Programm Eröffnung & Sommer 2022 - 52 Hörstationen mit Flucht-geschichten von 1938 bis 1945 Entlang der Radroute Nr. 1 vom Bodensee bis zur ...
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52 Hörstationen mit Flucht- geschichten von 1938 bis 1945 Entlang der Radroute Nr. 1 vom Bodensee bis zur Silvretta – in Vorarlberg, der Schweiz und in Liechtenstein Programm Eröffnung & Sommer 2022 www.ueber-die-grenze.at
„Wir haben es geschafft! Hoffe euch alle gesund! Und alles in Ordnung. Nun mein Bericht!“ (Willy Geber nach seiner Flucht in die Schweiz Tausende Flüchtlinge versuchten zwischen März 1938 und Mai 1945 über Vorarlberg die in einem Brief nach Wien, August 1938) rettende Schweiz zu erreichen: Verfolgte Jüdin- nen und Juden, politische Gegner*innen der Nazis, Deserteure, Kriegsgefangene, Zwangs- und Fremdarbeiter*innen aus besetzten Ländern Europas. Bereits im Sommer 1938 begann die Schweiz die Grenzen abzuriegeln. Fluchthelfer*in nen auf beiden Seiten der Grenze konnten man- chen noch ein Entkommen ermöglichen, aber es gab nun nur noch illegale Wege in die Freiheit. Fotos: Bewachte Grenze am Rohr zwischen Diepoldsau und Lustenau, undatiert | Die Bregenzer Kornmarktstraße am 12. März 1938 | KZ-Häft- linge aus Dachau auf dem Lastwagen in Schaanwald, an der Grenze mit etlichen Schweizer Grenzwächtern, Mai 1945
Entlang der Radroute Nr. 1, von Bregenz bis Partenen, und an ausgewählten Orten in der Schweiz und in Liechtenstein markieren symbolische Grenzsteine 52 Hörstationen zu diesen Flüchtlingsschicksalen, und laden per QR-Code dazu ein, sich auf die Geschichte des jeweiligen Ortes einzulassen, innezuhalten und die Umgebung aufmerksam wahrzunehmen. „Über die Grenze“ erzählt von Odysseen durch ganz Europa und von einheimischen Schmugglern, die zu Fluchthelfern werden, von Liebenden, die aus dem Gefängnis ausbrechen und Kriegsgefangenen die sich verirren, von protestierenden Schülerinnen und Verhören durch die Gestapo, von Abenteuern am Geburts- tag, von gefährlichen Wegen über den Rhein und die Berge – von menschlichem Mut, Verfolgung, Behördenwillkür und Widerstand. Die Erfahrungen der Flüchtlinge spiegeln sich in persönlichen Briefen, Dokumenten der deutschen und Schweizer Behörden, in Erin- nerungen von Zeitzeugen und Fotografien der Schauplätze. Aus ihnen entsteht ein Bild der damaligen Ereignisse aus vielen Perspektiven – zu hören, zu lesen, zu sehen. Unterwegs mit dem Fahrrad zwischen See und Bergen, auf beiden Seiten des Rheins, beiden Seiten einer Grenze, die noch heute zugleich trennt und verbindet. Als Plattform für diese Erkundung der Grenzland- schaft im Rheintal und in den Bergen dient die Website www.ueber-die-grenze.at.
