Zusammenhalt Programm Januar bis Juli 2020 - Entschieden im Dialog - Katholische Akademie Freiburg

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Zusammenhalt Programm Januar bis Juli 2020 - Entschieden im Dialog - Katholische Akademie Freiburg
Programm
                        Januar bis Juli 2020

      Zusammenhalt

Entschieden im Dialog
Zusammenhalt Programm Januar bis Juli 2020 - Entschieden im Dialog - Katholische Akademie Freiburg
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Zusammenhalt Programm Januar bis Juli 2020 - Entschieden im Dialog - Katholische Akademie Freiburg
Inhalt

 2       Fokus Zusammenhalt
 4       Theologie und Religion
24       Politik und Nachhaltigkeit
40       Ethik und Gesellschaft
56		     Kunst und Kultur

39       Palliative Care Forum

72       Mit Ihnen im Kontakt
74       Das Tagungshaus
76       Veranstaltungsübersicht
85       Informationen und Anreise

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Zusammenhalt Programm Januar bis Juli 2020 - Entschieden im Dialog - Katholische Akademie Freiburg
Fokus
    Zusammenhalt

     Rechtspopulismus, Klimawandel, Migrationsgesell-
     schaft, Kirchenkrise, Landflucht … Die Stichworte
     sind noch um einige vermehrbar und markieren
     Spannungen in Gesellschaft und Kirche, die uns
     derzeit umtreiben. Die damit verbundenen Her-
     ausforderungen sind real. Den zugrunde liegenden
     Fragen wollen wir uns stellen.

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Zusammenhalt Programm Januar bis Juli 2020 - Entschieden im Dialog - Katholische Akademie Freiburg
Die zentripetalen Kräfte und Gruppierungen, die ein
                                            gemeinsames Ringen um und eine respektvolle Su-
                                            che nach Lösungen aufgegeben haben, sind in den
                                            letzten Jahren stärker geworden, politisch, gesell-
                                            schaftlich, kirchlich. Die Diskurse werden schroffer.
                                            Bislang Unsagbares ist heute scheinbar salonfähig,
                                            in der politischen Debatte, aber auch in der Kirche.

                                            Das sind gute Gründe für die Katholische Akade-
                                            mie, ihren Fokus im Jahr 2020 auf die Frage nach
                                            dem »Zusammenhalt« in Kirche und Gesellschaft
                                            zu legen. Welche Überzeugungen und Haltungen,
                                            Werte und Argumente tragen dazu bei? Welche Dif-
                                            ferenzen müssen markiert und ausgetragen, welche
                                            aber auch ausgehalten werden? Welche Art und
                                            welches Maß von Zusammenhalt braucht es und
                                            wie geschieht die Verständigung darüber, im Kleinen
Quelle: Michael Schwarzenberger / Pixabay

                                            wie im Großen?

                                            Wir laden Sie herzlich ein, an unseren Fokus- und
                                            allen anderen Veranstaltungen teilzunehmen und
                                            unsere Gäste zu sein. Auf den Dialog mit Ihnen
                                            freuen wir uns!

                                            Im Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

                                            Dr. Karsten Kreutzer
                                            Akademiedirektor

                                                                                                    3
Zusammenhalt Programm Januar bis Juli 2020 - Entschieden im Dialog - Katholische Akademie Freiburg
Theologie und
    Religion

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Zusammenhalt Programm Januar bis Juli 2020 - Entschieden im Dialog - Katholische Akademie Freiburg
»Ein anderer Umgang
                          miteinander, wenn er als
                          Vorschein dessen, was
                          die Kirchen verkünden,
                          erlebbar wäre, hätte selbst
                          missionarische Wirkung«
                          – Hans Joas

                                        Welche Bedeutung hat die Religion, haben die
                                        Kirchen für das Zusammenleben in unserer Ge-
                                        sellschaft, die auch religiös immer pluraler wird?
                                        Sind sie Kitt in dieser Gesellschaft, unverzichtbar
                                        für das soziale Miteinander, aber etwa auch für
                                        die politische Stabilität? Gerade von den Kirchen
                                        wird dies immer noch erstaunlich oft erwartet. Für
                                        andere hingegen sind Religion und Kirchen eher
                                        Keil denn Kitt für eine moderne Gesellschaft. Unter
                                        unserem Fokus-Thema »Zusammenhalt« fragen wir
                                        im Themenbereich »Theologie und Religion« eben
                                        nach Kitt oder Keil. Aber ebenso auch danach, wie
                                        die katholische Kirche mit Pluralität und Vielfalt
                                        in ihren eigenen Reihen umgeht, wie es um ihren
                                        inneren Zusammenhalt bestellt ist.
Quelle: Annette Krimmer

                                                                                              5
Zusammenhalt Programm Januar bis Juli 2020 - Entschieden im Dialog - Katholische Akademie Freiburg
Quelle: Antje Siemon
                     VORTRAG UND DISKUSSION

                    Weiberaufstand – die Vision
                    einer gerechten Kirche
     FR   10        Reihe »Kirchenvisionen«

       Januar   »Je älter ich werde, je mehr Erfahrungen ich mit und in der katholi-
    19.30 Uhr   schen Kirche gesammelt habe, desto mehr fallen mir die Nadelstiche
                auf. Die selbstverständlichen Benachteiligungen, die Ignoranz, die
                Arroganz, die sich als Demut tarnt, das Nicht-Ernstnehmen, nur weil
                das Gegenüber eine Frau ist. Würde man so handeln und reden, weil
                dieses Gegenüber eine dunkle Hautfarbe hat, dann wäre man Rassist.
                Handelt und redet man so, weil das Gegenüber eine Frau ist, was ist
                man dann? Katholisch.« (Christiane Florin)

                Seit dem Jahr 2019 macht die Initiative »Maria 2.0«
                mit zahlreichen Aktionen auf die Situation aufmerk-
                sam, dass Frauen der Zugang zu Weiheämtern in der
                katholischen Kirche verwehrt bleibt. Christiane Florin
                hatte mit ihrem Buch »Weiberaufstand – Warum
                Frauen in der katholischen Kirche mehr Macht brau-
                chen« die Debatte bereits 2017 durch ihre provokan-
                ten Thesen neu entfacht. Sie stellt die Grundlagen
                lehramtlicher Argumentation nicht theologisch,
                sondern von deren alltäglicher Plausibilität in Frage
                und fordert das gleiche Recht für Frauen ein. Als
                Politikwissenschaftlerin stellt sie zugleich auch die
                Frage nach der Verteilung von Macht in der Kirche.
                Doch: Welche positive Vision von Kirche folgt daraus?
                An diesem Abend stellt Christiane Florin ihre Vision
                einer gerechteren Kirche zur Diskussion.

                In Zusammenarbeit mit der Katholischen Hochschulgemein-
                de Littenweiler/PH Freiburg, den Studienbegleitungen für
                Theologiestudierende im Karl-Rahner-Haus Freiburg und dem
                Diözesanrat der Erzdiözese Freiburg

                Referentin:    Dr. Christiane Florin (Deutschlandfunk, Köln)
                Podium:        Ursula Knoll-Schneider (Diözesanrat)
                Studienleiter: Dr. Karsten Kreutzer
                Ort:	Universität Freiburg, Platz der Universität 3,
6                              KG I, HS 1015
Zusammenhalt Programm Januar bis Juli 2020 - Entschieden im Dialog - Katholische Akademie Freiburg
Quelle: Bistum Mainz
                VORTRAG UND DISKUSSION

                »Eine priesterliche
                Gemeinschaft« (LG 11)
                Würde und Berufung als Grundlage
                kirchlichen Lebens
 FR   17        Reihe »Kirchenvisionen«

   Januar
19.30 Uhr   In verschiedenen kirchlichen Zusammenhängen
            zeigt sich die Problematik von Kirchenbildern, die
            Macht und Autorität auf wenige Amtsträger kon-
            zentrieren. Am dramatischsten decken die Miss-
            brauchsverbrechen durch Kleriker und der Umgang
            der Verantwortlichen in den vergangenen Jahrzehn-
            ten die katastrophalen Folgen der Machtthematik
            auf. Aber auch in kirchlichen Strukturüberlegungen
            und in pastoralen Planungen zeigen sich Konflikt-
            herde, wenn es um Fragen der Verantwortung, der
            Leitung und des Zu- und Miteinanders der ver-
            schiedenen Glieder im Volk Gottes geht. Pastorale
            Veränderungen rühren an das Selbstbild der Priester
            und anderen Hauptamtlichen, und fordern eine
            theologische Reflexion der Bedeutung der Taufe, um
            zu zeigen, dass die Mitwirkung aller Getauften an
            den Aufgaben der Kirche keine Notlösung darstellen
            darf. Auf den zukünftigen Wegen der Kirche müssen
            die Tatsache der Berufung aller Gläubigen und ihre
            Würde ernst genommen werden. Ohne Folgen kann
            diese Entscheidung nicht bleiben.

