ORAMO Shchedrin Beethovens Heiligenstädter Testament

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ORAMO Shchedrin Beethovens Heiligenstädter Testament
S A K A R
 OR A M  O             msi S opran
                Anu Ko

       1.
Do 28.1ilharmonie                               Sh ch e d r in
         | Ph                                             ent‹m
20 Uhr                                             ter Testa
                                   e i l i genstäd
                    ›Beeth
                          oven s H
                                                   Lindb erg
                                                       cused‹
                                                        ›Ac

                                            h a i kowsky
                                         Tsc      honie N
                                                          r. 4
                                               Symp
ORAMO Shchedrin Beethovens Heiligenstädter Testament
Programm                                    2                                                                                                                                                     3                    Introduktion

 Do 28 11 | 20 Uhr —–

Uraufführung am 18. Dezember 2008 in
der Münchener Philharmonie im Gasteig
                                            Rodion Shchedrin (*1932)
                                            ›Beethovens Heiligenstädter Testament‹
                                                                                                                                        BEETHOVEN IM HINTERGRUND
     durch das Symphonieorchester des
                                            Symphonisches Fragment für Orchester (2008)
       Bayerischen Rundfunks unter der
           Leitung von Mariss Jansons.                                                                                                  In gut einem Jahr, am 17. Dezember 2020, kann Beethovens 250. Geburtstag
Uraufführung am 28. Januar 2015 in der      Magnus Lindberg (*1958)                                                                     gefeiert werden. Das allgemeine Musikleben stimmt sich auf diesen Tag
   Royal Festival Hall London durch das     ›Accused‹ – Three interrogations                                                            länger, intensiver und ideenreicher ein als die Christenheit auf die Weihnacht,
   London Philharmonic Orchestra unter
                                            für Sopran und Orchester (2014)                                                             die acht Tage danach anbricht. Am mächtigen Jubelcrescendo beteiligt sich
      der Leitung von Vladimir Jurowski;
              Solistin: Barbara Hannigan.     I. Erster Teil                                                                            das DSO nicht mit Beethoven-Zyklen der einen oder anderen Art. Das
                                             II. Zweiter Teil                                                                           Orchester umkreist den oft über die Maßen heroisierten Künstler von seiner
                                            III. Dritter Teil
                                                                                                                                        Wirkungsgeschichte und den Begleitumständen seines Schaffens her.
                                            PAUSE
                                                                                                                                        Als der russische Komponist Rodion Shchedrin von Mariss Jansons und dem
  Uraufführung am 22. Februar 1878 in       Pjotr Tschaikowsky (1840 –1893)                                                             Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks gebeten wurde, eine Art
  Moskau unter der Leitung von Nikolai      Symphonie Nr. 4 f-Moll op. 36 (1876–78)
Rubinstein. Petersburger Erstaufführung
                                                                                                                                        aktuellen Prolog zu Beethovens ›Eroica‹ zu schreiben, setzte er sich mit dem
 am 7. Dezember desselben Jahres unter        I.   Andante sostenuto – Moderato con anima                                               ›Heiligenstädter Testament‹ auseinander, das Beethoven kurz vor den ersten
     der Leitung von Eduard Nápravník.       II.   Andantino in modo di canzona                                                         Skizzen zu seiner Symphonie niederschrieb. Der verzweifelte Stoßseufzer,
                                            III.   Scherzo. Pizzicato ostinato. Allegro
                                                                                                                                        mit dem er die Folgen einer fortschreitenden Ertaubung in Gedanken vor-
                                            IV.    Finale. Allegro con fuoco
                                                                                                                                        wegnahm, mündete schließlich in den Willen zu einer neuen Kunst. Die
                                                                                                                                        ›Eroica‹ war ihr Initialstück.
                                            SAKARI ORAMO
                                            Anu Komsi Sopran                                                                            Magnus Lindberg setzt in ›Accused‹ (Angeklagt), einem dreiteiligen Kom-
                                                                                                                                        paktdrama mit Verhörsprotokollen als Text, in der Ära der Französischen
                                                                                                                                        Revolution, also auch in Beethovens Zeit an und kommt mit Stasi-Protokol-
                                                                                                                                        len von 1970 und dem Manning-Prozess von 2013 erst nahe an, dann mitten
                                                                                                                                        in unsere Zeit. Musikalisch inspiziert er die Kehrseite von Beethovens
                                                                                                                                        Symphonien, jenen »Volksreden an die Menschheit« (Theodor W. Adorno);
                                                                                                                                        er thematisiert den Konflikt zwischen Macht und Menschlichkeit, zwischen
                                                                                                                                        Staatsgewalt und individueller Aufrichtigkeit. – Wenn der Begriff der
                                                                                                                                        »Schicksalssymphonie« auf ein Werk ganz und gar zutrifft, dann auf Tschai-
                                                                                                                                        kowskys Vierte Symphonie, die mit ihrem finalen Drang ins Freie, unter die
                                                                                                                                        Leute, eine kennzeichnende Idee Beethovens und seiner Dichterzeitgenossen
                       Dauer der Werke      Shchedrin ca. 12 min | Lindberg ca. 40 min | Tschaikowsky ca. 42 min
                                                                                                                                        wie Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Hölderlin aufgreift und
                                            Konzert im Rahmen des Jubiläumsjahres BTHVN2020 mit freundlicher Unterstützung durch die
                                                                                                                                        musikalisch variiert.
                                            Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien

                                            Das Konzert wird von Deutschlandfunk Kultur aufgezeichnet und am 1. Dezember ab 20.03 Uhr
                                            gesendet. UKW 89,6 | DAB+ | online | App
ORAMO Shchedrin Beethovens Heiligenstädter Testament
Der Text                       4                                                                                                                                 5               Der gesungene Text

                                                                                          —–
LUDWIG VAN BEETHOVEN                                                                      Magnus Lindberg ›Accused‹
›Heiligenstädter Testament‹ (Auszüge)
                                                                                          I. Teil

O ihr Menschen, die ihr mich für feindselig, störrisch oder misanthropisch haltet oder    Question Comment vous portez-vous, Mademoi-            Frage Wie ist Ihr Befinden, Mademoiselle
erkläret, wie unrecht tut ihr mir. Ihr wisst nicht die geheime Ursache von dem, was       selle Théroigne de Méricourt?                          Théroigne de Méricourt?
Euch so scheint. Mein Herz und mein Sinn waren von Kindheit an für das zarte              Réponse Je vous remercie, Monsieur, pas trop           Antwort Danke, Monsieur, nicht allzu gut. Seit
Gefühl des Wohlwollens, selbst große Handlungen zu verrichten dazu war ich immer          bien. Depuis que je languis derrière ces murs, je      ich hinter diesen Mauern schmachte, bin ich
                                                                                          suis désolée.                                          zutiefst betrübt.
aufgelegt. Aber bedenket nur, dass seit sechs Jahren ein heilloser Zustand mich befal-
                                                                                          Mes idées sont ce qu’elles sont, et pour les           Meine Gedanken sind, was sie sind; Sie können sie
len, durch unvernünftige Ärzte verschlimmert, von Jahr zu Jahr in der Hoffnung            contredire, il était inutile d’employer de si grands   mit noch so viel Aufhebens und Gerede nicht
gebessert zu werden, betrogen, endlich zu dem Überblick eines dauernden Übels             mots et de si grands gestes.                           widerlegen.
gezwungen. Mit einem feurigen, lebhaften Temperamente geboren, empfänglich für            La vérité est que je ne suis qu’une citoyenne,         Tatsächlich bin ich einfach nur eine Bürgerin, eine
die Zerstreuungen der Gesellschaft, musste ich früh mich absondern, einsam mein           qu’une fervente patriote.                              glühende Patriotin.
Leben zubringen. Wollte ich auch zuweilen mich einmal über alles das hinaussetzen,        Vous condamnez la république. C’est votre devoir.      Sie verurteilen die Republik. Das ist Ihre Pflicht.
o wie hart wurde ich durch die verdoppelte traurige Erfahrung meines schlechten           Moi je condamne la monarchie et je crois avoir         Ich verurteile die Monarchie und glaube, Recht zu
                                                                                          raison.                                                haben.
Gehörs dann zurückgestoßen. Und doch war's mir noch nicht möglich, den Menschen
                                                                                          Aussi ne puis-je souhaiter qu’une chose. C’est la      Daher kann ich mir nur eins wünschen: Die
zu sagen: Sprecht lauter, schreit, denn ich bin taub! Ach, wie wär es möglich, dass ich
                                                                                          diffusion en Europe et dans tous les pays des          Verbreitung der Grundsätze von [17]89 und die
dann die Schwäche eines Sinnes angeben sollte, der bei mir in einem vollkommene-          principes de 89 et la reconnaissance des Droits de     Anerkennung der Menschenrechte in Europa und
ren Grade als bei andern sein sollte, einen Sinn, den ich einst in der größten Vollkom-   l’Homme.                                               allen Ländern.
menheit besaß, in einer Vollkommenheit, wie ihn wenige von meinem Fache gewiss            Et c’est ce que j’ai fait!                             Und genau das habe ich getan!
haben noch gehabt haben. […] Es fehlte wenig, und ich endigte selbst mein Leben.          Quant à des crimes, je n’en ai pas commis,             Verbrechen habe ich keine begangen,
Nur sie, die Kunst, sie hielt mich zurück. Ach, es dünkte mir unmöglich, die Welt eher    et nul ne pourrait produire la preuve du contraire.    und niemand wird je das Gegenteil
zu verlassen, bis ich das alles hervorgebracht, wozu ich mich aufgelegt fühlte, und                                                              beweisen können.
so fristete ich dieses elende Leben – wahrhaft elend, einen so reizbaren Körper [zu       Aus: ›Les Confessions de Théroigne de Méricourt‹ von   Aus dem Französischen von Andrea Kirchhartz
haben], dass eine etwas schnelle Veränderung mich aus dem besten Zustande in den          Ferdinand de Strobl-Ravelsberg (1858–1914)
schlechtesten versetzen kann.

