Seite 8 Unsere Schätze - Kirchenbezirk Vaihingen/Enz
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rundum Ausgabe 38 rundum Informationen II / 2018 – Evangelischer Kirchenbezirk Vaihingen an der Enz Unsere Schätze Sommer- Unsere Schätze ... Bezirkssynode Berichte und Interviews ab Seite 2 in Nussdorf „Wowidilo plus“ Seite 8 Das neue Liederheft Seite 11 www.kirchenbezirk-vaihingen.de Homepage wird aktualisiert Seite 15
Unsere Schätze Leitartikel „Das Himmelreich gleich einem Schatz, verborgen im Acker …“ Matthäus 13,44 Liebe Leserinnen und Leser! Unsere Schätze wahrnehmen … Kraftanstrengung im alltäglichen Gemeinde- Kostbarkeit des Lebens … zufällig entdeckt leben verantworten, dass alles das, zerbrech- Ein Doppelgleichnis aus dem matthäischen und doch nicht zufällig … denn das Himmel- lich ist und vergänglich auch. Nicht für die Sondergut. Schnörkellos und knapp erzählt. reich liegt nicht in unendlicher Ferne, son- Ewigkeit gemacht und gebaut. Und doch Ein Mann findet zufällig einen Schatz im dern im Acker unseres Lebens: Da, hier in auch nicht. Denn in aller Vergänglichkeit ist Acker. Gesucht hat er ihn nicht. Was nun unserem Alltag, lässt sich Gott finden, da ist die Verheißung mit dabei, dass gerade darin geschieht, steht alles unter dem Aspekt der Gottes Reich nahe. Nah und doch nicht Gott selbst am Werk ist – geheimnisvoll in Freude. Voller Freude kauft er den Acker und leicht zu entdecken. Allzu oft ist es verdeckt, der Kraft seines Heiligen Geistes, die das Zer- setzt dafür alles ein, was er hatte. Der Schatz verkannt, zugeschüttet und somit wirkungs- brechliche heiligt und schön sein lässt … wie ist es ihm wert. Ebenso ein Perlenhändler. Ein los im Ackerboden unserer Pläne und Träu- die Tonscherben am Strand von Caesare Ma- Perlenhändler ist immer auf der Suche nach me, unserer Sorgen und Nöte. Aber es ist da. ris. Und dann kann es passieren, dass in allem kostbaren Perlen, insgeheim sogar nach der In der Nacht, wenn die Sorgen übermächtig Scheitern, das wir ja auch als Mitarbeitende kostbaren Perle schlechthin. Plötzlich ge- werden, in der Trauer, wenn die Einsamkeit erleben, manchmal mehr und manchmal we- schieht, was er sich zwar immer erträumt nicht mehr auszuhalten ist. Es lässt sich fin- niger, dass in allem Frust plötzlich und gegen hat, aber nie erzwingen konnte: Er findet die den, überraschend. Gesucht oder unge- den Augenschein und die innere Stimmungs- eine Perle. Auch er geht hin und verkauft sucht. Auch in unserem Kirchenbezirk und lage, unser Herz froh wird und dankbar auch. alles, was er hat, um diese eine Perle in sei- darüber hinaus. Gottes Spuren, sein Wirken Dankbar für den Schatz, der mir vor die Füße nem Besitz zu bekommen. Es scheint ver- und sein Bauen des Reiches Gottes da und gelegt wurde als Mitarbeiter*in im Reich rückt, denn von einer Perle kann man nicht dort in unseren Bezirksgemeinden, in Aktio- Gottes. leben. Aber er tut’s. Zwei Gleichnisse. Beide nen und Traditionen, die schon sehr lange Male geht es um eine einmalige, aber ent- währen wie z. B. der Kindergottesdienst in Unsere Schätze scheidende Gelegenheit. Immer versetzt der Kleinsachsenheim, der seit 110 Jahren unun- im Licht von Gottes Adventus … glückliche Fund den Finder in eine äußerste terbrochen an jedem Sonntag stattfindet In allem Tun und Lassen sind wir auf dem Präsenz und weckt in ihm eine fast nicht für oder das Pietismusgespräch. Mit der Ausga- Weg. Gott kommt uns dabei entgegen. In möglich gehaltene Entschlossenheit: Er ver- be dieses „rundum“ laden wir Sie ein, mit dieser Hoffnung sind wir unterwegs und ver- kauft alles! Dabei ist weder von einem Zau- uns zusammen auf Entdeckungsreise und trauen darauf, dass unser „Dichten und dern und Zögern noch von einem abwägen- Spurensuche zu gehen und dabei staunend Trachten“ ein Ziel hat und zum Ziel kommt. den Entscheidungsprozess die Rede. Keiner und freudig den Reichtum an „Schätzen“ in Unsere Schätze sind in aller Vorläufigkeit und will den Fund jetzt mehr aus der Hand ge- unserem Kirchenbezirk wahrzunehmen. Und Zerbrechlichkeit von Gottes Ewigkeit umfan- ben. Beide Geschichten verbindet ein unauf- es gibt derer viele. Lassen Sie sich überra- gen und geborgen und gehalten auch. Diese löslicher Zusammenhang zwischen dem schen, wie der Mensch im Gleichnis vom Perspektive darf uns beflügeln beim „Schät- Glück des Findens und seinen Folgen. Der Schatz im Acker und der kostbaren Perle. ze finden“ in unserem Kirchenbezirk und Fund versetzt den Finder in eine Lage, in der darüber hinaus. Im Kontaktstudium in Wien anderes zur Nebensache wird. Ja, im Ange- Unsere Schätze in irdenen Gefäßen … habe ich diese Dimension unseres Glaubens, sicht des Fundes scheint alles andere jede Die Szene eines Israelbesuches in meiner Stu- diese „Theologie der Hoffnung“ neu entde- Bedeutung zu verlieren. So ist es, wenn Freu- dienzeit ist mir vor Augen. Es war in Cäsarea cken gelernt als eine Theologie der Diaspo- de in einem Menschen geweckt wird. Und so Maris. Beim Laufen am Strand fanden sich ra“, die aus dem Glauben lebt und der Hoff- – sagt Jesus – so verhält es sich mit dem eine Unzahl römischer Scherben. Die eine nung, dass Gott mit am Werk ist und er Reich Gottes … Nun kann man freilich fra- oder andere hob ich auf, um sie näher zu unsere Schätze zum Leuchten bringt – und gen: was hat das Reich Gottes an sich, dass betrachten. „Wir haben aber diesen Schatz wenn sie noch so „leuchtarm“ daher zu es Menschen so in Freude und Bewegung in irdenen Gefäßen, auf dass die über- kommen scheinen. Mit dieser Perspektive versetzt, dass alles andere plötzlich nur noch schwängliche Kraft von Gott sei und nicht leuchten unsere Schätze uns noch heller ent- zweitrangig ist und nichtig und klein wird? von uns.“ (2.Kor 4,6). So fasst es Paulus in gegen, überraschend und von Gott gesegnet Oder anders herumgefragt? Welcher Schatz Worte in seinem Brief an die Gemeinde in wunderbar, und das nicht nur bei uns selbst verbirgt sich darinnen, und welche Kostbar- Korinth. Es waren jene Worte, die mir damals in unserem Bezirk, sondern überraschend keit, die alles andere überstrahlt? Die Ant- in den Sinn kamen. Unsere Schätze sind zer- auch beim anderen. Das möge uns allen Gott wort lautet in aller Schlichtheit: Es ist die brechlich. Oftmals gehen sie in Brüche, wie schenken bei den derzeitigen Fusionsver- Kostbarkeit des Lebens selbst. Die Kostbar- die Amphoren der alten Römer. Und wenn handlungen mit Ditzingen. Überraschende keit unseres Lebens mit allen Brüchen und sie nicht in die Brüche gehen, dann ist uns Entdeckungen von Kostbarkeiten, die uns Abbrüchen. Denn das Leben eines jeden sehr bewusst, dass sie irgendwann doch ab- gemeinsam geschenkt werden von Gott her. Menschen ist dem Totalurteil von Gelingen gängig werden und nicht mehr brauchbar Ihr und Misslingen entzogen. Das ist die Per- sind. Übertragen auf die Schätze in unserem spektive der biblischen Tradition. Und keiner Bezirk heißt das, dass alles, was wir auf den und keine drückt das Urteil auf: „Misslunge- Weg bringen, was wir mit viel Mühe und nes Leben“. Ausdauer aufgebaut haben oder mit großer Dekan Reiner Zeyher 2