            In Zusammenarbeit mit der Katholischen Hochschulgemein-
            de Littenweiler/PH Freiburg, den Studienbegleitungen für
            Theologiestudierende im Karl-Rahner-Haus Freiburg und dem
            Diözesanrat der Erzdiözese Freiburg

            Referent:        Bischof Dr. Peter Kohlgraf (Mainz)
            Podium:          Dr. Stefan Eschbach (Diözesanrat)
            Studienleiter:   Dr. Karsten Kreutzer
            Ort:             Thomas-Morus-Burse Freiburg,
                             Robert-Schlund-Saal, Kappler Str. 57

                                                                        7
Zusammenhalt Programm Januar bis Juli 2020 - Entschieden im Dialog - Katholische Akademie Freiburg
Quelle: Peter Weidemann / Pfarrbriefservice
                   TAGUNG
    DO/FR/SA

       23         »GottesKlänge«
                  Religion und Sprache in der Musik
       24
       25
      Januar
               Musik ist ein Lebensgefühl: expressiver, emotionaler
   Beginn      und persönlicher als jede andere Kunstform. Musik
DO 17 Uhr      spürt Grundfragen der menschlichen Existenz nach.
               Und seit jeher braucht auch der christliche Glaube
               eine musikalische Sprache. »GottesKlänge« ergänzen
               liturgisch die gesprochene Verkündigung des Evange-
               liums. Auch Konzerte sind nicht nur Kunstgenuss, sie
               eröffnen Wege zur Annäherung an den Glauben.

               Dennoch ist die Musik ein vernachlässigtes Thema
               der Theologie. Zu selten findet eine Begegnung von
               Musikwissenschaft und Theologie, von Theorie und
               Praxis statt. Die Tagung gibt – im Wechselspiel von
               wissenschaftlicher Annäherung und musikalischer
               Performance – die Gelegenheit zum interdisziplinären
               Austausch sowie zur Diskussion über kirchenmusi-
               kalische, liturgische und pastorale Zukunftsperspek-
               tiven.

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Im Zusammenhang mit der Tagung findet ein
kirchenmusikalisches Konzert im Freiburger Münster
statt am Freitag, 24. Januar 2020, 20 Uhr.
U. a. mit der Uraufführung der Motette »Cantate
Domino Canticum Novum« von Thomas Blomenkamp.

In Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Dogmatik und
Liturgiewissenschaft der Universität Freiburg/Arbeitsstelle für
Liturgie, Musik und Kultur und dem Institut für Kirchenmusik
der Hochschule für Musik Freiburg

Mitwirkende:	Dr. Stefan Berg
              (Religionsphilosophie, Basel)
              Prof. Boris Böhmann (Domkapellmeister,
              Freiburg)
              Michael Denhoff (Komponist/Cellist, Bonn)
              Prof. Dr. Hans-Martin Gutmann
              (Theologie, Hamburg)
              Prof. Dr. Moritz Heffter
              (Musikwissenschaft, Freiburg/Basel)
              Prof. Dr. Helmut Hoping (Theologie, Freiburg)
              Prof. Dr. Alois Koch (Kirchenmusik, Luzern)
              Prof. Dr. Reiner Marquard (Theologie, Freiburg)
              LKMD Kord Michaelis (Karlsruhe)
              Prof. Dr. Stephan Wahle (Theologie, Freiburg)
              DKMD Godehard Weithoff (Freiburg)
Leitung:      Prof. Dr. Meinrad Walter

                                                                  9
Quelle: Katholische Akademie
                   GESPRÄCH

                  Wie viel Vielfalt in der
                  Einheit?
                  Pluralität und Einheit in der Kirche

     MI   5       Kapellengespräch für Suchende und Fragende

   Februar
 18.30 Uhr    Die Kapelle der Akademie und ein kurzer geistlicher
              Text geben dem gemeinsamen Nachdenken, dem
              Gespräch einen besonderen Rahmen. Inspiriert
              durch den Raum und »angestiftet« durch einen Im-
              puls geht es um den Austausch zu aktuellen Fragen
              des Glaubens und der Theologie.
              Von Anfang an war die Jesusbewegung nie nur
              »ein Herz und eine Seele« (Apg 4,32). Schon die
              Evangelien berichten von Meinungsverschiedenhei-
              ten unter den Jüngern, und erst recht sah sich die
              nachösterliche Gemeinde immer wieder vor neue
              Herausforderungen gestellt, wurde die »Einheit« von
              außen und innen durch die Konfrontation mit sehr
              unterschiedlichen Fragestellungen auf die Probe
              gestellt. Nicht anders stellt sich die Situation heute
              dar. Wie geht die katholische Kirche mit dieser
              Spannung um? Und wie gelingt es den Einzelnen,
              diese Spannung auszuhalten?

              Studienleiter:   Norbert Schwab / Alexander Foitzik

              F OKUS ZUSAM M E N H ALT

              Weitere Veranstaltungen der Reihe am 25. März und 24. Juni 2020
              Einzelprogramme auf Anfrage

10
Quelle: Katholische Akademie
                    GESPRÄCH

                   Kapellen-Gespräche für
 MI   25           Suchende und Fragende
    März
18.30 Uhr      Die Kapelle der Akademie und ein kurzer geistlicher
               Text geben dem gemeinsamen Nachdenken, dem
               Gespräch einen besonderen Rahmen. Inspiriert
               durch den Raum und »angestiftet« durch einen Im-
               puls geht es um den Austausch zu aktuellen Fragen
               des Glaubens und der Theologie.

               Studienleiter:   Dr. Karsten Kreutzer / Norbert Schwab

               Weiterer Termin der Reihe am 24. Juni 2020
               Einzelprogramm auf Anfrage

  AUS UNSERER SCHRIFTENREIHE

  Anstöße der Theologie Karl Rahners
  für gegenwärtige Theologie und Kirche
                                                                                                                                               gegenwärtige Theologie und Kirche

                                             Karl Rahner gilt als einer der bedeutendsten
                                                                                          katholischen Theologen
                                             des 20. Jahrhunderts. Sein Denken hat
                                                                                    die katholische Kirche auf

  Karsten Kreutzer / Albert Raffelt (Hg.)
                                             und nach dem II. Vatikanischen Konzil
                                                                                    wesentlich mit geprägt.
                                            Doch wie steht es heute, mehr als 30
                                                                                   Jahre nach seinem Tod, um
                                            Aktualität und Relevanz seiner Theologie?
                                                                                       Lassen sich gegenwärtige
                                            Problemstellungen in Theologie, Kirche
                                                                                    und Gesellschaft mit seinem

  Mit Beiträgen von Georg Essen, Thomas P. Fößel,
                                            transzendentalen Denken noch gewinnbringend
                                                                                             bearbeiten?
                                                                                                                                  Anstöße der Theologie Karl Rahners für

                                            Diesen Fragen stellen sich die hier versammelten
                                                                                               Beiträge und
                                            versuchen Antworten aus systematisch-
                                                                                      und praktisch-theologischen

  Gisbert Greshake, Richard Hartmann, Karsten Kreutzer,
                                           Perspektiven, die in ihrer Aktualität und
                                                                                      Zeitgenossenschaft mitunter
                                           überraschen. Die Katholische Akademie
                                                                                     Freiburg kommt damit aus
                                           Anlass des Abschlusses der »Sämtlichen
                                                                                     Werke« ihrem selbst gesetz-
                                           ten Auftrag nach, Karl Rahners Denken
                                                                                    in regelmäßigen Abständen

  August Laumer, Albert Raffelt, Johanna Rahner,
                                           vor den Herausforderungen der Zeit zu
                                                                                    befragen und zu bewähren.                                                                                         Karsten Kreutzer / Albert Raffelt (Hg.)

                                                                                                                                                                                   Anstöße der Theologie Karl Rahners
                                                                                                                                                                                              für gegenwärtige Theologie und Kirche
  Klaus Vechtel SJ und Stephan Weber                                                                                                                                                                                                Mit Beiträgen von
                                                                                                                                                                                                       Georg Essen, Thomas P. Fößel, Gisbert
                                                                                                                    Karsten Kreutzer / Albert Raffelt (Hg.)

