PFARRBRIEF - Pastoraler Raum im Hamburger Westen
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PFARRBRIEF Pfarrei St. Maria – Katholisch im Hamburger Westen Maria Grün · St. Paulus-Augustinus · St. Bruder Konrad · St. Marien Altona · St. Petrus Ausgabe Advent bis Januar Quelle: 42401©gott.net Näher Näher als die Luft zum Atmen als dein Schatten an der Wand Näher Gott ist da als der Ring an deiner Hand Zum Greifen nah Näher Steckt in unserer Haut als ein Sonnenstrahl und Jesus Jürgen Werth
2 Maria Grün St. Bruder Konrad St. Marien St. Paulus-Augustinus St. Petrus Pastoraler Raum VORWORT Liebe Gemeinde, seit kurzem steht die Karte, die Sie vorne auf unserem Pfarrbrief abgedruckt sehen, vor mir auf meinem Tisch. Sie hatte lose in einer Werbesendung über pastorale Medien gelegen und rutschte gleich beim Öffnen des Briefes heraus auf den Tisch. Seitdem sehe ich täglich auf sie. Das tiefe, leicht gemaserte Rot des Hintergrundes und die goldene Schrift ziehen immer wieder irgendwie meinen Blick an und halten ihn für wenige Momente fest. Es sind ganz unterschiedliche Gedanken, die mir dabei kommen. Manchmal frage ich: „Ja, ist das so?“ Und ein anderes Mal denke ich: „Wie gut!“ Oder auch: „Lass es Quelle: 42401©gott.net mich irgendwie spüren!“ Das Interessante ist, dass mich diese Karte schon in dem Moment, in dem ich auf sie schaue, in das Beziehungsfeld Gottes zieht, dass fast sekundenschnell ein Gedanke an ihn, Gott, da ist und sie mich für Momente bindet, um wenigstens einen Augenblick dort zu verweilen. Wenn ich mich wieder der Arbeit zuwende, dann kehrt mein Blick fast wie von selbst immer wieder kurz zu der Karte zurück. Und dieser Blickkontakt tut mir gut. Ich bin da. – Gott Diese Aussage, wie auch die Gestaltung der Karte, mag uns an die Berufung des Mose und an die wunderbare Selbstoffenbarung Gottes am brennenden Dornbusch (Ex 3,1-15) erinnern. Gott zeigt sich dort als ein Gott, der sieht und der hört, wie es seinem Volk geht und der initiativ wird, um ihm Rettung zu verschaffen. Er kommt – als Retter. Diese Ankunft des Retters feiern wir an Weihnachten – und im Advent versuchen wir bewusster als sonst, uns für ihn und sein Wirken zu öffnen und dazu beizutragen, dass seinem Kommen und Wirksamwerden nichts im Wege steht, ja, dass möglichst viele ihn als Retter erfahren. Ich bin da. – Gott In der Spannung zwischen der Erwartung seiner endgültigen Ankunft und dem glaubensvollen Wissen, dass er bereits da ist, leben wir in den Bedingungen und Herausforderungen unserer Zeit. Da scheint es nicht selten frag-würdig, ob Gott
3 wirklich da ist. Zu vieles trägt den Anschein der Abwesenheit Gottes. Mir helfen da oft die Zeilen von Huub Osterhuis, die wir als Lied auch im Gotteslob finden (GL 414): „Herr, unser Herr, wie bist du zugegen und wie unsagbar nah bei uns. Allzeit bist du um uns in Sorge, in deiner Liebe birgst du uns. Du bist in allem ganz tief verborgen, was lebt und sich entfalten kann. Doch in den Menschen willst du wohnen, mit ganzer Kraft uns zugetan.“ Ich bin da. – Gott Vielleicht kann uns diese Zusage Gottes in den Tagen des Advents neu aufmerksam werden lassen für seine unaufdringliche Gegenwart und uns zu seinen Spurensuchern und Entdeckerinnen werden lassen. Damit wären wir dann in bester Gesellschaft, den- ken wir an die Weisen, die dem Stern folgten, der sie zu ihm führte. Ich bin da. – Gott Auch für das neue Jahr 2022 gilt diese Zusage Gottes. Mögen wir sie immer wieder in unserem alltäglichen Leben wirksam erfahren! In diesem Sinn wünsche ich Ihnen im Namen des ganzen Pastoralteams eine gesegnete Zeit! Sr. Maria-Elisabeth Küpper (Gemeindereferentin) Konzeptstelle Charismen entdecken und Ehrenamt fördern In das Dunkel deiner Vergangenheit und in das Ungewisse deiner Zukunft, in den Segen deines Helfens und in das Elend deiner Ohnmacht lege ich meine Zusage: Ich bin da. In das Spiel deiner Gefühle und in den Ernst deiner Gedanken, in den Reichtum deines Schweigens und in die Armut deiner Sprache lege ich meine Zusage: Ich bin da.
4 In die Fülle deiner Aufgaben und in die Leere deiner Geschäftigkeit, in die Vielzahl deiner Fähigkeiten und in die Grenzen deiner Begabung lege ich meine Zusage: Ich bin da. In das Gelingen deiner Gespräche und in die Langeweile deines Betens, in die Freude deines Erfolges und in den Schmerz deines Versagens lege ich meine Zusage: Ich bin da. In die Enge deines Alltags und in die Weite deiner Träume, in die Schwäche deines Verstandes und in die Kräfte deines Herzens lege ich meine Zusage: Ich bin da. Paul Weismantel MAGAZINTEIL ASTRID SIEVERS, SEELSORGERIN IM ALTONAER KINDERKRANKENHAUS ERZÄHLT BESONDERES AUS IHREM ALLTAG Weihnachtsbotschaft für Zuhause „Oh, gut, dass sie kommen! Ich bin ein klassischer Fall für die Seelsorge – ich kann Ihnen viel erzählen“. Ich lerne eine junge Mutter kennen, die mit ihrem „Frühchen“ nach einem Atemstillstand des Kindes, den sie per Anleitung selbst behoben hat, auf der Intensivstation gelandet ist. Zwei ältere Töchter sind zu Hause, die älteste ist selbst schwer krank und braucht ständige Beobachtung. Was zunächst nur nach einem Infekt eines Frühgeborenen aus- sieht, entpuppt sich als langwierige Ursachenforschung, mit vielen Unwägbarkeiten und Unsicherheiten, wir gehen einen langen Weg zusammen.
