Neues von den Märkten - Monatsbericht April 2022 - Union Investment Institutional GmbH
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Die Unsicherheit bleibt weiterhin groß, weshalb wir verstärkt Chancen in rela tiven Positionen sehen und vorerst noch keinen Schwerpunkt bei Risikoanlagen setzen wollen. Michael Herzum, Leiter Macro & Strategy Neues von den Märkten Monatsbericht April 2022 Wir arbeiten für Ihr Investment
Die Märkte im Überblick Zusammenfassung Konjunktur, Wachstum, Inflation Auf der turnusmäßigen März-Sitzung wurden keine Ände- Der Ukraine-Krieg hinterlässt Spuren, auch in der Wachstums- rungen beschlossen. Wir bestätigten somit die neutrale dynamik. Der geplante weitgehende Ausschluss Russlands Risikoausrichtung („RoRo“-Meter 3). Allerdings haben wir aus dem weltweiten Wirtschaftskreislauf innerhalb kürzester bereits in den vergangenen Wochen mehrere Positionen Zeit belastet die Konjunktur, zum Beispiel über den Kauf- verändert. So reduzierten wir unmittelbar nach der russischen kraftverlust westlicher Konsumenten aufgrund eines höhe- Invasion in die Ukraine den Aktienanteil. Anfang März favo ren Ölpreises. Hinzu kommen Störungen der Lieferketten, die risierten wir dann Staatsanleihen der Kernländer der Euro allerdings nur in wenigen Sektoren von größerer Bedeutung päischen Wirtschaftsunion (EWU) zulasten von US-Staats sein dürften. Trotzdem: Nachdem die globale Konjunktur anleihen (Transatlantikspread). Hintergrund der Entscheidung nach dem harten Corona-Winter gerade wieder zur Beschleu- war die größere (wirtschaftliche) Betroffenheit der Eurozone nigung ansetzte, bedeutet der Konflikt in Osteuropa nun von den Entwicklungen in Osteuropa, die der US-Notenbank einen Dämpfer für die Wachstumsaussichten. ein restriktiveres Vorgehen ermöglichen sollte als ihrem Frankfurter Pendant. Zudem übten wir zur Monatsmitte Unsere Volkswirte haben daher ihre Konjunkturprognosen eine wieder größere Zurückhaltung gegenüber Anleihen für 2022 zuletzt gesenkt. Im Euroraum dürfte das Wachstum aus der europäischen Peripherie, während im Gegenzug des Bruttoinlandsprodukts (BIP) gegenüber unserer bisherigen hochverzinsliche Unternehmensanleihen positiver einge- Prognose um rund einen Prozentpunkt auf rund 2,8 Prozent schätzt wurden. Gegen Peripherieanleihen spricht aus unse- absinken. Einem guten ersten Quartal dürften wohl eher rer Sicht die Normalisierung der Geldpolitik im Euroraum. schwache Quartale folgen. Aber: Einen Rückgang der Wirt- Ausgehend von den gesunkenen Risikoaufschlägen dürften schaftsleistung erwarten wir nicht. Deutlich weniger eng hingegen Hochzinsanleihen von der nach wie vor soliden verflochten mit der Krisenregion sind hingegen die USA. Lage der Unternehmen profitieren. Schließlich zeigten wir Dementsprechend fallen die wirtschaftlichen Bremseffekte uns auch gegenüber Edelmetallen und Energierohstoffen dort geringer, aber in der Tendenz ähnlich aus. Wir rechnen zurückhaltender. nun mit einem Plus beim BIP von 3,1 Prozent für 2022. Wir setzen derzeit verstärkt auf relative Positionen ohne ein- Auf der Inflationsseite hat sich der Teuerungsdruck in den deutigen Schwerpunkt in Risikoanlagen. Diese Ausrichtung vergangenen Wochen noch verstärkt. Ein wesentlicher Trei- spiegelt die weiter anhaltenden Unsicherheiten wider. Wir ber dafür sind die gestiegenen Kosten im Energiebereich. gehen nach wie vor nicht davon aus, dass der NATO-Bünd- Sollte der