OLYMPISCHE UND PARALYMPISCHE WINTERSPIELE 2026 IN DER SCHWEIZ - Bewerbungsdossier Graubünden und Partner

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OLYMPISCHE UND PARALYMPISCHE WINTERSPIELE 2026 IN DER SCHWEIZ - Bewerbungsdossier Graubünden und Partner
OLYMPISCHE UND
                        PARALYMPISCHE
                        WINTERSPIELE 2026
                        IN DER SCHWEIZ

                        Bewerbungsdossier
                        Graubünden und Partner
                        15. Dezember 2016

Enjoy the global home
of winter sports
OLYMPISCHE UND PARALYMPISCHE WINTERSPIELE 2026 IN DER SCHWEIZ - Bewerbungsdossier Graubünden und Partner
INHALT
  1. Vision                                              3

  1.1. Nationale Vision                                  4
 1.2. Internationale Vision                              6

2. Grund­­konzept                                        7

   2. Grundkonzept                                       8
  2.1 Wettkampfstätten                                  10
 2.2 Weitere Standorte                                  14
2.3. Transport                                          18
2.4. Variante Cluster «Obersee»                         24
2.5. Promotionskampagne                                 26
2.6. Unterkünfte                                        27
 2.7. Nachhaltigkeit                                    30
2.8. Grundkonzept für die Paralympischen Spiele 33
2.9. Gesetzlicher Rahmen                                35
2.10. Finanzielle Aspekte                               37
2.11. Unvergessliche Spiele                             39

 3. Anhang                                              40

Anhang 1: Operatives Budget                             41
Anhang 2: Karten                                        42
Anhang 3: Unterstützungsschreiben                       45

©Titelfoto: iStockphoto, Kapitelfotos: swiss-image.ch
OLYMPISCHE UND PARALYMPISCHE WINTERSPIELE 2026 IN DER SCHWEIZ - Bewerbungsdossier Graubünden und Partner
1. VISION
OLYMPISCHE UND PARALYMPISCHE WINTERSPIELE 2026 IN DER SCHWEIZ - Bewerbungsdossier Graubünden und Partner
Olympische und Paralympische Winterspiele 2026 – Bewerbungsdossier Graubünden und Partner                                            1.1. Nationale Vision

               1.1. Nationale Vision
               Das Internationale Olympische Komitee (IOC) rückt mit seiner       Sport
               Agenda 2020 die Nachhaltigkeit ins Zentrum künftiger Be-           Der Sport ist Quelle für Lebensqualität, Wohlbefinden und
               werbungen. Es sollen Projekte präsentiert werden, die lang-        Leistungsfähigkeit einer ganzen Gesellschaft. Er vermittelt
               fristig am besten zum sportlichen, wirtschaftlichen, sozialen      ethische Werte und wirkt präventiv gegen Gewalt. Der Sport
               und ökologischen Bedarf einer Austragungsregion passen.            begeistert die Generationen, insbesondere auch die Jugend,
               Das lässt die Austragung Olympischer und Paralympischer            für Freiwilligen-Einsätze in allen Gesellschaftsbereichen. Zu-
               Winterspiele in der Schweiz realistisch werden, als nationales,    schauerinnen und Zuschauer, die nicht vor Ort dabei sind,
               gesellschaftspolitisches Projekt.                                  können einzelne Wettkämpfe virtuell austragen und dabei auf
                                                                                  neue Weise emotional an Olympischen und Paralympischen
               Das Projekt «Graubünden und Partner 2026» präsentiert sich         Winterspielen teilnehmen. Im Sport wird die Welt zum Dorf.
               als ein Abbild der Schweiz im Kleinen. Unsere Vielfalt vereinigt   Die Winterspiele verschaffen der Schweiz eine internationale
               – typisch schweizerisch – verschiedene Kulturen und Spra-          Plattform und motivieren zu herausragenden Leistungen im
               chen, Stadt und Land, Jung und Alt, bezaubernde Naturland-         Spitzensport, aber auch zu einer anhaltenden Bewegung im
               schaften und moderne Städte, Hightech/Digitalisierung und          Breitensport – sowohl in den Sommer- als auch in den Win-
               Entschleunigung in der Natur. Diese Vielfalt und die Verbin-       tersportarten. Die Winterspiele bilden eine Brücke zwischen
               dung von Gegensätzen sind Stärken der Schweiz, die im              der urbanen Jugend und dem Wintersport in den Bergen.
               ­Projekt «Graubünden und Partner 2026» voll zum Tragen
               kommen. Sie lassen sich weiterentwickeln, auf der Basis un-
                                                                                  Umwelt
               serer demokratischen Prozesse mit einer durchgehenden
                                                                                  Die Winterspiele werden nach dem Prinzip des Optimums der
               Partizipation der Bevölkerung – zum Wohle der Schweiz!
                                                                                  ökologischen, ökonomischen, technologischen und sozialen
                                                                                  Nachhaltigkeit gestaltet. Sie hinterlassen eine intakte Umwelt
               Politik                                                            sowie sozial verträgliche und wirtschaftlich ergiebige Struk-
               Die Durchführung Olympischer und Paralympischer Winter-            turen. Standards definieren die Grenzen, welche nicht unter-
               spiele ist ein gesellschaftspolitisches Projekt von nationaler     oder überschritten werden dürfen. Die Naturwerte und Le-
               Bedeutung. Demokratisch breit abgestützte Winterspiele             bensräume bleiben ungeschmälert erhalten. Mit dem Projekt
               wirken verbindend für Generationen und Nationalitäten und          beschreiten und entwickeln wir innovative Wege für die
               vereinen die humanitäre, sportliche und touristische Tradition     Schweiz. Die Olympischen und Paralympischen Winterspiele
               der Schweiz. Die Winterspiele schaffen Vertrauen und die           erfüllen eine zentrale Rolle in der Entwicklung ressourcenef-
               Basis für neue Generationenverträge. Die Schweiz steht für         fizienten Lebens und Arbeitens, in städtischen, ländlichen und
               Berechenbarkeit und Stabilität und bietet so optimale Voraus-      alpinen Räumen. Sie führen so für die Schweiz, aber auch
               setzungen für unternehmerische Tätigkeit als Basis für die         weltweit zu einer nutzbaren Hinterlassenschaft.
               Wohlfahrt der Bevölkerung und des Landes.

Davos Nordic (©NordicFokus)
                                                                                                                                                        4
OLYMPISCHE UND PARALYMPISCHE WINTERSPIELE 2026 IN DER SCHWEIZ - Bewerbungsdossier Graubünden und Partner
Olympische und Paralympische Winterspiele 2026 – Bewerbungsdossier Graubünden und Partner                                               1.1. Nationale Vision

               Wirtschaft
               Die Winterspiele bringen führende Forschungsinstitute, inno-       Netzwerk und Businessplattform: Beziehungen und Zusam-
               vationsstarke Austragungsorte, weltoffene Gastgeberinnen           menarbeit (z. B. Voluntari-Netzwerke), Exportwirtschaft (z. B.
               und Gastgeber und die Privatwirtschaft zusammen. Sie bieten        Ansiedlung ausländischer Unternehmen), tourismusnahe
               eine Plattform zum Experimentieren und Forschen, welche die        Betriebe (z. B. regionale Produkte), neue Märkte und Branchen
               Schweiz als Wirtschaftsstandort, Hightech-Land und unver-          (z. B. Erschliessung neuer Märkte).
               gleichliche Tourismusdestination im städtischen, ländlichen
               und alpinen Raum nachhaltig gestaltet und prägt. Die fort-         Medien und Image: Einnahmen aus TV-Rechten (IOC-Bei-
               schreitende Digitalisierung wird als Zukunftschance für die        trag), Multiplikation der Marketing- und Sponsoringeinnah-
               Schweiz als innovativstes Land der Welt genutzt. Technolo-         men (z. B. IOC-Top-Sponsoren), Medienberichterstattung
               gisch hochstehende Lösungen werden optimal mit Geschäfts-          (z. B. Hintergrundberichte in Fernsehen, Internet und Social
               möglichkeiten verbunden und in attraktive Angebote und             Media), Medienwirkungen (z. B. Steigerung Bekanntheit,
               Dienstleistungen eingebracht. Ein Berggebiet, welches global       Stärkung Image).
               vernetzt attraktive Arbeitsplätze von lokal ansässigen, natio-
               nal ausgerichteten und international operierenden Unterneh-        Tourismus: Thematische Positionierung (z. B. Wintersport),
               men bietet, rückt näher an die städtischen Agglomerationen.        Beherbergung (z. B. neue 3- und 4-Stern Hotels), Image, Mar-
               Diese profilieren sich als Trendsetter, Kultur- und Sporträume,    keting und Kommunikation (z. B. neue soziale Netzwerke),
               als Zentren für Bildung, Wirtschaft und Forschung und als          Marktstellung und Zielgruppen (z. B. Verbesserung der Infra-
               Standorte für Profit- und Non-Profit-Organisationen.               struktur).

