Plan Post Das Paten-Magazin - Ausgabe 2/2020

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Plan Post Das Paten-Magazin - Ausgabe 2/2020
Plan Post
Das Paten-Magazin
Ausgabe 2/2020

  Wasser und Hygiene für Ghana
  Know-how, das Leben retten kann
  Hallo, Daniya!
  Patenkind-Besuch in Kambodscha
  Papua-Neuguinea
  Neues Partnerland
Plan Post Das Paten-Magazin - Ausgabe 2/2020
Inhalt
                Reportage
                     Sauberes Wasser für Ghana                                             4

                Aktuelles
                     Arbeiten in Zeiten des Coronavirus                                   10
                     Ressourcenschutz im südlichen Afrika                                 11

                Aus aller Welt
                     Nachrichten aus unseren Partnerländern                               12
                                                                                                  4 Reportage
                                                                                                  Know-how, das Leben retten kann
                Patenforum
                     Kambodscha: Besuch beim Patenkind                                    14
                     Patenporträt: Sabine Ahrens aus Lübeck                               17

                                                                                                                                                                                 Fotos: Jenner Egberts, Tom Franks, Eloisa Lopez/Amnesty International, Hartmut Schwarzbach/argus
                     Fragen und Antworten zur Patenschaft                                 18

                Wie wir arbeiten
                     Neue und frühere Partnerländer                                       20

                Jugend und Aktionsgruppen
                     Mitsprache für die Jugend
                     AGs machen beim Sport mobil
                                                                                          22
                                                                                          24
                                                                                                  14 Patenforum
                                                                                                  Herzensbegegnung
                                                                                                                                         20 wie wir
                                                                                                                                            arbeiten
                                                                                                                                         Neue Partnerregion
                                                                                                  in Kambodscha                          Papua-Neuguinea
                Kooperationen
                     Neue Projekte mit unseren Partnern                                   26

                Stiftung Hilfe mit Plan
                     Klimaaktivistin übernimmt die Führung                                29

                Vermischtes
                     Plan in Österreich                                                   30

                Spendenaufruf
                     Burkina Faso: Gegen Kinderheirat                                     32      29 Girls Lead
                                                                                                  Mädchen in Führung bringen

    Impressum
    Herausgeber:                                    Geschäftsführung:                          Nicolaye Strauch, Bettina Strobl,     'LH*HVDPWDXÁDJHHQWKlOWGHQ
    Plan International Deutschland e. V.            Maike Röttger (Vorsitzende) sowie          Monika Sußner, Katharina Vollmeyer,   Plan Shop-Katalog, eine Teil-
    Bramfelder Straße 70 • 22305 Hamburg            Volker Pohl und Wolfgang Porschen          Alina Warmeling, Barbara Wessel       DXÁDJH%HLODJHQDQGHUHU)LUPHQ
    Tel.: +49 (0)40 607716-0                                                                                                         Dies unterstützt Plans Arbeit.
    E-Mail: info@plan.de                            Verantwortlich:                            Gestaltung und Litho:
    www.plan.de                                     Maike Röttger und Dr. Dorothee Ritz        Creative Comp. – Iddo Franck          Die Plan Post wird CO2-kompensierend
    www.facebook.com/PlanDeutschland                                                                                                 und auf Recyclingpapier gedruckt.
    http://twitter.com/PlanGermany                  Projektleitung:                            Druck:
                                                                                                                                               Geprüft + Empfohlen!

                                                    Andrea Fratini                             Eversfrank Gruppe, Meldorf
    Vorstand:
    Dr. Werner Bauch (Vorsitzender),                Redaktion, Planung und Koordination:       Titelfoto:
    Dr. h. c. Axel Berger (1. stv. Vorsitzender),   Marc Tornow                                Daniya (6) und Danisa (2)
    Dr. Dorothee Ritz (2. stv. Vorsitzende),                                                   in Kambodscha.
    Dr. Norbert Kloppenburg (Schatzmeister),        Mitarbeit bei dieser Ausgabe:              Foto: Hartmut Schwarzbach/argus
    Sabine U. Dietrich, Rudi Klausnitzer,           David Babies, Laura Balmer, Anabela
    Maria Kramer, Dr. Ulrike Schweibert, Prof.      Brandao, Daniela Hensel, Stefanie          Plan Post Nr. 2, Juni 2020
    Dr. Jürgen Strehlau, Dr. Günther Taube          Jaernecke, Luisa Kern, Nora Kiefer,        4 Ausgaben jährlich, Vertrieb für
                                                    Helge Ludwig, Kathrin Mangelsen,           Patinnen und Paten kostenlos
                                                    Katharina Roß, Lena Stelling,                                                                                     1. Platz

2               Plan Post 2/2020
Plan Post Das Paten-Magazin - Ausgabe 2/2020
hinter uns liegen bewegte Wochen. Mit der globalen         schon vor Ort, dort, wo die Kinder und ihre Familien
Corona-Pandemie verschwanden plötzlich Freiheiten          am dringendsten Hilfe benötigen. Zudem bekommen
aus unserem Leben, die für uns selbstverständlich          laufende Nothilfemaßnahmen Priorität – besonders
waren. Unser Alltag wandelte sich dramatisch, zeigte       GLH$UEHLWIU*HÁFKWHWHXQG9HUWULHEHQHHWZDLQ
plötzlich Versorgungslücken. Es sind immense Heraus-       Myanmar (s. Seite 13). Sie leben unter extrem fragilen
forderungen für unsere Gesellschaft entstanden, die        Umständen und sehen sich jetzt einer doppelten
kein Land leicht wegsteckt. Umso dringlicher ist unser     Krise ausgesetzt. Gleichzeitig passen wir unser Vor-
Einsatz für die ärmsten Kinder auf der Welt, für Jugend-   gehen an den globalen humanitären Reaktionsplan
liche – insbesondere Mädchen – und ihre Familien           an, der am 25. März 2020 von den Vereinten Nationen
in Regionen, die schon vor der Ausbreitung des             (UN) vorgelegt wurde und an dessen Ausgestaltung
Coronavirus extrem benachteiligt waren. In unseren         wir von Plan International beteiligt waren. Als eines
Programmländern gibt es weder ein breitbeinig              der ältesten und erfahrensten Kinderhilfswerke der
DXIJHVWHOOWHV*HVXQGKHLWVV\VWHPQRFKÀQDQ]LHOOH         Welt hat unsere Expertise auch und gerade in der
Rettungsschirme der jeweiligen Regierungen. Wir            jetzigen Krisensituation Gewicht.
arbeiten in den am wenigsten entwickelten Regio-           Jede Krise hat indes auch eine gute Seite: Sie zeigt,
nen der Welt, neuerdings beispielsweise in Papua-          wie wir als Gesellschaft zusammenhalten und fürein-
Neuguinea (s. Seite 21).                                   ander da sein können. Das kann sich hierzulande
In dieser besonderen Situation ist unser Engage-           beim Dienstleister, der Kassiererin oder gegenüber
ment mehr gefordert denn je. Ich möchte Ihnen –            unseren direkten Nachbarn zeigen, aber eben auch
unseren Patinnen und Paten, Spenderinnen und               vor Ort bei unseren Teams, die weiter für die Kinder
Spendern sowie Stifterinnen und Stiftern – herzlich        und ihre Familien eintreten, deren Not in vielen Fällen
für die kontinuierliche Unterstützung danken, dass         ungleich größer ist als die unsrige. Danke, dass Sie
Sie die Lage der fernab von uns lebenden Menschen          Verständnis haben, wenn die Post vom Patenkind
nicht aus dem Fokus verlieren, dass Sie sich gemein-       oder Berichte aus den Projekten verspätet kommen.
sam mit uns für die besonders benachteiligten Men-         Wir müssen uns alle auf die Eindämmung des Virus
schen weltweit einsetzen.                                  konzentrieren und Menschenleben retten. Es ist
Auf internationaler Ebene haben wir schon im März          großartig, dass wir dabei zusammenhalten – als
Leitfäden für die Fortführung unserer Arbeit in Zeiten     Gesellschaft und erst recht als verantwortungsvolle
des Coronavirus eingeführt. Priorität hat der Schutz       Kinderrechtsorganisation.
vor Infektionen in allen Plan-Partnerländern, auch
und gerade in den ärmsten Regionen (s. Seite 10).          Bleiben Sie gesund!
Darüber hinaus gewährleisten wir, dass unsere Pro-         Herzliche Grüße
gramme fortgeführt werden. Die Plan-Teams vor
Ort haben die Menschen einerseits schnell auf eine
mögliche humanitäre Krise vorbereitet und anderer-
seits die Arbeit zu Hygiene, sauberem Wasser               Maike Röttger
XQG*HVXQGKHLWVSÁHJH]XP%HLVSLHOLQ*KDQD               Vorsitzende der Geschäftsführung
(s. Seite 4), verstärkt. Das Gute ist, wir sind immer      Plan International Deutschland

                                                                                                  Plan Post 2/2020   3
Plan Post Das Paten-Magazin - Ausgabe 2/2020
Reportage

                               Know-how,
                               das Leben retten kann
                               Bessere Hygiene hilft, Krankheiten zu vermeiden. Plan International hat weltweit
                               entsprechende Projekte, zum Beispiel in Ghana. Seit 2015 läuft in dem westafrika-
                               nischen Land unser Vorhaben für sauberes Wasser, Toilettenbau und Hygiene. Vor
                               allem die ehrenamtlichen Aktionsgruppen machen sich für das Projekt stark – mit
                               Erfolg. Eli Hamacher, Journalistin und Plan-Aktionsgruppenmitglied in Berlin, hat
                               zusammen mit anderen Ehrenamtlichen die Dörfer in der Projektregion besucht und
                               ihre Eindrücke für die Plan Post aufgeschrieben.
Foto: Patrick Kaplin

