OPER IM FOKUS FEBRUAR| 2022 - Freunde der Wiener Staatsoper
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Die Nummer 1 der Opernfreunde OPER IM FOKUS FEBRUAR | 2022 OLGA ESINA DENYS CHEREVYCHKO IM GESPRÄCH SCHWERPUNKT DIE TOTE STADT VERA-LOTTE BOECKER IM PORTRAIT Asmik Grigorian am 6.2. im Haus der Musik © Algirdas Bakas KSch Joseph Lorenz am 20.2. im Hotel Bristol
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Inhalt VERANSTALTUNGEN Seite 5 Künstlergespräch Olga Esina, Denys Cherevychko • Sonntag 13. März © Andreas Jakwerth Seite 6 Salon Opéra zu Wozzeck / Für Kinder zu Der Liebestrank • Freitag 18. / Samstag 19. März THEMA Die tote Stadt Seite 7 Erich Wolfgang Korngold – Vom Wunderkind zum scheinbar 5 Unmodernen (RAINHARD WIESINGER) © Andreas Jakwerth Seite 10 Das tote Brügge – Symbolistische Romanvorlage für eine Oper (RAINHARD WIESINGER) Seite 12 Rezeption in Wien ((RAINHARD WIESINGER) Seite 14 Diskographie (RICHARD SCHMITZ) PORTRAIT Seite 16 Vera-Lotte Boecker (RAINHARD WIESINGER) MEINUNG Seite 4 Heinz Zednik MISTERIOSO Seite 6 7 KULINARISCHE GENUSSBIBLIOTHEK Seite 25 SERVICETEIL Seite 18 Spielplan • Seite 19 Tipps • Seite 22 Radio, TV 16 STRETTA • 2 0 2 2 • F E B R UA R 3
… Liebe Opernfreunde! Forum Meine lieben FREUNDE, eine Wiederaufnahme steht uns ins Haus, Die tote Stadt von Erich Wolfgang Korngold. Es ist die Inszenierung aus dem Jahr 2004 von Willy Decker — bei ihm kann man ja meistens dazuschreiben „Das Stück ist das Stück und die Inszenierung gut bis sehr gut.“ Die Besetzung ist sehr ausgewogen, das Dirigat liegt in den Händen des mir persönlich unbekannten Thomas Guggeis. Aber ich glaube schon, dass die jungen Kolleginnen und Kollegen sich da sehr ins Zeug legen werden. Korngolds Oper ist es allemal wert, war sie doch immerhin auch eine Lieblingsoper unseres unvergessenen Marcello Prawy. Erich Wolfgang Korngold zählt bei mir zu einem der sehr geschätzten Komponisten des Heinz Zednik beginnenden 20. Jahrhunderts: Er hat ja dann auch in Hollywood eine ungeheure Karriere © Terry Linke mit hervorragender Filmmusik gemacht. Mit zwei Oscars wurde Korngold ausgezeichnet, u. a. für Robin Hood, König der Vagabunden, seine wohl bekannteste Filmmusik, mit Errol Flynn in der Titelrolle, den Damen sicher noch in Erinnerung. Freuen wir uns auf eine schöne Inszenierung, meinem lieben Freund KS Adrian Eröd werde ich ganz besonders die Daumen drücken… Um diesen Monat der Wiederaufnahmen abzuschließen: Puccinis Manon Lescaut, mit Asmik Grigorian in der Titelrolle. Sie wird nun endlich auch bei uns im Rahmen eines Künstlergesprächs zu Gast sein. Last but not least die Wiederaufnahme der ästhetischen Produktion von Donizettis Anna Bolena aus dem Jahr 2011, mit einer guten Besetzung, allen voran Diana Damrau. Unser Vorstandsmitglied Susanne Kirnbauer-Bundy wird ein Künstlergespräch mit den Wiener Publikumslieblingen Olga Esina und Denys Cherevychko führen, endlich wieder einmal ein Beitrag zum Thema Ballett! Erinnern möchte ich, da er mir persönlich sehr am Herzen liegt, an den Faschingsbrunch mit KSch Joseph Lorenz. Ich freu mich schon sehr drauf! Abschließend wünsche ich Ihnen wie immer viel Gesundheit und alles, alles Gute für das neue Jahr, auch wenn dieses schon längst begonnen hat , und verbleibe mit den herzlichsten Grüßen Euer Heinz Zednik ©T. Kolesnikov www.borispinkhasovich.com Künstlergespräch Gesprächskonzert FREUNDE Faschingsbrunch ASMIK GRIGORIAN BORIS PINKHASOVICH Mit KSCH JOSEPH LORENZ Sonntag, 6. Februar, 15.00 Uhr Dienstag, 8. Februar, 18.00 Uhr Sonntag, 20. Februar, 11.00 Uhr Haus der Musik Mozarthaus Vienna Hotel Bristol Moderation: Thomas Dänemark Moderation: Thomas Dänemark Moderation: Thomas Dänemark Übersetzung: Alexander Zigo Am Klavier: Maria Prinz 4
© Andreas Jakwerth Künstlergespräch Olga Esina und Denys Cherevychko Das Ballett Jewels ist im Moment zwar Wiener Opernballs.Gastspiele führten nicht auf dem Spielplan des Wiener sie u. a. nach Ungarn, Frankreich, Staatsballetts, aber gerade deshalb Argentinien, Italien, Russland, Deutsch- haben wir gleich zwei Pretiosen der land, England, Spanien, Japan und die Kompanie zu einem Künstlergespräch USA. Zu ihren Auszeichnungen zählen eingeladen: Der funkelnde Diamant ist etwa der Prix International der Zeit- die Erste Solotänzerin Olga Esina, der schrift Ballet 2000 (2008) sowie Nomi- feurige Rubin ist der Erste Solotänzer nierungen für Prix Benois de la Danse Künstlergespräch mit Denys Cherevychko. Beide haben in den (2006, 2012) und Taglioni Award (2014). Olga Esina vergangenen Jahren das Publikum mit und unzähligen Vorstellungen in den ver- Denys Cherevychko wurde in Donezk Denys Cherevychko schiedensten Stilrichtungen und Rollen (Ukraine) geboren. Er erhielt seine Aus- besonders begeistert. Ich persönlich bildung an der Ballettakademie von So. 13.3.2022, 14.00 Uhr freue mich sehr über die Möglichkeit, Vadim Pisarev in seiner Heimatstadt Hotel Bristol mit ihnen über ihre Erlebnisse On-Stage und an der Heinz-Bosl-Stiftung/Ballett- und Back-Stage zu plaudern! Akademie in München. 2006 wurde Moderation: Es würde mich freuen, wenn Sie dabei er Mitglied des Balletts der Wiener Susanne Kirnbauer-Bundy wären, diese Künstler-Persönlichkeiten Staats- und Volksoper, 2008 avancierte im lockeren Gespräch zu erleben! er zum Halbsolisten, 2009 zum Solo- € 10 (Mitglieder), € 20 (Gäste), Susanne Kirnbauer-Bundy tänzer und 2012 zum Ersten Solotänzer Karten ab 7.3. im FREUNDE-Büro des Wiener Staatsballetts. Noch im Olga Esina wurde in St. Petersburg Corps de ballet, wurde er bereits mit geboren. Sie studierte von 1996 bis solistischen Partien betraut, etwa 2007 2004 in ihrer Heimatstadt an der mit dem Moritz in Max und Moritz © Andreas Jakwerth Waganowa-Akademie des Russischen (auch auf DVD erschienen) oder dem Balletts. Von 2004 bis 2006 war sie Goldenen Gott in Malakhovs Bajadere. Mitglied des Balletts des Mariinski- Es folgten zahlreiche Hauptrollen in Theaters, wo sie bereits Hauptrollen den großen Ballettklassikern, aber des klassischen Repertoires tanzte, auch in anderen Tanzstilen, wie im darunter Odette/Odile in Schwanensee, neoklassischen oder zeitgenössi- sowie Partien in Werken von George schen, konnte er stets beeindrucken. Balanchine. 2006 schloss sie sich als Gastspiele führen ihn regelmäßig in Solotänzerin dem Ballett der Wiener verschiedene europäische Länder und Staatsoper und Volksoper an, 2010 nach Übersee. Zu seinen Auszeichnungen wurde sie zur Ersten Solotänzerin des zählen 1. Preise beim Serge Lifar Wett- Wiener Staatsballetts ernannt. Ihr bewerb, Kiew (2004), Tanzolymp, Wiener Repertoire umfasst zahl- Berlin (2005), ÖTR-Contest, Wien reiche bedeutende klassische aber (2007), Gold beim 25. Int. Ballettwett- auch moderne Partien, darunter ihre bewerb, Varna (2012), Silbermedaille Paraderolle Odette/Odile in Nurejews (Junioren) bei der USA Int. Ballet Schwanensee (2014 auf DVD erschienen). Comp., Jackson (2006), Förderpreis Darüber hinaus tanzte sie in zahlreichen des Ballettclubs Wiener Staatsoper & Balletteinlagen des Neujahrskonzerts Volksoper (2006) sowie die Nominie- der Wiener Philharmoniker und des rung für den Prix Benois de la Danse 2011. STRETTA • 2 0 2 2 • F E B R UA R 5
