Rural 3.0: Leitfaden für Organisationen im ländlichen Raum zur Nutzung von Service-Learning und Social Entrepreneurship

Die Seite wird erstellt Marion-Helene Götz
 
WEITER LESEN
Rural 3.0:
                   Leitfaden für Organisationen
                   im ländlichen Raum zur
                   Nutzung von Service-Learning
                   und Social Entrepreneurship

                   Dieser Leitfaden wurde für Organisationen in ländlichen
                   Gemeinden erstellt, die am ländlichen Dienstleistungsunterricht
                   teilnehmen oder einen ländlichen Ansatz für Social
                   Entrepreneurship (soziales Unternehmertum) anwenden und mit
                   Hochschulen zusammenarbeiten möchten. Der Leitfaden soll
                   dabei helfen, die Fragen zu beantworten, die sich stellen können,
                   wenn die Zusammenarbeit mit Hochschulen zum ersten Mal bei
                   Projekten für ländliches Dienstleistungslernen oder ländliches
                   Social Entrepreneurship beginnt.

                   Dieser Leitfaden wurde von Kaunas District Local Action Group und Plenum
                   entwickelt.

                   Rural 3.0: Service Learning for the Rural Development
                   Project number 99382-EPP-1-2018-1-PT-EPPKA2-KA

 Rural 3.0

 Rural 3.0

Rural.three.zero
Inhaltsverzeichnis

Was ist der Ansatz des Service-Learnings und des
                                                 ...................................   3
Social Entrepreneurship beim Lernen?
Was ist ein regionaler Partner                   ...................................   4
Richtlinien für ländliche Partnerorganisationen  ...................................   5
Anhang                                           ...................................   20
Literaturliste                                   …………………………………                         21

                                                                                            2
Über Rural 3.0 und diesen Leitfaden
Was istRural 3.0?
Rural3.0 Service Learning für die regionale Entwicklung ist eine Wissensallianz von verschiedenen
europäischen Hochschuleinrichtungen und Partnern in ländlichen Regionen, die jeweils unterschiedliche
Hintergründe haben, unterschiedliche Erfahrungen mit sozialem Unternehmertum in ländlichen Gebieten
und/oder ländlichem Dienstleistungslernen (Service Learning), verschiedenen Bildungssystemen. Die
Allianz möchte einen Beitrag leisten zur regionalen Entwicklung, orientiert an den besonderen
Bedürfnissen der ländlichen Gesellschaft im Hinblick auf Politik und Wirtschaft.
Hochschulinstitute im Projekt Rural 3.0:
   1. IPVC ESE (Instituto Politécnico de Viana do Castelo – ESCOLA SUPERIOR DE EDUCAÇÃO), Portugal,
      Coordinator, http://www.ipvc.pt/escola-educacao
   2. PhWien (Pädagogische Hochschule Wien), Austria, https://phwien.ac.at/en
   3. FFZG (Faculty of Humanities and Social Sciences at the University of Zagreb), Croatia,
      https://web2020.ffzg.unizg.hr/international/
   4. RSM (Erasmus University Rotterdam Rotterdam School of Management), Netherlands,
      https://www.rsm.nl/
   5. SCE (Strascheg Center for Entrepreneurship GmbH, Munich University for Applied Sciences),
      Germany, https://www.sce.de/en/home.html
   6. UAM (Universidad Autónoma de Madrid), Spain,
      http://www.uam.es/UAM/Home.htm?language=es
   7. VMU (Vytautas Magnus University), Lithuania, https://www.vdu.lt/en/
   8. UniBO (University of Bologna,) Italy, https://www.unibo.it/en/homepage
Regionalorganisationen i m Projekt 3.0:
   1. LAG5 (Local Action Group), Croatia, http://www.lag5.hr
   2. LAG Ammersee (Local Action Group Ammersee), Germany, http://www.lagammersee.de/
   3. LAG Kaunas (Local Action Group Kaunas), Lithuania, http://www.kaunorvvg.lt
   4. LAG Galsinma (Local Action Group Galsinma), Spain, https://www.galsinma.org/
   5. LAG AJD (Local Action Group AJDeão), Portugal, www.associacaodeao.wix.com/ajdeao
   6. SSA (Stichting Schutsluis Alblasserdam), Netherlands, http://schutsluis-alblasserdam.nl/
   7. Plenum (Gesellschaft für ganzheitlich nachhaltige entwicklung gmbh), Austria,
      http://www.plenum.at
   8. LAG L’Altra Romagna (Local Action Group L’Altra Romagna), Italy,
      http://www.altraromagna.it/en/the-group/
Die Ziele des Rural 3.0 Projekts:
    • Unterstützung der Entwicklung von Grundfähigkeiten des unternehmerischen Handelns im
        ländlichen Raum, wo der Zugang zu derartiger Entwicklung häufig nicht verfügbar ist.
    • Ausbau der Ausbildungsqualität zur nachhaltigen Entwicklung und Förderung von Partnerschaften
        zwischen Hochschuleinrichtungen und Regionen im ländlichen Raum durch den Einsatz der
        innovativen Service Learning Methode
    • Verbesserung der Relevanz und Wirksamkeit von Hochschuleinrichtungen, da Lernen und Handeln
        der an den besonderen Bedürfnissen der ländlichen Gesellschaft im Hinblick auf Politik und
        Wirtschaft ausgerichtet wird
   • Schaffung einer virtuellen zentralen Einrichtung mit einem breiten Netzwerk von
        Bildungseinrichtungen und regionalen Vertretern, das entsprechende Lehr- und Lernangebote
        anbietet (transnationaler Lehrplan mit Seminaren für Service Learning und soziales
        Unternehmertum, Trainingsmaterialien für regionale Partner sowie digitale Werkzeuge für

                                                                                                   3
Zusammenarbeit & Lernen) und den Austausch zwischen Universitäten und regionalen Vertretern
      fördert.
Der Hauptnutzen des Projekts:
   • Schaffung einer internationalen Allianz zwischen Universitäten und Regionen/Gemeinden die
      gemeinsam Bildung und Unternehmertum in ländlichen Räumen fördert, Hochschuleinrichtungen
      und kommunale Verwaltungen zusammen bringt um gesellschaftliche Herausforderungen zu
      bearbeiten – Ausbau der erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten um Veränderung und
      Entwicklung in ländlichen Räumen möglich zu machen.
   • Stärkung der Kompetenzen und der Innovativionskraft von ländlichen Sozialunternehmern.
   • Erfahrung von praktischem Lernen im Rahmen von Dienstleitungen und sozialem
      Unternehmertum für Studierende in den spezifischen ländlichen Einrichtungen.
   • Entwicklung der Grundfähigkeiten für soziales Unternehmertum auf eine nachhaltige, ökologische
      und soziale Weise unmittelbar in den ländlichen Regionen/Gemeinden

