Oktober - November - Dezember 2020 - Vulkanausbruch auf
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Oktober - November - Dezember 2020 Gemeindebrief Evangelische Kirchengemeinden Bad Holzhausen und Börninghausen Vulkanausbruch auf Blühwiesen Sumatra Seite 7 Seite 6
Inhalt Liebe Lesern, lieber Leser, Inhalt die Corona-Krise hat uns weiter fest im Andacht 3 Griff – und wir fürchten, dass das noch Aktuelles länger andauern wird. Leider führt diese Bad Holzhausen 4 Situation ja dazu, dass die Unbeschwert- Börninghausen 8 heit und die Freude, Veranstaltungen Veranstaltungen10 und Treffen zu planen und durchzufüh- ren, zurückgehen. Oft ist die Sorge ein Themen Begleiter all dessen, was wir tun. Memorabilia Ecclesiae 13 Kurzgeschichte 15 Trotzdem: Wir können nicht alle zu- Offene Türen 17 hause hocken und nichts tun. Zu un- Gruppen und Kreise serem menschlichen Wesen gehört es Albert-Schweitzer-Kreis 20 eben auch, sich mit anderen Menschen Frauenhilfe 20 zu treffen, auszutauschen und Dinge Frauentreff 21 gemeinsam zu tun. Das versuchen wir als Kirchengemeinden zu unterstützen, Frauenfrühstück 21 auch wenn manches nun anders ist, als Gottesdienste22 wir es kennen. Evangelische Jugend 24 Bücherei26 Aus unseren Gemeinden gibt es auch Themen einiges zu berichten, und wir haben Brot für die Welt 28 einiges vor. Und so versammelt dieser Freud und Leid 41 Gemeindebrief wieder einen bunten Kontakt43 Strauß an Informationen, Berichten und Veranstaltungsankündigungen. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Le- sen. Steffen Bäcker und Jan Patrick Lübbert. Bitte beachten Sie auch den folgenden Hinweis: Wegen der Corona-Lage kön- nen wir heute noch nicht sagen, wie wir in diesem Jahr die Gottesdienste an den Weihnachtsfeiertagen gestalten wer- den. Darüber informieren wir im näch- sten Gemeindebrief, der schon am 15. Dezember erscheinen wird. www.evangelisch-am-limberg.de 2
Andacht Andacht Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird, denn euch ist heute der Heiland geboren! Lukas 2, 10f Wie soll es in diesem merkwürdigen wichtig, ob alles so ist wie immer. Es Jahr Weihnachten werden? Volle Kir- kommt darauf an, was trägt und was chen, Krippenspiele, das Singen von wirklich wichtig ist. An Weihnachten ist „O du fröhliche“, das ist für mich das es die frohe Botschaft: Gott kommt zu Schönste an Weihnachten. Und gerade uns. Ob wir das draußen oder drinnen das Schönste ist ja in diesem Jahr das feiern, auf die alte Weise oder auf neu- Schwierigste. Da braucht man nur an die en Wegen, das ist tatsächlich nicht das vielen ausgefallenen Feste und Veran- Entscheidende. Ich bin neugierig, wie es staltungen zu denken, die doch von vie- wird. Und ich freue mich auf die Zeit, die len Menschen vermisst werden. kommt. Mit Abstand, aber mit allem, was möglich ist. Also, was sollen wir tun? Mir hat es sehr geholfen, was mir jemand gesagt hat: Einen schönen Herbst wünsche ich Ih- Wenn wir nur auf das schauen, was nicht nen! ist, werden wir nur traurig. Viel schöner ist es, auf das zu schauen, was möglich Ihre Pfarrerin ist und schön sein kann. Es ist anders, manches ist neu und wir hätten es viel- leicht nie ausprobiert. Jetzt erleben wir so manches ganz neu und es geht trotz- dem und macht Freude. Das stimmt und ich bin dankbar für so manche Entdeckungen aus der letzten Zeit. Wie gehen Gottesdienste ohne Singen, wie sind Andachten im Kasta- nienhof mit einer Lautsprecherbox vor der Tür, wie ist Konfirmandenunterricht draußen? Oft anders und trotzdem gut. So wird es auch Weihnachten sein. Wir überlegen, die großen Gottesdienste draußen zu feiern. Das wird sehr anders sein. Und wahrscheinlich auch sehr fei- erlich. Denn tatsächlich ist es nicht so 3
Aktuelles Bad Holzhausen Bericht des Presbyteriums Bad Holzhausen Nach wie vor stellt uns das Coronavirus Schulveranstaltungen) oder Proben des vor ungeahnte Herausforderungen. Auch Posaunenchores sind unter Einhaltung im Presbyterium haben wir uns in den der geltenden Hygienemaßnahmen im vergangenen Monaten immer wieder Gemeindehaus wieder möglich. mit diesem Thema auseinandersetzen müssen. Je nachdem, wie sich die allgemeine Corona-Lage entwickelt, müssen diese Darunter fällt z.B. auch die Durchfüh- Maßnahmen regelmäßig neu geprüft rung der Konfirmationen: Wie auch viele und ggf. angepasst werden. andere Veranstaltungen mussten auch die Konfirmationen im Mai leider ab- Da die Entwicklung tatsächlich aktuell gesagt werden. Nach längerer Diskus- sehr unklar und damit auch noch nicht sion und der Abwägung verschiedener absehbar ist, welche Bestimmungen Ideen haben wir uns nach Abstimmung zu Weihnachten gelten, haben wir uns mit den Eltern darauf geeinigt, die Kon- darauf geeinigt, diese Planungen erst firmationen in diesem Jahr am 19. und im nächsten Gemeindebrief, der bereits 20.09.2020 durchzuführen. Die gesamte Mitte Dezember erscheinen wird, be- Gruppe wird dabei in zwei Kleingruppen kanntzugeben. aufgeteilt, so dass die Konfirmationen unter den dann geltenden Corona- Neben den Corona-Maßnahmen haben Schutzmaßnahmen stattfinden können. wir uns selbstverständlich auch mit an- deren (erfreulicheren) Themen ausein- Des Weiteren haben wir im Juli und Au- andergesetzt. gust gemeinsam mit dem Presbyterium Dazu gehörte z.B. die Anlage eines Litur- Börninghausen die Corona-Schutzmaß- giepfads rund um die Kirche. Auf diesem nahmen in den Kirchen und Gemein- Liturgiepfad begegnen Ihnen nun alle dehäusern beschlossen. In den Kirchen Elemente der Liturgie im Gottesdienst, haben aufgrund der nun geltenden Re- wie sie in unserer Gemeinde üblich ist. gelungen weitere Gottesdienstbesucher Platz. Des Weiteren haben wir in den Som- mermonaten die Aktion „Sommerengel“ Außerdem können so seit dem Ende der in Verbindung mit den jährlichen Spen- Sommerferien wieder diverse Veranstal- denbriefen in Bad Holzhausen durchge- tungen in den Gemeindehäusern statt- führt. Daraufhin sind schon zahlreiche finden. So können sich z.B. feste Gruppen, Spenden zusammengekommen, für die wie der Frauentreff oder die Frauenhilfe wir uns herzlich bei Ihnen, liebe Spen- wieder im Gemeindehaus treffen. Aber derinnen und Spender, bedanken. auch größere Veranstaltungen, wie z.B. Vorträge oder auch die Nutzung durch Daneben haben wir am 23.08.2020 im Dritte (Familienfeiern, Blutspenden oder Gottesdienst die Einführung unserer 4