Misterioso Misterioso 1. Wie kam das einstmals blühende Auflösung November Brügge zu dem Namen „Die tote Stadt“, und wer erfand ihn? 1. Benjamin Britten wurde nach der UA von Peter Grimes (1945) wie gefeiert? 2. Korngolds Tote Stadt enthält Als „neuer Purcell“ . neben Mariettas Lied noch einen weiteren „Ohrwurm“. Welchen? 2. Als erklärter Pazifist verweigerte Britten im 2. Weltkrieg den Kriegsdienst, 3. Welcher Wiener Opernstar was man ihm aber verzieh. In seinem debutierte als Marietta an der letzten Lebensjahr (1976) wurde er in den Metropolitan Opera in New York? Adelsstand erhoben – mit welchem Titel? Baron Britten of Aldeburgh in the © Ursula Tamussino Country of Suffolk. 3. Welche beliebte Sängerin der Wiener ACHTUNG: ALLE 3 Fragen Staatsoper feierte in einer Britten-Oper Diesmal zu gewinnen müssen richtig beantwortet werden! an der Volksoper Triumphe? Die Oper? Bitte per Post, FAX oder e-mail: Die Rolle? Die Sängerin? Einsendeschluss: verein@opernfreunde.at Albert Herring/ Lady Billows / Sena Jurinac 20.2.2022 Gewinner Christa BUNZL, OStR Mag. Peter RÖSLER und Mag. Eveline STROBL erhalten LUDOVIC TÉZIER: VERDI (Sony Classical) Salon Opéra SALON OPÉRA zu WOZZECK SALON OPÉRA für KINDER Freitag, 18. März 16.00 Uhr zu DER LIEBESTRANK Hotel Bristol Samstag, 19. März 12.00 Uhr Hotel Bristol Alban Bergs am 14. Dezember 1925 in Berlin uraufgeführter Wozzeck gilt als Der junge Nemorino ist bis über beide erste, abendfüllende atonale Oper der Ohren in die reiche Gutsherrin Adina Musikgeschichte. Auch fast hundert Jahre verliebt, doch diese will vorerst nichts von danach hat das dreiaktige Werk noch oft ihm wissen. So ist es ein großes Glück, den Ruf, schwere Kost zu sein. Dabei ist dass zufällig der allwissende Doktor die Partitur voll packender Theatralik, Dulcamara ins Dorf kommt und dem die selbst Alfred Hitchcock zu Psycho ins- Unglücklichen sein letztes Geld für einen pirierte. Zudem beruht die Handlung auf scheinbar ganz sicher wirkenden Liebes- realen Verbrechen, die jedem Thriller- trank abknöpft. Dass dieser in Wirklichkeit Autor zur Ehre gereichen würde. Ein nur eine Flasche Bordeaux-Wein ist, tut Anmeldung unter verein@opernfreunde.at Salon Opéra der als Vorbereitung auf die dem Happy End von Donizettis Neuproduktion also unerlässlich ist. rw Elisir d’amore keinen Abbruch! rw 6
D I E TOT E S TA DT ERICH WOLFGANG KORNGOLD Vom Wunderkind zum scheinbar Unmodernen VO N R A I N H A R D W I E S I N G E R D Zygmunt Skwirczyński: Julius Korngold (links) und Max Pallenberg er Vater des am 29. Mai 1897 Österreichs Illustrierte Zeitung, 1911, Heft 14, Seite 348 f. in Brünn geborenen Kompo- Quelle: Archiv der Österreichischen Nationalbibliothek nisten war bekanntlich der gefürchtete Kritiker Julius Korngold, der 1901 mit seiner Familie nach Wien übersiedelte, wo er vom berühmten Eduard Hanslick in die Feuilleton- redaktion der Neuen Freien Presse engagiert wurde. Bei dem jungen Erich Wolfgang offen- barte sich früh ein nicht alltägliches musikalisches Talent. Bereits im Alter von neun Jahren wurde er von Robert Fuchs als Privatschüler angenommen und erhielt so erste Unterweisungen in Kontrapunkt und Harmonielehre. Gustav Mahler riet ihm aber, doch zu Alexander von Zemlinsky zu wechseln. Von diesem erhielt er bis etwa 1910 Lektionen in Musiktheorie, Kompo- sition und Klavierspiel. Korngolds Studienzeit ging also zu Ende, bevor er noch sein fünfzehntes Lebensjahr erreicht hatte. STRETTA • 2 0 2 2 • F E B R UA R 7
Das junge Ausnahmetalent hatte musik zu Ein Sommernachtstraum natürlich auch das Bestreben, finan- für die Verfilmung von Max Reinhardt. ziell unabhängig zu werden: Auch Korngold nahm diese Einladung na- dank seiner Affinität zur Musik von türlich an und brach 1934 zu einem Johann Strauß machte sich der ersten Aufenthalt in die USA auf. Musiker 1923 an das Bearbeiten und Der Kontakt zu Hollywood war Arrangieren von Operetten. damit hergestellt. Noch vor Hitlers Für seinen Ruf als „seriöser“ Kom- Einmarsch in Österreich und der un- ponist war dies erwartungsgemäß umgänglichen Emigration entstanden zwar kontraproduktiv, immerhin nun mehrere Filmpartituren, für konnte er aber nun 1924 – mehr jene zu Anthony Adverse gewann er oder weniger gegen den Willen 1936 den ersten Oscar. Ungeachtet der Eltern – Luise (Luzi) von der politischen Situation in Europa, Sonnenthal heiraten. beabsichtigte Korngold zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dauerhaft in Erich Wolfgang und die USA zu übersiedeln und kehrte „Lucy“ Korngold, 1927 daher nach Österreich zurück. Im (Aufnahmen von Georg Fayer) März 1938 sollte die mittlerweile Quelle: Bildarchiv der vollendete Kathrin an der Wiener Österreichischen Nationalbibliothek Staatsoper erstmals dem Publikum vorgestellt werden. Allerdings zogen sich die Proben in die Länge, und Der Heranwachsende galt zu diesem so reiste Korngold im Januar 1938 Zeitpunkt bereits als Berühmtheit, wiederum in die USA, um für Warner da die Hofoper am 4. Okt. 1910, die Brothers die Musik zu The Adventures Uraufführung seiner Pantomime of Robin Hood auszuarbeiten. Der Schneemann auf die Bühne brachte. Zudem ließ es sich Julius Der Anschluss Österreichs, am Korngold nicht nehmen, bereits 12. März 1938, stellte die erwartete ein Jahr davor drei Klavierkompo- Zäsur dar, und bedeutete den Beginn sitionen seines Sprösslings privat seines Exils mit umfassenden Konse- drucken zu lassen. Dazu zählten: Der Seit 1923 war die monumentale quenzen: Von wenigen Ausnahmen Schneemann, die Klaviersonate Nr. 1 Mysterienoper Das Wunder der (etwa dem Passover Psalm op. 30) sowie die Sechs Charakterstücke zu Heliane im Entstehen, deren Urauf- abgesehen, wollte Korngold bis zum Don Quixote. Der Status des Wunder- führung 1927 in Hamburg stattfand. Ende des Zweiten Weltkriegs, neben kinds war erreicht und wurde noch Diese wurde aber zwiespältig auf- seiner finanziell notwendigen Arbeit gefestigt, als die ersten großen genommen. Wenigstens auf dem für den Film, nicht mehr komponieren. Orchesterwerke, eine Schauspiel- Terrain der Operettenarrangements Nach Kriegsende hoffte er umso mehr Ouvertüre für großes Orchester eilte Korngold noch immer von auf ein erfolgreiches Comeback in op. 4. sowie die Sinfonietta B-Dur Erfolg zu Erfolg, was ihm 1929 Konzertsälen und Opernhäusern der op. 5 folgten. 