Westen hier ein umfassendes Embargo gegen Russ- nisfall eintritt und eine entsprechende Ausweitung des land verhängen, würde sich die Inflation weiter beschleuni- Ukraine-Kriegs zu erwarten ist. Auch ein vollständiges gen und das Wachstum massiv beeinträchtigen. Eine solche Energieembargo – also inklusive Gas – erwarten wir nicht. Entwicklung ist nicht völlig ausgeschlossen, aber weniger Gleichwohl ist von einer Fortsetzung der militärischen Aus- wahrscheinlich als eine Fortsetzung des Energiehandels zwi- einandersetzung, möglicherweise für einen längeren Zeit- schen Europa und Russland zum beiderseitigen wirtschaft raum, auszugehen. Auch die Corona-Lage in China bringt lichen Nutzen. einige Unwägbarkeiten mit sich. Die Abwärtsrisiken für die Weltwirtschaft haben damit zugenommen, während gleich- zeitig der Inflationsdruck hoch bleibt. Leitzinserwartungen nehmen zu – Notenbanken um Ukraine-Krieg dämpft die Wachstumserwartungen Inflation besorgt Jährliches BIP-Wachstum im Vergleich, Prognosewerte in Erwarteter US-Leitzins für Dezember 2022, gemessen am Prozent Fed Fund Future, in Prozent 3,9 2,5 3,1 3,9 3,1 2,0 1,5 4,1 1,0 2,8 2,8 2,5 0,5 0 2022 2023 Jan. März Mai Juli Sept. Nov. Jan. März 2021 2021 2021 2021 2021 2021 2022 2022 Ende Januar Aktuell Quelle: Bloomberg. Stand: 23. März 2022. Quelle: Union Investment. Stand: 23. März 2022. 2
Die Märkte im Überblick Geldpolitik: Schnelle Normalisierung Renten: Gegenwind von der Notenbank Vor dem Hintergrund der hohen Teuerungsraten sehen sich Nach dem Einmarsch der russischen Armee in die Ukraine viele Notenbanken unter Handlungszwang. Die US-Noten- stand die Suche nach sicheren Häfen an den Rentenmärkten bank Federal Reserve (Fed) hat auf ihrer März-Sitzung erst- für einige Tage im Vordergrund. Mittlerweile setzt sich aber mals seit 2018 wieder die Leitzinsen angehoben. In ihrer der zuvor bestehende Trend zu höheren Renditen fort. An- Kommentierung hatten die Währungshüter vor allem falken- gesichts der weiter steigenden Teuerung haben die Noten- hafte Botschaften im Gepäck. Makro-Projektionen sowie der banken – vor allem die Fed – unmissverständlich klargemacht, Ton der Äußerungen lassen darauf schließen, dass es der dass die Inflationsbekämpfung oberste Priorität hat und die US-Notenbank um eine rasche Normalisierung der Geldpoli- Leitzinsen angehoben werden. Die US-Zinsstrukturkurve hat tik geht. Fed-Chef Powell bekräftigte diese Haltung unlängst. sich weiter abgeflacht und ist im Bereich zwischen fünf und Demnach ist der US-Arbeitsmarkt aus seiner Sicht zu stark zehn Jahren bereits leicht invertiert. Die EZB dürfte zwar und die Inflation zu hoch. Dabei stellte Powell auch die auch nicht so schnell von ihrem Zinspfad abzubringen sein, Möglichkeit in den Raum, bei einer der kommenden Sitzun- eine Zinserhöhung steht allerdings frühestens im Dezember gen die Leitzinsen um mehr als die üblichen 25 Basispunkte im Raum. Der Transatlantikspread reflektiert diese regionale anzuheben. Wir gehen nunmehr für 2022 von sechs Zins- Divergenz aus unserer Sicht derzeit nicht adäquat, sodass schritten aus (bislang fünf). Einen deutlichen Zinsschritt von wir auf seine Ausweitung setzen. Dementsprechend favori- 50 Basispunkten halten wir in den kommenden Monaten sieren wir Staatsanleihen aus den Kernländern gegenüber dabei nicht für ausgeschlossen. Den passiven Abbau ihrer US-Schatzanweisungen. Papiere mit einem Risikoaufschlag Bilanz dürfte