Programm Eröffnung & Sommer 2022 - 52 Hörstationen mit Flucht-geschichten von 1938 bis 1945 Entlang der Radroute Nr. 1 vom Bodensee bis zur ...

 
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Programm Eröffnung & Sommer 2022 - 52 Hörstationen mit Flucht-geschichten von 1938 bis 1945 Entlang der Radroute Nr. 1 vom Bodensee bis zur ...
52 Hörstationen mit Flucht-
               geschichten von 1938 bis 1945
               Entlang der Radroute Nr. 1
               vom Bodensee bis zur Silvretta
               – in Vorarlberg, der Schweiz
               und in Liechtenstein

Programm Eröffnung & Sommer 2022

                             www.ueber-die-grenze.at
Programm Eröffnung & Sommer 2022 - 52 Hörstationen mit Flucht-geschichten von 1938 bis 1945 Entlang der Radroute Nr. 1 vom Bodensee bis zur ...
„Wir haben es geschafft! Hoffe euch alle gesund!
 Und alles in Ordnung. Nun mein Bericht!“
 (Willy Geber nach seiner Flucht in die Schweiz       Tausende Flüchtlinge versuchten zwischen
                                                   März 1938 und Mai 1945 über Vorarlberg die
 in einem Brief nach Wien, August 1938)            rettende Schweiz zu erreichen: Verfolgte Jüdin-
                                                   nen und Juden, politische Gegner*innen der
                                                   Nazis, Deserteure, Kriegsgefangene, Zwangs-
                                                   und Fremdarbeiter*innen aus besetzten Ländern
                                                   Europas. Bereits im Sommer 1938 begann die
                                                   Schweiz die Grenzen abzuriegeln. Fluchthelfer*in­
                                                   nen auf beiden Seiten der Grenze konnten man-
                                                   chen noch ein Entkommen ermöglichen, aber es
                                                   gab nun nur noch illegale Wege in die Freiheit.
                                                   Fotos: Bewachte Grenze am Rohr zwischen Diepoldsau und Lustenau,
                                                   undatiert | Die Bregenzer Kornmarktstraße am 12. März 1938 | KZ-Häft-
                                                   linge aus Dachau auf dem Lastwagen in Schaanwald, an der Grenze mit
                                                   etlichen Schweizer Grenzwächtern, Mai 1945
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Entlang der Radroute Nr. 1, von Bregenz
bis Partenen, und an ausgewählten Orten
in der Schweiz und in Liechtenstein markieren
symbolische Grenzsteine 52 Hörstationen zu
diesen Flüchtlingsschicksalen, und laden per
QR-Code dazu ein, sich auf die Geschichte des
jeweiligen Ortes einzulassen, innezuhalten und
die Umgebung aufmerksam wahrzunehmen.

     „Über die Grenze“ erzählt von Odysseen
durch ganz Europa und von einheimischen
Schmugglern, die zu Fluchthelfern werden, von
Liebenden, die aus dem Gefängnis ausbrechen
und Kriegsgefangenen die sich verirren, von
protestierenden Schülerinnen und Verhören
durch die Gestapo, von Abenteuern am Geburts-
tag, von gefährlichen Wegen über den Rhein und
die Berge – von menschlichem Mut, Verfolgung,
Behördenwillkür und Widerstand.

      Die Erfahrungen der Flüchtlinge spiegeln
sich in persönlichen Briefen, Dokumenten der
deutschen und Schweizer Behörden, in Erin-
nerungen von Zeitzeugen und Fotografien der
Schauplätze. Aus ihnen entsteht ein Bild der
damaligen Ereignisse aus vielen Perspektiven –
zu hören, zu lesen, zu sehen. Unterwegs mit dem
Fahrrad zwischen See und Bergen, auf beiden
Seiten des Rheins, beiden Seiten einer Grenze,
die noch heute zugleich trennt und verbindet.

