MISSION - Liebenzeller Mission

 
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MISSION - Liebenzeller Mission
AUSGABE 7/8 – JULI / AUGUST 2019

MISSION

                                          Sambia:
                                        Aushalten mit
                                         Gottes Hilfe
                                         Frankreich:
                                      Heimliche Götzen,
                                          die es zu
                                        besiegen gilt
                                        Bangladesch:
                                       Wenn der Dienst
                                       nicht gewürdigt
                                             wird

         Mit
               -
       Sonder on
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      beitrag erd
       Hansg ach                   Dienen und
                                   Verdienen
              b
      Gengen

      www.liebenzell.org
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das erwartet mich

                                  6                                        8                                           12
darum geht’s                          imPuls
    4 Dienen und Verdienen             3 Das hat er verdient!
      Martin Auch                        Johannes Luithle

 5 Bangladesch: „diese Pitha          lieBenZeller mission aktuell
   sind für William“                  17   alles hinschmeißen?
   Benedikt und Verena Tschauner      17   Viel leid in galmi
                                      17   neuanfang feiern
    6 Frankreich: heimliche götzen,
                                      26   ec­Jugendarbeit und mission –
      die es zu besiegen gilt
                                           untrennbar verbunden
      Claudia Bolanz
                                                                               mein name ist Dorothea Riegger. ich lebe
    8 Sambia: aushalten mit           schWestern konkret                       mit meiner familie in korntal und bin reich
      gottes hilfe                    21 Mutter, Pflegerin,                     beschenkt mit netten kontakten und dem
      Samuel Meier                       Gemeinschaftsschwester                gemeindeleben vor ort.

10 Russland: mit dem herzen                                                                 Welche Rolle Mission in
                                      Persönliches
   tiefer sehen                                                                              meinem Leben spielt?
                                      22 missionare unterwegs
   Raikin und Uta Dürr                                                                       in taiwan geboren und dort als
                                      22 familiennachrichten
                                                                                             missionarskind aufgewachsen,
11 Deutschland: ich bereue nichts!
                                                                                              war mission schon immer ein
   Steffen Cramer                     ratlos
                                                                                              wichtiges thema für mich. ich
                                      24 Wie ticken Jugendliche der
12 Bangladesch: Wenn der dienst                                                hatte viele Vorbilder, die mein leben geprägt
                                         Generation Z?
   nicht gewürdigt wird                                                        haben. auch jetzt in deutschland zeigt gott
                                         David und Anette Jarsetz
   Samuel Strauß                                                               mir immer wieder, was dran ist, zum Beispiel
                                                                               die mitarbeit beim orientierungsjahr für mis­
14 Malawi: dienen? ich? –             daBei geWesen?                           sionarskinder, kontakte zu missionaren usw.
   muss das sein?                     27 missionsfeste im frühjahr
   Dorothe Kränzler                                                            Ich liebe Mission, weil …
                                      das emPfehlen Wir                        … sie mit menschen, Begegnung und Bezie­
15 Deutschland: „ich bin dabei!“
                                      16 Buchtipps zum thema                   hung zu tun hat. Beziehung heißt für mich Zeit
   Jana Kontermann
                                         und neuerscheinungen                  haben, mein leben teilen, einladen und gast­
                                      23 kreativ missionare unterstützen       geber sein. menschen begleiten macht mir viel
sonderBeitrag                         28 tipps und termine                     freude. auch über den ort hinaus bin ich als
18 Sei keine Investitionsruine!       29 interkulturelle angebote              krankenschwester in teilzeit engagiert, und
   Hansgerd Gengenbach                31 tV­Programm Juli/august               ich freue mich über die möglichkeit, kindern
                                                                               zu helfen und ein segen zu sein.
                                      Was macht eigentlich …
Titelbild: Frau aus                   32 … Albert Weidle?
Zomba, Malawi
Foto: Elke Pfrommer                   31 impressum
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                                                                                                                 Impuls

                                                das hat er verdient!
                                                „Wirklich, du musst unbedingt mitkommen. du musst ihm helfen.
                                                er ist es wert. er hat es verdient!“ die vornehmen jüdischen herren
                                                liegen Jesus in den ohren. sie bitten ihn eindringlich, denn der

                                      24
                                                verdienstvolle diener des hauptmanns liegt auf dem sterbebett.

                                                Sie schieben auch gleich nach, warum sie ausgerechnet diesen römischen Haupt-
                                                mann so schätzen: Er liebt die Bevölkerung in Kapernaum. Und er hat maß-
                                                geblich mitgewirkt, dass die Synagoge in der Kleinstadt gebaut werden konnte.
          aktuelle infos
                                                Als der Hauptmann hört, dass Jesus sich auf den Weg macht, lässt er ihm sagen:
          O im Internet unter:
                                                „Ich habe es nicht verdient, dass du unter mein Dach kommst. Es reicht, wenn
            www.liebenzell.org
                                                du ein Wort sprichst. Dann wird mein Diener gesund.“ Diese Haltung bringt
          O in der wöchentlichen
                                                selbst Jesus zum Staunen. Solchen Glauben hat er in Israel nicht gefunden
            Gebetsmail (bitte anfordern):
                                                (vgl. Lukas 7,1ff).
              www.liebenzell.org/
            gebetsanliegen                      Auch wir staunen jedes Mal, wenn ein Mensch zur Erkenntnis kommt: Ich habe
          O in der LM-App „meine mission“       die Gnade Gottes nicht verdient. Aber ich lasse mir von Jesus dienen. Durch
            unter www.liebenzell.org/app        seinen Tod hat er mir den größten Dienst erwiesen. Er hat mich vom Sterbebett
                                                befreit und auf die Füße gestellt, damit ich leben und ihm dienen kann.

                                                Als Liebenzeller Mission bewegen wir uns zwischen Dienen und Verdienen.
                                                Unsere Mitarbeiter dienen Gott und anderen Menschen. Viele scheuen sich
          sPenden                               nicht, Opfer zu bringen. Sie verlassen ihr gewohntes Umfeld, ihre Familien und
          liebenzeller mission                  ihre Sicherheit. Sie gehen unter das Dach von Hauptmännern und Häuptlingen,
          sparkasse Pforzheim calw              sorgen sich aber auch um Geknechtete und Versklavte.
          iBan: de27 6665 0085 0003 3002 34
          Bic: PZhsde 66                        Sie tun es allesamt nicht, weil sie sich damit etwas verdienen könnten. Weder
                                                Ansehen bei Gott noch Geld ist der Auslöser, sondern die Liebe, die Jesus ihnen
          die liebenzeller mission ist als      ganz unverdient ins Herz gegeben hat.
          gemeinnützig anerkannt. spenden,
          schenkungen und Vermächtnisse         Damit unsere Mitarbeiter ihren Dienst gut tun können, müssen sie aber auch
          müssen nicht versteuert werden.       verdienen. Wir wollen sie gut versorgen, sei es in finanzieller Hinsicht oder
                                                auch in begleitender Fürsorge. Anfang Mai sind wir dem neu gegründeten
                                                „Gnadauer Bündnis“ beigetreten. Zusammen mit Gemeinschaftsverbänden und
                                                Ausbildungsstätten verpflichten wir uns gegenseitig zu qualitativen Standards
                                                in Arbeit und Ausbildung. Unsere Mitarbeiter sind es wert, dass wir sie in ihrem
        n:
    elfe E            Bitte vermerken sie den   Dienst unterstützen. Nein, sie werden durch ihr Gehalt nicht reich. Aber es
MithDENCOD Mithelfen:
SPE
 144
      N
          0-32SPENDENCODE2
                      beim artikel angege­      reicht ihnen für ein gehaltvolles Leben. Nicht zuletzt, weil Gott sie versorgt.
              1440-3
                      benen Spendencode         Wir danken Gott und Ihnen für jede Gabe, die sie uns anvertrauen. Nein, wir
          auf ihrer überweisung, wenn sie       haben es wirklich nicht verdient!
          diese arbeit unterstützen möchten.
          herzlichen dank!                      Herzliche Grüße

                                                Ihr

                                                Pfarrer Johannes Luithle
          mission weltweit 7–8/2019
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4   darum geht‘s

                   Dienen und Verdienen
                   gottes Wort irritiert – kennen sie das auch? schon als kind hatte ich mühe mit
                   matthäus 20,1­16. es ging gegen meinen gerechtigkeitssinn, dieses gleichnis von
                   den arbeitern im Weinberg.

