Neues von den Märkten - Monatsbericht Januar 2023
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Die Notenbanken haben damit begonnen, ihr Straffungstempo zu drosseln. Zumindest für die US-Zinsen können wir weitgehend Entwarnung geben. Christian Kopf, Leiter Rentenfondsmanagement Neues von den Märkten Monatsbericht August Januar 2023 2022 Wir arbeiten für Ihr Investment
Die Märkte im Überblick Zusammenfassung Konjunktur, Wachstum, Inflation Wir halten das Kapitalmarktumfeld nach wie vor für anfällig, Die Weltwirtschaft bleibt in schwierigem Fahrwasser. Ins trotz einiger Verbesserungen in den vergangenen Wochen. besondere in den USA und China nimmt die Dynamik weiter Bei Inflation und Geldpolitik herrscht mittlerweile mehr ab, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. In den Verei- Klarheit als noch vor wenigen Monaten. Zudem dürfte die nigten Staaten beginnen die starken Zinserhöhungen des chinesische Abkehr von der Null-Covid-Strategie mit etwas Jahres 2022 mehr und mehr auf der Konjunktur zu lasten. Zeitverzug die weltweite Konjunktur stützen. Aber: Die Zwar zeigt sich der Arbeitsmarkt nach wie vor sehr fest. Gleich geopolitische Lage bleibt angespannt. Rein wirtschaftlich zeitig befindet sich aber der für die US-Wirtschaft wichtige zeichnet sich zudem eine Verschlechterung bei den Unter- Immobilienmarkt mittlerweile deutlich im Abschwung. Auch nehmensgewinnen ab. Ohne Herausforderungen ist das der private Konsum hat nachgelassen. Umfeld damit nicht, zumal die Bewertungen an den Märk- ten teilweise (wieder) hoch sind und stellenweise eine (von In China verliert das Wachstum ebenfalls an Fahrt, allerdings uns nicht geteilte) Hoffnung auf geldpolitische Unterstüt- sind hier vor allem die Effekte der Null-Covid-Strategie aus- zung im kommenden Jahr gehandelt wird. schlaggebend. Sinkende Autoverkäufe, rückläufige Einzel- handelsumsätze und eine einbrechende Neubautätigkeit Wir rechnen daher weiter mit schwankungsanfälligen Märk- verdeutlichen die Schwäche der Binnenwirtschaft. Auch im ten und halten eine offensivere Ausrichtung derzeit für ver- Außenhandel läuft es nicht rund. Die chinesischen Exporte früht. Insbesondere die ersten Handelswochen des neuen gaben zuletzt um 8,7 Prozent (auf US-Dollar-Basis) gegen- Jahres bergen die Gefahr von Rücksetzern. Zwar dürften sich über dem Vorjahresmonat nach, so stark wie seit Februar im weiteren Jahresverlauf die Aussichten nach und nach 2020 nicht mehr. Unter anderem wegen der wirtschaftlichen aufhellen. Zunächst spricht aber unserer Einschätzung nach Probleme hat die Führung in Peking daher einen Zehnpunk- noch viel für eine ausgewogenere Aufstellung mit ausge- teplan verkündet, der die überraschende und radikale Abkehr wählten Positionen, etwa bei Rentenanlagen mit Rendite- von der bisherigen Null-Covid-Strategie nahezu vervollstän- aufschlag (sogenannte Spread-Anlagen). Dabei bleiben digt. Wir rechnen in der Folge zunächst mit einem Anstieg Aktivität und Selektion die Schlüsselfaktoren für das erfolg- der Infektionszahlen, bevor sich die Lage ab dem zweiten reiche Investieren, wodurch häufigere Positionsanpassungen Quartal 2023 verbessern sollte. Auf Jahressicht dürfte die im Strategieportfolio (bis hin zu „RoRo“-Meter-Wechseln) chinesische Volkswirtschaft nur schwach wachsen. notwendig werden könnten. Etwas besser stellte sich die Konjunkturlage zuletzt im Euro- Auf unserer letzten regulären Sitzung im Jahr 2022 haben raum dar. Seit etwa Anfang Oktober sind die tatsächlichen wir die neutrale