PFARRBRIEF - Pastoraler Raum im Hamburger Westen

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PFARRBRIEF - Pastoraler Raum im Hamburger Westen
PFARRBRIEF
                                 Pfarrei St. Maria – Katholisch im Hamburger Westen
Maria Grün · St. Paulus-Augustinus · St. Bruder Konrad · St. Marien Altona · St. Petrus

                                                 Ausgabe Advent bis Januar
      Quelle: 42401©gott.net

                               Näher                             Näher
                               als die Luft zum Atmen            als dein Schatten an der Wand
                               Näher                             Gott ist da
                               als der Ring an deiner Hand       Zum Greifen nah
                               Näher                             Steckt in unserer Haut
                               als ein Sonnenstrahl und          Jesus
                                                                 Jürgen Werth
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                   Maria Grün   St. Bruder Konrad   St. Marien   St. Paulus-Augustinus   St. Petrus   Pastoraler Raum

                   VORWORT

                   Liebe Gemeinde,

                   seit kurzem steht die Karte, die Sie vorne auf unserem Pfarrbrief abgedruckt sehen,
                   vor mir auf meinem Tisch. Sie hatte lose in einer Werbesendung über pastorale Medien
                   gelegen und rutschte gleich beim Öffnen des Briefes heraus auf den Tisch. Seitdem
                   sehe ich täglich auf sie. Das tiefe, leicht gemaserte Rot des Hintergrundes und die
                   goldene Schrift ziehen immer wieder irgendwie meinen Blick an und halten ihn für
                   wenige Momente fest.

                                                 Es sind ganz unterschiedliche Gedanken, die mir dabei
                                                 kommen. Manchmal frage ich: „Ja, ist das so?“ Und ein
                                                 anderes Mal denke ich: „Wie gut!“ Oder auch: „Lass es
Quelle: 42401©gott.net

                                                 mich irgendwie spüren!“ Das Interessante ist, dass mich
                                                 diese Karte schon in dem Moment, in dem ich auf sie
                                                 schaue, in das Beziehungsfeld Gottes zieht, dass fast
                                                 sekundenschnell ein Gedanke an ihn, Gott, da ist und sie
                   mich für Momente bindet, um wenigstens einen Augenblick dort zu verweilen. Wenn
                   ich mich wieder der Arbeit zuwende, dann kehrt mein Blick fast wie von selbst immer
                   wieder kurz zu der Karte zurück. Und dieser Blickkontakt tut mir gut.
                   Ich bin da. – Gott

                   Diese Aussage, wie auch die Gestaltung der Karte, mag uns an die Berufung des
                   Mose und an die wunderbare Selbstoffenbarung Gottes am brennenden Dornbusch
                   (Ex 3,1-15) erinnern. Gott zeigt sich dort als ein Gott, der sieht und der hört, wie es
                   seinem Volk geht und der initiativ wird, um ihm Rettung zu verschaffen.
                   Er kommt – als Retter.

                   Diese Ankunft des Retters feiern wir an Weihnachten – und im Advent versuchen wir
                   bewusster als sonst, uns für ihn und sein Wirken zu öffnen und dazu beizutragen, dass
                   seinem Kommen und Wirksamwerden nichts im Wege steht, ja, dass möglichst viele
                   ihn als Retter erfahren.
                   Ich bin da. – Gott

                   In der Spannung zwischen der Erwartung seiner endgültigen Ankunft und dem
                   glaubensvollen Wissen, dass er bereits da ist, leben wir in den Bedingungen und
                   Herausforderungen unserer Zeit. Da scheint es nicht selten frag-würdig, ob Gott
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wirklich da ist. Zu vieles trägt den Anschein der Abwesenheit Gottes. Mir helfen da oft
die Zeilen von Huub Osterhuis, die wir als Lied auch im Gotteslob finden (GL 414):

         „Herr, unser Herr, wie bist du zugegen und wie unsagbar nah bei uns.
              Allzeit bist du um uns in Sorge, in deiner Liebe birgst du uns.
         Du bist in allem ganz tief verborgen, was lebt und sich entfalten kann.
       Doch in den Menschen willst du wohnen, mit ganzer Kraft uns zugetan.“
Ich bin da. – Gott

Vielleicht kann uns diese Zusage Gottes in den Tagen des Advents neu aufmerksam
werden lassen für seine unaufdringliche Gegenwart und uns zu seinen Spurensuchern
und Entdeckerinnen werden lassen. Damit wären wir dann in bester Gesellschaft, den-
ken wir an die Weisen, die dem Stern folgten, der sie zu ihm führte.
Ich bin da. – Gott

Auch für das neue Jahr 2022 gilt diese Zusage Gottes. Mögen wir sie immer wieder in
unserem alltäglichen Leben wirksam erfahren! In diesem Sinn wünsche ich Ihnen im
Namen des ganzen Pastoralteams eine gesegnete Zeit!

Sr. Maria-Elisabeth Küpper (Gemeindereferentin)
Konzeptstelle Charismen entdecken und Ehrenamt fördern

                        In das Dunkel deiner Vergangenheit und
                            in das Ungewisse deiner Zukunft,
                             in den Segen deines Helfens und
                              in das Elend deiner Ohnmacht
                                  lege ich meine Zusage:
                                         Ich bin da.

                             In das Spiel deiner Gefühle und
                              in den Ernst deiner Gedanken,
                        in den Reichtum deines Schweigens und
                               in die Armut deiner Sprache
                                  lege ich meine Zusage:
                                         Ich bin da.
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                            In die Fülle deiner Aufgaben und
                           in die Leere deiner Geschäftigkeit,
                         in die Vielzahl deiner Fähigkeiten und
                            in die Grenzen deiner Begabung
                                  lege ich meine Zusage:
                                         Ich bin da.

                         In das Gelingen deiner Gespräche und
                             in die Langeweile deines Betens,
                            in die Freude deines Erfolges und
                            in den Schmerz deines Versagens
                            lege ich meine Zusage: Ich bin da.

                             In die Enge deines Alltags und
                               in die Weite deiner Träume,
                        in die Schwäche deines Verstandes und
                              in die Kräfte deines Herzens
                                  lege ich meine Zusage:
                                         Ich bin da.

                                   Paul Weismantel

MAGAZINTEIL
ASTRID SIEVERS, SEELSORGERIN IM ALTONAER KINDERKRANKENHAUS
ERZÄHLT BESONDERES AUS IHREM ALLTAG

Weihnachtsbotschaft für Zuhause
„Oh, gut, dass sie kommen! Ich bin ein
klassischer Fall für die Seelsorge – ich
kann Ihnen viel erzählen“. Ich lerne
eine junge Mutter kennen, die mit ihrem „Frühchen“ nach einem Atemstillstand des
Kindes, den sie per Anleitung selbst behoben hat, auf der Intensivstation gelandet ist.
Zwei ältere Töchter sind zu Hause, die älteste ist selbst schwer krank und braucht
ständige Beobachtung. Was zunächst nur nach einem Infekt eines Frühgeborenen aus-
sieht, entpuppt sich als langwierige Ursachenforschung, mit vielen Unwägbarkeiten
und Unsicherheiten, wir gehen einen langen Weg zusammen.
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Als sie kommt, ist es kurz vor Weihnachten. Wie soll das alles werden? Eigentlich geht
in dieser Familie gar nichts mehr … Ich ermutige Sie, sich Zeit für die Familie zu Hause
zu nehmen, der Kleine ist gut versorgt.

Sie traut sich für kurze Zeiten in den Alltag zurück: Plätzchen backen, spielen mit den
Geschwisterkindern, Zeit mit dem Partner – natürlich auch Aufräumen und Wäsche
waschen. Es folgen viele Aufs und Abs – viele Gespräche …

Zu Weihnachten bringe ich ihr für die Töchter Ausmalvorlagen mit. „Klar, jetzt kommen
Sie von der Seelsorge natürlich noch mit der Weihnachtsgeschichte“. (Ja, so ist es! :o)
Die Malvorlagen bringen die Weihnachtsbotschaft ins Haus. „Die Mädchen haben sich
so darüber gefreut! So war doch ein wenig Weihnachten in diesem ganzen Mist vorhanden.“

Viel später, beim (vorläufigen) Abschied, nach Segen vor der OP für Mutter und Kind
und vielen Begegnungen erzählt sie mir von ihrer kirchlichen Sozialisation, aber auch
von ihrem Abstand und Verlassen der Kirche … „Aber Sie haben mir gutgetan und die
Weihnachtsbotschaft ist angekommen! Danke“

Fast eine Krippenszene
Die Mitarbeiter/innen der Station sagen, es gäbe niemanden mit „Gesprächsbedarf“.
Hinter einer der Türen bietet sich mir ein ganz eigenes Bild: An der gegenüberliegen-
den Seite, unterhalb des Fensters steht rechts an der Wand ein Bett.

