JAHRES-BERICHT 2017 - SWDE
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JAHRESBERICHT 2017 FINANZBERICHT 2017 1. DIE SOCIÉTÉ WALLONNE DES EAUX 4 1. GESCHÄFTSBERICHT 52 Unsere werte 4 2. BILANZ UND ERGEBNISRECHNUNG 63 Vision & aufgaben 5 1. Bilanz zum 31. dezember 2017 64 2. DAS JAHR 2017 6 2. Ergebnisrechnung 66 Beim ziel 20‘20 auf gutem kurs 7 3. Ergebnisverwendung 68 Weiteren wichtigen fakten 10 3. SOZIALBILANZ 69 Die kennzahlen 11 4. BEWERTUNGSREGELN 74 Unser wasser, unsere arbeit 3. SCHUTZ UND BEWIRTSCHAFTUNG DER RESSOURCE 12 5. VERGÜTUNGSBERICHT 80 4. DIE SICHERUNG DER WASSERVERSORGUNG 16 6. BERICHT DES KOLLEGIUMS DER RECHNUNGSPRÜFER 86 5. DIE MODERNISIERUNG UNSERER FERNVERWALTUNGS-INSTRUMENTE 20 6. DIE AUFRECHTERHALTUNG LEISTUNGSSTARKER PRODUKTIONSANLAGEN 22 PRODUKTIONSANLAGEN UND NETZE PRODUKTIONSANLAGEN UND NETZE 7. HOCHWERTIGES WASSER FÜR UNSERE KUNDEN 27 INHALTSÜBERSICHT 8. DIE HOHE FACHKOMPETENZ DES LABORS IM DIENST VON F&E 29 9. DIE KONTROLLE DES WASSERPREISES 31 10. OPTIMALE KUNDENZUFRIEDENHEIT 34 11. EINDÄMMUNG DER UMWELT-AUSWIRKUNGEN 40 IM DIENST DER WALLONISCHEN 12. EINBRINGUNG UNSERER KOMPETENZ AUF INTERNATIONALER EBENE 42 BEVÖLKERUNG 13. DIE DYNAMISIERUNG UNSERER PERSONALRESSOURCEN 44 Die Société wallonne des eaux (SWDE) ist heute die bedeutendste Erzeugerin und Verteilerin von Trinkwasser in der Wallonie. Ihr Versorgungsnetz erstreckt sich über 14. STRUKTURIERUNG & ORGANISATION 48 rund 40.000 Kilometer und deckt mehr als 200 Gemeinden mit über einer Million Die organisation der SWDE 49 Anschlüssen ab. Die SWDE versorgt knapp 2,4 Millionen Verbraucher, d. h. fast 70 % Zusammensetzung der verwaltungsorgane 50 der wallonischen Bevölkerung, mit Trinkwasser. Governance-erklärung 50 Die mandate der SWDE 50
4 ÜBER UNS Die Société wallonne des eaux (SWDE), die in der Form ei- ner Genossenschaftsgesellschaft mit beschränkter Haftung gegründet wurde, ist ein gemeinnütziger Verein, der durch einen Verwaltungsvertrag an die Wallonie gebunden ist*. UNSERE WERTE Das Gesellschaftskapital der SWDE umfasst 208 Gemein- Die Umsetzung der Ziele und der Vision der SWDE beruht auf vier gemeinsamen Werten. den, zehn Interkommunalen, die fünf wallonischen Pro- vinzen, die Wallonie, die Société Publique de Gestion de Leistung Kundenzufriedenheit l’Eau (SPGE) sowie drei öffentliche Geldgeber (SOCOFE, SFP Die SWDE bemüht sich bei all ihren Prozessen um höchst- Über die Garantie einer Versorgung mit hochwertigem & ECETIA). mögliche Effizienz, um ihre Aufgaben bestmöglich zu erfüllen: Wasser hinaus ist es für die SWDE eine Frage der Ehre, ihren ➔ Gewährleistung eines bürgernahen Service externen Kunden einen in jeder Hinsicht tadellosen Service Als Hauptlieferantin von Trinkwasser in der Wallonie hat die zu bieten. SWDE ihren Gesellschaftssitz in Verviers, wo sich die wich- ➔ Aufrechterhaltung einer hohen Servicequalität tigsten Support- und transversalen Dienststellen befinden. Dieses Engagement gilt auch intern in Bezug auf den Fluss ➔ Garantie einer ununterbrochenen Versorgung von Diensten, Dokumenten, Informationen und Daten Die operativen Dienste, die für die tägliche Wasserversor- ➔ Beibehaltung eines angemessenen Preises zwischen den verschiedenen Abteilungen. Das permanente gung der Kunden zuständig sind, wurden dezentralisiert, ➔ Anerkennung als europäische Referenz in Sachen Ma- Bestreben um Zufriedenheit der externen und internen um einen Service von hoher Qualität und eine schnelle nagement Kunden muss ein Grundpfeiler der Unternehmenskultur der Einsatzfähigkeit zu garantieren. Dies gilt auch für die Was- SWDE werden. sergewinnungstätigkeiten (die Fassungs-, Aufbereitungs-, Kreativität Transport-, Speicher- und großen Versorgungsanlagen) und Vertrauen Die SWDE möchte die kontinuierliche Verbesserung ihrer die Aktivitäten der Vertriebsabteilung. Vertrauen ist die treibende Kraft, die ganz auf ganz natü- Prozesse mit Mut und Fantasie bewerkstelligen. Die von BELAC (Belgian Accreditation) anerkannten Techni- rliche Weise für Transparenz, Teamgeist, Informationsaus- Diese von Kreativität geleitete Veränderungsbereitschaft ker des zentralen Labors in Fleuru achten in enger Zusam- tausch, die Ausarbeitung von Lösungen und Eigeninitia- wird es ihr ermöglichen, den zahlreichen sozialen, wirtschaft- menarbeit mit den Verteilungsstandorten darauf, dass das tive innerhalb der SWDE sorgt und damit ein Arbeitsklima lichen, technologischen und umweltrelevanten Entwicklun- Wasser stets trinkbar ist. schafft, das Effizienz, Leistung und Wohlbefinden fördert. gen vorzugreifen, die die Zukunft des Unternehmens steuern Vertrauen ist die notwendige Voraussetzung für den Wech- * Der 2017 für den Zeitraum 2018–2022 verlängerte werden. In diesem Zusammenhang möchte die SWDE die Verwaltungsvertrag verfolgt sechs Hauptziele: sel zu einer Kultur des Verantwortungsbewusstseins. Entwicklung der kollektiven Intelligenz in den Vordergrund stellen und lösungsorientiertes Denken fördern. > KONTROLLE DES WASSERPREISES > SICHERUNG DER WASSERVERSORGUNG > GEWÄHRLEISTUNG DER WASSERQUALITÄT > OPTIMALER KUNDENSERVICE > BEITRAG ZUR NACHHALTIGEN ENTWICKLUNG > STÄRKUNG DER WASSERPOLITIK
5 VISION & AUFGABEN In Bezug auf die Erzeugung und Verteilung von Trinkwasser steht die Wallonie vor mehreren Herausforderungen: der Si- cherung der Versorgung im gesamten Gebiet, der Erneuerung alter Infrastrukturen, dem Schutz der Ressourcen und der Beibehaltung eines Wasserpreises, der mit der Entwicklung der Kaufkraft der wallonischen Haushalte kompatibel ist. Um diese großen Herausforderungen zu meistern, haben die Wallonie und die SWDE 2017 einen neuen Verwaltungsvertrag für den Zeitraum 2018–2022 ausgearbeitet. Dieser im Dezember 2017 unterzeichnete neue Vertrag konzentriert sich auf sechs Ziele: 1. Kontrolle 3. Garantie einer 5. B eitrag zur nachhaltigen des Wasserpreises hohen Wasserqualität Entwicklung Die SWDE wird ihre Bemühungen zur Eindämmung ihrer Dank seines Labors, dessen Ruf und Zuverlässigkeit einhellig Das wallonische Wasser ist eine wichtige Ressource, die Betriebskosten fortsetzen, damit die Wasserrechnung für anerkannt sind, beteiligt sich die SWDE an mehreren Pro- es für die zukünftigen Generationen zu schützen gilt. In die Verbraucher tragfähig bleibt. Parallel dazu wird sich die jekten zur Untersuchung der Wasserqualität in der Wallonie, diesem Sinne muss die SWDE ihre Fachkompetenz in der SWDE bemühen, eine Investitionskapazität von 100 Mio. insbesondere in Bezug auf endokrin wirksame Schadstoffe Wasserbranche weiter ausbauen und den Umweltschutz Euro pro Jahr in das Versorgungsnetz aufrechtzuerhalten. und Pestizide. mithilfe von Umweltschutzklauseln in den Lastenheften, Abfallmanagement, der Ökologisierung des Fuhrparks und 2. Sicherung 4. Optimaler der Mobilität, der Reduzierung des Energieverbrauchs, der der Wasserversorgung Kundenservice Kontrolle der CO2-Bilanz usw. zu einem permanenten Anlie- Um möglichst vielen Bürgern ganzjährig Zugang zu Kundenservice ist ein Grundwert der SWDE. Um dieses Vers- gen machen. hochwertigem Wasser zu garantieren, wird die SWDE die prechen Tag für Tag zu erfüllen, passt die SWDE ihr Angebot Arbeiten zur Verbindung der Netze auf dem gesamten permanent an. Sie folgt der Entwicklung der digitalen Kul- 6. Stärkung Gebiet der Wallonie mit den Gewinnungsanlagen fortfüh- tur und weitet ihre Erreichbarkeit auf die verschiedensten der Wasserpolitik ren, die über die größten Produktionskapazitäten verfügen. Kanäle aus (E-Mail, Chat, soziale Medien, elektronische Die Entscheidungsorgane der SWDE werden rationalisiert. Rechnung usw.). Sensiblen Kunden (Kindertagesstätten, Gleichzeitig wird auf die Pflege einer engen Beziehung zu Krankenhäuser usw.) wird besondere Aufmerksamkeit den Gemeinden geachtet. geschenkt.