    Als Plattform für diese
Erkundung der Grenzland-
schaft im Rheintal und in
den Bergen dient die Website
www.ueber-die-grenze.at.
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Startpunkte in:
Festakt zur Eröffnung am Schlossplatz Hohenems
Sonntag 3. Juli 2022, 15.00–18.30 Uhr                                      Bregenz                                      Lustenau
                                                                           Treffpunkt: 12.30 Uhr – Großer Bahn­         Treffpunkt: 13.30 Uhr – Museum Rhein-
                                                                           übergang am Hafen Bregenz (Hafen­            Schauen, Höchster Straße 4, Lustenau
                                                                           gebäude „Die Welle“)                         Begrüßung durch Bürgermeister Kurt
15.00 Musik                          	Simone Prodolliet – Bern,
                                       eh. Geschäftsführerin der           Begrüßung durch Bürgermeister Michael        Fischer. Radtour mit „Kurzführungen
  Die Bauernfänger                                                         Ritsch. Kurzvorträge zu ­Fluchtgeschichten   in situ“ zur Eröffnungsfeier in Hohenems,
                                       Eid­genössischen Kommission
  Ernst Reiner – Akkordeon                                                 (Florian Guggenberger und Simone             geführt von Oliver Heinzle (Historisches
                                       für Migrationsfragen, Nichte
  Ralph Hollenstein – Kontrabass                                           Prodolliet). Gemeinsame Radtour zur          Archiv Lustenau)
                                       des Schweizer Diplomaten
  Peter Marnul – Gitarre                                                   Eröffnungsfeier in Hohenems. In Koopera­
                                       und Fluchthelfer in Bregenz
  Helmut Fetz – Perkussion                                                 tion mit dem Stadtarchiv Bregenz.
                                       Ernest Prodolliet)
  Klemens Mairer – Violine
	Robert Bernhard – Saxophon
                                     	„S´ist Krieg! S´ist Krieg!“ –
                                        Matthias Claudius
                                     	Eine Performance mit Jugend-
16.00 Reden und Performance
                                        lichen der Offenen Jugendarbeit
 Grußworte:                             Hohenems unter der Regie von
	
 Dieter Egger – Bürgermeister           Brigitte Walk / walktanztheater
 der Stadt Hohenems
	
 B arbara Schöbi-Fink – Landes-      	
                                      Gerald Knaus – Vorsitzender
 statthalterin Vorarlberg             der Europäischen Stabilitäts-
	
 E va Häfele – Rad-Lobby              Initiative ESI, Berlin
 Vor­arlberg

	
 Stefan Keller – Paul Grüninger      17.15 Musik
 Stiftung, St. Gallen
                                       Salingari Sextett:
                                       Über Meere und Flüsse
	
 Jonathan Kreutner – Zürich,
                                     	Andreas Paragioudakis – Lyra,
 Generalsekretär des Schweize­
                                       Laute, Gesang
 rischen Israelitischen Gemeinde­
                                     	Moaaz Al Shamma – Oud, Gesang
 bunds, Sohn von Robert
                                       Robert Bernhard – Saxophone
 Kreutner, der als Kind mit seinen
                                       Yenisey Rodriguez – Violoncello
 Eltern bei Hohenems über den
                                       Martin Grabher – Drums
 Alten Rhein in die Schweiz floh)
                                     	Christos Stertsos – Trad. Perkus-
                                       sion
	Gabriel Heim – Basel, Autor,
  Enkel von Marie Winter, die 1942
  beim Versuch, in Hohenems
                                     	Am Schlossplatz sorgen die
  über den Alten Rhein zu fliehen,
                                       dortigen Gastronomen
  gefasst und nach Maly Trostinec
  deportiert und ermordet wurde
                                       und Food Trucks mit einem                           Fahrradsternfahrt entlang der Fluchtwege an der

                                       reichhaltigen Angebot für                           Grenze zum Festakt am Hohenemser Schlossplatz
                                       das leibliche Wohl.
                                                                                           Sonntag 3. Juli 2022