1916 sorgten die beiden schließlich die erste Zusammen- alten Heimat. Zwischen 1945 und Opern, Der Ring des Polykrates und arbeit mit Max Reinhardt bescherte, 1952 entstanden so unter anderem Violanta, in München für Furore. Mit für den er Die Fledermaus am Deut- die Symphonische Serenade für der Doppeluraufführung seiner schen Theater Berlin bearbeitete. Streichorchester, das Violinkonzert nächsten Oper Die tote Stadt in Ham- (auf Filmmusik-Themen der 1930er burg und in Köln erreichte Korngolds Auch ein nächster Karrieresprung Jahre beruhend) sowie die großan- früher Ruhm 1920 seinen absoluten begann sich abzuzeichnen: Während gelegte Symphonie in Fis. Im europä- Höhepunkt. Dies zeigt sich etwa auch er seine neue Oper Die Kathrin zu ischen Musikleben klassifizierte man darin, dass der einarmige Pianist Papier brachte, kontaktierten ihn ihn nun jedoch als „anachronistisch“. Paul Wittgenstein bei Korngold die berühmten Warner Brothers aus Daher machte er sich abermals in die wenig später ein Klavierkonzert für Hollywood. Es ging um die Adaptie- USA auf, wo er 1957 an den Folgen die linke Hand in Auftrag gab. rung von Mendelssohns Schauspiel- einer Herzattacke verbittert starb. 8
D I E TOT E S TA DT Erich Wolfgang Korngold zählt Der Einfluss Zemlinskys dürfte hier- Die Handlung der Kathrin offenbart zu den Komponisten, die mit bei eine prägende Rolle gespielt die Spuren von Korngolds Ansinnen, einer denkbar wechselvollen Re- haben, was deutlich erkennbar wird, sein Opernschaffen in den 1930er zeption konfrontiert waren: Seine wenn man die ersten beiden Klavier- Jahren mit Blick auf die Gunst des ersten, 1909 veröffentlichten sonaten miteinander vergleicht. Da Publikums neu auszurichten, da Klavierkompositionen sah man Korngold in manchen Äußerungen seine Heliane weit hinter dem Erfolg noch als Beleg dafür, dass er „die den melodischen Einfall nicht zum der Toten Stadt zurückgeblieben war. Sprache der modernen Kunst […] Angelpunkt der Kompositionstätig- Die Ankunft im amerikanischen Exil ohne Mühe beherrscht“, wie etwa keit erhob, wurde dieser Aspekt für setzte solchen Bemühungen jedoch Paul Bekker schrieb. die Struktur seiner Musik lange ein Ende, auch wenn Korngold ver- Allerdings geriet Korngolds Schaffen nicht bedacht. Ursache ist dabei auch schiedentlich betonte, dass er beim bereits wenige Jahre später in Ver- die Tatsache, dass Korngold in den Komponieren von Filmmusik nicht dacht, mit den neuesten musikali- Instrumentalwerken beharrlich an anders vorgehe als im Falle einer schen Entwicklungen nicht mehr überkommenen Formtypen, wie dem Opernpartitur. mitzuhalten. Denn statt sich dem Sonatensatz oder dem dreiteiligen allgemeinen Ruf nach einer „Neuen Scherzo mit Trio, die Treue hielt. Heute steht außer Frage, dass die Sachlichkeit“ anzuschließen, schien symphonische und leitmotivische er sich mit dem Wunder der Heliane Ähnliches kann auch über die Opern Durchgestaltung der für die Warner 1927 ganz bewusst vom Zeitgeist ab- gesagt werden: In der Toten Stadt Brothers komponierten Soundtracks zuwenden. Als er nach dem Zweiten blieb die Vielfältigkeit lange hinter in Hollywood regelrecht stilbildend Weltkrieg versuchte, in Europa wie- dem nostalgischen Reiz ihrer beiden wirkte. Welch hohes Ansehen der Fuß zu fassen, vermittelte sein bekanntesten Nummern verborgen Korngold in der amerikanischen Œuvre den Eindruck einer längst (dem einprägsamen Lautenlied Traumfabrik genoss lässt sich u. a. vergangenen Epoche. „Glück, das mir verblieb“ und der daran erkennen, dass ihm vertraglich Tatsächlich blieb Korngolds Musik sentimentalen Romanze des Pierrot das Recht zugesichert wurde, von den ästhetischen und stilisti- „Mein Sehnen, mein Wähnen“). In Themen seiner Filmmusik in schen Umwälzungen der ersten Hälf- Wirklichkeit liegt das besondere anderen Kompositionen wieder- te des 20. Jahrhunderts weitgehend Merkmal dieser Oper darin, dass zuverwenden. Ein Privileg, von dem unbeeinflusst und erhielt sich ihre Korngold die psychoanalytische er nach Ende des Krieges ausgiebig eigentliche Tonsprache, die bereits Theorie Sigmund Freuds mit er- Gebrauch machte. kurz nach 1900, in den frühesten staunlicher Konsequenz zur Grund- So enthält etwa der langsame dritte Arbeiten als Wunderkind, geprägt lage der musikalisch-dramaturgi- Satz seiner Symphonie op. 40 thema- worden war und bis zur 1954 ur- schen Gestaltung machte. tisches Material aus nicht weniger aufgeführten Symphonie in Fis Zwei Drittel der Handlung sind als als drei Filmen (The Private Lives of verbleiben sollte. Versucht man, Traumsequenz konzipiert, wobei Elizabeth and Essex, Captain Blood diesen Stil jedoch genauer zu hinter- die von Freud beschriebenen und Anthony Adverse), das zu einem fragen, so kann man sich keinesfalls Mechanismen der Traumarbeit weit ausholenden und ekstatisch mit einer Auflistung jener Kompo- bis ins Detail eine kompositorische gesteigerten Adagio in der Tradition nisten begnügen, deren Werke auf Umsetzung erfuhren. Bruckners und Mahlers ausgesponnen Korngold eingewirkt und seiner Die musikalische Strategie basiert wird, ohne hörbare Brüche. Musik vermeintlich den Stempel größtenteils auf dem Gebrauch des Eklektizismus aufgedrückt von psychologisch verbundenen Dass dem Komponisten am Ende haben. Dazu zählen natürlich Leitmotiven. seines Lebens dadurch das Stigma Strauss, Debussy und Puccini. des nicht mehr Zeitgemäßen auf- Neben der Farbigkeit des Orchesters, Man hat es hier mit einem Verfahren oktroyiert wurde, war jedoch nicht findet sich schon in den frühesten zu tun, das auch wieder im Wunder die letzte Station der Rezeptions- Kompositionen Korngolds eine der Heliane zur Anwendung gelangt, geschichte. Seit den 1970er und individuelle Verwendung der dort allerdings im Dienste eines verstärkt seit den 1990er Jahren fand motivisch-thematischen Konstruk- symbolisch überhöhten Mysterien- sein Schaffen eine bemerkenswerte tion, die dem immer wieder in den spiels, in dem sich lebensphilo- Renaissance auf Opernbühnen und Raum gestellten Vorwurf des Ek- sophische und christliche Elemente Konzertpodien, aber auch im musik- lektizismus jede Grundlage entzieht. auf eigentümliche Weise vermischen. wissenschaftlichen Schrifttum. // STRETTA • 2 0 2 2 • F E B R UA R 9