               Tourismus                                                          Sport und Excellence: Leistung und Erfolg (z. B. Host Nation

               Die Schweiz tritt kreativ und selbstbewusst als innovations-       Effect, Olympia-Medaillen), Effizienz im Spitzensportsystem

               freudige, charmante und herzliche Gastgeberin auf. Der             (z. B. Nachwuchsförderung), Kompetenz in der Leistungser-

               Winter­tourismus wird im Zuge der Digitalisierungsoffensive        stellung (z. B. Wissensmanagement), Spitzensport Spillovers

               in wesentlicher und nachhaltiger Art und Weise weiterent­          (z. B. Stellenwert des Leistungssports).

               wickelt. Er nutzt die neuen Technologien zur ressourcen­
               effizienten und individualisierten Produktgestaltung und           Gesellschaft und Kultur: Olympische Werte und Schweizer

               Kommunikation. Wir verbinden Natur mit Metropolen und              Traditionen (z. B. Reaktivierung Pioniergeist früherer Genera-

               laden die Welt zu einem Fest umgeben von Bergen und urba-          tionen), Nationale Kohäsion (z. B. Dialog zu bedeutenden

               ner Dynamik ein.                                                   Themen wie Nachhaltigkeit und Innovation), «Civil Society»
                                                                                  (z. B. Kultur der Ehrenamtlichkeit), Zukunft in den Bergen (z. B.
                                                                                  Brain Regain in den Bergen), Netzwerke (z. B. Zusammen­
               Hinterlassenschaft                                                 arbeit inneralpin sowie zwischen urbanen und alpinen Regi-
               Die Olympischen und Paralympischen Winterspiele hinterlas-         onen stärken).
               sen ein Vermächtnis auf regionaler, kantonaler, eidgenössi-
               scher und internationaler Ebene. Das Projekt 2026 nimmt            Umwelt und Landschaft: Intakte Natur (z. B. Renaturierun-
               diesbezüglich die Überlegungen aus dem Projekt 2022 auf, in        gen), Bauten (z. B. behindertengerechte (Sport-)Infrastruk-
               dessen Rahmen wertvolle Arbeit geleistet wurde.                    tur), Mobilität (z. B. Ausbau Bahninfrastruktur), Energie (z. B.
                                                                                  energiesparende Bauweise).
               Infrastruktur: Sportstätten (z. B. Erweiterung und Moderni-
               sierung von Sportanlagen), Verkehr (z. B. Kapazitätsausbau
               der Bahninfrastruktur), Medien (z. B. Telekommunikation,
               Konferenztechnik), Unterkunft (z. B. Olympische Dörfer), Ver-
               sorgung und Entsorgung (z. B. Energiesysteme).

               Innovation und Technologie: Innovationspotenziale (z. B.
               technische und organisatorische Innovationen), Know-how
               (z. B. Sportwissenschaften und Sportmanagement), Unter-
               nehmensgründungen (z. B. Jungunternehmen), Bildung und
               Forschung (z. B. Hochschulen, Wissenstransfer).

                                                                                                                                                           5
OLYMPISCHE UND PARALYMPISCHE WINTERSPIELE 2026 IN DER SCHWEIZ - Bewerbungsdossier Graubünden und Partner
Olympische und Paralympische Winterspiele 2026 – Bewerbungsdossier Graubünden und Partner                                         1.2. Internationale Vision

               1.2. Internationale Vision
               Unser Claim:                                                       Beschreibung der internationalen Vision
               «Enjoy the global home of winter sports»                           Demokratisch: Die Schweiz bietet dem IOC eine Kandidatur,

               Der Claim verdeutlicht die Vision und ist mit der Kandidatur-      die stark verankert ist durch basisdemokratische Entscheide

               bezeichnung fest verbunden.                                        und so von der Bevölkerung in weltweit einzigartiger Weise
                                                                                  getragen wird.

                             Steht für…                                           Friedlich: Weltweit gibt es zahlreiche Schauplätze bewaffne-
                             Begeisterung, Gastfreundschaft, Gemeinsamkeit,       ter Konflikte und Auseinandersetzungen. In der humanitären
                             Genuss, Freude, Spontaneität, Erlebnisqualität       Tradition des Landes und der Winterspiele 1928 und 1948
               Enjoy
                             (Bezug zu Tourismus, Programm Schweiz                bietet die Schweiz der Welt Spiele in einem friedlichen,
                             Tourismus)
                                                                                  freundschaftlichen Rahmen mit dem Ziel der Völkerverständi-
                             Offenheit, Modernität, weltweit, umfassend,          gung.
               global
                             völkerverbindend
                                                                                  Nachhaltig: Die Schweiz organisiert Spiele einer neuen
                             Original, Gastlichkeit, Gemütlichkeit, Wurzeln des
               home                                                               ­Generation, in deren Zentrum die Nachhaltigkeit und Innova-
                             Wintersports, Werte, Atmosphäre
                                                                                  tion stehen. Global bedeutsame Themen werden adressiert:
               Winter        Schnee, Berge, Alpen                                 Energie, Biodiversität, Klima, Wasser, Kreislauf-Wirtschaft
                                                                                  (Ressourcen- und Abfallmanagement), Leben und Arbeiten
               Sports        Leistung, Event, Spass
                                                                                  im Berggebiet.

                                                                                  Glaubwürdig: Grundlegende schweizerische Werte wie
                                                                                  ­Qualität und Verlässlichkeit stärken das Image des Sports, der
                                                                                  in einem durch Doping-, Wett- und andere Skandale gepräg-
                                             IOC                                  ten, für internationale Sportverbände und -organisationen
                                                                                  schwierigen Umfeld steht. Die Schweizer Sportverbände als
                                                                                  Partner für die Spiele sind Garant für diese Glaubwürdigkeit.
                                          Ökonomisch
                                                                                  Der olympische Gedanke rückt in den Vordergrund und wird
                                          Ökologisch                              ­gestärkt.

                                                                                  Modern: Hightech und Digitalisierung machen die Winter-
                        Nutzen               Werte                 Innovation     spiele weltweit in neuer Art und Weise emotional erlebbar.
                                                                                  Wecken die Lust auf das Echte, Authentische, und motivieren
                                                                                  international breite Kreise der Bevölkerung zum Schneesport
                             Schweiz / Graubünden und Partner                     in den Bergen.

                                 Humanität, Qualität, Sicherheit
                                        Verlässlichkeit                           Zukunftsfähig: Die Organisation und Austragung der Olym-
                                                                                  pischen und Paralympischen Winterspiele in der Schweiz ist
               Grundlage der internationalen Vision                               planbar, verlässlich und auch wirtschaftlich erfolgreich. Das
                                                                                  IOC gewinnt dadurch an Glaubwürdigkeit, und es fliessen
                                                                                  vermehrt Mittel in den Sport zurück.

                                                                                  Alpin: Die Bilder der Olympischen und Paralympischen
                                                                                  Winter­spiele 2026 in Graubünden werden Menschen welt-
                                                                                  weit für den Wintersport in den Alpen begeistern. Davon
                                                                                  profitieren der Sport und der Tourismus in der ganzen Schweiz
                                                                                  und im gesamten Alpenbogen.

                                                                                                                                                          6
OLYMPISCHE UND PARALYMPISCHE WINTERSPIELE 2026 IN DER SCHWEIZ - Bewerbungsdossier Graubünden und Partner
GRUND­­
2. KONZEPT
OLYMPISCHE UND PARALYMPISCHE WINTERSPIELE 2026 IN DER SCHWEIZ - Bewerbungsdossier Graubünden und Partner
Olympische und Paralympische Winterspiele 2026 – Bewerbungsdossier Graubünden und Partner                                               2. Grundkonzept

