OUTCOME4MEDICINE 1000. LEBER TRANSPLANTATION

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OUTCOME4MEDICINE 1000. LEBER TRANSPLANTATION
Nr. 30 – November 2022

Outcome4Medicine
1000. Leber Transplantation

             «Chirurgie ist quasi ein Leistungssport»
             Im Fokus Olympia-Teilnehmerin und
             Chirurgin Dr. med. Sophia Papamichalopoulos

             «The Future is Robotic» –
             und das USZ gestaltet mit.
             Prof. Matthias Turina berichtet über die Eröffnung
             des Robotikzentrums und zieht eine erste Bilanz

             «Global School of Surgery»
             startet im Januar 2023
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Geschätzte Kolleginnen
                                                  und Kollegen

                                Nach über zwei Jahren leerer Kongresszentren und Vortragssäle wurde dieses
                                Jahr, so kommt’s einem vor, vieles nachgeholt. Wir berichten euch daher in
                                dieser surg.ch-Ausgabe gleich von mehreren stattgehabten Events, an welchen
                                unsere Klinik aktiv teilnahm, beziehungsweise sie organisierte.

                                     Einer davon beschäftigte sich mit der Frage: Wie können wir Qualität in
                                der Chirurgie darstellen, dokumentieren und schlussendlich optimieren? Nach
       Prof. Dr. med.           langer Vorbereitung luden wir Experten aus Gesundheitswesen, Wirtschaft,
   Pierre-Alain Clavien         Politik, Klimaforschung und Soziologie zu einer 4-tägigen internationalen
Klinikdirektor, Viszeral- und
                                Konsensus Konferenz Outcome4Medicine ein, um mit uns genau diese Frage
 Transplantationschirurgie
                                zu diskutieren.

                                    Ende April durften wir die 1000. Lebertransplantation an unserer Klinik
                                im Rahmen eines Symposiums feiern. Ein sehr schöner und bewegender Nach-
                                mittag, an dem Patienten ihre Geschichten mit uns teilten.

                                    Ein Meilenstein für unsere Klinik und das USZ war die Neueröffnung des
                                Robotikzentrums im Mai. In zwei Operationssälen werden seitdem täglich
                                roboter-assistierte Operationen von der Speiseröhre, über die Leber und
                                Pankreas bis zum Dickdarm durchgeführt. Und nicht nur das, es kann auch
                                Tag und Nacht an den «Intuitive Surgical XI-Systemen» geübt werden. Denn
                                Übung macht den Meister oder die Meisterin.
        Dr. med.
    Fariba Abbassi
Oberärztin, Viszeral- und             Die stetig wachsende Zahl der Operationssäle, aber auch der chirurgischen
Transplantationschirurgie       Eingriffe verlangt eine professionelle und übergreifende Organisation. Seit 2017
                                liegt diese in der Hand von Christoph Bacher: was sich seither geändert und
                                verbessert hat, erfahren wir im grossen Interview.

                                     «Nichts ist so beständig wieder der Wandel» war bereits in der Antike
                                bekannt. Wir verabschieden uns in dieser Ausgabe von verschiedenen
                                Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und wünschen Ihnen alles Gute auf Ihrem
                                weiteren Weg und begrüssen die neuen Mitarbeiter.

                                     In diesem Sinne sind wir dankbar für Vergangenes und freuen wir uns auf
                                die Zukunft. Und nun wünschen wir Ihnen viel Freude beim Lesen!

        Dr. med.
   Jeannette Widmer
Oberärztin, Viszeral- und
Transplantationschirurgie
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Inhalt

Editorial

Klinik News
– Die Eröffnung des Robotik-Zentrums am USZ                   04
– «Global School of Surgery» startet im Januar 2023           08

Highlights in unserer Klinik – Reportagen
– 1000. Lebertransplantation – Symposium vom 28. April 2022   10
– Internationale Konsensus Konferenz Outcome4Medicine         12
– HPB Symposium & E-AHPBA Liver Gold Seal Course 2021         14
– European Surgical Association Meeting 2022 in Lissabon      16

Im Fokus
– Sophia Papamichalopoulos, ehemalige Olympiateilnehmerin     18
  und aktuelle Assistenzärztin in unserer Klinik

Das grosse Interview mit Christoph Bacher
– «Ich gebe zu, wir hatten hoch gepokert»                     20

Personelles
– Personelles aus der Klinik                                  23
– Auszeichnungen                                              25
– Wir bedanken uns …                                          26

Publikationen                                                 30

Veranstaltungen                                               32

Unsere Kontakte und Sprechstunden                             36
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Klinik News

            Die Eröffnung des Robotik-Zentrums
                          am USZ
    Im Mai 2022 wurde am USZ in den Räumlichkeiten des D-OPS ein interdisziplinäres Robotik-
      zentrum eröffnet. Erfahren Sie hier, wie es dazu kam, ob die erste Bilanz positiv ausfällt
                                und was die Zukunft noch bringt.

Aus historischer Sicht wird seit rund 40 Jahren an Operati-         Auch am USZ ist die robotische Chirurgie nicht wirk-
onsrobotern geforscht. Die frühen Arbeiten, die zur Ent-      lich neu. 1999 wurde von der damaligen Klinikleitung der
wicklung des ersten Operationsroboters der US-amerika-        Herzchirurgie die Anschaffung eines Intuitive Surgical
nischen Firma Intuitive Surgical® führten, wurden in den      Operationssystems beschlossen, nachdem dieses erst in
80’er Jahren durch die Firma SRI International durchge-       demselben Jahr seine Marktzulassung in Europa erhielt.
führt (1). 1990 erhielt diese Firma öffentliche Forschungs-   Dies war ein wegweisender, wenn auch angesichts des
gelder und entwickelte daraufhin einen Prototyp, der das      damals noch vergleichsweise geringen Entwicklungsstan-
Interesse des amerikanischen Verteidigungsministeriums        des dieses Systems mutiger Schritt hin zu ersten roboti-
weckte. Man sah darin eine Möglichkeit, Operationen ver-      schen Eingriffen am USZ. Mit diesem System wurden erste
wundeter Soldaten in einem Kriegsgebiet telemedizinisch       Schritte in der robotischen Koronarchirurgie getätigt.
durchführen zu lassen. Auch wenn die heutige Technolo-        Nachdem diese Indikation aufgrund der technischen
gie diese Anwendung zulässt, so wird sie aufgrund logisti-    Komplexität in der Herzchirurgie nicht zur weitläufigen
scher Schwierigkeiten nicht regelmässig angewandt (2).        Anwendung des Roboters führte, starteten die Kollegen

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der Urologie USZ mit diesem System ein erfolgreiches          Eingriffe in nennenswerten Fallzahlen, ohne dabei die
Robotikprogramm für die operative Behandlung von Pro-         Nachteile der Vorgängerversionen in Kauf nehmen zu
statakarzinomen, welches über Jahre eine führende Rolle       müssen. Die neueren Systeme unterscheiden sich ins-
in der operativen Urologie in der Schweiz spielte. Schritt-   besondere durch eine Verkleinerung und dadurch bessere
weise wurden die Indikationen für robotische Eingriffe in     Beweglichkeit der Roboterarme wie auch der verwende-
der Urologie mit grossem Erfolg auch auf weitere Organe       ten Kamera. Mit der Anschaffung dieses Systems kam
und deren Erkrankungen, wie z. B. Nieren- und Nieren-         es dann auch zu einem sprunghaften Anstieg der Robotik-
beckentumore, Blasenkrebs, grosse Harnsteine, Harn-           eingriffe am USZ, wobei in den Fallzahlen die Kliniken
leiterverengungen und Nebennierenerkrankungen ausge-          für Viszeralchirurgie, Thoraxchirurgie und Urologe die füh-
weitet. PD Dr. Daniel Max Schmid, Stv. Klinikdirektor der     renden Positionen einnehmen (siehe Abbildung 1, Seite 6).
Urologie mit inzwischen bereits 20-jähriger Robotik-          Die Hals-Nasen-Ohren Chirurgie wie auch die Gynäkolo-
Erfahrung, hatte 2008 die Gelegenheit bekommen, als           gie sind mit geringeren Eingriffszahlen ebenfalls in diesem
Proktor das DaVinci Robotersystem am Universitäts-            Zentrum vertreten. In der Gynäkologie wurden seit einigen
klinikum Mannheim/D zu implementieren und die dortigen        Jahren rekonstruktive Operationen sporadisch beim
Leitenden Aerzte in dieser neuen Technik auszubilden.         Beckenbodendeszensus aber auch in der Indikation der
Im Mai 2004 startete die Klinik für Thoraxchirurgie, nur      Sectionarbenkorrektur durchgeführt. Die Robotertechnik
wenige Monate nach dem weltweit ersten thoraxchirur-          erlaubt präzise Nähte in der Uterusmuskulatur, welche
gischen Eingriff, das Robotik-Programm mit der Resektion      einen günstigen Outcome für spätere Schwangerschaften
von mediastinalen Tumoren.                                    zeigte. Diese Daten werden demnächst publiziert. Auch
                                                              haben wir das Spektrum der Eingriffe nach einem erfolg-
      Erst rund 15 Jahre später, im Jahr 2016 erfolgte am     reichen Proctoring im September 2022 auf gynäkologisch-
USZ die Beschaffung eines damals brandneuen und               onkologische Indikationen, insbesondere die Operation
hochmodernen Intuitive Surgical DaVinci Xi-Systems.           des Endometriumkarzinoms ausgeweitet.
Erst dieses weiterentwickelte System stellte die techni-
sche Basis für komplexe viszeral- und thoraxchirurgische