Aktuelles Bad Holzhausen neuen Presbyterin, Brigitte Solinski, so- wir den Nachmittag ausklingen lassen. wie die Verabschiedung unserer langjäh- rigen Presbyter, Reinhold Ziermann und Nun wünschen wir Ihnen einen schönen Dr. Fritz Heinicke, offiziell gebührend sonnigen Herbst. Bleiben Sie gesund! gefeiert. Mit einem abschließenden ge- Bianca Rüter meinsamen Essen im Pfarrgarten haben „Weg durch den Gottesdienst“ an der ev. Kirche in Bad Holzhausen eröffnet Seit August gibt es an der Kirche in Bad dern regen auch zum Nachdenken an. Holzhausen den Liturgiepfad –ein Weg Die Tafeln sind jederzeit frei zugänglich, durch den Gottesdienst. der Pfad führt einmal um die ganze Kir- Auf 12 Tafeln, die rund um die Kirche an- che herum. gebracht sind, kann man sich über den Gottesdienst vom Glockengeläut bis zum Segen informieren. Ein Zitat aus der Bibel, ein Bild aus der Kirche und kurze Texte zu den einzelnen Teilen des Got- tesdienstes informieren nicht nur, son- 5
Aktuelles Vulkanausbruch auf Sumatra bedroht Menschen und Dörfer der Partnerkirche in Indonesien Am 9. August ist der Vulkan Sinabun auf Der Vulkanausbruch trifft die Menschen der indonesischen Insel Sumatra in der im Karoland mitten in der Corona- Nähe der Stadt Kabanjahe erneut ausge- Pandemie, die auch in Indonesien mit brochen. Seit dem Jahr 2010 kommt es starken Einschränkungen der sozialen immer wieder zu Ausbrüchen dieses Vul- Kontakte und wirtschaftlichen Folgen kans, nachdem er zuvor rund 400 Jahre einhergeht. Viele Menschen in vom Vul- ruhig war. Dörfer rund um den Vulkan, in kanausbruch betroffenen Dörfern müs- denen es viele Gemeinden der Karo-Ba- sen evakuiert werden, und die besonde- tak-Kirche gibt, mit denen auch der Kir- re Schwierigkeit besteht darin, das unter chenkreis Lübbecke partnerschaftlich Einhaltung der Corona-Schutzregeln zu verbunden ist, sind besonders betroffen. machen. Man versucht in diesem Jahr, Aber der Ascheregen geht über dem darauf zu verzichten, die Menschen aus ganzen Karo-Land nieder und zerstört den betroffenen Dörfern zu evakuieren. so die Ernte der meist von der Landwirt- Stattdessen sollen die Dörfer möglichst schaft lebenden Menschen. Todesopfer von Staub und Asche gereinigt werden, sind bislang nicht zu beklagen, dennoch in der Hoffnung, dass die Menschen sind die menschlichen und wirtschaftli- nicht weiter in Gefahr kommen. chen Folgen enorm. „Wir können nur be- Die Evangelische Karo-Batak-Kirche ist ten, dass die Wirtschaft jetzt nicht völlig seit vielen Jahren stark engagiert, den zusammenbricht“, schreibt Augustinus Menschen angesichts der Vulkanaus- Purba, der Moderator (also der leitende brüche beizustehen und zu helfen. „Ich Pfarrer) der Karo-Batak-Kirche in einer bewundere den Mut, die Tatkraft und Email. den trotz allem festen Glauben der Ge- 6
Aktuelles schwister in Indonesien“, sagt Pfarrer Batak-Kirche finanziell mit 5.000 EUR Steffen Bäcker, der Vorsitzende des Part- Nothilfe unterstützt. Darüber hinaus nerschaftsausschusses Indonesien im können alle die Menschen auf Sumatra Kirchenkreis Lübbecke. durch Fürbitte und Gebet unterstützen. Der Kirchenkreis Lübbecke hat die Karo- Euch wird was blühen! Die Konfirmandinnen und Konfirmanden aus Börninghausen und Holzhausen haben Blühwiesen angelegt In diesem Jahr ist alles anders. An einen Arbeit ein Nachsehen mit den Konfir- „normalen“ Konfirmandenunterricht war manden und ließ ordentlich Regen vom bislang nicht zu denken. Konfi-Tage, die Himmel fallen. Freizeit in Tecklenburg, die Jugendkir- Ihre Teamfähigkeit bewiesen die Ju- che – all diese beliebten Formate fielen gendlichen nicht nur beim Bestellen der Pandemie zum Opfer. Gleichzeitig der Blühwiese. Mit dem sogenannten stieg der Wunsch, sich endlich wieder Team-Kran, der nur von allen gleichzei- zu sehen. Im Juni war es dann soweit: tig bewegt werden kann, stapelten sie In mehreren Kleingruppen trafen sich gemeinsam mehrere Holzklötze über- die Konfirmandinnen und Konfirmanden einander. Die Aktion endete mit einer aus Börninghausen und Holzhausen, um kurzen Meditation, die ein Gespür für die zusammen Blühwiesen anzulegen. In faszinierende Umwelt entwickelte: den Holzhausen wurden Blumen einerseits Duft des Regens, die wärmenden Son- auf der Wiese hinter dem Gemeinde- nenstrahlen, das Zwitschern der Vögel haus und andererseits hinter der Kirche oder das Rauschen der Blätter im Wind. ausgesät, in Börninghausen bearbei- Zu den Schönheiten, die die Schöpfung teten die Konfirmanden in der Nähe des bereithält, gehören auch die Blumen Gemeindehauses eine Fläche. Zunächst galt es, das Saatbeet vorzubereiten – Unterstützung leisteten bereits im Vor- feld einige engagierte Gemeindeglieder. An dieser Stelle sei ihnen herzlich ge- dankt! Mit Feuereifer schwangen die Ju- gendlichen Harken und Häcker, ehe der Boden fein genug war, um das Saatgut gleichmäßig verteilen zu können. An- schließend wurden die Samen vorsich- tig mit etwas Erde bedeckt. Zum Glück musste die Aussaat nicht gegossen werden – Petrus hatte nach der harten 7
Aktuelles Börninghausen in Börninghausen und Holzhausen. Die Blühwiesen sind das Resultat einer Schon nach kurzer Zeit ragten die er- tollen Gemeinschaftsaktion der Konfir- sten Sprösslinge aus der Erde. Schnell mandinnen und Konfirmanden, die viel wuchsen die Pflanzen heran und im Au- Freude bereitet hat. Danke, dass ihr mit- gust waren erste Blüten und Knospen gemacht habt! zu bewundern. Schauen Sie doch ein- Sebastian Schröder fach mal vorbei! Und denken Sie daran: Neu anfangen Die Corona-Zeit hatte auch ihr Gutes. ein Posaunenchorinstrument zu lernen? Manch einer oder manch eine hat et- Es ist nie zu spät, das ist auf jeden Fall was Neues begonnen. Dafür sprechen so. Dabei ist es ganz egal, ob Sie sich für zum Beispiel die Zahlen der verkauften eine Trompete, ein Horn oder eine Po- E-Bikes. Zeitweilig kamen die Fahrrad- saune interessieren. Wir bieten an, es händler nicht mehr hinterher, so viele auszuprobieren. Mit Frank Kröger, un- Menschen wollten nun endlich mehr serem Posaunenchorleiter, haben wir Fahrrad fahren. Manche haben das Ko- einen erfahrenen Lehrer, der schon viele chen neu entdeckt, manche das Lesen Jahre an der Musikschule unterrichtet und viele das Wandern. und alle Instrumente selbst beherrscht. Ich habe schon vorher etwas neu begon- Wir bieten auch das notwendige Ma- nen und hatte so manchen Tag Zeit zum terial, also Instrument, Noten und No- Üben. Ich spiele seit einiger Zeit Posau- tenständer an. Und wir bieten natürlich ne, nun auch schon einige Zeit aktiv im später das Musizieren in einer Gruppe Posaunenchor, wenn ich keine anderen von begeisterten Bläsern an. Das alles Dienste habe. Das macht mir viel Freude kostet nichts und man bekommt dafür und ist das, was ich mir viele Jahre ge- viel zurück. Wir wäre es, es einfach ein- wünscht habe zu lernen. Lange dachte mal auszuprobieren? Für ein Instrument ich, das wird nie etwas, aber dann habe ist man jedenfalls (fast) nie zu alt! Mel- ich mich getraut, einfach anzufangen. den Sie sich einfach im Gemeindebüro Nun hatten wir im Posaunenchor die bei Frau Haake, dann kann es losgehen. Idee, einmal zu fragen: Gibt es noch Pfarrerin Hilke Vollert mehr Erwachsene, die sich wünschen, Bericht aus dem Börninghauser Presbyterium Juni 2020 – August 2020 Liebe Gemeindemitglieder, mir auch am letzten Samstag, beim Got- tesdienst im Kurpark in Bad Holzhausen, diesen Bericht beginne ich ja in letzter das Lied: „Bleib bei mir, Herr! Der Abend Zeit immer mit einem Liedtext. So kam bricht herein“, als Text in den Sinn. Die- 8