5 Als sie kommt, ist es kurz vor Weihnachten. Wie soll das alles werden? Eigentlich geht in dieser Familie gar nichts mehr … Ich ermutige Sie, sich Zeit für die Familie zu Hause zu nehmen, der Kleine ist gut versorgt. Sie traut sich für kurze Zeiten in den Alltag zurück: Plätzchen backen, spielen mit den Geschwisterkindern, Zeit mit dem Partner – natürlich auch Aufräumen und Wäsche waschen. Es folgen viele Aufs und Abs – viele Gespräche … Zu Weihnachten bringe ich ihr für die Töchter Ausmalvorlagen mit. „Klar, jetzt kommen Sie von der Seelsorge natürlich noch mit der Weihnachtsgeschichte“. (Ja, so ist es! :o) Die Malvorlagen bringen die Weihnachtsbotschaft ins Haus. „Die Mädchen haben sich so darüber gefreut! So war doch ein wenig Weihnachten in diesem ganzen Mist vorhanden.“ Viel später, beim (vorläufigen) Abschied, nach Segen vor der OP für Mutter und Kind und vielen Begegnungen erzählt sie mir von ihrer kirchlichen Sozialisation, aber auch von ihrem Abstand und Verlassen der Kirche … „Aber Sie haben mir gutgetan und die Weihnachtsbotschaft ist angekommen! Danke“ Fast eine Krippenszene Die Mitarbeiter/innen der Station sagen, es gäbe niemanden mit „Gesprächsbedarf“. Hinter einer der Türen bietet sich mir ein ganz eigenes Bild: An der gegenüberliegen- den Seite, unterhalb des Fensters steht rechts an der Wand ein Bett. Eine Frau, an die Wand gelehnt, hält ein etwa einjähriges schlafendes Kind im Arm. Kopf und beide Hände sind bandagiert, der Vater daneben in einem Liegestuhl umfasst Frau und Kind. Sie schauen bei meinem Eintritt auf, Traurigkeit, Verzweiflung, Angst sind in ihren Gesichtern zu sehen. Was ist passiert? Ein kurzer Moment der Unaufmerksamkeit, das Kind fasst mit beiden Händen an die heiße Backofentür – Verbrennungen an beiden Händen, Transplantation … Gedanken der Eltern: hätte, hätte … wir sind schuld! ...welche Möglichkeiten haben wir womöglich unserem Kind genommen? … wird es seine Hände benutzen können? Das Kind liegt schlafend im Arm der Mutter, der Vater hält sie umschlungen. Sie haben sich! … und hoffentlich einen Engel, der mit ihnen geht und sagt: „Fürchtet euch nicht!“ Astrid Sievers (Gemeindereferentin) Seelsorgerin im AKK
6 GOLD, WEIHRAUCH UND MYRRHE Die Heiligen Drei Könige: Den ganzen Advent und die Weihnachtszeit über waren sie in meinem Wohnzimmer schon unterwegs zum Stall von Bethlehem und warteten auf einer Kommode auf ihren Einsatz an der Krippe. Ab Quelle: Dieter Schütz/pixelio.de dem Epiphanias-Tag, dem Hochfest der Erscheinung Christi in der Welt, dem 06.01., bringen Sie dem Je- sus-Kind Gold, Weihrauch und Myrrhe. Wir nennen sie der Tradition nach die Heiligen Drei Könige und ihre Reliquien werden seit dem Mittel- alter in einem kostbaren Schrein im Kölner Dom verehrt. Unsere Sternsinger, die in den Tagen nach dem 06.01., der auch Dreikönigstag genannt wird, den Gläubigen unserer Pfarrei mit Singen und Beten den Segen zum Neuen Jahr ans Haus bringen und eine Spende für notleidende Kinder erbitten, sind auch wie Könige gekleidet. In Wahrheit waren es aber wohl Weise und Sterndeuter. Warum sind es eigentlich drei? Warum bringen die Weisen gerade die- se Gaben? Und was schreiben die Sternsinger eigentlich in ih- rem Namen an die Türen? Quelle: Dieter Schütz/pixelio.de Das Geschenk der Heiligen Drei Könige besteht aus drei einzel- nen Teilen. Die Drei galt bei vielen Völkern als heiligste Zahl, sie kennzeichnet im Christen- tum die Trinität aus Vater, Sohn und Heiligem Geist. Außerdem bringt man die drei Könige oder Weisen oft mit den drei verschiedenen Lebensaltern und den zur Zeit Jesu bekannten drei Kontinenten in
7 Verbindung, die dem göttlichen Kind huldigen: Der junge Caspar vertritt dabei als Farbiger Afrika; der greise Melchior ist geschmückt wie ein europäischer König; Balt- hasar steht in den besten Jahren und repräsentiert den asiatischen Kontinent. Die Weisen verkünden den, den sie anbeten, mit Geschen- ken. Die Gabe von Gold ehrt Gottes Sohn durch das Kost- barste, was die Erde bietet. Gold gebührt dem König. Weihrauch besteht aus wohl- riechendem Baumharz, das als kristallisierte, gelbliche braune Quelle: Iris Kämmle/pixelio.de Körner bis heute in der katholi- schen Kirche bei gottesdienst- lichen Handlungen verbrannt wird. Weihrauch als Geschenk der Weisen verweist also auf die Göttlichkeit des Beschenkten. Das Aufsteigen und die Ausbreitung des Weihrauchs symbolisiert die Entfaltung der Gottheit, wie es der Psalm 141 sagt: Herr, wie ein Rauch- opfer steige mein Gebet vor dir auf. Myrrhe dagegen ist ein bitter schmeckender Saft, der aus der Rinde einer Art des Balsambaumes gewonnen wird und in der Antike als Medizin eingesetzt wurde. Myrr- he wurde zugleich aber auch bei der Einbalsamierung der Toten verwendet. Die sym- bolische Bedeutung der Myrrhe besteht in der Zeichenhaftigkeit ihrer Bitterkeit und ihrer heilenden Wirkung körperlicher Leiden, womit man bereits an der Krippe auf die Leiden Jesu am Kreuz hinweist. An die Türen unserer Häuser schreiben unsere Stern- singer übrigens: 20 * C+M+B+ 21 : Christus mansionem benedicat, Christus segne dieses Haus, ergänzt um die Jahreszahl und den Stern von Bethlehem, dem die Weisen gefolgt sind. Dieser Segen bringt übrigens auch handfeste Ergebnisse, die sich sehen lassen können: Seit 1959 konnte dieses Päpstliche Hilfswerk von Kindern für Kinder in Deutschland mehr als eine Milliarde Euro sammeln und damit 71.700 Projekte für benachteiligte Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützen! Ihnen allen wünsche ich von Herzen zum noch jungen Jahr Gottes Segen! Thorsten Weber (Pastor)
8 „BLÜHENDE ZWEIGE, LICHTERKRANZ, GESCHENKE UND EIN GESUNDHEITSWEIN – HEILIGE UND IHRE BRÄUCHE IN ADVENTS- UND WEIHNACHTSZEIT. Heilige Barbara Gleich zu Beginn des Advents- und Weihnachtsmonats Dezember gibt es einen schönen alten Brauch: Am Barbaratag, dem 4. Dezember, werden Kirschbaum- oder Forsythienzweige im Garten geschnitten und in einen Krug mit Wasser in die Wohnung gestellt, die dann um Weihnachten herum knospen. Die Blüten symbolisieren das neue Leben und die Übernatürlich- keit der Geburt Christi. Quelle: Dieter Schütz/pixelio.de Doch wer war die Heilige Barbara? Nach der Legende lebte die Tochter des reichen griechischen Kaufmanns Dioskoros in Nikomedia, in der heutigen Türkei. Im Jahr 306 starb sie den Märtyrertod. Viele Erzählungen ran- ken sich um Barbara: So soll sie von ihrem heidnischen Vater in einen Turm eingeschlossen worden sein, weil er auf seine bildschöne junge Tochter eifersüchtig war und eine Heirat verhindern wollte. Während der Vater auf Reisen war, ließ Barbara sich heimlich taufen. Auf der Flucht vor ihm soll sie durch eine Bergspalte entkommen sein und Unterschlupf bei einem Hirten gefunden haben, der sie schließlich verriet. Ihr Vater soll sie dem Gericht überantwortet und dann selbst enthauptet haben, um anschließend von einem Blitzschlag getroffen zu werden. Deshalb wird Barbara mit dem Blitz in Verbindung gebracht, bei Stürmen werden Gebete an sie gerichtet. Dargestellt wird die Heilige außerdem mit dreifenstrigem Turm, Kelch, Hostie, Schwert oder Fackel. Mit Letzterer deshalb, weil Barbara vor ihrer Verurteilung mit brennenden Fackeln gequält worden sein soll. Seit dem Mittelalter gehört die Heilige auch zu den 14 Nothelfern und wird besonders zum Schutz vor jähem Tod, als Beistand der Sterbenden und als Schutzheilige der Bergleute angerufen. Bergleute in Österreich erhielten früher zur Erinnerung am 4. Dezember Barbara-Brot aus Pfefferkuchenteig; in anderen Bergwerken ließ man ihr zu Ehren am Barbaratag das Licht im Stollen brennen, um vor dem Tod unter Tage geschützt zu sein.