                                                                                                                        5
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Abbildung 1. Fallzahlentwicklung der robotischen Chirurgie am USZ
Alle Departemente – 2022.Q2

     Es zeigten sich bald aber auch die Herausforderun-             mit gleichen Systemen und vor Ort gelagerten Instrumen-
gen in der Betreibung solcher Systeme, namentlich die               ten, sowie die Fokussierung des Zentrums auf robotische
Sicherstellung der notwendigen Kompetenz von pfleger-               Eingriffe führt zu einer spürbaren Besserung der Abläufe.
ischer wie auch chirurgisch-ärztlicher Seite im Operati-
onssaal sowie die bedarfsgerechte Verteilung der Systeme                  Wie Abbildung 1 zeigt, ist es über die letzten Jahre
unter den anwendenden Kliniken bei sich nun laufend aus-            vor allem die Viszeralchirurgie, die eine Steigerung der
weitender Indikationsstellung zur robotischen Chirurgie.            robotischen Fallzahlen auszuweisen hat. Innerhalb dersel-
                                                                    ben werden heute routinemässig Eingriffe an der Leber,
     Um die Abläufe zu vereinfachen, entschied sich das             dem Pankreas, dem Kolon und insbesondere dem Rektum
USZ zur Schaffung eines interdisziplinären Robotikzent-             robotisch durchgeführt. Die Hernienchirurgie stellt ein
rums, welches wie eingangs erwähnt im Mai 2022 definitiv            weiteres Standbein der Robotik unserer Klinik, welches
in Betrieb genommen werden konnte. In diesen Räumlich-              sich insbesondere zu Beginn der Lernphase in der Weiter-
keiten können nun in zwei von drei Operationssälen mit              bildung zum «robotischen Chirurgen» eignet. In der
zwei vollausgestatteten Intuitive Surgical® XI-Systemen             Thoraxchirurgie konnte in den letzten Jahren die Indika-
und speziell selektioniertem (und hoch motivierten) TOA             tion zunehmend ausgebaut werden und zwar für einfache
(technisch-operative Assistenz)- und Lagerungspersonal              aber auch komplexe anatomische Resektionen, jedoch
robotische Eingriffe in rascher Folge standardisiert betrie-        auch zunehmend grössere mediastinale Eingriffe, Erst-
ben werden. Das zuvor durch die Urologie betriebene                 rippenresektionen sowie Zwerchfell-Interventionen. Insbe-
Si-System wurde im Rahmen der Zentrumsgründung in ein               sondere für die Weiterbildung versprechen wir uns mit der
Xi-System getauscht. Ein dritter Operationssaal steht als           Schaffung dieses Zentrums entscheidende Vorteile; nach-
Erweiterungsmöglichkeit bei erfolgreichem Aufbau des                dem die robotische Viszeralchirurgie auf leitender Kade-
Zentrums für kommende Jahre bereits zur Verfügung.                  rebene gefestigt werden konnte, stellt die Einbindung der
Obschon insgesamt die operative Kapazität mit dem                   Robotik in die allgemein- und viszeral- und thoraxchirur-
Zusammenlegen der bisher verwendeten Systeme im glei-               gische Facharztausbildung mit all ihren bestehenden
chen Operationstrakt nicht zugenommen hat, vereinfacht              Herausforderungen wie Arbeitszeiteinhaltung, Subspezia-
das nun das gegründete Zentrum die Abläufe im Alltag                lisierung der Chirurgie etc. die nächste Challenge dar, der
massgeblich. Die Verwendung derselben Räumlichkeiten                wir uns in den kommenden Jahren stellen möchten.

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Geschaffen wurde zudem ein interdisziplinäres
«Robotik-Board», in welchem aktuelle Probleme, Anliegen
und künftige Projekte innerhalb der Robotik interdiszipli-   Matthias Turina1, Christoph Bacher2, Isabelle Schmitt-Opitz3,
när besprochen werden können. Dieses Board wird in           Didier Schneiter3, Daniel Eberli 4, Daniel Max Schmid 4,
einem Turnus von einer Kolleg*In der Hauptanwender der       Gabriel Schär5, Cornelia Betschart5, Pierre-Alain Clavien1

Viszeralchirurgie, Thoraxchirurgie und Urologie geführt,     1
                                                               Klinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie USZ
wobei die erste Leitung durch Prof. Matthias Turina,         2
                                                               Leiter Betriebsplattform OP USZ
Leiter der Kolorektalchirurgie, übernommen wurde. Unser
                                                             3
                                                               Klinik für Thoraxchirurgie USZ
Hauptziel für die kommenden Monate ist es, die Abläufe
                                                             4
                                                               Klinik für Urologie USZ
                                                             5
                                                               Klinik für Gynäkologie USZ
im Robotikzentrum weiter zu verbessern um reibungslose
Zusammenarbeit der involvierten Kliniken innerhalb des
Zentrums zu gewährleisten. Mit Prof. Isabelle Schmit-        Referenzen
Opitz, Direktorin und Dr. Didier Schneiter, Leitender Arzt   1) «Intuitive Surgical.» International Directory of Company
der Thoraxchirurgie stehen neben Matthias Turina zwei           Histories. The Gale Group, Inc, 2006. Answers.com 30 Jan.
weitere von Intuitive Surgical designierte Fachlehrer           2009. http://www.answers.com/topic/intuitive-surgical-inc
(«Proktoren») am USZ zur Verfügung. Diese Chirurgen          2) https://en.wikipedia.org/wiki/Intuitive_Surgical, accessed
                                                                September 6, 2022
führen Trainings externer Chirurgen an deren Systemen
auswärts oder auch am Robotikzentrum USZ durch,
und verhelfen damit der robotischen Chirurgie zu einer
einfacheren Etablierung innerhalb der chirurgischen Ge-
meinschaft. Frau Prof Schmitt-Opitz ist ebenfalls Pro-
gramm-Leiterin der ersten «Robotic School für Thoracic
Surgery» der European Society of Thoracic Surgery.
«The Future is Robotic», daran besteht 2022 kein Zweifel –
und eben diese Zukunft der Roboter-Chirurgie möchten
wir Chirurgen am USZ mitgestalten. Mit der Eröffnung des                          Prof. Matthias Turina
Robotikzentrums gehen wir den notwendigen nächsten                                 Leiter Kolorektale und
Schritt vom Anwender – hin zu einem Expertenzentrum                               Proktologische Chirurgie
und sind stolz, damit unsere Rolle als eines der führenden
Zentren der robotischen Chirurgie in der Schweiz und
Europa ausbauen zu können.

