OHNE UNS - Zeitung - Große Bewegung, abrupter Abschluss - betriebsrat-bim.at
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Zeitung Die Zeitung von und für MitarbeiterInnen der Bildung im Mittelpunkt GmbH Nummer 62 I April 2020 KOLLEKTIVVERTRAG: WAS BLEIBT? Große Bewegung, abrupter Abschluss CORONA-KRISE: In- und außerhalb der BiM Die wahren „LeistungsträgerInnen“ OHNE UNS GEHT NIX!
INHALT 3 Kurzmeldungen 4 KV-Abschluss: gemeinsames Statement Seite 4 6 KV-Abschluss: Meinungen 9 „Corona-Krise“ 10 Willkommen zurück, Mülkiye! Seite 10 11 Fortbildung: Gitarrenkurs 12 HeldInnen der Osterferien 13 Von den Standorten Seite 11 14 Kreative Ecke & Sachen zum Lachen 15 Herzlich Willkommen: „unsere“ Babys Seite 14 KONTAKT ZUM BETRIEBSRAT EIN KLEINER Anschützgasse 1, 1. Stock TIPP betriebsrat@bildung-wien.at Jetzt die Zeit nutzen, um die Arbeit- www.betriebsrat-bim.at nehmer-Veranlagung (den Lohnsteu- www.facebook.com/br-bim erausgleich) zu machen! Auf der Seite der AK Wien sind dazu viele Tipps und Fax: 01 524 25 09 - 27 Ratschläge gesammelt. Besonders hilf- Helmut: 01 524 25 09 - 13 reich: Die Broschüre „Steuer sparen Helmut Mobil: 0664 14 14 086 2020“, die es dort gratis zum Down- load gibt! Gabi: 01 524 25 09 - 40 Gabi Mobil: 0699 1 524 25 88 Hol dir dein Geld zurück! David: 01 524 25 09 23 2 MitarbeiterInnenzeitung 62 I 2020 Impressum: Betriebsrat Bildung im Mittelpunkt GmbH, Anschützgasse 1, 1150 Wien
EDITORIAL UPDATE VOM BR-TEAM Liebe Kollegin, lieber Kollege! Ich sitze hier zuhause, in Home Of- fice und selbstgewählter Quaran- täne, und bewundere all jene, die derzeit den Betrieb in der BiM und im gesamten sogenannten „sys- temrelevanten Bereich“ aufrecht- erhalten oder ihren Kindern quali- tätsvolle Bildung und Sozialleben zuhause bieten. Das Corona-Virus dominiert derzeit alles, unser Le- ben wird danach strukturiert und eingeschränkt. Termine finden der- zeit ausschließlich vor dem PC statt – das Streikkomitee, das Betriebs- ratsteam, die BR-Vernetzungen in unserer Branche, alle sind dran, Anfang April traf sich unser Betriebs- zuzahlen. Natürlich können aber per sich so gut wie möglich online zu rats-Team erstmals im virtuellen Mail und Fax Anträge eingebracht vernetzen und auszutauschen. Das Raum. Dabei haben wir uns unter an- werden. Für Termine zur Auszahlung geht – und es ist nebenbei auch derem über Aktuelles in der BiM, die bitten wir um Geduld, eingebrachte schön, die andren wieder mal, we- vergangenen KV-Verhandlungen und Anträge verfallen natürlich nicht und nigstens am Bildschirm, zu sehen :-) unsere Planungen für die Zukunft aus- wir können dann – wenn wir wieder getauscht. im Normalbetrieb angekommen sind Umso unverständlicher waren der Obwohl das Betriebsratsbüro momen- – Auszahlungstermine vereinbaren. Ablauf und das Ende der Kollektiv- tan nicht besetzt ist, ist der Betriebs- Außerdem hat es einen Wechsel im vertragsverhandlungen. Zu Recht rat über alle bekannten Kontakteda- BR-Team gegeben. Dorian Krammer nimmt dies einen breiten Raum in ten erreichbar. hat in den Ersatz gewechselt und statt dieser Zeitung ein, denn wir finden Die momentane Situation ermöglicht ihm wird nun Ming Gu (OVS Fried- es essentiell, transparent und mit es leider nicht, in gewohnter Weise richsplatz) das Mandat im BR-Gremi- allen über so wichtige Entscheidun- die Zuschüsse aus dem BR-Fonds aus- um ausüben. Willkommen, Ming! gen zu diskutieren. Aber es gibt auch vieles, das un- abhängig von Corona und KV ist: AKTUELLES: SEG-ZULAGE unsere pädagogische Arbeit, die in Projekten vorgestellt wird, und Die Formulare für die SEG-Zulage im Wegen der SEG-Zulage für das Schul- last but not least die Babies unserer laufenden Schuljahr sind mittlerweile jahr 18/19 ist der Betriebrat mit der KollegInnen, die wir herzlich will- im Intranet: Stundenplan- und An- Gewerkschaft in Kontakt. Fakt ist, dass kommen heißen! tragsformular ausfüllen, schriftliche diese Zulage individuell eingeklagt Begründung (max. halbe Seite) und werden muss. Zahlreiche KollegInnen Wir sehen uns wahrscheinlich erst entweder per Mail an die Zentrale haben sich bereits gemeldet. Auch du im Herbst wieder – aber darauf schicken oder den Antrag direkt im In- kannst dich weiterhin beim Betrieb- freue ich mich schon ganz beson- tranet stellen. Für das Schuljahr 19/20 rat per Mail melden, wir bleiben da ders! müssen neue Anträge ausgefüllt wer- natürlich dran! Solltest die GPA-djp- den und die Zulage gilt rückwirkend Mitglied sein, schicke uns bitte deine für das gesamte Schuljahr. Mitgliedsnummer mit. Selma Schacht BR-Vorsitzende ALTERSTEILZEIT Auch in der BiM gibt es unter bestimm- du die ATZ in Anspruch nehmen. Die ten Voraussetzungen die Möglichkeit, Regelung muss mit dem Dienstgeber in eine kontinuierliche Altersteilzeit vereinbart werden. Wichtig ist: nimm (ATZ) zu gehen. Bei diesem Modell vor so einer Vereinbarung unbedingt kannst du deine Arbeitszeit um 40% Kontakt zum Betriebsrat auf! bis 60% reduzieren. Frühestens 5 Jah- Mehr Infos: re vor deinem Alterspensionsstichtag altersteilzeit.arbeiterkammer.at/ - laut deinem Pensionskonto – kannst SWÖ-KV § 38: Altersteilzeit MitarbeiterInnenzeitung 62 I 2020 3