Geduld – so heißt es – sie muss ich nun zur Führerin wählen, langmütig hoffe und          II. Teil
will ich ausharren, bis es den unerbittlichen Parzen gefällt, den Faden zu brechen,
vielleicht geht’s besser, vielleicht nicht, ich bin gefasst. Schon in meinem 28. Jahre    Frage Sie sagten in Ihrer Vernehmung am 21. September 1970 aus, von Irmgard Meyer zwei bis drei
bin ich gezwungen, Philosoph zu werden, es ist nicht leicht, für den Künstler             Exemplare der Zeitschrift ›Der Spiegel‹ erhalten zu haben. Warum haben Sie diese Exemplare entliehen?
                                                                                          Antwort Ich habe sie entliehen, weil sie mir von Frau Meyer angeboten wurden. Dazu erinnere ich mich,
schwerer als für irgend jemand. Gottheit, Du siehst herab auf mein Inneres, du
                                                                                          dass ich beim Durchblättern der Exemplare in Meyers Wohnung Artikel entdeckt hatte, die sich mit der
kennst es, du weißt, dass Menschenliebe und Neigung zum Wohltun drin hausen.
                                                                                          Verbreitung von Rauschgift – das war aus dem Titelblatt bereits ersichtlich – und mit der Verfolgung und
O Menschen, wenn ihr einst dieses leset, so denkt, dass ihr mir unrecht getan, und        Ausrottung von brasilianischen Indianern befassten. Diese Artikel wollte ich zu Hause weiterlesen.
der Unglückliche, er tröste sich, einen seinesgleichen zu finden, der trotz aller         Frage Welche Artikel der genannten Exemplare haben Sie noch gelesen?
Hindernisse der Natur doch noch alles getan, was in seinem Vermögen stand, um             Antwort Weitere Artikel sind mir nicht mehr erinnerlich.
in die Reihe würdiger Künstler und Menschen aufgenommen zu werden.                        Frage Charakterisieren Sie Inhalt und Ziel der westdeutschen Zeitschrift ›Der Spiegel‹!
                                                                                          Antwort Ich sagte dazu bereits in meiner Vernehmung am 2. Oktober 1970 aus. Ich hatte Gelegenheit,
Heiligenstadt am 6. Oktober 1802                                                          mich davon zu überzeugen, dass sich diese Zeitschrift kritisch mit innenpolitischen Fragen in West-
                                                                                          deutschland und mit politischen Fragen zahlreicher Staaten befasst. Wie ich in der genannten Verneh-
Ludwig van Beethoven
                                                                                          mung schon aussagte, war ich auch davon überzeugt, dass es sich beim ›Spiegel‹ um keine Zeitschrift
                                                                                          handelt, die einen ideologischen Kampf gegen die DDR führt.
ORAMO Shchedrin Beethovens Heiligenstädter Testament
Der gesungene Text                 6                                                                                                                                             7                 Der gesugene Text