                                                                                                                                                                                                                                             Greshake,
                                                                                                                                                                                                   Richard Hartmann, Karsten Kreutzer, August
                                                                                                                                                                                                                                               Laumer,
                                                                                                                                                                                                       Albert Raffelt, Johanna Rahner, Klaus
                                                                                                                                                                                                                                             Vechtel SJ
                                                                                                                                                                                                                                  und Stephan Weber

  ISBN: 978-3-928698-43-6 (2019, 224 Seiten)
                                          Verlag der Katholischen Akademie
                                          der Erzdiözese Freiburg
                                          ISBN 978-3-928698-43-6                                                                                                                     Tagungsberichte der Katholischen Akademie
                                                                                                                                                                                     der Erzdiözese Freiburg

  19,80 €

                                                                                                                                                                                                                                                          11
Quelle: Harald Oppitz / KNA
                   GESPRÄCH

                  Wege aus der Krise?
                  Unsere Kirchenvisionen im Gespräch mit
                  Weihbischof Christian Würtz, Professor
                  Bernhard Spielberg und Klemens Gramlich
     MI   1       Reihe »Kirchenvisionen«

      April
 19.30 Uhr    Die katholische Kirche in Deutschland befindet sich
              derzeit in einer schweren Krise. Die Verantwortlichen
              reagieren auf die Situation mit Gesprächsprozessen
              auf diözesaner und nationaler Ebene. Die frühere
              Volkskirchlichkeit ist in weiten Teilen des Landes
              »verdunstet«. Nichts weniger als die Glaubwürdigkeit
              und Relevanz von Kirche in unserer demokratischen
              Gesellschaft und Kultur stehen auf dem Spiel.
              An diesem Abend werden die Themen der Reihe »Kir-
              chenvisionen« zur kirchlichen Sexualmoral, zur Frauen-
              frage und zum Miteinander im Volk Gottes diskutiert,
              bewertet und in den Kontext der Erzdiözese Freiburg
              gestellt. Dafür stehen der Freiburger Weihbischof
              Christian Würtz, Professor Bernhard Spielberg von der
              Theologischen Fakultät Freiburg und Klemens Gramlich
              aus dem Vorstand des Diözesanrats zur Verfügung. Sie
              werden ihre Perspektiven und Vorstellungen von einer
              zukunftsfähigen Kirche zur Debatte stellen.

              In Zusammenarbeit mit der Katholischen Hochschulgemeinde
              Littenweiler/PH Freiburg, den Studienbegleitungen für Theologie-
              studierende im Karl-Rahner-Haus Freiburg und dem Diözesanrat
              der Erzdiözese Freiburg

              Referent:	Weihbischof Dr. Dr. Christian Würtz
                             (Erzdiözese Freiburg)
                             Prof. Dr. Bernhard Spielberg
                             (Universität Freiburg)
                             Klemens Gramlich (Diözesanrat)
              Studienleiter: Dr. Karsten Kreutzer
12
Quelle: Ruhr
                                                                     Universität Bochum
                 VORTRÄGE UND DISKUSSION

                 Kirche als Netzwerk
                 oder flächendeckende
                 Versorgung?
                 Ideen und Konzepte für die Zukunft des
                 pastoralen Raums
 DI   21         Reihe »Kirchenvisionen«

     April
19.30 Uhr    Die Volkskirche, die Sozialgestalt von Kirche der
             vergangenen Jahrhunderte, ist in Deutschland an ihr
             Ende gekommen. Eine flächendeckende »Versorgung«
             der Gläubigen mit kirchlichen Dienstleistungen und
             Angeboten ist aufgrund des zunehmenden Mangels
             an Priestern und Finanzen nicht mehr möglich. Aber
             auch die »Pfarrgemeinde«, das Leitbild von Kirche seit
             den 1970er Jahren, mit engagierter »Kerngemein-
             de«, konzentrischen Kreisen von mehr oder weniger
             verbundenen »Gemeindegliedern« und flüchtigen
             Rändern funktioniert immer weniger. Welche neuen
             Ideen und Konzepte für die Zukunft kirchlichen
             Lebens gibt es? Was bedeutet hierbei, Kirche als
             Netzwerk zu denken? – Im Kontext der Fragen, die
             durch den Prozess »Kirchenentwicklung 2030« aufge-
             worfen sind, werden die Pastoraltheologen Matthias
             Sellmann und Bernd Hillebrand alternative Modelle
             kirchlicher Präsenz und Organisation vorstellen.

             In Zusammenarbeit mit der Katholischen Hochschulgemeinde
             Littenweiler/PH Freiburg, den Studienbegleitungen für
             Theologiestudierende im Karl-Rahner-Haus Freiburg und dem
             Diözesanrat der Erzdiözese Freiburg

             Referenten:      Prof. Dr. Matthias Sellmann
                              (Universität Bochum)
                              Prof. Dr. Bernd Hillebrand
                              (Katholische Hochschule Freiburg)
             Podium:          Theresa Seng (BDKJ Freiburg/Diözesanrat)
             Studienleiter:   Dr. Karsten Kreutzer

             F OKUS ZUSAM M E N H ALT
                                                                                          13
Quelle: Andreas Kühlken
                   VORTRAG UND DISKUSSION

                  Zölibat
                   Kirche in der Glaubwürdigkeitskrise
     DO   23
      April
 19.30 Uhr     Mit seinem Buch »Zölibat. 16 Thesen« hat Hubert
               Wolf die Debatte um die priesterliche Ehelosigkeit
               in der römisch-katholischen Kirche wieder stark
               belebt. Sofort nach Erscheinen gab es viel Zustim-
               mung in den Gemeinden und auch bei Bischöfen,
               aber auch heftigen Gegenwind bis hinauf in höchste
               kirchliche Ämter. Die Gegner sehen bei einer Ab-
               schaffung des Pflicht-Zölibats für Priester die Kirche
               in ihrem Auftrag von Christus her und in ihrer
               bisherigen Gestalt in Gefahr. Der prominente Müns-
               teraner Kirchenhistoriker argumentiert dagegen mit
               Blick in Geschichte und Gegenwart differenziert.
               Er zeigt auf, welch unterschiedliche Regelungen
               in Hinblick auf das Zölibats-Gebot in der einen
               katholischen Kirche existierten und bereits heute
               existieren. Neben solchen kartographischen Vermes-
               sungen der kirchlichen Landschaft sollen an dem
               Abend grundsätzliche systemische Fragen mit Blick
               auf Rolle und Funktion des Zölibats in der Kirche
               debattiert werden.

               Referent:	Prof. Dr. Hubert Wolf (Mittlere und Neuere
                              Kirchengeschichte, Münster)
               Studienleiter: Dr. Karsten Kreutzer

14
Quelle: Pixabay

                               TAGUNG

                  FR/SA
                              Braucht die Stadt noch
                  24          Kirchen?
                  25          Kirchen(raum) in pluralen Stadtgesellschaften

                  April
                          In Heidelberg, Karlsruhe, Mannheim und Freiburg
   Beginn                 entstehen gerade große neue Stadtteile. Für das
FR 16 Uhr                 Erzbistum Freiburg wie für die Landeskirche Baden
                          stellen sich damit eine Reihe von auch grundsätzli-
                          chen Fragen: Wie wollen die Kirchen in derartigen
                          neuen pluralen städtischen Strukturen präsent sein?
                          Welchen Beitrag leisten sie für den Aufbau eines
                          neuen Stadtviertels und für das gesellschaftliche
                          Leben überhaupt? Mit welchen religiösen Bedürf-
                          nissen und Erwartungen müssen oder dürfen die
                          Kirchen vor Ort rechnen? Welche Kirchenräume
                          braucht es, braucht es sie überhaupt? Und wenn ja,
                          wie lassen sie sich angemessen gestalten?

                          In Zusammenarbeit mit den kirchlichen Projektbeauftragten für
                          den neu entstehenden Freiburger Stadtteil »Dietenbach«

                          Mitwirkende:	Dr. Clemens Back (Stadtteilarbeit, Freiburg)
                                          Prof. Dr. Dr. Michael N. Ebertz (Soziologie und
                                          Theologie, Freiburg)
                                          Prof. Dr. Thomas Erne
                                          (EKD-Institut für Kirchenbau, Marburg)
                                          Ulrich von Kirchbach
                                          (Erster Bürgermeister, Freiburg)
                                          Dr. Silke Obenauer
                                          (Evangelischer Oberkirchenrat, Karlsruhe)
                                          Annegret Trübenbach-Klie
                                          (Evangelische Erwachsenenbildung Baden)
                                          Prof. Dr. Johannes Stückelberger
                                          (Kunstgeschichte, Basel)
                                          Prof. Dr. Stephan Wahle
                                          (Liturgiewissenschaft, Freiburg)
                                          Barbara Winter-Riesterer
                                          (Erzbischöfliches Seelsorgeamt, Freiburg)
                          Studienleitung: Alexander Foitzik / Dr. Mareike Hartmann

                          F OKUS ZUSAM M E N H ALT
                                                                                            15
Quelle: Kerstin Klupsch
                   VORTRAG UND GESPRÄCH

                  dies|seits
                  Gott in der Stadt
 MO   18          Vom Finden und Suchen

        Mai
     20 Uhr   Katharina Schridde ist geborene Berlinerin, hat
              Theologie studiert und Kinderkrankenschwester
              gelernt, sie lebte als evangelische Benediktinerin
              in der fränkischen Provinz und im Augustinerklos-
              ter Martin Luthers in Erfurt. Sie ist eine Frau, die
              immer wieder aufbricht und sich auf die Suche
              begibt. Heute arbeitet die ordinierte Seelsorgerin
              und Autorin als Stadtmissionarin. Sie begegnet in
              der Großstadt »Menschen, die an Grenzen leben, vor
              Übergängen stehen, Abgründe aushalten müssen
              und wieder lernen wollen, zu leben«. Wo ist Gott in
              der Stadt? »Mittendrin«, sagt sie – so heißt auch ihr
              neues Buch.