KV-ABSCHLUSS KV-ABSCHLUSS ALS HUSCH- PFUSCH-„KOMPROMISS“ Eine gemeinsame Stellungnahme schlechterung der Mehrarbeitszuschlä- tionen wurden organisiert. Österreich- ge auch noch selbst zahlen. Ja, die Ge- weit fanden Betriebsversammlungen Betriebsrat & Streikkomitee werkschaft betont zurecht, dass damit und Streiks statt und unsere Branche die 37-Stunden-Woche für die gesamte hat sich zu einem Motor des gesell- Der abrupte Abschluss der KV-Ver- Branche ein Durchbruch ist. Und ja, der schaftlichen Ringens um eine Arbeits- handlungen in der Sozialwirtschaft Ös- Gehaltsabschluss liegt teilweise über zeitverkürzung entwickelt. Eine Forde- terreich lässt uns wütend, zornig und den Abschlüssen anderer Kollektivver- rung, die sich in der Gesellschaft über enttäuscht zurück. Wir sind wütend träge vor und während der Corona-Kri- einzelne Branchen hinweg immer wei- über das undemokratische Drüber- se. Das wäre ohne die Streikbewegung ter verbreitet. An hunderten Betriebs- fahren der Gewerkschaftsspitzen, das nicht möglich gewesen. Aber was ist standorten haben sich KollegInnen zu diesem fatalen Abschluss geführt der Preis, der für diese kleinen Fort- in den Arbeitskampf begeben, dabei hat. Wir sind enttäuscht darüber, dass schritte gezahlt wurde? unzählige Diskussionen geführt, Kon- auf die Karotte vor der Nase in Form flikte ausgetragen und Risiko auf sich einer Corona-Prämie in der Höhe von Bewegung abgewürgt genommen. Wir haben nicht für einen 500 EUR (wo noch nicht mal klar ist, Im Laufe der letzten Jahre entwickelte faulen Kompromiss und einen drei- wem diese genau zusteht) reingefallen sich die Sozial-, Gesundheits- und Pfle- jährigen Maulkorb gestreikt, sondern wurde. Unsere Betriebsratsvorsitzende gebranche zu einer Vorreiterin im ge- weil es uns mit der dringend notwen- Selma Schacht hat deshalb im gewerk- werkschaftlichen Kampf. Von Jahr zu digen Verbesserung unserer Arbeits- schaftlichen Verhandlungsteam auch Jahr und 2020 von Streiktag zu Streik- bedingungen ernst ist. Dafür werden gegen diesen fatalen Abschluss ge- tag beteiligten sich mehr KollegInnen wir auch weiterhin kämpfen. Dennoch stimmt. Konkret bedeutet die „sozial- an der Auseinandersetzung. Allein wir stellt dieser Abschluss einen Schlag ins partnerschaftliche“ Einigung: ein Drei- haben betrieblich dabei insgesamt drei Gesicht aller KollegInnen dar, die sich jahresabschluss mit mauen 2,7% für Streiktage durchgeführt und dabei mit für ihre Interessen engagiert haben. heuer, VPI (Inflation) plus 0,6% nächs- weit mehr als 1.000 MitarbeiterInnen tes Jahr und eine Mini-Arbeitszeitsver- gemeinsam gestreikt. Es gab eine be- „Kompromisse“ in Zeiten des Ausnahme- kürzung um eine Stunde im Jahr 2022, eindruckende Vernetzung zwischen zustands die wir uns durch den Wegfall einer Betriebsräten und Streikkomitees, Noch nie war in der Bevölkerung – ge- Gehaltserhöhung und mit einer Ver- große Kundgebungen und Demonstra- rade in Zeiten des Corona-Ausnahme- 4 MitarbeiterInnenzeitung 62 I 2020
KV-ABSCHLUSS zustands – das Verständnis für die schwierige Situation der Beschäftigten in der Sozialwirtschaft höher. Noch nie war offensichtlicher, wie wichtig (ja, systemrelevant!) die von uns ge- leistete Arbeit ist. Auch die Einsicht darin, dass Klatschen nicht reicht, um die Verschlechterungen und Arbeitsin- tensivierungen der letzten Jahrzehnte auszugleichen. Genauso ist bei vielen Menschen die Unterstützung dafür vor- handen, dass es notwendig ist, gute Ar- beitsbedingungen in diesem Bereich zu schaffen und das Gesundheits-, Sozial- und Bildungssystem öffentlich auszu- bauen, anstatt kaputt zu sparen. Es ist heute glasklar, wer die wahren „Leis- tungsträgerInnen“ in unserer Gesell- Ein Highlight der Streikbewegung: über 3.000 KollegInnen aus über 20 Betrieben schaft sind. Statt dies für zusätzlichen trugen am 27.2. den Arbeitskampf in Wien auf die Straße. Druck für die Forderung nach einer 35-Stunden-Woche zu nutzen, wur- ben, von sich. Gewerkschaften sind im- schaftlicher und kollegialer Debatte. de durch die Zustimmung zu diesem mer in erster Linie den Interessen ihrer Viel mehr halten wir das für einen de- KV-Abschluss eine an Dynamik zuneh- Mitglieder verpflichtet und tragen Ver- mokratiepolitischen Skandal und sind mende, gewerkschaftliche Bewegung antwortung dafür, dass die Interessen der Meinung, dass ein KV-Abschluss und die Chance auf tatsächlich Erfolge der Beschäftigten vertreten werden. im Rahmen einer Abstimmung den Ge- abgewürgt – unter Federführung von Gerade jetzt, wo die Arbeitslosigkeit werkschaftsmitgliedern in der Branche SpitzenrepräsentantInnen des gewerk- massiv steigt, müsste sich die Gewerk- vorgelegt werden müsste. Eine solche schaftlichen Verhandlungsgremiums. schaft in unseren Augen für Arbeits- „Urabstimmung“ ist in anderen Län- Die Gewerkschaftsspitzen der Bran- zeitverkürzungen bei vollem Personal- dern auch längst üblich. Es