12 2020 Standort Niederrhein Report - Standort Niederrhein GmbH

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12 2020 Standort Niederrhein Report - Standort Niederrhein GmbH
12 2020
Standort Niederrhein Report

           25 Jahre Standort Niederrhein GmbH
12 2020 Standort Niederrhein Report - Standort Niederrhein GmbH
Standort Niederrhein
REPORT 12 | 2020

 INHALT

3       25 Jahre Standort Niederrhein GmbH                                          16      Nachrichten aus dem Kreis Kleve

9       Lutz Lienenkämper zum Vorsitzenden der                                      17      Nachrichten aus der Stadt Krefeld
        Finanzministerkonferenz gewählt | Brachflächen in
        Kommunen aktivieren - Aufruf zur Inititative "Bau.                          18      Nachrichten aus der Stadt Mönchengladbach
        Land.Partner"

10      Digitale Grenzlandkonferenz zwischen Nordrhein-
        Westfalen und den Niederlanden

11      Unterstützung für Unternehmen | Industrie am
        Mittleren Niederrhein verzeichnet wieder höhere
        Umsätze

12      Erfolgreiche Gründerwoche Deutschland 2020 an
        der Hochschule Rhein-Waal | Hochschule Rhein                                Norman Schmidt (Generalunternehmer, Bolckmans GmbH), Stephanie Szyrba
        Waal setzt sich bei Ausschreibungsverfahren                                 (Projektleiterin, Hahn Gruppe), Fritz Otten (Geschäftsführer OttenArchitekten),
                                                                                    Felix Heinrichs (Oberbürgermeister), Dr. Gregor Bonin (Stadtdirektor und Techni-
        durch: Bionik weltweit studieren                                            scher Beigeordneter) und Kio Tindl (Leiter Projektentwicklung, Hahn Gruppe)
                                                                                    (v.l.n.r.) - Foto: Stadt Mönchengladbach

13      Dr. Norbert Miller neu im Hochschulrat der Hoch-
        schule Niederrhein | Mode und Elektronik vereint -                          19      Nachrichten aus dem Rhein-Kreis Neuss
        Programm für Mastervertiefung mit 300.000 Euro
        gefördert | Erfolgreiche digitale Jobmesse Lunch &                          20      Nachrichten aus dem Kreis Viersen
        Connect
                                                                                    21      Nachrichten aus dem Kreis Wesel
14      ChemLab endet: Nachfolgeprojekte "Industry Hub"
        und "Smart Industrial City" starten | Startup FIL                           22      Wirtschaftsförderer Standort Niederrhein
        MEA kooperiert für neues Geschäftsmodell mit der
        BARMER                                                                      23      Termine - Messen - Impressum

Lena Bongartz (Barmer), Gizem Bulut und Judith Grünewald zeigen Visualisie-
rungen der müslify-Stationen im Unverpackt-Laden „FIL MEA“ in Windberg.
(v.l.n.r.) - Foto: Andreas Baum für WFMG

                                                                              2
12 2020 Standort Niederrhein Report - Standort Niederrhein GmbH
Standort Niederrhein
REPORT 12 | 2020

                            25 Jahre Standort Niederrhein GmbH
25 Jahre „Standort Niederrhein“ – Landrat Hans-Jürgen Petrauschke          wert.
zieht als Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Standort Nie-
derrhein GmbH Bilanz und skizziert die aktuellen Herausforderungen für     Wie läuft die Abstimmung zwischen den Trägern der Standort Niederr-
das Bündnis der Städte Krefeld und Mönchengladbach, der vier Kreise        hein GmbH, die in manchen Bereichen, etwa wenn es um die Ansiedlung
Kleve, Viersen, Wesel und Rhein-Kreis Neuss sowie der IHK Mittlerer        von Unternehmen geht, ja auch in Konkurrenz stehen?
Niederrhein.                                                               Petrauschke Die Standort Niederrhein GmbH agiert grundsätzlich als
                                                                           Service-Partner für alle Träger gleichermaßen. Das heißt, es gibt eine
Herr Petrauschke, was unterscheidet die Vorläufer-Organisation Remi-       transparente Kommunikation zwischen allen Partnern. Beim angespro-
nex von der heutigen Standort Niederrhein GmbH?                            chenen Beispiel gilt aber auch: Notwendig ist stets eine möglichst
Hans-Jürgen Petrauschke Die Reminex-Gesellschaft zur Außenwirt-            umfassende Klärung des Anforderungsprofils für eine spezifische
schaftsförderung war für den Bereich Mittlerer Niederrhein zuständig,      Ansiedlung. Da geht es etwa um Erfordernisse bei der Infrastruktur oder
die Raumkulisse der Standort Niederrhein GmbH umfasst dagegen seit         räumliche Präferenzen. Sofern diese Informationen verfügbar sind,
2008 den gesamten Niederrhein, also auch die Kreise Kleve und Wesel.       erfolgt im Anschluss die Kontaktvermittlung nur zu den Trägern, die
Reminex förderte die Außenwirtschaftsaktivitäten klein- und mittelstän-    dann auch ins Suchprofil passen.
discher Unternehmen aus der Region, erarbeitete individuelle Lösungen
für heimische Unternehmen auf dem Weg auf neue Auslandsmärkte              Wie bewerten Sie die Folgen der Corona-Pandemie für den Standort
und unterstützte ausländische Betriebe, die an einem Markteinstieg bei     Niederrhein?
uns interessiert sind. Die Standort Niederrhein GmbH setzt insbesonde-     Petrauschke Die Covid-19-Krise und ihre Folgen belasten große Teile der
re auf nationales und internationales Standortmarketing mit Hilfe ver-     Wirtschaft auch bei uns. Verschiedene aktuelle Umfragen wie etwa von
schiedener Aktivitäten. Dazu gehören etwa Messen wie Expo Real, Polis      den Industrie- und Handelskammern zeigen aber auch, dass die Lage-
Convention, transport logistic oder Provada, die Beteiligung an bran-      einschätzung bei den Unternehmen noch im negativen Bereich liegt,
chenspezifischen Fachveranstaltungen, die Mitgliedschaft in themati-       sich die Einschätzungen im Vergleich zum Spätsommer jedoch insge-
schen Netzwerken oder die Kooperation mit Landesgesellschaften und         samt verbessern. Und was das Standortmarketing angeht: Investoren-
den anderen NRW-Regionen. Hinzu kommt die Übernahme der Träger-            und Flächenanfragen sind aktuell zwar geringer geworden, aber sie sind
schaft der Regionalagentur Mittlerer Niederrhein.                          nicht abgerissen.

