SCHÖN BEWUSST Effizienz in Gebäuden - GRÜNES JUBILÄUM - Messe Essen

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SCHÖN BEWUSST Effizienz in Gebäuden - GRÜNES JUBILÄUM - Messe Essen
www.messe-essen.de
 Ausgabe 2.2011

                     GRÜNES JUBILÄUM
                     30 Jahre IPM – der Weg
                     zur Weltleitmesse

                     GLÜCK AUF,
                     HERR DOKTOR
                     Spitzenmedizin in Essen

                     SCHÖN BEWUSST
                     Effizienz in Gebäuden
SCHÖN BEWUSST Effizienz in Gebäuden - GRÜNES JUBILÄUM - Messe Essen
SCHÖN BEWUSST Effizienz in Gebäuden - GRÜNES JUBILÄUM - Messe Essen
EDITORIAL | 3

  Frank Thorwirth,                                      Egon Galinnis,
  Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Essen     Geschäftsführer der Messe Essen

Liebe Leserinnen und Leser,

Essen war stets eine Stadt voller Energie. Einst bestimmten Zechen und rauchen-
de Schlote das Bild vom Revier. Heute ist die Metropole Ruhr noch immer Heimat
von international be deutenden Energieunternehmen. Doch die Unternehmens-
landschaft ist auch und gerade im Energiesektor breiter geworden. Dieser Wandel
spiegelt sich auch in der Geschichte der Messe Essen wider: In den 1950er-Jahren
war unser Unternehmen noch Gastgeber der Deutschen Bergbauausstellung,
heute ist es Schauplatz gleich mehrerer führender Messen, auf denen Zukunfts-
technologien vorgestellt werden, die einen maßgeblichen Beitrag dazu leisten
können, mit Energie und Wasser effizienter umzugehen. Diesem in seiner Be-
deutung noch immer unterschätzten Thema ist unsere Titelgeschichte gewidmet
(ab Seite 8).

Wie sich die Zeiten ändern, zeigt auch unser Rückblick auf die 30-jährige Ge-
schichte der Internationalen Pflanzenmesse (IPM) Essen. Wir sind stolz darauf,
dass wir mit unseren Partnern ein Stück weit dazu beigetragen haben, dass das
Gesicht der Branche heute ein ganz anderes ist als bei der ersten IPM im Jahr 1983
(ab Seite 16). Und noch ein Stück Aufbruch: Essen ist inzwischen auch ein Inno-
vationszentrum der Spitzenmedizin. Einen Einblick in diese beeindruckend
vielfältige Themenkompetenz unserer Stadt geben wir Ihnen ab Seite 34.

Viel Spaß bei der Lektüre wünschen Ihnen

Frank Thorwirth                                       Egon Galinnis
Vorsitzender der Geschäftsführung                     Geschäftsführer der
der Messe Essen GmbH                                  Messe Essen GmbH
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                3            Editorial                                 22     Herzrasen garantiert
                             von Frank Thorwirth                              Eindrucksvoll unterstreicht die Essen
                             und Egon Galinnis                                Motor Show ihren Anspruch als Motor-
                                                                              sport- und Tuningevent der Extraklasse
                5            Impressum
                                                                       24     Gut verbunden
                6            Nachrichten                                      Er leitet den Deutschen Verband für
                             aus der Messe und der Stadt                      Schweißen und verwandte Verfahren,
                                                                              und sein Herz schlägt für die Forschung.
                                                                              Besonders viel gelernt hat Dr. Klaus
              TITEL                                                           Middeldorf aber von – Babywindeln

              8    Schön bewusst                                       26     Vorschau
                             Von der Energiewende sprechen alle.              HAUS GARTEN GENUSS, LEBEN
                             Experten wissen: Genauso wichtig ist             plus KOMFORT, REISE + CAMPING,
                             die Effizienz bei der Energie und auch           FAHRRAD ESSEN
                             beim Umgang mit Wasser. Das größte
                             Potenzial liegt in den eigenen vier       27     Kalender
                             Wänden. Wege zur neuen Nachhaltig-               Alle Termine auf einen Blick
                             keit weisen die SHK Essen, die E-world
                             energy & water und die DEUBAU             28     Von Essen in die Welt –
                                                                              und zurück
              11             „Der Weg liegt in der                            Im Porträt: die Abteilung Messen und
                             Kombination“                                     Ausstellungen Ausland der Messe Essen
                             Klaus Jesse, Präsident des Bundes-
                             industrieverbands Deutschland Haus-,      32     Zauber eines Kontinents
                             Energie- und Umwelttechnik (BDH)                 Pulsierende Rhythmen, unglaubliche
                             und Vorsitzender des Messebeirats                Artistik und überschäumende Lebens-
                             der SHK, über Strategien moderner                freude: Daraus speist sich die Faszina-
                             Wärmeerzeugung                                   tion von „Mother Africa“. Im Rahmen
                                                                              seiner Jubiläumstournee gastiert der
                                                                              „Circus der Sinne“ in der Grugahalle
              MESSE
              16  Lasst uns über Blumen sprechen                       ESSEN
                             Die Internationale Pflanzenmesse (IPM)
                             Essen feiert ein rundes Jubiläum –        34  Glück auf, Herr Doktor!
                             ein Blick zurück auf 30 Jahre, die eine          Von Krebs bis Schlaganfall: In Essen
                             ganze Branche veränderten                        suchen exzellente Ärzte nach neuen
                                                                              Wegen im Kampf gegen die großen
              20             „Ein Stück weit Abenteuer“                       Krankheiten unserer Zeit
                             Thorsten Erhardt und Markus Freitag
                             über das Comeback des mobilen Urlaubs,    38     Bilder der Macht –
                             die Strategie der Hymer-Gruppe – und             Macht der Bilder
                             das einmalige Gefühl, unterwegs zu               Anlässlich des 200-jährigen Jubiläums
                             Hause zu sein                                    widmen sich gleich zwei hochkarätige
                                                                              Ausstellungen dem Mythos Krupp

                                                                       39     Gewinnspiel/Leserbefragung

IMPRESSUM
Herausgeber: Messe Essen GmbH,
Postfach 10 01 65, 45001 Essen, www.messe-essen.de
Redaktionell verantwortlich: Stefan Hannen,
Zentralbereichsleiter Kommunikation/Marketing, Messe Essen
Projektmanagement: Andreas John, Messe Essen
CvD: Jens Poggenpohl
Art-Direktion: Tamara Bobanac
Redaktionsteam: Kirsten Eißer, Gabriele von Graes,
Michael Herdemerten, Carola May, Corinna Plagemann
(Messe Essen); Dirk Maertens (Maenken Kommunikation)
Bildbearbeitung: Lothar Kempkes
Bildnachweis: Rainer Schimm, Messe Essen;
Schacht 2 – Studio für Werbefotografie (sofern nicht
anderweitig vermerkt)
Titelbild: depositphotos
Realisation: Maenken Kommunikation GmbH,
Von-der-Wettern-Str. 25, 51149 Köln, www.maenken.com

Druck: Woeste Druck + Verlag GmbH & Co. KG,
Im Teelbruch 108, 45219 Essen-Kettwig, www.woeste.de
Auflage: 17.000 Exemplare
Erscheinungstermin: 4. November 2011
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6 | NACHRICHTEN

Von Düsseldorf nach Essen
hogatec startet mit
neuem Konzept durch
                        Die hogatec, wichtigste
                        Fachmesse für Hotellerie
                        und Gastronomie im Wes-
                        ten Deutschlands, findet ab
                        2012 in Essen statt. „Die
                        Messe Düsseldorf und die
                        Branchenvertreter sind sich
                        einig, dass die Region eine
Fachmesse wie die hogatec braucht, allerdings
                                                               Der Messebeirat der hogatec ist überzeugt vom neuen Konzept der Messe Essen. Im Bild die Teilnehmer der Sommer-
wurde der Wunsch nach einer Angebotserwei-                     sitzung (v.l.): Kirsten Eißer, Andreas John (beide Messe Essen), Klaus Hübenthal (Dehoga NRW), Dierk Kraushaar (Dehoga
terung der hogatec in Richtung Food und Beve-                  Fachabteilung Systemgastronomie), Frank Kienle (Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik e.V.), Mara Frahne
                                                               (Messe Essen), Olaf Offers (Dehoga NRW), Anja Herberg, Nina Leufgen (beide Messe Essen), Jan Gerlach (Metro Group Cash
rage immer deutlicher. Hier waren und sind wir                 & Carry), Ernst Fischer (Dehoga Bundesverband), Burkhard Randel (Meiko Maschinenbau GmbH & Co. KG), Egon Galinnis
                                                               (Messe Essen), Siegfried Päsler (Verband der Hersteller von Gewerblichen Geschirrspülmaschinen e.V.), Sabina Großkreuz
in Düsseldorf aufgrund der Überschneidungen
                                                               (Messe Essen), Manfred Pohlschmidt (Hupfer Metallwerke GmbH & Co. KG), Ingrid Hartges (Dehoga Bundesverband),
zu unseren übrigen Messen in diesen Angebots-                  Ann-Kristin Piel, Nina Schnabel (beide Messe Essen), Günter Kuhn (K & P Consulting GmbH).
bereichen limitiert. In Essen ist nun der Weg frei
für eine stärkere Fokussierung des Food- und                  ist Frank Thorwirth, Vorsitzender der Geschäfts-             konzept und das Vier-Säulen-Modell verabschie-
Beverage-Segments“, erläutert Werner M. Dorn-                 führung der Messe Essen GmbH, überzeugt.                     det. Demnach stehen den Ausstellern die Be-
scheidt, Vorsitzender der Geschäftsführung der                „Darüber hinaus können wir der hogatec am                    reiche Essen, Trinken und Genuss, Technik,
Messe Düsseldorf GmbH.                                        neuen Standort auch die von der Branche ge-                  Geräte und Systeme, Dienstleistung und Service
„Die Messegesellschaften aus Düsseldorf und                   wünschte langfristige Terminstabilität garan-                sowie Ambiente, Design und Ausstattung zur
Essen haben bei verschiedenen Auslandspro-                    tieren.“                                                     Verfügung. Die erste hogatec in Essen findet
jekten bereits gute Erfahrungen in der Zusam-                 Die Weichen für eine konzeptionelle Neuaus-                  vom 2. bis 5. September 2012 statt.
menarbeit gemacht und werden nun ein In-                      richtung hat der Messebeirat der hogatec bereits                                                   www.hogatec.de
landsprodukt gemeinsam nach vorne bringen“,                   gestellt. Einstimmig hat er das neue Marketing-