               2. Grundkonzept
               Ein solides Sport- und Organisationskonzept ist die Basis je-      Das Grundkonzept basiert auf vier Zentren oder Clusters:
               der strategischen und operativen Arbeit eines Kandidatur-          ­Zürich, Chur, Davos und St. Moritz.
               und Organisationskomitees. Je besser die Planung, desto            Diese vier Zentren bieten praktisch alle notwendigen Sportin-
               langfristiger die Wirkung. Einmal erstellt, definiert das Grund-   frastrukturen für Training und Wettkampf. Die einzige Wett-
               konzept weitere zu bearbeitende und zu planende Organisa-          kampfanlage, welche heute nicht existiert, ist die Eisschnell-
               tionsbereiche wie die klassischen Servicethemen Mobilität,         laufhalle. Hierzu zeigt das Konzept zwei Lösungsoptionen auf:
               Unterkünfte, Verkehr, Zeremonien, Sicherheit, Medien, Rah-         die temporäre Umnutzungen von bestehenden Anlagen oder
               menprogramm, Finanzen, Olympic Family, u.a. Für die konzep-        eine temporäre Infrastrukturlösung. Als dritte Variante wurde
               tionelle Arbeit und die Planung müssen die vielfältigen Be-        eine Durchführung der Wettkämpfe in einem bestehenden
               dürfnisse der Athletinnen und Athleten stets mit Priorität         Kompetenzzentrum Eisschnelllauf im nahen Ausland geprüft;
               betrachtet werden.                                                 diese wird aus verschiedenen Überlegungen jedoch nicht
                                                                                  weiter verfolgt. Eine genauere Evaluation der Machbarkeit für
               Integriert in die Grundkonzeption sind prioritär auch die An-      die zwei verbleibenden Optionen ist im Gange.
               forderungen des IOC und der internationalen Verbände. Das
               vorliegende Grundkonzept garantiert die Rahmenbedingun-            Der Grossraum Zürich verfügt über modernste Sportinfra-
               gen für faire, spannende und den Reglementen entsprechen-          strukturen und über grosses Know-how in der Organisation
               de Wettkämpfe und deren Organisation. Weiter lässt es eine         von Grossanlässen. Zum Cluster Zürich gehören aus Infra-
               effiziente Arbeit weiterer, akkredi­tierter Anspruchsgruppen       struktur- und Kompetenzgründen auch die Wettkampforte für
               zu. Und zusätzlich nimmt das Grundkonzept Rücksicht auf            Skispringen in Einsiedeln und in Engelberg. Die Wettkämpfe
               das sichere Führen aller Gäste- und Zuschauerströme. Abge-         im Skispringen und in der Nordischen Kombination sollen in
               stützt ist das Konzept auf lokale, regionale und nationale         der ersten Woche der Olympischen Spiele auf der Kleinschan-
               ­Gegebenheiten und Entwicklungsstrategien. Für das Grund-          ze in Einsiedeln stattfinden, bevor dann in der zweiten Woche
               konzept wurde eine erste Machbarkeitseinschätzung durch-           die Wettkämpfe in Engelberg anstehen. Wie bereits erwähnt,
               geführt. Aufgrund der heute bekannten Daten und Fakten             wird eine Zusammenlegung der Wettkämpfe an einem der
               wird das Projekt als umsetzbar eingestuft.                         beiden Orte geprüft. Die Region Zürich dient auch als Aus-
                                                                                  gangspunkt für die logistischen Leistungen und die Medien-
               Für die Erstellung des Grundkonzeptes für Sport und Organi-        services für die Spiele. Mit dem Flughafen Zürich kommt dem
               sation wurden folgende Rahmenbdingungen gesetzt:                   Cluster Zürich zudem eine verkehrstechnisch grosse Bedeu-
                                                                                  tung für An- und Abreisen der olympischen Bewegung und
               A) Möglichst schon bestehende Infrastrukturen nutzen.              der Athletinnen und Athleten zu. Der Flughafen Zürich ist
               B)	Die vorhandene, spezifische Organisations- und Schnee-         schweizweit gesehen am besten in der Lage, die Flugbewe-
                   sportkompetenz ins Konzept einfliessen lassen.                 gungen und das Personenaufkommen zu bewältigen. Für das
                                                                                  Konzept Graubünden und Partner spricht zudem die Nähe der
               Als Grundlage für die Erstellung dieses ersten Grundkonzep-        Flughäfen in München und Mailand, die ebenfalls in der Lage
               tes dienten die aktuellen IOC Technical Manuals, die neu de-       sind, grosse Personenströme im Zusammenhang mit den
               finierte IOC Agenda 2020 sowie die umfangreiche Machbar-           Winterspielen zu meistern. Kleinere Kapazitäten in unmittel-
               keitsstudie der Kandidatur Graubünden 2022. Weiter sind die        barer Nähe zu den Austragungsorten bieten auch die Flug-
               unerschöpflichen Erfahrungen von Athletinnen und Athleten          plätze in St. – Gallen – Altenrhein und in Samedan.
               sowie Verbänden in die Projektarbeit integriert und mit Prio-
               rität behandelt.                                                   Der Cluster Chur wird die Curlinganlässe im neu renovierten
                                                                                  Hallenstadion durchführen. Weiter dient Chur als Unter-
               Die angepassten IOC Grundlagen eröffnen für zukünftige             kunfts- und Logistikcluster für die Freestyler, welche ihre
               Ausrichter für Olympische Spiele neue, innovative Konzepti-        Wettkämpfe in Flims/Laax durchführen. Auch die Biathleten,
               onsperspektiven. Diese sind in das vorliegende Grundkonzept        Alpin Snowboarder und Ski- und Boardercrosser sind im Clus-
               eingeflossen.                                                      ter Chur untergebracht. Sie führen ihre Wettkämpfe im welt-
                                                                                  meisterschafts- und weltcuperprobten Arosa – Lenzerheide
               Das vorliegende Grundkonzept ist geprägt durch den Ansatz          durch. Die neu in Betrieb genommene Biathlonarena in
               der Nachhaltigkeit und das Ziel, bestehende Anlagen zu nut-        Lantsch/Lenz und die bewährten Skicrosspisten in Arosa ge-
               zen. Das Skispringen ist derzeit an zwei Austragungsorten          währen ebenfalls eine erstklassige Wettkampfqualität.
               vorgesehen. In den nächsten Wochen wird die Zusammenle-
               gung an einem Ort geprüft, entweder in Einsiedeln, wo mit          Auch der Cluster Davos ist ein bestens positionierter Weltcup­
               dem Bau einer Grossschanze und der Sicherstellung der Win-         ort mit ausgezeichneten Bedingungen auf der Flüelaloipe für
               tertauglichkeit der bestehenden Schanzen das nationale Leis-       Langläuferinnen und Langläufer und am Bolgen für die Aerial-
               tungszentrum gestärkt werden könnte, oder allenfalls in En-        und Mogul-Freestyler. Weiter soll die durch den Spengler Cup
               gelberg mit dem Bau einer kleinen Schanze.                         international bekannte Davoser Eishockeykultur mit ihrer

                                                                                                                                                     8
OLYMPISCHE UND PARALYMPISCHE WINTERSPIELE 2026 IN DER SCHWEIZ - Bewerbungsdossier Graubünden und Partner
Olympische und Paralympische Winterspiele 2026 – Bewerbungsdossier Graubünden und Partner                                                   2. Grundkonzept