AUF GUTEM KURS 7 BEIM ZIEL 20’22 * Interview VERWALTUNGSVERTRAG mit Éric Van Sevenant, 2018-2022 Éric Smit und Isabelle Jeurissen, Welches sind die wichtigsten Elemente Präsident bzw. dieses neuen Verwaltungsvertrages? Mitglieder des Direktionskomitees ÉRIC VAN SEVENANT : Der neue Verwaltungsvertrag 2018– 2022 legt den Schwerpunkt auf den Zugang zu hochwerti- der SWDE. ERIC gem Wasser für alle, jederzeit und zu einem erschwinglichen VAN SEVENANT und gleichbleibenden Preis. Entsprechend wird unser Was waren die wichtigsten Ereignisse im tatsächlicher Kostenpreis für die Wasserverteilung (TKV) in Geschäftsjahr 2017? den nächsten Jahren nicht steigen. Über das weitere Einfrie- ÉRIC VAN SEVENANT : Die Umsetzung des Verwaltungs- ren des Wasserpreises hinaus betrifft der zweite Schwerpu- vertrages 2018–2022 zwischen der Wallonie und der SWDE nkt des Vertrages die Sicherung der Versorgung. Unser Ziel zählt zweifellos zu den Ereignissen, die das Geschäftsjahr ist es, sie mithilfe der Umsetzung des regionalen Plans der 2017 am stärksten geprägt haben. Wasserressourcen zu optimieren. Die Operationalisierung des regionalen Plans der Wasser- ÉRIC SMIT : Gemäß diesem Verwaltungsvertrag muss die ressourcen und das weitere Hinarbeiten auf das Ziel 20’22 Qualität des in der Wallonie angebotenen Wassers durch waren maßgeblich für die Umsetzung unserer Strategie. Die ein proaktives Management garantiert werden, das einen ERIC Verstärkung der engen Beziehung zu den Gemeinden, die Konformitätsgrad von über 99 % anpeilt. Diesbezüglich SMIT zunehmende Bedeutung des Kompetenzzentrums und die engagiert sich die SWDE für die von der WHO empfohlene Verinnerlichung des Lean Managements waren ebenfalls Initiative Water Safety Plans und übernimmt sie auf regio- entscheidend für dieses an Herausforderungen reiche Jahr. naler Ebene als „Verwaltungspläne für die gesundheitliche Unbedenklichkeit des Wassers“. Diese Pläne bestehen darin, ÉRIC SMIT : Seit mehreren Jahren konzentriert sich die opera- das Risiko zu analysieren, dem die Wasserqualität ausge- tive Strategie der SWDE auf zwei Vorsätze: die Wasserrech- setzt ist, vom Einzugsgebiet der Wasserfassung bis hin zum nung auf einem zumutbaren Niveau für den Verbraucher zu Anschluss des Verbrauchers. halten und gleichzeitig ausreichende Investitionen in unser Versorgungsnetz zu tätigen (100 Millionen Euro pro Jahr). ISABELLE JEURISSEN : Der Vertrag betont ebenfalls die Die Herausforderungen der Wasserpolitik in der Wallonie Notwendigkeit, den Kundenservice zu optimieren, und legt und die Ziele des neuen Verwaltungsvertrages beruhen zu Wert auf eine nachhaltige Entwicklung, insbesondere durch ISABELLE großen Teilen auf dieser Überlegung, die darauf hinsteuert, die stärkere Integration von Umweltklauseln in das Lasten- JEURISSEN den Wassersektor zu einem Beispiel für hohe Effektivität zu heft, ein nachhaltigeres Abfall- und Mobilitätsmanagement machen. und die Eindämmung unseres Energieverbrauchs. Außer- dem werden wir weiter in die internationale Kooperation investieren und Partnerschaften mit mehreren Schwellen- *RÉCUPÉRATION DE 0,20€ AU M3 D’ICI 2022 und Entwicklungsländern unterhalten.