                               Geo-T EXPO                                                                                      NRW-Umweltminister
                                                                                                                               Johannes Remmel
                               Premiere im Wachstumsmarkt                                                                      unterstrich bei der ersten
                                                                                                                               Pressekonferenz zur
                                                                                                                               Geo-T EXPO die Vorreiter-
                                                                                                                               rolle des größten deut-
                               Erdwärme ist eine der wichtigsten regenerativen Zukunfts-                                       schen Bundeslands.
                               technologien. Bis 2050 prognostizieren Experten einen Anstieg
                               der installierten Stromleistung von heute rund 6,6 Mega-
                               watt auf 6.000 Megawatt. Nordrhein-Westfalen ist hierbei                      wird“, sagte Johannes Remmel, Minister für Klimaschutz,
                               schon jetzt führend. „In Nordrhein-Westfalen wird praktisch                   Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des
                               jedes Produkt und jede Dienstleistung angeboten, die im                       Landes NRW, anlässlich der Pressekonferenz zu einer
                               wachsenden inter nationalen Geothermiemarkt nachgefragt                       Premierenveranstaltung: Die Messe Essen und Lorenz
                                                                                                             Kommunikation veranstalten ihre erste internationale Geo-
                                                                                                             thermie-Industriemesse.
                                                                                                             Vom 22. bis 24. Oktober 2012 führt die Geo-T EXPO die ge-
                                                                                                             samte Erdwärme-Wertschöpfungskette zusammen. Der be-
                                                                                                             gleitende Kongress bietet eine zusätzliche Dialogplattform
                                                                                                             für Experten aus aller Welt. „Mit der Geo-T EXPO beweist die
                                                                                                             Messe Essen einmal mehr ihre Standortkompetenz“, unter-
                                                                                                             streicht Frank Thorwirth, Vorsitzender der Geschäftsfüh-
                                                                                                             rung der Messe Essen. „Durch unsere langjährige Erfahrung
                                                                                                             mit Veranstaltungen im Energiesektor verfügen wir über
                                                                                                             das Know-how und die entsprechenden Kontakte.“ Neben
Partner für die Geo-T EXPO (v.l.): Dr. Eckehard Büscher, Koordinator für die deutschen geothermischen        dem NRW-Umweltministerium unterstützen die Energie-
Aktivitäten auf internationaler Ebene der Geothermischen Vereinigung (GtV) – Bundesverband Geothermie;
Dr. Frank-Michael Baumann, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW; Marietta Sander, Executive Direc-         Agentur.NRW und mehrere wichtige Geothermie-Verbände
tor der International Geothermal Association (IGA); Frank Thorwirth, Vorsitzender der Geschäftsführung der   die neue Fachmesse.
Messe Essen; Klaus Lorenz, Geschäftsführer Lorenz Kommunikation, und Holger Born, International Geo-
thermal Center.                                                                                                                                              www.geotexpo.com
SCHÖN BEWUSST Effizienz in Gebäuden - GRÜNES JUBILÄUM - Messe Essen
NACHRICHTEN | 7

Neu aufgestelltes Messe-Trio
Schöner, besser und gesünder
Bis zum 13. November 2011 profitieren Besucher der Messe Essen erstmals von einem perfekten
Dreiklang: Denn unter dem Motto „Einfach schöner leben“ findet hier nicht nur die Mode Heim
Handwerk, die größte Verbraucherausstellung Nordrhein-Westfalens, statt. Parallel zu den neun
Ausstellungstagen der Mode Heim Handwerk finden Besucher vom 10. bis 13. November auf der
Spezialitätenmesse „NRW – vom Guten das Beste“ und vom 11. bis 13. November auf der Gesund-
heitsmesse „gesund.leben“ alles, was das Leben schöner, besser und gesünder macht.
Über 650 Aussteller laden auf der Mode Heim Handwerk zum Stöbern,
Shoppen und Entdecken. Jede Menge Spaß ist dabei garantiert, zum
Beispiel auf der Sonderschau „Abenteuer Afrika“. Für regionale Gaumen-
freuden sorgt die Sonderschau „NRW – vom Guten das Beste“, die in die-
sem Jahr mit einer auf 2.600 Quadratmeter vergrößerten Ausstellungs-                                              Stöbern und entdecken – dies ist das
                                                                                                                  Credo der Mode Heim Handwerk, die in
fläche lockt. Die neu konzipierte „gesund.leben“ schließlich richtet mit                                          diesem Jahr im Verbund mit der Sonder-
                                                                                                                  schau „NRW – vom Guten das Beste“ und
einem lehrreichen und interaktiven Programm den Fokus auf die Präven-                                             der neu konzipierten Gesundheitsmesse
tion. Zu den Schwerpunkten der Messepremiere zählen die Gesundheit                                                „gesund.leben“ ein attraktives Gesamt-
                                                                                                                  programm anbietet.
von Kindern und Jugendlichen sowie die Darmgesundheit.

                                                                                 www.mode-heim-handwerk.de
                                                                                         www.nrw-dasbeste.de
                                                                                    www.gesundleben-essen.de

                                                             Retrospektive
                                                             13 Künstler auf einen Streich
                                                             Gut 7,5 Millionen potenzielle Besucher: Die Messe Essen hat der Kunst in den
                                                             vergangenen fünf Jahren ein nahezu einmalig großes Forum geboten. Zum
                                                             Abschluss der sechsmonatigen Wechselausstellungen sind nun bis zum 30. Juni
                                                             2012 ausgewählte Werke der 13 ausgestellten Künstler zu sehen. Die Retrospek-
                                                             tive auf der Empore der Halle 11 des Messehauses Ost und im Parkrestaurant ist
                                                             dabei vor allem auf Arbeiten konzentriert, die einen starken Bezug zur Region
                                                             aufweisen. Sie unterstreicht das nachhaltige Engagement der Messe Essen in
                                                             Sachen Kunst und Kultur. Apropos nachhaltig: Begleitend zur aktuellen Aus-
                                                             stellung ist eine Postkartenkollektion erschienen.
                                                                                                                        www.messe-essen.de

        DVS Expo ergänzt DVS Congress
        Hochkarätige Begleitung
        Über eine hervorragend besetzte Premiere freuen sich der Deutsche Verband
        für Schweißen und verwandte Verfahren (DVS) und die Messe Essen: Auf der
        DVS Expo vom 27. bis 29. September 2011 in Hamburg stellten 154 Un-
        ternehmen aus 16 Nationen auf rund 7.000 Quadratmetern Ausstellungsflä-
        che ihre Produkte, Dienstleistungen und Technologien rund um das Fügen,
        Trennen und Beschichten vor. Die beiden Partner, die gemeinsam die Welt-
        leitmesse SCHWEISSEN & SCHNEIDEN verantworten, boten den Ausstellern
        damit parallel zum DVS Congress 2011 eine B2B-Plattform, um die insgesamt
        1.200 hochkarätigen Fachbesucher und interessierte Vertreter der Industrie
        über neue Verfahren und Technologien zu informieren.
                                                                   www.dvs-expo.de
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8 | TITEL NACHHALTIGKEIT

                                                            Schön bewusst
                                                                            Von der Energiewende sprechen alle. Doch Experten wissen:

                                                                            Genauso wichtig ist die Effizienz. Und hier steckt das größte

                                                                            Potenzial in den eigenen vier Wänden. Wege zur neuen

                                                                            Nachhaltigkeit weisen drei Messen in Essen.
Foto: Architekturbüro Friedl, www.architekt-friedl.de
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TITEL | 9

D  ie entscheidende Wende lässt sich auf den Tag
   genau bestimmen: Am 11. März 2011 fiel infolge
eines Erdbebens und eines dadurch ausgelösten Tsu-
                                                     Energieversorgung des Kernkraftwerks Fukushima
                                                     aus. In den Tagen darauf hielten die Bilder zerstörter
                                                     Reaktorblöcke und die Sorge über die Folgen der
namis vor der ostjapanischen Küste die elektrische   radioaktiven Verseuchung die Welt in Atem.          !
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10 | TITEL NACHHALTIGKEIT