Aktuelles Börninghausen ses Lied wurde an diesem Abend vom hier für Börninghausen die Jugendpres- Posaunenchor Bad Holzhausen als Ab- byterin Karola Grobstich vertreten und schlusszugabe gespielt und ist auch als Mitarbeiterinnen: Maria Truschkow- zeitgleich eines meiner Lieblingslieder. ski, Vertretung: Denise Pluntke. Für die Dort heißt es in der ersten Strophe: Pfarrerschaft ist Pfarrerin Hilke Vollert „Bleib bei mir, Herr! Der Abend bricht im Jugendausschuss vertreten. Anette herein. Es kommt die Nacht, die Fin- Speth übernimmt die Vertretung für sternis fällt ein. Wo fänd ich Trost, wärst Hilke Vollert im Finanzausschuss. Nach du mein Gott nicht hier? Hilf dem, der dieser Sitzung saßen wir noch gemein- hilflos ist: Herr, bleib bei mir!“ Meiner sam und auf Abstand bei einem Kalt- Meinung nach ein sehr passender Text getränk und einer Bratwurst gemütlich zur aktuellen Lage und auch zur kom- zusammen. menden Zeit. Dann schreiben wir auch schon den Im Monat Juni 2020 begannen wir, wie Monat August 2020. Hier gab es zwei immer, unsere Sitzung mit einer An- Sitzungen. In der ersten gemein- dacht und Gebet. Danach sprachen wir samen Sitzung beider Presbyterien be- über die Anmeldung der neuen Konfir- schlossen wir das vorgelegte Corona- manden und setzten den Termin für die Schutzkonzept für die Gemeindehäuser bisher ausgefallenen Konfirmationen Börninghausen und Bad Holzhausen für September 2020 fest. Weiterhin be- vorbehaltlich der Zustimmung durch das sprachen wir, ob es bereits sinnvoll ist Ordnungsamt, das diesem Konzept dann Besuche in der Gemeinde auszuführen. auch zugestimmt hat. Ferner stellten wir Zu diesem Zeitpunkt haben wir dem Überlegungen zu den Konfirmationen Pfarrerehepaar davon noch abgeraten, und Weihnachten auf. Wir glauben, dass mittlerweile finden solche Besuche aber man sich für dieses Jahr auf ein ganz an- wieder statt. Unser Gemeindebüro be- deres Weihnachtsfest als sonst die Jah- nötigt eine neue Computersoftware, die re einstellen muss und auch einlassen wir jetzt bestellen werden. Ferner spra- kann. Über die Aktion und ihren Verlauf chen wir über die Pachten für das Land des Sommerbriefes mit den Engelpost- im Besitz der Kirche, sowie den ersten karten wurde berichtet. In der Sitzung in Außen – Gottesdienst in Börninghausen Börninghausen wurde über die weitere in diesem Jahr. Zukunft des Kirchbauvereins berich- Im Juli 2019 gab es eine gemeinsame tet. Der Kirchbauverein wurde gebeten, Presbyteriumssitzung der Kirchenge- die nächste Tilgung der Darlehnsrück- meinden Bad Holzhausen und Börning- zahlung für die Inneren Darlehn Kir- hausen. In dieser Sitzung beschlossen chenrenovierung (Innenausmalung und wir das neue Corona-Hygiene-Konzept Heizung/Fußboden St.-Ulricus-Kirche) für Bad Holzhausen und Börninghau- vorzunehmen. Verschiedene Themen sen (Kirchen und Friedhofskapellen). wurden dann noch von uns bespro- Weiterhin wurde der regionale Jugend- chen. Ferner hatten wir noch die Idee, ausschuss für die Region Preußisch Ol- das nächste Erntedankfest eventuell als dendorf bestätigt. Als Presbyterin ist Picknickgottesdienst zu feiern. 9
Veranstaltungen Ganz im Sinne des o.g. Liedes, wo es nächsten Gemeindebrief wiedersehen heißt: der Abend bricht herein, wün- (wiederlesen). sche ich Ihnen eine schöne und vor al- Mathias Böhme len Dingen gesunde Zeit bis wir uns im Müll auf dem Friedhof Leider gibt es immer noch Probleme Entsorgung zahlen am Ende alle, die mit dem Abladen von Restmüll auf den Friedhof nutzen über ihre Gebüh- dem Friedhof in Börninghausen. Man- ren mit. Wir können das Verhalten der che Menschen nutzen die Mulde, die Leute, die ihren Müll illegal entsorgen, ausschließlich für den Restmüll des nicht verstehen und fordern alle, die den Friedhofes gedacht ist, also für alle Friedhof nutzen oder dort vorbeifahren Friedhofsbesucher, für ihre eigene Mül- oder spazieren gehen auf, wachsam zu lentsorgung. Wir finden in der Mulde sein und sich bei uns zu melden, wenn Gegenstände, die sich wohl vorher in sie etwas Verdächtiges beobachten. einer Garage oder einem Keller ange- Pfarrerin Hilke Vollert sammelt haben. Leider fanden wir auch Kanister mit Altöl, also Sondermüll. Die Musik zum Advent „Stille Nacht, heilige Nacht“ Sonntag, 6. Dezember 2020, 18.00 Uhr Ev. Kirche Bad Holzhausen Bearbeitungen von Advents- und Weihnachtsliedern sowie englische Komposi- tionen aus verschiedenen Jahrhunderten Matthias Reuland, Violine, Stefanie Bloch, Oboe, Ulrike Lausberg, Orgel Eintritt frei, Spenden erbeten 10
Veranstaltungen Verein zur Erhaltung der St. Ulricus-Kirche Börninghausen e.V. An der Kirche 11 32361 Pr. Oldendorf-Börninghausen Liebe Leserinnen und Leser, liebe Mitglieder des Kirchbauvereins! „Der Börninghauser Kirchbauverein bleibt nicht, aber die Kirche bleibt.“ Das war das Fazit einer vergeblichen Suche von Frau Vollert nach Nachfolgern für den jetzigen Vorstand auf unserer Vorstandssitzung am 11. August. Wie geht es nun weiter? Die wegen Corona ausgefallene Jahreshauptversammlung wird am 22.Oktober nachgeholt. Der wichtigste Tagespunkt wird sein: Auflösung des „Vereins zur Erhaltung der St. Ulricus- Kirche Börninghausen e.V.“ In unserer Satzung heißt es: § 10 Auflösung und Anfallberechtigung (1) Die Auflösung des Vereins kann nur durch eine Hauptversammlung erfolgen. Der Auflösungsbeschluss bedarf einer Dreiviertel-Mehrheit der anwesenden Mitglieder. (2) Bei Auflösung des Vereins oder bei Wegfall steuerbegünstigter Zwecke fällt das Vermögen an die Ev.-Luth. Kirchengemeinde Börninghausen oder Rechtsnachfolger, die es unmittelbar und ausschließlich für gemeinnützige Ziele zu verwenden hat. Das Auflösen eines Vereins ist ein Prozedere, das sich – juristisch vorgeschrieben - über ein Jahr hinzieht. Der Vorteil ist, dass man bei veränderter Sachlage einen Verein während dieser Zeit auch wieder aufleben lassen kann. Zurzeit hat der Kirchbauverein 270 Mitglieder. Die meisten sind schon seit 2005 treue Beitragszahler. Ungefähr ein Drittel davon sind Nicht-Börninghauser. Wir hoffen, dass das Interesse an unserer Kirche und an deren Unterhaltung durch anderweitiges Engagement erhalten bleiben kann. Diesbezüglich bleiben wir zuversichtlich. Es folgt die Einladung zur Hauptversammlung für unsere Mitglieder: 11