               ­Infrastruktur für das Eishockeyturnier genutzt werden. Davos      Fazit: Die konzeptionelle Vorgabe, das Grundkonzept für die
               könnte allenfalls auch die Durchführung von Eisschnelllauf-        Sportorganisation auf bestehenden Sportanlagen aufzubau-
               wettkämpfen übernehmen: bis 2014 war Davos regelmässig             en, wird mit einer Ausnahme, der Infrastruktur für den Eis-
               Austragungsort von Schweizermeisterschaften und interna-           schnelllauf, erfüllt.
               tionalen Eisschnelllauf-Rennen. Mit seiner Kapazität und sei-      Die konzeptionelle Vorgabe, auf bestehendes Sport- und
               nem Know-how steht der Cluster Davos auch aus als Reser-           Organisations-Know-how zurückzugreifen wird mehr als er-
               vestandort für weitere Sportdisziplinen zur Verfügung, sollten     füllt. Die Dichte und Qualität weltweit bedeutender Sport­
               Konzeptionsänderungen nötig werden. Davos ist in der Orga-         veranstaltungen, sowohl im Winter als auch im Sommer, ist
               nisation von Anlässen in- und ausserhalb des Sports (World         im Raume Graubünden und Zürich weltweit wohl einzigartig.
               Economic Forum, nationale und internationale Kongresse und
               Kulturveranstaltungen) hervorragend aufgestellt.                   Die Host City
                                                                                  Für die Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2026
               St. Moritz, international bekannt als Wintersportdestination       stehen mit Davos und St. Moritz zwei weltweit bekannte Win-
               und Host City der Olympischen Winterspiele 1928 und 1948           tersportdestinationen als Host City zur Verfügung:
               sowie als Gastgeberin für fünf Ski Alpin Weltmeisterschaften,
               wird auf der Corviglia die Wettkämpfe Ski Alpin und zwischen
               St. Moritz und Celerina die Bob-, Luge- und Skeleton-Wett-
                                                                                  Davos
                                                                                  Davos kann auf eine 150 Jahre alte Tradition als Kur- und
               kämpfe durchführen. St. Moritz verfügt heute über die mo-
                                                                                  Sportort zurückblicken. Vom Innovationsgeist zeugt der
               dernste, für die FIS Ski WM 2017 weiter ausgebaute Ski
                                                                                  Bolgen­lift, der erste Bügelskilift der Welt und gleichzeitig der
               Wettkampfanlage, und weltweit über die einzige und einzig-
                                                                                  erste Skilift der Schweiz. Persönlichkeiten wie Ernst Ludwig
               artige Natureisbahn für Bob, Luge und Skeleton. In diesen
                                                                                  Kirchner, Alexander Spengler oder auch Arthur Conan Doyle
               verschiedenen Sportarten hat der Olympiaort von 1928/48
                                                                                  prägten und prägen das kulturelle Leben in Davos, dessen
               mehrfach Weltmeisterschaften und unzählige Weltcupren-
                                                                                  Zauber weltweit ausstrahlt. Mit dem World Economic Forum
               nen kompetent organisiert und durchgeführt. Die hohe Orga-
                                                                                  ist Davos jährlich Gastgeberin für eine der bedeutendsten
               nisationskompetenz und grosse Flexibilität konnte St. Moritz
                                                                                  Zusammenkünfte von Politik und Wirtschaft und damit hin-
               schon verschiedentlich unter Beweis stellen, als es kurzfristig
                                                                                  sichtlich der internationalen Wettbewerbsfähigkeit einer
               für andere Austragungsorte die Durchführung von alpinen
                                                                                  Olympiakandidatur der Schweiz bestens positioniert.
               Skiweltcup-Rennen übernommen hat. Auch in anderen
               Sportarten führt die Region regelmässig Wettkämpfe auf
               Weltklasseniveau durch – sie verfügt (wie Davos und andere         St. Moritz
               Bündner Destinationen) über ein international bemerkens-           In St. Moritz, inmitten der faszinierenden Oberengadiner
               wertes Know-how in Sport- und Eventorganisation.                   Seenregion, liegen die Wurzeln des Wintersports und der
                                                                                  Winterferien. Mit der Durchführung der Olympischen Winter-
               Die Aufteilung des Grundkonzepts auf vier Cluster erfolgte         spiele 1928 und 1948 hat St. Moritz auch eine einzigartige
               nach den Regeln der vom IOC im Dezember 2014 verabschie-           Olympische Tradition. Der Name St. Moritz ist als Qualitäts-
               deten Agenda 2020, welche eine gewisse Dezentralisierung           marke geschützt und steht weltweit für Stil, Eleganz und
               von Winterspielen zulässt. Die Distanz zwischen St. Moritz         Klasse. St. Moritz ist damit hinsichtlich der internationalen
               und Zürich scheint für Schweizer Verhältnisse gross. Interna-      Wettbewerbsfähigkeit einer Olympiakandidatur der Schweiz
               tional betrachtet ist sie es nicht. Das Konzept erlaubt die not-   ebenfalls bestens positioniert.
               wendige Kompaktheit für den Sport und die Organisation der
               Winterspiele. Die Konzeption fördert die Olympischen Werte         Sowohl die Stimmbevölkerung der Gemeinde Davos als auch
               mit den reichen zwischenmenschlichen Begegnungen zwi-              der Gemeinde St. Moritz hat im Rahmen früherer Überlegun-
               schen den Athletinnen und Athleten über die verschiedenen          gen, sich für die Olympischen Winterspiele zu bewerben, in
               Kulturen und Gesellschaften hinweg. Die Grundkonzeption            einer Volksabstimmung mit deutlicher Mehrheit dem Vor­
               garantiert jeder Teilnehmerin und jedem Teilnehmer ein un-         haben zugestimmt. Das aktuelle Projekt Olympische und Pa-
               vergessliches, echtes Olympisches Erlebnis, basierend auf          ralympische Winterspiele 2026 wird von der Exekutivbehörde
               den Olympischen Werten «Excellence – Respect – Friend-             beider Gemeinden unterstützt. Beide Orte haben sich grund-
               ship».                                                             sätzlich zur Übernahme der Aufgabe der Host City bereit
                                                                                  ­erklärt. Der definitive Entscheid welcher Ort schliesslich in der
               Für den Fall, dass die Stadt Zürich auch nach einer Zustim-        internationalen Bewerbung als Host City auftreten wird, ist in
               mung der Bündner Stimmbevölkerung zur Kandidatur und der           Kenntnis der Rahmenbedingungen des IOC und ausgerichtet
               Bereitstellung des Kredits vom 25 Millionen Franken nicht          auf andere internationale Bewerbungen zu fällen.
               aktiv im Projekt mitwirken wird, werden Alternativen geprüft.
               (Siehe Kapitel 2.4.)

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OLYMPISCHE UND PARALYMPISCHE WINTERSPIELE 2026 IN DER SCHWEIZ - Bewerbungsdossier Graubünden und Partner
Olympische und Paralympische Winterspiele 2026 – Bewerbungsdossier Graubünden und Partner                                                 2.1 Wettkampfstätten

                 2.1 Wettkampfstätten
                 Die im Grundkonzept vorgesehenen Austragungsorte verfügt         für die zukünftige Nutzung durch den Breiten- und den Spit-
                 über moderne, wettkampf- und witterungserprobte Wett-            zensport, wie auch für den Tourismus dar, sowohl im Winter
                 kampfstätten. Diese sind von den diversen internationalen        als auch im Sommer. Die Auswahl der jeweiligen Wettkampf-
                 Verbänden homologiert. Mit angepassten Overlays werden           infrastrukturen im Grundkonzept ist auf die lokale, langfristige
                 sie temporär olympiatauglich gemacht. Dabei werden die ge-       und strategische Infrastrukturentwicklung eines jeden Wett-
                 forderten Kapazitäten erreicht. Nach den Spielen werden die      kampfstandortes abgestützt. Sie entspricht auch den regio-
                 Wettkampfstätten in einen Zustand zurückversetzt, der den        nalen Standortentwicklungsstrategien (siehe z. B. Standort-
                 Bedürfnissen der entsprechenden Standorte entspricht und         entwicklungsstrategie Prättigau/Davos)
                 für diese wirtschaftlich tragbar ist. Falls notwendig, werden
                 die heute bestehenden Wettkampfinfrastrukturen im Zuge
                 der Vorbereitung auf die Spiele durch die Austragungsorte
                 modernisiert und neu homologiert. Olympische und Paralym-
                 pische Spiele sind ein willkommener Treiber, um die Wett-
                 kampfstätten der Region bis 2026 auf den höchsten Quali-
                 tätsstand zu entwickeln. Das stellt einen grossen Mehrwert

                                                                                  Lenzerheide, Biathlon, Visualisierung Nordic House, eröffnet im
                                                                                  November 2016 (©Biathlon Arena Lenzerheide AG)

Weltmeisterschaftspiste Corviglia, St. Moritz (©Ski WM St. Moritz 2017)           St. Moritz Olympia Natureis-Bobrun (©St. Moritz Tourismus)
                                                                                                                                                          10
Olympische und Paralympische Winterspiele 2026 – Bewerbungsdossier Graubünden und Partner                                                 2.1 Wettkampfstätten

Vorhandene Wettkampfstätten mit minimalem Sanierungsbedarf für 2026

                                                                                                                             Ausgetragene inter­
Sportarten,                      Name der          Aktueller                Aktuelle            Bau- und                     nationale Wettkämpfe
Disziplinen                      Sportstätte       ­Eigentümer              Kapazität           ­Sanierungsjahr              in den letzten 10 Jahren
                                                                                                Infrastruktur wird jeden
                                                   Verschiedene
                                                                                                Winter temporär
Ski Freestyle: Moguls,           Davos, Bolgen     Landbesitzer, insbes.    4′000 (sitzend) &                                2006, 2008: FIS Weltcup Aerials
                                                                                                aufgestellt, Piste laufend
Aerials                          Event Arena       Davos Klosters           10′000 (stehend)                                 2016: Halfpipe Europa Cup
                                                                                                erweitert (gem.
                                                   Bergbahnen AG
                                                                                                Homologierungsauflage)

                                                                                                Eröffnung 1979
                                                                            7′080                                            Seit 1923 jährlich: Spengler Cup
                                 Davos, Vaillant                                                Renovierungen 1981,
Eishockey: Frauenturnier                           Gemeinde Davos           (sitzend &                                       Seit 2014: Champions Hockey
                                 Arena                                                          2005, aktuelles
                                                                            stehend)                                         League
                                                                                                Ausbauprojekt

Cross-Country Skiing:
                                                   Verschiedene
Einzelstart, Skiathlon,          Davos, Stadion                             3′000 (sitzend) &   Eröffnung 1972
                                                   Landbesitzer, insbes.                                                     Jährlich: FIS Weltcup
(Team) Sprint, Massenstart,      Bünda                                      10′000 (stehend)    Ausbau 1997
                                                   Gemeinde Davos
Staffel

Bob: 2er Männer/Frauen,
                                                                                                                             2007 und 2013: IBSF Welt­
4er Männer, (evtl.                                 Grand-Hotels
                                                                                                Seit 1904 in Betrieb.        meisterschaften
Monobob)                                           Engadinerkulm AG,
                                 St. Moritz,                                1′000 (sitzend) &   Natureisbahn (wird jedes     Regelmässig: IBSF Weltcup
Skeleton: Männer, Frauen                           Gemeinde Celerina
                                 Olympia Bobrun                             1′000 (stehend)     Jahr von Grund auf neu       2011: FIL Weltcup
Rodeln: Einzel Männer/                             und weitere Land­
                                                                                                gebaut)                      2017: IBSF Para-Bob Welt­
Frauen, Doppel, Team                               besitzer
                                                                                                                             meisterschaften
Staffel

                                                                                                                             Jährlich: FIS Weltcup
Ski Alpin: Abfahrt,                                                                                                          2003 und 2017: FIS Welt­
                                                   AG Luftseilbahn                              Für 2017 Ausbau auf FIS
Super-G, Riesenslalom,           Corviglia &                                5′000 (sitzend) &                                meisterschaften
                                                   Corviglia-Piz Nair und                       Alpine World Ski
Slalom, Super-Kombination,       Engiadina                                  20′000 (stehend)                                 jährlich: IPC Alpine Skiing
                                                   private Landbesitzer                         Championship Standard
Nations Team Event                                                                                                           Worldcup für behinderte
                                                                                                                             Sportler