              In Zusammenarbeit mit dem c-punkt/Münsterforum und der
              Evangelischen Stadtkirchenarbeit Freiburg

              Referentin:      Katharina Schridde (Stadtmissionarin, Berlin)
              Studienleiter:   Alexander Foitzik / Norbert Schwab

              VORLETZTE FRAGEN ZWISCHEN HIMMEL UND ERDE

              dies|seits: Zu Gast in dieser Reihe sind Menschen,
              die selbst suchend ihre Erfahrungen teilen und
              damit andere inspirieren. Das Leben spielt diesseits.
              Für die vorletzten, aber durchaus entscheidenden
              Fragen, die es stellt, eröffnet die Reihe dies|seits
              Räume der Orientierung und Zeit für Einsichten
              zwischen Himmel und Erde.
16
Quelle: Bernd Scheunemann / Pfarrbriefservice

                                                                 STUDIENTAG

                                                                 Kirche weiter denken
                                                  DI   26        Kirchenreform in theologischer Perspektive

                                                       Mai
                                                9 - 17 Uhr   Die gegenwärtig diskutierte Reformagenda der
                                                             Kirche ist lang und reicht von der Amtsfrage bis
                                                             zum Zentralismus, von der Frauenordination bis
                                                             zur Frage von Beteiligung und Macht überhaupt.
                                                             Dabei liegen zu allen Reformthemen gut begründete
                                                             theologische Argumente längst auf dem Tisch, und
                                                             der Spielraum für die dringend gebotene Reform der
                                                             Kirche ist weiter, als oft behauptet. Und in allem
                                                             geht es darum, wie die Kirche glaubwürdig Zeugnis
                                                             geben kann von der Botschaft des angebrochenen
                                                             Reiches Gottes. Wie kann sich die Kirche, die sich
                                                             durch die Jahrhunderte hindurch immer wieder
                                                             reformiert hat, heute erneuern?

                                                             In Zusammenarbeit mit dem Erzbischöflichen Ordinariat und
                                                             dem Institut für Pastorale Bildung

                                                             Mitwirkende:	Dr. Claudia Lücking-Michel (Theologin und
                                                                            Vize-Präsidentin des ZdK, Bonn)
                                                                            Prof. Dr. Johanna Rahner
                                                                            (Dogmatik, Tübingen)
                                                                            Prof. Dr. Thomas Schüller
                                                                            (Kirchenrecht, Münster)
                                                                            Prof. Dr. Magnus Striet
                                                                            (Fundamentaltheologie und Philosophische
                                                                            Anthropologie, Freiburg)
                                                             Studienleiter: Alexander Foitzik

                                                                                                                         17
Quelle: Lars Berg / KNA-Bild

                   VORTRAG UND DISKUSSION

                   Leitungsmodelle zwischen
                   kirchenrechtlichen Nor-
                   men und pastoraler Praxis
     DO   28       Reihe »Kirchenvisionen«

       Mai
 19.30 Uhr     Die immer größer werdenden pastoralen Räume
               führen zu einem immer stärkeren Rückzug der
               katholischen Kirche aus der Fläche. Entscheidendes
               Kriterium hierbei ist vor allem die ständig sinkende
               Anzahl an Priestern, denen – laut Kirchenrecht –
               die Leitung einer Pfarrei obliegt. Angesichts dieser
               Zahlen-Entwicklung gerät aber gerade das Prinzip
               des priesterlichen Leitungsvorbehalts immer stärker
               unter Druck. In manchen Diözesen gibt es alterna-
               tive Leitungsmodelle, neue Modelle werden derzeit
               erprobt.
               Welche anderen Formen der Leitung gibt es über-
               haupt in der Kirche? Prof. Dr. Thomas Schüller wird
               überraschende Möglichkeiten des Kirchenrechts in
               dieser Frage aufzeigen. Gleichzeitig kommt mit Frau
               Barbara Metzner eine Pastoralassistentin zu Wort,
               die in Mettau (Schweiz) bereits seit einigen Jahren
               als Gemeindeleiterin beheimatet ist.

               In Zusammenarbeit mit der Katholischen Hochschulgemeinde
               Littenweiler/PH Freiburg, den Studienbegleitungen für
               Theologiestudierende im Karl-Rahner-Haus Freiburg und dem
               Diözesanrat der Erzdiözese Freiburg

               Referent:      Prof. Dr. Thomas Schüller (Kirchenrecht, Münster)
               Podium:	Barbara Metzner
                              (Gemeindeleiterin, Mettau/Schweiz)
                              Klemens Gramlich (Diözesanrat)
               Studienleiter: Dr. Karsten Kreutzer
               Ort:           Katholische Hochschule
                              Aula 1000, Karlstraße 63
18
Quelle: Susanne Krahe
              VORTRAG UND GESPRÄCH

              dies|seits
              Vom ungeliebten Mitleid
              Der barmherzige Samariter (Lk 10) in den Augen
MO   22       des Überfallenen

   Juni
 20 Uhr   »Mitleid? Brauche ich nicht!«, behaupten viele
          Menschen mit Behinderungen heute. Das Mit-
          leid als eine religiöse Tugend ist auch in anderen
          Zusammenhängen aus der Mode gekommen. In
          ihrem Vortrag sucht Susanne Krahe nach Ursa-
          chen für den schlechten Ruf – vielleicht nur eines
          Begriffs? Mitleid wird unterschiedlich empfunden, je
          nachdem, ob es gewährt oder empfangen, gegeben
          oder erlitten wird. Die Referentin, selbst seit über 30
          Jahren blind, lädt zu einem Perspektivwechsel ein:
          Wie sieht der überfallene Mensch in Jesu Gleichnis
          wohl seinen Retter, den berühmten barmherzigen
          Samariter?

          In Zusammenarbeit mit dem c-punkt/Münsterforum und der
          Evangelischen Stadtkirchenarbeit Freiburg

          Referentin:	Susanne Krahe (Theologin und Schriftstellerin,
                         Unna)
          Studienleiter: Alexander Foitzik / Norbert Schwab

                                                                        19
Quelle: Katholische Akademie
                   GESPRÄCH

                   Kapellen-Gespräche für
     MI   24       Suchende und Fragende
      Juni
 18.30 Uhr     Die Kapelle der Akademie und ein kurzer geistlicher
               Text geben dem gemeinsamen Nachdenken, dem
               Gespräch einen besonderen Rahmen. Inspiriert
               durch den Raum und »angestiftet« durch einen Im-
               puls geht es um den Austausch zu aktuellen Fragen
               des Glaubens und der Theologie.

               Studienleiter:   Alexander Foitzik / Dr. Karsten Kreutzer

               Einzelprogramm auf Anfrage

20
Quelle: Rawpixel
                STUDIENTAG

                Alle gleich und doch
                verschieden
                Diversität und Diversity-Konzepte
 DI   30        in Kirche und Pastoral

     Juni
10–17 Uhr   Menschen sind gleich und doch einzigartig, viel-
            fältig und verschieden. In den gender-politischen
            Debatten der letzten Jahre spielt der Begriff der
            Diversität eine zunehmend wichtige Rolle. Diversi-
            tät oder Diversity steht dabei für einen bewussten
            und wertschätzenden Umgang mit dieser Ver-
            schiedenheit und Vielfalt in den unterschiedlichen
            gesellschaftlichen Institutionen und Organisationen
            – auch in der Kirche und ihrer Pastoral. Innerhalb
            der so genannten Diversity-Dimensionen widmet
            sich der Studientag den familiären Lebensformen,
            der sexuellen Identität und Orientierung. Auch oder
            gerade in der Kirche geht es um eine theologisch
            begründete Wahrnehmung und Respektierung der
            individuellen Vielfalt und Verschiedenheit, denn dies
            bedeutet, bei aller Komplexität, letztlich eine große
            Bereicherung, wenn ein »Leben in Fülle« gewollt ist.