Eine Frau, an die Wand gelehnt, hält ein etwa einjähriges schlafendes Kind im Arm.
Kopf und beide Hände sind bandagiert, der Vater daneben in einem Liegestuhl umfasst
Frau und Kind. Sie schauen bei meinem Eintritt auf, Traurigkeit, Verzweiflung, Angst
sind in ihren Gesichtern zu sehen.

Was ist passiert?
Ein kurzer Moment der Unaufmerksamkeit, das Kind fasst mit beiden Händen an die
heiße Backofentür – Verbrennungen an beiden Händen, Transplantation … Gedanken
der Eltern: hätte, hätte … wir sind schuld! ...welche Möglichkeiten haben wir womöglich
unserem Kind genommen? … wird es seine Hände benutzen können? Das Kind liegt
schlafend im Arm der Mutter, der Vater hält sie umschlungen. Sie haben sich! … und
hoffentlich einen Engel, der mit ihnen geht und sagt: „Fürchtet euch nicht!“

Astrid Sievers (Gemeindereferentin)
Seelsorgerin im AKK
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                                   GOLD, WEIHRAUCH UND MYRRHE

                                   Die Heiligen Drei Könige:
                                   Den ganzen Advent und die
                                   Weihnachtszeit über waren
                                   sie in meinem Wohnzimmer
                                   schon unterwegs zum Stall
                                   von Bethlehem und warteten
                                   auf einer Kommode auf ihren
                                   Einsatz an der Krippe. Ab

                                                                                                                            Quelle: Dieter Schütz/pixelio.de
                                   dem Epiphanias-Tag, dem
                                   Hochfest der Erscheinung
                                   Christi in der Welt, dem
                                   06.01., bringen Sie dem Je-
                                   sus-Kind Gold, Weihrauch
                                   und Myrrhe. Wir nennen sie
                                   der Tradition nach die Heiligen Drei Könige und ihre Reliquien werden seit dem Mittel-
                                   alter in einem kostbaren Schrein im Kölner Dom verehrt.

                                   Unsere Sternsinger, die in den Tagen nach dem 06.01., der auch Dreikönigstag genannt
                                   wird, den Gläubigen unserer Pfarrei mit Singen und Beten den Segen zum Neuen Jahr
                                   ans Haus bringen und eine Spende für notleidende Kinder erbitten, sind auch wie
                                   Könige gekleidet.

                                                                                        In Wahrheit waren es aber wohl
                                                                                        Weise und Sterndeuter. Warum
                                                                                        sind es eigentlich drei? Warum
                                                                                        bringen die Weisen gerade die-
                                                                                        se Gaben? Und was schreiben
                                                                                        die Sternsinger eigentlich in ih-
                                                                                        rem Namen an die Türen?
Quelle: Dieter Schütz/pixelio.de

                                                                                       Das Geschenk der Heiligen Drei
                                                                                       Könige besteht aus drei einzel-
                                                                                       nen Teilen. Die Drei galt bei
                                                                                       vielen Völkern als heiligste Zahl,
                                                                                       sie kennzeichnet im Christen-
                                                                                       tum die Trinität aus Vater, Sohn
                                   und Heiligem Geist. Außerdem bringt man die drei Könige oder Weisen oft mit den drei
                                   verschiedenen Lebensaltern und den zur Zeit Jesu bekannten drei Kontinenten in
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Verbindung, die dem göttlichen Kind huldigen: Der junge Caspar vertritt dabei als
Farbiger Afrika; der greise Melchior ist geschmückt wie ein europäischer König; Balt-
hasar steht in den besten Jahren und repräsentiert den asiatischen Kontinent.

Die Weisen verkünden den,
den sie anbeten, mit Geschen-
ken. Die Gabe von Gold ehrt
Gottes Sohn durch das Kost-
barste, was die Erde bietet.
Gold gebührt dem König.
Weihrauch besteht aus wohl-
riechendem Baumharz, das als
kristallisierte, gelbliche braune

                                                                                            Quelle: Iris Kämmle/pixelio.de
Körner bis heute in der katholi-
schen Kirche bei gottesdienst-
lichen Handlungen verbrannt
wird. Weihrauch als Geschenk
der Weisen verweist also auf
die Göttlichkeit des Beschenkten. Das Aufsteigen und die Ausbreitung des Weihrauchs
symbolisiert die Entfaltung der Gottheit, wie es der Psalm 141 sagt: Herr, wie ein Rauch-
opfer steige mein Gebet vor dir auf.

Myrrhe dagegen ist ein bitter schmeckender Saft, der aus der Rinde einer Art des
Balsambaumes gewonnen wird und in der Antike als Medizin eingesetzt wurde. Myrr-
he wurde zugleich aber auch bei der Einbalsamierung der Toten verwendet. Die sym-
bolische Bedeutung der Myrrhe besteht in der Zeichenhaftigkeit ihrer Bitterkeit und
ihrer heilenden Wirkung körperlicher Leiden, womit man bereits an der Krippe auf die
Leiden Jesu am Kreuz hinweist. An die Türen unserer Häuser schreiben unsere Stern-
singer übrigens: 20 * C+M+B+ 21 : Christus mansionem benedicat, Christus segne
dieses Haus, ergänzt um die Jahreszahl und den Stern von Bethlehem, dem die Weisen
gefolgt sind.

Dieser Segen bringt übrigens auch handfeste Ergebnisse, die sich sehen lassen können:
Seit 1959 konnte dieses Päpstliche Hilfswerk von Kindern für Kinder in Deutschland
mehr als eine Milliarde Euro sammeln und damit 71.700 Projekte für benachteiligte
Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützen!

Ihnen allen wünsche ich von Herzen zum noch jungen Jahr Gottes Segen!

Thorsten Weber (Pastor)
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                                   „BLÜHENDE ZWEIGE, LICHTERKRANZ, GESCHENKE UND EIN
                                   GESUNDHEITSWEIN – HEILIGE UND IHRE BRÄUCHE IN ADVENTS-
                                   UND WEIHNACHTSZEIT.

                                                                 Heilige Barbara
                                                                 Gleich zu Beginn des Advents- und Weihnachtsmonats
                                                                 Dezember gibt es einen schönen alten Brauch: Am
                                                                 Barbaratag, dem 4. Dezember, werden Kirschbaum-
                                                                 oder Forsythienzweige im Garten geschnitten und
                                                                 in einen Krug mit Wasser in die Wohnung gestellt,
                                                                 die dann um Weihnachten herum knospen. Die Blüten
                                                                 symbolisieren das neue Leben und die Übernatürlich-
                                                                 keit der Geburt Christi.
Quelle: Dieter Schütz/pixelio.de

                                                                  Doch wer war die Heilige Barbara? Nach der Legende
                                                                  lebte die Tochter des reichen griechischen Kaufmanns
                                                                  Dioskoros in Nikomedia, in der heutigen Türkei. Im Jahr
                                                                  306 starb sie den Märtyrertod. Viele Erzählungen ran-
                                                                  ken sich um Barbara: So soll sie von ihrem heidnischen
                                   Vater in einen Turm eingeschlossen worden sein, weil er auf seine bildschöne junge
                                   Tochter eifersüchtig war und eine Heirat verhindern wollte. Während der Vater auf
                                   Reisen war, ließ Barbara sich heimlich taufen.

                                   Auf der Flucht vor ihm soll sie durch eine Bergspalte entkommen sein und Unterschlupf
                                   bei einem Hirten gefunden haben, der sie schließlich verriet. Ihr Vater soll sie dem
                                   Gericht überantwortet und dann selbst enthauptet haben, um anschließend von einem
                                   Blitzschlag getroffen zu werden. Deshalb wird Barbara mit dem Blitz in Verbindung
                                   gebracht, bei Stürmen werden Gebete an sie gerichtet.

                                   Dargestellt wird die Heilige außerdem mit dreifenstrigem Turm, Kelch, Hostie, Schwert
                                   oder Fackel. Mit Letzterer deshalb, weil Barbara vor ihrer Verurteilung mit brennenden
                                   Fackeln gequält worden sein soll.