Unser Schatz – die ehrenamtlichen Mitarbeiter Ehrenamtliche Mitarbeiter sind uner- Haben ehrenamtliche Mitarbeiter Zugang zu viel Zeit für die Gemeindearbeit. „Aber das setzlich. Sie sind Grundlage eines vitalen attraktiven Arbeitsmitteln? Dürfen sie selbst macht doch Spass!“ – sagte einmal ein Be- Gemeindelebens. Und doch gibt es Entscheidungen treffen, und werden ihre teiligter. Ich war ganz verdutzt. Ja natürlich einige Fragen, mit denen sich Ehren- Ideen gewürdigt? Sind sie Handlanger oder macht das Spass. Sind wir nur dann Mitar- amtliche und Gemeindeverantwortliche eigenverantwortliche Mitarbeiter? Und nicht beiter, wenn unser Einsatz mit Mühe verbun- immer wieder beschäftigen. zuletzt: Gibt es eine gute Feedback- und den ist? Nein! Mitarbeiten darf und soll auch Lernkultur. Wird Wertschätzung auch formu- einen Ausgleich und einen Erholungswert im 1. Was motiviert liert? Und wie werden Mitarbeitende fach- Kontrast zum Arbeitsalltag bieten. Ehrenamtliche zur Mitarbeit? lich gefördert? Alles Faktoren, die wir der Die Lernforschung erklärt uns, dass die „in- „extrinsischen Motivation“ zuschreiben. Sie 4. Wie gehen wir mit Erfolgen trinsische Motivation“ die stärkste Motivati- sind ein wesentlicher Teil von Wertschätzung und Misserfolgen um? on eines Menschen sei. Sie kommt von „in- – so wie ein Mitarbeiterfest es auch sein Ich persönlich finde es ansteckend, wenn Er- nen“. Der einzelne Mensch motiviert sich kann. folge auch „gefeiert“ werden. Das tut allen sozusagen „von selbst“. Uns kommt sofort Beteiligten gut. Und wir können im gegen- der Werbeslogan in den Sinn: „Jeder Mensch 2. Was fördert seitigen Lob gemeinsam zum Dank gegen- hat etwas, das ihn antreibt“. Obwohl wir die Gewinnung zur Mitarbeit? über Gott finden. Und freilich gibt es auch diesen Satz auf alle Lebensbereiche anwen- Unsere Erfahrung ist: Es kommt auf die Mo- das Andere: Eine Jungschar hat weniger Teil- den könnten, bekommt er für Ehrenamtliche tivation an. Warum sollte sich ein Mensch nehmer als Mitarbeitende, und die alters- in der Gemeinde eine besondere Bedeutung. ehrenamtlich einsetzen? Jeder Einzelne trägt halbe Verabschiedung des Chorleiters führt Äußerlich gesehen (also „extrinsisch“) gäbe eigene „Motive“ in sich. Erstrebenswert ist wohl zum Ende des kleinen Chores, der nun es endlos viele attraktive Alternativen, an- die intrinsische Motivation, also ein persön- 60 Jahre lang musiziert hat. Wie gehen wir statt sich in der Gemeinde zu engagieren. lich geprägter Glaube. Erstrebenswert ist es, damit um? Hilfreich ist es, wenn wir es zur Wäre da nicht der „innere“ Faktor, der inne- dass Mitarbeiter dazu kommen. Aber viel- gemeinsamen Sache machen. Gruppen dür- re „Antreiber“ – oder besser: Der innere Mo- leicht sind es anfänglich andere Motive, die fen auch einmal wieder aufhören. Dieses Si- tivator. Es ist der lebendige Jesus Christus einen Menschen zur Mitarbeit motivieren. gnal ist wichtig. Dabei suchen wir nicht ei- selbst, und die persönliche Begegnung mit Vielleicht ist es die Kirchenband, die faszi- nen Schuldigen, sondern wissen: Das Reich ihm. Intrinsisch bedeutet: Christus in uns. niert. Oder es ist das Seniorenteam, weil hier Gottes hängt nicht an der mir selbst lieb ge- Natürlich kann auch die Begeisterung über immer gemeinsam gebacken wird. Sich ein- wordenen Gruppe. Und doch nehmen wir die eigene Gemeinde und deren Menschen fach mal ausprobieren können, – das kann den Schmerz ernst. Vielleicht hilft ein schö- eine Motivation hervorbringen. Aber wir ein Weg zur verbindlichen Mitarbeit eröff- nes Abschiedsfest. Vielleicht verabreden wir merken schon: Wenn heftige Enttäuschen nen. Projekte sind hierfür ideal. So z. B. das uns für ein kommendes Projekt. Und viel- durch Gemeindeglieder oder durch die „Ins- Gemeindefest, oder die Kinderbibelwoche leicht sind im tiefsten Inneren ja auch Einzel- titution Kirche“ aufkommen, dann ist diese oder ein Projektchor. Gibt es solche Andock- ne froh, wenn sie durch diesen Anlass eben- Motivation doch sehr fragil. Das könnte be- stationen bei uns in der Gemeinde? Sind ge- falls aufhören dürfen. Aufhören dürfen mit deuten: Intrinsisch motiviert sind die, die nug Plätze zur Entfaltung vorhanden? Wer- gutem Gewissen, das ist ein großes Thema! durch ihren persönlichen Glauben motiviert den Menschen wirklich gebraucht, und kann Oftmals muss jedoch nicht ans Aufhören ge- mitarbeiten. ihnen im richtigen Zuschnitt Vertrauen ent- dacht werden. Vielmehr hilft es, wenn wir Diese Motivation ist mit keinem anderen gegengebracht werden? Können Gaben ge- die Erwartungen korrigieren. Kleiner wer- Motivationsfaktor auszugleichen. Übrigens fördert werden, oder suchen wir vor allen dende Gruppen sollten bewusst „kleine Er- gilt dies auch für hauptamtliche Mitarbeiter. Dingen Lückenfüller? folge“ feiern und den Erwartungsdruck her- Dennoch sollten wir uns auch mit den äuße- ausnehmen. Wir feiern zu schnell die Quan- ren („extrinsischen“) Faktoren abgeben. Sie 3. Mitarbeit oder Hobby? tität. Dabei wäre es auch möglich, die sind wichtig. Sie drücken die zwischen- Ist das wirklich alternativ zu beantworten? Qualität als Erfolg zu feiern. Das gilt insbe- menschliche Wertschätzung aus, und erin- Neulich zieht ein Ehepaar in unseren Ort. Im sondere in Hinblick auf den demografischen nern unsere Gemeindeleitungen an ihre Ver- Gespräch wird deutlich: Die junge Frau wür- Wandel. In vielen Orten kann eine Kinder-/ antwortung gegenüber Ehrenamtlichen. Ein de durchaus gerne ihr Blasinstrument wieder Jugendgruppe einfach keine entsprechende Blick in die Arbeitswelt hilft. Studien haben auspacken. Inzwischen bläst sie voller Be- Größe mehr erreichen. Vor einiger Zeit er- gezeigt, was im Job motiviert: Ganz oben im geisterung im Posaunenchor mit. Ist das Mit- zählte mir ein Pfarrer: Bei uns kamen früher Ranking liegen geeigneten Arbeitsmittel, Ge- arbeit? Aber ja! Denn sie investiert neben 150 Kinder in die Kinderbibelwoche. Jetzt staltungsfreiheit und ein Tätigkeitsfeld, das der Probe auch die Einsätze beim Ständchen- sind es nur noch 60 Kinder. Als wir aber in als sinnvoll erachtet wird. Wird in diese Be- blasen und wirkt im Gottesdienst mit. Aus der Geburtenstatistik geschaut haben, ka- reiche investiert, steigert sich die Motivation. meiner Sicht sind alle Chormitglieder (auch men wir zum Staunen: Es waren über 90% Für das Ehrenamt ist dies leicht übersetzbar. der Vokalchöre) Mitarbeiter. Sie investieren aller Kinder des Ortes. 3