9 Heiliger Nikolaus Meine schönste Nikolaus-Erinnerung stammt aus meiner Zeit im Priesterseminar. Dort wurden wir Priesterkandidaten um den 6. Dezember als Nikoläuse von den Kindergärten und Altenheimen in ganz Frankfurt gebucht. Vor dem Seminar fuhr die Straßenbahn und so kam ich auf die Idee, schon die Fahrt zum Einsatz zu nutzen. Ich stieg mit Quelle: Joachim Schäfer/www.heiligenlexikon.de meinem Knecht Ruprecht in vollem Nikolaus-Ornat in die Bahn und verteilte segnend kleine Gaben an die morgendlichen Pendler. Die Stimmung im Wag- gon wandelte sich schnell von zunächst verdutzter Zurückhaltung zu heiterer Stimmung. Alle waren traurig, als wir schließlich aussteigen mussten und winkten uns fröhlich hinterher! In der legendären Überlieferung verschmelzen zwei historische Per- sonen zu einer: Nikolaus von Myra (heute: Demre in der Türkei) (geboren zwischen 280 und 286 in Patara – gestorben am 6. Dezember zwischen 345 und 351) und Nikolaus von Sion. Dieser lebte rund 200 Jahre später und war Bischof von Pinara. Nikolaus von Myra soll sogar Teilnehmer des berühmten Konzils von Nicäa, 325, gewesen sein. Bei unseren orthodoxen Glaubensgeschwistern zählt der Heilige Nikolaus zu den wichtigsten Heiligen. Sein heutiges Grab befindet sich in Süditalien, seitdem Kaufleute aus Bari vor mehr als 900 Jahren die Reliquien aus dem inzwischen von Christen verlassenen Myra an sich gebracht hatten. Nur der zerbrochene Sarko- phag seines ursprünglichen Grabes in Myra ist dort noch heute zu sehen. Interessant ist, dass bei jüngsten Untersuchungen an den in Bari und in Venedig auf- bewahrten Reliquien festgestellt wurde, dass sie von ein- und derselben Person, einem 72 bis 80 Jahre alten Mann aus dem 4. oder 5. Jahrhundert, stammen. Als historische Tatsache gilt, dass Nikolaus schon früh zum Vollwaisen wurde – allerdings zu einem wohlhabenden, der mit seinem ererbten Vermögen Armen half. Er will nicht seinen irdischen Besitz vermehren, sondern die Menschen zu Jesus Christus in den Himmel führen. Laut der Mitgiftlegende beschenkte er noch als junger Mann nachts drei Schwestern mit Goldklumpen, die er durch das Fenster warf, damit sie die Möglichkeit hatten, zu heiraten. Sie wurden somit vom unehrenhaften Leben befreit, denn bis dahin mussten sich die drei jungen Frauen aus Armut prostituieren. Zahlreiche andere Legen- den ranken sich um das menschenfreundliche Wirken dieses Heiligen.
10 Heilige Luzia Am 13. Dezember – mitten im Advent – wird in den christlichen Kirchen der Gedenktag der heiligen Luzia gefeiert, die namentlich auch im ersten unserer vier Hochgebete auftaucht. Ihr Name bedeutet übersetzt „die Leuchtende“ oder die „Lichtträgerin“. In Schweden feiert man die Heilige an ihrem Gedenktag als „Lucienbraut“, in Italien gibt es ihr zu Ehren Lichterumzüge. Doch wer war die Heilige? Lucia lebte im dritten Jahrhundert in Syrakus, dem heutigen Sizilien, und war die Tochter einer ange- Quelle: Joachim Schäfer/www.heiligenlexikon.de sehenen römischen Familie. Schon früh bekannte sich Lucia zum Christentum und gelobte ewige Keuschheit. Der Vater starb früh und Lucia sollte verheiratet werden. Lang zögerte sie die Verlobungs- feier hinaus und flehte inständig zu Gott, ihr die Ehe mit einem Heiden zu ersparen. Als die Mutter schwer erkrankte, unternahm sie mit ihr eine Wallfahrt nach Catania ans Grab der heiligen Agatha, um für ihre Genesung zu beten. Das Wunder geschah und Lucia erschien im Traum die heilige Agatha, die ihr einen Märtyrer-Tod prophezeite. Da selbst die Mutter ihre Heilung als Wunder empfand, willigte sie ein, dass Lucia von nun an ein jungfräu- liches Leben führen könne. Zurück in Syrakus löste sie ihr Verlöbnis und gründete mit ihrem Vermögen eine Armen- und Krankenstation. Zu dieser Zeit versteckten sich die verfolgten Christen in den Katakomben der Stadt. Der Legende nach soll Lucia ihnen Lebensmittel in ihre Verstecke gebracht haben. Damit sie die Hände frei zum Tragen hatte, setzte sie sich einen Kranz mit Lichtern auf den Kopf. Als davon der verschmähte Bräutigam erfuhr, zeigte er sie als Christin an. Das kam einem Todesurteil gleich, denn der damals regierende Kaiser Diokletian galt als gefürchteter Christenverfolger. Lucia wurde festgenommen und schwerer Folter unterzogen. Gestor- ben ist sie wahrscheinlich im Jahr 304 oder 310, an einem 13. Dezember. Am 13. Dezember gibt es verschiedene Luzienbräuche. In Schweden und anderen skandinavischen Ländern beginnen die Feierlichkeiten für den Festtag der heiligen Lucia bereits am Vorabend. Dort backen die Kinder Brötchen und sternförmige
11 Ingwerkekse. Am Gedenktag tritt dann die „Luzienbraut“ auf. Die älteste Tochter einer Familie trägt aus diesem Anlass ein weißes Kleid mit roter Schärpe und einen Kerzen- kranz auf dem Kopf. Gefolgt von weiteren Mädchen zieht die Luzienbraut in einem Umzug durch den Ort. Es heißt, die Braut kündet das Licht an, das an Weihnachten in die Welt kommt. In Italien wird „Santa Lucia“ traditionell mit Gottesdiensten und festlichen Umzügen geehrt. Da die Heilige die Armen unterstützte, bereiten die Italiener an diesem Tag kein aufwendiges Essen zu, sondern kredenzen „Torrone dei poveri“, eine einfaches Gebäck aus Kichererbsen und Zucker. In Kroatien wird am Gedenktag der Heiligen ein wenig Weizen in einer Schale ausgesät. Der Luzienweizen grünt bis zum Weihnachtsfest und gilt als Symbol für neues Leben und Hoffnung im kalten dunklen Winter. Der Evangelist Johannes An seinem Gedenktag, gleich nach Weihnachten, am 27.Dezember, wird nach altem Brauch der sog. Johanniswein gesegnet und den Kranken als Stärkung gereicht, mit den schönen Worten: „Trink die Liebe des Johannes!“ Dies geht auf eine Legende zurück, die sich in Ephesus in Kleinasien abgespielt haben soll, wo der Apostel Johannes gewirkt hat: Im dortigen Tempel der Göttin Quelle: Joachim Schäfer/www.heiligenlexikon.de Artemis sollte Johannes opfern, doch der Lieblingsjünger Jesu weigerte sich. Auf Geheiß des heidnischen Priesters musste er daraufhin einen Becher mit vergiftetem Wein trinken, wie zwei Unglückliche vor ihm. Johannes schlug das Kreuzzeichen über den Kelch, eine Schlange entwich dem Wein, der Apostel trinkt, ohne sich zu vergiften, und erweckt dann auch noch seine beiden Leidensgenossen wieder zum Leben. Heute noch gehören daher der Kelch und die Schlange neben dem Adler und dem Buch zu den Attributen des Evangelisten, als Patron ist er nicht nur für die Theologen, sondern auch für den Wein und gegen Vergiftungen zuständig. Im Benediktionale, dem Buch der Segensriten der Kirche, heißt es: „Der Johanniswein erinnert uns an das Gebot argloser Liebe, das dieser Apostel besonders gepredigt hat.“ Thorsten Weber (Pastor)
