OUTCOME4MEDICINE 1000. LEBER TRANSPLANTATION
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Nr. 30 – November 2022 Outcome4Medicine 1000. Leber Transplantation «Chirurgie ist quasi ein Leistungssport» Im Fokus Olympia-Teilnehmerin und Chirurgin Dr. med. Sophia Papamichalopoulos «The Future is Robotic» – und das USZ gestaltet mit. Prof. Matthias Turina berichtet über die Eröffnung des Robotikzentrums und zieht eine erste Bilanz «Global School of Surgery» startet im Januar 2023
Geschätzte Kolleginnen und Kollegen Nach über zwei Jahren leerer Kongresszentren und Vortragssäle wurde dieses Jahr, so kommt’s einem vor, vieles nachgeholt. Wir berichten euch daher in dieser surg.ch-Ausgabe gleich von mehreren stattgehabten Events, an welchen unsere Klinik aktiv teilnahm, beziehungsweise sie organisierte. Einer davon beschäftigte sich mit der Frage: Wie können wir Qualität in der Chirurgie darstellen, dokumentieren und schlussendlich optimieren? Nach Prof. Dr. med. langer Vorbereitung luden wir Experten aus Gesundheitswesen, Wirtschaft, Pierre-Alain Clavien Politik, Klimaforschung und Soziologie zu einer 4-tägigen internationalen Klinikdirektor, Viszeral- und Konsensus Konferenz Outcome4Medicine ein, um mit uns genau diese Frage Transplantationschirurgie zu diskutieren. Ende April durften wir die 1000. Lebertransplantation an unserer Klinik im Rahmen eines Symposiums feiern. Ein sehr schöner und bewegender Nach- mittag, an dem Patienten ihre Geschichten mit uns teilten. Ein Meilenstein für unsere Klinik und das USZ war die Neueröffnung des Robotikzentrums im Mai. In zwei Operationssälen werden seitdem täglich roboter-assistierte Operationen von der Speiseröhre, über die Leber und Pankreas bis zum Dickdarm durchgeführt. Und nicht nur das, es kann auch Tag und Nacht an den «Intuitive Surgical XI-Systemen» geübt werden. Denn Übung macht den Meister oder die Meisterin. Dr. med. Fariba Abbassi Oberärztin, Viszeral- und Die stetig wachsende Zahl der Operationssäle, aber auch der chirurgischen Transplantationschirurgie Eingriffe verlangt eine professionelle und übergreifende Organisation. Seit 2017 liegt diese in der Hand von Christoph Bacher: was sich seither geändert und verbessert hat, erfahren wir im grossen Interview. «Nichts ist so beständig wieder der Wandel» war bereits in der Antike bekannt. Wir verabschieden uns in dieser Ausgabe von verschiedenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und wünschen Ihnen alles Gute auf Ihrem weiteren Weg und begrüssen die neuen Mitarbeiter. In diesem Sinne sind wir dankbar für Vergangenes und freuen wir uns auf die Zukunft. Und nun wünschen wir Ihnen viel Freude beim Lesen! Dr. med. Jeannette Widmer Oberärztin, Viszeral- und Transplantationschirurgie
Inhalt Editorial Klinik News – Die Eröffnung des Robotik-Zentrums am USZ 04 – «Global School of Surgery» startet im Januar 2023 08 Highlights in unserer Klinik – Reportagen – 1000. Lebertransplantation – Symposium vom 28. April 2022 10 – Internationale Konsensus Konferenz Outcome4Medicine 12 – HPB Symposium & E-AHPBA Liver Gold Seal Course 2021 14 – European Surgical Association Meeting 2022 in Lissabon 16 Im Fokus – Sophia Papamichalopoulos, ehemalige Olympiateilnehmerin 18 und aktuelle Assistenzärztin in unserer Klinik Das grosse Interview mit Christoph Bacher – «Ich gebe zu, wir hatten hoch gepokert» 20 Personelles – Personelles aus der Klinik 23 – Auszeichnungen 25 – Wir bedanken uns … 26 Publikationen 30 Veranstaltungen 32 Unsere Kontakte und Sprechstunden 36
Klinik News Die Eröffnung des Robotik-Zentrums am USZ Im Mai 2022 wurde am USZ in den Räumlichkeiten des D-OPS ein interdisziplinäres Robotik- zentrum eröffnet. Erfahren Sie hier, wie es dazu kam, ob die erste Bilanz positiv ausfällt und was die Zukunft noch bringt. Aus historischer Sicht wird seit rund 40 Jahren an Operati- Auch am USZ ist die robotische Chirurgie nicht wirk- onsrobotern geforscht. Die frühen Arbeiten, die zur Ent- lich neu. 1999 wurde von der damaligen Klinikleitung der wicklung des ersten Operationsroboters der US-amerika- Herzchirurgie die Anschaffung eines Intuitive Surgical nischen Firma Intuitive Surgical® führten, wurden in den Operationssystems beschlossen, nachdem dieses erst in 80’er Jahren durch die Firma SRI International durchge- demselben Jahr seine Marktzulassung in Europa erhielt. führt (1). 1990 erhielt diese Firma öffentliche Forschungs- Dies war ein wegweisender, wenn auch angesichts des gelder und entwickelte daraufhin einen Prototyp, der das damals noch vergleichsweise geringen Entwicklungsstan- Interesse des amerikanischen Verteidigungsministeriums des dieses Systems mutiger Schritt hin zu ersten roboti- weckte. Man sah darin eine Möglichkeit, Operationen ver- schen Eingriffen am USZ. Mit diesem System wurden erste wundeter Soldaten in einem Kriegsgebiet telemedizinisch Schritte in der robotischen Koronarchirurgie getätigt. durchführen zu lassen. Auch wenn die heutige Technolo- Nachdem diese Indikation aufgrund der technischen gie diese Anwendung zulässt, so wird sie aufgrund logisti- Komplexität in der Herzchirurgie nicht zur weitläufigen scher Schwierigkeiten nicht regelmässig angewandt (2). Anwendung des Roboters führte, starteten die Kollegen 4
der Urologie USZ mit diesem System ein erfolgreiches Eingriffe in nennenswerten Fallzahlen, ohne dabei die Robotikprogramm für die operative Behandlung von Pro- Nachteile der Vorgängerversionen in Kauf nehmen zu statakarzinomen, welches über Jahre eine führende Rolle müssen. Die neueren Systeme unterscheiden sich ins- in der operativen Urologie in der Schweiz spielte. Schritt- besondere durch eine Verkleinerung und dadurch bessere weise wurden die Indikationen für robotische Eingriffe in Beweglichkeit der Roboterarme wie auch der verwende- der Urologie mit grossem Erfolg auch auf weitere Organe ten Kamera. Mit der Anschaffung dieses Systems kam und deren Erkrankungen, wie z. B. Nieren- und Nieren- es dann auch zu einem sprunghaften Anstieg der Robotik- beckentumore, Blasenkrebs, grosse Harnsteine, Harn- eingriffe am USZ, wobei in den Fallzahlen die Kliniken leiterverengungen und Nebennierenerkrankungen ausge- für Viszeralchirurgie, Thoraxchirurgie und Urologe die füh- weitet. PD Dr. Daniel Max Schmid, Stv. Klinikdirektor der renden Positionen einnehmen (siehe Abbildung 1, Seite 6). Urologie mit inzwischen bereits 20-jähriger Robotik- Die Hals-Nasen-Ohren Chirurgie wie auch die Gynäkolo- Erfahrung, hatte 2008 die Gelegenheit bekommen, als gie sind mit geringeren Eingriffszahlen ebenfalls in diesem Proktor das DaVinci Robotersystem am Universitäts- Zentrum vertreten. In der Gynäkologie wurden seit einigen klinikum Mannheim/D zu implementieren und die dortigen Jahren rekonstruktive Operationen sporadisch beim Leitenden Aerzte in dieser neuen Technik auszubilden. Beckenbodendeszensus aber auch in der Indikation der Im Mai 2004 startete die Klinik für Thoraxchirurgie, nur Sectionarbenkorrektur durchgeführt. Die Robotertechnik wenige Monate nach dem weltweit ersten thoraxchirur- erlaubt präzise Nähte in der Uterusmuskulatur, welche gischen Eingriff, das Robotik-Programm mit der Resektion einen günstigen Outcome für spätere Schwangerschaften von mediastinalen Tumoren. zeigte. Diese Daten werden demnächst publiziert. Auch haben wir das Spektrum der Eingriffe nach einem erfolg- Erst rund 15 Jahre später, im Jahr 2016 erfolgte am reichen Proctoring im September 2022 auf gynäkologisch- USZ die Beschaffung eines damals brandneuen und onkologische Indikationen, insbesondere die Operation hochmodernen Intuitive Surgical DaVinci Xi-Systems. des Endometriumkarzinoms ausgeweitet. Erst dieses weiterentwickelte System stellte die techni- sche Basis für komplexe viszeral- und thoraxchirurgische 5