                   Da arbeiten die einen den ganzen Tag, ertragen          Der Schritt in den hauptamtlichen Dienst hat
                   die Mittagshitze und halten durch bis zum Feier-        weltweit für die meisten zur Folge, dass ihr Ver-
                   abend. Wieso erhalten diejenigen, die nur auf           dienst sinkt. Ob das richtig und im Sinne Got-
                   den letzten Metern dabei sind, denselben Lohn?          tes ist, sagt uns die Bibel nicht. Sein Konzept
                   Ein Silbergroschen war damals die tägliche              zur Versorgung der Priester im Alten Testament
                   „Bezahlung nach Tarif“ für einen Tagelöhner.            durch „den Zehnten“ war für Geber und Emp-
                   Wenn schon großzügig, dann hätten doch die              fänger auf Großzügigkeit angelegt. Gott selbst
                   Frühaufsteher eine höhere Vergütung verdient            würde dafür sorgen, dass die Geber nicht zu
                   als die, die viel später begannen!                      kurz kommen, wenn sie ihn beim Wort neh-
                                                                           men. Aber offensichtlich musste Gott sie daran
                   Das Thema dieser Ausgabe handelt von diesem             immer wieder erinnern – sonst wäre es in Ma-
                   Empfinden, das tiefer in uns steckt, als wir mei-       leachi 3,10 nicht so einladend und herausfor-
                   nen. Es ist das Grundmuster aller Religion: Wir         dernd formuliert.
                   leisten – und Gott gibt die Gegenleistung. Men-
                   schen dienen – und dabei verdienen sie bei ih-          Weshalb laden wir ein, sich auf die Lektion ein-
                   rem Gott.                                               zulassen, die uns Jesus mit diesem Gleichnis
                   Jesus aber bürstet gegen den Strich. Er stellt dieses   gibt? Weil es auf den Chef ankommt!
                   Religionskonzept auf den Kopf, indem er selbst          Wenn unser Chef – Jesus – kommt, damit er uns
                   dient und allen, die an ihn glauben, seinen Ver-        dient und sein Leben zur Erlösung für viele gibt,
                   dienst schenkt (Matthäus 20,28; Johannes 3,16).         dürfen wir vertrauen, dass sein Lohn königlich
                                                                           sein wird. Auch wenn er hier auf dieser Welt
                   In den Berichten dieser Ausgabe lesen Sie von           noch nicht jeden Wunsch erfüllt, wird die letz-
                   herausfordernden Situationen im Leben von               te Erfüllung all unser menschliches Wünschen,
                   Pastoren aus Sambia und Bangladesch. Sie be-            Denken, Vorstellen und Sehnen in den Schatten
                   kommen auch Einblick in die Erfahrungen jün-            stellen.
                   gerer und älterer Missionare. Ich lade Sie ein,
                   den roten Faden zu entdecken in den Artikeln            Auf den Chef kommt es an. Wir dienen Jesus,
                   von Christen aus ganz verschiedenen Kulturen.           dem so anderen König. Jesus soll unser Denken
                                                                           und Dienen immer wieder hinterfragen – und
                                                                           auch irritieren dürfen, damit wir uns an ihm und
                                                                           nicht an den Mustern dieser Welt orientieren
                                                                           (Römer 12,2).

                                                                           Seien Sie behütet
                                                                           Ihr

                                                                           Martin Auch, Missionsdirektor

                                                                           PS: Ich gehöre zu denen, die schon von klein auf
                                                                           mit Christus und Christen unterwegs sind. Manch-
                                                                           mal ertappe ich mich dabei, wie die erste Grup-
                                                                           pe der Tagelöhner zu denken. Mittlerweile habe
                                                                           ich aber viele Menschen kennengelernt, die Je-
                                                                           sus erst spät gefunden haben. Manche von ih-
                                                                           nen denken deshalb gering von sich. Aber auch
                                                                           ihnen gilt der ganze Trost des Evangeliums und
                                                                           alle Verheißungen Gottes – uneingeschränkt.
MISSION - Liebenzeller Mission
Bangladesch             darum geht’s          5

                                                lfen:
                                          MitheENCODE
                                                  -32h
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                                          SPEN
                                           1 0
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                                            Bang

                            „diese Pitha
                             sind für William!“                                                                                      Oben: Bengalische Snacks
                                                                                                                                     für William

                                                                                                                                     Links: Pastoren vor der
                            täglich besuchen uns unsere nachbarn und beschenken unseren kleinen                                      Kirche in „Kokosnussdorf“
                            William mit leckeren kleinigkeiten wie Pitha, einem bengalischen süßgebäck.
                            es ist so viel, dass auch für uns als eltern immer etwas dabei ist. erst vor
                            einigen monaten sind wir in den norden Bangladeschs umgezogen – und
                            schon werden wir so beschenkt!

                            Dies ist eine neue Erfahrung für uns: sich be-       Christus wollen wir im Dienen und Sich-Dienen-
                            schenken und dienen zu lassen. Denn so oft           Lassen verkündigen.
                            kommt der Gedanke auf, dass wir doch als Mis-        So sind wir im Auftrag von Jesus unterwegs,
                            sionare nach Bangladesch kamen, um den Men-          aber auch viele andere Christen im Land tragen
                            schen zu dienen. Doch nun werden wir von zahl-       dasselbe Anliegen in ihrem Herzen. Ganz beson-
                            reichen Menschen beschenkt und fühlen uns mit        ders hier im Norden Bangladeschs werden sehr
                            unseren wenigen Sprachkenntnissen noch nicht         große Wegstrecken auf sich genommen, um an-
                            bereit, um ihnen dienen zu können. So leben wir      deren Menschen zu dienen. Es ist nicht unge-
                            im Wechsel von uns dienen lassen und selbst          wöhnlich, dass Pastoren für eine Predigt oder
                            dienen.                                              eine TEE-Unterrichtsstunde vier bis sechs Stun-     Benedikt und Verena
                                                                                 den auf den Straßen unterwegs sind. Wir sehen       Tschauner studierten „Theo-
                            In dieser Situation ist Jesus unser Vorbild          diese Leidenschaft und Opferbereitschaft nicht      logie und Soziale Arbeit im
                            Zum einen ließ er sich von einer Frau mit kostba-    bei allen gleichermaßen, aber es freut uns zu se-   interkulturellen Kontext“ an
                            rem Öl salben, was die Jünger als Verschwendung      hen, wie viele Menschen mit einem Herzen voller     der Internationalen Hoch-
                            ansahen (Markus 14,3ff.). Er antwortete darauf:      Hingabe dienen und dass bei ihnen oft auch ein      schule Liebenzell. Dort lern-
                            „Sie hat ein gutes Werk an mir getan.“ Und zum       starker Glaube zu erkennen ist.                     ten sie sich kennen und lie-
                            anderen kam Jesus, um zu dienen und sein Le-         Wir sind sehr gerne Teil der Geschichte Gottes      ben – und erfuhren viel über
                            ben für unsere Sünden zu geben: „Denn auch der       in Bangladesch und wünschen uns, dass noch          die weltweite Missionsarbeit.
                            Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich        viele Menschen zum lebendigen Glauben an Je-        Ein verlängertes Praxissemes-
                            dienen lasse, sondern dass er diene und sein Leben   sus Christus finden und in der Nachfolge wach-      ter führte sie nach Bangla-
                            gebe als Lösegeld für viele“ (Markus 10,45). Die     sen. Im Dienen und Sich-Dienen-Lassen wollen        desch. Es wuchs eine große
                            Botschaft von unserem Herrn und Retter Jesus         wir mit Jesus als Vorbild vorangehen.               Liebe zu Land und Leuten,
                                                                                                 Benedikt und Verena Tschauner ●     die sie nicht mehr losließ.
                                                                                                                                     So reisten sie im Januar 2018
                                                                                                                                     mit ihrem Sohn nach Bangla-
                                  TEE in Bangladesch ist eine außerschulische theologische ausbildung, die eine jesuszen­            desch aus. Nach dem Sprach-
                                  trierte, auf der Bibel basierende theologie vermittelt. sie will die ortsgemeinden stärken,        und Kulturtraining in Khulna
FOTOS: BENEDIKT TSCHAUNER

                                  indem der lehrer zu ihnen kommt. Vor jedem unterricht bereitet sich der/die teilnehmer/in          zogen sie im März 2019 nach
                                  im selbststudium vor, was rund vier tage dauert. die dabei gewonnenen erkenntnisse und             Dinajpur um. Hier arbeiten
                                  aufkommenden fragen werden in der einheit mit dem lehrer besprochen. das Programm                  sie an der christlichen Schule,
                                  zielt darauf ab, dass das gelernte gleich angewendet wird. seit Jahrzehnten ist die tee­           in zwei Schülerheimen, im
                                  arbeit einer der schwerpunkte der lm in Bangladesch. Zum einen ist tee für viele Pastoren          Gemeindebezirk und in der
                                  unserer Partnerkirche der einstieg ins theologiestudium und den hauptamtlichen dienst.             TEE-Arbeit mit.
                                  Zum anderen nehmen auch viele gemeindeglieder daran teil.

                                  mission weltweit 7–8/2019
MISSION - Liebenzeller Mission
6    darum geht’s               frankreich

                                 Heimliche Götzen,
                                 die es zu besiegen gilt
                                 In Frankreich beziehen rund 75 Prozent aller Eltern maximal zwei Monate
                                 lang das Elterngeld. Danach gehen sie wieder arbeiten, meistens in Vollzeit.
                                 In Deutschland wird das Elterngeld von prozentual ebenso vielen Eltern
                                 ­durchschnittlich ein Jahr lang bezogen. Warum ist das so? Ich habe nicht
                                  den Eindruck, dass den Franzosen ihre Kinder weniger wichtig sind. Es scheint
                                  oft am lieben Geld zu liegen.

