Okt-Dez 2018 4 - NS-Dokumentationszentrum
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Programmübersicht 1.10.–31.12.2018 Do 27 | 09 bis Sonderausstellung Die Verfolgung der Zeugen Jehovas Ebene 1 So 06 | 01 | 2019 in München 1933–1945 Bis 06 | 01 | 2019 Offener Rundgang Die Verfolgung der Zeugen Jehovas Ebene 1 Jeden Dienstag in München 1933–1945 (ausgenommen Feiertage) 17.30 Jeden Sonntag Offener Rundgang München und der Nationalsozialismus Dauerausstellung 11.00 Every 1st Satur- Guided tour in Munich and National Socialism Permanent day in the month English exhibition 11.00 a.m. Do 04 | 10 | 2018 Film und Gespräch Babij Jar – Das vergessene Verbrechen Auditorium 19.00 Dieter Pohl und Dmytro Shevchenko Mo 08 | 10 | 2018 Podiumsdiskussion Muslimischer Antisemitismus – Ursachen und Auditorium 19.00 Ausprägungen David Ranan und Sonja Zekri Di 09 | 10 | 2018 Lesung und Gespräch Heimat. Ein deutsches Familienalbum Literaturhaus 20.00 Nora Krug München Mi 10 | 10 | 2018 Podiumsdiskussion Provenance Research and Restitution: Auditorium 18.15 Managing Collections and Public Expectations Do 11 | 10 | 2018 Vortrag „Unsere vergessene Geschichte entdecken.“ Auditorium 19.00 Menschenrechte und Erinnerungskultur in Russland Irina Scherbakowa Fr 12 | 10 | 2018 Film und Gespräch Rescue in the Philippines: Refuge from the Holocaust Auditorium 19.00 Mary Brings Farquhar, Ralph Preiss und Barbara Sasser Mo 15 | 10 | 2018 Vortrag NSU: Der Terror von rechts und das Versagen des Staates Auditorium 19.00 Tanjev Schulz Fr 19 | 10 | 2018 Geführter Rundgang Die Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar kbo-Isar-Amper- 15.00–17.00 im Nationalsozialismus Klinikum Sa 20 | 10 | 2018 Lange Nacht der Bildkritik – Die Geschichte hinter den Fotos Dauerausstellung 20.00, 21.00, 22.00 Münchner Museen Mi 24 | 10 | 2018 Konzert Jazz in der NS-Zeit – Sinti und Roma im Jazz Auditorium 19.00 „Feindsender“ Sa 27 | 10 | 2018 Figurentheater „Hulyet Hulyet“ Münchner 11.00, 14.00, 17.00 Teatr Figur Kraków Stadtmuseum
Programmübersicht 1.10.–31.12.2018 Mo 05 | 11 | 2018 Podiumsdiskussion „Reichtum regiert die Welt“ – Antisemitismus in Auditorium 19.00 Kapitalismus- und Globalisierungsdebatten Constantin Goschler, Michael Miller, Gideon Reuveni, Sebastian Voigt und Michael Wolffsohn Di 06 | 11 | 2018 Podiumsdiskussion „Ich liebe das Leben wie verrückt.“ – In Erinnerung an Auditorium 19.00 Claude Lanzmann Max Dax, Jan Gerber, Christoph Hesse und Susann Reck Mi 07 | 11 bis Film „Shoah“ Auditorium So 11 | 11 | 2018 10.00–19.00 Mi 07 | 11 | 2018 Thematischer Rätezeit und Gegenrevolution Dauerausstellung 17.30 Rundgang So 25 | 11 | 2018 11.00 Do 13 |12 | 2018 17.30 Do 08 |11 | 2018 Fortbildung Die Novemberpogrome 1938 im Unterricht Raum 5.12 10.00–16.15 und am außerschulischen Lernort Fr 09 | 11 | 2018 Gedenktag Zum Gedenken an das Novemberpogrom 1938 – Gedenkstein ehem. 09.00–12.30 Jeder Mensch hat einen Namen und ein Schicksal Hauptsynagoge Fr 09 | 11 | 2018 Präsentation und Gespräch „Gehetzt, beraubt, getreten“ – Auditorium 19.00 Deutschland November 1938 Mi 14 | 11 | 2018 Konzert Jazz in der NS-Zeit – Starke Frauen im Jazz Auditorium 19.00 „Feindsender“ Do 15 | 11 | 2018 Vortrag Ressentiment und Trauma. Auditorium 19.00 Die Novemberrevolution und die Juden Wolfgang Benz Sa 17 | 11 | 2018 Seminar Nie wieder. Schon wieder. Immer noch. Raum 5.12 10.00–15.00 Aufstieg des Nationalsozialismus und heutige Formen des Rechtsextremismus Di 20 | 11 | 2018 Zeitzeugengespräch Der vergessene Holocaust – Auditorium 19.00 Mein Leben als Sinto, Unternehmer und Überlebender Zoni Weisz Sa 24 | 11 | 2018 Seminar Recherchewerkstatt für Angehörige von Raum 5.12 10.00–14.00 Opfern der NS-„Euthanasie“ So 25 | 11 | 2018 Geführter Rundgang Das ehemalige Zwangsarbeiterlager Neuaubing Erinnerungsort 11.00 Zwangsarbeiter- lager Neuaubing
Programmübersicht 1.10.–31.12.2018 Di 27 | 11 | 2018 Lesung und Gespräch Die Pfefferfälscher – Geschichte einer Familie Auditorium 19.00 Monika Sznajderman und Judith Leister Do 29 | 11 | 2018 Vortrag Suchers Leidenschaften im Auditorium 19.00 NS-Dokumentationszentrum München: Paul Celan C. Bernd Sucher Mi 12 | 12 | 2018 Podiumsdiskussion Zwischen Erinnern und Vergessen: Auditorium 19.00 Ein Podium zum Österreichischen Gedenkjahr Heinz Fischer, Doron Rabinovici, Dirk Rupnow und Heidemarie Uhl So 16 | 12 | 2018 Tag der Offenen Tür Willkommen im Alle Ebenen 10.00–19.00 NS-Dokumentationszentrum München Foto: Orla Connolly/NS-Dokumentationszentrum München
Sonderausstellung Die Zeugen Jehovas wurden in der NS-Zeit wegen ihres Glaubens unterdrückt 27|09|2018 bis 06|01|2019 und verfolgt. Das NS-Dokumentationszentrum München dokumentiert mit einer Wechselausstellung und einer begleitenden Publikation erstmals die Geschichte der Verfolgung der Zeugen Jehovas in München. Nach der national Die Verfolgung der Zeugen sozialistischen Machtergreifung 1933 wurde die Glaubensgemeinschaft verboten. Die Zeugen Jehovas lehnten den Nationalsozialismus und seine Ideologie Jehovas in München 1933–1945 aus religiöser Überzeugung ab, beispielsweise verweigerten sie den Hitlergruß und den Kriegsdienst. Deshalb wurden sie früh durch das NS-Regime be- kämpft. Viele von ihnen wurden in Konzentrationslagern inhaftiert, manche sogar wegen Kriegsdienstverweigerung hingerichtet. Dieser staatlich sanktio- nierte Mord war der Anlass, im Grundgesetz der Bundesrepublik das Recht auf Wehrdienstverweigerung zu verankern. Eröffnung der Ausstellung am 26. September 2018, 19.00 Uhr: „Die Unbedingtheit des Glaubens. Verweigerung und Widerstand der Zeugen Jehovas“, Vortrag von Detlef Garbe (KZ-Gedenkstätte Neuengamme) Finissage am 6. Januar 2019, 11.00 Uhr: „Die Kriegsdienstverweigerung der Zeugen Jehovas in der NS-Zeit und ihre Bedeutung in der Bundesrepublik Deutschland“, Vortrag von Hans Hesse Ort NS-Dokumentationszentrum München, Kostenlose Rundgänge: Jeden Dienstag (ausgenommen Feiertage), 17.30 Uhr Sonderausstellungsbereich Ebene 1 Anmeldung unter veranstaltungen.nsdoku@muenchen.de. Grafik: Heinz Hiltbrunner