Schwerpunkt DAS TOTE BRÜGGE Ein symbolistischer Roman als Inspiration für ein Opernlibretto VO N R A I N H A R D W I E S I N G E R E rich Wolfgang Korngolds er das tote Brügge mit seiner toten hat deshalb auch nicht das Gefühl, die berühmteste Oper beruht Frau. Viane bewohnt nun ein Haus an Verstorbene mit Jane zu betrügen. auf Bruges-la-Morte (Das einem Kanal, und hat nur zu seiner tote Brügge), einem symbolistischen alten Hausgehilfin namens Barbe Er überredet sie, das Tanzen aufzugeben Roman des belgischen Schriftstellers Kontakt. In seinem Wohnzimmer hat und nach Brügge zu ziehen, wo er sie Georges Rodenbach (16. Juli 1855 – Hugues, wie in der Oper, ein Reliquiar fortan jeden Abend in ihrem Haus be- 25. Dezember 1898). für die Verstorbene eingerichtet: sucht. Brügge passt sich nun seiner Mehrere Porträts von ihr hängen an veränderten Seelenhaltung an und Das Werk erschien 1892 zunächst als den Wänden, und auf dem nicht mehr beginnt fröhlicher und farbiger zu Fortsetzungsroman in der Zeitschrift benutzten Klavier liegt ihr langer, wirken. Le Figaro und im selben Jahr auch in blonder Zopf, den er vor dem Grab ge- Buchform, das mit Fotografien des rettet hat. Gelegentlich geht er in die Doch mit der Zeit ist die Beziehung Schauplatzes (siehe oben: Brücke zum Kirche, da er hofft, seine Frau nach der beiden nicht mehr so glücklich, Beginenhof, Bild Nr. 2 der Foto- seinem Tod wiederzusehen. Der wie sie begonnen hat. Hugues liebt illustrationen der Erstausgabe, Quelle: einzige Grund, warum er sich in Jane in Wirklichkeit nicht, sondern de.wikpedia.org) versehen wurde. seiner Depression nicht das Leben nur als Projektion seine Frau. 1903 lernte man Rodenbachs Werk in nimmt, liegt im katholischen Glauben, In Brügge ist die Liaison bereits Stadt- der deutschen Übersetzung auch bei der ihm den Suizid verbietet. gespräch. Die sehr fromme Barbe uns kennen. Historisch bemerkens- lässt sich von ihren Freundinnen im wert ist die Tatsache, dass die einst- Bei einem Kirchenbesuch sieht er Kloster überzeugen, bei Hugues zu mals prosperierende Handelsstadt eines Tages eine Frau, die seiner kündigen, sobald er die Frau mit nach Brügge zu diesem Zeitpunkt in Be- Gattin zu gleichen scheint. Er verfolgt Hause bringt. Jane selbst hat in Brüg- deutungslosigkeit versunken war. sie ein Stück, verliert sie dann aber. ge einige heimliche Liebschaften, was Eine Woche später sieht er sie wieder Hugues veranlasst, sie zu beobachten. Die Handlung der literarischen Vor- und geht ihr wieder nach. Er bringt Außerdem beginnen ihn nun opti- lage unterscheidet sich allerdings in in Erfahrung, dass ihr Name Jane sche Unterschiede zu seiner Frau zu einigen Punkten doch deutlich vom Scott ist und sie als Tänzerin ihres irritieren: Janes langes blondes Haar Inhalt der Oper: Ensembles zweimal wöchentlich aus ist nur gefärbt, zudem schminkt sie Lille anreist, um Gastspiele im Thea- sich grell. Eine Predigt in der Kirche Der Witwer Hugues Viane beschließt ter von Brügge zu geben. Nach einigen weckt nun auch Schuldgefühle in dem nach dem Tod seiner Gattin nach Wochen traut er sich, sie anzuspre- Witwer und er fürchtet, die Ver- Brügge zu übersiedeln. Die Entschei- chen und trifft sich von nun an regel- storbene auch nach dem Tod nicht dung fiel auf diese Stadt, da sie mit mäßig mit ihr. Die Ähnlichkeit mit wiederzusehen. Trotzdem redet sich ihrer Tristesse seinem psychischen seiner Frau ist für ihn ein Wunder und Hugues ein, Jane zu lieben und will Zustand ähnelt. Außerdem assoziiert so sieht er die Tote zurückgekehrt und sie um jeden Preis in Brügge halten. 10
D I E TOT E S TA DT Sie willigt nur deshalb ein, weil sie Assoziation der Verstorbenen mit Georges Rodenbach Quelle: de.wikipedia.org hofft, dass Hugues bald stirbt und sie der toten Stadt. sein reiches Erbe erhalten wird. Zur Heilig-Blut-Prozession, die an Der Autor Georges Rodenbach seinem Haus vorbeiführt, lädt sie wurde in Tournai als Sohn einer sich bei Hugues ein, woraufhin die französischen Mutter und eines alte Barbe unverzüglich kündigt. deutschen Vaters aus dem Rhein- Jane amüsiert sich im Wohnzimmer land geboren. Außerdem war er über die Porträts der Verstorbenen, mit dem berühmten deutschen die ihr ähneln. Zum Spaß greift sie Dichter Christoph Martin sich den Zopf im Kristallsarg und Wieland verwandt. Rodenbach be- legt ihn sich um den Hals. Wie wahn- suchte in Gent das renommierte sinnig beginnt Hugues eine Ver- Sint-Barbaracollege, wo er sich folgungsjagd durch das Zimmer, mit dem Dichter Emile Verhaeren packt Jane schließlich und erdrosselt anfreundete. Rodenbach arbeitete sie mit dem Zopf der Verstorbenen. zunächst als Anwalt und Journalist. Rodenbachs Kurzroman zählt zu Die letzten zehn Jahre seines Lebens den wichtigsten Dokumenten des verbrachte er in Paris als Korrespon- Rodenbachs veröffentlichtes Schaffen französischsprachigen Symbolismus. dent des Journal de Bruxelles und umfasst acht Vers-Sammlungen und Wobei der Leser das Symbol, das war außerdem ein Vertrauter von vier Romane sowie Kurzgeschichten, der Künstler darstellen will, anhand Edmond de Goncourt: Gemeinsam Bühnenwerke und diverse Rezen- der vielen und häufig eindeutigen mit seinem Bruder Jules gilt dieser sionen. Ein wesentlicher Aspekt Umschreibungen selbst ent- als Begründer der literarischen seiner literarischen Produktion ist schlüsseln muss. Strömung des Naturalismus. Als das Ergebnis einer leidenschaft- Autoren, Kunstkritiker, Theater- lichen Idealisierung der ruhigen So finden sich in dem Roman etwa kritiker, Historiker, Dramatiker flämischen Städte, in denen er seine die Idealisierung der Frau und die und vor allem Romanciers traten Kindheit und frühe Jugend verbracht Exklusivität der einen großen Liebe, die Brüder stets gemeinsam auf. hatte. Gerade in Bruges-la-Morte eine morbide Atmosphäre, die Der bekannteste französische (1892), erklärt er, dass sein Ziel darin durch eine irrationale Verehrung Literaturpreis, der Prix Goncourt, besteht, die Stadt als lebendiges der Toten entsteht sowie die ist nach ihnen benannt. Wesen erscheinen zu lassen. // TAUBEN? Sechsschimmelgasse 9 | 1090 Wien | Tel. (0)1 316 60-0 | office@assa.at | www.assa.at 11
Schwerpunkt DIE TOTE STADT – REZEPTION IN WIEN VO N R A I N H A R D W I E S I N G E R D as Wiener Publikum hatte „Dieses sprachlich ungemein sorg- mit seinem Opus zwölf ein Moderner, bald nach der doppelten fältig gearbeitete und auch in der aber ein Moderner mit Erfindung Uraufführung in Deutsch- szenischen Führung ungewöhnlich und Melodie mit Formgefühl und land, Gelegenheit, das Werk des hoch stehende Werk musste Erich mit rhythmischer Kraft.“ jungen Genies kennen zu lernen. Wolfgang Korngold reizen, in seine dem Romantischen, Phantastischen Am 10. Jänner 1921 dirigierte Franz und Leidenschaftlichen hingege- Heinrich Kralik analysierte im Neuen Schalk die Erstaufführung an der bene Musikerseele den zündenden Wiener Tagblatt, die Veränderungen Wiener Staatsoper, in der Maria Funken zu werfen.