                                   Seit dem Mittelalter gehört die Heilige auch zu den 14 Nothelfern und wird besonders
                                   zum Schutz vor jähem Tod, als Beistand der Sterbenden und als Schutzheilige der
                                   Bergleute angerufen. Bergleute in Österreich erhielten früher zur Erinnerung am
                                   4. Dezember Barbara-Brot aus Pfefferkuchenteig; in anderen Bergwerken ließ man
                                   ihr zu Ehren am Barbaratag das Licht im Stollen brennen, um vor dem Tod unter Tage
                                   geschützt zu sein.
PFARRBRIEF - Pastoraler Raum im Hamburger Westen
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                                                                                  Heiliger Nikolaus
                                                                                  Meine schönste Nikolaus-Erinnerung stammt aus
                                                                                  meiner Zeit im Priesterseminar. Dort wurden
                                                                                  wir Priesterkandidaten um den 6. Dezember als
                                                                                  Nikoläuse von den Kindergärten und Altenheimen
                                                                                  in ganz Frankfurt gebucht. Vor dem Seminar fuhr
                                                                                  die Straßenbahn und so kam ich auf die Idee, schon
                                                                                  die Fahrt zum Einsatz zu nutzen. Ich stieg mit
Quelle: Joachim Schäfer/www.heiligenlexikon.de

                                                                                  meinem Knecht Ruprecht in vollem Nikolaus-Ornat
                                                                                  in die Bahn und verteilte segnend kleine Gaben an
                                                                                  die morgendlichen Pendler. Die Stimmung im Wag-
                                                                                  gon wandelte sich schnell von zunächst verdutzter
                                                                                  Zurückhaltung zu heiterer Stimmung. Alle waren
                                                                                  traurig, als wir schließlich aussteigen mussten und
                                                                                  winkten uns fröhlich hinterher! In der legendären
                                                                                  Überlieferung verschmelzen zwei historische Per-
                                                                                  sonen zu einer: Nikolaus von Myra (heute: Demre
                                                 in der Türkei) (geboren zwischen 280 und 286 in Patara – gestorben am 6. Dezember
                                                 zwischen 345 und 351) und Nikolaus von Sion. Dieser lebte rund 200 Jahre später und
                                                 war Bischof von Pinara.

                                                 Nikolaus von Myra soll sogar Teilnehmer des berühmten Konzils von Nicäa, 325,
                                                 gewesen sein. Bei unseren orthodoxen Glaubensgeschwistern zählt der Heilige
                                                 Nikolaus zu den wichtigsten Heiligen. Sein heutiges Grab befindet sich in Süditalien,
                                                 seitdem Kaufleute aus Bari vor mehr als 900 Jahren die Reliquien aus dem inzwischen
                                                 von Christen verlassenen Myra an sich gebracht hatten. Nur der zerbrochene Sarko-
                                                 phag seines ursprünglichen Grabes in Myra ist dort noch heute zu sehen.

                                                 Interessant ist, dass bei jüngsten Untersuchungen an den in Bari und in Venedig auf-
                                                 bewahrten Reliquien festgestellt wurde, dass sie von ein- und derselben Person, einem
                                                 72 bis 80 Jahre alten Mann aus dem 4. oder 5. Jahrhundert, stammen. Als historische
                                                 Tatsache gilt, dass Nikolaus schon früh zum Vollwaisen wurde – allerdings zu einem
                                                 wohlhabenden, der mit seinem ererbten Vermögen Armen half. Er will nicht seinen
                                                 irdischen Besitz vermehren, sondern die Menschen zu Jesus Christus in den Himmel
                                                 führen. Laut der Mitgiftlegende beschenkte er noch als junger Mann nachts drei
                                                 Schwestern mit Goldklumpen, die er durch das Fenster warf, damit sie die Möglichkeit
                                                 hatten, zu heiraten. Sie wurden somit vom unehrenhaften Leben befreit, denn bis dahin
                                                 mussten sich die drei jungen Frauen aus Armut prostituieren. Zahlreiche andere Legen-
                                                 den ranken sich um das menschenfreundliche Wirken dieses Heiligen.
PFARRBRIEF - Pastoraler Raum im Hamburger Westen
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                                                                                   Heilige Luzia
                                                                                   Am 13. Dezember – mitten im Advent – wird in den
                                                                                   christlichen Kirchen der Gedenktag der heiligen
                                                                                   Luzia gefeiert, die namentlich auch im ersten unserer
                                                                                   vier Hochgebete auftaucht. Ihr Name bedeutet
                                                                                   übersetzt „die Leuchtende“ oder die „Lichtträgerin“.
                                                                                   In Schweden feiert man die Heilige an ihrem
                                                                                   Gedenktag als „Lucienbraut“, in Italien gibt es ihr zu
                                                                                   Ehren Lichterumzüge. Doch wer war die Heilige?

                                                                                   Lucia lebte im dritten Jahrhundert in Syrakus, dem
                                                                                   heutigen Sizilien, und war die Tochter einer ange-
Quelle: Joachim Schäfer/www.heiligenlexikon.de

                                                                                   sehenen römischen Familie. Schon früh bekannte
                                                                                   sich Lucia zum Christentum und gelobte ewige
                                                                                   Keuschheit. Der Vater starb früh und Lucia sollte
                                                                                   verheiratet werden. Lang zögerte sie die Verlobungs-
                                                                                   feier hinaus und flehte inständig zu Gott, ihr die Ehe
                                                                                   mit einem Heiden zu ersparen.

                                                                                    Als die Mutter schwer erkrankte, unternahm sie mit
                                                                                    ihr eine Wallfahrt nach Catania ans Grab der heiligen
                                                 Agatha, um für ihre Genesung zu beten. Das Wunder geschah und Lucia erschien im
                                                 Traum die heilige Agatha, die ihr einen Märtyrer-Tod prophezeite. Da selbst die Mutter
                                                 ihre Heilung als Wunder empfand, willigte sie ein, dass Lucia von nun an ein jungfräu-
                                                 liches Leben führen könne.

                                                 Zurück in Syrakus löste sie ihr Verlöbnis und gründete mit ihrem Vermögen eine
                                                 Armen- und Krankenstation. Zu dieser Zeit versteckten sich die verfolgten Christen in
                                                 den Katakomben der Stadt. Der Legende nach soll Lucia ihnen Lebensmittel in ihre
                                                 Verstecke gebracht haben. Damit sie die Hände frei zum Tragen hatte, setzte sie sich
                                                 einen Kranz mit Lichtern auf den Kopf.

                                                 Als davon der verschmähte Bräutigam erfuhr, zeigte er sie als Christin an. Das kam einem
                                                 Todesurteil gleich, denn der damals regierende Kaiser Diokletian galt als gefürchteter
                                                 Christenverfolger. Lucia wurde festgenommen und schwerer Folter unterzogen. Gestor-
                                                 ben ist sie wahrscheinlich im Jahr 304 oder 310, an einem 13. Dezember.

                                                 Am 13. Dezember gibt es verschiedene Luzienbräuche. In Schweden und anderen
                                                 skandinavischen Ländern beginnen die Feierlichkeiten für den Festtag der heiligen
                                                 Lucia bereits am Vorabend. Dort backen die Kinder Brötchen und sternförmige
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                                                 Ingwerkekse. Am Gedenktag tritt dann die „Luzienbraut“ auf. Die älteste Tochter einer
                                                 Familie trägt aus diesem Anlass ein weißes Kleid mit roter Schärpe und einen Kerzen-
                                                 kranz auf dem Kopf. Gefolgt von weiteren Mädchen zieht die Luzienbraut in einem
                                                 Umzug durch den Ort. Es heißt, die Braut kündet das Licht an, das an Weihnachten in
                                                 die Welt kommt.

                                                 In Italien wird „Santa Lucia“ traditionell mit Gottesdiensten und festlichen Umzügen
                                                 geehrt. Da die Heilige die Armen unterstützte, bereiten die Italiener an diesem Tag kein
                                                 aufwendiges Essen zu, sondern kredenzen „Torrone dei poveri“, eine einfaches Gebäck
                                                 aus Kichererbsen und Zucker. In Kroatien wird am Gedenktag der Heiligen ein wenig
                                                 Weizen in einer Schale ausgesät. Der Luzienweizen grünt bis zum Weihnachtsfest und
                                                 gilt als Symbol für neues Leben und Hoffnung im kalten dunklen Winter.

                                                                                      Der Evangelist Johannes
                                                                                      An seinem Gedenktag, gleich nach Weihnachten,
                                                                                      am 27.Dezember, wird nach altem Brauch der
                                                                                      sog. Johanniswein gesegnet und den Kranken als
                                                                                      Stärkung gereicht, mit den schönen Worten:
                                                                                      „Trink die Liebe des Johannes!“ Dies geht auf eine
                                                                                      Legende zurück, die sich in Ephesus in Kleinasien
                                                                                      abgespielt haben soll, wo der Apostel Johannes
                                                                                      gewirkt hat: Im dortigen Tempel der Göttin
Quelle: Joachim Schäfer/www.heiligenlexikon.de

                                                                                      Artemis sollte Johannes opfern, doch der
                                                                                      Lieblingsjünger Jesu weigerte sich. Auf Geheiß
                                                                                      des heidnischen Priesters musste er daraufhin
                                                                                      einen Becher mit vergiftetem Wein trinken, wie
                                                                                      zwei Unglückliche vor ihm. Johannes schlug das
                                                                                      Kreuzzeichen über den Kelch, eine Schlange
                                                                                      entwich dem Wein, der Apostel trinkt, ohne sich
                                                                                      zu vergiften, und erweckt dann auch noch seine
                                                                                      beiden Leidensgenossen wieder zum Leben.

