsprechen. Unklarheiten bleiben sicher nicht nur bei       cheren Diagnose von wahrscheinlicher LBD oder Nicht-LBD
Klinikern oder Patienten, sondern auch in der Administration     führen würde. Insgesamt wurden 187 Patienten mit mögli-
und Abrechnung.                                                  cher LBD oder Nicht-LBD als Kontrollgruppe im Verhält-
                                                                 nis 2:1 randomisiert. Wichtigster Zielparameter war eine Ver-
Die Wahrscheinlichkeit für einen AK bei MCI ist sehr hoch,       änderung hin zur wahrscheinlichen LBD oder Nicht-LBD.
wenn sowohl Biomarker für Beta-Amyloid als auch für Neu-         Bei wesentlich mehr Patienten in der Imaging-Gruppe konn-
rodegeneration vorhanden sind. Beta-Amyloid-Marker sind          te eine Veränderung in der Diagnose nach 8 und 24 Wochen
ein positives Amyloid-PET oder der Nachweis eines Amy-           auf statistisch hoch signifikantem Niveau dokumentiert wer-
loidfragments A-Beta1-42 im Liquor. Marker für die Neuro-        den (61 % vs. 4 % nach 8 Wochen und 71 % vs. 16 % nach
degeneration sind eine Hippocampusatrophie im MRT oder           24 Wochen). Die behandelnden Ärzte veränderten ihre Diag-
PET, erhöhtes Liquor-Tau und spezifische Veränderungen im        nose in 82 %, wenn der Scan abnormal war im Gegensatz zu
FDG-PET, sowie SPECT. Eine mittelhohe Wahrscheinlichkeit         nur 46 %, wenn dieser unauffällig war. Die Hauptaussage war,
für eine AK bei MCI liegt dann vor, wenn die Biomarker für       dass ein rechtzeitiger I-FP-CIT-Scan wesentlich zur Diagno-
Beta-Amyloid oder für die Neurodegeneration einen positi-        sesicherung beitragen konnte. Die Stärke der Studie war die
ven Befund ergeben. Unwahrscheinlich ist eine AK bei MCI,        relativ große Anzahl von möglichen LBD-Patienten (n = 187),
wenn weder Biomarker für Beta-Amyloid noch für die Neuro-        im Vergleich zur bisherigen größten untersuchten Kohorte von
degeneration einen positiven Befund ergeben. Sollten die Bio-    nur 44 Patienten von O’Brien aus dem Jahr 2009. Gewisse Li-
marker divergierende Ergebnisse aufzeigen, so lässt sich kei-    mitierungen waren das offene Design, die geringe 6-monatige
ne Aussage treffen.                                              Follow-up-Periode und das nicht Vorhandensein von neuropa-
                                                                 thologischen Untersuchungen [15].
 Molekulares Imaging
                                                                 Nicht nur bei der LBD und der Parkinsondemenz, sondern
123
  I-FP-CIT bei Lewy-body-Demenz (LBD) übertrifft die kli-        auch bei der progressiven supranukleären Paralyse (PSP)
nische Diagnosesicherheit. Basierend auf den Kriterien des       sind die dopaminergen Funktionen beeinträchtigt. Bei der
Lewy-Body-Demenz-Konsortiums [9] sind für die Diagnose           LBD zeigt sich ein uniformer Verlust striataler dopaminerger
LBD Kernmerkmale (Fluktuationen, spontane Parkinsonsym-          Nervenendigungen. Nach einer initialen Aufnahmephase ver-
ptomatik, visuelle Halluzinationen) und unterstützende Merk-     bleibt der Tracer vor allem im Striatum, wohin die projizie-
male (erhöhte Antipsychotikasensitivität, REM-Schlafverhal-      renden dopaminergen Axone der Substantia nigra hinweisen.