Offener Rundgang zur Dauerausstellung Die Dauerausstellung „München und der Nationalsozialismus“ behandelt die Jeden Sonntag, 11.00 Uhr Themen Ursprung und Aufstieg des Nationalsozialismus in München, die besondere Rolle der Stadt im Terrorsystem der Diktatur und den schwierigen Umgang mit dieser Vergangenheit seit 1945. Leitthemen und -fragen sind unter München anderem „Warum München?“, „Ausgrenzung und Verfolgung“ und „Was hat das mit mir zu tun?“. und der Nationalsozialismus Der 90-minütige Rundgang bietet einen Überblick über die vier Hauptabschnitte der Dauerausstellung. Er beginnt mit dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Ausbruch der Novemberrevolution im Jahr 1918 und erläutert die Ent- stehungs- und Aufstiegsphase der NSDAP. Darauf folgt eine kurze Darstellung der Funktionsweisen des NS-Staats und der Lebensbedingungen während Ort NS-Dokumentationszentrum München, des Regimes. Anschließend werden die Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs Treffpunkt im Foyer beschrieben. Schließlich nimmt der Rundgang die Auswirkungen und Folgen Kosten 6 € | 3 € ermäßigt des Nationalsozialismus bis in die Gegenwart in den Blick. (inkl. Museumseintritt) Karten können über München Ticket oder an der Tageskasse erworben werden. Die Teilnehmerzahl ist auf maximal 20 Personen begrenzt. Veranstalter NS-Dokumentationszentrum München Public guided tour in English of the The permanent exhibition “Munich and National Socialism” examines the permanent exhibition topics of the origins and rise of National Socialism in Munich, the special role Every 1st Saturday in the month, 11.00 a.m. of the city in the terror system of the dictatorship and the difficult process of coming to terms with the past since 1945. The guiding themes of the perma- Munich and National Socialism nent exhibition include “Why Munich?”, “Exclusion and Persecution”and “What has this got to do with me?”. The 90-minute guided tour provides an overview of the four main sections of the permanent exhibition. It starts with the end of World War I and the outbreak of the November Revolution in 1918 and explains the emergence and rise of the NSDAP. This is followed by a brief presentation on the functioning of the Nazi state and living conditions during the regime. Subsequently, the effects of World War II are described. Finally the guided tour examines the effects and consequences of National Socialism to the present day. Place NS-Dokumentationszentrum München, Foyer Cost 6 € | 3 € concessions (incl. museum admission) Tickets can be purchased via München Ticket or at the cash desk. The number of participants is limited to a maximum of 20. Organiser NS-Dokumentationszentrum München
Film und Gespräch In Gedenken an die Opfer eines der größten Massaker des Zweiten Weltkriegs, Donnerstag 04|10|2018 zeigt das NS-Dokumentationszentrum das deutsch-weißrussische Drama 19.00 Uhr „Babij Jar – Das vergessene Verbrechen“. Das Drehbuch schrieb der deutsche Filmproduzent Artur Brauner, der am 1. August 2018 seinen 100. Geburtstag Babij Jar – feierte. Das vergessene Verbrechen Babyn Jar ist eine Schlucht unweit der ukrainischen Hauptstadt Kiew. (Deutschland/Weißrussland, 2003, Am 29. und 30. September 1941 wurden an diesem Ort im Zuge des Eroberungs- 112 min) und Vernichtungskrieges gegen die Sowjetunion mehr als 30 000 jüdische Männer, Frauen und Kinder von der SS und der Wehrmacht ermordet. Das Grauen dauerte zwei Tage und zählt zu den größten Massenerschießungen des Zweiten Weltkriegs, ist aber nur wenigen bekannt. Artur Brauner, der selbst mehrere Familienmitglieder im Holocaust verlor, rekonstruiert das Massaker in seinem Film unter Regie von Jeff Kanew mit noch vorhandenem Dokumentarmaterial und macht so das Ausmaß des Verbrechens quälend greifbar. Ort NS-Dokumentationszentrum München, Auditorium Bei einem anschließenden Podiumsgespräch diskutieren der Historiker Eintritt frei Dieter Pohl und der ukrainische Konsul Dmytro Shevchenko über Holocaust Veranstalter NS-Dokumentationszentrum und Erinnerung in der Ukraine. München Filmstill aus „Babij Jar – Das vergessene Verbrechen“, 2003 Foto: CCC Filmkunst GmbH
Gespräch Anti-jüdische Einstellungen unter Muslimen sind unbestritten weit verbreitet. Montag 08|10|2018 Aber warum? Die gängigen Definitionen und Erkenntnismuster, erklärt der 19.00 Uhr deutsch-britische Kultur- und Politikwissenschaftler und Autor David Ranan, reichen nicht mehr aus, um den Antisemitismus vieler Muslime zu beschreiben. Muslimischer Antisemitismus – Hat das Ganze nur mit dem Nahostkonflikt zu tun oder sind Muslime etwa grundsätzlich antisemitisch? Ist Judenhass gar ein integraler Teil des Islam? Ursachen und Ausprägungen Oder ist er eine Erscheinungsform des Islamismus? David Ranan und Sonja Zekri Um Antworten zu finden, hat Ranan für sein Buch „Muslimischer Antisemi tismus – Eine Gefahr für den gesellschaftlichen Frieden in Deutschland?“ mehr als 70 Interviews mit jungen muslimischen Studierenden und Akademikern vor allem in Deutschland geführt. Im Zentrum standen ihre Haltungen und Gefühle zu Juden, zum Judentum, dem Holocaust und Israel und schließlich die Frage, wie sie sich zu Deutschland stellen, seiner Israelpolitik und seiner Geschichts- kultur. Mit den Ergebnissen der Gespräche, die er vor dem historischen Hinter- grund und dem ungelösten Nahostkonflikt untersucht, zeigt Ranan, dass dieses brisante, heftig umkämpfte Feld neu bewertet werden muss. Ort NS-Dokumentationszentrum München, Auditorium An diesem Abend diskutiert die Journalistin Sonja Zekri (Süddeutsche Zeitung) Eintritt frei mit David Ranan über die Thesen seines Buches. Veranstalter NS-Dokumentationszentrum München Verlag J.H.W. Dietz, 2018 Ausschnitt aus dem Titel von David Ranans Buch „Muslimischer Antisemitismus – Eine Gefahr für den gesellschaftlichen Frieden in Deutschland?“, erschienen 2018 im Verlag J.H.W. Dietz
Lesung und Gespräch Die preisgekrönte, 1977 in Karlsruhe geborene Autorin und Illustratorin Nora Dienstag 09|10|2018 Krug lebt seit über zwölf Jahren in New York, ist verheiratet mit einem jü 20.00 Uhr dischen Amerikaner und fühlt sich deutscher als jemals zuvor. Woher kommt das? Und wer ist sie eigentlich? Heimat. Nora Krug unternimmt in ihrer Graphic Novel „Heimat. Ein deutsches Familien- Ein deutsches Familienalbum album“ eine Spurensuche in die Vergangenheit ihrer Familie und fragt sich, was Heimat für sie selbst bedeutet: Was hatte Großvaters Fahrschule mit dem Nora Krug jüdischen Unternehmer zu tun, dessen Chauffeur er vor dem Krieg gewesen war? Und was sagen die mit Hakenkreuzen dekorierten Schulaufsätze über ihren Onkel, der mit 18 Jahren im Zweiten Weltkrieg fiel? Ihre gezeichneten und handgeschriebenen Bildergeschichten fügt Krug mit Fotografien, Archiv- und Flohmarktfunden zu einem völlig neuen Ganzen zusammen. „Heimat“ ist ein Erinnerungskunstwerk, in dem Familiengeschichte auf Zeitgeschichte trifft. Ort Literaturhaus München, Salvatorplatz 1, 80333 München Eintritt 12 € | 8 € ermäßigt Veranstalter Stiftung Literaturhaus in Koope- ration mit dem NS-Dokumentationszentrum München und der Literaturhandlung Penguin Verlag, 2018 Auszug aus der Graphic Novel „Heimat. Ein deutsches Familien- album“ von Nora Krug, erschienen 2018 im Penguin-Verlag