8 OPERATIONALISIERUNG DES REGIONALEN PLANS DER WASSERRESSOURCEN STRATEGIEPLAN 20’22 Der neue Verwaltungsvertrag legt den Mit welchen konkreten Plänen wollen Sie Die SWDE hat 2017 ihre Absicht beteuert, Schwerpunkt auf die Sicherung der diese Sicherung garantieren? ihren TKV stabil zu halten. Wie und im Wassergewinnung, insbesondere über Rahmen welches Strategieprozesses? ÉRIC SMIT : Um die Sicherung der Wasserversorgung zu die Einführung eines regionalen Plans optimieren, müssen wir in der Lage sein, mehr Wasser zu ÉRIC SMIT : Wir haben ausgerechnet, dass wir durch die Re- der Wasserressourcen. Wie haben Sie die produzieren und zu verteilen. Eine Lösung besteht darin, duzierung unserer Betriebskosten um 25 Millionen Euro pro Operationalisierung dieses Plans 2017 die Netze – mittels umfangreicher Baumaßnahmen – mitei- Jahr – was 20 Cent pro verteilten Kubikmeter entspricht – zu konkret gestaltet? nander zu verbinden, damit ertragsarme Wassereinzugsge- den leistungsstärksten Versorgern in Europa zählen können. biete von ertragsstärkeren unterstützt werden. 2017 hat die Um dieses Ziel bis 2022 zu erreichen, haben wir 2012 einen ÉRIC VAN SEVENANT : Zwischen 2012 und 2026 werden 270 SWDE den Schwerpunkt hauptsächlich auf die Operationa- 20’22 genannten Strategieplan eingeführt. Dies entspricht Millionen Euro in die Bereitstellung von Infrastrukturen in- lisierung dieser verschiedenen Bauprojekte gelegt. einer Produktivitätssteigerung von 15 %. vestiert, die die Wasserversorgung der 780 000 Anschlüsse auf dem Gebiet der Wallonie sichern sollen. Für die erfol- ISABELLE JEURISSEN : Die Umsetzung des regionalen Plans ÉRIC VAN SEVENANT : Die Fassung, Trinkbarmachung, greiche Durchführung dieser Projekte kann die SWDE, neben der Wasserressourcen setzt auch eine bessere Zusamme- Speicherung und Verteilung von Wasser bis zu den Wasse- ihrem Eigenkapital und dem kürzlich von der Europäischen narbeit zwischen den verschiedenen Versorgern voraus. rhähnen von 2 400 000 Personen ist nicht ohne Kosten Investitionsbank gewährten Kredit, auf eine Finanzausstat- Was sich, dank der Skaleneffekte, positiv auf die Rechnung möglich. All diese Aktivitäten sind in der Wasserrechnung tung in Höhe von 40 Millionen Euro von der Wallonischen der Haushalte auswirken wird. im Posten TKV (tatsächlicher Kostenpreis der Wasservertei- Region zählen. lung) zusammengefasst. Am 31. Dezember 2017 ist der TKV Welche Arten der Kooperation der SWDE mit 2,62 €/m3 unverändert geblieben, und das Warum ist es notwendig, wollen Sie bevorzugen? bereits zum vierten Mal in Folge, obwohl unser effektives die Wasserversorgung zu sichern? Investitionsvolumen 2017 über 92 Millionen Euro betragen ÉRIC VAN SEVENANT : In der Regel werden die Koopera- hat. Wenn man die Inflation in diesen Jahren berücksichtigt, ÉRIC SMIT : Weil die Wasserreserven in der Wallonie leider tionsbedingungen mit den anderen Versorgern in Abhän- ist er real sogar gesunken. nicht gleichmäßig verteilt sind. Die Produktionskapazitäten gigkeit des Bedarfs festgelegt. Wir haben beispielsweise einiger wallonischer Entnahmestellen, insbesondere in der 2017 eine 20 Jahre gültige Kooperationsvereinbarung mit Welche Maßnahmen haben Sie 2017 ergriffen, Provinz Luxemburg, in der „Botte du Hainaut“ und im Osten dem Brüsseler Wasserversorger VIVAQUA unterzeichnet. um Ihre Betriebskosten zu senken? der Provinz Lüttich, sind begrenzt. Angesichts des absehba- Diese Vereinbarung garantiert VIVAQUA den Verkauf von ren Anstiegs der Bevölkerung und der Wirtschaftsaktivität ISABELLE JEURISSEN : Noch vor zehn Jahren war die operative mindestens 15 Millionen Kubikmetern Wasser jährlich an die wissen wir, dass wir mittelfristig mehr Wasser in der Wal- Verwaltung der SWDE in verschiedene autonome Zweignie- SWDE und der SWDE den Kauf von Wasser zu einem güns- lonie produzieren und verteilen müssen. Die Entnahmes- derlassungen als direkte Nachkommen der ehemaligen Re- tigeren Preis als heute. Dank dieser Zusammenarbeit wer- tellen mit begrenzter Kapazität – die häufig schwer instand gionaldirektionen aufgeteilt. Innerhalb von weniger als einem den wir unsere Investitionen in die Sicherung der Wasser- zu halten und damit teurer sind – werden bei einem Anstieg Jahrzehnt sind wir von dieser geografisch geprägten Organisa- versorgung im Westen des Hennegaus fortsetzen können, des Verbrauchs überfordert sein. Daher müssen wir heute tion zu einer Organisation übergegangen, in deren Mittelpu- ohne unsere aktuelle TKV-Strategie in Frage zu stellen. Lösungen finden. nkt unsere verschiedenen Berufe stehen. Unsere betrieblichen Aktivitäten sind heute in Geschäftsbereiche unterteilt (Vertei- lung, Gewinnung, Vertrieb usw.) und unsere Strategie wird von all unseren Niederlassungen und Geschäftsbereichen geteilt. Sie hat insbesondere zum Ziel, die Leistung der rund 36.000 Ki-
lometer Leitungen durch die Verringerung der Wasserverluste ÉRIC SMIT : All diese Initiativen, die für die Führungskräfte 9 und die Reduzierung der Störfallrate an den Anlagen mithilfe LEAN MANAGEMENT mit individuellen Entwicklungsplänen sowie mit Schulungs- einer Strategie der präventiven Wartung zu verbessern. Was und Coachingprogrammen kombiniert wurden, werden in- Wie haben Sie das Lean Management 2017 das Personalmanagement betrifft, erfolgt die Reduzierung der nerhalb eines Lean Committee besprochen und koordiniert. vorangetrieben? Beschäftigtenzahl durch die systematische Nichtersetzung Letzteres dient vor allen Dingen dem Austausch von Ideen, der natürlichen Abgänge. Im Geschäftsjahr 2017 haben wir die ÉRIC SMIT : Wir haben 2017 mehrere Initiativen lanciert, um die SWDE zu einer horizontaleren und transversaleren Ziele des Plans 20’22 rundum erfüllt. Und das sowohl in Be- deren Ziel es hauptsächlich war, die Botschafter- und Mo- Organisation zu machen. zug auf die Verringerung unserer laufenden Kosten als auch tivationsfunktion unserer Führungskräfte zu stärken und in Bezug auf die Stabilisierung des Trinkwasserpreises und un- das auszubauen, was wir als Transversalität bezeichnen: BEZIEHUNGEN ZU DEN seres Investitionsvolumens. Bereits nach vierjähriger effektiver Wie können wir gemeinsam Mehrwert für das Unternehmen KOMMUNALEN PARTNERN Umsetzung des Strategieplans haben wir unser Ziel, unsere schaffen, wie kommen wir weg von den Silo-Verhalten, laufenden Kosten zu reduzieren, zu mehr als der Hälfte er- die bezeichnend sind für wenig agile Top-down-Organisa- Welche Beziehungen haben Sie zu den reicht. Für die andere Hälfte bleiben uns somit noch fünf Jahre. tionen, in denen zu wenig Wert auf Eigenverantwortung Gemeinden unterhalten? Ist die Bilanz des Geschäftsjahres 2017 und Eigeninitiative gelegt wird? ÉRIC VAN SEVENANT : Im Bestreben um Offenheit und Ihrer Meinung nach insgesamt positiv Diese Initiativen betreffen die Beziehungen zwischen Transparenz haben wir unsere Beziehungen zu unseren einzuschätzen? den operativen und den Support-Abteilungen und auch kommunalen Partnern 2017 weiter gestärkt. Die Direkto- ÉRIC SMIT : Absolut! All unsere Projekte haben knapp 80 % zwischen den operativen Abteilungen unter sich. Aus diesem ren aller Versorgungsgebiete haben proaktive Schritte un- der vorgesehenen Meilensteine erreicht. Was die technischen Grund haben wir im zweiten Semester 2017 den Schwerpu- ternommen und die Gemeindeverantwortlichen einzeln Projekte betrifft, ist besonders die abgeschlossene Einfüh- nkt auf die Kooperation zwischen den Produktions- und Ver- getroffen, um ihnen den Dienstleistungskatalog der SWDE rung der Fernablesung im gesamten Versorgungsgebiet zu teilungsabteilungen gelegt und uns dabei sowohl mit ope- zu präsentieren, die eventuellen laufenden oder anste- erwähnen (unverzichtbar für eine schnellere und effizientere rativen Problemen (Reichweite der Einsatzverantwortung, henden Baumaßnahmen zu besprechen und zu erörtern, Leckortung) sowie die Einführung unseres neuen Fernverwal- Einführung von Verfahren) als auch mit Problemen in Bezug wie ihre Beziehungen zur SWDE verbessert werden können. tungstools für die Fernverwaltung unserer Anlagen und En- auf Verhaltensweisen und Einstellungen befasst. Alle von der SWDE versorgten Gemeinden erhalten auch tnahmestellen. einen Newsletter (O’Contact) mit interessanten Informa- Welche Herausforderungen sind in Bezug tionen für ihre Verwaltungen und Bürger. ÉRIC VAN SEVENANT : Im Wesentlichen sind es die durch un- auf das Lean Management zu meistern? sere operative Strategie generierten Gewinne, die maßgeblich KOMPETENZZENTRUM UND zu dem im Plan 20’22 gesetzten Budgetziel beitragen werden. ISABELLE JEURISSEN : Die Arbeit und die Verpflichtungen Diese Neuorganisation ist selbstverständlich zeitlich verteilt, des anderen zu verstehen, tagtäglich zusammenzuar- ZERTIFIZIERENDE SCHULUNGEN da sie zahlreiche Änderungen der Arbeitsgewohnheiten un- beiten, gemeinsame Lösungen zu finden, anstatt sich den ISABELLE JEURISSEN : Seit seiner Gründung 2012 verfolgt serer Mitarbeiter erfordert. Wir haben die Methoden des Lean Ball immer wieder zuzuspielen ... Sämtliche Dinge, die An- unser Kompetenzzentrum mehrere einander ergänzende Management angewendet, damit diese Entwicklungen nicht näherungsarbeit, gegenseitiges Verständnis und die Hinter- Ziele: die Ausarbeitung, Durchführung und Bewertung aller als aufgezwungen, sondern als frei gewählt empfunden wer- fragung bestimmter Verhaltensweisen und Gewohnheiten als notwendig erachteten Schulungen, um die Erwartun- den. im gemeinsamen Interesse der Gesellschaft und ihrer Mi- gen unserer Abteilungen auf der einen Seite und die Karrie- tarbeiter erfordern. Diesbezüglich stellt uns das Lean Ma- rewünsche unserer Mitarbeiter auf der anderen zu erfüllen. « WENN MAN DIE INFLATION nagement Instrumente für Überlegungen und Aktionen 2017 wurde eine erste, breit angelegte zertifizierende Schu- zur Verfügung, damit wir diesen Weg weiter beschreiten. lung durchgeführt. Dank ihr konnten mehrere Mitarbeiter IN DIESEN JAHREN BERÜCKSI- Dieses Konzept steht übrigens in perfektem Einklang mit zu Teamleitern, Instandhaltungsleitern und Betriebsleitern dem Wert des «Vertrauens», den wir gegenüber unseren befördert werden. Darüber hinaus unterstützt unser Kom- CHTIGT, IST ER REAL externen Kunden und im Rahmen der internen Beziehun- petenzzentrum die Vermittlung unserer Werte und die Um- SOGAR GESUNKEN. » gen im Unternehmen fördern möchten. setzung des Strategieplans 20’22.