tensstörungen und geringe Dopamintransporteraufnahme in          Für die Diagnose sind die Anzahl und die Morphologie der
den Basalganglien) wesentlich. Je nach Anzahl der Kernmerk-      bindenden Tracer wesentlich. Normal ist eine kommaförmige
male wird die Diagnose einer möglichen oder wahrscheinli-        Verteilung. Sind dopaminerge Neuronen reduziert, so geht das

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Neue Entwicklungen in der Demenzdiagnostik und -behandlung

posteriore und caudale Bindungsvermögen verloren und es er-      Amyloid, so auch die letzten 6 rezenten Phase-III-Studien. In
scheint eine Asymmetrie des Striatums.                           verschiedenen Tiermodellen konnten Immunotherapien die
                                                                 wichtigsten pathologischen Veränderungen wie Mikrogliose
 Amyloid-PET                                                    und Astrozytose reduzieren und gleichzeitig die kognitiven
                                                                 Funktionen verbessern. In klinischen Studien erzielte jedoch
Entsprechend der vor über 20 Jahren beschriebenen Amylo-         keine der Kandidatensubstanzen durchschlagende Erfolge, so
id-Kaskaden-Hypothese, wonach Beta-Amyloid für die Ätio-         dass Beta-Amyloid als primäre Zielvariable in Frage gestellt
logie und Pathogenese der AK entscheidend ist und auch der       wurde, ebenso Immunotherapien und das richtige Interven-
Neuropathologe seine Diagnose nach dem Ausmaß der senilen        tionsstadium. Ein rezentes Review über die wichtigsten Alz-
Plaques, die aus Beta-Amyloid bestehen, stellt, kommt einer      heimerdemenzstudien der letzten 10 Jahre (2002 bis 2012)
frühzeitigen Darstellung des zerebralen Beta-Amyloids eine       dokumentierte, dass insgesamt 413 Alzheimerstudien durch-
wesentliche Bedeutung zu. Bereits vor über 10 Jahren konnten     geführt wurden [19]. Von diesen entfielen 36,6 % auf symp-
sehr kurzlebige Tracer, wie das Pittsburg Compound-B (PiB),      tomatisch wirkende Substanzen, die die Kognition verbessern
zentrales Beta-Amyloid darstellen. Jedoch hat erst die Synthe-   sollten, 35,1 % auf krankheitsmodifizierende Therapien und
se von neuen Tracern für das Beta-Amyloid-Plaque-Mapping         18 % auf krankheitsmodifizierende Immunotherapien. Krank-
die Alzheimerforschung in den letzten 5 Jahren ganz wesent-      heitsmodifizierende Studien sind verständlicherweise länger
lich beflügelt [16]. Diese neuen Fluor-18-Tracer (Florbetaben,   als symptomatische Behandlungsstudien. Die Erfolgsrate war
Florbetapir, Flutemetamol) werden i.v. verabreicht, überque-     mit 0,4 % extrem gering bzw. die Nicht-Erfolgsrate mit 99,6 %
ren sehr schnell die Bluthirnschranke und lagern sich vorzugs-   extrem hoch. Angesichts der Tatsache, dass die AD eine der
weise an die amyloiden Plaques und können diese gut mar-         größten Geiseln des höheren Alters darstellt, zeigen Studien-
kieren. Die neue Amyloid-PET-Technologie hilft in der Diffe-     datenbanken, dass relativ wenig klinische Studien durchge-
rentialdiagnose schwieriger Demenzfälle und führt zu einem       führt werden. Die Erfolgschance, dass eine Kandidatensub-
tieferen Verständnis, wie amyloide Plaques akkumulieren und      stanz von einer klinischen Phase in die andere aufsteigt und
der Krankheitsprozess fortschreitet [17].                        dass es eine Substanz schafft, in einen Zulassungsprozess zu
                                                                 kommen, gehört zu den geringsten von allen möglichen medi-
Sollten wirksamere Antidementiva oder Immunotherapien            zinischen Therapien.