Snowboard: Big Air,                                                                             Eröffnung 2011
Halfpipe, Slopestyle                               Weisse Arena                                 2013 Pro-Kicker-Line         2016: Laax Open
                                 Flims/Laax,                                4′000 (sitzend) &
Ski Freestyle: Halfpipe,                           Bergbahnen AG und                            & 2014 Erweiterung           Seit 2014: European Freeski
                                 Snow Park                                  7′000 (stehend)
Slopestyle                                         private Landbesitzer                         Halfpipe (200m) auf          Open
                                                                                                Olympia Standard

                                                   Gemeinde Lantsch/
Biathlon: Einzelstart, Sprint,                                                                  Eröffnung 2013
                                 Biathlon Arena    Lenz                     5′000 (sitzend) &                                2016: IBU Junior Cup Biathlon
Verfolgung, Massenstart,                                                                        2016 Abschluss Ausbau
                                 Lenzerheide       Betreiber: Biathlon      15′000 (stehend)                                 2016: FIS Tour de Ski
Staffel, Mixed Staffel                                                                          zur Weltcup-Tauglichkeit
                                                   Arena Lenzerheide AG

Ski Freestyle Skicross                                                                                                       2007: FIS Weltmeisterschaften,
                                 Lenzerheide/                                                                                Snowboard
Snowboard: Snowboard-                              Arosa Bergbahnen AG
                                 Arosa,                                     4′000 (sitzend) &   Laufend erweitert und
cross, Parallel Riesenslalom                       und private Land­                                                         Regelmässig: FIS Weltcup,
                                 Carmennapiste                              10′000 (stehend)    erneuert
Snowboard: Slalom,                                 besitzer                                                                  Snowboard
                                 und Proschieri
Riesenslalom                                                                                                                 Seit 2014: FIS Weltcup, Skicross

                                 Einsiedeln,       Stiftung Schanzen
                                                                                                                             Jährlich: FIS Sommer Grand-Prix
Skisprung: Einzel                Schanze           Einsiedeln (Baurecht)    3′000 (sitzend) &
                                                                                                Eröffnung 2005               Jährlich: FIS Cup
Kleinschanze                     Andreas Küttel    Betreiber: Schanzen      15′000 (stehend)
                                                                                                                             2014 – 16: Alpen Cup
                                 (HS 117)          Einsiedeln AG

                                                                                                                             2008, 2009: Sommer-Grand-
                                 Einsiedeln,       Verschiedene                                                              Prix Nordische Kombination
                                                                                                Laufend angepasst
Nordische Kombination:           Schanze           Landbesitzer             3′000 (sitzend) &                                Jährlich: Sommer Grand-Prix
                                                                                                Wintertauglichkeit in
Einzel Kleinschanze              Andreas Küttel    Betreiber: Loipe         15′000 (stehend)                                 Skisprung
                                                                                                Prüfung
                                 und Loipe         Bolzberg-Trachslau                                                        Diverse Schweizermeister­
                                                                                                                             schaften

                                                                                                                                                             11
Olympische und Paralympische Winterspiele 2026 – Bewerbungsdossier Graubünden und Partner                                             2.1 Wettkampfstätten

                                                                                              Eröffnung 1971
                               Engelberg,           Engelberg Titlis
Skisprung: Männer (Einzel                                                 3′000 (sitzend) &   2015 Gesamtsanierung
                               Gross-Titlis-        Veranstaltungs GmbH                                                  Jährlich: FIS Weltcup
Grossschanze, Team)                                                       15′000 (stehend     (u.a. TV taugliche
                               Schanze              (Baurecht)
                                                                                              Flutlichtanlage)

                                                    Verschiedene
                               Engelberg,
Nordische Kombination:                              Landbesitzer
                               Gross-Titlis-                              3′000 (sitzend) &
Einzel Grossschanze, Team                           Betreiber: Aussen-                        Eröffnung in 70er Jahren   Jährlich: FIS Weltcup, Skisprung
                               Schanze und                                15′000 (stehend)
Männer                                              dienst Einwohner-
                               Loipe
                                                    gemeinde

                               Kloten, SWISS                                                  Eröffnung 1952, Diverse
Eishockey: Männerturnier       Arena am             Stadt Kloten          6′500 (sitzend)     Renovierungen 1977,        2009: IIHF Weltmeisterschaft
                               Schluefweg                                                     1982, 1997, 2008

Eiskunstlauf: Einzel, Paare,
Eistanz, Team Event                                                                                                      2020: IIHF Weltmeisterschaften
                                                    Aktiengesellschaft                        Eröffnung 1939,
Short Track: Einzel Männer/    Hallenstadion                                                                             Seit 2014: Champions Hockey
                                                    Hallenstadion (mit    12′000 (sitzend)    Sanierung 2004/05 (147
Frauen (500m, 1000m,           Zürich                                                                                    League
                                                    ca. 650 Aktionären)                       Mio. CHF)
1500m), Team Männer/                                                                                                     Jährlich: Art on Ice
Frauen (5000m/3000m)

Weltcup Langlauf Davos Flüelaloipe (©Laiho/NordicFocus)

                                                                                                                                                        12
Olympische und Paralympische Winterspiele 2026 – Bewerbungsdossier Graubünden und Partner                                               2.1 Wettkampfstätten

Neue Wettkampfstätten, die bereits in den Entwicklungsplan der Stadt oder der Region integriert sind
(und somit auch bereits budgetiert wurden)

                                                        Verantwortliche Instanz
                                                        für die Finanzierung                                                 Aktuell geplante Kosten
                                  Name der              (öffentlich oder privat          Geplante      Geplantes             und Budget, in das die
Sportarten, Disziplinen           Sportstätte           oder beide)                      Kapazität     Baudatum              Infrastruktur integriert ist
Eishockey: Austragung des
                                  Eishockeyarena        Privat mit öffentlicher          10′000        Geplante Inbetrieb-
Männerturniers (zusammen mit                                                                                                 Investitionen von 169 Mio. CHF
                                  Zürich                Unterstützung                    (sitzend)     nahme 2022
der SWISS Arena Kloten)

                                                        Bisher privat, neu öffentlich:
                                                                                                       Eröffnung 1981        Geplante Investition von
                                  Chur                  Die Eishalle soll im Zuge
Curling: Männer-Turnier,                                                                               Baubeginn Mitte       50 Mio. CHF für das gesamte
                                                        dieses Projekts von der Stadt    3′000
Frauen-Turnier, Mixed Doubles     Hallenstadion                                                        2018                  Sportareal Obere Au.
                                                        Chur übernommen werden           (sitzend)
Curling                           (Obere Au)                                                           Geplante Inbetrieb-   Zusätzlich sind eine Eventhalle
                                                        (Gemeinderat befindet im
                                                                                                       nahme 2021            und ein Parkhaus geplant.
                                                        Februar 2017)

Wettkampfstätten, die gebaut werden müssen, die noch nicht im Entwicklungsplan der Stadt oder der
Region vorgesehen sind

                                                            (Mögliche) Zukünftig                               Beschreibung des vorgesehenen
                                                            verantwortliche Instanz                            langfristigen Gebrauchs (Nachhal­
                                                            für die Finanzierung                               tigkeit) für diese Wettkampfstätte
                                  Name der                  (öffentlich oder privat            Geplante        inklusive benötigter Investitionsart
Sportarten, Disziplinen           Sportstätte               oder beide)                        Kapazität       (öffentlich oder privat)
                                  Option 1: temporäre       Tbd                                6′000           Tbd
                                  Umnutzung
Eisschnelllauf: Einzel Männer/
                                  bestehender Halle
Frauen (500m, 1000m, 1500m,
                                  oder Neubau
5000m, 10000m, Massenstart),
Teamverfolgung
                                  Option 2: Bau einer       Tbd
                                  temporären Anlage

                                                                                                                                                          13
Olympische und Paralympische Winterspiele 2026 – Bewerbungsdossier Graubünden und Partner                                             2.2 Weitere Standorte