                                                                                                 4
Über diesen Leitfaden
Dieser Regional-Leitfaden soll regionalen Organisationen in ländlichen Gebieten helfen, sich an Projekten
im Bereich Service-Learning oder soziales Unternehmertum mit Hochschulen zu beteiligen und
Studierenden als Mentoren während dieser Projekte zu dienen. Regionale Organisationen fungieren als
Vermittler zwischen Nutzern im ländlichen Raum und den Studierenden., haben aber möglicherweise
keine direkte Erfahrung in der Arbeit mit Studierenden. Dieser Leitfaden soll als Schulungsmaterial für die
Regional-Partner dienen, um ihnen Mentoring-Fähigkeiten und Kenntnisse darüber zu vermitteln, wie Sie
Studierende effektiv nutzen können. LAG Kaunas und Plenum haben die Bildungsbedarfe der anderen
regionalen Partner im Projekt Rural 3.0 ermittelt. Gemeinsam mit Hochschulpartnern haben sie diesen
Leitfaden auf der Grundlage dieser Bedürfnisse entwickelt, um anderen Regionalorganisationen dabei zu
helfen, sinnvolle Studentenbeteiligung zu strukturieren und die Studierenden bei der Umsetzung ihrer
Aktivitätspläne zu unterstützen. Durch die Zusammenarbeit der Regionalvertreter im Projekt Rural 3.0 mit
den Hochschulpartnern und den Regionen wurde sichergestellt, dass die Entwicklungsbedürfnisse an der
Basis mit den Lehrangebot Hochschuleinrichtungen beantwortet werden.
Als direktes Ergebnis des Projekts Rural 3.0 enthält dieser Leitfaden anpassbares Material und Vorschläge
für Regionalorganisationen, wie sie die Studierenden in der Partnerschaft mit Hochschuleinrichtungen
effektiv begleiten und einsetzen können.
Dieser Leitfaden hilft Regionalorganisationen bei,
   • Definition der ländlichen Bedürfnisse, die in den Universitätskursen Service-Learning oder Social
       Entrepreneurship" einbezogen werden sollen
   • Vorbereitung auf die Diskussion zur Orientierung der Studierenden, dem Tätigkeitsplan, die
       Klärung der Verantwortlichkeiten und Fragen des Risikomanagements
   • Vorstellung von Aufgabe und Ziele der Organisation für die Studierenden
   • Unterstützung bei der Entwicklung möglichen herausfordernden, ländlichen Service-Learning-
       Aktivitäten, die für die Schüler von Bedeutung sind und auf ihren Kenntnissen und Fähigkeiten
       aufbauen
   • Unterstützung der Studierenden bei der Reflektion ihrer ländlichen Service-Learning-Erfahrung
   • Beteiligung am Bewertungsprozess am Ende des Kurses
Der Leitfaden ist ein offenes Bildungsangebot, das öffentlich zugänglich ist für alle
Regionalorganisationen, die an Partnerschaften mit Hochschuleinrichtungen interessiert sind.
Auf diesem Leitfaden basiert eine World Café Veranstaltung im Projekt Rural 3.0, die als Online-Training-
Webinar für Regionalorganisationen aufgezeichnet für die zukünftige Nutzung zur Verfügung steht.

                                                                                                         5
Was ist der Ansatz des Service-Learnings und des Social Entrepreneurship
                               beim Lernen?
Der Service-learning Ansatz, nach einer Definition aus dem Projekt Europe Engage – Die Entwicklung einer
Kultur von bürgerlichem Engagement als Service-Learning in Universitäten und Hochschuleinrichtungen,
(auch bezeichnet als community based oder community engaged learning, Lernen im gesellschaftlichen
Kontext) ist ein innovativer pädagogischer Ansatz, der gemeinnützige Dienstleistungen und
gesellschaftliches Engagement bedeutsam und sinnvoll in den Lehrplan integriert. Es bietet Studierenden
Lernerfahrungen aus aktivem Engagement in der Gesellschaft und Arbeit an realen Problemen, die ihnen
als akademische Leistungsnachweise (ECTS) angerechnet werden.
Reflektion und experimentelle Lernformen unterstützen den Ausbildungsprozess, der Dienst findet im
Rahmen der akademischen Disziplin statt. Service-Learning bringt Studierende, Wissenschaft und die
Gesellschaft zusammen, wobei alle zu Lehrenden, Problemlösern und Partnern werden. Über die
Weiterentwicklung von Wissenschaft und ‚Lernen in der realen Welt‘ hinaus wird durch Service Learning
bei den Studierenden ein Gespür für bürgerliches Engagement und Verantwortung entwickelt und fördert
so die positive, soziale Entwicklung in der Gesellschaft1.
Der Social Entrepreneurship Ansatz erkennt soziale/gesellschaftliche Bedürfnisse und setzt
unternehmerische Prinzipien ein, um innovative Wege und Lösungen zu entwickeln und fördert so den
sozialen Wandel.
Clevenger-Bright u.a. (2012) behaupten, dass gemeinschaftsbasierende Tätigkeiten mit strukturierter
Vorbereitung verbunden werden mit der Reflektion der Studierenden. Das Besondere an Service Learning
ist die direkte Anwendung von theoretischen Modellen. Befürworter/innen von wissenschaftlichem
Service Learning glauben, dass die Anwendung von im Klassenraum-Wissen in der realen Welt einer
kommunalen Gemeinschaft den Studierenden das Kursmaterial in einer besser nachvollziehbaren Weise
darstellt/vermittelt.
Allgemeine Ziele, die mit Service Learning erreicht werden (nach Clevenger-Bright u.a., 2012) 2

                     Ein tieferes Verständnis des
                       Kursinhalts wird erreicht

                      Ein besseres Verständnis der
                      wissenschaftlichen Disziplin

                          Ein höher entwickelter Sinn für
                            bürgerliche Verantwortung

Service Learning und Social Entrepreneurship Ansätze im ländlichen Raum als Bestandteil von
Studiengängen sind ein extrem flexibles und mobile Bildungssystem, das spezifische Lektionen, Hörsaal
Seminare und zielorientierte Arbeit in der ländlichen Gemeinschaft/Kommune miteinander verbinden.

1 https://europeengage.org/our-definition-of-service-learning/
2https://www.washington.edu/teaching/topics/engaging-students-in-learning/service-learning/

                                                                                                      6
Was ist ein Regionalpartner?
Ein Regionalpartner ist eine Organisation im ländlichen Raum (z.B. Lokale Aktionsgruppen, gemeinnützige
Organisationen, Stiftungen, Gemeinden und andere kommunale Körperschaften) die mit Studierenden im
Rahmen eines Service-Learning Seminars zusammenarbeiten. Die regionalen Partner definieren ihren
Bedarf und stellen diese den Studierenden vor. Die Studierenden versuchen Lösungen für die spezifischen
Probleme/Anforderungen/Herausforderungen zu finden im Rahmen von Vorlesungen, Seminaren und
einer reflektierten Auseinandersetzung mit den definierten Anforderungen.
Die folgende Illustration stellt möglichen Nutzen von Service Learning für regionale Partner dar:

                                                              Erweitert die
                                                              Chancen zur
                                                          Zusammenarbeit mit
                                                               Hochschul-
                                                           einrichtungen und
                                                              Universitäten

                            Unterstützt die
                                                                                                  Gelegenheit zur
                            Förderung von
                                                                                                Teilnahme am Lehr-
                             bürgerlichem
                                                                                                 und Lernprozess
                             Engagement

                                                                 Vorteile von
                                                               Service-Learning
                                                                für Partner in
                      Erzeugt neue                                ländlichen
                         Energie,                                Gemeinden                                 Fördert die
                   Enthusiasmus und
                                                                                                         persönliche und
                       jugendliche
                                                                                                            berufliche
                   Perspektive in der
                                                                                                           Entwicklung
                        Arbeit der
                   regionalen Partner

                                         Personalentwicklung
                                                                                     Schafft Wege
                                         für den Umgang mit
                                                                                  Dienstleistungen zu
                                             öffentlichen
                                                                                   verbessern oder
                                          Anforderungen im
                                                                                  neue zu entwickeln
                                           ländlichen Raum

         Nutzen von Service Learning für regionale Partner im ländlichen Raum (Bender, 2014)

                                                                                                                           7
Orientierungshilfe für Regionalpartner
Formen der Umsetzung und Organisation
Service-Learning (SL) und Social Entrepreneurship (SE) im ländlichen Raum können in drei verschiedenen
Formen umgesetzt werden. Die Regionalorganisationen haben unterschiedliche Verantwortlichkeiten
sowie strukturelle und logistische Verpflichtungen bei der Organisation dieser drei Arten von Aktivitäten.