ist absurd, che haben gemeinsam mit den Arbeit- und Lohnausgleich einsetzen: auch um dass ein Abschluss von dieser Tragwei- gebern offensichtlich die Corona-Kri- neue Arbeitsplätze zu schaffen! te für eine Dauer von drei Jahren auf sensituation ausgenutzt und diesen eine derart undemokratische Art und Abschluss auf Biegen und Brechen in Ein demokratiepolitischer Skandal Weise zustande kommt. einem völlig absurden Eiltempo durch- Für uns ist es demokratiepolitisch gedrückt. nicht tragbar, wie seitens der Gewerk- Geht nicht, gibt’s nicht! schaftsführungen vorgegangen wurde. Viele KollegInnen sind nun sehr ent- Auch wenn wir verstehen, dass unter Die Mitglieder des großen Verhand- täuscht, wütend, sprachlos. Manche den Maßnahmen zur Verhinderung lungsteams (das den Abschluss mit 13 stellen den Sinn von Gewerkschaften einer raschen Ausbreitung des Corona- Gegen- und 40 Pro-Stimmen angenom- infrage. Uns ist aber wichtig klarzustel- virus Arbeitskämpfe in üblicher Form men hat) wurden regelrecht überfal- len: Wir werden weiterhin gemeinsam nicht einfach umsetzbar sind, bedeu- len, mit einer noch nie dagewesenen für bessere Arbeitsbedingungen ein- tet das noch lange nicht, dass wir die Abstimmung per E-Mail konfrontiert stehen, wir werden weiterhin unsere Forderung nach einer 35-Stunden-Wo- und unter Druck gesetzt. Hier wurde Gewerkschaftsmitgliedschaft nutzen, che aufgeben müssen und dass so ein dann der Abschluss über eine einseiti- um Druck von unten aufzubauen. Auch langjähriger Abschluss überfallsartig, ge Ja-Nein-Abstimmung übers Knie ge- wir sind Gewerkschaft und je mehr wir voreilig und kopflos notwendig ist. Auf- brochen. Dieses Vorgehen verunmög- sind, desto eher können wir Transpa- rechte Streikbeschlüsse in zahlreichen lichte jegliche Diskussion im Gremium, renz über die KV-Verhandlungen ein- Betrieben zeugen davon, dass eine weil keinerlei Raum für die Argumente fordern und unseren Forderungen noch Kampfbereitschaft gegeben ist und der einzelnen Mitglieder geschaffen mehr Gewicht verleihen. Wir werden notfalls hätte für dieses Jahr eine Über- wurde. Doch gerade in Zeiten wie die- uns weiterhin gemeinsam organisie- gangslösung gefunden werden können. sen wäre eine offene und solidarische ren, um unsere Arbeitsbedingungen zu Dies ist aber nicht passiert, sondern Diskussion unbedingt notwendig! So verbessern, innerbetrieblich und ver- im Gegenteil wurde im Grunde ein An- wie es gehandhabt wurde, hatten die netzt mit anderen Betrieben unserer gebot der Arbeitgeber, welches vor Mitglieder des großen Verhandlungs- Branche. Dafür gab es auch in den Ab- einem Monat noch einstimmig(!) ab- teams nicht mal die Möglichkeit, unter- stimmungen unserer Streikversamm- gelehnt wurde, plötzlich angenommen schiedliche Positionen einzubringen, lungen überwältigende Mehrheiten. und wird nun als „guter Abschluss mit zu diskutieren, unterschiedliche Sze- Verantwortung“ präsentiert. Damit be- narien abzuwägen oder Änderungs- Wir sagen ganz klar: Geht nicht, gibt’s lügt man sich nicht nur selbst, sondern vorschläge bzw. Abänderungsanträge nicht! Wir kämpfen weiter: aktiv, kreativ weist genau jene Verantwortung, die einzubringen. Das entspricht nicht und mit geeinter Kraft! wir in der aktuellen Krise zu tragen ha- unserem Verständnis innergewerk- MitarbeiterInnenzeitung MitarbeiterInnenzeitung62 61II2020 2019 5
KV-ABSCHLUSS MEINUNGEN ZUM KV- ABSCHLUSS IN DER SWÖ und wird uns jetzt aber als tolles Er- Mit diesem Abschluss haben sie uns für JEREMY SKLENICKA gebnis präsentiert. Etliche KollegInnen, die nächsten drei (!) Jahre blockiert. GTVS Vereinsgasse mich eingeschlossen, fühlen uns durch die für mich nicht nachvollziehbare An- Positiv zu betrachten ist aber auch, Ich arbeite seit 8 Jahren als Freizeitpä- nahme dieses Angebotes schwer vor dass wir in den nächsten drei Jahren dagoge an den Wiener Volksschulen, den Kopf gestoßen. Bitte unterstützt nicht jährlich aufs Neue enttäuscht und schätze die Arbeit mit den mir anver- uns dabei, diesen Abschluss zur Ab- empört sein müssen. Dafür wurde ja trauten Kindern über alles und gebe stimmung zu bringen und so tausenden im Vorfeld gesorgt. Aber wer braucht wie alle KollegInnen, die ich kenne, enttäuschten ArbeitnehmerInnen eine schon Entlastung? Wir haben doch Ap- mein Bestes, sie durch den nicht immer Stimme zu geben! plaus! Damit sollte jede Burnoutgefahr einfachen Schulalltag zu begleiten, ob- gebannt sein! wohl die Bezahlung und auch die gesell- In diesem Sinne: haltet zusammen, schaftliche Anerkennung eher gering denn gemeinsam schaffen wir das! Wir Auch die Stellungnahme der Gewerk- ausfallen. sind sozial, aber nicht blöd! schaft ist absurd und trieft vor Selbst- beweihräucherung. „BetriebsrätInnen Umso schöner, dass wir jetzt endlich, wissen, was ihre Beschäftigten jetzt leider vor dem Hintergrund der Coro- brauchen“. Sie wussten ganz genau, dass na-Krise, zumindest in der Öffentlich- wir diesen Abschluss NICHT wollten! Er keit ein gewisses Maß an Respekt für DILARA DAĞAŞAN wurde noch Wochen in