RHEIN-FELDEN (AG) Wakkerpreis | Prix Wakker 2016 - Rheinfelden (CH)
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Inhaltsverzeichnis Sommaire 4 Editorial 5 Editorial Sabrina Németh und Patrick Schoeck Sabrina Németh et Patrick Schoeck 6 Grusswort 7 Mot de bienvenue Roland Brogli Roland Brogli 9 Rheinfelden: Leben an 28 Rheinfelden: vivre à la frontière, der Grenze, mit der Grenze, avec la frontière, über die Grenze par-delà la frontière Walter Herzog Walter Herzog 12 Mit Strategie und Voraussicht 31 Stratégie et anticipation: genèse zum neuen Stadtquartier d’un nouveau quartier urbain Urs Affolter Urs Affolter 16 Detailhandel an der Grenze: 35 Commerce de détail: Chancen erkennen und handeln la frontière du possible Franco Mazzi Franco Mazzi 19 Altstadt und Augarten: 38 Vieille ville et «Augarten»: Geplante Dichte une densité planifiée Henri Leuzinger Henri Leuzinger 22 Die Runde 41 Visite guidée Rainer Zulauf Rainer Zulauf
W A K K E R P R E I S | P RIX WAKKER 2016 4 WAKKERPREIS | PRIX WAKK E R 2 016 5 Editorial Editorial Grenzen überwinden Transcender les frontières Sabrina Németh und Patrick Schoeck, Schweizer Heimatschutz Sabrina Németh et Patrick Schoeck, Patrimoine suisse Mit dem Wakkerpreis 2016 würdigt Ensemblespiel ein. So wurden für die A travers le Prix Wakker 2016, Patri- Pour la population, il en a résulté des der Schweizer Heimatschutz die Stadt Bevölkerung echte Mehrwerte geschaf- moine suisse récompense la Ville de plus-values tangibles et un accroisse- Rheinfelden für ihre vorausschauende fen und die Lebensqualität merklich Rheinfelden pour sa stratégie de pla- ment notable de la qualité de vie. Siedlungsentwicklung. Um das Sied- erhöht. nification urbaine clairvoyante. Pour A l’occasion du Prix Wakker 2016, lungsgebiet sorgfältig und zukunfts- Mit dem Wakkerpreis 2016 lanciert assurer un développement maîtrisé et Patrimoine suisse lance un nouveau trächtig zu entwickeln, hat die Stadt der Schweizer Heimatschutz das vor- viable du milieu bâti, les autorités se format de publication: la brochure que sich von einer rein quantitativen und liegende neue Publikationsformat. sont écartées d’une démarche d’aména- vous tenez entre les mains réunit les zweidimensionalen Ortsplanung ver- Das Büchlein, das Sie in Ihren Händen gement local purement quantitative et textes de cinq auteurs qui abordent, abschiedet. halten, vereinigt Textbeiträge von fünf bidimensionnelle. sous différents angles, les questions de Dank einem fundierten Überblick über Autoren, die sich aus verschiedenen Grâce à une identification minutieuse patrimoine bâti, de développement ur- die Potentiale, Chancen und Risiken der Blickwinkeln mit der Baukultur, der des opportunités et risques poten- bain et d’espaces verts. Stadt konnte Rheinfelden klare Ziele städtebaulichen Entwicklung und den tiels, la Ville a pu définir et imposer Le dépliant ci-joint complète la pré- für die wichtigen Entwicklungsgebiete Grünräumen auseinandersetzen. des objectifs clairs pour les principaux sente brochure par une instructive pro- formulieren und verbindlich festlegen. Das beigelegte Faltblatt ergänzt das secteurs à développer. Cette nouvelle menade à travers la ville frontalière des Diese neue Sichtweise ermöglichte es, Büchlein um einen informativen Spa- approche a permis de transcender les bords du Rhin. En neuf stations, on y bestehende Grenzen zu überwinden – ziergang durch die Grenzstadt am frontières existantes – que ce soit entre découvre sur place le fruit des stratégies über Grundstücke, Quartier- und Lan- Rhein. An neun Stationen lassen sich les parcelles, les quartiers ou les pays. de développement porteuses de la Ville desgrenzen hinweg. Das einzelne Bau- die Resultate der weitsichtigen Pla- Les projets de construction ne sont de Rheinfelden. projekt ist heute kein Solist mehr, son- nungsstrategien der Stadt Rheinfelden désormais plus des solistes, mais s’in- dern bringt sich in ein städtebauliches vor Ort entdecken. tègrent dans un ensemble urbanistique.
W A K K E R P R E I S | P RIX WAKKER 2016 6 WAKKERPREIS | PRIX WAKK E R 2 016 7 Grusswort Mot de bienvenue Es lohnt sich, den Aargau und seine L’Argovie et ses joyaux méritent Kleinode zu entdecken d’être découverts Roland Brogli, Regierungsrat des Kantons Aargau, Roland Brogli, conseiller d’Etat Vorsteher Departement Finanzen und Ressourcen Chef du département finances et ressources Sehr geehrte Damen und Herren, Madame, Monsieur, geschätzte Freunde der Baukultur Chères et chers ami-e-s du patrimoine, Aus langjähriger persönlicher Erfah- anhand ganz konkreter Beispiele auf. Je le sais de par ma longue expérience urbaines réussies. Ce faisant, il trans- rung weiss ich es: Rheinfelden hat aus- Er gibt damit einerseits Inspiration und personnelle: Rheinfelden a énormé- met inspiration et reconnaissance. Ins- serordentlich viel zu bieten. Eine Stadt andererseits Wertschätzung weiter. ment à offrir. Une ville à l’histoire capti- piration pour tous ceux qui souhaitent mit einer spannenden Geschichte von Inspiration für alle, die es dem Beispiel vante, depuis les Zähringen et les Habs- suivre l’exemple et planifier avec soin. den Zähringern und Habsburgern bis nachtun und sorgfältig planen wollen. bourg jusqu’aux Temps modernes. Reconnaissance pour les urbanistes no- zur Neuzeit. Die Stadtgeschichte prägte Wertschätzung gegenüber den innovati- Cette histoire a aussi marqué, à chaque vateurs et clairvoyants dont le travail in jeder Epoche auch den Städtebau. ven und weitsichtigen Stadtplanern, de- époque, l’urbanisme de la localité. Or, est honoré. Le Prix Wakker est décerné Der Schweizer Heimatschutz zeichnet ren Arbeit geehrt wird. Die Verleihung Patrimoine suisse ne récompense pas depuis 1972 déjà et, chaque fois, il nun nicht ausschliesslich den sorgfäl- des Wakkerpreises erfolgt bereits seit seulement le fait que le tissu historique place sous les feux de la rampe des si- tigen Umgang mit dieser historischen 1972 und rückt stets spannende Orts- ait été traité avec doigté, mais aussi qu’il tes construits passionnants, des con- Struktur aus, sondern auch die innova- bilder, innovative Planungskonzepte ait continué d’être développé de façon cepts de planification innovants et des tive und respektvolle Weiterentwick- und den sorgfältigen Umgang mit histo- innovante et respectueuse. Pour moi, approches respectueuses des structures lung ebendieser. Für mich kommt das rischen Strukturen ins Rampenlicht. cette distinction n’est pas une surprise. historiques. nicht unerwartet. Als ich noch Stadt- Rheinfelden ist bereits die vierte Ge- Lorsque j’étais encore secrétaire muni- Rheinfelden est déjà la quatrième com- schreiber im Rathaus von Rheinfelden meinde im Kanton Aargau, die mit dem cipal à l’hôtel de ville de Rheinfelden, mune du canton d’Argovie à être ré- war, lernte ich den Stolz der Rhein- Wakkerpreis ausgezeichnet wird. Mich j’ai découvert à quel point les Rheinfel- compensée par le Prix Wakker. Je me felderinnen und Rheinfelder auf ihre freut es sehr, dass die schönen Seiten dois-es étaient fiers et fières de leur jolie réjouis que les beaux côtés de notre schmucke Stadt ebenso kennen, wie unseres Kantons dank dem Schwei- ville, et j’ai appris à apprécier leur esprit canton bénéficient, grâce à Patrimoine ich ihren innovativen Geist für Neu- zer Heimatschutz so prominent ver- d’innovation. suisse, d’une telle visibilité. Cet hon- entwicklungen schätzen lernte. marktet werden. Diese gehäufte Eh- Mais revenons-en au Prix Wakker: Pa- neur répété n’est pas dû au hasard: l’Ar- Aber zurück zum Wakkerpreis: Der rung kommt nicht von ungefähr: Der trimoine suisse présente, lors des mani- govie et ses petites villes ont simple- Schweizer Heimatschutz zeigt an sei- Aargau mit seinen Kleinstädten hat festations liées à ce prix, des exemples ment beaucoup à offrir. Il vaut la peine nen Veranstaltungen rund um den einfach viel zu bieten. Es lohnt sich, ihn tout à fait concrets de planifications de les découvrir! Wakkerpreis gelungene Stadtplanung zu entdecken!