Abbildung 1. Fallzahlentwicklung der robotischen Chirurgie am USZ Alle Departemente – 2022.Q2 Es zeigten sich bald aber auch die Herausforderun- mit gleichen Systemen und vor Ort gelagerten Instrumen- gen in der Betreibung solcher Systeme, namentlich die ten, sowie die Fokussierung des Zentrums auf robotische Sicherstellung der notwendigen Kompetenz von pfleger- Eingriffe führt zu einer spürbaren Besserung der Abläufe. ischer wie auch chirurgisch-ärztlicher Seite im Operati- onssaal sowie die bedarfsgerechte Verteilung der Systeme Wie Abbildung 1 zeigt, ist es über die letzten Jahre unter den anwendenden Kliniken bei sich nun laufend aus- vor allem die Viszeralchirurgie, die eine Steigerung der weitender Indikationsstellung zur robotischen Chirurgie. robotischen Fallzahlen auszuweisen hat. Innerhalb dersel- ben werden heute routinemässig Eingriffe an der Leber, Um die Abläufe zu vereinfachen, entschied sich das dem Pankreas, dem Kolon und insbesondere dem Rektum USZ zur Schaffung eines interdisziplinären Robotikzent- robotisch durchgeführt. Die Hernienchirurgie stellt ein rums, welches wie eingangs erwähnt im Mai 2022 definitiv weiteres Standbein der Robotik unserer Klinik, welches in Betrieb genommen werden konnte. In diesen Räumlich- sich insbesondere zu Beginn der Lernphase in der Weiter- keiten können nun in zwei von drei Operationssälen mit bildung zum «robotischen Chirurgen» eignet. In der zwei vollausgestatteten Intuitive Surgical® XI-Systemen Thoraxchirurgie konnte in den letzten Jahren die Indika- und speziell selektioniertem (und hoch motivierten) TOA tion zunehmend ausgebaut werden und zwar für einfache (technisch-operative Assistenz)- und Lagerungspersonal aber auch komplexe anatomische Resektionen, jedoch robotische Eingriffe in rascher Folge standardisiert betrie- auch zunehmend grössere mediastinale Eingriffe, Erst- ben werden. Das zuvor durch die Urologie betriebene rippenresektionen sowie Zwerchfell-Interventionen. Insbe- Si-System wurde im Rahmen der Zentrumsgründung in ein sondere für die Weiterbildung versprechen wir uns mit der Xi-System getauscht. Ein dritter Operationssaal steht als Schaffung dieses Zentrums entscheidende Vorteile; nach- Erweiterungsmöglichkeit bei erfolgreichem Aufbau des dem die robotische Viszeralchirurgie auf leitender Kade- Zentrums für kommende Jahre bereits zur Verfügung. rebene gefestigt werden konnte, stellt die Einbindung der Obschon insgesamt die operative Kapazität mit dem Robotik in die allgemein- und viszeral- und thoraxchirur- Zusammenlegen der bisher verwendeten Systeme im glei- gische Facharztausbildung mit all ihren bestehenden chen Operationstrakt nicht zugenommen hat, vereinfacht Herausforderungen wie Arbeitszeiteinhaltung, Subspezia- das nun das gegründete Zentrum die Abläufe im Alltag lisierung der Chirurgie etc. die nächste Challenge dar, der massgeblich. Die Verwendung derselben Räumlichkeiten wir uns in den kommenden Jahren stellen möchten. 6
Geschaffen wurde zudem ein interdisziplinäres «Robotik-Board», in welchem aktuelle Probleme, Anliegen und künftige Projekte innerhalb der Robotik interdiszipli- Matthias Turina1, Christoph Bacher2, Isabelle Schmitt-Opitz3, när besprochen werden können. Dieses Board wird in Didier Schneiter3, Daniel Eberli 4, Daniel Max Schmid 4, einem Turnus von einer Kolleg*In der Hauptanwender der Gabriel Schär5, Cornelia Betschart5, Pierre-Alain Clavien1 Viszeralchirurgie, Thoraxchirurgie und Urologie geführt, 1 Klinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie USZ wobei die erste Leitung durch Prof. Matthias Turina, 2 Leiter Betriebsplattform OP USZ Leiter der Kolorektalchirurgie, übernommen wurde. Unser 3 Klinik für Thoraxchirurgie USZ Hauptziel für die kommenden Monate ist es, die Abläufe 4 Klinik für Urologie USZ 5 Klinik für Gynäkologie USZ im Robotikzentrum weiter zu verbessern um reibungslose Zusammenarbeit der involvierten Kliniken innerhalb des Zentrums zu gewährleisten. Mit Prof. Isabelle Schmit- Referenzen Opitz, Direktorin und Dr. Didier Schneiter, Leitender Arzt 1) «Intuitive Surgical.» International Directory of Company der Thoraxchirurgie stehen neben Matthias Turina zwei Histories. The Gale Group, Inc, 2006. Answers.com 30 Jan. weitere von Intuitive Surgical designierte Fachlehrer 2009. http://www.answers.com/topic/intuitive-surgical-inc («Proktoren») am USZ zur Verfügung. Diese Chirurgen 2) https://en.wikipedia.org/wiki/Intuitive_Surgical, accessed September 6, 2022 führen Trainings externer Chirurgen an deren Systemen auswärts oder auch am Robotikzentrum USZ durch, und verhelfen damit der robotischen Chirurgie zu einer einfacheren Etablierung innerhalb der chirurgischen Ge- meinschaft. Frau Prof Schmitt-Opitz ist ebenfalls Pro- gramm-Leiterin der ersten «Robotic School für Thoracic Surgery» der European Society of Thoracic Surgery. «The Future is Robotic», daran besteht 2022 kein Zweifel – und eben diese Zukunft der Roboter-Chirurgie möchten wir Chirurgen am USZ mitgestalten. Mit der Eröffnung des Prof. Matthias Turina Robotikzentrums gehen wir den notwendigen nächsten Leiter Kolorektale und Schritt vom Anwender – hin zu einem Expertenzentrum Proktologische Chirurgie und sind stolz, damit unsere Rolle als eines der führenden Zentren der robotischen Chirurgie in der Schweiz und Europa ausbauen zu können. 7