Podiumsdiskussion Vom 8. bis 12. Oktober 2018 richtet das Zentralinstitut für Kunstgeschichte das Mittwoch 10|10|2018 „German / American Provenance Research Exchange Program for Museum 18.15 Uhr Professionals“ (PREP) aus. Ziel des deutsch-amerikanischen Austauschpro- gramms ist es, ein Netzwerk von Expertinnen und Experten für die Erforschung Provenance Research and der Provenienz (Herkunft) von in der NS-Zeit verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut zu schaffen. Restitution: Managing Collections and Public Expectations PREP sucht neben dem Fachdiskurs auch den Kontakt mit einer breiteren Öffentlichkeit, im Gespräch zwischen Forschern, Kuratoren, Direktoren und Anspruchstellern. So spricht Simon Goodman ( „The Orpheus Clock“, 2015) über die Erforschung der Sammlung seines Großvaters, des Bankiers und Kunst- sammlers Friedrich Gutmann, und diskutiert mit Hermann Parzinger (Stiftung Preußischer Kulturbesitz), Richard Kurin (Smithsonian Institution), Lynn Nicholas (Washington DC) und Gilbert Lupfer (Staatliche Kunstsammlungen Dresden Ort NS-Dokumentationszentrum München, und Deutsches Zentrum Kulturgutverluste Magdeburg). Auditorium Eintritt frei Moderation: Carola Thielecke (Stiftung Preußischer Kulturbesitz) Veranstalter Zentralinstitut für Kunst- geschichte, Smithsonian Institution und Die Veranstaltung ist zweisprachig (Deutsch/Englisch). Stiftung Preußischer Kulturbesitz/Staatliche Museen zu Berlin in Kooperation mit dem NS-Dokumentationszentrum München Kundenkartei „Museen“ des Archiv Julius Böhler Foto: Susanne Spieler, Zentralinstitut für Kunstgeschichte im Zentralinstitut für Kunstgeschichte
Vortrag Ende der siebziger Jahre begann die bekannte russische Journalistin und Donnerstag 11|10|2018 Historikerin Irina Scherbakowa systematisch Tonbandinterviews mit Opfern des 19.00 Uhr Stalinismus zu sammeln, seit 1991 forscht sie in den Archiven des KGB. Sie ist Mitglied der internationalen Nichtregierungsorganisation „Memorial“, die sich „Unsere vergessene Geschichte für die historische Aufarbeitung der Verfolgung und die Anerkennung der Ver- folgten in der ehemaligen Sowjetunion sowie den Schutz der Menschenrechte entdecken.“ Menschenrechte und im heutigen Russland einsetzt. Erinnerungskultur in Russland In ihrem Vortrag berichtet Irina Scherbakowa über die aktuelle Situation in Irina Scherbakowa Russland sowie über den Umgang russischer Jugendlicher mit der Geschichte der eigenen Familie und des Heimatortes. Ein russischer Geschichtswett- bewerb für Jugendliche, der von „Memorial“ seit 1999 jährlich ausgerichtet wird und dessen Koordinatorin Irina Scherbakowa ist, soll Jugendliche ermuntern, ihre eigene Geschichte zu erforschen. Irina Scherbakowa, geboren 1949 in Moskau, ist Professorin für Zeitgeschichte an der Russischen Staatlichen Geisteswissenschaftlichen Universität in Moskau Ort NS-Dokumentationszentrum München, und Mitglied im Kuratorium der Gedenkstätte Buchenwald in Weimar. Sie Auditorium stammt aus einer Familie, die viele Schrecken des 20. Jahrhunderts miterlebt Eintritt frei hat. Veranstalter NS-Dokumentationszentrum München Foto: Körber-Stiftung
Film 1920 gründete das Familienunternehmen Frieder, Zigarrengrosshändler aus Freitag 12|10|2018 Cincinnati, Ohio, eine Zigarrenfabrik auf den Philippinen. Dort entstanden enge 19.00 Uhr Beziehungen zu dem philippinischen Präsidenten Manuel Quezon, US-General Dwight D. Eisenhower und dem amerikanischen High Commissioner Paul Rescue in the Philippines: McNutt. Die verzweifelten Versuche der Juden Ende der 1930er Jahre der Ver- folgung der Nationalsozialisten zu entkommen, veranlasste den Zigarrenfabri- Refuge from the Holocaust kanten Alex Frieder mit Unterstützung seiner Brüder, Präsident Quezon und (USA, 2013, 57 min, OmdU) Paul McNutt einen Rettungsplan zu organisieren. Ihre erfolgreichen Bemühun- gen ermöglichten letztlich für 1 200 Jüdinnen und Juden einen Zufluchtsort auf den Philippinen. Der einstündige Dokumentarfilm über die unerzählte Geschichte der fünf Brüder der Familie Frieder wurde 2013 anlässlich des 75. Gedenktages der „Kristall- nacht“ im ECOSOC der Vereinten Nationen präsentiert, feierte 2015 seine Welt- premiere in Yad Vashem und wird nun erstmalig in Deutschland gezeigt. Nach der Filmvorführung findet ein Podiumsgespräch (in englischer Sprache) Ort NS-Dokumentationszentrum München, mit den beiden Zeitzeugen Mary Brings Farquhar und Ralph Preiss sowie der Auditorium Produzentin Barbara Sasser statt. Moderation: Mirjam Zadoff (NS-Dokumen Eintritt frei tationszentrum). Veranstalter NS-Dokumentationszentrum München Jüdische Flüchtlinge in Alex Frieders Haus in Manila, 1940 Courtesy: Familie Lichtig
Vortrag Das Urteil gegen Beate Zschäpe und das Umfeld des NSU bereitet der juris Montag 15|10|2018 tischen Auseinandersetzung mit der beispiellosen rechtsextremen Mordserie 19.00 Uhr einer nationalsozialistischen Terror-Zelle ein vorläufiges Ende. Der sogenannte „Nationalsozialistische Untergrund“ konnte über zehn Jahre lang Deutschland NSU: Der Terror von rechts terrorisieren: mindestens zehn Morde, drei Sprengstoffanschläge, 15 Raub- überfälle gehen laut dem Urteil auf das Konto von Uwe Mundlos, Uwe Böhn- und das Versagen des Staates hardt und Beate Zschäpe. Jahrelang raubten und mordeten die Terroristen, ohne gestoppt zu werden. Wie war das möglich? Diese Frage bleibt brisant, Tanjev Schultz auch und gerade nach dem Urteil im NSU-Prozess. In seinem Vortrag schildert Tanjev Schultz die Geschichte des NSU, erläutert wie es zu der Mordserie kommen konnte und spricht über die fatalen Auswir- kungen des Versagens der staatlichen Organe. Er hat Hunderte Zeugen gehört, Zehntausende Aktenseiten gelesen und jahrelang recherchiert. Tanjev Schultz ist Professor für Journalismus an der Johannes Gutenberg- Universität Mainz. Er war viele Jahre Redakteur der Süddeutschen Zeitung Ort NS-Dokumentationszentrum München, und berichtete u.a. über Innere Sicherheit und Geheimdienste, über die Auditorium NSU-Untersuchungsausschüsse und den NSU-Prozess. Eintritt frei Veranstalter NS-Dokumentationszentrum München Foto: Stephan Rumpf/Süddeutsche Zeitung Photo Demonstration am Tag der Urteilsverkündung im NSU-Prozess vor dem Münchener Strafjustizzentrum gegen einen Schlussstrich hinter die Aufarbeitung der Verbrechen des NSU und zum Gedenken an die Mordopfer des NSU und für eine weitere Aufklärung der Verbrechen, 11.07.2018.