(…) Die zu ver- gegenüber der literarischen Vorlage: Jeritza die Marietta und Karl wirrendem Reichtum gelangte und Aagard-Oestvig den Paul sangen. gedanklich tiefe Sprache des nun „Endlich entschließt sich aber der Dreiundzwanzigjährigen darf nicht Verfasser zu einem überaus folgen- Die Wiener Rezensenten brachten darüber hinwegtäuschen, dass ihre reichen dramaturgischen Eingriff, dem Sohn ihres Kollegen viel Wohl- Elemente schon in den Werken der dessen Zweck es offenbar ist, der wollen entgegen, dass Julius Kindheit keimten. Denn das war Affäre ihren Grausamkeitsstachel Korngold unter dem Pseudonym ja das Wunderbare des Falles, dass zu nehmen: er entzieht der eigent- Paul Schott am Libretto selbst ent- Korngold offenbar mit der Diktion lichen Mariettatragödie die Rea- scheidend mitgewirkt hatte, blieb eines Strauß, Debussy und Reger auf lität und lässt die entscheidenden jedoch unerwähnt. die Welt gekommen ist und dass er Vorgänge als Traumvision vorüber- bereits in seinen ersten Kompo- geistern. In Wirklichkeit kommt Wie zu erwarten, war Josef Reitler sitionen diese Diktion um das er- es nur zu einem flüchtigen Besuch in der Neuen Freien Presse voller weiterte, was heute mit voller der Tänzerin in der Wohnung des Lob für das neue Stück, auch was das Gewissheit als ‚korngoldisch‘ er- Witwers, der allerdings sehr Gefahr Libretto betrifft: kannt wird. (…) Und so ist er auch läuft, ihren Reizen zu verfallen. (…) 12
D I E TOT E S TA DT Die Vorteile dieser dramaturgischen heimnisvoll Zarten, die treff- Nun hieß es wieder warten, bis im Maßnahme kommen namentlich sichere Charakterisierung der Dezember 2004 Korngolds be- dem zweiten Akt sehr zugute, wo Hauptgestalten und szenischen rühmteste Oper wieder an die bunte fesselnde Vorgänge in losem Handlungen stehen auf voller Höhe.“ Staatsoper zurückkehrte. und doch beziehungsreichem Bei dieser, nun im Februar wieder Zusammenhang stehend, sich aufgenommenen Produktion von effektvoll aneinanderreihen lassen. In der Arbeiter-Zeitung wird zu Willy Decker, handelt es sich um eine Freilich, dass dem erotischen Traum bedenken gegeben, dass die Koproduktion mit den Salzburger ein gleichfalls geträumtes tragisches Musik stellenweise etwas zu nahe Festspielen in Kooperation mit dem Nachspiel im dritten Akt folgt, die Operette streife: Gran Teatre del Liceu Barcelona will sich wohl nicht mehr so recht sowie der Nederlandse Opera in den Rahmen schicken.“ „In der Anwendung der musi- Amsterdam. kalischen Ausdrucksmittel hat der Komponist in der Tanzszene Der ursprünglich als Paul vorge- Kralik sieht Korngold als positive am Ende des ersten Aktes und an sehenen Torsten Kerl wurde durch Erscheinung, die sich gegen den einigen Stellen der lustigen Szenen Stephen Gould ersetzt, der da- Zeitgeist stemmt: des zweiten Akts das Gebiet der durch unerwartet zu seiner ersten Operette allzusehr gestreift. Ein Staatsopernpremiere kam. Großer „In einer Zeit, die den Verfall der Schritt, der wohl vom Standpunkt Erfolg auch für die Sänger der musikdramatischen Idee erlebt hat, der realistischen Schilderung anderen Partien: Angela Denoke als mag die Rückkehr zur ‚Oper‘ als einigermaßen gerechtfertigt er- Marietta, Bo Skovhus als Frank einzig möglicher Ausweg er- scheinen mag, dessen sichere Wirk- und Daniela Denschlag als Brigitta, scheinen; zumal für so jungen und samkeit den Komponisten aber nicht sowie für Donald Runnicles am heißen musikalischen Tatendurst, dazu zu verleiten möge, auf diesem Dirigentenpult. der nach rascher und ausgiebiger Wege weiter zu gehen.“ ............. lechzt und vergleichsweise Mittlerweile wurde diese Erfogs- jeden Zeitverlust, den literarische Es ist symptomatisch für die Re- produktion von Willy Decker bereits Umwege mit sich bringen können, zeption des Werks nach dem Zweiten zweiundzwanzig Mal gespielt, wobei gründlich verabscheut.“ Weltkrieg, dass Die tote Stadt erst in den Besetzungslisten Namen wie im Dezember 1985 wieder in das etwa Camilla Nylund sowie Emily Haus am Ring zurückkehrte. Magee (Marietta), Klaus Florian Max Springer stellt in der Reichspost Am Dirigentenpult stand damals Vogt beziehungsweise Torsten Kerl die Musik über das Libretto: Heinrich Hollreiser, die Inszenie- (Paul) und auch eines unserer Ehren- rung stammte von Götz Friedrich, mitglieder, der Wiener Publikums- „Über der Dramatisierung der die Bühnenbilder von Andreas liebking KS Adrian Eröd (Frank) zu schönen Erzählung steht zweifellos Reinhardt. Die Hauptrollen ver- finden sind. // die Musik: In ihr finden wir wieder körperten James King, Karan die verloren gegangenen Feinheiten Armstrong sowie Hans Helm und die durch die Bühne ver- und Anna Gonda. Bereits in der gröberte Schönheit des Stoffes zweiten Vorstellung konnte man auf ihre ursprüngliche duftige Thomas Moser als Paul erleben. Erich Wolfgang Korngold Zartheit zurückgeführt. Das Später wurde diese Partie dann Die tote Stadt Musikalische der Handlung ist auch von Richard Versalle über- Wiener Staatsoper wundervoll tönende Gestalt ge- nommen. Lang konnte sich diese worden. In ihr haben alle lyrischen Inszenierung aber nicht im Sonntag, 6. Februar, 19 Uhr und dramatischen Werke Repertoire halten. Wiederaufnahme ihren überzeugenden Ausdruck ge- Guggeis/ Vogt, Mikneviciute, Eröd, funden. Die Stimmungskunst Im Juni 1989, nach nur neun Vor- Bohinec, Regie: Willy Decker der Schilderung des Traumhaften, stellungen insgesamt, war schon Phantastischen, Düsteren ge- die Dernière angesetzt. Reprisen: 9/11/14. Februar 2022 STRETTA • 2 0 2 2 • F E B R UA R 13
Schwerpunkt Diskographie Richard Schmitz* 1975 entstand in München eine frühe Schallplatteneinspielung. Erich Leinsdorf widmet sich diesem Werk mit schwelgerischen Tönen. Da kann man den späteren Filmmusikkomponisten vorausahnen und den Vorwurf der operettenhaften Partitur verstehen. René Kollo erfüllt die Rolle des trauernden Paul mit Leben. Carol Neblett ist geisterhaft als Marie und kapriziös als Marietta. Benjamin Luxon singt verlässlich den Frank. Schöner als Hermann Prey kann man den Schlager „Mein Sehnen, mein Wähnen“ nicht singen. (RCA 8 86974 46602 4) Die Salzburger Festspiele widmeten sich einige Jahre der in der Nazi-Zeit verbotenen Musik, 2004 der Toten Stadt. Donald Runnicles geht mit Schwung die Partitur an. Die Wiener Philharmoniker kennen die Oper seit 1921 und verwirklichen die Musik ohne sentimental zu werden. Torsten Kerl tigert sich in die Rolle des Paul hinein, was manchmal auf Kosten des Schönklangs geht. Angela Denoke gestaltet beide Seiten der Marie/Marietta mit Bravour. Bo Skovhus ist Frank und singt ein schönes Lied des Pierrot. (Orfeo 4 011790 634227) Live wurde die Oper in Frankfurt im November 2009 mitgeschnitten. Sebastian Weigle, Generalmusikdirektor des Hauses, arbeitet nicht nur die Anklänge an Richard Strauss und Puccini heraus, sondern widmet sich auch der fast operettenhaften Eingängigkeit der Partitur. Klaus Florian Vogt steigert sich zur Idealbesetzung, Hier wird sein Hang zur Kopfstimme zum Ereignis. Das passt zu diesem Neurotiker. Tatiana Pavlovskaya kann mit schön ge- sungenen Melismen