Klinik News «Global School of Surgery» startet im Januar 2023 In den letzten Jahren haben viele Universitäten Online- Die Vorbereitung der Fortbildungen und auch der Vorlesungen zu einem wichtigen Bestandteil der studenti- Vortrag selbst erfolgt ausschliesslich durch chirurgische schen Ausbildung weiterentwickelt. Für die Aus- und Assistenzärzte. Um eine hohe fachliche und wissenschaft- Weiterbildung in chirurgischen Fächern spielt E-Learning liche Qualität sicherzustellen, werden die jungen Kollegen allerdings bisher keine entscheidende Rolle. Die im Netz dabei von erfahrenen leitenden Chirurgen angeleitet. verfügbaren Angebote beschränken sich in der Regel auf Zur Verbesserung der rhetorischen Fähigkeiten und chirurgisch-technische Operationsvideos wechselnder und Optimierung des Auftretens vor der Kamera wird den nicht überprüfter Qualität und ein umfassendes chirurgi- Vortragenden zudem ein Kommunikationstraining ange- sches Online-Ausbildungskonzept ist bisher nicht verfügbar. boten. Seit einigen Jahren werden die klinikinternen wöchent- Regie, Videoaufnahme und die technische Bearbei- lichen Assistenzarztfortbildungen der Klinik für Viszeral- tung des Filmmaterials werden durch ein professionelles und Transplantationschirurgie des Universitätsspitals Kamerateam gewährleistet. Nach abschliessender Prü- Zürich auf einem eigenen YouTube-Kanal online gestellt. fung auf Verständlichkeit und fachliche Korrektheit wer- Das Online-Kurrikulum deckt mittlerweile thematisch den die Lehrvideos dann thematisch sortiert auf unserem das gesamte Fachgebiet der Allgemein- und Transplan- klinkinternen YouTube-Kanal veröffentlicht: tationschirurgie ab und wird im Zwei-Jahresrhythmus www.usz.ch/surgical-resident-lectures aktualisiert. 8
Alle Online-Vorträge folgen einem einheitlichen Konzept: Das Portal wird einem internationalen Publikum kosten- – Vortragsdauer 20 Minuten, Vortragssprache Englisch freien Zugang zu einem sorgfältig kuratierten chirurgischen – Berücksichtigung neuester wissenschaftlicher Erkennt- Video-Kurrikulum nach dem Muster unseres YouTube- nisse und Publikationen Kanals ermöglichen. Sämtliche chirurgisch-fachliche – Mehrere interaktive Publikumsfragen während des Inhalte des Angebotes werden ausschliesslich vom USZ Vortrags und anderen renommierten medizinischen Fakultäten in – Eine abschliessende, von einem Experten moderierte standardisierter Form bereitgestellt. Diskussion Die European Surgical Association (ESA), eine der füh- In den letzten drei Jahren wurden nach diesem renden internationalen Gesellschaften für Chirurgie, wird Muster mehr als 120 Videos online gestellt und von über die Schirmherrschaft für dieses ambitionierte Projekt über- 620.000 Personen gesehen. Eine Online-Umfrage unter nehmen. Wir sind von dem Konzept einer web-basierten, Ärzten und Medizinstudenten, die den YouTube-Kanal qualitativ hochstehenden und für die Nutzer kostenfreien besucht hatten (über 700 Teilnehmer aus mehr als 100 «Global School of Surgery» überzeugt. Unser Online- Ländern) zeigte, dass das hohe fachliche Niveau der Angebot hat das Potential, insbesondere in struktur- Vorträge, aber auch ihre unkomplizierte und kostenlose schwachen Ländern zu einem wichtigen Bestandteil der Verfügbarkeit besonders geschätzt wurden. Die Ergeb- chirurgischen Lehre zu werden und so die Qualität der Aus- nisse der Umfrage haben wir auf dem diesjährigen bildung in der Chirurgie weltweit nachhaltig zu verbessern. Kongress der European Surgical Association (ESA) vorge- stellt und sie wurden mittlerweile in einer führenden chirurgischen Fachzeitschrift veröffentlicht (Horisberger K, Gutschow CA, Clavien PA, et al. Towards a Virtual «Global Academia of Surgeons». Annals of Surgery 2022; 276:746-752). Zweck unseres YouTube-Fortbildungsprogramms war von Beginn an eine Verbesserung der lokalen chirurgischen und akademischen Aus- und Weiterbildung sowie eine Prof. Dr. med. Christian A. Gutschow Stärkung der Präsentationskompetenz unserer Assisten- Leiter Chirurgie oberer Gastrointestinaltrakt zärzte durch regelmässige öffentliche Vorträge. Der uner- (Upper-GI) und Endokrine Chirurgie wartete weltweite Erfolg unseres E-Learning Angebotes stellte uns allerdings bald vor die Frage, ob dieses Konzept nicht auch international funktionieren könnte. Es ist davon auszugehen, dass die akademisch-chirurgische Ausbil- dung im Zeitalter des Internets und der Globalisierung grundsätzlich neuer Strukturen bedarf. Der unbeschränkte weltweite Transfer von medizinischem Fachwissen und von Fertigkeiten durch die Einführung von E-Learning-Konzep- ten könnte – insbesondere in Ländern und Regionen ohne Prof. Dr. med. Pierre-Alain Clavien eigene Ausbildungsinfrastruktur – die formale Aus- und Direktor, Klinik für Viszeral- Weiterbildung junger Chirurgen erheblich verbessern. und Transplantationschirurgie Wir freuen uns daher sehr, den für Anfang 2023 geplanten Start eines Online-Portals unter dem Namen «Global School of Surgery» bekannt geben zu können. 9
Highlights in unserer Klinik – Reportagen 1000. Lebertransplantation – Symposium vom 28. April 2022 Im Jahr 2022 war es soweit: die 1000ste Lebertransplan- (Wyss Projekt) ex-vivo konserviert wurde, um dann einem tation wurde am USZ durchgeführt und das 50 Jahre geeigneten Empfänger transplantiert zu werden. Der Jubiläum der Cyclosporinentdeckung stand an, was mit Empfänger dieser Leber war im Publikum anwesend und einem ausserordentlichen Symposium gefeiert wurde. erfreut sich aktuell bester Gesundheit, was dieses neu- Neben USZ-MitarbeiterInnen waren internationale Expert- artige Konzept bestätigt und Hoffnung auf Mehr gibt. Innen und ehemalige PatientInnen eingeladen. Als High- Für ein emotionales Highlight sorgten unsere geladenen, lights wurden die Vorträge von Prof. Henri Bismuth und lebertransplantierten Gäste. Hierunter zum Beispiel ein Prof. Jean-Francois Borel bereits neugierig vom Publikum 70-jähriger Patient, der nach einer Lebertransplantation erwartet. Prof. Bismuth hat den Fortschritt der HPB und vor mehr als 20 Jahren heute noch alpine Marathons Lebertransplantationsmedizin um Meilensteine vorwärts- absolviert und eine Verkörperung des technischen und gebracht, was 1993 in der Gründung des ersten europäi- medizinischen Fortschrittes zu sein scheint. schen HPB- und Lebertransplantationszentrums am Paul-Brousse Hopital in Villejuif, einem Vorort von Paris, Im Anschluss folgte eine angenehme Abrundung kulminierte. Die Einleitung dieser Ära war allerdings nur des Symposiums mit einem gemeinsamen Abendessen in durch andere, revolutionäre Erfindungen möglich. Da- kleiner Runde und gemütlicher Atmosphäre. runter die Erfindung des Cyclosporins durch Prof. Borel und seinem Team in den 70er Jahren bei Sandoz. Die eingeladenen ReferentInnen konnten dem Publi- kum in zahlreichen spannenden Vorträgen das Neueste zu Themen wie Indikation zur Transplantation, Transplan- tation für Lebertumore, Immunsuppression oder Leber- schäden durch Übergewicht näher bringen. Der Höhe- punkt der Veranstaltung war sicherlich der Vortrag zu einem besonderen Thema: der Lebertransplantation einer Dr. med. univ. Jan Philipp Jonas Leber, welche 3 Tage zuvor auf einer Perfusionsmaschine Oberarzt Viszeralchirurgie 10
11