W A K K E R P R E I S | P RIX WAKKER 2016 8 WAKKERPREIS | PRIX WAKK E R 2 016 9 Rheinfelden: Leben an der Grenze, mit der Grenze, über die Grenze Grenzen trennen, ein Fluss wie der Rhein ganz besonders. Die beiden Rheinfelden sind ganz unterschiedlich entstanden. Dennoch gehen die Bewohner des schweizerischen wie des «europäischen» Rheinfeldens seit Jahren erfolgreich einen gemeinsamen Weg über die Grenze. Walter Herzog, Verleger und Chefredaktor der «Neuen Fricktaler Zeitung» Vor Napoleons Zeit war der Rhein zwar den zaghaften Annäherungsprozess ein natürliches Hindernis, jedoch keine zum Stillstand. Die Grenze wurde vor Grenze. Aber 1802 änderte sich sehr allem im Zweiten Weltkrieg zur mili- vieles, denn der Rhein bei Rheinfelden tärischen Festung, die verbindenden wurde zur Landesgrenze erklärt. Am Brücken gesperrt. Aus dem nachbar- nördlichen Ufer, nun im Ausland, lagen schaftlichen Freund wurde ein Feind. die Felder der Rheinfelder Bauern, die Erst einige Jahre nach Kriegsende be- Besiedlung war spärlich. Erst der Bau gann das Pflänzchen der gemeinsamen des Flusskraftwerks 1898 und die da- Interessen wieder zu wachsen. Deut- mit verbundene Industrialisierung am sche waren als Arbeiter in der Schweiz deutschen Nordufer führten zu einem willkommen, der Einkaufstourismus Zustrom von Arbeitern und 1922 zur nach Badisch-Rheinfelden begann zu Gründung von Rheinfelden/Baden. florieren. Auch der Sport wirkte über Eine junge Schwesterstadt war auf der die Grenze integrativ. Zweifellos die anderen Rheinseite, neben der tradi- engsten Bande über den Rhein entstan- tionsreichen stolzen Zähringerstadt, den der Liebe wegen und mündeten entstanden. Kaum 150 Meter vonei- nicht selten in grenzüberschreitenden nander entfernt, hätten die Unterschiede Familienverhältnissen. am Anfang kaum grösser sein können: Die meisten neuen Bewohner teilten Gemeinsam Ziele verfolgen nicht dieselbe Geschichte und Kultur Es kam die Zeit, als auch die Behörden wie die Fricktaler. Politisch hatten sie in beiden Rheinfelden erkannten, dass sich nach Norden, die Schweiz-Rhein- gemeinsam mehr erreicht werden kann felder nach Aarau oder Bern zu ori- als alleine. Eine Beteiligung von Rhein- entieren. Nach und nach begann das felden/Baden an der neuen schweize- Das Zentrum von Rheinfelden ist über die seit 2005 verkehrsfreie Rheinbrücke mit der deutschen Schwesterstadt verbunden. —— Depuis 2005, le pont qui relie le centre gegenseitige Verständnis zu wachsen. rischen Kunsteisbahn – symbolträchtig de Rheinfelden à la ville soeur allemande est libéré du trafic. Doch die beiden Weltkriege brachten am Rhein gelegen – war in den 1970er-
W A K K E R P R E I S | P RIX WAKKER 2016 10 WAKKERPREIS | PRIX WAKK E R 2 016 11 Jahren ein wichtiger Meilenstein. Re- und in den Vereinen geknüpft. Diese gelmässige Treffen der Behörden fes- prägenden Elemente konzentrieren tigten diese Bande und initiierten neue sich natürlich nach wie vor entweder Verbindungen. auf die eine oder die andere Seite des Heute sind grenzüberschreitende An- Rheins. Die enge Zusammenarbeit in lässe wie beispielsweise der Neujahrs- vielen Bereichen des öffentlichen und empfang, die Silvesterfeier auf der Brü- beruflichen Lebens hilft jedoch, das cke, der internationale Fasnachtsumzug Verständnis für die Menschen im ande- oder die Kooperation der beiden Stadt- ren Rheinfelden zu fördern. Ein Indiz bibliotheken und das gemeinsame Kul- dafür ist, dass mehr Menschen aus dem turmagazin nicht mehr wegzudenken. Badischen nicht nur in der Schweiz Seit einigen Jahren ist sogar eine grenz- arbeiten, sondern auch hier wohnen, überschreitende Busverbindung in Be- und umgekehrt, dass verschiedene trieb, welche die beiden Bahnhöfe ver- Rheinfelder ihr Altersdomizil von der bindet. Schweiz nach Badisch-Rheinfelden, also nach Europa, verlegt haben. Sie Brücken bauen leben in Rheinfelden tatsächlich nicht Eine grosse Erleichterung brachte die nur an der, sondern über die Grenze. neue Autobahnbrücke als weitere Ver- bindung beider Rheinfelden. «Brücken verbinden, Brücken soll man bauen und nicht abreissen!» Getreu diesem Motto verfolgen beide Rheinfelden aktuell ein weiteres zukunftsweisendes Projekt: den Bau eines neuen Fussgängerstegs über den Rhein als Ersatz für den abge- brochenen alten Kraftwerksteg. Noch ist der Ausgang ungewiss, der definiti- ve Entscheid fällt dieses Jahr. In Rheinfelden über die Grenze leben Gewiss, vieles kann von Behörden- seite geplant werden. Im Alltagsleben jedoch muss sich weisen, wie stark die Verbindung der Bevölkerung über die Grenze tatsächlich wächst. Wichtige Bande fürs Leben werden in der Ju- Stadtentwicklungsplan beider Rheinfelden: Zwei Zentren – ein Gesamtkonzept. gendzeit, in der Familie, in der Schule Plan de développement urbain des deux Rheinfelden: deux centres – un concept global.