Frage Welche Artikel haben Sie in der Zeitschrift ›Der Spiegel‹ gelesen, die sich mit politischen Fragen in   Answer I was.                                       Antwort Das war ich.
sozialistischen Ländern befassten?                                                                            Question Same age that PFC Manning was when         Frage Dasselbe Alter wie PFC [Obergefreiter]
Antwort An derartige Artikel erinnere ich mich nicht.                                                         he started the IM chat with you?                    Manning, als er den Instant-Messenger-Chat mit
Frage In Ihrer Vernehmung am 2. Oktober 1970 sagten Sie aus, dass in der Zeitschrift ›Der Spiegel‹ auch                                                           Ihnen begann?
Veröffentlichungen erschienen, die sich kritisch mit verschiedenen gesellschaftlichen Verhältnissen in der    Answer That is also correct.                        Antwort Das ist ebenfalls korrekt.
DDR auseinandersetzten. Welche Artikel haben Sie dazu gelesen?                                                Question Now the day after your initial chat with   Frage Am Tag nach Ihrem ersten Chat mit PFC
Antwort An solche Artikel erinnere ich mich nicht.                                                            PFC Manning you contacted law enforcement           Manning haben Sie Vollstreckungsbehörden
Frage Wo befinden sich die von Ihnen entliehenen Zeitschriften ›Der Spiegel‹?                                 because you were concerned about the type of        kontaktiert, weil Sie beunruhigt waren wegen der
Antwort Ich habe diese an Frau Meyer zurückgegeben. Etwas anderes ist mir nicht erinnerlich.                  information that PFC Manning had shared with        Art von Informationen, die PFC Manning Ihnen
Frage Wie gelangten Meyers in Besitz der Zeitschriften ›Der Spiegel‹?                                         you?                                                mitgeteilt hat?
Antwort Ich habe Meyers nicht danach gefragt.                                                                 Answer Yes.                                         Antwort Ja.
Frage Warum haben Sie Meyers nicht gefragt, woher sie diese Zeitschriften hatten?                             Question You were also concerned for PFC            Frage Sie waren auch besorgt um PFC Mannings
Antwort Darauf weiß ich keine Antwort.                                                                        Manning’s life?                                     Leben?
Frage In Ihrer Vernehmung am 21. September 1970 sagten Sie über die Herkunft der Exemplare der                Answer Yes.                                         Antwort Ja.
Zeitschrift ›Der Spiegel‹ aus. Äußern Sie sich dazu nochmals!                                                 Question And based on your conversations you        Frage Und aus Ihren Konversationen schlossen
Antwort Ich hatte vermutet, dass das Ehepaar Meyer durch ihre persönlichen Verbindungen zu West-              determined that PFC Manning was young?              Sie, dass PFC Manning jung sei?
berlinern in den Besitz der Zeitschriften ›Der Spiegel‹ gelangt sein könnten. Kurze Zeit nachdem Meyers in    Answer Yes.                                         Antwort Ja.
Berlin waren, habe ich Exemplare des ›Spiegels‹ bei ihnen in der Wohnung gesehen. Das ist lediglich eine      Question You believed he was ideologically          Frage Sie glaubten, er sei ideologisch motiviert?
Vermutung, die ich nicht näher begründen kann. Frau Meyer erzählte mir zu einem nicht mehr erinnerli-         motivated?
chen Zeitpunkt des Jahres 1969, dass sie auf einer Durchreise in Prag im Jahre 1968 mehrere Exemplare         Answer That was my speculation, yes.                Antwort Das war meine Vermutung, ja.
›Der Spiegel‹ erhalten und mit in die DDR gebracht habe. Soweit ich mich erinnern kann – sie reiste nach      Question You also saw him as well-intentioned?      Frage Sie sahen ihn auch als wohlmeinend?
Budapest – fuhr sie gemeinsam mit ihrem Ehemann. Mir ist nicht bekannt, von wem und wie Frau Meyer            Answer From his point of view, yes.                 Antwort Von seinem Standpunkt aus, ja.
diese Zeitschriften bekam und warum sie diese mit in die DDR brachte.                                         Question You also saw him as idealistic?            Frage Sie haben ihn auch als Idealisten gesehen?
Frage Mit welchen Personen haben Sie Gespräche zu Veröffentlichungen des ›Spiegels‹ geführt?                  Answer Yes, I did.                                  Antwort Ja, das habe ich.
Antwort Darüber habe ich gelegentlich mit Irmgard Meyer gesprochen. Ich erinnere mich dabei an Arti-          Question Now he told you during your conversa-      Frage Erzählte er Ihnen in Ihrem Gespräch, dass
kel über die Verbreitung und Wirkung von Rauschgift in den USA und in Westdeutschland sowie über die          tion that he wanted to disclose this information    er diese Informationen zum öffentlichen Wohl
Verfolgung von Indianern in Brasilien. Andere Artikel, über welche wir gesprochen haben könnten, sind         for public good?                                    bekannt machen wolle?
mir nicht mehr erinnerlich.                                                                                   Answer That was an interpretation, yes.             Antwort Das war eine Interpretation, ja.
                                                                                                              Question Based on your conversation you saw         Frage Kam Ihnen das auf der Grundlage Ihres
Unterzeichnet
                                                                                                              something very familiar about that?                 Gesprächs sehr bekannt vor?
Ich habe das Vernehmungsprotokoll selbst gelesen. Der Inhalt desselben entspricht in allen seinen Teilen
                                                                                                              Answer Yes.                                         Antwort Ja.
den von mir gemachten Aussagen. Meine Worte sind darin richtig wiedergegeben.
                                                                                                              Question You saw a young 22-year-old with           Frage Sie sahen einen 22-Jährigen mit guten
Auszug aus dem Protokoll eines Stasi-Verhörs in der DDR (1960er | 70er-Jahre)                                 good intentions, much like you were?                Absichten, so, wie Sie einer waren?
                                                                                                              Answer That was correct.                            Antwort Das ist korrekt.
                                                                                                              Question You did not know PFC Manning,              Frage Sie kannten PFC Manning nicht, ist das
III. Teil                                                                                                     correct?                                            korrekt?
                                                                                                              Answer Not personally, no.                          Antwort Nicht persönlich, nein.
Question Mr. Lamo, in early 2000 you committed          Frage Mr. Lamo, Anfang 2000 haben Sie eine            Question The two of you never met in person?        Frage Sie haben sich nie persönlich getroffen?
a string of attacks against several large companies,    Reihe von Angriffen auf mehrere große Unterneh-       Answer No.                                          Antwort Nein.
correct?                                                men begangen, ist das korrekt?                        Question He told you he believed he had made        Frage Er hat Ihnen erzählt, er glaube, er habe
Answer A string of offenses, yes.                       Antwort Eine Reihe Straftaten, ja.                    a huge mess?                                        Riesenmist gebaut?
Question In 2004 you pled guilty to computer            Frage 2004 haben Sie sich des Computerbetrugs         Answer Yes, he did.                                 Antwort Ja, das hat er.
fraud?                                                  schuldig bekannt?                                     Question And he confessed that he was emotio-       Frage Und er gestand, emotional gebrochen zu
Answer Yes, I did.                                      Antwort Ja, das habe ich.                             nally fractured?                                    sein?
Question You were 22 years old at the time that         Frage Sie waren 22 Jahre alt, als Sie sich schuldig   Answer Yes.                                         Antwort Ja.
you pled guilty?                                        bekannten?
ORAMO Shchedrin Beethovens Heiligenstädter Testament
Der gesungene Text               8                                                                                                                                                9                Der gesungene Text

Question He said he was talking to you as             Frage Er sagte, er spreche zu Ihnen als jemand,      Answer Something I could appreciate, yes.               Antwort Etwas, das ich zu schätzen wusste, ja.
somebody that needed moral and emotional              der moralische und emotionale Unterstützung          Question And based upon what he saw, he told            Frage Und er erzählte Ihnen, nach dem, was er
support?                                              brauche?                                             you he could not let information just stay inside?      sah, könne er Informationen nicht einfach weiter
Answer Yes.                                           Antwort Ja.                                                                                                  vertraulich behandeln?
Question At this point he said he was trying not      Frage Dabei sagte er, er versuche, nicht als         Answer Yes.                                             Antwort Ja.
to end up killing himself?                            Selbstmörder zu enden?                               Question He told you that he was bothered that          Frage Er erzählte Ihnen, es beunruhige ihn, dass
Answer That is also correct.                          Antwort Das ist ebenfalls korrekt.                   nobody seemed to care?                                  es allen egal zu sein schien?
Question He described himself as a broken soul?       Frage Er hat sich als gebrochene Seele beschrie-     Answer Yes, he did.                                     Antwort Ja, das tat er.
                                                      ben?                                                 Question He told you that he preferred the              Frage Er erzählte Ihnen, dass ihm die Wahrheit
Answer Yes, he did.                                   Antwort Ja, das hat er.                              truth?                                                  lieber sei?
Question He said his life was falling apart and he    Frage Er sagte, sein Leben zerfalle und er habe      Answer Yes, he did.                                     Antwort Ja, das tat er.
didn’t have anyone to talk to?                        niemanden zum Reden?                                 Question He also told you that he was maybe too         Frage Er hat Ihnen auch erzählt, dass er womög-
Answer Yes, he did.                                   Antwort Ja, das sagte er.                            traumatized to really care about the consequences       lich zu traumatisiert sei, um über die Folgen für
Question And he said he was honestly scared?          Frage Und er sagte, er habe ehrlich Angst?           to him?                                                 ihn nachzudenken?
Answer He also said that.                             Antwort Das hat er auch gesagt.                      Answer Yes.                                             Antwort Ja.
Question He told you that he had no one he            Frage Er sagte Ihnen, er habe niemanden, dem er      Question He told you that he wasn’t brave.              Frage Er erzählte Ihnen, dass er nicht mutig sei.
could trust?                                          trauen könne?                                        He was weak?                                            Er sei schwach?
Answer Correct.                                       Antwort Korrekt.                                     Answer Yes.                                             Antwort Ja.
Question He ended up apologizing to you on            Frage Er hat sich schließlich mehrmals bei Ihnen     Question And he told you too, he was hoping             Frage Und er erzählte Ihnen auch, er hoffe, die
several occasions for pouring out his heart to you    dafür entschuldigt, Ihnen sein Herz auszuschüt-      that people would actually change if they saw the       Menschen würden sich tatsächlich ändern, wenn
since you were total strangers?                       ten, da sie einander völlig fremd seien?             information?                                            sie die Informationen sähen?
Answer Correct.                                       Antwort Korrekt.                                     Answer Correct.                                         Antwort Korrekt.
Question Now at one point he asked you if you         Frage An einem Punkt fragte er Sie, wenn Sie         Question And he told you that the information           Frage Und er erzählte Ihnen, dass die Informa-
had access to classified networks and so on,          Zugang zu geheimen Netzwerken usw. hätten, zu        belonged in the public domain?                          tionen an die Öffentlichkeit gehörten?
incredible things, awful things, things that          unglaublichen Dingen, furchtbaren Dingen, die an     Answer Yes, he did.                                     Antwort Ja, das hat er.
belonged to the public domain, not on some            die Öffentlichkeit gehörten, nicht in den Darkroom   Question At any time did he say he had no               Frage Hat er Ihnen jemals gesagt, er empfinde
server’s dark room in Washington, DC. What            irgendeines Servers in Washington, DC. Was Sie       loyalty to America?                                     keine Loyalität für Amerika?
would you do? Do you recall him asking you that       tun würden? Erinnern Sie sich, dass er Sie das       Answer Not in those words, no.                          Antwort Nicht in diesen Worten, nein.
question?                                             gefragt hat?                                         Question At any time did he say he wanted to            Frage Hat er jemals gesagt, er wolle dem Feind
Answer Yes, I did.                                    Antwort Ja, das tue ich.                             help the enemy?                                         helfen?
Question He told you he thought that the              Frage Er erzählte Ihnen, er glaube, die Informa-     Answer Not in those words, no.                          Antwort Nicht in diesen Worten, nein.
information that he had would have impact on the      tionen, die er habe, hätten Auswirkungen auf die     Question At any time did he say the American            Frage Hat er jemals gesagt, die amerikanische
entire world?                                         ganze Welt?                                          flag didn’t mean anything to him?                       Flagge bedeute ihm nichts?
Answer That is also correct.                          Antwort Das ist ebenfalls korrekt.                   Answer No.                                              Antwort Nein.
Question He told you that he believed it was          Frage Er erzählte Ihnen, dass er glaube, es sei
                                                                                                           Aus der Mitschrift des Prozesses gegen Bradley (jetzt   Aus dem Amerikanischen von Andrea Kirchhartz
important that the information got out?               wichtig, dass die Informationen hinausgingen?
                                                                                                           Chelsea) Manning (2013); Zeugenaussage von
Answer Correct.                                       Antwort Korrekt.
                                                                                                           Adrian Lamo am zweiten Tag
Question He told you he did not believe in good       Frage Er erzählte Ihnen, er glaube nicht mehr an
guys versus bad guys anymore?                         die Guten gegen die Bösen?
Answer Yes.                                           Antwort Ja.
Question He told you he thought he was maybe          Frage Er erzählte Ihnen, er glaube, er sei
too idealistic?                                       vielleicht zu idealistisch?
Answer Correct.                                       Antwort Korrekt.
Question He told you that he was always a type        Frage Er erzählte Ihnen, dass er immer ein
of person that tried to investigate to find out the   Mensch gewesen sei, der versuche, die Wahrheit
truth?                                                herauszufinden?
ORAMO Shchedrin Beethovens Heiligenstädter Testament
Zu den Werken                                   10                                                                                                                                              11                          Zu den Werken