ZUSAMMENFASSUNG DER > SICHERUNG DER WASSERVERSORGUNG 2015 unternahm die SWDE die Dopplung der Zuleitung, WEITEREN WICHTIGEN FAKTEN die Wellin mit der Wassergewinnungs- und -speicheran- & EREIGNISSE 2017 lage von Ortho verbindet, um auf diesem empfindlichen Teilstück potenziellen Störfällen vorzubeugen. Die für den > AUTOMATISIERUNG > UMWELTSCHUTZ Verbund der beiden Leitungen erforderlichen Schneidar- 2017 hat die SWDE mit der Einführung ihrer neuen Im letzten Quartal 2016 hat das Auditunternehmen Lloyd’s beiten wurden nachts durchgeführt, um die Wasserver- Register zahlreiche Standortbesichtigungen durchgeführt, sorgung der rund 50.000 betroffenen Personen nur so Fernverwaltungseinheit begonnen. Ihre Besonderheit um die Umweltschutzbemühungen der SWDE und ihrer kurz wie möglich zu unterbrechen. Die Arbeiten verliefen besteht darin, die Verwaltung aller Anlagen in ein gemein- Mitarbeiter zu überprüfen. Das Ergebnis wurde 2017 be- erfolgreich und bestätigen das Engagement der SWDE, sames Protokoll zu integrieren. Die ersten Einsätze vor Ort kannt gegeben. Die SWDE ist für ihre gesamten Aktivitäten die Wasserversorgung in der gesamten Wallonie und insbe- wurden begonnen, um sämtliche Gewinnungsanlagen zu nach ISO 14001 zertifiziert. sondere in der wasserärmeren Provinz Luxemburg zu sichern. renovieren und zu standardisieren. Die Arbeiten an acht- > KUNDENSERVICE zig (von insgesamt gut eintausend Anlagen) konnten 2017 > REAKTIONSVERMÖGEN abgeschlossen werden. Um die Servicequalität zu verbessern, wurde 2017 eine Zwischen 2014 und 2017 hat die SWDE rund 1.700 Datenlo- neue Abteilung innerhalb des Geschäftsbereichs Wasser- gger im Netz installiert. In Kombination mit elektronischen > EFFIZIENZ verteilung gegründet. Ihre Aufgabe ist es, die Einsätze bei Durchflussmessern erfassen diese Geräte als Ersatz für Dank der Umsetzung neuer Strategien im Bereich der den Kunden und den systematischen Austausch der Zähler die mechanischen Zähler kontinuierlich die Durchflussmen- noch professioneller zu gestalten. Diese „Spezialisierung“ Leckortung und der Nutzung neuer Technologien, die es gen und den Verbrauch. Außerdem ermöglichen Sie es der Berufe im Bereich der Wasserverteilung gestattet es ermöglichen, Anomalien in Echtzeit zu erkennen, stieg den Leckortungsteams, schneller zu reagieren. Die Daten- den Betriebszentren darüber hinaus, sich auf den Fortbes- die Anzahl erkannter Lecks zwischen 2016 (7.000) und logger sollen bis 2022 helfen, im Vergleich zur aktuellen tand der Netze zu konzentrieren, und den Leckortungsein- 2017 (10.000) um über 40 % an. So ist es der SWDE 2017 Netzleistung rund 8 Mio. Kubikmeter Wasser einzusparen. heiten, sich um die Reduzierung der nicht erfassten Was- gelungen, doppelt so viel Wasser einzusparen wie > INTERNATIONALE ANERKENNUNG servolumen zu bemühen. im Vorjahr: 4 Mio. Kubikmeter! 2017, fünf Jahre nach einem ersten gelungenen eu- > STABILITÄT > WISSENSCHAFTLICHES GUTACHTEN ropäischen Partnerschaftsprogramm mit dem algerischen Die Wallonie verzeichnete viele Monate lang ein hohes Wasserversorger „Algérienne des eaux“ (ADE), tritt die Niederschlagsdefizit, welches sich negativ auf die Anrei- Der Öffentliche Dienst der Wallonie hat das Labor der SWDE erneut als Repräsentantin Belgiens in Algerien cherung der für die Trinkbarmachung geeigneten Was- SWDE 2013 damit beauftragt, ein Inventar der Arzneimit- auf, diesmal bei der nationalen Behörde für die inte- servorkommen ausgewirkt hat. Trotz einer in bestimmten telrückstände (IMHOTEP-Studie) im gesamten Wasserkreis- grierte Verwaltung der Wasserressourcen AGIRE. Diese Gebieten, unter anderem in Flandern, sehr angespannten lauf zu erstellen. Die Ergebnisse dieser breit angelegten neue Partnerschaft, die mit 1 Mio. € von der Europäischen Lage ist es der SWDE gelungen, ihre Versorgung dank der Studie, die 2017 abgeschlossen wurde, sind beruhigend. Union unterstützt wird, hat insbesondere die Aufgabe, zahlreichen Verbindungen zwischen ihren Gewinnungsan- Das Leitungswasser in der Wallonie ist sehr gesund und frei die Wasserpolitik und die integrierte Verwaltung der Was- lagen konstant zu halten. Auf diese Weise war es möglich, von Arzneimittelrückständen. serressourcen im größten Land Afrikas zu stärken. die Unausgewogenheiten auszugleichen.