Veranstaltungen -2- Einladung zur Jahreshauptversammlung Sehr geehrte Damen und Herren, auf Grund der Corona-Beschränkungen konnte die für den 23. April 2020 anberaumte Hauptversammlung nicht stattfinden. Die für diese Hauptversammlung lt. Tagesordnung vorgesehenen Satzungsänderungen sind somit nicht erfolgt. Leider ist es auch nicht gelungen Kandidaten und Kandidatinnen für einen neuen Vorstand zu finden. Der Vorstand lädt nun alle Mitglieder zur Hauptversammlung des Kirchbauvereins am Donnerstag, 22. Oktober 2020, um 19:30 Uhr in die St.-Ulricus-Kirche, An der Kirche 6, 32361 Preuß. Oldendorf-Börninghausen ein. Die Hauptversammlung soll mit den dann geltenden Corona-Einschränkungen (insbesondere mit Maskenpflicht und unter Einhaltung von Abstandsregelungen) in der Kirche stattfinden. Tagesordnung: 1. Begrüßung 2. Gedenken an die Verstorbenen 3. Feststellung der Stimmberechtigten 4. Bericht der 1. Vorsitzenden (für das Kalenderjahr 2019 und das lfd. Kalenderjahr) 5. Bericht der Schatzmeisterin (für das Kalenderjahr 2019 und das lfd. Kalenderjahr) 6. Bericht der Kassenprüfer (für das Kalenderjahr 2019 und das lfd. Kalenderjahr) 7. Aussprache zu den Berichten 8. Entlastung des Vorstandes 9. Beschlussfassung über die Auflösung des Kirchbauvereins 10. Bei Beschluss der Auflösung: Wahl zur Bestellung von Liquidatoren 11. Wahl eines 2. Kassenprüfers bzw. einer 2. Kassenprüferin 12. Anträge 13. Verschiedenes Diese Einladung mit Tagesordnung wird gem. § 8 Abs. 2 unserer Satzung im „Rundblick“, amtliches Bekanntmachungsorgan der Stadt Preußisch Oldendorf, für den Monat Oktober 2020 bekannt gemacht. Mit freundlichen Grüßen Maritta von Haugwitz Kurt Vieselmeier (1. Vorsitzende) (Geschäftsführer) 12
Thema Tierische Geschichte(n). Holzhausens animalische Bewohner im 18. Jahrhundert Pfarrer Franz Ernst Schrader (1733– geleistet hatte. Denn im Wasser der Aue 1786) war ein genauer Beobachter sei- hatte er vier Otter aufgespürt – und an- ner Umwelt. Seit er 1769 die Nachfolge geschlagen. Tatsächlich war es dem Öl- Johann Elert Seemanns in Holzhausen müller gelungen, die Tiere einzufangen. angetreten hatte, führte der Geistliche Es handelte sich um ein ausgewach- genau Buch über Wetterereignisse und senes Exemplar und drei Jungtiere. Pfar- Naturkatastrophen. Außerdem vermerk- rer Schrader, der von dem Fang erfah- te er in seiner Chronik weitere Bege- ren hatte, kam hinzu, sodass er genaue benheiten, die ihm erinnerungswürdig Auskünfte über das Aussehen der vier erschienen. Dabei begegnen nicht nur Tiere aus der Gattung der Marder bie- seine menschlichen Schäflein in den ten konnte: „Sie hatten eine Aschgraue Aufzeichnungen. Vielmehr lassen sich Farbe und ihre Gestalt war den Hunden die tierischen Bewohner des Kirchspiels sehr ähnlich. Denn sie hatten solche ebenfalls fassen. Es waren jedoch mit- Haare wie die Hunde, ein ieder hatte 4 nichten die üblichen Verdächtigen, die kurze Füße, einen Kopf mit Augen und als selbstverständliche Gefährten der Ohren und einen langen Schwanz.“ Der Menschen angesehen wurden. Kühe und größte der Otter sei ungefähr 30 Zenti- Rinder, Pferde, Schweine, Schafe und Zie- meter (eine halbe Elle) hoch und über gen sowie Gänse oder Hühner waren in einen Meter (zwei Ellen) lang gewesen – vielen Ställen sowie den angrenzenden ein wahrlich stattliches Exemplar! Nicht Wiesen und Weiden ein gewohnter An- ohne Grund freute sich daher der Müller. blick. Darüber hinaus berichtete Schwa- Schließlich war nicht nur der Pfarrer auf ger von Geschöpfen, die heutzutage in die vier Tiere aufmerksam geworden. So den hiesigen Gefilden eher selten zu se- hatte ihm der Jude Abraham aus Preu- hen sind. Ein paar dieser tierischen Ge- ßisch Oldendorf die Otter für insgesamt schichten sollen im Folgenden erzählt sechs Taler abgekauft. Des einen Freud werden. Denn sie schildern eindrücklich, war des anderen Leid: Denn die vier wie sich Flora und Fauna im Verlauf der Mardertiere hatten nicht nur ihre Frei- letzten circa 250 Jahre verändert haben. heit, sondern zugleich ihr Leben einge- Glücklich und stolz ging der Holzhau- büßt. In der Chronik Schraders heißt es: ser Ölmüller Meyer im Juni 1782 durch „Ihre haarigte Haut wird zu Pelzen ge- den Ort. Seine Mühle lag an der Großen brauchet, welche von vornehmen und Aue, die der Volksmund als Mühlenbach reichen Leuten getragen, und wegen ih- bezeichnete. Die Kraft des Wassers trieb rer Seltenheit theuer bezahlet werden.“ die Anlage an, folglich handelte es sich Neben den Ottern streiften in der Ge- um eine wasserbetriebene Ölpresse. gend um Holzhausen auch Wölfe in den Meyer besaß einen Hund, der nicht nur heimischen Wäldern und Fluren umher. Mühle und Wohnhaus bewachte, son- Rigoros bekämpften die Menschen im dern ferner einen besonderen Dienst 18. Jahrhundert diese Tiere, da sie das 13
Thema Nutzvieh rissen und daher als bedroh- sie Wolfsfallen auf und schwirrten in die liche Schädlinge galten. Gemeinsam umliegenden Wälder aus. Tatsächlich mit Jägern aus dem osnabrückischen erblickten sie drei Raubtiere. Der Jäger Amt Wittlage traf man sich deshalb am des Rittergutes Ostenwalde feuerte ei- 6. Oktober 1768 unweit des Oldendor- nen Schuss aus seinem Gewehr ab und fer Berges. Dort veranstalteten die ver- traf einen der Wölfe. Hastig stürzten sich sammelten Schützen eine Wolfsjagd zwei Bauern auf das verletzte Tier. Einer – allerdings erfolglos, „weil man keine von ihnen ergriff dessen Hinterlauf, der Wölfe gefunden hat.“ Neben Schrader zweite stach und prügelte auf den Wolf wusste auch der Holzhauser Küster ein, bis dieser schließlich verendete. Zur Ernst Heinrich Lindemann etwas über Mahnung und „zum Andencken“ habe den Wolf zu berichten. Vor allem im man das getötete Raubtier an einem Frühjahr und Herbst würde das Raubtier Galgen aufgehangen. Die geschilderten seine Beutezüge starten, wie Lindemann Wolfsjagden belegen eindrücklich, dass notierte. Insbesondere in den Kirchspie- Wölfe im Wiehengebirge beziehungs- len Oldendorf, Lintorf und Wimmer hät- weise Teutoburger Wald noch Ende des te so manches Kalb oder Fohlen sein 18. Jahrhunderts durchaus verbreitet ge- Leben lassen müssen. Darüber klagte wesen waren. ebenso Johannes Hampe, ein auf dem Der Wolf war jedoch nicht allein dafür Gut Crollage wohnender Gärtner. Er verantwortlich, wenn das Nutzvieh in hatte im Herbst 1774 auf dem Markt Not geriet. Vielmehr spielte die Wit- des heutigen Bad Essens drei Fohlen terung eine ebenso große Rolle. 