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Plan Post Das Paten-Magazin - Ausgabe 2/2020
Stolz präsentiert Emmanuel Boadu den Gästen                  YHUEHVVHUQ:$6+ODXWHWLQGLHVHP=XVDPPHQKDQJ
aus Deutschland seine Familie und sein Haus. Vis-            GLH$ENU]XQJIUGHQ.HUQGLHVHV3ODQ3URMHNWV²
à-vis vom Eingang hat der Vater von vier Kindern in          VLHVWHKWIUࡐ:DWHU6DQLWDWLRQDQG+\JLHQH²:DVVHU
einem kleinen Häuschen aus Beton eine Toilette ein-          *HVXQGKHLWVSÁHJHXQG+\JLHQH´
EDXHQODVVHQGDYRUHLQࡐ7LSS\7DS´LQVWDOOLHUWHLQH
SÀIÀJH.RQVWUXNWLRQDXV6WRFN6HLOXQGPLW:DVVHU          Die Welt mit anderen Augen sehen
JHIOOWHU)ODVFKHXPVLFKGLH+lQGHZDVFKHQ]X             8PVLFKYRU2UWDQ]XVFKDXHQZLHGLHGXUFK6SHQ-
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holen. Dadurch geht es Boadu deutlich besser als             UHLVWHQ0LWWH)HEUXDUDFKW$*0LWJOLHGHUJHPHLQVDP
vielen seiner Landsleute.                                    PLW)DFKOHXWHQDXVGHP+DPEXUJHU3ODQ%URIU
                                                             HLQH:RFKHQDFK*KDQD6HLW-DKUHQRUJDQLVLHUW
                                                             3ODQ,QWHUQDWLRQDO'HXWVFKODQGIUVHLQHHKUHQDPW-
                                                             OLFKHQJDJLHUWHQ$*0LWJOLHGHU V6HLWHQ 3UR-
   Hygiene und                                               MHNWUHLVHQ²DXIHLJHQH.RVWHQGHU7HLOQHKPHULQQHQ
                                                             XQG7HLOQHKPHU,QGLHVHP-DKU]XPVHFKVWHQ0DO
   Gesundheitspflege
                                                             ࡐ$XI5HLVHQPLW3ODQ,QWHUQDWLRQDOVFKDXWPDQ
                                                             KLQWHUGLH.XOLVVHQXQGHUIlKUWZLHGLH%HY|ONHUXQJ
Nur 66 Prozent der ländlichen Bevölkerung haben              ZLUNOLFKOHEWXQGZDVGHUHQ3UREOHPHVLQG´VDJW
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Plan Post Das Paten-Magazin - Ausgabe 2/2020
Reportage                                                                   Krankheiten verhindern
                                                                                9RUGUHL-DKUHQKlWWHQQXUIQI+DXVKDOWHGHU
                                                                                Gemeinde eine Latrine gehabt, heute hingegen
                                                                                KDEHQIDVWDOOHHLQHEHULFKWHW%RDGX(UOHLWHWHLQ
                                                                                Komitee, das die Gemeindemitglieder in nachhal-
                                                                                WLJHP:DVVHUXQG6DQLWlWVPDQDJHPHQWVFKXOW
                                                                                8QWHUVWW]WZLUGHUGDEHLYRQ*HVXQGKHLWVFOXEVLQ
                                                                                GHQ6FKXOHQLQGHQHQ]XYRUYRQ3ODQJHVFKXOWH
                                                                                0lGFKHQXQG-XQJHQDQGHUH6FKXONLQGHUEHU
                                                                                GLH%HGHXWXQJYRQ.|USHUK\JLHQHXQGGHQK\JLH
                                                                                QLVFKHQ8PJDQJPLW/HEHQVPLWWHOQDXINOlUHQ
                                                                                .QRZKRZGDV/HEHQUHWWHQNDQQ'HQQGLHVFKOHFKWH
                                                                                VDQLWlUH6LWXDWLRQPDQJHOQGH+\JLHQHXQGXQVDXEH-
                                                                                UHV:DVVHUIKUHQ]X.UDQNKHLWHQXQGQLFKWVHOWHQ
                                                                                ]XP7RGYRQ.LQGHUQVWHUEHQLQ*KDQDLQ
                                                                                Deutschland sind es gerade mal vier.
                 Foto: Patrick Kaplin

                                                                                Eigeninitiative und Mädchen fördern
                                                                                ,Q0LQWDNURPHUNOlUHQJUR‰H3ODNDWHDQ6FKXOXQG
                                                                                +DXVZlQGHQLQ:RUWXQG%LOGZLHPDQVHLQH+lQGH
                                                                                ULFKWLJZlVFKW9RUGHQ.ODVVHQUlXPHQKDW3ODQ
                                                                                ,QWHUQDWLRQDO:DVFKVWDWLRQHQVRJHQDQQWHࡐ7HFN\
                                                                                7DSV´LQVWDOOLHUW'DVLQHLQHUJUR‰HQ%OHFKWURPPHO
                $XV6WRFN6HLOXQGPLW:DVVHUJHIOOWHP.DQLVWHUOlVVWVLFK   JHVSHLFKHUWH:DVVHUEULQJHQGLH.LGVPLW7ULWWHQ
                HLQࡐ7LSS\7DS´HLQHHLJHQH+lQGHZDVFKVWDWLRQEDXHQ          DXIHLQ)X‰SHGDO]XP/DXIHQ=XVlW]OLFKVRUJHQGLH

                                                                                                                                        Foto: Patrick Kaplin

6               Plan Post 2/2020
Plan Post Das Paten-Magazin - Ausgabe 2/2020
'HU*HPHLQGHYRUVWHKHUYRQ%DZDUH]HLJWVHLQHQ*lVWHQGLHQHXHQ/DWULQHQ

QHXHQYRQGHU+LOIVRUJDQLVDWLRQJHPHLQVDPPLWGHQ        DXFKZHJHQGURKHQGHU9HUJHZDOWLJXQJHQDXIGHQ
:DVVHUNRPLWHHVHUULFKWHWHQ6DQLWlUDQODJHQIUEHV-        :HJHQJHIlKUOLFK'LHQDFK*HVFKOHFKWHUQJHWUHQQWHQ
VHUH+\JLHQHVWDQGDUGV'DPLWGDV:DVVHUGDXHUKDIW        7RLOHWWHQXQG:DVFKUlXPHELHWHQGHQ0lGFKHQMHW]W
ÁLH‰WNDVVLHUHQDQGHQ%UXQQHQlOWHUH'RUIEHZRKQH       ]XGHPPHKU3ULYDWVSKlUHXQGEHVVHUH+\JLHQHVWDQ-
ULQQHQHLQLJHJKDQDLVFKH&HGLVSUR(LPHUZHQLJH         GDUGVVRGDVVVLHDXFKZlKUHQGLKUHU0HQVWUXDWLRQ
Euro-Cent. Einnahmen, die die Komitees gemäß              GLH6FKXOHEHVXFKHQN|QQHQ
GHP3ULQ]LSࡐ+LOIH]XU6HOEVWKLOIH´PLWLKUHQHLJHQV
JHVFKXOWHQ0LWJOLHGHUQQXW]HQXPGLHQHXH,QIUD-         'LH*OHLFKEHUHFKWLJXQJGHU0lGFKHQOLHJWDXFK$*
struktur instand zu halten: die mit Handpumpen            0LWJOLHG%DUEDUD%HOOLQRJDQ]EHVRQGHUVDP+HU]HQ
betriebenen, aber auch teilmechanisierten Brunnen,        ࡐ,FKHQJDJLHUHPLFKEHL3ODQZHLOPLWGHU.DPSDJQH
GLH)LOWHUV\VWHPH]XU5HGX]LHUXQJGHV(LVHQJHKDOWHV      *LUOV*HW(TXDO V6HLWH GLH*OHLFKEHUHFKWLJXQJ
GHV:DVVHUVHEHQVRZLHGLH6DQLWlUDQODJHQ                YRQ0lGFKHQJHI|UGHUWZLUG'DIUNlPSIHQDXFK
                                                          GLH3ODQ7HDPVYRU2UWXQGN|QQHQGLUHNWGXUFKLKUH
                                                          3URMHNWHHWZDVlQGHUQ'DVPRWLYLHUWPLFKVHKU
                                                          ZHQQLFKLQ'HXWVFKODQGIU3ODQ6SHQGHQVDPPOH´
  Neue Regionen im Blick                                  :LHJXWGDVYRQ3ODQ,QWHUQDWLRQDO'HXWVFKODQGLQ
                                                          GDV:DVVHUSURMHNWLQYHVWLHUWH*HOG²ELV2NWREHU
                                                          ZHUGHQHVLQVJHVDPW0LOOLRQHQ(XUR
ࡐ6HLWGHP3ODQGDV:DVVHULQGLH*HPHLQGHQJHKROW         VHLQ²DQJHOHJWLVWNDQQDPEHVWHQ+HOJH/XGZLJ
KDWYHUEULQJHQMXQJH0lGFKHQPHKUDOV3UR]HQW        EHXUWHLOHQ%HUHLWVYRUGUHL-DKUHQKDWWHGHU$*
ZHQLJHU=HLWGDPLW:DVVHUIULKUH)DPLOLH]XRUJD-      .RRUGLQDWRUPLW$*0LWJOLHGHUQ0LQWDNURPEHVXFKW
QLVLHUHQ´VDJW:LOOLDP'RPDSLHOOH3URMHNWPDQDJHU       ࡐ:LUNRQQWHQYRU2UWPLWHLJHQHQ$XJHQIHVWVWHOOHQ
YRQ3ODQ,QWHUQDWLRQDO*KDQD=HLWGLHVLHIUGHQ      ZLHVLFKGLH*HVXQGKHLWVVLWXDWLRQGHU%LOGXQJVVWDQG
UHJHOPl‰LJHQ6FKXOEHVXFKQXW]HQN|QQHQ'HQQ             LQVEHVRQGHUHIU0lGFKHQXQGGDV(LQNRPPHQHQW-
]XYRUKDEHQVLHWlJOLFKPHKUHUH6WXQGHQGDPLWYHU-        ZLFNHOWKDEHQ²GXUFKZHJSRVLWLY'DUXPXQWHUVWW]HQ
EUDFKW:DVVHUDX‰HUKDOEGHV'RUIHV]XKROHQ'DV        ZLUGLH*HPHLQGHQLQ*KDQDZHLWHUXQGNPPHUQXQV
ZDUQLFKWQXUN|USHUOLFKH[WUHPDQVWUHQJHQGVRQGHUQ     QXQDXFKXP'|UIHULQDQGHUHQ/DQGHVWHLOHQ´

                                                                                                Plan Post 2/2020   7
Plan Post Das Paten-Magazin - Ausgabe 2/2020
Reportage                                                                 'HUHQ9RUWUlJH]HLJWHQYRUDOOHPZLHNRPSOH[
                                                                              XQGVFKZLHULJHVLVWGLH/DJHGHU0HQVFKHQLQGHQ
                                                                              entlegenen Gemeinden nachhaltig zu verbessern.