11 INVESTITIONSPLAN 125 MIO. €/JAHR DIE KENNZAHLEN 2017 GETÄTIGTE INVESTITIONEN IN ARBEITEN 107.482.000 € GESAMTLÄNGE DER ROHRNETZE PERSONALSTAND WASSERSPEICHER ( Sozialbilanz ) 38.111 KM UND WASSERTÜRME 1.311 1.354 UMSATZ IN BETRIEB AN ANDERE VERSORGER ENTNOMMENES 509.976.000 € BEFINDLICHE VERKAUFTES WASSER WASSERVOLUMEN ZÄHLER VOLUMEN 1.089.261 42.456.640 m 3 171.897.051 m3 MITTELBINDUNG DES INVESTITIONSPROGRAMMS 2015 105.103.000 € GEZEICHNETES KAPITAL Einzugsgebiet 1.252.860.725 € VERSORGTE BEVÖLKERUNG + 13.000 km 2 GESAMTVERBRAUCH 2.459.369 103.200.904 m3 Centres d’exploitation + 65% Wa llonie WASSERENT- GEWINNUNGS- NAHMESTELLEN STANDORTE 84.974 21.997 400 253 LABORANALYSEN ENTNOMMENE DURCHSCHNITTLICHER VERBRAUCH PRO PROBEN ZÄHLER 93,83 M3 ANGESCHLOSSENE GEMEINDEN 207 VON 262 VERSORGTE GEMEINDEN 190
Unser wasser, unsere arbeit SCHUTZ UND BEWIRTSCHAFTUNG DER RESSOURCE
400(- 6 Einheiten im Vergleich zu 2016) 13 Dies ist die Zahl der am 31. Dezember 2017 von der SWDE betriebenen Wasserentnahmestellen. DIE RESSOURCE Grundwasser Das von der SWDE gewonnene Wasser stammt mehrheitlich aus Grundwasservorkommen. ZUSTAND VON GRUNDWASSER UND STAUDÄMMEN IN WALLONIEN IM DEZEMBER 2017 Dieses Grundwasser bildet sich durch das Einsickern von Regenwasser in den Boden. Oberflächengewässer Das von der SWDE entnommene Oberflächenwasser stammt hauptsächlich aus den vier großen Talsperren der Wallonie: der Gileppe-Talsperre in Verviers, der Wesertalsperre in Eupen, dem Stausee von Nisramont in Nadrin und dem Stausee Ry de Rome in Couvin. DIE VERFÜGBARKEIT DER RESSOURCE Kapazitäten der Talsperren Wasserstand: Gesamtkapazität Nicht verfügbares Am 15/12/2017 Messpunkte: Talsperre ( m3) Volumen ( m3) verfügbares Volumen( m3) Trend der letzen 3 Monate: WESER (Eupen) 25.000.000 19.260.638 (10,8%) 9.328.730 (87,3 %) auf dem Vormarsch stabil GILEPPE 26.000.000 3.100.000 (11,9%) 14.912.902 (82,8%) auf dem Unterrmarsch Dämme: OURTHE (Nisramont) 3.000.000 1.000.000 (33,3%) 2.000.000 (66,7%) RY DE ROME (Couvin) 2.200.000 194.500 (8,8%) 1.803.840 (91,2%) Die Talsperren besitzen eine maximale Kapazität oder Gesamtkapazität. Das verfügbare Wasservolumen entspricht dem aktuellen Pegel der Talsperre, von dem das nicht verfügbare – d. h. das nicht nutzbare – Volumen abgezogen wird, um den ökologischen und logistischen (Position der Pumpenkörbe) Faktoren sowie der Verschlammung des Seegrundes Rechnung zu tragen. Die Prozentsätze des verfügbaren und nicht verfügbaren Wassers im Verhältnis zur Gesamtkapazität sind auf der Karte der Ressourcenverfügbarkeit angegeben. 253(- 1 Einheit im Vergleich zu 2016) Dies ist die Zahl der Gewinnungsstandorte am 31. Dezember 2017, auf die sich die 400 Wasserentnahmestellen verteilen.
0,69% 14 Dies ist der Anstieg des tatsächlichen Verbrauchs der Kunden der SWDE im Vergleich zu 2016. NUTZUNG DER RESSOURCE AUFTEILUNG DER VOLUMEN NACH RESSOURCEN UND VERWENDUNG 2017 hat die SWDE 171.897.051 m3 Wasser entnommen: ➔ Gefasstes Wasser 128.171.026 m 3 Grundwasser (-1,95% im Vergleich zu 2016) ➔ Entnommenes Wasser 43.726.025 m3 Oberflächenwasser (+4,98% im Vergleich zu 2016) RESSOURCEN VERWENDUNG 199.853.826 m 3 199.853.826 m3 Berücksichtigt man die Wassereinkäufe bei anderen Versorgern, das Grubenwasser der Steinbrüche und die bei der Aufbereitung zu Trinkwasser abgeleiteten Volumen, verfügte die SWDE 2017 über 199.853.826 m3 Wasser für die Versorgung. Von diesem Volumen wurden 42.456.640 m3 an Dritte abgegeben und 103.200.904 m3 effektiv von den Kunden der SWDE verbraucht. EINGEKAUFT V ERKAUFT Die nicht in den Rechnungen erfassten Volumen (Lecks 33.146.447 m3 42.456.640 m3 im Netz, Entleerungen der Leitungen und Anlagen zwecks Wahrung der Wasserqualität oder Durchführung von ENTNOMMEN V ERBRAUCHT (einschließlich Steinbrüche, abzüglich Ableitungen) 103.200.904 m3 Reparaturen usw.) belaufen sich auf 54.196.282 m3. 166.707.349 m3 N ICHT ERFASST 54.196.282 m3 1,42% Dies ist der Anstieg der an Dritte verkauften Kubikmeter Wasser im Vergleich zu 2016..
15 FOKUS 2017 « 2017 : EIN AUSSERGEWÖHNLICH TROCKENES JAHR! » «2016 und 2017 befand sich die Wallonie in einer noch nie „Dieser Zeitraum konnte ohne Unterbrechung der Wasser- dagewesenen Situation“, erklärt Marc Closset. „Knapp vie- versorgung überbrückt werden“, freut er sich. „Die Versor- rzehn Monate lang verzeichnete unsere Region ein Nieder- ger konnten einige Ressourcen durch andere ersetzen. Darin schlagsdefizit von 20 bis 30 %.“ liegt der Nutzen der Netzverbindungen, die es ermöglichen, Ungleichgewichte zu kompensieren. Da einige Wasserfas- Von einer kurzen Auffüllphase im Dezember 2016 abgese- sungsstandorte weniger vom Regenmangel betroffen waren hen, dauerte die Entleerungsphase zwölf Monate an. als andere, war ein Ausgleich möglich.“ „Dieses Niederschlagsdefizit hatte eine nicht zu vernachläs- sigende Auswirkung auf die Gewässer, die ein gefährlich MARC Leiter der Abteilung Management Talsperren als Puffer der Wasserressourcen niedriges Niveau erreichten“, betont er. „Und hätte dieses CLOSSET Defizit noch ein paar weitere Monate angehalten, hätte die Da das Einsickern des Wassers in den Untergrund mehrere Situation sehr kritisch werden können.“ Monate dauern kann, kann sich eine Dürreperiode noch ein Jahr später auf bestimmte Grundwasservorkommen Angespannte Lage im Frühling 2017 auswirken. „Darin liegt der Nutzen von Verbindungen zu Wasserspeichern und Talsperren, die direkt von Niederschlä- Besonders angespannt war die Situation in den Monaten gen gespeist werden“, erklärt er abschließend. Mai und Juni 2017. Der starke Rückgang der verfügbaren Wasservorräte wurde von einem deutlichen Anstieg des Verbrauchs begleitet, der hauptsächlich auf das Befüllen der Schwimmbäder und Swimmingpools zurückzuführen war. «KEINE UNTERBRECHUNG DER WASSERVERSORGUNG»
Unser wasser, unsere arbeit DIE SICHERUNG DER WASSERVERSORGUNG