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Programm Eröffnung & Sommer 2022 - 52 Hörstationen mit Flucht-geschichten von 1938 bis 1945 Entlang der Radroute Nr. 1 vom Bodensee bis zur ...
Dornbirn                                   Marbach / Heerbrugg /                       Feldkirch                                Bludenz
Treffpunkt: 13.00 Uhr – vor dem            Diepoldsau (SG)                             Treffpunkt: 11.00 Uhr – Neustadt         Treffpunkt: Radroute Nr. 1, Oberer
Kulturhaus Dornbirn                        Abfahrt: 11.30 Uhr – Marbach Dorfplatz,     Es sprechen: Bürgermeister Wolfgang      Illrain 17
Radtour zur Eröffnungsfeier in Hohenems,   12.00 Uhr – Heerbrugg Bahnhof,              Matt und Johannes Spies (erinnern.at)    Open-Air Ausstellung: Verfolgung
geführt von Klaus Fessler (Dornbirner      12.30 Uhr Diepoldsau Parkplatz Coop         Es spielen: Andreas Paragioudakis        und Widerstand. Biographische Aspekte
Geschichtswerkstatt) mit Arnulf Häfele.    Tramstrasse                                 und Robert Bernhard                      der NS-Diktatur
In Kooperation mit der Stadt Dornbirn      Radtour zur Eröffnungsfeier in Hohenems,    Radtour zur Eröffnungsfeier in Hohen-    10.00 / 11.00 / 12.00 Uhr: Impulsvorträge
und der Radlobby Vorarlberg                geführt durch Irma Graf & Berta Thurnherr   ems, geführt von Tobias Reinhard         von Stadtarchivar Stefan Stachniß
                                                                                       (Jüdisches Museum Hohenems).             Startzeit: Jeweils nach den Impuls­
Hohenems                                   Altach                                      Startzeit: ca. 11.30 Uhr                 vorträgen (S-Bahn bis Feldkirch, von
Treffpunkt: 13.00 Uhr – Grenzübergang      Treffpunkt: 12.30 Uhr – Fitnessparcour      In Kooperation mit der Abteilung Kunst   dort Weiterfahrt mit dem Fahrrad)
Hohenems, Zollamt                          am Alten Rhein                              und Kultur der Stadt Feldkirch           In Kooperation mit dem Stadtarchiv
                                                                                                                                Bludenz
Radtour zur Eröffnungsfeier auf dem        Radtour zur Eröffnungsfeier in Hohenems,
Schlossplatz, geführt von Philipp Rusch    geführt von Judith Niederklopfer-
(Jüdisches Museum Hohenems)                Würtinger (Jüdisches Museum Hohen-
                                           ems) und Harald Walser (Historiker und
                                           Nationalrat a.D.)
Programm Eröffnung & Sommer 2022 - 52 Hörstationen mit Flucht-geschichten von 1938 bis 1945 Entlang der Radroute Nr. 1 vom Bodensee bis zur ...
Sonntag 3. Juli 2022,                        Sonntag 3. Juli 2022, 19.00 Uhr
  Weiteres Programm am Eröffnungswochenende                                                10.00–17.00 Uhr | Bludenz                    Filmvorführung im Zelt auf der
                                                                                           Open-Air Ausstellung                         Festwiese am See | Hard
Samstag 2. Juli 2022,                        Im Anschluss Führung durch die
                                                                                           Verfolgung und Widerstand.                   Akte Grüninger
17.00–20.30 Uhr                              Ausstellung mit Sabine Apostolo
Frauenmuseum Hittisau                                                                      Biographische Aspekte der                    (Regie: Alain Gsponer, Schweiz 2014,
                                             verfolgt / verlobt / verheiratet.             NS-Diktatur                                  mit Stefan Kurt, Maximilian Simonischek,
                                             Rettende Ehen jüdischer Frauen                                                             Anatol Taubman, Ursina Lardi u. a.)
Hilda Monte, eine Europäerin                 ins Exil                                      Vor 75 Jahren endete im Mai 1945 mit
im Widerstand                                                                              dem Einmarsch der französischen Armee        «Akte Grüninger» erzählt die Geschichte
Mission nach Feldkirch, Bludenz,             Im März 1938 beginnt für österreichische      die NS-Diktatur in Bludenz. Einen ein-       des St. Galler Polizeikommandanten
Bregenz, Dornbirn                            Jüdinnen und Juden ein Wettlauf               schneidenden Bruch bedeutete das vor         Paul Grüninger (1891–1972), der kurz
                                             gegen die Zeit. Einige Wiener Jüdinnen        allem für jene Menschen, die Opfer           vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges
Vortrag von Andreas Wilkens (Paris-Metz)     retten sich durch eine Scheinehe mit          der nationalsozialistischen Verfolgung       Hunderten von Juden die Flucht aus
                                             einem ausländischen Staatsbürger.             gewesen waren oder Widerstand gegen          Nazi-Deutschland ermöglichte. Nach der
In der Nacht auf den 17. April 1945,         Die Ausstellung im Frauenmuseum ­Hitti­s­­-   das faschistische System geleistet hatten.   Machtübernahme der Nazis in Österreich
wenige Tage vor Kriegsende, wurde in         au spürt den Lebenswegen und unter-           Allerdings wurden ihre Stimmen in der        wurde die Grenze zwischen Vorarlberg