                                                                              =XQlFKVWHLQPDOPVVHQGLH3ODQ7HDPVGLH
                                                                              *HPHLQGHPLWJOLHGHUGDYRQEHU]HXJHQGDVV
                                                                              sie Toiletten bauen und vor allem auch bezahlen
                                                                              VROOHQ$XFKGLH&KLHIVDOV2EHUKlXSWHUGHU
                                                                              *HPHLQGHQPVVHQPLWVSLHOHQ'DQHEHQJLOWHV
                                                                              PLW$XINOlUXQJVNDPSDJQHQGHP7DEXWKHPD0HQV
                                                                              WUXDWLRQ]XEHJHJQHQ3UREOHPHPLWGHU:DVVHU
                                                                              TXDOLWlW]XO|VHQRGHUDXFKEHU]RJHQHQ3UHLV
                                                                              IRUGHUXQJHQYRQ+DQGZHUNHUQHQWJHJHQ]XWUHWHQ

                                                                              0LWMHGHP7DJZXFKV]XJOHLFKGHU5HVSHNWYRU
                                                                              GHQ0LWDUEHLWHULQQHQXQG0LWDUEHLWHUQYRQ3ODQ,QWHU-
                                                                              QDWLRQDO*KDQDGLHVRHQJDJLHUWXQGFRXUDJLHUWIU
                                                                              HLQEHVVHUHV/HEHQLKUHU/DQGVOHXWH²LQVEHVRQGHUH
                                                                              GDVGHU.LQGHU²HLQWUHWHQXQGWURW]DOOHU8QZlJEDU-
                                                                              NHLWHQLKUH.UDIWXQG(QHUJLHQLFKWYHUOLHUHQ
                                                                              *OHLFKHVJLOWIUGLH6FKZHVWHUQLQHLQHUYRQ3DQ
                                                                              XQWHUVWW]WHQ.UDQNHQVWDWLRQLQ.ZDPRVRQ|UGOLFK
                                                                              GHU+DXSWVWDGW$FFUD+LHUEHUQHKPHQVLHGLH
                                                                              9HUVRUJXQJYRQOHLFKWHUHQ)lOOHQYRQ0DODULDRGHU
                                                                              'XUFKIDOOXQGEULQJHQGLH%DE\VYRQ=ZHLWJHEl
                                                                              UHQGHQ]XU:HOW6LQG0WWHUHUVWPDOVVFKZDQJHU
                                                                              sollten sie in ein Krankenhaus gehen, erklärt die
                                                                              Hebamme. Denn kommt es in der Krankenstation
                                                                              zu Komplikationen, sind die Patentinnen hier nicht
                'LH3ODQ7HDPVEUHFKHQPLWGHP7DEXWKHPD0HQVWUXDWLRQ        JXWDXIJHKREHQ=ZHLJ\QlNRORJLVFKH6WKOHGLH
                                                                              VFKRQEHVVHUH=HLWHQHUOHEWKDEHQHLQLJHZHQLJH
                                                                              ,QVWUXPHQWHHLQHDOWH%DE\ZDDJHVRZLH0HGLND-
                Überzeugungsarbeit leisten                                    PHQWH²YLHOPHKUVWHKWKLHUQLFKW]XU9HUIJXQJ
                $EHUDXFKGLHPLWJHUHLVWHQ$*0LWJOLHGHUDXV%HUOLQ         (QWVSUHFKHQGJXWNDPHQMHW]WZHLWHUH6SHQGHQ
                'VVHOGRUI(UODQJHQ+DPEXUJ0QFKHQXQG                   DQGLHEHLGHU0RGHUQLVLHUXQJKHOIHQ
                :DOGVKXWHUOHEWHQHLQHQ9RUKHU1DFKKHU(IIHNW
                1DFKLKUHU$QNXQIWLQGHU3URMHNWUHJLRQ(DVWHUQKDWWHQ
                VLH]XQlFKVWGLH*HPHLQGH%DZDUHEHVXFKWLQGHU
                GDV:DVVHUSURMHNWDNWXHOOOlXIWXQGHUVW]ZHL7DJH            Mädchen stärken
                VSlWHU0LQWDNURPZRHVEHUHLWVDEJHVFKORVVHQLVW
                =ZLVFKHQGHQEHLGHQ%HVXFKHQQDKPHQGLH7HLOQHK-
                PHULQQHQXQG7HLOQHKPHUDQHLQHP7UHIIHQPLWORNDOHQ         7HPSHUDWXUHQYRQEHU*UDGXQGHLQH/XIWIHXFK-
                1*2V*HPHLQGHYHUWUHWHUQXQGHLQHP%UXQQHQ-                   WLJNHLWYRQELV]X3UR]HQWHEHQVRZLH0RVNLWR
                EDXHUWHLOGLHDOOHLQGDV3ODQ3URMHNWLQYROYLHUWVLQG    $WWDFNHQKDWGLH*KDQD*UXSSHORFNHUZHJJHVWHFNW

                -XQJH)UDXHQHPSIDQJHQGLH*lVWHPLWWUDGLWLRQHOOHQ7lQ]HQ

8               Plan Post 2/2020
Plan Post Das Paten-Magazin - Ausgabe 2/2020
YLHOEHUGLH$UEHLWYRQ3ODQ,QWHUQDWLRQDOJHOHUQWVLFK
           EHUGLH$*3URMHNWHLQWHQVLYDXVJHWDXVFKWXQGPLW
           )DFKOHXWHQGHVJKDQDLVFKHQ3ODQ%URVYHUQHW]W,Q
           EHVWHU(ULQQHUXQJZHUGHQGDEHLDOOHQGLH*DVWIUHXQG-
           VFKDIWGHU0HQVFKHQXQGGLH)U|KOLFKNHLWYLHOHU.LQGHU
           EOHLEHQ0LW]ZHLJUR‰HQ(PSIlQJHQLQ%DZDUHXQG
           0LQWDNURPKLH‰HQGLH*HPHLQGHQLKUH*lVWHDXV
           'HXWVFKODQGZLOONRPPHQGLH&KLHIV²HLQJHKOOWLQ
           IDUEHQSUlFKWLJH*HZlQGHU²KLHOWHQ'DQNHVUHGHQ
           0lGFKHQHEHQVRZLH-XQJHQWDQ]WHQLQWUDGLWLRQHOOHU
           .OHLGXQJXQGIKUWHQ6NHWFKHUXQGXPGLH7KHPHQ
           +\JLHQHVRZLH:DVVHUQXW]XQJDXI

                                     8QGVFKOLH‰OLFKKLH‰HVDXFK

                                                                         )RWR6ZDDQWMH+HKPDQQ
                                     hier: Das Beste kommt zum
                                     6FKOXVV,P3ODQ%URLQ
                                     $FFUDWUDIHQGLH$*0LWJOLHGHU
                                     am letzten Tag mit Abigail
                                     ]XVDPPHQ'LH-lKULJH
                                     hatte Plan International an
                                     ihrer Highschool bei ihrer
                                     7HLOQDKPHDPࡐ*LUOV0DNLQJ
                                     0HGLD&OXE´NHQQHQJHOHUQW        6HOEVWDXVSURELHUHQZDVKLQWHUGHQQDFKKDOWLJHQ
                                     GHUGLH6LQQHGHU0lGFKHQ         (QWZLFNOXQJV]LHOHQVWHFNW
                                     IULKUH5HFKWHXQG&KDQFHQ
                                     VWlUNHQVROO0LWWOHUZHLOHKDW

$ELJDLO  LP3ODQ%UR
                                     $ELJDLOHLQHQ%DFKHORULQ-RXU-
                                     nalismus und an zahlreichen
                                     LQWHUQDWLRQDOHQ.RQIHUHQ]HQ
                                                                        Nachhaltige
                                     ]XU6WlUNXQJGHU)UDXHQUHFKWH
              WHLOJHQRPPHQࡐ2KQH3ODQZUGHLFKMHW]WQLFKWYRU
              HXFKVLW]HQXQGGHQ0XWKDEHQPLWHXFK]XVSUH-
                                                                        Entwicklung erleben
              FKHQ´VDJWHGLHMXQJH)UDX8QGHUVWUHFKWQLFKWGHQ    8QVHUH0LWPDFKDXVVWHOOXQJࡐ0LVVLRQ
              0XWKDEHQPLW*OHLFKDOWULJHQXQG-QJHUHQ]XP%HL-       2030“ zeigt hierzulande die Bedeutung
              VSLHOEHU]XIUKH6FKZDQJHUVFKDIWHQ]XVSUHFKHQ       der nachhaltigen Entwicklungsziele.
              'HQQGLHGXUFKNUHX]HQQLFKWVHOWHQGLH7UlXPHMXQ-
              ger Frauen von einem selbstbestimmten Leben.
                                                                        Unter anderem kann das beschriebene
                                                                        WASH-Projekt in Ghana erlebt werden.