               2.2 Weitere Standorte
               Neben olympia-tauglichen Wettkampfstätten nehmen alle              Die Erstellung und Nutzung von Olympischen Dörfern (Olym-
               durch die weiteren Anspruchsgruppen genutzten Infrastruk-          pic Villages) stellt die grösste Herausforderung dar. In Davos
               turen eine ebenso wichtige Rolle ein. In der Grundkonzeption       und St. Moritz ist das Konzept «Dorf im Dorf» mit der Nutzung
               sind diese ebenfalls auf die vier Cluster verteilt. Entsprechend   bestehender Infrastrukturen vorgesehen, welches im Rahmen
               den Bedürfnissen der Anspruchsgruppen wurden die Stand-            von GR 2022 gründlich konzipiert wurde. Bereits bestehende
               orte und Infrastrukturen für Zeremonien, die Olympic Villages      Hotels werden als Unterkünfte genutzt. Ergänzt werden diese
               und die Infrastrukturen für Medien TV/Presse platziert. Auch       durch temporäre Infrastrukturen (Overlay) für Verpflegungs-
               die Unterkunfts- und Transportmöglichkeiten, ausgerichtet          räume, Büros, Aufenthaltsräume, Kliniken, Infrastrukturen für
               auf die Personenvolumen, wurden dabei berücksichtigt.              Medien, Läden, Wasch- und andere Services, Visitor Centers,
               Durch die Entflechtung eines zentralen Konzepts auf vier ver-      Akkreditierung und Volunteers. Für die Davos und St. Moritz
               schiedene Zentren sind grosse Personenmengen einfacher zu          zugewiesenen Sportarten sind die geforderten Kapazitäten
               bewältigen. Zusätzlich werden in der Unterkunftsfrage und im       an Hotelzimmern vorhanden. Die Lage der Hotels in den Orten
               Personentransportbereich all zu hohe Frequenzen vermieden.         lässt ein Unterkunftskonzept zu, das die Sicherheit der Be-
               Vorab in Graubünden entlastet die Dezentralisierung Rich-          wohner der Villages ermöglicht. Durch das jährlich in Davos
               tung Zürich die alpinen Transportwege. Dies sichert die not-       stattfindende World Economic Forum (WEF) hat Graubünden
               wendigen ­Zufahrtskapazitäten für Zuschauer und Tagesgäste         im Sicherheitsbereich grosse und mehrfach erprobte Erfah-
               auf den Transportwegen im Kanton Graubünden während der            rung. Das Sportkonzept rechnet mit 1′300 Zimmern am
               Spiele.                                                            Standort Davos und mit 1′200 Zimmern am Standort St. Mo-
                                                                                  ritz in den Olympischen Dörfern gemäss dem Konzept «Dorf
               Die Eröffnungsfeier der Spiele soll als Innovation gleichzeitig    im Dorf», mit einer entsprechenden Sicherheitszone.
               an zwei Standorten stattfinden: In Zürich im Letzigrund Sta-
               dion mit einem Fassungsvermögen von ca 28′000 Personen             Für die Standorte Zürich und Chur sieht das Grundkonzept
               und im alten, ehrwürdigen Olympiastadion von 1928 und              Olympische Dörfer vor, die noch erstellt werden müssen. Vor-
               1948 in St. Moritz mit einem Fassungsvermögen von rund             gesehen sind grössere Überbauungsprojekte, welche Wohn-
               10′000 Personen. Eine gleichzeitige Durchführung in einer          einheiten verschiedener Grösse umfassen. Diese werden vor
               Stadt und in den Bergen lässt inhaltlich die starke Verbunden-     dem Einzug der ordentlichen Mieter als Olympic Villages ge-
               heit aber auch die Gegensätze von Stadt und Land deutlich          nutzt. Um den spezifischen Anforderungen eines Olympic
               aufscheinen. Für die Übertragungen im Fernsehen und Inter-         Villages gerecht zu werden, sind diese permanenten Bauten
               net wird eine Programmgestaltung entwickelt, welche durch          durch temporäre Infrastrukturen zu ergänzen.
               die Wechsel zwischen St. Moritz und Zürich für die Zuschau-
               erinnen und Zuschauer äusserst attraktiv ist. Die Schlussfeier     Alle Athletinnen, Athleten und Betreuer, welche die Wett-
               kann sowohl in St. Moritz als auch in Zürich stattfinden. Kurz     kämpfe in Flims/Laax, Chur, Lenzerheide-Arosa austragen,
               vor der ­Abreise in ihr Heimatland könnten viele Athletinnen       sollen im Cluster Chur übernachten. Es wird eine nachhaltige
               und ­Athleten bereits nach Zürich dislozieren und die Schluss-     Lösung mit einem privaten Investor angestrebt. Die Kapazität
               feier dort geniessen.                                              wird auf 1′500 Betten geplant. Es bestehen verschiedene
                                                                                  ­Szenarien, vorab eine mögliche Verlegung der Infrastrukturen
               Die Medaillenfeiern und -vergaben finden im jeweiligen Clus-       der Armee, welche Chur städtebaulich neue Perspektiven
               ter, nahe dem Olympic Village auf einer dafür eingerichteten       eröffnet, die auch für Olympia sehr interessant sind.
               Medal Plaza statt, in Zürich auf dem Sechseläuten-Platz mit        Sollte sich das Projekt in Chur nicht realisieren lassen, besteht
               einer Kapazität von 8′500 Personen. In Chur trifft man sich für    mit dem Hotelprojekt «The Woods» in Flims/Laax eine gute
               die Medaillenvergabe auf dem Theaterplatz, mit einer Kapa-         Alternative. Hier findet im Moment die politische Diskussion
               zität von 7′500 Personen. Die Medal Plaza in Davos befindet        darüber statt, wann und wie gross es gebaut werden kann.
               sich beim Seehof Seeli; sie weist eine Kapazität von 5′000
               Personen auf. In St. Moritz werden die Medaillen wie während
               der FIS Ski WM 2017 auf dem Kulm-Eisplatz vergeben (Ka-
               pazität 5′000 Personen).

                                                                                                                                                        14
Olympische und Paralympische Winterspiele 2026 – Bewerbungsdossier Graubünden und Partner                                           2.2 Weitere Standorte

                  Im Raume Zürich übernachten alle Athletinnen, Athleten und       eingerichtet, so im Kongresszentrum Davos sowie im Tennis-
                  Betreuer, die ihre Wettkämpfe in Zürich, Kloten und Einsiedeln   und Squash-Center und im Zielraum der Ski Alpin Infrastruk-
                  austragen. Auch in Zürich wird eine Lösung mit einem privaten    tur in St. Moritz. Im Hub Chur wird die Stadthalle und die neu
                  Bauherrn und/oder Investor angestrebt. Auch eine Public-­        zu erstellenden Eventhalle genutzt. In allen Medienzentren an
                  Private-Partnership-Lösung ist möglich. Nachgenutzt wer-         den Wettkampfstätten sind Angebote für Arbeit, Datentrans-
                  den diese Kapazitäten beispielsweise als Alterswohnungen         fers, Aufenthalt und Verpflegung vorhanden. Da im Zeitalter
                  oder gemeinnützige Wohnungen. In Prüfung sind mögliche           der Digitalisierung die Entwicklungen im Medien- und Kom-
                  Standorte ausserhalb des Stadtgebiets in benachbarten            munikationsbereich rasch fortschreiten, ist in diesem Bereich
                  ­Regionen. Die erforderlichen Kapazitäten für den Hub Zürich     noch mit grossen Veränderungen zu rechnen. Diesbezüglich
                  belaufen sich auf 2′000 Betten.                                  muss sich eine Kandidatur und Organisation sehr flexibel an-
                  Für die Skispringer und Skispringerinnen sowie die Nordisch      passen können.
                  Kombinierer ist aufgrund der längeren Fahrzeit von Zürich
                  nach Engelberg alternativ eine Unterkunftslösung in Engel-       Die Abläufe und Prozesse, die Transportwege und die für die
                  berg anzubieten.                                                 Transfers benötigte Zeit, die Transportkapazitäten und vor
                                                                                   allem die Arbeitsqualität für Athlettinnen und Athleten, Be-
                  Das Main Press Center (MPC) und das International Broadcast      treuer, Medienverantwortliche und andere Akkreditierte prä-
                  Center (IBC) sollen in den Kongressinfrastrukturen der Messe     sentieren sich als sehr gut und adäquat.
                  Zürich und weiteren zur Verfügung stehenden Infrastrukturen
                  am Standort Zürich eingerichtet werden. Mit zu berücksichti-     Im Medienbereich ist eine rasante Entwicklung der digitalen
                  gen sind Räumlichkeiten im Fernsehzentrum der Schweizeri-        Technik zu antizipieren, welche in den nächsten fünf bis
                  schen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) einen Kilometer       ­sieben Jahren sicher grosse Veränderungen erfahren wird.
                  Luftline von der Messe Zürich entfernt und weitere Raum­         Wie sich diese Veränderungen auf die Organisation der
                  angebote in Kongresszentren der Region Zürich. Der Bedarf        Medien­arbeit und deren Kommunikation auswirkt, ist heute
                  liegt gemäss aktuellen Informationen weit über 40′000 m2.        noch offen.
                  Aufgrund der Distanzen und den Arbeitsanforderungen an
                  die Medienmitarbeitenden werden in den Hubs Subcentren

Der Hotspot für Freestyler in Europa, Flims/Laax
                                                                                                                                                      15
Olympische und Paralympische Winterspiele 2026 – Bewerbungsdossier Graubünden und Partner                                     2.2 Weitere Standorte

Standorte, die bereits bestehen oder die nur eine minimale Renovation für 2026 benötigen