Tisis an der Grenze zu Liechtenstein         schiedlichen Schicksalen von dreizehn         Nachkriegsgesellschaft kaum gehört –         und St. Gallen zum Nadelöhr für Flücht-
die Widerstandkämpferin Hilda Monte          österreichischen Jüdinnen nach.               zu sehr wurde dadurch der überwältigen­      linge, die sich in die Schweiz retten
festgenommen – und beim Versuch              In der Ausstellung wird auch Hilda Montes     den Mehrheit der Bevölkerung ihre            wollten. Paul Grüninger und andere
zu fliehen erschossen. Die junge Frau,       Geschichte erzählt. Die Übernahme aus         Duldung der NS-Verbrechen und in man­        Fluchthelfer gerieten ins Visier der
sozialistische Aktivistin und Autorin war    dem Jüdischen Museum Wien wurde um            chen Fällen gar die Mittäterschaft vor       Schweizer Behörden.
nach Vorarlberg gekommen, um dem             Objekte zu Hilda Montes Leben erweitert.      Augen geführt. Über Jahrzehnte wurde
Widerstand in Österreich zu helfen.                                                        die Erinnerungskultur vom Gedenken           Eintritt frei!
Geboren in Wien und aufgewachsen in          … und Besichtigung der Open-Air-              an die gefallenen Soldaten der deutschen     Ort: Festwiese am See (Stedepark),
Berlin, musste sie 1934 ins Exil gehen,      Ausstellung                                   Wehrmacht dominiert. In der Ausstellung      Seestraße 34, 6971 Hard
nach Frankreich, England und schließlich                                                   des Stadtarchivs Bludenz, kuratiert von
                                             darüber sprechen                              Stadtarchivar Christof Thöny, werden         im Rahmen von Kino am See – hardmovie
in die Schweiz. Lange Jahre schrieb sie
gegen die Terrorherrschaft des National-     Nationalsozialismus und Holocaust:            ausgewählte Biographien von Menschen
sozialismus an, in Analysen, Aufrufen,       Erinnerungen von Zeit­zeuginnen               vorgestellt, die in Bludenz Widerstand
Büchern und Gedichten. Die „Einheit          und Zeitzeugen                                gegen das NS-Regime leisteten oder
Europas“ war für sie die entscheidende                                                     Opfer von Verfolgung wurden.
                                             In Kooperation mit der Gemeinde
Bedingung, um den künftigen Frieden          Hittisau, mit _erinnern.at_ und dem           Ort: Radroute Nr. 1, Oberer Illrain 17,
zu sichern. In einem Schreiben von 1943      Jüdischen Museum Hohenems                     6700 Bludenz
wurde sie nach ihrer Nationalität gefragt.
„Ich kann mich nur als Europäerin            Am Dorfplatz von Hittisau vor dem DENK.
bezeichnen. Aber ich fürchte, wir haben      MAL erzählen vierzehn Zeitzeug:innen
die Zeit noch nicht erreicht, in der das     wie Schulfreund:innen sie ausgrenz-
erlaubt ist.“                                ten, wie Nachbar:innen zu Feind:innen
                                             wurden, wie der Staat zum Mörder. Sie
Andreas Wilkens ist Professor für            erzählen, wie sie über­leben konnten und
Zeitgeschichte an der Universität            wie es ihren Familien erging.
Lothringen – Metz.
                                             Ort: Platz 501, 6952 Hittisau
                                             T 05513 20537
                                             kontakt@frauenmuseum.at
                                             www.frauenmuseum.at
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Programm Eröffnung & Sommer 2022 - 52 Hörstationen mit Flucht-geschichten von 1938 bis 1945 Entlang der Radroute Nr. 1 vom Bodensee bis zur ...
Programm Eröffnung & Sommer 2022 - 52 Hörstationen mit Flucht-geschichten von 1938 bis 1945 Entlang der Radroute Nr. 1 vom Bodensee bis zur ...
Altach. Vom Kieswerk zum
  Geführte Radtouren im Sommer                                                                                                    Waibelloch
                                                                                                                                  Im August 1938 fragt sich der Zürcher
Bregenz. Und weiter?                        Lustenau. Am Rhein entlang                                                            Polizeidirektor Robert Briner: “Können
                                                                                                                                  wir die Grenzen nicht besser verschlie-
Obwohl Bregenz nicht direkt an der          Die Radwanderung führt vom Museum                                                     ßen?” Mit der großen Fluchtbewegung
Grenze zur Schweiz liegt, führen die        Rhein-Schauen ausgehend bis zum Zoll-                                                 nach dem sog. Anschluss wurde der
Spuren vieler Fluchtgeschichten dorthin.    amt Schmitter. Bei Zwischenstopps an                                                  Alte Rhein zu einem wichtigen Grenz-
Im Grenzpolizeikommissariat Bregenz         den sieben sich auf Lustenauer Gemein-                                                abschnitt, über den eine große Zahl an
(Gestapo) wurden viele Flüchtige einem      degebiet befindenden Stationen des                                                    Flüchtenden versuchte vor der national-
ersten Verhör unterzogen, Tausende          Hörwegs werden die Künstlerin Margit                                                  sozialistischen Verfolgung in die Schweiz
