Plan Post Das Paten-Magazin - Ausgabe 2/2020
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Plan Post Das Paten-Magazin Ausgabe 2/2020 Wasser und Hygiene für Ghana Know-how, das Leben retten kann Hallo, Daniya! Patenkind-Besuch in Kambodscha Papua-Neuguinea Neues Partnerland
Inhalt Reportage Sauberes Wasser für Ghana 4 Aktuelles Arbeiten in Zeiten des Coronavirus 10 Ressourcenschutz im südlichen Afrika 11 Aus aller Welt Nachrichten aus unseren Partnerländern 12 4 Reportage Know-how, das Leben retten kann Patenforum Kambodscha: Besuch beim Patenkind 14 Patenporträt: Sabine Ahrens aus Lübeck 17 Fotos: Jenner Egberts, Tom Franks, Eloisa Lopez/Amnesty International, Hartmut Schwarzbach/argus Fragen und Antworten zur Patenschaft 18 Wie wir arbeiten Neue und frühere Partnerländer 20 Jugend und Aktionsgruppen Mitsprache für die Jugend AGs machen beim Sport mobil 22 24 14 Patenforum Herzensbegegnung 20 wie wir arbeiten Neue Partnerregion in Kambodscha Papua-Neuguinea Kooperationen Neue Projekte mit unseren Partnern 26 Stiftung Hilfe mit Plan Klimaaktivistin übernimmt die Führung 29 Vermischtes Plan in Österreich 30 Spendenaufruf Burkina Faso: Gegen Kinderheirat 32 29 Girls Lead Mädchen in Führung bringen Impressum Herausgeber: Geschäftsführung: Nicolaye Strauch, Bettina Strobl, 'LH*HVDPWDXÁDJHHQWKlOWGHQ Plan International Deutschland e. V. Maike Röttger (Vorsitzende) sowie Monika Sußner, Katharina Vollmeyer, Plan Shop-Katalog, eine Teil- Bramfelder Straße 70 • 22305 Hamburg Volker Pohl und Wolfgang Porschen Alina Warmeling, Barbara Wessel DXÁDJH%HLODJHQDQGHUHU)LUPHQ Tel.: +49 (0)40 607716-0 Dies unterstützt Plans Arbeit. E-Mail: info@plan.de Verantwortlich: Gestaltung und Litho: www.plan.de Maike Röttger und Dr. Dorothee Ritz Creative Comp. – Iddo Franck Die Plan Post wird CO2-kompensierend www.facebook.com/PlanDeutschland und auf Recyclingpapier gedruckt. http://twitter.com/PlanGermany Projektleitung: Druck: Geprüft + Empfohlen! Andrea Fratini Eversfrank Gruppe, Meldorf Vorstand: Dr. Werner Bauch (Vorsitzender), Redaktion, Planung und Koordination: Titelfoto: Dr. h. c. Axel Berger (1. stv. Vorsitzender), Marc Tornow Daniya (6) und Danisa (2) Dr. Dorothee Ritz (2. stv. Vorsitzende), in Kambodscha. Dr. Norbert Kloppenburg (Schatzmeister), Mitarbeit bei dieser Ausgabe: Foto: Hartmut Schwarzbach/argus Sabine U. Dietrich, Rudi Klausnitzer, David Babies, Laura Balmer, Anabela Maria Kramer, Dr. Ulrike Schweibert, Prof. Brandao, Daniela Hensel, Stefanie Plan Post Nr. 2, Juni 2020 Dr. Jürgen Strehlau, Dr. Günther Taube Jaernecke, Luisa Kern, Nora Kiefer, 4 Ausgaben jährlich, Vertrieb für Helge Ludwig, Kathrin Mangelsen, Patinnen und Paten kostenlos Katharina Roß, Lena Stelling, 1. Platz 2 Plan Post 2/2020
hinter uns liegen bewegte Wochen. Mit der globalen schon vor Ort, dort, wo die Kinder und ihre Familien Corona-Pandemie verschwanden plötzlich Freiheiten am dringendsten Hilfe benötigen. Zudem bekommen aus unserem Leben, die für uns selbstverständlich laufende Nothilfemaßnahmen Priorität – besonders waren. Unser Alltag wandelte sich dramatisch, zeigte GLH$UEHLWIU*HÁFKWHWHXQG9HUWULHEHQHHWZDLQ plötzlich Versorgungslücken. Es sind immense Heraus- Myanmar (s. Seite 13). Sie leben unter extrem fragilen forderungen für unsere Gesellschaft entstanden, die Umständen und sehen sich jetzt einer doppelten kein Land leicht wegsteckt. Umso dringlicher ist unser Krise ausgesetzt. Gleichzeitig passen wir unser Vor- Einsatz für die ärmsten Kinder auf der Welt, für Jugend- gehen an den globalen humanitären Reaktionsplan liche – insbesondere Mädchen – und ihre Familien an, der am 25. März 2020 von den Vereinten Nationen in Regionen, die schon vor der Ausbreitung des (UN) vorgelegt wurde und an dessen Ausgestaltung Coronavirus extrem benachteiligt waren. In unseren wir von Plan International beteiligt waren. Als eines Programmländern gibt es weder ein breitbeinig der ältesten und erfahrensten Kinderhilfswerke der DXIJHVWHOOWHV*HVXQGKHLWVV\VWHPQRFKÀQDQ]LHOOH Welt hat unsere Expertise auch und gerade in der Rettungsschirme der jeweiligen Regierungen. Wir jetzigen Krisensituation Gewicht. arbeiten in den am wenigsten entwickelten Regio- Jede Krise hat indes auch eine gute Seite: Sie zeigt, nen der Welt, neuerdings beispielsweise in Papua- wie wir als Gesellschaft zusammenhalten und fürein- Neuguinea (s. Seite 21). ander da sein können. Das kann sich hierzulande In dieser besonderen Situation ist unser Engage- beim Dienstleister, der Kassiererin oder gegenüber ment mehr gefordert denn je. Ich möchte Ihnen – unseren direkten Nachbarn zeigen, aber eben auch unseren Patinnen und Paten, Spenderinnen und vor Ort bei unseren Teams, die weiter für die Kinder Spendern sowie Stifterinnen und Stiftern – herzlich und ihre Familien eintreten, deren Not in vielen Fällen für die kontinuierliche Unterstützung danken, dass ungleich größer ist als die unsrige. Danke, dass Sie Sie die Lage der fernab von uns lebenden Menschen Verständnis haben, wenn die Post vom Patenkind nicht aus dem Fokus verlieren, dass Sie sich gemein- oder Berichte aus den Projekten verspätet kommen. sam mit uns für die besonders benachteiligten Men- Wir müssen uns alle auf die Eindämmung des Virus schen weltweit einsetzen. konzentrieren und Menschenleben retten. Es ist Auf internationaler Ebene haben wir schon im März großartig, dass wir dabei zusammenhalten – als Leitfäden für die Fortführung unserer Arbeit in Zeiten Gesellschaft und erst recht als verantwortungsvolle des Coronavirus eingeführt. Priorität hat der Schutz Kinderrechtsorganisation. vor Infektionen in allen Plan-Partnerländern, auch und gerade in den ärmsten Regionen (s. Seite 10). Bleiben Sie gesund! Darüber hinaus gewährleisten wir, dass unsere Pro- Herzliche Grüße gramme fortgeführt werden. Die Plan-Teams vor Ort haben die Menschen einerseits schnell auf eine mögliche humanitäre Krise vorbereitet und anderer- seits die Arbeit zu Hygiene, sauberem Wasser Maike Röttger XQG*HVXQGKHLWVSÁHJH]XP%HLVSLHOLQ*KDQD Vorsitzende der Geschäftsführung (s. Seite 4), verstärkt. Das Gute ist, wir sind immer Plan International Deutschland Plan Post 2/2020 3