                                                                                                    Gebäude sind Europas größte
                                                                                                    Energieschlucker
                                                                                                    Seitdem ist kaum ein Tag vergangen, an dem in den
                                                                                                    Medien nicht über die Chancen und Herausfor-
                                                                                                    derungen der Energiewende berichtet worden ist. In-
                                                                                                    tensiver denn je wird, nicht nur in Deutschland, über
                                                                                                    Windparks, Fotovoltaikanlagen oder Elektromobilität
                                                                                                    diskutiert. Doch so notwendig alternative, umwelt-
„Die größte Innovation                                                                              schonende Formen der Energieerzeugung auch sind:
seit Jahren“ – so urteilen
Branchenkenner über Mi-                                                                             Sie können nicht die alleinige Antwort auf die Fragen
ni-Blockheizkraftwerke.
Sie produzieren genug
                                                                                                    der Zukunft sein. Und die vielleicht größte
Wärme für ein Einfamili-                                                                            Herausforderung, aber auch das größte Potenzial liegt
enhaus – und den Strom
gleich dazu. Dank des                                                                               nicht auf der Straße. Es steckt in den eigenen vier
Prinzips der Kraft-Wärme-                                                                           Wänden.
Kopplung steigt der Effizi-
enzgrad auf bis zu 90 Pro-                                                                          In den derzeit 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen
zent.
                                                                                                    Union (EU) beispielsweise entfallen etwas mehr als
                                                                                                    30 Prozent des Energieverbrauchs auf den Straßen-
                                                                                                    verkehr. Der größte Energieverbraucher aber sind Ge-
                                                                                                    bäude: Über 40 Prozent der erzeugten Energie werden
                                                                                                    hierfür benötigt, und es lohnt sich, hier noch genauer
                                                                                                    hinzuschauen.
                                                                                                    Denn nicht etwa der Strom macht den Löwenanteil
                              Fotos (2): PR

                                                                                                    aus, sondern die Beheizung von Räumen und die
                                                                                                    Trinkwassererwärmung – und zwar mit 85 Prozent.
                                                                                                    Das bedeutet: Ein Drittel des europäischen Energie-
                                              Zumindest in Deutschland führte das Reaktor un-       bedarfs fließt in die eigenen vier Wände.
                                              glück von Fukushima auch zu einer politischen
                                              Kettenreaktion. Alle bisherigen Pläne für den Über-   Das Ziel: Verdopplung der
                                              gang ins Zeitalter der regenerativen Energien waren   Sanierungsrate bis 2020
                                              plötzlich obsolet. Im Juni beschloss die deutsche     Doch der prozentuale Gesamtanteil beschreibt die
                                              Bundesregierung den vorzeitigen Ausstieg aus der      Dimension der Aufgabe noch nicht vollständig. Hierzu
                                              Atomenergie, spätestens im Jahr 2022.                 braucht es eine letzte Zahl, die aus dem EU-Grünbuch
TITEL | 11

                      Innerhalb der EU wird die Hälfte
                      der Energie verschwendet.

                                                                                          „Der Weg liegt in der
                                                                                          Kombination“
                                                                                          Klaus Jesse, Präsident des Bundesindustrieverbands
                                                                                          Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik
                                                                                          (BDH) und Vorsitzender des Messebeirats der SHK,
                                                                                          über Strategien moderner Wärmeerzeugung.
                                                         Foto: PR

                                                                ESSEN AFFAIRS: Herr Jesse, wieso          Wieso sanieren dann nicht noch mehr
                                                                nennt sich der BDH auch „Verband für      Hauseigentümer ihre alten Anlagen?
                                                                Effizienz und erneuerbare Energien“?      Ein Grund dafür liegt in den politischen
                                                                Klaus Jesse: Der Claim vollzieht einen    Rahmenbedingungen: Einerseits ist man
zur Energieeffizienz („Green Paper on Energy Effici-            Strukturwandel nach, der etwa mit der     sich bei der Europäischen Union und auf
ency or Doing More With Less“) stammt: Demnach                  Jahrtausendwende einsetzte. Seitdem       nationaler Ebene einig bezüglich der
erreichen die Gebäude innerhalb der Europäischen                erleben unsere Mitgliedsunternehmen       Einsparziele. In Bezug auf die Förder-
                                                                eine steigende Nachfrage nach der „Ein-   programme allerdings würden wir uns
Union eine Energieeffizienz von lediglich 50 Prozent.           kopplung“ regenerativer Energie in        eine größere Stetigkeit und weniger
Mit anderen Worten: Die Hälfte der Energie wird ver-            klassische Wärmesysteme. Genau die-       „Stop and go“ wünschen. Denn klar ist:
schwendet.                                                      sen Ansatz beschreibt auch unser Claim:   Wir müssen noch mehr als bisher im
                                                                Nur in der Kombination von erneuer-       Bestand modernisieren. Der Königsweg
Damit sind zugleich die gewaltigen Verbesserungs-               baren Energien, zum Beispiel der Solar-   bestünde für uns dabei in der steuer-
potenziale angedeutet. Stephan Kobler, Chef der                 thermie, mit höchst effizienten Öl- und   lichen Absetzbarkeit solcher Moderni-
Deutschen Energieagentur (dena), hat sie Anfang                 Gasheizungen können wir die ehrgeizi-     sierungen.
                                                                gen energiepolitischen Ziele erreichen.
dieses Jahres anlässlich der Gründung der „Allianz
                                                                                                          Sie sind im Frühjahr 2011 zum
für Energieeffizienz in Gebäuden“ so beschrieben:               Ihr Verband fordert eine „beschleunig-    Beiratsvorsitzenden der SHK gewählt
„Wenn uns im Gebäudebereich bis 2020 eine Energie-              te Modernisierung“ bis 2020. Wieso        worden. Wie lautet Ihr Ziel?
einsparung um 20 Prozent gelingt, können wir unge-              geht es Ihnen nicht schnell genug?        Als große Messe im größten Ballungs-
                                                                Dazu ein paar Zahlen: Es gibt hier in     gebiet Europas ist die SHK bisher schon
fähr zwei Drittel der Energie einsparen, die heute              Deutschland etwa 38 Millionen Wohn-       sehr erfolgreich gewesen. Sie war aber
durch Atomkraftwerke erzeugt werden.“                           einheiten mit gut 17 Millionen Wärme-     in der Vergangenheit auf den deutschen
Dazu sei allerdings eine Verdopplung der energeti-              erzeugern. Aber nur 13 Prozent dieser     Markt konzentriert. Eine Internationali-
                                                                Wärmeerzeuger sind auf dem neuesten       sierung ist wünschenwert, und dieses
schen Sanierungsrate von gegenwärtig einem auf                  Stand der Technik. Das Durchschnitts-     Ziel verfolgen wir auf der SHK zum
zwei Prozent nötig. Das klingt nach einer nicht allzu           alter einer Gasheizung in Deutschland     Beispiel mit dem Benelux-Tag.
großen Herausforderung, aber „um die hinzubekom-                beträgt 24 Jahre, das einer Ölheizung
                                                                sogar etwa 26 Jahre! Mit dem Einsatz
men, brauchen wir fünf Milliarden Euro“.
                                                                eines modernen Wärme erzeugers
                                                                könnten Mieter und Eigentümer leicht
KWK – das neue Zauberwort                                       30, 40 oder sogar 50 Prozent Energie
für Heizungen                                                   einsparen.

Abseits der Frage nach den finanziellen Ressourcen
steckt in diesem Ziel eine enorme technologische He-
rausforderung. Kein Wunder also, dass Klaus Jesse,      Aber wie macht man die Heizung effektiver? Eine
Präsident des Bundesindustrieverbands Deutschland       Lösung dafür: Der Bürger wird selbst zum Produ-
Haus-, Energie- und Umwelttechnik (BDH), betont:        zenten. So genannte Mini-Blockheizkraftwerke sind
„Nur in der Kombination von erneuerbaren Energien       im Begriff, den Markt zu erobern. Sie sind nur etwa
mit höchst effizienten Gas- und Ölheizungen können      zweieinhalbmal so groß wie eine Waschmaschine,
wir die ehrgeizigen energiepolitischen Ziele errei-     produzieren aber genug Wärme für ein Einfamilien-
chen“ (siehe Interview auf dieser Seite).               haus – und den Strom noch dazu.                   !
12 | TITEL NACHHALTIGKEIT

                                          In London versickern 900 Millionen
                                          Liter Wasser – pro Tag.