Geführter Rundgang Zwischen 1939 und 1945 wurden im Rahmen der nationalsozialistischen Freitag 19|10|2018 „Euthanasie“-Aktionen etwa 300 000 Menschen mit psychischen Erkrankungen 15.00–17.00 Uhr und Behinderungen ermordet, darunter über 2 000 Münchner Bürgerinnen und Bürger, deren Namen und Lebensdaten in einem Gedenkbuch im Juni 2018 Die Heil- und Pflegeanstalt der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden. Eglfing-Haar im Die Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar im Osten Münchens war ein zentraler Nationalsozialismus Ort der Selektion und auch der Tötung. Peter Brieger (Ärztlicher Direktor, kbo- Isar-Amper-Klinikum) und Henner Lüttecke (kbo-Isar-Amper-Klinikum) führen gemeinsam mit Gerrit Hohendorf (Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der Technischen Universität München) und Sibylle von Tiedemann (AG „Psychiatrie und Fürsorge im Nationalsozialismus in München“) zu den Orten Ort kbo-Isar-Amper-Klinikum, Treffpunkt: der Verbrechen und erläutern den historischen Hintergrund. Besucht wird Cafeteria Regenbogen, Ringstraße 36, der Geländeteil Haar I mit den „Hungerhäusern“ und dem Gleisanschluss der 85540 Haar T4-Deportationen. Eintritt frei Anmeldung henner.luettecke@kbo.de Veranstalter kbo-Isar-Amper-Klinikum und Arbeitsgruppe „Psychiatrie und Fürsorge im Nationalsozialismus in München“ in Koope- ration mit dem NS-Dokumentationszentrum München Foto: Bethel Fath Das „Euthanasie“-Mahnmal im kbo-Isar-Amper-Klinikum, März 2017
Thematischer Rundgang Zum 20. Mal jährt sich 2018 die Lange Nacht der Münchner Museen. Über Samstag 20|10|2018 90 Museen, Sammlungen, Galerien, Kirchen und Kultureinrichtungen in ganz 20.00, 21.00 und 22.00 Uhr München öffnen von 19 bis 2 Uhr ihre Türen für Nachtschwärmer. Im Rahmen der Langen Nacht Das NS-Dokumentationszentrum bietet unter dem Titel „Bildkritik – Die der Münchner Museen Geschichte hinter den Fotos“ einen thematischen Rundgang durch die Dauer Bildkritik – Die Geschichte ausstellung an. Fotografien prägen unser Geschichtsbild. Sie haben den Anschein, objektiv zu sein, aber sie geben Ereignisse aus einer bestimmten hinter den Fotos Perspektive und mit einer bestimmten Intention wieder. Im Rahmen des Rund- gangs durch die Dauerausstellung werden ausgewählte Fotografien heraus- gegriffen und ihr Entstehungshintergrund, ihre Verwendung und Bildsprache analysiert. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erkennen so die Wirkungs- macht der Bilder. Die Dauerausstellung „München und der Nationalsozialismus“ und die Ort NS-Dokumentationszentrum München, aktuelle Sonderausstellung „Die Verfolgung der Zeugen Jehovas in München Treffpunkt Foyer 1933–1945“ sind während der Langen Nacht der Münchner Museen von Eintritt Ticket der Langen Nacht der Münchner 19.00 bis 2.00 Uhr geöffnet Museen (15 €). Karten sind über München Ticket und an der Abendkasse erhältlich. Veranstalter NS-Dokumentationszentrum München Außenansicht des NS-Dokumentationszentrum bei der Langen Nacht der Münchner Museen 2017 Foto: Orla Connolly
Konzert Sinti und Roma gehören zu den ethnischen Minderheiten, die besonders grau- Mittwoch 24|10|2018 same Verfolgungen während der NS-Zeit erlitten. Der Einfluss der Sinti und 19.00 Uhr Roma auf die europäische Musik ist groß – auch den Jazz hat die Volksgruppe geprägt. Bemerkenswert, dass die Besatzung Frankreichs durch die Deutschen Konzertreihe „Feindsender“ in eine erste Blütezeit des „Gypsy-Jazz“ fällt. Die Bedeutung der Sinti und Jazz in der NS-Zeit – Roma für den Jazz wird in erster Linie durch den genialen Gitarristen Django Reinhardt personifiziert, der als erster europäischer Jazzmusiker auch im Sinti und Roma im Jazz Mutterland des Jazz, den USA, Anerkennung fand. Seine Berühmtheit und die Beliebtheit seiner Musik bewahrten ihn davor, wie viele seiner Verwandten im Nationalsozialismus verfolgt und ermordet zu werden. Reinhardts Schaffen, seine wunderbaren Songs und Interpretationen des Ort NS-Dokumentationszentrum München, Great American Songbook zusammen mit seinen genialen Musikern stehen im Auditorium Mittelpunkt dieses Abends. Auch seine Erben, wie die Gitarristen Biréli Lagrène Eintritt 20 € | 10 € ermäßigt und Philip Catherine sowie die Protagonisten der „Gypsy Jazz Renaissance“ Karten sind über München Ticket und werden vorgestellt. Einer von ihnen, der 24-jährige Geiger Sandro Roy, wird an an der Abendkasse erhältlich. diesem Abend live zu hören sein. Veranstalter Eine Konzertinitiative der Euro päischen Kulturstiftung Europamusicale und Besetzung: Sandro Roy (Violine), David Gazarov (Klavier), Melanie Bong der LfA Förderbank Bayern in Kooperation (Vocals), Thomas Ganzenmüller (Kontrabass), Zhitong Xu, Schlagzeug, mit dem Münchener Konzertverein und dem Tizian Jost (Künstlerische Leitung & Vibrafon) NS-Dokumentationszentrum München Sandro Roy ist das jüngste Mitglied einer Sinti Familie und wird an diesem Abend auf der Violine zu hören sein. Foto: Christian Hartmann
Figurentheater Einem Lied des polnisch-jüdischen Dichters Mordechai Gebirtig (gest. 1942 Samstag 27|10|2018 im Krakauer Ghetto) entlehnt das Teatr Figur Kraków den jiddischen Titel seiner 11.00, 14.00, 17.00 Uhr theatralen Installation. Neun szenische Stationen aus Licht, Schatten, Figuren und Objekten zeigen Themen aus dem Leben im Krakauer Ghetto: Versuche, Im Rahmen des Internationalen Figuren Traditionen zu erhalten, Widerstand gegen den Nationalsozialismus, das theaterfestivals mit:gefühl München Schmuggeln koscherer Nahrung, heldenhafte Versuche, die eigene Würde zu „Hulyet Hulyet“ bewahren, Selbstorganisation der Gemeinschaft. Teatr Figur Kraków Die 45-minütige Installation ist inspiriert von Fotografien der Krakauer Fabrik Oskar Schindlers sowie durch Erinnerungen von Bewohnern des Ghettos. Sie entstand in Zusammenarbeit mit dem Historischen Museum der Stadt Krakau und der Oskar Schindler Emaillewarenfabrik. Ort Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, 80331 München (2. Stock) Teatr Figur Kraków ist ein Puppen- und Schattentheater ohne festes Haus, das Eintritt 13 € | 11 € und 8 € ermäßigt sich durch originelle Inszenierungen auszeichnet, die Modernität in traditio- Karten sind über München Ticket oder an der nellen Puppentheaterformen suchen. Mit seinen Produktionen für Jugendliche Abendkasse erhältlich. und Erwachsene war es in den zehn Jahren seines Bestehens auf Festivals und Veranstalter Das Internationale Figurentheater in Theatern in Polen, Washington, Moskau, Bagdad und Seoul zu Gast. festival München in Kooperation mit dem NS-Dokumentationszentrum München mit Die Installation ist für Erwachsene und Jugendliche ab 15 Jahren geeignet. freundlicher Unterstützung des Generalkonsulats der Republik Polen. Foto: Teatr Figur Kraków Szene aus der theatralen Installation „Hulyet Hulyet“ der Figurentheatergruppe Teatr Figur Kraków