W A K K E R P R E I S | P RIX WAKKER 2016 12 WAKKERPREIS | PRIX WAKK E R 2 016 13 wicklungsmöglichkeiten des Raumes übergeordneten Koordination ver- Mit Strategie und Voraussicht zwischen dem Zoll und dem einstigen Areal der Brauerei Cardinal – dem heu- langte. So entstand parallel zur Richt- planung ein Gestaltungskonzept für zum neuen Stadtquartier tigen Salmenpark – angelaufen.3 die Habich-Dietschy-Strasse5 mit dem Die Perspektive für das Gebiet war be- Ziel, eine Achse mit klarer Identität für Ein verkehrsbelastetes Gewerbegebiet westlich der Altstadt eindruckend: An zentraler Lage hatte das Quartier zu schaffen. Damit die- hat sich innert 15 Jahren in ein städtisches Quartier es Platz für rund 1000 neue Einwoh- se wichtige Verbindung zwischen der verwandelt. Ein Blick zurück verdeutlicht, wie ner und Einwohnerinnen sowie rund Altstadt und dem neuen «Zentrum weitsichtige Planung und gute Zusammenarbeit zu 500 Arbeitsplätze. Die Dimensionen West» den Charakter eines Boulevards heute sichtbaren Resultaten führten. und die strategische Lage bargen riesige erhalten konnte, verlangte die Stadt zu- Urs Affolter, Stadtbaumeister Rheinfelden Chancen und Risiken für die Stadt. Mit dem publikumsorientierte Nutzungen dem Auslösen der Entwicklungsricht- in den Erdgeschossen. planung Schifflände4 ging der Stadtrat Im Dezember 2015 öffnete der neue dichtungsfähige Gebiete, mit einer Ge- aktiv die vielschichtigen Herausforde- Den Stadtgraben wieder Coop in der Überbauung Salmenpark staltungsplanpflicht belegt. Der zwei- rungen an. Das Ziel war, die bauliche sichtbar gemacht seine Türen. Die Wandlung des einsti- dimensionale Ansatz von Gestaltungs- Entwicklung so zu beeinflussen, dass Eine bedeutende städtebauliche Schlüs- gen Cardinal-Areals zum Wohn-, Ar- plänen birgt jedoch die Gefahr, dass die vielfältigen Funktionen von Rhein- selstelle zwischen Altstadt und Neu- beits- und Einkaufsgebiet bildet den Projekte das Umfeld nicht oder nur felden als Regionalzentrum, Wohn- bauquartier bildet auch das «Mül- räumlichen Abschluss des neuen Stadt- formal einbeziehen.2 Um dem entge- stadt, Tourismus- und Kurort weiter ler-Brunner-Areal» vis-à-vis der Schiff- teils an der Habich-Dietschy-Strasse. genzuwirken, wurden in der Bau- und gestärkt werden konnten. lände. Bis vor wenigen Jahren standen Wer heute dem von Bäumen gesäumten Nutzungsordnung verbindliche Ziel- mitten im historischen Stadtgraben Boulevard entlang spaziert, wird kaum vorgaben zum Städtebau, zur Nut- Ein Boulevard als Verbindung die Gebäude der ehemaligen «Bände- vermuten, dass hier vor etwas mehr als zung, zum Freiraum, zum Natur- und Innerhalb dieses Gebietes befinden sich lifabrik» und versperrten die Sichtbe- zehn Jahren täglich noch 11 500 Autos Denkmalschutz und zur Erschliessung zahlreiche Schlüsselgrundstücke im ziehung zwischen dem Rheinufer und durch ein Gewerbegebiet fuhren. ergänzt. Eigentum der Stadt: der Strassenraum, dem Hotel Schützen. Der Wunsch nach Den Grundstein für diesen qualitäts- das Inseli/Burgstell, die Schifflände, einer Neunutzung des Areals hatte die vollen Wandel legte die Stadt Rhein- Den Aufbruch koordinieren der Stadtgraben und die grosszügige Stadt zum Anlass genommen, um mit felden bereits vor 20 Jahren: 1996 Die Notwendigkeit der planerischen Kurbrunnenanlage. Dieser strategische der Bauherrschaft über eine sinnvolle entstand unter Mitwirkung der Bevöl- Vorarbeiten wurde deutlich, als im Besitz erlaubte es, nicht nur mit Pla- städtebauliche Lösung zu diskutieren. kerung ein Stadtentwicklungskonzept, März 2006 die über die Landesgren- nungsinstrumenten auf die Entwick- Mit einem Studienauftrag6 gelang es das acht Leitsätze und Entwicklungs- zen hinweg geplante Autobahnverbin- lung einzuwirken, sondern selbst eine schliesslich, die unübersichtliche Situ- ziele für zentrale Themen wie Wohn-, dungsspange N3/A98 eröffnet wur- aktive Rolle zu übernehmen. ation zu verbessern. Die alten Gebäu- Arbeits- und Grenzstadt formulierte.1 de und die alte Maillart-Brücke vom Zentral für die Entwicklung des neuen de im Stadtgraben wurden bis auf das Die Stadt hatte erkannt, dass diese Zie- Durchgangsverkehr befreit werden Quartiers war die Gestaltung des öf- «Rote Haus» rückgebaut und gingen le mit den vorhandenen raumplaneri- konnte. Das Gebiet westlich der Alt- fentlichen Raumes. Die fortgeschrit- für 150 000 Franken ins Eigentum der schen Instrumenten kaum zu erreichen stadt wandelte sich auf einen Schlag tenen Planungen der beiden mar- Stadt über. Als Gegenleistung konnte waren. vom belasteten Quartier zu einem kanten privaten Überbauungen «Pile die Basler Versicherung als Bauherrin Im Zonenplan wurden zunächst sämt- Wachstumsschwerpunkt mit hoher up» und «Hofmann» zeigten, dass die direkt am Stadtgraben ein grösseres Vo- liche städtebaulichen Schlüsselareale, Lagequalität. Bereits damals waren Überlappung von Interessen an den lumen erstellen. Dieser Neubau stärkt vor allem unüberbaute oder stark ver- vertiefte Untersuchungen zu den Ent- Vorzonen der Gebäude nach einer heute die Erkennbarkeit des Stadtgra-
W A K K E R P R E I S | P RIX WAKKER 2016 14 WAKKERPREIS | PRIX WAKK E R 2 016 15 bens und bildet zugleich einen markan- 1 Metron Raumplanung AG: Stadtentwicklungskonzept Rheinfelden, ten Auftakt zum neuen Stadtquartier. Leitbild 1996. Abschluss dieser grossen städtebauli- 2 Prof. Peter Degen: Planungsbericht Revision Bauzonenplan, 2003. chen Operation bildet die anstehende 3 Metron AG/Planungsgruppe Süd-West: Sanierung des «Roten Hauses» und die Stadtentwicklung Rheinfelden D-CH, Schlussbericht, 2005. Neugestaltung des Aufenthaltsberei- 4 Hesse+Schwarze+Partner, Büro für ches bei der Schifflände – dem Ort, wo Raumplanung AG: Entwicklungsrichtplan Schifflände, Inseli – Fröschweid – Touristen und Ausflügler ankommen. Cardinal-Areal, 2008. 5 Metron Verkehrsplanung AG: Betriebs- und Gestaltungskonzept Ein nächstes Habich-Dietschy-Strasse, 2006. Mosaiksteinchen 6 Dietziker Baumanagement AG: Studienauf- trag, Bericht des Preisgerichtes, 2007. Nach der Fertigstellung der Über- 7 Stefan Bitterli: Areal Zahnradfabrik, bauung «Salmenpark» ist auf dem ge- Planungswettbewerb, Bericht des Preisgerichtes, 2013. genüberliegenden Areal der früheren Zahnradfabrik «Grell» die nächste grös- sere Umnutzung eines Gewerbegebie- tes angelaufen. Auch hier konnte über Aufgewertete Habich-Dietschy-Strasse: Uferpromenade mit Blick auf Rheinbrücke einen Wettbewerb7 ein Projekt gefun- und Inseli. —— Requalification de la Habich-Dietschy-Strasse: promenade riveraine avec den werden, das auf den bestehenden vue sur le pont et la «petite île». Kontext eingeht und diesen bereichert. Die neue Wohn- und Geschäftsüber- bauung aus der Feder des bekann- ten Architekten Max Dudler setzte vier der fünf Volumen direkt an die Habich-Dietschy-Strasse und akzentu- ierte damit das städtische Gepräge des Boulevards. Auf der Rückseite zur Kai- serstrasse öffnet sich die Bebauung zu einer kleinen Platzsituation. Die Entwicklung entlang der Ha- bich-Dietschy-Strasse findet mit der Überbauung von Max Dudler einen ersten Abschluss. Die Arbeit wird je- doch nicht ausgehen: Rheinfelden wird weiterhin wachsen – gerade an zentra- len Lagen wie dem nahen Bahnhofs- quartier. Markanter Akzent: Überbauung Pile up an der Habich-Dietschy-Strasse. —— Un repère urbain: l’opération «Pile up» à la Habich-Dietschy-Strasse.