            In Zusammenarbeit mit der Gleichstellungsbeauftragten des
            Erzbistums Freiburg und dem Referat »Ehe-Familie-Diversität«
            im Erzbischöflichen Seelsorgeamt Freiburg

            Mitwirkende:	Prof. Dr. Sigrid Schmitz
                            (Biologie und Genderstudies, Berlin)
                            Prof. Dr. Saskia Wendel
                            (Theologie und Philosophie, Köln)
            Studienleitung: Alexander Foitzik / Dr. Mareike Hartmann

            F OKUS ZUSAM M E N H ALT
                                                                                              21
Quelle: Herder Verlag
                  VORTRAG UND GESPRÄCH

                  »Dieselbe Kirche anders
                  denken«
                  Unsere Kirchenvisionen im Gespräch mit
                  Weihbischof Christian Würtz, Professor Michael
                  Seewald und Martin Müller

     DO   2       Reihe »Kirchenvisionen«

       Juli
 19.30 Uhr    Die in der Reihe »Kirchenvisionen« zur Sprache
              gebrachten Herausforderungen verlangen danach,
              die Kirche der Zukunft nicht nur strukturell neu
              zu organisieren, sondern sie immer wieder neu zu
              denken. Wie kann das gelingen? Wie ist dies gerade
              angesichts vielfach festgefahrener Debatten und
              scheinbar endgültig festgestellter Lehrmeinungen
              überhaupt möglich? Prof. Dr. Michael Seewald hat
              in seinem Buch »Reform. Dieselbe Kirche anders
              denken« einige Strategien herausgearbeitet, derer
              sich die Kirche bereits in der Vergangenheit häufig
              bedient hat, um sich zu wandeln. Gemeinsam mit
              dem Freiburger Weihbischof Dr. Dr. Christian Würtz
              diskutieren wir an diesem abschließenden Abend
              der Reihe die Chancen und Grenzen eines solchen
              »Anders-Denkens« von Kirche und dessen Konse-
              quenzen in Freiburg und Rom …

              In Zusammenarbeit mit der Katholischen Hochschulgemeinde
              Littenweiler/PH Freiburg, den Studienbegleitungen für
              Theologiestudierende im Karl-Rahner-Haus Freiburg und dem
              Diözesanrat der Erzdiözese Freiburg

              Mitwirkende:	Weihbischof Dr. Dr. Christian Würtz
                             (Erzdiözese Freiburg)
                             Prof. Dr. Michael Seewald
                             (Dogmatik, Münster)
                             Martin Müller (Diözesanrat)
              Studienleiter: Dr. Karsten Kreutzer
              Ort:           Thomas-Morus-Burse Freiburg, Kappler Str. 57
22
23
Politik und
     Nachhaltigkeit

24
»Zusammenhalt heißt:
                      Widersprüche aushalten.«
                      – Frank-Walter Steinmeier

                                  Was verbindet die Themen, die wir in diesem
                                  Halbjahr im Bereich »Politik und Nachhaltigkeit«
                                  gemeinsam mit Ihnen bearbeiten wollen? Sie alle
                                  sind nicht unstrittig – im Gegenteil: Selbst wo ein
                                  Grundanliegen konsensfähig scheint, zeigt sich bei
                                  näherem Hinsehen, wie unterschiedlich und auch
                                  kontrovers die Wege sind, die vorgeschlagen wer-
                                  den, um diese Grundanliegen umzusetzen. Dies gilt
                                  für die Bewahrung der Schöpfung ebenso wie für
                                  das Projekt Europa – sofern es hier einen gesell-
                                  schaftlichen Konsens überhaupt noch gibt. Oder je
                                  gegeben hat? Ganz zu schweigen von der Gestal-
                                  tung einer durch zunehmende Migration gepräg-
                                  ten Gesellschaft oder von Fragen nach Krieg und
                                  Frieden. Eine Auseinandersetzung über Argumente
                                  ist gefordert sowie die Bereitschaft zu Kompromiss
                                  und Interessenausgleich – und noch mehr:
                                  »Zusammenhalt heißt: Widersprüche aushalten.«
Quelle: Fionn Große

                                                                                        25
Quelle: Grafik Werkstatt Bielefeld

                 PODIUMSGESPRÄCH

                 Alle(s) grün jetzt?
                 Wie haben die GRÜNEN die Republik, wie hat
 MO   13         die Republik die GRÜNEN verändert?

    Januar
 19.30 Uhr   Vierzig Jahre nach Gründung einer sich als »grün«
             bezeichnenden Partei wollen wir in einer Serie
             von Gesprächen der leitenden Frage nachgehen,
             welche Folgen das Aufkommen und die Etablierung
             einer grünen Partei für Politik und Gesellschaft in
             Deutschland hatten und haben. Den Auftakt bildet
             ein Podiumsgespräch am 40. Geburtstag der Partei
             in Karlsruhe, dem Ort des Gründungsparteitags.

             In Zusammenarbeit mit der Heinrich Böll Stiftung Baden-
             Württemberg und dem Badischen Staatstheater Karlsruhe

             Studienleiter:   Josef Mackert
             Ort:             Badisches Staatstheater Karlsruhe

26
Quelle: Heiner Monheim

                                      VORTRAG UND DISKUSSION

                                      Wege zur Verkehrswende
                                      Was Bund, Länder, Kommunen und die Wirtschaft
                                      tun können und sollten
             MI           29          Reihe »Mensch und Schöpfung«

                         Januar
                         19 Uhr   Warum muss sich die Verkehrsentwicklung deutlich
                                  von der bisherigen Autoorientierung verabschieden?
                                  Was können Fuß- und Radverkehr leisten? Und wie
                                  muss die Bahn der Zukunft gestaltet werden? Wie
                                  sieht ein Rechts- und Finanzrahmen für weniger
                                  und anderen, »domestizierten« Autoverkehr aus?
                                  Welche Potenziale haben Car- und Ride-Sharing?
                                  Wie kann man den öffentlichen Raum für die
                                  Menschen zurückerobern? Wie sieht eine moderne
                                  Verkehrswirtschaft aus? Wie können sich Städte
                                  und Dörfer weiter entwickeln, um unabhängig vom
                                  Auto zu werden? Diesen Fragen werden wir uns in
                                  Anknüpfung an die von Professor Monheim vorge-
                                  stellten Konzepte stellen.

                                  In Zusammenarbeit mit der Musella-Stiftung für eine
                                  sozial-ökologische Zukunft

                                  Referent:        P rof. Dr. Heiner Monheim (Institut für
                                                    Raumentwicklung und Kommunikation, Trier)
                                  Studienleiter:    Dr. Karsten Kreutzer

                                  F OKUS ZUSAM M E N H ALT
                                                                                                27
Quelle: Gabi Schmitt
                    VORTRAG UND DISKUSSION

                   Warum das Dorf
                   Zukunft hat
                   Von gleichwertigen Lebensverhältnissen in
      DO   6       Stadt und Land

     Februar
      19 Uhr   Im Grundgesetz ist die Herstellung gleichwertiger
               Lebensverhältnisse als politisches Handlungsziel
               festgeschrieben. Menschen in ländlichen Räumen
               oder strukturschwachen Gebieten sollen demnach
               gleiche Chancen und Möglichkeiten haben wie die
               Bewohnerinnen und Bewohner der Städte. Trotzdem
               fühlen sich viele auf dem Land »abgehängt« und
               beklagen eine Privilegierung der Stadt. Wie steht es
               um die gebotene Gleichwertigkeit in unserem Land?
               Und wie kann es gelingen, den ländlichen Raum
               durch entsprechende Rahmenbedingungen so zu
               gestalten, dass er für junge wie ältere Menschen,
               für Familien wie Alleinstehende das größtmögli-
               che Maß an Lebensqualität bietet? Und was heißt
               Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse für die Rolle
               der Kirche und für die Seelsorge in den Dörfern?

               In Zusammenarbeit mit der Katholischen Landvolk Bewegung
               in der Erzdiözese Freiburg

               Mitwirkende:	Dr. Thomas Dietrich (Erzbischöfliches Seelsorge-
                              amt, Freiburg)
                              Prof. Dr. Gerhard Henkel (Humangeograph,
                              Fürstenberg)
                              Hannelore Reinbold-Mench (Bürgermeisterin,
                              Freiamt)
                              Ursula Knoll-Schneider (Dekanatsrat, Acher-
                              Renchtal)
               Studienleiter: Alexander Foitzik

               F OKUS ZUSAM M E N H ALT

28
Quelle: Banksy / Paul Appleyard
                                                                                               / Flickr
              GESPRÄCH

              Das deutsch-französische
              Verhältnis
              Kooperation oder »fruchtbare Konfrontation«?
DO   13       Reihe »Europäische Perspektiven«

Februar
 19 Uhr   Seit Charles de Gaulle und Konrad Adenauer
          spricht man von der besonderen Rolle, die das
          deutsch-französische Verhältnis für den euro-
          päischen Einigungsprozess spielt. Der gerne so
          genannte deutsch-französische »Motor« zog auch
          die anderen europäischen Länder – die Einfüh-
          rung des EURO beispielsweise wäre anders nicht
          zustande gekommen. Doch dieser Motor läuft nicht
          mehr rund und die Störungen in dieser besonderen
          Partnerschaft blockieren auch die dringend nötigen
          Reformen der EU. Das ist fatal angesichts eines
          bevorstehenden Brexit und völlig unberechenbar
          gewordene transatlantischen Beziehungen.
          Das dritte Gespräch über »Europäische Perspektiven«
          will die Gründe für die offensichtliche Vertrau-
          enskrise analysieren und die Frage nicht aussparen,
          ob die Schwächung der deutsch-französischen
          Vorreiterrolle für andere europäische Länder nicht
          auch Vorteile bringt.