Startpunkte in: Festakt zur Eröffnung am Schlossplatz Hohenems Sonntag 3. Juli 2022, 15.00–18.30 Uhr Bregenz Lustenau Treffpunkt: 12.30 Uhr – Großer Bahn Treffpunkt: 13.30 Uhr – Museum Rhein- übergang am Hafen Bregenz (Hafen Schauen, Höchster Straße 4, Lustenau gebäude „Die Welle“) Begrüßung durch Bürgermeister Kurt 15.00 Musik Simone Prodolliet – Bern, eh. Geschäftsführerin der Begrüßung durch Bürgermeister Michael Fischer. Radtour mit „Kurzführungen Die Bauernfänger Ritsch. Kurzvorträge zu Fluchtgeschichten in situ“ zur Eröffnungsfeier in Hohenems, Eidgenössischen Kommission Ernst Reiner – Akkordeon (Florian Guggenberger und Simone geführt von Oliver Heinzle (Historisches für Migrationsfragen, Nichte Ralph Hollenstein – Kontrabass Prodolliet). Gemeinsame Radtour zur Archiv Lustenau) des Schweizer Diplomaten Peter Marnul – Gitarre Eröffnungsfeier in Hohenems. In Koopera und Fluchthelfer in Bregenz Helmut Fetz – Perkussion tion mit dem Stadtarchiv Bregenz. Ernest Prodolliet) Klemens Mairer – Violine Robert Bernhard – Saxophon „S´ist Krieg! S´ist Krieg!“ – Matthias Claudius Eine Performance mit Jugend- 16.00 Reden und Performance lichen der Offenen Jugendarbeit Grußworte: Hohenems unter der Regie von Dieter Egger – Bürgermeister Brigitte Walk / walktanztheater der Stadt Hohenems B arbara Schöbi-Fink – Landes- Gerald Knaus – Vorsitzender statthalterin Vorarlberg der Europäischen Stabilitäts- E va Häfele – Rad-Lobby Initiative ESI, Berlin Vorarlberg Stefan Keller – Paul Grüninger 17.15 Musik Stiftung, St. Gallen Salingari Sextett: Über Meere und Flüsse Jonathan Kreutner – Zürich, Andreas Paragioudakis – Lyra, Generalsekretär des Schweize Laute, Gesang rischen Israelitischen Gemeinde Moaaz Al Shamma – Oud, Gesang bunds, Sohn von Robert Robert Bernhard – Saxophone Kreutner, der als Kind mit seinen Yenisey Rodriguez – Violoncello Eltern bei Hohenems über den Martin Grabher – Drums Alten Rhein in die Schweiz floh) Christos Stertsos – Trad. Perkus- sion Gabriel Heim – Basel, Autor, Enkel von Marie Winter, die 1942 beim Versuch, in Hohenems Am Schlossplatz sorgen die über den Alten Rhein zu fliehen, dortigen Gastronomen gefasst und nach Maly Trostinec deportiert und ermordet wurde und Food Trucks mit einem Fahrradsternfahrt entlang der Fluchtwege an der reichhaltigen Angebot für Grenze zum Festakt am Hohenemser Schlossplatz das leibliche Wohl. Sonntag 3. Juli 2022 6
Dornbirn Marbach / Heerbrugg / Feldkirch Bludenz Treffpunkt: 13.00 Uhr – vor dem Diepoldsau (SG) Treffpunkt: 11.00 Uhr – Neustadt Treffpunkt: Radroute Nr. 1, Oberer Kulturhaus Dornbirn Abfahrt: 11.30 Uhr – Marbach Dorfplatz, Es sprechen: Bürgermeister Wolfgang Illrain 17 Radtour zur Eröffnungsfeier in Hohenems, 12.00 Uhr – Heerbrugg Bahnhof, Matt und Johannes Spies (erinnern.at) Open-Air Ausstellung: Verfolgung geführt von Klaus Fessler (Dornbirner 12.30 Uhr Diepoldsau Parkplatz Coop Es spielen: Andreas Paragioudakis und Widerstand. Biographische Aspekte Geschichtswerkstatt) mit Arnulf Häfele. Tramstrasse und Robert Bernhard der NS-Diktatur In Kooperation mit der Stadt Dornbirn Radtour zur Eröffnungsfeier in Hohenems, Radtour zur Eröffnungsfeier in Hohen- 10.00 / 11.00 / 12.00 Uhr: Impulsvorträge und der Radlobby Vorarlberg geführt durch Irma Graf & Berta Thurnherr ems, geführt von Tobias Reinhard von Stadtarchivar Stefan Stachniß (Jüdisches Museum Hohenems). Startzeit: Jeweils nach den Impuls Hohenems Altach Startzeit: ca. 11.30 Uhr vorträgen (S-Bahn bis Feldkirch, von Treffpunkt: 13.00 Uhr – Grenzübergang Treffpunkt: 12.30 Uhr – Fitnessparcour In Kooperation mit der Abteilung Kunst dort Weiterfahrt mit dem Fahrrad) Hohenems, Zollamt am Alten Rhein und Kultur der Stadt Feldkirch In Kooperation mit dem Stadtarchiv Bludenz Radtour zur Eröffnungsfeier auf dem Radtour zur Eröffnungsfeier in Hohenems, Schlossplatz, geführt von Philipp Rusch geführt von Judith Niederklopfer- (Jüdisches Museum Hohenems) Würtinger (Jüdisches Museum Hohen- ems) und Harald Walser (Historiker und Nationalrat a.D.)