                                                 Heute noch gehören daher der Kelch und die Schlange neben dem Adler und dem Buch
                                                 zu den Attributen des Evangelisten, als Patron ist er nicht nur für die Theologen,
                                                 sondern auch für den Wein und gegen Vergiftungen zuständig.

                                                 Im Benediktionale, dem Buch der Segensriten der Kirche, heißt es: „Der Johanniswein
                                                 erinnert uns an das Gebot argloser Liebe, das dieser Apostel besonders gepredigt hat.“

                                                 Thorsten Weber (Pastor)
12

     Morgen, Kinder, wird’s nichts geben!

     Nur wer hat, kriegt noch geschenkt.
     Mutter schenkte euch das Leben.
     Das genügt, wenn man’s bedenkt.
     Einmal kommt auch Eure Zeit.
     Morgen ist’s noch nicht so weit.

     Doch ihr dürft nicht traurig werden,
     Reiche haben Armut gern.
     Gänsebraten macht Beschwerden,
     Puppen sind nicht mehr modern.
     Morgen kommt der Weihnachtsmann.
     Allerdings nur nebenan.

     Lauft ein bisschen durch die Straßen!
     Dort gibt’s Weihnachtsfest genug.
     Christentum, vom Turm geblasen,
     macht die kleinsten Kinder klug.
     Kopf gut schütteln vor Gebrauch!
     Ohne Christbaum geht es auch.

     Tannengrün mit Osrambirnen –
     lernt drauf pfeifen! Werdet stolz!
     Reißt die Bretter von den Stirnen,
     denn im Ofen fehlt’s an Holz!
     Stille Nacht und heil´ge Nacht –
     Weint, wenn’s geht, nicht!
     Sondern lacht!

     Morgen, Kinder, wird’s nichts geben!
     Wer nichts kriegt, der kriegt Geduld!
     Morgen, Kinder, lernt fürs Leben!
     Gott ist nicht allein dran schuld.
     Gottes Güte reicht so weit
     Ach, du liebe Weihnachtszeit!

     Erich Kästner
13

„Weihnachtslied, chemisch gereinigt“, so betitelt Erich Kästner 1928 dieses Gedicht.
Es beschreibt sarkastisch eine Gesellschaft, die damals wie heute versucht, sich mithilfe
des Festes der Geburt Christi in eine besondere Stimmung zu bringen: Wie romantisch,
wie gemütlich, wie gesellig, wie lecker, inzwischen auch wie sexy! Selbst die Armut
anderer ist in dieser Zeit stimmungsförderlich, denn ihnen gerade jetzt etwas zu geben,
das passt irgendwie und tut gut. „Reiche haben Armut gern“.

Der Autor verschont auch die Kirche nicht. Christlicher Glaube von oben herab und
pädagogisierend vermittelt… da muss man den Kopf so schütteln, dass der Verstand
bitte wieder anspringe. Bei Kästner steht der Christbaum für den Glauben, ohne den es
mit vernünftigem Blick auf Gesellschaft und Welt genauso gut oder genauso schlecht
ginge. Die eigentlichen Adressaten der Frohen Botschaft scheint die Kirche jedenfalls
nicht (mehr) zu erreichen, die Armen. Morgen Kinder, wird’s nichts geben! Nur wer hat,
kriegt noch geschenkt.

Seit dem 1. Advent wird uns das Evangelium nach Lukas verkündigt. Kein anderes Evan-
gelium legt ein derart großes Gewicht auf die soziale Frage nach „arm und reich“.
Als Lukas es ca. 90 n. Chr. gestaltete, gründete das Wirtschaftssystem des römischen
Imperiums auf Eroberungen, Großgrundbesitz, Sklavenarbeit sowie Steuer- und Tri-
butsystem. Das von den Völkern Erwirtschaftete wurde in die römischen Zentren
transferiert. Die Ansammlung von Macht und Reichtum dort stand in scharfem Kont-
rast zu der wachsenden Verarmung der Menschen in den Randzonen der Städte. Hier
bildeten sich die ersten christlichen Gemeinden. Allmählich schlossen sich ihnen auch
wohlhabende Personen und Haushalte an. Ein Konfliktfeld bahnte sich an. Es war in
jener Zeit nicht denkbar, wie ein „Zusammen“ von Arm und Reich gehen sollte. Leben
in Parallelwelten war das Normale; dass Reiche und Arme aufeinander eingehen könn-
ten, war jenseits aller Vernunft. Allenfalls als ein Geben Können vom Überfluss der
einen und dem Nehmen Müssen aus Bedürftigkeit der Anderen.

Die junge Gemeinde steht vor der Zerreißprobe. Lukas erkennt die Brisanz der Situa-
tion: „Da sagte Jesus: Die Könige herrschen über ihre Völker und die Mächtigen lassen
sich Wohltäter nennen. Bei euch aber soll es nicht so sein, sondern der Größte unter
euch soll werden wie der Kleinste und der Führende soll werden wie der Dienende“
(Lk 22,25-26). Dies steht fest: Das römische Gesellschaftssystem darf nicht in die
christliche Gemeinschaft Einzug halten.

Nach Lukas kommt Jesus aus einer gutsituierten Familie, solider Mittelstand, bevor er
alles hinter sich lässt. Doch seine Botschaft von der Königsherrschaft Gottes richtet
er als erstes und bevorzugt an die Armen und Bedrängten. Das Evangelium ringt daher
um ein angemessenes und umsetzbares Verhältnis von Armen und Reichen in der
14

einen Nachfolgegemeinschaft Jesu. Es legt sich dabei nicht fest in einseitiger Bewer-
tung, sondern stellt der Gemeinde verschiedene Betrachtungsweisen vor.

Lukas ragt unter den Evangelisten hervor, als der ausgleichende Realist. Seine erzähle-
rischen Kompromissangebote sind lebbar und werden von der Gemeinde angenom-
men. Die Umwelt, abgestoßen und fasziniert zugleich, bestaunt, was fortan als
Markenzeichen dieser Leute gilt: Diese Christen teilen! Sie teilen untereinander – über
die Grenzen von Familie, Sippe, Geschlecht, Klasse und ethnischer Herkunft hinweg!

Miteinander teilen als ein Befreiungshandeln – von Mangel wie von Überfluss – im
Blick auf den, der beides ist, Diener und Herr. Vor ihm werden Geben und Empfangen
untereinander fließend und durchlässig zu beiden Seiten.

Ein leeres Stallgebäude draußen vor dem Ort, nichts darin (kein Ochse, Esel oder
Christbaum; LK 2,6-7), ein wenig Bodenbedeckung und ein leerer Futtertrog. Ein
„armer“ freier Raum, der sich füllt mit unvorstellbarem Reichtum. Es ist an uns, diesen
allen Menschen anzubieten. Lukas schlägt uns (u.a.) dazu das konkrete Teilen vor.
Denn: „Gott ist nicht allein dran schuld. Gottes Güte reicht so weit …“

Uns allen eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit!

Samira Allègue (Pastoralreferentin)
Konzeptstelle Erwachsenbildung
15

Ä TÄNNSCHEN PLEASE

An meiner Pinwand hängt eine Postkarte.
Minimalistisch ist ein Tannenbaum darauf
gezeichnet mit der Überschrift: Ä tännschen
please! Ich kann in hessischer Mundart die
„Bitte um eine Tanne“ hören oder in englischer
Sprache die Bedeutung von „erhöhter Auf-
merksamkeit“. Die phonetische Ähnlichkeit
und die inhaltliche Unterschiedlichkeit lässt
mich schmunzeln.

Am zweiten Weihnachtsabend sitze ich gerne
auf meinem Sofa. Endlich ist Ruhe eingekehrt,
die Freunde sind wieder nach Hause gefah-
ren, die Geschenke ausgepackt, der Abwasch
erledigt, die Wohnung wieder einigermaßen
aufgeräumt. Im Halbdunkel betrachte ich das
weihnachtliche Wohnzimmer: die Krippe mit
dem Kind unter dem leuchteten Weihnachtsbaum. Jetzt leuchtet er ganz für mich
allein, denke ich. Es ist still. Alle Aufmerksamkeit darf jetzt bei mir sein.

Yes, Attention please!

Und vor meinem geistigen Auge lasse ich die vergangen Stunden des Weihnachts-
festes noch einmal vorbeiziehen: alles Schöne, Beglückende, Trubelige, und auch
Nervige. Ich spüre die Stimmen, Melodien und Gerüche im Raum. „Alles“ ist noch da,
auch wenn „alle“ weg sind… Ich sitze einfach da und betrachte sinnierend den Baum.
Nur für diesen Moment. Ein Gefühl von Dankbarkeit breitet sich in mir aus für die
vergangenen Stunden. Ein „göttliches“ Geschenk. Dann lösche ich das Licht und gehe
zu Bett. Ich weiß ja: Morgen ist noch Weihnachten und der Baum ist noch da.