                                                                                                                            »Was Beethovens Testament angeht – mich hat dieses dramatische Er-
                                                                                                                            eignis in seinem Leben immer interessiert«, bekannte Rodion Shched-
                                                                                                                            rin. »Und als Maestro Jansons und das Symphonieorchester des Bayeri-

                                                  SCHICKSAL?
                                                                                                                            schen Rundfunks bei mir ein neues Werk bestellten, entschied ich mich,
                                                                                                                            dieses berühmte historische Dokument als Grundlage zu nehmen.« Er         Shchedrins Auftragswerk ist ein symphoni-
                                                                                                                            berücksichtigte dabei, dass Beethoven danach »doch die Kraft zum          sches Fragment. Obwohl es auf die Dritte
                                                                                                                                                                                                      Symphonie bezogen ist, reflektiert es vor
                                                        von Habakuk Traber                                                  Leben fand und an seiner Dritten Symphonie zu arbeiten begann«. Die
                                                                                                                                                                                                      allem die tiefe Depression des Komponis-
                                                                                                                            Dramaturgie seines Werkes charakterisierte der russische Komponist        ten [Beethoven], die durch den drohenden
                                                                                                                            als einen Weg »durch Finsternis zum Licht«. Dieser Ideengang wird im      Verlust seines Gehörs ausgelöst und wohl
                                                                                                                            allgemeinen Beethovens Fünfter Symphonie zugeschrieben, deren Or-         durch eine unglückliche Liebesaffäre noch
                                                                                                                            chesterbesetzung Shchedrin für sein zwölfminütiges Werk übernahm.         verstärkt wurde. Shchedrin nimmt das
                                                                                                                                                                                                      ›Heiligenstädter Testament‹ als Ausgangs-
                                                                                                                                                                                                      punkt für seine Konzertouvertüre, die ihre
                                                                                                                            Von den schwer lastenden Akkorden des Anfangs – einer anderen Art,        Botschaft als Weg »Vom Dunkel zum
                                                                                                                            musikalisch das Schicksal zu benennen (beschreiben)? – bis zum äthe-      Licht« (Shchedrin) entfaltet. Das zwölf-
                                                                                                                            rischen Schluss mit aufwärts tragendem Hornsolo führt Shchedrin sein      minütige Stück gleicht einer Symphoni-
                                                                                                                            Stück auf verschlungenen, aber zugleich klaren Pfaden. Motive, The-       schen Dichtung.

                                                                                                                            men und Gesten erscheinen, entwickeln, steigern und verändern sich,       Michael Cookson
                                                                                                                            verklingen, werden von anderen abgelöst und schließlich auch mitein-
                                                                                                                            ander konfrontiert und kombiniert. Nach dem Ausschwingen der ver-
                                                                                                                            fremdeten Glockenschläge zu Beginn melden sich hohe Holzbläser-
                                                                                                                            klänge mit Drang zur Dissonanz: In diesem Tonspektrum lag der
                                                                                                                            gefährdete Bereich von Beethovens Gehör. Melodisches erscheint – be-
                                                                                                                            fremdend zu hören – zuerst in den Pauken. Anspielungen an das lyri-
                                                                                                                            sche, »nachgelieferte« Thema aus dem Kopfsatz der ›Eroica‹, die stürmi-
                                                                                                                            schen Bewegungen zu Anfang ihres Finales werden angedeutet; ihre
                                                                                                                            kurzen, scharfen Eröffnungsakzente melden sich im Schlussteil als
                                                                                                                            Alternativen zu den quasi bleiernen Anfangsakkorden Shchedrins:
                                                                                                                            Beethoven scheint durch, wird aber nicht wörtlich zitiert. Der Wechsel
                                                                                                                            der Ereignisfelder und die Art, wie sich musikalische Gedanken entfal-
                                      —––       Ludwig van Beethovens ›Heiligenstädter Testament‹ ist ein erschüttern-      ten, miteinander verschränken, verschwinden und leicht verwandelt
                Rodion Shchedrin                des Dokument. Er verfasste es als 31-Jähriger während des Aufenthalts       wieder erscheinen, betonen das Prozesshafte des symphonischen Den-
        ›Beethovens Heiligenstädter             in dem Heilbad nahe Wien, doch zu lesen bekam es außer ihm nur die          kens, wie es Beethovens Komponieren auszeichnete. Und wie zur Be-
                         Testament‹             Nachwelt. Zwar adressierte er es an seine Brüder, aber er schrieb es nie    stätigung von dessen Devise, man solle »immer das Ganze vor Augen«        Rodion Shchedrin
                       Besetzung                ins Reine und sandte es nie ab. Es diente ihm wohl vor allem zur Selbst-    haben, ist mit dem Verklingen der ersten Akkorde bereits der Schluss
  Piccoloflöte, 2 Flöten, 2 Oboen,              klärung. Als Folge seiner fortschreitenden Ertaubung, die nach damali-      vorgezeichnet – und zugleich der innere Gegensatz: denn das Ende
2 Klarinetten, 2 Fagotte, 3 Hörner,
                                                gen Kenntnissen nicht aufzuhalten war, aber sich noch im Anfangssta-        wirkt erhebend, der Anfang dagegen bedrückend.
         2 Trompeten, 3 Posaunen,
                  Pauken, Streicher             dium befand, befürchtete er eine wachsende gesellschaftliche Isolierung
                                                und Schaden an seinem Ansehen als Komponist. Nur die Kunst habe ihn         Angeklagt!
                                                vom Selbstmord abgehalten, bekannte er in jenem Schriftstück von er-        Einer anderen Art von »Schicksal« und Verantwortung widmet sich Ma-
                                                heblicher pathetischer Höhe; in ihr sah er seine Sendung; es sei ihm        gnus Lindberg in seiner Komposition ›Accused‹ aus dem Jahr 2014. Der
                                                »unmöglich, die Welt eher zu verlassen, bis ich das alles hervorgebracht,   Komponist zählt zu den Exponenten jener finnischen Aufbruchsbewe-
                                                wozu ich mich aufgelegt fühlte«. Schon zwölf Tage nach Abfassung des        gung in der Musik, die in den späten 1970er-Jahren begann, in den
                                                ›Testaments‹ kündigte er seinem Verleger »Werke in einer ganz neuen         1980er-Jahren Fahrt aufnahm und überregional Aufsehen erregte. Bis
                                                Manier« an. Sie bewegen sich im Vorfeld seiner Dritten Symphonie, der       heute profitiert das internationale Musikleben von diesem »Wunder«,
Bild oben: Das ›Heiligenstädter Testament‹ in   ›Eroica‹, dem entscheidenden Durchbruch zu der neuen Kunst, wie sie         das sich entschlossener Initiative und einer Bildungsarbeit verdankt,
Beethovens Handschrift, 1802 (Ausschnitt)       ihm vorschwebte.                                                            die Breitenwirkung und Spitzenförderung ideal miteinander verbindet.
ORAMO Shchedrin Beethovens Heiligenstädter Testament
Zu den Werken                          12                                                                                                                                             13                           Zu den Werken