Sonntag 3. Juli 2022, Sonntag 3. Juli 2022, 19.00 Uhr Weiteres Programm am Eröffnungswochenende 10.00–17.00 Uhr | Bludenz Filmvorführung im Zelt auf der Open-Air Ausstellung Festwiese am See | Hard Samstag 2. Juli 2022, Im Anschluss Führung durch die Verfolgung und Widerstand. Akte Grüninger 17.00–20.30 Uhr Ausstellung mit Sabine Apostolo Frauenmuseum Hittisau Biographische Aspekte der (Regie: Alain Gsponer, Schweiz 2014, verfolgt / verlobt / verheiratet. NS-Diktatur mit Stefan Kurt, Maximilian Simonischek, Rettende Ehen jüdischer Frauen Anatol Taubman, Ursina Lardi u. a.) Hilda Monte, eine Europäerin ins Exil Vor 75 Jahren endete im Mai 1945 mit im Widerstand dem Einmarsch der französischen Armee «Akte Grüninger» erzählt die Geschichte Mission nach Feldkirch, Bludenz, Im März 1938 beginnt für österreichische die NS-Diktatur in Bludenz. Einen ein- des St. Galler Polizeikommandanten Bregenz, Dornbirn Jüdinnen und Juden ein Wettlauf schneidenden Bruch bedeutete das vor Paul Grüninger (1891–1972), der kurz gegen die Zeit. Einige Wiener Jüdinnen allem für jene Menschen, die Opfer vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges Vortrag von Andreas Wilkens (Paris-Metz) retten sich durch eine Scheinehe mit der nationalsozialistischen Verfolgung Hunderten von Juden die Flucht aus einem ausländischen Staatsbürger. gewesen waren oder Widerstand gegen Nazi-Deutschland ermöglichte. Nach der In der Nacht auf den 17. April 1945, Die Ausstellung im Frauenmuseum Hittis- das faschistische System geleistet hatten. Machtübernahme der Nazis in Österreich wenige Tage vor Kriegsende, wurde in au spürt den Lebenswegen und unter- Allerdings wurden ihre Stimmen in der wurde die Grenze zwischen Vorarlberg Tisis an der Grenze zu Liechtenstein schiedlichen Schicksalen von dreizehn Nachkriegsgesellschaft kaum gehört – und St. Gallen zum Nadelöhr für Flücht- die Widerstandkämpferin Hilda Monte österreichischen Jüdinnen nach. zu sehr wurde dadurch der überwältigen linge, die sich in die Schweiz retten festgenommen – und beim Versuch In der Ausstellung wird auch Hilda Montes den Mehrheit der Bevölkerung ihre wollten. Paul Grüninger und andere zu fliehen erschossen. Die junge Frau, Geschichte erzählt. Die Übernahme aus Duldung der NS-Verbrechen und in man Fluchthelfer gerieten ins Visier der sozialistische Aktivistin und Autorin war dem Jüdischen Museum Wien wurde um chen Fällen gar die Mittäterschaft vor Schweizer Behörden. nach Vorarlberg gekommen, um dem Objekte zu Hilda Montes Leben erweitert. Augen geführt. Über Jahrzehnte wurde Widerstand in Österreich zu helfen. die Erinnerungskultur vom Gedenken Eintritt frei! Geboren in Wien und aufgewachsen in … und Besichtigung der Open-Air- an die gefallenen Soldaten der deutschen Ort: Festwiese am See (Stedepark), Berlin, musste sie 1934 ins Exil gehen, Ausstellung Wehrmacht dominiert. In der Ausstellung Seestraße 34, 6971 Hard nach Frankreich, England und schließlich des Stadtarchivs Bludenz, kuratiert