          In Zusammenarbeit mit
          Landeszentrale für politische Bildung Außenstelle Freiburg
          Colloquium politicum der Universität Freiburg
          Frankreich-Zentrum der Universität Freiburg
          Centre Culturel Français Freiburg e. V.
          Centro Culturale Italiano Freiburg e. V.

          Gesprächsleitung:       Dr. Winfried Veit
          Studienleiter:		        Josef Mackert
                                                                                                          29
Quelle: DinoPh / Shutterstock
                    VORTRAG UND DISKUSSION

                   Mit Tieren leben und
                   Gott erleben
     MI   11       Reihe »Mensch und Schöpfung«

       März
      19 Uhr   An Tieren kann man lernen, wie Gott ist. Auf der
               einen Seite die bedingungslose Annahme und Liebe,
               auf der anderen Seite die bleibende Fremdheit.
               »Das Tierische transzendiert. Alles Tierische ist
               transzendent.« Diesem Satz von Thomas Mann ist
               nachzudenken. Haben wir vielleicht Gott verloren,
               weil wir die Tiere verloren haben?

               In Zusammenarbeit mit der Musella-Stiftung für eine
               sozial-ökologische Zukunft

               Referent:        Prof. Dr. Thomas Ruster (Theologie, Dortmund)
               Studienleiter:   Dr. Karsten Kreutzer

30
Quelle: Deutscher Bundestag

                                    GESPRÄCH

                                   Demokratie - verunsichert
DI                28               Gespräch mit Dr. Gregor Gysi

   April
 19 Uhr                        Viele bisherige Gewissheiten der deutschen Ge-
                               sellschaftsordnung scheinen angesichts von neuen
                               autoritären und populistischen Strömungen, der
                               Sehnsucht nach einem starken Staat, einer zuneh-
                               menden sozialen Spaltung, hasserfüllten politischen
                               Debatten und einer immer größer werdenden kultu-
                               rellen Diversität in unserem Land fraglich geworden
                               zu sein. Wir können nicht genau sagen, wann sich
                               dieses diffuse Gefühl der Verunsicherung in unserer
                               Gesellschaft ausgebreitet hat. Doch: Ist auch die De-
                               mokratie selbst verunsichert? Oder verunsichert die
                               demokratische Kultur ihre Bürgerinnen und Bürger
                               im 21. Jahrhundert? An diesem Abend wollen wir mit
                               Gregor Gysi, dem streitbaren Linken-Politiker,
                               der tiefgreifende gesellschaftliche Umbrüche selbst
                               erlebt hat, über aktuelle politische Fragen unserer
                               demokratischen Grundordnung ins Gespräch kommen
                               und dem Unbehagen auf den Grund gehen.

                               Diese Veranstaltung musste 2019 krankheitsbedingt ausfallen
                               und wird deshalb im Frühjahr 2020 nachgeholt.

                               Referent:       Dr. Gregor Gysi MdB (Politiker, Berlin)
                               Studienleitung: Dr. Karsten Kreutzer / Julia Söhne

                                                                                             31
Quelle: Ortwin Renn
                   VORTRAG

                  Gefühlte Wahrheiten
                  Orientierung in Zeiten
     MO   4       postfaktischer Verunsicherung

        Mai
     20 Uhr   Populistische Strömungen gewinnen weltweit
              an Resonanz. Gleichzeitig beobachten wir ein
              tiefes Misstrauen in die Problemlösungsfähigkeit
              der Politik, in die Fairness der Wirtschaft und die
              Unabhängigkeit der Wissenschaft. Viele Menschen
              sind zutiefst verunsichert darüber, welche kollektiv
              verbindlichen Normen und Werte noch Geltung
              haben und inwieweit ihre Interessen und Anliegen
              bei den Entscheidungsträgern in Politik, Wirtschaft
              und Gesellschaft noch gut aufgehoben sind.
              Der Vortrag fragt nach den Ängsten in unserer Ge-
              sellschaft, deren Wahrnehmung, ihren Gründen und
              ihrer Wirkung. Wie kann wieder mehr Zutrauen in
              die eigene Gestaltungskraft geweckt werden? Wie
              kann Zuversicht in die Leistungskraft der zentralen
              Institutionen von Wissenschaft, Politik und Zivilge-
              sellschaft zurückgewonnen werden?
              »Gefühlte Wahrheiten« ist der Titel einer 2019 von
              Professor Renn publizierten Monografie.

              In Zusammenarbeit mit der Evangelischen Erwachsenenbildung
              Freiburg

              Referent:        Prof. Dr. Ortwin Renn (Risikosoziologie und
                               Partizipationsforschung, IASS e. V., Potsdam)
              Studienleiter:   Norbert Schwab

              F OKUS ZUSAM M E N H ALT
32
Quelle: Cigdem / Shutterstock

             PODIUMS- UND WERKSTATTGESPRÄCH

             Welterschöpfungstag 2020,
MO   4       Deutschland
   Mai
11 Uhr   Die Menschheit verbraucht mehr natürliche Res-
         sourcen, als die Erde produzieren bzw. erneuern
         kann. Würden alle Menschen so leben wie wir in
         Deutschland, wären die Ressourcen derzeit bereits
         Anfang Mai »erschöpft«. Dieser Tag rückt immer
         weiter nach vorne im Jahr. Die damit verbundene
         Dramatik nehmen wir zum Anlass, in der Dekade
         2020 bis 2030 jährlich den deutschen »Welter-
         schöpfungstag« bzw. »Erdüberlastungstag« mit
         einem Aktionstag in der Katholischen Akademie
         zu begehen: Was muss sich ändern, was kann sich
         ändern, was hat sich auch bereits geändert an
         unserem Lebensstil? Zugleich ist es unser Anliegen,
         das von Erzbischof Stephan Burger ausgerufene am-
         bitionierte Ziel zu befördern, als Erzdiözese Freiburg
         bis 2030 klimaneutral zu werden.

         In Zusammenarbeit mit der Diözesanstelle für Umwelt, Energie
         und Arbeitsschutz des Erzbischöflichen Ordinariats Freiburg
         und der Musella-Stiftung für eine sozial-ökologische Zukunft

         Mitwirkende:	Erzbischof Stephan Burger (Freiburg)
                        Prof. Dr. Rüdiger Glaser (Physische Geographie,
                        Freiburg)
                        Walli Lang (Fridays for future, Freiburg)
                        Prof. Dr. Tine Stein (Politikwissenschaften und
                        Ideengeschichte, Göttingen)
         Studienleiter: Dr. Karsten Kreutzer / Josef Mackert

                                                                          33
TAGUNG                                 Quelle: Von Bildagentur Zoonar GmbH / Shutterstock

                   Die Zukunft der
       FR   8      Migrationsgesellschaft

          Mai
     9.30 Uhr   Die Migrationsgesellschaft ist zu einer deutschen
                und zum Teil auch europäischen Realität geworden.
                Deutschland hat das für die in Deutschland gebore-
                nen Kinder von Einwanderern verspätet, dafür aber
                u. a. durch die Änderungen im Staatsbürgerschafts-
                recht konsequent anerkannt. Auch wenn die Illusion
                eines ethnisch homogenen Kollektivs gesellschaft-
                lich noch tief verankert ist (Mark Terkessidis), haben
                sich die Politik und viele andere gesellschaftlich
                relevante Akteure von alten Illusionen verabschiedet
                und begonnen, sich auf die neuen Gegebenheiten
                einzustellen. Jeder vierte Mensch in Deutschland
                hat einen Migrationshintergrund. Bei den unter
                35-Jährigen sogar jeder Dritte. 2009 konnte Navid
                Kermani noch die Frage stellen: »Wer ist Wir?« Zehn
                Jahre später könnten wir mit Aladin El-Mafaalani
                sagen: »Ein Kennzeichen offener Einwanderungs-
                gesellschaften ist es, dass alle, die wollen, zum Wir
                gehören können.« Aber sind wir wirklich schon so
                weit?

34
Die vier kirchlichen Akademien in Baden-Würt-
temberg wollen mit einer Tagung zur »Zukunft der
Migrationsgesellschaft« zunächst eine gesellschaft-
liche Standortbestimmung versuchen. Diese könnte
die Form eines Spagats annehmen, wenn man mit
Yildiz Erol feststellt, dass unser gesellschaftliches
Selbstbild noch einer Prä-Migrationsgesellschaft
entspricht, während längst eine post-migrantische
Generation entstanden ist. In diesem Spannungsfeld
wollen wir uns exemplarisch Problemzonen unserer
Gesellschaft anschauen, in denen die Aushandlung
von Zugehörigkeiten stattfindet, und dabei Beispiele
des Gelingens und Beispiele des Scheiterns analy-
sieren. Bei dieser Standortbestimmung wird uns die
Frage begleiten, welche Rollen die staatlichen und
die kirchlichen Institutionen bei der zukünftigen
Gestaltung unserer Migrationsgesellschaft spielen
sollen. Diese Rollen werden zum Teil sehr verwandt
und zum Teil sehr verschieden sein. Was nicht
zuletzt in der einfachen Feststellung begründet ist,
dass es für die Kirchen ‚Ausländer‘ – theologisch
strenggenommen – gar nicht gibt.