                                                                                                                             7
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Klinik News

                        «Global School of Surgery»
                          startet im Januar 2023

In den letzten Jahren haben viele Universitäten Online-             Die Vorbereitung der Fortbildungen und auch der
Vorlesungen zu einem wichtigen Bestandteil der studenti-      Vortrag selbst erfolgt ausschliesslich durch chirurgische
schen Ausbildung weiterentwickelt. Für die Aus- und           Assistenzärzte. Um eine hohe fachliche und wissenschaft-
Weiterbildung in chirurgischen Fächern spielt E-Learning      liche Qualität sicherzustellen, werden die jungen Kollegen
allerdings bisher keine entscheidende Rolle. Die im Netz      dabei von erfahrenen leitenden Chirurgen angeleitet.
verfügbaren Angebote beschränken sich in der Regel auf        Zur Verbesserung der rhetorischen Fähigkeiten und
chirurgisch-technische Operationsvideos wechselnder und       Optimierung des Auftretens vor der Kamera wird den
nicht überprüfter Qualität und ein umfassendes chirurgi-      Vortragenden zudem ein Kommunikationstraining ange-
sches Online-Ausbildungskonzept ist bisher nicht verfügbar.   boten.

     Seit einigen Jahren werden die klinikinternen wöchent-         Regie, Videoaufnahme und die technische Bearbei-
lichen Assistenzarztfortbildungen der Klinik für Viszeral-    tung des Filmmaterials werden durch ein professionelles
und Transplantationschirurgie des Universitätsspitals         Kamerateam gewährleistet. Nach abschliessender Prü-
Zürich auf einem eigenen YouTube-Kanal online gestellt.       fung auf Verständlichkeit und fachliche Korrektheit wer-
Das Online-Kurrikulum deckt mittlerweile thematisch           den die Lehrvideos dann thematisch sortiert auf unserem
das gesamte Fachgebiet der Allgemein- und Transplan-          klinkinternen YouTube-Kanal veröffentlicht:
tationschirurgie ab und wird im Zwei-Jahresrhythmus           www.usz.ch/surgical-resident-lectures
aktualisiert.

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Alle Online-Vorträge folgen einem einheitlichen Konzept:       Das Portal wird einem internationalen Publikum kosten-
– Vortragsdauer 20 Minuten, Vortragssprache Englisch           freien Zugang zu einem sorgfältig kuratierten chirurgischen
– Berücksichtigung neuester wissenschaftlicher Erkennt-        Video-Kurrikulum nach dem Muster unseres YouTube-
   nisse und Publikationen                                     Kanals ermöglichen. Sämtliche chirurgisch-fachliche
– Mehrere interaktive Publikumsfragen während des              Inhalte des Angebotes werden ausschliesslich vom USZ
   Vortrags                                                    und anderen renommierten medizinischen Fakultäten in
– Eine abschliessende, von einem Experten moderierte           standardisierter Form bereitgestellt.
   Diskussion
                                                                    Die European Surgical Association (ESA), eine der füh-
      In den letzten drei Jahren wurden nach diesem            renden internationalen Gesellschaften für Chirurgie, wird
Muster mehr als 120 Videos online gestellt und von über        die Schirmherrschaft für dieses ambitionierte Projekt über-
620.000 Personen gesehen. Eine Online-Umfrage unter            nehmen. Wir sind von dem Konzept einer web-basierten,
Ärzten und Medizinstudenten, die den YouTube-Kanal             qualitativ hochstehenden und für die Nutzer kostenfreien
besucht hatten (über 700 Teilnehmer aus mehr als 100           «Global School of Surgery» überzeugt. Unser Online-
Ländern) zeigte, dass das hohe fachliche Niveau der            Angebot hat das Potential, insbesondere in struktur-
Vorträge, aber auch ihre unkomplizierte und kostenlose         schwachen Ländern zu einem wichtigen Bestandteil der
Verfügbarkeit besonders geschätzt wurden. Die Ergeb-           chirurgischen Lehre zu werden und so die Qualität der Aus-
nisse der Umfrage haben wir auf dem diesjährigen               bildung in der Chirurgie weltweit nachhaltig zu verbessern.
Kongress der European Surgical Association (ESA) vorge-
stellt und sie wurden mittlerweile in einer führenden
chirurgischen Fachzeitschrift veröffentlicht (Horisberger
K, Gutschow CA, Clavien PA, et al. Towards a Virtual
«Global Academia of Surgeons». Annals of Surgery 2022;
276:746-752).

      Zweck unseres YouTube-Fortbildungsprogramms war
von Beginn an eine Verbesserung der lokalen chirurgischen
und akademischen Aus- und Weiterbildung sowie eine
                                                                          Prof. Dr. med. Christian A. Gutschow
Stärkung der Präsentationskompetenz unserer Assisten-
                                                                        Leiter Chirurgie oberer Gastrointestinaltrakt
zärzte durch regelmässige öffentliche Vorträge. Der uner-                    (Upper-GI) und Endokrine Chirurgie
wartete weltweite Erfolg unseres E-Learning Angebotes
stellte uns allerdings bald vor die Frage, ob dieses Konzept
nicht auch international funktionieren könnte. Es ist davon
auszugehen, dass die akademisch-chirurgische Ausbil-
dung im Zeitalter des Internets und der Globalisierung
grundsätzlich neuer Strukturen bedarf. Der unbeschränkte
weltweite Transfer von medizinischem Fachwissen und von
Fertigkeiten durch die Einführung von E-Learning-Konzep-
ten könnte – insbesondere in Ländern und Regionen ohne
                                                                           Prof. Dr. med. Pierre-Alain Clavien
eigene Ausbildungsinfrastruktur – die formale Aus- und                          Direktor, Klinik für Viszeral-
Weiterbildung junger Chirurgen erheblich verbessern.                          und Transplantationschirurgie

    Wir freuen uns daher sehr, den für Anfang 2023
geplanten Start eines Online-Portals unter dem Namen
«Global School of Surgery» bekannt geben zu können.

                                                                                                                         9
OUTCOME4MEDICINE 1000. LEBER TRANSPLANTATION
Highlights in unserer Klinik – Reportagen

                    1000. Lebertransplantation –
                    Symposium vom 28. April 2022
Im Jahr 2022 war es soweit: die 1000ste Lebertransplan-      (Wyss Projekt) ex-vivo konserviert wurde, um dann einem
tation wurde am USZ durchgeführt und das 50 Jahre            geeigneten Empfänger transplantiert zu werden. Der
Jubiläum der Cyclosporinentdeckung stand an, was mit         Empfänger dieser Leber war im Publikum anwesend und
einem ausserordentlichen Symposium gefeiert wurde.           erfreut sich aktuell bester Gesundheit, was dieses neu-
Neben USZ-MitarbeiterInnen waren internationale Expert-      artige Konzept bestätigt und Hoffnung auf Mehr gibt.
Innen und ehemalige PatientInnen eingeladen. Als High-       Für ein emotionales Highlight sorgten unsere geladenen,
lights wurden die Vorträge von Prof. Henri Bismuth und       lebertransplantierten Gäste. Hierunter zum Beispiel ein
Prof. Jean-Francois Borel bereits neugierig vom Publikum     70-jähriger Patient, der nach einer Lebertransplantation
erwartet. Prof. Bismuth hat den Fortschritt der HPB und      vor mehr als 20 Jahren heute noch alpine Marathons
Lebertransplantationsmedizin um Meilensteine vorwärts-       absolviert und eine Verkörperung des technischen und
gebracht, was 1993 in der Gründung des ersten europäi-       medizinischen Fortschrittes zu sein scheint.
schen HPB- und Lebertransplantationszentrums am
Paul-Brousse Hopital in Villejuif, einem Vorort von Paris,        Im Anschluss folgte eine angenehme Abrundung
kulminierte. Die Einleitung dieser Ära war allerdings nur    des Symposiums mit einem gemeinsamen Abendessen in
durch andere, revolutionäre Erfindungen möglich. Da-         kleiner Runde und gemütlicher Atmosphäre.
runter die Erfindung des Cyclosporins durch Prof. Borel
und seinem Team in den 70er Jahren bei Sandoz.