Podiumsdiskussion Das Theaterfestival „Politik im Freien Theater“ findet unter dem Motto „reich“ Montag 05|11|2018 von 1. bis 11. November 2018 in München statt – und damit erstmals in Bayern. 19.00 Uhr Es ist ein Spiegel der politischen und gesellschaftlichen Lage und bietet zu- gleich einen Überblick über aktuelle Theaterästhetiken. Gefragt wird nach wirt- Im Rahmen des Theaterfestivals schaftlichen, kulturellen und sozialen Ungleichheiten. Das Festival beleuchtet „Politik im freien Theater“ das Wohlstandsgefälle in Deutschland und Europa, richtet das Augenmerk aber „Reichtum regiert die Welt“ – auch auf die Situation in der bayerischen Landeshauptstadt. Antisemitismus in Kapitalismus- Teatr Figur Kraków Als Teil des Rahmenprogramms findet ein Podiumsgespräch statt, in dessen und Globalisierungsdebatten Fokus das nicht seltene Abgleiten von Antikapitalismus in Antisemitismus steht, das seit eh und je den Diskurs begleitet. Zu finden sind damit verbun- dene Vorurteile nicht nur in klassischer Literatur, sondern auch in zeitgenössi- scher Jugendkultur, Politik und in Verschwörungstheorien. Was steckt dahinter? Welche historischen Bilder von Jüdinnen und Juden wurden damit bis heute kolportiert, während die Erinnerung an jüdische Mäzenate verdrängt wird? Ort NS-Dokumentationszentrum München, Auditorium Es diskutieren die Historiker Constantin Goschler (Ruhr-Universität Bochum), Eintritt frei Michael Miller (Central European University in Budapest), Gideon Reuveni Veranstalter Bundeszentrale für politische (University of Sussex), Sebastian Voigt (Institut für Zeitgeschichte München- Bildung in Kooperation mit dem NS-Dokumen Berlin) und Michael Wolffsohn. tationszentrum München und der Liberalen Moderation: Mirjam Zadoff (NS-Dokumentationszentrum) jüdischen Gemeinde München Beth Shalom Abbildung: Bundeszentrale für Politische Bildung Angehörigen-Treffen im Mai 2017
Podiumsdiskussion Am 5. Juli 2018 verstarb der französische Regisseur Claude Lanzmann im Alter Dienstag 06|11|2018 von 92 Jahren. Als Sohn eines Dekorateurs und einer Antiquitätenhändlerin 19.00 Uhr wuchs Lanzmann in Paris auf, seine Großeltern waren als jüdische Immigranten aus Osteuropa nach Frankreich eingewandert. Der zunehmende Antisemitismus „Ich liebe das Leben spielte auch in Lanzmanns Jugend eine Rolle. 1943 schloss er sich der Résistance an und beteiligte sich an Partisanenkämpfen. Ende der 1960er Jahre begann wie verrückt.“ – In Erinnerung Lanzmann, sich intensiv mit dem Holocaust auseinanderzusetzen. an Claude Lanzmann International bekannt wurde er durch sein Meisterwerk „Shoah“, ein Film über den Völkermord an den europäischen Juden. Zwölf Jahre lang hatte Lanzmann zahlreiche Interviews mit überlebenden Opfern, Beobachtern, aber auch Tätern geführt. „Shoah“ gilt bis heute nicht nur als einer der wichtigsten Beiträge zur Erinnerung an den Holocaust, sondern beeinflusste auch den modernen Dokumentarfilm maßgeblich. Der Publizist Max Dax, der Historiker Jan Gerber (Dubnow-Institut), der Film- und Kulturwissenschaftler Christoph Hesse (FU Berlin) sowie die Regisseurin Ort NS-Dokumentationszentrum München, Susann Reck sprechen an diesem Abend über den Menschen Claude Lanzmann, Auditorium dessen Werk und seine Bedeutung in der europäischen Erinnerungskultur des Eintritt frei 20. Jahrhunderts und diskutieren, welche Erkenntnisse man daraus auch heute Veranstalter NS-Dokumentationszentrum noch ziehen kann. München Moderation: Mirjam Zadoff (NS-Dokumentationszentrum) Foto: Louis Monier/Rue des Archives/Süddeutsche Zeitung Photo Claude Lanzmann, 1985
Film Der französische Filmemacher Claude Lanzmann legte Mitte der 1980er Jahre Mittwoch 07|11 bis Sonntag 11|11|2018 mit „Shoah“ eine der radikalsten und umfassendsten Filmarbeiten über den täglich 10.00–19.00 Uhr Holocaust vor. 12 Jahre Dreharbeiten und Recherche, 350 Stunden Material, 9 1/2 Stunden Film gegen das Vergessen. „Shoah“ Dabei verzichtet dieses epische Großprojekt auf Musik, auch auf jegliche Form (Frankreich/Großbritannien, 1985, 566 min) des Kommentars und vor allem auf historisches Archivmaterial – auf die Bilder von Massengräbern, Gaskammern, ausgemergelten Körpern. Im Mittelpunkt stehen nicht die Dokumente der Vergangenheit, sondern die Gegenwärtigkeit des Erinnerns. Lanzmann besuchte die Orte der Vernichtung, die „Todesfabriken“ Chelmno, Belzec, Sobibor, Treblinka, Auschwitz und fand Orte vor, über die Gras gewachsen war. Daher seine Insistenz, mit der er in Polen, in Israel, in den USA, in Deutschland letzte Augenzeugen der Katastrophe – seltene Überle- bende der „Sonderkommandos“, Zuschauer und auch NS-Täter – ausfindig machte und zu Deportation und Lageralltag befragte. In Erinnerung an den im Juli 2018 verstorbenen Regisseur und an die Opfer Ort NS-Dokumentationszentrum München, des Holocaust zeigt das NS-Dokumentationszentrum vom 7. bis 11. November Auditorium „Shoah“ täglich ab 10 Uhr in seinem Auditorium. Der Eintritt ins NS-Dokumen- Eintritt frei tationszentrum ist in dieser Woche frei. Veranstalter NS-Dokumentationszentrum München Foto: absolut Medien GmbH Filmstill aus Claude Lanzmanns Dokumentarfilm „Shoah“
Thematischer Rundgang Der Rundgang durch Teile der Dauerausstellung stellt die Revolution und Mittwoch 07|11|2018, 17.30 Uhr Gegenrevolution in München in den Vordergrund. Schwerpunkte bilden die Ge- Sonntag 25|11|2018, 11.00 Uhr schichte Kurt Eisners, die Besetzung von Schlüsselpositionen mit gegenrevo- Donnerstag 13|12|2018, 17.30 Uhr lutionären Personen und das völkisch-antisemitische Netzwerk der „Ordnungs- zelle Bayern“. Insbesondere die Thule-Gesellschaft, Personen wie Ernst Pöhner, Im Rahmen der stadtweiten Veranstaltungs- Wilhelm Frick, Julius F. Lehmann und nach dem Putschversuch auch der Salon reihe „1918 | 2018 Was ist Demokratie?“ Bruckmann spielen eine wichtige Rolle. Der Aufstieg der DAP/NSDAP werden Rätezeit und Gegenrevolution in diesen Rahmen eingeordnet und die Gründe für das Scheitern der Weimarer Republik diskutiert. Die Teilnehmerzahl ist auf max. 15 Personen beschränkt. Ort NS-Dokumentationszentrum München, Dauerausstellung Eintritt frei Anmeldung veranstaltungen.nsdoku@ muenchen.de Veranstalter NS-Dokumentationszentrum München Foto: Orla Connolly Rundgang durch die Dauerausstellung des NS-Dokumentationszentrums