Ja, ä tännschen please.

Bernhard Kassens
(Gemeindereferent)
16

ANDACHTEN FÜR ZUHAUSE

Liebe Gemeindemitglieder,

auch dieses Jahr ist noch nicht alles beim Alten. Es gelten noch immer einige Beschrän-
kungen. Manch eine:r konnte sich noch nicht impfen lassen, weil die gesundheitlichen
Voraussetzungen nicht gegeben sind oder noch das Vertrauen in die Wirksamkeit
fehlt, weil die Zulassungsprozesse so ungewohnt schnell liefen. Unser Alltag hat sich
verändert.

Auch in den Gottesdiensten gelten noch die Verordnungen der Stadt und damit
verbunden die geringeren Kapazitäten. Und sicherlich fühlen sich einige trotz Maske
und Impfung in geschlossenen Räumen mit vielen Menschen nicht wohl. Deswegen
und weil letztes Jahr viele dafür dankbar waren, möchten wir Sie wieder auf die
Weihnachtsseite des Erzbistums hinweisen, die weiterhin aktiv ist unter: https://weih-
nachten.erzbistum.hamburg/und liefern Ihnen mit diesem Pfarrbrief auch wieder den
Adventskranzsegen und eine Andacht zur Gestaltung des Hl. Abend.

Wir wünschen Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest!
Ihr Pastoralteam

ADVENTSKRANZ-SEGEN
Vorbereitung
Versammeln Sie sich um den Adventskranz am Vorabend oder am Morgen des
1. Adventssonntages. Die Melodien zu den Liedern finden Sie unter den angegebenen
Links zum Abspielen.

1. Beginn
Wir sind zusammen (Kreuzzeichen) im Namen des Vaters und des Sohnes und des
Heiligen Geistes. Amen.

Wir beginnen unsere Vorbereitung auf Weihnachten mit der Segnung unseres
Adventskranzes. Wie das Licht der Kerzen auf dem Adventskranz heller wird, so rückt
das Fest der Geburt Christi näher. Er macht unser Leben hell

2. Lied
Macht hoch die Tür, die Tor macht weit GL 218
https://soundcloud.com/erzbistumhamburg/gl-218-3-strophen?in=erzbistumhamburg/
sets/advent-zum-mitsingen-1
17

1. M
    acht hoch die Tür,                      2. E
                                                 r ist gerecht, ein Helfer wert.
   die Tor macht weit,                          Sanftmütigkeit ist sein Gefährt,
   es kommt der Herr der Herrlichkeit,          sein Königskron ist Heiligkeit,
   ein König aller Königreich,                  sein Zepter ist Barmherzigkeit;
   ein Heiland aller Welt zugleich,             all unsre Not zum End er bringt;
   der Heil und Leben mit sich bringt,          derhalben jauchzt,
   derhalben jauchzt,                           mit Freuden singt.
   mit Freuden singt.                           Gelobet sei mein Gott,
   Gelobet sei mein Gott,                       mein Heiland groß von Tat.
   mein Schöpfer reich an Rat.

3. O wohl dem Land,
    o wohl der Stadt,
    so diesen König bei sich hat.
    Wohl allen Herzen insgemein,
    da dieser König ziehet ein.
    Er ist die rechte Freudensonn,
    bringt mit sich lauter Freud und Wonn.
    Gelobet sei mein Gott,
    mein Tröster früh und spat.

3. Impuls
Im Johannesevangelium spricht Christus:

Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen,
sondern wird das Licht des Lebens haben.

4. Segensgebet:
Wir danken Dir, Herr unser Gott. Du schenkst uns die Freude des Advents.
Voll Hoffnung und Zuversicht erwarten wir das Fest der Geburt Deines Sohnes Jesus.
Segne diesen Kranz, um den wir uns in den Tagen des Advents versammeln.
Segne die Kerzen. Sie erinnern uns an Jesus, der allen Menschen Licht sein will.
Und wie das Licht der Kerzen immer heller wird, so lass uns immer mehr Dich und die
Nächsten lieben.

Darum bitten wir Dich durch Christus unseren Herrn.
Amen.

5. Entzünden Sie die erste Kerze am Kranz.
18

6. Lied
Wir sagen euch an den lieben Advent GL223
https://soundcloud.com/erzbistumhamburg/gl-223-1-strophe?in=erzbistumhamburg/sets/
advent-zum-mitsingen-1

1. W
    ir sagen euch an den lieben Advent.
   Sehet die erste Kerze brennt.
   Wir sagen euch an eine heilige Zeit.
   Machet dem Herrn den Weg bereit.
   Freut euch ihr Christen, freuet euch sehr!
   Schon ist nahe der Herr.

7. Vater unser
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Wie im Anfang so auch jetzt und allezeit in Ewigkeit.
Amen.
19

IMPULS FÜR HEILIG ABEND
Vorbereitung                                 Krippe leer und die Figuren werden im
Alle versammeln sich um den Weih-            Laufe des Textes hinzugestellt. Die Melo-
nachtsbaum und/oder die Krippe. Es wird      dien zu den Liedern finden Sie unter den
zu Beginn eine Kerze entzündet. Bibel        angegebenen Links zum Abspielen.
und/oder Kreuz können, wenn vorhan-
                                              Material:
den auf einem Tisch oder an die Krippe
                                               · 1 (Kinder-)Bibel
gelegt werden. Es empfiehlt sich die
                                               · 1 kleines Kreuz
Lesungstexte aufzuschlagen. Texte und
                                               · Die Lieder evtl. vorab
Gebete können von verschiedenen
                                                 als Playlist herunterladen
Personen vorgetragen werden. Die Krip-
                                               · 1 Kerze
pe kann auch während dem Evangelium
                                               · Mehrere Teelichter
gestaltet werden. D. h. zu Anfang ist die

1. Beginn
Wir sind zusammen (Kreuzzeichen) im Namen des Vaters und des Sohnes und des
Heiligen Geistes. Amen.

2. Lied
Vom Himmel hoch, da komm ich her GL 237
https://soundcloud.com/erzbistumhamburg/gl-237-7-strophen

1. V
    om Himmel hoch, da komm ich her.       2. E
                                                uch ist ein Kindlein heut’ geborn
   Ich bring’ euch gute neue Mär,              Von einer Jungfrau auserkorn,
   Der guten Mär bring ich so viel,            Ein Kindelein, so zart und fein,
   Davon ich singn und sagen will.             Das soll eu’r Freud und Wonne sein.

3. So merket nun das Zeichen recht:
    Die Krippe, Windelein so schlecht,
    Da findet ihr das Kind gelegt,
    Das alle Welt erhält und trägt.

3. Gebet
Guter Gott, heute ist Heilig Abend. Vier Wochen lang haben wir uns auf das Weih-
nachtsfest vorbereitet, das wir morgen feiern. Du bist in Jesus Mensch geworden.
In ihm warst und bist Du mitten unter uns. Du kennst unsere Gefühle, unsere Freuden
und Sorgen. Öffne unsere Herzen für die Botschaft, die uns das Kind in der Krippe
bringt. Öffne unsere Augen und Ohren für unsere Mitmenschen. Sei Du unter uns, mit
allen Familien und allen mit denen wir verbunden sind. Auch mit den Menschen,
die alleine feiern müssen oder in Not geraten. Amen.
20

4. Evangelium: Weihnachtserzählung
Als Bilderbuch für Kinder
https://bistummainz.de/export/sites/bistum/seelsorge/Erwachsenenseelsorge/.galleries/
downloads/weihnachten-pdf-komplett.pdf

Als Kamishibai-Erzähltheater für Kinder auf www.kathhw.de

Lukasevangelium Kapitel 2, Verse 1-20

Zu jener Zeit ordnete Kaiser Augustus an, dass alle Menschen in seinem Reich gezählt
und für die Steuer erfasst werden sollten. Diese Zählung war die erste und wurde
durchgeführt, als Quirinius Statthalter der Provinz Syrien war. Und alle gingen hin, um
sich einschreiben zu lassen, jeder in die Heimatstadt seiner Vorfahren. Auch Josef
machte sich auf den Weg. Aus Galiläa, aus der Stadt Nazaret, ging er nach Judäa in
die Stadt Davids, nach Betlehem. Denn er stammte aus der Familie von König David.
Dorthin ging er, um sich einschreiben zu lassen, zusammen mit Maria, seiner Verlobten;
die war schwanger. Während sie dort waren, kam für Maria die Zeit der Entbindung.
Sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen, wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine
Futterkrippe im Stall. Denn in der Herberge hatten sie keinen Platz gefunden.
(Maria, Josef und das Jesuskind werden in die Krippe gestellt)