                               —––     Für Künstler wie Lindberg sind gesellschaftliches und musikalisches
                  Magnus Lindberg      Engagement nicht voneinander zu trennen. Die Künstler wollen in die
                         ›Accused‹     Gesellschaft wirken; und dazu gehen sie auf deren Fragen und unter-
                        Besetzung      schwellige Probleme ein, nicht analysierend, sondern kultivierend.
                        Sopran solo    Lindberg rief mit Freunden – Komponist(inn)en wie Interpret(inn)en
         3 Flöten (3. auch Piccolo),   – die Bewegung ›Korvat auki!‹ (Ohren auf!) und das besetzungsflexible
    2 Oboen, Englischhorn, 3 Klari-
                                       Ensemble ›Toimii‹ (Handlungen) ins Leben, um neuer Musik adäquate
  netten, Bassklarinette, 2 Fagotte,
   Kontrafagott, 4 Hörner, 3 Trom-     Darstellung und größtmögliche Verbreitung zu sichern – in Finnland
 peten, 3 Posaunen, Tuba, Pauken,      und über Finnland hinaus. So wirkte die Musikszene in die Gesellschaft
  Schlagwerk (Glockenspiel, Spiral-    hinein. Lindberg griff in seiner energiegeladenen, nuancenreichen
feder, Große Trommel, 2 hängende       Kompositionsweise konträre ästhetische Strömungen seiner Zeit auf –
   Becken, Crotales, Schellenbaum,     von der musique concrète instrumentale über den Spektralismus, die
 Bongos, Tenortrommel, 2 Chinesi-
      sche Becken, Tamtam), Harfe,
                                       New Complexity bis zum Punkrock – und verstand die heterogenen An-
                  Celesta, Streicher   regungen in einen Stil einzuschmelzen, der von Anfang an unverwech-
                                       selbar sein eigener war. Bei allen Wandlungen und Entwicklungen, die
                                       er durchlief, blieb seine musikalische Persönlichkeit stets erkennbar.

                                       In seiner gut 40-jährigen Komponistenlaufbahn schrieb der heute
                                       61-Jährige keine Oper. Das mag – nur scheinbar paradox – daran liegen,
                                       dass seine Musik seit jeher durch und durch dramatisch ist. Den weit-
                                       aus größten Teil schrieb er für Instrumente, für Ensemble oder Orches-
                                       ter. Für Singstimme und Orchester gibt es bisher nur ein einziges Werk:
                                       ›Accused‹, vor fünf Jahren komponiert und Anfang 2015 uraufgeführt.
                                       Es ist ein Musikdrama, in ihm kommen das menschliche und das musi-                                                                                   ›Ecce homo‹, Gemälde von
                                       kalische Engagement des Komponisten besonders deutlich überein. Den                                                                                  Lovis Corinth, 1925 (Ausschnitt)
                                       Text nahm er nicht aus der großen Literatur, sondern aus den Schre-
                                       ckenskammern politischer Unterdrückung: aus Verhörsprotokollen. Sie       Fragen; aber diese sind mit inquisitorischer Schärfe und dem Unterton      ›Accused‹ trägt den Untertitel »Drei Verhöre
                                       stammen aus drei historischen Situationen, Sprach- und Kulturräumen:      der Bedrohung gestellt: Jeder in der DDR wusste, was ihm nach solchen      für Sopran und Orchester«, es bezieht für
                                                                                                                                                                                            die Freiheit der Rede, für Menschenrechte
                                       aus dem Frankreich zur Zeit der Revolution, aus der DDR Anfang der        Treffen auf der Skala von verschärfter Haft über gesellschaftliche Aus-
                                                                                                                                                                                            und Demokratie Stellung. Das mehrspra-
                                       1970er-Jahre, aus der jüngsten Vergangenheit der USA.                     grenzung bis zur Zuarbeit für den Geheimdienst bevorstehen konnte.         chige Werk verwendet direkte Mitschriften
                                                                                                                 Die Verhörte argumentiert defensiv: Es sei ihr nicht bewusst, dass sie     von Verhören und Gerichtsverhandlungen,
                                       Lindberg ordnete die drei Verhörsprotokolle nicht nur in chronologi-      mit der Lektüre des kritischen Periodikums ›Der Spiegel‹ etwas Unrech-     in denen ein Individuum vom Staat wegen
                                       scher Reihenfolge, sondern auch in einer dramaturgischen Entwicklung      tes oder gar Staatsgefährdendes getan habe.                                Handlungen gegen das System angegriffen
                                                                                                                                                                                            wurde. Lindberg wendet sich den Fällen mit
                                       an: Von Mal zu Mal schwindet der verbale Anteil der Verhörten, im äu-
Magnus Lindberg                                                                                                                                                                             Empathie und Teilnahme zu, er macht dabei
                                       ßeren Zuschnitt der Texte setzt sich die Macht direkt spürbar durch,      Im dritten Satz, dem Verhör des autistischen Hackers Adrian Lamo, dem      die Konfrontation zwischen Staat und Indi-
                                       wird der mutige und ehrliche Einzelne zunehmend deutlich zum Opfer        sich Bradley Manning, damals Obergefreiter der US-Armee, nach dem          viduum immer mehr zu einer musikalischen
                                       der Staatsraison. Im ersten Satz gibt die französische Revolutionärin     Whistleblowing über Gräueltaten von US-Soldaten im Irak anvertraut         Angelegenheit. Die Sängerin kämpft gegen
                                       Anne-Josèphe Théroigne de Méricourt auf die Frage des Verhörenden         hatte, formuliert der Beamte praktisch ein Geständnis vor; der Befragte    das Orchester in ganz ähnlicher Weise an,
                                                                                                                                                                                            wie die Angeklagten gegen den Staat und
                                       nach ihrem Befinden eine konzentrierte, klare und unmissverständliche     antwortet in der Regel mit »Ja«, gegen Ende auch mit einem (auswei-
                                                                                                                                                                                            sein politisches System kämpften. Der Part
                                       Antwort. Dem möglichen Ansinnen, dass sie ihren Standpunkt wider-         chenden) »Nein«. Das Ganze ist eine vollkommen einseitige Angelegen-       des Orchesters reflektiert die Spannungen
                                       rufe, entgegnet sie mit dessen Bekräftigung und mit dem Wunsch nach       heit, nicht weit von der Praxis entfernt, Angeklagte ein vorgefertigtes    in der Gesellschaft, und die Sopranistin
                                       »Anerkennung der Menschenrechte in Europa und allen Ländern«. Sie         Schuldbekenntnis unterschreiben zu lassen, ohne ihnen die Gelegen-         übernimmt die Rollen sowohl der Verfolger
                                                                                                                                                                                            wie der Angeklagten.
                                       geht in die Offensive und deutet an, dass eigentlich nicht sie, sondern   heit zu geben, es richtig zu lesen. Manning wurde damals zu 35 Jahren
                                       ihre Verfolger auf die Anklagebank gehören. – Im zweiten Stück, einem     Haft verurteilt, die Staatsanwaltschaft hatte 60 beantragt. Im Gefängnis   Saara Vuorjoki, 2015
                                       Stasiverhör wegen Lektüre der »Westpresse« aus dem Jahr 1970 oder         ließ der ehemalige Obergefreite eine Geschlechtsumwandlung vorneh-
                                       1971, nehmen die Antworten äußerlich zwar mehr Raum ein als die           men, weil er sich zeit seines Lebens als Frau gefühlt habe. Barack Obama
ORAMO Shchedrin Beethovens Heiligenstädter Testament
Zu den Werken                                14                                                                                                                                               15                           Zu den Werken