Umsetzung in unmittelbarer Nähe von Hochschulen
Hochschuleinrichtungen, die in ländlichen Regionen ansässig sind (d.h. in unmittelbarer Nähe der
beteiligten Regionalorganisationen), binden Studierende ein, die in der Region/Kommune wohnen. Im
Vergleich zu Hochschuleinrichtungen aus städtischen Gebieten kann man in dieser Form der Umsetzung
eine weniger komplexe Bürokratie erwarten. Diese Institutionen sind für die Regionalorganisation besser
erreichbar, es können eher maßgeschneiderte Partnerschaften zwischen Hochschule und
Region/Kommune gebildet werden. Studierende und Hochschullehrer leben in der Nachbarschaft der
Nutzer von Dienstleistungen der betreuenden Regionalorganisation und können so die Bedeutung der
Organisation sowie deren Chancen und Grenzen besser verstehen.
Dennoch erfordert die Durchführung von SL- oder SE-Aktivitäten im ländlichen Raum eine Ausbildung der
Studierenden in Bezug auf ländliche Bedürfnisse sowie vorhandene Ressourcen und/oder deren Fehlen
durch die Regionalorganisationen.
Im Projekt Rural 3.0 haben wir Beispiele für diese Form der Umsetzung aus Portugal, Litauen und den
Niederlanden.
In Portugal besuchten 21 Studierende der Viana do Castelo (Hochschule für Bildung – Polytechnisches
Institut von Viana do Castelo- IPVC) den ländlichen Raum Deão (ca. 15 km vom Stadtzentrum von Viana
do Castelo entfernt), um an einem ländlichen Service-Learning-Projekt teilzunehmen, das von der lokalen
Aktionsgruppe AJD betreut wird: "Schritte für eine bessere Gesellschaft". Das Ziel dieses Projektes war es,
die Wände der AJD-Einrichtungen mit Zeichnungen zu bemalen, die die Traditionen, die Geschichte und
das kulturelle Erbe von Deão darstellen. Das Projekt war die akademische Antwort einer Gruppe von
Schülern der Primarlehrerausbildung aus Viana do Castelo Polytechnic auf die Bedürfnisse der AJD (LAG
im ländlichen Raum) in Bezug auf ihr lokales Erbe.
In einem anderen Projekt nahmen ebenfalls 4 Studierende der Hochschule (Studierende von IPVC im 3.
Jahr) an einem Service-Learning-Projekt "Right to play" teil, das von der AJD und der lokalen Gruppe
International Amnesty betreut wurde. Ziel dieses SL-Projekts war es, die Aufmerksamkeit der AJD-Kinder
auf andere Realitäten zu lenken, in denen Kinder nicht das gleiche Recht haben zu spielen, wie sie es
kennen. Weitere Projekte ("Refoios em movimento – Moving Towers" und "Reforestation of common
lands of Refoios do Lima") wurden mit Studenten der Agronomie (1. Jahr Studenten von IPVC) umgesetzt.
Da sich IPVC (HEI-Partner) in der Nähe der AJD (Regionalpartner) und anderen ländlichen
Regionalorganisationen befindet, konnten sie mehr als ein Projekt im ländlichen Raum organisieren und
umsetzen. Dies stellt den eigentlichen Nutzen der unmittelbaren Nähe zwischen Universitäts- und
Regionalpartnern dar.

Umsetzung in Regionen, die von Hochschuleinrichtungen weiter entfernt sind
Urbane Hochschuleinrichtungen, die nicht im ländlichen Raum angesiedelt sind, haben andere
Lebenserfahrungen im Alltag. Dies könnte zu Schwierigkeiten führen, die Bedürfnisse des ländlichen
Raums zu erkennen und Service-Learning anzubieten, das für die Nutzer wirklich von Vorteil ist.
Außerdem sind diese Regionen/Gemeinden möglicherweise nicht leicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln
erreichbar, so dass die Studierenden viel Zeit für die Anreise aufwenden müssen. Wenn also die
Regionalorganisation ein 1-stündiges Treffen plant, muss sie sich bewusst sein, dass es für die

                                                                                                         8
Studierenden vielleicht 3 Stunden dauern kann. Online-Meeting-Apps können solche Probleme
reduzieren.
Neben dem Reiseaufwand, ist zu betonen, dass diese Projekte eine genauere Planung, erhebliche
Unterstützung durch die Regionalorganisationen erfordern und höhere strukturelle und logistische
Anforderungen darstellen.
Zudem haben die Studierenden während des Semesters regelmäßige Unterrichtspläne, was weitere
Einschränkungen in Bezug auf mehrere Anreisen in abgelegene ländliche Gebiete bedeutet.
Im Projekt Rural 3.0 haben wir Beispiele für diese Form der Umsetzung aus Spanien und Deutschland.
In Spanien wurde das Service-Learning durch die Zusammenarbeit zwischen der "Universidad Auténoma
de Madrid (UAM) " und der "Local Action GroupGalsinma" umgesetzt, eine ländliche Region mit 45
Gemeinden im Nordgebirge von Madrid. Neun Erstsemester des Bachelorstudiums zum Grundschullehrer
von UAM besuchten zwei kommunale Spielzeugbibliotheken (toy libraries) von GALSINMA (Talamanca de
Jarama und El Berrueco - eine ländliche Region in den Bergen der nördlichen Region Madrid, ca. 50 km
von der UAM-Universität entfernt) und setzten ihr Service-Learning-Projekt "SL Assistance to the child
population" um, das 4 Monate (insgesamt 30 Stunden) dauerte. The main objective of the service was to
organize and implement activities that facilitate awareness of the situations experienced by people at
social exclusion risk in rural settings.

Umsetzung als Sommer-/Wintercamp
If implemented as a residential summer school, rural S-L and SE projects allow students to reside in the
rural community during the service instead of traveling back and forth to their universities. But, students
and community organizations in this scenario must commit to full-time availability and be prepared to
also work in the evening or during the weekend. Students need meals and housing and have to implement
rural S-L and SE within a shorter period of time than their peers in other 2 forms of implementation.
This might pose additional workload for community organizations since the role of the mentor is not only
intellectual support to students but also logistical (to provide meals, housing, materials and equipment
for the work, etc.). They become hosts for students, apart from being their mentors.
Finally, rural community organizations may not find summer or winter as the optimal time to implement
rural S-L and SE projects, since they might experience reduced staffing due to summer/winter vacations.
Im Projekt Rural 3.0 haben wir Beispiele für diese Form der Umsetzung aus Italien, Österreich und
Kroatien.
In Kroatien reisten 11 Studierende aus der Landeshauptstadt (Universität Zagreb) 600 km in den
ländlichen Raum - die Insel Korčula, um an Service-Learning-Projekten teilzunehmen, die vom
Regionalpartner, der lokalen Aktionsgruppe LAG5, betreut wurden. Ihre SL-Projekte befassten sich mit:
    • Einführung der Robotik (micro:bit und Mbot) für Schulkinder in ländlichen Schulen,
    • Ausbildung für ländliche Unternehmer zur Gestaltung von kostenlosen Websites,
    • Entwicklung digitaler Kompetenzen für den (kulturellen) ländlichen Tourismus
    • Digitalisierung des Kulturerbes im Museum von Korčula (besonders die neuesten Funde aus dem
        Marco Polo Haus)
Alle Studierenden waren Doktoranden der Informationswissenschaften, ein Studium mit den
Programmen: Informatik (Lehre und forschungsorientierte Studien), Bibliothekswissenschaft,
Museumsstudium und Denkmalmanagement.
Weitere Beispiele für alle drei Arten der Umsetzung sind im Rural 3.0 MOOC verfügbar.
(http://193.198.214.48:8080/course/view.php?id=7). Reaktionen von Schülern, Lehrern,
Regionalorganisationen und Nutzern Begünstigten aus dem ländlichen Raum finden Sie auf dem Rural
3.0 YouTube-Kanal:
https://www.youtube.com/channel/UCEOwS_yvg6PiOoCb_6NLWhg/featured
                                                                                               9
Wie werden die regionalen Bedürfnisse definiert und den Studierenden
                              vorgestellt?
Es ist wichtig die regionalen Anforderungen der Zielgruppe (der Nutznießer) im ländlichen Raum genau zu
definieren, die an einem Service-Learning oder Social Entrepreneuship Projekt teilnehmen.
Anforderungen im ländlichen Raum hängen von verschiedenen Umständen ab, wie die regionale Lage,
Anzahl von regionalen Partnern, das soziale und wirtschaftliche Umfeld, Art der Tätigkeit der
Partnerorganisation (z.B. Sportclub, Ausbildungszentrum, usw.) und deren Mitglieder (Landwirte,
Hausfrauen, Tourismusanbieter, Rentner, Sozialarbeiter usw.). Die Treffsicherheit für die Erfüllung der
spezifischen, regionalen Anforderungen, sowie Empfehlungen für mögliche Lösungsansätzen hängt
unmittelbar davon ab, wie eindeutig die Anforderung formuliert ist.
Unsere Empfehlung ist, die Anforderung zunächst mit den Mitgliedern oder Mitarbeiter/innen der
regionalen Zielgruppe zu diskutieren. Wenn es sich bei dem regionalen Nutzer um eine Person handelt
(z.B. ein Tourismusanbieter oder ein Pensionär), sollte die Person die Anforderungen zunächst für sich
selbst klar definieren.
Der nächste wichtige Schritt ist die Vorstellung der Anforderungen an die Studierenden.
Hochschuleinrichtungen, die selbst in der ländlichen Region angesiedelt sind. Hier finden sich häufig
Studierende, die in der gleichen Region wohnen. Hochschulen von außerhalb der ländlichen Regionen und
deren Studierenden haben dagegen eher städtisch Erfahrungen im täglichen Leben. Die Kluft zwischen
diesen Studierenden und den Anforderungen von Zielgruppen im ländlichen Raum kann erheblich sein.
Sie müssen aufmerksam sein, wenn die Studierenden nicht Mitglieder Ihrer Region sind oder keinen
ländlichen Hintergrund haben. Was für Sie klar und vollständig erscheint, ist für diese Studierenden
möglicherweise unverständlich. Umso wichtiger ist die detaillierte Erläuterung der ländlichen
Anforderungen, wenn möglich mit praktischen Beispielen und Bezügen.