In Zusammenarbeit mit der Evangelischen Akademie Baden
und der Landesarbeitsgemeinschaft der kirchlichen Akademien
Baden-Württemberg

Mitwirkende:	Prof. Dr. Andrea Cnyrim
               (Interkulturelle Kommunikation, Karlsruhe)
               Björn Bicker (Dramaturg, München)
               Prof. Dr. Naika Foroutan (Integrationsforschung
               und Gesellschaftspolitik, Berlin)
               Prof. Dr. Wilhelm Heitmeyer
               (Soziologie, Bielefeld)
               Ministerpräsident Winfried Kretschmann
               (Stuttgart)
               Prof. Dr. Regina Polak (Theologie, Wien)
               und weitere
Studienleiter: Josef Mackert

F OKUS ZUSAM M E N H ALT

                                                                 35
Quelle: Mathieu Alexandre
                   VORTRAG UND DISKUSSION

                  Entfremdet nach
                  sechs Jahren Krieg
                  Sind Frieden und Versöhnung in der Ukraine
     FR   15      möglich?

      Mai
17–20 Uhr      In der Ukraine herrscht seit sechs Jahren Krieg.
               Doch es nicht nur ein Krieg, den Russland oder
               prorussische Separatisten gegen das ukrainische
               Volk führen. Die Abspaltung der »Volksrepubliken«
               Donezk und Lugansk, die Besetzung der Krim und
               die unterschiedlichen Sichtweisen des Konflikts ent-
               fremden die gesellschaftlichen Gruppen innerhalb
               der Ukraine voneinander. Mehr als 1,5 Millionen
               Binnenflüchtlinge aus Donezk, Lugansk und der
               Krim müssen in die Gesellschaft integriert werden.
               Kann es einen Frieden zwischen den verschiedenen
               Gruppen geben? Wie kann die Beziehung zu Russ-
               land, dem einst familiär, kulturell und wirtschaftlich
               so eng verflochtenen Nachbarstaat, neu gestaltet
               werden? Und welchen Einfluss hat die soziale Arbeit
               der Kirchen in der Ukraine auf einen Versöhnungs-
               prozess? Zum Auftakt der Renovabis Pfingstaktion
               2020 »In Frieden leben« widmet sich die Veran-
               staltung dem vergessenen Krieg in Europa und den
               Perspektiven zur Versöhnung.

36
In Zusammenarbeit mit Renovabis, der Solidaritätsaktion
             der deutschen Katholiken mit den Menschen in Mittel- und
             Osteuropa, und Caritas international, dem Hilfswerk der
             Deutschen Caritas

             Mitwirkende:	Gernot Erler (Staatsminister a. D. und MdB a. D.,
                            ehemaliger Russlandbeauftragter der Bundesre-
                            gierung, Freiburg)
                            Dr. Eduard Klein (Forschungsstelle Osteuropa der
                            Universität Bremen)
                            Erzpriester Oleksandr Petrenko (Leiter eines
                            kirchlichen Rehazentrums, Zelenyi)
                            Svetlana Shukh (Leiterin des Caritas-Sozialzent-
                            rums in Dnipro)
                            Andrij Waskowycz (Präsident der Caritas
                            Ukraine)
             Studienleiter: Alexander Foitzik

             F OKUS ZUSAM M E N H ALT

AUS UNSERER SCHRIFTENREIHE

Kinder im Zweiten Weltkrieg
Spuren ins Heute

Karin Orth / Verena Wetzstein (Hg.)
Mit Beiträgen von Carola Fack, Ingrid Gröber, Marianne
Hartmann, Barbara Henninges, Katrin Einert, Hans Keppler,
Bernhard Kraus, E. N., Karin Orth, Ilka Quindeau, Jürgen
Reulecke, Anno Rublack, Heinz Rüegger, Wolfgang Stich,
Katja Thimm, Jochen Vogt, Verena Wetzstein

ISBN 978-3-928698-39-9 (2016, 164 Seiten)
11,80 €

                                                                               37
Quelle: Banksy / Paul Appleyard
                                                                                                  / Flickr
                    GESPRÄCH

                   Das Demokratiedefizit
                   der EU
                   Diagnosen und Lösungsansätze

     DO   28       Reihe »Europäische Perspektiven«

         Mai
      19 Uhr   Die vierte Folge der Gesprächsreihe »Europäische
               Perspektiven« hat einen besonderen Kontext: In
               Freiburg findet vom 20. bis 29. Mai das Freiburger
               Theater-Festival statt. Die Veranstalter wählten als
               Ausgangspunkt für die Konzeption des Festivalpro-
               gramms das Motto »Performing Democracy«. Sie
               haben die Katholische Akademie eingeladen, eine
               Folge der »Europäischen Perspektiven« im Rahmen
               des Festivals zu veranstalten und dabei die demo-
               kratische Verfassung der EU zum Thema zu machen.
               Diese wird im Allgemeinen mit dem negativen
               Schlagwort »Demokratiedefizit« belegt. Doch was
               sind die Merkmale dieses Mangels und warum ist
               es offensichtlich so schwer, ihn zu beheben? Gibt es
               überhaupt ernsthafte Bemühungen dazu, oder wür-
               de ein »mehr« an Demokratie die EU in ihrer jetzigen
               Form sehr schnell in Frage stellen?

               In Zusammenarbeit mit
               Landeszentrale für politische Bildung Außenstelle Freiburg
               Colloquium politicum der Universität Freiburg
               Frankreich-Zentrum der Universität Freiburg
               Centre Culturel Français Freiburg e. V.
               Centro Culturale Italiano Freiburg e. V.

               Gesprächsleitung: Dr. Winfried Veit
               Studienleiter:		  Josef Mackert
               Ort:		Theaterfestival

38
WEIL STERBEN EIN TEIL DES LEBENS IST

Gemeinsam Sorge tragen.

In der diözesanen Initiative Palliative Care Forum kristal-
lisiert sich die gemeinsame Sorge um Menschen in der letz-
ten Phase ihres Lebens. Die Sorge um sterbende Menschen
und ihre Angehörigen stellt seit jeher einen Kernbestand
der christlichen Botschaft dar.

Somit begibt sich die Kirche heute auf Kontaktsuche, auf
die Suche nach Anknüpfungspunkten und »Bündnispart-
nern« in der Verwirklichung des gemeinsamen Ziels, die
Situation für sterbende Menschen und ihre Angehörigen
weiter zu verbessern. Mit dem »Palliative Care Forum«
möchte die Erzdiözese Freiburg Vernetzungen fördern und
Raum bieten für Impulse, die in breitere gesellschaftliche
Diskurse und in die Praxis münden.

Im Rahmen von Praxisprojekten setzt das Palliative Care
Forum so etwa Impulse in den Bereichen »Palliative Care
Kultur im Pflegeheim« oder »Ethikberatung in der ambulan-
ten Palliativversorgung«. Es begleitet Prozesse der Entwick-
lung von Palliative Care Strategien. Es vernetzt Menschen
und Institutionen und begibt sich so gemeinsam mit auf
den Weg zur Umgestaltung unserer Lebenswelt hin zu einer
»Caring Community«.

Nicht zuletzt beteiligt sich das Palliative Care Forum aktiv
am Diskurs über die Themen Sterben, Tod und Trauer. In der
Katholischen Akademie. Und darüber hinaus.

Weitere Informationen: www.palliative-care-forum.de

                        Das Palliative Care Forum ist eine
                        Initiative der Erzdiözese Freiburg
                                                               39
Ethik und
     Gesellschaft

40
»Am gesellschaftlichen Zusammen-
                         halt bemisst sich die Qualität des
                         Zusammenlebens.«
                         – Initiative für gesellschaftlichen Zusammenhalt,
                           Deutscher Caritasverband 2018

                                     Globalisierung und Digitalisierung, Beschleunigung
                                     und Entgrenzung verändern die Gesellschaft und
                                     erfordern eine Neuverhandlung der Spielregeln un-
                                     seres Miteinanders. Diese Veränderungen führen zu
                                     Verunsicherung und Überforderung. Demographischer
                                     Wandel, Zuwanderung und zunehmende Alterung
                                     verstärken die Prozesse: So wird etwa in den kom-
                                     menden Jahrzehnten der Anteil an älteren Menschen
                                     an der Gesamtbevölkerung stark zunehmen.

                                     Mit Blick auf die demografische Entwicklung ist es
                                     wichtig, ein Bewusstsein für die künftigen Heraus-
                                     forderungen hinsichtlich des Zusammenhalts der
                                     Gesellschaft und der Generationen sowie für die
                                     Folgen individuellen Handelns zu schaffen.