1781 gekauft, die er im Heddinghauser Kuh- herrschte eine große Dürre, sodass nicht kamp weiden ließ. Ungefähr Mitte Sep- genügend Heu gewonnen werden konn- tember habe ein Wolf eines der jungen te. Schon Anfang 1782 näherten sich die Pferde „entzweygerißen“. Futtervorräte dem Ende. Einige Bauern Einige Jahre später fand erneut eine wussten sich nicht anders zu helfen, als Jagd statt. Aufgerufen waren die Einge- ihr Vieh mit Brot oder Getreide zu füt- sessenen der ravensbergischen Ämter tern – Stroh und Heu waren restlos auf- Limberg, der mindischen Ämter Rahden gebraucht. Wieder andere nahmen die und Reineberg sowie der osnabrücki- Stroheindeckung ihres Daches ab, um schen Ämter Grönenberg, Hunteburg diese als Futter zu verwenden. In den und Wittlage. Diesmal hatten die Jä- Kirchspielen Bünde und Rahden seien ger mehr Glück. Sie schossen am 8. hunderte Kühe und Pferde verhungert. September 1775 auf dem Gebiet des Pfarrer Schrader war dagegen erleich- Fürstbistums Osnabrück ein Tier – „die tert, dass in seiner Gemeinde nur drei übrigen Wölfe aber sind entwischet“, Rindviecher und ein Pferd „vor Hunger wie es in der Chronik Pfarrer Schraders crepiret“ seien. Er hoffte auf gute Ernte- heißt. Küster Lindemann fügte den An- erträge: „Gott schenke uns eine geseg- gaben des Geistlichen hinzu, dass sich nete Erndte.“ alle Schützen in der Nähe von Dahling- Die vorgestellten Fälle zeigen anschau- hausen versammelt hatten. Dort stellten lich, dass sich einerseits die heimische 14
Thema Tierwelt verändert hat, andererseits aber terworfen ist. auch das Verhältnis zwischen Mensch Sebastian Schröder und Tier einem historischen Wandel un- Kurzgeschichte Kalte Hände, warme Liebe „Na, Frau Baumann, hat es Ihnen ge- Die Frauen, mit denen sie gemeinsam schmeckt?“ ihre Speisen einnahm, waren nicht son- Lisa nickte. Schließlich wollte sie nicht derlich gesprächig. Das war echt schade, unhöflich sein. da Lisa ein durchaus kommunikativer „Soll ich Sie wieder in den Wintergarten Mensch war. bringen?“ Unvermittelt fiel ihr Blick auf ihre Hän- Wieder nickte Lisa. de. „So, von hier aus haben Sie einen schö- Was habt ihr alles schon gemacht, in nen Blick in den Garten. Schauen Sie eurem Leben, dachte sie in diesem Mo- nur“, bat Sonja, die freundliche Alten- ment. pflegerin, und deutete mit ihrem rechten Wie selten man sich seinen Händen Zeigefinger Richtung Blumenbeet, „wie widmet, ging es ihr dabei durch den bunt die Astern und Dahlien blühen. In Kopf. Ständig sind sie im Einsatz und wir den nächsten Tagen soll es nochmal danken ihnen nicht einmal dafür. wärmer werden. Dann kann ich Sie di- „Meine Güte, ihr seht alt und schrumpe- rekt in den Garten und in den Sonnen- lig aus“, flüsterte sie leise. Danach sah schein schieben.“ sie sich vorsichtig um. Hoffentlich be- Lisa wollte nicht ein weiteres Mal ni- merkte niemand ihr Selbstgespräch. cken, weshalb sie ein kurzes „Danke- Lisas Blick fiel auf ihren Ehering, den sie schön“ über ihre Lippen brachte. in diesem Moment an ihrem Ringfinger „Sehr gerne, Frau Baumann. Und wenn drehte. was ist, dann melden Sie sich, ja?!“ Es war schon viel Zeit vergangen, seit „Ja!“ ihr inzwischen verstorbener Ehemann Lisa Baumann war erst seit ein paar Ta- ihn ihr bei ihrer Trauung angesteckt hat- gen in diesem Altenheim und sie musste te. Sie trug ihn seither täglich, legte ihn sich hier und da noch eingewöhnen. niemals ab. Sie freute sich wirklich über jede klei- Lisa rieb ihre Hände aneinander. Wie so ne Zuwendung durch die Pflegerinnen, oft waren sie eiskalt. denn sie wusste, dass diese nicht viel „Sie sind halt schlecht durchblutet“, hat- Zeit neben all ihrer Arbeit für ein te ihr Arzt gesagt, „genau wie Ihre Füße!“ Schwätzchen übrig haben. Doch schön Ja, auch die waren ständig kalt. Und wäre es schon, sich ein wenig mehr aus- jetzt, wo sie nicht mehr so gut gehen tauschen zu können. konnte, fühlten sie sich manchmal an 15
Thema wie Eisklötze. als Sonja, die Altenpflegerin, den Winter- Ihre Füße und Beine. Viele Wege war sie garten betrat und sie erneut ansprach: mit ihnen gegangen. Doch jetzt durften „Schauen Sie, Frau Baumann, ich bringe sie ausruhen. Und auch ihre Hände ruh- Ihnen Herrn Schuster. Er verbringt seine ten die meiste Zeit des Tages. Früher war Zeit auch sehr gerne hier im Wintergar- das alles ganz anders gewesen. ten. Ich weiß gar nicht, ob Sie zwei sich Sie hatte, wie viele andere Frauen auch, schon kennengelernt haben?“ mit ihren Händen so manche Hausarbeit Helmut Schuster machte eine leichte wie putzen, waschen, bügeln und kochen Verbeugung, so gut es ihm in seinem verrichtet und so manches Mal hatte sie Rollstuhl eben möglich war, und sagte sich beim Schnippeln von Gemüse oder galant: „Küss die Hand, gnädige Frau!“ beim Kartoffeln schälen in den Finger „Ich wusste gar nicht, dass Sie ein Char- geschnitten oder sich bei der Gartenar- meur sind, Herr Schuster“, witzelte Son- beit die Hände schmutzig gemacht. ja. „Ich denke, Sie zwei werden sich gut Doch das war jetzt alles vorbei. - Das war verstehen.“ alles vorbei. Mit diesen Worten stellte sie den Roll- Lisa faltete ihre Hände und legte sie in stuhl direkt neben dem von Lisa ab, be- ihrem Schoß ab. festigte die Bremse und war auch schon Wie oft schon hatte sie ihre Hände zum wieder verschwunden. Gebet gefaltet. Doch dann kam ein Ge- Lisa wusste nicht so recht, ob sie wirklich danke in ihr hoch, der sie noch heute er- an einem Gespräch mit diesem Herrn in- schreckte und für den sie sich auch jetzt teressiert war. Aber wie es schien, blieb noch schämte. Ihr war einmal die Hand ihr gar nichts anderes übrig. Es wäre ja ausgerutscht. So sagt man wohl. Sie hat- auch sehr unhöflich gewesen, nichts zu te ihrem Buben eine Ohrfeige gegeben. sagen und ihn quasi zu ignorieren. Ganz tief in ihr tat das immer noch weh. „Na, junge Frau, womit wollen wir denn So etwas durfte einfach nicht passie- jetzt die Zeit totschlagen?“ ren. Hände sollten streicheln und nicht Mit diesen Worten begann Helmut ver- schlagen. Und doch. Es war geschehen schmitzt, Lisa in ein Gespräch zu verwi- und nicht mehr zu ändern. ckeln. Hatte sie sich dafür eigentlich jemals „Ach wissen Sie“, antwortete Lisa ein bei ihrem Sohn entschuldigt? Das wür- bisschen verlegen, „ich habe mir gerade de sie nachholen, wenn er sie das näch- über meine Hände Gedanken gemacht.“ ste Mal besuchen käme. Etwas verdutzt schaute der alte Mann Doch mit den Händen kann man nicht sie an und anschließend auf seine eige- nur arbeiten, ging es Lisa durch den nen Hände. Kopf. Sie können noch viel mehr. Mit „Das bringt Unglück, seine Hände zu be- ihnen kann man drohen oder klatschen trachten“, sagte er dann schmunzelnd. und letztendlich können sie sogar re- „Das hat meine Mutter zumindest immer den, wenn man sie zur Gebärdensprache behauptet.“ nutzt. „Den Mythos kenne ich auch“, erwiderte Lisa wurde aus ihren Gedanken gerissen, Lisa. 16