In jener Gegend waren Hirten auf freiem Feld, die hielten Wache bei ihren Herden
in der Nacht. Da trat der Engel des Herrn zu ihnen, und die Herrlichkeit des Herrn
umstrahlte sie, und sie fürchteten sich sehr. Aber der Engel sagte zu ihnen: »Habt keine
Angst! Ich habe eine große Freudenbotschaft für euch und für das ganze Volk. Heute
ist euch der Retter geboren worden, in der Stadt Davids: Christus, der Herr! Und dies
ist das Zeichen, an dem ihr ihn erkennt: Ihr werdet ein neugeborenes Kind finden,
das liegt in Windeln gewickelt in einer Futterkrippe.« Und plötzlich war bei dem Engel
ein ganzes Heer von Engeln, all die vielen, die im Himmel Gott dienen; die priesen Gott
und riefen: »Groß ist von jetzt an Gottes Herrlichkeit im Himmel; denn sein Frieden ist
herabgekommen auf die Erde zu den Menschen, die er erwählt hat und liebt!« Als die
Engel in den Himmel zurückgekehrt waren, sagten die Hirten zueinander: »Kommt, wir
gehen nach Betlehem und sehen uns an, was da geschehen ist, was Gott uns bekannt
gemacht hat!« Sie liefen hin, kamen zum Stall und fanden Maria und Josef und bei ihnen
das Kind in der Futterkrippe.
(Hirten und Schafe hinzustellen)

Als sie es sahen, berichteten sie, was ihnen der Engel von diesem Kind gesagt hatte. Und
alle, die dabei waren, staunten über das, was ihnen die Hirten erzählten. Maria aber be-
wahrte all das Gehörte in ihrem Herzen und dachte viel darüber nach. Die Hirten kehrten
zu ihren Herden zurück und priesen Gott und dankten ihm für das, was sie gehört und
gesehen hatten. Es war alles genauso gewesen, wie der Engel es ihnen verkündet hatte.
21

5. Lied: Ihr Kinderlein kommet GL248
https://soundcloud.com/erzbistumhamburg/gl-248-5-strophen

1. I hr Kinderlein, kommet,          2. D
                                          a liegt es, das Kindlein,
    o kommet doch all!                   auf Heu und auf Stroh,
    Zur Krippe her kommet                Maria und Josef
    in Betlehems Stall                   betrachten es froh;
    und seht, was in dieser              die redlichen Hirten
    hochheiligen Nacht                   knien betend davor,
   der Vater im Himmel                   hoch oben schwebt
   für Freude uns macht!                 jubelnd der Engelein Chor.

3. O beugt wie die Hirten            4. S
                                          o nimm unsre Herzen
    anbetend die Knie,                   zum Opfer denn hin;
    erhebet die Hände                    wir geben sie gerne
    und danket wie sie!                  mit fröhlichem Sinn –
    Stimmt freudig, ihr Kinder –         und mache sie heilig
    wer wollt sich nicht freun? –        und selig wie Dein’s,
    stimmt freudig zum Jubel             und mach sie auf ewig
    der Engel mit ein!                   mit Deinem nur Eins.

Oder: Engel auf den Felder singen (Gloria)
https://soundcloud.com/erzbistumhamburg/gl-250-5-strophen

1. E
    ngel auf den Feldern singen,          2. C
                                               hrist, der Retter, stieg hernieder,
   stimmen an ein himmlisch Lied,             der sein Volk von Schuld befreit!
   und im Widerhall erklingen                 Danket ihm mit euren Liedern,
   auch die Berge jauchzend mit.              seid zu seinem Lob bereit.
   Gloria in excelsis deo.                    Gloria in excelsis deo.
   Gloria in excelsis deo.                    Gloria in excelsis deo.

3. L aßt nach Bethlehem                   4. P
                                               reis sei Gott und Friede allen,
    uns ziehen,                               denen er die Schuld vergibt.
    wie der Engel uns gesagt!                 Heut soll unser Lob erschallen,
    Laßt uns betend vor ihm knien,            weil er alle Menschen liebt.
    der das Heil uns heut gebracht.           Gloria in excelsis deo.
    Gloria in excelsis deo.                   Gloria in excelsis deo.
    Gloria in excelsis deo.
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6. Fürbitten
(Sie sind herzlich eingeladen Fürbitten selbst zu formulieren.)

Tipp: Wenn Sie echte Kerzen am Weihnachtsbaum verwenden, kann für jede Bitte eine
Kerze entzündet werden. Alternativ können Kerzen an die Krippe gestellt werden.

Jesus Christus, Du hast die Menschen bewegt. Als Kind in der Krippe, als Erwachsener
und auch uns heute treibst Du immer wieder an, Deiner Frohen Botschaft zu folgen.
An Dich richten wir unsere Bitten für uns und unsere Mitmenschen.

Wir bitten für alle, die auch während der Weihnachtstage Krieg und Gewalt ausgesetzt
sind, für baldigen Frieden.

Wir bitten für alle, die Verantwortung tragen in den Regierungen, für verantwortungs-
volle Entscheidungen zum Wohl der ganzen Schöpfung.

Wir bitten für Menschen, die in Streit leben, für Wege zueinander und zur Versöhnung.

Wir bitten für alle, die über die Weihnachtstage alleine sind, für kleine Gesten der Nähe.

Wir bitten für alle, die dieses Weihnachten nicht mehr bei uns sind, dass sie einen Platz
an Deinem Tisch haben.

7. Vater unser
Unsere Bitten legen wir in das Gebet, das Du uns selbst gelehrt hast:

Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot
gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns
nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns
von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft
und die Herrlichkeit
in Ewigkeit.
Amen.
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8. Lied: O du fröhliche GL 238
https://soundcloud.com/erzbistumhamburg/gl-238-3-strophen
1. O
    du fröhliche, o du selige,                 gnadenbringende Weihnachtszeit!
   gnadenbringende Weihnachtszeit!              Christ ist erschienen,
   Welt ging verloren,                          uns zu versühnen:
   Christ ist geboren:                          Freue, freue dich, o Christenheit!
   Freue, freue dich, o Christenheit!

3. O du fröhliche, o du selige,
    gnadenbringende Weihnachtszeit!
    Himmlische Heere jauchzen Dir Ehre:
    Freue, freue dich, o Christenheit!
2. O du fröhliche, o du selige,

Tipp: an dieser Stelle kann das Abendessen stattfinden, abschließend wird der Segen
gesprochen. Oder die Feier schließt direkt mit dem Segen.

9. Segen:
Guter Gott, wir bitten Dich um Deinen Segen für die kommenden Weihnachtstage.
Sei bei uns und allen Menschen die wir liebhaben. Begleite alle, die in diesen Tagen
allein sind oder in Not.

Segne uns (Kreuzzeichen) im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen
Geistes. Amen.

10. Lied: Stille Nacht, heilige Nacht GL 249
https://soundcloud.com/erzbistumhamburg/gl-249-3-strophen

1. S
    tille Nacht!                         2. S
                                              tille Nacht!
   Heilige Nacht!                            Heilige Nacht!
   Alles schläft; einsam wacht               Gottes Sohn!
   nur das traute heilige Paar.              O wie lacht
   Holder Knab’ im                           Lieb’ aus deinem göttlichen Mund,
   lockigten Haar,                           Da uns schlägt die rettende Stund’.
   Schlafe in himmlischer Ruh!               Jesus in deiner Geburt!
   Schlafe in himmlischer Ruh!               Jesus in deiner Geburt!

3. Stille Nacht!
    Heilige Nacht!
    Hirten erst kundgemacht
    Durch der Engel Halleluja,
    Tönt es laut bei Ferne und Nah:
    Jesus der Retter ist da!
    Jesus der Retter ist da!
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AUS DEN GEMEINDEN/DEM PASTORALTEAM
IN DIE PFARREI
BEGINN DES MODELLS EINER                      Im Rahmen der Informationsveranstal-
NEUEN PFARREILEITUNG FÜR 1 JAHR               tungen zur Vermögens- und Immobilien-
Nach fast 2 Jahren Vorbereitungszeit          reform werde ich auch über das neue
beginnt zum 1.Advent unser Pfarrlei-          Leitungsmodell berichten.
tungsmodell. Ziel des Modellversuchs ist
es die Leitungsverantwortlichkeit eines       Am Donnerstag, den 6.1.22 wird die
Pfarrers auf ein Team aufzuteilen. Das        Pfarreileitung im 19:15 Uhr Gottesdienst
Pfarreileitungsteam stimmt sich nach          in Maria Grün zu Ihrer Aufgabe beauf-
dem Konsensprinzip ab.                        tragt. Herzliche Einladung!