17 FOKUS 2017 12 Großprojekte Gewinnbringende Synergien « MEINE AUFGABE: DIE Seit 2010 beauftragt die Wallonie die SWDE damit, « Diese regionale Strategie setzt selbstverständlich eine bes- die Ausarbeitung des wallonischen Regionalplans der sere Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Versor- DURCHFÜHRBARKEIT DES Wasserressourcen zu koordinieren. Um die Versorgung gern voraus, die die Ressource in der Wallonie bewirtschaf- WALLONISCHEN REGIONALPLANS zu optimieren und zu sichern, hat die SWDE beschlossen, ten*», erklärt er außerdem. „Diese Synergie hat es ermöglicht, DER WASSERRESSOURCEN ZU die Netze untereinander zu verbinden, sodass wasserarme eine globale Vision des Ressourcenmanagements zu entwic- Einzugsgebiete aus Gebieten mit reichlicher Ressource keln, die Wasserpolitik zu stärken und neue Kooperationen GEWÄHRLEISTEN!» mitversorgt werden können. Diese Strategie ermöglicht es einzugehen. » « Wir wissen, dass der Wasserbedarf der Wallonen, wenn man außerdem, die Kapazitätsauslastung der strategischen An- den absehbaren Anstieg der Bevölkerung und ein realistisches lagen zu erhöhen, die Mittel für den Schutz der Ressourcen Subventionen Wachstum der Wirtschaftsaktivität berücksichtigt, ansteigen zu bündeln und die Betriebskosten zu senken. Dieser regio- Zwischen 2012 und 2016 haben sich die Teams der SWDE da- wird“, erklärt Issam El Dakdouki. Um schwerwiegende Vor- nale Plan der Wasserressourcen umfasst zwölf aufwändige mit beschäftigt, in enger Zusammenarbeit mit den anderen fälle wie Lecks und Leitungsbrüche im Netz zu kompensieren, Projekte. Versorgern und der OGD3 des Öffentlichen Dienstes der müssen wir darüber hinaus in der Lage sein, rasch 30 % Was- Wallonie die operativen Grundsätze des Plans festzulegen. ser zusätzlich zur üblichen Versorgungsmenge einzuleiten. 2016 hat die wallonische Regierung die Investitionen der Dieses strategische Ziel der Versorgungssicherung hat eine UM SCHWERWIEGENDE SWDE im Rahmen des wallonischen Regionalplans der Was- kurzfristige Erhöhung der gewonnenen und verteilten ZWISCHENFÄLLE WIE LECKS serressourcen (2016–2023) mit 40 Mio. € (5 Mio. pro Jahr Wasservolumen zur Folge » während acht Jahren) unterstützt. UND LEITUNGSBRÜCHE IM Bestandsaufnahme NETZ ZU KOMPENSIEREN, « 2017 haben wir eine sehr genaue Bestandsaufnahme MÜSSEN WIR IN DER LAGE durchgeführt, um sämtliche Arbeiten zu planen und die fi- SEIN, RASCH 30 % WASSER nanziellen Vorausschätzungen bis Ende 2026 vorzunehmen“, betont er. „So wurden für unsere 12 Projekte 34 Bauaufträge ZUSÄTZLICH ZUR ÜBLICHEN geplant. Im Laufe des Geschäftsjahres 2017 haben unsere Abteilungen auch die laufenden Bauarbeiten analysiert ISSAM Verantwortlich für die operative Umsetzung des wallonischen VERSORGUNGSMENGE und ad-hoc-Lösungen gefunden, um eventuelle Engpässe zu EL DAKDOUKI Regionalplans der Wasserressourcen EINZULEITEN. beseitigen. » * CILE, Inasep, IDEA, VIVAQUA, de Watergroep usw Seit dem 1. Januar 2017 ist Issam El Dakdouki für die operative Umsetzung des wallonischen Regionalplans der Wasserressourcen zuständig. Seine Aufgabe ist es, die Planung der verschiedenen Bauarbeiten zu leiten und ihre korrekte Durchführung sicherzustellen.
18 STAND DES REGIONALEN PLANS DER WASSERRESSOURCEN 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 Notice en cours 1. La Louvière Etude en cours 2. Charleroi Travaux en cours 3. Famenne - Ardenne Travaux terminés 4. Charleroi & Walcourt 5. Autoroute de l’eau Tronçon 1 6. Autoroute de l’eau Tronçon 2 7. Autoroute de l’eau Tronçon 3 8. Borinage et Wallonie Picarde 9. Est Brabant Wallon et Gembloux 10. Stavelot, Trois-Ponts et Vielsalm 11. Arlon, Aubange et Messancy 12. Houffalize LAUFENDE UND IN DER ENTWICKLUNG BEFINDLICHE PROJEKTE Neben der im Bau befindlichen Verbindung zwischen Stavelot und der Gileppe-Talsperre wird die SWDE in den kommenden sechs Jahren mehrere Projekte in Angriff nehmen: ➔ die Verlängerung der Verbindung Gileppe-Stavelot bis ➔ die Sicherung der Wasserversorgung der pikardischen ➔ La sécurisation de Houffalize par une liaison entre le Wallonie (Bernissart, Peruwelz, Beloeil, Antoing usw.) Vielsalm barrage de Nisramont et le réservoir de Dracy Fonte- über eine Verbindung mit den Wasserfassungen von VI- ➔ die Sicherung der Wasserversorgung von Waremme naille VAQUA in Ghlin und Andenne über die Mischkammer der CILE und Tals- ➔ die Sicherung der Wasserversorgung von Gembloux und perren der SWDE in Hollogne der Achse Orp Jauche – Ramillies – Incourt –Grez-Doi- ceau durch eine Verbindung mit den Wasserentnah- mestellen von VIVAQUA
19 ERHÖHUNG DER VERSORGUNGSSICHERHEIT HENRI Geschäftsbereich Wassergewinnung Direktor des Gebietes Ost IN DER PROVINZ LUXEMBURG PÊCHEUR (Provinzen Lüttich, Luxemburg und Namur) FOKUS 2017 Henri Pêcheur hat 2017 als Verantwortlicher der Was- ZWEI PROJEKTE, DIE ZÜGIG Wasser aus dem Zentrum der Ardennen über Neufchâteau sergewinnungsteams des Gebietes Ost die Arbeiten der herzuleiten“, betont er. „Um all diese Aktionen zu koordi- beiden Großbaustellen in der Provinz Luxemburg beaufsich- VORANGETRIEBEN WURDEN! nieren, haben wir eng mit dem Katastrophenschutz, den tigt: die Aufteilung der Zuleitung Nord-Luxemburg und die Die Dopplung der Zuleitung Diensten des Gouverneurs der Provinz und der für die Umwelt Renovierung/Vergrößerung des Wasserspeichers in Bertrix. Nord-Luxemburg zuständigen Generaldirektion des Öffentlichen Dienstes der Wallonie zusammengearbeitet. Im Oktober 2017 stand eine Das Wasser der Nisramont-Talsperre wird zur nicht weit en- Einsatz- und Verwaltungseinheit bereit, um bei unvorherseh- tfernten Speicher- und Pumpanlage in Ortho transportiert. baren Störfällen eingreifen zu können. Alles ist letztlich ohne Von diesem strategischen Standort aus versorgen mehrere offenkundige Zwischenfälle verlaufen.“ Zuleitungszweige die Region. Einer von ihnen führt bis zum Plateau von Bastnach, wo das Wasser an der Pumpstation Die Renovierung und Vergrößerung von Luzery gespeichert wird. Von diesem Standort aus wird des Wasserspeichers in Bertrix es zu den Gemeinden Houffalize, Martelange und Neufchâ- Um den Risiken einer Unterbrechung der Versorgung teau transportiert, wo es 50.000 Personen versorgt. vorzubeugen, hat die SWDE einen Wasserspeicher in Bertrix „Von Ortho aus führt die Leitung durch das Ourthe-Tal bis renoviert und vergrößert. Diese Anlage verteilt das Wasser zur Ferme au Pont. Die Flussunterführung stammt aus den der Wasserfassungen von Chassepierre auf verschiedene 1960er-Jahren und ist ein ganz besonders störungsanfälli- Leitungszweige. ges und empfindliches Glied, da ein Leck an dieser Stelle nur Um eine Unterbrechung der Versorgung zu vermeiden, ha- schwer ausfindig zu machen wäre“, erklärt Henri Pêcheur. ben die Teams zum bestehenden runden Speicher mit einer „Das tief eingeschnittene Tal würde die Arbeiten im Fall eines Kapazität von 5.000 m3 einen zweiten dichten Ring hin- dringenden Einsatzes zusätzlich erschweren.“ zugefügt, der die Speicherkapazität auf 15.000 m3 erhöht. Um einem potenziellen Störfall vorzubeugen, hat die SWDE Gleichzeitig haben sie die Gelegenheit genutzt, um eine damit begonnen, die alternden Leitungen zu renovieren. Ki- ganze Reihe von hydraulischen Elementen und Pumpanla- lometer von Leitungen wurden entleert und ohne erkenn- gen auszutauschen. Wie bei den vorherigen Arbeiten hat die bare Unterbrechung der Wasserversorgung ersetzt. SWDE die verschiedenen betroffenen Abteilungen zusam- mengerufen und Notfallszenarien für eventuelle Zwischen- „Um diese Meisterleistung zu bewerkstelligen, haben wir fälle während der Arbeiten geplant. sämtliche im Krisenfall möglichen Einsatzszenarien durchges- pielt. Wir haben den durchschnittlichen Verbrauch und die Speicherkapazitäten der verschiedenen Anlagen in Abhän- gigkeit des Gebietes berücksichtigt und sogar vorgesehen,