Thema „Und, hatten Sie in manchen Dingen recht, wenn man darüber nachdenkt, auch zwei linke Hände, so wie ich“, er- kommen einem bestimmt noch viele kundigte sich der Mann. Sprichwörter mit den Händen in den „Nein, eigentlich nicht. Ich war eher Sinn.“ ziemlich geschickt, habe auch viel ge- „Und, wollen Sie mir vielleicht Ihre Hand strickt und gestickt. Aber leider geht reichen, damit ich für Sie darin in die Zu- das heute nicht mehr. Doch wenn ich kunft schaue?“, fragte Helmut schmun- es recht bedenke, ist das ja auch keine zelnd. Männersache, nicht wahr.“ „Ach, lieber nicht“, antwortete Lisa leise, „Nein. Das ist es nicht. Und wenn ich „denn wie die ausschaut, das wissen wir meine Hände so betrachte, finde ich, doch beide, nicht wahr?“ dass man ihnen sogar heute noch an- „Ich ahne, was Sie meinen“, antwortete sehen kann, dass es Arbeiterhände sind, der ältere Herr, „doch ich denke, es liegt die zeitlebens hart zupacken mussten.“ an uns, ob wir mit der uns noch verblei- „Es kann ja nicht jeder im Büro arbeiten“, benden Zeit etwas Sinnvolles anfangen entgegnete Lisa daraufhin wohlwollend oder eben nicht.“ und Herr Schuster meinte: „Und nicht je- Lisa sah Herrn Schuster an und plötzlich der kann Dirigent werden.“ war es, als mache sich ihre Hand selb- „Wie recht Sie haben.“ ständig. „Mir sind die Hände gebunden“, mein- Ohne weiter darüber nachzudenken, te Herr Schuster nach einer Weile des legte sie ihre linke Hand mit einem Lä- Schweigens. cheln auf seine rechte. „Wie bitte?“, fragte Lisa nach. Herr Schuster sah ihr anschließend ver- „Mir sind die Hände gebunden“, wieder- wundert, aber spitzbübisch in die Augen, holte er, „oder ‚Eine Hand wäscht die an- als er erwiderte: „Kalte Hände, warme dere‘.“ Liebe.“ „Ach so, jetzt verstehe ich. Ja, Sie haben Martina Pfannenschmidt Offene Türen Dies ist der Abdruck einer Predigt, die sie vielleicht auch für andere Menschen ich am 16. August in der Kirche in Bör- interessant ist. Dem komme ich gerne ninghausen gehalten habe. Ich habe sie nach. Ich erzähle die Geschichte von nur ein bisschen überarbeitet. Der Sonn- Juden und Christen als eine Geschichte tag, für den diese Predigt bestimmt war, von offenen und geschlossenen Türen. heißt Israel-Sonntag. An diesem Sonn- Aber lesen Sie selbst. tag geht es besonders um die enge Ver- bindung, die Juden und Christen haben. Liebe Gemeinde, Manche Gottesdienstbesucher sagten sie haben jetzt eine neue Tür. Sie, das ist mir hinterher, dass diese Predigt ein- die jüdische Gemeinde in Halle. Sie wur- mal abgedruckt werden müsste, weil de Ende Juli von dem Tischlermeister 17
Thema Thomas Thiele eingebaut, der auch die Fangen wir mit der ersten offenen Tür alte Tür gebaut hat.Eiche massiv, 65 mm an. Gott selbst hat die Tür geöffnet, er dick, kammergetrocknet, Leistenqualität, hat das Volk Israel eingeladen, einen also sehr hohe Qualität. Bund zu schließen, er hat Treue ge- Auch die alte Tür hatte eine sehr hohe schworen, er hat das Volk Israel erwählt. Qualität, die neue ist sogar noch ein Nicht, weil sie besser waren als andere, bisschen besser und sicherer. Die alte nicht weil sie größer waren als andere Tür hat 50 Menschenleben gerettet. Völker. Der Attentäter von Halle hat im Oktober Nein, Gott hat sie erwählt, weil er sie 2019 auf diese Tür geschossen, aber die liebte. Wie ein Bräutigam seine Braut. Tür hielt stand. Der Attentäter wollte Wie eine Mutter ihr Kind. Andere Völker, durch die Tür, um dort Menschen zu tö- die Heiden, spielten erstmal in diesem ten, Menschen jüdischen Glaubens, die Bund keine besondere Rolle. Zwar gibt dort friedlich Gottesdienst feierten. Es es die Vision, dass einmal alle Völker war der Versöhnungstag. zum Berg Zion kommen werden und Wie müssen sich die Menschen hin- dort Frieden und Weisheit finden wer- ter der Tür gefühlt haben? Sie konnten den. Aber das Judentum ist keine missi- nicht wissen, ob die Tür standhalten onarische Religion, Jude oder Jüdin ist, wird. Sie müssen Todesängste ausge- wer eine jüdische Mutter hat. Dann gab standen haben. Der Tischlermeister wird es natürlich immer mal Menschen, Hei- im Interview gefragt, wie lange die neue den, die sich für die jüdische Religion in- Tür halten wird. Thomas Thiele sagt: teressiert haben. Aber das ist ein langer Bei regelmäßiger Pflege hält so eine Tür und komplizierter Weg, der eigentlich 50 bis 60 Jahre, also eigentlich ein Leben von den Rabbinern nicht besonders er- lang. In Wahrheit wünsche ich mir aber, wünscht ist. dass sie gar nicht halten muss. Weil nie Also, sagen wir mal, da war zuerst nur jemand wieder auf so eine idiotische Idee eine Tür, von Gott geöffnet für das jü- kommen sollte. Ich sage immer: Ich hoffe dische Volk. Jesus wurde als Jude ge- vor allem, dass die Tür den Menschen auch boren. Er wuchs auf, las die Schriften, im mahnenden Sinne im Kopf bleibt. also das, was wir als Altes Testament Tatsächlich wird die alte Tür von einer kennen, lernte die Gebote zu befolgen. jungen Frau aus der Gemeinde künstle- Er predigte den Menschen, er heilte. Er risch bearbeitet und dann auf dem Ge- sammelte Jünger um sich. Er wurde als lände zur Erinnerung aufgestellt. Jude verurteilt und starb. Eine Tür. Ich denke über diese Tür nach Nach seinem Tod glaubten Menschen und denke: Die Geschichte von Juden daran, dass seine Geschichte weitergeht. und Christen kann man eigentlich auch Sie folgten ihm weiterhin, sie glaubten, als eine Geschichte von Türen, von offe- dass er weiterhin unter ihnen lebt. Und nen und geschlossenen Türen erzählen. sie kamen bald zu der Überzeugung, Das hat dann auch mit dem Predigttext dass er eine weitere Tür geöffnet hatte: aus dem Römerbrief zu tun, aber dazu Auch Heiden konnten nun dazu gehö- ein bisschen später mehr. ren. Zunächst war gar nicht so klar, was 18
Thema sich da entwickelt, bis sie merkten: das Er sagt eigentlich: Ja, für die Juden hat ist eine neue Religion mit neuen Regeln. sich eine Tür verschlossen. Wie auch für Keine Beschneidung mehr. Eine andere uns, die Christen. Zeitweilig verstehen Auslegung der Gebote. Neue Regeln für wir nichts, sind wir unverständig und die Aufnahme in die Gemeinschaft: die verstehen auch Gottes Willen für uns Taufe als die neue Tür. Und das Abend- nicht. Wir sind ungehorsam. Aber Gott mahl als gemeinschaftsstiftendes Mahl nimmt nichts zurück. Wem er einmal für alle, die dazugehören. Die Trennung die Treue geschworen hat und Gnade ergab Konflikte, denn natürlich wollten schenkt, dem gibt er sie auch weiter. viele Juden nicht, dass sich da ein Teil Gott hält die Türen offen, für Juden wie von ihnen abspaltet. für Christen. Ein Konflikt bedeutet, dass Türen zuge- Paulus schreibt im Brief an die Römer: schlagen werden, auf beiden Seiten. Betrachtet man es von der Guten Nach- Die christliche Seite begann nun etwas richt her, dann sind die Juden Gottes Neues, das sich durch die ganze Ge- Feinde geworden. Und das kommt euch schichte von Juden und Christen zieht: zugute. Betrachtet man es aber von da- Sie bezogen die geöffnete