     Die eingeladenen ReferentInnen konnten dem Publi-
kum in zahlreichen spannenden Vorträgen das Neueste
zu Themen wie Indikation zur Transplantation, Transplan-
tation für Lebertumore, Immunsuppression oder Leber-
schäden durch Übergewicht näher bringen. Der Höhe-
punkt der Veranstaltung war sicherlich der Vortrag zu
einem besonderen Thema: der Lebertransplantation einer                    Dr. med. univ. Jan Philipp Jonas
Leber, welche 3 Tage zuvor auf einer Perfusionsmaschine                       Oberarzt Viszeralchirurgie

10
11
Highlights in unserer Klinik – Reportagen

             Internationale Konsensus Konferenz
                     Outcome4Medicine

Bereits seit Jahrzehnten befasst sich das Team der Viszeral-         Wir haben uns also zum Ziel genommen, internatio-
chirurgie des Universitätsspital Zürich mit der Messung         nal gültige Empfehlungen zur Qualitätsmessung in der
und Verbesserung der Qualität nach chirurgischen Eingrif-       Chirurgie zu erschaffen, welche die Perspektive von Pati-
fen. Qualitätskontrolle, value-based-medicine und perso-        enten, Ärzten, der Gesellschaft und allen anderen in-
nalisierte Medizin sind in aller Munde, um diese Ziele in der   volvierten Parteien abbildet. Dafür haben wir eine Kern-
chirurgischen Praxis umzusetzen braucht es eine Möglich-        gruppe gebildet aus motivierten und interessierten
keit deren Qualität zuverlässig zu messen. Es fehlt an          ÄrztInnen und ExpertInnen des Universitätsspital Zürich,
massgebenden, universell gültigen Messerwerten, welche          der Universität Zürich und der Eidgenössischen Techni-
einen chirurgischen Eingriff nach seinen positiven und          schen Fachhochschule Zürich. Gegründet und geleitet
negativen Auswirkungen bewerten können. Solche Mess-            wurde diese Kerngruppe von Professor Pierre-Alain
werte erlauben auch, unterschiedliche Spitäler, Chirurgen       Clavien und Professor Milo Puhan, welche bereits eine
und neuartige Therapien zu vergleichen. Früher wurde            jahrelange Zusammenarbeit im Gebiet der chirurgischen
Qualität mit Mortalität gemessen, heute steht die Morbi-        Qualitätsforschung verbindet. Wir haben uns für das
dität im Zentrum, wie man diese genau misst und Kompli-         Format einer Konsensus Konferenz entschieden, wobei
kationen aufzeichnet, ist jedoch aktuell nicht genügend         ausgewählte Experten in einer mehreren Jahre dauern-
festgelegt.                                                     den Vorarbeit evidenz-basierte Lösungen zur Beurteilung

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der Qualität in der Chirurgie herausgesucht haben. Diese
Lösungen wurden dann im Juni 2022 einer Jury vorge-
stellt, welche diese kritisch hinterfragt hat. Die Jury be-
stand aus herausragenden Persönlichkeiten, Vorreiter-
Innen in ihren gewählten Gebieten, jedoch mit keiner
direkten Verbindung zur Qualitätssicherung in der Chirur-
gie, um unvoreingenommene Empfehlungen abzugeben.

      Mit grossem Erfolg haben wir zwischen dem 8ten
und 11ten Juni 2022 die OUTCOME4MEDICINE Konsensus
Konferenz durchgeführt, mit internationalen Teilnehmer-
Innen aus allen medizinischen Disziplinen und anderen
interessierten Fachgebieten. Die daraus resultierenden
Empfehlungen werden aktuell verfasst und daraufhin in
der renommierten Fachzeitschrift nature medicine publi-
ziert, damit ÄrztInnen und ForscherInnen, aber auch Ent-
scheidungsträgerInnen im Gesundheitswesen und Patient-
Innen darauf zugreifen und diese nutzen können.

                                                              Mehr Informationen zu unserem Kongress
                                                              und dessen Resultate finden sie auf der Website:
                                                              www.outcome4medicine.ch

                Dr. med. Anja Domenghino
                        PhD Fellow

                                                                                                                 13
Highlights in unserer Klinik – Reportagen

                 HPB Symposium & E-AHPBA Liver
                      Gold Seal Course 2021

Nachdem die vorangegangenen HPB-Veranstaltungen               Paris, Frankreich). Das Ziel des diesjährigen Symposiums
eine gute Resonanz zeigten, fand nun das erste Mal seit       war es, den BesucherInnen ein Update über die neuesten
coronabedingtem Lockdown im November 2021 wieder ein          Behandlungsmöglichkeiten und Fortschritte in der
HPB Symposium statt, welches von den MitarbeiterInnen         Operationstechnik näher zu bringen.
der Viszeralchirurgie und vor allem von Frau Susanne Gaal
(Direktionsassistentin) organisiert wurde. Unter der Lei-          Das abwechslungsreiche Programm wurde durch
tung von Prof. Clavien und des Organisationskomittees         interaktive und spannende Fallbeispiele eröffnet. Die Re-
bestehend aus leitenden USZ-MitarbeiterInnen aus diver-       ferenten stellten interessante Fälle aus dem klinischen
sen Fachrichtungen (HPB Chirurgie, Onkologie, Trans-          Alltag vor, die zu einer regen Diskussion des Publikums mit
plantationschirurgie, Gastrointestinale Medizin) wurden       den anwesenden Experten führte. Im Anschluss an die lehr-
internationale Experten Ihres Faches eingeladen (u.a. Prof.   reichen Fallbeispiele standen verschiedene Fachvorträge
Kevin CP Conlon aus Dublin, Irland; Dr. Olivier Saint-Marc    auf der Agenda. Zur neoadjuvanten Vorbehandlung des
aus Orléans, Frankreich und Prof. Mickaël Lesurtel aus        Pankreaskarzinoms konnte das Publikum nicht nur über

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chirurgische, sondern auch onkologische Aktualitäten in-
formiert werden. Mit Dr. O. Saint-Marc aus Frankreich war
einer der führenden Experten auf dem Gebiet der roboter-
assistierten Pankreaschirurgie anwesend, der auch so-
gleich seine Erfahrungen in einem überaus spannenden
Vortrag an das Publikum bringen konnte. Im Anschluss
folgte ein Vortrag zu dem komplexen Thema der chirurgi-
schen Behandlung von Fällen chronischer Pankreatitis von
Prof. Conlon, einem renommierten Experten auf dem Feld
der HPB-Chirurgie mit kombinierter Erfahrung sowohl aus
den USA als auch Europa. Ergänzend zu den chirurgischen
Behandlungskonzepten folgte im anschliessenden Vor-
trag die Vorstellung der Möglichkeiten zur Behandlung der
chronischen Pankreatitis, die den Kollegen der Gastro-
enterologie (vertreten durch PD Dr. Schlag, Leitung der GI
Endoskopie) zur Verfügung stehen. Zusammenfassend
waren die ausgewählten Vorträge überaus spannend und
auf gängige medizinische Probleme des HPB-Alltags mit
viel Informationsgehalt massgeschneidert.

      Das Symposium wurde mit einem gelungenen Ge-
sellschaftsabend in gemütlicher Runde in der beginnend
winterlich beleuchteten Altstadt Zürichs abgerundet. Hier
konnte man den spannenden Tag Revue passieren lassen.
Die eingeladenen Experten konnten in interessanten
Gesprächen über einem ausgezeichneten Menü näher
kennen gelernt und neue Bekanntschaften geschlossen
werden, bevor sich die HPB-Gemeinschaft für den am
Folgetag stattfindenden E-AHPBA Liver Gold Seal Course
verabschiedete.

     In diesem Kurs, der durch das europäische Kapitel
der IHPBA (E-AHPBA) ausgetragen wurde, sollten die Teil-
nehmer für die anstehende UEMS HPB Prüfung vorbereitet
werden, um später den europäischen Weiterbildungstitel
für HPB-Chirurgie als Zusatzqualifikation tragen zu kön-
nen. Im Laufe des Tages konnten Vorträge zu allgemeinen
und sehr spezifischen HPB-Fragen mit den Vorträgen
erläutert werden. Im Abschluss an den Kurs gingen die
Teilnehmer gut vorbereitet und beruhigt in die Prüfung, wo
sie das Gelernte umgehend anwenden konnten.                  Dr. med. univ. Jan Philipp Jonas
                                                                 Oberarzt Viszeralchirurgie

     Abschliessend konnte ein erfolgreiches und interakti-
ves Symposium in der Post-COVID Ära mit Erfolg und guter
Resonanz.