Fortbildung Mit den Novemberpogromen 1938 radikalisierte sich die nationalsozialistische Donnerstag 08|11|2018 Judenverfolgung zur landesweiten staatlich organisierten Gewalt. Anlässlich 10.00–16.15 Uhr des 80. Jahrestages der Novemberpogrome werden diese in einem Fachvor- trag von Andrea Löw (Institut für Zeitgeschichte München) in den Prozess der Die Novemberpogrome 1938 Judenverfolgung eingeordnet. In einem Expertengespräch mit Robert Sigel (Amt des Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung für Jüdisches Leben im Unterricht und am und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe) außerschulischen Lernort werden die Ereignisse auf ihre Bedeutung für den Geschichtsunterricht unter- sucht und in der Dauerausstellung „München und der Nationalsozialismus“ des NS-Dokumentationszentrums anhand der Rolle Münchens veranschaulicht. In Workshops werden Möglichkeiten zur Zusammenarbeit zwischen Schulen und außerschulischen Lernorten bei diesem Thema vorgestellt, diskutiert und erarbeitet. Darüber hinaus bietet die Veranstaltung Gelegenheit zum individu- Ort NS-Dokumentationszentrum München, ellen Austausch und zur gezielten Vernetzung. Raum 5.12 Eintritt frei Die Fortbildung ist für Geschichtslehrkräfte weiterführender Schulen sowie Anmeldung www.bayerische- Museums- und Gedenkstättenmitarbeiterinnen und -mitarbeiter geeignet. museumsakademie.de Veranstalter Bayerische Museumsakademie in Kooperation mit dem NS-Dokumentationszentrum München Foto: Stadtarchiv München, NS-00057, Fotograf Hugo Friedrich Engel Passanten vor dem zerstörten Kaufhaus Uhlfelder im Rosental, 10. November 1938
Gedenktag Am 9. November gedenkt die Landeshauptstadt München alljährlich ihrer Freitag 09|11|2018 jüdischen Bürgerinnen und Bürger, die in München zwischen 1933 und 1945 09.00–12.30 Uhr entrechtet, verfolgt, deportiert, in den Selbstmord getrieben oder ermordet wurden. In diesem Jahr stehen die im November 1938 ins Konzentrationslager Zum Gedenken an das Dachau verschleppten jüdischen Münchner und ihr späteres Schicksal sowie das ihrer Familien im Mittelpunkt des Gedenkens. Novemberpogrom 1938 – Jeder Mensch hat Ab 9 Uhr erinnert eine öffentliche Namenslesung am Gedenkstein der ehema- einen Namen und ein Schicksal ligen Hauptsynagoge an die über 1 000 nach dem Novemberpogrom – unter dem zynischen Vorwand einer „Schutzhaft“ – ins Konzentrationslager Dachau deportierten jüdischen Männer aus München. Die Lesung eröffnet Hans-Georg Küppers (Kulturreferent der Landeshauptstadt München), weiterhin lesen u. a. Karl Freller (Stiftung Bayerische Gedenkstätten), Petra Reiter und Mirjam Zadoff (NS-Dokumentationszentrum), aber auch Polizeibeamtinnen und Polizei- beamte sowie Studierende der Städtischen Fachakademie für Sozialpädagogik. Ort Gedenkstein der ehem. Hauptsynagoge, Herzog-Max-Straße Auf dem „Weg der Erinnerung“ sind Stadtrundgänge entlang der ehemali- Veranstalter Arbeitsgruppe „Gedenken an den gen Wohnadressen verfolgter und ermordeter jüdischer Münchnerinnen und 9. November 1938“ unter Mitgliedschaft des Münchner geplant. Ferner gibt es im Sitzungssaal des Neuen Rathauses NS-Dokumentationszentrums München und vormittags ein Zeitzeugen-Forum für angemeldete Schulklassen. Um 13 Uhr unter Schirmherrschaft des Oberbürgermeis- findet im Alten Rathaus eine Gedenkstunde für geladene und angemeldete ters der Landeshauptstadt München Gäste statt. Porträtfotos aus „Biographisches Gedenkbuch der Münchner Juden 1933–1945“, herausgegeben vom Stadtarchiv München 2003 Nathan Norbert Rosenthal Nathan Gutmann Maximilian Abt Joseph Weiermann Alfred Camnitzer Heinrich Picard Ernst Bacharach Richard Samuel Reiss Manfred Heinemann
Präsentation und Gespräch Am Abend des 9. November 1938 hielt Joseph Goebbels bei einer NSDAP- Freitag 09|11|2018 Versammlung im Alten Rathaus eine Hetzrede, die zum Auftakt landesweiter 19.00 Uhr Pogrome gegen die jüdische Bevölkerung wurde. „Gehetzt, beraubt, getreten“ – Anlässlich des 80. Jahrestags des Novemberpogroms haben wir Jugendparla- mentarier aus allen Teilen Bayerns eingeladen, sich über diese Nacht Gedanken Deutschland November 1938 zu machen. Eine Nacht, in der in ganz Deutschland Synagogen brannten, jüdisches Eigentum zerstört oder beschlagnahmt wurde und in deren Folge 30.000 Menschen in Konzentrationslager deportiert und 400 Menschen in den Selbstmord getrieben wurden. Im Rahmen dieses staatlich organisierten Pogroms gegen die jüdische Bevölkerung wurden aus Nachbarn Hetzer, Zuschauer, Profiteure und Täter. Warum haben so viele zugesehen und mitgemacht, anstatt sich der Gewalt entgegenzustellen? Welche Rolle spielte dabei die antisemitische Hetze der Nationalsozialisten? Wie funktioniert Hasspropaganda und wie wirken sich Ort NS-Dokumentationszentrum München, diese Mechanismen heute aus? Diesen Fragen sind die jungen Leute vor Ort Auditorium in Workshops nachgegangen. Eintritt frei Veranstalter NS-Dokumentationszentrum In einer öffentlichen Abendveranstaltung werden sie ihre Gedanken und München in Kooperation mit der Bayerischen Ergebnisse präsentieren und diskutieren. Landeszentrale für politische Bildungsarbeit Foto: Wikimedia Commons Gedenktafel zu den November-Pogromen 1938 am Alten Rathaus in München