seinen Grund- unsere Arbeit genießen dürfen, von Po- Streikkomitee & GTVS Vereinsgasse zügen zuvor einstimmig abgelehnt. litikerInnen sogar als „systemrelevant“ bezeichnet werden. Die Enttäuschung ist enorm, es grenzt Sie bezeichnen den Abschluss als gut an Verrat. Dieser Abschluss hätte nicht und verantwortungsbewusst. Gut und Trotzdem wurde über die Köpfe von sein dürfen und auch wie vorgegangen verantwortungsbewusst wäre gewesen 120 000 Angestellten im Sozialbereich wurde ist inakzeptabel. Die Verhand- bis Herbst zu pausieren oder eine klei- hinweg ein KV-Abschluss ausverhan- lungen wurde stillgelegt, sagte die Ge- ne Erhöhung zu akzeptieren und nächs- delt, der schlichtweg ein Schlag ins Ge- werkschaft. Die Arbeitgeber und unsere tes Jahr wieder die 35 Stunden Woche sicht all jener ist, die sich Monate lang ,,Vertreter“ waren sich einig, haben aber zu verhandeln. für eine 35 Stunden-Woche stark ge- dann doch hinter verschlossenen Türen macht haben, gestreikt haben und für weiter gemacht und in einer Nacht und Nicht immer kann jedem alles Recht bessere Arbeitsbedingungen auf die Nebel Aktion den Abschluss fixiert. Ich gemacht werden, aber bei einer einzi- Straße gegangen sind. Dieser Abschluss frage mich warum wir nicht informiert gen Forderung so einen Fehler zu be- ist ein Skandal, eigentlich mehr ein Ap- wurden! Das wirft ein äußerst schlech- gehen und eine Verschlechterung als rilscherz als ein ernsthaftes Angebot tes Licht auf das Verhandlungsteam! einen verantwortungsvollen Abschluss 6 MitarbeiterInnenzeitung 62 I 2020
KV-ABSCHLUSS darzustellen empfinde ich als blanken wäre der eigentliche Anfang für eine gemeinsam mit den `Arbeitgebern´ of- Hohn! gute Arbeitszeitverkürzung! fensichtlich die Corona-Krisensitua- tion ausgenutzt und diesen Abschluss Hätte die Kollegenschaft rechtzeitig Die Monate im und mit dem Streikko- auf Biegen und Brechen im Eiltempo von dem Vorhaben erfahren, und nicht mitee waren sehr herausfordernd. Wir durchgedrückt. Eine demokratische auf den letzten Drücker, dann hätten haben viele Erfahrung gesammelt und Willensbildung und Diskussion war wir zumindest die Gelegenheit gehabt, wenn ich morgen wieder streiken ge- nicht möglich, Einwände oder Abände- Aktionen online zu veranstalten und so hen könnte, weiß ich jetzt zumindest, rungsanträge wurden schlichtweg nicht dem Plenum zumindest noch einmal auf was und wen ich mich fokussieren zugelassen. verdeutlichen können, wie wichtig die- muss! ser Abschluss mit der eigentlichen For- Warum ich trotzdem davon überzeugt derung für alle ist! Unser Team war mehr als toll, schlaflose bin, dass alle, die es noch nicht sind, der Nächte haben sich dennoch ausgezahlt. Gewerkschaft beitreten sollen? Weil Die Tatsache, dass wir momentan nicht Ich möchte auch allen KollegInnen dan- Gewerkschaft (zum Glück) mehr ist als die Möglichkeit haben uns zu versam- ken, die am Streik teilgenommen ha- nur dieses KV-Verhandlungsteam. Ge- meln, zu demonstrieren und zu streiken ben! Und außerdem die Bitte äußern, werkschaftliche Arbeit leistet auch der wurde ausgenutzt. Ich möchte, dass die nicht den Kampfgeist zu verlieren, denn Betriebsrat, der einen demokratischen stimmberechtigten Personen öffentlich schlussendlich werden wir gewinnen! und emanzipatorischen Weg geht. Ge- gemacht werden. Jeder hat ein Recht werkschaftliche Basisarbeit hat auch darauf zu erfahren wie ihr/sein BR ab- das Streikkomitee geleistet, und mit der gestimmt hat, denn die nächsten Wah- Organisation der Streiktage inklusive len werden kommen und mit ihnen kritischer Diskussion und Abstimmung auch die Gelegenheit „Danke“ zu sagen. SELMA SCHACHT den korrekten Weg Richtung Mitbe- Betriebsratsvorsitzende & Mitglied des stimmung und Beteiligung gezeigt. Der Kampfgeist wird mir wegen diesem großen Verhandlungsteams miserablen Abschluss nicht genom- Wir brauchen genau diese kritische men, ganz im Gegenteil! Ich persönlich Mit diesem Husch-Pfusch-Abschluss Masse, um auch Druck innerhalb der bin motivierter als davor! Aufgeben ist wurde die Sozialbranche als gewerk- Gewerkschaft erzeugen zu können. Und keine Option, sonst ermöglichen wir schaftliche Speerspitze im Kampf um wir brauchen mehr statt weniger Kol- denen, das bei nächster Gelegenheit die 35-Stundenwoche in sozialpartner- legInnen, die Gewerkschaftsmitglied wieder abzuziehen. Wir müssen dahin- schaftlicher Manier kalt abgewürgt! und idealerweise gleichzeitig aktiv im ter stehen und den weiteren Schritt in Deswegen habe ich auch gegen diesen Betrieb sind, damit wir genau diesen die eigentliche Richtung unserer Forde- fatalen Abschluss gestimmt. Die Ge- Druck von unten aufbauen können. rung innerbetrieblich starten, denn das werkschaftsspitzen der Branche haben Fortsetzung der Meinungen auf S. 8 MitarbeiterInnenzeitung 62 I 2020 7