                                                                                                15
Highlights in unserer Klinik – Reportagen

                   European Surgical Association
                     Meeting 2022 in Lissabon

Das ESA-Meeting, der jährliche Kongress der «European       Revisionen. Die definitive Entscheidung zur Annahme
Surgical Association» fand im Mai diesen Jahres das erste   und späteren Publikation im «Annals of Surgery» erfolgt
Mal seit 2019 wieder als physisches Meeting statt. Nach-    aber erst nach dem Kongress. Das bedeutet, dass die
dem der Kongress aufgrund der COVID-19-Pandemie             mündliche Präsentation sowie die anschliessende Diskus-
2020 komplett ausgefallen, und 2021 nur virtuell durch-     sion massgeblich mitentscheiden.
geführt werden konnte, waren wir gespannt. Wie die
letzten Jahre auch, war unsere Klinik auch dieses Jahr           Aber wir waren gut vorbereitet. Wie es die Tradition
mit mehreren Vorträgen präsent. Trotzdem war es für viele   unserer Klinik verlangt, hatte jeder von uns seinen Vor-
von uns eine Premiere. Vieles haben wir von unseren Vor-    trag mehrfach gehalten, entweder vor der gesamten
gänger*innen gehört, Geschichten über zähe Präsentati-      Belegschaft im Morgenrapport oder im kleinen Rahmen.
onen, bösartige Diskussionen und Vorträge, die vom Ex-      Oft sogar mehrfach. Das muss sitzen. Jeder hat genau
pertenpublikum in der Luft zerrissen wurden. Aber würde     10 Minuten Zeit, um seine Arbeit zu präsentieren.
sich das tatsächlich alles bewahrheiten?
                                                                 Und jetzt war es soweit. Boarding in Zürich. «Na? Ihr
     Der Prozess im Vorfeld ist jedes Jahr ähnlich: Im      seid auf einem Damenausflug?» Der Pilot grinst verschmitzt.
Spätherbst des Vorjahres werden aus allen eingesandten      «Nicht ganz…». Wir schmunzeln und lassen das kommen-
Abstracts diejenigen ausgewählt, welche am Kongress         tarlos stehen. Lissabon begrüsst uns mit warmen Tem-
vorgestellt werden. Die Manuskripte durchlaufen dann im     peraturen und Sonnenschein, eine tolle Location nach
Frühjahr ein erstes Peer-Review und eine bis zwei Runden    zwei Jahren Pause. Trotzdem ist an Entspannung kaum zu

16
denken. Die Nächte davor waren kurz. Noch immer hatten
einige von uns die Fragen ihres «first discussants» – in der
Regel einer der Reviewer des Manuskripts – nicht erhalten.
Das ist eigentlich üblich, so dass man sich zumindest
einige Gedanken im Vorfeld machen kann. Es sollten am
Ende alle Fragen noch rechtzeitig eintreffen, aber teil-
weise wirklich sehr kurzfristig und über Umwege. In Anbe-
tracht der ansonsten doch sehr intensiven Vorbereitung
etwas schade.

      Beim Betreten des Kongresssaales die erste Über-
raschung: Ein unerwartet diverses Publikum, das Durch-
schnittsalter deutlich tiefer als erwartet. Die Stimmung ist
gut, man kommt schnell ins Gespräch und plötzlich kann
man den ein oder anderen bekannten Namen einem Ge-
sicht zu ordnen. Es wird diskutiert, spekuliert und gefach-
simpelt. Die offiziellen Vorträge sind qualitativ hochwertig
und die Diskussionen fair. Einige wenige Studien werden
kritisch beleuchtet, es gibt Fragen und im gemeinsamen
Dialog werden Schwächen offenbart. Nicht immer schön
für die betroffenen Redner, aber gut für den wissen-
schaftlichen Diskurs. Peer-Review in Echtzeit.

      Und dann steht man selber da vorne, beginnt zu
reden und die vielen Probeläufe zahlen sich aus. Die
Nervosität, kurz vorher noch auf einem Höchstlevel, legt
sich und die 10 Minuten Redezeit sind unglaublich schnell
vorbei. Dann folgt die ebenso lange Diskussion. Einige
von uns haben diese letzte Hürde alleine gestemmt. Ob
das nun eher als «müssen» oder als «dürfen» zu verstehen
war? Vielleicht nur ein kleiner Wermutstropfen dieses
ansonsten lohnenswerten und spannenden Kongresses.
Fazit: Mit normalisierten Cortisolwerten schmecken por-
tugiesischer Wein und Pastéis de Nata noch besser.
Alles in allem, ein absolut einmaliges Erlebnis!

                    Dr. med. Eva Breuer
               Assistenzärztin Viszeralchirurgie

                                                               17
«The important thing in the Olympic Games is not to
     win, but to take part; the important thing in life is not
      the triumph, but the struggle; the essential thing is
        not to have conquered but to have fought well.
     To spread these principles is to build up a strong and
      more valiant and, above all, more scrupulous and
                   more generous humanity»
                         Pierre De Coubertin

                                                        Im Fokus

                        Sophia Papamichalopoulos
           Ehemalige Olympiateilnehmerin und aktuelle
                Assistenzärztin in unserer Klinik

 Freizeit ist ein kostbares Gut und für ChirurgInnen keine Selbstverständlichkeit. Umso wichtiger
 ist es, in der wenigen Zeit, die einem nach stressigen Arbeitstagen bleibt, seinen persönlichen
  Ausgleich zu finden. Für Sophia Papamichalopoulos war dieser Ausgleich schon immer der
      Sport. Hier berichtet die junge Chirurgin, welche Bedeutung der Sport für sie hat und
                    inwiefern die Chirurgie auch einen Leistungssport darstellt.

Im Februar 2010 nahm ich an den Olympischen Spielen           Goldmedaille, und erreichte damals schon die Qualifika-
in Vancouver teil. Ich war in meiner Jugend immer schon       tion für Olympia. Anschliessend kamen weitere Erfolge an
sehr sportlich, und habe damals schon meine Freizeit am       der Junioren Olympiade. Leider folgten harte Jahre, mit
Meer und in den Bergen verbracht. Im Sommer war ich am        unglaublichen Herausforderungen und Hürden, zusätzlich
Segeln, Windsurfen und Tauchen; im Winter am Skifahren.       fehlte zu oft die nötige Unterstützung vom Skiverband.
Mit 16 Jahren bin ich mein erstes internationales Skirennen   Dennoch stand ich vier Jahre später gemeinsam mit
gefahren. Ich hatte keine hohen Erwartungen – schliess-       meinem Bruder im Olympischen Stadion, ein Moment, den
lich war ich eine «Exotin». Und doch holte ich meine erste    ich nie vergessen werde. Ein Moment, für den wir beide so

18
hart gearbeitet haben und wir so dankbar waren, diesen
gemeinsam erleben zu dürfen. Das war auch der Moment,
bei dem mir klar wurde, dass die Olympischen Spiele eine
weit grössere Bedeutung haben als die einer Sportveran-
staltung alleine. Alle vier Jahre kommt die gesamte Welt
zusammen, um nicht nur den Sport zu feiern – eine Lei-
denschaft, die uns alle vereint und näher bringt – sondern
auch all ihre Vielfalt und Diversität. Hinter den tausenden
Athletinnen und Athleten die teilnehmen, stecken tau-
sende emotionale und faszinierende Geschichten, das ist
was Olympia ausmacht, die Akteure im Sport selbst und
das teilen eines gemeinsamen olympischen Gedankens.

     In meinem zweiten Leben fand ich den Weg in die
Chirurgie. Auf eine Art, ist die Chirurgie auch ein Leis-
tungssport. Sie benötigt genauso Disziplin, Engagement
und Resilienz. Sie ist mental und körperlich anspruchsvoll
und herausfordernd, und man widmet ihr sein Leben.

      Für mich war ein Leben ohne Sport aber nicht vor-        erlaubt ist über diese Grenze zu gehen, verzichten viele
stellbar und ich suchte nach Möglichkeiten in unterschied-     Zyprioten darauf und es kommt zu sehr wenig Austausch
lichen Rollen aktiv zu bleiben. Als Mitglied der Medizini-     zwischen den Gemeinschaften. Unser Projekt möchte die
schen Kommission von World Sailing (Internationaler            Kraft des Sports als Mittel zur Friedensentwicklung her-
Segelverband) habe ich die Möglichkeit medizinisches           vorheben. Niemand konnte es besser in Worte fassen als
Wissen mit dem Sport zu verbinden. Meine Arbeit inner-         Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela: «Sport has the
halb dieser Kommission befasst sich mit Themen wie «Safe       power to change the world. It has the power to inspire.
Sport», Verletzungsprävention, Anti-Doping, Event Safety,      It has the power to unite people in a way that little else
«Safeguarding» und mentaler Gesundheit. Themen die             does. It speaks to youth in a language they understand.
zur Entwicklung einer besseren und sichereren Zukunft für      Sport can create hope where once there was only des-
Athletinnen und Athleten führen und gleichzeitig Themen        pair. It is more powerful than governments in breaking
die mir persönlich am Herzen liegen.                           down racial barriers».