von darüber sprechen Stadtarchivar Christof Thöny, werden im Rahmen von Kino am See – hardmovie in die Schweiz. Lange Jahre schrieb sie gegen die Terrorherrschaft des National- Nationalsozialismus und Holocaust: ausgewählte Biographien von Menschen sozialismus an, in Analysen, Aufrufen, Erinnerungen von Zeitzeuginnen vorgestellt, die in Bludenz Widerstand Büchern und Gedichten. Die „Einheit und Zeitzeugen gegen das NS-Regime leisteten oder Europas“ war für sie die entscheidende Opfer von Verfolgung wurden. In Kooperation mit der Gemeinde Bedingung, um den künftigen Frieden Hittisau, mit _erinnern.at_ und dem Ort: Radroute Nr. 1, Oberer Illrain 17, zu sichern. In einem Schreiben von 1943 Jüdischen Museum Hohenems 6700 Bludenz wurde sie nach ihrer Nationalität gefragt. „Ich kann mich nur als Europäerin Am Dorfplatz von Hittisau vor dem DENK. bezeichnen. Aber ich fürchte, wir haben MAL erzählen vierzehn Zeitzeug:innen die Zeit noch nicht erreicht, in der das wie Schulfreund:innen sie ausgrenz- erlaubt ist.“ ten, wie Nachbar:innen zu Feind:innen wurden, wie der Staat zum Mörder. Sie Andreas Wilkens ist Professor für erzählen, wie sie überleben konnten und Zeitgeschichte an der Universität wie es ihren Familien erging. Lothringen – Metz. Ort: Platz 501, 6952 Hittisau T 05513 20537 kontakt@frauenmuseum.at www.frauenmuseum.at 10 11
Altach. Vom Kieswerk zum Geführte Radtouren im Sommer Waibelloch Im August 1938 fragt sich der Zürcher Bregenz. Und weiter? Lustenau. Am Rhein entlang Polizeidirektor Robert Briner: “Können wir die Grenzen nicht besser verschlie- Obwohl Bregenz nicht direkt an der Die Radwanderung führt vom Museum ßen?” Mit der großen Fluchtbewegung Grenze zur Schweiz liegt, führen die Rhein-Schauen ausgehend bis zum Zoll- nach dem sog. Anschluss wurde der Spuren vieler Fluchtgeschichten dorthin. amt Schmitter. Bei Zwischenstopps an Alte Rhein zu einem wichtigen Grenz- Im Grenzpolizeikommissariat Bregenz den sieben sich auf Lustenauer Gemein- abschnitt, über den eine große Zahl an (Gestapo) wurden viele Flüchtige einem degebiet befindenden Stationen des Flüchtenden versuchte vor der national- ersten Verhör unterzogen, Tausende Hörwegs werden die Künstlerin Margit sozialistischen Verfolgung in die Schweiz wurden im Gefangenhaus in der Ober- Bartl-Frank und der Historiker Oliver zu gelangen. Harald Walser und Judith stadt inhaftiert. Auf einer Radtour durch Heinzle im Dialog aus ihrer jeweiligen Niederklopfer-Würtinger erkunden auf Bregenz werden Schicksale von Flüchten- Perspektive auf das Thema Flucht ein- der Radtour einzelne Schicksale eingebet- den und Helfern näher beleuchtet. gehen und die vor Ort präsentierten tet in die politische Entwicklung. Geschichten vertiefen. Hohenems. Am Alten Rhein Termine: Sa 16. Juli 2022 Termin: Sa 3. September 2022 und 13. August 2022 Termin: Sa 6. August 2022 Die Grenze am Alten Rhein bei Hohenems wurde im Sommer 1938 zum Nadelöhr Treffpunkt: 16.00 Uhr, Fitnessparcours