Die folgende Beispieltabelle kann möglicherweise hilfreich für einen ersten Überblick und Strukturierung
der Anforderungen für die Tätigkeit der Studierenden sein:

 Umfeld         Anforderun     Beteiligte         SL Ziele         SL Aktivität           Anzahl
                g              Organisationen                                             Studierende

 Studierende    Umgang     Seniorenheim           Verbesserung     Anregungen             2
 aus dem        mit der                           der geistigen
 Stadtgebiet    älter                             Funktionen
                werdenden                         bei älteren
                Bevölkerun                        Bürgern
                g

 Studierende    Mangel an       Grundschule       MINT durch       Robotik                5
 mit            Inhalten                          informelles
 Wohnsitz im    für Kinder                        Lernen an
 ländlichen                                       Kinder
 Raum                                             vermitteln

                                                                                                        10
Die Netherlands Rotterdam School of Management (RSM), die ERASMUS Universität, hat im Zeitraum
September – November 2019 ein Seminar mit dem Namen  Beratung für Social
Entrepreneurs durchgeführt. In diesem Nebenfach bilden die Studierenden Gruppen, um kleine soziale
Organisationen bei der Bewältigung zeitgenössischer Herausforderungen zu beraten. Eines der
teilnehmenden Sozialunternehmen war Stichting Schutsluis Alblasserdam (SSA).

         SSAs Zielsetzung ist Unterstützung beim Wiederaufbau der zerstörten Schleuse in Alblasserdam. SSA arbeitet für
         eine Initiative, deren Akteure aus den Bereichen für den Erhalt historischer Wasserbauwerke, gebauter Umwelt,
         Wassersport, Tourismus, Umweltforschung und Biodiversität kommen.

          SSA hat bei der RSM angefragt von Studierenden die rechtlichen Möglichkeiten zum Wiederaufbau
         herauszufinden und SSA auf dem Weg zu beraten.

          SSA hat bei der RSM angefragt von Studierenden die rechtlichen Möglichkeiten zum Wiederaufbau
         herauszufinden und SSA auf dem Weg zu beraten bei der theoretischen Forschungsarbeit und bei der
         Kommunikation mit Interessensgruppen.

         Der Rat der Studierenden war einen Verein zu gründen statt einer Mitgliederstiftung, da dies für einige
        Interessenvertreter besser greifbar ist und hilfreich wäre um Unterstützung zu erhalten und sichtbar zu werden.

          Das Service Learning Seminar war eine gute Erfahrung für die Studierenden, die nicht aus dem ländlichen Raum
         in den Niederlanden waren und noch mehr für die ausländischen Studierenden, da sich das holländische System
         deutlich von anderen Ländern unterscheidet. Für SSA war es großartig mit den Studierenden zu arbeiten und
         Wissen zu akademischen Theorien und Literatur aufzubauen. Eine wahre Win-Win-Situation.

                                                                                                                     11
Orientierung für die Studierenden
Wie schon früher dargestellt ist es wichtig die Anforderungen genau zu definieren. Es erleichtert die
Auseinandersetzung mit der Sicht der Studierenden erheblich, wenn Sie genau wissen, was Sie mit der
Hilfe der Studierenden erreichen wollen. Zudem ist es wichtig ausreichend Informationen über die
Studierenden selbst zu haben: Welches Fach studieren sie, kommen sie aus einem ländlichen Raum oder
nicht, Welche Ausbildungsbedarfe haben, was für Kompetenzen bringen sie mit, usw.? Sie sollten Ihre
Erwartungen den Studierenden vermitteln und sich mit deren Erwartungen bzgl. des ländlichen Service-
Learning bzw. Social Entrepreunership Projekts auseinandersetzen.
Die Auseinandersetzung mit der Sicht der Studierenden wir erfolgreich sein und die Zusammenarbeit mit
den Studierenden wird zu den erwarteten Ergebnissen führen, wenn dieser Teil gut vorbereitet ist.
Beachten Sie, dass es darum geht für die Studierenden eine Lernerfahrung im ländlichen Raum zu
ermöglichen und lassen Sie sie so frei und unabhängig wie möglich arbeiten.
Im Folgenden einige Empfehlungen, abgeleitet nach Susan Bender (2014), was Sie für die Orientierung
der Studierenden berücksichtigen könnten:3

    1.   Informationen zum Informieren Sie die Studierenden über Ihre Organisation: Was sind
         regionalen Partner Ihre Ziele/Grundsätze? Was bieten Sie an? Was sind Ihre
                            Dienstleistungen/Tätigkeiten?      Wie     sehen     die    lokalen
                            Altersstrukturen aus? Wie sind sie finanziert/gefördert? Was ist Ihre
                            Mission? Was ist Ihre Philosophie?

    2.   Belegschaft          Wer sind die Mitarbeiter in welcher Position? Gibt es eine spezielle
                              Fach- oder Umgangssprache, die die Studierenden kennen sollten?

    3.   Kontaktliste         Bieten Sie eine Kontaktliste an mit Personen/Behörden die für die
                              Arbeit der Studierenden hilfreich sein könnten.

    4.   Verantwort-          Was wird von den Studierenden erwartet? Beschreiben Sie die
         lichkeiten           konkrete Rolle der Studierenden in ihrer Organisation. Wie wird die
                              Leistung der Studierenden beurteilt?

    5.   Regeln               An-/Abmeldung, Kleidungsstandard, allgemeine Regeln im Büro.

    6.   Training             Wenn Ausbildung erforderlich, wie wird sie aussehen?

    7.   Finales Ergebnis     Was ist das finale Ziel, das erreicht werden soll und was ist das
                              Produkt, das am Ende des Dienstes erzeugt sein soll?

    8.   Zeitplan             Welche Arbeitszeiten gelten in Ihrer Organisation? Wann endet der
                              Dienst der Studierenden? Wann treffen Sie für Reviews ihrer
                              unabhängigen Arbeit mit den Studierenden zusammen?