     Vor einem Jahr nahm ich dann eine grössere Heraus-            Winds of Change soll bi-kommunale Aktivitäten und
forderung an. Als International Olympic Committee (IOC)        Kooperationen in Zypern fördern und die Interaktion und
Young Leader, nehme ich nun an einem 4-jährigen Pro-           Austausch zwischen den zwei Gemeinschaften anregen.
gramm teil, gemeinsam mit 25 jungen Menschen aus der
ganzen Welt. Jeder von uns wird vom IOC in der Entwick-              Ich finde es enorm wichtig, neben dem Beruf, diese
lung eines sozialen Projektes durch Sport unterstützt.         Zeit für Ausgleich zu haben. Für die einen ist es ein Projekt,
                                                               andere finden Ausgleich in der Forschung oder in der
     Neben Seedfunding bekommen wir professionelle             Zeit die sie mit ihrer Familie verbringen. Für mich bedeutet
Beratung von Experten zu diversen Themen die zu einer          Ausgleich mich in unbekannten Bereichen weiterzuent-
erfolgreichen Umsetzung unseres Projektes führen sollen.       wickeln, meinen Horizont zu erweitern und neue Aspekte
                                                               des Lebens kennenzulernen.
         Mit meinem Projekt «Winds of Change» habe ich
das Ziel 2023 das erste bi-kommunale zypriotische Segel-
team aus griechischen und türkischen Zyprioten zu bilden,
welches um die gesamte Insel segeln soll. Wir wollen Ju-
gendliche aus den zwei ethnischen Lagern, durch dieses
Projekt zusammenbringen und ihnen ein einzigartiges
Erlebnis bieten. Zypern ist seit fast 50 Jahren geteilt. Da-
mals mussten alle griechischen Zyprioten aus dem Norden
in den Süden flüchten, darunter auch die Familie meines
Vaters. Eine Grenze die seit fast 30 Jahren komplett zu                 Dr. med. univ. Sophia Papamichalopoulos
war, trennt heute die türkischen Zyprioten im Norden von                      Assistenzärztin, Viszeralchirurgie
den griechischen Zyprioten im Süden. Obwohl es heute

                                                                                                                           19
Das grosse Interview

      «Ich gebe zu, wir hatten hoch gepokert»
                                        Interview mit Christoph Bacher

  Das OP Management ist längst ein fester Bestandteil einer modernen Spitalorganisation. Nicht
 zuletzt aufgrund der hohen Kostenintensität von Operationen ist die ökonomische Organisation
  von Raum, Zeit, Personal und Material von grösster Bedeutung. Christoph Bacher ist seit 2017
  Leiter der Betriebsplattform OP am USZ und konnte bereits einige sehr wichtige Meilensteine
  in diesem Gebiet erreichen. Und seine Strategien und Konzepte stossen nicht nur am USZ auf
    interessierte Ohren. Es gibt kaum einen Kongress zum Thema OP-Management, an dem er
     nicht als Speaker eingeladen wird. Wir hatten die Gelegenheit, Christoph Bacher in einem
                      Interview zu seinen Meilensteinen am USZ zu befragen.

Christoph Bacher, Sie sind seit 2017 als Leiter der           Das OP-Personal war massiv unterbesetzt, folglich muss-
Betriebsplattform OP (BOP) am USZ angestellt.                 ten Säle geschlossen werden und wir hatten fast 20–25
Was sind Ihre Kernaufgaben?                                   Temporär-Angestellte hier. Die Kosten fürs temporäre
Leiter der BOP bedeutet eigentlich nichts Anderes als         OP-Personal beliefen sich im 2017 auf 3.6 Mio. CHF.
OP-Manager. Man ist also für die jährliche und langfristige
Kapazitäts- und Ressourcenplanung zuständig. Im Moment        Was war Ihre wichtigste Veränderung innerhalb Ihres
laufen Pläne bis 2028.                                        ersten Jahres als Leiter der BOP?
Und nebst dieser langfristigen Planung macht man als          Mein erster Auftrag war ganz klar, die Säle schnellstmög-
OP-Manager auch die Tagessteuerung. Wenn das OP-              lich wieder zu öffnen. Das bedingte, dass ab sofort nie-
Programm also eigentlich steht, dann koordinieren wir die     mand ausser der OP-Manager befugt war, einen Saal zu
Notfälle, die Transplantationen und sind nicht zuletzt auch   sperren. Bis anhin waren sehr viele Personen befugt,
stets koordinativ tätig mit dem Bettenmanagement, mit         OP-Säle zu sperren.
der IPS und der IMC.                                          Und der zweite Auftrag war, das Temporär-Personal zu
Insgesamt gilt es, stetig zu optimieren. Gerade läuft ein     reduzieren bzw. als Festangestellte zu rekrutieren. Es gab
Projekt im Gebiet der der Materialbewirtschaftung. Es soll    viele Angestellte, die bereits seit 2 Jahren diese Temporär
auf sogenannte Procedere-Kits umgestellt werden. Also         Anstellung hatten. Diese Verträge wurden aufgelöst und
grosse, sterile, OP-spezifische Material-Pakete. Und wir      den temporären Mitarbeitenden wurde eine Festanstel-
sind auch an der Planung eines Digitalisierungsprojekts       lung angeboten. Ich gebe zu, da habe ich hoch gepokert,
beteiligt, bei dem man das Material dann nicht mehr           aber wir hatten Glück und wir konnten einen grossen Teil
von Hand erfasst und abrechnet, sondern einscannt.            der Angestellten als Festangestellte rekrutieren.
Hier geht’s letztlich um Geschwindigkeitserhöhung und
Verbesserung der Materialerfassung.                           Seit 2021 ist das OP-Personal nicht mehr Ihnen, sondern
Kit-Packing und Digitalisierung der Materialbewirtschaf-      dem Bereich Pflege zugeteilt. Ist dies nicht ein grosser
tung, das sind für mich zwei zentralen Elemente, wie wir      Verlust für Sie?
im Tagesprogramm schneller und effizienter werden             Diese neue Zuordnung hat einen grossen Vorteil. Die Rolle
können.                                                       vom OP-Manager ist nun viel klarer. Ich bin nur noch der
                                                              OP-Manager und nicht mehr der Vorgesetzte vom OP-
Können Sie uns berichten, was Sie 2017, als Sie am USZ        Personal. Als ich noch deren Vorgesetzter war, erwartete
angefangen haben, angetroffen haben?                          man von mir, dass ich mich fürs OP-Personal einsetze,
Ein teilweise angespanntes Verhältnis mit den Kliniken.       d.h. dass ich z.B. dem Personal zuliebe mal einen Saal