Highlights in unserer Klinik – Reportagen Internationale Konsensus Konferenz Outcome4Medicine Bereits seit Jahrzehnten befasst sich das Team der Viszeral- Wir haben uns also zum Ziel genommen, internatio- chirurgie des Universitätsspital Zürich mit der Messung nal gültige Empfehlungen zur Qualitätsmessung in der und Verbesserung der Qualität nach chirurgischen Eingrif- Chirurgie zu erschaffen, welche die Perspektive von Pati- fen. Qualitätskontrolle, value-based-medicine und perso- enten, Ärzten, der Gesellschaft und allen anderen in- nalisierte Medizin sind in aller Munde, um diese Ziele in der volvierten Parteien abbildet. Dafür haben wir eine Kern- chirurgischen Praxis umzusetzen braucht es eine Möglich- gruppe gebildet aus motivierten und interessierten keit deren Qualität zuverlässig zu messen. Es fehlt an ÄrztInnen und ExpertInnen des Universitätsspital Zürich, massgebenden, universell gültigen Messerwerten, welche der Universität Zürich und der Eidgenössischen Techni- einen chirurgischen Eingriff nach seinen positiven und schen Fachhochschule Zürich. Gegründet und geleitet negativen Auswirkungen bewerten können. Solche Mess- wurde diese Kerngruppe von Professor Pierre-Alain werte erlauben auch, unterschiedliche Spitäler, Chirurgen Clavien und Professor Milo Puhan, welche bereits eine und neuartige Therapien zu vergleichen. Früher wurde jahrelange Zusammenarbeit im Gebiet der chirurgischen Qualität mit Mortalität gemessen, heute steht die Morbi- Qualitätsforschung verbindet. Wir haben uns für das dität im Zentrum, wie man diese genau misst und Kompli- Format einer Konsensus Konferenz entschieden, wobei kationen aufzeichnet, ist jedoch aktuell nicht genügend ausgewählte Experten in einer mehreren Jahre dauern- festgelegt. den Vorarbeit evidenz-basierte Lösungen zur Beurteilung 12
der Qualität in der Chirurgie herausgesucht haben. Diese Lösungen wurden dann im Juni 2022 einer Jury vorge- stellt, welche diese kritisch hinterfragt hat. Die Jury be- stand aus herausragenden Persönlichkeiten, Vorreiter- Innen in ihren gewählten Gebieten, jedoch mit keiner direkten Verbindung zur Qualitätssicherung in der Chirur- gie, um unvoreingenommene Empfehlungen abzugeben. Mit grossem Erfolg haben wir zwischen dem 8ten und 11ten Juni 2022 die OUTCOME4MEDICINE Konsensus Konferenz durchgeführt, mit internationalen Teilnehmer- Innen aus allen medizinischen Disziplinen und anderen interessierten Fachgebieten. Die daraus resultierenden Empfehlungen werden aktuell verfasst und daraufhin in der renommierten Fachzeitschrift nature medicine publi- ziert, damit ÄrztInnen und ForscherInnen, aber auch Ent- scheidungsträgerInnen im Gesundheitswesen und Patient- Innen darauf zugreifen und diese nutzen können. Mehr Informationen zu unserem Kongress und dessen Resultate finden sie auf der Website: www.outcome4medicine.ch Dr. med. Anja Domenghino PhD Fellow 13
Highlights in unserer Klinik – Reportagen HPB Symposium & E-AHPBA Liver Gold Seal Course 2021 Nachdem die vorangegangenen HPB-Veranstaltungen Paris, Frankreich). Das Ziel des diesjährigen Symposiums eine gute Resonanz zeigten, fand nun das erste Mal seit war es, den BesucherInnen ein Update über die neuesten coronabedingtem Lockdown im November 2021 wieder ein Behandlungsmöglichkeiten und Fortschritte in der HPB Symposium statt, welches von den MitarbeiterInnen Operationstechnik näher zu bringen. der Viszeralchirurgie und vor allem von Frau Susanne Gaal (Direktionsassistentin) organisiert wurde. Unter der Lei- Das abwechslungsreiche Programm wurde durch tung von Prof. Clavien und des Organisationskomittees interaktive und spannende Fallbeispiele eröffnet. Die Re- bestehend aus leitenden USZ-MitarbeiterInnen aus diver- ferenten stellten interessante Fälle aus dem klinischen sen Fachrichtungen (HPB Chirurgie, Onkologie, Trans- Alltag vor, die zu einer regen Diskussion des Publikums mit plantationschirurgie, Gastrointestinale Medizin) wurden den anwesenden Experten führte. Im Anschluss an die lehr- internationale Experten Ihres Faches eingeladen (u.a. Prof. reichen Fallbeispiele standen verschiedene Fachvorträge Kevin CP Conlon aus Dublin, Irland; Dr. Olivier Saint-Marc auf der Agenda. Zur neoadjuvanten Vorbehandlung des aus Orléans, Frankreich und Prof. Mickaël Lesurtel aus Pankreaskarzinoms konnte das Publikum nicht nur über 14
chirurgische, sondern auch onkologische Aktualitäten in- formiert werden. Mit Dr. O. Saint-Marc aus Frankreich war einer der führenden Experten auf dem Gebiet der roboter- assistierten Pankreaschirurgie anwesend, der auch so- gleich seine Erfahrungen in einem überaus spannenden Vortrag an das Publikum bringen konnte. Im Anschluss folgte ein Vortrag zu dem komplexen Thema der chirurgi- schen Behandlung von Fällen chronischer Pankreatitis von Prof. Conlon, einem renommierten Experten auf dem Feld der HPB-Chirurgie mit kombinierter Erfahrung sowohl aus den USA als auch Europa. Ergänzend zu den chirurgischen Behandlungskonzepten folgte im anschliessenden Vor- trag die Vorstellung der Möglichkeiten zur Behandlung der chronischen Pankreatitis, die den Kollegen der Gastro- enterologie (vertreten durch PD Dr. Schlag, Leitung der GI Endoskopie) zur Verfügung stehen. Zusammenfassend waren die ausgewählten Vorträge überaus spannend und auf gängige medizinische Probleme des HPB-Alltags mit viel Informationsgehalt massgeschneidert. Das Symposium wurde mit einem gelungenen Ge- sellschaftsabend in gemütlicher Runde in der beginnend winterlich beleuchteten Altstadt Zürichs abgerundet. Hier konnte man den spannenden Tag Revue passieren lassen. Die eingeladenen Experten konnten in interessanten Gesprächen über einem ausgezeichneten Menü näher kennen gelernt und neue Bekanntschaften geschlossen werden, bevor sich die HPB-Gemeinschaft für den am Folgetag stattfindenden E-AHPBA Liver Gold Seal Course verabschiedete. In diesem Kurs, der durch das europäische Kapitel der IHPBA (E-AHPBA) ausgetragen wurde, sollten die Teil- nehmer für die anstehende UEMS HPB Prüfung vorbereitet werden, um später den europäischen Weiterbildungstitel für HPB-Chirurgie als Zusatzqualifikation tragen zu kön- nen. Im Laufe des Tages konnten Vorträge zu allgemeinen und sehr spezifischen HPB-Fragen mit den Vorträgen erläutert werden. Im Abschluss an den Kurs gingen die Teilnehmer gut vorbereitet und beruhigt in die Prüfung, wo sie das Gelernte umgehend anwenden konnten. Dr. med. univ. Jan Philipp Jonas Oberarzt Viszeralchirurgie Abschliessend konnte ein erfolgreiches und interakti- ves Symposium in der Post-COVID Ära mit Erfolg und guter Resonanz. 15