W A K K E R P R E I S | P RIX WAKKER 2016 16 WAKKERPREIS | PRIX WAKK E R 2 016 17 Detailhandel an der Grenze: Diese Zusammenarbeit gilt heute als gelungenes Beispiel, wie der Detailhan- Marke und passenden Aktivitäten und Anlässen eine positive Grundstim- Chancen erkennen und handeln del übergeordnet gestärkt werden kann. mung bei der Bevölkerung hervorrufen Dazu passt, dass neben einer kleineren, und Gäste anziehen will. Die Rheinfelder Detaillisten sind auf seit 1966 bestehenden Filiale an der Ein solides Grundgerüst in der Altstadt Besucherfrequenzen angewiesen. Achse Bahnhof–Altstadt zentrumsnah steht. Auch sind Rezepte für erfolg- Die Stadt setzt sich hierfür nach Kräften ein – im Westen 2015 eine grössere Coop- reiche kleinflächige Detaillisten nicht so etwa mit einer weitsichtigen Standort- Filiale im Entwicklungsgebiet Salmen- neu – sie müssen aber langfristig ver- planung für die Grossverteiler und Parkings, park eröffnet werden konnte. Rund um folgt werden. Sinnvoll sind Angebote, attraktiven öffentlichen Räumen den historischen Kern stehen heute ne- die nicht preissensibel sind, eine her- und einem wirkungsvollen Marketing. ben den drei Filialen der Grossverteiler vorragende Beratung und eine starke Franco Mazzi, Stadtammann Rheinfelden insgesamt 470 Parkplätze zur Verfü- Kundenbindung. Zudem braucht es gung. Zur Unterstützung dieser Strate- eine gemeinsame Vermarktung mit gie der Konzentration gehört auch das einheitlichen Öffnungszeiten und die Das Bild ist aus vielen Altstädten be- bieter mit Magnetcharakter anziehen im Zonenplan 2003 verankerte Verbot Durchführung von attraktiven Events. kannt: Die Grossverteiler ziehen aus, und sich in Industriezonen Discounter von grossflächigen Detailhandelskon- Und schliesslich sind die Mietpreise die Besucherfrequenzen und die Ein- und Möbelgeschäfte ansiedeln, die den zepten in dezentralen Arealen. der Läden so auszuhandeln, dass sie nahmen der Detaillisten sinken. In Schweizer Markt intensiv bearbeiten. längerfristig tragbar sind. Kurz und gut: der Folge schliessen Restaurants und Attraktivität schaffen und Alle müssen mit vereinten Kräften am kleine Betriebe, das öffentliche Leben Früh Chancen erkannt Initiativen fördern gleichen Strick ziehen. verödet. Dieser Trend wird verstärkt und genutzt Um die Qualitäten des historischen durch den Einkauf über das Internet. Bereits 1980 hat die Stadt den Wert Zentrums zu stärken, wurde in den Wie kann sich Rheinfelden in diesem des historischen Kerns erkannt und die letzten Jahren in die öffentlichen Räu- Umfeld als Einkaufsdestination be- Marktgasse, das Haupteinkaufsgebiet, me investiert. Es entstanden Richtplä- haupten? Martin Hotz, ein Experte für in eine Fussgängerzone umgewandelt. ne zur Pflästerung, zur Möblierung, Detailhandel, benannte kürzlich die Man vergass die Erschliessung nicht: zur Beleuchtung und zum städtischen Chancen: «Gefragt sind Shopping-Er- Die Zufahrt blieb für den Individual- Blumenschmuck. Seit 2016 trägt das lebnisse, Emotionen, Atmosphäre. Et- verkehr offen und der Stadtbus brach- neue Reglement über die Nutzung des was, was historische Ortskerne eigent- te neue Gäste. Die Frequenzbringer öffentlichen Grundes zur Belebung bei. lich bieten könnten.» Coop und Migros versuchte man mög- Ebenso fördert die Stadt mit einer akti- Rheinfelden hat beste Voraussetzun- lichst nahe an die Innenstadt zu bin- ven Liegenschaftspolitik die Lebendig- gen zur Positionierung als attraktive den. In den 1960er-Jahren scheiterte keit der Altstadt. So schaffen die neue Einkaufsdestination. Die Grenzlage der Versuch der Migros, in der Altstadt Bibliothek mit Café und Rheinterrasse, der Stadt erfordert jedoch – nicht erst einen grossen Laden zu realisieren, am ein Ärztehaus, ein Genusslokal und der seit dem Zerfall des Wechselkurses – Widerstand der Detaillisten. 1969 er- Ausbau des Rathauses mit kombinier- gemeinsam getragene Anstrengungen. öffnete der Grossverteiler seinen heu- tem Stadt- und Tourismusbüro in der Der Detailhandel im «altstadtlosen» tigen Standort in Gehdistanz östlich Marktgasse Frequenzen. Ein weiteres Rheinfelden/Baden boomt, weil zen- der Altstadt. Mit Hilfe der Stadt wurde Standbein ist das institutionalisierte trumsnahe Entwicklungsgebiete An- er später deutlich ausgebaut. Stadtmarketing, das mit einer neuen
W A K K E R P R E I S | P RIX WAKKER 2016 18 WAKKERPREIS | PRIX WAKK E R 2 016 19 Altstadt und Augarten: Geplante Dichte Im Westen der Rheinfelder Altstadt liegt der Augarten, eine dichte Wohnsiedlung im Elementbau der frühen 1970er-Jahre. Renoviert und mit S-Bahnhof erschlossen, erscheint das moderne Quartier heute in neuem Licht. Henri Leuzinger, Geograf, Fotograf, Publizist und Geschäftsleiter des Aargauer Heimatschutzes Wessen Hand war im Spiel, als im de Adelshäuser, die Stadtkirche, die 11. Jahrhundert Rheinfelden gegrün- Befestigungsmauern mit den Türmen, det wurde? Die Spuren deuten zu- dazwischen einfache Wohn- und Wirt- nächst auf jene des Rudolf von Rhein- schaftsbauten, Ladengeschäfte, Scheu- felden, die dem deutschen Gegenkönig nen und Ställe – kurz: eine vielfältige, 1080 auf dem Schlachtfeld in Sachsen dichte Bebauung, beispielhaft auch aus abhanden kam, den Tod brachte und heutiger Sicht. seither als Reliquie durch