die Fed spätestens im Juni einleiten. Der nun haben sich nach dem starken Abverkauf zuletzt wieder etwas begonnene Zinserhöhungszyklus dürfte aber nicht zu einer erholt. Insbesondere Hochzinsanleihen sind aus unserer harten Landung der US-Wirtschaft in den Jahren 2022 und Sicht attraktiv bewertet, zumal wir im Moment keine Ver- 2023 führen. schlechterung der Bonitäten erwarten. Die bereits ange kündigte, aktivere Fiskalpolitik dürfte hingegen durch eine Auch die Europäische Zentralbank (EZB) hat auf ihrer letzten höhere Verschuldung auf der Entwicklung von Staatsanlei- Sitzung die Marktteilnehmer überrascht. So hat die EZB be- hen aus der Euro-Peripherie lasten. Gleichzeitig fällt für diese schlossen, die Nettoanleihekäufe zurückzufahren – schnel- Anleiheklasse, wie für Investment Grade-Unternehmens ler als viele Beobachter angesichts des Kriegs in der Ukraine anleihen, mit der EZB ein wichtiger systematischer Käufer erwartet hatten. Somit könnten die Nettoanleihekäufe be- sukzessive weg. reits im Juli auf null absinken. Unser Fazit: Die EZB bleibt auf dem Normalisierungspfad, solange die Wirtschaft auf Wachs- • Veränderung: Keine tumskurs und die Finanzstabilität gewahrt bleiben. Wir • Positionierung: Wir favorisieren Staatsanleihen aus den rechnen nach wie vor mit einem ersten Zinsschritt Ende Euro-Kernländern und High Yield-Unternehmensanleihen. 2022 und einem Ende der Anleiheankäufe im September. Im Gegenzug meiden wir Investment Grade-Unternehmens- anleihen, Staatsanleihen aus den USA und Papiere aus den Euro-Peripherieländern. Staatsanleihen aus den Emerging Markets schätzen wir neutral ein Inflationserwartungen zogen mit Kriegsbeginn noch US-Renditen sollten stärker steigen als die von einmal an Bundesanleihen 5y5y Inflation Swap, in Prozent* Renditeentwicklung im Vergleich, in Prozent 2,50 3,0 2,25 2,0 2,00 1,75 1,0 1,50 0 1,25 1,00 –1,0 Jan. März Mai Juli Sept. Nov. Jan. März 2019 2020 2021 2022 2021 2021 2021 2021 2021 2021 2022 2022 10-jährige US-Treasury 10-jährige Bundesanleihe Transatlantikspread * Durchschnittliche Inflation in fünf Jahren über einen 5-Jahres-Zeitraum. Quelle: Union Investment. Stand: 22. März 2022. Quelle: Bloomberg, Union Investment. Stand: 23. März 2022. 3
Die Märkte im Überblick Aktien: Beruhigung der Märkte trotz unverän- Rohstoffe: Weltwirtschaft bleibt ausreichend dert großer Unsicherheiten mit Rohöl versorgt Neben der Unsicherheit aus dem Krieg in der Ukraine waren Der Einmarsch Russlands in die Ukraine hatte am Ölmarkt die Aktienmärkte vor allem aufgrund der Sorgen um die da- zunächst die Befürchtung eines Angebotsschocks aufkommen raus resultierenden Wachstumsabschwächung unter Druck. lassen und die Notierung deutlich in die Höhe getrieben. Wie In dieser Phase haben vor allem europäische Aktien verloren, so oft folgte einer solchen Extrembewegung eine schnelle da die hiesigen Unternehmen geschäftlich wesentlich enger Korrektur. Dies ist auch darin begründet, dass russisches Öl mit den Ländern Osteuropas verbunden sind. Das geopoli weiterhin seinen Weg in den Weltmarkt finden dürfte – auch tische Risiko wurde in den letzten beiden Wochen zu einem mit Preisabschlägen. Die Transportwege sind gut ausgebaut guten Teil wieder ausgepreist, bleibt aber bestehen, da sich und vor allem China sollte ein dankbarer Abnehmer sein. im Konflikt bislang keine Lösung abzeichnet. Insofern hän- Gelingt ein neuer Atom-Deal mit dem Iran, ist der