Highlights in unserer Klinik – Reportagen European Surgical Association Meeting 2022 in Lissabon Das ESA-Meeting, der jährliche Kongress der «European Revisionen. Die definitive Entscheidung zur Annahme Surgical Association» fand im Mai diesen Jahres das erste und späteren Publikation im «Annals of Surgery» erfolgt Mal seit 2019 wieder als physisches Meeting statt. Nach- aber erst nach dem Kongress. Das bedeutet, dass die dem der Kongress aufgrund der COVID-19-Pandemie mündliche Präsentation sowie die anschliessende Diskus- 2020 komplett ausgefallen, und 2021 nur virtuell durch- sion massgeblich mitentscheiden. geführt werden konnte, waren wir gespannt. Wie die letzten Jahre auch, war unsere Klinik auch dieses Jahr Aber wir waren gut vorbereitet. Wie es die Tradition mit mehreren Vorträgen präsent. Trotzdem war es für viele unserer Klinik verlangt, hatte jeder von uns seinen Vor- von uns eine Premiere. Vieles haben wir von unseren Vor- trag mehrfach gehalten, entweder vor der gesamten gänger*innen gehört, Geschichten über zähe Präsentati- Belegschaft im Morgenrapport oder im kleinen Rahmen. onen, bösartige Diskussionen und Vorträge, die vom Ex- Oft sogar mehrfach. Das muss sitzen. Jeder hat genau pertenpublikum in der Luft zerrissen wurden. Aber würde 10 Minuten Zeit, um seine Arbeit zu präsentieren. sich das tatsächlich alles bewahrheiten? Und jetzt war es soweit. Boarding in Zürich. «Na? Ihr Der Prozess im Vorfeld ist jedes Jahr ähnlich: Im seid auf einem Damenausflug?» Der Pilot grinst verschmitzt. Spätherbst des Vorjahres werden aus allen eingesandten «Nicht ganz…». Wir schmunzeln und lassen das kommen- Abstracts diejenigen ausgewählt, welche am Kongress tarlos stehen. Lissabon begrüsst uns mit warmen Tem- vorgestellt werden. Die Manuskripte durchlaufen dann im peraturen und Sonnenschein, eine tolle Location nach Frühjahr ein erstes Peer-Review und eine bis zwei Runden zwei Jahren Pause. Trotzdem ist an Entspannung kaum zu 16
denken. Die Nächte davor waren kurz. Noch immer hatten einige von uns die Fragen ihres «first discussants» – in der Regel einer der Reviewer des Manuskripts – nicht erhalten. Das ist eigentlich üblich, so dass man sich zumindest einige Gedanken im Vorfeld machen kann. Es sollten am Ende alle Fragen noch rechtzeitig eintreffen, aber teil- weise wirklich sehr kurzfristig und über Umwege. In Anbe- tracht der ansonsten doch sehr intensiven Vorbereitung etwas schade. Beim Betreten des Kongresssaales die erste Über- raschung: Ein unerwartet diverses Publikum, das Durch- schnittsalter deutlich tiefer als erwartet. Die Stimmung ist gut, man kommt schnell ins Gespräch und plötzlich kann man den ein oder anderen bekannten Namen einem Ge- sicht zu ordnen. Es wird diskutiert, spekuliert und gefach- simpelt. Die offiziellen Vorträge sind qualitativ hochwertig und die Diskussionen fair. Einige wenige Studien werden kritisch beleuchtet, es gibt Fragen und im gemeinsamen Dialog werden Schwächen offenbart. Nicht immer schön für die betroffenen Redner, aber gut für den wissen- schaftlichen Diskurs. Peer-Review in Echtzeit. Und dann steht man selber da vorne, beginnt zu reden und die vielen Probeläufe zahlen sich aus. Die Nervosität, kurz vorher noch auf einem Höchstlevel, legt sich und die 10 Minuten Redezeit sind unglaublich schnell vorbei. Dann folgt die ebenso lange Diskussion. Einige von uns haben diese letzte Hürde alleine gestemmt. Ob das nun eher als «müssen» oder als «dürfen» zu verstehen war? Vielleicht nur ein kleiner Wermutstropfen dieses ansonsten lohnenswerten und spannenden Kongresses. Fazit: Mit normalisierten Cortisolwerten schmecken por- tugiesischer Wein und Pastéis de Nata noch besser. Alles in allem, ein absolut einmaliges Erlebnis! Dr. med. Eva Breuer Assistenzärztin Viszeralchirurgie 17
«The important thing in the Olympic Games is not to win, but to take part; the important thing in life is not the triumph, but the struggle; the essential thing is not to have conquered but to have fought well. To spread these principles is to build up a strong and more valiant and, above all, more scrupulous and more generous humanity» Pierre De Coubertin Im Fokus Sophia Papamichalopoulos Ehemalige Olympiateilnehmerin und aktuelle Assistenzärztin in unserer Klinik Freizeit ist ein kostbares Gut und für ChirurgInnen keine Selbstverständlichkeit. Umso wichtiger ist es, in der wenigen Zeit, die einem nach stressigen Arbeitstagen bleibt, seinen persönlichen Ausgleich zu finden. Für Sophia Papamichalopoulos war dieser Ausgleich schon immer der Sport. Hier berichtet die junge Chirurgin, welche Bedeutung der Sport für sie hat und inwiefern die Chirurgie auch einen Leistungssport darstellt. Im Februar 2010 nahm ich an den Olympischen Spielen Goldmedaille, und erreichte damals schon die Qualifika- in Vancouver teil. Ich war in meiner Jugend immer schon tion für Olympia. Anschliessend kamen weitere Erfolge an sehr sportlich, und habe damals schon meine Freizeit am der Junioren Olympiade. Leider folgten harte Jahre, mit Meer und in den Bergen verbracht. Im Sommer war ich am unglaublichen Herausforderungen und Hürden, zusätzlich Segeln, Windsurfen und Tauchen; im Winter am Skifahren. fehlte zu oft die nötige Unterstützung vom Skiverband. Mit 16 Jahren bin ich mein erstes internationales Skirennen Dennoch stand ich vier Jahre später gemeinsam mit gefahren. Ich hatte keine hohen Erwartungen – schliess- meinem Bruder im Olympischen Stadion, ein Moment, den lich war ich eine «Exotin». Und doch holte ich meine erste ich nie vergessen werde. Ein Moment, für den wir beide so 18
hart gearbeitet haben und wir so dankbar waren, diesen gemeinsam erleben zu dürfen. Das war auch der Moment, bei dem mir klar wurde, dass die Olympischen Spiele eine weit grössere Bedeutung haben als die einer Sportveran- staltung alleine. Alle vier Jahre kommt die gesamte Welt zusammen, um nicht nur den Sport zu feiern – eine Lei- denschaft, die uns alle vereint und näher bringt – sondern auch all ihre Vielfalt und Diversität. Hinter den tausenden Athletinnen und Athleten die teilnehmen, stecken tau- sende emotionale und faszinierende Geschichten, das ist was Olympia ausmacht, die Akteure im Sport selbst und das teilen eines gemeinsamen olympischen Gedankens. In meinem zweiten Leben fand ich den Weg in die Chirurgie. Auf eine Art, ist die Chirurgie auch ein Leis- tungssport. Sie benötigt genauso Disziplin, Engagement und Resilienz. Sie ist mental und körperlich anspruchsvoll und herausfordernd, und man widmet ihr sein Leben. Für mich war ein Leben ohne Sport aber nicht vor- erlaubt ist über diese Grenze zu gehen, verzichten viele stellbar und ich suchte nach Möglichkeiten in unterschied- Zyprioten darauf und es kommt zu sehr wenig Austausch lichen Rollen aktiv zu bleiben. Als Mitglied der Medizini- zwischen den Gemeinschaften. Unser Projekt möchte die schen Kommission von World Sailing (Internationaler Kraft des Sports als Mittel zur Friedensentwicklung her- Segelverband) habe ich die Möglichkeit medizinisches