Geschichte und Literatur geistert. Wenig später Städtebauliche Insel der war es die ordnende Hand des Konrad Nachkriegszeit von Zähringen, welche die frühen Bau- Diese der sparsamen Nutzung des Bo- ten zur Stadtanlage formte. dens verpflichtete Politik müht sich seit Jahren um Konzeptionen, welche Zähringische Stadtplanung die Zersiedelung aufhalten sollten. Eine «Kurz nach 1200 folgte die planmäs- Vision dazu fand in Fachkreisen und sige Erweiterung auf die fast doppelt Politik der 1960er-Jahre Anklang: der so grosse Grundfläche.»1 Zugleich er- Bau dicht angelegter Grosssiedlungen. hielt der halbrunde Stadtgrundriss Für die rasch wachsende Bevölkerung seine erste Befestigung. Erstaunlich: sollten Wohnungen gebaut werden – Dieses Grundmuster der Rheinfelder und zwar im grossen Stil, oft auf der Stadtanlage blieb bis ins 19. Jahrhun- grünen Wiese, abseits der Zentren. Im dert nahezu unverändert erhalten. Die Falle der Siedlung Augarten beauftrag- inneren Siedlungsstrukturen mit Hof- te die Firma Geigy 1962 das Planungs- stätten, Ehgräben, Gassenmarkt und und Architekturbüro Gelpke und dergleichen verraten die Merkmale Düby, Volketswil ZH, die Wohnpro- zähringischer Stadtanlagen, vor allem bleme der Mitarbeiter zu untersuchen Altstadt: Verkehrsfreies Einkaufsgebiet der Marktgasse. —— Vieille ville: la zone im unteren Bereich der Marktgasse und und dann eine regional nah gelegene commerçante piétonne de la Marktgasse. Futtergasse. Dazu kommen frei stehen- Überbauung zu erschaffen, deren Woh
W A K K E R P R E I S | P RIX WAKKER 2016 20 WAKKERPREIS | PRIX WAKK E R 2 016 21 nungsmieten 20 Prozent günstiger sein 1 Peter Frey: Die bau- und siedlungsge- schichtliche Entwicklung Rheinfeldens sollten als marktübliche Angebote. Zu- aufgrund der archäologischen Forschung; kunftsweisend war der Ged anke, wo- in Paul Hofer: Die Frühzeit von Rhein- felden, 1992, Manuskript. nach «eine zentrale Siedlung den Vor- 2 Wendel Gelpke und Hans Düby: R1000 – teil bringe, dass der Arbeitsverkehr Projekt einer Gross überbauung mit 1000 Wohnungen in Rheinfelden, Bauen+Woh nen, mit seinen in jeder Hinsicht unöko- Band 23, Heft 10, 1969. nomischen Verkehrsspitzen durch ein kollektives Verkehrsmittel, z. B. durch Werkbusse, gemeistert werden kann».2 Die schon 1971 beim Bau angelegte Haltestelle für die Bahn ging indessen erst 2008, dank neuem Regio-S-Bahn- Konzept, in Betrieb. Sie erschliesst, zusammen mit zwei Buslinien, eine dichte Wohnstadt mit 1072 Einhei- ten: 114 Reihen-Einfamilienhäuser, 56 Atriumhäuser, 440 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern und 462 Woh- nungen in sechs Hochhäusern. Die Integration des neuen Stadtteils Das politische Establishment der Stadt Rheinfelden tat sich zunächst schwer, die «Augärtler» in das öffentliche Leben zu integrieren. Die Siedlung erschien als Fremdkörper in der Gemeinde. Manche Leute blieben auch nur auf Zeit in den grosszügigen Wohnungen und suchten vom Augarten aus nach einem neuen Zuhause. Nach grundlegenden Erneuerungen der Bauten und Infrastruktur erscheint die Grosssiedlung Augarten aktuell in neu- em Licht, nämlich als dichte, gut durch- grünte, nunmehr perfekt erschlossene Wohnanlage – im Prinzip vergleichbar mit dem, was auch die historische Alt- Siedlung Augarten: Städtebau im grossen Stil aus den 1960/70er-Jahren. —— stadt als Siedlung ausmacht. Ensemble Augarten: une grande opération urbaine des années 1960/70.
W A K K E R P R E I S | P RIX WAKKER 2016 22 WAKKERPREIS | PRIX WAKK E R 2 016 23 Die Runde ert worden. Und: Über die vermoosten Steine der alten, von Baumwurzeln fast des alten Kraftwerks mit einer nicht minder attraktiven Querungsmöglich- erdrückten Grotte rieseln seit neustem keit des Rheins. Die adrett arrangierten Jahrhundertelang war das Verhältnis zum Fluss geprägt von wieder feine Wasserfäden. Wir sind Relikte machen den Verlust eigentlich Gefahren und Unzugänglichkeit, aber er war auch zurück auf der Brücke. Seit ihrer sorg- nur noch schmerzlicher. Der neue Steg Transportweg und Nahrungsquelle: Lebensgrundlage. fältigen Sanierung wissen wir auch, ist aber ein fein in die Landschaft ge- Erholung und Aufenthalt am Wasser sind Bedürfnisse dass sie vom berühmten Ingenieur und setztes Zeichen, vielleicht sogar für der Neuzeit: Lebensqualität. Brückenbauer Robert Maillart entwor- die Verbundenheit der beiden Rhein- fen wurde. felden. Solche Überlegungen stehen Rainer Zulauf, Studio Vulkan Landschaftsarchitektur, Zürich Auf deutscher Seite wenden wir bei unsern Jungs nicht gerade im Vor- uns links, rheinaufwärts. Entlang der dergrund. Sie staunen vielmehr über Sonntag, 20. Juni 2021: Erstaunlich, Was wäre die Stadt heute ohne den Rheinbrückenstrasse entwickelt sich die wilde, immer wieder anders daher- fünf Jahre sind es nun her seit dem über Jahrhunderte nicht existenten, eine beliebte Wohnlage. Der sorgfäl- kommende Natur – im Wissen darum, grossen Wakkerpreisfest! Erstaunli- die Geschichte frevelnden Eingang hier tige Planungsprozess scheint sich zu dass es ein «Machwerk» ist – und die cher aber, was seither passiert ist! an der Fröschweid? Kaum zu glauben, lohnen. Die Neubauten beginnen die Unmittelbarkeit dieses Flussabschnitts. Weil der Steg über den Rhein bei der dass sich hier einst der