                                 In Frankreich ist das Elterngeld nicht einkom-       Abitur, nochmals drei Jahre später hatte ich den
                                 mensabhängig und deshalb für viele eher ge-          Abschluss zur Diplom-Handelslehrerin. Es folgte
                                 ring. Es ist hier „normal“, dass ein Baby nach       das Referendariat an einer Berufsschule, wiede-
                                 Ende des Mutterschutzes mit zehn Lebenswo-           rum drei Jahre später leitete ich die zweitgrößte
                                 chen in die Krippe oder zu einer „Nounou“ (eine      Berufsgruppe der Schule mit etwa 15 Klassen.
                                 Art Tagesmutter) kommt. Die Begründung ist           Parallel dazu war ich ehrenamtlich engagiert. In
                                 meistens: das Geld. Sowohl in Deutschland als        der evangelischen Kirche wurde ich mit 21 Jahren
                                 auch in Frankreich hört man oft Sätze wie: „Wir      die jüngste Kirchengemeinderätin, im politischen
                                 bauen gerade, da brauchen wir das Geld.“ Oder:       Bereich war ich bis auf Bundesebene engagiert.
Nikolai („Nick“) und Claudia     „Ich möchte meinem Kind doch etwas bieten            Die „Karriere“ in unterschiedlichsten Bereichen
Bolanz leben mit ihren           können, ohne Geld geht das nicht!“ Im selben         hatte auch finanzielle Auswirkungen.
beiden Kindern Luca (4) und      Atemzug folgt oft der Satz: „Ich liebe mein Kind     Oberflächlich betrachtet könnte man nun fromm,
Joy (3) seit Sommer 2018 in      über alles, aber es geht einfach nicht anders,       aber beabsichtigt provokativ resümieren: „Diese
Montpellier/Südfrankreich,       wir sind auf meinen Verdienst angewiesen!“           Frau hat so viel Gutes für unsere Gesellschaft
um dort eine Gemeinde            Auch meine eigene Mutter hat kurz nach meiner        getan, sie hat sich mit Leib und Seele eingesetzt
zu gründen. Nick studierte       Geburt entschieden, wieder arbeiten zu gehen,        und für das Gute gekämpft. Ihren Zehnten hat
Theologie (B.A.) am Seminar      was vor knapp 40 Jahren noch recht untypisch         sie auch gegeben und damit sogar die Mission
der Liebenzeller Mission, war    war. Somit bin ich bei meinen Großeltern auf-        unterstützt.“
danach in Berlin Teil eines      gewachsen. Im Nachhinein betrachtet bin ich
Gemeindegründungsteams           dankbar für diese behütete Zeit. Nichtsdestotrotz    Niemand kann zwei Herren dienen
und leitete anschließend die     erinnere ich mich daran, dass ich mir als Kind       Einige Jahre später – nachdem ich Jesus erlaubt
„Oase im Reitbahnviertel“        mehr Qualitätszeit mit meinen Eltern gewünscht       habe, nicht nur oberflächlich auf meine Taten,
in Neubrandenburg. Claudia       habe. Großeltern, eine Tagesmutter oder gar Er-      sondern tiefer in mein Herz zu schauen – hat er
ist Lehrerin und ausgebildete    zieher können Eltern nicht ersetzen.                 mir Folgendes gezeigt: Glück, Erfüllung und Zu-
Lebensberaterin. Seit 2013       An unseren eigenen Kindern sehe ich inzwi-           friedenheit im Leben können niemals von Sta-
unterstützt sie Nick bei der     schen, wie gut ihnen gemeinsame Zeit mit uns         tus, Geld oder Besitz abhängig gemacht werden.
Gemeindegründung.                tut. Sie brauchen kein eigenes Haus, keine gro-      Alle drei befriedigen nur kurzfristig und dürfen
                                 ßen Geschenke und auch keine Eltern, die viel        niemals vor Gott selbst stehen. Ich habe sie aber
                                 Geld mit nach Hause bringen. Durch unsere Kin-       teilweise zu Götzen in meinem Leben werden
                                 der wurde mir bewusst: Kinder brauchen Liebe         lassen, obwohl ich wusste und es schon oft ge-
                                 und Zeit. Liebe von ihren Eltern, die mit keinem     lesen hatte: „Niemand kann zwei Herren dienen:
                                 Geld der Welt zu bezahlen ist. Als Mutter möch-      Entweder er wird den einen hassen und den andern
                                 te ich nicht aus dem Blick verlieren, dass ich zu-   lieben, oder er wird an dem einen hängen und den
                                 erst meinen Kindern diene und dann erst einem        andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und
                                 potenziellen Arbeitgeber – nicht umgedreht.          dem Mammon.“ (Matthäus 6,24)
                                                                                      Marilyn Monroe soll einmal gesagt haben: „Karri-
                                 Karriere, Geld und Ansehen                           ere ist etwas Herrliches, aber man kann sich nicht
                                 In meiner Familie hatte ich schwäbische Tugen-       in einer kalten Nacht an ihr wärmen.“ Nachdem
                                 den gelernt, ganz nach dem Motto: „Ohne Fleiß        ich Nick kennen- und lieben gelernt hatte, fiel
                                 kein Preis!“ Also hielt ich mich daran. Diplom-      mir die Entscheidung, Karriere, Geld und Anse-
                                 Betriebswirtin wurde ich drei Jahre nach dem         hen hinter mir zu lassen, nicht mehr sehr schwer.
MISSION - Liebenzeller Mission
frankreich         darum geht’s         7

                                    Mithelfen:
                                    SPENDENCODE
                                    1460-32
                                     Frankreich

                                    Auch in Frankreich
                                    in Gottes Hand

                                                                                                                                               Unser Weg nach Montpellier
                                                                                                                                               als wir von der liebenzeller
                                    Früher aktiv in der Politik, hier mit Erwin Teufel,                                                        mission angefragt wurden, in
                                    ehemaliger Ministerpräsident von Baden-               tigkeit, so wird euch alles andere zufallen.“ Aber   frankreich eine neue gemein­
                                    Württemberg                                           erst heute verstehe ich, dass Jesus damit auch       de zu gründen, besuchten wir
                                                                                          unsere Finanzen gemeint hat.                         als künftiges team während
                                                                                          Nicht nur Mütter, die sich überlegen, kurz nach      unseres sommerurlaubs 2017
                                    Gott ist gut und weiß ganz genau, wonach sich         der Geburt ihres Kindes aus finanziellen Grün-       fünf große französische städ­
                                    unser Herz sehnt. Somit zog ich vor sieben            den wieder arbeiten zu gehen, sondern auch           te. Wir beteten dort viel und
                                    Jahren zuerst nach Mecklenburg-Vorpommern             alle anderen Christen möchte ich ermutigen,          hörten auf gottes stimme.
                                    um, und im vergangenen Jahr ging es von dort          einen Teil ihrer Zeit fürs Reich Gottes einzuset-    noch vor ort dachten wir,
                                    weiter nach Frankreich. Seit der Geburt unseres       zen. Dieses ist mitten unter uns! Es beginnt in      dass wir uns niemals auf eine
                                    Sohnes Luca arbeite ich nicht mehr als Lehrerin.      der eigenen Familie, geht in die Nachbarschaft       stadt würden einigen können.
                                    Wenn ich auf die letzten fünf Jahre meines Le-        hinein, in den Freundes- und Bekanntenkreis.         aber gott ist größer als unse­
                                    bens zurückblicke, darf ich dankbar feststellen,      Lasst uns darauf vertrauen, dass Jesus auch fol-     re gedanken: nach weiteren
                                    dass diese, trotz weniger Geld, die glücklichsten     genden Satz ernst gemeint hat: „Seht die Vögel       recherchen und überle­
                                    meines Lebens waren. Nicht nur, weil wir zu ei-       unter dem Himmel an: Sie säen nicht, sie ernten      gungen zu hause waren wir
                                    ner Familie geworden sind, sondern auch, weil         nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und        uns plötzlich einig, dass es
                                    wir mit unserem Leben und von ganzem Herzen           euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr    montpellier sein sollte. hier
                                    Gott dienen dürfen.                                   denn nicht viel kostbarer als sie?“ In Montpellier   wächst die Bevölkerung rapi­
                                                                                          ist diese Bibelstelle (Matthäus 6,26) zu einer       de, es gibt wenige christliche
FOTOS: NIKOLAI UND CLAUDIA BOLANZ

                                    Was macht im Leben wirklich glücklich?                wahrhaftigen Glaubensaussage für uns gewor-          gemeinden, die stadt ist
                                    Meine Identität hängt nicht mehr von Äußerem          den. Das Leben hier ist unheimlich teuer. Ein        dynamisch und multikulturell.
                                    wie meinem Beruf oder meinem Bankkonto ab,            Spruch von Theodor Fontane ermutigt uns in           im ersten Jahr stand das
                                    sondern ich bin täglich am Lernen, fest in Gott       finanziell engen Situationen: „Ein Optimist ist      lernen bzw. der ausbau der
                                    verankert zu sein. Er ist meine Sicherheit, er        ein Mensch, der ein Dutzend Austern bestellt, in     französischen sprache im mit­
                                    schenkt mir inneren Frieden, Liebe und Annah-         der Hoffnung, sie mit der Perle, die er darin fin-   telpunkt. Parallel begannen
                                    me. Noch vor unserer Heirat wurde mir die Bi-         det, bezahlen zu können.“ Wir haben das Glück,       wir, Beziehungen aufzubauen.
                                    belstelle Matthäus 6,33 wichtig: „Trachtet zuerst     dass wir diese Perle schon gefunden haben – in       Wir wünschen uns mit gottes
                                    nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerech-         Jesus Christus, unserem treuen Versorger!            hilfe eine gemeinde zu grün­
                                                                                                                            Claudia Bolanz ●   den, die menschen begeistert,
                                                                                                                                               verändert, motiviert und sich
                                                                                                                                               multipliziert.
                                    mission weltweit 7–8/2019
MISSION - Liebenzeller Mission
8    darum geht’s         samBia

                               Pastor kasabila lebt mit einem teil seiner familie in nabwalya, um die 2006
                               dort gegründete gemeinde weiter zu bauen und mehr menschen für Jesus zu
                               gewinnen. ich habe ihn und seine frau wieder einmal besucht und kann einen
                               einblick in ihren herausfordernden dienst geben.