Unsere Schätze 5. Wie begleiten wir Ehrenamtliche? Meine erste Frage wäre, wie kam es zu der gebetet: Lieber Gott, lass unseren Papa Wenn ich träumen dürfte: Ein Mentorensys- der hohen Verbundenheit zu Nussdorf? bald wieder aus dem Krieg nach Hause kom- tem wäre genial. Jedem Mitarbeiter ein Gertrud: Schon immer habe ich ein großes men. Im Kindergarten erlebte ich Schwester Mentor. Aber es ist meist nicht realistisch. Interesse für die Nussdorfer Geschichte. Sehr Karoline. Sie war eine Institution. Besonders Vielleicht aber könnten wir es punktuell an- hilfreich dabei sind die Niederschriften mei- erinnere ich mich an das Lied „Jesu geh vor- bieten. Verschiedene Modelle gibt es schon nes Bruders Erwin. Aber auch eine enge Ver- an“, das wir bei ihr gelernt haben. Aber – so z. B. das Trainee für Jugendliche. Gleich- bundenheit mit meiner Familie sorgt dafür, auch an das kleine „Missionsnegerle“, das zeitig braucht es spätestens hier auch eine dass mir alles, was Nussdorf betrifft, sehr am mit dem Kopf genickt hat, wenn wir unser verlässliche Zusage der Ehrenamtlichen. Oh- Herzen liegt. Es ist mein Heimatdorf, hier bin Zehnerle eingeworfen haben. Da ich schon ne Verbindlichkeit funktioniert Mitarbeit ich geboren und habe das Gefühl, ich gehö- als Kind gut singen konnte, erinnere ich nicht. Das ist für manch einen ein Lernfeld. re dazu. mich daran, dass ich bei einer Kinderkirch- Gemeint ist hierbei nicht nur die Verbindlich- Weihnachtsfeier beim Krippenspiel die Rolle keit gegenüber der eigenen Gruppenmitar- Erwin: Hier in Nussdorf bin ich geboren, hier des Josef gespielt und gesungen habe. beit, sondern auch die Verlässlichkeit im Hin- ist meine Heimat, das Dorf, die Landschaft, blick auf das ganze Gemeindegeschehen. die Region, damit bin ich verwachsen. Gertrud: Auch in den schweren Jahren, in Alles was wir tun, geschieht im Verbund des Ich war nie lange Zeit weg von Nussdorf. denen unser Vater im Krieg und in russischer Leibes der Gemeinde (1.Kor.12). Und daher Nur wenige Jahre musste unsere Familie we- Gefangenschaft war und in denen auch brauchen wir einen Treffpunkt aller. Wo soll gen der Zerstörung unseres Elternhauses im Nussdorf und unser Haus zerstört wurde, dies geschehen, wenn nicht im Gottes- Krieg für vier Jahre in den Nachbarort Iptin- gab es nie ein Hadern mit der Religion. Un- dienst? Hier treffen sich alle Generationen gen umziehen, wir kamen aber so bald es sere Mutter hat es auch vorgelebt. Nach und alle Mitarbeiter aller Zielgruppenange- ging wieder nach Nussdorf zurück. dem Tod unseres Vaters 1975 engagierte sie bote. Wie schön, wenn hier die intrinsische sich in der Kirchengemeinde, sie leitete meh- Motivation genährt wird. Christus selbst be- Gertrud: Ich habe in den Siebziger Jahren rere Jahre lang den Altenkreis. gegnet uns als Einzelne und als Gemeinde. sechseinhalb Jahre in Stuttgart gelebt. Als Gottesdienst = Gott dient uns. Ein Ort zum dann unser Vater verstarb und unsere Mut- Erwin: Seit etwa 20 Jahren halte ich beim Auftanken. Ist er das? ter im Haus allein war, kam ich wieder zu- Frauenkreis oder Altenkreis alle paar Jahre Gemeinde leben mit diesen vielen kreativen rück nach Nussdorf. Ich hatte zwar die Zeit mal einen Vortrag mit Bildern über die Ehrenamtlichen ist einfach HERRlich! in Stuttgart auch genossen, da es eine sehr Schätze unserer Kirche zum Heiligen Kreuz Matthias Hanßmann selbständige Zeit war, in der ich die städti- und auch der abgegangenen Martinskirche. schen Kulturangebote wahrnehmen konnte Erst in diesem Frühjahr war mein Vor- und näher an meinem Arbeitsplatz wohnte. tragsthema die Geschichte der Nussdorfer nussdorfer Schatz Aber die Geborgenheit, wie sie mir Nussdorf Glocken. In das Thema Christentum und mit Geschwistern, Freundinnen und Bekann- Christianisierung unserer Region habe ich ten gab, war für mich doch sehr wichtig. mich vor ein paar Jahren – aus geschichtli- chem Interesse – reingekniet. Ich habe dabei Wie war eure Beziehung zur einiges erarbeiten und auch im Frauenkreis evangelischen Kirche in Nussdorf? bei einem Lichtbilder-Vortrag vorstellen kön- Erwin: Wir haben immer im Glauben gelebt, nen. Interessant für mich war, dass das man wurde da hineingeboren. Kirche war Christentum erst um das Jahr 700 in unserer selbstverständlich und einfach ein Stück Tra- Region ankam und dass die Missionierung dition. Unsere Frömmigkeit haben wir nie vom Bistum Speyer ausging und das Kloster zur Schau gestellt oder versucht, andere Weißenburg im Nordelsass damit beauftragt Leute zu missionieren. war. Der Mittlere Neckarraum wurde relativ spät missioniert, obwohl oder weil gerade Gertrud: Gläubig zu sein hilft mir in den letz- im Bereich des Landkreises Ludwigsburg ten Jahren noch mehr als in meinen jünge- fünf Bistümer zusammenstießen. Es war ren Jahren. Ich genieße die Atmosphäre in fränkisch-alamannisches Grenzgebiet. Im Erwin und Gertrud Gayer, Nussdorf der Kirche, die Stille und Besinnlichkeit. Jahr 1130 wurde zum ersten Mal die im Auch meine Arbeit im Frauenkreis bedeutet Krieg zerstörte Nussdorfer Martinskirche in Liebe Gertrud, lieber Erwin, vielen Dank, mir viel. Ich war früher nie gewöhnt in der den Aufzeichnungen des Klosters Hirsau er- dass ihr euch bereit erklärt habt, euch mei- Öffentlichkeit zu stehen, aber inzwischen wähnt. Seit 2001 mache ich immer wieder nen Fragen zu stellen. Unser Thema ist habe ich mich daran gewöhnt und die Auf- Kirchenführungen mit interessierten Grup- Schätze in den Gemeinden. Ich habe euch gabe macht mir Freude. Außerdem gefällt pen, die zumeist von auswärts kommen. deshalb ausgewählt, weil ihr schon immer mir der liberale Geist der Nussdorfer Kir- Sehr gerne weise ich dabei die Besucher auf eng mit der Gemeinde verbunden seid, und chengemeinde. gewisse Besonderheiten in den Bildern und ihr habt schon so vieles für unsere Kirchen- im Kirchenraum hin. Auch bei der Erstellung gemeinde getan. Für mich und viele andere Erwin: Ich erinnere mich, von jüngster Kind- der Broschüre zur Kirche zum Heiligen Kreuz Nussdorfer seid ihr beide ein großer Schatz heit an, immer in enger Beziehung zu Gott konnte ich damals mitarbeiten. für Nussdorf. erzogen worden zu sein. Wir haben als Kin- 4