                                                                        'DV3XEOLNXPNDQQVLFKLQWHUDNWLYEHUGLH%HGHXWXQJYRQ
                                                                        ausgeglichenen Lebensverhältnissen, Chancengleichheit
                                                                        VRZLHGHQVFKRQHQGHQ8PJDQJPLW5HVVRXUFHQLQIRU
                                                                        PLHUHQ'DEHLVFKOSIHQ%HVXFKHULQQHQXQG%HVXFKHU
                                                                        LQPXOWLPHGLDOHQ0RGXOHQXQWHUDQGHUHPLQGLH5ROOHYRQ
                                                                        'HOHJLHUWHQXQGHQWVFKHLGHQZHOFKHJHVHOOVFKDIWOLFKHQ
                                                                        :HLFKHQVWHOOXQJHQIUGLH=XNXQIWGHU:HOWVRZLHGLH=HLW
                                                                        nach der Coronavirus-Pandemie die besten sind.
                                                                        'LH*lVWHVLQGYLUWXHOOXQWHUZHJVQDFKbJ\SWHQ*KDQD
                                                                        Guatemala, Kambodscha, Kolumbien und Timor-Leste
                                                                        VRZLHLQGLHGHXWVFKHQ*UR‰VWlGWH%HUOLQXQG+DPEXUJ
                                                                        'RUWHUNOlUHQMHZHLOVMXQJH3URWDJRQLVWLQQHQXQG3URWDJR-
                                                                        QLVWHQDQKDQGYRQUHDOHQ3URMHNWEHLVSLHOHQGLHYHUVFKLH-
                                                                        GHQHQ1DFKKDOWLJNHLWV]LHOHXQGGHUHQ8PVHW]XQJ
                                                                        'LHVRJHQDQQWHQ6XVWDLQDEOH'HYHORSPHQW*RDOV 6'*V 
                                                                        VROOHQELVZHOWZHLWUHDOLVLHUWZHUGHQ3ODQ,QWHUQDWLR-
                                                                        QDOKDWDP]LYLOJHVHOOVFKDIWOLFKHQ3UR]HVVPLWJHZLUNWGHU
                                                                        ]XUJOREDOHQ9HUDEVFKLHGXQJGHU6'*VJHIKUWKDW
                                                                        =XXQVHUHUHQWZLFNOXQJVSROLWLVFKHQ%LOGXQJVDUEHLWJHK|UW
                                                                        HVDXFKEHUGLHZHOWZHLWHQ$QVWUHQJXQJHQIUPHKU
                                                                        &KDQFHQJOHLFKKHLWXQGHLQHJHUHFKWHUH(QWZLFNOXQJ]X
              0HKU,QIRUPDWLRQHQ]XXQVHUHP(QJDJHPHQW                 LQIRUPLHUHQ
              LQ*KDQDGHQ6SHQGHQP|JOLFKNHLWHQIUGDV               ࡐ0LVVLRQ´PDFKWELV]XP-DQXDULP0XVHXP
              ODXIHQGH3URMHNWࡐ6DXEHUHV:DVVHUIU*KDQD´             DP6FK|OHUEHUJLQ2VQDEUFN6WDWLRQ²YLHUHLQKDOE0RQDWH
              VRZLH]XU/lQGHUVWUDWHJLHÀQGHQ6LHLP,QWHU-             OlQJHUDOVXUVSUQJOLFKJHSODQW'LH9HUDQVWDOWHUKDEHQHLQ
              QHWDXIwww.plan.de/ghana. Dort ist auch ein              XPIDQJUHLFKHV%HJOHLWSURJUDPPRUJDQLVLHUW,QIRUPDWLRQHQ
              .XU]ÀOPEHUGDV3DWHQNLQG0DU\KLQWHUOHJW               XQG$UEHLWVPDWHULDOLHQÀQGHQ6LHRQOLQH
                                                                        www.plan.de/mission2030

                                                                                                              Plan Post 2/2020         9
Plan Post Das Paten-Magazin - Ausgabe 2/2020
Foto: iStock/Lakshmi Prasad
 Aktuelles

               Arbeiten in Zeiten des Coronavirus
             Das höchste Gut ist das körperliche und gesundheitliche Wohlergehen –
             vor allem bei den Mädchen und Jungen in unseren Partnergemeinden,
             für die wir unsere Projekte durchführen. Um sie im Falle von Naturkata-
             strophen oder bei Notfällen schützen und auf die Folgen angemessen
             reagieren zu können, haben wir ein Risikomanagement-System installiert.
             Es greift auch jetzt in Zeiten der Coronavirus-Pandemie.
             Unsere Krisenpläne unterstützen uns bei der Bewäl-      die in der Regel über keine so gute medizinische
             tigung der Corona-Krise. So haben wir global Maß-       Versorgung verfügen wie hierzulande. Umgekehrt
             nahmen ergriffen, die unsere internationale Zusam-      sind externe Besuche im Hamburger Plan-Büro bis
             menarbeit sowie die Patenschaftsprogramme so weit       auf Weiteres nicht möglich.
             wie möglich vor den Auswirkungen der Coronavirus-       Mit den Beschränkungen möchten wir vermeiden,
             Pandemie schützen sollen. Aktivitäten werden von        dass Reisende und Gäste unbewusst das Virus mög-
             Plan International auch unter schwierigen Bedingungen   licherweise verbreiten. Auch möchte Plan International
             weitergeführt, solange es keine anderen Anweisungen     Deutschland mit diesem Vorgehen seiner Fürsorge-
             seitens der jeweiligen Regierungen gibt. Es kann zu     SÁLFKWJHJHQEHUGHQ0LWDUEHLWHQGHQQDFKNRPPHQ
             Verzögerungen bei der Umsetzung kommen. Unsere          und Situationen vorbeugen, in denen eine Quaran-
             Kolleginnen und Kollegen vor Ort kümmern sich in den    täne verhängt wird.
             Gemeinden besonders um Aufklärung und Prävention
             einer Ansteckung mit dem Coronavirus.                   Kontakte minimieren
                                                                     Im deutschen Plan-Büro wie auch auf internationaler
                                                                     Ebene wurde zum Schutz der Mitarbeiterinnen und Mit-
                                                                     arbeiter die Teamstärke reduziert. Die meisten Fach-
               Programme verzögert                                   leute erledigen – bis auf Weiteres – die laufenden
                                                                     Arbeiten von zu Hause aus, während in den Büros nur
                                                                     eine notwendige Minimalbesetzung anwesend bleibt.
             Aktuell können Patenbriefe länger unterwegs sein,       Auch dies dient dem Schutz vor Ansteckung und einer
             weil Zustellungswege unterbrochen sind. Ähnlich wie     möglichen Verbreitung des Coronavirus. Gleichzeitig
             in Europa kommt es auch in anderen Regionen der         versetzen uns kurzfristig geschaffene Regelungen für
             Welt zu Ausgangssperren, beispielsweise in Peru.        +RPHRIÀFH$UEHLWLQGLH/DJHÁH[LEHOGLHODXIHQGHQ
             Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind daran      Projekte weiterzuführen. Anfragen von Patinnen
             gebunden, sodass einzelne Projektbausteine nicht        und Paten – am besten schriftlich per E-Mail an
             immer fristgerecht umgesetzt werden können. Alle        info@plan.de gerichtet – beantworten wir auch in
             Aktivitäten werden wieder in vollem Umfang durch-       Krisensituationen wie dieser.
             geführt, sobald es die Situation erlaubt. Diese kann
             von Land zu Land unterschiedlich sein.                  Globales Risiko-Register
                                                                     Grundlage für unser Vorgehen ist das globale Risiko-
             )UVRUJHSÁLFKWHQQDFKNRPPHQ                             management-System, das vom internationalen Vor-
             Damit sich die Ausbreitung des Coronavirus verlang-     stand erstellt und vierteljährlich auf seine Wirksam-
             samt und somit unsere Programme bestmöglich weiter-     keit überprüft wird. Es führt alle Herausforderungen
             laufen können, wurden bereits Ende Februar 2020         auf – beispielsweise eine durch Viren ausgelöste
             von Plan International Deutschland proaktiv Maß-        Erkrankungswelle – und enthält Einschätzungen von
             nahmen erarbeitet: Sämtliche Auslandsreisen wurden      Eintrittswahrscheinlichkeiten sowie möglicher Aus-
             daraufhin abgesagt. Dabei geht es darum, unnötige       wirkungen. Sämtliche Maßnahmen und Verantwort-
             Risiken auszuschließen, sowohl für unsere Fachleute     lichkeiten sind in diesem Risiko-Register dargestellt.
             im deutschen Plan-Büro als auch die Menschen in
             unseren Partnerländern. Denn wir haben eine Für-
                                                                       Aktuelle Informationen sowie Spendenmöglichkeiten
             VRUJHSÁLFKWIU0lGFKHQ-XQJHQ-XJHQGOLFKHXQG
                                                                       ÀQGHQ6LHRQOLQH www.plan.de/coronavirus-pandemie
             weitere Projektteilnehmende vor Ort – in Regionen,

10           Plan Post 2/2020
Im Klimawandel voneinander lernen

                                                                                                                   Foto: Robert McKechnie
Das südliche Afrika ist vom Klimawandel besonders betroffen. Dürren
gefährden beispielsweise in Malawi und Sambia die Lebensgrundlagen
vieler Menschen. Wie kann Plan International sie unterstützen?