Unser wasser, unsere arbeit DIE MODERNISIERUNG UNSERER FERNVERWALTUNGS-INSTRUMENTE
21 FOKUS 2017 « AUF DEM WEG ZU EINEM EINHEITLICHEN UND ZUVERLÄSSIGEN FERNVERWALTUNGSSYSTEM! » Seit den 1990er-Jahren stützt sich die SWDE auf ein Dieses neue System bietet einen riesigen Vorteil: Es er- Fernverwaltungssystem, das nach und nach eingeführt DIESES LANGWIERIGE möglicht es mit einem Klick, aus der Ferne sämtliche Pa- wurde. Mehr als 800 dezentralisierte Anlagen in der ge- PROJEKT BETRIFFT MEHR ALS rameter einer Anlage abzurufen und im Fall eines Problems samten Wallonie sind zurzeit mit dieser Vorrichtung aus- in Echtzeit einzugreifen. « Dank dieser neuen Funktionen gestattet. EINTAUSEND STANDORTE UND brauchen unsere Einsatzteams nur noch in äußersten Not- fällen vor Ort zu intervenieren. » « Für die Installation ihres Fernverwaltungssystems beauf- WIRD SICH ÜBER MEHRERE tragte die SWDE damals verschiedene Subunternehmer, 2017 wurden bereits knapp 80 Anlagen standardisiert. die in Abhängigkeit spezifischer Lastenhefte verschiedene JAHRE ERSTRECKEN. Das Tempo wird schrittweise auf 120 Standorte erhöht, Geräte verwendeten“, erklärt Bernard Daulne. „Mit der Zeit um letztlich einen Rhythmus von 160 Standorten pro Jahr haben diese sukzessiven Installationen zu einem heteroge- zu erreichen. nen und schwer zu handhabenden System geführt. 2012 beschlossen wir, reinen Tisch zu machen, neue Standards zu definieren und die Verwaltung aller Anlagen in ein gemein- sames Protokoll zu integrieren. Daraufhin haben wir den Auftrag an ein einziges Unternehmen vergeben, um all unsere Standorte mit den gleichen Geräten auszurüsten. 2017 haben wir die ersten Vor-Ort-Einsätze durchgeführt, um sämtliche Produktionsanlagen zu renovieren und zu standardisieren. » BERNARD Geschäftsbereich Wassergewinnung Leiter Fernverwaltung DAULNE
Unser wasser, unsere arbeit DIE AUFRECHTERHALTUNG LEISTUNGSSTARKER PRODUKTIONSANLAGEN UND NETZE
23 DIE ERHALTUNG DER PRODUKTIONSANLAGEN FOKUS 2017 « EFFIZIENTERE UND SCHNELLERE PRÄVENTIVE WARTUNGSTOUREN» Bevor wir die aktuellen PWT (präventive Wartungstou- « Angesichts dieser Feststellung führte der Geschäftsbereich « Gleichzeitig konnten wir 2017 dank der Möglichkeiten ren) einführten, hingen die von den Elektromechanikern Wassergewinnung der SWDE ein internes Audit durch, um unseres mobilen SAP unseren Berichterstattungsprozess durchgeführten Touren von der Erfahrung und dem guten ein möglichst effizientes, einheitliches präventives Wartungs- optimieren. Die Mitarbeiter können nun über das Tablet, Willen jedes Einzelnen ab. Da das Hauptziel die Zählers- verfahren auszuarbeiten » erklärt Olivier Hurez. « Über das in Echtzeit und über eine benutzerfreundliche Schnittstelle, tandablesung war, war die Entscheidung, eine Wartung vor Lean Management haben wir sämtliche vor Ort arbeiten- sämtliche vor Ort gesammelten Daten erfassen. Diese Daten Ort durchzuführen oder nicht, dem Mitarbeiter überlassen. den Elektromechaniker nach ihren Erfahrungen befragt. So werden automatisch synchronisiert, sobald ein Mitarbeiter Auch wurde nach der Rückkehr von einer Wartungstour konnten wir eine Checkliste mit 45 Prüftätigkeiten erstellen, an seinen Standort zurückgekehrt ist, und in das SAP-System nicht systematisch Bericht erstattet. die systematisch vor Ort durchzuführen sind. Außerdem ha- der SWDE integriert. » ben wir für diese Tätigkeiten die idealen Routen und Intervalle festgelegt: wöchentlich, monatlich oder vierteljährlich. » OLIVIER Geschäftsbereich Wassergewinnung Projektleiter Lean Management HUREZ
0,57% 24 Dies ist die Sanierungsquote der Versorgungsleitungen 2017 DIE MODERNISIERUNG DER VERTEILUNGSNETZE Gemäß dem Verwaltungsvertrag mit der Wallonie hat sich ENTWICKLUNG DER SANIERUNGSQUOTE DER LEITUNGEN die SWDE dazu verpflichtet, ihre Netzinvestitionen progres- siv zu steigern. Seit 2015 haben unsere Teams rund 350 Kilo- % meter Leitungen* pro Jahr erneuert (1 % der Leitungslänge). 1,20 Eine bessere Kenntnis unserer 1,00 technischen Anlagen Auf der Grundlage einer Arbeitsmethode, die hauptsächlich 0,80 auf Analysen alter Dokumente und dem Einsatz mobiler 0,76 % 0,77 % 0,78 % 0,60 Mittel beruht, um die Kenntnisse der Anlagen aller Objekte 0,64 % 0,57 % 0,57 % im Geografischen Informationssystem (GIS) zu vervollstän- 0,40 digen, stehen heute präzise Karten der Kanalisationen mit ihren Verlegungsjahren zur Verfügung. 0,20 Diese Informationen zum Alter und zur Art der Kanalisa- 2012 2013 2014 2015 2016 2017 tionen sind nicht nur für die Leckortung wertvoll, sondern auch für die Planung der Verteilungsarbeiten und die Prio- Cible Ziel risierung der Erneuerung von Netzabschnitten. Die ältesten Indicateur Indikator Leitungen sind in der Regel die empfindlichsten und de- mentsprechend diejenigen, die am dringendsten ersetzt werden müssen. * Diese Erneuerungsquote berücksichtigt nur die Haup- tleitungen. Die Länge der Anschlüsse fließt nicht in die Berechnung ein. Die 2017 erreichte Sanierungsquote entspricht den Prognosen und liegt weiterhin über der Zielsetzung. Dank Überlegungen in Bezug auf das Projekt des Asset Managements (basierend auf der Analyse von Daten) konnten zwei Verbesserungsmöglichkeiten für die Erreichung dieser Zielsetzung identifiziert werden. 1 / Die Wahl geeigneter Materialien, um die Lebensdauer der Leitungen zu verlängern 2 / Die Durchführung einer genaueren Analyse der Prioritäten mithilfe einer «Alterswaage» der Leitungen