Unsere Schätze Gertrud, du hast schon viele 110 JAHRE KINDERKIRCHE Aufgaben in der Kirche innegehabt. Welche waren dies? IN KLEINSACHSENHEIM Gertrud: Schon in den 60er Jahren habe ich 110 Jahre durchgehend Kirche für mich als Kinderkirchhelferin betätigt. Über Kinder, das ist selten in der Evangeli- 50 Jahre, bis zur Auflösung, gehörte ich zum schen Landeskirche Württemberg und Nussdorfer Kirchenchor. war Grund genug für uns in der In der zurückliegenden letzten Periode war Kirchengemeinde Kleinsachsenheim, ich Kirchengemeinderätin. Über Jahrzehnte dieses Jubiläum am Gemeindefest zu war ich beim Gemeindedienst, der die jährli- feiern. che Diakoniesammlung durchführte. Eine zeitlang gehörte ich zum KaT-Team, das den kenpflegeverein und 1889 die Kleinkinder- Wir feiern damit einen echten Schatz! Wie besonderen Gottesdienst im Gemeindehaus schule (’s Kenderschüale) gegründet, die 91 viele Kinder seit Generationen wurden in (Kirche am Turm) gestaltet. Seit einigen Jah- Jahre zur Kirchengemeinde gehörte. Kleinsachsenheim damit schon durch die ren leite ich den Nussdorfer Frauenkreis. Im Kinderkirche geprägt! Selbst wenn manche Kirchenchor war mir insbesondere das Sin- Gertrud: Für mich ist unsere schöne Kirche Kinder von damals inzwischen keinen Kon- gen unserer Gesangbuchlieder ein wichtiger zum Heiligen Kreuz mit ihren wundervollen takt mehr zur Kirchengemeinde halten oder Aspekt. Lieb geworden sind mir dabei die Malereien ein großer Schatz und ein beson- gar Abstand zum christlichen Glauben ge- Lieder „Du meine Seele singe“ von Paul Ger- derer Ort, den ich sehr gerne besuche. Es ist nommen haben, so wurde doch durch die hardt und „Herzlich lieb hab ich dich o schön, dass die Kirche in der Sommerzeit am Arbeit der Kinderkirche in ihrem Leben eine Herr“. Ich liebe die schöne alte Sprache. Und Sonntag Nachmittag geöffnet ist. Spur gelegt, die bleibt. Es ist ein Schatz, wie- auch den Hinweis darauf, dass wir alle end- viel Kinder uns im Laufe der Jahrzehnte an- lich sind. Was würdet ihr euch für die Zukunft vertraut wurden. Und es ist ein Schatz, wie unserer Kirche und Kirchengemeinde viele ehrenamtliche Mitarbeiter in der Kin- Erwin: Uns wurde als Kindern oft aus den wünschen? derkirche über die Jahre mitgearbeitet ha- „Biblischen Geschichten“ vorgelesen. Sehr Erwin: Für mich dürften die Predigten durch- ben. beeindruckt haben mich dabei die Bilder, die aus noch mehr theologische Substanz be- Wir begeben uns auf Spurensuche, indem die Geschichten illustrierten. Diese Bilder las- kommen. Ich verstehe, dass auch auf alltäg- sich die heutige Leitung Dorit und Andy sen mich bis heute nicht los. liche oder persönliche Dinge Bezug genom- Doncic mit Herrn Bücking unterhält, der men wird. Ich würde mir wünschen, dass die über 25 Jahre die Kinderkirche mit Team ge- Was würdet ihr heute als die Kirche – viel selbstbewusster als bisher – führt hat. wichtigsten Schätze in unserer Werbung für sich macht, auch im Mittei- Kirchengemeinde sehen? lungsblatt, dort ist sie meines Erachtens zu Dorit Doncic berichtet: Erwin: Für mich ist es eine große Freude, un- wenig präsent. Es sollten doch so viele Leute Mit neugierigen Fragen im Gepäck freue ich ser Gemeindehaus als Nachfolge-Gebäude wie möglich angesprochen werden. mich auf die Einladung zum Ehepaar Bü- der inzwischen nicht mehr existenten Mar- cking. Wir schauen gemeinsam ein paar Bil- tinskirche zu sehen. Der Martinsturm stand Gertrud: Ich wünsche mir sehr, dass mehr der aus 25 Jahren Kinderkirchzeit an und doch lange Zeit sehr einsam da. Durch das junge bzw. jüngere Leute in die Kirche kom- kommen ins Gespräch. Im Hinterkopf ertap- Gemeindehaus, das im Übrigen sehr viel Le- men. Die Altersgruppe zwischen 40 und 60 pe ich mich, wie ich bei so langer Geschichte ben hat, hat sich wieder ein würdiges En- fehlt z. B. total. Hier sollten neue Wege ge- automatisch an Strenge und Glaubensver- semble ergeben. Besonders schön ist dabei, funden werden. mittlung nach alter Schule denke und werde dass die alte Sakristei, die noch von der alten kräftig überrascht. Martinskirche stehen geblieben ist, heute Ich bedanke mich von Herzen für das Auf den Bildern entdecke ich singende, wieder würdevoll für kirchliche Zwecke zur offene und schöne Gespräch mit euch springende, malende, Theater spielende Kin- Verfügung steht. beiden. Veronika Wernstedt, Nussdorf der, zwischen 60 und 80 an der Zahl. Drau- Es gab aber auch andere Schätze in der Kir- ßen in freier Natur beim jährlichen Highlight, che Nussdorf. So war für mich beeindru- dem Kinderkirchausflug, oder in konzent- ckend, dass Pfarrer Oskar Planck (von 1922 rierter Kleingruppenarbeit bei der wöchent- bis 1930 in Nussdorf) sehr viel für die Bil- lichen Kinderkirche im Gemeindehaus. Die dung der Menschen getan hat. Er hat eine Grundlage allen kreativen Spielens war im- Bauernschule gegründet. Darin wurde im mer eine biblische Geschichte. Winter für junge Leute aus Nussdorf und der Umgebung christliche und weltliche Bildung vermittelt. Ein weiterer wichtiger Pfarrer war Friedrich Völter (von 1880 bis 1898 in Nuss- dorf). Zu seiner Zeit wurde 1881 und 1883 die Martinskirche erweitert, dabei das Dach angehoben und im Süden ein Querflügel an- gebaut. Außerdem hat er 1883 den Kran- 5
Unsere Schätze tan wird. Im Gebet für die Kinderkirche ha- ben wir auch unser kleines „Kinderkirch- Generationentreffen“ beendet und sind mit viel gegenseitiger Wertschätzung auseinan- dergegangen. Wie wichtig Gott die Kinder sind, das durften wir aus dem gegenseitig segensreichen Erzählen neu entdecken! Ich staune, am Anliegen, am Ziel, und an der Sinnhaftigkeit der Kinderkircharbeit hat sich wohl in 110 Jahren nichts geändert! Kein Wunder wurde das 80-jährige Kiki-Jubiläum unter dem Motto „Danket dem Herrn“ ge- Die wurde entweder als Straßenkünstler auf Leben. Wir werden damit nie fertig. Außer- feiert! den Kirchplatz gezeichnet, oder kunterbunt dem haben wir aus den ehrlichen, tiefen Fra- auf Autos gemalt … man spürt schnell: ein gen der Kinder und ihrem bedingungslosen großes motiviertes und engagiertes MA- Vertrauen in Gott immer wieder viel gelernt. Team hat hier mit Herzblut Hand angelegt. Interkultureller Bei der Gemeindewerkstatt und der Durch- Was ist wohl den damaligen Kinder- Frauenkreis führung von Familiengottesdiensten wurden kirchkindern heute noch in Erinnerung? immer wieder auch die Eltern mit eingebun- Hoffentlich ein „schön war’s!“ Wir dürfen den. Einmal im Monat hatte man sogar die heute z. B. noch Rückmeldung bekommen, Sporthalle um gemeinsam Sport zu treiben. dass die Lieder noch in den Köpfen sind. So Gemeinschaft wurde also nicht nur sonntags haben wir Müttern schon zweimal die Kiki- gelebt! Liederbücher zugeschickt, weil sie diese mit ihren Kindern singen wollen. Ich glaube fest, Dorit Doncic im Gespräch was Kinder im Kindesalter von Gott erfah- mit Gerhard Bücking: ren, geht ihnen nicht verloren! Herr Bücking, 25 Jahre Ehrenamt Kinderkirche, jeden Sonntag, insg. Wie kommen Sie heute mit unseren Zeitaufwand ca. 10 Std./Woche. Was modernen Kinderliedern zurecht? Seit über zehn Jahren treffen sich in Groß- war Ihre Motivation? Na ja, mein Ding sind sie nicht so ganz, aber sachsenheim einmal im Monat muslimische Es hat einfach unglaublich Freude gemacht entscheidend ist ja, wie sie bei den Kindern und christliche Frauen um miteinander zu und war jeden Sonntag ein neues Erlebnis, ankommen. Wenn sie da für Begeisterung frühstücken, zum Reden und Lachen und mit den Kindern zu arbeiten. Sie sind unser sorgen, ist das gut. sich immer besser Kennenlernen. Dem Früh- Nachwuchs, unsere spätere Gesellschaft und stück folgt ein inhaltlicher Teil mit dem ge- Gemeinde. Darum müssen wir alles hinein- Die diesjährige Kinderkirchlandes- genseitigen Informationsaustausch über die legen in diese Generation, sie lieben, för- tagung mit über 3000 Teilnehmern verschiedensten Glaubens- und Lebensthe- dern und begeistern für Jesus. hatte das Motto „Kinderkirche aus men. Interessante Unterschiede werden ent- gutem Grund!