sowohl als leichtfertige Marietta als auch als Stimme der toten Marie überzeugen. Michael Nagys Bariton passt bestens für den Freund Frank und den schwärmerischen Pierrot. Chor und Orchester der Oper Frankfurt spielen auf hohem Niveau. Das Booklet enthält auch den Text. (Oehms 4 260034 869486) In Helsinki wurde 2011 eine stimmige, durchdachte Inszenierung von Kasper Holten aufgezeichnet. Zahlreiche Exponate betonen im Wohnzimmer Pauls das verschrobene Gedenken an die Verstorbene. Kirsti Valve geistert als stumme, untote Marie durch die ganze Oper. Da wird das Verhalten Pauls, der sie da immer vor sich sieht, nachvoll- ziehbar. Auch die Traumpassage ist deutlich als Vision zu sehen. Ideal Klaus Florian Vogt als Paul, der den schwierigen Charakter verständlich macht. Camilla Nylund kann sich in dieser Inszenierung ganz auf die kapriziöse Marietta konzentrieren, die Stimme der Verstorbenen singt sie aus dem Off. Markus Eiche ist der verlässliche Freund und der Pierrot mit dem Schlager. Chor und Orchester der Finnischen Nationaloper spielen unter Mikko Franck, der mich an Josef Krips erinnert, die spätromantische Musik präzise. (DVD OA 8 09478 011221 7) In der Bayerischen Staatsoper inszenierte 2019 Simon Stone die Oper in einem modernen Einfamilienhaus. Von der morbiden Atmosphäre Brügges ist da keine Rede. Entsprechend direkt gestaltet Jonas Kaufmann den Paul, der eigentlich neurotisch sein müsste. Das Schlagerlied „Glück das mir verblieb“ gerät auch im Finale wunderschön. Marlis Petersen genießt die Doppelrolle der Marie/Marietta und beschert uns melodische Höhepunkte. Andrzej Filończyk als Frank/Fritz und Jennifer Johnston als Brigitte ergänzen ein hochklassiges Ensemble. Das Bayerische Staatsorchester unter Kirill Petrenko zeigt die Bandbreite von Korngolds Musik. (Bayerische Staatsoper Recordings 4 028098 000097) *Richard Schmitz begleitet das Programm der Wiener Staatsoper bei radio klassik STEPHANSDOM (per opera ad astra) 14
DER RING IN LEIPZIG 02. BIS 07. MÄRZ MUSIKSTADT LEIPZIG – HEIMATORT DES OPERNGENIES RICHARD WAGNER Leipzig und die Musik: Das ist jahrhundertelange Tradition. Für zahlreiche Komponisten, darunter Johann Sebastian Bach, Felix Mendelssohn-Bartholdy, Clara und Robert Schumann so- wie Richard Wagner war die Stadt inspirierender Schaffensort. OPER LEIPZIG – EIN TRADITIONSHAUS MITTEN IN EUROPA Mit Gründung 1693 ist die Leipziger Oper das drittälteste bürger- liche Opernhaus Europas und blickt voller Stolz auf eine mitt- lerweile über 325-jährige Tradition. Knapp die Hälfte dieser drei Jahrhunderte ist mit dem Gewandhausorchester ein Ensemble von Weltruhm ständiger musikalischer Begleiter der Oper Leipzig. © PK Fotografie WAGNER 22 – 3 WOCHEN UNENDLICHKEIT Die Oper Leipzig hat sich unter der Leitung von Intendant und Generalmusikdirektor Prof. Ulf Schirmer das ehrgeizige Ziel IHRE OPERNREISE IN DIE GEBURTSSTADT RICHARD WAGNERS gesetzt, bis 2022 das gesamte Repertoire der Opern Richard ZUM »RING DES NIBELUNGEN« Wagners im Spielplan zu haben. So wird es in der Geburts- Termin: 02. bis 07. März 2022 stadt Wagners vom 20. Juni bis 14. Juli 2022 im Rahmen eines • 5 x Übernachtung inkl. Frühstück im Seaside Park Hotel einzigartigen Festivals möglich sein, alle Opern innerhalb von Leipzig drei Wochen in der Reihenfolge ihrer Entstehung zu erleben. • je 1 Eintrittskarte pro Person (PG 1) für Lediglich die vier Teile des »Ring« sind aus der Chronologie »Der Ring des Nibelungen« in der Oper Leipzig: ausgenommen und folgen aufeinander. »Das Rheingold« 02. März 2022 »Die Walküre« 03. März 2022 »Siegfried« 05. März 2022 »Götterdämmerung« 06. März 2022 • Stadtführung zu Fuß und im Bus • Besuch der Dauerausstellung »Der junge Richard Wagner 1813 bis 1834« in der Alten Nikolaischule Preis pro Person im DZ ab 1.199 Euro Informationen und Buchung unter www.leipzig.travel/reiseangebote, incoming@ltm-leipzig.de oder 0049 341 7104 275 © Tom Schulze
VERA-LOTTE BOECKER Frau Boecker, Sie sind nun die Sie haben ja auch Philosophie Shakespeare und Verdi. Solche zweite Spielzeit Ensemblemitglied und Literatur studiert. Hat das Zusammenhänge finde ich sehr im Haus am Ring und decken auf Sie als Sängerin auch Einfluss spannend. eine unglaubliche Bandbreite an darauf, wie intensiv Sie sich mit Repertoire ab: Zuletzt hörten wir den Stücken beschäftigen? Kann das nicht auch zu Konflikten Sie als Adele in der Fledermaus, mit Regisseuren führen, wenn in Henzes Verratenem Meer waren Vielleicht in dem Sinn, dass ich Sie Hintergrundwissen haben, Sie die Mutter und in Bizets Carmen schon immer jemand war, der sehr das die Regie eventuell nicht sowie Monteverdis L’incoronazione viel gelesen hat. Heute ist es eine beachten will? di Poppea waren Sie dabei. War wertvolle Ergänzung, wenn ich es immer Ihr Wunsch, so ein viel- eine Partie für mich neu erarbeite. Das ist eine gute Frage. Ich verstehe seitiges Repertoire zu bedienen? Man bekommt ja dann auch ein be- mich immer besonders gut mit den stimmtes Gefühl für die Zeit, in der Dramaturgen, da sich diese sehr Das war tatsächlich immer mein das Stück geschrieben wurde. intensiv mit dem Hintergrund der Wunsch, denn ich lerne gerne neue Es ist dann einfach auch interessant Stücke beschäftigen. Ich will jetzt Stücke, neue Epochen, singe einfach zu wissen, welche Literatur in nicht sagen, dass ich mich noch nie immer wieder gerne Partien, die ich dieser Zeit geschrieben wurde. mit einem Regsiseur gestritten hätte, bis dahin noch nicht gesungen habe. Denken Sie an Mozart, das war die das kommt vor. Aber in der Regel Das führte dazu, dass ich ein sehr Zeit der Französischen Revolution. sind Regisseure doch Menschen, abwechslungsreiches Repertoire auf- Solche Ereignisse haben natürlich die sich sehr tiefgreifend mit den gebaut habe, was viel Spaß macht. die Komponisten beeinflusst. Oder Sachen beschäftigen. 16