    9.   Betreuung/           Es ist wichtig, dass Studierende in ländlichen Service Learning or
         Verständnis          Social Entrepreneurship Aktivitäten eine Kontaktperson als
                              Betreuer beim regionalen Partner haben. Der Aufwand, den jeder
                              Studierende an Betreuung benötigt hängt vom Projekt bzw. der
                              Dienstleistung ab. Den Studierenden sollten unabhängig arbeiten
                              können, ohne dass ihnen für jeden Besuch eine spezifische Arbeit
                              zugeteilt ist. So kann die Zeit für Supervision besser für Fragen und
                              Rückmeldungen genutzt werden. Stellen Sie sicher, dass den

3   http://ccncce.org/wp-content/uploads/2014/06/ServiceLearningCommunityManual.pdf
                                                                                                      12
Studierenden ein anderer Vertreter der Organisation zur Verfügung
                           steht, wenn der benannte Betreuer einmal nicht verfügbar ist. Der
                           Betreuer soll die Studierenden unterstützen die Erfahrungen zu
                           verstehen, die er/sie durch die eigene Arbeit bzw. der Tätigkeit der
                           Organisation macht. Wichtig ist, dass die Studierenden nich als
                           ehrenamtliche Helfer in der Organisation sind. Sie sollen
                           Anforderungen des regionalen Partners umsetzen und gleichzeitig
                           Erfahrungen machen, die das Gelernte an der Hochschule
                           erweitern.     Die      Studierenden     erhalten      akademische
                           Leistungsnachweise für das Lernen in den erbrachten
                           Serviceleistungen. Ihre Unterstützung ist sehr wertvoll und hilft den
                           SL-Lernenden darüber nachzudenken, was die Erfahrung für sie
                           bedeutet und wie das im Zusammenhang zu Ihrem Unterricht steht.

10.   Sign-In Procedure    Die Studierenden sind aufgefordert einen Anwesenheitsnachweis
                           zu führen, für jeden Besuch in ihrer Organisation. Der Betreuer oder
                           jemand anderes aus Ihrer Organisation sollte diesen
                           Anwesenheitsnachweis bei jedem Besuch gegenzeichnen.

11.   Identifikation       Statten Sie die Studierenden mit Namensschildern aus Ihrer
                           Organisation aus oder fordern Sie die Studierenden auf ihren
                           Studiennachweis verfügbar zu haben.

12.   Rollenmodell         Die Standortmentor/innen werden Teil des Bildes, das sich die
                           Studierenden von dem macht, was es bedeutet, ein Profi zu sein.
                           Oftmals stellen die persönlichen Beziehungen zwischen den
                           Betreuer und den Studierenden einen bedeutenden Anteil an der
                           gemachten Erfahrung dar. Interesse an dem Studierenden und
                           seiner Arbeit zu zeigen und Gefühle und Interessen über das
                           Arbeitsumfeld hinaus mitzuteilen kann sehr hilfreich sein.

13.   Dokumentation für Möglicherweise wollen die Studierenden des Service-Learning bzw.
      die Studierenden  Social Entrepreneurship Seminars einen Nachweis über die
                        Dienstleistungsstunden bekommen, die sie in ihrer Organisation
                        verbracht haben. Bitter erfüllen Sie diese Nachfragen für die Zeiten,
                        die Sie bestätigen können.

                                                                                                   13
Gut koordinierte Kommunikation
Die Zusammenarbeit wird nur dann erfolgreich sein, wenn die Kommunikation zwischen Ihnen, den
Studierenden und den Lehrenden gut koordiniert ist. Das bedeutet, dass Sie in Ihrer Organisation eine
Mentorin/einen Mentor benennen sollten der/ die während des Semesters mit den Studierenden bei der
Durchführung ihrer Studienaufgaben arbeitet.
Hochschuleinrichtungen benennen auch Betreuende für Studierende im Bereich Service-Learning oder
Social Entrepreneurship. Sie sollten mit den Betreuer/innen dieser Hochschuleinrichtungen über die
auftretenden Fragen des Service-Learnings oder des sozialen Unternehmertums kommunizieren. Nach R.
Schramm (2016) besteht die Rolle des Betreuenden einer Hochschuleinrichtung darin, mit dem Partner in
der Gemeinschaft zusammenzuarbeiten, um das Projekt zu definieren und das Studierendenteam für die
Durchführung des Projekts zusammenzustellen.
Es wird empfohlen, einen Aktivitätsplan zur Kommunikation zu haben.
Außerdem ist es wichtig, mindestens ein "Live"-Gespräch zwischen der Mentorin/ dem Mentor des
Partners in der ländlichen Gemeinde, den Betreuenden der Hochschuleinrichtungen und den
Studierenden zu führen.
Es wird jedem Partner empfohlen, das folgende, von Duncan, D. & Kopperud, J. (2007) erstellte Schaubild
zur Vorbereitung eines ersten Diskussionstreffens zu verwenden.

                                             Studierende

 Lernziele

 Fähigkeiten

 Begabungen

 Interessen

 Erfahrungen

                                   Partner in ländlichen Gemeinden

 Mission

 Fähigkeiten             von
 Mitarbeitenden/Freiwilligen

 Fähigkeiten/Begabungen
 der Kund/innen

 Interessen der Organisation

 Erfahrung, die wir bieten
 können

                                                                                                    14
Die folgende Grafik veranschaulicht die gute Praxis der Implementierung von Service-Learning im Bereich
Kommunikation in Spanien. Studierende der Autonomen Universität Madrid (UAM) absolvierten ihr
Service-Learning in den kommunalen Spielzeugbibliotheken der Gemeinden Talamanca de Jarama und El
Berrueco, die zur Lokalen Aktionsgruppe GALSINMA gehören.

                                                 Kommunikation
                                                 der LAG mit der
                                                   ländlichen
                                                   Gemeinde
                                                (Vertreter /innen
                                                 des Rathauses)

                                               Der Erfolg der SL-
                                             Implementierung in         Kommunikation
                                               diesem Gebiet ist        zwischen          dem
                                                                        Vertreter/innen    des
                       Kommunikation          weitgehend auf die        Rathauses wiederum
                          zwischen              ausgezeichnete
                     Betreuer/innen und                                 mit               dem
                        Studierenden         Kommunikation und          Koordinator/innen/Vor
                                            Koordination zwischen       gesetzten          der
                                                                        Spielothek
                                            der Universität und der
                                             LAG zurückzuführen.

                                                  Kommunikation
                                                 zwischen der LAG
                                                und der Universität
                                                 (nach Erhalt aller
                                                Informationen von
                                                 den Gemeinden)

                                                                                                    15
Wie geht man mit der Klärung von Verantwortlichkeiten und Fragen des
                       Risikomanagements um?
Wie bereits erwähnt, sollten die Partner in der Gemeinde Mentor/innen haben, der bei auftretenden
Problemen während der Service-Learning- oder Social Entrepreneurship-Aktion zur Seite steht. Die
Hauptaufgabe der Mentor/innen besteht darin, Verantwortlichkeiten und Fragen des Risikomanagements
zu klären. Es wird empfohlen, über alle Fragen im Zusammenhang mit dem Studierendendienst zu
sprechen. Die Studierenden sollten Informationen über den Standort des Gemeindepartners, den Büro-
/Arbeitsraum, von dem aus sie arbeiten können, wie viele Stunden Unterstützung Sie ihnen geben
können, über die örtlichen Arbeitsbedingungen, darüber, wie Sie Ihre Organisation erreichen können (z.B.
mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder bei Bedarf mit dem Auto), erhalten. Gemeindepartner sollten
berücksichtigen, dass einige Studierende nur in Teilzeit am Service-Learning- oder Social-
Entrepreneurship-Projekt arbeiten können. Es ist auch wichtig zu beachten, dass der Dienst der
Studierenden in einer ländlichen Gemeindeorganisation mit den Anforderungen des nationalen Rechts in
Einklang gebracht werden muss. Insbesondere müssen Sie die Anforderungen der Sozialversicherung, des
Arbeitsrechts, der Freiwilligenarbeit usw. im Auge behalten.
Es ist wichtig zu erwähnen, dass das Projekt für ländliches Service-Learning und soziales Unternehmertum
kein Praktikum ist. Obwohl die Studierenden, die an den Projekten arbeiten, den Partnern in den
ländlichen Gemeinden nutzbringend helfen können.

               Angemessene Ausbildung für zugewiesene Aufgaben, die für die Studierenden von
               Bedeutung sind:

                   •   Geeignete Aufgaben festlegen
      ☐
                   •   Seien Sie realistisch in Bezug auf den Zeitaufwand und die Erwartungen der
                       Studierenden.