erforscht werden, so könnte das Amyloid-Imaging bei Men-
schen mit einem erhöhten Risiko zur AK (Mutationsträger)         Durch die vielen Misserfolge der erwähnten Therapieansätze
oder bei Patienten mit leichter kognitiver Beeinträchtigung      gewinnt das neue Konzept der ernährungsseitigen Behandlung
auf Grund der AK zu einem früheren Therapiebeginn führen.        zunehmend an Bedeutung. Neben den für Präventionszwecke
Dadurch würde die AD möglicherweise hinausgezögert wer-          bereits zahlreich beworbenen Nahrungsergänzungsmittel sind
den. Beta-Amyloid-Plaques können Jahrzehnte vor Ausbruch         die verschreibungspflichtigen „Medical Foods“ strenger wis-
der Erkrankung entstehen, bevor kognitive Symptome evident       senschaftlich geprüft und nur unter der Aufsicht von Ärzten
werden. Die Plaques bleiben jedoch über den Verlauf der De-      verschreibbar. Im Folgenden werden kurz die Grundlagen für
menz hinweg relativ stabil und sind nicht mit dem Demenz-        eine rationale Verwendung der neuen medizinischen Nah-
abbau korreliert. Viele Ältere zeigen auch eine hohe Dichte an   rungsergänzungsmittel gegeben.
Plaques im Amyloid-PET, werden aber glücklicherweise kei-
ne Demenz entwickeln.                                            Ein Synapsenverlust und pathologische Veränderungen der
                                                                 Membranen treten interessanterweise bereits vor den Amyloid-
Wann ist ein Amyloid-PET sinnvoll? [18]                          ablagerungen auf. Dieser Synapsenverlust geht einher mit
1. Für Patienten mit leichter kognitiver Störung, die andauert   zunehmenden Gedächtnisstörungen [20]. Eine Reduktion
   oder zunimmt.                                                 des Synapsenverlustes und eine Verbesserung der pathologi-
2. Für Patienten, die Diagnosekriterien für eine Demenz bei      schen Prozesse an den Membranen kann die Neurotransmis-
   möglicher Alzheimererkrankung erfüllen, jedoch einen          sion verbessern und dadurch auch einen günstigen Einfluss
   atypischen klinischen Verlauf oder Hinweise auf eine ge-      auf die kognitiven Funktionen ausüben. Alzheimerpatienten
   mischte Ätiologie zeigen.                                     leiden an einem schlechteren Ernährungszustand als nicht
3. Bei Patienten mit einer präsenilen progressiven dementiel-    demente Kontrollgruppen und zeigen dadurch auch eine
   len Erkrankung.                                               schnellere Demenzprogression [21]. Neben Proteinmangel-
                                                                 zuständen und reduzierten Mikronährstoffen zeigt eine re-
Ein Amyloid-PET sollte nicht eingesetzt werden:                  zente Metaanalyse, dass die Vitamine A, B12, C, E, D und
1. Bei Patienten, die die Diagnosekriterien für eine Demenz      Folsäure signifikant verringert sind [22]. Auch die longitu-
   bei wahrscheinlicher Alzheimererkrankung erfüllen.            dinale VITA- (Vienna Transdanube Aging-) Studie doku-
2. Zur Bestimmung des Schweregrades.                             mentierte, dass ein niedriger Folat-Blutspiegel ein eindeuti-
3. Bei positiver Familienanamnese oder bei genetischen Risi-     ger Risikofaktor für eine spätere Alzheimerdemenz war [23].