Reportage Know-how, das Leben retten kann Bessere Hygiene hilft, Krankheiten zu vermeiden. Plan International hat weltweit entsprechende Projekte, zum Beispiel in Ghana. Seit 2015 läuft in dem westafrika- nischen Land unser Vorhaben für sauberes Wasser, Toilettenbau und Hygiene. Vor allem die ehrenamtlichen Aktionsgruppen machen sich für das Projekt stark – mit Erfolg. Eli Hamacher, Journalistin und Plan-Aktionsgruppenmitglied in Berlin, hat zusammen mit anderen Ehrenamtlichen die Dörfer in der Projektregion besucht und ihre Eindrücke für die Plan Post aufgeschrieben. Foto: Patrick Kaplin 4 Plan Post 2/2020
Stolz präsentiert Emmanuel Boadu den Gästen YHUEHVVHUQ:$6+ODXWHWLQGLHVHP=XVDPPHQKDQJ aus Deutschland seine Familie und sein Haus. Vis- GLH$ENU]XQJIUGHQ.HUQGLHVHV3ODQ3URMHNWV² à-vis vom Eingang hat der Vater von vier Kindern in VLHVWHKWIUࡐ:DWHU6DQLWDWLRQDQG+\JLHQH²:DVVHU einem kleinen Häuschen aus Beton eine Toilette ein- *HVXQGKHLWVSÁHJHXQG+\JLHQH´ EDXHQODVVHQGDYRUHLQࡐ7LSS\7DS´LQVWDOOLHUWHLQH SÀIÀJH.RQVWUXNWLRQDXV6WRFN6HLOXQGPLW:DVVHU Die Welt mit anderen Augen sehen JHIOOWHU)ODVFKHXPVLFKGLH+lQGHZDVFKHQ]X 8PVLFKYRU2UWDQ]XVFKDXHQZLHGLHGXUFK6SHQ- N|QQHQ1XUZHQLJH0HWHUHQWIHUQWNDQQGLH)DPLOLH GHQ3DWHQVFKDIWHQXQG|IIHQWOLFKH0LWWHOÀQDQ]LHUWHQ DQHLQHPQHXHQ%UXQQHQPLW+DQGSXPSH:DVVHU :$6+3URMHNWHGHQ$OOWDJGHU0HQVFKHQYHUEHVVHUQ holen. Dadurch geht es Boadu deutlich besser als UHLVWHQ0LWWH)HEUXDUDFKW$*0LWJOLHGHUJHPHLQVDP vielen seiner Landsleute. PLW)DFKOHXWHQDXVGHP+DPEXUJHU3ODQ%URIU HLQH:RFKHQDFK*KDQD6HLW-DKUHQRUJDQLVLHUW 3ODQ,QWHUQDWLRQDO'HXWVFKODQGIUVHLQHHKUHQDPW- OLFKHQJDJLHUWHQ$*0LWJOLHGHU V6HLWHQ 3UR- Hygiene und MHNWUHLVHQ²DXIHLJHQH.RVWHQGHU7HLOQHKPHULQQHQ XQG7HLOQHKPHU,QGLHVHP-DKU]XPVHFKVWHQ0DO Gesundheitspflege ࡐ$XI5HLVHQPLW3ODQ,QWHUQDWLRQDOVFKDXWPDQ KLQWHUGLH.XOLVVHQXQGHUIlKUWZLHGLH%HY|ONHUXQJ Nur 66 Prozent der ländlichen Bevölkerung haben ZLUNOLFKOHEWXQGZDVGHUHQ3UREOHPHVLQG´VDJW LPZHVWDIULNDQLVFKHQ*KDQD=XJDQJ]X7ULQNZDVVHU &RQQ\6WHLJOHGHUYRQGHU$*(UODQJHQGLHVFKRQ XQGOHGLJOLFKQHXQ3UR]HQWYHUIJHQEHU6DQLWlU ]XP]ZHLWHQ0DOPLWUHLVW DQODJHQ'DVDQ5RKVWRIIHQZLH*ROG5RK|OXQG 9RQGHU+DXSWVWDGW$FFUDPXVVPDQQXUUXQG.LOR- .DNDRUHLFKH/DQGJHK|UW]ZDU]XGHQZDFKVWXPV- PHWHUZHLWIDKUHQXPGLH:HOWPLWDQGHUHQ$XJHQ VWlUNVWHQLQ$IULNDࡐ8QGGHQQRFKKDEHQYLHOH0HQ- ]XVHKHQ$P2UWVHLQJDQJYRQ0LQWDNURPZHLVWHLQ VFKHQDPZDFKVHQGHQ:RKOVWDQGQLFKWWHLO´VDJW JURHV6FKLOGGDUDXIKLQGDVVLQGLHVHU*HPHLQGH 6RORPRQ7HVIDPDULDP/lQGHUGLUHNWRUYRQ3ODQ GLHRIIHQH'HIlNDWLRQYHUERWHQLVWVSULFK'LH ,QWHUQDWLRQDO*KDQD0LWGHP3URMHNWࡐ6DXEHUHV (LQZRKQHULQQHQXQG(LQZRKQHUQXW]HQ7RLOHWWHQXQG :DVVHUIU*KDQD´ZLOOGLH.LQGHUUHFKWVRUJDQLVDWLRQ nicht mehr die Felder. GLH9HUVRUJXQJLQ*HPHLQGHQXQGDQ6FKXOHQ $XWRULQ(OL+DPDFKHU YU PLWHKUHQDPWOLFKHQ$*0LWJOLHGHUQXQG3ODQ)DFKOHXWHQLQ*KDQD Plan Post 2/2020 5
Reportage Krankheiten verhindern 9RUGUHL-DKUHQKlWWHQQXUIQI+DXVKDOWHGHU Gemeinde eine Latrine gehabt, heute hingegen KDEHQIDVWDOOHHLQHEHULFKWHW%RDGX(UOHLWHWHLQ Komitee, das die Gemeindemitglieder in nachhal- WLJHP:DVVHUXQG6DQLWlWVPDQDJHPHQWVFKXOW 8QWHUVWW]WZLUGHUGDEHLYRQ*HVXQGKHLWVFOXEVLQ GHQ6FKXOHQLQGHQHQ]XYRUYRQ3ODQJHVFKXOWH 0lGFKHQXQG-XQJHQDQGHUH6FKXONLQGHUEHU GLH%HGHXWXQJYRQ.|USHUK\JLHQHXQGGHQK\JLH QLVFKHQ8PJDQJPLW/HEHQVPLWWHOQDXINOlUHQ .QRZKRZGDV/HEHQUHWWHQNDQQ'HQQGLHVFKOHFKWH VDQLWlUH6LWXDWLRQPDQJHOQGH+\JLHQHXQGXQVDXEH- UHV:DVVHUIKUHQ]X.UDQNKHLWHQXQGQLFKWVHOWHQ ]XP7RGYRQ.LQGHUQVWHUEHQLQ*KDQDLQ Deutschland sind es gerade mal vier. Foto: Patrick Kaplin Eigeninitiative und Mädchen fördern ,Q0LQWDNURPHUNOlUHQJURH3ODNDWHDQ6FKXOXQG +DXVZlQGHQLQ:RUWXQG%LOGZLHPDQVHLQH+lQGH ULFKWLJZlVFKW9RUGHQ.ODVVHQUlXPHQKDW3ODQ ,QWHUQDWLRQDO:DVFKVWDWLRQHQVRJHQDQQWHࡐ7HFN\ 7DSV´LQVWDOOLHUW'DVLQHLQHUJURHQ%OHFKWURPPHO $XV6WRFN6HLOXQGPLW:DVVHUJHIOOWHP.DQLVWHUOlVVWVLFK JHVSHLFKHUWH:DVVHUEULQJHQGLH.LGVPLW7ULWWHQ HLQࡐ7LSS\7DS´HLQHHLJHQH+lQGHZDVFKVWDWLRQEDXHQ DXIHLQ)XSHGDO]XP/DXIHQ=XVlW]OLFKVRUJHQGLH Foto: Patrick Kaplin 6 Plan Post 2/2020
'HU*HPHLQGHYRUVWHKHUYRQ%DZDUH]HLJWVHLQHQ*lVWHQGLHQHXHQ/DWULQHQ QHXHQYRQGHU+LOIVRUJDQLVDWLRQJHPHLQVDPPLWGHQ DXFKZHJHQGURKHQGHU9HUJHZDOWLJXQJHQDXIGHQ :DVVHUNRPLWHHVHUULFKWHWHQ6DQLWlUDQODJHQIUEHV- :HJHQJHIlKUOLFK'LHQDFK*HVFKOHFKWHUQJHWUHQQWHQ VHUH+\JLHQHVWDQGDUGV'DPLWGDV:DVVHUGDXHUKDIW 7RLOHWWHQXQG:DVFKUlXPHELHWHQGHQ0lGFKHQMHW]W ÁLHWNDVVLHUHQDQGHQ%UXQQHQlOWHUH'RUIEHZRKQH ]XGHPPHKU3ULYDWVSKlUHXQGEHVVHUH+\JLHQHVWDQ- ULQQHQHLQLJHJKDQDLVFKH&HGLVSUR(LPHUZHQLJH GDUGVVRGDVVVLHDXFKZlKUHQGLKUHU0HQVWUXDWLRQ Euro-Cent. Einnahmen, die die Komitees gemäß GLH6FKXOHEHVXFKHQN|QQHQ GHP3ULQ]LSࡐ+LOIH]XU6HOEVWKLOIH´PLWLKUHQHLJHQV JHVFKXOWHQ0LWJOLHGHUQQXW]HQXPGLHQHXH,QIUD- 'LH*OHLFKEHUHFKWLJXQJGHU0lGFKHQOLHJWDXFK$* struktur instand zu halten: die mit Handpumpen 0LWJOLHG%DUEDUD%HOOLQRJDQ]EHVRQGHUVDP+HU]HQ betriebenen, aber auch teilmechanisierten Brunnen, ࡐ,FKHQJDJLHUHPLFKEHL3ODQZHLOPLWGHU.DPSDJQH GLH)LOWHUV\VWHPH]XU5HGX]LHUXQJGHV(LVHQJHKDOWHV *LUOV*HW(TXDO V6HLWH GLH*OHLFKEHUHFKWLJXQJ GHV:DVVHUVHEHQVRZLHGLH6DQLWlUDQODJHQ YRQ0lGFKHQJHI|UGHUWZLUG'DIUNlPSIHQDXFK GLH3ODQ7HDPVYRU2UWXQGN|QQHQGLUHNWGXUFKLKUH 3URMHNWHHWZDVlQGHUQ'DVPRWLYLHUWPLFKVHKU ZHQQLFKLQ'HXWVFKODQGIU3ODQ6SHQGHQVDPPOH´ Neue Regionen im Blick :LHJXWGDVYRQ3ODQ,QWHUQDWLRQDO'HXWVFKODQGLQ GDV:DVVHUSURMHNWLQYHVWLHUWH*HOG²ELV2NWREHU ZHUGHQHVLQVJHVDPW0LOOLRQHQ(XUR ࡐ6HLWGHP3ODQGDV:DVVHULQGLH*HPHLQGHQJHKROW VHLQ²DQJHOHJWLVWNDQQDPEHVWHQ+HOJH/XGZLJ KDWYHUEULQJHQMXQJH0lGFKHQPHKUDOV3UR]HQW EHXUWHLOHQ%HUHLWVYRUGUHL-DKUHQKDWWHGHU$* ZHQLJHU=HLWGDPLW:DVVHUIULKUH)DPLOLH]XRUJD- .RRUGLQDWRUPLW$*0LWJOLHGHUQ0LQWDNURPEHVXFKW QLVLHUHQ´VDJW:LOOLDP'RPDSLHOOH3URMHNWPDQDJHU ࡐ:LUNRQQWHQYRU2UWPLWHLJHQHQ$XJHQIHVWVWHOOHQ YRQ3ODQ,QWHUQDWLRQDO*KDQD=HLWGLHVLHIUGHQ ZLHVLFKGLH*HVXQGKHLWVVLWXDWLRQGHU%LOGXQJVVWDQG UHJHOPlLJHQ6FKXOEHVXFKQXW]HQN|QQHQ'HQQ LQVEHVRQGHUHIU0lGFKHQXQGGDV(LQNRPPHQHQW- ]XYRUKDEHQVLHWlJOLFKPHKUHUH6WXQGHQGDPLWYHU- ZLFNHOWKDEHQ²GXUFKZHJSRVLWLY'DUXPXQWHUVWW]HQ EUDFKW:DVVHUDXHUKDOEGHV'RUIHV]XKROHQ'DV ZLUGLH*HPHLQGHQLQ*KDQDZHLWHUXQGNPPHUQXQV ZDUQLFKWQXUN|USHUOLFKH[WUHPDQVWUHQJHQGVRQGHUQ QXQDXFKXP'|UIHULQDQGHUHQ/DQGHVWHLOHQ´ Plan Post 2/2020 7