Markt erst gen die Märkte an den militärischen Entscheidungen, die recht ausreichend versorgt. Wir entschieden uns daher bereits im Kreml gefällt werden: Eine Fortsetzung im jetzigen Rah- Mitte März, die Attraktivität für den Energiesektor zu senken. men sollten sie dabei recht gut verkraften können. Zweites Zünglein an der Waage werden die Auswirkungen auf das Gold genießt zwar den Status als Inflationsschutz, sollte aber Wachstum sein, die momentan nur zum Teil absehbar sind. perspektivisch erheblichen Gegenwind durch die Normali- Zwar haben bereits viele Volkswirte ihre Konjunkturprogno- sierung der Geldpolitik seitens der Fed und EZB bekommen. sen – insbesondere für den Euroraum – gesenkt. Ob diese Deshalb rieten wir auch hier zur Monatsmitte von einem Revisionen bereits reichen, ist aber noch offen. Ebenso sind Engagement ab. die Gewinnerwartungen der Aktienanalysten noch positiv, die Revisionen beginnen aber in den negativen Bereich zu Bei Industriemetallen beobachten wir einen langsamen Lager- drehen. Für die anstehende Berichtssaison werden noch gute aufbau. Hinzu kommen steigende Corona-Fallzahlen in China, Zahlen erwartet, die Ausblicke der Unternehmen könnten die ebenfalls für eine vorsichtigere Positionierung sprechen. aber bereits vorsichtiger ausfallen. Allerdings hat China in den letzten zwei Jahren gelernt, die Produktion auch unter Covid-Bedingungen aufrechtzuerhal- In China gab es erstmals Aussagen von Regierungsmitglie- ten. Darüber hinaus hat die Regierung die Wachstumsziele dern, die auf eine entspanntere Regulierungspolitik hin stärker in den Fokus gestellt, sodass mit einer Reaktion seitens deuten, worauf sich chinesische Aktien nach einem starken der Geld- und Fiskalpolitik zu rechnen ist. Wir bleiben daher Abverkauf (Corona-Ausbreitung, Sanktions- und Regulie- vorerst neutral. rungsängste waren dafür einige der Gründe) wieder erho- len konnten. • Veränderung: Keine • Positionierung: Rohstoffe werden insgesamt über die • Veränderung: Keine beiden Sektoren Edelmetalle und Energie für weniger • Positionierung: Aktien werden sowohl insgesamt als auch attraktiv befunden. In Industriemetallen ist die Positionie- in den beiden Segmenten Industrie- und Schwellenländer rung neutral jeweils neutral gesehen Aktienmärkte beruhigen sich trotz anhaltendem Ölmarkt preist einen Angebotsschock – Markt aber Kriegsgeschehen gut versorgt Volatilität im Verlauf, seit Anfang 2021 Preis je Barrel in US-Dollar, seit Anfang 2021 50 140 40 120 30 100 80 20 60 10 Jan. März Mai Juli Sept. Nov. Jan. März 40 2021 2021 2021 2021 2021 2021 2022 2022 Jan. März Mai Juli Sept. Nov. Jan. März VIX VSTOXX 2021 2021 2021 2021 2021 2021 2022 2022 Quelle: Bloomberg. Stand: 23. März 2022. Quelle: Bloomberg. Stand: 23. März 2022. 4
Die Märkte im Überblick Währungen: Euro durch Ukraine-Krieg belastet Immobilien: Büromarkt USA Der Konflikt in Osteuropa hat dem US-Dollar sowohl han- Nach einer rückläufigen Wirtschaftsleistung im Jahr 2020 delsgewichtet als auch speziell gegenüber dem Euro neuen bedingt durch die Corona-Pandemie konnte im vergangenen Rückenwind verliehen. Dahinter steht zum einen das robus- Jahr bereits wieder mit einem Wachstum um 5,7 Prozent eine tere Wachstum in den USA, das zudem durch den Krieg sowie deutliche Erholung der US-Konjunktur festgestellt werden. die Sanktionen und Gegensanktionen weniger betroffen ist Die Folgen des Ukraine-Kriegs sind für die US-Wirtschaft