KV-ABSCHLUSS größten Teil Frauen, das wirtschaftli- EINE KOLLEGIN che, soziale Leben und den Alltag unter SAMUEL KAMMERMEIER aus einer OVS den massiv verschärften Bedingungen Streikkomitee & OVS Galileigasse der Coronakrise aufrecht erhalten, sind Ich bin Teil vom Streikkomitee und uns die sogenannten Sozialpartner Der KV-Abschluss ist ein viel zu kleiner wir haben uns in den letzten Mona- mit einem Kollektivvertragsabschluss Schritt in Richtung 35-Stunden-Woche. ten mit euch organisiert, um unseren über 3 Jahre, der miserabel ist, in den Denn an der Unterbezahlung im Sozial- Forderungen nach einer 35 Stunden- Rücken gefallen. Die Gewerkschaft bereich ändert sich nichts Grundsätzli- woche bei vollem Personal- und Lohn- denkt zu Kurz, wenn sie dem nationa- ches. Unsere Bewegung ist über die letz- ausgleich Ausdruck zu verleihen. Wir len Schulterschluss zum Wohle „der ten Jahre so kraftvoll geworden, dass haben uns getroffen, haben mit euch Wirtschaft“ mit Solidarität gleichsetzt. wir damit substanzielle Änderungen Streikversammlungen und öffentliche Wir sind mehr als Humanressource, durchsetzen können – anstatt dieses Aktionen gemacht, wir haben demons- die nach Bedarf zur Arbeit ein- oder Potenzial zu nutzen, hat die Mehrheit triert, geschrieben, diskutiert und wa- ausgesetzt wird, um ein kaputt ge- der Verhandler_innen sich entschieden, ren kreativ. wirtschaftetes, überfordertes Gesund- es mitten in der Corona-Krise billig zu heitssystem aufrecht zu erhalten. Wir verkaufen. Wir sind zu Kurz getreten, als die Co- wollen keinen Applaus, sondern in ronakrise anfing und haben unseren Würde arbeiten, um in Würde leben Wir dürfen uns von der Enttäuschung letzten Streiktag (24.3.) verschoben. zu können. Dafür werden wir kämpfen, darüber nicht lähmen lassen. Wir in Wahrscheinlich war es ein Fehler, auf dafür werden wir uns engagieren und der BiM, als Vorreiter_innen der Streik- Grund der jetzt geltenden Ausgangs- organisieren. Wir sind nicht niemand, bewegung, sollten nun diskutieren, wie beschränkungen, auf unser Recht auf wir lernen uns selbst zu organisieren wir bessere Arbeitsbedingungen auch eine Betriebsversammlung / Streikver- und wir werden nicht aufgeben. Wenn außerhalb des Kollektivvertrags er- sammlung zu verzichten. Denn wie sich Teile der Gewerkschaft lieber mit den kämpfen können. Die Streikbewegung jetzt gezeigt hat, sind zwar wir jeder- ArbeitgeberInnen hamstern, werden hat gezeigt: Wenn wir mutig sind und zeit bereit auf Vieles zum vermeintli- wir unsere Interessen ohne sie vertre- vorangehen, sind auch viele Kolleg_in- chen Wohl Aller zu verzichten, während ten. Dann werden wir selbst für unsere nen aus anderen Betrieben dabei. es die, die gerade mind. 53 Milliarden Forderungen kämpfen! Euro von unten nach oben (mit)um- G`sund bleiben, stark bleiben und Kopf verteilen, nicht sind. Während wir, zum hoch! 8 MitarbeiterInnenzeitung 62 I 2020
CORONA-KRISE CORONA-KRISE: IN DER BIM UND DARÜBER HINAUS Seit Wochen gibt es ein alles beherr- oder wegen der Betreuung der eigenen Bekämpfung des Corona-Virus´ durch schendes Thema: Die Ausbreitung des Kinder in Anspruch nehmen konnten die Regelung „private Sozialkontakte Corona-Virus und die Folgen auf uns alle. – und dies auch weiterhin tun können. rigoros einzustellen“, vorrangig auf die Das schafft gesundheitliche und finan- Einzelnen und in den persönlichen Ver- Sozusagen „live“ haben wir während zielle Sicherheit in diesen unsicheren antwortungsbereich abgewälzt – wäh- unseres Streiktags mitbekommen, wie Zeiten. Auch im Notbetrieb an den rend die Profit-Wirtschaft (von weni- das Versammlungsrecht aufgehoben Standorten wurde gut mit der außer- gen Bereichen wie Handel, Gastro u.a. wurde. Dann ging es Schlag auf Schlag: gewöhnlichen Situation umgegangen, abgesehen) oftmals nur „Kann-Bestim- Wir mussten unser gesellschaftliches und die Vorschläge des Betriebsrats mungen“ unterlag und unterliegt. Das und privates Leben einschränken, es (z.B. nach Hause gehen, sobald kein ist ebenso verantwortungslos, wie Aus- wurden Grundrechte außer Kraft ge- Kind mehr da ist) wurden vielfach um- druck der Dominanz der herrschenden setzt, und massiv trifft diese Epidemie gesetzt. Einiges wird noch zu bespre- Profitlogik. auch das Arbeitsleben. Freizeitpäda- chen sein (Konzeption, Fortbildung, …), gogInnen (und die KollegInnen der wenn klar ist, wie die Zukunft auch im Sinnvoll wäre es deshalb vor dem Hin- Zentrale, die die Rahmenbedingungen Bildungsbereich aussehen wird – aber tergrund der damit einhergehenden, für unsere Arbeit aufrechterhalten!) wir sind sehr optimistisch, da sinnvolle massiven staatlichen finanziellen An- gehören wie viele andere im Sozialbe- Lösungen zu finden! forderungen und nötigen Konjunk- reich auch zur „kritischen Infrastruk- tur- und Investitionspaketen, sich von tur“, und haben von Tag 1 an Betreuung Während aber gesamtgesellschaft- jeglicher Austeritätspolitik zu verab- und Begleitung der Kinder, die nicht lich gesehen das private, politische schieden und sich durch Vermögens- zu Hause bleiben können, angeboten. und öffentliche Leben auf ein Mini- und Profitsteuern das Geld zur Re- In der Bildung im Mittelpunkt gab es mum heruntergefahren und massivst finanzierung der Ausgaben zu holen natürlich