Erzbischof Dr. Stefan Heße hat Herrn          Wolfgang Bruns, Pastor
Claus Jehle, Herrn Thomas Willing und
Herrn Jürgen Linke, unsere Verwal-            VERMÖGENS- UND
tungskoordinatorin Frau Bettina Vigourel      IMMOBILIENREFORM
und Pastor Bruns für dieses Modell            In Rahmen eines Erneuerungsprozesses
beauftragt.                                   hat im Erzbistum Hamburg aufgrund der
                                              Überschuldung eine Vermögens- und
Sie übernehmen verantwortlich folgende        Immobilienreform begonnen. Anfang des
Bereiche:                                     Jahres ist dazu eine Rahmenordnung in
                                              Kraft gesetzt worden.
Herr Jehle: Finanzen, Immobilien
und Informationstechnologie                   Erzbischof Stefan hatte einen Brief zur
Herr Willing: Finanzen und Immobilien         Einordnung geschrieben und die Chan-
Herr Linke: Ökumene                           cen benannt, die in einer solchen Reform
Frau Vigourel: Informationstechnologie        für die Seelsorge vor Ort und auf diöze-
und Organisation                              saner Ebene liegen.
Herr Pastor Bruns: alle anderen
Leitungsaufgaben als Pfarrer                  Er schrieb unter anderem:
                                              [...] „Für mich ist klar: Personen und
Die Zuständigkeiten und Rechte der Pfar-      Pastoral haben den Vorrang vor Gebäu-
reigremien (Kirchenvorstand, Pfarrpastoral-   den und Steinen! Unsere Kirche lebt von
rat, Gemeindeteams) werden davon nicht        den vielen Getauften und Gefirmten, die
berührt. Das Modell ist auf ein Jahr be-      ihren Glauben leben. Wir sind eine Kirche
grenzt und wird anschl. ausgewertet.          in Beziehung zu Gott und zu den
                                              Menschen, für die und mit denen wir eine
Ich danke Herrn Jehle, Herrn Linke, Herrn     Mission in uns tragen. Das erleben wir
Willing und Frau Vigourel, dass Sie sich      gerade in diesen Tagen der Pandemie.
für die Mitarbeit an diesem Leitungsmo-       Seit einigen Jahren überfordert uns die
dell zur Verfügung stellen.                   Vielzahl der Bauten. Ihre Bewirtschaft-
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                                    ung und die baulichen Investitions-            Vorfahren errichtet wurden. Sicher wer-
                                    bedarfe sind oft ein großer Ballast. Wir       den dabei auch neue Orte und Weisen
                                    stehen vor der Grundsatzfrage: welche          gefunden werden, um gastfreundlich zu
                                    Gebäude benötigen wir für die Erfüllung        sein, sich miteinander zu treffen, Gottes-
                                    unseres kirchlichen Auftrages und wie          dienst zu feiern und einander im Glauben
                                    viele können wir uns leisten?“                 zu stärken.“ (...)

                                                                                   Inzwischen wurde auch in unserer Pfarrei
                                                                                   eine Pfarrliche Immobilienkommisssion
                                                                                   gegründet, die alle Gebäude unserer
                                                                                   Pfarrei bewertet und Optionen für deren
                                                                                   Verwendung erarbeitet.
Quelle: Thorben engert/pixelio.de

                                                                                   Über den Prozess der Vermögens- und
                                                                                   Immobilienreform und die Auswirkungen
                                                                                   für unsere Pfarrei möchte ich sie in
                                                                                   den Gemeinden informieren, Fragen
                                                                                   beantworten und mit Ihnen ins Gespräch
                                                                                   kommen.
                                    (...) „Die konkrete Umsetzung erfolgt
                                    sowohl in den Pfarreien als auch für           In Maria Grün am Sonntag,
                                    diözesane Immobilien im Erzbischöf-            den 5. Dezember (2. Advent) nach dem
                                    lichen Generalvikariat. Dazu wird es loka-     11:30 Uhr Gottesdienst
                                    le Immobilienkommissionen geben, die
                                    wegen der Unterschiedlichkeit der              In St. Bruder Konrad am Sonntag,
                                    konkreten Situationen sicher das beste         den 12. Dezember (3. Advent) nach dem
                                    Gespür haben.                                  9:30 Uhr Gottesdienst

                                    Schon heute möchte ich allen, die daran        In St. Paulus-Augustinus am Sonntag,
                                    mitwirken, herzlich für Ihren Einsatz dan-     den 19. Dezember (4. Advent) nach dem
                                    ken. Es wird für uns als Kirche in der Dias-   9:30 Uhr Gottesdienst
                                    pora darum gehen, die, für die einzelne
                                    Pfarrei oder das diözesane Aufgabenfel-        In St. Marien am Sonntag,
                                    der, beste Lösung zu entwickeln, Koope-        den 19. Dezember (4. Advent) nach dem
                                    rationen in der Ökumene und Partner-           11:30 Uhr Gottesdienst.
                                    schaften im gesellschaftlichen Umfeld zu
                                    gestalten. Dies wird auch einhergehen          Ihr
                                    mit Trauer und Abschied von liebge-            Wolfgang Bruns, Pastor
                                    wonnenen, vertrauten und zur Heimat
                                    gewordenen Gebäuden, die von unseren
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BAUSTELLE                                      Und wir stehen vor der Frage: Wie gehen
KOMMUNIONVORBEREITUNG                          wir damit um? Das große Fest ist das Ziel.
              Kaum ein anderes Auf-            Gemeinschaft zu erfahren ist das Grund-
               gabenfeld in der pasto-         anliegen. Aber was feiern wir und um
                ralen Arbeit unterliegt        welche Gemeinschaft geht es eigentlich?
                  so vielen Verände-
                    rungen, Wünschen,          An dieser Stelle stoßen Erwartungen auf-
                      Ansprüchen und           einander. Die Kinder sollen gut auf das
                       Spannungen wie          Sakrament vorbereitet werden. Anderer-
die Vorbereitung der Kinder auf den            seits ist es nicht möglich, alles das nahe-
ersten Kommunionempfang.                       zubringen, was nahegebracht werden
                                               müsste. Die unterschiedlichen Erwartun-
Wir alle erinnern uns nur zu gerne an un-      gen zeigen sich besonders dann, wenn es
sere Gruppenstunden zurück, die noch           um die Gestaltung der Messen geht. Die
wöchentlich stattgefunden haben. Zu-           Kirche muss schön geschmückt sein.
sammen mit unseren Klassenkameraden            Die Kinder sollten alle in weißen Kleidern
und -kameradinnen. Mitunter wurden             und Anzügen kommen. Der große Einzug
wir noch bis zu einem Jahr lang auf den        gehört dazu. Und vor allem die richtigen
besonderen Tag vorbereitet. Und auch           Lieder, Evergreens und Must-haves. Und
der Tag selbst: eine volle Kirche, festliche   die Gäste sollen als Gottesdienstgemeinde
Musik und alle unsere Lieben waren mit         den Vorrang bei den Plätzen haben. Sind
dabei. So erinnere auch ich es, als ich vor    wir damit auf dem richtigen Weg?
21 Jahren zur Kommunion gegangen bin.
                                               Die Eucharistie ist ein Alltagssakrament.
Seitdem hat sich vieles verändert. Das         Dadurch gewinnt sie ihre Stärke, aus der
Mit-Leben in der Gemeinde wurde weni-          wir leben. Vielleicht lenken die Äußer-
ger. „Die Kirche“ immer mehr zur Dienst-       lichkeiten sogar von dem eigentlichen
leistungsgesellschaft. Heute suchen im         Ereignis ab: Die Kinder empfangen zum
Vergleich zu damals nur noch wenige den        ersten Mal den eucharistischen Herrn.
regelmäßigen Kontakt zur Gemeinde und          Ein (un)glaublich intimer Moment. – Den
damit auch zu den Sakramenten (Im              wir ins Rampenlicht stellen wollen …
Schnitt sind es 4–6 %). Es ist eine oft        Auch die Gemeinschaft um die es geht ist
gemachte Erfahrung, dass Kinder in die         eine andere. Ja, so ein Fest gehört mit der
Vorbereitung kommen und in deren               Familie gefeiert und mit allen, die die
Rahmen zum ersten Mal „ihre“ Kirche            Kinder auf ihrem bisherigen Glaubens-
von innen sehen. Grundwissen, das die          weg begleitet haben. Aber es ist kein
Kinder in die Vorbereitung mitbringen          Familienfest. Wir feiern die Aufnahme
wird weniger. Andere Erlebnisse und            der Kinder in die eucharistische Gemein-
Erfahrungen stehen im Vordergrund.             schaft. Und die ist unvorstellbar groß.
                                               Diese Gemeinschaft geht über die
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Familie, ja selbst über unsere Gemeinden      In der Pfarrei St. Maria haben wir uns vor
hinaus. Sie ist katholisch, also allum-       zwei Jahren dazu entschieden einen
fassend. Wir teilen diese Gemeinschaft        anderen Weg einzuschlagen. Der ist in
mit rund 1,35 Milliarden Menschen auf         weiten Teilen im Pastoralkonzept grund-
der ganzen Welt, bis dahin, dass wir in der   gelegt. Die Kommunionvorbereitung
Messe in das Lob der Engel einsteigen         steht nicht mehr für sich alleine. Sie
und damit auch unsere irdischen Grenzen       ist eingebettet in das Leben unserer
überschreiten. Zu diesem Bewusstsein          Gemeinden. Der Weg beginnt, wie eh
müssen wir wieder gelangen.                   und je, mit der Taufe und die Eltern sind
                                              die Erstverkünder des Glaubens. Ihr
Auch die Vorbereitung steht vor nicht         Engagement wird gestützt durch die
mehr allzu neuen Herausforderungen.           familienorientierten Angebote in der
Die Belastungen für die Familien sind         Pfarrei. Ob Gesprächskreise, Messen
heute weitaus größer: (1) Ganztagsschule,     besonders für Familien, Familienandach-
die Treffen nur am Wochenende oder am         ten, der Besuch der katholischen Kitas
Abend zulässt. – Wieder weniger Zeit für      und Schulen, die Pfadfinder- und Mess-
die Familie. (2) Die Zahl der Eltern, die     dienergruppen. All das gehört zur Vorbe-
alleinerziehend sind nimmt zu. – So sind      reitung dazu. Und nach eineinhalb Jahren
Beruf, Familie und weitere Termine zu-        Zwangspause freuen wir uns, dass wir
nehmend schwieriger unter einen Hut           diese Angebote zum neuen Kirchenjahr
zu bringen. (3) Wir sind als Gemeinden        wieder aufnehmen und ausbauen können.
nur noch ein Anbieter unter vielen. – Die
Kinder sind in Vereinen aktiv und haben       Darüber hinaus haben wir drei gravieren-
auch dort ihre Verpflichtungen. (4) Religi-   de Änderungen vorgenommen: (1) Wir
öse Rituale werden weniger gelebt. –          laden nicht mehr im persönlichen Brief
Selbst regelmäßige Kirchgänger:innen füh-     zur Vorbereitung ein. Die Vorbereitung
len sich der Glaubensvermittlung an ihre      wird in den Gottesdiensten und in den
Kinder zunehmend weniger gewachsen.           pfarreieigenen Medien bekannt gemacht.
                                              Wir machen die dazu passende Erfah-
Viele frühere Automatismen sind nicht         rung, dass dennoch alle Interessierten
mehr gegeben. Das ist eine Realität, die      rechtzeitig von der Vorbereitung erfah-
sicher nicht auf alle zutrifft, die aber      ren. Und wir respektieren damit auch die
die pastorale Arbeit prägt. Die alten Kon-    – für uns unangenehme – Realität, dass
zepte waren gut. Aber sie bewähren sich       es Familien gibt, die keinen Kontakt mehr
nicht mehr angesichts der Welten, die         zu uns suchen, oder jedenfalls noch nicht.
heute aufeinander stoßen. Sie sind zu         (2) Wir lösen uns vom Jahrgangssystem.
verschieden geworden und die Entwick-         Uns allen ist die Antwort auf die Frage:
lungen gehen weiter. Darum ist die Kom-       Wann geht man zur Erstkommunion? klar.
munionvorbereitung eine immerwähren-          Nämlich im dritten Schuljahr. Aber das ist
de Baustelle geworden.                        kein gesamtkirchliches Gesetz, sondern
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GOTTESDIENSTE                         Maria Grün (MG)               St. Bruder Konrad (BK)