“. Welchen Grund gibt es deckt und immer mal wieder verblüffende Wie haben Sie es geschafft die Mit- heute noch sich für die Kinderkirche Ähnlichkeiten. So vielfältig die Teilnehmerin- arbeiter für diese Arbeit zu begeistern stark zu machen? nen sind, so sind auch die Themen. Eine klei- und einzubinden? Dass die Kinder Jesus kennen lernen. Dass ne Auswahl: Muslimische und Christliche Verbindlichkeit war damals noch etwas an- sie hören was an Ostern, Pfingsten und Feste im Jahreskreis, Pflanzen in Bibel und deres. Wir hatten ein gutes Mitarbeiter- Weihnachten passiert ist und sie Jesus lieb- im Koran, Hochzeit, Sterben und Bestat- Team. Jeden Dienstag war Vorbereitungs- gewinnen. tungswesen im Islam und im Christentum, treffen. Wir erarbeiteten zunächst die Ge- Fairer Handel, Aberglaube. Ab und an wur- schichte des nächsten Sonntages für uns Was wünschen Sie unserer den Referenten/Referentinnen eingeladen, und überlegten dann, wie wir sie den Kin- Kinderkirche heute? die z. B. über den Asylkreis, über die Kirchli- dern vermitteln wollen. Dabei haben auch Ich freue mich sehr, dass die Kinderkirche che Sozialstation Sachsenheim oder über die wir die Bibel immer wieder neu entdeckt. heute weiterläuft. Ich wünsche, dass sie gu- Islamwissenschaften an der Universität Tü- te Mitarbeiter bekommt. Dass Gottes Liebe bingen berichteten. Auch die Ausflugsziele War das auch der Gewinn, den Sie für die Kinder spürbar wird. stehen unter dem Motto der interkulturellen persönlich aus der Arbeit mit Kindern Begegnung: Das Kloster Maulbronn und die zogen? Haben Sie uns dafür einen Tipp? Moschee in Pforzheim, das Deutsche Schutz- Ganz gewiss. Der Gewinn war sehr groß für Beginnen Sie jedes Vorbereitungstreffen mit engelmuseum in Bretten und eine Studien- mich und ich denke auch für das ganze einem Gebet! Ich selbst schaue mit großer reise nach Istanbul. Interessierte Teilneh- Team. Sich immer wieder in biblische Ge- Dankbarkeit zurück und im Aufblick auf Je- merinnen sind jederzeit herzlich willkom- schichten reindenken, da lernt man nie aus. sus, den Retter und Vollender dieser Welt, men. Nähere Auskünfte bei Pfarrerin Britta Die Bibel ist das wichtigste Buch für unser segne Gott alles was in seinem Namen ge- Schleyer. 6
Südfranzösisches Unsere Schätze logischen Herausforderungen, z. B. derzeit mit der Frage der Segnung gleichgeschlecht- Krippenspiel mit licher Paare in unserer Landeskirche. Es ist Figuren aus Valreas gut – ich möchte sagen – es ist ein kostbarer Schatz – so erfahre und erlebe ich es –, dass es – gerade auch in kontroversen theologi- schen Auseinandersetzungen – eine solche Begegnungsmöglichkeit, einen solchen Aus- tausch- und Begegnungsort im vertrauten Kreis gibt. Neben diesem jährlichen Treffen findet seit 2012 – dem Jahr des Gottesdiens- Oberriexinger Schätze tes – jährlich am Sonntag Miserikordias Do- Ein besonderer Schatz ist das Ruhe- mini in einer der Bezirksgemeinden ein ge- bänkchen am Fuß des Kirchturms. Es meinsamer Gottesdienst mit Feier des Heili- ist ein Schatz im doppelten Sinn: gen Abendmahls statt. Damit soll über alle Erstens wurde er ausgegraben bei den Ar- Differenzen in Glaubensfragen hinweg deut- beiten rund um die Kirche und setzte sich lich werden, dass wir in Christus ein Leib fast zwangsläufig zu Ruhebank und Tisch sind in der Kraft des Heiligen Geistes und auf dem Fundament des Turms zusammen. wir in aller Unterschiedlichkeit an den Tisch Zweitens und vor allem: Der eigentliche des einen Herrn gemeinsam geladen sind. Schatz sitzt auf der Ruhebank! Diese (und 2011 haben die Mitglieder des Pietismusge- etliche andere) Männer haben mit unermüd- sprächs einen Reader erstellt. Hintergrund lichem Fleiß und Hingabe sehr viele Arbeiten war die Beobachtung, dass zwischen den rund um Kirche und Pfarrhaus verrichtet, die Kirchengemeinden und den einzelnen Ge- Am 2. Weihnachtsfeiertag werden in der wir uns sonst schlichtweg nicht hätten leis- meinschaften ein großes Informationsdefizit Oberriexinger Georsgkirche die dort schon ten können! herrscht über das je eigene Profil und die die ganze Adventszeit über aufgebauten Arbeit des anderen. Der Reader gibt einen „Santons“ – Krippenfiguren aus Valreas in ganz guten Einblick. Er findet sich auch als Südfrankreich – zum Leben erweckt. In der Download auf der Bezirkshomepage unter „Pastorale“ – einem Weihnachtsspiel von Ein Schatz mit www.kirchenbezirk-vaihingen.de/kirchenbe- Erwachsenen für Erwachsene und die ganze zirk/gremien-und-ausschuesse/pietismusge- Familie – treten die typischen provencali- langer Tradition. spraech/ schen Charaktere auf, denn ihrer Meinung Das Pietismusgespräch im Mit der Erstellung dieses Readers ist zugleich nach liegt Bethlehem in der Provence, und Kirchenbezirk Vaihingen die herzliche Einladung an alle verbunden, das Weihnachtswunder geschieht an und das Gespräch und den gegenseitigen Kon- für diese liebenswerten Menschen. Dabei an der Enz. takt vor Ort zu suchen. Der Reader will im werden Geizhälse großzügig, Diebe ehrlich Seit 1997 treffen sich Vertreter und Vertrete- Kontext des gemeinsamen Auftrags, die be- und Faule fleißig. Manchmal grenzt dieses rinnen des Kirchenbezirks Vaihingen an der freiende Botschaft des Evangeliums weiter- Geheimnis an Komik, aber es ist eine Ge- Enz, der im Kirchenbezirk tätigen Gemein- zugeben, den Blick öffnen und weiten für schichte voller Inbrunst und Frömmigkeit, schaften sowie der Lebendigen Gemeinde/ einen geschwisterlichen Weg des Glaubens. die den Wunsch lebendig werden lässt, dass ChristusBewegung Bezirk Mühlacker-Vaihin- In diesem Jahr fand das jährliche Treffen am endlich Frieden auf Erden einziehe unter den gen an der Enz (ehemals Ludwig-Hofacker- 11. Oktober in Gündelbach statt. Thema Menschen, die guten Willens sind. Vereinigung) zu einem turnusmäßigen Pietis- war das reformatorische Schriftverständnis Am 26. Dezember um 10 Uhr werden die musgespräch. Dieses Gespräch dient der als hermeneutische Herausforderung unse- provencalischen Charaktere durch Oberrie- gegenseitigen Wahrnehmung zwischen der res Glaubens. „Sola scriptura“ – allein auf- xinger und Großsachsenheimer Persönlich- verfassten Kirche und den landeskirchlichen grund der Schrift – darüber haben wir uns keiten ergänzt, gespielt von einer bunt ge- Gemeinschaften und Vereinigungen. Es will ausgetauscht im Kontext der gegenwärtigen mischten Truppe aus Großsachsenheimern den geschwisterlichen Austausch unterein- Herausforderungen und kontroverstheologi- und Oberriexingern unter der Leitung von ander fördern, das Miteinander stärken und scher Auseinandersetzungen in unserer Lan- Pfarrerin Britta Schleyer und Pfarrerin Elke das in Württemberg gewachsene Erbe des deskirche. Dekan Reiner Zeyher Gratz. Typisch provencalische Musikstücke, vertrauensvollen Miteinanders zwischen Pie- vorgetragen von Christiane Hähnle und Tho- tismus und Landeskirche bewahren und für mas Kühnle wechseln sich ab mit klassischen das geistliche Leben in den Gemeinden Weihnachtsliedern, von Anita Striegel an der fruchtbar machen. Auf Einladung des De- Orgel begleitet. kans findet jährlich im Herbst ein gemeinsa- mes Treffen statt, um sich gemeinsam aus- zutauschen und zu begegnen. Die Themen sind ganz unterschiedlich. Das Pietismusge- spräch stellt sich dabei auch aktuellen theo- 7