Grenzverkehr Stadtkontur zu akzentuieren, der neue Schade, dass die Brücke nicht näher Überbauung Salmenpark noch Zu- durchzwängte: nun diese Ruhe – und Fuss- und Radweg markiert die Gren- am wirklichen Ereignis dran ist, dass kunftsmusik ist, schreiten wir weiter das nicht nur sonntags. ze zum renaturierten Ufer. Ohne den die Brücke auf Schweizer Seite nicht Richtung Stadt. Ein kurzer Abstecher neuen Rheinsteg hätte es wohl diese selbstverständlich bei der imposan- zur Trinkhalle. Die spannende Ausstel- Wir sind oft auf dem Inseli Promenade als Anschlussprojekt kaum ten Taverne zur Rheinlust «anlandet». lung über die Beziehung von Rhein- Ruhe auch auf der Brücke mit ihrem gegeben. Der Blick hinüber auf die mit- Selbst ausschweifende Erklärungen felden zu ihrem Fluss schauen wir uns Fels. Dieser Fels im Rhein – das Burg- telalterliche Stadtkulisse ist je nach über den Schutz von Naturwerten ha- später alleine an. Jungmannschaft und stell –, das Fundament einer einst im- Einfall des Sonnenlichts einzigartig. ben uns bis jetzt nie so richtig erreicht. Hund waren so ungeduldig, dass auch posanten Festung, ist heute, wie so In der Taverne wird heute gehoben der Stopp an der aufgewerteten Prome- manches in Rheinfelden, idyllisch grün. Der Rheinsteg und die gewohnt, einen Trunk ausgeschenkt nade ausfallen muss. Unser lebhaftes Wir sind, wie viele Rheinfelder auch, Unmittelbarkeit des Flusses bekommt man schon lange nicht mehr. Trio ist vorauseilend in die Altstadt oft auf dem Inseli. Heute ist sogar der Ja, der Rheinsteg! Bei der Verleihung verschwunden. Wo wir sie wieder tref- Brunnenrand dieses beschaulichen Or- des Wakkerpreises gab es erst ein prä- Grosse Pause im Stadtpark Ost fen, ist klar. tes unter den Bäumen besetzt. Selbst miertes Projekt. Jetzt ist der Steg ein Zurück Richtung Stadt heisst: grosse Unvorstellbar, dass der nun offene der Stadtammann würde auf seiner wichtiger Teil unserer Runde. Wir er- Pause im Stadtpark Ost. Wir sitzen Stadtgraben lange Zeit zugebaut, nicht Lieblingsbank mit Blick rheinabwärts innern uns: Wacklig – im Gegensatz auf den Stufen am Ufer, die Jüngsten mehr erlebbar war. Hätte das Parkhaus keinen Platz finden. zum heutigen Steg – war damals der nehmen den Spielplatz in Beschlag, der rückgebaut werden können, wäre sogar Unten im seichten Wasser spielt unser Glaube an dessen Umsetzbarkeit. Doch Älteste begleitet unsern Hund zum er- wieder eine Anmutung des ehemaligen Trio ausgelassen, wie erwartet. Ne- die Skeptiker wurden Lügen gestraft. neuten Bad. Eine Erholungszone, nicht Schützenparks auferweckt. Dafür ist benan, wo sich heute Jugendliche auf Vereint haben die beiden Rheinfelden mehr wegzudenken aus dem Freiraum- das Rote Haus zum Treffpunkt gewor- grosszügigen Holzrosten vergnügt nie- bildhaft die Pylonen gestemmt, an de- gefüge der Stadt. Frisch verheiratet den. Wir schätzen den Weg hoch Rich- dergelassen haben, gab’s vor kurzem nen nun das Wegband hängt. Nicht zugezogen nach Rheinfelden war es tung Bahnhof, die Jungs eher die Sport- noch marode Kleinbauten. Die Wege ganz verdaut ist allenthalben – nicht die erste Abstimmung, an der wir teil- und Spielmöglichkeiten hier. runter zum Ufer sind kürzlich erneu- nur bei Ewiggestrigen – der Abbruch nahmen: bemerkenswert der Entscheid
W A K K E R P R E I S | P RIX WAKKER 2016 24 WAKKERPREIS | PRIX WAKK E R 2 016 25 der Behörde, den Kauf dieses Geländes der Bevölkerung vorzulegen. Der Mut wurde belohnt, und ein bis anhin nir- gends vorhandener, vielfältig nutzbarer Zugang zum Wasser ist selbstverständ- liche Wirklichkeit. Umrundung des Zentrums Mit schnelleren Schritten queren wir das Areal des Parkressorts wie auch den lauschigen Stadtpark West und um- runden diesmal das Zentrum im Stadt- graben. Hier sind die Narben der kürz- lich abgeschlossenen Arbeiten noch nicht ganz verheilt. Von Parkplätzen und Ziegengehegen befreit, dafür mit Sitzgelegenheiten: ein echter Gewinn! Vorbei an dem sich noch immer als Stadtpark Ost: Naherholungsraum mit neuem Zugang zum Fluss. —— Parc municipal est: Stadtbrache präsentierenden Parkplatz un espace de détente de proximité avec un nouvel accès au fleuve. an prominentester Stelle am Stadtein- gang. Der perfekt restaurierte Garten des Hotels Schützen entschädigt uns. Wir haben den Bahnhofplatz im Vi- sier: Baustellenbesichtigung! Zusam- men mit den baulichen Aktivitäten hinter dem Stadtsaal, im Roniger-Park und den bereits bezogenen Bauten auf dem Densa-Areal wird langsam klar, wie man ankommend in Rheinfelden von einem neuen Auftritt an den Ge- leisen empfangen wird. Die Runde ist zu einem veritablen Aus- flug geworden. Alles sozusagen vor der Haustür: Rheinfelden bietet Naherho- lung im eigentlichen Sinne des Wortes. Unsere Wohngemeinde hat trotz – oder gerade wegen – des Wakkerprei- ses nicht aufgehört, sich weiterzuent- Inseli: Badeort und Ruheraum zwischen den Rheinufern. —— La «petite île» («Inseli»): wickeln. un lieu de baignade et de délassement entre les rives.
W A K K E R P R E I S | P RIX WAKKER 2016 26 WAKKERPREIS | PRIX WAKK E R 2 016 27 Patiohäuser Mergenthaler: Ein halböffentlicher Innenhof schafft neue Verbindungen im Quartier. —— Maisons à patio Mergenthaler: une cour semi-publique crée de nouvelles connexions au sein du quartier.