Risikoausrichtung („RoRo“-Meter 3) bestä- Daten besser ausgefallen, als aufgrund der Konsensschät- tigt und noch verschiedene Positionsanpassungen vorge- zungen erwartet worden war. Gleichwohl: Eine Rezession nommen. Damit setzen wir zwar in den einzelnen Anlage- wird sich 2023 kaum vermeiden lassen, auch wenn sie viel- klassen Akzente, halten aber insgesamt an der neutralen leicht weniger schwer als zunächst befürchtet ausfallen Risikoausrichtung fest. dürfte. Die (positive) Kehrseite der geringeren Konjunkturdynamik ist ein weltweit abnehmender Inflationsdruck. Hohe Preise im Euroraum schockieren Marktteilnehmer US-Wirtschaft zeigt deutliche Bremseffekte immer weniger Einkaufsmanagerindex im verarbeitenden Gewerbe, Citi-Inflation-Surprise-Index* seit Längerem rückläufig seit Anfang 2017 300 65 250 60 200 55 150 100 50 Wachstumsschwelle 50 45 0 – 50 40 2018 2019 2020 2021 2022 Jan. Jan. Jan. Jan. Jan. Jan. Dez. 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2022 * Misst die tatsächliche Inflation im Euroraum in Relation zur Markterwartung. Quelle: Bloomberg. Stand:16. Dezember 2022. Quelle: Bloomberg. Stand: 16. Dezember 2022. ; 2
Die Märkte im Überblick Geldpolitik: Gedrosseltes Straffungstempo Renten: US-Renditen fallen wieder in der Breite Angesichts der leicht rückläufigen Inflationsraten war zuletzt Unverändert hoffen die Akteure am Rentenmarkt auf ein weltweit eine Drosselung des geldpolitischen Straffungstem- bevorstehendes Pausieren des Zinserhöhungszyklus. Der pos zu verzeichnen. Der Offenmarktausschuss der US-Noten- Trend steigender Renditen kam vollständig zum Erliegen. bank Federal Reserve (Fed) hat beispielsweise auf seiner So bewegten sich die Renditen von kurzlaufenden deut- Dezember-Sitzung die Leitzinsen zwar erneut angehoben. schen Bundesanleihen seit Anfang November unter mode- Allerdings fiel der Schritt mit 50 Basispunkten geringer aus raten Schwankungen seitwärts, während ihre US-Pendants als in den Sitzungen zuvor. Fed-Chef Jerome Powell begrüßte wieder leicht sinkende Renditen verzeichneten. Darüber dabei den geringeren Inflationsdruck, unterstrich aber gleich- hinaus war der Renditerückgang bei Staatspapieren mit län- zeitig die Notwendigkeit, der Teuerung weiter entschlossen geren Laufzeiten in den USA deutlich größer als in Deutsch- entgegenzutreten. Die Fed will laut eigener Aussage „subs- land. Dies spiegelt die Erwartung der Marktteilnehmer wider, tanziell mehr Beweise“ für eine rückläufige Inflation sehen, dass die Fed früher als die EZB eine Pause bei den Zinsan- bevor sie die Zinserhöhungen stoppt. Unsere Volkswirte hebungen einlegen wird. haben vor diesem Hintergrund ihre Prognose zur US-Geld- politik leicht angepasst und erwarten nunmehr einen wei- Für zehnjährige Bundesanleihen gehen wir für 2023 von teren Absicherungsschritt um 25 Basispunkte im Februar. einem Renditeanstieg auf 2,5 Prozent aus, zumal das Emis Mit Zinssenkungen im Verlaufe des Jahres 2023 rechnen wir sionsvolumen der Bundesfinanzagentur stark steigen wird. weiterhin nicht. Damit dürften die Knappheit von zu hinterlegenden Sicher- heiten (Collateral) bei Refinanzierungsgeschäften abnehmen Und auch in Frankfurt wurden die Leitzinsen angehoben, und die hohen Swap-Spreads im Euroraum sinken. Davon aber ebenfalls weniger stark als noch vor Monatsfrist. Die sollten dann Anleihesegmente wie Investment-Grade(IG)- Europäische Zentralbank (EZB) verständigte sich auf die Unternehmensanleihen profitieren, die aufgrund interes- vierte Anhebung im Jahr 2022 und setzte die