12 Morgen, Kinder, wird’s nichts geben! Nur wer hat, kriegt noch geschenkt. Mutter schenkte euch das Leben. Das genügt, wenn man’s bedenkt. Einmal kommt auch Eure Zeit. Morgen ist’s noch nicht so weit. Doch ihr dürft nicht traurig werden, Reiche haben Armut gern. Gänsebraten macht Beschwerden, Puppen sind nicht mehr modern. Morgen kommt der Weihnachtsmann. Allerdings nur nebenan. Lauft ein bisschen durch die Straßen! Dort gibt’s Weihnachtsfest genug. Christentum, vom Turm geblasen, macht die kleinsten Kinder klug. Kopf gut schütteln vor Gebrauch! Ohne Christbaum geht es auch. Tannengrün mit Osrambirnen – lernt drauf pfeifen! Werdet stolz! Reißt die Bretter von den Stirnen, denn im Ofen fehlt’s an Holz! Stille Nacht und heil´ge Nacht – Weint, wenn’s geht, nicht! Sondern lacht! Morgen, Kinder, wird’s nichts geben! Wer nichts kriegt, der kriegt Geduld! Morgen, Kinder, lernt fürs Leben! Gott ist nicht allein dran schuld. Gottes Güte reicht so weit Ach, du liebe Weihnachtszeit! Erich Kästner
13 „Weihnachtslied, chemisch gereinigt“, so betitelt Erich Kästner 1928 dieses Gedicht. Es beschreibt sarkastisch eine Gesellschaft, die damals wie heute versucht, sich mithilfe des Festes der Geburt Christi in eine besondere Stimmung zu bringen: Wie romantisch, wie gemütlich, wie gesellig, wie lecker, inzwischen auch wie sexy! Selbst die Armut anderer ist in dieser Zeit stimmungsförderlich, denn ihnen gerade jetzt etwas zu geben, das passt irgendwie und tut gut. „Reiche haben Armut gern“. Der Autor verschont auch die Kirche nicht. Christlicher Glaube von oben herab und pädagogisierend vermittelt… da muss man den Kopf so schütteln, dass der Verstand bitte wieder anspringe. Bei Kästner steht der Christbaum für den Glauben, ohne den es mit vernünftigem Blick auf Gesellschaft und Welt genauso gut oder genauso schlecht ginge. Die eigentlichen Adressaten der Frohen Botschaft scheint die Kirche jedenfalls nicht (mehr) zu erreichen, die Armen. Morgen Kinder, wird’s nichts geben! Nur wer hat, kriegt noch geschenkt. Seit dem 1. Advent wird uns das Evangelium nach Lukas verkündigt. Kein anderes Evan- gelium legt ein derart großes Gewicht auf die soziale Frage nach „arm und reich“. Als Lukas es ca. 90 n. Chr. gestaltete, gründete das Wirtschaftssystem des römischen Imperiums auf Eroberungen, Großgrundbesitz, Sklavenarbeit sowie Steuer- und Tri- butsystem. Das von den Völkern Erwirtschaftete wurde in die römischen Zentren transferiert. Die Ansammlung von Macht und Reichtum dort stand in scharfem Kont- rast zu der wachsenden Verarmung der Menschen in den Randzonen der Städte. Hier bildeten sich die ersten christlichen Gemeinden. Allmählich schlossen sich ihnen auch wohlhabende Personen und Haushalte an. Ein Konfliktfeld bahnte sich an. Es war in jener Zeit nicht denkbar, wie ein „Zusammen“ von Arm und Reich gehen sollte. Leben in Parallelwelten war das Normale; dass Reiche und Arme aufeinander eingehen könn- ten, war jenseits aller Vernunft. Allenfalls als ein Geben Können vom Überfluss der einen und dem Nehmen Müssen aus Bedürftigkeit der Anderen. Die junge Gemeinde steht vor der Zerreißprobe. Lukas erkennt die Brisanz der Situa- tion: „Da sagte Jesus: Die Könige herrschen über ihre Völker und die Mächtigen lassen sich Wohltäter nennen. Bei euch aber soll es nicht so sein, sondern der Größte unter euch soll werden wie der Kleinste und der Führende soll werden wie der Dienende“ (Lk 22,25-26). Dies steht fest: Das römische Gesellschaftssystem darf nicht in die christliche Gemeinschaft Einzug halten. Nach Lukas kommt Jesus aus einer gutsituierten Familie, solider Mittelstand, bevor er alles hinter sich lässt. Doch seine Botschaft von der Königsherrschaft Gottes richtet er als erstes und bevorzugt an die Armen und Bedrängten. Das Evangelium ringt daher um ein angemessenes und umsetzbares Verhältnis von Armen und Reichen in der
14 einen Nachfolgegemeinschaft Jesu. Es legt sich dabei nicht fest in einseitiger Bewer- tung, sondern stellt der Gemeinde verschiedene Betrachtungsweisen vor. Lukas ragt unter den Evangelisten hervor, als der ausgleichende Realist. Seine erzähle- rischen Kompromissangebote sind lebbar und werden von der Gemeinde angenom- men. Die Umwelt, abgestoßen und fasziniert zugleich, bestaunt, was fortan als Markenzeichen dieser Leute gilt: Diese Christen teilen! Sie teilen untereinander – über die Grenzen von Familie, Sippe, Geschlecht, Klasse und ethnischer Herkunft hinweg! Miteinander teilen als ein Befreiungshandeln – von Mangel wie von Überfluss – im Blick auf den, der beides ist, Diener und Herr. Vor ihm werden Geben und Empfangen untereinander fließend und durchlässig zu beiden Seiten. Ein leeres Stallgebäude draußen vor dem Ort, nichts darin (kein Ochse, Esel oder Christbaum; LK 2,6-7), ein wenig Bodenbedeckung und ein leerer Futtertrog. Ein „armer“ freier Raum, der sich füllt mit unvorstellbarem Reichtum. Es ist an uns, diesen allen Menschen anzubieten. Lukas schlägt uns (u.a.) dazu das konkrete Teilen vor. Denn: „Gott ist nicht allein dran schuld. Gottes Güte reicht so weit …“ Uns allen eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit! Samira Allègue (Pastoralreferentin) Konzeptstelle Erwachsenbildung
15 Ä TÄNNSCHEN PLEASE An meiner Pinwand hängt eine Postkarte. Minimalistisch ist ein Tannenbaum darauf gezeichnet mit der Überschrift: Ä tännschen please! Ich kann in hessischer Mundart die „Bitte um eine Tanne“ hören oder in englischer Sprache die Bedeutung von „erhöhter Auf- merksamkeit“. Die phonetische Ähnlichkeit und die inhaltliche Unterschiedlichkeit lässt mich schmunzeln. Am zweiten Weihnachtsabend sitze ich gerne auf meinem Sofa. Endlich ist Ruhe eingekehrt, die Freunde sind wieder nach Hause gefah- ren, die Geschenke ausgepackt, der Abwasch erledigt, die Wohnung wieder einigermaßen aufgeräumt. Im Halbdunkel betrachte ich das weihnachtliche Wohnzimmer: die Krippe mit dem Kind unter dem leuchteten Weihnachtsbaum. Jetzt leuchtet er ganz für mich allein, denke ich. Es ist still. Alle Aufmerksamkeit darf jetzt bei mir sein. Yes, Attention please! Und vor meinem geistigen Auge lasse ich die vergangen Stunden des Weihnachts- festes noch einmal vorbeiziehen: alles Schöne, Beglückende, Trubelige, und auch Nervige. Ich spüre die Stimmen, Melodien und Gerüche im Raum. „Alles“ ist noch da, auch wenn „alle“ weg sind… Ich sitze einfach da und betrachte sinnierend den Baum. Nur für diesen Moment. Ein Gefühl von Dankbarkeit breitet sich in mir aus für die vergangenen Stunden. Ein „göttliches“ Geschenk. Dann lösche ich das Licht und gehe zu Bett. Ich weiß ja: Morgen ist noch Weihnachten und der Baum ist noch da. Ja, ä tännschen please. Bernhard Kassens (Gemeindereferent)