                   •   als Lehrkraft und Lernbegleiter/in für Studierende sichtbar und verfügbar sein

               Sichere Arbeitsumgebung und angemessene Arbeitszeiten für die Studierenden, um
               ihren Dienst zu leisten:
                   ● Transportinformationen
                   ● Gebäude, Raum
      ☐
                   ● Arbeitsplan und Flexibilität
                   ● Mitarbeiter/innen, Klient/innen und andere Arbeitnehmer/innen
                   ● Kontaktinformationen bei Fragen oder Bedenken
                   ● Büroprotokoll und Normen

                                                                                                        16
Orientierung der Schüler/innen an der Mission und den Zielen der Gemeindepartner,
               um ihre Rolle innerhalb des Gemeindepartnerschaft besser zu verstehen:
      ☐
                   •   Auftrag und Ziele

                   •   Funktion der Agentur und ihre einzelnen Rollen

               Rückmeldung:
      ☐            ● Kommunizieren, bewerten und reflektieren
                   ● Danken Sie den Studierenden für ihre Arbeit

Eine Schlüsselrolle des Partners in der ländlichen Gemeinde besteht darin, Verbindungen zu drei Aspekten
des ländlichen Service-Learnings und Social Entrepreneurships herzustellen - den Bedürfnissen der
Gemeinde, den Anforderungen der Hochschuleinrichtungen und einem Bildungsumfeld für die
Studierenden. Die folgende Tabelle kann laut dem Community Partner Guide für Service-Learning (2016)
der University of Vermont bei der Klärung von Verantwortlichkeiten und Fragen des Risikomanagements
hilfreich sein.

Es wird empfohlen, eine Vereinbarung zwischen einer ländlichen Gemeindeorganisation und einer
Hochschuleinrichtung zu schließen. Das vorgeschlagene Beispiel finden Sie in Anhang Nr. 1.
Die folgende Abbildung beschreibt die Herausforderungen, denen sich die Lokale Aktionsgruppe
GALSINMA und die UAM (Spanien) bei der Planung des ländlichen Dienstleistungslernens gegenübersahen.
Diese Ergebnisse können nützlich sein, um zu verhindern, dass Risiken zu Problemen werden, wenn man
sich auf die Durchführung eines ländlichen Service-Learning und Social Entrepreneurship-Projekts
vorbereitet.

                           Mögliche Probleme

                    Einige Schwierigkeiten bei der Suche nach Gemeinden, die durch öffentliche
                  Verkehrsmittel (Bus, kein Zug) mit der UAM gut verbunden sind. Die Studierenden
                              konnten nur nachmittags nach ihren Vorlesungen fahren.

                   Schwierigkeit, motivierte Studierende zu finden, die durchschnittlich 100 km pro
                            Tag (Hin- und Rückfahrt) mit dem Bus zurücklegen möchten.

                     Langsamkeit der bürokratischen Verfahren zur Unterzeichnung des ersten
                 Abkommens zwischen der UAM. Aufgrund der Bürokratie war es zwar ursprünglich
                  vorgesehen, im Oktober zu beginnen, musste aber wegen dieser administrativen
                                     Angelegenheit im November beginnen.

                                                                                                      17
Wie kann man den Studierenden den Auftrag und die Ziele der
                         Organisation erklären?
Auftrag und Ziele der Organisation beschreiben den Endpunkt, auf den die Aktivitäten ausgerichtet sind.
In den meisten Fällen ist es wahrscheinlich, dass sich die Studierenden bei der Auswahl der Organisation
mit deren Zielen vertraut machen. Es ist für sie wichtig, dass die Aktivitäten der gewählten Organisation
in der Nähe ihres akademischen Studiums der ländlichen Dienstleistung oder des sozialen
Unternehmertums liegen. Ausgewählte Organisationen sollten den Studierenden bei der Durchführung
von Aktivitäten helfen, die die Studierenden dazu bewegen, auf reale Bedürfnisse der Gemeinschaft
einzugehen.
Unsere Empfehlung ist es, mit den Studierenden beim ersten Treffen Fragen im Zusammenhang mit dem
Auftrag und den Zielen der Organisation zu erörtern. Sie sollten wissen, wie die Studierenden die Ziele
Ihrer Organisation verstehen.
Ist ihre Vorstellung bezüglich des Auftrags und der Ziele die gleiche wie Ihre?
Die Studierenden, die bei der Partnerorganisation in der ländlichen Gemeinde arbeiten, sollten ihre
Mission und ihre Ziele reflektieren, und diese Reflexion sollte für die Organisation wichtig sein. Wie R.
Schramm (2016) sagt, muss das Projekt für die Organisation wichtig sein und von einer Art und Größe
sein, die für Studierendenteams geeignet ist. Es muss auch eine gute "Passung" zwischen dem Projekt und
dem Team geben.
Es muss auch eine gute "Passung" zwischen dem Projekt und dem Team geben. Diese Aspekte garantieren
eine ausreichende Beteiligung beider Seiten an einem ländlichen Service-Learning- oder Social-
Entrepreneurship-Projekt. Die besten Ergebnisse werden erzielt, wenn die Fähigkeiten (z.B. Schreiben,
Interviewen, Fotografieren, IKT-Fähigkeiten usw.) und Kenntnisse (z.B. Recht, Wirtschaft, Ökonomie,
Psychologie, Soziologie, Erziehung, Umwelt, Landwirtschaft usw.) der einzelnen Schüler die Bedürfnisse
der Partner in den ländlichen Gemeinden widerspiegeln.
Das Projekt "Service-Learning" oder "Social Entrepreneurship" kann viele Formen annehmen. Nach
Schramm (2016) können Studierende indirekte Dienste leisten - Informationen sammeln, Analysen
durchführen und Empfehlungen zu einem Problem oder Thema abgeben, das für die Organisation von
Interesse ist. Dies kann Evaluationen einschließen, bei denen Studierende ein vergangenes oder laufendes
Programm oder eine Aktivität untersuchen, um deren Effektivität oder Effizienz zu beurteilen. Die
Studierenden können auch einen direkten Dienst leisten, indem sie einer Organisation bei der Einführung
eines Programms oder Verfahrens oder einer Operation helfen, etwas in Gang bringen oder helfen, ein
bestehendes Programm besser laufen zu lassen.

                                                                                                      18
Wie kann man bei der Entwicklung von Möglichkeiten für ländliches
          Service Learning und Social Entrepreneurship helfen?
Eine Unterstützung durch einen von Ihrer Organisation benannten Mentor für die Studierenden im
Bereich Service-Learning oder soziales Unternehmertum ist von großer Bedeutung. Nur kompetente
Unterstützung schafft eine zufriedenstellende Zusammenarbeit bei ländlichen Aktivitäten im Bereich des
Dienstleistungslernens oder des sozialen Unternehmertums, die auf dem Wissen und den Fähigkeiten der
Studierenden aufbauen.
Sie sollten wissen, dass es beim Lernen in diesem Fall nicht nur um den Inhalt, sondern auch um den
Prozess geht. Dieser aktive Prozess entwickelt die Autonomie der Studierenden und ihre Fähigkeit, das
Gelernte anzuwenden, er entwickelt die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten, die erforderlich sind,
um Veränderungen in ländlichen Gemeinden zu fördern.
Um Lösungen für schwierige Probleme im ländlichen Raum sowie für Produkt- und Prozessinnovationen
zu entwickeln, sollten Sie ständig mit den Studierenden kommunizieren. Helfen Sie ihnen so bald wie
möglich, wenn sie mit Problemen im Zusammenhang mit dem Service für Ihre Organisation konfrontiert
werden.