                               Pastor Kasabila, Du warst schon etwas älter,      uns sofort klar: Diese Menschen brauchen Gott!
                               als Du die Bibelschule besuchen konntest.         Sie sind auch seine Geschöpfe, und wenn sie
                               Dort wurdest Du gefragt, ob Du Dir vorstellen     unter diesen Bedingungen überleben können,
                               könntest, als Missionar nach Nabwalya zu          dann können wir das auch.
                               gehen. Was waren Deine ersten Gedanken?
                               Ich war nie zuvor dort gewesen und wusste so-     Viele andere Pastoren würden nie nach
                               mit nicht, ob das ein guter oder eher schwieri-   Nabwalya gehen. Warum Du und Deine Frau?
                               ger Platz ist. Ich hatte aber in meinem Aufnah-   Ja, das stimmt, viele würden es nicht wagen.
                               megespräch zur Bibelschulleitung gesagt, dass     Warum? Es gibt dort viel Zauberei und Hexerei,
Samuel und Anke Meier          ich bereit bin, überall hinzugehen, wohin Gott    und das kann Angst machen. Es gibt wilde Tie-
leben seit September 2005      mich sendet. Das kam mir in den Sinn, als die     re, keinen Supermarkt, eine schlechte Straße,
in Sambia und beginnen An-     Anfrage kam. Was auch immer ich über Nab-         keine Bank, um das Gehalt abzuheben. Und die
fang 2020 eine Gemeinde-       walya gehört hatte, war mir egal. Für mich war    Menschen gehören zu einem anderen Stamm
gründung in der Hauptstadt     klar: Wenn Gott uns dort haben will, dann wer-    und sprechen eine andere Sprache. Aber: Gott
Lusaka. Zuvor arbeiteten       den wir natürlich gehen!                          ist viel größer als Schwierigkeiten. Er bringt uns
sie als Pioniermissionare in                                                     durch, er hilft uns, er versorgt uns.
Nabwalya und in der Team-      Ich kann mich gut daran erinnern, wie wir das
leitung in Ndola. Sie haben    erste Mal zusammen nach Nabwalya fuhren.          Du könntest in einer großen Stadtgemeinde
einen Sohn und eine Toch-      Ihr solltet den Ort zwei Tage sehen, um eine      vermutlich einiges mehr verdienen. Trotzdem
ter. Vor seiner Ausbildung     Entscheidung zu treffen. Was ging Euch            seid Ihr seit sechs Jahren in Nabwalya.
am Theologischen Seminar       damals durch den Kopf?                            Was passiert, wenn Ihr ein lukratives Angebot
der LM war Samuel als Kfz-     Das Schlimmste war zunächst die lange und         von einer großen Gemeinde bekommt?
Mechaniker tätig. Anke ist     schlechte Straße. So eine hatten wir noch nie     Auch wenn es in solch einer Gemeinde vielleicht
Ergotherapeutin von Beruf.     erlebt. Doch als wir in Nabwalya waren, wurde     mehr Geld geben würde und wir dann besser le-

                               aushalten mit
                                      gottes hilfe
                                                                                                                                      FOTO:MARGIT SCHWEMMLE

                                                                                 Mithelfen:
                                                                                 SPENDENCODE
                                                                                 1440-32
                                                                                  Sambia

Hirseernte in Nabwalya

                                                                            Abenteuerliche Strecke nach Nabwalya
MISSION - Liebenzeller Mission
samBia       darum geht’s         9

ben könnten: Menschlich gesehen kann mich das
nicht locken! Ich will da sein, wo ich Frieden habe,
dass Gott mich als Pastor hingestellt hat!

Ihr habt in den vergangenen Jahren bestimmt
oft erlebt, wie Jesus Euch geholfen hat,
in schwierigen Situationen durchzuhalten,
auszuhalten und ihm zu dienen!
Ja, besonders zwei Ereignisse kommen mir in
den Sinn. Noch bevor wir in Nabwalya waren
und uns nach Abschluss der Bibelschule noch
darauf vorbereiteten, wurde meine Frau krank.
Kein Arzt konnte uns sagen, was das Problem
war. Für uns war klar: Der Teufel will uns ab-
halten, loszugehen und unserem Gott zu dienen!
Kaum waren wir in Nabwalya, ging es meiner
Frau schon viel besser. Aber immer wieder in
den vergangenen Jahren wurde sie merkwür-
                                                       FOTO: SAMUEL MEIER

dig krank. Wir sind uns als Ehepaar einig, dass
diese Krankheit oft keine medizinische Ursache
hat, sondern eine Versuchung des Teufels ist,
der uns zum Aufgeben bewegen will. Wir ver-
trauen nicht auf Medizin, sondern auf Gebet.
Und das hat Gott bisher immer erhört.                  Familie Kasabila
Das Zweite, was für uns einem Wunder gleich-
kommt, ist unser Maisfeld, das uns jedes Jahr          Ich kann mich an eine Situation erinnern, in der
als Familie versorgt. Eines der großen Probleme        die Tatsache, kein Auto zu haben und auf ande-
hier ist, dass die Elefanten sehr viel Ernte auf       re angewiesen zu sein, schwer für Euch war …
den Feldern zerstören. Wir haben kein Geld, um         Damals bekam ich die Nachricht, dass meine
einen Wächter für die Nacht anzustellen, der           alte Mutter sehr krank ist. Ich wollte sie noch
die Elefanten vertreibt – und wir selbst haben,        einmal sehen, weil ich Angst hatte, dass sie
im Gegensatz zu den Menschen hier, zu viel             sterben könnte. Aber es gab tagelang keine
Angst, es selbst zu tun. Aber weißt Du was: Wir,       Mitfahrgelegenheit für meine Frau und mich.
und vor allem die Leute in Nabwalya, sind jedes        Endlich sollte ein Wagen der Wildpark-Behörde
Jahr erstaunt, dass die Elefanten unser Feld so        nach Mpika, die nächstgelegene Stadt, fahren.
gut wie nicht anrühren. Gott passt darauf auf!         Es wurde uns versprochen, dass wir mitfahren
                                                       dürften. Doch als wir fertig gepackt hatten und
Es ist genial, wie unser großer Gott die               auf den Wagen warteten, fuhr er einfach an un-
versorgt und durchträgt, die ihm dienen. Aber          serem Haus vorbei! Es wurde später nur gesagt:
sicher gab und gibt es auch schwere Zeiten.            „Tut uns leid, das Auto war schon voll.“
Womit habt Ihr am meisten zu kämpfen, und              Zwei Tage später kam die Nachricht, dass mei-
was ist für Euch der größte Verzicht?                  ne Mutter gestorben sei. Wir schafften es dann          Nabwalya liegt zwischen
Wir haben acht Kinder, fünf davon leben theore-        zwar, mit einem anderen Auto mitzufahren, um            dem nördlichen und südli­
tisch noch bei uns. Aber es gibt hier nur eine ein-    wenigstens bei der Beerdigung dabei zu sein.            chen luangwa­nationalpark
zige Schule, und die ist sehr schlecht. Das zwingt     Aber ich konnte meine Mutter nicht mehr lebend          und rund 1000 meter tiefer
uns, einen Teil der Kinder auf Schulen außerhalb       antreffen. Das war sehr hart und entmutigend.           als die sonstige landesflä­
Nabwalyas zu schicken. Wir können kaum Kon-            Am liebsten hätten wir damals aufgegeben!               che sambias. für die rund
takt zu unseren Schulkindern haben, und ihre                                                                   100 dörfer in diesem tal gibt
Unterkunft kostet viel Geld. Das ist nicht leicht,     Pastor Kasabila, ich danke Dir sehr für Deine           es weder strom­ noch Was­
und schon oft wollten wir deshalb verzagen.            Offenheit und Ehrlichkeit. Da wir auch sechs            serversorgung. die Bewoh­
Was uns auch sehr schwerfällt: Es ist nicht ein-       Jahre lang hier gelebt haben, kann ich Euch in          ner gehören zum stamm der
fach, aus Nabwalya herauszukommen. Es gibt             vielem, was Ihr dort erlebt, sehr gut verste-           Bisa. sie glauben an geister,
keine öffentlichen Verkehrsmittel, und wir             hen. Manches ist für uns – und erst recht für           verehren aus furcht ihre
schaffen es nicht, die weite Strecke zu Fuß zu         Menschen, die noch nie dort gelebt haben –              ahnen und praktizieren ver­
gehen. Also müssen wir hoffen, dass wir irgend-        schwer nachzuvollziehen. Ihr verdient große             einzelt Zauberei. Zur nächs­
wie und irgendwann mit irgendjemandem mit-             Wertschätzung, dass Ihr den Menschen in                 ten einkaufsmöglichkeit
fahren können. Es gibt aber nur wenige Autos.          Nabwalya trotz Widrigkeiten, Verzicht und               sind es sechs stunden fahrt
Somit ist ein Besuch bei den Kindern, einkaufen,       Leiden dient. Das ist echte Hingabe! Gott wird          mit einem allradauto in der
Geld abheben und anderes nicht einfach oder            Euch weiterhin durchtragen und es Euch auf              regenfreien Zeit – oder aber
eben nicht möglich. Das ist ganz schön hart!           seine ganz besondere Weise lohnen.                      drei tage fußmarsch.
                                                                                        Samuel Meier ●

mission weltweit 7–8/2019
MISSION - Liebenzeller Mission
10     darum geht’s               russland