Leitzinsen um santer Bewertungsniveaus und Ertragspotenziale bereits 50 Basispunkte nach oben, im November hatte die Erhö- jetzt von Investoren favorisiert werden. Sie sind im jetzigen hung noch 75 Basispunkte betragen. Zudem gab die EZB Umfeld auch unsere Favoriten, da wir die Umfeldfaktoren bekannt, im neuen Jahr mit dem Abschmelzen ihrer Bilanz adäquat in den Kursen reflektiert sehen. Auch Staatsanleihen zu beginnen. Konkret sollen beim älteren Anleiheankauf- aus den Schwellenländern sind auf den aktuellen Spread- programm APP nicht mehr alle auslaufenden Papiere ersetzt Niveaus weiter interessant. Unverändert vorsichtig sind wir werden. Beim während der Corona-Krise aufgelegten An- hingegen bei Euro-Peripherieanleihen, wo wir weiterhin mit kaufprogramm PEPP sollen hingegen die Fälligkeiten weiter Spannungen zwischen der neuen italienischen Regierung „flexibel“, also gegebenenfalls unabhängig vom Kapital- und der Europäischen Union rechnen. schlüssel, reinvestiert werden. Die EZB plant also den Einstieg in die quantitative Straffung (QT). Wir rechnen zudem mit • Veränderung: US-Staatsanleihen werden nun gemieden Zinsanhebungen im ersten Quartal 2023 um 50 Basispunkte, • Positionierung: Renten sind insgesamt neutral gewichtet. bevor die EZB ihren Erhöhungszyklus mit einem weiteren Zu unseren Favoriten gehören IG-Unternehmens- und Schritt um 25 Basispunkte im Mai beenden dürfte. Staatsanleihen der Schwellenländer, im Gegenzug meiden wir US-, Euro-Kern- und -Peripherie-Staatsanleihen Hochpunkt der US-Kerninflation ist überschritten Aussichten für Rentenanlagen verbessern sich Konsumentenpreisindex USA, in Prozent Welche Anlageklasse entwickelt sich 2023 am besten?* 10 Staatsanleihen 28 8 Aktien 25 6 Unternehmensanleihen 24 4 2 Rohstoffe 12 0 Kasse 7 –2 Krypto 4 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 Inflation USA Kernrate USA * Umfrage im Rahmen des Global Fund Manager Survey im Dezember, Angaben in Prozent. Quelle: Bloomberg. Union Investment: Stand: 15. Dezember 2022. Quelle: Bloomberg, Bank of America. Stand: 14. November 2022. 3
Die Märkte im Überblick Aktien: Verlangsamte Erholungsbewegung Rohstoffe: Alle Trends intakt Seit Anfang Oktober stiegen die Kurse deutlich; in den ver- Die OPEC+ hat auf ihrem Treffen Anfang Dezember die gangenen Wochen hat sich diese Entwicklung zunehmend abgestimmte Ölfördermenge ihrer Mitglieder unverändert abgeschwächt oder ist in einigen Märkten sogar komplett gelassen, dabei aber betont, aktuelle Marktentwicklungen zum Erliegen gekommen, obwohl der Druck von den Zins- schnell adressieren zu wollen. Am Tag darauf trat der Preis- märkten eher abgenommen hat. Europa profitierte in die- deckel für russisches Öl in Kraft. Im Fokus der Marktteilneh- sem Zuge unverändert von seinem höheren Anteil an Subs- mer stand aber unverändert die schwache Nachfrage, sodass tanzwerten, während die US-Märkte durch die sich schwächer der Ölpreis seinen Abwärtstrend fortsetzte. entwickelnden Wachstumswerte zurückblieben. Die höhe- ren Zinsen und Rohstoffpreise stützten vor allem Finanz-, Ebenso hält der Aufwärtstrend bei Industriemetallen an. Mit Energie- und Minenwerte. Dennoch gehen wir nach wie vor der weitgehenden Aufgabe der Null-Covid-Politik steigt die davon aus, dass die Erholung in Anbetracht der Belastungs- Hoffnung auf eine Belebung des chinesischen Wachstums – faktoren noch nicht der große Trendwechsel an den Aktien- zumindest mittelfristig. In den nächsten Monaten sollte die märkten ist. Das Wachstum nimmt weiter ab