zwar als die stärker von den russischen Energielieferungen abhän- spürbar, dürften aber im Vergleich zu Europa moderat aus- gige europäische Wirtschaft. Dies hat neben der höheren fallen. Inflation auch zu deutlich restriktiveren Tönen aus der Fed im Vergleich zur EZB geführt. Auch dadurch wurde der US- Der konjunkturelle Umschwung im letzten Jahr hat sich zwar Dollar unterstützt. insbesondere in der zweiten Jahreshälfte positiv auf die Büroflächennachfrage in den USA ausgewirkt, dennoch ist Im Moment ist die Stimmung an den Märkten gegenüber die durchschnittliche Leerstandsquote in den elf wichtigs- dem Euro sehr negativ. Darüber hinaus werden im histori- ten US-Büromärkten im Jahresvergleich um weitere knapp schen Vergleich sehr viele Long-Positionen im US-Dollar 150 Basispunkte gestiegen. Sie lag Ende Dezember 2021 bei gehalten. Die Erwartungen an die Fed sind mit derzeit acht 13,6 Prozent. Insbesondere in San Francisco war aufgrund weiteren an den Rentenmärkten eingepreisten Zinsschritten der höheren Bautätigkeit in den letzten Jahren und einer bis Januar 2023 hoch, gleichzeitig sind sie an die EZB eher stark rückläufigen Büroflächennachfrage ein erheblicher gering. Ähnlich stellt sich die Erwartungslage auch im Ver- Anstieg der Leerstandsrate zu beobachten. hältnis der Geldpolitik der EZB zur Bank of England und in der Ableitung für den Wechselkurs zwischen dem Pfund Trotz dieser spürbaren Ausweitung des verfügbaren Büro Sterling und dem Euro dar. flächenangebots sind die Mietpreise im Vergleich zum Vor- jahr im Durchschnitt der elf US-Standorte stabil geblieben. Solange die Diskussion um einen zyklischen Abschwung an- In Miami war mit 5,7 Prozent sogar ein signifikanter Anstieg hält, dürfte der Japanische Yen noch profitieren, zumindest festzustellen, wohingegen in San Francisco leerstandsbedingt hat er in der Vergangenheit in solchen Phasen überwiegend ein spürbarer Mietpreisrückgang zu verzeichnen war. aufgewertet. Andererseits ist auch diesbezüglich schon eini- ges an Pessimismus eingepreist. Bei den Anfangsrenditen gab es im Vergleich zum Vorjahr hingegen kaum Veränderungen. Nach einem langsamen Von der Eröffnung einer Position im Währungsbereich sehen Start ins Jahr 2021 zog die Nachfrage nach Büroimmobilien wir daher für den Moment ab. in der zweiten Jahreshälfte an, was darauf hindeutet, dass die Investoren wieder Vertrauen in den Sektor fassen. Insbe- • Veränderung und Positionierung: Keine sondere qualitativ hochwertige Objekte mit bonitätsstarken Mietern („Trophy Assets“) waren zuletzt verstärkt gefragt. Der Immobilienmarkt der USA bietet nach wie vor im inter- nationalen Vergleich auch perspektivisch robuste Investment rahmenbedingungen. Starke Abwertung des Russischen Rubel nach Veränderung der Bürospitzenmiete in den USA gegen- Kriegsbeginn über dem Vorquartal Euro in Russischer Rubel, seit Anfang 2021 Durchschnitt, in Prozent* 160 3,0 2,0 140 1,0 120 0 100 – 1,0 – 2,0 80 Q4/ Q4/ Q4/ Q4/ Q4/ Q4/ Q4/ Q4/ Q4/ Q4/ Q4/ Jan. März Mai Juli Sept. Nov. Jan. März 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2021 2021 2021 2021 2021 2021 2022 2022 * Durchschnitt der elf größten US-amerikanischen Büromärkte. Quelle: Bloomberg. Stand: 23. März 2022. Quelle: CoStar. Stand: 31. Dezember 2021. 5