   kokonstellationen ohne klinische Symptomatik.                 Ebenso ist die hepatische Biosynthese ungesättigter Fettsäu-
4. Bei Patienten mit subjektiver kognitiver Störung.             ren und deren Vorläufer-Substanzen reduziert. Phosphatidyl-
                                                                 ethanolamin und Docosahexaensäure (DHA) sind in Ge-
 Neue Therapiestrategien                                        hirn, Leber und Plasma reduziert. Dies korreliert mit dem
                                                                 Hirnleistungsverlust. Auch die DHA-Vorstufe Eicosapenta-
Die meisten klinischen Studien, die bis heute durchgeführt       ensäure (EPA) weist eine reduzierte Leberbiosynthese auf
wurden, richteten ihren Aufmerksamkeitsfokus auf Beta-           und korreliert mit der reduzierten Kognition [24]. Folgt man

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Neue Entwicklungen in der Demenzdiagnostik und -behandlung

den meisten Publikationen zu diesem Thema, zeigt sich eine      Präklinische Ergebnisse mit Souvenaid
Korrelation zwischen dem dementiellen Syndrom und dem           Die synaptische Dysfunktion wurde bereits in frühesten Sta-
Plasmaspiegel von Omega-3 ungesättigten Fettsäuren, die         dien der Alzheimerkrankheit als wichtigster pathophysiologi-
wesentlich für den Synapsenaufbau sind, sowie bestimmten        scher Prozess identifiziert. Eine frühzeitige Behandlung des
Vitaminen.                                                      Synapsenverlustes und der membranassoziierten Pathologie
                                                                sollten demzufolge günstige Auswirkungen haben. Präklini-
Die meisten Hersteller von Nahrungsergänzungsmittel ver-        sche Studien zeigten, dass die Zufuhr von Nährstoffen wie
wenden diese Erkenntnisse, um ihre klinisch nicht geprüften     Cholin und UMP eine vermehrte Aussprossung von dendri-
Präparate in den Handel zu bringen. Anforderungen an die-       tischen Fortsätzen und eine gesteigerte Protein-Expression
se einfachen „Nutritional Supplements“ sind nur bestimm-        sowie ein erhöhtes Wachstum der Axone ergab [26]. Beson-
te hygienische Standards und die Einhaltung von Maximal-        ders interessant sind Ergebnisse aus Tierversuchen, die zei-
dosen. Im Gegensatz dazu dürfen „medizinische Nahrungs-         gen, dass die Zugabe von Uridin bereits nach 4 Tagen die Neu-
ergänzungsmittel“ nur auf gesicherten klinischen Erkennt-       ritenanzahl pro Neuron und die Neuriten-Verzweigungen so-
nissen beruhen und sie müssen auf den aktuellen Stand der       wie den Neuritenprotein-Spiegel erhöht [27]. Eine UMP- und
Wissenschaft verweisen können. Die Zulassungsbedingun-          DHA-angereicherte Diät konnte bei Nagern die neuronale
gen sind jedoch nicht so streng wie bei Arzneimitteln. Da die   Membransynthese und die Synapsenanzahl deutlich steigern.
vorhandenen Antidementiva, wie Cholinesterasehemmer und         Durch die Dreier-Kombination von DHA, UMP und Cholin
Memantin, nur symptomatisch bei leichter bis schwerer De-       wurde im Tierversuch das Lernvermögen in unterschiedlichen
menz wirksam sind und da es für das Vorläuferstadium der        Gedächtnistests signifikant verbessert [28]. Da nur die Kom-
leichten kognitiven Beeinträchtigung keine Zulassung von        bination derartiger Nährstoffe zu diesen Ergebnissen führte,
Antidementiva gibt, erlangen medizinische Nahrungsergän-        schloss man daraus, dass es sich hierbei um einen synergisti-
zungsmittel gegen Demenz immer mehr an Bedeutung. Von           schen Effekt handelt, der einer Monotherapie mit einem ein-
den vier dzt. zur Verfügung stehenden „Medical Foods“, wie      zelnen Nährstoff deutlich überlegen ist.