In beiden Ländern gehen nicht nur die Ernteerträge      Ziel unseres innovativen Ansatzes ist es, Vergleiche
zurück, auch das hohe Bevölkerungswachstum,             anzustellen, um die jeweils erfolgreichsten Arbeits-
steigende Nahrungsmittelpreise sowie rasche Ent-        DQVlW]HXQWHUlKQOLFKHQ%HGLQJXQJHQ]XÀQGHQXQG
waldung bei zunehmender Bodenerosion tragen zu          die Umsetzung der Projekte in beiden Nachbarländern
einer Verknappung von Nahrungsmitteln bei. Wir von      zu optimieren.
Plan International engagieren uns deshalb in unseren
Projektgemeinden für eine bessere Nahrungsmittel-       Bei der Projektplanung hatten wir bereits Austausch-
sicherheit der Familien sowie den Umwelt- und Res-      besuche der jeweiligen Projektverantwortlichen ver-
sourcenschutz. Die Menschen sollen sich der Heraus-     einbart. 2016 hat das malawische Team die Maß-
forderungen durch Umweltkatastrophen bewusst            nahmen im benachbarten Sambia begutachtet. Im
werden und erfahren, wie sie angemessen reagieren       September 2019 gab es den Gegenbesuch im mala-
und für ihren Lebensunterhalt sorgen können.            wischen Kakungu. Ein Ergebnis der Konsultationen:
                                                        Für die nächste Projektphase übernehmen wir in
                                                        Sambia das in Malawi erfolgreich angewandte Kon-
                                                        zept von unterschiedlich bestellten Feldern. Auf
  Lebensgrundlagen                                      VRJHQDQQWHQ'HPRQVWUDWLRQVÁlFKHQHUOHEHQGLH
                                                        Gemeindemitglieder die Vorteile von klimaange-
  sichern                                               passten Landwirtschaftsmethoden und erfahren in
                                                        GHU3UD[LVZHOFKH.XOWXUSÁDQ]HQXQWHUZHOFKHQ
                                                        Bedingungen die besten Erträge und das höchste
Aktuell führen wir in Malawi und Sambia entspre-        Einkommen sichern. Zudem bieten wir den Gemein-
chende Projekte durch. Seit 2014 setzen wir in          demitgliedern in Chibombo Schulungen zur eigenen
der malawischen Region Kakungu ein Projekt zur          Herstellung von Mischdünger an. Letzterer hatte sich
Nahrungsmittelsicherheit von 2.464 Gemeindemit-         in Malawi als kostengünstige und effektive Alternative
gliedern um. Es macht die Teilnehmerinnen und Teil-     zum Kauf von anorganischen Düngemitteln erwiesen.
nehmer mit den landwirtschaftlichen Herausforde-
rungen in Zeiten von Klimaextremen vertraut und         Ressourcenschutz
sichert ihre Lebensgrundlagen, indem etwa Ernäh-        Für Malawi übernehmen wir die in Sambia bewährten
rungsgewohnheiten angepasst werden.                     Lehmöfen. Mit den sambischen Anlagen verbrauchen
In Sambia ist der Fokus eines seit 2015 laufenden       die Menschen weniger vom knappen Feuerholz als
Projektes für 6.430 Familien auf die ländliche Region   mit den bisher benutzten Ofentypen. Parallel organi-
Chibombo gerichtet. Hier vermitteln wir nachhaltige     sieren unsere Teams im malawischen Kakungu die
Landwirtschaftsmethoden und zeigen auf, wie alter-      Wiederaufforstung.
native Einkommensquellen erschlossen werden
können, zum Beispiel durch Imkerei oder Fischzucht.     Für unsere Projektgemeinden in Malawi hat der per-
                                                        sönliche Austausch wichtige Erkenntnisse für alter-
Länderübergreifende Partnerschaft                       native Einkommensquellen bei der Imkerei, Fisch-
Die inhaltlichen Gemeinsamkeiten beider Vorhaben eig-   RGHU*HÁJHO]XFKWHUJHEHQ)UDOOH%HWHLOLJWHQLVW
nen sich zur länderübergreifenden Zusammenarbeit.       dies insgesamt ein Gewinn.

                                                                                               Plan Post 2/2020   11
Aus aller Welt
                                                                         Bolivien: Berufliche
                                                                         Perspektiven
                                                                         für Jugendliche
                                                                                      Im südamerikanischen Bolivien ist die
                                                                                      Jugendarbeitslosigkeit hoch und der
                                                                                      Reichtum sehr ungleich verteilt. Mit dem
                                                                                      3URMHNWࡐ%HUXÁLFKH3HUVSHNWLYHQIU
                                                                                      Jugendliche“ wollen wir Menschen
                                                                         zwischen 15 und 24 Jahren – insbesondere jungen
                                                                         )UDXHQ²GLH0|JOLFKNHLWJHEHQLKUHEHUXÁLFKHQ
                                                                         Fähigkeiten und damit ihre wirtschaftliche Situation
                                                                         zu verbessern. Plan International unterstützt die
                                                                         Gründung kleiner eigener Unternehmen und/oder
                                                                         RUJDQLVLHUWEHUXÁLFKH$XVELOGXQJHQ(LQ=LHOLVW
                                                                         dass junge Menschen Zugang zu sicheren und men-
                                                                         schenwürdigen Arbeitsplätzen erhalten, die ihnen
                                                                         eine langfristige Beschäftigung mit angemessenem
                                                                         Einkommen bieten. Gleichzeitig trägt das Vorhaben
                                                                         zur Geschlechtergerechtigkeit bei: Junge Frauen und
                                                                         Männer lernen, bestehende Rollenbilder und Macht-
                                                                         verhältnisse kritisch zu hinterfragen. Unser Projekt
                  Ausbildungsangebote – zum Beispiel bei der Aufzucht    läuft noch bis November 2022 in den Regionen
                  von Lamas.                                             Altiplano, Tarija und Santa Cruz de la Sierra.

                  Togo: Recht auf
                  gute Gesundheit stärken
                               Familienplanung ist Teil unseres Projekts für eine bessere Mutter-Kind-Gesundheit im westafri-
                               kanischen Togo. Insbesondere in ländlichen Gebieten gibt es kaum funktionierende Gesund-
                               heitsdienste. Entsprechend hoch ist die Sterblichkeitsrate von Müttern, Säuglingen und Klein-
                               kindern. Ein Schwerpunkt des vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
                               Entwicklung (BMZ) geförderten Projekts sind Fortbildungen für Gesundheitspersonal. Damit
                  tragen wir dazu bei, die Versorgung von schwangeren Frauen und Müttern sowie Entbindungen in der
                  Krankenstation zu verbessern. Darüber hinaus verteilen Gesundheitsbeauftragte der Gemeinden Verhütungs-
                  mittel und sensibilisieren Frauen und Männer bei Hausbesuchen für Vorsorgeuntersuchungen, Impfungen
                  sowie Familienplanung. Das Vorhaben startete 2017 mit guter Resonanz, sodass wir ein Nachfolgeprojekt
                  vorbereiten.

                  Südsudan:
                  Ernährungssicherung in Rumbek
                              %UJHUNULHJHXQG.RQÁLNWH]HUVW|UWHQZHLWH7HLOHYRQ6GVXGDQGDUXQWHUGLH5HJLRQXPGLH
                              zentrale Stadt Rumbek, in der wir von Plan International Kinder mit Nahrungsmittelhilfe unter-
                              stützen. Allein 2019 erreichten wir mit unserem Schulernährungsprogramm 29.612 Mädchen und
                              Jungen – und verbesserten damit auch ihren Zugang zu Bildung. Ergänzend wurden Essens-
                              rationen zum Mitnehmen eingeführt. Besonders begünstigt wurden Mädchen, damit ihre Familien
                  für den Einkommensverlust entschädigt werden, der entsteht, wenn sie, statt auf den Feldern zu helfen, in
                  der Schule lernen. Das World Food Programme der Vereinten Nationen (WFP) unterstützte diese Aktivitäten
                  mit knapp 5,6 Millionen Euro. Die Verlängerung des erfolgreichen Projekts ist in Planung.

12                Plan Post 2/2020
Hungerkrise im

                                                                     Foto: Laura MacLeman
südlichen Afrika
             Von der Weltöffentlichkeit weitgehend unbeachtet
             leiden viele Menschen im südlichen Afrika unter
             einer verheerenden Hungerkrise. Wirbelstürme und
             Überschwemmungen im vergangenen Jahr, gefolgt
             von einer extremen Dürre sowie einer Heuschrecken-
plage haben die Ernten in einer von kleinbäuerlicher Landwirt-
schaft dominierten Region größtenteils vernichtet. Rund 45 Milli-
onen Menschen in neun Ländern sind gefährdet und dringend
auf humanitäre Hilfe angewiesen. Plan International unterstützt
Familien in Malawi, Mosambik, Sambia und Simbabwe mit umfas-
senden Hilfsprogrammen. Zusätzlich zur Versorgung mit Grund-
nahrungsmitteln fördern wir Maßnahmen für Kinderschutz und
Bildung. Denn viele Kinder – insbesondere Mädchen – gehen
nicht mehr zur Schule, weil sie ihre Familien bei der Suche nach
Nahrung und Wasser unterstützen oder durch Arbeit zum Haus-
haltseinkommen beitragen müssen.
Plan International Deutschland beteiligte sich 2019 an Not-
und Soforthilfe- sowie Wiederaufbaumaßnahmen in Malawi,
Simbabwe und Mosambik nach dem Wirbelsturm Idai. Nun
unterstützen wir in Malawi und Simbabwe auch Hilfsprogramme
gegen die Hungerkrise, zum Beispiel die Vergabe von kleinen         Patience (13, Mitte) und ihre Familie verloren 2019 ihr Haus
Geldbeträgen an 4.500 Haushalte für Nahrungsmittel oder             durch einen Wirbelsturm. Nun droht eine Hungerkrise.
Schulernährungsprogramme.

Brücken bauen – für
Integration in Hamburg
             Die Integration von zugewanderten Menschen setzt vernetztes Handeln und Angebote voraus,
             welche die Menschen auch tatsächlich brauchen. In Hamburg arbeiten wir von Plan International
             'HXWVFKODQGGDUDQHQWVSUHFKHQGH/FNHQ]XVFKOLH‰HQ'DIUEH]LHKHQZLUJHÁFKWHWH.LQGHU
             Jugendliche und deren Familien aktiv ein. Zusätzlich beraten und vernetzen unsere Fachleute
             die verschiedenen Akteure in der Hansestadt, die auf dem Weg zur Integration wichtig sind, und
unterstützen entsprechende Netzwerke. Ziel des vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) geför-
GHUWHQ3URMHNWVLVWGLHJOHLFKEHUHFKWLJWH7HLOKDEHYRQJHÁFKWHWHQXQG]XJHZDQGHUWHQ.LQGHUQXQG-XJHQGOLFKHQ
sowie deren Familien am gesellschaftlichen und politischen Leben.