W A K K E R P R E I S | P RIX WAKKER 2016 28 WAKKERPREIS | PRIX WAKK E R 2 016 29 Rheinfelden: vivre à la frontière, avec la réalisation de la nouvelle patinoire suisse – symboliquement située au bord sées, par-delà la frontière, entre les gens. Des liens importants sont noués pen- la frontière, par-delà la frontière du Rhin – représenta, dans les années dant la jeunesse, que ce soit au sein de 1970, un jalon important. Par la suite, la famille, de l’école ou des associations. Les frontières séparent, surtout lorsqu’elles se matérialisent des rencontres régulières entre les auto- Ces éléments marquants continuent na- par un fleuve comme le Rhin. Les deux Rheinfelden rités renforcèrent ces liens et donnèrent turellement de se concentrer d’un côté ont des origines très différentes. Depuis quelques années, lieu à de nouvelles collaborations. ou de l’autre du Rhin. Une étroite col- pourtant, les habitants du Rheinfelden suisse et ceux Aujourd’hui, des manifestations ou laboration dans de nombreux domaines du Rheinfelden «européen» suivent, avec succès, une voie activités transfrontalières comme la de la vie publique et professionnelle commune par-delà la frontière. réception du Nouvel An, la Saint-Syl- n’en contribue pas moins à favoriser la Walter Herzog, éditeur et rédacteur en chef de la Neue Fricktaler Zeitung vestre sur le pont, le cortège interna- compréhension des habitants de l’autre tional de Carnaval, la coopération des Rheinfelden. En est un indice le fait deux bibliothèques municipales ou le qu’un nombre croissant de Badois tra- Avant l’époque napoléonienne, le Rhin sion mutuelle avait certes commencé magazine culturel des deux villes font vaillent et vivent en Suisse et que, inver- constituait certes un obstacle naturel, à se développer, mais les deux conflits partie intégrante de la vie locale. De- sement, certains Argoviens à la retraite mais pas encore une frontière. Ce n’est mondiaux interrompirent ce timide puis quelques années, il existe même se sont installés de l’autre côté du Rhin, qu’en 1802 que le fleuve devint fron- processus de rapprochement. Pendant une ligne de bus qui relie les deux gares. c’est-à-dire en Europe. A Rheinfelden, tière nationale à Rheinfelden. Sur la la Seconde Guerre mondiale, surtout, la on ne vit pas seulement à la frontière, rive nord, désormais étrangère, s’éten- frontière se mua en ligne fortifiée, et les Bâtir des ponts mais par-delà cette dernière. daient les champs des paysans rhein- ponts sur le Rhin furent fermés. L’ami Quant au nouveau pont autoroutier sur feldois; le paysage était peu urbanisé. voisin devint un ennemi. le Rhin, il a beaucoup délesté les loca- Seules la construction de la centrale Ce n’est que quelques années après la lités des deux rives. «Les ponts relient, hydroélectrique, en 1898, et l’indus- fin de la guerre que la plante des inté- il faut en construire, pas les détruire!» trialisation de la rive nord du fleuve rêts communs recommença de croître. Conformément à ce slogan, les deux qui s’ensuivit entraînèrent un afflux de Les travailleurs allemands étaient bien- Rheinfelden planchent actuellement main-d’œuvre et, en 1922, la fondation venus en Suisse, et le tourisme d’achat sur un autre projet d’avenir: la réalisa- de la Rheinfelden badoise. Sur la rive al- vers le Rheinfelden badois florissait. tion d’une nouvelle passerelle piétonne lemande du Rhin était ainsi née, en face Le sport déployait lui aussi des effets sur le fleuve, destinée à remplacer celle, de la fière ville zähringienne tradition- intégrateurs par-delà le Rhin. Mais les aujourd’hui démolie, de l’ancienne cen- nelle, une nouvelle ville sœur. Au dé- liens les plus étroits furent sans doute trale hydroélectrique. Le sort du projet part, ces deux agglomérations distantes ceux qui se nouèrent par amour, et il reste toutefois incertain; la décision dé- d’à peine 150 mètres n’auraient guère n’était pas rare de voir se constituer des finitive tombera cette année encore. pu se révéler plus différentes. familles transfrontalières. La plupart des nouveaux habitants ne Vivre Rheinfelden partageaient ni la même histoire ni la Des objectifs communs par-delà la frontière même culture que ceux du Fricktal. Sur Vint le temps où les autorités des deux Quelles que soient cependant les acti- le plan politique, les premiers devaient Rheinfelden prirent conscience du fait vités de planification des autorités, c’est se tourner vers le nord, les seconds que l’union ferait la force. A ce titre, la dans la vie de tous les jours que doit se vers Aarau ou Berne. Une compréhen- participation de la commune badoise à manifester l’intensité des relations tis-
W A K K E R P R E I S | P RIX WAKKER 2016 30 WAKKERPREIS | PRIX WAKK E R 2 016 31 Stratégie et anticipation: genèse d’un nouveau quartier urbain A l’ouest de la vieille ville, une zone industrielle à fort trafic s’est muée, en une quinzaine d’années, en un nouveau C quartier urbain. Ainsi que le montre un regard rétro- spectif, les résultats actuels sont le fruit d’une planification clairvoyante et d’une bonne collaboration entre les E 4 acteurs impliqués. Urs Affolter, architecte de la Ville de Rheinfelden A B 3 En décembre 2015, la nouvelle Coop ment du territoire. Ainsi tous les sec- de l’ensemble «Salmenpark» a ouvert teurs urbanistiques clés – pour la plu- ses portes. Issue de la métamorphose part, des périmètres non construits ou à de l’ancien site de la brasserie Cardi- fort potentiel de densification – furent- 5 nal, cette opération dédiée à l’habitat, ils tout d’abord assujettis, dans le plan D au travail et au commerce termine le de zones, à l’obligation d’établir un plan nouveau quartier qui s’étend de part et d’aménagement détaillé. L’approche bi- Öffentliche Bauten und Anlagen / Constructions et installations publiques d’autre de la Habich-Dietschy-Strasse. dimensionnelle des plans d’aménage- 2 Lorsqu’on se promène aujourd’hui ment détaillés comportait toutefois le F sur ce boulevard bordé d’arbres, on ne risque que les nouveaux projets n’in- soupçonne guère que le secteur était tègrent pas le contexte, ou alors que 1 encore traversé, il y a un peu plus de dix de façon purement formelle2. Pour y ans, par 11 500 véhicules par jour. remédier, le règlement sur les construc- Les bases de cette mutation qualita- tions et les zones fut complété par des Private Überbauungen / Opérations privées A Inseli/Burgstell / Petite île et Burgstell tive, la Ville de Rheinfelden les a jetées objectifs contraignants en matière d’ur- voilà tout juste 20 ans. En 1996 fut en banisme, d’affectations, d’espaces non effet élaboré, avec la participation de bâtis, d’équipement et de protection de C Stadtgraben / Ancien fossé E Rotes Haus / Maison rouge Habich-Dietschy-Strasse la population, un concept de dévelop- la nature et du patrimoine. 1 Salmenpark, 1. Etappe pement urbain qui énonçait huit prin- D Kurbrunnenanlage Coordonner le renouveau 4 Müller-Brunner cipes directeurs et objectifs relatifs à des B Schifflände thèmes fondamentaux comme l’habi- La nécessité d’engager les travaux de 3 Hofmann 2 Pile-Up tat, l’emploi et la situation frontalière planification préparatoires devint ma- F Kloos 5 Grell de la localité1. La Ville était cependant nifeste lorsque, en mars 2006, la bre- consciente du fait que ces objectifs ne telle autoroutière transfrontalière N3/ Aktueller Übersichtsplan Schifflände und Habich-Dietschy-Strasse. —— pourraient pas être atteints à l’aide des A98 fut ouverte et que le vieux pont GSEducationalVersion Plan d’ensemble actuel de la «Schifflände» et de la Habich-Dietschy-Strasse. instruments courants de l’aménage- de Maillart put être libéré du trafic de