                                     Wir fragen in diesem Halbjahr nach sozialen Struk-
                                     turen, in denen Menschen dauerhaft füreinander
                                     Verantwortung übernehmen, wie zum Beispiel in
                                     Familien, im Ehrenamt, in Gemeinden und Städten.
                                     Aber auch die Bereiche Bildung, Arbeit oder Ge-
                                     sundheit sind in diesem Zusammenhang fundamen-
                                     tal für die Vermittlung von Werten wie Solidarität
                                     und Toleranz und unersetzlich für ein gesellschaft-
Quelle: Maurice Korbel

                                     liches Miteinander.

                                                                                           41
Quelle: kalhh / Pixabay
                    VORTRAG UND DISKUSSION

                   Koloniale Hinterlassen-
                   schaften
                   Europas Verantwortung für die Entstehung von
     DO   16       Konflikten in Afrika und der arabischen Welt

      Januar
      19 Uhr   Es ist ein Gebot der Menschlichkeit zu helfen, wo
               Völker oder einzelne Menschen in Not geraten.
               Gegenüber Menschen, die vor den Gewaltkonflikten
               aus Afrika, Asien und der arabischen Welt fliehen,
               gibt es für die meisten europäischen Staaten eine
               in der neueren Geschichte begründete besondere
               Verantwortung – über die stets gebotene Solidarität
               innerhalb der Völkergemeinschaft hinaus: die Kolo-
               nialherrschaft der Europäer in diesen Gebieten, die
               auf Ausbeutung beruhte. Die seinerzeit etablierten
               politischen Herrschaftssysteme, die ganz auf diese
               Ausbeutung ausgerichtet waren, haben in nicht we-
               nigen ehemaligen Kolonien bis heute überlebt. Der
               vorgeblich ethnische Konflikt zwischen Hutus und
               Tutsis in Ruanda und Burundi zeigt dies besonders
               deutlich.

               Mitwirkende:	Prof. Dr. Heinz-Gerhard Justenhoven (Institut
                              für Theologie und Frieden, Hamburg)
                              P. Dr. Déogratias Maruhukiro ISCH
                              (Afrikanisches Netzwerk für Frieden,
                              Versöhnung und nachhaltige Entwicklung/
                              RAPRED-girubuntu, Freiburg)
               Studienleiter: Alexander Foitzik

               F OKUS ZUSAM M E N H ALT

42
Quelle: Nele Heitmeyer
                 VORTRAG

                Autoritäre Versuchungen
                in entsicherten Zeiten
DO   30         Reihe »Konturen der nächsten Gesellschaft«

   Januar
19.30 Uhr   Die Entwicklung nach rechts in Deutschland kommt
            nicht aus dem Nichts. Sie hat eine längere Vorge-
            schichte, die aber weder von politischen Eliten noch
            von großen Teilen der Gesellschaft ernstgenommen
            worden ist – trotz immer wiederkehrender wissen-
            schaftlicher Thematisierungen.
            Diese Entwicklung muss aus dem Zusammenwirken
            eines globalen Kapitalismus, sozialen Desintegrati-
            onsprozessen und politischen Demokratieentleerun-
            gen erklärt werden.
            Einstellungen der gruppenbezogenen Menschen-
            feindlichkeit in Teilen der Bevölkerung, ein partei-
            politischer autoritärer Nationalradikalismus, ein
            systemfeindlich gewaltorientierter Rechtsextremis-
            mus und neonazistische Unterstützungsnetzwerke
            für rechtsterroristische Zellen bilden ein Eskalati-
            onskontinuum gegen die offene Gesellschaft und
            liberale Demokratie.

            In Zusammenarbeit mit dem Studium generale der Universität
            Freiburg und dem Theater Freiburg

            Referent:	Prof. Dr. Wilhelm Heitmeyer
                           (Soziologie Bielefeld)
            Studienleiter: Josef Mackert

            F OKUS ZUSAM M E N H ALT
                                                                                   43
Quelle: Maurice Korbel
                    INFORMATIONSVERANSTALTUNG

                  Jugendliche sprechen mit
                  Sterbenden
     MO   3        Palliative Care Forum trifft Schule

     Februar
               Jugendliche haben häufig kaum Kontakt zu Men-
               schen in der letzten Lebensphase. Oft wohnen die
               Großeltern weit entfernt, Freizeitaktivitäten mit
               Gleichaltrigen sind spannender und das Lebensende
               erscheint weit weg.
               Das Palliative Care Forum bringt Jugendliche mit
               Menschen auf dem letzten Lebensweg zusammen.
               Im Projekt »Junge Menschen sprechen mit Sterben-
               den« des Palliative Care Forums besuchen Jugendli-
               che als Weiterführung und Vertiefung des Compas-
               sion-Praktikums der Schulstiftung Menschen im
               Pflegeheim oder im Hospiz.
               Diese Gespräche ermöglichen es jungen Menschen,
               sich mit dem Lebensende auseinanderzusetzen und
               ihr eigenes Leben zu reflektieren.
               Die geschlossene Informationsveranstaltung für
               Schülerinnen und Lehrende des St. Ursula-Gymna-
               siums findet im Rahmen des Reflexionstages zum
               Compassion-Praktikum statt.

               Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Palliative Care
               Forums in Kooperation mit der Schulstiftung der Erzdiözese
               Freiburg statt. Das Palliative Care Forum ist eine Initiative der
               Erzdiözese Freiburg.

               Mitwirkende:		Manuela Längle (St. Ursula-Gymnasium)
                                   Daniel Mark (St. Ursula-Gymnasium)
                                   Christoph Klüppel (Schulstiftung)
                                   Jutta Link (Palliative Care Forum)
               Studienleiterinnen: Jutta Link / Dr. Verena Wetzstein
               Ort:		              St. Ursula-Gymnasium Freiburg

44
Quelle: Münchrath / Ideen+Medien
               AKTIONSTAG

              Wundertüte Leben
 SO   9       Tag der Kinder- und Jugendhospizarbeit

Februar
15 - 19   Was macht eigentlich ein Kinder- und Jugendhos-
    Uhr   pizdienst? Sterbebegleitung, oder?
          Falsch, Sterbebegleitung ist nur ein kleiner Teil
          der Arbeit. Die Kinder- und Jugendhospizarbeit ist
          eine Lebensbegleitung. Familien werden meist über
          mehrere Jahre hinweg begleitet.
          Sobald ein Familienmitglied die Diagnose erhält,
          dass eine lebenszeitverkürzende Erkrankung vor-
          liegt, kann die Familie bereits unterstützt werden.
          Dabei spielt es keine Rolle, ob die erkrankte Person
          ein Elternteil oder ein Kind ist. Und es ist auch nicht
          von Bedeutung, wie hoch die Lebenserwartung
          aufgrund der Erkrankung ist.
          Anlässlich des »Tages der Kinder- und Jugendhos-
          pizarbeit« veranstaltet der Malteser Kinder- und
          Jugendhospizdienst zusammen mit dem Palliative
          Care Forum einen Aktionstag in den Räumlichkeiten
          der Katholischen Akademie. Ein Tag mit Informatio-
          nen, Unterhaltung, Kunst und Zeit, um miteinander
          ins Gespräch zu kommen.

          In Zusammenarbeit mit dem ambulanten Kinder- und Jugend-
          hospizdienst der Malteser, Freiburg
          Die Veranstaltung findet im Rahmen des Palliative Care Forums,
          einer Initiative der Erzdiözese Freiburg, statt.

          Mitwirkende:	Kian Bank (Kinder- und Jugendhospizdienst,
                           Malteser in Freiburg)
                           Verena Berg (Hospizarbeit, Malteser in Freiburg)
          Studienleiterin: Dr. Verena Wetzstein

          F OKUS ZUSAM M E N H ALT

                                                                                                                 45
Quelle: Laurent T/Shutterstock
                    TAGUNG

      DO/FR
                   Künstliche Intelligenz:
       13          Eine Frage der Ethik!
       14          Netzwerktreffen Ethik der Katholischen Akademien

     Februar
               Jährlich treffen sich die Kolleginnen und Kolle-
               gen aus den Arbeitsbereichen Sozialethik und
               Medizinethik der Katholischen Akademien zum
               kollegialen Austausch. Im Mittelpunkt des Netz-
               werktreffens steht jeweils der kollegiale Austausch
               über Erfahrungen und aktuelle Entwicklungen der
               Ethik-Arbeitsbereiche in den Akademien. Darüber
               hinaus bietet das Treffen Gelegenheit, Feedback und
               Anregungen einzuholen.
               Thematischer Schwerpunkt wird in diesem Jahr
               die Reflexion der sozial- und individualethischen
               Herausforderungen sein, die sich im Themenfeld
               »Künstliche Intelligenz« ergeben.
               Zu dieser geschlossenen Veranstaltung sind
               Programmverantwortliche für Ethikfragen der Ka-
               tholischen Akademien im deutschsprachigen Raum
               eingeladen.

               Referentin:     Prof. Dr. Ursula Nothelle-Wildfeuer
                               (Christliche Gesellschaftslehre, Freiburg)
               Studienleitung: Norbert Schwab / Dr. Verena Wetzstein

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