auch immer wieder Unsi- eingeschränkt wurde (Ausgangsbe- und auch die Banken in die Pflicht zu cherheiten: Was gilt jetzt? Was kommt schränkungen, Besuchsverbote, Ver- nehmen. Es wird in den nächsten Mo- als nächstes? Wie geht´s weiter? Doch sammlungsverbote) drängen sich im naten und vermutlich auch Jahren gro- grundsätzlich wurde rasch und unbü- Arbeitsleben weiterhin die Beschäf- ße Kraftanstregungen brauchen, um zu rokratisch reagiert, sodass hunderte tigten in Werkshallen, Büros, Verkauf, verhindern, dass die gesundheitliche KollegInnen sehr schnell eine Freistel- U-Bahnen, Bussen und Zügen. Mit die- und wirtschaftliche Krise auf die Breite lung aufgrund von Vorerkrankungen ser Trennlinie im Interesse der Pro- Mehrheit der Bevölkerung abgewälzt (bzw. jenen von MitbewohnerInnen) fite wird die Verantwortung für die wird. MitarbeiterInnenzeitung 62 I 2020 9
SOLIDARITÄT HERZLICH WILLKOMMEN, LIEBE MÜLKIYE! DAVID LANG Urlaubs in ihrem Heimatdorf in Dersim eine Öffentlichkeit für den Fall geschaf- Assistent des Betriebsrats / Tunceli für eine Nacht verhaftet und fen und zweitens konnte Mülkiye so in Folge mit einem Ausreiseverbot be- auch vermittelt werden, dass sie nicht Im Jänner war es dann endlich so weit: legt. Konkret angeklagt wurde sie we- allein ist. All dies hat dazu beigetragen, unsere zu diesem Zeitpunkt seit sechs gen angeblicher Propaganda für eine dass Mülkiye nun wieder in Österreich Monaten in der Türkei festgehaltene „terroristische Organisation“ sowie sein kann. Die österreichischen Behör- Kollegin Mülkiye Laçin ist wieder in wegen vermeintlicher Mitgliedschaft den haben zaghaft aber doch reagiert, Wien angekommen und wurde von in einer solchen. Sämtliche Vorwürfe als ausreichend öffentlicher Druck er- ihren UnterstützerInnen am Flughafen betreffen Aktivitäten, die Mülkiye in zeugt werden konnte. Dies zeigt, wie Schwechacht gebührend emfpangen. Österreich gesetzt haben soll: darunter wichtig aktive Solidaritätsarbeit ist! Neben ArbeitskollegInnen, Eltern, poli- das Teilen kurdischer Lieder oder eine tischen WeggefährtInnen und von ihr Rede am 1. Mai. Anfang März organisierte das Solida- betreuten Kindern waren auch unsere ritätskomitee dann noch ein großes Betriebsratsvorsitzende Selma und un- Zur Unterstützung von Mülkiye hatten Willkommensfest, das mit Redebei- ser Betriebsratsassistent David dabei. sich seit der Festnahme Familie, Kol- trägen sowie kulturellen und kulinari- legInnen, Eltern der von ihr betreuten schen Highlights aufwarten konnte. Bei Seit Juli 2019 wurde Mülkiye vom Kinder sowie FreundInnen und poli- diesem Solidaritätsfest für politische AKP-Regime in der Türkei festgehalten tisch Engagierte in einem Solidaritäts- Gefangene gab es darüber hinaus ein – beim ersten Prozesstag Anfang Jän- komitee zusammengeschlossen, das großes Dankeschön an alle Unterstüt- ner kam dann die Erleichterung: das auch vom Betriebsrat und KollegInnen zerInnen. Der gemeinsame Einsatz, Ausreiseverbot wurde aufgehoben. Die aus der BiM tatkräftig unterstützt wur- die Solidarität, der notwendige Mut Wiener Pädagogin mit kurdischer Ab- de. Die Arbeit des Solidaritätskomitees und last but not least das Wiedersehen stammung und Frauen- sowie Mensch- bestand in den vergangenen Monaten wurden in einem schönen Rahmen ge- rechtsaktivistin wurde während eines zentral aus zweierlei: erstens wurde feiert. 10 MitarbeiterInnenzeitung 62 I 2020
FORTBILDUNG SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM GITARRENORCHESTER Aber das kennen wir ja aus eigener Er- Prüfung. Jeder von uns leitete ein Lied JÜRGEN KRAUSHOFER, fahrung von den Kindern, oder? A bis an und die ganze Gruppe spielte und OASO Leopoldsgasse F arbeiteten wir uns durch die Akkor- sang mit. Von der „Vogelhochzeit“ bis de. Besonderes Augenmerk wurde da- „Lady in Black“ war alles dabei und je- Im Herbst gab es wieder die Gelegen- bei auf das Zupfen gelegt, weniger auf der von uns bestand und durfte im An- heit sich im Intranet für einen Anfän- das „Strummen“. Marko erklärte uns schluss sein Zertifikat mit nach Hause ger Gitarrenkurs anzumelden. Auch auch warum, das Spielen der Akkorde nehmen. Leider verging die Zeit wie im heuer wieder wurde diese Möglichkeit dadurch „sauberer“ gelernt und das Fluge. Wir hoffen allerdings an dieser von den KollegInnen gerne genutzt. Ein Gefühl für die einzelnen Saiten besser Stelle auf die Möglichkeit eines Fortge- nicht selbstverständliches Angebot, erlernt wird. Besonders wichtig war schrittenenkurses. Laut unserem Kurs- nicht jeder Arbeitgeber im freizeitpä- unserem Kursleiter auch das richtige leiter wird dieser manchmal von der dagogischen Bereich bietet diese Mög- Einzählen eines Liedes. Zentrale auch genehmigt. lichkeit. Er lernte uns wie wir anhand der No- Ein Vertiefen der gelernten Inhalte Zur Auswahl standen zwei Termine: ten-Taktart, Grundton oder auch einen wäre tatsächlich wichtig, haben wir Dienstag oder Donnerstag. Auch vom möglichen Auftakt erkennen können. doch in diesem Anfängerkurs wirklich Kursort war für