Reportage 'HUHQ9RUWUlJH]HLJWHQYRUDOOHPZLHNRPSOH[ XQGVFKZLHULJHVLVWGLH/DJHGHU0HQVFKHQLQGHQ entlegenen Gemeinden nachhaltig zu verbessern. =XQlFKVWHLQPDOPVVHQGLH3ODQ7HDPVGLH *HPHLQGHPLWJOLHGHUGDYRQEHU]HXJHQGDVV sie Toiletten bauen und vor allem auch bezahlen VROOHQ$XFKGLH&KLHIVDOV2EHUKlXSWHUGHU *HPHLQGHQPVVHQPLWVSLHOHQ'DQHEHQJLOWHV PLW$XINOlUXQJVNDPSDJQHQGHP7DEXWKHPD0HQV WUXDWLRQ]XEHJHJQHQ3UREOHPHPLWGHU:DVVHU TXDOLWlW]XO|VHQRGHUDXFKEHU]RJHQHQ3UHLV IRUGHUXQJHQYRQ+DQGZHUNHUQHQWJHJHQ]XWUHWHQ 0LWMHGHP7DJZXFKV]XJOHLFKGHU5HVSHNWYRU GHQ0LWDUEHLWHULQQHQXQG0LWDUEHLWHUQYRQ3ODQ,QWHU- QDWLRQDO*KDQDGLHVRHQJDJLHUWXQGFRXUDJLHUWIU HLQEHVVHUHV/HEHQLKUHU/DQGVOHXWH²LQVEHVRQGHUH GDVGHU.LQGHU²HLQWUHWHQXQGWURW]DOOHU8QZlJEDU- NHLWHQLKUH.UDIWXQG(QHUJLHQLFKWYHUOLHUHQ *OHLFKHVJLOWIUGLH6FKZHVWHUQLQHLQHUYRQ3DQ XQWHUVWW]WHQ.UDQNHQVWDWLRQLQ.ZDPRVRQ|UGOLFK GHU+DXSWVWDGW$FFUD+LHUEHUQHKPHQVLHGLH 9HUVRUJXQJYRQOHLFKWHUHQ)lOOHQYRQ0DODULDRGHU 'XUFKIDOOXQGEULQJHQGLH%DE\VYRQ=ZHLWJHEl UHQGHQ]XU:HOW6LQG0WWHUHUVWPDOVVFKZDQJHU sollten sie in ein Krankenhaus gehen, erklärt die Hebamme. Denn kommt es in der Krankenstation zu Komplikationen, sind die Patentinnen hier nicht 'LH3ODQ7HDPVEUHFKHQPLWGHP7DEXWKHPD0HQVWUXDWLRQ JXWDXIJHKREHQ=ZHLJ\QlNRORJLVFKH6WKOHGLH VFKRQEHVVHUH=HLWHQHUOHEWKDEHQHLQLJHZHQLJH ,QVWUXPHQWHHLQHDOWH%DE\ZDDJHVRZLH0HGLND- Überzeugungsarbeit leisten PHQWH²YLHOPHKUVWHKWKLHUQLFKW]XU9HUIJXQJ $EHUDXFKGLHPLWJHUHLVWHQ$*0LWJOLHGHUDXV%HUOLQ (QWVSUHFKHQGJXWNDPHQMHW]WZHLWHUH6SHQGHQ 'VVHOGRUI(UODQJHQ+DPEXUJ0QFKHQXQG DQGLHEHLGHU0RGHUQLVLHUXQJKHOIHQ :DOGVKXWHUOHEWHQHLQHQ9RUKHU1DFKKHU(IIHNW 1DFKLKUHU$QNXQIWLQGHU3URMHNWUHJLRQ(DVWHUQKDWWHQ VLH]XQlFKVWGLH*HPHLQGH%DZDUHEHVXFKWLQGHU GDV:DVVHUSURMHNWDNWXHOOOlXIWXQGHUVW]ZHL7DJH Mädchen stärken VSlWHU0LQWDNURPZRHVEHUHLWVDEJHVFKORVVHQLVW =ZLVFKHQGHQEHLGHQ%HVXFKHQQDKPHQGLH7HLOQHK- PHULQQHQXQG7HLOQHKPHUDQHLQHP7UHIIHQPLWORNDOHQ 7HPSHUDWXUHQYRQEHU*UDGXQGHLQH/XIWIHXFK- 1*2V*HPHLQGHYHUWUHWHUQXQGHLQHP%UXQQHQ- WLJNHLWYRQELV]X3UR]HQWHEHQVRZLH0RVNLWR EDXHUWHLOGLHDOOHLQGDV3ODQ3URMHNWLQYROYLHUWVLQG $WWDFNHQKDWGLH*KDQD*UXSSHORFNHUZHJJHVWHFNW -XQJH)UDXHQHPSIDQJHQGLH*lVWHPLWWUDGLWLRQHOOHQ7lQ]HQ 8 Plan Post 2/2020
YLHOEHUGLH$UEHLWYRQ3ODQ,QWHUQDWLRQDOJHOHUQWVLFK EHUGLH$*3URMHNWHLQWHQVLYDXVJHWDXVFKWXQGPLW )DFKOHXWHQGHVJKDQDLVFKHQ3ODQ%URVYHUQHW]W,Q EHVWHU(ULQQHUXQJZHUGHQGDEHLDOOHQGLH*DVWIUHXQG- VFKDIWGHU0HQVFKHQXQGGLH)U|KOLFKNHLWYLHOHU.LQGHU EOHLEHQ0LW]ZHLJURHQ(PSIlQJHQLQ%DZDUHXQG 0LQWDNURPKLHHQGLH*HPHLQGHQLKUH*lVWHDXV 'HXWVFKODQGZLOONRPPHQGLH&KLHIV²HLQJHKOOWLQ IDUEHQSUlFKWLJH*HZlQGHU²KLHOWHQ'DQNHVUHGHQ 0lGFKHQHEHQVRZLH-XQJHQWDQ]WHQLQWUDGLWLRQHOOHU .OHLGXQJXQGIKUWHQ6NHWFKHUXQGXPGLH7KHPHQ +\JLHQHVRZLH:DVVHUQXW]XQJDXI 8QGVFKOLHOLFKKLHHVDXFK )RWR6ZDDQWMH+HKPDQQ hier: Das Beste kommt zum 6FKOXVV,P3ODQ%URLQ $FFUDWUDIHQGLH$*0LWJOLHGHU am letzten Tag mit Abigail ]XVDPPHQ'LH-lKULJH hatte Plan International an ihrer Highschool bei ihrer 7HLOQDKPHDPࡐ*LUOV0DNLQJ 0HGLD&OXE´NHQQHQJHOHUQW 6HOEVWDXVSURELHUHQZDVKLQWHUGHQQDFKKDOWLJHQ GHUGLH6LQQHGHU0lGFKHQ (QWZLFNOXQJV]LHOHQVWHFNW IULKUH5HFKWHXQG&KDQFHQ VWlUNHQVROO0LWWOHUZHLOHKDW $ELJDLO LP3ODQ%UR $ELJDLOHLQHQ%DFKHORULQ-RXU- nalismus und an zahlreichen LQWHUQDWLRQDOHQ.RQIHUHQ]HQ Nachhaltige ]XU6WlUNXQJGHU)UDXHQUHFKWH WHLOJHQRPPHQࡐ2KQH3ODQZUGHLFKMHW]WQLFKWYRU HXFKVLW]HQXQGGHQ0XWKDEHQPLWHXFK]XVSUH- Entwicklung erleben FKHQ´VDJWHGLHMXQJH)UDX8QGHUVWUHFKWQLFKWGHQ 8QVHUH0LWPDFKDXVVWHOOXQJࡐ0LVVLRQ 0XWKDEHQPLW*OHLFKDOWULJHQXQG-QJHUHQ]XP%HL- 2030“ zeigt hierzulande die Bedeutung VSLHOEHU]XIUKH6FKZDQJHUVFKDIWHQ]XVSUHFKHQ der nachhaltigen Entwicklungsziele. 'HQQGLHGXUFKNUHX]HQQLFKWVHOWHQGLH7UlXPHMXQ- ger Frauen von einem selbstbestimmten Leben. Unter anderem kann das beschriebene WASH-Projekt in Ghana erlebt werden. 'DV3XEOLNXPNDQQVLFKLQWHUDNWLYEHUGLH%HGHXWXQJYRQ ausgeglichenen Lebensverhältnissen, Chancengleichheit VRZLHGHQVFKRQHQGHQ8PJDQJPLW5HVVRXUFHQLQIRU PLHUHQ'DEHLVFKOSIHQ%HVXFKHULQQHQXQG%HVXFKHU LQPXOWLPHGLDOHQ0RGXOHQXQWHUDQGHUHPLQGLH5ROOHYRQ 'HOHJLHUWHQXQGHQWVFKHLGHQZHOFKHJHVHOOVFKDIWOLFKHQ :HLFKHQVWHOOXQJHQIUGLH=XNXQIWGHU:HOWVRZLHGLH=HLW nach der Coronavirus-Pandemie die besten sind. 'LH*lVWHVLQGYLUWXHOOXQWHUZHJVQDFKbJ\SWHQ*KDQD Guatemala, Kambodscha, Kolumbien und Timor-Leste VRZLHLQGLHGHXWVFKHQ*URVWlGWH%HUOLQXQG+DPEXUJ 'RUWHUNOlUHQMHZHLOVMXQJH3URWDJRQLVWLQQHQXQG3URWDJR- QLVWHQDQKDQGYRQUHDOHQ3URMHNWEHLVSLHOHQGLHYHUVFKLH- GHQHQ1DFKKDOWLJNHLWV]LHOHXQGGHUHQ8PVHW]XQJ 'LHVRJHQDQQWHQ6XVWDLQDEOH'HYHORSPHQW*RDOV 6'*V VROOHQELVZHOWZHLWUHDOLVLHUWZHUGHQ3ODQ,QWHUQDWLR- QDOKDWDP]LYLOJHVHOOVFKDIWOLFKHQ3UR]HVVPLWJHZLUNWGHU ]XUJOREDOHQ9HUDEVFKLHGXQJGHU6'*VJHIKUWKDW =XXQVHUHUHQWZLFNOXQJVSROLWLVFKHQ%LOGXQJVDUEHLWJHK|UW HVDXFKEHUGLHZHOWZHLWHQ$QVWUHQJXQJHQIUPHKU &KDQFHQJOHLFKKHLWXQGHLQHJHUHFKWHUH(QWZLFNOXQJ]X 0HKU,QIRUPDWLRQHQ]XXQVHUHP(QJDJHPHQW LQIRUPLHUHQ LQ*KDQDGHQ6SHQGHQP|JOLFKNHLWHQIUGDV ࡐ0LVVLRQ´PDFKWELV]XP-DQXDULP0XVHXP ODXIHQGH3URMHNWࡐ6DXEHUHV:DVVHUIU*KDQD´ DP6FK|OHUEHUJLQ2VQDEUFN6WDWLRQ²YLHUHLQKDOE0RQDWH VRZLH]XU/lQGHUVWUDWHJLHÀQGHQ6LHLP,QWHU- OlQJHUDOVXUVSUQJOLFKJHSODQW'LH9HUDQVWDOWHUKDEHQHLQ QHWDXIwww.plan.de/ghana. Dort ist auch ein XPIDQJUHLFKHV%HJOHLWSURJUDPPRUJDQLVLHUW,QIRUPDWLRQHQ .XU]ÀOPEHUGDV3DWHQNLQG0DU\KLQWHUOHJW XQG$UEHLWVPDWHULDOLHQÀQGHQ6LHRQOLQH www.plan.de/mission2030 Plan Post 2/2020 9
Foto: iStock/Lakshmi Prasad Aktuelles Arbeiten in Zeiten des Coronavirus Das höchste Gut ist das körperliche und gesundheitliche Wohlergehen – vor allem bei den Mädchen und Jungen in unseren Partnergemeinden, für die wir unsere Projekte durchführen. Um sie im Falle von Naturkata- strophen oder bei Notfällen schützen und auf die Folgen angemessen reagieren zu können, haben wir ein Risikomanagement-System installiert. Es greift auch jetzt in Zeiten der Coronavirus-Pandemie. Unsere Krisenpläne unterstützen uns bei der Bewäl- die in der Regel über keine so gute medizinische tigung der Corona-Krise. So haben wir global Maß- Versorgung verfügen wie hierzulande. Umgekehrt nahmen ergriffen, die unsere internationale Zusam- sind externe Besuche im Hamburger Plan-Büro bis menarbeit sowie die Patenschaftsprogramme so weit auf Weiteres nicht möglich. wie möglich vor den Auswirkungen der Coronavirus- Mit den Beschränkungen möchten wir vermeiden, Pandemie schützen sollen. Aktivitäten werden von dass Reisende und Gäste unbewusst das Virus mög- Plan International auch unter schwierigen Bedingungen licherweise verbreiten. Auch möchte Plan International weitergeführt, solange es keine anderen Anweisungen Deutschland mit diesem Vorgehen seiner Fürsorge- seitens der jeweiligen Regierungen gibt. Es kann zu SÁLFKWJHJHQEHUGHQ0LWDUEHLWHQGHQQDFKNRPPHQ Verzögerungen bei der Umsetzung kommen. Unsere und Situationen vorbeugen, in denen eine Quaran- Kolleginnen und Kollegen vor Ort kümmern sich in den täne verhängt