20
schliesse oder eine Operation absage etc. Und auf der         gerne flexibel einen zusätzlichen Tag pro Monat arbeiten
anderen Seite erwartete man von mir, dass ich als OP-         würden, einschreiben. Dies resultiert dann aber nicht in
Manager das Tagesprogramm durchkriege. Und nun,               Überstunden, sondern diese Stunden werden im Folge-
da das Personal nicht mehr mir unterstellt ist, fällt meine   monat separat im Stundenlohn ausgezahlt.
Doppelrolle weg. Direkte Nachteile hat diese neue
Zuteilung eigentlich nicht. Denn als OP-Manager kann          Im Frühling 2022 war die Eröffnung des Robotik-Zent-
man Überstunden weiterhin allem Personal gegenüber            rums. Seither stehen uns täglich zwei OP-Säle für die
anordnen.                                                     robotische Chirurgie zur Verfügung. Sind Sie zufrieden
                                                              mit der Umsetzung?
Überstunden anordnen… Führt das nicht zu Unmut beim           Sehr, ja. Vorher konnten die beiden Roboter, die an zwei
Personal?                                                     verschiedenen Standorten waren, nicht optimal genutzt
Dank vieler Hörsaalveranstaltungen, Teamsitzungen und         werden. Die Auslastung der Roboter hat sich durch das
Infoveranstaltungen, hat da ein grosses Umdenken statt-       Robotikzentrum massiv verbessert. Zwischen den ver-
gefunden. Während solche Anordnungen im 2017 stets zu         schiedenen Kliniken besteht eine sehr gute Kooperation,
riesigen Diskussionen geführt hatten, ist heutzutage das      d.h. Roboterkapazität wird gegenseitig zur Verfügung ge-
Leistungsbewusstsein beim Personal deutlich angestie-         stellt und dies erlaubt natürlich eine maximale Auslastung
gen und die Leute verstehen, warum solche Massnahmen          der OP-Kapazität.
manchmal notwendig sind.                                      Ein wichtiger Punkt hierbei stellt das Stamm-Team, beste-
Aber klar, wir mussten natürlich schon einen Anreiz schaf-    hend aus OP-Pflege und Anästhesie, dar. Dieses ist in-
fen, um das Personal für Überstunden zu motivieren. Des-      zwischen schon sehr gut aufeinander abgestimmt und
halb haben wir zum Beispiel einen internen Springerpool       harmoniert sehr gut. Dadurch erhöht sich automatisch
ins Leben gerufen. Da können sich Angestellte, welche         die Effizienz.

                                                                                                                      21
Ebenfalls im Frühling 2022 konnte im F-OP eine zusätzli-        Ein anderer wichtiger Punkt ist die Reduktion der Verweil-
che Spur für Notfälle und Transplantationen geschaffen          dauer. Das USZ hat als Ziel, 10% unter der mittleren Ver-
werden. Warum war eine solche zusätzliche Spur drin-            weildauer zu sein. Meiner Meinung nach ein sehr hochge-
gend notwendig?                                                 stecktes Ziel für ein Universitätsspital, da hier ja meistens
Im 2017 gab es am USZ genau eine Notfallspur, in der            schon sehr komplexe Fälle behandelt werden. Aber der
tagsüber nur N0 (Patient muss sofort in den OP) und N1          Lösungsansatz ist sicherlich richtig.
(Patient muss innerhalb 1 Stunde in den OP) Operationen
durchgeführt wurden, was zu einer Saalauslastung von            Was für Veränderungen dürfen wir dann mit dem Neubau
nur 15% geführt hat. Alle anderen Prioritätskategorien,         erwarten?
also N2-4 hat man tagsüber warten lassen und erst               Eine zeitgemässe, moderne Infrastruktur. Wir werden dann
operiert, wenn das elektive Programm nebenan fertig             insgesamt über 24 OP-Säle, neben weitere OP-Sälen in
war. So hat man natürlich tagsüber haufenweise Notfälle         den älteren Trakten, auf 3 übereinanderliegende Stock-
gesammelt. Ab 2019 wurden dann auch N2 Kategorien im            werke haben. Dadurch werden die Arbeitswege deutlich
Notfallsaal operiert, was bereits zu einer deutlichen Ver-      kürzer, das Arbeiten wird deutlich einfacher. Das Zentral-
besserung führte. Nichts desto trotz haben wir weiterhin        lager liegt im Keller, dadurch beruhigt sich der Betrieb auf
viele Notfälle vor uns hergeschoben und mussten diese           den OP-Stockwerken und wird auch deutlich effizienter.
dann ins elektive Programm zwängen und manchmal gar             Natürlich wird auch das Arbeitserlebnis angenehmer und
elektive OPs absagen. Dank dem Robotikzentrum wurde             sich positiv auf für Personal auswirken.
im F-OPs ein Saal frei. Dieser dient nun prioritär für Multi-
organentnahmen und Transplantationen, da diese Ein-
griffe das elektive OP-Programm am stärksten beein-
flusst, also destabilisiert haben. Bis anhin mussten bei
Entnahmen und Transplantationen elektive OPs abgesagt
bzw. verschoben werden. Das ist nun nicht mehr nötig.
Finden keine Transplantationen statt, so werden nun in
diesem Saal die Notfälle abgeschafft, auch tagsüber,
auch N3 Prioritäten. Insgesamt bringt dieser neue Saal
also eine deutliche Stabilisierung der elektiven OP-                              Dr. med. Fariba Abbassi
Programme einerseits und andererseits eine Dienstent-                             Oberärztin, Viszeral- und
                                                                                  Transplantationschirurgie
lastung fürs Personal, weil mehr Notfälle schon tagsüber
operiert werden können.

Die Arbeiten für den Neubau haben begonnen… U.a. ist
ein OP-Trakt mit 24 neuen Sälen geplant. Bis zur
Einweihung des Neubaus ist jedoch noch ein langer und
steiniger Weg. Inwiefern tangieren diese Bauarbeiten
auch Ihren Bereich?
Mit der Baufeld-Leerung verloren wir deutlich an Betten,
was natürlich im Widerspruch steht mit dem Unterneh-
mens-Ziel zu wachsen. Uns bleibt also nichts Anderes
übrig, als die Betten anders zu bewirtschaften. Da wurde
jetzt ein Projekt «Zentrales Ressourcenmanagement»
gestartet. Ziel ist es, dass die Kliniken eigene Bettenkapa-
zitäten erhalten. Ich bin überzeugt, dass dies eine grosse
Erleichterung bringen wird und die Planung verbessert.
Auch die Bettenauslastung kann mit einem zentralen Bet-
tenmanagement verbessert werden, indem freie Betten
dann koordinierter belegt werden können.

22
Personelles aus der Klinik
Neuer Sectionleiter Allgemeinchirurgie und HIPEC               Neuer Leiter Nieren-/Pankreastransplantation / VA Chirurgie

                       Prof. Dr. med. Kuno Lehmann, PhD,                               Dr. med. Fabian Rössler hat nach
                       ist bereits langjähriges Mitglied                               dem Medizinstudium in Wien seine
                       unserer Klinik und hatte bisher als                             chirurgische Ausbildung am
                       zertifizierter onkologischer Chirurg                            Universitätsspital Zürich und am
                       (EBSQ Surgical Oncology) die chir-                              Kantonsspital Baden absolviert
                       urgische Leitung der Peritoneal-                                und ist seit Januar 2020 Oberarzt
                       karzinose (CRS/HIPEC) inne. Zu-                                 in unserer Klinik. Dabei war er in
                       sätzlich unterstützt Prof. Lehmann                              verschiedenen Teams als Ober-
das Transplantationsteam bei der Leber-, Nieren- und           arzt, sowie parallel dazu im Bereich Nieren- und
Pankreastransplantation und leitet am USZ die Forschungs-      Pankreastransplantation, sowie Vascular Access tätig.
gruppe Surgical Oncology. Im Oktober 2022 übernahm             Seit Oktober 2022 hat Fabian Rössler die chirurgische
Professor Lehmann nun die Leitung des kombinierten             Leitung der Nieren- und Pankreastransplantation und
Klinikbereichs Allgemein- und Hernienchirurgie und             der Vascular Access Chirurgie übernommen. Herzliche
Peritonealkarzinose (CRS/HIPEC) am USZ. Wir gratulieren        Gratulation und viel Erfolg.
Professor Kuno Lehmann herzlich und wünschen ihm viel
Erfolg.

Neuer Oberarzt                                                 Neuer Oberarzt

                         Dr. med. univ. Jan Philipp Jonas                              Dr. med. Marcel André Schneider,
                         hat in Wien studiert, promoviert                              PhD, hat in Zürich Medizin studiert.
                         und dort auch seine chirurgische                              Seine chirurgische Facharztaus-
                         Grundausbildung erhalten. 2020                                bildung hat er an der Klinik für
                         bis 2022 absolvierte er ein klini-                            Viszeral- und Transplantations-
                         sches Fellowship im Bereich der                               chirurgie am USZ sowie am Kan-
                         HPB-Chirurgie und Transplantation                             tonsspital Münsterlingen und am
                         am Swiss HPB-Center des USZ.                                  Hanusch Krankenhaus in Wien
Parallel dazu war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in     erhalten. Von 2015 bis 2019 war Marcel Schneider zudem
Wien tätig und untersucht im Rahmen eines PhD Studiums         wissenschaftlicher Mitarbeiter am USZ und hat im Rahmen
Metabolomics als Rezidivprädiktionsmodell bei kolorektalen     eines PhD Studiums den Einfluss von peripherem Serotonin
Lebermetastasen. Seit Oktober 2022 verstärkt Dr. Jan Phil-     auf die anti-tumor Immunantwort untersucht. Nun ist
ipp Jonas als Oberarzt das Team der Viszeral- und Trans-       Marcel Schneider zurück in der Klinik und wurde per Okto-
plantationschirurgie am USZ, mit Schwerpunkt in der HPB-       ber 2022 zum Oberarzt befördert. Wir gratulieren herzlich
Chirurgie. Wir wünschen alles Gute und gratulieren herzlich.   und wünschen alles Gute.