  SHK ESSEN – Treffpunkt für Wasser- und
  Heizungsexperten
                            Für innovative Unternehmen, Handwerker,
                            Großhändler, Planer und Architekten ist sie ein
                            Pflichttermin: die SHK ESSEN. Zur Fachmesse für
                            Sanitär, Heizung, Klima und erneuerbare Ener-
                            gien werden vom 7. bis 10. März 2012 wieder mehr
                            als 50.000 Fachbesucher erwartet.
                            „Technische Perfektion trifft Ästhetik“ – so be-
  schreibt Wolfgang Burchard, Geschäftsführer des IndustrieForums Sanitär
  (IFS) den großen Trend beim Thema Bad. Einen zweiten Schwerpunkt der
  kommenden SHK bilden Trinkwassersysteme auf höchstem hygienischem
  Standard.                                                                     Dezentraler, flexibler, individueller
  Im Ausstellungsbereich Heizung werden die neuesten Lösungen für ressour-      Dezentraler soll die Energieversorgung der Zukunft
  censchonende Wärmeerzeugung präsentiert. Nachhaltigkeit ist dabei in allen    sein. Geht es nach Matthias Kabus, ist sie auch flexi-
  Facetten ein Thema – vom Marktfeld der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) über        bler und individueller. Dabei müsse nicht jeder Bürger
  regenerative Energien wie Solarthermie, die oberflächennahe Geothermie        gleich sein eigener Produzent sein, erklärt der Berater
  oder Holz- und Pelletfeuerung bis hin zur Wärmerückgewinnung. Ein wei-        bei der Energieagentur NRW. Auch als Kunde könne
  terer Schwerpunkt beschäftigt sich mit kontrollierter Raumlüftung, die –      er viel stärker als bislang mitentscheiden, zum Bei-
  richtig eingesetzt – erheblich zum Wohlbefinden beitragen kann.               spiel, wann er Energie verbraucht. „Den größten Nut-
  Ihrer Verantwortung wird die Branche zudem mit zwei neuen Klassifizie-        zen hätte der Verbraucher, wenn es statt wie bisher
  rungssystemen gerecht, die auch international Maßstäbe setzen: Das Water      nicht nur einen Haupt- und Nebentarif gäbe, sondern
  Efficiency Label (WELL) wird in Essen erstmals anhand von Produkten aus       vier, fünf, sechs verschiedene Tarife“, sagt er. In sol-
  der Praxis vorgestellt – zusammen mit TELL (Thermostatic Efficiency Label),   chen Tarifen würden sich über den Preis Lastspitzen
  dem Pendant für Heizkörperthermostatventile.                                  und Überkapazitäten abbilden. „Duschen wären
                                                             www.shkessen.de    zwischen 7 und 8 Uhr morgens am teuersten, dafür
                                                                                könnte die Waschmaschine nachts laufen.“
                                                                                Tatsächlich ließe sich allein schon über die intelli-
                      „Kraft-Wärme-Kopplung“ (KWK) heißt das Zauber-            gente Verschiebung von Lastspitzen und das Füllen
                      wort. Anders als in Großkraftwerken auf der grünen        von Lasttälern eine erhebliche Energieeffizienzsteige-
                      Wiese sind damit Effizienzgrade von bis zu 90 Pro-        rung erreichen. Voraussetzung für diese Selbststeue-
                      zent möglich.                                             rung ist die exakte Beobachtung des eigenen Ver-
                      Bei der wichtigsten technologischen Innovation            brauchs. Smart Metering nennt sich die Technologie
                      sind deutsche Unternehmen führend: Viessmann und          dazu, die zur Smart Energy wird, wenn dadurch mehr
                      Brötje etwa, und nicht zuletzt Vaillant. Der Heizungs-    an regenerativer Energie nutzbringend verwendet
                      spezialist mit Hauptsitz im nordrhein-westfälischen       werden kann. „Auf diesem Markt herrscht sehr viel
                      Remscheid hat in der Metropole Ruhr im Juli dieses        Bewegung“, weiß Matthias Kabus.
                      Jahres mit der Serienproduktion von Mini-Kraftwer-
                      ken begonnen. 1.000 Anlagen pro Jahr sind das Ziel        Wasser ist genug da – eigentlich
                      des Werks in Gelsenkirchen. Die sind übrigens auch        Dass der Strom nicht einfach aus der Steckdose
                      ein gutes Beispiel dafür, wie die Suche nach neuen        kommt, Wärme nicht nutzlos durch schlecht ge-
                      Lösungen zu neuen Kooperationen führt: Die Gasmo-         dämmte Wände verpuffen darf und sogar der Zeit-
                      toren für die Kraftwerke liefert der japanische Auto-     punkt des Energieverbrauchs eine Rolle spielt – dieses
                      mobilkonzern Honda.                                       Wissen wird mehr und mehr zum Allgemeingut. !
TITEL | 13

                     Trinkwasser in bester
                     Qualität – das ist selbst in
                     Deutschland keine Selbst-
                     verständlichkeit. Buch-
                     stäblich auf den letzten
                     Metern zum Hahn finden
                     immer wieder Keime und
                     Bakterien ihren Weg in die
                     Wasserleitung. Die Grün-
                     de: überalterte Leitungen,
                     mangelnde Sorgfalt – und
                     Unwissen.
Foto: Getty Images
14 | TITEL NACHHALTIGKEIT

Ein Drittel des europä-
ischen Energiebedarfs
fließt in Gebäude, und
noch geht zu viel unge-
nutzt verloren. Experten
beklagen einen Moderni-
sierungsstau, denn sie
wissen: Nur mit der Sanie-
rung des Gebäudebestands
lassen sich die großen
energiepolitischen Ziele
erreichen.
                             Foto: Verband Privater Bauherren (VPB)

                                                                      Bei einer anderen, nicht minder wichtigen Ressource         wurde – und kann dies mit eindrucksvollen Zahlen
                                                                      steht der Bewusstseinswandel erst noch bevor. Denn          belegen: 1,2 Milliarden Menschen auf der Welt haben
                                                                      genügend Wasser, so die gängige Meinung, ist für alle       heute keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, und
                                                                      da. Im Prinzip stimmt das auch – es fragt sich nur,         zugleich gehen selbst in hoch industrialisierten Län-
                                                                      wo, für wen und in welcher Qualität.                        dern gewaltige Mengen der lebenswichtigen Res-
                                                                      „Der Umgang mit Wasser ist bis heute nicht nach-            source verloren. So versickern durch die porösen
                                                                      haltig“, konstatiert die Initiative „Blue Reponsibility“,   Wasserleitungen Londons, die teilweise noch aus dem
                                                                      die 2009 vom VDMA Fachverband Armaturen und                 Viktorianischen Zeitalter stammen, knapp 900 Milli-
                                                                      dem IndustrieForum Sanitär (IFS) ins Leben gerufen          onen Liter Wasser – pro Tag.

                                                                                                                                  Hygiene – ein unterschätztes Problem
                                                                                                                                  Noch weniger ausgeprägt ist bislang das Bewusst-
    Die DEUBAU – Impulsgeber der
                                                                                                                                  sein für die Güte des Trinkwassers. Dabei ist sie selbst
    Bauwirtschaft                                                                                                                 in Deutschland nicht selbstverständlich, obwohl das
                             Die Gewinner des DEUBAU-Preises 2012 stehen bereits                                                  Land bei der Wasseraufbereitung und bei den Klär-
                             fest: Der Nürnberger Architekt Johannes Kappler und die                                              anlagen weltweit technologisch an der Spitze liegt.
                             Architekten Saetti, Bochmann und Schwirtz von „studioin-                                             Doch buchstäblich auf den letzten Metern zum Hahn
                             ges Architektur und Städtebau“ aus Berlin teilen sich den                                            finden immer wieder Keime und Bakterien ihren Weg
                             24. DEUBAU-Preis für junge Architektinnen und Archi-                                                 in die Hausleitungen, sei es, weil diese verschmutzt
    tekten. 82 junge Architekten, so viele wie nie, hatten sich um den wichtigsten                                                und überaltert sind, das Wasser in den Leitungen steht
    Förderpreis für den Architektennachwuchs beworben. Präsentiert werden die                                                     oder weil es an Sorgfalt mangelt. „Wenn Sie einen
    von einer Fachjury ausgezeichneten Projekte vom 10. bis 14. Januar 2012.                                                      Hauseigentümer fragen, wann er seinen Filter zum
    Beim 50-jährigen Jubiläum der internationalen Baufachmesse bieten rund                                                        letzten Mal ausgetauscht hat, erhalten Sie zumeist
    600 Aussteller einen Überblick über das gesamte Angebot rund ums Planen                                                       zwei Antworten: ,Welcher Filter?‘ oder: ‚Weiß ich
    und Bauen. Die Themen Ausbau, Renovierung und Modernisierung im                                                               nicht‘“, sagt Wolfgang Burchard, Geschäftsführer des
    Bestand sowie der Themenkomplex „Energie“ spielen dabei eine besondere                                                        VDMA Fachverbands Armaturen und des IFS.
    Rolle – auch bei den Konferenzen, Foren und Diskussionen im Rahmenpro-                                                        Doch mit Technologie allein, so Burchard, ließe sich
    gramm.Schirmherr der DEUBAU wird erneut Dr. Peter Ramsauer, Bundesmi-                                                         dieses Problem nicht lösen. „Und einen fachgerechten
    nister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, sein – ein weiteres Indiz für                                                   Einbau und eine professionelle Wartung erhalten Sie
    ihren Rang als wichtigste Baufachmesse des Jahres 2012.                                                                       nur durch einen SHK-Handwerker.“ So verstanden
                                                                                                            www.deubau.de         erhält Nachhaltigkeit auch eine gesundheitliche
                                                                                                                                  Dimension.
TITEL | 15

           „Wir sollten keine Nachhaltigkeit
           im Leerstand erzeugen.“

                                                                                                                                  Wer seinen Energiever-
                                                                                                                                  brauch reduzieren will,
                                                                                                                                  muss ihn genau kennen.
                                                                                                                                  Smart Metering nennt sich
                                                                                                                                  die Technologie dazu, die
                                                                                                                                  zur Smart Energy wird,
                                                                                                                                  wenn dadurch mehr an
                                                                                                                                  regenerativer Energie
                                                                                                                                  nutzbringend verwendet
                                                                                                                                  werden kann.
                                                         Foto: PR