Bezirkssynode Sommer-Bezirkssynode in Nussdorf Die Sommer-Bezirkssynode im Juli in den. Letztere betreffen vor allem die größe- den. Die Bezirksämter müssen nur mit jeweils Nussdorf befasste sich schwerpunkt- ren Entfernungen und weiteren Wege. Man einer Pfarrerin oder einem Pfarrer besetzt mäßig mit der beabsichtigten Fusion kennt sich nicht mehr so gut wie in den werden; Vertretungen bei Vakaturen sind der Kirchenbezirke Vaihingen und überschaubaren gegenwärtigen Strukturen, leichter zu organisieren. Kräfte können ge- Ditzingen und mit der Pauschalierung und die einzelne Gemeinde wird in der ver- bündelt und Projekte gemeinsam leichter der Kirchensteuerzuweisung an die größerten Bezirkssynode ein geringeres Ge- geschultert werden. Die Verwaltung wird Gemeinden. wicht bekommen. Die Gründe für eine Fusi- durch die Zusammenlegung effizienter und on überwiegen jedoch die Bedenken. leistungsfähiger. Außerdem wurde eine aus steuerlichen Gründen notwendige Neufassung der Sat- Argumente für die Fusion Wie soll der neue zung des Tafelladens beschlossen, aus der Die Kirchensteuereinnahmen sind zwar zur- Kirchenbezirk aussehen? die Gemeinnützigkeit dieser diakonischen zeit sehr hoch, es werden allerdings 78 Pro- Der neu zu bildende Kirchenbezirk erhält den Einrichtung eindeutig hervorgeht. Verab- zent der Kirchensteuern von nur 17 Prozent Namen „Kirchenbezirk Vaihingen-Ditzingen“ schiedet wurden Martin Wolfschläger als der Mitglieder aufgebracht. Die Hauptzahler und wird aus zwei Teilbereichen bestehen. Leiter der auch für den Kirchenbezirk Vaihin- gehören größtenteils zu den geburtenstar- Sitz des geschäftsführenden Dekans ist Vai- gen zuständigen Kirchlichen Verwaltungs- ken Jahrgängen, die jetzt am Ende ihres Be- hingen, das eine bis ins Jahr 1547 zurück stelle Mühlacker, der in den Ruhestand ein- rufslebens gut verdienen, aber schon bald ins reichende Tradition als Dekanatsstadt hat. tritt, und Liebhard Weber als Kirchenbezirks- Rentenalter kommen. Da außerdem durch Das Dekanat Ditzingen bleibt für eine Über- rechner. Zur Nachfolgerin Liebhard Webers, den demographischen Wandel die Gesamt- gangszeit erhalten, so dass die beiden Deka- der eine andere Aufgabe im Kirchenbezirk zahl der Kirchenmitglieder stark zurückgeht, ne eine Aufgabenteilung vornehmen kön- übernimmt, wählten die Synodalen Monika wird sich die finanzielle Situation der Landes- nen. Es gibt nur noch eine Bezirkssynode, Höschle. kirche in absehbarer Zeit deutlich verschlech- einen Kirchenbezirksausschuss mit 15 Mit- tern. Die dann notwendigen schmerzhaften gliedern, einen Bezirksrechner und einen Kirchenbezirksfusion Kürzungen können von kleinen Kirchenbe- gemeinsamen Haushalt. Die beiden Jugend- Der Vorsitzende der Bezirkssynode Albrecht zirken kaum verkraftet werden. Zu einer Fu- werke bleiben selbstständig, solange sie dies Noller berichtete über den Stand der Fusi- sion käme es daher in einigen Jahren ohne- wünschen, und entsenden je einen Vertreter onsgespräche mit dem Kirchenbezirk Ditzin- hin; sie würde aber unter Zwang und in die Bezirkssynode. Die Diakonische Be- gen. Die Fusion soll, wenn möglich, zum 1. vermutlich ohne finanzielle Unterstützung zirksstelle Vaihingen bleibt in der jetzigen Januar 2020 erfolgen. Die Kirchenwahl 2019 durch die Landeskirche geschehen, während Form erhalten; die Diakonische Bezirksstelle wird noch in den bisherigen Wahlbezirken der derzeitige Fusionsprozess mit 800.000 Ditzingen bleibt eine Außenstelle des Kreis- durchgeführt, im Anschluss daran kann sich Euro€ aus dem Strukturmittelfond gefördert diakonieverbandes. Selbstständig bleiben bis eine gemeinsame Bezirkssynode konstituie- wird. Als weitere Vorteile werden gesehen: auf weiteres auch die beiden Bezirkskantora- ren. Die Steuerungsgruppe legt Wert darauf, Die Pfarrpläne 2024 und 2030 sind in den te. Über positive Erfahrungen mit ihrer be- dass alle Vor- und Nachteile umfassend ge- Randgebieten besser umsetzbar, weil Zusam- reits 2013 erfolgten Fusion berichteten in der prüft und kommuniziert werden; auch Be- menschlüsse von Gemeinden über die weg- Bezirkssynode zwei Vertreter des Kirchenbe- fürchtungen sollen ernst genommen wer- fallende Bezirksgrenze hinweg möglich wer- zirks Urach-Münsingen. Auch dort geschah 8
BAF der freiwillige Zusammenschluss, bevor er Liturgischer Abendspaziergang des Bezirksarbeitskreises Frauen (BAF) zum Thema: durch Sparzwänge vorgegeben wurde. „Labyrinth – Aufbruch zur Mitte“ Kirchensteuerpauschalzuweisung Die Bezirkssynode beschloss die Umstellung der Kirchensteuerzuweisung an die Kirchen- gemeinden von der reinen Bedarfszuwei- sung auf die Pauschalzuweisung zum 1. Ja- nuar 2019. Diethelm Martis erläuterte das neue System. Es gibt zukünftig verschiedene Pauschalbeträge: einen Sockelbetrag pro Ge- meinde, der bei Gemeindezusammenschlüs- sen weiter gewährt wird; einen Beitrag pro Gemeindeglied; einen Zuschlag pro Gemein- deglied für kleinere Gemeinden; einen Zu- schlag je Quadratmeter Nutzfläche der Kir- chen und einen zusätzlichen Zuschlag für im Verhältnis zur Gemeindegliederzahl beson- Anfang Juni waren alle Frauen des birgt und schützt, ohne dich einzuengen, ders große Kirchen; Sonderzuschläge für Evang. Kirchenbezirkes Vaihingen zu einen Ort des inneren Friedens, an dem du hauptberufliche Kirchenpfleger und Sonder- einem Liturgischen Abendspaziergang dich selbst finden kannst. zuschläge für zweite Gemeindehäuser. Die eingeladen. Für dieses Jahr hatten sich Auch im nächsten Jahr soll es wieder einen Mittel für die Kindergärten und Zuschüsse Frauen aus Roßwag bereit erklärt den Liturgischen Abendspaziergang geben, aller- für die Gebäudeunterhaltung werden wei- Bezirksarbeitskreis Frauen (BAF) bei der dings zu einem anderen Thema. Dafür su- terhin nach Bedarf zugewiesen. Grundlage Vorbereitung zu unterstützen, vor chen wir noch eine Gemeinde. für die Zuweisungen ist der Gebäudebestand allem einen geeigneten Weg – nicht zu beziehungsweise der Bestand an Kinderta- anstrengend – auszuwählen, was ihnen