Myanmar: Humanitäre Hilfe
im Kachin-Staat
             ,P1RUGRVWHQYRQ0\DQPDUGDXHUQEHZDIIQHWH.RQÁLNWHDQ$OOHLQLP.DFKLQ6WDDWOHEHQEHU
             97.000 Menschen in 140 Camps oder lagerähnlichen Einrichtungen. 46 Prozent dieser soge-
             nannten Binnenvertriebenen sind Minderjährige. Schwere Verletzungen der Kinderrechte – wie
             =ZDQJVUHNUXWLHUXQJ7|WXQJXQGVH[XHOOHU0LVVEUDXFK²EHGURKHQLQGHQYRQ.RQÁLNWHQEHWURI-
             fenen Gebieten den Alltag der Mädchen und Jungen. Die Unterernährung von Säuglingen und
Kleinkindern sowie unzureichende hygienische Bedingungen stellen ein weiteres Risiko dar. Deshalb führen
ZLUYRQ3ODQ,QWHUQDWLRQDOPLWÀQDQ]LHOOHU8QWHUVWW]XQJGHV$XVZlUWLJHQ$PWV $$ LQ&DPSVOHEHQVUHW-
tende Maßnahmen zum Kinderschutz in Notsituationen durch. Zusätzlich arbeiten wir daran, insbesondere
für junge Frauen und Mütter den Zugang zu Trinkwasser, Sanitärversorgung sowie Hygiene- und Nahrungs-
mitteln zu verbessern.

                                                                                                  Plan Post 2/2020           13
Patenforum

              Daniya (6) bekommt Besuch von Erika Krüger.

              Herzensbegegnung in Kambodscha
              BILD der FRAU-Reporterin Erika Krüger unterstützt seit Jahren Patenkinder
              des Kinderhilfswerks Plan International in Asien, auch die sechsjährige Daniya
              in Kambodscha. Jetzt hat sich die Journalistin auf die weite Reise zu ihr
              gemacht – und kam tief bewegt mit einer eindrucksvollen Geschichte zurück.

              Es scheint, als ob die Sechsjährige noch nicht ganz   auf die weite Reise, auf einen anderen Kontinent,
              begreift, warum sie heute Besuch aus dem fernen       gemacht habe? Etwa 10.000 Kilometer liegen nor-
              Europa bekommt. Wie soll ein kleines Mädchen aus      malerweise zwischen uns. Schüchtern wartet Daniya
              Kambodscha auch verstehen, dass ich mich für sie      jetzt mit ihren Eltern und der jüngeren Schwester
                                                                    Danisa (2) an einem schattigen Platz auf dem Gelände
                                                                    der Makara Highschool im Distrikt Srei Snam auf
                                                                    mich, etwa 90 Kilometer von der Touristenstadt Siem
                                                                    Reap und dem Weltkulturerbe Angkor Wat entfernt.

                                                                      „Ich möchte dabei sein“
                                                                                                                           Fotos: Hartmut Schwarzbach/argus

                                                                    Es ist heiß, fast 32 Grad. Und auch mir klopft wild
                                                                    das Herz vor Aufregung. Ich setze mich mit der
                                                                    Familie und zwei Mitarbeiterinnen des Kinderhilfs-
                                                                    werks Plan International auf den kühlen Steinfuß-
                                                                    boden des Schulgebäudes. Unser Kennenlernen
                                                                    kann beginnen. Zaghaft schaut mich Daniya aus
                                                                    ihren dunklen Augen an, ein winziges Lächeln huscht
                                                                    über ihre Lippen. Sie mustert erstaunt meine hell-
                                                                    blonden Haare und schaut dann kichernd zu ihrer
                                                                    Mutter Ranaet Yin (22). Erst ein paar Minuten später
              Gute Bildung beginnt in der Vorschule.

14            Plan Post 2/2020
traut sie sich, nach der Geschenktüte mit Löwen-            begegnen könnten. Aber wegen neuer Kinder-
maske zu greifen, die ich ihr mitgebracht habe.             schutzrichtlinien darf man sein Patenkind nur noch
So viel Aufmerksamkeit kennt Daniya nicht. Ihre             an einem geschützten Ort sehen. Zu groß ist die
Eltern sind extrem arm, leben in einem der umlie-           Sorge vor möglichem Missbrauch. Dazu gehört
genden Dörfer mit den Großeltern zusammen in                auch, dass man keine Kontaktdaten wie E-Mail- oder
einem der landestypischen Stelzenhäuser aus Holz.           3RVWDGUHVVHDXVWDXVFKHQXQGDXFKNHLQH$XVÁJH
Staunend öffnet Daniya die Tüte. Farbige Glitzer-           allein mit dem Kind unternehmen darf. Das stört
Haarspangen, Buntstifte, ein Malbuch, eine Post-            Daniya und mich gerade gar nicht. Eifrig hat das
karte mit Bildern vom fernen Hamburg und ihren              Mädchen die Buntstifte ausgepackt und fängt an zu
ersten Plan-Brief habe ich eingepackt. Geschenke            malen. Zwischendurch legt sie dankbar ihre winzigen
für Patenkinder sollen möglichst nützlich sein, nicht       +DQGÁlFKHQDQHLQDQGHUKlOWVLHYRULKU+HU]XQG
zu luxuriös, hatte ich vorher gelernt. Erst vor wenigen     guckt mich aus ihren großen, ernsthaften Augen
Monaten habe ich die Patenschaft für das kambod-            DQࡐ'DQNH´VROOGDVKHL‰HQ$XFKLFKKDOWHPHLQH
schanische Mädchen übernommen. Seit zehn Jahren             +lQGHDQHLQDQGHUࡐ'DQNH´'HQQGLHVHU7DJLVWIU
unterstütze ich schon Patenkinder in Nepal.                 mich magisch.
Erst das Mädchen Priti-Kumari, jetzt die elfjährige         In den nächsten Stunden taut die Stimmung auf.
Muna. Beide habe ich nie persönlich getroffen. Das          Stolz zeigt mir Papa Samnang Hun (28) sein Moped,
wollte ich bei Daniya ändern. Ich möchte von Anfang         mit dem er seine Familie durch die staubigen Straßen
an dabei sein, wissen, wie sich das Kind entwickelt.        kutschiert. Reisbauer sei er, wie auch seine Frau,
Denn mein monatlicher Beitrag von 28 Euro hilft dabei,      erzählt er mir in der Khmer-Sprache. Zum Glück
dass das Mädchen ab Sommer zur Schule gehen                 übersetzt Linda Kong mir seine Worte auf Englisch.
und an Bildungsprojekten von Plan teilnehmen kann.          So erfahre ich auch, dass Daniyas Mutter Ranaet
                                                            selbst nur vier Jahre zur Schule gegangen ist. Mit
Eine magische Begegnung                                     16 wurde sie schwanger. Ihren Töchtern wünscht sie
ࡐ.DPERGVFKD]lKOW]XGHQlUPVWHQ/lQGHUQ6G               PHKU%LOGXQJࡐ'DPLWVLHVSlWHUHLQHQJXWHQ%HUXI
ostasiens“, erklärt mir Plan-Sprecherin Linda Kong.         ergreifen können“, sagt sie. Ich freu mich darüber.
ࡐ9LHOH.LQGHUVLQGPDQJHOHUQlKUWhEHUGLH+lOIWH          ࡐ(WZD3DWHQNRPPHQMlKUOLFKQDFK.DPERG-
wird kaum gefördert, da die Eltern die meiste Zeit auf      scha“, sagt Plan-Koordinatorin Leakina Yim. Allein
den Reisfeldern arbeiten. Sauberes Trinkwasser und          2.000 Kinder werden in der Provinz Siem Reap von
sanitäre Anlagen sind Mangelware. Plan hat deshalb          Deutschen unterstützt. Für uns heißt es jetzt aber
seit 2002 über 850 Schulen eingerichtet und mehr            Abschied nehmen. Ich weiß nicht, ob ich Daniya
als 770 Zugänge zu Wasser für eine bessere Hygiene          jemals wiedersehen werde. Aber ich fahre glücklich
installiert.“                                               heim. Denn es ist schön zu wissen, dass ein Mäd-
In einer dieser Schulen treffe ich Daniya. Eigentlich       chen in einem fernen Land ab jetzt sicher zur Schule
hatte ich gedacht, dass wir uns in ihrem Elternhaus         JHKHQZLUG0DFK·VJXWNOHLQH'DQL\D

Mama Ranaet bereitet für ihre Familie Mango und Süßkartoffeln zu.

                                                                                                 Plan Post 2/2020   15
Fotos: Hartmut Schwarzbach/argus
 Patenforum

                                          Torts Träume
              Tort ist anders als andere Kambodschanerinnen; sie wurde mit nur einem
              Arm geboren. Bildung war ihre einzige Chance auf ein selbstbestimmtes
              Leben – und sie hat sie genutzt. Das frühere Patenkind besuchte die weiter-
              führende Schule, studierte und arbeitet heute als Grundschullehrerin. Doch
              die junge Frau will noch weiterkommen.