                                             begnadigte Chelsea Manning 2017 nach sieben Jahren hinter Gittern.          eigenen Kapitel im Epos dieses Satzes aus. Ein Drittel seiner Dauer ver-
                                             Im Mai 2019 wurde sie in Beugehaft genommen, weil sie nicht gegen           streicht, ehe das fällige Seitenthema erscheint. Es vereint burleske
                                             Wikileaks aussagen wollte. Adrian Lamo starb 2018 an unerklärbaren          (Holzbläser) und ruhig gesangliche Elemente (Violoncelli). Kaum haben
                                             Verletzungen.                                                               sich diese Elemente enger verzahnt, antwortet ihnen das Hauptthema
                                                                                                                         im Dialog und gewinnt rasch die Oberhand. Das weitere Geschehen
                                             Die Geheimdienstprosa ist hässlich, trivial und abstoßend; vom literari-    trägt es allein, auch die große Durchführung, die sonst der Konfronta-
                                             schen Standpunkt aus gleicht sie einer Wüstenei. Zum Drama wird sie         tion und Verarbeitung aller Themen vorbehalten ist. Nur das Motto
                                             in ›Accused‹ erst durch die Musik. Sie macht die menschliche Tragödie,      fährt dazwischen. Es setzt die Marksteine der Form und lenkt die Ent-
                                             die sich in und mit den Verfolgten abspielt, erlebbar, bringt zum Vor-      wicklungen auf die Höhepunkte des Satzes hin.
                                             schein, was hinter den Worten steckt und was sie bewirken. Lindberg
                                             meidet einen vordergründigen Realismus. Es gibt nur eine menschliche        Der erste Satz nimmt fast die halbe Aufführungszeit der gesamten Sym-
                                             Stimme in diesem dreiteiligen Drama; die Sopranistin singt sowohl die       phonie ein. Ihm gegenüber wirken die mittleren Stücke, das Andante
                                             Fragen der Verhörenden wie die Antworten der Verhörten. Die beiden          und das Scherzo, wie Intermezzi, wie Nachgedanken zu dem, was sich
Anne-Josèphe Théroigne de Méricourt,
Gemälde von Antoine Vestier, ca. 1789        Rollen sind zum Teil durch wiederkehrende Anfangswendungen und              zuvor ereignete. Sie durchstreifen die Assoziationsräume, die das Sei-
                                             kennzeichnende musikalische Gesten voneinander abgesetzt, entschei-         tenthema des Kopfsatzes mit seinem Doppelcharakter eröffnete. Ge-
                                             dend aber bleibt: Sie beide bilden zusammen die menschliche Tragödie,       sanglich ist der zweite, ruhige Satz gehalten, »nach Art einer Canzona«,
Anne-Josèphe Théroigne de Méricourt          die hier verhandelt wird.                                                   eines (italienischen) Liedes oder Ständchens. Die burleske Komponente
                                                                                                                                                                                                    Pjotr Tschaikowsky, 1874
schloss sich während der französischen                                                                                   im Seitengedanken des Kopfsatzes führt das Scherzo aus. »Zuerst spie-
Revolution den Jakobinern an. Sie for-
                                             Der Sopranistin wird stimmlich alles abverlangt vom tiefsten, dunklen       len nur die Streicher, durchweg gezupft; im Trio setzen die Holzbläser
derte unter anderem die Bewaffnung der
Frauen. Ihr Engagement brachte sie mehr-
                                             Register bis in die allerhöchsten Höhen, von feinster Modulation bis zur    ein und spielen ebenfalls allein; es folgt das Blech, wieder allein. Am
fach in Haft, in der sie verhört wurde:      Bewegung am Rande des Aufschreis. Sie steht unter ständiger Span-           Ende antworten alle drei Gruppen einander mit kurzen Phrasen. Ich
durch Vertreter der alten Monarchie in       nung. Arnold Schönberg nannte Musik einmal den Notschrei der                erwarte davon eine interessante Wirkung.« (Tschaikowsky)
Frankreich, nach der Flucht aus Frankreich   Menschheit; sein Schüler Alban Berg formte aus diesem Grundgedan-
durch Beamte des österreichischen Kaisers
                                             ken die Expressivität seiner Opern. In Magnus Lindbergs ›Accused‹-          Als »Bild von volkstümlicher Feiertagsstimmung« bezeichnete Tschai-
und durch diesen selbst, schließlich durch
die Girondisten, die für die Phase des       Drama findet diese engagierte Ästhetik ihre Fortsetzung. Die Klagmas-       kowsky das Finale, »doch das unerbittliche Schicksal erscheint von
Terreur verantwortlich waren.                sen des Orchesters, die Lindberg in Bewegung setzt, bedrängen Solistin      Neuem« in Gestalt des Mottos. Feststimmung verbreitet das vitale erste     Was ist für diese Symphonie zu erwarten?
                                             wie Auditorium gleichermaßen als spürbare Sinnbilder der Bedrückung.        Thema. Anderes vermittelt die Melodie, mit der es sich abwechselt. Das     Wird sie noch lange am Leben bleiben,
                                                                                                                                                                                                    nachdem ihr Autor das seinige beendet
                                             In dunkel fahlen Passagen scheint die Musik sich für Momente aus dem        Volkslied, dem sie entstammt, erzählt von Mädchen, die um eine junge
                                                                                                                                                                                                    hat? Ich weiß nicht. Alles was ich weiß, ist,
                                             schrecklichen Tun und Treiben zurückziehen zu wollen. Die Wirkung           Birke tanzen, Zweige brechen, zu Kränzen flechten, diese aufsetzen und     dass ich im Augenblick, vielleicht mit der
                                             der drei Szenen entsteht nicht allein durch die enorme Kraft, die sich in   dann in den Bach werfen. Diejenigen, deren Kränze schwimmen, wer-          Blindheit eines Vaters, unfähig bin, Fehler
                                             dieser Komposition ganz Lindberg-typisch äußert, sondern auch in den        den, sagt das Lied, binnen Jahresfrist heiraten; geht der Kranz unter,     an meiner jüngsten Schöpfung zu sehen.
                                             Wechselbädern, durch die sie sich, ihre Interpreten und ihre Hörer          bedeutet das (vorerst) Ehelosigkeit. Die Birke war ein weit verbreitetes   Ich bin auch überzeugt, dass sie in Bezug
                                                                                                                                                                                                    auf Technik und Form einen Fortschritt in
                                             führt. Am Ende schimmert vorsichtige Hoffnung – in der Vokalise der         Symbol für junge Weiblichkeit. Tschaikowsky-Forscher brachten das
                                                                                                                                                                                                    meiner Entwicklung darstellt, die äußerst
                                             Solistin und den beruhigten Klängen und Linien des Orchesters.              Liedzitat – es wird in zwei Zyklen variiert und durchgeführt – mit An-     langsam vorangekommen ist. Trotz meiner
                                                                                                                         tonina Miljukowa in Verbindung, die Tschaikowsky gegen seine homo-         reifen Jahre bin ich weit davon entfernt,
                                     —––     Schicksalssymphonie: Tschaikowskys Vierte                                   sexuelle Veranlagung am 18. Juli 1877 heiratete. Mit der Niederschrift     die Grenze meiner Fähigkeiten erreicht zu
                 Pjotr Tschaikowsky          Tschaikowskys Vierte Symphonie beginnt wie ihre Nachfolgerinnen mit         des Finales begann er vier Tage nach dem Eheversprechen. Der Ehever-       haben. Vielleicht hänge ich deshalb so
                    Symphonie Nr. 4                                                                                                                                                                 am Leben.
                                             einem Motto. Es sei »der Kern der ganzen Symphonie und deren Haupt-         such endete im Desaster. Im zweiten Variationenzyklus eskaliert das
                        Besetzung            gedanke« erläuterte der Komponist gegenüber seiner Mäzenin und Ver-         Liedchen und wandelt seinen Charakter. Posaunen und Trompeten don-         Pjotr Tschaikowsky an Nadeschda von
   Piccoloflöte, 2 Flöten, 2 Oboen,                                                                                                                                                                 Meck, 11. Januar 1878
                                             trauten Nadeshda von Meck. »Es ist Schicksal, die schicksalhafte Ge-        nern es im Kanon heraus. Es wird in den Sog des Schicksalsmotivs ge-
          2 Klarinetten, 2 Fagotte,          walt, die uns hindert, mit Erfolg um unser Glück zu kämpfen, die            rissen, noch ehe dieses selbst wieder erscheint. Manche deuteten die
            4 Hörner, 2 Trompeten,
                                             eifersüchtig darüber wacht, dass Zufriedenheit und Frieden niemals          Mutation der Volksweise und die Wiederkehr des Mottos als klang-
        3 Posaunen, Tuba, Pauken,
     Schlagwerk (Triangel, Becken,           vollständig oder unumwölkt erscheinen, die wie ein Schwert des Damo-        lichen Widerschein von Tschaikowskys Ehekatastrophe. Das Ende der
         Große Trommel), Streicher           kles über unseren Häuptern hängt und unablässig die Seele vergiftet.«       Symphonie stützt die simple Deutung nicht. Seine Steigerung hält ver-
                                             Dem Motto folgt ein ausgedehnter Symphoniesatz. Sein Hauptthema             schiedene Motive – Lied, Finalthema, Motto – in kräftiger, aber kunst-
                                             wird vorgestellt, entwickelt, durchgeführt und dehnt sich zu einem          voller Balance: Die Symphonie führt ins Offene.
ORAMO Shchedrin Beethovens Heiligenstädter Testament
17    Die Künstler