jeden etwas dabei, so Wer Noten lesen kann, ist hier klar im nur erstmal die wichtigsten Basics des fand der Dienstagskurs im zehnten Be- Vorteil, aber auch andere Teilnehmer, Gitarrenspielens erlernt. Doch wenn es zirk und der Donnerstagskurs im zwei- die dies nicht können, konnten dem Ziel sein soll, die Gitarre in der Schule undzwanzigsten Bezirk statt. Ich nahm Ganzen gut folgen. Man könnte durch- einzusetzen, um mit den Kindern in am Donnerstagskurs teil, gemeinsam aus sagen, das Wort „Aviso“ war das der Freizeit Musik zu machen, sind vier mit sieben anderen KollegInnen. meist benutzte Wort, da unserem Kurs- Monate (darin waren auch die Weih- leiter der richtige Beginn eines Liedes nachtsferien) einfach zu wenig. Um Mu- Schnell bildete sich in unserer Gruppe sehr wichtig war. Aufgrund der Tat- sik pädagogisch sinnvoll in der Schule ein guter Zusammenhalt und Stück für sache, dass in die Kurszeit die Weih- anzuwenden, benötigen wir auch dies- Stück wurden wir zu einem Gitarrenor- nachtszeit fiel, konnten wir uns auch bezüglich ausreichende Fortbildungen, chester, zumindest einmal die Woche. ein großes Repertoire an Weihnachts- die uns darin unterstützen, dies umzu- An diesem Punkt ein ganz großes Dan- liedern aneignen. setzen. Wir hoffen daher auf die Unter- keschön an unseren Kursleiter Marko stützung der Zentrale in diesem Fall, Arich. Er hatte oft viel Geduld mit uns; Viele von uns hatten dann auch die Ge- Interesse seitens der Kursteilnehme- wenn mal wieder jemand „klimperte“, legenheit dieses in der Schule schon rInnen bestünde zu Genüge. wenn er doch eigentlich still sein sollte, teilweise anzuwenden. Ende Jänner um seinen Ausführungen zu lauschen. war dann der große Tag: der Tag der MitarbeiterInnenzeitung 62 I 2020 11
KOMMENTAR DIE HELDiNNEN DER OSTERFERIEN Abschluss dringewesen in Zeiten, wo mit erholungsbedürftigen Kindern GABI LENER die immense Wichtigkeit dieser Berufs- noch mit ganz anderen Aufgaben kon- Direktorin GTVS Vereinsgasse gruppen (zu denen nicht zuletzt auch frontiert: Sie sind Ansprechpartner*in- etliche Gesundheitsberufe zählen) für nen für frustrierte Eltern, denen die Fast 22.000 Lehrer*innen, das sind ca. weite Teile der Gesellschaft hätte ein- eigenen Kinder in den isolierten vier 25%, haben sich freiwillig für die Be- sichtig gemacht werden können. Wänden über den Kopf wachsen. Sie treuung ihrer Schüler*innen während sind Nachhilfelehrer*innen für ge- der Osterferien gemeldet. Berechtig- Jedoch wird lieber schnell zum Alltag stresste Schüler*innen, die dem Home- terweise findet dies in den Medien Er- übergegangen. Dieser sieht im Falle der schooling nicht folgen konnten. Sie sind wähnung und sorgt für Sympathie. Freizeitpädagog*innen so aus, dass sie Tröster*innen für Familien, deren Exis- in den Osterferien die Betreuung der tenzgrundlage gerade durch Arbeits- Unerwähnt bleibt hingegen, dass in Kinder an den Schulstandorten mit Ta- losigkeit ins Wackeln gerät. Sie sind Schulen mit Tagesbetreuungsangebot gesbetreuungsangebot übernehmen. Übersetzer*innen für engagierte Müt- eine andere Berufsgruppe die Schü- Auch jene Kolleg*innen, die in dieser ter und Väter, die den Anforderungen ler*innen während der Osterferien Woche eigentlich mit Konzeptions- der Schule gerne nachkämen, wären betreut: die Freizeitpädagog*innen. arbeiten von der Betreuung freigestellt ihre Deutschkenntnisse bereits fortge- Gerade unlängst wurde diese Berufs- gewesen wären – diese Konzeptionen schritten genug. Sie sind die, die immer gruppe in ihrer Bedeutung nicht ernst- sind folglich anderweitig nachzuholen. da sind, die alles mitmachen, was in genommen, und zwar durch einen Schulen an Arbeit anfällt und die kaum überaus suboptimalen Kollektivver- Sie sind immer, aber besonders wäh- gesehen und erwähnt werden. tragsabschluss in der Sozialwirtschaft rend dieser Corona-Osterferien, außer – es wäre wohl ein deutlich besserer mit der freizeitpädagogischen Arbeit Machen wir sie sichtbar! 12 MitarbeiterInnenzeitung 62 I 2020
VON DEN STANDORTEN KLEINE KÜNSTLERiNNEN Die kleinen Künstlerinnen und Künst- ler aus der OVS Knöllgasse 59 waren wieder fleißig am Basteln. Zu Weih- nachten haben die Kinder der Gruppe 1 (4C/4D) einen wunderschönen Baum aus Kiefernzapfen gezaubert. BEYHAN KOCADORU OVS Knöllgasse MEHREGAN FEIERN In der letzten Ausgabe der Zeitung wurde dieser Artikel wurde zu stark gekürzt abgedruckt. Dafür entschul- digen wir uns und geben den Artikel nun im ganzen Umfang wieder. Anfang Oktober feierte die Gruppe 4, Klasse 2A, aus der Natorpgasse 1, 1220 Wien, das Erntefest der persischen Kultur (jaschen Mehregan). Das Wort „Mehr“ (in Mehregan) in der persi- schen Sprache bedeutet Freundlichkeit. Mehregan ist eines der beiden ältesten bekannten iranischen Festivals. Das Wort „Mehr“ (in Mehregan) in der per- sischen Sprache bedeutet Freundlich- keit. Mehr steht für Wissen, Liebe, Licht und Freundschaft. Mehregan ist ein ira- nisches Fest, das zu Ehren von Mithra, der Göttlichkeit des Bundes und damit zwischenmenschlicher