Und was ist mit dem demografischen                                  Schrumpfungsregionen. Wir sollten uns darum be-
Wandel?                                                             mühen, nicht Nachhaltigkeit im Leerstand zu erzeu-
Aber wie modernisiert man ganze Straßenzüge? Vor                    gen.“ Und einem älteren Menschen nütze ein Pas-
solchen Herausforderungen stehen viele der knapp                    sivhausstandard wenig, wenn überall im Haus
450 Mitglieder im Verband der Wohnungs- und Im-                     Stolperfallen lauerten. Ein Konzept, das beide Ziele
mobilienwirtschaft Rheinland Westfalen, kurz VdW.                   intelligent miteinander vernetzen würde – das wäre
Sie bewirtschaften allein in Nordrhein-Westfalen                    für Rychter die größte, wichtigste Innovation. Ein
über eine Million Wohnungen. Die Rede vom Moder-                    solches Konzept wäre nicht nur nachhaltig, sondern:
nisierungsstau lässt Verbandsdirektor Alexander                     zukunftsfähig. "
Rychter wohl für Privat- und Einzeleigentümer, nicht
aber für seinen Verband gelten. „Unsere Unternehmen
investieren pro Jahr 500 Millionen Euro in die Mo-
                                                                       Die E-world – wo sich Europas
dernisierung“, sei es in moderne Heizungsanlagen
oder in die Dämmung. Ehrgeizige Leuchtturmpro-                         Energiewirtschaft vernetzt
jekte wie die „InnovationCity Bottrop“, in der bis zum                 Seit ihrer Premiere im Jahr 2001 verzeichnet die
Jahr 2020 der Energieverbrauch einer 50.000-Ein-                       E-world energy & water ein rasantes Wachstum.
wohner-Stadt im Ruhrgebiet um die Hälfte reduziert                     19.700 Fachbesucher und 544 Aussteller waren
werden soll, begrüßt Rychter in diesem Zusammen-                       bei der vergangenen Auflage zu Gast auf der Leitmesse der europäischen
hang, plädiert aber auch „für Augenmaß und Ver-                        Energie und Wasserwirtschaft, einer Gemeinschaftsveranstaltung der
nunft, um das gemeinsame Ziel, den Bestand in der                      con|energy ag und der Messe Essen.
Breite zu verbessern“, auch tatsächlich zu erreichen.                  Als Plattform für Networking, Wissensaustausch und -transfer spielt die
Allzu strenge gesetzliche Standards und Verord-                        E-world branchenweit eine außerordentlich wichtige Rolle. Und weil reprä-
nungen könnten dabei hinderlich sein, da der Staat                     sentative Umfragen gezeigt haben, dass das Interesse am Megathema „smart
schließlich nur das fördern könne, was über die ge-                    energy“ rasant wächst, wird vom 7. bis 9. Februar 2012 eine Ausstellungs-
setzlichen Normen noch hinausgeht.                                     fläche erneut diesem Themenkomplex gewidmet sein. Die hier präsentierten
Vor allem, gibt Rychter zu bedenken, sei die Nach-                     Lösungsansätze reichen von intelligent steuerbaren Netzen (smart grids) über
haltigkeitsdebatte momentan „zu sehr auf die Ener-                     intelligente Zähler (smart meter) bis zur vernetzten Haustechnik. Ebenfalls
giewende und den Klimawandel fokussiert“. Leicht                       mit Spannung erwartet wird die Sonderschau „Future of Mobility“, auf der
ginge dabei die soziale Dimension verloren                             Fahrzeughersteller, InfrastrukturDienstleister und Verbände ihre jüngsten
und gerate ein zweiter, nicht minder wichtiger                         Fortschritte bei alternativen Mobilitätskonzepten präsentieren.
Megatrend aus dem Blick: der demografische Wandel.                                                                           www.e-world-2012.com
„Es gibt in unserem Land Wachstums-, aber auch
16 | MESSE IPM

                            Lasst uns über
                            Blumen sprechen
                            „Das funktioniert nie!“ Die erste Internationale Pflanzenmesse war ein kühnes

                            Wagnis. Jetzt feiert die IPM ein rundes Jubiläum – und ist weltweit die

                            unangefochtene Nummer eins. Ein Blick zurück auf 30 Jahre, die eine ganze

                            Branche veränderten.

Vom 24. bis 27. Januar      „Pflanzen? Das funktioniert nie!“ So lautete Anfang     Internationale Pflanzenmesse schlechthin ist. Mehr
2012 werden auf der IPM
wieder gut 60.000 Fachbe-   des Jahres 1983 der allgemeine Tenor, als in der Mes-   noch: Die IPM ist das seltene Beispiel einer Messe, die
sucher erwartet – und       se Essen erstmals eine Internationale Pflanzenmesse     eine ganze Branche veränderte.
werden wieder Millionen
von Pflanzen geordert.      stattfand. Und wie das funktioniert hat! Wenn die IPM   Allerdings war der Weg zu Beginn durchaus steinig.
                            vom 24. bis 27. Januar 2012 zum 30. Mal ihre Tore       Das begann schon bei der Grundsatzfrage: wozu über-
                            öffnet, ist dies fürwahr ein Grund zur Freude: Gut      haupt eine Messe? „Es gab damals verschiedene,
                            60.000 Fachbesucher und 1.500 Aussteller werden         durchaus funktionierende Pflanzenbörsen“, erinnert
                            beim Jubiläum wieder dafür sorgen, dass die IPM die     sich Egon Galinnis, Geschäftsführer der Messe Essen.
MESSE | 17

                                                         Meilensteine einer Weltmesse

                                                         1983: Vom 18. bis 21. Februar besu-       1986: Der Fachverband deutscher Floristen
                                                         chen gut 8.600 Fachbesucher die erste     (FdF) gliedert die Floristenbedarfsartikelmesse
                                                         Internationale Pflanzenmesse (IPM).       (Florbeda) an die IPM an. Die IPM wird damit
                                                         150 Aussteller aus sechs Nationen prä-    zum Spiegelbild des gesamten grünen Marktes –
                                                         sentieren ihr Angebot, vorrangig Jung-,   und auch im Hinblick auf den Standbau und
                                                         Roh- und Halbfertigwaren (Bild links).    die Besucher deutlich bunter.

„Doch Anton Kränzle, der langjährige Ministerialrat
im nordrhein-westfälischen Landwirtschaftsminis-
terium, hatte die Idee einer gemeinsamen Verkaufs-
plattform.“

„Die Verbände stehen hinter der IPM“
Die Messe Essen nahm diese Initiative auf, allen
voran Egon Galinnis selbst, für den die IPM das erste
große Projekt seiner Messe-Laufbahn war. Daher
weiß er auch um den entscheidenden Erfolgsfaktor:
„Die Verbände stehen wie eine Eins hinter der IPM“ –
nämlich die beiden größten deutschen Gartenbau-
Landesverbände Rheinland und Westfalen-Lippe so-
wie der Zentralverband Gartenbau (ZVG).
Dessen langjähriger Präsident Heinz Herker erin-
nert sich an die erste IPM: „Keine große Bühne, son-     Aus einer Ansammlung von Blumenkisten ist eine Er-              Prominente Gäste haben
                                                                                                                         auf der IPM Tradition.
dern Begrüßung und Eröffnung erhöht von einem            lebniswelt geworden. Doch nicht nur Standbau und                1996 informierte sich Bun-
                                                                                                                         deslandwirtschaftsminister
Stuhl aus, keine exklusiven Stände, sondern einfach      Inszenierung haben Quantensprünge gemacht, auch                 Jochen Borchert (3.v.l.) bei
hingestellte Pflanzen, kein Allroundangebot, keiner-     die Branche selbst ist durch die IPM in ganz neue Di-           Egon Galinnis (l.), dem da-
                                                                                                                         maligen Messechef Alfons
lei Gartenbautechnik und große Bedenken gegenüber        mensionen vorgestoßen. Dachten die meisten Unter-               Jochem (2.v. l.) und Silvano
einer internationalen Ausrichtung“ – kaum zu glau-       nehmen zuvor in Stückzahlen von hunderten, höchs-               Frigo (Floor-coop, 2.v.r.)
                                                                                                                         über die neuesten Trends
ben, denn was wurde daraus? „Ein grünes Allround-        tens tausenden, machten sie nun Bekanntschaft mit               (Bild oben).
Angebot, Hightechlösungen für den Gartenbau und          den Chefeinkäufern der großen Lebensmittel-Dis-
eine global ausgerichtete Handelsplattform.“             counter.
So sieht es auch Heinrich Hiep, Präsident des Landes-    Gerne denkt Egon Galinnis an eine Episode aus der
verbands Gartenbau Rheinland und Vorsitzender des        IPM-Frühzeit zurück. „Am ersten Messetag kam
IPM-Beirats: „Ich bin stolz, dass die Messe Essen mit    abends ein Aussteller und sagte zu mir: „So, ich baue
ihren starken Partnern eine solche Erfolgsgeschichte     ab!“ – „Aber wieso das denn, was ist passiert?“ – „Ich
schreibt. Die IPM ist heute die Weltleitmesse der grü-   habe heute für ein paar Millionen D-Mark Primeln
nen Branche und so attraktiv für ihre Aussteller und     verkauft, ich muss jetzt neue Gewächshäuser bauen!“
Besucher wie nie zuvor.“
                                                         Früh im Jahr und nicht zur Blütezeit
Von Blumenkisten zur Erlebniswelt                        Der Aussteller blieb dann doch. Dass er überhaupt in
In der Tat: Wer die Archivbilder mit der heutigen Mes-   solch erfreuliche Kapazitätsengpässe geriet, war der
serealität vergleicht, erkennt die IPM kaum wieder:      Beharrlichkeit zu verdanken, mit der die Messe- !
18 | MESSE IPM

1989: Die dritte Säule wird errichtet:               1993: Die IPM ist erstmals die     2001: Die IPM komplettiert das       2004: Die IPM erhält eine
Erstmals ist in Essen auch die Gartenbautech-        Nummer eins weltweit. 760 Unter-   Kleeblatt ihres Angebotsspek-        neue „Hauptstadt“. Ihr Name:
nik vertreten. Eigentlich soll der Techniksek-       nehmen aus 21 Ländern präsentie-   trums: Unter dem Namen „Shop &       „Green City“. Dahinter verbirgt
tor nur auf jeder zweiten IPM präsent sein,          ren ihr Angebot auf 60.000 Qua-    Profit“ ist der Verkaufsförderung    sich ein hochmodernes Infotain-
aber schon während der Messe ist klar: Er            dratmetern Ausstellungsfläche.     fast eine ganze Messehalle gewid-    ment- Angebot der Verbände.
gehört von nun an jedes Jahr dazu. 21.800            30.000 Fachbesucher honorieren     met. Die neue Messehalle 3 schafft   Die Messe wird nun endgültig zur
Besucher werden gezählt, die 550 Aussteller          den Mix aus Messe-, Lehr- und      20.000 Quadratmeter Platz für        Erlebniswelt.
kommen aus 15 Ländern.                               Eventprogramm.                     weiteres Wachstum.