                                                           —––
                                                           Die Künstler
                                                           SAKARI ORAMO
                                                           ist Chefdirigent des BBC Symphony Orchestra, des Royal Stockholm
                                                           Philharmonic Orchestra und des Ostrobothnian Chamber Orchestra.
                                                           2015 wurde er von der Royal Philharmonic Society als Dirigent des

Das
                                                           Jahres ausgezeichnet. 1998 bis 2008 war er Musikdirektor des City of
                                                           Birmingham Symphony Orchestra, von 2004 bis 2018 Chefdirigent der
                                                           West Coast Kokkola Opera. Nach einem Jahrzehnt als Chefdirigent

Konzert
                                                           ernannte ihn das Finnische Rundfunk-Symphonieorchester 2012 zum
                                                           Ehrendirigenten. Als Gastdirigent steht er am Pult führender Orchester
                                                           in Europa und den USA. Mit dem BBC Symphony Orchestra setzt er sich
                                                           für zeitgenössische und selten gespielte Musik ein. Mit dem Orchester

im
                                                           und dem Klarinettisten Martin Fröst unternahm er eine Konzerttour-
                                                           nee durch Spanien. Gastspielreisen mit seinem Stockholmer Orchester
                                                           führten ihn nach Japan und in die Schweiz.

Radio
                                                           ANU KOMSI
                                                           ist auf Opern- und Konzertbühnen gleichermaßen zu Hause; sie tritt
                                                           regelmäßig in Europa und den Vereinigten Staaten auf. Als Kammer-
                                                           musikerin ist sie mit Werken von der Renaissance bis zur Moderne zu
                                                           hören. Ihr Repertoire umfasst über 60 Opernrollen, darunter Lulu,
                                                           Olympia, Micaëla, die Königin der Nacht und die Sopranrolle in Sir
                                                           George Benjamins ›Into the Little Hill‹, die für sie komponiert wurde.
                                                           In jüngerer Zeit übernahm sie die Titelrollen in ›Lady Sarashina‹ von
                      Aus Opernhäusern,                    Péter Eötvös und in Heinz Holligers ›Schneewittchen‹. Als Solistin tritt
                      Philharmonien
                                                           sie mit weltweit führenden Orchestern auf. Im März 2019 führte sie
                      und Konzertsälen.
                                                           eine Tournee mit dem Ensemble Modern unter Sir George Benjamin
                      Jeden Abend.
                                                           u. a. in die Wigmore Hall, die Kölner Philharmonie und die Elbphil-
                                                           harmonie Hamburg. Beim DSO Berlin gastierte sie zuletzt 2013 in Sir
                                                           Roger Norringtons Vaughan-Williams-Zyklus.

                                                           Das DEUTSCHE SYMPHONIE-ORCHESTER BERLIN
                                                           hat sich in den über 70 Jahren seines Bestehens durch seine Stilsicher-
                                                           heit, sein Engagement für Gegenwartsmusik sowie durch seine CD- und
                                                           Rundfunkproduktionen einen international exzellenten Ruf erworben.
Konzert                                                    Gegründet 1946 als RIAS-, wurde es 1956 in Radio-Symphonie-Orches-
Sonntag bis Freitag                                        ter Berlin umbenannt. Seinen heutigen Namen trägt es seit dem Jahr
20.03 Uhr                                                  1993. Ferenc Fricsay, Lorin Maazel, Riccardo Chailly und Vladimir
Oper                                                       Ashkenazy definierten als Chefdirigenten in den ersten Jahrzehnten die
Samstag                                                    Maßstäbe. Kent Nagano wurde 2000 zum Künstlerischen Leiter beru-
19.05 Uhr                                                  fen. Von 2007 bis 2010 setzte Ingo Metzmacher mit progressiver Pro-
                                                           grammatik Akzente im hauptstädtischen Konzertleben, Tugan Sokhiev
                      bundesweit und werbefrei             folgte ihm von 2012 bis 2016 nach. Seit 2017 hat der Brite Robin
                      DAB+, Kabel, Satellit, Online, App
                      deutschlandfunkkultur.de
                                                           Ticciati die Position als Chefdirigent des Orchesters inne. Das DSO ist
                                                           ein Ensemble der Rundfunk Orchester und Chöre GmbH.
ORAMO Shchedrin Beethovens Heiligenstädter Testament
Das Orchester                      18