Beziehungen wie Freundschaft, Zuneigung und Lie- be, gefeiert wird. Das Festival fällt auf den 196. Tag des bedeutet. Mehr Tag wird als der Tag er- gute Gedanken. Die iranischen Zoroas- iranischen Jahres (10. Mehr / 2. Ok- wähnt, an dem die ersten Männer und trians feiern diesen Glück verheißen- tober). An diesen Tagen führten die Frauen, nämlich Mashi und Mashiane, den Anlass am Freitag, den 2. Oktober. Bauern ihre Ernte durch und beteten erschaffen wurden. Die alten IranerIn- zu Gott dafür. Der siebte Monat im per- nen glaubten, Mashi und Mashiane hät- Derzeit tragen die TeilnehmerInnen sischen Kalender heißt Mehr und ist ten Gott gebeten, sie von Pflanzen zu neue Kleider und decken einen dekora- der Göttin des Lichts gewidmet - Mi- Menschen zu machen, und ihr Wunsch tiven, farbenfrohen Tisch für die Feier thra oder Mehr. Ihre AnhängerInnen wurde an einem solchen Tag erfüllt. von Mehregan. Die Seiten der Tischde- glaubten, dass sie das Böse und die Mehregan ein Fest, an dem Familie und cke sind herbstlich mit Obst, Blumen Dunkelheit besiegte, eine Szene, die Freunde beteiligt sind. Es ist jedoch und Süßigkeiten dekoriert. oft mit einem triumphierenden Löwen heute als Erntefest anerkannt. Das Fes- über einem Stier dargestellt wird. Mith- tival ist auch eine Erinnerung an den MAHNAZ KHORASANI ra ist auch ein allgemeines Substantiv Grundstein der Religion des Propheten OVS Natorpgasse im Heiligen Buch Avesta, das Vertrag Zoroaster - gute Worte, gute Taten und MitarbeiterInnenzeitung 62 I 2020 13
KREATIVE ECKE RAKETE AUS KLOPAPIERROLLE* *Redaktionelle Anmerkung: der Basteltipp entstand in einer Zeit bevor Klopapier zur Mangelware wurde ;-) Material: Zeichne dir auf das Buntpapier die Kreise den. Die Fenster kannst du mit Buntstifte • leere Klopapierrolle für die Fenster der Rakete auf. Schneide oder Filzstifte umranden. Fenster aufkle- • Acrylfarbe oder Malkasten diese aus. Für das Dach der Rakete zeich- ben und Dach draufkleben. Und fertig ist • Pinsel ne dir einen größeren Kreis auf, dass das die Rakete! • Buntpapier Dach konisch wird, schneide es bis zur • Schere Hälfte ein und klebe den Kreis zusammen. Tipp: Es schaut auch nett aus, wenn du ein • Kleber Foto des Kindes deiner Klasse ins Fenster • Filzstifte oder Buntstifte Der Raketen-Stabilisator ist ein Dreieck. klebst. Oder zeichne einen Astronauten Damit du diesen auf der Klopapierrolle ins Fenster, der hinaus schaut. Anleitung: Bemale die Klopapierrolle mit befestigen kannst, musst du die Klopa- der Farbe (hier mit silbernen Acrylfarbe). pierrolle auf zwei Seiten unten einschnei- SACHEN ZUM LACHEN Handzeichen die Arbeit eines Managers vor.“ Während Arbeitszeitflexibilisierung Der Tim kommt nach Hause von der alle fleißig schreiben, guckt Tommi in die Das Konzert war beendet, und zwei Lo- Schule und sagt dem Vater: „Ich habe Luft. „Warum fängst du nicht an?“, fragte gendiener applaudierten heftiger als alle heute als einziger aufgezeigt!“ - „Was war die Lehrerin. Tommi sagt: „Ich warte auf anderen. Die Leute im Umkreis lächelten die Frage?“ - „Wer hat die Aufgabe verges- meine Sekretärin!“ den beiden Musikenthusiasten anerken- sen?“ nend zu – bis einer der beiden die Hän- Kaiser, König, Bürgermeister de sinken ließ und der andere im zurief: Leistungsträger Fragt die Lehrerin: „Wie heißt Bürger- „Klatsch doch, du Idiot. Noch eine Zuga- Die SchülerInnen schreiben eine Klassen- meister auf Englisch?“ Sagt Sandra: „Na be, und die erste Überstunde ist fällig!“ arbeit. Das Thema lautet: „So stell ich mir Burgerking natürlich!“ 14 MitarbeiterInnenzeitung 62 I 2020
„UNSERE“ BABYS HERZLICH WILLKOMMEN! Das Betriebsratsteam wünscht allen frisch gebackenen Mamas und Papas aus unseren Reihen alles Gute und eine schöne Zeit mit den Kleinen! Aus dem Betriebsratsfonds bekommt ihr einen Hundert-Euro-Gutschein als kleine Unterstützung. Außerdem gibt es auch für Schwanger- schaftsuntersuchungen Zuschüsse. Darf ich vorstellen: Kaan Alparslan! Unser kleiner Son- nenschein erblickte am 26.08.19 um 06:53 das Licht der Welt. Weniger Schlaf, weniger Freizeit aber 365 Tage im Jahr wahres Glück! SEVILAY BAGCI OVS Wolfgang-Schmälzl-Gasse Am 07.03.2020 sind meine Zwillinge Leah und Benja- min auf die Welt gekommen. In dieser außergewöhn- lichen Zeit ist es für mich nicht leicht alles unter einen Hut zu bekommen, trotzdem wollte ich euch wissen lassen, dass wir alle wohlauf sind! NADINE SCHAUER GTVS Pirquetgasse Mein Sohn Poyraz Asil kam am 13.12.2019 zur Welt. DUYGU AYDIN Springerin Ich möchte euch endlich nach 6 Monaten bekannt geben, dass unsere Tochter am 05.09.2019 ge- boren würde. Sie heißt Mathilda Elżbieta und ist unser Sonnenschein. SYLWIA JANKOWSKA OVS Esslinger Hauptstraße Frisch eingetroffen: Unser kleines Wunder. Tristan hat am 19.11.2019 um 13:16 das Licht der Welt erblickt. Er war 55cm lang und wog 3660g. Was kann es Schöne- res geben, als ein kleines neues Leben! VIKTORIA LÖFFLER GTVS Wulzendorfstraße MitarbeiterInnenzeitung 62 I 2020 15
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