wird. Gemeinden besonders um Aufklärung und Prävention einer Ansteckung mit dem Coronavirus. Kontakte minimieren Im deutschen Plan-Büro wie auch auf internationaler Ebene wurde zum Schutz der Mitarbeiterinnen und Mit- arbeiter die Teamstärke reduziert. Die meisten Fach- Programme verzögert leute erledigen – bis auf Weiteres – die laufenden Arbeiten von zu Hause aus, während in den Büros nur eine notwendige Minimalbesetzung anwesend bleibt. Aktuell können Patenbriefe länger unterwegs sein, Auch dies dient dem Schutz vor Ansteckung und einer weil Zustellungswege unterbrochen sind. Ähnlich wie möglichen Verbreitung des Coronavirus. Gleichzeitig in Europa kommt es auch in anderen Regionen der versetzen uns kurzfristig geschaffene Regelungen für Welt zu Ausgangssperren, beispielsweise in Peru. +RPHRIÀFH$UEHLWLQGLH/DJHÁH[LEHOGLHODXIHQGHQ Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind daran Projekte weiterzuführen. Anfragen von Patinnen gebunden, sodass einzelne Projektbausteine nicht und Paten – am besten schriftlich per E-Mail an immer fristgerecht umgesetzt werden können. Alle info@plan.de gerichtet – beantworten wir auch in Aktivitäten werden wieder in vollem Umfang durch- Krisensituationen wie dieser. geführt, sobald es die Situation erlaubt. Diese kann von Land zu Land unterschiedlich sein. Globales Risiko-Register Grundlage für unser Vorgehen ist das globale Risiko- )UVRUJHSÁLFKWHQQDFKNRPPHQ management-System, das vom internationalen Vor- Damit sich die Ausbreitung des Coronavirus verlang- stand erstellt und vierteljährlich auf seine Wirksam- samt und somit unsere Programme bestmöglich weiter- keit überprüft wird. Es führt alle Herausforderungen laufen können, wurden bereits Ende Februar 2020 auf – beispielsweise eine durch Viren ausgelöste von Plan International Deutschland proaktiv Maß- Erkrankungswelle – und enthält Einschätzungen von nahmen erarbeitet: Sämtliche Auslandsreisen wurden Eintrittswahrscheinlichkeiten sowie möglicher Aus- daraufhin abgesagt. Dabei geht es darum, unnötige wirkungen. Sämtliche Maßnahmen und Verantwort- Risiken auszuschließen, sowohl für unsere Fachleute lichkeiten sind in diesem Risiko-Register dargestellt. im deutschen Plan-Büro als auch die Menschen in unseren Partnerländern. Denn wir haben eine Für- Aktuelle Informationen sowie Spendenmöglichkeiten VRUJHSÁLFKWIU0lGFKHQ-XQJHQ-XJHQGOLFKHXQG ÀQGHQ6LHRQOLQH www.plan.de/coronavirus-pandemie weitere Projektteilnehmende vor Ort – in Regionen, 10 Plan Post 2/2020
Im Klimawandel voneinander lernen Foto: Robert McKechnie Das südliche Afrika ist vom Klimawandel besonders betroffen. Dürren gefährden beispielsweise in Malawi und Sambia die Lebensgrundlagen vieler Menschen. Wie kann Plan International sie unterstützen? In beiden Ländern gehen nicht nur die Ernteerträge Ziel unseres innovativen Ansatzes ist es, Vergleiche zurück, auch das hohe Bevölkerungswachstum, anzustellen, um die jeweils erfolgreichsten Arbeits- steigende Nahrungsmittelpreise sowie rasche Ent- DQVlW]HXQWHUlKQOLFKHQ%HGLQJXQJHQ]XÀQGHQXQG waldung bei zunehmender Bodenerosion tragen zu die Umsetzung der Projekte in beiden Nachbarländern einer Verknappung von Nahrungsmitteln bei. Wir von zu optimieren. Plan International engagieren uns deshalb in unseren Projektgemeinden für eine bessere Nahrungsmittel- Bei der Projektplanung hatten wir bereits Austausch- sicherheit der Familien sowie den Umwelt- und Res- besuche der jeweiligen Projektverantwortlichen ver- sourcenschutz. Die Menschen sollen sich der Heraus- einbart. 2016 hat das malawische Team die Maß- forderungen durch Umweltkatastrophen bewusst nahmen im benachbarten Sambia begutachtet. Im werden und erfahren, wie sie angemessen reagieren September 2019 gab es den Gegenbesuch im mala- und für ihren Lebensunterhalt sorgen können. wischen Kakungu. Ein Ergebnis der Konsultationen: Für die nächste Projektphase übernehmen wir in Sambia das in Malawi erfolgreich angewandte Kon- zept von unterschiedlich bestellten Feldern. Auf Lebensgrundlagen VRJHQDQQWHQ'HPRQVWUDWLRQVÁlFKHQHUOHEHQGLH Gemeindemitglieder die Vorteile von klimaange- sichern passten Landwirtschaftsmethoden und erfahren in GHU3UD[LVZHOFKH.XOWXUSÁDQ]HQXQWHUZHOFKHQ Bedingungen die besten Erträge und das höchste Aktuell führen wir in Malawi und Sambia entspre- Einkommen sichern. Zudem bieten wir den Gemein- chende Projekte durch. Seit 2014 setzen wir in demitgliedern in Chibombo Schulungen zur eigenen der malawischen Region Kakungu ein Projekt zur Herstellung von Mischdünger an. Letzterer hatte sich Nahrungsmittelsicherheit von 2.464 Gemeindemit- in Malawi als kostengünstige und effektive Alternative gliedern um. Es macht die Teilnehmerinnen und Teil- zum Kauf von anorganischen Düngemitteln erwiesen. nehmer mit den landwirtschaftlichen Herausforde- rungen in Zeiten von Klimaextremen vertraut und Ressourcenschutz sichert ihre Lebensgrundlagen, indem etwa Ernäh- Für Malawi übernehmen wir die in Sambia bewährten rungsgewohnheiten angepasst werden. Lehmöfen. Mit den sambischen Anlagen verbrauchen In Sambia ist der Fokus eines seit 2015 laufenden die Menschen weniger vom knappen Feuerholz als Projektes für 6.430 Familien auf die ländliche Region mit den bisher benutzten Ofentypen. Parallel organi- Chibombo gerichtet. Hier vermitteln wir nachhaltige sieren unsere Teams im malawischen Kakungu die Landwirtschaftsmethoden und zeigen auf, wie alter- Wiederaufforstung. native Einkommensquellen erschlossen werden können, zum Beispiel durch Imkerei oder Fischzucht. Für unsere Projektgemeinden in Malawi hat der per- sönliche Austausch wichtige Erkenntnisse für alter- Länderübergreifende Partnerschaft native Einkommensquellen bei der Imkerei, Fisch- Die inhaltlichen Gemeinsamkeiten beider Vorhaben eig- RGHU*HÁJHO]XFKWHUJHEHQ)UDOOH%HWHLOLJWHQLVW nen sich zur länderübergreifenden Zusammenarbeit. dies insgesamt ein Gewinn. Plan Post 2/2020 11