Tür Gottes her, dass Gott sie erwählt hat, dann blei- nur auf sich. ben sie von Gott geliebt. Es waren ja Sie sagten, wer Jesus Christus als Mes- ihre Vorfahren, die er einst erwählt hat. sias ablehnt, der hat sich selbst ausge- Denn was Gott aus Gnade geschenkt schlossen. Gott ist einen neuen Bund hat, das nimmt er nicht zurück. Und wen eingegangen, mit Jesus, mit dem Heili- er einmal berufen hat, der bleibt es. Pau- gen Geist, das heißt dann, Gott öffnet die lus sagt: Gott hält Türen offen. Zuerst für Tür für die Christen, für die Juden, wenn Juden, dann für Christen. Und was er sie Jesus nicht anerkennen, schließt sich einmal versprochen hat, was er einmal die Tür. geschenkt hat, nimmt er nicht zurück, Das zieht sich durch die ganze Ge- Liebe und Treue. schichte. Heute haben wir es wieder und Was ich mir wünschen würde, sind of- immer noch mit Judenhass, mit vielen fene Türen. Dass Juden nicht aus Angst Vorurteilen, mit der Abneigung gegen vor Anschlägen ihre Türen geschlossen alles Jüdische zu tun. Einen Hass gegen halten müssen. Dass niemand Angst ha- die Juden hatte auch der Attentäter von ben muss, wegen irgendetwas und sei Halle. es die Religion, angefeindet zu werden. Wenn wir jetzt noch einmal einen Und dass wir uns daran erinnern, was Schritt zurück gehen an den Anfang der uns verbindet, Juden und Christen: Trennung, dann ist es interessant zu hö- Der Glaube an den einen Gott, unseren ren, was Paulus sagt. Paulus ist auch als Schöpfer, der gemeinsame Weg im Glau- Jude geboren, dann Christ geworden. ben durch alle Zeiten, die Hoffnung auf Er hat also Grund, sich von seiner Ver- das Reich Gottes, in dem alle Menschen gangenheit loszusagen und zu betonen, miteinander in Frieden leben können. wieviel besser das Christentum ist. Aber Amen das macht er nicht. Pfarrerin Hilke Vollert 19
Gruppen und Kreise Albert-Schweitzer-Kreis Der Albert-Schweitzer-Kreis lädt ein, in der Regel am 1. Mittwoch im Monat um 15.00 Uhr im Gemeindehaus Börninghausen. Die Treffen finden statt am: 7. Oktober Wir feiern Erntedank. Beginn mit einer Andacht mit Feier des Abendmahls 4. November Liebe auf den ersten Blick. Alte Geschichten aus der Bibel neu erzählt. 2. Dezember Gemeinsame Adventsfeier des Albert-Schweitzer-Kreises und der Frauenhilfe Bad Holzhausen im Gemeindehaus Bad Holzhausen mit Liedern und Geschichten, Beginn 15.00 Uhr Frauenhilfe Neu: Die Frauenhilfe trifft sich zukünftig immer am 2. und am 4. Mittwoch im Monat! Jeweils um 14.30 Uhr im Gemeindehaus Bad Holzhausen. Bei jedem zweiten Treffen gibt es das Caféim Gemeindehaus: Andacht, Kaffeetrinken, er- zählen. Das Caféim Gemeindehaus richtet sich an alle, die sich gerne mit anderen treffen wollen. Für Kaffee/Tee und Kuchen wird ein Beitrag von 2,50 EUR erbeten. Bei den Treffen dazwischen gibt es wie gewohnt ein Thema. 14. Oktober Caféim Gemeindehaus 28. Oktober Wie ein Fest nach langer Trauer. Wir feiern einen Abendmahls- gottesdienst in kleinerem Kreis. 11. November Caféim Gemeindehaus 25. November „Vom Kinderheim zum Tempel“ Alte Geschichte aus der Bibel – neu erzählt. 2. Dezember Adventsfeier mit dem Albert-Schweitzer-Kreis, Beginn 15.00 Uhr! 20
Gruppen und Kreise Frauentreff Frauentreff jeden 2. Mittwoch im Monat! 14. Oktober: Herbstferien, kein Frauentreff 11. November um 20.00 Uhr: „Wir erzählen uns alte und neue Geschichten und bewegen uns dazu einmal anders als sonst“ Ein Abend mit Angela Hölscher im Gemeindehaus Börninghausen 09. Dezember um 20.00 Uhr: Adventliches Beisammensein im Gemeindehaus Bad Holzhausen Kontakt: Sabine Heinicke (05742 2442) oder Heike Kampeter (05742 5132) Frauenfrühstück in Börninghausen Aufgrund der Corona-Pandemie ist es uns nicht möglich, unser Frauenfrühstücks- treffen fortzuführen. Deshalb werden wir am 27.01.2021 wieder starten, wenn die Pandemie es erlaubt. Darauf können wir uns Alle freuen. Unabhängig von unserer Entscheidung, steht es natürlich jedem frei seine sozialen Kontakte im Rahmen seiner Möglichkeit zu nutzen. Auf ein gesundes und frohes Wiedersehen freut sich Eure Karla Krug. 21
Gottesdienste Gottesdienste Datum Bad Holzhausen Börninghausen 4. Oktober 10.00 Uhr P. Bäcker 10.00 Uhr Pn. Vollert Erntedankfest Gottesdienst für Klein und Groß 11. Oktober 10.00 Uhr Pn. Vollert 17. Oktober 18.00 Uhr P. Bäcker Literaturgottesdienst 18. Oktober 10.00 Uhr Pn Scheele 24. Oktober 18.00 Uhr P. Bäcker 25. Oktober 10.00 Uhr Pn. Vollert 1. November 10.00 Uhr Pn. Vollert 8. November 10.00 Uhr P. Bäcker 10. November 16.30 Uhr Pn. Vollert Gottesdienst zum Martinsfest 15. November 10.00 Uhr Pn. Buhlmann 10.00 Uhr Pn. Vollert Volkstrauertag 15. November 10.00 Uhr KinderKirche 20. November 18.00 Uhr JugendKirche 22. November 9.30 Uhr Pn Vollert 9.30 Uhr P. Bäcker Ewigkeitssonntag 11.00 Uhr Pn Vollert 11.00 Uhr P. Bäcker 29. November 10.00 Uhr P. Bäcker und Diakonin 1. Advent Nebur-Schröder Begrüßung der neuen Katechumenen 6. Dezember 10.00 Uhr P. Bäcker 2. Advent Gottesdienst für Klein und Groß 13. Dezember 10.00 Uhr Pn. Vollert 3. Advent Aufgrund der aktuellen Corona-Lage müssen wir auf die Feier des Abendmahls verzichten. 22
Gottesdienste Bitte beachten Sie die Hinweise zum Gottesdienst am Eingang der Kirche und bringen Sie eine Maske mit, solange es erforderlich ist. Bitte beachten Sie: Wegen der Corona-Lage können wir heute noch nicht sagen, wie wir in diesem Jahr die Gottesdienste an den Weihnachtsfeiertagen gestalten werden. Darüber informieren wir im nächsten Gemeindebrief, der schon am 15. Dezember erscheinen wird. Literaturgottesdienst am 17. Oktober Der Literaturgottesdienst, der am 14. März wegen der Corona- Krise ausfallen musste, wird jetzt nachgeholt, und zwar am Samstag, den 17. Oktober 2020 um 18.00 Uhr in der Kirche zu Bad Holzhausen. Thema ist das Buch „Mittagsstunde“ von Dörte Hansen. Das Büchereiteam und alle, die den Gottesdienst vorbereiten, freuen sich auf Ihr Kommen! KinderKirche Die KinderKirche bietet Gottesdienste für Kinder für beide Gemein- den gemeinsam in Bad Holzhausen, Gemeindehaus. Wir singen, be- ten, spielen, erzählen und basteln ganz viel. Wir freuen uns über jedes Kind, das kommt. Eltern können die Kinder auch begleiten. Wir haben ein Corona-Schutz-Konzept: Feiern mit Abstand, basteln in festen Gruppen, wenn möglich, gehen wir nach draußen. Beginn ist um 10 Uhr, Ende wegen der besonderen Situation gegen 11.00 Uhr (oder etwas später) Oktober – wir machen Herbstferien Sonntag, 15. November Gott heilt Sonntag, 20. Dezember Advent 23