              Auf dem Gelände der Nokor-Krao-Grundschule                Dank an die Patenkinder
              herrscht an diesem Vormittag eine konzentrierte           2018 schilderte Tort ihre Träume. Oberschullehrerin
              Lernatmosphäre. Nur einen Steinwurf weiter ragen          für Englisch wollte sie damals unbedingt werden. In
              die weltberühmten Türme des Tempels von Angkor            ihrer Freizeit gab sie den jüngsten Patenkindern in
              Wat aus dem Urwald heraus. Außer den Touristen            LKUHP'RUIJUDWLV(QJOLVFKXQWHUULFKWࡐ$OV'DQNH-
              interessiert das hier niemanden. In den Klassen-          schön, weil ich selbst durch Plan so viel Förderung
              räumen folgen die Kinder dem Unterricht und               bekommen habe“, sagte sie seinerzeit. Heute arbeitet
              schreiben still in ihre Hefte.                            Tort tagsüber als Grundschullehrerin, abends studiert
              Nur weiter hinten auf dem Gelände, in den Räumen          sie an der Universität von Siem Reap tatsächlich
              für die Jüngsten, geht es angeregt zu. Mitten zwischen    Englisch auf Lehramt!
              Gruppen diskutierender Mädchen und Jungen steht           Ursprünglich wollte sich Tort in Phnom Penh weiter-
              Tort Hory in ihrer Klasse, anscheinend felsenfest         bilden. Doch die Hauptstadt sei ihr zu weit entfernt
              geerdet und mit den Kindern eng vertraut. Die Kleinen     von den Geschwistern und Eltern, die sie nahezu
              folgen ihrer Lehrerin wie gebannt, als sie diese inter-   täglich auf dem Weg zur oder von der Grundschule
              aktiv an das schnörkelreiche Khmer-Alphabet heran-        EHVXFKHࡐ'DV/HEHQLQ3KQRP3HQKLVW]XWXUEX-
              führt. Dabei lassen sie sich nicht einmal von den         lent“, sagt sie. Vor allem sei dort der Verkehr deutlich
              fremden Besuchern draußen stören.                         chaotischer. Für eine Frau mit Behinderung und
                                                                        allein unterwegs mit dem Moped unnötig riskant.
                                                                        Und noch etwas ist neu: Tort lebt jetzt nicht mehr bei
                                                                        ihren Eltern, sondern in der Innenstadt von Siem
                                                                        Reap. Die 25-Jährige hat ein WG-Zimmer in einer
                                                                        Wohnung, die sie sich mit anderen Studentinnen
                                                                        teilt. Eine eigene Familie hat sie noch nicht. Stattdessen
                                                                        fokussiert sie sich bedächtig auf ihre Arbeit und Fort-
                                                                        bildung. Außerdem engagiert sich Tort für andere
                                                                        Menschen mit Behinderungen, denen es nicht so gut
                                                                        geht wie ihr, und organisiert Spendensammlungen.

                                                                        Plan-Botschafterin auf Reisen
                                                                        2019 reiste das frühere Patenkind erstmals ins Aus-
                                                                        ODQG$XI(LQODGXQJGHUÀQQLVFKHQ5HJLHUXQJWUDWVLH
                                                                        als Plan-Botschafterin in Helsinki auf. Sie berichtete
                                                                        auf Englisch über die Folgen des Klimawandels ins-
                                                                        besondere für die armen bäuerlichen Familien in
                                                                        ihrer Heimat.
                                                                        Ein Traum ist derzeit noch unerfüllt: Sobald die Doppelbe-
                                                                        lastung von Arbeit und Studium vorüber ist, will Tort wie-
              Interaktiver Unterricht für die Kleinsten.                der mit dem Gratisunterricht für die Kleinsten anfangen.

16            Plan Post 2/2020
Fotos: Plan-AG Lübeck

                  Rund um die Uhr im Einsatz
Als Krankenschwester arbeitete Plan-Patin Sabine Ahrens 25 Jahre auf
der Intensivstation. Der herausfordernde Klinikalltag hat die engagierte
Lübeckerin nicht davon abgehalten, in ihrer knappen Freizeit eine Plan-
Aktionsgruppe zu gründen.

ࡐ9LHOH-DKUHZDUHQZLUQXU]XGULWW´HULQQHUWVLFK    kommt nicht von ungefähr:
Sabine Ahrens an die Anfänge der Plan-Aktions-          Auf eigene Faust ging Sabine
JUXSSHLPVFKOHVZLJKROVWHLQLVFKHQ/EHFNࡐ$EHU       Ahrens – gerade Anfang 20 –
es hat uns sehr viel Spaß gemacht, wir sind am Ball     nach Mittelamerika, um dort
geblieben.“ Seit 2005 führt die kleine Gruppe regel-    ein Jahr lang als Kranken-
mäßig Aktivitäten durch, informiert über die Arbeit     VFKZHVWHU]XDUEHLWHQࡐ,FKHQW-
der Kinderrechtsorganisation, tritt mit eigenem Stand   schied mich für Guatemala –
bei Basaren etwa zur Weihnachtszeit auf.                damals das ärmste Land in
Als Plan International 2011 zum ersten Patentreffen     der Region.“ Sechs Monate
in der Hansestadt einlud, wuchs die Gruppe. Heute       bereitete sie sich vor und lernte
besteht die AG aus 14 Mitgliedern und ist durch ihre    Spanisch, ein Kulturverein
Aktionen vielen gut bekannt. Denn auch die jährliche    unterstützte sie bei der Suche      Engagiert für die Plan-AG
Beleuchtungsaktion des weltberühmten Holstentors        nach einem geeigneten Arbeits-      Lübeck: Sabine Ahrens.
zum Welt-Mädchentag geht auf ihre Initiative zurück.    platz vor Ort.
ࡐ(LQHWROOH7UXSSH´ÀQGHW6DELQH$KUHQV
Die Älteste in der AG ist Johanna Reichert – Foto       Fachkräfte benötigt
oben, rechts vor dem beleuchteten Holstentor. Auch      Sabine Ahrens ist ihrem Beruf treu geblieben. 25 Jahre
sie ist mit viel Herzblut dabei; es mache ihr großen    DUEHLWHWHVLHDOV.UDQNHQSÁHJHULQLQ9ROO]HLWDXIGHU
Spaß, mit anzupacken. Erst kürzlich feierte sie ihren   Intensivstation: Früh-, Spät- und Nachtschicht. Mittler-
80. Geburtstag und bat ihre Gäste, statt ihr etwas zu   weile ist die Lübeckerin auf der Palliativstation eines
schenken lieber an Plan zu spenden. Dabei kamen         Krankenhauses tätig. Auch hier ist sie mindestens
viele Hundert Euro für den Mädchen-Fonds und            40 Stunden pro Woche im Einsatz. Voraussichtlich
ࡐ6LQQYROO6FKHQNHQ´]XVDPPHQ                           wird sie jedoch zurück in ihren früheren Arbeitsbereich
                                                        ZHFKVHOQࡐ:LUEHUHLWHQXQVDXI&RURQD3DWLHQWHQ
                                                        vor, auf der Intensivstation werden alle Fachkräfte
                                                        benötigt“, sagt sie.
                  Als Krankenschwester                  Viel Zeit für ehrenamtliches Engagement wird Sabine
                                                        Ahrens in den kommenden Wochen vermutlich nicht
                  in Guatemala                          bleiben.
                                                        Die Plan-Aktionsgruppe Lübeck freut sich in jedem
                                                        Fall über weitere Unterstützung. Ansprechpartner
Belén heißt das Patenkind von Sabine Ahrens, ein        ist Herbert Kozian, der auch AG-Landesvertreter für
elfjähriges Mädchen in Bolivien. Auch ihre vorherigen   Schleswig-Holstein ist: herbert-kozian@outlook.com,
Patenkinder stammen aus Lateinamerika. Der Bezug        Tel.: +49 (0)451 7907360.

                                                                                                Plan Post 2/2020        17
Patenforum
Foto: Steven Kamponda

                                                                                                                                                            ?
                                        Schon gewusst? – Häufige Paten-Fragen

                                                                                                                                                                 !
                                        8QVHUH3DWHQVFKDIWHQELHWHQYLHOH0|JOLFKNHLWHQ]XUSHUV|QOLFKHQ*HVWDO-
                                        WXQJ0DQFKHVOlXIWGDEHLYLHOOHLFKWDQGHUVDOVHVVLFK3DWLQQHQRGHU3DWHQ
                                        YRUJHVWHOOWKDEHQ'HQQEHL3ODQ,QWHUQDWLRQDOJLEWHVEHVWLPPWH5HJXODULHQ
                                        GLHZLUDXVJXWHP*UXQGDXIJHVWHOOWKDEHQ'D]XHUUHLFKHQXQVLPPHUZLHGHU
                                        lKQOLFKH)UDJHQGLHZLUKLHUJHUQEHDQWZRUWHQ

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                                       Wie registriere
                                                               1. Gehen Sie auf: www.plan.de/meinplan            4. Legen Sie im nächsten Schritt ein
                                       ich mich für            ࡐ-HW]WUHJLVWULHUHQ´)U3DWHQLQgVWHUUHLFK   persönliches Passwort fest, welches Sie
                                       „Mein Plan“?            www.plan-international.at/meinplan                ]XNQIWLJ]XU$QPHOGXQJEHLࡐ0HLQ3ODQ´
                                                                                                                 nutzen möchten.
                                                            2. Geben Sie Ihre Patennummer und
                                                            E-Mail-Adresse
                                                            E-             ein und fordern Sie eine              5. Die Registrierung ist jetzt abgeschlossen!
                                                            einmalige PIN an.                                    6LHJHODQJHQQXQ]XUࡐ0HLQ3ODQ´$QPHOGXQJ
                                                                                                                 wo Sie sich mit Ihrer Patennummer und
                                                            3. Sie erhalten von uns eine E-Mail mit              Ihrem persönlichen Passwort anmelden
                                                            einer 8-stelligen PIN, um die Registrierung          können.
                                                            fortzusetzen.

                             Die Gründe dafür, warum Patenkinder manchmal nicht zur Schule gehen, sind viel-
                             fältig. Einige Eltern wünschen sich, dass ihr Kind als häusliche Arbeitskraft oder
                                                                                                                           Warum geht mein
                             bei der landwirtschaftlichen Arbeit hilft. Andere Eltern, die selbst keine Schul-             Patenkind nicht
                             bildung erfahren haben, erkennen nicht immer die Wichtigkeit von regelmäßigem                 in die Schule?
                             Unterricht und unterstützen ihr Kind dann kaum auf seinem Bildungsweg.