IM PORTRAIT Haben Sie in der Literatur und in So habe ich mir etwa auch das Noten- Die Eltern haben Ihren Berufs- der Musik eine bestimmte Lieb- lesen selber beigebracht. wunsch dann aber letztendlich lingsepoche? schon akzeptiert? Haben Sie einmal ernsthaft Das könnte ich jetzt nicht sagen. Als gedacht, dass Literatur und Offen gesagt wussten sie lange Zeit ich zu studieren begann, waren es Philosphie Ihr Bereich werden gar nicht, dass ich in Berlin auch Bach und Schubert, dann entdeckte könnte? Gesang studierte. Eine Zeitlang ich Verdi. Jeder dieser großen Kom- studierte ich ja sogar parallel. Als es ponisten hat so fantastische Musik Also, Operngesang als Beruf zu sich dann abzeichnete, dass Singen geschrieben! Mir als Sängerin sind ergreifen konnte ich mir erst mein Beruf werden würde, erzählte natürlich jene Komponisten lieber, vorstellen, als ich nach Berlin ge- ich ihnen davon. Damals hatte ich die gut für die Stimme geschrieben zogen war und dort viele Vor- auch schon die ersten Engagements. haben: also Richard Strauss zum stellungen gesehen hatte. Mein Vor sechs Jahren sprang ich dann Beispiel. Elternhaus war diesbezüglich in München als Eudoxie in La Juive konservativ. Da hieß es, dass ich ein. Meine Eltern kamen zu dieser Sind Sie mit Musik aufgewach- erst einmal etwas „Vernünftiges“ Premiere und waren zum ersten sen? studieren solle. Die Angst, mit Mal innerlich entspannt. Diese der Musik in etwas Unsicheres Produktion war für mich eine große Ich sang gerne im Schulchor, so kam zu gehen, war bei meinen Eltern Sache, da ich eigentlich in Mann- ich mit Musik in Konakt. Meine sehr ausgeprägt. Rückblickend heim Ensemblemitglied war, es mir Eltern sind zwar keine Musiker, bei denke ich mir aber heute, dass aber dennoch möglich war, an der uns zu Hause konnte sich aber jeder, ich eigentlich schon immer Bayerischen Staatsoper die ganze der wollte, hinsetzen und musizieren. Sängerin werden wollte. Serie zu singen. FEBRUAR ’22 Kabarett in der Hölle Krimioper für Kinder HOL’S DER GEYER FIGARO UND DIE DETEKTIV*INNEN Konzeption & Inszenierung: Georg Wacks MUSIKTHEATER FÜR KINDER AB 6 JAHREN Mit: Elena Schreiber, Stefan Fleischhacker, Martin MUSIK VON WOLFGANG AMADEUS MOZART Thoma, Georg Wacks, Christoph Wagner-Trenkwitz Konzept & Text: Anna Katharina Bernreitner Ensemble „Albero Verde“ & Catherine Leiter | Musikalische Leitung: Viktor Aufführungen: 12. | 15. | 17. 18. Februar 2022, 19.00 Uhr Mitrewski | Inszenierung: Anna Katharina Bernreitner Mit: Katharina Adamcyk, Miriam Kutrowatz, JENŮFA (UA 1904 / Brünner Fassung 1908) Alexander Aigner u.a. OPER VON LEOŠ JANÁČEK Aufführungen: 19. | 20. & Musikalische Leitung: Marc Albrecht 26. Februar 2022, 11.00 Uhr SAISON Inszenierung: Lotte de Beer Mit: Svetlana Aksenova, L’ORFEO (konzertant) Nina Stemme, Pavol Breslik, u.a. CLAUDIO MONTEVERDI ORF Radio-Symphonieorchester Wien Musikalische Leitung: Fabio Biondi Arnold Schoenberg Chor (Ltg.: Erwin Ortner) Mit: Ian Bostridge, Monica Piccinini, Marina de Premiere: 16. Februar 2022, 19.00 Uhr Liso, Aleksey Bogdanov, Roberta Invernizzi u.a. Aufführungen: 19. | 21. | 24. Europa Galante | RIAS Kammerchor 26. | 28. Februar 2022, 19.00 Uhr 22. Februar 2022, 19.00 Uhr Einführungsmatinee: 13. Februar 2022, 11.00 Uhr L’OLIMPIADE (konzertant) ANTONIO VIVALDI beyond Musikalische Leitung: Jean-Christophe Spinosi Mit: Riccardo Novaro, Ambroisine Bré u.a. www.theater-wien.at Ensemble Matheus Tageskasse: Mo-Sa 10-18 Uhr Linke Wienzeile 6 | 1060 Wien 27. Februar 2022, 19.00 Uhr 17
Spielplan Spielplan Staatsoper unter Vorbehalt eventueller Absagen (Stand 20.1.) Staatsoper Februar Fr 18.2., Adam: Giselle, Springer/ Tschernichova/ Konovalova, 19.30 Kimoto, Teterin, Wallner-Hollinek, Manolova, Ferreira, Papava, Butchko, Ledán Di 1.2., Puccini: Manon Lescaut, Luisotti/ Carsen/ Grigorian, 19.00 Pinkhasovich, Jagde, Lovell Sa 19.2., Donizetti: Anna Bolena, Sagripanti/ Génovèse/ Schrott, 19.00 Damrau, Semenchuk, Pati, Vörös Mi 2.2., Britten: Peter Grimes, Young/ Mielitz/ Kaufmann, 19.00 Davidsen, Terfel So 20.2., Adam: Giselle, Springer/ Tschernichova/ Bottaro, 19.00 Cherevychko, Teterin, Wallner-Hollinek, Manolova, Do 3.2., Liebeslieder, Ballett, Robbins, Childs, Balanchine/ Musik: Ferreira, Jovanovic, Butchko, Ledán 19.30 Chopin, Górecki, Brahms/ Zapravdin, Wallroth, Maitland, Amako, Kazakov, Hopkins, Restier Mo 21.2., Liebeslieder, Ballett, Robbins, Childs, Balanchine/ Fr 4.2., Puccini: Manon Lescaut, Luisotti/ Carsen/ Grigorian, 19.30 Musik: Chopin, Górecki, Brahms/ Zapravdin, Hashimoto, 19.00 Pinkhasovich, Jagde, Lovell Kimoto, Papava, Menha, Dvořák, Dato, Vandervelde, Avraam, Peci, Wallroth, Maitland, Amako, Kazakov, Sa 5.2., Britten: Peter Grimes, Young/ Mielitz/ Kaufmann, Hopkins, Tysman 19.00 Davidsen, Terfel Di 22.2., Donizetti: Anna Bolena, Sagripanti/ Génovèse/ Damrau, So 6.2., Korngold: Die tote Stadt, Guggeis/ Decker/ Vogt, 19.00 Semenchuk, Pati, Vörös 19.00 Mikneviciute, Eröd, Bohinec Mi 23.2. Adam: Giselle, Springer/ Tschernichova/ Konovalova, Mo 7.2., Puccini: Manon Lescaut, Luisotti/ Carsen/ Grigorian, 19.00 Kimoto, Teterin, Wallner-Hollinek, Manolova, Ferreira, 19.00 Pinkhasovich, Jagde, Lovell Papava, Butchko, Ledán Di 8.2., Britten: Peter Grimes, Young/ Mielitz/ Kaufmann, Do 24.2., Rossini: Der Barbier für Kinder (siehe unten) 19.00 Davidsen, Terfel Fr 25.2., Puccini: Tosca, Armiliato/ Wallmann/ Stikhina, Grigolo, Mi 9.2., Korngold: Die tote Stadt, Guggeis/ Decker/ Vogt, 19.30 Frontali 19.00 Mikneviciute, Eröd, Bohinec Do 10.2., Puccini: Manon Lescaut, Luisotti/ Carsen/ Grigorian, Sa 26.2., Liebeslieder, Ballett, Robbins, Childs, Balanchine/ 19.00 Pinkhasovich, Jagde, Lovell 19.30 Musik: Chopin, Górecki, Brahms/ Zapravdin, Yakovleva, Cherevychko, Papava, Menha, Dvořák, Dato, Hashimoto, Fr 11.2., Korngold: Die tote Stadt, Guggeis/ Decker/ Vogt, Vandervelde, Avraam, Peci, Wallroth, Maitland, Amako, 19.00 Mikneviciute, Eröd, Bohinec Kazakov, Hopkins, Tysman Sa 12.2., Donizetti: Anna Bolena, Sagripanti/ Génovèse/ Schrott, So 27.2., Donizetti: L’elisir d’amore, Armiliato/ Schenk/ 19.00 Damrau, Semenchuk, Pati, Vörös 19.30 Minasyan, Flórez, Kaydalov, Kiria So 13.2., Puccini: Manon Lescaut, Luisotti/ Carsen/ Grigorian, Mo 28.2., Puccini: Tosca, Armiliato/ Wallmann/ Stikhina, 19.00 Pinkhasovich, Jagde, Lovell 19.30 Grigolo, Frontali Mo 14.2., Korngold: Die tote Stadt, Guggeis/ Decker/ Vogt, Gustav Mahler-Saal 19.00 Mikneviciute, Eröd, Bohinec 5.2., 11.00 Kammermusik der Wiener Philharmoniker 5 Di 15.2., Adam: Giselle, Springer/ Tschernichova/ Yakovleva, 20.00 Dato, Peci, Wallner-Hollinek, Avraam, Vandervelde, Hashimoto, Fiocchi, Manolova 6.2., 11.00 Ensemblematinee 4: Zámečníková, Kellner; Melear Mi 16.2., Donizetti: Anna Bolena, Sagripanti/ Génovèse/ Schrott, 19.00 Damrau, Semenchuk, Pati, Vörös Kinderoper Do 17.2., Adam: Giselle, Springer/ Tschernichova/ Yakovleva, 13.2., 11.00 Rossini: Der Barbier für Kinder, Asagaroff/ Hallwaxx, 19.30 Dato, Peci, Wallner-Hollinek, Avraam, Vandervelde, 24.2., 18.00 Ensemblemitglieder und Mitglieder des Opernstudios Hashimoto, Fiocchi, Manolova der Wiener Staatsoper 18