                    Wichtige Tipps zur
                    Unterstützung
                          Die Bedürfnisse und Motivationen der
                                  anderen herausfinden
                                (Informationsaustausch)

                       Dienstleistungsvereinbarungen abschließen
                        (Ihre Beziehung legalisieren oder sich auf
                               einige Grundregeln einigen)

                                     Umsetzung der
                       Partnerschaftsvereinbarungen (regelmäßige
                             Kommunikation, Erfüllung der
                                Verpflichtungen, Haftung)

                           Ergebnisse und Bewertung (Präsentation
                                der Ergebnisse des ländlichen
                           Dienstleistungslernens oder des sozialen
                              Unternehmertums, Feedback und
                                          Reflexion).
Die wichtigsten Tipps für die Unterstützung, laut Community Partner Guide to Service-Learning (2016) der
University of Vermont

                                                                                                     19
Wie kann man den Studierenden das Nachdenken über ihre Erfahrungen
  im Bereich ländliche Dienstleistungen oder soziales Unternehmertum
                               erleichtern?
Die Reflexion ist ein sehr wichtiger Teil des Service Learnings im ländlichen Raum und des Social
Entrepreneurships der laut dem von der Michigan State University entwickelten Service Learning Toolkit
(2015) Verbindungen zwischen Aktivitäten des kommunalen Engagements und dem Lernen im
Klassenzimmer herstellt. Ihre Teilnahme an Aktivitäten im Bereich des ländlichen Dienstleistungslernens
oder des sozialen Unternehmertums auf dem Lande ist ein aktiver Prozess. Die Reflexion in dieser
Zusammenarbeit hat einen bedeutenden Wert für Studierende und Hochschuleinrichtungen.
Laut R. Bringle & J. Hatcher (1999) "bilden Reflexionsaktivitäten die Brücke zwischen den gemeinnützigen
Aktivitäten und dem Bildungsinhalt des Kurses. Reflexionsaktivitäten lenken die Aufmerksamkeit der
Studierenden auf neue Interpretationen von Ereignissen und bieten ein Mittel, mit dem ziviles
Engagement studiert und interpretiert werden kann, ähnlich wie ein Text gelesen und für ein tieferes
Verständnis studiert wird".

Die Reflexion hat drei Hauptaspekte (Clayton und Day, 2003):

                           Description           Analysis

                                       Learning

Im ersten Schritt, Description/ Beschreibung, sollten die Schülerinnen und Schüler achtsame und
aufmerksame Beschreibungen ihres ländlichen Service-Learning- oder ländlichen Social
Entrepreneurship-Projekts erstellen. Im zweiten Schritt, Analysis/ der Untersuchung, analysieren sie ihre
Erfahrungen, indem sie die Verbindungen zwischen den Lernzielen und den Zielen der von ihnen
erbrachten Dienstleistung identifizieren, was es ihnen ermöglicht, aus ihrem Projekt Sinn zu machen. Im
letzten Schritt, Learning/ dem Lernen, wandeln sie ihre Erfahrung in anwendbares Lernen um.

Das Hauptprinzip der Reflexion ist die Unvoreingenommenheit. Was bedeutet das?
Die Studierenden sollten unvoreingenommen ihre Erfahrungen während des ländlichen Service Learning
oder des ländlichen Social Entrepreneurships beschreiben. Darüber hinaus sollten sie zielorientiert sein
und im Einklang mit Bo Wu (2019) analysieren, welche Auswirkungen die gesammelten Erfahrungen auf
ihr persönliches Wachstum, ihr bürgerschaftliches Engagement und ihre akademische Entwicklung haben.
Der letzte Schritt der Reflexion besteht darin, zusammenzufassen, was und wie sie gelernt haben, wie
wichtig ihr neues Wissen ist usw.

                                                                                                      20
In Portugal begaben sich 21 Studierende aus Viana do Castelo (Hochschule für Bildung - Polytechnisches
Institut von Viana do Castelo) in die ländliche Gegend - Deão (etwa 15 km vom Stadtzentrum von Viana
do Castelo entfernt) -, um an einem Service-Learning-Projekt teilzunehmen, das von der Lokalen
Aktionsgruppe AJD betreut wurde: "Schritte für eine bessere Gesellschaft". Ziel dieses SL-Projekts war es,
die Wände der Einrichtungen der AJD mit Zeichnungen zu bemalen, die die Traditionen, die Geschichte und
das kulturelle Erbe von Deão darstellen. 'Schritte für eine bessere Gesellschaft' war die akademische
Antwort einer Gruppe von Grundschullehramtsstudierenden der Höheren Pädagogischen Hochschule des
Polytechnikums Viana do Castelo auf die Bedürfnisse der AJD (LAG Rural) in Bezug auf ihr lokales Erbe.
Dies sind Reflexionen ländlicher Partner (AJD) im Projekt aus Portugal "Schritte für eine bessere
Gesellschaft" (eine Zusammenarbeit zwischen IPVC und AJD):

       Ich halte es für äußerst wichtig, über die Auswirkungen zu sprechen, die das Projekt Rural 3.0 auf unsere
       Gemeinschaft hatte, nämlich diese spezifische Aktivität. Die kulturelle Realität und Tradition jedes Ortes
       sowie die Art und Weise, wie wir damit umgehen, spielen eine sehr wichtige Rolle in unserer Gesellschaft.
       Was wir mit all den Zeugnissen der Vergangenheit tun können und was nicht, beeinflusst die Kontinuität
       und die Art und Weise, in der sich diese Gemeinschaft ausbreiten kann. Es ist äußerst wichtig, dann über
       die Auswirkungen zu sprechen, die diese Aktivität auf die AJD-Gemeinschaft hatte, die in die Gemeinschaft
       eingefügt ist, und zwar dort, wo die AJD eingefügt ist, was weit über die historische und soziale Realität
       hinausgeht. Sie geht auch durch die materiellen und immateriellen Werte der AJD und die Art und Weise,
       wie sie anderen Menschen, die diese AJD-Detailgeschichten wahrscheinlich nicht kannten, in Raum und Zeit
       Kraft gab und ihnen half, ein wenig mehr über die Geschichte dieser Gemeinschaft und dieser Region zu
       verstehen.

Jerusa Lopes (Projekttechniker am AJD)

   Diese Arbeit, die hier geleistet wurde, war sehr wichtig. Sie hatte auch eine sehr wichtige Wirkung auf
   unsere Kinder und Jugendlichen, da sie diejenigen sind, die unseren Raum hier besuchen. Und vor allem
   war es sehr wichtig, die Kinder mit diesen Studierenden, die zu dieser Arbeit kamen, in Kontakt zu bringen,
   weil sie es den Kindern ermöglichten, die ganze Frage der Kultur und der Werte und ihrer sozialen
   Identität hier in dieser Gemeinschaft zu idealisieren.

Angélica Neves (sozio-kultureller Animationstechnikerin an der AJD)

    Ich glaube, dass der Nutzen dieses Projekts, des Service-Learnings, darin bestand, dass es uns aus
    dem üblichen Rahmen herausgenommen hat. Ich meine, wir stammen aus einer Generation, die
    gewohnt ist, den Unterricht immer im Klassenzimmer abzuhalten. Daher denke ich, dass dieser
    Kontext für alle positiv war.

                                                                                                                    21
Studierender 1 – Polytechnisches Institut der Hochschule Viana do Castelo/ Portugal

       Es ist von grundlegender Bedeutung zu erwähnen, dass Deão, (...) es eine ländliche Umgebung ist,
       die das Privileg hat, die AJD " zu beherbergen". (...) Eines der zu erwähnenden Beispiele ist der
       Unterricht im Fach Theorie und Praxis der visuellen und performativen Künste, in dem die Studenten
       der Pädagogischen Hochschule des Polytechnischen Instituts von Viana do Castelo den Besuch eines
       der Mitglieder der Leitungsorgane der Vereinigung, Ana Paula Meira Dias, erhielten. In derselben
       Klasse lernten die Studenten spezifische Elemente von Deão kennen, wie die Caroça oder Croça, die
       Wiege, die Kapuze und andere Elemente der Pfarrei, wie Palmitos und Kerzen. Dies führt zu der
       Schlussfolgerung, dass das, was ein Problem zu sein scheint, ein Lernen ist, und mit der Methode des
       Service Learning fühlten sich die Studierenden näher an ihrer Umgebung und effektiv ihrer eigenen
       Identität, wie die AJD sagen würde... "Faz-se caminho ao andar, oder Es wird beim Gehen gemacht"
       (MC)

Studierender 2 – Polytechnisches Institut der Hochschule Viana do Castelo/Portugal

   Ich glaube, das Schwierigste war der Versuch, die ganze Geschichte auf dem Papier in Einklang zu
   bringen. Vom Papier an die Wand zu kommen, ist schwierig, aber es ist alles gut gegangen. Am Anfang
   mag es so aussehen, als sei das etwas sehr Hartes und Kompliziertes, aber am Ende hat sich der ganze
   Aufwand gelohnt. Machen Sie weiter, denn am Ende ist es die Mühe wert.