                                      Warum schicken Sie mir die          W
                                                                          Wenn   eine Patenschaft zum Ende kommt, schlagen wir ein neues Patenkind vor,
                                                                           weil wir auch nach dem Ausscheiden des alten Patenkindes die Projektarbeit vor-
                                                                           w
                                      Unterlagen über ein neues             anbringen wollen und hoffen, dass dies auch im Sinne unser Patinnen und Paten
                                      Patenkind, sobald meine alte          ist. Ein weiterer Grund ist die Wirtschaftlichkeit. Für unsere Seite ist es eine
                                      Patenschaft endet, ohne mich          einfache und sehr effektive Form, um weiterhin für unsere Arbeit zu begeistern.
                                                                          D
                                                                          Die meisten Unterstützerinnen und Unterstützer nehmen den Vorschlag für das
                                      vorher zu fragen?                  neue Patenkind gern an – das vereinfacht die Prozesse.
                                                                         ne

                        18              Plan Post 2/2020
Warum macht Plan so viel               M unserer Werbung werben wir um neue Patinnen und Paten sowie Spende-
                                                Mit
         Werbung – wäre das Geld                 rinnen und Spender. Die von uns genutzten Werbewege sind sehr kosten-
                                                 JQVWLJRGHUVRJDUNRVWHQIUHL'HUÀQDQ]LHOOH$XIZDQGLVWLP*HJHQVDW]]X
         nicht sinnvoller für Paten-             dem Erfolg unserer Aktionen gering. Wir können mit diesen sparsamen Maß-
         schaften zu verwenden?                 Q
                                                QDKPHQMHGHV-DKUYLHOHQHXH3DWLQQHQXQG3DWHQJHZLQQHQXQGVRPLWQRFK
                                               mehr
                                               me Kindern weltweit eine bessere Zukunft ermöglichen.

Die Corona-Krise hat nicht nur in Deutschland, sondern auch in unseren Pro-o-
grammländern Auswirkungen auf das öffentliche Leben. Viele Länder haben
ihre Grenzen geschlossen und es bestehen Ausgangsbeschränkungen. Das
                                                                                             Wie beeinträchtigt das
EHGHXWHWGDVVPRPHQWDQNHLQH3DWHQNLQGEHVXFKHVWDWWÀQGHQN|QQHQXQG                        Coronavirus die Arbeit
es sowohl bei Post- als auch Geschenksendungen zu deutlichen Verzöge-                        von Plan International?
rungen kommt (s. Seite 10). Vor allem im Bereich Hygiene arbeiten wir
daran, die Ausbreitung von COVID-19 in den Programmländern zu verlang-
samen, zum Beispiel durch eine verstärkte Sensibilisierung und Aufklärung der
                                                                           er
Menschen vor Ort oder die Einrichtung von Handwaschstationen (s. Seite 4).

                                             Ü
                                             Über   unseren Plan Shop können Sie bequem eine Bestellung über das Internet
                                                aufgeben unter: ZZZSODQVKRSRUJ. Alternativ können Sie eigenständig ein
       Wie kann ich meinem Paten-                Geschenk kaufen, welches allerdings höchstens 150 g wiegen darf, in einen
       kind ein Geschenk schicken?               DIN-A4-Umschlag passen muss, dessen Höhe 5 cm nicht übersteigt. Wir emp-
                                               IIHKOHQGHQ9HUVDQGYRQ*HVFKHQNHQELV]X]ZHLPDOLP-DKU%LWWHJHEHQ6LHEHL
                                             allen Bestellungen Ihre Paten- und Kindnummer an.
                                             al

Viele Familien sprechen lokale Sprachen, nicht aber die National- oder Verkehrssprachen,                     Warum kann ich mit
dadurch ist eine direkte Kommunikation schwer möglich. Zudem gibt es nicht in allen
Gegenden unserer Programmländer Adressen oder Postzustellsysteme. Es geht uns aber                           meinem Patenkind
auch um Kinderschutz. Wenn die Kommunikation nicht mehr über die Plan-Büros laufen                           nicht Adressen
kann, besteht die Gefahr, dass Patenkindfamilien vor Briefen und Bildern mit missverständ-
lichem oder möglicherweise schädlichem Inhalt nicht mehr geschützt sind.
                                                                                                             austauschen?

:LHIXQNWLRQLHUWPHLQH3DWHQVFKDIWXQGZLHDUEHLWHW3ODQ,QWHUQDWLRQDO"$XVIKUOLFKH$QWZRUWHQÀQGHQ6LHRQOLQHXQWHU
www.plan.de/patenschaft. Mehr zu unserer Strategie und unseren Zielen sowie Projektbeispiele und wissenswerte
+LQWHUJUQGHOHVHQ6LHLQGHU/DQJIDVVXQJXQVHUHV-DKUHVEHULFKWVXQWHUwww.plan.de/transparenz.

                   Was liegt Ihnen auf dem Herzen?                                                          DIE OMBUDSFRAU
                   Fragen zu Patenschaften, den Projekten und der Arbeit                                    Falls Patinnen und Paten
                   von Plan International beantworten wir umfassend. In                                     ausdrücklich eine unab-
                   unserem Patenforum greift Frank Schättiger, Leiter der                                   hängige Beantwortung ihrer
                   Abteilung Paten- und Spenderbetreuung, regelmäßig                                        Fragen wünschen, wird
                   Anfragen auf. Schreiben Sie uns einfach eine E-Mail                                      'U-XOLDQH+LOIDOV2PEXGV-
                   PLWGHP6WLFKZRUWࡐ3DWHQIRUXP´DQinfo@plan.de                                          frau von Plan International
                   Sie erhalten eine Antwort, und Beiträge erscheinen                                       Deutschland tätig.
                   in dieser Rubrik. Weitere Kontaktwege:
                                                                                                        Das Büro der Ombudsfrau
Frank Schättiger                                                             'U-XOLDQH+LOI
                   zur Paten- und Spenderbetreuung*: +49 (0)40 607716-250                              ɧHUUHLFKHQ6LHSHU(0DLODQ
                   zur Buchhaltung: +49 (0)40 607716-160                                               ɧombudsstelle@plan.de
                   zu Projektspenden: +49 (0)40 607716-228                                             ɧRGHUWHOHIRQLVFKXQWHU
                   ]X3ODQLQgVWHUUHLFK                                             ɧ  
                   ]XP3ODQ6KRS  
                   www.plan.de und www.plan-international.at
                   ZZZIDFHERRNFRP3ODQ'HXWVFKODQG
                   ZZZIDFHERRNFRP3ODQ2HVWHUUHLFK                    0RQWDJVELVIUHLWDJVYRQ8KUELV8KUVLQGZLUIU6LHGD

                                                                                                                Plan Post 2/2020               19
Wie wir arbeiten

                    Spiel und Freizeit sind Kinderrechte – auch in Sri Lanka.

                    Abschluss der Programmarbeit
                    Um erfolgreich eine Welt zu verwirklichen, in der sich alle Kinder frei entfalten
                    und entwickeln können, setzt sich Plan International in allen Projektländern
                    klare strategische Ziele. Sind diese erreicht, dann ziehen wir uns aus den
                    Regionen, manchmal auch aus ganzen Ländern zurück. Für Patinnen und
                    Paten und auch die Kinder bedeutet dies oft einen schmerzhaften Abschied.
                    Der Grund jedoch ist positiv: Veränderung ist möglich.
                    Eines der wichtigsten Ziele unserer Arbeit ist es, das      wirtschaftliche Situation ist positiver, ebenso der
                    Leben der am stärksten von Armut betroffenen Kinder         Schutz der Kinderrechte und die entsprechenden
                    zu verbessern. Wir wollen sicherstellen, dass wir           Systeme. Durch die Plan-Projekte – und somit vor
                    mit unseren Projekten zur Selbsthilfe die maximale          allem die Unterstützung unserer Patinnen und Paten –
                    Wirkung erzielen und einen echten Mehrwert für die          hat sich in den letzten 39 Jahren das Leben von
                    Gemeinden schaffen. Das überprüfen wir regelmäßig           500.000 Mädchen und Jungen in Sri Lanka verbes-
                    und passen unsere Maßnahmen gegebenenfalls an.              sert: Schulen wurden ausgestattet, Kinder- und
                    Unsere Programme zielen darauf ab, dass sich Kin-           Jugendclubs eingerichtet sowie Bildungsangebote
                    der, ihre Familien und Gemeinden selbst versorgen           in den Plan-Partnergemeinden verbessert. Auf dem
                    und positive Veränderungen bewirken können. Mäd-            Human Development Index (HDI), der als Maßstab
                    chen und Jungen sollen gleichberechtigt, gebildet           für Entwicklungsindikatoren wie Lebenserwartung
                    und gesund aufwachsen. In Sri Lanka beispielsweise          und Bildung gilt, rangiert der südasiatische Staat
                    haben sich das Leben in den Plan-Gemeinden und              inzwischen auf Platz 71 von 189. Sri Lanka nahm
                    auch die wirtschaftliche Situation des Landes selbst        damit die höchste Position in der globalen Rangliste
                    so weit entwickelt, dass wir dort seit Januar 2020          der Länder ein, in denen Plan International tätig ist –
                    nicht mehr tätig sind. Wir von Plan International           ein wichtiger Faktor, um sich zurückzuziehen.
                    haben uns stattdessen entschlossen, die vorhan-
                    denen Ressourcen in Ländern einzusetzen, in denen           Ein Grund für einen Rückzug aus einem Programm-
                    die Dringlichkeit und der Bedarf an einer Förderung         land kann auch in den Rahmenbedingungen der
                    wesentlich größer sind (s. Seite 21).                       jeweiligen Regierungen begründet sein. In Pakistan
                                                                                blieb für Plan International – ebenso wie weitere
                                                                                internationale Hilfsorganisationen – vor rund zwei
                                                                                Jahren die turnusmäßige Erneuerung der Arbeits-
                       Besserer Kinderschutz                                    erlaubnis aus nicht genannten Gründen unbeant-
                                                                                wortet. Seitdem arbeiten wir daran, gemeinsam mit
                                                                                der Regierung eine Lösung für eine Neuakkreditie-
                    Seit dem Start von Plans Engagement 1981 hat sich           UXQJ]XÀQGHQXQGGLHHUIROJUHLFKH3URJUDPPDUEHLW
                    vieles in Sri Lanka zum Positiven verändert: die            wieder aufzunehmen.

20                  Plan Post 2/2020
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