„Axona“, „Cerefolin“, „Acutil“ und „Souvenaid“ [25] haben
wir die meisten Erfahrungen bisher mit Souvenaid und Acu-       Sehr frühzeitig sind bei der AK die dendritischen Fortsät-
til sammeln können.                                             ze („Spines“) reduziert. Ohne diese dendritischen Fortsätze
                                                                gibt es keine Synapsenbildung. Defizite in der Synapsenbil-
Souvenaid®                                                      dung und in den dendritischen Fortsätzen können theoretisch
Durch die wissenschaftlichen Erkenntnisse, dass nicht ein       durch Reduktion der Degeneration oder durch Erhöhung der
einzelner Nährstoff therapeutisch wirksam sein kann, sondern    Produktion positiv beeinflusst werden. Um Synapsen zu pro-
immer nur eine Kombination bestimmter Nährstoffkomplexe         duzieren, benötigen die Neurone prä- und postsynaptische
für die Prävention und Therapie in Frage kommen,                Membranen und chemische Signale, die die Membranen in
entwickelte die Industrie einen Nährstoffcocktail. Funda-       Fortsätze und Synapsen umbilden. Neuronenmembranen sind
mental dafür ist das Faktum, dass Synapsenverluste die ersten   prinzipiell aus Lipiden (Phosphatide) bestehend, enthalten
organischen Veränderungen bei Demenz darstellen und bei         aber auch bestimmte charakteristische prä- und postsynapti-
Alzheimerpatienten ein erhöhtes Nährstoffbedürfnis vorliegt     sche Proteine. Vor allem 3 Nahrungskomponenten, wie Uri-
und die synaptische Plastizität nur damit verbessert werden     din, DHA und Cholin, weisen eine synergistische Wirkung
kann. Souvenaid ist eine medizinische Trinknahrung mit ei-      auf, um die Phosphatid-Synthese zu steigern. Eine Anreiche-
nen patentierten Nährstoffkomplex, der sich aus langkettigen    rung mit diesen Substraten ist wichtig für die Schlüsselen-
Omega-3-Fettsäuren, Uridin, Monophosphat, Cholin, B-Vit-        zyme der Biosynthese. Synapsin und Synaptophysin-Protei-
aminen, Vitamin E, C und Selen, zusammensetzt. Mineral-         ne werden dadurch gefördert. Uridin ist bei jedem Menschen
stoffe sind Kofaktoren. Diese spezielle Nährstoffkombination    im Blut vorhanden. Uridin ist aber nicht über Nahrungsstoffe
unterstützt die Synthese von Phospholipiden und neuronalen      bioverfügbar. Wie wichtig derartige Nahrungskomponenten
Membranen sowie die Synapsenbildung. Die Phospholipid-          sind, zeigt eine ganz aktuelle Studie, die durch derartige Nah-
synthese verläuft über den Kennedy-Signalweg in mehreren        rungskomponenten eine gesteigerte hippocampale cholinerge
sehr energiereichen Schritten. Drei Nähr- und Inhaltsstoffe     Neurotransmission bei gealterten Ratten (18 Monate) doku-
wie Cholin, Uridin und PUFAs (mehrfach ungesättigte Fett-       mentierte [29].
säuren) werden zur Phosphatidylcholinbildung benötigt. Für
die De-Novo-Synthese von Phospholipiden sind Vorläufer-         Klinische Studien mit Souvenaid
moleküle wie DHA (Docosahexaensäure), UMP (Uridinmo-            Die randomisierten Pilotstudien SOUVENIR-I und SOUVE-
nophosphat) und Cholin essentiell. Besonders dem Uridin         NIR-II untersuchten insgesamt 484 bisher nicht vorbehandel-