Konzert Eine der besten deutschen Jazz-Sängerinnen der Nachkriegszeit – die legendäre Mittwoch 14|11|2018 Inge Brandenburg – verlor beide Eltern in den Konzentrationslagern der National- 19.00 Uhr sozialisten. Jutta Hipp, eine der talentiertesten Jazz-Pianistinnen der 1950er Jahre, hörte unter Lebensgefahr ihre ersten Jazz-Platten während die Bomben Konzertreihe „Feindsender“ auf Frankfurt fielen. Die wunderbare afroamerikanische Trompeterin Valaida Jazz in der NS-Zeit – Snow, zu Unrecht vergessen, wurde während einer Tournee durch Dänemark für zehn Wochen von der Gestapo inhaftiert. Auch die weltberühmte Josephine Starke Frauen im Jazz Baker in Paris war hochgradig gefährdet, unterstütze sie doch die Résistance und die US-amerikanischen Truppen. So gibt es auch beim Thema „Starke Frauen im Jazz“ viele Bezüge zu den Verbrechen des Nationalsozialismus. Darüber hinaus sollen an diesem Abend Ort NS-Dokumentationszentrum München, weitere Biografien bedeutender Künstlerinnenpersönlichkeiten im Jazz Auditorium beleuchtet werden. Moderiert wird der Abend vom Jazz-Kenner und BR-Redak- Eintritt 20 € | 10 € ermäßigt teur Marcus Woelfle. Karten sind über München Ticket und an der Abendkasse erhältlich. Besetzung: Florian Stiersdorfer (Gesang), Angela Avetisyan (Trompete), Veranstalter Eine Konzertinitiative der Svetlana Marinchenko (Klavier), Julia Hornung (Kontrabass), Linda-Philomène Europäischen Kulturstiftung Europamusicale Tsoungui (Schlagzeug), Tizian Jost (Künstlerische Leitung), Marcus Woelfle und der LfA Förderbank Bayern in Kooperation (Text & Moderation) mit der Münchener Konzertverein und dem NS-Dokumentationszentrum München Foto: Orla Connolly „Feindsender“-Konzert im NS-Dokumentationszentrum, 25.11.2015
Vortrag Das Ende der Monarchie, das der Pazifist und USPD-Politiker Kurt Eisner am Donnerstag 15|11|2018 7. November 1918 in München ausrief, die Revolution und die kurzlebige 19.00 Uhr Räteherrschaft nach seiner Ermordung wurden für die bayerischen Bürger zum Trauma. Auf der Suche nach Schuldigen waren antisemitische Ressentiments Im Rahmen der stadtweiten Veranstaltungs- willkommen: Juden und Bolschewisten seien verantwortlich für den verlorenen reihe „1918 | 2018 Was ist Demokratie?“ Krieg, für das Ende der „guten alten Zeit“, für Nachkriegselend und Chaos. Ressentiment und Trauma. Die Tatsache, dass einige Protagonisten der Oktoberrevolution in Russland wie Die Novemberrevolution und der Räterepublik in München jüdische Wurzeln hatten, diente nicht nur Dema- die Juden gogen wie Hitler als „Beweis“ für Verschwörungstheorien. Bis in die Gegenwart wird im rechten Lager behauptet, „das Judentum“ habe den Bolschewismus Wolfgang Benz erfunden, um die Weltherrschaft zu erringen. Das Trauma der Novemberrevo lution wurde genährt von Meinungsführern wie Ludwig Thoma, der half Juden- feindschaft salonfähig zu machen. Den Folgen, nicht nur für die bayerische Politik, geht der Vortrag nach. Wolfgang Benz lehrte bis 2011 an der Technischen Universität Berlin und Ort NS-Dokumentationszentrum München, leitete dort das Zentrum für Antisemitismusforschung. Er ist Autor zahlreicher Auditorium Veröffentlichungen zur NS-Geschichte und zum Thema Antisemitismus. Eintritt frei Veranstalter NS-Dokumentationszentrum München „Deutsche, denkt daran!", Antisemitische Propaganda-Postkarte, um 1923. Die Karikatur zeigt den Sozialdemokraten Philipp Scheidemann mit erhobenem Dolch im Rücken der deutschen Soldaten des Ersten Weltkrieges. Im Hintergrund sieht man den Zentrumspolitiker Matthias Erzberger und „die vermögenden Juden" als vermeintliche Anstifter der Tat. Foto: Sammlung Haney Berlin
Seminar Die Morde der rechtsextremistischen Terrorzelle „Nationalsozialistischer Unter- Samstag 17|11|2018 grund“ und die Anschläge auf Asylunterkünfte und Geflüchtete in den letzten 10.00–15.00 Uhr Jahren haben die Themen Rechtsextremismus und rechtsextreme Gewalt verstärkt in das öffentliche Bewusstsein gebracht. Rechtspopulistische Parteien Im Rahmen der stadtweiten Veranstaltungs- schüren Europaskepsis und Fremdenfeindlichkeit. Vermeintliche deutsche reihe „1918 | 2018 Was ist Demokratie?“ „Patrioten“ treten zur „Rettung des Abendlandes“ an und tragen zur Verrohung Nie wieder. Schon wieder. von Sprache und Denken bei. Immer noch. Aufstieg des National- Welche Parallelen und welche Unterschiede bestehen zwischen dem radikalen sozialismus und heutige Formen Deutschnationalismus der Weimarer Republik und dem heutigen Rechtsextre des Rechtsextremismus mismus? Um dieser Frage nachzugehen, werden im Seminar die zentralen Bausteine vorgestellt, aus denen sich die nationalsozialistische Weltanschauung zusammensetzte. In einem zweiten Schritt wird nach den Verbindungen zu heu- tigen Formen des antidemokratischen und menschenfeindlichen Denkens der extremen Rechten gefragt. Außerdem wird diskutiert, inwieweit einzelne dieser Ort NS-Dokumentationszentrum München, Elemente auch für die gesellschaftliche Mitte anschlussfähig sind. Raum 5.12 Eintritt frei Anmeldung veranstaltungen.nsdoku@ muenchen.de Veranstalter NS-Dokumentationszentrum München Gestaltung: Heinz Hiltbrunner, München
Zeitzeugengespräch „Fast jeden Tag erinnere ich mich einen Moment an das, was passiert ist.“ Dienstag 20|11|2018 (Zoni Weisz) 19.00 Uhr Während des NS-Regimes wurde eine halbe Million Sinti und Roma von den Der vergessene Holocaust – Nationalsozialisten umgebracht. 1937 kam Zoni Weisz als ältestes von vier Kindern des Sinto Johannes Weisz und seiner Frau Jacoba in Den Haag zur Mein Leben als Sinto, Welt. Als Zoni Weisz sieben Jahre alt war, fanden in den Niederlanden Razzien Unternehmer und Überlebender gegen Sinti und Roma statt, er und seine Familie wurden deportiert. Er selbst konnte durch die Hilfe eines Polizisten bei Beginn der Deportation auf einen Zoni Weisz anderen Zug springen und sich verstecken, seine Familie wurde in Konzentra- tionslagern ermordet. In den 1990er Jahren begann Zoni Weisz öffentlich über seine Geschichte zu sprechen – 2011 sprach er als erster Vertreter der Sinti und Roma im Deutschen Bundestag. Im Gespräch mit Felizitas Raith (NS-Dokumentationszentrum) erzählt Zoni Weisz von seiner Kindheit als Sinto, von dem Verlust seiner Familie und von seinem Leben als erfolgreicher Florist. Zudem liest er aus seinem 2018 im Ort NS-Dokumentationszentrum München, dtv-Verlag erschienenen Buch „Der vergessene Holocaust – Mein Leben als Auditorium Sinto, Unternehmer und Überlebender“. Eintritt frei Veranstalter NS-Dokumentationszentrum München Foto: Privatsammlung Zoni Weisz Im Zweiten Weltkrieg wurden in den Nieder- landen Personalausweise erst ab einem Alter von 15 Jahren ausgestellt. Sein Onkel erreichte, dass Zoni Weisz bereits als Sieben- jähriger einen Ausweis bekam, den er immer bei sich hatte. Es war der einzige Beleg, dass es ihn gab.