16 ANDACHTEN FÜR ZUHAUSE Liebe Gemeindemitglieder, auch dieses Jahr ist noch nicht alles beim Alten. Es gelten noch immer einige Beschrän- kungen. Manch eine:r konnte sich noch nicht impfen lassen, weil die gesundheitlichen Voraussetzungen nicht gegeben sind oder noch das Vertrauen in die Wirksamkeit fehlt, weil die Zulassungsprozesse so ungewohnt schnell liefen. Unser Alltag hat sich verändert. Auch in den Gottesdiensten gelten noch die Verordnungen der Stadt und damit verbunden die geringeren Kapazitäten. Und sicherlich fühlen sich einige trotz Maske und Impfung in geschlossenen Räumen mit vielen Menschen nicht wohl. Deswegen und weil letztes Jahr viele dafür dankbar waren, möchten wir Sie wieder auf die Weihnachtsseite des Erzbistums hinweisen, die weiterhin aktiv ist unter: https://weih- nachten.erzbistum.hamburg/und liefern Ihnen mit diesem Pfarrbrief auch wieder den Adventskranzsegen und eine Andacht zur Gestaltung des Hl. Abend. Wir wünschen Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest! Ihr Pastoralteam ADVENTSKRANZ-SEGEN Vorbereitung Versammeln Sie sich um den Adventskranz am Vorabend oder am Morgen des 1. Adventssonntages. Die Melodien zu den Liedern finden Sie unter den angegebenen Links zum Abspielen. 1. Beginn Wir sind zusammen (Kreuzzeichen) im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Wir beginnen unsere Vorbereitung auf Weihnachten mit der Segnung unseres Adventskranzes. Wie das Licht der Kerzen auf dem Adventskranz heller wird, so rückt das Fest der Geburt Christi näher. Er macht unser Leben hell 2. Lied Macht hoch die Tür, die Tor macht weit GL 218 https://soundcloud.com/erzbistumhamburg/gl-218-3-strophen?in=erzbistumhamburg/ sets/advent-zum-mitsingen-1
17 1. M acht hoch die Tür, 2. E r ist gerecht, ein Helfer wert. die Tor macht weit, Sanftmütigkeit ist sein Gefährt, es kommt der Herr der Herrlichkeit, sein Königskron ist Heiligkeit, ein König aller Königreich, sein Zepter ist Barmherzigkeit; ein Heiland aller Welt zugleich, all unsre Not zum End er bringt; der Heil und Leben mit sich bringt, derhalben jauchzt, derhalben jauchzt, mit Freuden singt. mit Freuden singt. Gelobet sei mein Gott, Gelobet sei mein Gott, mein Heiland groß von Tat. mein Schöpfer reich an Rat. 3. O wohl dem Land, o wohl der Stadt, so diesen König bei sich hat. Wohl allen Herzen insgemein, da dieser König ziehet ein. Er ist die rechte Freudensonn, bringt mit sich lauter Freud und Wonn. Gelobet sei mein Gott, mein Tröster früh und spat. 3. Impuls Im Johannesevangelium spricht Christus: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben. 4. Segensgebet: Wir danken Dir, Herr unser Gott. Du schenkst uns die Freude des Advents. Voll Hoffnung und Zuversicht erwarten wir das Fest der Geburt Deines Sohnes Jesus. Segne diesen Kranz, um den wir uns in den Tagen des Advents versammeln. Segne die Kerzen. Sie erinnern uns an Jesus, der allen Menschen Licht sein will. Und wie das Licht der Kerzen immer heller wird, so lass uns immer mehr Dich und die Nächsten lieben. Darum bitten wir Dich durch Christus unseren Herrn. Amen. 5. Entzünden Sie die erste Kerze am Kranz.
18 6. Lied Wir sagen euch an den lieben Advent GL223 https://soundcloud.com/erzbistumhamburg/gl-223-1-strophe?in=erzbistumhamburg/sets/ advent-zum-mitsingen-1 1. W ir sagen euch an den lieben Advent. Sehet die erste Kerze brennt. Wir sagen euch an eine heilige Zeit. Machet dem Herrn den Weg bereit. Freut euch ihr Christen, freuet euch sehr! Schon ist nahe der Herr. 7. Vater unser Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen. Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist. Wie im Anfang so auch jetzt und allezeit in Ewigkeit. Amen.
19 IMPULS FÜR HEILIG ABEND Vorbereitung Krippe leer und die Figuren werden im Alle versammeln sich um den Weih- Laufe des Textes hinzugestellt. Die Melo- nachtsbaum und/oder die Krippe. Es wird dien zu den Liedern finden Sie unter den zu Beginn eine Kerze entzündet. Bibel angegebenen Links zum Abspielen. und/oder Kreuz können, wenn vorhan- Material: den auf einem Tisch oder an die Krippe · 1 (Kinder-)Bibel gelegt werden. Es empfiehlt sich die · 1 kleines Kreuz Lesungstexte aufzuschlagen. Texte und · Die Lieder evtl. vorab Gebete können von verschiedenen als Playlist herunterladen Personen vorgetragen werden. Die Krip- · 1 Kerze pe kann auch während dem Evangelium · Mehrere Teelichter gestaltet werden. D. h. zu Anfang ist die 1. Beginn Wir sind zusammen (Kreuzzeichen) im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. 2. Lied Vom Himmel hoch, da komm ich her GL 237 https://soundcloud.com/erzbistumhamburg/gl-237-7-strophen 1. V om Himmel hoch, da komm ich her. 2. E uch ist ein Kindlein heut’ geborn Ich bring’ euch gute neue Mär, Von einer Jungfrau auserkorn, Der guten Mär bring ich so viel, Ein Kindelein, so zart und fein, Davon ich singn und sagen will. Das soll eu’r Freud und Wonne sein. 3. So merket nun das Zeichen recht: Die Krippe, Windelein so schlecht, Da findet ihr das Kind gelegt, Das alle Welt erhält und trägt. 3. Gebet Guter Gott, heute ist Heilig Abend. Vier Wochen lang haben wir uns auf das Weih- nachtsfest vorbereitet, das wir morgen feiern. Du bist in Jesus Mensch geworden. In ihm warst und bist Du mitten unter uns. Du kennst unsere Gefühle, unsere Freuden und Sorgen. Öffne unsere Herzen für die Botschaft, die uns das Kind in der Krippe bringt. Öffne unsere Augen und Ohren für unsere Mitmenschen. Sei Du unter uns, mit allen Familien und allen mit denen wir verbunden sind. Auch mit den Menschen, die alleine feiern müssen oder in Not geraten. Amen.