Studierender 3– Polytechnisches Institut der Hochschule Viana do Castelo/Portugal

  Ich hatte viel Spaß damit! Wenn Sie an einem SL-Projekt teilnehmen, haben Sie
  Kontakt zu vielen Menschen, zu vielen Gemeinschaften, die in meinem Fall die Kinder
  waren, und ich habe es geliebt.

Studierender 4– Polytechnisches Institut der Hochschule Viana do Castelo/Portugal

   Jede Gruppe hätte ein Thema und müsste das zugewiesene Thema auf die Wand übertragen. Durch Zeichnen
   konnte jede Gruppe typische Dinge zeichnen, wie "caroças", Parteibögen, ihre eigenen Traditionen und die
   Legende. Wir hatten direkten Kontakt mit der Bevölkerung von Deão. Schulkinder kamen, um uns zu helfen,
   und trugen auch mit ihrer Kreativität dazu bei, sowohl den Behälter als auch die Wand zu bemalen. Genießen
   Sie die Zeit! Das Werk selbst ist großartig! Sie werden es lieben, daran teilzunehmen, zu malen, den größten
   Spaß zu haben!

Studierender 5– Polytechnisches Institut der Hochschule Viana do Castelo/Portugal

                                                                                                                  22
Abschließend stellen wir hier zwei Beispiele für Formate von reflexiven Zeitschriften vor, die Studierende
zur Dokumentation ihrer Reflexion und ihres Lernens verwenden können.
Organisationen der ländlichen Gemeinschaft sind in der Regel nicht verpflichtet, Reflexionsaktivitäten von
Studierenden zu erstellen oder zu evaluieren, aber sie können die Reflexion der Studierenden über ihre
Erfahrungen im Bereich des ländlichen Service-Learnings oder des sozialen Unternehmertums und ihr
Lernen erleichtern, wenn sie die Studierenden zur Erstellung ihrer reflexiven Zeitschriften ermutigen und
wenn sie die Bedeutung der Reflexion verstehen.
Ein weiteres Beispiel für die Rolle ländlicher Gemeinden bei der Organisation reflektierender Aktivitäten
von Studenten könnte unter Bezugnahme auf Service Learning beim RURAL 3.0-Projektpartner Vytautas-
Magnus-Universität (VMU) gegeben werden.

                                                                                                               Das Reflex-Protokoll wird dem Lehrenden am Ende
                                                                                                               des Semesters vorgelegt.

                                                                             Das reflexive Protokoll/Journal
                            Nach jedem Besuch in der Gemeinde geben die
                            Studierenden in der Tagebucheintragung das                                         Das        Reflexivprotokoll        enthält      eine
                            Datum der Besuchs an und beschreiben den                                           zusammenfassende Darstellung der reflexiven
   Das reflexive Tagebuch

                            Inhalt    der   durchgeführten Aktivitäten                                         Tagebucheinträge, die von den Studierenden nach
                            (Teilnahme an Veranstaltungen, Gesprächen,                                         jedem Besuch in der Gemeinde geschrieben werden.
                            Treffen, anderen sozialen, intellektuellen und                                     Das Reflexivprotokoll enthält Abschnitte über die
                            körperlichen Aktivitäten usw.) und geben die                                       Analyse persönlicher, organisatorischer und anderer
                            Dauer der Aktivitäten an.                                                          Probleme, die in den Gemeinden auftreten und
                                                                                                               angegangen werden, die Beziehung des Dienstes zum
                                                                                                               Universitätslehrplan und Studienfach, die Reflexion
                            Die Studierenden sind eingeladen, im                                               über die Zusammenhänge zwischen akademischer
                            Tagebuch darüber nachzudenken, was sie                                             Leistung,      bürgerschaftlichem        Engagement,
                            heute gelernt haben und welche neuen                                               persönlichem Wachstum und Entwicklung usw.
                            Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen sie
                            gewonnen haben und wie dies mit dem                                                Die Studierenden analysieren die Beziehung
                            Universitätsstudium und dem akademischen                                           zwischen der "Theorie", die sie in ihrem Kurs studiert
                            Fach, das sie studieren, zusammenhängt.                                            haben,      und      anderen      Universitätsfächern
                                                                                                               (Lernmaterialien und -mittel) und der "Praxis"
                                                                                                               (praktische Erfahrung in der Gemeinschaft und
                            Diese Aktivität, das reflexive Tagebuch                                            Organisation), die sie während des Dienstlernens
                            auszufüllen, ist ein Mittel, um Verbindungen                                       entdeckt haben.
                            zwischen Aktivitäten des gesellschaftlichen                                        Studierenden werden ermutigt, Widersprüche und
                            Engagements       und    dem     Lernen   im                                       Widersprüche zwischen Theorie und Praxis
                            Klassenzimmer herzustellen.                                                        aufzudecken, die sie während ihres Dienstes in der
                                                                                                               Gemeinschaft bemerkt und verstanden haben. Die
                                                                                                               Studierenden       sind      eingeladen,      darüber
                                                                                                               nachzudenken, ob sie sich in der Gemeinde wohl
                                                                                                               gefühlt haben, um anzugeben, welche Erfahrungen
                                                                                                               am wertvollsten waren.

                                                                                                                                                                        23
Wie kann man sich am Ende des Kurses am Evaluationsprozess beteiligen?
Nicht zuletzt müssen die Aktivitäten im Bereich des ländlichen Dienstleistungsangebots und des sozialen
Unternehmertums auf dem Lande evaluiert werden. Wie es im Community Partner Guide to Service-
Learning (2016) der University of Vermont geschrieben steht, ist die Evaluierung von Erfahrungen im
Bereich des ländlichen Service Learnings und des ländlichen Social Entrepreneurships ein wesentliches
Element, das den anhaltenden Erfolg der Partnerschaft von Studierenden, Gemeindepartnern und
Hochschuleinrichtungen gewährleistet. Evaluation kann in vielen verschiedenen Formen durchgeführt
werden: Gespräche, Umfragen und Fragebögen. Am Evaluationsprozess sind in der Regel die Vertreter
der Hochschuleinrichtung, die Studierenden und die Partner in den ländlichen Gemeinden beteiligt. Bei
der Evaluation und Bewertung der Partnerschaft ist es wichtig abzuschätzen, wie die Bedürfnisse auf dem
Land erfüllt wurden. Zusätzlich sollte der Evaluationsprozess sowohl interne als auch externe Aspekte
einbeziehen.
Der externe Aspekt der Evaluation umfasst Empfehlungen oder Vorschläge an die Hochschuleinrichtung
für die zukünftige Zusammenarbeit der Studierenden mit Ihrer Organisation. Der interne Aspekt bedeutet,
zu evaluieren, wie die Organisation Studierende aufgenommen hat und was in Zukunft hinsichtlich der
Rolle der Gemeinschaftsorganisation geändert werden sollte.
Die folgenden Fragen, die gemäß dem ´Community Partner Guide to Service-Learning (2016)` von der
University of Vermont erstellt wurden, können im Evaluierungsprozess hilfreich sein:

     1       Wie könnten Sie Ihre Rolle und die Wirksamkeit Ihrer Partnerschaft für ländliches
             Dienstleistungslernen oder ländliches soziales Unternehmertum verbessern?

     2       Wie haben die Studierenden mit Ihrer Organisation auf die Komponente des ländlichen
             Dienstleistungslernens oder des ländlichen sozialen Unternehmertums reagiert? Wie
             hat Ihre Organisation auf diese Zusammenarbeit reagiert? Profitieren Sie beide von der
             Zusammenarbeit?

     3       Wie haben die Partner der Hochschuleinrichtungen die Zusammenarbeit empfunden?

     4       Was wurde über die Beziehungen Ihrer Organisation zur Hochschuleinrichtung und von
             den Studierenden gelernt? Wie könnten diese Beziehungen verbessert werden?

                                                                                                      24
Sie können auch lesen