wurden im Gefangenhaus in der Ober-         Bartl-Frank und der Historiker Oliver                                                 zu gelangen. Harald Walser und Judith
stadt inhaftiert. Auf einer Radtour durch   Heinzle im Dialog aus ihrer jeweiligen                                                Niederklopfer-Würtinger erkunden auf
Bregenz werden Schicksale von Flüchten-     Perspektive auf das Thema Flucht ein-                                                 der Radtour einzelne Schicksale eingebet-
den und Helfern näher beleuchtet.           gehen und die vor Ort präsentierten                                                   tet in die politische Entwicklung.
                                            Geschichten vertiefen.                    Hohenems. Am Alten Rhein
Termine: Sa 16. Juli 2022                                                                                                         Termin: Sa 3. September 2022
und 13. August 2022                         Termin: Sa 6. August 2022                 Die Grenze am Alten Rhein bei Hohenems
                                                                                      wurde im Sommer 1938 zum Nadelöhr           Treffpunkt: 16.00 Uhr, Fitnessparcours
Treffpunkt: 10.00 Uhr, großer Bahnüber-     Treffpunkt: 15.00 Uhr, Museum Rhein-                                                  Altach, Ende: beim Zollamt Hohenems
gang am Hafen Bregenz (Hafengebäude         schauen (Höchster Straße 4, Lustenau)     in die Schweiz. Gemeinsam starten wir
                                                                                      am Jüdischen Museum und fahren mit          Dauer: ca. 2 Stunden
„Die Welle“)                                Dauer: ca. 2,5 Stunden
Dauer: ca. 1,5 Stunden                                                                dem Rad vorbei am Gasthaus Habsburg,        Harald Walser, Historiker, zahlreiche
                                            Oliver Heinzle, forscht als Mitarbeiter   einem der Schauplätze, hinunter zur         Publikationen zur Zeitgeschichte
Florian Guggenberger, Archivar              des Historischen Archivs der Markt­       Grenze am Alten Rhein. Unterwegs hören      Judith Niederklopfer-Würtinger,
und Historiker, Stadtarchiv Bregenz         gemeinde Lustenau seit rund 15 Jahren     wir Geschichten über jüdische Flüchtlinge   Archäologin/Romanistin. Seit 2006
Infos und Anmeldung:                        zur lokalen Zeitgeschichte                und Fluchthelfer, von Glück und Zufall,     in diversen Museen tätig, seit 2015
stadtarchiv@bregenz.at, 05574 410-1562      Margit Bartl-Frank, geboren in Vorarl­    von Scheitern und Sterben in Hohenems.      Mitarbeiterin der Kulturvermittlung
Eine Veranstaltung in Kooperation           berg, wohnt und arbeitet seit über        Die Radtour führt bis nach Lustenau und     im Jüdischen Museum Hohenems.
mit dem Stadtarchiv Bregenz                 25 Jahren in Au/SG. Ihr Interesse liegt   zurück. Wer mag, kann hinterher noch
                                            an gesellschaftlich, politisch und        zwei der Opfer an der Grenze auf dem        Infos und Anmeldung:
                                            sozialen Themen und deren Umsetzung       Hohenemser Friedhof St. Anton besuchen.     office@jm-hohenems.at, 05576 73989
                                            im öffentlichen Raum.                                                                 Eine Veranstaltung in Kooperation
                                                                                      Termin: Sa 9. Juli 2022                     mit der Johann-August-Malin-Gesellschaft
                                            Infos und Anmeldung:                      Treffpunkt: 15.00 Uhr, Jüdisches Museum
                                            kultur@lustenau.at, 05577 8181-4200       Hohenems, Schweizer Str. 5, Hohenems
                                            Eine Veranstaltung in Kooperation         Dauer: ca. 2 Stunden
                                            mit dem Historischen Archiv der Markt-
                                            gemeinde Lustenau und dem Atelier         Hanno Loewy ist Literatur- und Film­
                                            Bartl-Frank                               wissenschaftler, Ausstellungskurator
                                                                                      und seit 2004 Direktor des Jüdischen
                                                                                      Museums Hohenems. Er schreibt
                                                                                      über Jüdische Kultur und Gegenwart,
                                                                                      Geschichte und Erinnerungspolitik.
                                                                                      Infos und Anmeldung:
                                                                                      office@jm-hohenems.at, 05576 73989
                                                                                      Eine Veranstaltung des
                                                                                      Jüdischen Museums Hohenems
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Programm Eröffnung & Sommer 2022 - 52 Hörstationen mit Flucht-geschichten von 1938 bis 1945 Entlang der Radroute Nr. 1 vom Bodensee bis zur ...
Mäder. Um den Kummenberg                   Feldkirch. Vom Bahnhof zum Egelsee            Bludenz. Spurensuche am Radweg               Schruns-Tschagguns.