Aus aller Welt Bolivien: Berufliche Perspektiven für Jugendliche Im südamerikanischen Bolivien ist die Jugendarbeitslosigkeit hoch und der Reichtum sehr ungleich verteilt. Mit dem 3URMHNWࡐ%HUXÁLFKH3HUVSHNWLYHQIU Jugendliche“ wollen wir Menschen zwischen 15 und 24 Jahren – insbesondere jungen )UDXHQ²GLH0|JOLFKNHLWJHEHQLKUHEHUXÁLFKHQ Fähigkeiten und damit ihre wirtschaftliche Situation zu verbessern. Plan International unterstützt die Gründung kleiner eigener Unternehmen und/oder RUJDQLVLHUWEHUXÁLFKH$XVELOGXQJHQ(LQ=LHOLVW dass junge Menschen Zugang zu sicheren und men- schenwürdigen Arbeitsplätzen erhalten, die ihnen eine langfristige Beschäftigung mit angemessenem Einkommen bieten. Gleichzeitig trägt das Vorhaben zur Geschlechtergerechtigkeit bei: Junge Frauen und Männer lernen, bestehende Rollenbilder und Macht- verhältnisse kritisch zu hinterfragen. Unser Projekt Ausbildungsangebote – zum Beispiel bei der Aufzucht läuft noch bis November 2022 in den Regionen von Lamas. Altiplano, Tarija und Santa Cruz de la Sierra. Togo: Recht auf gute Gesundheit stärken Familienplanung ist Teil unseres Projekts für eine bessere Mutter-Kind-Gesundheit im westafri- kanischen Togo. Insbesondere in ländlichen Gebieten gibt es kaum funktionierende Gesund- heitsdienste. Entsprechend hoch ist die Sterblichkeitsrate von Müttern, Säuglingen und Klein- kindern. Ein Schwerpunkt des vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) geförderten Projekts sind Fortbildungen für Gesundheitspersonal. Damit tragen wir dazu bei, die Versorgung von schwangeren Frauen und Müttern sowie Entbindungen in der Krankenstation zu verbessern. Darüber hinaus verteilen Gesundheitsbeauftragte der Gemeinden Verhütungs- mittel und sensibilisieren Frauen und Männer bei Hausbesuchen für Vorsorgeuntersuchungen, Impfungen sowie Familienplanung. Das Vorhaben startete 2017 mit guter Resonanz, sodass wir ein Nachfolgeprojekt vorbereiten. Südsudan: Ernährungssicherung in Rumbek %UJHUNULHJHXQG.RQÁLNWH]HUVW|UWHQZHLWH7HLOHYRQ6GVXGDQGDUXQWHUGLH5HJLRQXPGLH zentrale Stadt Rumbek, in der wir von Plan International Kinder mit Nahrungsmittelhilfe unter- stützen. Allein 2019 erreichten wir mit unserem Schulernährungsprogramm 29.612 Mädchen und Jungen – und verbesserten damit auch ihren Zugang zu Bildung. Ergänzend wurden Essens- rationen zum Mitnehmen eingeführt. Besonders begünstigt wurden Mädchen, damit ihre Familien für den Einkommensverlust entschädigt werden, der entsteht, wenn sie, statt auf den Feldern zu helfen, in der Schule lernen. Das World Food Programme der Vereinten Nationen (WFP) unterstützte diese Aktivitäten mit knapp 5,6 Millionen Euro. Die Verlängerung des erfolgreichen Projekts ist in Planung. 12 Plan Post 2/2020
Hungerkrise im Foto: Laura MacLeman südlichen Afrika Von der Weltöffentlichkeit weitgehend unbeachtet leiden viele Menschen im südlichen Afrika unter einer verheerenden Hungerkrise. Wirbelstürme und Überschwemmungen im vergangenen Jahr, gefolgt von einer extremen Dürre sowie einer Heuschrecken- plage haben die Ernten in einer von kleinbäuerlicher Landwirt- schaft dominierten Region größtenteils vernichtet. Rund 45 Milli- onen Menschen in neun Ländern sind gefährdet und dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen. Plan International unterstützt Familien in Malawi, Mosambik, Sambia und Simbabwe mit umfas- senden Hilfsprogrammen. Zusätzlich zur Versorgung mit Grund- nahrungsmitteln fördern wir Maßnahmen für Kinderschutz und Bildung. Denn viele Kinder – insbesondere Mädchen – gehen nicht mehr zur Schule, weil sie ihre Familien bei der Suche nach Nahrung und Wasser unterstützen oder durch Arbeit zum Haus- haltseinkommen beitragen müssen. Plan International Deutschland beteiligte sich 2019 an Not- und Soforthilfe- sowie Wiederaufbaumaßnahmen in Malawi, Simbabwe und Mosambik nach dem Wirbelsturm Idai. Nun unterstützen wir in Malawi und Simbabwe auch Hilfsprogramme gegen die Hungerkrise, zum Beispiel die Vergabe von kleinen Patience (13, Mitte) und ihre Familie verloren 2019 ihr Haus Geldbeträgen an 4.500 Haushalte für Nahrungsmittel oder durch einen Wirbelsturm. Nun droht eine Hungerkrise. Schulernährungsprogramme. Brücken bauen – für Integration in Hamburg Die Integration von zugewanderten Menschen setzt vernetztes Handeln und Angebote voraus, welche die Menschen auch tatsächlich brauchen. In Hamburg arbeiten wir von Plan International 'HXWVFKODQGGDUDQHQWVSUHFKHQGH/FNHQ]XVFKOLHHQ'DIUEH]LHKHQZLUJHÁFKWHWH.LQGHU Jugendliche und deren Familien aktiv ein. Zusätzlich beraten und vernetzen unsere Fachleute die verschiedenen Akteure in der Hansestadt, die auf dem Weg zur Integration wichtig sind, und unterstützen entsprechende Netzwerke. Ziel des vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) geför- GHUWHQ3URMHNWVLVWGLHJOHLFKEHUHFKWLJWH7HLOKDEHYRQJHÁFKWHWHQXQG]XJHZDQGHUWHQ.LQGHUQXQG-XJHQGOLFKHQ sowie deren Familien am gesellschaftlichen und politischen Leben. Myanmar: Humanitäre Hilfe im Kachin-Staat ,P1RUGRVWHQYRQ0\DQPDUGDXHUQEHZDIIQHWH.RQÁLNWHDQ$OOHLQLP.DFKLQ6WDDWOHEHQEHU 97.000 Menschen in 140 Camps oder lagerähnlichen Einrichtungen. 46 Prozent dieser soge- nannten Binnenvertriebenen sind Minderjährige. Schwere Verletzungen der Kinderrechte – wie =ZDQJVUHNUXWLHUXQJ7|WXQJXQGVH[XHOOHU0LVVEUDXFK²EHGURKHQLQGHQYRQ.RQÁLNWHQEHWURI- fenen Gebieten den Alltag der Mädchen und Jungen. Die Unterernährung von Säuglingen und Kleinkindern sowie unzureichende hygienische Bedingungen stellen ein weiteres Risiko dar. Deshalb führen ZLUYRQ3ODQ,QWHUQDWLRQDOPLWÀQDQ]LHOOHU8QWHUVWW]XQJGHV$XVZlUWLJHQ$PWV $$ LQ&DPSVOHEHQVUHW- tende Maßnahmen zum Kinderschutz in Notsituationen durch. Zusätzlich arbeiten wir daran, insbesondere für junge Frauen und Mütter den Zugang zu Trinkwasser, Sanitärversorgung sowie Hygiene- und Nahrungs- mitteln zu verbessern. Plan Post 2/2020 13
Patenforum Daniya (6) bekommt Besuch von Erika Krüger. Herzensbegegnung in Kambodscha BILD der FRAU-Reporterin Erika Krüger unterstützt seit Jahren Patenkinder des Kinderhilfswerks Plan International in Asien, auch die sechsjährige Daniya in Kambodscha. Jetzt hat sich die Journalistin auf die weite Reise zu ihr gemacht – und kam tief bewegt mit einer eindrucksvollen Geschichte zurück. Es scheint, als ob die Sechsjährige noch nicht ganz auf die weite Reise, auf einen anderen Kontinent, begreift, warum sie heute Besuch aus dem fernen gemacht habe? Etwa 10.000 Kilometer liegen nor- Europa bekommt. Wie soll ein kleines Mädchen aus malerweise zwischen uns. Schüchtern wartet Daniya Kambodscha auch verstehen, dass ich mich für sie jetzt mit ihren Eltern und der jüngeren Schwester Danisa (2) an einem schattigen Platz auf dem Gelände der Makara Highschool im Distrikt Srei Snam auf mich, etwa 90 Kilometer von der Touristenstadt Siem Reap und dem Weltkulturerbe Angkor Wat entfernt. „Ich möchte dabei sein“ Fotos: Hartmut Schwarzbach/argus Es ist heiß, fast 32 Grad. Und auch mir klopft wild das Herz vor Aufregung. Ich setze mich mit der Familie und zwei Mitarbeiterinnen des Kinderhilfs- werks Plan International auf den kühlen Steinfuß- boden des Schulgebäudes. Unser Kennenlernen kann beginnen. Zaghaft schaut mich Daniya aus ihren dunklen Augen an, ein winziges Lächeln huscht über ihre Lippen. Sie mustert erstaunt meine hell- blonden Haare und schaut dann kichernd zu ihrer Mutter Ranaet Yin (22). Erst ein paar Minuten später Gute Bildung beginnt in der Vorschule. 14 Plan Post 2/2020