Treffpunkt: 10.00 Uhr, großer Bahnüber- Treffpunkt: 15.00 Uhr, Museum Rhein- Altach, Ende: beim Zollamt Hohenems gang am Hafen Bregenz (Hafengebäude schauen (Höchster Straße 4, Lustenau) in die Schweiz. Gemeinsam starten wir am Jüdischen Museum und fahren mit Dauer: ca. 2 Stunden „Die Welle“) Dauer: ca. 2,5 Stunden Dauer: ca. 1,5 Stunden dem Rad vorbei am Gasthaus Habsburg, Harald Walser, Historiker, zahlreiche Oliver Heinzle, forscht als Mitarbeiter einem der Schauplätze, hinunter zur Publikationen zur Zeitgeschichte Florian Guggenberger, Archivar des Historischen Archivs der Markt Grenze am Alten Rhein. Unterwegs hören Judith Niederklopfer-Würtinger, und Historiker, Stadtarchiv Bregenz gemeinde Lustenau seit rund 15 Jahren wir Geschichten über jüdische Flüchtlinge Archäologin/Romanistin. Seit 2006 Infos und Anmeldung: zur lokalen Zeitgeschichte und Fluchthelfer, von Glück und Zufall, in diversen Museen tätig, seit 2015 stadtarchiv@bregenz.at, 05574 410-1562 Margit Bartl-Frank, geboren in Vorarl von Scheitern und Sterben in Hohenems. Mitarbeiterin der Kulturvermittlung Eine Veranstaltung in Kooperation berg, wohnt und arbeitet seit über Die Radtour führt bis nach Lustenau und im Jüdischen Museum Hohenems. mit dem Stadtarchiv Bregenz 25 Jahren in Au/SG. Ihr Interesse liegt zurück. Wer mag, kann hinterher noch an gesellschaftlich, politisch und zwei der Opfer an der Grenze auf dem Infos und Anmeldung: sozialen Themen und deren Umsetzung Hohenemser Friedhof St. Anton besuchen. office@jm-hohenems.at, 05576 73989 im öffentlichen Raum. Eine Veranstaltung in Kooperation Termin: Sa 9. Juli 2022 mit der Johann-August-Malin-Gesellschaft Infos und Anmeldung: Treffpunkt: 15.00 Uhr, Jüdisches Museum kultur@lustenau.at, 05577 8181-4200 Hohenems, Schweizer Str. 5, Hohenems Eine Veranstaltung in Kooperation Dauer: ca. 2 Stunden mit dem Historischen Archiv der Markt- gemeinde Lustenau und dem Atelier Hanno Loewy ist Literatur- und Film Bartl-Frank wissenschaftler, Ausstellungskurator und seit 2004 Direktor des Jüdischen Museums Hohenems. Er schreibt über Jüdische Kultur und Gegenwart, Geschichte und Erinnerungspolitik. Infos und Anmeldung: office@jm-hohenems.at, 05576 73989 Eine Veranstaltung des Jüdischen Museums Hohenems 14 15
Mäder. Um den Kummenberg Feldkirch. Vom Bahnhof zum Egelsee Bludenz. Spurensuche am Radweg Schruns-Tschagguns. und in der Stadt Vom Gefängnis bis zur Ill Diese Radtour führt uns am Rhein entlang Noch bevor die Nationalsozialisten am zum Zollamt Mäder, verlässt dort die 12. März 1938 offiziell die Macht im Für viele Menschen, die vor der NS-Dikta Ausgehend vom ehemaligen Bezirks- Krone des Hochwasserdamms und führt Land übernahmen, organisierten in der tur in die Schweiz flüchteten, war Bludenz gefängnis in Schruns führt uns die Route weiter in die umliegenden Dörfer. Vom Nacht vom 11. auf den 12. März lokale eine Durchgangsstation, die mit dem zum St. Josefsheim und schließlich Steinbruch Kutzen geht es weiter