                                                                                         und in der Stadt                             Vom Gefängnis bis zur Ill
Diese Radtour führt uns am Rhein entlang   Noch bevor die Nationalsozialisten am
zum Zollamt Mäder, verlässt dort die       12. März 1938 offiziell die Macht im          Für viele Menschen, die vor der NS-Dikta­    Ausgehend vom ehemaligen Bezirks-
Krone des Hochwasserdamms und führt        Land übernahmen, organisierten in der         tur in die Schweiz flüchteten, war Bludenz   gefängnis in Schruns führt uns die Route
weiter in die umliegenden Dörfer. Vom      Nacht vom 11. auf den 12. März lokale         eine Durchgangsstation, die mit dem          zum St. Josefsheim und schließlich
Steinbruch Kutzen geht es weiter zum       SA- und SS-Einheiten den Grenzschutz.         Zug erreicht werden konnte. Das gilt         weiter bis nach Tschagguns. Im einstigen
Schotterwerk am Kummenberg und in          Die Sicherung der Grenze hatte bis            etwa für Franz Weinreb, der sich über das    Gefängnis, das heute das Heimat­museum
den Ortskern von Götzis. Während des       Kriegsende hohe Priorität. Trotzdem kam       Brandnertal Richtung Schweizer Grenze        beherbergt, waren in den Jahren 1938
Nationalsozialismus wurden tausende        es zu einer ganzen Reihe von illegalen        durchschlug. Solche Schicksale werden        bis 1945 zahlreiche Flüchtlinge und
Menschen in diese Dörfer verschleppt,      Grenzüber­querungen. Manche glückten,         bei der Radtour rund um Bludenz thema-       Zwangsarbeitskräfte inhaftiert. Dem-
um dort Zwangsarbeit zu leisten. Was       viele endeten im Gerichtsgefängnis im         tisiert. Darüber hinaus werden Erinne-       entsprechend wird den beiden Themen-
ist noch darüber bekannt, wo waren die     Zentrum von Feldkirch. Tobias Reinhard        rungsorte in der Stadt einbezogen, die       schwerpunkten Flucht und Zwangsarbeit
Zwangsarbeitslager, in welchen Betrieben   erkundet auf einer Radtour das Schick-        in der Biografie jener Familien eine Rolle   an verschiedenen Stationen in Schruns
mußten sie arbeiten und wie war das        sal von Verfolgten auf der Flucht, die        spielten, die sich zwischen 1938 und 1945    und Tschagguns nachgespürt.
alles organisiert?                         mutigen Kurierdienste von Widerstands­        in Bludenz aufhielten.
                                           kämpferinnen und die Fluchtbewegun-                                                        Termin: Sa 10. September 2022
Termin: Sa 23. Juli 2022                   gen der letzten Kriegstage.                   Termine:                                     Treffpunkt: 16.00 Uhr, Montafoner
Treffpunkt: 15.00 Uhr, ehemaliges                                                        Sa 16. Juli 2022 mit Christof Thöny          Heimat­museum Schruns
Zollamt Koblach (Schauraum „ZollART“)      Termine: Sa 30. Juli 2022 und                 Sa 13. August 2022 mit Stefan Stachniß       Dauer: 1,5 Stunden
Ende: im Zentrum von Götzis                Sa 27. August 2022                            Treffpunkt: 16.00 Uhr, Vorplatz Bahn-
                                           Treffpunkt: 15.00 Uhr, Bahnhof Feldkirch      hof Bludenz, Ende wieder beim Bahnhof        Michael Kasper ist Historiker und
Dauer: ca. 2 Stunden                                                                                                                  Leiter der Montafoner Museen.
                                           (Fahrradabstellplatz)                         Bludenz – Dauer: ca. 1,5 Stunden
Miro Schawalder ist Künstler und           Ende: beim Egelsee an der Liechtensteiner                                                  Info und Anmeldung:
Filmemacher. Gemeinsam mit Florian         Grenze – Dauer: ca. 2 Stunden                 Christof Thöny ist Lehrer und Historiker
                                                                                         und für das Stadtarchiv Bludenz tätig.       www.montafoner-museen.at,
Wegelin und Elias Gross entwickelte                                                                                                   info@montafoner-museen.at
er einen Hörspaziergang zu NS-Zwangs-      Tobias Reinhard arbeitet als freier Kultur-   Stefan Stachniß ist Historiker und
                                           vermittler, u. a. für das Jüdische Museum     Archivar. Seit 2020 ist er für das Projekt   Eine Veranstaltung in Kooperation
arbeit, Hochwasserschutz und Flucht                                                                                                   mit den Montafoner Museen und
(rheinvorland.info).                       Hohenems und _erinnern.at_.                   Regionalarchiv Bludenz-Bürs-Nüziders
                                                                                         tätig.                                       dem Geschichtsverein Region Bludenz
Infos und Anmeldung:                       Infos und Anmeldung:
office@jm-hohenems.at, 05576 73989         office@jm-hohenems.at, 05576 73989            Infos und Anmeldung: archiv@bludenz.at
Eine Veranstaltung in Kooperation mit      Eine Veranstaltung in Kooperation             Eine Veranstaltung in Kooperation
dem Verein „Recherche NS-Zwangsarbeit      mit dem Kulturamt der Stadt Feldkirch         mit dem Stadtarchiv Bludenz und dem
am Rhein“                                                                                Geschichtsverein Region Bludenz