traut sie sich, nach der Geschenktüte mit Löwen- begegnen könnten. Aber wegen neuer Kinder- maske zu greifen, die ich ihr mitgebracht habe. schutzrichtlinien darf man sein Patenkind nur noch So viel Aufmerksamkeit kennt Daniya nicht. Ihre an einem geschützten Ort sehen. Zu groß ist die Eltern sind extrem arm, leben in einem der umlie- Sorge vor möglichem Missbrauch. Dazu gehört genden Dörfer mit den Großeltern zusammen in auch, dass man keine Kontaktdaten wie E-Mail- oder einem der landestypischen Stelzenhäuser aus Holz. 3RVWDGUHVVHDXVWDXVFKHQXQGDXFKNHLQH$XVÁJH Staunend öffnet Daniya die Tüte. Farbige Glitzer- allein mit dem Kind unternehmen darf. Das stört Haarspangen, Buntstifte, ein Malbuch, eine Post- Daniya und mich gerade gar nicht. Eifrig hat das karte mit Bildern vom fernen Hamburg und ihren Mädchen die Buntstifte ausgepackt und fängt an zu ersten Plan-Brief habe ich eingepackt. Geschenke malen. Zwischendurch legt sie dankbar ihre winzigen für Patenkinder sollen möglichst nützlich sein, nicht +DQGÁlFKHQDQHLQDQGHUKlOWVLHYRULKU+HU]XQG zu luxuriös, hatte ich vorher gelernt. Erst vor wenigen guckt mich aus ihren großen, ernsthaften Augen Monaten habe ich die Patenschaft für das kambod- DQࡐ'DQNH´VROOGDVKHLHQ$XFKLFKKDOWHPHLQH schanische Mädchen übernommen. Seit zehn Jahren +lQGHDQHLQDQGHUࡐ'DQNH´'HQQGLHVHU7DJLVWIU unterstütze ich schon Patenkinder in Nepal. mich magisch. Erst das Mädchen Priti-Kumari, jetzt die elfjährige In den nächsten Stunden taut die Stimmung auf. Muna. Beide habe ich nie persönlich getroffen. Das Stolz zeigt mir Papa Samnang Hun (28) sein Moped, wollte ich bei Daniya ändern. Ich möchte von Anfang mit dem er seine Familie durch die staubigen Straßen an dabei sein, wissen, wie sich das Kind entwickelt. kutschiert. Reisbauer sei er, wie auch seine Frau, Denn mein monatlicher Beitrag von 28 Euro hilft dabei, erzählt er mir in der Khmer-Sprache. Zum Glück dass das Mädchen ab Sommer zur Schule gehen übersetzt Linda Kong mir seine Worte auf Englisch. und an Bildungsprojekten von Plan teilnehmen kann. So erfahre ich auch, dass Daniyas Mutter Ranaet selbst nur vier Jahre zur Schule gegangen ist. Mit Eine magische Begegnung 16 wurde sie schwanger. Ihren Töchtern wünscht sie ࡐ.DPERGVFKD]lKOW]XGHQlUPVWHQ/lQGHUQ6G PHKU%LOGXQJࡐ'DPLWVLHVSlWHUHLQHQJXWHQ%HUXI ostasiens“, erklärt mir Plan-Sprecherin Linda Kong. ergreifen können“, sagt sie. Ich freu mich darüber. ࡐ9LHOH.LQGHUVLQGPDQJHOHUQlKUWhEHUGLH+lOIWH ࡐ(WZD3DWHQNRPPHQMlKUOLFKQDFK.DPERG- wird kaum gefördert, da die Eltern die meiste Zeit auf scha“, sagt Plan-Koordinatorin Leakina Yim. Allein den Reisfeldern arbeiten. Sauberes Trinkwasser und 2.000 Kinder werden in der Provinz Siem Reap von sanitäre Anlagen sind Mangelware. Plan hat deshalb Deutschen unterstützt. Für uns heißt es jetzt aber seit 2002 über 850 Schulen eingerichtet und mehr Abschied nehmen. Ich weiß nicht, ob ich Daniya als 770 Zugänge zu Wasser für eine bessere Hygiene jemals wiedersehen werde. Aber ich fahre glücklich installiert.“ heim. Denn es ist schön zu wissen, dass ein Mäd- In einer dieser Schulen treffe ich Daniya. Eigentlich chen in einem fernen Land ab jetzt sicher zur Schule hatte ich gedacht, dass wir uns in ihrem Elternhaus JHKHQZLUG0DFK·VJXWNOHLQH'DQL\D Mama Ranaet bereitet für ihre Familie Mango und Süßkartoffeln zu. Plan Post 2/2020 15
Fotos: Hartmut Schwarzbach/argus Patenforum Torts Träume Tort ist anders als andere Kambodschanerinnen; sie wurde mit nur einem Arm geboren. Bildung war ihre einzige Chance auf ein selbstbestimmtes Leben – und sie hat sie genutzt. Das frühere Patenkind besuchte die weiter- führende Schule, studierte und arbeitet heute als Grundschullehrerin. Doch die junge Frau will noch weiterkommen. Auf dem Gelände der Nokor-Krao-Grundschule Dank an die Patenkinder herrscht an diesem Vormittag eine konzentrierte 2018 schilderte Tort ihre Träume. Oberschullehrerin Lernatmosphäre. Nur einen Steinwurf weiter ragen für Englisch wollte sie damals unbedingt werden. In die weltberühmten Türme des Tempels von Angkor ihrer Freizeit gab sie den jüngsten Patenkindern in Wat aus dem Urwald heraus. Außer den Touristen LKUHP'RUIJUDWLV(QJOLVFKXQWHUULFKWࡐ$OV'DQNH- interessiert das hier niemanden. In den Klassen- schön, weil ich selbst durch Plan so viel Förderung räumen folgen die Kinder dem Unterricht und bekommen habe“, sagte sie seinerzeit. Heute arbeitet schreiben still in ihre Hefte. Tort tagsüber als Grundschullehrerin, abends studiert Nur weiter hinten auf dem Gelände, in den Räumen sie an der Universität von Siem Reap tatsächlich für die Jüngsten, geht es angeregt zu. Mitten zwischen Englisch auf Lehramt! Gruppen diskutierender Mädchen und Jungen steht Ursprünglich wollte sich Tort in Phnom Penh weiter- Tort Hory in ihrer Klasse, anscheinend felsenfest bilden. Doch die Hauptstadt sei ihr zu weit entfernt geerdet und mit den Kindern eng vertraut. Die Kleinen von den Geschwistern und Eltern, die sie nahezu folgen ihrer Lehrerin wie gebannt, als sie diese inter- täglich auf dem Weg zur oder von der Grundschule aktiv an das schnörkelreiche Khmer-Alphabet heran- EHVXFKHࡐ'DV/HEHQLQ3KQRP3HQKLVW]XWXUEX- führt. Dabei lassen sie sich nicht einmal von den lent“, sagt sie. Vor allem sei dort der Verkehr deutlich fremden Besuchern draußen stören. chaotischer. Für eine Frau mit Behinderung und allein unterwegs mit dem Moped unnötig riskant. Und noch etwas ist neu: Tort lebt jetzt nicht mehr bei ihren Eltern, sondern in der Innenstadt von Siem Reap. Die 25-Jährige hat ein WG-Zimmer in einer Wohnung, die sie sich mit anderen Studentinnen teilt. Eine eigene Familie hat sie noch nicht. Stattdessen fokussiert sie sich bedächtig auf ihre Arbeit und Fort- bildung. Außerdem engagiert sich Tort für andere Menschen mit Behinderungen, denen es nicht so gut geht wie ihr, und organisiert Spendensammlungen. Plan-Botschafterin auf Reisen 2019 reiste das frühere Patenkind erstmals ins Aus- ODQG$XI(LQODGXQJGHUÀQQLVFKHQ5HJLHUXQJWUDWVLH als Plan-Botschafterin in Helsinki auf. Sie berichtete auf Englisch über die Folgen des Klimawandels ins- besondere für die armen bäuerlichen Familien in ihrer Heimat. Ein Traum ist derzeit noch unerfüllt: Sobald die Doppelbe- lastung von Arbeit und Studium vorüber ist, will Tort wie- Interaktiver Unterricht für die Kleinsten. der mit dem Gratisunterricht für die Kleinsten anfangen. 16 Plan Post 2/2020