                                  mit dem herzen
                                  tiefer sehen
                                                                                                    Immer wieder haben wir eine schier unfassba-
Im Dienst an Jesus hängen –                                                                         re Geduld beobachtet, auch schmerzhafte Rei-
wie diese Mitarbeiterin am Seil                                                                     feprozesse auszuhalten. Was muss alles ganz
                                                                                                    allein mit Jesus durchgestanden werden! Oft
                                                                                                    haben wir über ihre innere Stärke gestaunt, mit
                                                                                                    Ablehnung in der Gesellschaft, aber auch inner-
                                                                                                    halb der Kirche, umzugehen. Alle werden mit
                                                                                                    Handschlag begrüßt, aber sie übergeht man,
                                                                                                    weil Frauen eben nicht die Hand gegeben wird.
                                                                                                    Wir als Deutsche sind damit aufgewachsen und
                                                                                                    müssen mit dieser Zurücksetzung („Du bist eben
                                                                                                    nur eine Frau!“) erst mal fertig werden.
                                                                                                    Fasziniert hat uns, wie diese mutigen Frauen
                                                                                                    ihre anscheinende Schwäche genutzt haben, um
                                                                                                    andere Gemeindeglieder oder sogar Gemeinde-
                                                                                                    fremde in eine verantwortliche Mitarbeit hin-
                                                                                                    einzuführen. Während unserer Mitarbeit in Wit-
                                                                                FOTO: RAIKIN DÜRR

                                                                                                    tenberg vor mehr als 30 Jahren hatten wir in
     Mithelfen:
  SPENDENCODE
                                                                                                    unserer Gemeinde eine alleinstehende Pastorin.
     1820-32                                                                                        Schon damals haben wir gelernt, dass es stimmt,
     Russland                                                                                       was Paulus schreibt: „… denn wenn ich schwach
                                                                                                    bin, so bin ich stark.“ (2. Korinther 12,10c)

                                  gott hat uns in vier verschiedene                                 Die innere Energiequelle
                                  länder geführt, und wir durften die                               Eine einheimische Missionarin in einem zent-
                                  unterschiedlichsten menschen und                                  ralasiatischen Land versprühte solch eine inten-
                                                                                                    sive Liebe und Hingabe in ihrem Umfeld, dass
                                  kulturen kennenlernen. überall sind
                                                                                                    jeder sich zu ihr hingezogen fühlte. Für alle
                                  wir missionarinnen begegnet, die ihre                             hatte sie Zeit. Sie half, wo sie konnte, obwohl
                                  heimatliche komfortzone verlassen                                 sie Chefin in gehobener Position war und ihre
                                  haben, ganz allein in einer fremden                               Macht sehr wohl „kulturgemäß“ hätte ausnut-
                                                                                                    zen können. Sie brannte in ihrer Liebe zu Jesus
                                  kultur leben und in einer hingabe den
                                                                                                    und zur Gemeinde und wie der Busch Gottes bei
                                  menschen dort dienen, die uns immer                               der Berufung des Moses hatte sie eine innere
Raikin und Uta Dürr sind seit     wieder staunen lässt.                                             Energiequelle – und verbrannte nicht. Uta war
vielen Jahren in der Gemein-                                                                        zu der Zeit in einem tiefen Kulturschock, doch
de- und Schulungsarbeit in        In ihrem neuen Zuhause ist niemand, mit dem                       diese Frau hat sie damals gerettet.
Zentralasien tätig und seit       sie ihren Alltag teilen können. Niemand, der sie                  Wir wünschen all diesen hingegebenen Diene-
2008 mit der Liebenzeller         versteht. Oft haben wir ihre Fantasie bestaunt,                   rinnen für die Sache Jesu im In- und Ausland
Mission im Einsatz. Im Oktober    mit der sie diesem Alleinsein in Wohnung und                      verständnisvolle und aufmerksame Mitstrei-
2015 haben sie die Gemein-        Kultur begegnen. Manchmal scheint es, als hät-                    ter, die ihre Wertschätzung nicht erst in einem
dearbeit in der sibirischen       te Gott sie mit unendlichen Ideen ausgerüstet.                    Nachruf ausdrücken. Und wir wünschen diesen
Großstadt Jekaterinburg über-     Sie besitzen die Gabe, nicht nur zuzuhören, son-                  Botinnen Gottes die Weisheit, sich nicht verhei-
nommen. Daneben ist Raikin        dern wirklich hinzuhören – und erkennen oft                       zen zu lassen, sich selbst nicht zu überfordern
Teamleiter für Russland. Er       intuitiv, was ihr Gegenüber mit seinen Worten                     und bei allem Einsatz nicht zu vergessen, dass
war früher Pastor in Mecklen-     sagen will. Dazu gehört auch das Hinhören auf                     sie (nicht nur) in Gottes Augen kostbar und
burg und vor der erneuten         den, der durch die Schrift zu uns reden möchte.                   wertgeachtet sind. Danke, dass es euch gibt!
Ausreise Gemeinschaftspre-        Eine Missionarin bezeugte in tiefem, kindlichem                   Wir wurden durch einige von euch gesegnet.
diger in Filderstadt. Uta ist     Vertrauen auf Jesus: „Sonntagfrüh vor dem Got-                    Und wo wir es nicht schon jetzt tun, da werden
Zahntechnikerin von Beruf. Sie    tesdienst lese ich einfach noch mal den Bibeltext.                wir ganz sicher einmal bei Jesus darüber stau-
haben drei erwachsene Söhne.      Alles andere ist ja zweitrangig, nicht wahr?“                     nen, was ER alles durch euch wirken konnte.
                                                                                                                               Raikin und Uta Dürr ●
deutschland              darum geht’s       11

                             Als ich im Sommer 2007 meinen Job als Ingeni-      die Sache noch einmal genau zu überlegen.
                             eur kündigte und meinen Dienst bei der Lieben-     Zudem erzählten sie von einem Pastor, der mit
                             zeller Mission startete (als Quereinsteiger und    seiner Familie kaum über die Runden kommt.
                             damals ohne theologische Ausbildung), waren        Andere sagten: „Berufungserlebnis hin oder her,
                             die Reaktionen sehr unterschiedlich. Meine Kol-    irgendwann wird der Tag kommen, da wirst du
                             legen, von denen ich eigentlich Unverständnis      es bereuen, und dann hilft dir dein schönes Be-
                             erwartet hätte, reagierten überraschend positiv.   rufungserlebnis auch nicht mehr.“
                             Sie bewunderten mich vielmehr dafür, ja man        Mittlerweile sind mehr als zehn Jahre vergangen.
                             hätte fast meinen können, sie beneideten mich      Jahre mit Höhen und Tiefen. Und dennoch: Ich
                             ein Stück darum.                                   kann mich nicht an einen Tag erinnern, an dem                        Steffen und Melanie Cramer
                             Aus dem „frommen Lager“ dagegen kam die            ich diesen Schritt ernsthaft bereut hätte. Logi-                     haben drei Kinder und leben
                             Rückfrage, warum ich denn eine so aussichts-       scherweise denkt man gelegentlich darüber nach,                      seit 2007 in Bad Liebenzell.
                             reiche Karriere an den Nagel hängen will. Ich      wo man denn heute stehen würde, wenn man im                          Steffen verantwortet bei
                             erinnere mich noch gut, dass ich voller Freude     Beruf geblieben wäre – ob man inzwischen wohl                        der Liebenzeller Mission die
                             einem befreundeten Ehepaar von meinen Plä-         Abteilungsleiter oder gar Segmentleiter wäre                         Arbeit unter Männern. Dane-
                             nen erzählte. Aber sie nahmen meine Entschei-      und wie viel Geld man verdienen würde. Doch                          ben ist er Gästereferent bei
                             dung eher mit Skepsis hin und baten mich, mir      das sind eher die kurzen Momente. Ehrlich!                           den Christlichen Gästehäu-
                                                                                Gelegentlich wird auch unter Hauptamtlichen                          sern Monbachtal.