Seminar Angehörige von Opfern des nationalsozialistischen „Euthanasie“- Programms Samstag 24|11|2018 wie auch solche, die eine Betroffenheit vermuten, finden oft nur schwer 10.00–14.00 Uhr Zugang zu historischen Quellen oder Informationen zum Schicksal ihrer Ange- hörigen. Die Familien wurden jahrzehntelang über Todesdatum, Todesort und Recherchewerkstatt für Todesursache angelogen oder im Unklaren gelassen. Auch heute noch ist es schwierig, Antworten auf Fragen zu finden wie: „Kann das Schicksal meines Angehörige von Opfern der oder meiner Angehörigen geklärt werden?“, „War es Mord?“, „Wo gibt es Unter- NS-„Euthanasie“ lagen?“, „Welche Rolle spielte die Heil- und Pflegeanstalt?“, „Wie soll ich die Eintragungen in der Krankengeschichte deuten?“, „Was bedeutet die Diagnose?“ oder „Wie verhielt sich der Rest der Familie?“. Sibylle von Tiedemann (Arbeitsgruppe „Psychiatrie und Fürsorge im National- sozialismus in München“) und Silas Ubrich (Angehöriger eines NS „Euthanasie“- Opfers) geben Angehörigen in der Recherchewerkstatt konkrete Hilfestellung. Ort NS-Dokumentationszentrum München, Raum 5.12 Eintritt frei Anmeldung svt@euthanasie-opfer-recherche.de Veranstalter NS-Dokumentationszentrum München Foto: Sven Simon/Süddeutsche Zeitung Photo Akten im Berlin Document Center, 1970er Jahre
Geführter Rundgang 13 Millionen Menschen mussten während des Zweiten Weltkriegs Zwangs Sonntag 25|11|2018 arbeit für das NS-Regime leisten. Allein in München gab es etwa 200 000 aus- 11.00 Uhr ländische Arbeitskräfte, die zum großen Teil in einem von mehr als 400 Lagern im Stadtgebiet untergebracht waren. Das ehemalige Zwangsarbeiter- Ein ehemaliges NS-Zwangsarbeiterlager ist in München heute noch fast lager Neuaubing vollständig erhalten. Es wurde 1942 von der Reichsbahn am Rand des Stadt- teils Neuaubing errichtet. Als bauliche Zeugen der massenhaften Ausbeutung stehen alle acht noch heute existierenden Baracken unter Denkmalschutz. Es handelt sich um einen von nur noch drei erhaltenen Lagerkomplexen dieser Art in ganz Deutschland. Während des Zweiten Weltkriegs lebten hier etwa 1 000 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion, Polen, Italien, den Niederlanden, Frankreich und Tschechien, darunter auch zahlreiche Kinder und Jugendliche. Sie verrichteten teils schwerste körperliche und „kriegs- wichtige“ Arbeit im wenige Gehminuten entfernten Ausbesserungswerk der Ort Erinnerungsort Zwangsarbeiterlager Reichsbahn. Neuaubing, Ehrenbürgstr. 9, 81249 München Eintritt frei Das NS-Dokumentationszentrum München wird dort einen Erinnerungsort Anmeldung veranstaltungen.nsdoku@ einrichten. Angela Hermann und Paul-Moritz Rabe (NS-Dokumentationszentrum) muenchen.de zeigen bei einem Rundgang über das Gelände die Spuren der Vergangenheit Veranstalter NS-Dokumentationszentrum und erzählen die Geschichte des Ortes und der dort untergebrachten Zwangs- München arbeiterinnen und Zwangsarbeiter. Foto: Orla Connolly Eine der Baracken im ehemaligen Zwangs arbeiterlager Neuaubing, Oktober 2017
Lesung und Gespräch Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg beginnt die 1958 geborene polnische Dienstag 27|11|2018 Verlegerin und Autorin Monika Sznajderman, die Geschichte ihrer ermordeten 19.00 Uhr jüdischen Familie zu rekonstruieren. Ihr Vater hatte über seine Odyssee durch die Konzentrations- und Vernichtungslager, seine Flucht und die Rückkehr Die Pfefferfälscher – nach Warschau nie sprechen wollen. Gleichzeitig hatten die letzten jüdischen Familienangehörigen Polen in der Nachkriegszeit verlassen, nachdem es dort Geschichte einer Familie zu antijüdischen Pogromen gekommen war. In „Die Pfefferfälscher“ kontras- tiert Sznajderman diese Erzählung über ihre jüdischen Vorfahren mit dem Monika Sznajderman Familiennarrativ ihrer polnisch-katholischen Oberschichtsfamilie mütterlicher- seits, die vom Verschwinden der Juden in ihrer direkten Umgebung praktisch keine Notiz nahm. Die Geschichte, die Monika Sznajderman aus Interviews, Briefen, Fotos und veröffentlichten Quellen rekonstruiert, zeugt eindringlich von der Tragik des Ort NS-Dokumentationszentrum München, jahrhundertelangen polnisch-jüdischen Zusammenlebens, die nicht nur ihre Auditorium Familie, sondern die ganze Gesellschaft bis heute prägt. Eintritt frei Veranstalter NS-Dokumentationszentrum Die freie Journalistin Judith Leister spricht an diesem Abend mit Monika München in Kooperation mit dem Kulturzentrum Sznajderman über ihre konfliktreiche persönliche Geschichte und aktuelle Be- der Israelitischen Kultusgemeinde München & züge zum Stand von Vergangenheitsaufarbeitung und Erinnerungspolitik Oberbayern und der Deutsch-Polnischen in Polen. Gesellschaft München Auszug aus dem Buchcover von „Die Pfeffer- Foto: Familienarchiv von Monika Sznajderman fälscher – Geschichte einer Familie“, erschienen 2018 im Jüdischen Verlag im Suhrkamp Verlag
Vortrag Die „Todesfuge“, mit der berühmten Metapher „die schwarze Milch der Frühe“ Donnerstag 29|11|2018 und Anspielungen auf Goethes „Faust“, ist Paul Celans berühmtestes Werk – 19.00 Uhr ein wundersames und wundervolles Trauerpoem über die Shoa. Manche nennen es – weil sie es mit einem Etikett versehen wollen – „das Jahrhundert- Suchers Leidenschaften gedicht“ und stellen es Picassos Epochenwerk „Guernica“ an die Seite. im NS-Dokumentationszentrum In dem Vortrag in der Reihe „Suchers Leidenschaften“ wird das Publikum München: Paul Celan mit Deutungen dieses Werkes ebenso bekannt gemacht wie mit Paul Celans gesamten lyrischem Schaffen. Wie stets in seinen Vorträgen, beschäftigt sich C. Bernd Sucher C. Bernd Sucher auch mit dem Leben Paul Celans, so auch mit dessen persön licher und in beider Gedichten anklingenden Beziehung zu Ingeborg Bachmann, die er 1948 in Wien kennenlernte und sich in sie verliebte. Ein Schwerpunkt ist zudem Celans Auseinandersetzung mit dem Judentum und mit Theodor W. Adorno. Ort NS-Dokumentationszentrum München, Seit mehr als 15 Jahren ist der Theaterkenner, Kritiker und Autor C. Bernd Auditorium Sucher auf internationalen Bühnen und im Bayerischen Fernsehen Gastgeber Eintritt 20 € | 10 € ermäßigt der erfolgreichen Literaturshow „Suchers Leidenschaften“. Karten sind über München Ticket und an der Abendkasse erhältlich. Weitere Veranstaltungen in der Reihe „Suchers Leidenschaften im NS-Doku- Veranstalter NS-Dokumentationszentrum mentationszentrum München“ finden 2019 statt. München Der Dichter Paul Celan auf einem Passphoto aus dem Jahre 1938
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