Mitgestaltung beim geseinrichtungen am 1. Januar 2019; Erwei- auch gut gelungen ist. „BAF“-Bezirksarbeitskreis Frauen terungen oder Umnutzungen bestehender Gebäude oder Einrichtungen, die zu einem 30 Frauen kamen und machten sich auf den des Evang. Kirchenbezirks höheren Finanzbedarf führen, müssen vom Weg. An verschiedenen Haltepunkten wurde Vaihingen an der Enz Kirchenbezirksausschuss genehmigt werden. inne gehalten, auf Texte, passend zum The- Der Bezirksarbeitskreis Frauen hat verschie- Für den Fall, dass eine Kirchengemeinde un- ma, gehört und gesungen. Nach ca. einer dene feste Aufgaben wie die ökumenische verschuldet in Not gerät und ihre Steuermit- Stunde kam die Gruppe im Garten des Ge- Vorbereitung des Weltgebetstages, Durch- telrücklagen aufbrauchen musste, gibt es meindehauses an. Dort war auf dem Rasen führung eines Konfirmanden-Mütter-Tages. eine Härtefondsregelung. Damit alle Ge- ein Labyrinth angelegt. Jede Frau durfte nun Außerdem ist der Kreuzweg ein fester Ter- meinden die gleichen Startvoraussetzungen ausprobieren wie es sich anfühlt ein Laby- min, der in einer Kirchengemeinde des Kir- haben, wurden für eine Übergangszeit ein rinth zu begehen. In der Mitte stand ein chenbezirks angeboten wird. Ebenso der Li- freiwilliger Rücklagenausgleich und verschie- Körbchen aus dem sich jede eine Karte mit turgische Abendspaziergang, für den eine dene Übergangszuschläge beschlossen. dem Labyrinthsymbol entnehmen konnte. Kirchengemeinde im Bezirk gesucht wird. Gudrun Aker Bei Wasser, Gebäck und guten Gesprächen Gerne würden wir Anregungen aufnehmen, wurde es noch ein gemütlicher Abend. Neues ausarbeiten und anbieten.Der BAF gehört zu den Evang. Frauen in Württem- Labyrinth – Sinnbild des Lebens berg (EFW). Dort werden auch immer wieder Bezirksposaunenwarte-Team Im Labyrinth gibt es nur einen Weg, deinen Fortbildungen angeboten, zu denen wir ger- Am 26.02.2018 wurde bei der Bezirks- Weg. Du kannst nicht in die Irre gehen, du ne fahren. Das EFW feiert im Jahr 2019 sein Chorleiterbesprechung das Bezirksposau- bist immer auf dem richtigen Weg. Auch 100-jähriges Bestehen. Schon jetzt laufen die nenwarte-Team für den Kirchenbezirk wenn du selbst das Gefühl hast, es geht zu- Vorbereitungen und es wird etliche Veran- Vaihingen an der Enz für die nächsten rück, du entfernst dich vom Ziel: die Wen- staltungen geben. Wir würden uns freuen, fünf Jahre neu gewählt. dungen sind Teil des Weges. Jede äußere wenn sich Frauen zur Mitarbeit in unserem Das neue Team: Kehre lässt dich innehalten und ermöglicht Team melden, die einfach Spaß daran haben, Holger Rentschler (verantwortlich) – dir eine auch innereUmkehr. Wenn du den ihre Ideen und Anregungen einzubringen. Enzweihingen; Jochen Rapp (Stellvertre- Weg des Labyrinths achtsam gehst, dann Diese Frauen müssen keinem festen Kreis ter, Kasse, Schriftliches) – Nussdorf; kannst du aus verschiedenen Richtungen auf angehören. Die Geschäftsordnung des BAF Stefan Abele (Stellvertreter) – Sersheim die gleichen Wegstationen schauen, du des Kirchenbezirks sieht ein Team von fünf Nicht mehr zur Wahl gestellt haben sich kannst Menschen und Situationen neu be- bis sechs Frauen vor. Wer Näheres erfahren die bisherigen Mitglieder: Ingeborg Otto gegnen. Der Weg führt dich zu einer Mitte, möchte, wende sich an Anneliese Kögel und Dieter Bauch. zu deiner Mitte – an einen Ort, der dich (Vorsitzende), Telefon 07042 5580. 9
Schuldekanat Studienleiterin und Religionspädagogin Karen Kittel, Schuldekanin Gabriele Karle und Sekretärin Katrin Langton (v. links). Jesusgeschichten mit dem Friedenskreuz. „Da, wo euer Schatz ist auch euer Herz!“ Einer der „Schätze“ in unserem tageseinrichtungen arbeiten oder auch Ein weiterer „Schatz“ sind unsere Fortbil- Kirchenbezirk ist das Büro der Schul- in der Gemeindearbeit tätig sind, dabei dungen, die Raum für Begegnung schaf- dekanin in der Eckenweiherstraße 9/1 unterstützen, Kinder und Jugendliche für fen, neue Impulse für den Religionsunter- in Mühlacker. Unser Herz schlägt für den Glauben zu gewinnen und zu be- richt geben und aktuelle Themen mit den Religionsunterricht und unser geistern. qualifizierten Referent*innen aufgreifen. Büro ist reichhaltig ausgestattet mit Beim Ausgraben und Finden dieser „Schät- Vergangenes Jahr konnten wir für unseren allerhand „Schätzen“. ze“ stehen Ihnen gerne Schuldekanin Ga- überregionalen Grundschultag Ulrich Wal- briele Karle, Studienleiterin und Religions- ter gewinnen, bekannt geworden durch In unserer Bibliothek finden sich über pädagogin Karen Kittel, sowie Sekretärin das von ihm entwickelte Friedenskreuz und 3000 vielfältige, ansprechende Materia- Katrin Langton unterstützend zur Seite. die dazugehörigen didaktischen Unter- lien in Form von Büchern, Arbeitshilfen, Sie sind herzlich eingeladen, bei einem Kaf- richtsmaterialien Spielen, CDs, DVDs, kreativen Material- fee und einem „Schokolädle“ bei uns zu . kisten, Themenkoffern zum Islam, zum verweilen, sich beraten zu lassen und sich Beim Stöbern auf unserer Homepage Judentum oder auch zur Kirchenraum- mit uns auszutauschen. Gerne nehmen wir www.ev-schuldekan-muehlacker.de erkundung. Diese Materialien sollen al- uns auch Zeit für ein persönliches oder seel- können Sie weitere „große und kleine len, die Religion unterrichten, in Kinder- sorgerliches Gespräch. Schätze“ entdecken. Viel Spaß dabei! 10
Bezirkskantorat – Kirchenmusik im Bezirk Neues Auch an einer Daten-CD für die Liedblatther- stellung, einem Werkbuch und einer Lern- Liederheft CD wird gearbeitet. Alle Mitglieder im Bereich Chor und alle Ein- „Wowidilo zelmitglieder des Verbands Evangelische Kir- chenmusik i. W. erhalten nach Erscheinen plus“ (Ende Oktober/Anfang November) das neue Chorheft (III) kostenlos als „Verbandsgabe“. Außerdem bietet der Verband seinen Mit- 13 Jahre nach dem EG-Ergänzungs- gliedern stark ermäßigte Einführungspreise: liederheft „Wo wir dich loben, wachsen Tastenbegleitbuch 16 Euro neue Lieder“, kurz „Wowidilo“, (statt 33 bzw. 39 Euro) erscheint im Herbst 2018 das Nachfol- Chorheft III 6 Euro pro Heft geheft mit dem Titel „Wo wir dich (statt 12 bzw. 10 Euro) loben, wachsen neue Lieder plus“, kurz Bandbegleitpaket ca. 70 Euro „Wowidilo PLUS“. Die Einführung ist (statt 140 Euro) am 1. Advent 2018 vorgesehen. Um an die vergünstigten Preise zu kommen müssen Sie Ihre Bestellung auf der internen Das Liederbuch enthält weiterhin den Lied- Mitgliederseite der Homepage des Verban- bestand von „Wowidilo“ von 2005. Dazu des tätigen! Unter dem Button „für Mitglie- kommen 124 neue Lieder, daher das „plus“. der“ geben Sie Ihren Benutzernamen und Darunter auch die 17 Lieder des neuen Wo- das Passwort ein (falls Sie es vergessen ha- chenliedplans, die nicht im EG stehen. Eben- ben oder noch nie wussten, melden Sie sich falls am 1. Advent 2018 wird der neue Wo- „Wowidilo-PLUS“ wurde in einer intensiven