Fotos: Plan-AG Lübeck Rund um die Uhr im Einsatz Als Krankenschwester arbeitete Plan-Patin Sabine Ahrens 25 Jahre auf der Intensivstation. Der herausfordernde Klinikalltag hat die engagierte Lübeckerin nicht davon abgehalten, in ihrer knappen Freizeit eine Plan- Aktionsgruppe zu gründen. ࡐ9LHOH-DKUHZDUHQZLUQXU]XGULWW´HULQQHUWVLFK kommt nicht von ungefähr: Sabine Ahrens an die Anfänge der Plan-Aktions- Auf eigene Faust ging Sabine JUXSSHLPVFKOHVZLJKROVWHLQLVFKHQ/EHFNࡐ$EHU Ahrens – gerade Anfang 20 – es hat uns sehr viel Spaß gemacht, wir sind am Ball nach Mittelamerika, um dort geblieben.“ Seit 2005 führt die kleine Gruppe regel- ein Jahr lang als Kranken- mäßig Aktivitäten durch, informiert über die Arbeit VFKZHVWHU]XDUEHLWHQࡐ,FKHQW- der Kinderrechtsorganisation, tritt mit eigenem Stand schied mich für Guatemala – bei Basaren etwa zur Weihnachtszeit auf. damals das ärmste Land in Als Plan International 2011 zum ersten Patentreffen der Region.“ Sechs Monate in der Hansestadt einlud, wuchs die Gruppe. Heute bereitete sie sich vor und lernte besteht die AG aus 14 Mitgliedern und ist durch ihre Spanisch, ein Kulturverein Aktionen vielen gut bekannt. Denn auch die jährliche unterstützte sie bei der Suche Engagiert für die Plan-AG Beleuchtungsaktion des weltberühmten Holstentors nach einem geeigneten Arbeits- Lübeck: Sabine Ahrens. zum Welt-Mädchentag geht auf ihre Initiative zurück. platz vor Ort. ࡐ(LQHWROOH7UXSSH´ÀQGHW6DELQH$KUHQV Die Älteste in der AG ist Johanna Reichert – Foto Fachkräfte benötigt oben, rechts vor dem beleuchteten Holstentor. Auch Sabine Ahrens ist ihrem Beruf treu geblieben. 25 Jahre sie ist mit viel Herzblut dabei; es mache ihr großen DUEHLWHWHVLHDOV.UDQNHQSÁHJHULQLQ9ROO]HLWDXIGHU Spaß, mit anzupacken. Erst kürzlich feierte sie ihren Intensivstation: Früh-, Spät- und Nachtschicht. Mittler- 80. Geburtstag und bat ihre Gäste, statt ihr etwas zu weile ist die Lübeckerin auf der Palliativstation eines schenken lieber an Plan zu spenden. Dabei kamen Krankenhauses tätig. Auch hier ist sie mindestens viele Hundert Euro für den Mädchen-Fonds und 40 Stunden pro Woche im Einsatz. Voraussichtlich ࡐ6LQQYROO6FKHQNHQ´]XVDPPHQ wird sie jedoch zurück in ihren früheren Arbeitsbereich ZHFKVHOQࡐ:LUEHUHLWHQXQVDXI&RURQD3DWLHQWHQ vor, auf der Intensivstation werden alle Fachkräfte benötigt“, sagt sie. Als Krankenschwester Viel Zeit für ehrenamtliches Engagement wird Sabine Ahrens in den kommenden Wochen vermutlich nicht in Guatemala bleiben. Die Plan-Aktionsgruppe Lübeck freut sich in jedem Fall über weitere Unterstützung. Ansprechpartner Belén heißt das Patenkind von Sabine Ahrens, ein ist Herbert Kozian, der auch AG-Landesvertreter für elfjähriges Mädchen in Bolivien. Auch ihre vorherigen Schleswig-Holstein ist: herbert-kozian@outlook.com, Patenkinder stammen aus Lateinamerika. Der Bezug Tel.: +49 (0)451 7907360. Plan Post 2/2020 17
Patenforum Foto: Steven Kamponda ? Schon gewusst? – Häufige Paten-Fragen ! 8QVHUH3DWHQVFKDIWHQELHWHQYLHOH0|JOLFKNHLWHQ]XUSHUV|QOLFKHQ*HVWDO- WXQJ0DQFKHVOlXIWGDEHLYLHOOHLFKWDQGHUVDOVHVVLFK3DWLQQHQRGHU3DWHQ YRUJHVWHOOWKDEHQ'HQQEHL3ODQ,QWHUQDWLRQDOJLEWHVEHVWLPPWH5HJXODULHQ GLHZLUDXVJXWHP*UXQGDXIJHVWHOOWKDEHQ'D]XHUUHLFKHQXQVLPPHUZLHGHU lKQOLFKH)UDJHQGLHZLUKLHUJHUQEHDQWZRUWHQ ,QIQI6FKULWWHQ]XP6HUYLFH3RUWDOࡐ0HLQ3ODQ´ ,Q Wie registriere 1. Gehen Sie auf: www.plan.de/meinplan 4. Legen Sie im nächsten Schritt ein ich mich für ࡐ-HW]WUHJLVWULHUHQ´)U3DWHQLQgVWHUUHLFK persönliches Passwort fest, welches Sie „Mein Plan“? www.plan-international.at/meinplan ]XNQIWLJ]XU$QPHOGXQJEHLࡐ0HLQ3ODQ´ nutzen möchten. 2. Geben Sie Ihre Patennummer und E-Mail-Adresse E- ein und fordern Sie eine 5. Die Registrierung ist jetzt abgeschlossen! einmalige PIN an. 6LHJHODQJHQQXQ]XUࡐ0HLQ3ODQ´$QPHOGXQJ wo Sie sich mit Ihrer Patennummer und 3. Sie erhalten von uns eine E-Mail mit Ihrem persönlichen Passwort anmelden einer 8-stelligen PIN, um die Registrierung können. fortzusetzen. Die Gründe dafür, warum Patenkinder manchmal nicht zur Schule gehen, sind viel- fältig. Einige Eltern wünschen sich, dass ihr Kind als häusliche Arbeitskraft oder Warum geht mein bei der landwirtschaftlichen Arbeit hilft. Andere Eltern, die selbst keine Schul- Patenkind nicht bildung erfahren haben, erkennen nicht immer die Wichtigkeit von regelmäßigem in die Schule? Unterricht und unterstützen ihr Kind dann kaum auf seinem Bildungsweg. Warum schicken Sie mir die W Wenn eine Patenschaft zum Ende kommt, schlagen wir ein neues Patenkind vor, weil wir auch nach dem Ausscheiden des alten Patenkindes die Projektarbeit vor- w Unterlagen über ein neues anbringen wollen und hoffen, dass dies auch im Sinne unser Patinnen und Paten Patenkind, sobald meine alte ist. Ein weiterer Grund ist die Wirtschaftlichkeit. Für unsere Seite ist es eine Patenschaft endet, ohne mich einfache und sehr effektive Form, um weiterhin für unsere Arbeit zu begeistern. D Die meisten Unterstützerinnen und Unterstützer nehmen den Vorschlag für das vorher zu fragen? neue Patenkind gern an – das vereinfacht die Prozesse. ne 18 Plan Post 2/2020