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Programm Eröffnung & Sommer 2022 - 52 Hörstationen mit Flucht-geschichten von 1938 bis 1945 Entlang der Radroute Nr. 1 vom Bodensee bis zur ...
Dornbirn. Gedächtnisorte zwischen              Termin: 20. August 2022
Kulturhaus und Turteltaubweg                   Treffpunkt: 10.00 Uhr, Kulturhaus
                                               Dornbirn
„In ihrer kulturellen Überlieferung wird       Ende: Kreuzung Turteltaubweg/
eine Gesellschaft sichtbar: für sich und für   Lustenauerstraße
andere. Welche Vergangenheit sie darin         Dauer: ca. 2 Stunden
sichtbar werden […] läßt, sagt etwas
aus über das, was sie ist und worauf sie       Johannes Spies ist Lehrer für Geschichte,
hinauswill.“ J. Assmann                        Sozialkunde und Politische Bildung,
                                               Netzwerkkoordinator von _erinnern.at_
Wie veränderte sich Erinnerungskultur          in Vorarlberg, Obmann der Johann-
in Vorarlberg, wo fehlt heute Erinne-          August-Malin-Gesellschaft und Mitarbei-
rung und welche Form der Erinnerung            ter im Jüdischen Museum Hohenems
ist überhaupt angebracht? Ausgehend            in der Kulturvermittlung.
vom neuen Erinnerungszeichen „Grenz-
stein“ beim Kulturhaus Dornbirn werden         Infos und Anmeldung:
Gedächtnisorte und Plätze in Dornbirn          johannes.spies@erinnern.at
erkundet, die mit der Geschichte des           Eine Veranstaltung in Kooperation
Nationalsozialismus und deren Erinne-          mit _erinnern.at_
rung verbunden sind. Anhand von sechs
Stationen im Stadtgebiet werden Fragen
zum Erinnern bzw. Nicht-Erinnern von
Menschen und geschichtlichen Ereignis-
sen diskutiert und Bezüge zur Gegenwart
gesucht.
                                                                                             Montafoner Theaterwanderung:
                                                                                             „Auf der Flucht“ – eine Grenzerfahrung zwischen
                                                                                             Österreich und der Schweiz des teatro caprile
                                                                                             Gargellen, Juli bis September