kommt eine zentrale Bedeutung bei der Synapsenmembran-          te Patienten mit AK im Frühstadium (MMSE Score 20–26)
Bildung zu. Andere Kofaktoren, wie B6, B12 und Folsäure,        über eine Therapiedauer von 3 bzw. 6 Monaten. Die 12-wö-
sind zur Bereitstellung von Phosphatidylcholin notwendig.       chige, an 225 Patienten in Europa und den USA durchgeführ-
B-Vitamine können den Plasmaspiegel von DHA und Cho-            te SOUVENIR-I Grundphase hatte Verbesserungen im Score
lin erhöhen und die Methylierungskapazität im Rahmen der        der Wechsler-Gedächtnisskala im Vergleich zu Placebo ge-
Cholinsynthese positiv beeinflussen. Selen, Vitamin C und E     zeigt (p = 0,02), nicht jedoch im ADAS-Cog Score [30]. Nach
sind als Kofaktoren des Kennedy-Pathways wesentlich und         dem Abschluss einer daran anschließenden 12-wöchigen dop-
erhöhen die Bioverfügbarkeit der Vorläufernährstoffe. Durch     pelt verblindeten Verlängerungsstudie, an der ca. 85 % der in
die antioxidativen Eigenschaften wird der Peroxidation der      SOUVENIR-I eingeschlossenen Probanden teilnahmen, wur-
Membran entgegengewirkt.                                        den die nunmehr 24 Wochen therapierten Patienten nach ih-

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Neue Entwicklungen in der Demenzdiagnostik und -behandlung

rer kognitiven Basisperformance getrennt ausgewertet. Hier        geprüft, einem Schnelltest, der Begriffsbenennung, Gedächt-
zeigte sich ein gerade noch signifikanter Behandlungserfolg       nis und Wortfindung erfasst. Nach 3 Monaten zeigte sich ein
im ADAS-Cog (p = 0,046) in Studienteilnehmern mit An-             positiver Trend, der beim Studienende nach 6 Monaten signi-
fangsscores von 25 und darüber, in Korrelation mit der ein-       fikant war (p = 0,003; n = 13 + 13) [36]. Die Ergebnisse der
genommenen Gesamtdosis [31]. Ein näher an der Normalität          „Memory Improvement with DHA Study“ (MIDAS), die 485
liegender Ausgangswert des Body-Mass-Index war ebenfalls          Personen mit einem „Mini-Mental State Exam Score“ > 26
ein modulierender Faktor hinsichtlich des Therapieerfolges;       und einem „Wechsler Memory Scale III Baseline Score“  1
Souvenaid bewirkte zudem eine – allerdings nicht statistisch      Standardabweichungen unterhalb jüngerer Erwachsener über
signifikante – Gewichtszunahme.                                   24 Wochen hinweg unter Verwendung des „CANTAB Paired
                                                                  Associate Learning Tests“ untersucht hatte, lassen sich in glei-
Die von vorneherein auf 24 Wochen angelegte SOUVENIR-             cher Richtung interpretieren [37]. Angesichts der zwar um-
II-Studie an 259 europäischen Patienten zeigte zu Therapie-       fangreichen, aber auch teilweise widersprüchlichen Datenlage
ende unter Souvenaid einen signifikant (p = 0,023) verbes-        zu den Auswirkungen ausschließlicher DHA-Supplementa-
serten Z-Score in der Neuropsychiatrischen Testbatterie [32].     tion in verschiedenen Stadien der kognitiven Beeinträchtigung
Unter Therapie hatten sich 40 % der Patienten diesbezüglich       sind aber auch hier größer angelegte Doppelblindstudien mit
verbessert, 19 % verschlechtert und 41 % waren stabil geblie-     dem eigentlichen Präparat erforderlich.