vorheben. Niemand konnte es besser in Worte fassen als Wissen mit dem Sport zu verbinden. Meine Arbeit inner- Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela: «Sport has the halb dieser Kommission befasst sich mit Themen wie «Safe power to change the world. It has the power to inspire. Sport», Verletzungsprävention, Anti-Doping, Event Safety, It has the power to unite people in a way that little else «Safeguarding» und mentaler Gesundheit. Themen die does. It speaks to youth in a language they understand. zur Entwicklung einer besseren und sichereren Zukunft für Sport can create hope where once there was only des- Athletinnen und Athleten führen und gleichzeitig Themen pair. It is more powerful than governments in breaking die mir persönlich am Herzen liegen. down racial barriers». Vor einem Jahr nahm ich dann eine grössere Heraus- Winds of Change soll bi-kommunale Aktivitäten und forderung an. Als International Olympic Committee (IOC) Kooperationen in Zypern fördern und die Interaktion und Young Leader, nehme ich nun an einem 4-jährigen Pro- Austausch zwischen den zwei Gemeinschaften anregen. gramm teil, gemeinsam mit 25 jungen Menschen aus der ganzen Welt. Jeder von uns wird vom IOC in der Entwick- Ich finde es enorm wichtig, neben dem Beruf, diese lung eines sozialen Projektes durch Sport unterstützt. Zeit für Ausgleich zu haben. Für die einen ist es ein Projekt, andere finden Ausgleich in der Forschung oder in der Neben Seedfunding bekommen wir professionelle Zeit die sie mit ihrer Familie verbringen. Für mich bedeutet Beratung von Experten zu diversen Themen die zu einer Ausgleich mich in unbekannten Bereichen weiterzuent- erfolgreichen Umsetzung unseres Projektes führen sollen. wickeln, meinen Horizont zu erweitern und neue Aspekte des Lebens kennenzulernen. Mit meinem Projekt «Winds of Change» habe ich das Ziel 2023 das erste bi-kommunale zypriotische Segel- team aus griechischen und türkischen Zyprioten zu bilden, welches um die gesamte Insel segeln soll. Wir wollen Ju- gendliche aus den zwei ethnischen Lagern, durch dieses Projekt zusammenbringen und ihnen ein einzigartiges Erlebnis bieten. Zypern ist seit fast 50 Jahren geteilt. Da- mals mussten alle griechischen Zyprioten aus dem Norden in den Süden flüchten, darunter auch die Familie meines Vaters. Eine Grenze die seit fast 30 Jahren komplett zu Dr. med. univ. Sophia Papamichalopoulos war, trennt heute die türkischen Zyprioten im Norden von Assistenzärztin, Viszeralchirurgie den griechischen Zyprioten im Süden. Obwohl es heute 19
Das grosse Interview «Ich gebe zu, wir hatten hoch gepokert» Interview mit Christoph Bacher Das OP Management ist längst ein fester Bestandteil einer modernen Spitalorganisation. Nicht zuletzt aufgrund der hohen Kostenintensität von Operationen ist die ökonomische Organisation von Raum, Zeit, Personal und Material von grösster Bedeutung. Christoph Bacher ist seit 2017 Leiter der Betriebsplattform OP am USZ und konnte bereits einige sehr wichtige Meilensteine in diesem Gebiet erreichen. Und seine Strategien und Konzepte stossen nicht nur am USZ auf interessierte Ohren. Es gibt kaum einen Kongress zum Thema OP-Management, an dem er nicht als Speaker eingeladen wird. Wir hatten die Gelegenheit, Christoph Bacher in einem Interview zu seinen Meilensteinen am USZ zu befragen. Christoph Bacher, Sie sind seit 2017 als Leiter der Das OP-Personal war massiv unterbesetzt, folglich muss- Betriebsplattform OP (BOP) am USZ angestellt. ten Säle geschlossen werden und wir hatten fast 20–25 Was sind Ihre Kernaufgaben? Temporär-Angestellte hier. Die Kosten fürs temporäre Leiter der BOP bedeutet eigentlich nichts Anderes als OP-Personal beliefen sich im 2017 auf 3.6 Mio. CHF. OP-Manager. Man ist also für die jährliche und langfristige Kapazitäts- und Ressourcenplanung zuständig. Im Moment Was war Ihre wichtigste Veränderung innerhalb Ihres laufen Pläne bis 2028. ersten Jahres als Leiter der BOP? Und nebst dieser langfristigen Planung macht man als Mein erster Auftrag war ganz klar, die Säle schnellstmög- OP-Manager auch die Tagessteuerung. Wenn das OP- lich wieder zu öffnen. Das bedingte, dass ab sofort nie- Programm also eigentlich steht, dann koordinieren wir die mand ausser der OP-Manager befugt war, einen Saal zu Notfälle, die Transplantationen und sind nicht zuletzt auch sperren. Bis anhin waren sehr viele Personen befugt, stets koordinativ tätig mit dem Bettenmanagement, mit OP-Säle zu sperren. der IPS und der IMC. Und der zweite Auftrag war, das Temporär-Personal zu Insgesamt gilt es, stetig zu optimieren. Gerade läuft ein reduzieren bzw. als Festangestellte zu rekrutieren. Es gab Projekt im Gebiet der der Materialbewirtschaftung. Es soll viele Angestellte, die bereits seit 2 Jahren diese Temporär auf sogenannte Procedere-Kits umgestellt werden. Also Anstellung hatten. Diese Verträge wurden aufgelöst und grosse, sterile, OP-spezifische Material-Pakete. Und wir den temporären Mitarbeitenden wurde eine Festanstel- sind auch an der Planung eines Digitalisierungsprojekts lung angeboten. Ich gebe zu, da habe ich hoch gepokert, beteiligt, bei dem man das Material dann nicht mehr aber wir hatten Glück und wir konnten einen grossen Teil von Hand erfasst und abrechnet, sondern einscannt. der Angestellten als Festangestellte rekrutieren. Hier geht’s letztlich um Geschwindigkeitserhöhung und Verbesserung der Materialerfassung. Seit 2021 ist das OP-Personal nicht mehr Ihnen, sondern Kit-Packing und Digitalisierung der Materialbewirtschaf- dem Bereich Pflege zugeteilt. Ist dies nicht ein grosser tung, das sind für mich zwei zentralen Elemente, wie wir Verlust für Sie? im Tagesprogramm schneller und effizienter werden Diese neue Zuordnung hat einen grossen Vorteil. Die Rolle können. vom OP-Manager ist nun viel klarer. Ich bin nur noch der OP-Manager und nicht mehr der Vorgesetzte vom OP- Können Sie uns berichten, was Sie 2017, als Sie am USZ Personal. Als ich noch deren Vorgesetzter war, erwartete angefangen haben, angetroffen haben? man von mir, dass ich mich fürs OP-Personal einsetze, Ein teilweise angespanntes Verhältnis mit den Kliniken. d.h. dass ich z.B. dem Personal zuliebe mal einen Saal 20