und wird in Konjunktur durch eine ausgeprägte Corona-Welle hingegen einigen Regionen in den rezessiven Bereich rutschen. Die belastet sein, die auf niedrige Impfquoten – vor allem bei Inflation ist trotz des jüngsten leichten Abflauens sehr hoch, den stärker gefährdeten älteren Menschen –, die Infektions- bleibt im Fokus der Notenbanken und dürfte sich 2023 nur krankheiten begünstigenden niedrigen Temperaturen im langsam zurückbilden. Steigende Umsätze und Gewinne – Winter sowie ein wenig vorbereitetes Gesundheitssystem sprich Wachstum – dürften in diesem Umfeld zunächst eher zurückzuführen sein dürfte. Gleichzeitig sind die Lager die Ausnahme als die Regel sein, mittelfristig sollte sich das bestände bei Industriemetallen im historischen Vergleich Bild aber wieder aufhellen. Für Aktien aus den Schwellen- sehr niedrig, was die Preise ebenfalls stützen sollte. ländern bleibt die Entwicklung in China von wesentlicher Bedeutung. Die Lockerung der Null-Covid-Politik hat zu Im Zuge der rückläufigen Anleiherenditen und des sich weiteren Kursanstiegen an den Börsen in Hongkong und weiter abschwächenden US-Dollars legten auch die Edel China geführt. Allerdings dürfte in den nächsten Wochen metalle – mit Gold und Silber an der Spitze – weiter zu. Die eine große Corona-Welle über das Land rollen und auf dem Rollrenditen im Rohstoffbereich sind in den letzten Wochen Wachstum lasten. Wir tragen dennoch den Öffnungsschrit- deutlich zurückgekommen. Die große Unbekannte für die ten Rechnung und meiden nun Aktien aus den Industrie- Preisentwicklung bleiben die geopolitischen Risiken – sowohl statt aus den Schwellenländern. nach oben wie nach unten. • Veränderung: Schwellenländeraktien werden nun neutral • Veränderung: Keine gesehen, während wir zurückhaltend gegenüber Werten • Positionierung: Wir sind in den Sektoren Edelmetalle und aus den Industrieländern sind Energie zurückhaltend investiert, sehen Industriemetalle • Positionierung: Aktien aus den Industrieländern werden aber neutral gemieden. Schwellenländeraktien werden neutral einge- schätzt Substanzwerte haben im aktuellen Umfeld einen Vorteil Konjunktursorgen lasten auf dem Ölpreis Steigende Anleiherenditen belasten Wachstumstitel stärker, Preis pro Barrel, in US-Dollar in Prozent 130 125 120 120 115 110 110 100 105 90 100 95 80 3. Januar 2022: 78,98 US-Dollar 90 70 85 80 60 Jan. März Mai Juli Sept. Nov. Jan. März Mai Juli Sept. Nov. 50 2021 2022 Jan. März Mai Juli Sept. Nov. Jan. März Mai Juli Sept. Nov. MSCI World Value MSCI World Growth 2021 2022 Quelle: Bloomberg. Stand: 14. Dezember 2022. ; Quelle: Bloomberg. Stand: 16. Dezember 2022. 4
Die Märkte im Überblick Währungen: Dollar-Schwäche setzt sich fort Immobilien: Büromarkt Asien/Pazifik Die Mitte Oktober begonnene Korrektur des US-Dollars Die Region Asien/Pazifik bleibt nach wie vor der globale setzte sich in den vergangenen Wochen fort. In den letzten Wirtschaftsmotor. Am Jahresende 2022 wird das Wirtschafts Wochen hat der Greenback rund 9 Prozent abgewertet und wachstum in den meisten Ländern in der Region deutlich sich damit ein wenig von seinem Hochpunkt entfernt. Im kräftiger sein als auf dem amerikanischen Kontinent oder Vergleich zur Mitte des zweiten Quartals 2021, als die Speku- in Europa. Im kommenden Jahr dürfte es sich aufgrund der lationen auf eine restriktivere Geldpolitik der Fed begannen, gestiegenen Verbraucherpreise und der vielerorts erwarteten verblieben aber dennoch erhebliche Aufwertungsgewinne. geldpolitischen Straffung aber etwas abschwächen. In