Vorgesehene Funktion            Name der            Aktueller                Aktuelle         Bau- und
2026                            Sportstätte         Eigentümer               Kapazität        Sanierungsjahr       Aktueller Gebrauch
                                                                                                                   Fussball
Eröffnungsfeier                 Letzigrund                                                                         Leichtathletik
                                                    Stadt Zürich             28′000
Zürich                          Zürich                                                                             Konzerte
                                                                                                                   andere

Eröffnungsfeier                 Olympiastadion      Gemeinde St.Moritz                                             Sommer Golf
                                                                             10′000           Nicht definiert
St.Moritz                       1928/48             Rolf Sachs                                                     Winter kein Gebrauch

Medal Plaza

St.Moritz                       Kulmpark            Kulm Hotels              5′000            Laufend, 2016/2017   Curling Winter
                                                                                                                   Allg Sport Sommer

Davos                           Seehofseeli         Gemeinde Davos           5′000            Nicht notwendig      Erholungsplatz

                                Grossrats-                                                    Offen, temporäre
Chur                                                Stadt Chur               7′500                                 Diverse Events
                                gebäudeplatz                                                  Bauten

                                Sechseläuten-
Zürich                          platz am            Stadt Zürich             8′500            2014                 Diverse Events
                                Bellevue

Olympische Dörfer

                                Diverse Hotels      Verschiedene
Davos                                                                        1′200 Personen   Ganz verschieden     Als moderne Hotels
                                im Dorf             Eigentümer

                                Diverse Hotels in   Verschiedene
St.Moritz                                                                    1′300 Personen   Ganz verschieden     Als moderne Hotels
                                St.Moritz-Bad       Eigentümer

MPC/IBC

                                Messe Zürich        MCH Group                30′000 m2
Zürich
                                Kongresse                                    Zusätzlich
                                                    Diverse Eigentümer
                                Zürich                                       15′000 m2

Diverse Subzentren

                                Fernsehzentrum
Zürich                          SRG                 SRG                      Offen            Offen                Fernsehzentrum
                                Diverse

                                Kongress-
Davos                                               Gemeinde Davos           12′000 m2        2010                 Kongresszentrum
                                zentrum

                                                                                              Offen
                                Stadthalle Chur                              3′200 m2
Chur                                                Stadt Chur                                Im Bauplan,          Diverse Veranstaltungen
                                Eventhalle Chur                              2′000 m  2
                                                                                              noch zu erstellen

                                Tennis und
St.Moritz                                           St. Moritz Bäder AG      5′200 m2                              Tennis- und Sporthalle
                                Squash Zenter

                                Rondo
                                                    Gemeinde Pontresina      4′000 m2         1995                 Kongresszentrum
                                Pontresina

                                                                                                                                                16
Olympische und Paralympische Winterspiele 2026 – Bewerbungsdossier Graubünden und Partner                                          2.2 Weitere Standorte

Standorte, die gebaut werden müssen und noch nicht im Entwicklungsplan der Stadt oder der Region
vorgesehen sind.
                                                                                                               Beschreibung des vorgesehenen
                                                                                                               langfristigen Gebrauchs (Nach­
                                                        (Mögliche)Zukünftig verantwort­                        haltigkeit) für diese Wettkampf­
Vorgesehene Funktion                Name der            liche Instanz für die Finanzierung    Geplante         stätte inklusive benötigter Investi­
2026                                Sportstätte         (öffentlich oder privat oder beide)   Kapazität        tionsart (öffentlich oder privat)
Olympische Dörfer OD

Zürich                              Noch unbekannt      Noch unbekannt                        2′000 Personen   Offen, Privat oder PPP

Chur                                Noch unbekannt      Noch unbekannt                        1′500 Personen   Offen, Privat oder PPP

Letzigrund Zürich, wo die Eröffnungsfeier stattfindet

                                                                                                                                                     17
Olympische und Paralympische Winterspiele 2026 – Bewerbungsdossier Graubünden und Partner                                                    2.3. Transport

               2.3. Transport
               Die Logistik ist ein Schlüsselfaktor für eine gute Grundkonzep-    Flims/Laax, Lenzerheide: Erschliessung vor allem mit Bussen
               tion und eine erfolgreiche Durchführung der Anlässe. Bei der       (Reisebusse und Shuttle-Busse) machbar. Zur Vermeidung
               Planung von Winterspielen sind zudem die besonderen                einer Überlagerung von Spitzenstundenverkehren im nichto-
               ­Anforderungen im Alpenraum zu berücksichtigen, beispiels-         lympischen Wintertourismus mit den Olympiaverkehren sind
               weise spezielle Verkehrssituationen und Herausforderungen          allenfalls weitere Massnahmen notwendig: Durch Verkehrsin-
               wie Fahrzeiten, alpine Witterungsbedingungen oder das              formation, verkehrsorganisatorische Massnahmen (z. B. zeit-
               Schneemanagement. Mit der Planung der Spiele muss des-             lich befristetes Einbahnstrassensystem, Dosierungssysteme)
               halb eine besonders weitsichtige, strategische Infrastruktur-      oder durch eine kurzfristige Sperrung der Strassen für andere
               planung für den Verkehr und die Transporte einhergehen.            Verkehrsteilnehmer (Vignettenlösung) kann die Machbarkeit
                                                                                  gewährleistet werden.
               Auf der Basis der nationalen, regionalen und lokalen Verkehrs-
               und Transportmöglichkeiten sowie unter Berücksichtigung            Arosa, Einsiedeln, Engelberg: Mit Bahn- und Buskonzept
               der vorgesehenen Competition und Non-Competition-­                 machbar. Durch Verkehrsinformation, verkehrsorganisatori-
               Venues, des Veranstaltungsprogramms (Basis Sotschi 2014)           sche Massnahmen (z. B. Richtungsdosierungen) oder durch
               und der Beherbergungssituation wurde gemeinsam mit Ver-            eine kurzfristige Benutzungsbeschränkung von Strassen für
               kehrsexperten (Ernst Basler und Partner) die verkehrstechni-       andere Verkehrsteilnehmer (Vignettenlösung) kann die Mach-
               sche Machbarkeit eingeschätzt.                                     barkeit gewährleistet werden. Aufgrund der verkehrstechni-
                                                                                  schen Einschränkungen auf der Strasse nach Arosa (zulässige
               Bezüglich des Verkehrs wurden die Verkehrsströme von neun          Fahrzeugbreite) sind hier während der Spitzenstunden auf
               Personengruppen zu den Veranstaltungsorten betrachtet:             kurzen Abschnitten nur Fahrten in eine Richtung zu erlauben.
               Athletinnen und Athleten und Betreuer, Funktionäre, Interna-       Dies kann auch mittels Signalisation erfolgen.
               tional and National Olympic Committees (IOC/NOCs), Inter-
               national Sports Federations (IFs), Sponsoren, Medienvertre-        Für Chur und Zürich ist das Verkehrskonzept noch zu vertie-
               ter, Techniker, Volunteers sowie Besucherinnen und Besucher.       fen. Es ist aber sicher als machbar zu beurteilen, da beide Orte
               Die Einschätzung identifiziert Engpässe und untersucht des-        andere Veranstaltungen wie Street Parade, Zürifest oder
               halb die Erreichbarkeit der Veranstaltungsorte.                    Churerfest mit weit höheren Besucherzahlen problemlos
                                                                                  durchführen.
               Der Verkehr bei den Olympischen Winterspielen kann fast            Güterverkehr: Es ist anzustreben, möglichst viele der zusätz-
               ausschliesslich mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf der Bahn      lichen Gütertransporte auf der Schiene durchzuführen. Tras-
               und mit Reisebussen bewältigt werden. Zudem werden zwi-            sen für Güterzüge stehen vor allem nachts zur Verfügung, da
               schen den Olympia-Cluster und den Veranstaltungsorten re-          das Streckennetz bei Umsetzung des Verkehrskonzepts tags-
               gelmässig Shuttle-Busse verkehren.                                 über stark ausgelastet ist. Sollten die zusätzlichen Güterver-
                                                                                  kehre dennoch auf der Strasse durchgeführt werden, so wäre
               Davos und St. Moritz: Mit Verkehrskonzept machbar.                 die Anzahl zusätzlicher Lastwagenfahrten im Vergleich zum
               –– Ab Landquart (Richtung Davos) bzw. ab Thusis, ab                täglichen Gesamtverkehrsaufkommen gering. Da es sich vor
                  Chiavenna, ab Tirano, ab Müstair und ab Scuol (Richtung         allem um Lebensmitteltransporte mit Frischprodukten han-
                  St. Moritz) ist an Veranstaltungstagen die Zufahrt mit          delt, können solche Transporte auf der Strasse zumindest
                  Personen- und Lastwagen zu den Veranstaltungsorten              teilweise auch in der Nacht durchgeführt werden. Insgesamt
                  den Einheimischen und Personen mit einer Zufahrtsge-            sind aufgrund des zusätzlichen Güterverkehrs keine verkehr-
                  nehmigung vorbehalten (Vignettenlösung, an der Ski WM           lichen Probleme zu erwarten. Ein innovatives Informations-
                  2003 und 2017 erfolgreich erprobt).                             und Verkehrsmanagement gewährleistet die Machbarkeit des
               –– Ein Ringzugkonzept steigert die Kapazität der Rhätischen        Systems.
                  Bahn (RhB) für die Fahrten zu den Austragungsorten
                  Davos (am eidgenössischen Jodlerfest 2014 erfolgreich           Das auch in verkehrlicher Hinsicht fundiert geprüfte Konzept
                  erprobt) und St. Moritz. Für die lokale Bevölkerung             Olympische Winterspiele 2022 wurde als machbar einge-
                  werden in Ergänzung zum Ringzugkonzept der RhB                  schätzt. Durch die im vorliegenden Konzept stärkere Dezent-
                  Busersatzdienste in Gegenrichtung bereitgestellt. Die           ralisierung ergeben sich logistische Entlastungen, die sich
                  Besucher der Wettkämpfe werden mit Bussen transpor-             auch auf den Verkehr auswirken. Die Kandidatur für Olympi-
                  tiert.                                                          sche Winterspiele Graubünden und Partner wird somit aus
                                                                                  verkehrlicher Sicht als machbar eingeschätzt.