Neuer Oberarzt

                        Dr. med. Dilmurodjon Eshmuminov
                        hat sein Staatsexamen an der
                        Universität Bern absolviert und
                        anschliessend seine chirurgische
                        Grundausbildung im Spital Herisau
                        sowie am USZ erhalten. Von 2015
                        bis 2020 war er als Research Fel-
                        low tätig und hat im Bereich der
Leberperfusion geforscht. Seine Hauptarbeit «An integra-
ted perfusion machine preserves injured human livers for
1 week» wurde in Nature Biotechnology publiziert. Danach
folgte eine einjährige Rotation als Oberarzt i.V. ans Spital
Muri. Seit Oktober 2021 ist Dilmurod Eshmuminov zurück
am USZ und wurde per Oktober 2022 zum Oberarzt beför-
dert. Auch ihm gratulieren wir herzlich und wünschen ihm
alles Gute.
                                                                                                                         23
Neue Programmdirektorin                                           Neuer Leiter Steuerungsgruppe Common Trunk Chir.

                        Dr. med. Michaela Ramser, MBA,                                     PD Dr. med. Perparim Limani, PhD,
                        hat ihr Medizinstudium in Fribourg                                 hat nach dem Medizinstudium und
                        und Basel absolviert und anschlie-                                 der Promotion an der Universität
                        ssend eine viszeralchirurgische                                    Zürich seine chirurgische Grund-
                        Grundausbildung am Universitäts-                                   ausbildung am USZ sowie in den
                        spital Basel sowie am Claraspital                                  Spitälern Frauenfeld und Männe-
                        in Basel erhalten. 2018–2019 erhielt                               dorf erhalten. Ein Forschungs-
                        sie die Möglichkeit eines einjähri-                                Fellowship am Swiss HPB Labora-
gen Fellowship in kolorektaler Chirurgie am Western               tory des USZ schloss er mit einer Promotion an der mathe-
General Hospital in Edinburgh. Nach ihrer Rückkehr in die         matisch-naturwissenschaftlichen Fakultät im Rahmen des
Schweiz arbeitete Sie als Oberärztin am Kantonsspital             MD-PhD Programms ab. Anschliessend absolvierte er ein
Olten sowie Solothurn und hat parallel dazu einen MBA             klinisches Fellowship im Bereich der onkologischen Chirur-
an der Business School der University Warwick (UK) ab-            gie an der University of Texas MD Anderson Cancer
solviert. Im September 2021 wechselte Michaela Ramser             Center in Houston (USA). Aktuell ist Perparim Limani als
als Oberärztin zu uns in die VIS des USZ und hat per              Oberarzt in der Klinik für Viszeral- und Transplantations-
November 2022 die Funktion als Programmdirektorin                 chirurgie des USZ sowie als Privatdozent an der medizini-
übernommen.                                                       schen Fakultät der Universität Zürich tätig und übernimmt
                                                                  per 1. Dezember 2022 die Funktion als Leiter der Steue-
                                                                  rungsgruppe Common Trunk Chirurgie.

Das aktuelle OÄ/OA i.V. Team

                        Dr. med. Johannes Toti hat sein                                     Dr. med. Ivana Raguz absolvierte
                        Medizinstudium im Jahre 2016 an                                     Ihr Medizinstudium in der Zeit von
                        der «Università Statale» in Mailand                                 2007–2013 an der Ludwig-Maximi-
                        abgeschlossen. Er begann seine                                      lians-Universität in München. Ihre
                        chirurgische Grundausbildung im                                     Ausbildung zur Fachärztin absol-
                        Spital Regionale di Lugano sowie                                    vierte sie im Spital Limmattal, im
                        im Spital Regionale Bellinzona e                                    Kreiskrankenhaus Lörrach sowie
                        Valli und trat er per November                                      am USZ an der Klinik Viszeral- und
2021 die Stelle als Oberarzt i. V. in unserer Klinik für Visze-   Transplantationschirurgie. Danach trat sie eine zweijäh-
ral- und Transplantationschirurgie an. Herzlich willkom-          rige Rotationsstelle als Oberärztin im Spital Männedorf
men am USZ.                                                       in der Klinik für Chirurgie an. In dieser Zeit erwarb sie auch
                                                                  den Facharzttitel in Chirurgie und kehrte per Juli 2022 als
                                                                  Oberärztin i.V. zurück ans USZ. Herzlich willkommen zurück.

                        Dr. med. Daniel Gero, PhD, hat sein                              Dr. med. Massimilliano Valletti hat
                        Medizinstudium zwischen 2004-                                    sein Medizinstudium im Juli 2016
                        2010 an der Semmelweis Universi-                                 an der Universität Genua abge-
                        tät in Budapest absolviert. Seine                                schlossen. Nach Assistenzarztjah-
                        chirurgische Ausbildung erhielt er                               ren im Spital Bülach sowie am
                        in diversen Kliniken, u.a. in der                                USZ an der Klinik für Viszeral- und
                        Klinik für Viszeral- und Transplan-                              Transplantationschirurgie war er
                        tationschirurgie am USZ, in der                                  zuletzt als Oberarzt am Spital
chirurgischen Klinik am Universitätsspital Lausanne und           Bülach tätig und kehrte per Mai 2022 als Oberarzt i.V.
in der Chirurgie am Universitätsspital Bichat in Paris.
                                                                  zurück ans USZ. Herzlich willkommen.
Zwischen 2017 bis 2020 war Daniel Gero in unserer Klinik
als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig und hat sein PhD
in der bariatrischen Chirurgie abgeschlossen. Den
Facharzttitel erwarb er dann im März 2021. Nach einer
1.5-jährigen Rotation als Oberarzt im Spital Männedorf
kehrte Daniel Gero per Oktober 2022 als Oberarzt i.V.
zurück ans USZ. Welcome back.

24
Auszeichnungen

                                          Innovationspreis USZ

 PD Dr. med. Philipp Kron hat für sein Forschungsprojekt «HOPE for DCD kidney grafts – a multicenter trial» den
  Innovationspreis 2022 des USZ erhalten. Sein Projekt wird nun mit einer Summe von CHF 143 895.– unterstützt.
                          Wir gratulieren Philipp Kron ganz herzlich zu diesem Erfolg.

                                              Research Award

     PD Dr. med. Perparim Limani wurde für die translationale Forschungsarbeit «antihypoxic potentiation
    of standard therapy in gastrointestinal neoplasm» mit dem Research Award anlässlich des diesjährigen
  Pharmazeutischen Jahreskongresses in Bern ausgezeichnet. Zudem erhielt er den «Research Advancement
  Preis» anlässlich des gemeinsamen Jahreskongresses der Schweizerischen Gesellschaft für Viszeralchirurgie
         (SGVC), Schweizerischen Gesellschaft für Gastroenterologie (SGG) und der Swiss Society for the
              Study of the Liver (SASL) in Interlaken. Ganz herzliche Gratulation zu diesen Erfolgen.

                                    Zollikofer-Award der Swiss-MIS

   Am diesjährigen Schweizer Chirurgenkongress erhielten gleich zwei USZ-Vertreter den Zollikofer-Award der
Schweizerischen Gesellschaft für minimal-invasive Chirurgie (Swiss-MIS). Der 1. Platz ging an Dr. med. Daniel Gero.
   Er wurde für seine Forschungsarbeit «Microstructural changes in human ingestive behavior after Roux-en-Y
  gastric bypass during liquid meals» ausgezeichnet. Den 2. Platz holte sich Dr. med. Marcel Schneider mit der
    Arbeit «Inequalities in access to minimally invasive general surgery: a comprehensive nationwide analysis
                    across 20 years». Wir gratulieren den Beiden herzlich zu diesen Erfolgen.

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