schliesse oder eine Operation absage etc. Und auf der gerne flexibel einen zusätzlichen Tag pro Monat arbeiten anderen Seite erwartete man von mir, dass ich als OP- würden, einschreiben. Dies resultiert dann aber nicht in Manager das Tagesprogramm durchkriege. Und nun, Überstunden, sondern diese Stunden werden im Folge- da das Personal nicht mehr mir unterstellt ist, fällt meine monat separat im Stundenlohn ausgezahlt. Doppelrolle weg. Direkte Nachteile hat diese neue Zuteilung eigentlich nicht. Denn als OP-Manager kann Im Frühling 2022 war die Eröffnung des Robotik-Zent- man Überstunden weiterhin allem Personal gegenüber rums. Seither stehen uns täglich zwei OP-Säle für die anordnen. robotische Chirurgie zur Verfügung. Sind Sie zufrieden mit der Umsetzung? Überstunden anordnen… Führt das nicht zu Unmut beim Sehr, ja. Vorher konnten die beiden Roboter, die an zwei Personal? verschiedenen Standorten waren, nicht optimal genutzt Dank vieler Hörsaalveranstaltungen, Teamsitzungen und werden. Die Auslastung der Roboter hat sich durch das Infoveranstaltungen, hat da ein grosses Umdenken statt- Robotikzentrum massiv verbessert. Zwischen den ver- gefunden. Während solche Anordnungen im 2017 stets zu schiedenen Kliniken besteht eine sehr gute Kooperation, riesigen Diskussionen geführt hatten, ist heutzutage das d.h. Roboterkapazität wird gegenseitig zur Verfügung ge- Leistungsbewusstsein beim Personal deutlich angestie- stellt und dies erlaubt natürlich eine maximale Auslastung gen und die Leute verstehen, warum solche Massnahmen der OP-Kapazität. manchmal notwendig sind. Ein wichtiger Punkt hierbei stellt das Stamm-Team, beste- Aber klar, wir mussten natürlich schon einen Anreiz schaf- hend aus OP-Pflege und Anästhesie, dar. Dieses ist in- fen, um das Personal für Überstunden zu motivieren. Des- zwischen schon sehr gut aufeinander abgestimmt und halb haben wir zum Beispiel einen internen Springerpool harmoniert sehr gut. Dadurch erhöht sich automatisch ins Leben gerufen. Da können sich Angestellte, welche die Effizienz. 21
Ebenfalls im Frühling 2022 konnte im F-OP eine zusätzli- Ein anderer wichtiger Punkt ist die Reduktion der Verweil- che Spur für Notfälle und Transplantationen geschaffen dauer. Das USZ hat als Ziel, 10% unter der mittleren Ver- werden. Warum war eine solche zusätzliche Spur drin- weildauer zu sein. Meiner Meinung nach ein sehr hochge- gend notwendig? stecktes Ziel für ein Universitätsspital, da hier ja meistens Im 2017 gab es am USZ genau eine Notfallspur, in der schon sehr komplexe Fälle behandelt werden. Aber der tagsüber nur N0 (Patient muss sofort in den OP) und N1 Lösungsansatz ist sicherlich richtig. (Patient muss innerhalb 1 Stunde in den OP) Operationen durchgeführt wurden, was zu einer Saalauslastung von Was für Veränderungen dürfen wir dann mit dem Neubau nur 15% geführt hat. Alle anderen Prioritätskategorien, erwarten? also N2-4 hat man tagsüber warten lassen und erst Eine zeitgemässe, moderne Infrastruktur. Wir werden dann operiert, wenn das elektive Programm nebenan fertig insgesamt über 24 OP-Säle, neben weitere OP-Sälen in war. So hat man natürlich tagsüber haufenweise Notfälle den älteren Trakten, auf 3 übereinanderliegende Stock- gesammelt. Ab 2019 wurden dann auch N2 Kategorien im werke haben. Dadurch werden die Arbeitswege deutlich Notfallsaal operiert, was bereits zu einer deutlichen Ver- kürzer, das Arbeiten wird deutlich einfacher. Das Zentral- besserung führte. Nichts desto trotz haben wir weiterhin lager liegt im Keller, dadurch beruhigt sich der Betrieb auf viele Notfälle vor uns hergeschoben und mussten diese den OP-Stockwerken und wird auch deutlich effizienter. dann ins elektive Programm zwängen und manchmal gar Natürlich wird auch das Arbeitserlebnis angenehmer und elektive OPs absagen. Dank dem Robotikzentrum wurde sich positiv auf für Personal auswirken. im F-OPs ein Saal frei. Dieser dient nun prioritär für Multi- organentnahmen und Transplantationen, da diese Ein- griffe das elektive OP-Programm am stärksten beein- flusst, also destabilisiert haben. Bis anhin mussten bei Entnahmen und Transplantationen elektive OPs abgesagt bzw. verschoben werden. Das ist nun nicht mehr nötig. Finden keine Transplantationen statt, so werden nun in diesem Saal die Notfälle abgeschafft, auch tagsüber, auch N3 Prioritäten. Insgesamt bringt dieser neue Saal also eine deutliche Stabilisierung der elektiven OP- Dr. med. Fariba Abbassi Programme einerseits und andererseits eine Dienstent- Oberärztin, Viszeral- und Transplantationschirurgie lastung fürs Personal, weil mehr Notfälle schon tagsüber operiert werden können. Die Arbeiten für den Neubau haben begonnen… U.a. ist ein OP-Trakt mit 24 neuen Sälen geplant. Bis zur Einweihung des Neubaus ist jedoch noch ein langer und steiniger Weg. Inwiefern tangieren diese Bauarbeiten auch Ihren Bereich? Mit der Baufeld-Leerung verloren wir deutlich an Betten, was natürlich im Widerspruch steht mit dem Unterneh- mens-Ziel zu wachsen. Uns bleibt also nichts Anderes übrig, als die Betten anders zu bewirtschaften. Da wurde jetzt ein Projekt «Zentrales Ressourcenmanagement» gestartet. Ziel ist es, dass die Kliniken eigene Bettenkapa- zitäten erhalten. Ich bin überzeugt, dass dies eine grosse Erleichterung bringen wird und die Planung verbessert. Auch die Bettenauslastung kann mit einem zentralen Bet- tenmanagement verbessert werden, indem freie Betten dann koordinierter belegt werden können. 22
Personelles aus der Klinik Neuer Sectionleiter Allgemeinchirurgie und HIPEC Neuer Leiter Nieren-/Pankreastransplantation / VA Chirurgie Prof. Dr. med. Kuno Lehmann, PhD, Dr. med. Fabian Rössler hat nach ist bereits langjähriges Mitglied dem Medizinstudium in Wien seine unserer Klinik und hatte bisher als chirurgische Ausbildung am zertifizierter onkologischer Chirurg Universitätsspital Zürich und am (EBSQ Surgical Oncology) die chir- Kantonsspital Baden absolviert urgische Leitung der Peritoneal- und ist seit Januar 2020 Oberarzt karzinose (CRS/HIPEC) inne. Zu- in unserer Klinik. Dabei war er in sätzlich unterstützt Prof. Lehmann verschiedenen Teams als Ober- das Transplantationsteam bei der Leber-, Nieren- und arzt, sowie parallel dazu im Bereich Nieren- und Pankreastransplantation und leitet am USZ die Forschungs- Pankreastransplantation, sowie Vascular Access tätig. gruppe Surgical Oncology. Im Oktober 2022 übernahm Seit Oktober 2022 hat Fabian Rössler die chirurgische Professor Lehmann nun die Leitung des kombinierten Leitung der Nieren- und Pankreastransplantation und Klinikbereichs Allgemein- und Hernienchirurgie und der Vascular Access Chirurgie übernommen. Herzliche Peritonealkarzinose (CRS/HIPEC) am USZ. Wir gratulieren Gratulation und viel Erfolg. Professor Kuno Lehmann herzlich und wünschen ihm viel Erfolg. Neuer Oberarzt Neuer Oberarzt Dr. med. univ. Jan Philipp Jonas Dr. med. Marcel André Schneider, hat in Wien studiert, promoviert PhD, hat in Zürich Medizin studiert. und dort auch seine chirurgische Seine chirurgische Facharztaus- Grundausbildung erhalten. 