20 4. Evangelium: Weihnachtserzählung Als Bilderbuch für Kinder https://bistummainz.de/export/sites/bistum/seelsorge/Erwachsenenseelsorge/.galleries/ downloads/weihnachten-pdf-komplett.pdf Als Kamishibai-Erzähltheater für Kinder auf www.kathhw.de Lukasevangelium Kapitel 2, Verse 1-20 Zu jener Zeit ordnete Kaiser Augustus an, dass alle Menschen in seinem Reich gezählt und für die Steuer erfasst werden sollten. Diese Zählung war die erste und wurde durchgeführt, als Quirinius Statthalter der Provinz Syrien war. Und alle gingen hin, um sich einschreiben zu lassen, jeder in die Heimatstadt seiner Vorfahren. Auch Josef machte sich auf den Weg. Aus Galiläa, aus der Stadt Nazaret, ging er nach Judäa in die Stadt Davids, nach Betlehem. Denn er stammte aus der Familie von König David. Dorthin ging er, um sich einschreiben zu lassen, zusammen mit Maria, seiner Verlobten; die war schwanger. Während sie dort waren, kam für Maria die Zeit der Entbindung. Sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen, wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Futterkrippe im Stall. Denn in der Herberge hatten sie keinen Platz gefunden. (Maria, Josef und das Jesuskind werden in die Krippe gestellt) In jener Gegend waren Hirten auf freiem Feld, die hielten Wache bei ihren Herden in der Nacht. Da trat der Engel des Herrn zu ihnen, und die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie, und sie fürchteten sich sehr. Aber der Engel sagte zu ihnen: »Habt keine Angst! Ich habe eine große Freudenbotschaft für euch und für das ganze Volk. Heute ist euch der Retter geboren worden, in der Stadt Davids: Christus, der Herr! Und dies ist das Zeichen, an dem ihr ihn erkennt: Ihr werdet ein neugeborenes Kind finden, das liegt in Windeln gewickelt in einer Futterkrippe.« Und plötzlich war bei dem Engel ein ganzes Heer von Engeln, all die vielen, die im Himmel Gott dienen; die priesen Gott und riefen: »Groß ist von jetzt an Gottes Herrlichkeit im Himmel; denn sein Frieden ist herabgekommen auf die Erde zu den Menschen, die er erwählt hat und liebt!« Als die Engel in den Himmel zurückgekehrt waren, sagten die Hirten zueinander: »Kommt, wir gehen nach Betlehem und sehen uns an, was da geschehen ist, was Gott uns bekannt gemacht hat!« Sie liefen hin, kamen zum Stall und fanden Maria und Josef und bei ihnen das Kind in der Futterkrippe. (Hirten und Schafe hinzustellen) Als sie es sahen, berichteten sie, was ihnen der Engel von diesem Kind gesagt hatte. Und alle, die dabei waren, staunten über das, was ihnen die Hirten erzählten. Maria aber be- wahrte all das Gehörte in ihrem Herzen und dachte viel darüber nach. Die Hirten kehrten zu ihren Herden zurück und priesen Gott und dankten ihm für das, was sie gehört und gesehen hatten. Es war alles genauso gewesen, wie der Engel es ihnen verkündet hatte.
21 5. Lied: Ihr Kinderlein kommet GL248 https://soundcloud.com/erzbistumhamburg/gl-248-5-strophen 1. I hr Kinderlein, kommet, 2. D a liegt es, das Kindlein, o kommet doch all! auf Heu und auf Stroh, Zur Krippe her kommet Maria und Josef in Betlehems Stall betrachten es froh; und seht, was in dieser die redlichen Hirten hochheiligen Nacht knien betend davor, der Vater im Himmel hoch oben schwebt für Freude uns macht! jubelnd der Engelein Chor. 3. O beugt wie die Hirten 4. S o nimm unsre Herzen anbetend die Knie, zum Opfer denn hin; erhebet die Hände wir geben sie gerne und danket wie sie! mit fröhlichem Sinn – Stimmt freudig, ihr Kinder – und mache sie heilig wer wollt sich nicht freun? – und selig wie Dein’s, stimmt freudig zum Jubel und mach sie auf ewig der Engel mit ein! mit Deinem nur Eins. Oder: Engel auf den Felder singen (Gloria) https://soundcloud.com/erzbistumhamburg/gl-250-5-strophen 1. E ngel auf den Feldern singen, 2. C hrist, der Retter, stieg hernieder, stimmen an ein himmlisch Lied, der sein Volk von Schuld befreit! und im Widerhall erklingen Danket ihm mit euren Liedern, auch die Berge jauchzend mit. seid zu seinem Lob bereit. Gloria in excelsis deo. Gloria in excelsis deo. Gloria in excelsis deo. Gloria in excelsis deo. 3. L aßt nach Bethlehem 4. P reis sei Gott und Friede allen, uns ziehen, denen er die Schuld vergibt. wie der Engel uns gesagt! Heut soll unser Lob erschallen, Laßt uns betend vor ihm knien, weil er alle Menschen liebt. der das Heil uns heut gebracht. Gloria in excelsis deo. Gloria in excelsis deo. Gloria in excelsis deo. Gloria in excelsis deo.
22 6. Fürbitten (Sie sind herzlich eingeladen Fürbitten selbst zu formulieren.) Tipp: Wenn Sie echte Kerzen am Weihnachtsbaum verwenden, kann für jede Bitte eine Kerze entzündet werden. Alternativ können Kerzen an die Krippe gestellt werden. Jesus Christus, Du hast die Menschen bewegt. Als Kind in der Krippe, als Erwachsener und auch uns heute treibst Du immer wieder an, Deiner Frohen Botschaft zu folgen. An Dich richten wir unsere Bitten für uns und unsere Mitmenschen. Wir bitten für alle, die auch während der Weihnachtstage Krieg und Gewalt ausgesetzt sind, für baldigen Frieden. Wir bitten für alle, die Verantwortung tragen in den Regierungen, für verantwortungs- volle Entscheidungen zum Wohl der ganzen Schöpfung. Wir bitten für Menschen, die in Streit leben, für Wege zueinander und zur Versöhnung. Wir bitten für alle, die über die Weihnachtstage alleine sind, für kleine Gesten der Nähe. Wir bitten für alle, die dieses Weihnachten nicht mehr bei uns sind, dass sie einen Platz an Deinem Tisch haben. 7. Vater unser Unsere Bitten legen wir in das Gebet, das Du uns selbst gelehrt hast: Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
23 8. Lied: O du fröhliche GL 238 https://soundcloud.com/erzbistumhamburg/gl-238-3-strophen 1. O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! gnadenbringende Weihnachtszeit! Christ ist erschienen, Welt ging verloren, uns zu versühnen: Christ ist geboren: Freue, freue dich, o Christenheit! Freue, freue dich, o Christenheit! 3. O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! Himmlische Heere jauchzen Dir Ehre: Freue, freue dich, o Christenheit! 2. O du fröhliche, o du selige, Tipp: an dieser Stelle kann das Abendessen stattfinden, abschließend wird der Segen gesprochen. Oder die Feier schließt direkt mit dem Segen. 9. Segen: Guter Gott, wir bitten Dich um Deinen Segen für die kommenden Weihnachtstage. Sei bei uns und allen Menschen die wir liebhaben. Begleite alle, die in diesen Tagen allein sind oder in Not. Segne uns (Kreuzzeichen) im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. 10. Lied: Stille Nacht, heilige Nacht GL 249 https://soundcloud.com/erzbistumhamburg/gl-249-3-strophen 1. S tille Nacht! 2. S tille Nacht! Heilige Nacht! Heilige Nacht! Alles schläft; einsam wacht Gottes Sohn! nur das traute heilige Paar. O wie lacht Holder Knab’ im Lieb’ aus deinem göttlichen Mund, lockigten Haar, Da uns schlägt die rettende Stund’. Schlafe in himmlischer Ruh! Jesus in deiner Geburt! Schlafe in himmlischer Ruh! Jesus in deiner Geburt! 3. Stille Nacht! Heilige Nacht! Hirten erst kundgemacht Durch der Engel Halleluja, Tönt es laut bei Ferne und Nah: Jesus der Retter ist da! Jesus der Retter ist da!