      Alle Jahre Grund zur                                                                      Behutsam mit der Zeit gegangen
      Freude: Die wichtigsten
      deutschen Gartenbauver-                                                                   Einen weiteren Erfolgsfaktor nennt Sabina Groß-
      bände bauen auf die IPM.                                                                  kreuz, Geschäftsbereichsleiterin der Messe Essen.
      Im Bild Heinrich Hiep,
      Präsident des Landesver-                                                                  „Wir sind mit der Zeit gegangen, aber nicht sofort
      bands Gartenbau Rhein-
      land und Vorsitzender                                                                     jedem Trend gefolgt.“ Das bislang jüngste Beispiel für
      des IPM-Beirats (l.),                                                                     diesen behutsamen Wandel ist die nach intensiver
      Helmut Rüskamp, Präsi-
      dent des Landesverbands                                                                   Vorbereitung 2010 installierte neue Tagesbelegung.
      Gartenbau Westfalen-
      Lippe (2.v.l.), Heinz Herker,
                                                                                                Alle Befürchtungen, die Abkehr vom Wochenende
      Präsident des Zentralver-                                                                 könne sich negativ auf die Besucherzahlen auswirken,
      bands Gartenbau (4.v.l.)
      und ZVG-Vizepräsident                                                                     erfüllten sich nicht. Im Gegenteil: Nicht nur blieben
      Andreas Lohff. Auf der IPM                                                                die absoluten Zahlen konstant hoch – die Qualität der
      2011 trafen sie auf Dr. Ro-
      bert Kloos, Staatssekretär                                                                Fachbesucher und der Internationalisierungsgrad
      im Bundesministerium für
      Ernährung, Landwirtschaft                                                                 stiegen nochmals spürbar an.
      und Verbraucherschutz                                                                     Dieses Gefühl für den richtigen Zeitpunkt, so Sabina
      (3.v.l.), Essens Altbürger-
      meisterin Annette Jäger         macher für einem Termin ganz früh im Jahr, und            Großkreuz, resultiert aus der „großen Kontinuität und
      (3.v.r.) und Rudolf Jelinek,
      Bürgermeister der Stadt
                                      nicht zur Blütezeit im Sommer, warben. „Die großen
      Essen (r.).                     Supermarkt-Ketten ordern ihre Weihnachtssterne im
                                      Januar“, erläutert Egon Galinnis diese Grundsatzent-
                                      scheidung.
                                      Genauso standhaft blieb man bei der anfangs heiß
                                      diskutierten Frage, wie groß denn das „I“ in „Interna-
                                      tional“ geschrieben werden solle. Manch einer fürch-
                                      tete sich vor dem ausländischen „Wolf“ im heimischen
                                      „Hühnerstall“ – nicht so die Messe Essen. „Unser Ar-
                                      gument“, so Egon Galinnis, „lautete immer: Markt
                                      bedeutet, alle Anbieter zusammenzubringen und
                                      den Markt entscheiden zu lassen.“ Die Ängste am An-
                                      fang sind heute eine charmante Anekdote: Über die
                                      Hälfte der Aussteller der IPM kommt nicht aus
                                      Deutschland – aber Wölfe wurden in Essen noch
                                      nicht gesichtet. Stattdessen ist Deutschlands „grüne
                                      Branche“ selbst ein Global Player geworden – und
                                      hat gemeinsam mit der Messe Essen erfolgreich den
                                      Sprung nach China, an den Arabischen Golf und nach
                                      Russland gewagt.
MESSE | 19

                                                                                                    Meilensteine einer Weltmesse

2005: Die internationale Leit-       2006: Dubai entwickelt sich           2009: Die weltweiten Aktivi-          2012: Mehr denn je ist Essen
messe ist die IPM längst. Bereits    auch für die Pflanzenwelt zum         täten werden ausgebaut: An die        das Zentrum der „grünen Bran-
28 Prozent der gut 60.000 Besucher   zentralen globalen Drehkreuz. Die     IPM Dubai wird die World of Peris-    che“. Zur 30. IPM vom 24. bis 27.
kommen aus dem Ausland. Auf          Messe Essen erkennt den Trend         hables (WOP) angekoppelt. Aber        Januar werden gut 1.500 Aussteller
Wunsch der Aussteller wagt die       und startet die IPM Dubai. In Essen   das ist nicht die einzige Neuigkeit   in der Messe Essen erwartet. Viele
IPM selbst den Sprung: In Foshan     sind 1.400 Aussteller aus 41 Natio-   im Osten: In Moskau steigt die Pre-   von ihnen waren bereits bei der
findet die erste IPM China statt.    nen vertreten.                        miere der IPM Flowers.                Premiere dabei.

    der ausgeprägten Branchennähe im Team“. Sie selbst                                                                             Sie kennen die Branche:
                                                                                                                                   Direktorin Andrea Hölker
    kennt die IPM seit zehn Jahren und ist damit im                                                                                sowie Martina Slominski,
    Vergleich zu ihrer Kollegin Andrea Hölker fast eine                                                                            Nina Schnabel, Ilka Zoppa
                                                                                                                                   und Irina Muravska bilden
    Newcomerin. Aus der sprechen 21 Jahre Erfahrung,                                                                               das Messe-Team der IPM
                                                                                                                                   (v. l.).
    wenn sie den einzigartigen Charakter der IPM be-
    schreibt. „Der Umgang miteinander ist besonders
    bodenständig, liebevoll und warm. Es liegt wohl da-
    ran, dass unsere Aussteller ihr Produkt als lebende
    Ware verstehen.“
    An dieser Atmosphäre hat sich trotz aller Profes-
    sionalisierung in den vergangenen 30 Jahren IPM
    nichts verändert – obwohl die strahlende Schönheit
    von heute dem zarten Pflänzchen von einst so gar
    nicht mehr ähnlich sieht. !
                                           www.ipm-messe.de

                                                                                                                                   Grüner Marktplatz:
                                                                                                                                   Etwa 1.500 Aussteller,
                                                                                                                                   über die Hälfte von ihnen
                                                                                                                                   aus dem Ausland, präsen-
                                                                                                                                   tieren in Essen alljährlich
                                                                                                                                   ihre Neuheiten.
20 | MESSE REISE + CAMPING

„Ein Stück weit Abenteuer“
                    Thorsten Erhardt und Markus Freitag über das Comeback des mobilen Urlaubs, die Strategie

                    der Hymer-Gruppe – und das einmalige Gefühl, unterwegs zu Hause zu sein.
Foto: Daniel Roth

                    Unterwegs getroffen:          ESSEN AFFAIRS: Nach schwierigen Jahren hat der              zeuge in Höhe von 23 Prozent eingeführt werden,
                    Ent spannt zeigten sich
                    Thorsten Erhardt,             Caravaning Industrie Verband e.V. (CVID) für das            würde unsere Branche das sicherlich unmittelbar
                    Marketingleiter Nord der      erste Halbjahr 2011 zweistellige Umsatzzahlen               spüren.
                    Bürstner GmbH (links),
                    und Markus Freitag, Ver-      vermeldet. Entspricht das den Erfahrungen in der            Thorsten Erhardt: Die Bürstner GmbH hat im aktu-
                    triebsleiter Deutschland,
                    Österreich, Schweiz bei der   Hymer-Gruppe? Und wie nachhaltig wird dieses                ellen Geschäftsjahr ein gutes bis sehr gutes Ergebnis
                    Dethleffs GmbH & Co. KG,      Wachstum sein?                                              erzielt – und wir sehen aktuell keine Anzeichen für
                    beim Gespräch mit
                    ESSEN AFFAIRS. Die beiden     Markus Freitag: Wir haben ein gutes erstes Halbjahr         eine gravierend negative Entwicklung. Deshalb bin
                    Unternehmen der Hymer-
                    Gruppe zählen zu den
                                                  erlebt. Der Markt hat sich deutlich stabilisiert, gleich-   ich mit Blick auf die Zukunft vorsichtig optimistisch.
                    großen Ausstellern der        zeitig haben sich die Bestände drastisch reduziert.         Die Hymer-Gruppe hat trotz der aktuell positiven Ent-
                    Reise + Camping. Deren
                    nächste Auflage findet        Nun sind Angebot und Nachfrage wieder im Gleich-            wicklungen aus der Krise ihre Schlüsse gezogen und
                    vom 22. bis 26. Februar       gewicht. Aber für Prognosen bräuchte ich eine Glas-         wird entsprechend handeln.
                    2012 in der Messe Essen
                    statt.                        kugel: Die deutsche Wirtschaft scheint nicht wirklich
                                                  stabil zu sein, vor allem aber sind die Entwicklungen       Was heißt das konkret?
                                                  in unseren europäischen Exportländern schwer ein-           Erhardt: Unsere Gruppe produziert nur noch das, was
                                                  zuschätzen. Nur ein kleines Beispiel: Sollte in Finn-       tatsächlich bestellt wird. Dazu haben wir unter an-
                                                  land tatsächlich eine Luxussteuer auf Freizeitfahr-         derem in variable Anlagen und Maschinen investiert
MESSE | 21