                            ich bereue
                                                                                über das Thema Verdienst gesprochen. Da höre                         Nach Abitur und Studium
                                                                                ich dann immer wieder Stimmen wie: „Im Prin-                         arbeitete er als Maschinen-
                                                                                zip sind wir Theologen ja Akademiker wie ande-                       bau-Ingenieur. Nach einem
                                                                                re auch. Nicht selten tragen wir große Verant-                       Jahr bei Teens in Mission

                            nichts!
                                                                                wortung. Warum werden wir dann nicht unserer                         studierte er zwei Jahre nach
                                                                                Verantwortung und Ausbildung entsprechend                            einem Auswahlstundenplan
                                                                                bezahlt?“ Ich glaube: Wenn wir anfangen, da-                         am Theologischen Seminar.
                                                                                rüber nachzudenken, wie viel wir durch unsere                        Später bildete er sich an der
                                                                                Arbeit verdient hätten, dann haben wir schon                         Akademie für Weltmission
                             nach mehr als zehn Jahren im haupt­
                                                                                von vornherein verloren. Deshalb will ich so                         weiter. Melanie arbeitet mit
                             amtlichen dienst blicke ich zurück                 gar nicht denken.                                                    einem kleinen Deputat in
                             und stelle fest: ich bereue nichts.                Ich stelle mein Leben in den Dienst des Herrn,                       ihrem Beruf als Hebamme.
                                                                                und das, was ich als Gehalt bekomme, ist nicht
                                                                                mein Verdienst, sondern das, was ich zum Leben
                                                                                brauche. Und wir leben nicht schlecht. In unse-
                                                                                rem Leben hat sich bewahrheitet, was Jesus in
                                                                                Matthäus 6,33 sagt: „Trachtet zuerst nach dem
                                                                                Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird
                                                                                euch das alles zufallen.“ In den ganzen Jahren
                                                                                hatten wir noch nie das Problem, dass das Geld
                                                                                vor dem Monat zu Ende war. Uns mangelt es an
                                                                                nichts. Wir können zwar keine großen Sprünge
                                                                                machen wie große Reisen oder teure Hobbies,
                                                                                aber wir haben alles, was wir brauchen. So hat es
                                                                                Gott in seinem Wort versprochen und darüber
                                                                                sind wir sehr, sehr dankbar.     Steffen Cramer ●
FOTO: CLEMENS TRÖGER

                                                                                                                Männeraktionstag macht 2019 Pause!
                                                                                                                liebe freunde, nach fünf tollen Jahren gönnt sich das Vorberei­
                                                                                                                tungsteam eine kreative und strukturelle Pause. Wir müssen für
                                                                                                                die kommenden Jahre sicher und gut aufgestellt sein, und dazu ist
                                                                                                                dieses „sabbatjahr“ notwendig. mit frischer Power findet der nächste
                                                                                                                Männeraktionstag am 26. September 2020 im Monbachtal statt. Bitte
                                                                                                                weitersagen! und: für Beiträge und ideen sind wir immer dankbar.
                                                                                       FOTOS: CHRISTOPH KIESS

                                                                                                                                                   Mithelfen:
                                                                                                                                                  SPENDENCODE
                                                                                                                                                   106-32
                                                                                                                                                  Deutschland
                       Steffen Cramer, verantwortlich
                       für den Männeraktionstag
                       und Männerfreizeiten
                             mission weltweit 7–8/2019
12   darum geht’s               Bangladesch

                                                                                                                            Mithelfen:
                                                                                                                            SPENDENCODE
                                                                                                                            1400-32
                                                                                                                            Bangladesch

ob dieser fischer den durchschnittsverdienst bekommt?

                                Wenn der dienst nicht
                                gewürdigt wird
Samuel und Anne Strauß          in einem der ärmsten länder der Welt dreht sich auch in christlichen gemeinden
sind im August 2004 zum         vieles ums geld. Vor allem im ländlichen Bereich gibt es oft Bedürfnisse und
ersten Mal nach Bangla-         finanzielle nöte. Wie sieht das (Ver­)dienen für hauptamtliche im bangladeschi­
desch ausgereist. Zu ihren
Aufgaben gehören seit 2012
                                schen kontext aus? im gespräch mit Pastor sarkar kommen freuden im dienst
die Teamleitung, Administra-    für Jesus christus, aber auch tiefgreifende herausforderungen zur sprache.
tion, Verkündigung, Vertre-
tung der Mission bei den        Was denken Sie über das Thema „Dienen und           Wie bewältigen Sie das alles neben dem
Partnerorganisationen und       Verdienen“?                                         Gemeindedienst?
Aufbau von Leiterschaft. Ihre   Für den Hauptamtlichen ist es wichtig, dass er      Ich habe inzwischen jemanden angestellt, der
drei Kinder besuchen eine       seine Familie versorgen und einen befreiten         die Übersicht behält, und ich schaue im Urlaub
englischsprachige Schule in     Dienst an Menschen tun kann.                        nach den Dingen. Außerdem hilft mir meine
Dhaka. Daneben unterrichtet                                                         Frau Carolina ungemein. Sie ist wie die Frau in
Anne sie im Fach Deutsch.       Wie gelingt Ihnen persönlich dieses Versorgen?      Sprüche 31 mit einem Händchen für den Betrieb.
Samuel ist in Kanada aufge-     Meine Familie lebt von einem Fischprojekt und       Wer so eine Frau bekommt, ist sehr gesegnet.
wachsen, hat dort Natur-        von einem Mietobjekt. Das Fischprojekt hatte
wissenschaften und dann         ich schon, bevor ich Kurse der außerschulischen     Unter Ihrer Leitung standen rund 60 Pastoren,
Theologie in Bad Liebenzell     theologischen Ausbildung (TEE) bei Liebenzel-       zunächst in Gopalgonj, Khulna, Barisal und
studiert. Anne ist in Papua-    ler Missionaren besuchte und dann später voll-      jetzt in Dhaka. Woher kommt deren Gehalt?
Neuguinea geboren und           zeitlich Pastor wurde. Der Dienst ist meine erste   Das hängt von der Anstellung ab. Im Durch-
aufgewachsen und ist Kran-      Priorität, erst dann kommt mein Business. Vom       schnitt ist ein Pastor für drei bis vier Gemeinden
kenschwester von Beruf.         Pastorengehalt allein könnten wir nicht leben.      verantwortlich. Wir haben kaum Hauptamtliche,
Bangladesch             darum geht’s        13

                        die direkt von den Ortsgemeinden angestellt wer-      Freuden im Dienst habe ich viele. Ich habe den
                        den – einige sind es vom Verband, andere vom          Dienst mit meinem Leben verknüpft und hake
                        Bezirk. Finanziert werden sie durch Spenden           ihn nicht einfach ab. Es erfüllt mich mit Freude,
                        und kleine Mitgliedsbeiträge; aber beiden An-         wenn ich eine Gemeinde oder einen Hauskreis
                        stellungsträgern fehlt es an Mitteln. Manche Ge-      besuche, wenn ich die Liebe der Gläubigen und
                        meinden spenden in einen Pastorenfonds, aus           meiner Mitmenschen erlebe. Es ist mir eine Ehre
                        dem Gehälter aufgestockt werden.                      und Freude, diese Kontakte zu haben und von Gott
                                                                              eingesetzt zu sein, sein Wort weiterzugeben.
                        Gehören Pastorenfamilien in Bangladesch               Was schwer ist für mich und die Pastoren: Wir
                        zur Mittelschicht?                                    haben ein Leiterschaftsproblem. Als Pastoren
                        Bei manchen Hauptamtlichen in Schlüsselposi-          sehen wir die Dinge von der
                        tionen mag das der Fall sein. Unsere Premiermi-       dienstlichen und geistlichen
                        nisterin meinte neulich, dass das Einkommen der       Wachstumsseite her, und ge-
                        Menschen mit umgerechnet 1280 Euro jährlich           wählte Leiter, mit denen wir
                        ein mittleres Niveau erreicht habe. Doch das ent-     zusammen die Kirchenleitung
                        spricht für die meisten Arbeitnehmer nicht der        bilden, oft von einer anderen
                        Realität, und viele Pastoren bekommen nur 40 bis      Perspektive.
                        50 Euro im Monat. In Bangladesch legen die            Wenn man Liebe erfährt, kann
                        meisten Gemeindeglieder als Opfer noch Münzen         man vieles hinnehmen. Aber
                        ein … Die Lebenshaltungskosten sind teurer ge-        wenn weder der Dienst ge-
                        worden, aber die Spenden gehen nicht in glei-         würdigt noch der Diener ver-
FOTOS: SAMUEL STRAUSS

                        chem Maße hoch.                                       sorgt wird, ist es schwer, mo-
                                                                              tiviert zu bleiben.
                        Also erleben die Pastoren große                       Alles beginnt damit, dass wir
                        Herausforderungen!?                                   den Herrn lieben, ehren und
                        Um angemessen darüber zu reden, müssen wir            fürchten. Wer das nicht tut,
                        sehr offen und ehrlich werden. Die meisten sind       wird es auch nicht verlässlich
                        privat finanziell nicht so gut aufgestellt wie ich.   Menschen gegenüber tun.
                        Sie wissen um Gottes Sendung in ihrem Leben und                                                             Pastor sarkar (links) bei
                        geben einiges auf um etwas Größeren willen.           Ich frage mich, ob wir Missionare in der fast         einer taufe im norden von
                        Die Mitarbeit im Reich Gottes sollte für die, die     230-jährigen Kirchengeschichte Bangladeschs           Bangladesch
                        auf anderen Verdienst verzichtet haben und sich       in Sachen Finanzen falsche Weichen gestellt
                        vollzeitlich einbringen, eine „doppelte Ehre“ mit     haben. Haben wir etwas versäumt?
                        sich bringen. Das meinte Paulus in 1. Korinther       Natürlich ist vieles gut gemacht worden. Aber
                        9,4ff und 1.Timotheus 5,17. Unseren Pastoren          finanzielle Stabilität ist noch nicht erreicht. Die
                        fehlt aber sehr oft die Würdigung ihrer Arbeit.       katholische Kirche ist finanzstark und investiert
                        Finanzprobleme der Gemeinden und die Entloh-          in säkulare Bildungsgrade für ihre Hauptamtli-
                        nung der Hauptamtlichen hängen zusammen.              chen. Diese können in Bildungseinrichtungen,
                                                                              Nichtregierungsorganisationen etc. wichtige
                        Woran könnte das liegen?                              Führungsaufgaben übernehmen. Ich frage mich,
                        Manche Pastoren sind, außer im theologischen          warum wir als ältester protestantischer Gemein-
                        Bereich, nicht besonders gebildet. Sie stehen ge-     deverband immer noch keine Projekte betrei-
                        sellschaftlich nicht auf Augenhöhe mit manchen        ben, die Gewinne abwerfen.
                        Gemeindeleitern und werden zuweilen von oben          Das ist eine Frage an unsere Leitung. Viele ha-
                        herab behandelt. Die Höhe ihres Gehaltes ent-         ben über die Jahre Hilfe, Arbeit und Unterstüt-
                        spricht eher einem Honorar und genügt nicht           zung durch diverse Projekte und Programme
                        zum Leben. Müssen sie aber etwas hinzuverdie-         erhalten. Aber der Transfer, aus Dankbarkeit
                        nen, leidet ihr Einsatz. Es ist ungemein schwer       selbst zu geben, gelingt nicht – und das ist eine
                        geworden, junge Menschen für den hauptamtli-          Einstellungssache.
                        chen Dienst zu gewinnen, denn es fehlt an bei-        Wir brauchen die Gaben aller und dass auch
                        den Formen der „Ehre“. Wäre der Respekt und           die „säkularen“ Fähigkeiten zum Beispiel im
                        die Würdigung da, wäre die Not geringer. Ent-         Management und der Projektgestaltung in den
                        scheidend scheint mir aber die Frage zu sein:         vielen Facetten des Gemeindelebens eingesetzt         Ronald Dilip Sarkar ist ver­
                        Macht der Pastor einen Job oder einen Dienst?         werden. Gemeinde braucht Wissen und Weis-             heiratet, hat eine erwachsene
                        Sowohl die Antwort des berufenen Pastors dar-         heit, am allermeisten aber Liebe: Liebe im Her-       tochter und einen enkelsohn.
                        auf wie auch die der verantwortungsbewussten          zen der Hauptamtlichen für die Menschen in            er ist Pastor und dekan im
                        Gemeinde beeinflussen das Ganze!                      der Gemeinde und außerhalb. Liebe der Gläubi-         baptistischen gemeindever­
                                                                              gen in der Verantwortung für ihre Diener, damit       band und stammt aus der
                        Im Dienst für Jesus unterwegs sein – was freut        sie lange und gerne – mit ihnen zusammen – im         nähe von mongla im südwes­
                        Sie daran und was fällt Ihnen schwer?                 Einsatz für Jesus sind.             Samuel Strauß     ten von Bangladesch.