zum SA- und SS-Einheiten den Grenzschutz. Zug erreicht werden konnte. Das gilt weiter bis nach Tschagguns. Im einstigen Schotterwerk am Kummenberg und in Die Sicherung der Grenze hatte bis etwa für Franz Weinreb, der sich über das Gefängnis, das heute das Heimatmuseum den Ortskern von Götzis. Während des Kriegsende hohe Priorität. Trotzdem kam Brandnertal Richtung Schweizer Grenze beherbergt, waren in den Jahren 1938 Nationalsozialismus wurden tausende es zu einer ganzen Reihe von illegalen durchschlug. Solche Schicksale werden bis 1945 zahlreiche Flüchtlinge und Menschen in diese Dörfer verschleppt, Grenzüberquerungen. Manche glückten, bei der Radtour rund um Bludenz thema- Zwangsarbeitskräfte inhaftiert. Dem- um dort Zwangsarbeit zu leisten. Was viele endeten im Gerichtsgefängnis im tisiert. Darüber hinaus werden Erinne- entsprechend wird den beiden Themen- ist noch darüber bekannt, wo waren die Zentrum von Feldkirch. Tobias Reinhard rungsorte in der Stadt einbezogen, die schwerpunkten Flucht und Zwangsarbeit Zwangsarbeitslager, in welchen Betrieben erkundet auf einer Radtour das Schick- in der Biografie jener Familien eine Rolle an verschiedenen Stationen in Schruns mußten sie arbeiten und wie war das sal von Verfolgten auf der Flucht, die spielten, die sich zwischen 1938 und 1945 und Tschagguns nachgespürt. alles organisiert? mutigen Kurierdienste von Widerstands in Bludenz aufhielten. kämpferinnen und die Fluchtbewegun- Termin: Sa 10. September 2022 Termin: Sa 23. Juli 2022 gen der letzten Kriegstage. Termine: Treffpunkt: 16.00 Uhr, Montafoner Treffpunkt: 15.00 Uhr, ehemaliges Sa 16. Juli 2022 mit Christof Thöny Heimatmuseum Schruns Zollamt Koblach (Schauraum „ZollART“) Termine: Sa 30. Juli 2022 und Sa 13. August 2022 mit Stefan Stachniß Dauer: 1,5 Stunden Ende: im Zentrum von Götzis Sa 27. August 2022 Treffpunkt: 16.00 Uhr, Vorplatz Bahn- Treffpunkt: 15.00 Uhr, Bahnhof Feldkirch hof Bludenz, Ende wieder beim Bahnhof Michael Kasper ist Historiker und Dauer: ca. 2 Stunden Leiter der Montafoner Museen. (Fahrradabstellplatz) Bludenz – Dauer: ca. 1,5 Stunden Miro Schawalder ist Künstler und Ende: beim Egelsee an der Liechtensteiner Info und Anmeldung: Filmemacher. Gemeinsam mit Florian Grenze – Dauer: ca. 2 Stunden Christof Thöny ist Lehrer und Historiker und für das Stadtarchiv Bludenz tätig. www.montafoner-museen.at, Wegelin und Elias Gross entwickelte info@montafoner-museen.at er einen Hörspaziergang zu NS-Zwangs- Tobias Reinhard arbeitet als freier Kultur- Stefan Stachniß ist Historiker und vermittler, u. a. für das Jüdische Museum Archivar. Seit 2020 ist er für das Projekt Eine Veranstaltung in Kooperation arbeit, Hochwasserschutz und Flucht mit den Montafoner Museen und (rheinvorland.info). Hohenems und _erinnern.at_. Regionalarchiv Bludenz-Bürs-Nüziders tätig. dem Geschichtsverein Region Bludenz Infos und Anmeldung: Infos und Anmeldung: office@jm-hohenems.at, 05576 73989 office@jm-hohenems.at, 05576 73989 Infos und Anmeldung: archiv@bludenz.at Eine Veranstaltung in Kooperation mit Eine Veranstaltung in Kooperation Eine Veranstaltung in Kooperation dem Verein „Recherche NS-Zwangsarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Feldkirch mit dem Stadtarchiv Bludenz und dem am Rhein“ Geschichtsverein Region Bludenz 16 17