24 AUS DEN GEMEINDEN/DEM PASTORALTEAM IN DIE PFARREI BEGINN DES MODELLS EINER Im Rahmen der Informationsveranstal- NEUEN PFARREILEITUNG FÜR 1 JAHR tungen zur Vermögens- und Immobilien- Nach fast 2 Jahren Vorbereitungszeit reform werde ich auch über das neue beginnt zum 1.Advent unser Pfarrlei- Leitungsmodell berichten. tungsmodell. Ziel des Modellversuchs ist es die Leitungsverantwortlichkeit eines Am Donnerstag, den 6.1.22 wird die Pfarrers auf ein Team aufzuteilen. Das Pfarreileitung im 19:15 Uhr Gottesdienst Pfarreileitungsteam stimmt sich nach in Maria Grün zu Ihrer Aufgabe beauf- dem Konsensprinzip ab. tragt. Herzliche Einladung! Erzbischof Dr. Stefan Heße hat Herrn Wolfgang Bruns, Pastor Claus Jehle, Herrn Thomas Willing und Herrn Jürgen Linke, unsere Verwal- VERMÖGENS- UND tungskoordinatorin Frau Bettina Vigourel IMMOBILIENREFORM und Pastor Bruns für dieses Modell In Rahmen eines Erneuerungsprozesses beauftragt. hat im Erzbistum Hamburg aufgrund der Überschuldung eine Vermögens- und Sie übernehmen verantwortlich folgende Immobilienreform begonnen. Anfang des Bereiche: Jahres ist dazu eine Rahmenordnung in Kraft gesetzt worden. Herr Jehle: Finanzen, Immobilien und Informationstechnologie Erzbischof Stefan hatte einen Brief zur Herr Willing: Finanzen und Immobilien Einordnung geschrieben und die Chan- Herr Linke: Ökumene cen benannt, die in einer solchen Reform Frau Vigourel: Informationstechnologie für die Seelsorge vor Ort und auf diöze- und Organisation saner Ebene liegen. Herr Pastor Bruns: alle anderen Leitungsaufgaben als Pfarrer Er schrieb unter anderem: [...] „Für mich ist klar: Personen und Die Zuständigkeiten und Rechte der Pfar- Pastoral haben den Vorrang vor Gebäu- reigremien (Kirchenvorstand, Pfarrpastoral- den und Steinen! Unsere Kirche lebt von rat, Gemeindeteams) werden davon nicht den vielen Getauften und Gefirmten, die berührt. Das Modell ist auf ein Jahr be- ihren Glauben leben. Wir sind eine Kirche grenzt und wird anschl. ausgewertet. in Beziehung zu Gott und zu den Menschen, für die und mit denen wir eine Ich danke Herrn Jehle, Herrn Linke, Herrn Mission in uns tragen. Das erleben wir Willing und Frau Vigourel, dass Sie sich gerade in diesen Tagen der Pandemie. für die Mitarbeit an diesem Leitungsmo- Seit einigen Jahren überfordert uns die dell zur Verfügung stellen. Vielzahl der Bauten. Ihre Bewirtschaft-
25 ung und die baulichen Investitions- Vorfahren errichtet wurden. Sicher wer- bedarfe sind oft ein großer Ballast. Wir den dabei auch neue Orte und Weisen stehen vor der Grundsatzfrage: welche gefunden werden, um gastfreundlich zu Gebäude benötigen wir für die Erfüllung sein, sich miteinander zu treffen, Gottes- unseres kirchlichen Auftrages und wie dienst zu feiern und einander im Glauben viele können wir uns leisten?“ zu stärken.“ (...) Inzwischen wurde auch in unserer Pfarrei eine Pfarrliche Immobilienkommisssion gegründet, die alle Gebäude unserer Pfarrei bewertet und Optionen für deren Verwendung erarbeitet. Quelle: Thorben engert/pixelio.de Über den Prozess der Vermögens- und Immobilienreform und die Auswirkungen für unsere Pfarrei möchte ich sie in den Gemeinden informieren, Fragen beantworten und mit Ihnen ins Gespräch kommen. (...) „Die konkrete Umsetzung erfolgt sowohl in den Pfarreien als auch für In Maria Grün am Sonntag, diözesane Immobilien im Erzbischöf- den 5. Dezember (2. Advent) nach dem lichen Generalvikariat. Dazu wird es loka- 11:30 Uhr Gottesdienst le Immobilienkommissionen geben, die wegen der Unterschiedlichkeit der In St. Bruder Konrad am Sonntag, konkreten Situationen sicher das beste den 12. Dezember (3. Advent) nach dem Gespür haben. 9:30 Uhr Gottesdienst Schon heute möchte ich allen, die daran In St. Paulus-Augustinus am Sonntag, mitwirken, herzlich für Ihren Einsatz dan- den 19. Dezember (4. Advent) nach dem ken. Es wird für uns als Kirche in der Dias- 9:30 Uhr Gottesdienst pora darum gehen, die, für die einzelne Pfarrei oder das diözesane Aufgabenfel- In St. Marien am Sonntag, der, beste Lösung zu entwickeln, Koope- den 19. Dezember (4. Advent) nach dem rationen in der Ökumene und Partner- 11:30 Uhr Gottesdienst. schaften im gesellschaftlichen Umfeld zu gestalten. Dies wird auch einhergehen Ihr mit Trauer und Abschied von liebge- Wolfgang Bruns, Pastor wonnenen, vertrauten und zur Heimat gewordenen Gebäuden, die von unseren
26 BAUSTELLE Und wir stehen vor der Frage: Wie gehen KOMMUNIONVORBEREITUNG wir damit um? Das große Fest ist das Ziel. Kaum ein anderes Auf- Gemeinschaft zu erfahren ist das Grund- gabenfeld in der pasto- anliegen. Aber was feiern wir und um ralen Arbeit unterliegt welche Gemeinschaft geht es eigentlich? so vielen Verände- rungen, Wünschen, An dieser Stelle stoßen Erwartungen auf- Ansprüchen und einander. Die Kinder sollen gut auf das Spannungen wie Sakrament vorbereitet werden. Anderer- die Vorbereitung der Kinder auf den seits ist es nicht möglich, alles das nahe- ersten Kommunionempfang. zubringen, was nahegebracht werden müsste. Die unterschiedlichen Erwartun- Wir alle erinnern uns nur zu gerne an un- gen zeigen sich besonders dann, wenn es sere Gruppenstunden zurück, die noch um die Gestaltung der Messen geht. Die wöchentlich stattgefunden haben. Zu- Kirche muss schön geschmückt sein. sammen mit unseren Klassenkameraden Die Kinder sollten alle in weißen Kleidern und -kameradinnen. Mitunter wurden und Anzügen kommen. Der große Einzug wir noch bis zu einem Jahr lang auf den gehört dazu. Und vor allem die richtigen besonderen Tag vorbereitet. Und auch Lieder, Evergreens und Must-haves. Und der Tag selbst: eine volle Kirche, festliche die Gäste sollen als Gottesdienstgemeinde Musik und alle unsere Lieben waren mit den Vorrang bei den Plätzen haben. Sind dabei. So erinnere auch ich es, als ich vor wir damit auf dem richtigen Weg? 21 Jahren zur Kommunion gegangen bin. Die Eucharistie ist ein Alltagssakrament. Seitdem hat sich vieles verändert. Das Dadurch gewinnt sie ihre Stärke, aus der Mit-Leben in der Gemeinde wurde weni- wir leben. Vielleicht lenken die Äußer- ger. „Die Kirche“ immer mehr zur Dienst- lichkeiten sogar von dem eigentlichen leistungsgesellschaft. Heute suchen im Ereignis ab: Die Kinder empfangen zum Vergleich zu damals nur noch wenige den ersten Mal den eucharistischen Herrn. regelmäßigen Kontakt zur Gemeinde und Ein (un)glaublich intimer Moment. – Den damit auch zu den Sakramenten (Im wir ins Rampenlicht stellen wollen … Schnitt sind es 4–6 %). Es ist eine oft Auch die Gemeinschaft um die es geht ist gemachte Erfahrung, dass Kinder in die eine andere. Ja, so ein Fest gehört mit der Vorbereitung kommen und in deren Familie gefeiert und mit allen, die die Rahmen zum ersten Mal „ihre“ Kirche Kinder auf ihrem bisherigen Glaubens- von innen sehen. Grundwissen, das die weg begleitet haben. Aber es ist kein Kinder in die Vorbereitung mitbringen Familienfest. Wir feiern die Aufnahme wird weniger. Andere Erlebnisse und der Kinder in die eucharistische Gemein- Erfahrungen stehen im Vordergrund. schaft. Und die ist unvorstellbar groß. Diese Gemeinschaft geht über die