ben. In der Kontrollgruppe lauteten die entsprechenden An-
teile 24 %, 34 % und 42 %. Ebenso zeigten sich Verbesse-           Diskussion und Ausblick
rungen im elektroenzephalographischen Delta-Band, das als
Indikator der synaptischen Konnektivität gilt. Eine Sekundär-     Die dysfunktionalen Formen des Tauproteins und deren Aus-
auswertung der EEG-Daten von 179 Studienteilnehmern, ba-          breitungsmodus sind mit dem Neuronenverlust enger korre-
sierend auf einer explorativen Netzwerkanalyse, wurde jüngst      liert als Beta-Amyloid. Die Tau-Neurofibrillen sind jedoch
publiziert [33]; die mit Souvenaid behandelten Patienten zeig-    wesentlich schwierigere Ziele als die Plaques. Sie sind weni-
ten hier insbesondere auch im Beta-Band Parameter, die sich       ger häufig und schwerer darstellbar, da sie innerhalb der Hirn-
als größere Nähe zu einer normalen neuronalen Organisation        nervenzellen liegen. Außerdem haben die Tauaggregate eine
und entsprechend geordneten synaptischen Funktionen inter-        gewisse strukturelle Ähnlichkeit mit den Beta-Amyloid-Ag-
pretieren lässt. Auch in einer 24-wöchigen offenen Verlänge-      gregaten und ein neuer Tau-Tracer müsste eindeutig zwischen
rungsstudie erwies sich Souvenaid als sicher und – mit einer      beiden unterscheiden können. Trotz dieser Schwierigkeiten
Therapieadhärenz von über 95 % über insgesamt 48 Wochen           werden einige Tau-Tracer-Kandidaten bereits bei Patienten
– auch als sehr gut verträglich [34].                             getestet. Ein Team der Tohoku-Universität in Sendai (Japan)
                                                                  beschrieb die ersten Versuche mit einem Tau-Tracer-Kandi-
Das europäische LipiDiDiet-Konsortium, an dem auch der            daten: THK-5105. Mit diesem Tracer konnten wichtige Hirn-
Hersteller von Souvenaid beteiligt ist, führt derzeit mit För-    regionen, die durch die Taupathologie beeinträchtigt waren,
derung der Europäischen Union eine auf zwei Jahre angeleg-        markiert werden; gleichzeitig wurden die Beta-Amyloid-Ab-
te Studie an Personen mit „Mild Cognitive Impairment“ auf-        lagerungen nicht dargestellt. Die Intensität des Tau-Labelings
grund präklinischer bzw. prodromaler Alzheimer-Erkrankung         war umso höher, je niedriger die kognitiven Testergebnisse bei
durch, die von der University of Eastern Finland koordiniert      dem Patienten waren [38].
wird und deren Ergebnisse 2015 berichtet werden sollen.
                                                                  Obwohl es wahrscheinlich in den nächsten 5 Jahren zu einer
Als Zusatztherapie für bereits in medikamentöser Behandlung       Zulassung neuer Tau-PET-Tracer kommen wird, dürften diese
stehende Patienten scheint Souvenaid jedoch keine Vorteile zu     in einer Prävention der AD eine geringe Rolle spielen, da die
bringen. Eine 24-wöchige Studie (S-CONNECT) an 527 Pa-            Taupathologie relativ spät im Alzheimerverlauf auftritt. Die
tienten mit leichter bis mittelgradiger Alzheimer-Krankheit       gesamte Entwicklung der krankheitsmodifizierenden Thera-
(MMSE Score 14–24, Mittelwert 19,4), die stabil auf Acetyl-       pien geht dahin, dass eine frühest mögliche Diagnose gestellt
cholinesterase-Inhibitoren eingestellt waren, ergab trotz der     wird, am besten im asymptomatischen Stadium bei noch kog-
erwarteten Änderungen der einschlägigen nutritionellen Bio-       nitiv Normalen. Dafür ist die Darstellung des Beta-Amyloids
marker keine Verbesserungen auf der ADAS-Cog-Skala (Un-           der beste Indikator. Da die ersten Anti-Tau-wirkenden Thera-
terschied zu Placebo 0,37 ± 0,57 Punkte, p = 0,513) [35].         piestrategien jedoch auch schon in Phase II getestet werden,
                                                                  ist diese neue Technik natürlich auch nicht mehr wesentlich
Acutil®                                                           für die Diagnose, aber für das Ansprechen und die Verlaufsdo-
Der Fokus dieses in Form von Kapseln vermarkteten Präpa-          kumentation. Andere „Tau-Pathien“ sind die frontotemporale
rates liegt auf -3-ungesättigten Fettsäuren (in erster Linie     Demenz und die kortikobasale Degeneration, die progressive
DHA) und gibt sich damit als Ziel eindeutig die Erhaltung der     supranukleäre Paralyse (PSP) und auch die chronisch trauma-
Integrität neuronaler Membranen. Aufgrund der Zugabe von          tische Enzephalopathie. Hierbei dürften vor allem die Subs-
Gingko-Extrakten ist auch von einem gewissen Beitrag der          tanzen EBB 3 aus Japan und Avid’s 807 die Nicht-Alzheimer-
bekannten antioxidativen, neurotrophen und vaskulären Ef-         Tau-Pathien abbilden können. An einem Alpha-Synuclein-
fekte der darin enthaltenen Bilobalide auszugehen.                (AS-) Tracer zur frühen Darstellung der Parkinsonkrankheit