Dornbirn. Gedächtnisorte zwischen Termin: 20. August 2022 Kulturhaus und Turteltaubweg Treffpunkt: 10.00 Uhr, Kulturhaus Dornbirn „In ihrer kulturellen Überlieferung wird Ende: Kreuzung Turteltaubweg/ eine Gesellschaft sichtbar: für sich und für Lustenauerstraße andere. Welche Vergangenheit sie darin Dauer: ca. 2 Stunden sichtbar werden […] läßt, sagt etwas aus über das, was sie ist und worauf sie Johannes Spies ist Lehrer für Geschichte, hinauswill.“ J. Assmann Sozialkunde und Politische Bildung, Netzwerkkoordinator von _erinnern.at_ Wie veränderte sich Erinnerungskultur in Vorarlberg, Obmann der Johann- in Vorarlberg, wo fehlt heute Erinne- August-Malin-Gesellschaft und Mitarbei- rung und welche Form der Erinnerung ter im Jüdischen Museum Hohenems ist überhaupt angebracht? Ausgehend in der Kulturvermittlung. vom neuen Erinnerungszeichen „Grenz- stein“ beim Kulturhaus Dornbirn werden Infos und Anmeldung: Gedächtnisorte und Plätze in Dornbirn johannes.spies@erinnern.at erkundet, die mit der Geschichte des Eine Veranstaltung in Kooperation Nationalsozialismus und deren Erinne- mit _erinnern.at_ rung verbunden sind. Anhand von sechs Stationen im Stadtgebiet werden Fragen zum Erinnern bzw. Nicht-Erinnern von Menschen und geschichtlichen Ereignis- sen diskutiert und Bezüge zur Gegenwart gesucht. Montafoner Theaterwanderung: „Auf der Flucht“ – eine Grenzerfahrung zwischen Österreich und der Schweiz des teatro caprile Gargellen, Juli bis September Das interaktive Stück „Auf der Flucht“ die aus Nazi-Deutschland flüchten muss- nimmt Dich mit auf eine eindrückliche ten. Die emotionale Dichte sowie die Reise in die Vergangenheit. Bei der von Auseinandersetzung mit dem historischen Friedrich Juen geführten Wanderung von Stoff mitten in den Bergen des Rätikon Gargellen in Richtung Sarotlajoch spürst erzeugt intensive Bilder mit Sogwirkung Du gemeinsam mit dem „teatro caprile“ bei allen Teilnehmer*innen. an wechselnden Spielorten zwischen Österreich und der Schweiz dem Schicksal Termine: 15./16./17. Juli; 26./27./ jener Menschen nach, die die Schrecken 28. August und 2./3./4. September des Zweiten Weltkriegs am eigenen Leib Start jeweils 8.45 Uhr bei der Kirche erfahren mussten. Gespielt wird im Hotel Gargellen Madrisa, in Alphütten und im freien Kartenpreis: 42,– € (Jugendliche Gelände. Das Stück basiert auf Zeitzeu- bis 18 Jahren 50 % Ermäßigt) genberichten, historischen Dokumenten Anmeldung erforderlich: und literarischen Texten von Franz Werfel, www.montafon.at/auf-der-flucht Jura Soyfer und anderen Schriftstellern, 18 19