Unsere Einschätzung im Überblick Unsere aktuelle Risikoeinschätzung „RoRo“-Meter • Der Ukraine-Krieg hinterlässt Spuren und belastet über den teilweisen Ausschluss Russlands die Konjunktur. Hinzu kommen Störungen in den Lieferketten • Auf der Inflationsseite hat sich der Teuerungsdruck noch verstärkt. Wesentlicher Treiber hierfür sind die hohen Energiekosten • Die Notenbanken drängen daher auf eine rasche Normalisierung der Geldpolitik. Vor allem vonseiten der Fed sind weitere Zinsschritte zu erwarten • Unsere allgemeine Risikoeinschätzung („RoRo“-Meter) verbleibt auf Stufe 3 (neutral) Quelle: Union Investment. Stand: 22. März 2022. Letzte Änderung von 4 auf 3 am 21. Januar 2022. Erläuterung: Zur Festlegung der Anlagestrategie wird zunächst das Markt umfeld genau analysiert. Das Ergebnis schlägt sich in einer Risikoeinschät- zung nieder. Dazu formuliert das Union Investment Committee (UIC) eine Risk-on-/Risk-off-Entscheidung in fünf Stufen (1, 2, 3, 4, 5). Sie ist wie folgt zu interpretieren: Eine 5 steht für eine hohe Risikoneigung, eine 1 für einen weitgehenden Rückzug aus Risikoanlagen. Unsere Sicht auf die Anlageklassen Attraktivität der Anlageklassen • Renten: Wir setzen auf eine Ausweitung des Transatlantik Renten spreads und favorisieren daher Euro-Staatsanleihen vor Staatsanleihen Kerneuropa US-Schatzanweisungen. Im Bereich der Unternehmens Staatsanleihen USA anleihen sehen wir hochverzinsliche Papiere vor Anleihen Staatsanleihen Euro-Peripherie mit Investment-Grade-Rating • Aktien: Die Unsicherheit rund um den Ukraine-Krieg hält Unternehmensanleihen (Euro, Investment Grade) an. Wir erwarten eine positive Berichtssaison mit jedoch Unternehmensanleihen (Euro, High Yield) vorsichtigen Ausblicken Staatsanleihen Schwellenländer • Währungen: Der Euro bleibt durch den Krieg in Europa Aktien belastet, während der US-Dollar durch die Fed gestützt Industrieländer wird. Gleichzeitig halten viele Marktteilnehmer jedoch sehr einseitig Long-Positionen im US-Dollar Schwellenländer • Rohstoffe: Langsam bilden sich die Extrembewegungen Rohstoffe an den Rohstoffmärkten nach der russischen Invasion zu- Währungen rück, auch weil die Weltwirtschaft ausreichend mit Rohöl US-Dollar versorgt bleibt. Gold bekommt hingegen Gegenwind von der Geldpolitik Britisches Pfund • Das Halten von Kasse ist aufgrund der geringen oder Japanischer Yen sogar negativen Verzinsung unattraktiv Währungen Schwellenländer • Absolute-Return-Strategien werden leicht positiv ein Absolute Return geschätzt Kasse • Für Immobilien sind die Regionen aktuell gleichgewichtet Quelle: Union Investment. Stand: 22. März 2022. Erläuterung: Bei der obigen Darstellung handelt es sich um eine relative Sichtweise eines Multi-Asset-Portfolios (ohne Immobilien). Wird eine An- lageklasse stärker favorisiert, bedingt dies im Gegenzug einen niedrigeren Investitionsgrad in einer anderen Anlageklasse. Sie würde dann als weniger favorisiert eingestuft – oder umgekehrt. Immobilien bleiben bei dieser Be- trachtung außen vor. Die Zeichen zeigen die Veränderung zur vorherigen Immobilien UIC-Entscheidung an. Deutschland Nicht favorisiert Stark favorisiert Europa (ohne Deutschland) Neutral USA Asien/Pazifik Quelle: Union Investment. Stand: 1. März 2022. Die Einschätzung ist bis zum 30. Juni 2022 gültig. Erläuterung: Bei der obigen Darstellung handelt es sich um eine relative Sichtweise der Büroimmobilienmärkte vor dem Hintergrund der aktuellen Marktperspektiven. Aufgrund der Datenverfügbarkeit erfolgt eine halbjähr liche Aktualisierung. 6
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