                                                                  wird mit Unterstützung der Michael J-Fox-Foundation bereits
Eine Pilotstudie verglich zwei Gruppen von jeweils 15 Perso-      gearbeitet. Die PET-Tracerentwicklung geht weiter, sodass
nen mit MCI (mittleres Alter 72,5 Jahre), von denen eine Acutil   auch in Zukunft das Tau-modifizierende Enzym GSK-3, be-
einnahm. Die kognitive Leistung wurde mit dem sog. Fototest       stimmte Metallionen in den Amyloid-Plaques und die bei der

                                                                                        J NEUROL NEUROCHIR PSYCHIATR 2015; 16 (3)   117
Neue Entwicklungen in der Demenzdiagnostik und -behandlung

Alzheimer begleitenden Inflammation ausgeschütteten Zyto-                                           and meta analysis. Alzheimers Dement 2013;       31. Kamphius PJ, Verhey FR, Olde Rikkert MG,
                                                                                                    1–18.                                            et al Efficacy of a medical food on cognition
kine dargestellt werden können.                                                                     23. Hinterberger M. Zehetmayer S, Jungwirth      in Alzheimer’s disease: results from second-
                                                                                                    S, et al. High cortisol and low folate are the   ary analyses of a randomized, controlled trial.
                                                                                                    only routine blood tests predicting probable     J. Nutr.Health Aging 2011; 15: 720–4.
 Interessenkonflikt                                                                                Alzheimer’s disease after age 75-results of      32. Scheltens P, Twisk JW, Blesa R, et al.
                                                                                                    the Vienna Transdanube Aging Study. J Am         Efficacy of Souvenaid in mild Alzheimer’s dis-
                                                                                                    Geriatr Soc 2013; 61: 648–51.                    ease: results from a randomized, controlled
Vorträge für GE-Healthcare, Nutricia und CSC, deren Präpa-                                          24. Astarita G, Jung KM, Berchtold NC, et al.    trial. J Alzheimers Dis 2012; 31: 225–36.
rate erwähnt wurden.                                                                                Deficient liver biosynthesis of docosahexae-      33. De Waal H, Stam CJ, Lansbergen MM, et
                                                                                                    noic acid correlates with cognitive impair-      al. The effect of Souvenaid on functional
                                                                                                    ment in Alzheimer’s disease. PLoS One 2010;      brain network organisation in patients with
                                                                                                    5: e12538.                                       mild Alzheimer’s disease: a randomized con-
                                                                                                    25. Rainer M, Mucke HAM. Diätetische             trolled study. PLoS One 2014; 9: e86558.
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                                                                                                                                                     34. Olde Rikker MG, Verhey Fr, Blesa R, et al.
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                                                  imaging with (123)I-FP-CIT SPECT in dementia      16 (2): 76–81.
Manual of Alzheimer Disease and other                                                                                                                with mild AD: result of a multi-center 24-weeks,
                                                  with Lewy bodies: a phase III, multicentre        26. Sakamoto T, Cansev M, Wurtman RJ. Oral       open-label extension study. J Alzheimers Dis
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                                                  memantine in cognitive impairment in Parkin-
677–83.                                                                                                                                              ized, controlled trial of Souvenaid in mild-to-
                                                  son’s disease, Parkinson’s disease dementia       27. Pooler AM, Guez DH, Benedictus R,
                                                                                                                                                     moderate Alzheimer’s disease. Alzheimers
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