Warum macht Plan so viel M unserer Werbung werben wir um neue Patinnen und Paten sowie Spende- Mit Werbung – wäre das Geld rinnen und Spender. Die von uns genutzten Werbewege sind sehr kosten- JQVWLJRGHUVRJDUNRVWHQIUHL'HUÀQDQ]LHOOH$XIZDQGLVWLP*HJHQVDW]]X nicht sinnvoller für Paten- dem Erfolg unserer Aktionen gering. Wir können mit diesen sparsamen Maß- schaften zu verwenden? Q QDKPHQMHGHV-DKUYLHOHQHXH3DWLQQHQXQG3DWHQJHZLQQHQXQGVRPLWQRFK mehr me Kindern weltweit eine bessere Zukunft ermöglichen. Die Corona-Krise hat nicht nur in Deutschland, sondern auch in unseren Pro-o- grammländern Auswirkungen auf das öffentliche Leben. Viele Länder haben ihre Grenzen geschlossen und es bestehen Ausgangsbeschränkungen. Das Wie beeinträchtigt das EHGHXWHWGDVVPRPHQWDQNHLQH3DWHQNLQGEHVXFKHVWDWWÀQGHQN|QQHQXQG Coronavirus die Arbeit es sowohl bei Post- als auch Geschenksendungen zu deutlichen Verzöge- von Plan International? rungen kommt (s. Seite 10). Vor allem im Bereich Hygiene arbeiten wir daran, die Ausbreitung von COVID-19 in den Programmländern zu verlang- samen, zum Beispiel durch eine verstärkte Sensibilisierung und Aufklärung der er Menschen vor Ort oder die Einrichtung von Handwaschstationen (s. Seite 4). Ü Über unseren Plan Shop können Sie bequem eine Bestellung über das Internet aufgeben unter: ZZZSODQVKRSRUJ. Alternativ können Sie eigenständig ein Wie kann ich meinem Paten- Geschenk kaufen, welches allerdings höchstens 150 g wiegen darf, in einen kind ein Geschenk schicken? DIN-A4-Umschlag passen muss, dessen Höhe 5 cm nicht übersteigt. Wir emp- IIHKOHQGHQ9HUVDQGYRQ*HVFKHQNHQELV]X]ZHLPDOLP-DKU%LWWHJHEHQ6LHEHL allen Bestellungen Ihre Paten- und Kindnummer an. al Viele Familien sprechen lokale Sprachen, nicht aber die National- oder Verkehrssprachen, Warum kann ich mit dadurch ist eine direkte Kommunikation schwer möglich. Zudem gibt es nicht in allen Gegenden unserer Programmländer Adressen oder Postzustellsysteme. Es geht uns aber meinem Patenkind auch um Kinderschutz. Wenn die Kommunikation nicht mehr über die Plan-Büros laufen nicht Adressen kann, besteht die Gefahr, dass Patenkindfamilien vor Briefen und Bildern mit missverständ- lichem oder möglicherweise schädlichem Inhalt nicht mehr geschützt sind. austauschen? :LHIXQNWLRQLHUWPHLQH3DWHQVFKDIWXQGZLHDUEHLWHW3ODQ,QWHUQDWLRQDO"$XVIKUOLFKH$QWZRUWHQÀQGHQ6LHRQOLQHXQWHU www.plan.de/patenschaft. Mehr zu unserer Strategie und unseren Zielen sowie Projektbeispiele und wissenswerte +LQWHUJUQGHOHVHQ6LHLQGHU/DQJIDVVXQJXQVHUHV-DKUHVEHULFKWVXQWHUwww.plan.de/transparenz. Was liegt Ihnen auf dem Herzen? DIE OMBUDSFRAU Fragen zu Patenschaften, den Projekten und der Arbeit Falls Patinnen und Paten von Plan International beantworten wir umfassend. In ausdrücklich eine unab- unserem Patenforum greift Frank Schättiger, Leiter der hängige Beantwortung ihrer Abteilung Paten- und Spenderbetreuung, regelmäßig Fragen wünschen, wird Anfragen auf. Schreiben Sie uns einfach eine E-Mail 'U-XOLDQH+LOIDOV2PEXGV- PLWGHP6WLFKZRUWࡐ3DWHQIRUXP´DQinfo@plan.de frau von Plan International Sie erhalten eine Antwort, und Beiträge erscheinen Deutschland tätig. in dieser Rubrik. Weitere Kontaktwege: Das Büro der Ombudsfrau Frank Schättiger 'U-XOLDQH+LOI zur Paten- und Spenderbetreuung*: +49 (0)40 607716-250 ɧHUUHLFKHQ6LHSHU(0DLODQ zur Buchhaltung: +49 (0)40 607716-160 ɧombudsstelle@plan.de zu Projektspenden: +49 (0)40 607716-228 ɧRGHUWHOHIRQLVFKXQWHU ]X3ODQLQgVWHUUHLFK ɧ ]XP3ODQ6KRS www.plan.de und www.plan-international.at ZZZIDFHERRNFRP3ODQ'HXWVFKODQG ZZZIDFHERRNFRP3ODQ2HVWHUUHLFK 0RQWDJVELVIUHLWDJVYRQ8KUELV8KUVLQGZLUIU6LHGD Plan Post 2/2020 19
Wie wir arbeiten Spiel und Freizeit sind Kinderrechte – auch in Sri Lanka. Abschluss der Programmarbeit Um erfolgreich eine Welt zu verwirklichen, in der sich alle Kinder frei entfalten und entwickeln können, setzt sich Plan International in allen Projektländern klare strategische Ziele. Sind diese erreicht, dann ziehen wir uns aus den Regionen, manchmal auch aus ganzen Ländern zurück. Für Patinnen und Paten und auch die Kinder bedeutet dies oft einen schmerzhaften Abschied. Der Grund jedoch ist positiv: Veränderung ist möglich. Eines der wichtigsten Ziele unserer Arbeit ist es, das wirtschaftliche Situation ist positiver, ebenso der Leben der am stärksten von Armut betroffenen Kinder Schutz der Kinderrechte und die entsprechenden zu verbessern. Wir wollen sicherstellen, dass wir Systeme. Durch die Plan-Projekte – und somit vor mit unseren Projekten zur Selbsthilfe die maximale allem die Unterstützung unserer Patinnen und Paten – Wirkung erzielen und einen echten Mehrwert für die hat sich in den letzten 39 Jahren das Leben von Gemeinden schaffen. Das überprüfen wir regelmäßig 500.000 Mädchen und Jungen in Sri Lanka verbes- und passen unsere Maßnahmen gegebenenfalls an. sert: Schulen wurden ausgestattet, Kinder- und Unsere Programme zielen darauf ab, dass sich Kin- Jugendclubs eingerichtet sowie Bildungsangebote der, ihre Familien und Gemeinden selbst versorgen in den Plan-Partnergemeinden verbessert. Auf dem und positive Veränderungen bewirken können. Mäd- Human Development Index (HDI), der als Maßstab chen und Jungen sollen gleichberechtigt, gebildet für Entwicklungsindikatoren wie Lebenserwartung und gesund aufwachsen. In Sri Lanka beispielsweise und Bildung gilt, rangiert der südasiatische Staat haben sich das Leben in den Plan-Gemeinden und inzwischen auf Platz 71 von 189. Sri Lanka nahm auch die wirtschaftliche Situation des Landes selbst damit die höchste Position in der globalen Rangliste so weit entwickelt, dass wir dort seit Januar 2020 der Länder ein, in denen Plan International tätig ist – nicht mehr tätig sind. Wir von Plan International ein wichtiger Faktor, um sich zurückzuziehen. haben uns stattdessen entschlossen, die vorhan- denen Ressourcen in Ländern einzusetzen, in denen Ein Grund für einen Rückzug aus einem Programm- die Dringlichkeit und der Bedarf an einer Förderung land kann auch in den Rahmenbedingungen der wesentlich größer sind (s. Seite 21). jeweiligen Regierungen begründet sein. In Pakistan blieb für Plan International – ebenso wie weitere internationale Hilfsorganisationen – vor rund zwei Jahren die turnusmäßige Erneuerung der Arbeits- Besserer Kinderschutz erlaubnis aus nicht genannten Gründen unbeant- wortet. Seitdem arbeiten wir daran, gemeinsam mit der Regierung eine Lösung für eine Neuakkreditie- Seit dem Start von Plans Engagement 1981 hat sich UXQJ]XÀQGHQXQGGLHHUIROJUHLFKH3URJUDPPDUEHLW vieles in Sri Lanka zum Positiven verändert: die wieder aufzunehmen. 20 Plan Post 2/2020
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