                        mission weltweit 7–8/2019
14    darum geht’s         malaWi

                                    Mithelfen:

                                                                                                                                          FOTOS: PAUL KRÄNZLER
                                    SPENDENCOD
                                                 E
                                    1660-32
                                     Malawi

                                  Beim Zerstanm
                                                     pfen von Soja                                                                nrand
                                                                                                                Einkauf am Straße

dienen? ich? – muss das sein?
Was klingt besser in ihren ohren: karriere machen und geld verdienen – oder dienen?

                                  In meinen Augen war „dienen“ lange gleichbe-       Was wäre geworden, wenn wir „NEIN“ gesagt
                                  deutend mit „jederzeit beanspruchbar“ oder „aus-   hätten? Unsere Tochter hätte keinen liebevollen
                                  genutzt werden“. Doch auch „Karriere machen“       afrikanischen „Opa“ gehabt. Menschen in ihren
                                  schien anstrengend zu sein: zu viele Vorgaben      Fragen nach Gott und der Wahrheit wären (viel-
                                  und wenig Freiräume für Spontanes. Welchen         leicht) später, aber nicht zu diesem Zeitpunkt
                                  Beruf sollte ich wählen, damit ich keines dieser   begleitet worden.
                                  Felder betreten musste? Die Ausbildung zum
                                  Schreiner schien mir unverfänglich und mit viel    Lernfeld Malawi
                                  gestalterischem Schaffen verbunden. Über eine      Ein Land mit permanenter Armut, viel Hunger
                                  längere Zeit spürte ich aber immer deutlicher,     und Krankheit. Menschen mit einer abgrund-
                                  dass Gott einen Wunsch äußerte: Mission.           tiefen Angst vor allem Möglichen. Man muss
                                  Kann jemand, der sich schwer tut mit „Dienen“,     in der Spannung leben, die Not jeden Tag vor
                                  zur Liebenzeller Mission gehen? Gehen kann         Augen zu haben, und sich zuerst in das Gefü-
                                  man, aber bei mir hat es Jahre gedauert, bis ich   ge einleben und versuchen, so gut es geht einer
                                  ein gesundes Verständnis von Dienen hatte.         von ihnen zu werden, um dann fähig zu sein,
                                                                                     der Not gemeinsam entgegenzutreten.
                                  Lernfeld Liberia                                   Wäre den Malawiern um uns gedient, wenn
                                  Im Norden gab es ein Missionarsteam – Ameri-       wir ihnen all das beschaffen würden, was le-
                                  kaner, Australier und Chinesen –, mit dem wir      bensnotwendig ist? Nach 25 Jahren sehen wir,
                                  als deutsche Neulinge arbeiten durften. Wie an-    dass sich das Miteinanderleben als guter Dienst
                                  genehm war es, dass die anderen sich bemüh-        erwiesen hat. Die Not im Land ist immer noch
Paul und Dorothe Kränzler         ten, damit wir einsteigen konnten in Sprache,      vorherrschend. Aber da, wo Einzelne das Anlie-
sind seit März 2016 erneut        Kultur und Team. Was wäre geworden, wenn           gen der Bibel angenommen haben, danach le-
in Malawi im Einsatz und          sie uns nicht gedient hätten? Wenn sie sich        ben und den Sinn des Lebens gefunden haben,
neben der Teamleitung in der      nicht Gedanken gemacht hätten, was wir brau-       da verbessert sich oft ihre persönliche Lage.
Gemeindegründung unter            chen? Wenn sie uns nicht gezeigt hätten, was       Eine schwangere Radiomitarbeiterin erzählte
den Yao tätig. Sie haben          man mit fremdartigem Gemüse kochen kann?           mir: „Ich bin ganz geknickt. Meine Tante hat
zwei erwachsene Kinder.           Wenn sie uns bei unserer ersten Malaria nicht      mir beim letzten Anruf von ihrem Traum be-
Paul ist Industriekaufmann        versorgt hätten? Wenn sie uns alleine gelassen     richtet. Entweder ich oder mein Kind sei bei der
und hat die Ausbildung am         hätten beim Brückenbauen zu Liberianern?           Entbindung gestorben. Was soll ich tun, ich hab
Theologischen Seminar der                                                            nun solche Angst?!“ Wir konnten im Gespräch
Liebenzeller Mission absol-       Lernfeld Guinea                                    einander bestätigen, dass Gott nicht Angst ver-
viert. Dorothe ist Schreinerin.   Wir wohnten an der Grenze zu Mali am schö-         breitet, sondern Hoffnung. Und sie ging mit ei-
Von 1988 bis 2006 arbeitete       nen Niger-Fluss und waren mit einem amerika-       nem Lächeln im Gesicht und gegen Angstatta-
Familie Kränzler in Afrika,       nischen Ehepaar in einer Arbeit unter Muslimen     cken gewappnet nach Hause. Solche Erlebnisse
zunächst in der Gemein-           eingesetzt. In der Goldschürfer-Stadt Siguiri      sind ein Gewinn besonderer Art!
degründung in Liberia und         lebten wir total ab vom Schuss: kein Telefon,      In einer Umgebung, in der viele täglich gerade das
Guinea, dann von 1993 an          keine regelmäßige Post, kein Internet, kaum        verdienen, was sie für den Tag zum Leben brau-
in verschiedenen Aufgaben         Strom, dafür öfter 40 Grad und ständig überall     chen; in einem Land, in dem Jugendliche oft kei-
in Malawi. Von 2006 bis 2015      Sand, selbst zwischen den Zähnen. Dort habe        nen Beruf erlernen können; in dem Frauen vielfach
waren Paul und Dorothe            ich das Dienen als ein „JA“ verstanden zu einer    zu Hause, auf dem Feld oder Markt arbeiten –
in der Gemeindearbeit in          Platzanweisung von Gott, egal ob sie meinen        da war es für mich einfach das Natürlichste,
Salzburg/Österreich tätig.        Vorstellungen entspricht oder nicht.               ehrenamtlich zu arbeiten.      Dorothe Kränzler ●
deutschland               darum geht’s       15

                 „ich bin dabei!“
                 mitte februar war ich auf der suche nach menschen, die Jesus liebhaben,
                 sich ehrenamtlich engagieren möchten und ein herz für kinder und teenager
                 haben. denn in zwei teams fehlte es an mitarbeitern. Was tun?