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Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Chefdirigent und   1. Violinen                Bratschen              Flöten            Hörner
Künstlerischer     Wei Lu                     Igor Budinstein        Kornelia          Paolo Mendes
Leiter             1. Konzertmeister          1. Solo                Brandkamp         Solo
                   Marina Grauman             Annemarie              Solo              Bora Demir
Robin Ticciati
                   1. Konzertmeisterin        Moorcroft              Gergely Bodoky    Solo
                   Byol Kang                  1. Solo                Solo              Ozan Çakar
Ehemalige
                   Konzertmeisterin           N. N.                  Upama Muckensturm stellv. Solo
Chefdirigenten                                stellv. Solo           stellv. Solo
                   N. N.                                                               Barnabas Kubina
Ferenc Fricsay †   stellv. Konzertmeisterin   Verena Wehling         Frauke Leopold    Georg Pohle
Lorin Maazel †     Olga Polonsky              Leo Klepper            Frauke Ross       Joseph Miron
Riccardo Chailly   Isabel Grünkorn            Andreas Reincke        Piccolo
                                                                                       Antonio Adriani
Vladimir           Ioana-Silvia Musat         Lorna Marie Hartling
Ashkenazy                                                            Oboen
                   Mika Bamba                 Henry Pieper                             Trompeten
Kent Nagano                                                          Thomas Hecker
                   Dagmar Schwalke            Birgit Mulch-Gahl      Solo              Joachim Pliquett
Ingo Metzmacher                                                                        Solo
                   Ilja Sekler                Anna Bortolin          Viola Wilmsen
Tugan Sokhiev                                                                          Falk Maertens
                   Pauliina Quandt-           Eve Wickert            Solo
                   Marttila                                                            Solo
Ehrendirigenten                               Tha s Coelho           Martin Kögel
                   Nari Hong                                         stellv. Solo      Heinz
Günter Wand †                                 Viktor Bátki                             Radzischewski
                   Nikolaus Kneser                                   Isabel Maertens   stellv. Solo
Kent Nagano
                   Michael Mücke              Violoncelli            Max Werner        Raphael Mentzen
                                              Mischa Meyer           Englischhorn
                   Elsa Brown                                                          Matthias Kühnle
                   Ksenija Zečević            1. Solo
                                              Valentin Radutiu       Klarinetten
                   Lauriane Vernhes                                                    Posaunen
                                              1. Solo                Stephan Mörth
                                                                     Solo              András Fejér
                   2. Violinen                Dávid Adorján                            Solo
                                              Solo                   Thomas Holzmann
                   Andreas Schumann                                  Solo              Andreas Klein
                   Stimmführer                Adele Bitter                             Solo
                                              Mathias Donderer       Richard
                   Eva-Christina                                     Obermayer         Susann Ziegler
                   Schönweiß                  Thomas Rößeler         stellv. Solo      Rainer Vogt
                   Stimmführerin              Catherine Blaise       Bernhard Nusser   Tomer Maschkowski
                   Johannes Watzel            Claudia Benker-                          Bassposaune
                   stellv. Stimmführer
                                                                     N. N.
                                              Schreiber              Bassklarinette
                   Clemens Linder             Leslie Riva-Ruppert                      Tuba
                   Matthias Roither           Sara Minemoto          Fagotte           Johannes Lipp
                   Stephan Obermann                                  Karoline Zurl
                   Eero Lagerstam             Kontrabässe            Solo              Harfe
                   Tarla Grau                 Peter Pühn             Jörg Petersen     Elsie Bedleem
                                              Solo                   Solo              Solo
                   Jan van Schaik
                                              Ander Perrino          Douglas Bull
                   Uta Fiedler-Reetz
                   Bertram Hartling
                                              Cabello                stellv. Solo      Pauken                           Der perfekte Ein- oder Ausklang
                                              Solo                   Hendrik Schütt    Erich Trog
                   Kamila Glass               Christine Felsch       Markus Kneisel    Solo                      ist 3 Minuten von der Philharmonie entfernt.
                   Marija Mücke               stellv. Solo           Kontrafagott      Jens Hilse
                   Elena Rindler              Gregor Schaetz                           Solo
                                              Matthias Hendel
                                                                                       Schlagzeug
                                              Ulrich Schneider
                                                                                       Roman Lepper
                                              Rolf Jansen                              1. Schlagzeuger            QIU Restaurant & Bar im The Mandala Hotel am Potsdamer Platz
                                              Emre Erşahin                             Henrik Magnus                     Potsdamer Strasse 3 | Berlin | 030 / 590 05 12 30
                                                                                       Schmidt                                             www.qiu.de
                                                                                       stellv. 1. Schlagzeuger
                                                                                       Thomas Lutz
—–
Konzertvorschau                                      KONZERTEINFÜHRUNGEN
                                                     Zu allen Symphoniekonzerten in der Philhar-
So 1. Dez | 17 Uhr | Villa Elisabeth                 monie – mit Ausnahme der Casual Concerts –
Kammerkonzert                                        findet jeweils 50 Minuten vor Konzertbeginn
Werke von Saunders, Schubert, C. Schumann u. a.      eine Einführung mit Habakuk Traber statt.
ENSEMBLE DES DSO
                                                     KAMMERKONZERTE
Mi 4. Dez | 20 Uhr | Philharmonie                    Ausführliche Programme und Besetzungen
Reger Fuge über ein Thema von Beethoven              unter dso-berlin.de/kammermusik
Rachmaninoff Rhapsodie über ein Thema von Paganini
für Klavier und Orchester                            KARTEN, ABOS UND BERATUNG
Schostakowitsch Symphonie Nr. 5                      Besucherservice des DSO
VLADIMIR ASHKENAZY                                   Charlottenstraße 56 | 2. OG
Behzod Abduraimov Klavier                            10117 Berlin | am Gendarmenmarkt
                                                     Öffnungszeiten Mo bis Fr 9 – 18 Uhr
So 8. Dez | 20 Uhr | Philharmonie                    Tel 030. 20 29 87 11 | Fax 030. 20 29 87 29
Mozart Violinkonzert Nr. 5                           tickets@dso-berlin.de
Lully ›Marche pour la cérémonie des turcs‹
Boccherini Violoncellokonzert Nr. 7
Schubert Symphonie Nr. 5
                                                     IMPRESSUM
ANDREA MARCON
                                                     Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Sergey Malov Violine und Violoncello da spalla
                                                     in der Rundfunk Orchester und Chöre GmbH Berlin
                                                     im rbb-Fernsehzentrum
So 15. Dez | 20 Uhr | Philharmonie                   Masurenallee 16 – 20 | 14057 Berlin
Carter Adagio tenebroso aus der ›Symphonia:          Tel 030. 20 29 87 530 | Fax 030. 20 29 87 539
sum fluxae pretium spei‹                             info@dso-berlin.de | dso-berlin.de
Bruckner Symphonie Nr. 8
ROBIN TICCIATI                                       Chefdirigent Robin Ticciati
                                                     Orchesterdirektor Alexander Steinbeis
                                                     Orchestermanager Sebastian König
So 22. Dez | 12 Uhr | Haus des Rundfunks
                                                     Künstlerisches Betriebsbüro
rbbKultur-Kinderkonzert – Open House ab 10.30 Uhr
                                                     Moritz Brüggemeier, Annegret Eberl
Tschaikowsky Auszüge aus ›Der Nussknacker‹
                                                     Orchesterbüro Konstanze Klopsch, Marion Herrscher
KARSTEN JANUSCHKE
                                                     Marketing Tim Bartholomäus
Christian Schruff Moderation                         Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Benjamin Dries
                                                     Musikvermittlung Lea Heinrich
Di 31. Dez | 15 + 19 Uhr | Tempodrom                 Programmhefte | Einführungen Habakuk Traber
Mi 1. Jan | 18 Uhr | Tempodrom                       Notenarchiv Renate Hellwig-Unruh
Silvester- und Neujahrskonzerte                      Orchesterwarte Burkher Techel M. A.,
CRISTIAN MĂCELARU                                    Shinnosuke Higashida, Kai Steindreischer
Karen Gomyo Violine
                                                     Texte | Redaktion Habakuk Traber
Artisten des Circus Roncalli
                                                     Redaktion Benedikt von Bernstorff | Redaktionelle Mitarbeit
                                                     Daniel Knaack | Artdirektion Preuss und Preuss GmbH
Fr 10. Jan | 20.30 Uhr | Heimathafen Neukölln
                                                     Satz Susanne Nöllgen | Fotos Alexander Gnädinger (Titel),
Kammerkonzert                                        Frank Eidel (DSO), Benjamin Ealovega (Oramo), Ville Paul
Werke von Andre, Beethoven                           Paasimaa (Komsi), Peter Andersen (Shchedrin),
ADAMELLO QUARTETT                                    DSO-Archiv (sonstige)
                                                     © Deutsches Symphonie-Orchester Berlin 2019
Mi 15. Jan | 20 Uhr | Haus des Rundfunks
                                                     Das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin ist ein Ensemble
Festival ›Ultraschall Berlin‹
                                                     der Rundfunk Orchester und Chöre GmbH Berlin.
Ammann ›glut‹
                                                     Geschäftsführer Anselm Rose
Nemtsov ›dropped.drowned‹
                                                     Gesellschafter Deutschlandradio, Bundesrepublik
Widmann Violinkonzert Nr. 2
                                                                                                                   Preis: 2,50 ¤

                                                     Deutschland, Land Berlin, Rundfunk Berlin-Brandenburg
MARC ALBRECHT
Carolin Widmann Violine
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