Das Projekt wurde Stadt Dornbirn Bildnachweis gefördert durch Stadt Bludenz Team Website „Über die Grenze“ ist Fotos: Dietmar Walser Altneuland Bildschirm Jacqueline and Marc Leland Wirtschaftskammer Vorarl- ein Projekt des Jüdischen berg, Die Industrie, Feldkirch Historische Fotos: Projektleitung und Texte werkstatt, Niko Hofinger Foundation, London Museums Hohenems Bewachte Grenze am Rohr Hanno Loewy (Hohenems) (Innsbruck) Israelitische Kultusgemeinde Organisation und Recherchen in Zusammenarbeit mit: Verein zur Förderung des zwischen Diepoldsau Betonguss Jüdischen Museums Hohenems für Tirol und Vorarlberg Raphael Einetter _erinnern.at_, Bodensee und Lustenau, undatiert; Rohner Betonwerk (Wolfurt) (Hohenems) Vorarlberg Tourismus, Land Lotteriefonds des Kantons Schweizerischer Israelitischer Historisches Archiv Lustenau, Gravuren Vermittlungsprogramm Vorarlberg, Tourismus & St. Gallen Gemeindebund Foto: Robert Schlachter Marmorwerk Prenn (Frastanz) Angelika Purin (Hohenems) Alu-Schilder Stadtmarketing Hohenems, Die Bregenzer Kornmarkt- Nationalfonds der Republik Madeleine und Albert Erlanger- Presse- und Öffentlich Hölzl Gravurtec (Götzis) Radlobby Vorarlberg, Stadt straße am 12. März 1938; Österreich Wyler-Stiftung, Zürich keitsarbeit Montage Hohenems, Stadt Feldkirch, Stadtarchiv Bregenz Birgit Sohler (Hohenems) Heinz Duwe (Götzis) Marktgemeinde Lustenau, Bodensee Vorarlberg Alfred und Ilse Stammer-Mayer Design und Grafik Landeshauptstadt Bregenz, Tourismus Stiftung, Zollikon KZ-Häftlinge aus Dachau auf Fahrradkarte atelier stecher, Roland Stadt Bludenz, Stadt Dorn- dem Lastwagen in Schaan- aries werbegrafik (Dornbirn) RSB Stiftung, Zürich Dr. Georg und Josi Guggen- Stecher, Thomas Matt (Götzis) birn, Marktgemeinde Hard, wald, an der Grenz mit etlichen Drucksorten heim-Stiftung, Zürich Fotografie den Vorarlberger Gemein- Stadt Hohenems Schweizer Grenzwächtern, Thurnher Druckerei Dietmar Walser (Hohenems) den Lochau, Höchst, Altach, Illwerke vkw Vorarlberger Mai 1945; Liechtensteinisches (Rankweil) Stadt Feldkirch Sounddesign Mäder, Koblach, M einingen, Kraftwerke AG Landesarchiv, B 413/005/006 Milan Loewy (Wien) Tschagguns, St. Gallenkirch Marktgemeinde Lustenau Tectum Spenglerei und Bau- Kleine Fotos Seite 7 und 9: Stimmen und Gaschurn, den Schweizer Land Vorarlberg werksabdichtung, Hohenems Jüdisches Museum Hohenems H ubert Dragaschnig, Michael Gemeinden St. Margrethen, Köhlmeier, Hanno Loewy, Au, Widnau, Diepoldsau, Collini, Hohenems Dornbirner Sparkasse Bank AG Meinrad Pichler, Noah Oberriet und Buchs und der Georges und Jenny Bloch Double-Check. Netzwerk für Scheiber, Michaela Vogel, Liechtensteiner Gemeinde Stiftung, Kilchberg Kultur und Bildung in Vorarl- Brigitte Walk, Harald Walser Mauren. berg Rheintaler Kulturstiftung Jüdisches Museum Hohenems Kulturstiftung Liechtenstein Schweizer Straße 5 A-6845 Hohenems Landeshauptstadt Bregenz T +43(0)5576 73989 Südkultur office@jm-hohenems.at www.jm-hohenems.at Schwarz 60 % 20 % 50 % Energie für Generationen.
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