Unsere Tipps unter Vorbehalt eventueller Absagen (Stand 20.1.) Tipps WIEN MuTh – Konzertsaal der Wiener Sängerknaben 2., Augartenspitz 1, 01/347 80 80, www.muth.at Wiener Musikverein 1., Bösendorferstraße 12, 01/505 81 90, www.musikverein.at Di 15.2., 19.00 Wiener Sängerknaben – Classical: Motetten, Kunstlieder, Weltmusik, Pop und Walzer Sa 12.2., 19.30 Orchestra Filarmonica Marchigiana Großer Saal Crescenzi/ di Bella (Klavier) Fr 25.2., 17.00 Wirth: Die Reise des kleinen Prinzen, Sinfonien, Vorspiele, Paraphrasen aus Kinderoper nach Antoine de Saint-Exupéry Opern von Spontini, Rossini, Verdi, Bellini Schade (Erzähler), Wiener Sängerknaben Do 17.2., 19.30 Jewgenij Kissin Di 1.3., 19.30 Tribute to Beethoven #4 Großer Saal Mozart, Beethoven, Chopin Schmid (Violine), M. Bartolomey (Cello), Haering (Klavier) Sa 19.2., 19.30 Valery Gergiev/ Wiener Philharmoniker Großer Saal Ausschnitte aus Prokofjews „Romeo und Do 3.3., 19.30 Antike Heldinnen – zeitlose Stimmen Julia“, Tschaikowski: „Pathétique“ Haydn, Glinsner, Beethoven Rezitation, Gesang, Streichquintett Sa 12.3., 19.30 Liederabend Magdalena Kožená, Ohad Brahms-Saal Ben-Ari (Klavier), Brahms, Dvořák, Martinů, Mussorgskij, Bartók Haus Hofmannsthal 3., Reisnerstraße 37, 01/714 85 33, www.haus-hofmannsthal.at Wiener Konzerthaus 4.2.–17.6. Ausstellung KS Anneliese Rothenberger 3., Lothringerstraße 20, 01/242 002, www.konzerthaus.at Mo–Mi 10.00–18.00 Di 1.2., 19.30 Juan Diego Flórez, Philharmonie Brünn Großer Saal Do 3.2., 19.30 KS Anneliese Rothenberger stellt sich vor Ausstellungseröffnung mit Markus Vorzellner Do 17.2., 19.30 Wiener Symphoniker / Andrea Carroll / So 20.2., 11.00 Andrés Orozco-Estrada, Staud, Strauss Sa 5.3., 19.00 Wiener Geschichten, Feldbauer (Mezzo), Großer Saal Gossner (Klarinette), Keller (Akordeon) Mi 23.2., 19.30 Dvořák: Requiem, Lyniv/ Šaturová, So 20.3., 16.00 Das alte Lied – Komponistinnen und Großer Saal Romberger, Schmitt, Park; Librettistinnen der Wiener Operetten Wiener Singakademie ORF RSO Wien Gyükér, Koch (Klavier), Dosch (Moderation), Wanka (Choreographie), Studierende der Fr 25.2., 19.00 Bach-Kantaten, Lutz/ Feuersinger, Musik und Kunst Privatuniversität Wien Mozart-Saal Oitzinger, Johannsen, Walser; Orchester der J. S. Bach-Stiftung English Cinema Haydn • Oper & Ballett • Covent Garden 6., Mariahilferstraße 57, 01/587 22 62 www.haydnkino.at Di 1.3., 19.30 Liederabend Matthias Goerne, Markus Ermäßigung für FREUNDE Mozart-Saal Hinterhäuser: Schumann Besetzungen siehe Cineplexx Do 3.3., 19.30 Pretty Yende/ Nadine Sierra Mo 14.2., 20.15 Prokofjew: Romeo und Julia, Ballett Großer Saal Mielgo/ Slowakische Philharmonie Do 10.3., 20.15 Verdi: Rigoletto, Mi 13.4., 20.15 Verdi: La Traviata Händel, Donizetti, Bellini, Debussy, Bernstein Do 19.5., 20.15 Tschaikowski: Schwanensee Sa 5.3., 19.00 Bach: Johannespassion, Wedam/ Heuser, Schubertiade Wieden Mozart-Saal Fournier, Lerchenberger, Zelinka, Nagl; Ehrbar Saal, 4., Mühlgasse 28, 0699/170 63 880 Wiener Bachsolisten, BAchCHorWien www.schubertiade-wieden.at Theater an der Wien in der Kammeroper Mi, 16.2., 19.30 200 Jahre Schubertiade 1., Fleischmarkt 24, 01/588 30-0, www.kammeroper.at (Ersatz für 5.12.) Kirchschlager, Kreisler Trio Wien, Peyrer, Weissensteiner, Picó-Leonís 8.–29.3., 19.00 Rossini: Il barbiere di Siviglia, Jackson/ Zauner Haydn-Gesellschaft Wien So 6.3., 11.00 Einführungsmatinee 0676/840 362 44 www.haydn-gesellschaft.at Mi 16.2., 19.30 Tanzmusik von Haydn, Mozart, Schubert, Österreichische Gesellschaft für Musik Haus der Industrie Beethoven, Lanner und Strauß 1., Hanuschgasse 3, 01/512 31 43, www.oegm.org 3., Schwarzenbergpl. 4 Di 1.2., 18.00 Buchpräsentation: Oswald Panagl Di 15., Mi 16.3. Musikalische Spaziergänge: „Durchs „Im Zeichen der Moderne. Musiktheater jeweils 9.00–14.00 Nibelungenviertel ins Klavier-Atelier“ zwischen Fin de Siècle und Avantgarde“ € 59,– (erm. 53,–) Kunsthistorisch geführt von Philipp Reichel- Der Autor im Gespräch mit Gernot Gruber max. 15 Teilnehmer Neuwirth Mit Musikbeispielen STRETTA • 2 0 2 2 • F E B R UA R 19
Unsere Tipps Tipps Cineplexx • Oper & Ballett • Met/ Covent Garden/ Bolschoi NIEDERÖSTERREICH Kinokassen, Ö-Ticket: 96096, Wien-Ticket: 58885 www.cineplexx.at/events/eventreihe/opera-und-ballett Für FREUNDE: Oper 29,80 statt 34,– Ballett: 23,– statt 25,– € Bühne Baden • Stadttheater 2500 Baden, Theaterplatz 7, 02252/22522, www.buehnebaden.at Mo 14.2., 20.15 Prokofjew: Romeo und Julia, Ballett, Lo/ Covent Garden MacMillan 5.2.–25.3. Verdi: La Traviata, Zehetner/ Gregor In deutscher Sprache So 6.3., 16.00 Tschaikowski: Schwanensee, Ballett, Bolschoi Grigorowitsch 19.2.(P)–27.3. Hermann: Hello Dolly!, Breznik/ Lakner Do 10.3., 20.15 Verdi: Rigoletto, Montanari/ Mears/ Salsi, Di 1.3., 19.30 Faschingskonzert, Zehetner/ Schirrmacher, Covent Garden Camarena, Feola, Stavinsky Weinhappel; Orchester der Bühne Baden Sa 12.3., 19.00 Strauss: Ariadne auf Naxos, Janowski/ Mosh- Grafenegg Met insky/ Davidsen, Leonard, Rae, Jovanovich 3485 Grafenegg 10, 02735/5500-222, www.grafenegg.com Sa 26.3., 19.00 Verdi: Don Carlos (frz.), Nézet-Séguin/ So 20.2., 19.00 Die Nacht des Musicals Met McVicar/ Yoncheva, Garanča, Polenzani, Auditorium Dupuis, Groissböck, Relyea Sa 5.3., 18.30 Brahms: Ein deutsches Requiem, Bolton/ Mi 13.4., 20.15 Verdi: La Traviata, Balsadonna/ Eyre/ Auditorium Landshamer, Nazmi; Tonkünstler-Orchester Covent Garden Bassénz, Popov, Stoyanov Festspielhaus St. Pölten So 1.5., 17.00 Pugni: Die Tochter des Pharao, Ballett, 3100 St. Pölten, Kulturbezirk 2, 02742/90 80 80 600 Bolschoi Lacotte www.festspielhaus.at Sa 7.5., 19.00 Puccini: Turandot, Armiliato/ Zeffirelli/ Sa 26.2., 19.30 Mahler: Das Lied von der Erde, Graf/ Met Netrebko, Bradley, Lee, Furlanetto Ponifasio/ Baumgartner, Pati; MAU Company, Tonkünstler-Orchester Do 19.5., 20.15 Tschaikowski: Schwanensee, Ballett, Sorokin/ Covent Garden Petipa, Ivanov/ Cuthbertson, Bracewell Mo 7.3., 19.30 Brahms: Ein deutsches Requiem, Bolton/ Landshamer, Nazmi; Konzertchor Sa 21.5., 19.00 Donizetti: Lucia di Lammermoor, Frizza/ Niederösterreich, Tonkünstler-Orchester Met Stone/ Sierra, Camarena, Rucinski, Rose Sa 4.6., 19.00 Dean: Hamlet, Carter/ Armfield/ Clayton, STEIERMARK Met Gilfry, Tomlinson, Rae, Connolly, Nussbaum Musikverein Graz, Stefaniensaal Landhausgasse 12, 0316/829 924, www.musikverein-graz.at SALZBURG Fr 11.3., 19.30 Rolando Villazón, Xavier de Maistre (Harfe) Salzburger Landestheater • Schwarzstraße 22, Serenata latina: 0662/871 512-222, www.salzburger-landestheater.at Ginastera, de Abreu, Guastavino u. a. 2.2.–11.3. Deutscher: Cinderella, Oper Graz Venzago/ von Maldeghem Kaiser-Josef-Platz 10, 0316/8000, www.theater-graz.com 3.–16.2. Tango ... Tango! Ein Tango-Abend von 2.2.–3.4. Weinberger: Schwanda, der Dudelsackpfeiffer, Reginaldo Oliveira und Flavio Salamanka Burkert, Jindra/ Schmeding 4.2.–16.3. Bock: Anatevka, Burkert, Gaudiano/ 12.2.–16.4. Mozart: Die Zauberflöte, Venzago/ Lutz Thausing/ Mayer 12.3.(P)–6.5. Lili, the Danish Girl 6.2.–7.4. Bizet: Les pêcheurs de perles, Merkel, Ballett-Abend von Reginaldo Oliveira Burkert/ Baur/ Vollack 12.2.(P)–24.4. Haas: Morgen und Abend, Oper, ÖEA Kluttig/ Karaman 13.3.(P)–20.5. Henze: Undine, Ballett, Christopoulos, Gaudiano/ Choreographie: Vollack 20
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