unse- ren asiatisch-pazifischen Kernmärkten Australien, Japan, Treiber für die jüngste Entwicklung waren unverändert die Korea und Singapur werden für 2023 dennoch solide Wachs Hoffnungen auf ein baldiges Ende der Zinsanhebungen der tumsraten zwischen 1,3 und 1,7 Prozent erwartet. US-Notenbank, womit sie (wie bereits am Beginn) auch bei der Aussetzung beziehungsweise Beendigung des Zinserhö- In den letzten zwölf Monaten hat sich die Mieternachfrage hungszyklus Vorreiter wäre. Im Zuge einer geldpolitischen nach Büroflächen zwar spürbar von der Corona-Pandemie Konvergenz verschiebt sich das Zinsdifferenzial perspektivisch erholt. Dennoch wurden vielerorts noch nicht wieder die zu den anderen Währungen, wie dem Euro oder dem Pfund hohen Vermietungsumsätze aus dem Jahr 2019 erreicht. Dies Sterling, da aufgrund der hartnäckigeren Inflation in Europa führte zusammen mit dem zuletzt hohen Neubauvolumen weder EZB noch Bank of England der Fed zum jetzigen teilweise zu einem Anstieg der Leerstandsquote, die im Durch- Zeitpunkt schon folgen können. Diese Währungen bleiben schnitt der sechs wichtigsten Büromärkte der Region auf Jah- gegenüber dem US-Dollar unverändert unterstützt. Auch der ressicht geringfügig um 0,3 Prozentpunkte auf 8,7 Prozent Japanische Yen konnte seine Erholung fortsetzen, obwohl stieg. Während in Osaka und Tokio nur ein leichter Anstieg die Bank of Japan für den Moment noch nicht von ihrer ultra zu beobachten war, erhöhte sich der Leerstand in Melbourne lockeren Geldpolitik abrückt. Mit dem Wechsel an ihrer Spitze und Sydney aufgrund zahlreicher Neubauten spürbar. In im Frühjahr des kommenden Jahres könnte sich aber auch Singapur und vor allem in Seoul fielen die Leerstandsquoten dort der Ton ändern. Zudem ist der Yen ein Profiteur des Re- hingegen, da dort eine starke Nachfrage auf ein vergleichs- Opening in China und auch die verringerte Differenz der weise geringes Neubauvolumen traf. Terms of Trade zu Europa sprechen für ihn. Wir setzen daher auf eine Aufwertung der japanischen Währung, sowohl Die Spitzenmieten sind mit Ausnahme der japanischen Büro gegenüber dem US-Dollar als auch dem Euro. metropolen an allen Standorten gestiegen, da die Nachfrage nach modernen, energieeffizienten Büroflächen größer ist • Veränderungen und Positionierung: Wir setzen auf den als das Angebot. Im Jahresvergleich wurden in Melbourne, Japanischen Yen und meiden im Gegenzug US-Dollar und Sydney, Singapur und Seoul steigende Mieten um Werte Euro zwischen 2,0 und 9,3 Prozent beobachtet. In Osaka und Tokio fielen die Mieten hingegen um 3,4 beziehungsweise 2,7 Prozent, da viele Büromieter aufgrund der im Jahr 2023 erwarteten hohen Neubaufertigstellungen zögerlich bei der Anmietung neuer Büroflächen agierten. Großes Zinsdifferenzial sollte für Aufwertung des Veränderung der Bürospitzenmiete in Asien/Pazifik Yen sorgen gegenüber dem Vorquartal Wechselkurs des Japanischen Yen im Zeitablauf, Durchschnitt, in Prozent* seit Jahresanfang 2,0 150 155 150 1,0 145 145 140 140 135 0 130 135 125 – 1,0 130 120 115 125 110 – 2,0 Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Q3/ Q3/ Q3/ Q3/ Q3/ Q3/ Q3/ Q3/ Q3/ Q3/ Q3/ 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 Euro (linke Achse) US-Dollar (rechte Achse) * Durchschnitt der sechs Büromärkte in der Region Asien/Pazifik. Quelle: Bloomberg. Stand: 16. Dezember 2022. Quelle: PMA. Stand: 30. September 2022. 5