sowie die Organisation und Produktionsabläufe an-           leren Segment war eine leichte Zurückhaltung zu
gepasst.                                                    spüren, dafür verkauften sich Fahrzeuge über 80.000
                                                            Euro wieder umso besser.
Also ein Baukastensystem?
Erhardt: Im Grunde ja. Aber uns reicht es nicht, nur        Allein in Deutschland sind nach Schätzungen des
die Produktionsseite zu betrachten. Deshalb versu-          CVID 900.000 Caravans und 440.000 Reisemobile
chen wir zum Beispiel, Gesamtpakete für unsere Kun-         in Gebrauch. Für ganz Europa liegt die Gesamt-
den zu schnüren. Familien mit Kindern etwa sind auf         zahl bei geschätzten 5,36 Millionen. Was stimmt
die Hauptreisezeiten angewiesen, und deshalb versu-         Sie optimistisch, dass Reisemobile und Caravans
chen wir, über Kooperationen mit großen Camping-            auch in Zukunft beliebt bleiben?
platzketten Rabatte auszuhandeln.                           Freitag: Nicht zuletzt die Anpassungsfähigkeit der
Freitag: Außerdem gehen wir immer auch mit neuen            Camper. Wird ein Campingplatz zu teuer, weicht man
Ideen auf den Handel zu. Zum Beispiel fragen sich           auf einen Stellplatz aus, steigen Spritpreise und Maut-
Kunden in Großstädten oft schon vor dem Kauf, wo sie        gebühren, entdeckt man Deutschland neu. Unsere
ihr Fahrzeug im Winter abstellen können. Eine Mög-          Kunden sind absolut flexibel. Ein günstiges Hobby
lichkeit ist, dass Händler einen kostenlosen Stellplatz     ist das natürlich trotzdem nicht. Ein wahrer Reise-
anbieten.                                                   mobilist aber ist infiziert.

Apropos „wir“: Sie, Herr Freitag, sprechen für die          Muss man selbst Camper sein, um in dieser Bran-
Marke Dethleffs, die zur CMC-Holding gehört, die            che zu arbeiten?
sich im Privatbesitz der Familie Hymer befindet.            Erhardt: In meinem Arbeitsvertrag steht das nicht.
Sie, Herr Erhardt, arbeiten bei der Bürstner GmbH,          Aber man sollte mit Herz und Seele dabei sein, alles
die zur Hymer AG gehört. Die insgesamt neun Mar-            andere wirkt aufgesetzt. Mir fällt das nicht schwer:
ken der Gruppe agieren sehr selbstständig. Wieso?           Nach mehreren Jahren mit einem Caravan oder Rei-
Freitag: Erwin Hymer, dem Unternehmensgründer,              semobil-Urlaub hatten wir privat im vergangenen
war und ist wichtig, dass die einzelnen Marken nicht        Jahr mit einer Flugreise geliebäugelt – aber in kaum
verwässert werden. Wo es wirklich sinnvoll ist, ar-         einem Hotel gab es eine echte Kinderbetreuung. Also
beiten wir natürlich zusammen, etwa beim Einkauf.           sind wir auf einen Campingplatz in Italien gefahren,
Aber ansonsten hat jede Marke ihren Freiraum, be-           und dort war das Angebot perfekt. Meine Kinder hat-
dient unterschiedliche Zielgruppen – und manchmal           ten Urlaub – und ich auch. Und außerdem: Wenn Sie
kommt es sogar vor, dass wir mit den Kollegen im            mit ihrer Familie unterwegs sind, kriegen Sie ein sehr
Wettbewerb um die beste Idee stehen.                        ehrliches Feedback auf ihre Produkte.
                                                            Freitag: Ich bin schon als Dreijähriger infiziert wor-
Wie äußert sich diese Wettbewerbskultur?                    den. Meine Eltern nahmen mich mit auf einen Cam-
Erhardt: Denken Sie an zwei der großen Trends: Ers-         pingplatz am Main, und seitdem hat es mich nicht
tens werden die Menschen immer größer. Darum neh-           mehr losgelassen. In diesem Sommer war ich mit dem
men wir bei Bürstner Rücksicht und passen die Steh-         Reisemobil in Kroatien. Es muss aber gar nicht immer
höhe und Bettenlänge entsprechend an. Gleichzeitig          weit weg sein. Ich erinnere mich an einen Urlaub in
versuchen wir, durch neue Werkstoffe Gewicht einzu-         Prerow an der Ostsee: Campen inmitten von Dünen,
sparen.                                                     keine 20 Meter zum Wasser – herrlich! Campen ist
Freitag: Die Antwort von Dethleffs lautet: Variabili-       immer auch ein Stück weit Abenteuer. Man weiß nie
tät. Wir haben im Caravan-Bereich ein neues Fahr-           so genau, was passiert. Das ist doch, wonach wir alle
zeug mit Hubdach entwickelt: Im Stand gewinnen wir          uns von Zeit zu Zeit sehnen.
Höhe, unterwegs sparen wir Gewicht.
                                                            Reisen Sie zur Reise + Camping eigentlich auch
Welche Entwicklungen prägen die Branche                     mit dem eigenen Wohnmobil an?
ansonsten?                                                  Freitag: Zu einer fünftägigen Messe? Nein. Ab und zu
Erhardt: Die teilintegrierten Modelle haben durch das       tut es auch gut, wenn man sich um nichts kümmern
Hubbett einen wahren Hype erlebt. Dieser Trend dürf-        muss. !
te anhalten. Im Caravan-Bereich beobachten wir eine
große Nachfrage nach kürzeren Aufbauten mit maxi-                                             www.reise-camping.de
maler Platzausnutzung.
Freitag: Interessant ist auch der Blick auf die verschie-
denen Preissegmente: Im abgelaufenen Geschäftsjahr
waren wir besonders erfolgreich in der Einstiegsklas-
se, die bei Wohnwagen etwa bei 10.000 Euro und bei
Reisemobilen etwa bei 40.000 Euro beginnt. Im mitt-
22 | MESSE ESSEN MOTOR SHOW

Herzrasen garantiert
                                                  Ein quicklebendiger Mythos, spektakulär veredelte Fahrzeuge

                                                  und noch mehr Action: Eindrucksvoll unterstreicht die Essen

                                                  Motor Show ihren Anspruch als Motorsport- und Tuningevent

                                                  der Extraklasse.

                            Ihren im Vorjahr eingeschlagenen Kurs setzt die Essen    Tempo, Nostalgie, Passion:
                            Motor Show konsequent fort: Wenn die zweitgrößte         die Sonderevents
                            Fahrzeugmesse Deutschlands vom 26. November bis          Auf die Besucher warten dabei nicht nur zahlreiche
                            4. Dezember 2011 zum 44. Mal ihre Tore öffnet, leuch-    Welt-, Europa- und Deutschlandpremieren. Zusätz-
                            tet die automobile Faszination in allen Facetten. Über   lich hat die Messe Essen ein spektakuläres Paket an
                            500 Aussteller – darunter so klangvolle Namen wie        Sonderevents geschnürt: So sucht Tuningikone Eddie
                            BMW, Mini, Skoda, Ford und Renault Motorsport –          Paul live den „Ultimate Tuner“. Dafür steht der gebür-
Alles, was Autofans wol-    präsentieren in den 18 voll besetzten Messehallen der    tige Kalifornier drei Tuningfans mit Rat und dem pas-
len: Eine Sonderschau zum   Messe Essen ein Angebot, das die Herzen von PS-Fans      senden Zubehör zur Seite. Währenddessen steigt in
Thema „100 Jahre Rallye
Monte Carlo“, das noch-     höher schlagen lässt.                                    der Motorsport-Arena wieder das Adrenalin, wenn
mals erweiterte Programm
in der Motorsport-Arena
                            Mehr denn je stehen dabei die automobile Individu-       Profis mit ihren Boliden auf Drift-Kurs gehen und da-
und zahlreiche Weltpremi-   alität und Sportlichkeit im Vordergrund. „Der ge-        zu Fans zu einer ganz besonderen „Taxifahrt“ einla-
eren sind nur einige der
Highlights der 44. Essen    glückte Konzept-Relaunch hat uns neuen Schwung           den. Erstmals sind dabei auch Offroad-Fahrzeuge am
Motor Show, die vom 26.     gebracht“, freut sich Egon Galinnis, Geschäftsführer     Start. Apropos offroad: Der „Mutter“ aller Rallyes
November bis 4. Dezember
2011 stattfindet.           der Messe Essen.                                         widmet die Essen Motor Show eine Sonderschau. An-
                                                                                     lässlich des 100-jährigen Jubiläums der Rallye Monte
                                                                                     Carlo sind 13 Siegerfahrzeuge aus allen Epochen zu
                                                                                     sehen. Hier wird das „Abenteuer Monte“ lebendig.
                                                                                     Nostalgie und Passion stehen auch im Zeichen des
                                                                                     Classic-Ausstellungsbereichs, der das 50-jährige Jubi-
                                                                                     läum des legendären Jaguar E-Types genauso feiert
                                                                                     wie „100 Jahre Juan Manuel Fangio“ und „100 Jahre
                                                                                     Indianapolis“. Einen Blick in die Zukunft wirft dage-
                                                                                     gen die Sonderschau „Automobil-Design“ in Halle 3,
                                                                                     und nicht weit entfernt sind auf der „DTM-World“ die
                                                                                     Fahrzeuge aller Hersteller der Saison 2012 zu bestau-
                                                                                     nen. Mindestens so schnell und sicher noch eine Spur
                                                                                     verrückter geht es auf der „Speed Bike Show“ in Halle
                                                                                     4 zu, die ganz den Zweirädern vorbehalten ist.
                                                                                            Und für alle, deren Hunger noch immer nicht
                                                                                                     gestillt sein sollte, bietet die Messe
                                                                                                         Essen einen kleinen Ausflug nach
                                                                                                             Düsseldorf: Besucher der Essen
                                                                                                              Motor Show erhalten einen
                                                                                                             zehnprozentigen Rabatt für
                                                                                                           das Race of Champions, zu dem
                                                                                                          am 3. und 4. Dezember auch die
                                                                                                         deutschen Formel-1-Weltmeister
                                                                                                   Sebastian Vettel und Michael Schuma-
                                                                                               cher erwartet werden. Umgekehrt gilt der
                                                                                            Rabatt natürlich auch. !
                                                                                                                   www.essen-motorshow.de
24 | MESSE MENSCHEN