Evangelische Jugend Adventsandachten Zeit im Advent - Zeit zum Innehalten, zum Nachdenken und zur Besinnung bei Kerzenschein in der Kirche. Auch in diesem Jahr feiern wir mittwochabends um 19.00 Uhr Adventsandachten. Mittwoch, den 2., 9., 16. und 23. Dezember 19.00 Uhr in der Kirche Bad Holzhausen Wir legen wieder los! Nach dem Ende der Sommerferien und sind auch die jeweiligen Termine für die dem Beginn des neuen Schuljahrs star- 14-tägigen Angebote einsehbar. Die ak- ten ab dem 7. September unsere An- tuelle Planung läuft vorerst bis zu den gebote wieder im gewohnten Umfang. Herbstferien und wird dann entspre- Wie quasi überall, gelten aber auch in chend fortgesetzt. unserer Jugendarbeit spezielle „Corona- Beim Betreten und Verlassen der Räume Regeln“. Es ist uns zwar wieder erlaubt müssen Masken getragen werden. Nach Angebote zu öffnen, allerdings ist es einer gründlichen Handreinigung und nur gestattet, eine eingeschränkte Teil- under Berücksichtigung der Abstands- nehmerzahl gleichzeitig aufzunehmen. und Personenzahl können die Masken Daher ist es für alle Angebote unbe- abgenommen werden. dingt notwendig sich auf unserer Web- Änderungen aufgrund gesetzlicher Be- site www.ejpro.de per Formular für die stimmungen jederzeit möglich, Informa- jeweiligen Termine anzumelden. Dort tionen erfolgen über unsere Website. Und ob ich schon radelte im Eggetal … Fahrradtour der Konfirmanden durch Börninghausen Am 19. September 2020 brachen die nigolfplatz – wie passend! Dort wurde neuen Konfis auf zur Fahrradtour durch zu den Versen „Der Herr ist mein Hirte, Börninghausen und erlebten dort in mir wird nicht mangeln, er weidet mich mehreren Stationen den Psalm 23. auf frischer Aue und führet mich zum Gestartet wurde mit der ersten Station frischen Wasser“ erarbeitet, was Schafe bei einer kleinen Schafsherde am Mi- alles brauchen, welche Hilfsmittel ein 24
Evangelische Jugend Öffnungszeiten der Evangelischen Jugend Bad Holzhausen Börninghausen Kinder der 1. und 2. Klasse Kinder der 1. bis 4. Klasse Donnerstags von 15:30 bis 16:30 Uhr Montags von 15:00 bis 16:00 Uhr Kinder der 3. und 4. Klasse Teenies und Trainees Montags von 17:00 bis 18:00 Uhr Treffen sich in Bad Holzhausen zu den links genannten Zeiten Teenies der 5. bis 7. Klasse 14-tägig dienstags von 17:00 bis Offene Tür für alle ab 12 Jahre 18:00 Uhr Dienstags von 15:30 bis 17:00 Uhr Trainees ab 13. Jahren Mitarbeiterkreis 14-tägig dienstags von 18:30 bis 14-tägig montags von 18:30 bis 19:30 Uhr 19:30 Uhr Offene Tür für Jugendliche ab 12 Montags von 18:00 bis 19:30 Uhr Eine Anmeldung unter www.ejpro.de Dienstags von 14:00 bis 20:00 Uhr ist für alle Gruppen unbedingt erfor- Mitarbeiterkreis derlich! 14-tägig montags von 19:30 bis 20:30 Uhr Hirte hat und dass ein gutes Vertrau- Aber nicht nur, denn es gibt dort auch ensverhältnis da sein muss, damit sich viele Hoffnungsschimmer zu entdecken. die Schafe in Sicherheit wiegen und ihm folgen. An der zweiten Station ging es dann erquickend weiter. Ein Bewe- gungsspiel stand auf dem Plan, das viel Energie und Spaß gemacht hat. Zur dritten Station ging es bis kurz vor Lebensmittel Weber auf die kleine Wie- se. Dort erfuhren die Konfis Wissens- wertes über den Vers „Er führet mich auf rechter Straße, um seines Namens wil- len.“ Sicherlich eine der spannendsten und aufregendsten Stationen der Rad- tour lag für die Konfis auf dem Friedhof. Für viele Menschen ein Ort der Trauer. 25
Bücherei Die Konfis gingen auf Entdeckungsreise was Gutes tun und ein Klapp-Herz mit und fanden viele tröstende und ermuti- lieben Eigenschaften für einen anderen gende Schriftzüge und Symbole. Pfarrer Konfi schreiben. Zum Abschluss gab es Becker verteilte zudem noch Postkarten ein gemeinsames Pizza-Essen auf der mit bestärkenden Sprüchen. Auch über Terrasse des Gemeindehauses, sodass Feinde und Salbung wurde sich ausge- auch die Corona-Abstandsregeln einge- tauscht. An der letzten Station, die bei halten werden konnten. schönstem Wetter vor der Kirche endete, Maria Truschkowski konnten die Konfis sich gegenseitig et- Buchtipp aus unseren Neuheiten Norbert Scheuer: Winterbienen (ausgezeichnet mit dem Ev. Buchpreis 2020) In der Danksagung am Ende seines Bienenkorb gefunden. Der Autor hielt Buches berichtet der Autor Norbert die Tagebuchaufzeichnungen von Agidi- Scheuer, dass ihm in einer Cafeteria in us Arimond in Händen, die unter ande- Kall von einem älteren Herrn ein loses ren mit mehreren Bleistiftzeichnungen Bündel Hefte übergeben wurde. versehen waren. Die Hefte wurden in einer Scheune bei Die Eintragungen von Agidius Arimond Aufräumarbeiten zufällig in einem alten begannen im Winter 1944. Er lebte in 26
Bücherei einem Schmuggeltou- Bergarbeiterstädtchen in der Eifel im ren und die Be- Urftland nahe der belgischen Grenze schaffung der und züchtete Bienen. In seinen Eintra- Medikamente gungen beschrieb er in einer ruhigen, wurde unmög- nüchternen Sprache vor allem den Jah- lich. resablauf seiner Honigbienen verknüpft Sehr gern emp- mit den aktuellen Ereignissen in seinem fehle ich dieses Leben. spannend ge- Der Imker war Lehrer für Latein und Ge- schriebene Buch schichte. Aus dem Schuldienst wurde er auch wegen sei- in der Nazizeit wegen seiner Krankheit ner Vielfältig- vorzeitig entlassen. Er litt an Epilepsie keit und Fülle an und konnte daher auch in den letzten Informationen Kriegstagen nicht zum Wehrdienst ein- über die ver- gezogen werden. Dass er überhaupt am schiedenen an- Leben blieb, verdankte er dem Bruder, gesprochenen der ein bekannter Pilot und Fliegerheld Themen weiter! war. Um das Geld für seine nötigen Me- Cornelia Schröder dikamente zu bekommen, verkaufte Agi- dius Honig und Bienenwachs, außerdem Norbert Scheuer kommt am 5. No- schmuggelte er Juden in präparierten vember 2020 um 19.00 Uhr zu ei- Bienenkörben gegen Bezahlung über ner Autorenlesung nach Bad Holz- die belgische Grenze. Informationen für hausen. Weiter Informationen siehe die heimlichen Transporte erhielt er in Rückseite! einem Buch der Gemeindebücherei. In der Bibliothek hielt er sich fast täglich auf. Er gab dort Lateinunterricht und Öffnungszeiten der Bücherei im übersetzte Aufzeichnungen seines Vor- Gemeindehaus Bad Holzhausen: fahrens Ambrosius Arimond aus dem 15. Jahrhundert, der sich schon damals Sie können Bücher ausleihen, wenn mit Bienenzucht beschäftigt hatte. Und das Gemeindebüro geöffnet ist. Bit- er liebte mehrere Frauen. Mitten im to- te melden Sie sich bei Frau Haake benden Krieg mit Bombenabwürfen und im Büro: Flugzeugabstürzen setzte er sich der Gefahr aus und ging neue Verhältnisse Dienstag von 8.00 - 14.30 Uhr, ein, schließlich gar mit der Ehefrau des Mittwoch von 15.00 - 18.00 Uhr, Kreisleiters der NSDAP. Donnerstag von 8.00 - 14.30 Uhr. Das ging lange gut, aber in den letz- ten Kriegsmonaten wurde alles schwie- Donnerstags von 9.45 – 11.00 Uhr riger und gefährlicher. Agidius erhielt berät Sie gerne das Bücherei-Team. kaum noch Aufträge für die nächtlichen 27
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