                 Einmal im Monat nehme ich am „Berlin United        Menschen bereit wurden, sich einzubringen, da-
                 Gebet“ teil, einem Netzwerk-Treffen für alle Ju-   mit Kids und Teens in Berlin Jesus kennenler-
                 gendleiterinnen und Jugendleiter aus Berlin. Es    nen und ihre Freundschaft zu Jesus vertiefen.
                 ist genial, gemeinsam vor Gott zu kommen, egal,    Nicht immer schenkt Gott so schnell neue Mit-
                 welcher Kirche man angehört. Wir sehnen uns        arbeiter. Aber ich weiß, dass er sich freut, wenn
                 alle danach, dass Menschen in dieser Stadt Je-     wir uns für ihn einsetzen. Dabei geht es nicht
                 sus erkennen und ihn kennenlernen. – Ich teilte    darum, sich zu verausgaben und über seine
                 mein Anliegen der Gruppe mit. Gemeinsam be-        Kraft hinaus Gott zu dienen. Es geht einzig da-
                 teten wir Gott an, brachten unsere Bitten vor      rum, ihn zu fragen und dann seinen Anweisun-
                 ihn und hörten auf seine Stimme.                   gen zu folgen.
                 Am selben Tag kam abends während der Klein-        Mein Tipp an Dich: Nimm Dir Zeit, gönne Dir eine       Jana Kontermann gehört
                 gruppe in unserer Gemeinde ein junger Christ       Tasse Cappuccino und frage Gott: „In welchem           zum Team Berlin und arbei-
                 auf mich zu und meinte: „Ich glaube, Gott will,    Bereich der Gemeinde oder in welchem Ehren-            tet schwerpunktmäßig mit
                 dass ich in der Jugendarbeit anfangen soll!“       amt soll ich mich engagieren? Wie soll ich             Kindern und Teenagern in
                 Ich war überrascht und freute mich über seine      meine Gaben zu deiner Ehre einsetzen? Herr, zeige      der „Jungen Kirche Berlin-
                 Bereitschaft. Nur wenige Stunden zuvor hatten      du mir, was ich tun und was ich lassen soll.“ Wir      Treptow“. Sie liebt es, im
                 wir doch Gott um einen Mitarbeiter in der Ju-      dürfen gespannt sein auf Deine Erfahrungen!            atheistisch geprägten Kon-
                 gendarbeit und um einen weiteren in der Kin-       Übrigens: Einmal im Jahr feiern wir bei der            text Gemeinde zu bauen.
                 derkirche gebeten!                                 „Jungen Kirche Berlin-Treptow“ eine riesengro-         Nach ihrer Ausbildung zur
                 Völlig perplex war ich aber, als nur zwei Tage     ße Mitarbeiter-Dankesparty mit unseren ehren-          Jugend- und Heimerzie-
                 später ein anderer junger Mann kam und sagte:      amtlichen Mitarbeitern. Wir freuen uns über die        herin und der Fachhoch-
                 „Hey, ich würde gerne in der Kinderkirche mit-     vielfältigen Begabungen, die zum Einsatz kom-          schulreife hat Jana an der
                 helfen!“ Ich konnte Gott von ganzem Herzen         men. Wie gut, dass Gott uns alle unterschiedlich       Internationalen Hochschule
                 „DANKE“ sagen, dass er gehandelt hatte und dass    begabt hat.                     Jana Kontermann        Liebenzell (IHL) Theolo-
                                                                                                                           gie und Soziale Arbeit im
                                                                                                                           interkulturellen Kontext
FOTO: A. REGER

                                                                                                                           studiert.

                                                                                                       Mithelfen:
                                                                                                       SPENDENCODE
                                                                                                        165-32
                                                                                                       Deutschland

                                                                                                                        Zeit mit Teens verbringen

                                                                         Missionarische Gemeindearbeit in Berlin: 2006 gründeten liebenzeller
                                                                         missionare in Zusammenarbeit mit der Berliner stadtmission die „Junge
                                                                         kirche Berlin treptow“ im stadtteil Johannisthal. unter dem motto „leben
                                                                         feiern, freunde finden und gott begegnen“ finden viele Veranstaltungen
                                                                         sowie kleingruppen für verschiedene altersgruppen unter der Woche statt.
                                                                         Zum gottesdienst sonntags im kino kommen rund 130 menschen.
                                                                         ebenfalls im osten Berlins liegt der neue kiez adlershof­süd. tausende
                                                                         menschen sind bereits dort hingezogen, und viele werden noch folgen.
                                                                         Bisher gibt es dort keine gemeinde. das „team Berlin“, zu dem familie farr,
                                                                         familie Bader und Jana kontermann gehören, betet und arbeitet dafür,
                 mission weltweit 7–8/2019                               dass dort möglichst bald ein ort der hoffnung entsteht.
16   das emPfehlen Wir

Buchtipps zum thema und neuerscheinungen

                simone martin
                Friedrich Hänssler –                                                                       andreas schutti,
                Ein Leben für                                 lindsay harrel                               daniel gerber
                das Evangelium                                Das Herz voller Träume                       Discokönig
                368 Seiten, 19,99 €                           320 Seiten, 14,95 €                          312 Seiten, 18,99 €
                SCM Hänssler                                  francke                                      SCM Hänssler
                eBook: 15,99 €                                eBook: 12,99 €                               eBook: 14,99 €

1936. seine augenentzündung lässt die         nach Jahren des Wartens hat megan            seine discos sind sein imperium. schöne
Ärzte das schlimmste befürchten. kurz­        Jacobs tatsächlich ein neues herz bekom­     frauen, teure autos, Promis, schlagzeilen.
entschlossen bringen die eltern ihren         men. doch der neuanfang gestaltet sich       discokönig andreas schutti hat es
sohn friedrich zu einem seelsorger. nach      schwieriger als gedacht. megan verharrt      geschafft, und viele wollen so sein wie er!
dessen gebet passiert das Wunder: der         lieber im Vertrauten, als sich hinaus ins    Zum glück kann keiner in ihn hinein­
Junge wird gesund, gott greift in seine       unbekannte zu wagen. doch dann schen­        schauen: da schreit immer noch der
geschichte ein, und es beginnt eine Bezie­    ken ihr die eltern der organspenderin das    wütende, verwahrloste schutti­Bub nach
hung, die seinem leben die entscheiden­       tagebuch ihrer tochter. darin findet megan    einer echten Papa­umarmung. da schreit
de richtung gibt: die Botschaft von dem       eine liste mit 25 dingen, die das mädchen    der erwachsene mann in einer schillern­
gott, der rettet, muss zu den menschen!       gerne tun wollte. Was wäre, wenn nun sie     den Welt nach echtem sinn. und dann
Wie geht das besser als mit liedern,          all diese dinge machen würde?                kommt der große Paukenschlag. die steuer­
noten, schriften und Büchern? die private     und so reist megan mit ihrer Zwillings­      behörde beendet sein selbsterschaffenes
und die Verlagsgeschichte der hänsslers       schwester einmal um die Welt. sie            königtum mit einem schlag. er ist am
ist voller überraschender anekdoten, ehr­     besichtigt das tadsch mahal in indien        absoluten tiefpunkt. aber: ist das wirklich
licher einblicke und glaubensstärkendem       und ist beim Wettlauf mit den stieren im     sein ende, oder entdeckt er endlich einen
tiefgang. die Biografie einer der bedeu­       spanischen Pamplona. doch sie fragt sich,    schimmer hoffnung am horizont? heute
tendsten evangelischen Verleger des           ob sie den mut aufbringen wird, im regen     lebt andreas schutti mit seiner familie in
20. Jahrhunderts. im mai 2019 hat gott        einen fremden zu küssen. können denn         mödling/österreich. die Bibel ist für ihn
ihn aus dieser Welt abberufen. friedrich      träume einer anderen frau wirklich ihr       das fundament des glaubens und Jesus
hänssler wurde 92 Jahre alt.                  leben verändern?                             christus sein großes Vorbild

                                                                                                           Peter hahne
                andrea nickel­schwäbisch                                                                   Finger weg von
                Gott und Mammon                             ruth heil                                      unserem Bargeld!
                In go(l)d we trust                          Staunen über Gott                              128 Seiten, 10,00 €
                176 Seiten, 19,00 €                         160 Seiten, 10,95 €                            Quadriga-Verlag, Köln
                Neukirchener Aussaat                        mediaKern                                      eBook: 8,99 €

andrea nickel­schwäbisch widmet sich in       ruth heil hat bereits als junges mädchen     das Bargeld soll abgeschafft werden,
ihrem Buch dem thema geld aus biblischer      die sehnsucht im herzen, für gott in ka­     damit jederzeit lückenlos nachgeprüft
und soziologischer Perspektive. in einem      merun zu wirken. doch erst mit 60 Jahren     werden kann, wie wir unser geld ausge­
ersten teil beschreibt sie auf spannende      ebnet gott der mutter von elf kindern den    ben. den kindern soll das Paradies der
und fundierte art, wie geld entstanden ist    Weg in dieses faszinierende land. sie kann   großen ferien drastisch verkürzt werden,
und heute „funktioniert“. anhand ausge­       den menschen von Jesu liebe erzählen,        damit sie besser in den Workflow der
wählter Bibelstellen fragt sie dann in        hält eheseminare, hilft benachteiligten      eltern passen. steuerverdächtige werden
einem zweiten teil danach, welche rolle       Witwen und spricht mit jungen leuten         im internet an den Pranger gestellt und
geld in der Beziehung zwischen gott und       über liebe und sexualität. ruth heil lässt   sollen ihre unschuld beweisen.
menschen spielt. sie weckt das Bewusst­       uns in ihrer erfrischend lebendigen art      Peter hahne fordert auf, stellung zu be­
sein dafür, das geld schon immer auch         an den erlebnissen teilhaben, die sie auf    ziehen: gegen die täglichen Zumutungen,
eine spirituelle komponente hatte.            mittlerweile fünf kamerun­reisen gesam­      gegen Verdummung und unmenschlich­
entstanden ist ein tiefgründiges und kluges   melt hat. dabei erfährt sie selbst immer     keit – und für engagement, selbstbewusste
Buch mit überraschenden einblicken in die     wieder staunend, wie gott kraft schenkt      toleranz und ethisch­verantwortliches
Wechselbeziehung von geld, gesellschaft       und Wunder tut.                              handeln.
und glaube.
                                              Bitte bestellen Sie bei der Buchhandlung der Liebenzeller Mission im SCM Shop
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