2020 bildung hat er an der Klinik für bis 2022 absolvierte er ein klini- Viszeral- und Transplantations- sches Fellowship im Bereich der chirurgie am USZ sowie am Kan- HPB-Chirurgie und Transplantation tonsspital Münsterlingen und am am Swiss HPB-Center des USZ. Hanusch Krankenhaus in Wien Parallel dazu war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in erhalten. Von 2015 bis 2019 war Marcel Schneider zudem Wien tätig und untersucht im Rahmen eines PhD Studiums wissenschaftlicher Mitarbeiter am USZ und hat im Rahmen Metabolomics als Rezidivprädiktionsmodell bei kolorektalen eines PhD Studiums den Einfluss von peripherem Serotonin Lebermetastasen. Seit Oktober 2022 verstärkt Dr. Jan Phil- auf die anti-tumor Immunantwort untersucht. Nun ist ipp Jonas als Oberarzt das Team der Viszeral- und Trans- Marcel Schneider zurück in der Klinik und wurde per Okto- plantationschirurgie am USZ, mit Schwerpunkt in der HPB- ber 2022 zum Oberarzt befördert. Wir gratulieren herzlich Chirurgie. Wir wünschen alles Gute und gratulieren herzlich. und wünschen alles Gute. Neuer Oberarzt Dr. med. Dilmurodjon Eshmuminov hat sein Staatsexamen an der Universität Bern absolviert und anschliessend seine chirurgische Grundausbildung im Spital Herisau sowie am USZ erhalten. Von 2015 bis 2020 war er als Research Fel- low tätig und hat im Bereich der Leberperfusion geforscht. Seine Hauptarbeit «An integra- ted perfusion machine preserves injured human livers for 1 week» wurde in Nature Biotechnology publiziert. Danach folgte eine einjährige Rotation als Oberarzt i.V. ans Spital Muri. Seit Oktober 2021 ist Dilmurod Eshmuminov zurück am USZ und wurde per Oktober 2022 zum Oberarzt beför- dert. Auch ihm gratulieren wir herzlich und wünschen ihm alles Gute. 23
Neue Programmdirektorin Neuer Leiter Steuerungsgruppe Common Trunk Chir. Dr. med. Michaela Ramser, MBA, PD Dr. med. Perparim Limani, PhD, hat ihr Medizinstudium in Fribourg hat nach dem Medizinstudium und und Basel absolviert und anschlie- der Promotion an der Universität ssend eine viszeralchirurgische Zürich seine chirurgische Grund- Grundausbildung am Universitäts- ausbildung am USZ sowie in den spital Basel sowie am Claraspital Spitälern Frauenfeld und Männe- in Basel erhalten. 2018–2019 erhielt dorf erhalten. Ein Forschungs- sie die Möglichkeit eines einjähri- Fellowship am Swiss HPB Labora- gen Fellowship in kolorektaler Chirurgie am Western tory des USZ schloss er mit einer Promotion an der mathe- General Hospital in Edinburgh. Nach ihrer Rückkehr in die matisch-naturwissenschaftlichen Fakultät im Rahmen des Schweiz arbeitete Sie als Oberärztin am Kantonsspital MD-PhD Programms ab. Anschliessend absolvierte er ein Olten sowie Solothurn und hat parallel dazu einen MBA klinisches Fellowship im Bereich der onkologischen Chirur- an der Business School der University Warwick (UK) ab- gie an der University of Texas MD Anderson Cancer solviert. Im September 2021 wechselte Michaela Ramser Center in Houston (USA). Aktuell ist Perparim Limani als als Oberärztin zu uns in die VIS des USZ und hat per Oberarzt in der Klinik für Viszeral- und Transplantations- November 2022 die Funktion als Programmdirektorin chirurgie des USZ sowie als Privatdozent an der medizini- übernommen. schen Fakultät der Universität Zürich tätig und übernimmt per 1. Dezember 2022 die Funktion als Leiter der Steue- rungsgruppe Common Trunk Chirurgie. Das aktuelle OÄ/OA i.V. Team Dr. med. Johannes Toti hat sein Dr. med. Ivana Raguz absolvierte Medizinstudium im Jahre 2016 an Ihr Medizinstudium in der Zeit von der «Università Statale» in Mailand 2007–2013 an der Ludwig-Maximi- abgeschlossen. Er begann seine lians-Universität in München. Ihre chirurgische Grundausbildung im Ausbildung zur Fachärztin absol- Spital Regionale di Lugano sowie vierte sie im Spital Limmattal, im im Spital Regionale Bellinzona e Kreiskrankenhaus Lörrach sowie Valli und trat er per November am USZ an der Klinik Viszeral- und 2021 die Stelle als Oberarzt i. V. in unserer Klinik für Visze- Transplantationschirurgie. Danach trat sie eine zweijäh- ral- und Transplantationschirurgie an. Herzlich willkom- rige Rotationsstelle als Oberärztin im Spital Männedorf men am USZ. in der Klinik für Chirurgie an. In dieser Zeit erwarb sie auch den Facharzttitel in Chirurgie und kehrte per Juli 2022 als Oberärztin i.V. zurück ans USZ. Herzlich willkommen zurück. Dr. med. Daniel Gero, PhD, hat sein Dr. med. Massimilliano Valletti hat Medizinstudium zwischen 2004- sein Medizinstudium im Juli 2016 2010 an der Semmelweis Universi- an der Universität Genua abge- tät in Budapest absolviert. Seine schlossen. Nach Assistenzarztjah- chirurgische Ausbildung erhielt er ren im Spital Bülach sowie am in diversen Kliniken, u.a. in der USZ an der Klinik für Viszeral- und Klinik für Viszeral- und Transplan- Transplantationschirurgie war er tationschirurgie am USZ, in der zuletzt als Oberarzt am Spital chirurgischen Klinik am Universitätsspital Lausanne und Bülach tätig und kehrte per Mai 2022 als Oberarzt i.V. in der Chirurgie am Universitätsspital Bichat in Paris. zurück ans USZ. Herzlich willkommen. Zwischen 2017 bis 2020 war Daniel Gero in unserer Klinik als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig und hat sein PhD in der bariatrischen Chirurgie abgeschlossen. Den Facharzttitel erwarb er dann im März 2021. Nach einer 1.5-jährigen Rotation als Oberarzt im Spital Männedorf kehrte Daniel Gero per Oktober 2022 als Oberarzt i.V. zurück ans USZ. Welcome back. 24
Auszeichnungen Innovationspreis USZ PD Dr. med. Philipp Kron hat für sein Forschungsprojekt «HOPE for DCD kidney grafts – a multicenter trial» den Innovationspreis 2022 des USZ erhalten. Sein Projekt wird nun mit einer Summe von CHF 143 895.– unterstützt. Wir gratulieren Philipp Kron ganz herzlich zu diesem Erfolg. Research Award PD Dr. med. Perparim Limani wurde für die translationale Forschungsarbeit «antihypoxic potentiation of standard therapy in gastrointestinal neoplasm» mit dem Research Award anlässlich des diesjährigen Pharmazeutischen Jahreskongresses in Bern ausgezeichnet. Zudem erhielt er den «Research Advancement Preis» anlässlich des gemeinsamen Jahreskongresses der Schweizerischen Gesellschaft für Viszeralchirurgie (SGVC), Schweizerischen Gesellschaft für Gastroenterologie (SGG) und der Swiss Society for the Study of the Liver (SASL) in Interlaken. Ganz herzliche Gratulation zu diesen Erfolgen. Zollikofer-Award der Swiss-MIS Am diesjährigen Schweizer Chirurgenkongress erhielten gleich zwei USZ-Vertreter den Zollikofer-Award der Schweizerischen Gesellschaft für minimal-invasive Chirurgie (Swiss-MIS). Der 1. Platz ging an Dr. med. Daniel Gero. Er wurde für seine Forschungsarbeit «Microstructural changes in human ingestive behavior after Roux-en-Y gastric bypass during liquid meals» ausgezeichnet. Den 2. Platz holte sich Dr. med. Marcel Schneider mit der Arbeit «Inequalities in access to minimally invasive general surgery: a comprehensive nationwide analysis across 20 years». Wir gratulieren den Beiden herzlich zu diesen Erfolgen. 25
Sie können auch lesen