W A K K E R P R E I S | P RIX WAKKER 2016 32 WAKKERPREIS | PRIX WAKK E R 2 016 33 transit. Le périmètre situé à l’ouest de L’aménagement de l’espace public re- confuse. La Ville racheta les bâtiments de croître, et ce à des endroits aussi la vieille ville passait, du jour au len- vêtait, pour le développement du nou- situés dans le fossé pour un montant centraux que le quartier de la gare, situé demain, du statut de quartier à fortes veau quartier, une importance capitale. de 150 000 francs et les démolit, à l’ex- non loin de là. nuisances à celui de pôle de développe- Les études déjà bien avancées qui por- ception de la «Maison rouge» («Rotes 1 Metron Raumplanung AG: ment idéalement localisé. A l’époque, taient sur les deux grandes opérations Haus»). En contrepartie, la Bâloise As- Stadtentwicklungskonzept Rheinfelden, des études approfondies avaient déjà privées «Pile up» et «Hofmann» mon- surances put réaliser, en bordure directe Leitbild 1996. 2 Prof. Peter Degen: Planungsbericht été menées concernant les possibilités traient que les divers besoins auxquels du fossé, un nouvel immeuble d’assez Revision Bauzonenplan, 2003. de développement du secteur com- devaient répondre les espaces situés grandes dimensions, qui renforce la 3 Metron AG/Planungsgruppe Süd-West: Stadtentwicklung Rheinfelden D–CH, pris entre la douane et l’ancien site de devant les immeubles exigeaient une lisibilité dudit fossé et marque l’en- Schlussbericht, 2005. la brasserie Cardinal3 – l’actuel «Sal- coordination globale. Fut ainsi élaboré, trée du nouveau quartier. Cette grande 4 Hesse+Schwarze+Partner, Büro für Raumplanung AG: Entwicklungsrichtplan menpark». en parallèle à la planification directrice, opération urbaine se terminera par la Schifflände, Inseli – Fröschweid – Les perspectives étaient impression- un concept d’aménagement destiné à rénovation de la «Maison rouge» et le Cardinal-Areal, 2008. 5 Metron Verkehrsplanung AG: Betriebs- nantes: ce périmètre des mieux centrés faire de la Habich-Dietschy-Strasse un réaménagement de la zone d’accueil du und Gestaltungskonzept Habich-Diet- pourrait accueillir environ 1000 nou- axe à l’identité claire pour le quartier5. débarcadère – le lieu où arrivent tou- schy-Strasse, 2006. 6 Dietziker Baumanagement AG: Studienauf- veaux habitants et 500 places de tra- Pour conférer à cette importante liai- ristes et excursionnistes. trag, Bericht des Preisgerichtes, 2007. vail. Ses dimensions et sa localisation son entre la vieille ville et le nouveau 7 Stefan Bitterli: Areal Zahnradfabrik, stratégique impliquaient des opportu- «centre ouest» le caractère d’un véri- Prochaine pièce du puzzle Planungswettbewerb, Bericht des Preis- gerichtes, 2013. nités et des risques considérables pour table boulevard urbain, la Ville exigea Après l’achèvement de l’ensemble la Ville. En lançant l’élaboration du plan que les rez-de-chaussée soient affectés «Salmenpark» a été lancée de l’autre directeur de développement «Schiff- à des activités publiques. côté de la rue, sur l’ancien site de la lände»4, l’exécutif s’attela activement fabrique de roues dentées «Grell», la aux multiples défis à relever. L’objectif Remise en valeur de prochaine opération de reconversion était d’influer sur le développement ur- l’ancien fossé d’un périmètre industriel d’une cer- bain de manière à renforcer les diverses Un autre site charnière entre vieille ville taine importance. Ici encore a pu être fonctions de Rheinfelden, notamment et nouveau quartier est le «Müller-Brun- obtenu, par le biais d’un concours7, celles de centre régional, de ville rési- ner-Areal», vis-à-vis de la «Schifflände». un projet qui réagisse au contexte tout dentielle, de destination touristique et Il y a quelques années encore se trou- en l’enrichissant. Le nouvel ensemble de station thermale. vaient, au milieu du fossé défensif his- résidentiel et commercial conçu par torique, les bâtiments de l’ancienne fa- Max Dudler se compose de cinq vo- Un boulevard pour liaison brique de rubans («Bändelifabrik»), qui lumes dont quatre donnent sur la Ha- Au sein du périmètre en question, la coupaient la relation visuelle entre la bich-Dietschy-Strasse, ce qui accentue Ville était propriétaire de nombreux rive du Rhin et l’hôtel Schützen. La Ville le caractère urbain du boulevard. A terrains stratégiques – espace-rue, «In- avait profité du fait que les propriétaires l’arrière, sur la Kaiserstrasse, les im- seli/Burgstell» (les deux îles dont celle souhaitaient utiliser autrement le site meubles délimitent une petite place. où se dressait l’ancien château), «Schiff- pour discuter avec eux d’une solution Cet ensemble constitue pour l’heure lände» (débarcadère), «Stadtgraben» urbanistique judicieuse. la dernière étape des développements (fossé défensif ), complexe «Kurbrun- Une procédure de mandats d’étude prévus le long de la Habich-Dietschy- nen» –, ce qui lui permit de jouer elle- parallèles6 permit finalement de cla- Strasse. Le travail ne manquera pas même un rôle actif. rifier une situation jusque-là assez pour autant: Rheinfelden continuera
W A K K E R P R E I S | P RIX WAKKER 2016 34 WAKKERPREIS | PRIX WAKK E R 2 016 35 Commerce de détail: la frontière du possible Les détaillants rheinfeldois sont tributaires des flux de visiteurs. La Ville s’emploie à les promouvoir, que ce soit à travers une stratégie clairvoyante d’implantation des grands distributeurs et parkings, l’aménagement d’espaces publics attractifs ou un marketing efficace. Franco Mazzi, maire de la Ville de Rheinfelden Le tableau est le même dans de nom- Si le commerce de détail prospère dans breuses vieilles villes: les grands distri- le Rheinfelden badois, dépourvu de buteurs s’en vont, les flux de visiteurs et vieille ville, c’est que des zones de dé- les recettes des détaillants diminuent. veloppement proches du centre y at- Puis ce sont les restaurants et les petites tirent des offreurs agissant eux-mêmes Kurbrunnenanlage mit Rheinterrasse. —— Le complexe «Kurbrunnen» et sa terrasse entreprises qui ferment, la vie publique comme des aimants, et que les zones in- sur le Rhin. s’étiole. Cette tendance est renfor- dustrielles y accueillent des discounters cée par les achats en ligne. Dans un tel et des magasins de meubles qui mettent contexte, comment une ville comme à mal le marché suisse. Rheinfelden peut-elle s’affirmer en tant que destination commerciale? Des opportunités identifiées Dans le cadre de la journée d’étude que et exploitées à temps VLP-ASPAN a consacrée au commerce Dès 1980, la Ville de Rheinfelden a pris de détail en novembre 2005 à Wil, les conscience de la valeur de son centre opportunités à saisir ont été décrites historique et transformé la Marktgasse – comme suit: «En matière de shopping, le principal périmètre commercial de la la demande porte sur des expériences, localité – en zone piétonne. La desserte des émotions, des atmosphères. Choses n’y fut cependant pas oubliée: les accès que les centres de localité historiques y restèrent garantis pour le trafic indivi- peuvent en principe offrir.» duel, tandis qu’un bus y amenait les vi- A Rheinfelden, les conditions d’un siteurs. On s’efforça d’ancrer les généra- positionnement comme destination teurs d’affluence Coop et Migros le plus d’achats sont excellentes. La situation près possible du centre-ville. Dans les frontalière de la ville exige toutefois – années 1960, le projet de Migros de ré- Kurbrunnenanlage: Trinkhalle mit Freskomalereien von Victor Surbek. —— Complexe et pas seulement depuis la chute du aliser une grande surface en vieille ville «Kurbrunnen»: la buvette ornée des fresques de Victor Surbek. taux de change – des efforts communs. avait échoué du fait de la résistance des
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