DIE NETZLEISTUNG 5,34 m3/km/Tag 25 Die Netzleistung wird mithilfe eines linearen Index der nicht erfassten Volumen (ILVNE) ausgedrückt, der sich aus dem Verhältnis zwischen dem nicht erfassten Volumen und p 32 Dies ist der lineare Index der nicht erfassten Volumen für das Geschäftsjahr 2017 der Gesamtlänge des Netzes (ohne Anschlüsse) errechnet. Die Netzleistung 2017 der SWDE ergibt sich aus den folgen- ENTWICKLUNG DES ILVNE 2012–2017 den Daten: ➔ Nicht erfasstes Wasservolumen 54.196.282 m3 € ➔ Länge der bestehenden Leitungen 27.806 km 5,9 5,8 Im Vergleich zu 2016 wurde eine sehr leichte Verschlech- 5,7 terung des ILVNE um 0,18 m3/km/Tag festgestellt. Für die 5,6 Erreichung des Ziels von 4,40 m3/km/Tag bis 2022 ist eine 5,5 Verbesserung um 0,94 m /km/Tag notwendig. 3 5,4 5,34 5,3 Der Rückgang des ILVNE im Jahr 2017 läuft dem Trend der 5,2 5,18 5,19 5,16 vergangenen Jahre zuwider. Um ihre Ziele zu erreichen, 5,1 5,06 5,05 hat die SWDE ihre Tätigkeiten bereits auf der Grundlage der 5 LEAN-Methode umorganisiert. Die Teams für die Leckortung 2012 2013 2014 2015 2016 2017 und -reparatur wurde speziell für diese Einsätze geschult. Ein auf die Analyse und Priorisierung der Einsätze speziali- ILVNE (m3 / km / jr) siertes Team soll die Effizienz der Teams vor Ort steigern. Gemäß den realistischsten Schätzungen werden konkrete Verbesserungen ab 2018 messbar sein, und das aus zwei Gründen: DIE LECKORTUNG 1 / Die 2015 eingeführte neue Leckortungseinheit hat bereits INSTALLATION VON 1.700 DATENLOGGERN eine elektronische Fernablesung der in die Zelle ein- oder aus IM JAHR 2017 ihr herausfließenden Wasservolumen durch. In Kombination sehr ermutigende Ergebnisse erzielt: Die Zahl der gefunde- mit Durchflussmessern erfassen diese Datenlogger die nen Lecks pro Jahr ist um 10 % gestiegen Um die Netzleistung zu verbessern und eines ihrer sieben Durchflussmengen 5,83 (2010)kontinuierlich und übermitteln die strategischen Ziele bis 2022 zu erreichen, hat die SWDE ein Daten täglich (gegenüber einer wöchentlichen Ablesung 2 / Dank der 2017 erfolgten effektiven Einführung der Fernable- effizientes Fernablesesystem eingeführt. Die mechanischen der mechanischen Zähler). Dank dieser Frequenz können Zähler für die Berechnung der in das Netz eingeleiteten verdächtige 5,26 (2011) Wasserverluste leichter erkannt und die Einsätze sung konnte die Qualität der Leckortung bei der Wasser- der Leckortungseinheit sinnvoller geplant werden. Wassermengen wurden nach und nach durch elektronische verteilung verbessert werden. Diese Leistung, die im Laufe 5,06 (2012) der Datenlogger ist sehr hoch und Durchflussmesser und Datenlogger ersetzt. Diese neuen Die Zuverlässigkeitsrate der nächsten Jahre noch weiter steigen dürfte, wird helfen, Geräte sind an allen strategischen Stellen am Rand der beträgt 99,5 %. Zellen* angebracht. ILVNE das für 2022 gesetzte Ziel zu erreichen. (m3/km/jr) 5,18 * Die Zelle ist die(2013) kleinste geografische Einheit, in der die im Während für die Ablesung der mechanischen Zähler ein Umlauf befindlichen Wassermengen berechnet werden. Techniker vorbeikommen musste, führen die neu installierten Die anderen5,05Einheiten (2014)sind in aufsteigender Reihenfolge der und mit einem GMS-Modem ausgerüsteten Datenlogger Sektor, das Teileinzugsgebiet und das Gebiet. 5,19 (2015) 5,16 (2016)
26 FOKUS 2017 DAVID Leiter der Abteilung Netzleistung, LECKORTUNG: EINSPARUNG VON BRUNET Leckortung und GIS (Geografisches Informationssystem) 4 MIO. KUBIKMETERN WASSER IM JAHR 2017! Die 2015 gegründete Abteilung Leckortung der SWDE wird « Wir arbeiten so proaktiv wie möglich, um Lecks möglichst Ein gemeinsames Ziel: heute vom Ingenieur Olivier Pinsart geleitet. Vier auf die frühzeitig zu entdecken. Damit dies gelingt, analysieren eine hohe Netzleistung Standorte Namur, Mons, Charleroi und Villers-le-Bouillet wir alle LVI (lineare Verlustindizes), über die wir verfügen. verteilte Verantwortliche sind für die Koordinierung der Zu diesem Zweck installieren wir ein sehr dichtes Netz aus Die Erfahrung aus der Arbeit vor Ort ermöglicht es den Arbeit von elf Vorarbeitern und 72 Angestellten zuständig Sensoren, Zählern und Durchflussmessern, die in regelmäßi- Teams, die besten Ortungstechniken in Abhängigkeit der « Früher war die Leckortung Sache von Außendienstteams, gen Abständen die durch die Leitungen fließenden Wasser- Merkmale der Leitung anzuwenden: Material, Alter, Druck, die sich auch um andere Aufgaben kümmern mussten“, mengen messen. Dank täglicher Ablesungen können wir eine Zahl der Sensoren usw. « Wir arbeiten im Einklang mit allen erklärt David Brunet. „Wie man sich denken kann, war die Ef- sehr genaue Bilanz des Netzzustandes erstellen. So sind wir anderen Teams des Gebietes, denn unser gemeinsames Ziel fizienz der Sucharbeiten alles andere als optimal. » in der Lage, Anomalien – in diesem Fall Lecks – in Echtzeit zu ist eine hohe Netzleistung. Je schneller Lecks repariert wer- erkennen. Entsprechend konnte unsere Abteilung zwischen den, desto mehr Wasser kann eingespart werden. Diese Win- Lecks so früh wie möglich erkennen 2016 und 2017 die Zahl der gefundenen Lecks von 7.000 auf win-Partnerschaft funktioniert in diesem Zusammenhang 10.000 steigern. So ist es uns gelungen, 2017 vier Millionen bestens! » Heute verfolgt die Abteilung, die transversal mit den ver- Kubikmeter Wasser einzusparen, gegenüber zwei Millionen schiedenen Gebieten der SWDE arbeitet, ein einziges Ziel: im Vorjahr. » die frühestmögliche Erkennung von Lecks, um einen zu DIE LECKORTUNG hohen Verlust von Wasser und eventuelle Schäden am Netz Für die Lokalisierung der Lecks wenden die Teams drei ver- DIE PRIORITÄTSKRITERIEN FÜR DIE EINSÄTZE zu verhindern. schiedene Methoden an: Werden Lecks entdeckt, wird das Interventionsprogramm in Abhängigkeit der Gegebenheiten und Besonderheiten 1 / Die Aufzeichnung aller Geräusche der Leitungen, des Gebietes und anhand der folgenden vier Kriterien ers- ZWISCHEN 2016 UND 2017 IST um verdächtige, auf ein Leck hinweisende Laute zu tellt, die die Prioritäten für die Reparatur bestimmen: identifizieren DIE ZAHL DER GEFUNDENEN 1. Ist der Wasserpreis in diesem Gebiet hoch? An einigen Gewinnungsstandorten der SWDE kann das Wasser re- 2 / Die mehrmalige Öffnung und Schließung der Ventile, um LECKS VON 7.000 AUF 10.000 die Latenzzeit bis zur Rückkehr des Wassers in die Leitun- lativ günstig erzeugt werden, Wasser, das bei anderen Versorgern gekauft werden muss, kann hingegen teurer GESTIEGEN. SO KONNTE DIE gen zu analysieren. Ohne Leck ist das Wasser sofort da. sein. 2. Gibt es in diesem Gebiet empfindliche Kunden wie Bei einem großen Leck dauert es länger, bis die entleerte SWDE 2017 VIER MILLIONEN eine Kindertagesstätte, ein Altenheim oder ein Kran- Leitung wieder vollständig mit Wasser gefüllt ist. kenhaus? KUBIKMETER WASSER 3 / Ist das Leck schwer ausfindig zu machen, wird Gas (Was- 3. Ist die Kapazität des oder der Wasserspeicher in dem Gebiet ausreichend, dass mit der Reparatur des Lecks EINSPAREN GEGENÜBER ZWEI serstoff oder Helium) in die Leitung gepumpt und die gewartet werden kann, ohne eine Unterbrechung der Teams identifizieren die Stellen, an denen das Gas verti- Wasserversorgung zu riskieren? MILLIONEN 2016. kal aus dem Boden austritt. 4. Kann sich das Leck auf den Wasserdruck am Hahn der Kunden auswirken?
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