kurz auf der Geschäftsstelle (Telefon 0711 chenliedplan zusammen mit der neuen Peri- Kommissionsarbeit erstellt. Aus rund 2000 237193410). Unter dem Menüpunkt „No- kopenordnung (Predigttexte) eingeführt. Die Liedern aus allen relevanten Bereichen wur- tenkauf“ finden Sie dann alle weiteren Infos neuen Wochenpsalmen, die nicht im EG de ausgewählt. Die Kriterien waren u. a.: das und die Bestellmöglichkeit. stehen finden sich ebenfalls im „Wowidilo- Lied muss neu sein, d. h. nach Erscheinen PLUS“. des EG veröffentlicht worden sein. Es muss Die verbandsinternen Einführungspreise Der reguläre Anschaffungspreis des mit fes- erfolgreich erprobt sein. Es muss emotional gelten nur bis zum 31. März 2019! tem Einband versehenen Büchleins (Format sein. Es muss eine Hookline haben, eine Das Bläserbegleitbuch für Posaunenchöre 11x18 cm) beträgt 9,80 Euro€. Alle Kirchen- Hauptline, wo man „einhaken“ kann, aber wird über die Posaunenarbeit im EJW bzw. gemeinden können jedoch exklusiv bis zum nicht zu stark, damit kein „Ohrwurm“ ent- buch+musik für die Posaunenchöre in Würt- 31. Dezember 2018 ab einer Bestellmenge steht. Lücken sollten gefüllt werden, z. B. bei temberg vertrieben. von 100 Exemplaren das „Wowidilo PLUS“ Passion und Ostern. Und es sollte über ein Hansjörg Fröschle für den Stückpreis von 5,50 Euro€bestellen. Sub-Milieu hinausragen. Der Zugang zur Bestellseite des Strube-Ver- Das Ergebnis: „Wowidilo PLUS“ eröffnet lags lautet: den Gemeinden eine vielfältige theologische https://www.strube.de/plus und musikalische Sprache des Glaubens un- Einführung in das Benutzername: strube serer Zeit. Es schlägt Brücken zwischen ver- neue Liederheft Passwort: plus schiedenen Singtraditionen in unserer Lan- Jede bestellende Kirchengemeinde be- deskirche. Für mich ist die Anschaffung ein „Wowidilo plus“ kommt dazu kostenlos ein Tastenbegleit- ganz klares „Muss“! Am Donnerstag, 15. November buch, eine Ringbuch-Ausgabe DIN A 4 in 2018 führt Landeskirchenmusik- Großdruck (für Gitarristen oder Vorsänger) Begleitausgaben zum neuen Liederheft direktor Matthias Hanke in und evtl. eine Daten-CD dazu. „Wowidilo PLUS“ Ochsenbach in das neue Lieder- Im Oktober und November erscheinen fol- buch ein. gende Begleitausgaben: Ort: Evangelische Kirche Falls eine Kirchengemeinde selbst Taste (Begleitsätze und Intonationen Beginn: 19 Uhr die Mindestzahl von 100 Exempla- ren nicht erreicht, bietet die zu allen 224 Liedern für Orgel Herzliche Einladung! Kirchengemeinde Vaihingen die bzw. Klavier) Möglichkeit sich bei ihr „anzuhän- Chor (64 Chorsätze zu neu gen“. Bitte melden Sie Ihre Stück- hinzugekommenen Liedern) zahl bis zu den Herbstferien direkt Bläser (Bläserarrangements zu allen an das Evangelische Bezirkskanto- Liedern) rat. Anmeldeschluss ist Dienstag, und 6. November! Band (Partitur mit 224 Seiten zu über 60 neuen Liedern) 11
„25 Jahre im Auftrag des Herrn unterwegs“… Unter diesem Motto fand am 12. Sep- tember eine Jubiläumsfeier für Michael Marek, Geschäftsführer der Diakonischen Bezirksstelle Vaihingen an der Enz statt. Er kann auf insgesamt 25 Jahre im Diako- nischen Dienst und 20 Jahre Dienstzeit als Geschäftsführer in der Diakonischen Be- zirksstelle Vaihingen an der Enz zurückbli- Zwei neue Gesichter liches sind. Manche Kunden erleben deshalb cken. in der Diakonischen Bezirksstelle die Erntezeit als eine festliche Zeit. Allen Kir- Als Zeichen des Dankes und der Wert- Leonie Singer (Foto links) aus Enzweihin- chengemeinden, die uns mit ihren Ernte- schätzung für seinen außerordentlichen gen macht seit September ihr Freiwilliges Dank-Gaben unterstützen, sagen wir ein Einsatz im Dienst für andere Menschen Soziales Jahr in der Diakonischen Bezirksstel- großes DANKESCHÖN! Denn sie helfen uns wurde er mit dem goldenen Kronenkreuz le. Ihr Aufgabenfeld umfasst die Koordinie- sehr, die große Zahl der Tafelkunden, die für des Diakonischen Werkes geehrt. Die rung und Abwicklung von Sachhilfe für be- uns immer eine Herausforderung darstellt, Auszeichnung übergab Albrecht Noller, dürftige Mitbürgerinnen und Mitbürger, zu versorgen. erster Vorsitzender der Bezirkssynode. Fahrdienste für das Kontaktstüble für Men- In verschiedenen Beiträgen wurde der be- schen mit seelischen Erkrankungen, Mitar- sondere Einsatz von Michael Marek für beit im Tafelcafé und vieles mehr. Ihr FSJ „Wo bleiben wir nächsten Monat?“ die Diakonie im Kirchbezirk hervorgeho- geht bis Ende August 2019. Diese Frage wird uns in der Beratung zuneh- ben. Mit seiner beeindruckenden Vielsei- Annika Rauscher (Foto rechts) begann am mend häufiger gestellt. Wie überall im Land, tigkeit und fachlichen Kompetenz küm- 10. September ihr Praxissemester. Sie stu- führen Mieterhöhungen dazu, dass Familien mert sich der „Diakon mit Herzblut“ um diert an der Evangelischen Hochschule in und Alleinstehende ihre Mieten nicht mehr die Aufgaben vor Ort. Es war ihm immer Ludwigsburg Sozialpädagogik. Ihr Schwer- bezahlen können. Oft suchen sie uns auf, wichtig, nah an den Nöten der Menschen punkt ist das Kennenlernen von Beratungs- wenn die ersten Mietschulden da sind oder zu sein. Unter seiner Leitung und mit der angeboten, das Sammeln von Erfahrungen der Wohnungsverlust unausweichlich wird. tatkräftigen Unterstützung seines Teams in der praktischen Diakonie und die prakti- Besonders trifft dies die Menschen, die von ist die Diakonische Bezirksstelle Vaihingen sche Anwendung von Beratungskompeten- Arbeitslosengeld II oder Grundsicherung im an der Enz ein offenes Haus mit vielen zen und Sozialrechtsfragen. Das Praxisse- Alter (Sozialhilfe) leben müssen. Denn bei unterschiedlichen Beratungs- und Hilfsan- mester geht bis Februar 2019. ihnen ist die Mietobergrenze gedeckelt und geboten und ein Institution, die aus Vai- Wir wünschen Beiden eine gute und span- eine Mieterhöhung führt zu ungedeckten hingen an der Enz nicht mehr wegzuden- nende Zeit, Freude am Dienst und Gottes Kosten. ken ist. reichen Segen! Drei bis vier Anfragen nach Wohnungen täglich sind zwischenzeitlich bei uns die Re- gel. Doch Wohnungen können auch wir Erntezeit ist „Ernte-Dank-Zeit“ nicht „zaubern“. Wenn Sie eine freie Woh- In weiten Teilen der Gesellschaft ist der Be- nung kennen, Fragen zur Vermietung haben zug zu Lebensmittel und deren Herstellung oder mehr Informationen zum Thema wün- verloren gegangen. So wissen viele Kinder schen, dürfen Sie gerne Kontakt mit uns und Jugendliche heute nicht mehr, wo und aufnehmen. Die Hilfesuchenden sind froh wie bestimmte Lebensmittel produziert wer- über jede Chance – und sei sie noch so den. „Man kauft es halt …“. Ganz anders klein. im Tafelladen. Dort sind viele Menschen für das was sie an Lebensmittelunterstützung erfahren sehr dankbar. Ihnen ist bewusst, Diakon Marek und Albrecht Noller. dass Nahrungsmittel nichts Selbstverständ- 12
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