Liebe Gemeinde,
ich freue mich, dass wir die Weihnachtsgottesdienste feiern können, wenn auch unter
Einschränkungen.

Bitte informieren Sie sich auch auf unserer Homepage über die aktuellen
Gottesdienstzeiten.

Ich möchte Sie auf Folgendes hinweisen:

· I n diesem Jahr feiern wir am Hl. Abend Familienandachten in den Kirchen von
  St. Paulus-Augustinus (14 Uhr) und Maria Grün (15 Uhr).

In St. Marien (16 Uhr) findet die Familienandacht am Hl. Abend auf dem Schulplatz
unserer ehemaligen Grundschule in der Eulenstr. unter der 2-G-Regel (!)
(Geimpft oder Genesen) statt.

Für Familien und Erwachsene finden Sie im Pfarrbrief auch eine Vorlage für
eine häusliche Feier (ab S. 16). Vielleicht verabreden Sie sich mit anderen Familien.

·U
  nsere Kirchen sind an den Weihnachtstagen geöffnet (Bruder Konrad zeitweise).
 Es gibt den Brauch des „Krippenschauens“. Ein Spaziergang zu verschiedenen
 Kirchen, um sich die Krippen anzusehen.

· Für die Gottesdienste an Heiligabend und den 1. Weihnachtstag müssen Sie sich
   anmelden!

So möchten wir sicherstellen, dass möglichst viele Menschen die Gottesdienste feiern
können. Verteilen Sie sich bitte auf die verschiedenen Kirchen und alle Feiertage.
Jeder Gottesdienst wird weihnachtlich gestaltet.

· Bitte respektieren Sie die Aufgabe der Ordner, die ehrenamtlich den Dienst
   übernehmen. Ohne sie ist die Feier der Gottesdienste nicht möglich.

Danke für Ihr Verständnis!
Wolfgang Bruns, Pfarrer

Namenskürzel: WB Pastor Bruns; KH Pastor Hermanns; LO Pastor Lotanna Olisaemeka; PHJ
Pater Hermann Josef; MKA Pastor Kandzia; TW Kaplan Weber MS Subsidiar Marco Schrage
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     St. Marien (MA)                St. Paulus-Augustinus (PA)               St. Petrus (SP)

1. Adventssonntag (Kollekte für die Pfarrei)    2. Adventssonntag (Kollekte für die Pfarrei)
So   28.11.21                                   So   05.12.21
BK 09:30 Hl. Messe                LO            BK 09:30     Hl. Messe                MS
PA 09:30 Hl. Messe                TW            PA 09:30     Hl. Messe                TW
MG 11:30 Hl. Messe                WB            PA 11:00     Taufen                   TW
         Anschl. Segnung Kinder-                MG 11:30     Hl. Messe                WB
		       gartenspielplatz         WB            		           besonders für Familien,
MA 11:30 Hl. Messe                TW            		           anschl. INFO Vermögens–
MA 17:00 Orgelandacht Hr. Kassens               		           und Immobilienreform     WB
MG 18:00 Hl. Messe P. Pricker                   MA 11:30     Hl. Messe                PHJ
                                                MA 17:00     Orgelandacht Fr. Allegue
Mi   01.12.21
                                                MG 18:00     Hl. Messe                WB
PA 09:15 Hl. Messe               WB
		       anschl. Rosenkranzgebet                Di   07.12.21
BK 15:00 Seniorenmesse           LO             MG 19:15 Abendlob WA
Do   02.12.21                                   PA 15:00 Seniorenmesse                 LO
                                                       Hochfest der ohne Erbsünde
MA 07:30     Inneres Gebet             WB
                                                       empfangenen Jungfrau Maria
MG 09:00     Schulgottesdienst
BK 18:00     in Rorate-Messe           TW       Mi   08.12.21
MG 19:15     Meditations– und                   PA 09:15 Hl. Messe
		           Roratemesse               WB       		       anschl. Rosenkranzgebet TW
                                                MG 20:00 Versöhnungsfeier WB/LO/TW
Fr   03.12.21
                                                Do   09.12.21
MA 18:00     Hl. Messe                 PHJ
                                                MA 07:30     Inneres Gebet
MG 18.40     Rosenkranz
                                                MG 09:00     Schulgottesdienst         TW
MG 19:15     Hl. Messe                 MS
		           Anschl. Anbetung                   BK 18:00     in Rorate–Messe           TW
                                                MG 19:15     Meditations– und
Sa   04.12.21                                   		           Roratemesse               WB
MG 12:00 Trauung von Vanessa von                Fr   10.12.21
		         Melle und Robert Seitz TW
                                                MA 18:00 Hl. Messe                     PHJ
BK 16:30 –
                                                MG 18:40 Rosenkranz
   16:45 Beichtgelegenheit
                                                MG 19:15 Hl. Messe                     MS
BK 17:00 Hl. Messe                LO
MG 18:00 –                                      Sa   11.12.21
   18:15 Beichtgelegenheit                      BK 16:30 –
MG 18:30 Hl. Messe                TW               16:45 Beichtgelegenheit
		         (Sel. Kolping)                       BK 17:00 Hl. Messe                     LO
                                                MG 18:00 –
                                                   18:15 Beichtgelegenheit
                                                MG 18:30 Hl. Messe                     TW
                                                		         (Sel. Kolping)

      Hl. Messe St. Petrus: sonntags 10:00 · Mi 19:00 · samstags 17:00 Vesper
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