27 Familie, ja selbst über unsere Gemeinden In der Pfarrei St. Maria haben wir uns vor hinaus. Sie ist katholisch, also allum- zwei Jahren dazu entschieden einen fassend. Wir teilen diese Gemeinschaft anderen Weg einzuschlagen. Der ist in mit rund 1,35 Milliarden Menschen auf weiten Teilen im Pastoralkonzept grund- der ganzen Welt, bis dahin, dass wir in der gelegt. Die Kommunionvorbereitung Messe in das Lob der Engel einsteigen steht nicht mehr für sich alleine. Sie und damit auch unsere irdischen Grenzen ist eingebettet in das Leben unserer überschreiten. Zu diesem Bewusstsein Gemeinden. Der Weg beginnt, wie eh müssen wir wieder gelangen. und je, mit der Taufe und die Eltern sind die Erstverkünder des Glaubens. Ihr Auch die Vorbereitung steht vor nicht Engagement wird gestützt durch die mehr allzu neuen Herausforderungen. familienorientierten Angebote in der Die Belastungen für die Familien sind Pfarrei. Ob Gesprächskreise, Messen heute weitaus größer: (1) Ganztagsschule, besonders für Familien, Familienandach- die Treffen nur am Wochenende oder am ten, der Besuch der katholischen Kitas Abend zulässt. – Wieder weniger Zeit für und Schulen, die Pfadfinder- und Mess- die Familie. (2) Die Zahl der Eltern, die dienergruppen. All das gehört zur Vorbe- alleinerziehend sind nimmt zu. – So sind reitung dazu. Und nach eineinhalb Jahren Beruf, Familie und weitere Termine zu- Zwangspause freuen wir uns, dass wir nehmend schwieriger unter einen Hut diese Angebote zum neuen Kirchenjahr zu bringen. (3) Wir sind als Gemeinden wieder aufnehmen und ausbauen können. nur noch ein Anbieter unter vielen. – Die Kinder sind in Vereinen aktiv und haben Darüber hinaus haben wir drei gravieren- auch dort ihre Verpflichtungen. (4) Religi- de Änderungen vorgenommen: (1) Wir öse Rituale werden weniger gelebt. – laden nicht mehr im persönlichen Brief Selbst regelmäßige Kirchgänger:innen füh- zur Vorbereitung ein. Die Vorbereitung len sich der Glaubensvermittlung an ihre wird in den Gottesdiensten und in den Kinder zunehmend weniger gewachsen. pfarreieigenen Medien bekannt gemacht. Wir machen die dazu passende Erfah- Viele frühere Automatismen sind nicht rung, dass dennoch alle Interessierten mehr gegeben. Das ist eine Realität, die rechtzeitig von der Vorbereitung erfah- sicher nicht auf alle zutrifft, die aber ren. Und wir respektieren damit auch die die pastorale Arbeit prägt. Die alten Kon- – für uns unangenehme – Realität, dass zepte waren gut. Aber sie bewähren sich es Familien gibt, die keinen Kontakt mehr nicht mehr angesichts der Welten, die zu uns suchen, oder jedenfalls noch nicht. heute aufeinander stoßen. Sie sind zu (2) Wir lösen uns vom Jahrgangssystem. verschieden geworden und die Entwick- Uns allen ist die Antwort auf die Frage: lungen gehen weiter. Darum ist die Kom- Wann geht man zur Erstkommunion? klar. munionvorbereitung eine immerwähren- Nämlich im dritten Schuljahr. Aber das ist de Baustelle geworden. kein gesamtkirchliches Gesetz, sondern
28 GOTTESDIENSTE Maria Grün (MG) St. Bruder Konrad (BK) Liebe Gemeinde, ich freue mich, dass wir die Weihnachtsgottesdienste feiern können, wenn auch unter Einschränkungen. Bitte informieren Sie sich auch auf unserer Homepage über die aktuellen Gottesdienstzeiten. Ich möchte Sie auf Folgendes hinweisen: · I n diesem Jahr feiern wir am Hl. Abend Familienandachten in den Kirchen von St. Paulus-Augustinus (14 Uhr) und Maria Grün (15 Uhr). In St. Marien (16 Uhr) findet die Familienandacht am Hl. Abend auf dem Schulplatz unserer ehemaligen Grundschule in der Eulenstr. unter der 2-G-Regel (!) (Geimpft oder Genesen) statt. Für Familien und Erwachsene finden Sie im Pfarrbrief auch eine Vorlage für eine häusliche Feier (ab S. 16). Vielleicht verabreden Sie sich mit anderen Familien. ·U nsere Kirchen sind an den Weihnachtstagen geöffnet (Bruder Konrad zeitweise). Es gibt den Brauch des „Krippenschauens“. Ein Spaziergang zu verschiedenen Kirchen, um sich die Krippen anzusehen. · Für die Gottesdienste an Heiligabend und den 1. Weihnachtstag müssen Sie sich anmelden! So möchten wir sicherstellen, dass möglichst viele Menschen die Gottesdienste feiern können. Verteilen Sie sich bitte auf die verschiedenen Kirchen und alle Feiertage. Jeder Gottesdienst wird weihnachtlich gestaltet. · Bitte respektieren Sie die Aufgabe der Ordner, die ehrenamtlich den Dienst übernehmen. Ohne sie ist die Feier der Gottesdienste nicht möglich. Danke für Ihr Verständnis! Wolfgang Bruns, Pfarrer Namenskürzel: WB Pastor Bruns; KH Pastor Hermanns; LO Pastor Lotanna Olisaemeka; PHJ Pater Hermann Josef; MKA Pastor Kandzia; TW Kaplan Weber MS Subsidiar Marco Schrage
29 St. Marien (MA) St. Paulus-Augustinus (PA) St. Petrus (SP) 1. Adventssonntag (Kollekte für die Pfarrei) 2. Adventssonntag (Kollekte für die Pfarrei) So 28.11.21 So 05.12.21 BK 09:30 Hl. Messe LO BK 09:30 Hl. Messe MS PA 09:30 Hl. Messe TW PA 09:30 Hl. Messe TW MG 11:30 Hl. Messe WB PA 11:00 Taufen TW Anschl. Segnung Kinder- MG 11:30 Hl. Messe WB gartenspielplatz WB besonders für Familien, MA 11:30 Hl. Messe TW anschl. INFO Vermögens– MA 17:00 Orgelandacht Hr. Kassens und Immobilienreform WB MG 18:00 Hl. Messe P. Pricker MA 11:30 Hl. Messe PHJ MA 17:00 Orgelandacht Fr. Allegue Mi 01.12.21 MG 18:00 Hl. Messe WB PA 09:15 Hl. Messe WB anschl. Rosenkranzgebet Di 07.12.21 BK 15:00 Seniorenmesse LO MG 19:15 Abendlob WA Do 02.12.21 PA 15:00 Seniorenmesse LO Hochfest der ohne Erbsünde MA 07:30 Inneres Gebet WB empfangenen Jungfrau Maria MG 09:00 Schulgottesdienst BK 18:00 in Rorate-Messe TW Mi 08.12.21 MG 19:15 Meditations– und PA 09:15 Hl. Messe Roratemesse WB anschl. Rosenkranzgebet TW MG 20:00 Versöhnungsfeier WB/LO/TW Fr 03.12.21 Do 09.12.21 MA 18:00 Hl. Messe PHJ MA 07:30 Inneres Gebet MG 18.40 Rosenkranz MG 09:00 Schulgottesdienst TW MG 19:15 Hl. Messe MS Anschl. Anbetung BK 18:00 in Rorate–Messe TW MG 19:15 Meditations– und Sa 04.12.21 Roratemesse WB MG 12:00 Trauung von Vanessa von Fr 10.12.21 Melle und Robert Seitz TW MA 18:00 Hl. Messe PHJ BK 16:30 – MG 18:40 Rosenkranz 16:45 Beichtgelegenheit MG 19:15 Hl. Messe MS BK 17:00 Hl. Messe LO MG 18:00 – Sa 11.12.21 18:15 Beichtgelegenheit BK 16:30 – MG 18:30 Hl. Messe TW 16:45 Beichtgelegenheit (Sel. Kolping) BK 17:00 Hl. Messe LO MG 18:00 – 18:15 Beichtgelegenheit MG 18:30 Hl. Messe TW (Sel. Kolping) Hl. Messe St. Petrus: sonntags 10:00 · Mi 19:00 · samstags 17:00 Vesper
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