                                                                                                                                                        18
Olympische und Paralympische Winterspiele 2026 – Bewerbungsdossier Graubünden und Partner                                                       2.3. Transport

Verkehrsnachfrage, die aufgrund der Olympischen Winterspiele entsteht

                                                                                             Flims/      Lenzer-                                    Zürich/
Ziel                                 Chur       Davos      Einsiedeln Engelberg               Laax         heide         Arosa St. Moritz            Kloten
Funktionäre, NOCs, IFs,
Sponsoren, Medienvertreter,               300     1'750        1'500          1'800            1'000          1'100         700        1'250           3'140
Techniker

Helfer                                     0          0            0             0                 0             0            0             0               0

Athleten & Betreuer                       200     1'152          310           310              452            568          268        1'300           1'520
(für Wettkampf oder Training)

Massgebende Besucherzahl             3'000      17'500        15'000       18'000            10'000        22'000         7'000       25'000          31'400
Spitzenveranstaltung(en)

Total der Personen,
                                     3'500      20'402        16'810       20'110            11'452        23'668         7'968       27'550          36'060
die sich überlagern

Übernachtungen am
Veranstaltungsort (1 Pers./               500     3'000          300           900             1'100           600        1'400        2'000           8'000
Zimmer)

Total der Personen,
                                     3′000      17′402        16′510       19′210            10′352        23′068         6′568       25′550          28′060
die kurzfristig an-/ abreisen

                 Um dieses Verkehrskonzept umsetzen zu können sind tem-               In Graubünden führen diverse Strassen über Alpenpässe.
                 poräre Anpassungen und Baumassnahmen für spezifische                 Diese sind bereits heute sicher und wintertauglich ausgebaut.
                 Verkehrsinfrastrukturen notwendig. Diese sind im Betriebs-           Für spezielle oder extreme Witterungsbedingungen im Hoch-
                 budget des Grundkonzeptes enthalten.                                 gebirge wird ein spezifisches Schneeräumungs- und Lawi-
                                                                                      nenmanagement für Olympia genutzt. Graubünden verfügt
                                                                                      auch in dieser Hinsicht über eine grosse Erfahrung. Das für
                                                                                      die Durchführung von Grossanlässen in den Bergen erfor­
                                                                                      derliche Wissen bezüglich der Schneeräumung und des
                                                                                      Strassenunterhalts bei schlechten Witterungsbedingungen
                                                                                      (Schneefall) und der entsprechende Fuhrpark sind vorhanden
                                                                                      und mehrfach erprobt.

Verkehrsknotenpunkt Hauptbahnhof Zürich
                                                                                                                                                           19
Olympische und Paralympische Winterspiele 2026 – Bewerbungsdossier Graubünden und Partner                                           2.3. Transport

Distanzen zwischen den folgenden Standorten

Athleten, Betreuer

Flughafen/Flughäfen bis zum Olympischen Dorf/zu den Olympischen Dörfern in Km und Beförderungzeit (BZ)

                               Olympisches Dorf               Olympisches Dorf              Olympisches Dorf      Olympisches Dorf
Ausgangspunkt                  Zürich                         Chur                          Davos                 St. Moritz
                               Je nach Standort tbd           Je nach Standort tbd
                                                                                            158 km                215 km
Flughafen Zürich/Kloten        10 – 30 km                     120 – 130 km
                                                                                            BZ: 120 Min           BZ: 180 Min
                               BZ: 15 – 30 Min                BZ: 100 Min

Olympische Dörfer bis zu den Wettkampfstätten

Zürich
                                                                                                                  Sprungschanze
Olympisches Dorf               Hallenstadion Zürich           Swiss Arena Kloten            ZSC Stadion           Einsiedeln
                               Je nach Standort OD            Je nach Standort OD           Je nach Standort OD   Je nach Standort OD
Olympisches Dorf Zürich        5 – 15 km                      5 – 15 km                     5–15 km               35 – 40 km
                               BZ: 15 – 30 Min                BZ: 15 – 30 Min               BZ: 15–30 Min         BZ: 45 – 50 Min

Chur
Olympisches Dorf               Hallenstadion Chur             Flims/Laax Freestyle          Lenzerheide – Arosa
                               5 km                           20 km                         17 km/26 km
Olympisches Dorf Chur
                               BZ: 10 – 20 Min                BZ: 30 Min                    BZ: 30 Min/45 Min

Davos
Olympisches Dorf               Langlauf Flüela                Freestyle Bolgen              Eisstadion Davos
                               2 km                           2 km                          2 km
Olympisches Dorf Davos
                               BZ: 10 Min                     BZ: 10 Min                    BZ: 10 Min

St. Moritz
Olympisches Dorf               Bob/Luge/Seleton               Ski Alpin Corviglia
                               2 km                           2 km
Olympisches Dorf St. Moritz
                               BZ: 10 Min                     BZ: 15 Min

                                                                                                                                             20
Olympische und Paralympische Winterspiele 2026 – Bewerbungsdossier Graubünden und Partner                                                    2.3. Transport

Medien, Olympische Familie, Zuschauer – Flughafen/Flughäfen bis zu den Haupt-Unterkunftszonen

                               Raum Zürich und                Raum Chur und                                                  Raum St.Moritz
Flughafen                      Umgebung                       Umgebung                         Raum Davos-Klosters           und Umgebung
                               5 – 12 km                      120 – 130 km                     140 – 158 km                  200 – 215 km
Flughafen Zürich/Kloten
                               BZ: 15 – 30 Min                BZ: 100 Min                      BZ: 120 Min                   BZ: 180 Min

                Haupt-Unterkunftszonen bis zum MPC/
                IBC und zu den Wettkampfstätten
                Siehe Tabelle Distanzen von den Olympischen Dörfern zu den
                Wettkampfstätten (Seite 20). Die Distanzen können um we-
                nige Kilometer variieren, da sich die Unterkünfte für diese
                Anspruchsgruppen auch in der nahen Umgebung des Hub
                Ortes befinden (Beispiel: Medienunterkünfte in Klosters,
                11 km von Davos entfernt). Für die Olypic Family ist mit der
                Unterbringung in Bad Ragaz ein sehr attraktives Angebot
                vorhanden. Von da aus lassen sich alle Austragungsorte in-
                nerhalb von zirka eineinhalb Stunden bequem erreichen.

Transportinfrastrukturen, die im Bau sind und gebaut werden, aber bereits im Entwicklungsplan der
Stadt oder der Region integriert sind und somit auch eine Finanzierung steht. Gehören nicht ins
­Investitionsbudget der Olympiakandidatur

                                                 Verantwortlicher für                                                          Vorgesehene Kosten
                                                 die Finanzierung                                                              und Budget, in das
Infrastruktur             Name des               (öffentlich oder            Geplante                 Vorgesehenes             die Infrastruktur
Schiene                   Standortes             privat oder beides)         Kapazität                Baudatum                 integriert wird
                                                 Öffentlich LV17/18
Bahnhof Landquart         Landquart                                          Nicht definiert          Vorstudie vorhanden      Bereits finanziert
                                                 Step 25/30

DS Landquart – Malans     Landquart              Step 2025                   Nicht definiert          Vorstudie vorhanden      Bereits finanziert

DS Capöls                 Capöls                 LV13/16                     Nicht definiert          gebaut                   Bereits finanziert

DS Klosters               Klosters               LV13/16                     Nicht definiert          gebaut                   Bereits finanziert

Bahnhof Celerina          Celerina               LV 17/20                    Nicht definiert          Noch offen               Bereits finanziert

Rheinbrücke
                          Hinterrhein            LV17/18                     Nicht definiert          Im Bau                   Bereits finanziert
Hinterrhein

Bahnhof St.Moritz         St. Moritz             LV13/16                     Nicht definiert          Im Bau                   Bereits finanziert

                                                                                                      Offen, muss vor 2026
Vereina                   Klosters               Offen                       Nicht definiert                                   Bereits finanziert
                                                                                                      realisiert werden

                                                                                                                                                        21
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