                                                                                           Das interaktive Stück „Auf der Flucht“       die aus Nazi-Deutschland flüchten muss-
                                                                                           nimmt Dich mit auf eine eindrückliche        ten. Die emotionale Dichte sowie die
                                                                                           Reise in die Vergangenheit. Bei der von      Auseinandersetzung mit dem historischen
                                                                                           Friedrich Juen geführten Wanderung von       Stoff mitten in den Bergen des Rätikon
                                                                                           Gargellen in Richtung Sarotlajoch spürst     erzeugt intensive Bilder mit Sogwirkung
                                                                                           Du gemeinsam mit dem „teatro caprile“        bei allen Teilnehmer*innen.
                                                                                           an wechselnden Spielorten zwischen
                                                                                           Österreich und der Schweiz dem Schicksal     Termine: 15./16./17. Juli; 26./27./
                                                                                           jener Menschen nach, die die Schrecken       28. August und 2./3./4. September
                                                                                           des Zweiten Weltkriegs am eigenen Leib       Start jeweils 8.45 Uhr bei der Kirche
                                                                                           erfahren mussten. Gespielt wird im Hotel     Gargellen
                                                                                           Madrisa, in Alphütten und im freien          Kartenpreis: 42,– € (Jugendliche
                                                                                           Gelände. Das Stück basiert auf Zeitzeu-      bis 18 Jahren 50 % Ermäßigt)
                                                                                           genberichten, historischen Dokumenten        Anmeldung erforderlich:
                                                                                           und literarischen Texten von Franz Werfel,   www.montafon.at/auf-der-flucht
                                                                                           Jura Soyfer und anderen ­Schriftstellern,
18                                                                                                                                                                              19
Das Projekt wurde              Stadt Dornbirn                              Bildnachweis
                                                                                               gefördert durch                Stadt Bludenz
Team                            Website                        „Über die Grenze“ ist                                                                                      Fotos: Dietmar Walser
                                Altneuland Bildschirm­                                         Jacqueline and Marc Leland     Wirtschaftskammer Vorarl-
                                                               ein Projekt des Jüdischen                                      berg, Die Industrie, Feldkirch              Historische Fotos:
Projektleitung und Texte        werkstatt, Niko Hofinger                                       Foundation, London
                                                               Museums Hohenems                                                                                           Bewachte Grenze am Rohr
Hanno Loewy (Hohenems)          (Innsbruck)                                                                                   Israelitische Kultusgemeinde
Organisation und Recherchen                                    in Zusammenarbeit mit:          Verein zur Förderung des                                                   zwischen Diepoldsau
                                Betonguss                                                      Jüdischen Museums Hohenems     für Tirol und Vorarlberg
Raphael Einetter                                               _erinnern.at_, Bodensee                                                                                    und Lustenau, undatiert;
                                Rohner Betonwerk (Wolfurt)
(Hohenems)                                                     Vorarlberg Tourismus, Land      Lotteriefonds des Kantons      Schweizerischer Israelitischer              Historisches Archiv Lustenau,
                                Gravuren
Vermittlungsprogramm                                           Vorarlberg, Tourismus &         St. Gallen                     Gemeindebund                                Foto: Robert Schlachter
                                Marmorwerk Prenn (Frastanz)
Angelika Purin (Hohenems)       Alu-Schilder                   Stadtmarketing Hohenems,                                                                                   Die Bregenzer Kornmarkt-
                                                                                               Nationalfonds der Republik     Madeleine und Albert Erlanger-
Presse- und Öffentlich­         Hölzl Gravurtec (Götzis)       Radlobby Vorarlberg, Stadt                                                                                 straße am 12. März 1938;
                                                                                               Österreich                     Wyler-Stiftung, Zürich
keitsarbeit                     Montage                        Hohenems, Stadt Feldkirch,                                                                                 Stadtarchiv Bregenz
Birgit Sohler (Hohenems)        Heinz Duwe (Götzis)            Marktgemeinde Lustenau,         Bodensee Vorarlberg            Alfred und Ilse Stammer-Mayer
Design und Grafik                                              Landeshauptstadt Bregenz,       Tourismus                      Stiftung, Zollikon                          KZ-Häftlinge aus Dachau auf
                                Fahrradkarte
atelier stecher, Roland                                        Stadt Bludenz, Stadt Dorn-                                                                                 dem Lastwagen in Schaan-
                                aries werbegrafik (Dornbirn)                                   RSB Stiftung, Zürich           Dr. Georg und Josi Guggen-
Stecher, Thomas Matt (Götzis)                                  birn, Marktgemeinde Hard,                                                                                  wald, an der Grenz mit etlichen
                                Drucksorten                                                                                   heim-Stiftung, Zürich
Fotografie                                                     den Vorarlberger Gemein-        Stadt Hohenems                                                             Schweizer Grenzwächtern,
                                Thurnher Druckerei
Dietmar Walser (Hohenems)                                      den Lochau, Höchst, Altach,                                    Illwerke vkw Vorarlberger                   Mai 1945; Liechtensteinisches
                                (Rankweil)                                                     Stadt Feldkirch
Sounddesign                                                    Mäder, Koblach, M ­ einingen,                                  Kraftwerke AG                               Landesarchiv, B 413/005/006
Milan Loewy (Wien)                                             Tschagguns, St. ­Gallenkirch    Marktgemeinde Lustenau         Tectum Spenglerei und Bau-                  Kleine Fotos Seite 7 und 9:
Stimmen                                                        und Gaschurn, den Schweizer
                                                                                               Land Vorarlberg                werksabdichtung, Hohenems                   Jüdisches Museum Hohenems
H ubert Dragaschnig, Michael                                  Gemeinden St. Margrethen,
 Köhlmeier, Hanno Loewy,                                       Au, Widnau, Diepoldsau,         Collini, Hohenems              Dornbirner Sparkasse Bank AG
 Meinrad Pichler, Noah                                         Oberriet und Buchs und der
                                                                                               Georges und Jenny Bloch        Double-Check. Netzwerk für
 Scheiber, Michaela Vogel,                                     Liechtensteiner Gemeinde
                                                                                               Stiftung, Kilchberg            Kultur und Bildung in Vorarl-
 Brigitte Walk, Harald Walser                                  Mauren.
                                                                                                                              berg
                                                                                               Rheintaler Kulturstiftung                                                  Jüdisches Museum Hohenems
                                                                                               Kulturstiftung Liechtenstein                                               Schweizer Straße 5
                                                                                                                                                                          A-6845 Hohenems
                                                                                               Landeshauptstadt Bregenz                                                   T +43(0)5576 73989
                                                                                               Südkultur                                                                  office@jm-hohenems.at
                                                                                                                                                                          www.jm-hohenems.at

                                                                                                                                                                Schwarz

                                                                                                                                                                60 %

                                                                                                                                                                20 %

                                                                                                                                                                50 %

                                                                                                                                        Energie für Generationen.
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