                             Gut verbunden
Fotos: Alexandra Umbach

                          Er leitet den Deutschen Verband für Schweißen und verwandte Verfahren, und sein Herz schlägt

                          für die Forschung. Aber besonders viel gelernt hat Dr. Klaus Middeldorf von – Babywindeln.

                          Heute muss er vor allem eines können: Menschen verbinden.

                                          Für Pampers braucht man keine Promotion. „Win-       ßend dem Ruf eines Weltkonzerns gefolgt, der schon
                                          deln macht man vorne zu“ – diesen Rat geben Heb-     damals für seine innovativen Produktionstechniken
                                          ammen Vätern gerne mit auf den Weg. Als Klaus        bekannt war: Procter & Gamble. Als Produktionsma-
                                          Middeldorf sich beruflich mit der Produktion von     nager am Standort Euskirchen fand Middeldorf
                                          Babywindeln beschäftigte, war seine Tochter noch     schnell heraus, dass ein vermeintlich triviales Pro-
                                          nicht geboren. Umso mehr hat er gelernt.             dukt wie eine Babywindel tatsächlich aus der
                                          Klaus Middeldorf hatte 1986 über das Festigkeits-    komplexen Kombination von Werkstoffen besteht:
                                          verhalten von Stählen promoviert und war anschlie-   Fleece, Kunststoff, Leinen.
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Den souveränen Auftritt hatte Middeldorf zwar be-          die der DVS gemeinsam mit der Messe Essen verant-
reits an der Uni Duisburg-Essen geübt, wo er seinen        wortet, aber noch häufiger in einem der DVS-Landes-
Professor gerne bei Vorlesungen vertrat. Eine Produk-      oder Bezirksverbände. Denn er ist überzeugt: „Der
tionslinie mit 60 Mitarbeitern über einen Dreischicht-     Verband findet nicht in unseren Büros statt.“ Er ist aber
betrieb zu führen, bedeutete dennoch eine ganz neue        auch keine One-Man-Show. „Ob zum Laserstrahl-
Herausforderung. „Selbst wenn Sie keine soziale Kom-       schweißen oder zum Kleben: Unser Experten wissen
petenz haben – hier lernen Sie es.“ Die dritte und viel-   fast alles. Und falls nicht, dann weiß es jemand aus
leicht wichtigste Lektion bestand schließlich in der       unserem Netzwerk.“ Er dagegen sei nur „der Tür-
Erkenntnis, was Markt- und Produktorientierung be-         öffner“ und bewege sich „auf allen möglichen Ober-
deuten können. „Trotz aller Technik fehlerhaft produ-      flächen“.
zierte Ware darf nie in den Markt gelangen, denn Käu-
fer von Markenartikeln reagieren direkt“, weiß             Nachhaltig nur mit Fügetechnik
Middeldorf seitdem. Wenn Mütter unzufrieden sind,          Doch wenn Middeldorf über die Energiewende
spricht sich das sofort herum. „Da konnte es schon mal     spricht, spricht der Forscher aus ihm. „Das Tempo des
passieren, dass man Eltern besuchte, um über das Pro-      deutschen Atomausstiegs sorgt für einen extremen
dukt zu diskutieren“, erinnert sich Klaus Middeldorf       Innovationsdruck“, weiß er. „Und ohne Fügetechnik
an eine jederzeit interessante Aufgabe.                    ‚ist nix‘ mit Nachhaltigkeit.“ Den Konsequenzen wid-
                                                           mete sich jüngst die DVS Expo in Hamburg, eine wei-
„Wir finden eine Lösung“                                   tere Kooperation von DVS und Messe Essen. Offshore-
Nach knapp drei Jahren folgte er dem Ruf zurück.           Windparks etwa seien ohne Unterwasserschneiden
„Ich hatte festgestellt, dass mein Herz doch für die       in bis zu 50 Metern Tiefe nicht machbar. Middeldorf
Wissenschaft schlug.“ Er wechselte nach Köln zur           ist sich „ganz sicher, dass dieses Thema auf der
Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsver-           SCHWEISSEN & SCHNEIDEN 2013 in Essen eine
einigungen (AiF), wo er in der Forschungsförderung         große Rolle spielen wird“.
an der Schnittstelle zwischen Forschung, Technik,          Das zweite Megathema
Politik und Gesellschaft agierte. „Eine spannende          des Verbands ist der demo-
Tätigkeit“, aber nach zwölf Jahren war klar: „Entwe-       grafische Wandel. Ange-
der es passiert etwas Großes, oder ich muss noch           sichts des strukturell be-
einmal wechseln.“                                          dingten Fachkräftemangels
Nur „eine richtig große Organisation“ kam infrage.         sei ein Paradigmenwechsel
Den Deutschen Verband für Schweißen und verwand-           hin zur Weiterqualifizie-
te Ver fahren e. V. (DVS) kannte er bereits, und so        rung notwendig, fordert
wechselte er im Jahr 2000 als Leiter der Forschungs-       Middeldorf. Am anderen
vereinigung nach Düsseldorf. Und hier passierte nach       Pol ist die Imagepflege an-
sechs Jahren dann „das Große“. Im Zuge eines Gene-         gesiedelt. Den uralten
rationswechsels fiel die Wahl zum Hauptgeschäfts-          Schweißer-Klischees setzt
führer auf ihn. „Ich bin der Einzige im DVS, der nicht     der DVS einen zeitgemäßen
schweißen kann“, behauptet Middeldorf und lacht.           Dreiklang entgegen: „Cool,
Umso besser versteht er sich auf die Hauptsache:           clean & clever.“ Doch wer
„Die Verbindungs-Spezialisten“ – der Slogan des            den Nachwuchs überzeu-
DVS gilt nicht zuletzt für den Chef selbst. Das muss       gen will, braucht nicht nur
er auch. Über 16.000 Einzelmitglieder zählt der Ver-       neue Slogans, sondern auch
band – vom Azubi bis zum Vorstandsvorsitzenden –,          neue Medien. Middeldorf
über 1.300 Handwerksbetriebe und über 1.000 Indus-         ist souverän genug, in Sachen Facebook, Twitter & Co.       Von Beruf Problemlöser:
                                                                                                                       Als Hauptgeschäftsführer
trieunternehmen. Angesichts dieser Mitgliederstruk-        eine junge Expertin um Rat zu bitten: seine 20-jährige      des DVS ist Dr. Klaus
                                                                                                                       Middeldorf an 130 Tagen
tur verwundert es nicht, dass Middeldorf „die Fähig-       Tochter.                                                    im Jahr unterwegs. „Der
keit zum Ausgleich“ für die wichtigste Fähigkeit eines                                                                 Verband findet nicht in
                                                                                                                       Düsseldorf statt“, sagt
Verbandsmanagers hält.                                     „Prinzipiell für Expansion“                                 der 55-Jährige. ESSEN
                                                                                                                       AFFAIRS empfing er aber
Damit ist es jedoch nicht getan. Unter seiner Füh-         Auch im Hinblick auf die Zukunft der SCHWEISSEN             in seinem Büro.
rung versteht sich der DVS mehr denn je als Problem-       & SCHNEIDEN zeigt sich Middeldorf ehrgeizig. „Ich
löser. „Im Extremfall bedeutet das: Erst ruft uns ein      bin prinzipiell für eine weitere internationale Ex pan-
arbeitsloser Schweißer an und sucht nach einer             sion“, und gemeinsam mit den Ausstellern sondieren
passenden Weiterbildung, danach meldet sich ein            die Partner dazu den internationalen Markt. „Zu-
Konzern, der über die Exportverbindungen in den            gleich müssen wir uns darum bemühen, die Messen
asiatischen Raum diskutieren möchte. Und für beide         noch intelligenter zu verknüpfen.“ Es ist eben alles
haben wir eine Lösung – oder wir finden sie.“              eine Frage der Verbindung. !
Dafür ist Klaus Middeldorf an 130 Tagen im Jahr
unterwegs: auf den internationalen Messen und Kon-                               www.die-verbindungs-spezialisten.de
gressen der SCHWEISSEN & SCHNEIDEN-Familie,
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