Unsere Einschätzung im Überblick Unsere aktuelle Risikoeinschätzung „RoRo“-Meter • Das Kapitalmarktumfeld bleibt weiter anfällig, trotz einiger Verbesserungen in den letzten Wochen wie etwa 3 eine leicht rückläufige Inflation 2 4 • Auch die Konjunkturdynamik nimmt weiter ab, vor allem in China und den USA. Im Euroraum fielen einige Daten 1 5 besser als befürchtet aus • In diesem Umfeld dürften die Notenbanken ihr geldpoli Risk Risk tisches Straffungstempo weiter drosseln. Dennoch stehen Off On weitere Zinsschritte und der Abbau der Bilanzen 2023 im Fokus • Unsere allgemeine Risikoeinschätzung („RoRo“-Meter) bleibt auf Stufe 3 (neutral) Quelle: Union Investment. Stand: 16. Dezember 2022. Letzte Änderung von 2 auf 3 am 15. November 2022. Erläuterung: Zur Festlegung der Anlagestrategie wird zunächst das Markt umfeld genau analysiert. Das Ergebnis schlägt sich in einer Risikoeinschät- zung nieder. Dazu formuliert das Union Investment Committee (UIC) eine Risk-on-/Risk-off-Entscheidung in fünf Stufen (1, 2, 3, 4, 5). Sie ist wie folgt zu interpretieren: Eine 5 steht für eine hohe Risikoneigung, eine 1 für einen weitgehenden Rückzug aus Risikoanlagen. Unsere Sicht auf die Anlageklassen Attraktivität der Anlageklassen • Renten: Wir stehen US-Staatsanleihen wieder skeptischer Renten gegenüber. Unsere Favoriten sind unverändert Unterneh- Staatsanleihen Kerneuropa mensanleihen und Titel aus den Schwellenländern Staatsanleihen USA • Aktien: Wir bleiben bei Aktien vorsichtig, erkennen aber Staatsanleihen Euro-Peripherie Verbesserungen durch das Ende der Null-Covid-Politik in China. Substanzstarke Aktien dürften sich weiter besser Unternehmensanleihen (Euro, Investment Grade) entwickeln als Wachstumswerte Unternehmensanleihen (Euro, High Yield) • Währungen: Das größer werdende Zinsdifferenzial zwi- Staatsanleihen Schwellenländer schen Europa und den USA auf der einen und Japan auf Aktien der anderen Seite dürfte zu einer Aufwertung des Japa Industrieländer nischen Yen zum Euro und zum US-Dollar führen • Rohstoffe: Die schwache Nachfrage nach Energierohstof- Schwellenländer fen begrenzt das Steigerungspotenzial Rohstoffe • Kurzfristig parken wir über den Jahreswechsel einige Mit- Währungen tel in der Kasse, die inzwischen wieder gut verzinst wird. US-Dollar Mittelfristig sehen wir aber größere Chancen in anderen Anlageklassen und werden das Geld dann wieder investie- Britisches Pfund ren. Absolute-Return-Strategien werden leicht positiv ein- Japanischer Yen geschätzt Währungen Schwellenländer • Für Immobilien wird die Region USA leicht übergewichtet Absolute Return Kasse Quelle: Union Investment. Stand: 16. Dezember 2022. Erläuterung: Bei der obigen Darstellung handelt es sich um eine relative Sichtweise eines Multi-Asset-Portfolios (ohne Immobilien). Wird eine An- lageklasse stärker favorisiert, bedingt dies im Gegenzug einen niedrigeren Investitionsgrad in einer anderen Anlageklasse. Sie würde dann als weniger favorisiert eingestuft – oder umgekehrt. Immobilien bleiben bei dieser Be- trachtung außen vor. Die Zeichen zeigen die Veränderung gegenüber der vorherigen Immobilien UIC-Entscheidung an. Deutschland Nicht favorisiert Stark favorisiert Europa (ohne Deutschland) Neutral USA Asien/Pazifik Quelle: Union Investment. Stand: 15. Dezember 2022. Die Einschätzung ist bis zum 31. Januar 2023 gültig. Erläuterung: Bei der obigen Darstellung handelt es sich um eine relative Sichtweise der Büroimmobilienmärkte vor dem Hintergrund der aktuellen Marktperspektiven. Aufgrund der Datenverfügbarkeit erfolgt eine halbjähr liche Aktualisierung. 6
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