Was ist aus Ihrer Sicht der größte Erfolg der Standort Niederrhein GmbH    Welche Unterstützung bietet die Standort Niederrhein GmbH Unterneh-
in den vergangenen 25 Jahren?                                              men aus der Region?
Petrauschke Die Positionierung und Vermarktung der Region als attrak-      Petrauschke Im Bereich des Standortmarketings gibt es unter anderem
tiver Wirtschaftsstandort ist gut gelungen. Das zeigt: Regional koordi-    die Möglichkeit zur Beteiligung an passenden Fach- und Branchenmes-
niertes, abgestimmtes und gemeinsames Agieren in den einzelnen             sen, um das eigene Unternehmen, das eigene Produkt oder die eigene
Themenbereichen wie etwa beim Standortmarketing zahlt sich aus. Die        Dienstleistung präsentieren zu können. Bei der Expo Real in München
GmbH erfüllt erfolgreich Servicefunktionen für die Gesellschafter, wie     etwa können sich Unternehmen aus der Immobilienbranche mit einer
die Gemeinschaftsstände bei nationalen und internationalen Fachmes-        Partnerschaft an der Präsentation beteiligen. Bei der transport logistic
sen als Basis für individuelle Vermarktungsaktivitäten verdeutlichen.      können sich Unternehmen aus dem Themenfeld der Logistik am regio-
Grundsätzlich unterstützt die Standort Niederrhein GmbH auch wirksam       nalen Messestand präsentieren. Und im Bereich der Regionalagentur
Investoren, die in der Region die für sie richtige Immobilie oder Fläche   Mittlerer Niederrhein gibt es den Zugang zu verschiedensten Förderpro-
finden wollen. Ab einem gewissen Punkt verabschiedet sie sich dann         grammen oder zu Initiativen wie Kein Abschluss ohne Anschluss oder
aber wieder aus dem Prozess, da sich die lokalen Wirtschaftsförderun-      dem Ausbildungsprogramm.NRW.
gen um alles weitere kümmern.
                                                                           Wie profitieren die Träger-Kommunen der Standort Niederrhein GmbH
Welche Herausforderungen muss die Standort Niederrhein GmbH in den         von der Arbeit der Gesellschaft?
kommenden Jahren meistern?                                                 Petrauschke Zu ausgesuchten Themen werden die Kräfte der Träger-
Petrauschke Es sind eher Ziele, die wir gemeinsam erreichen wollen: Da     Kommunen gebündelt, und die Umsetzung verschiedener Themen ist
wären die Fortführung der engen und vertrauensvollen Zusammenar-           im regionalen Verbund zielführender und effizienter. Die Standort Nie-
beit der Gesellschafter bei der gemeinsamen Umsetzung unserer The-         derrhein GmbH übernimmt eine Service-Funktion für die Träger-Kom-
men, die Weiterentwicklung der erfolgreichen Projekte und das Reagie-      munen beispielsweise bei der Vorbereitung und Organisation der regio-
ren auf neue Trends. Das alles geschieht in enger Abstimmung mit wei-      nalen Messestände zum Zweck des Standortmarketings.
teren Akteuren wie der Zukunftsagentur Rheinisches Revier beim
Strukturwandel oder der Metropolregion Rheinland. Die Fortführung          Die Standort Niederrhein GmbH arbeitet auch als Regionalagentur. Was
und Intensivierung der Kooperation mit anderen Regionen im Land            steckt dahinter?
unter dem gemeinsamen Dach „regionen.NRW“ ist außerdem lohnens-            Petrauschke Die Standort Niederrhein GmbH übernimmt die Träger-

                                                                    3
12 2020 Standort Niederrhein Report - Standort Niederrhein GmbH
Standort Niederrhein
REPORT 12 | 2020

nimmt die Scharnierfunktion zwischen der Region und dem Landesmini-            chenmix am Standort Niederrhein thematisiert. Bei den Messebeteili-
sterium für Arbeit, Gesundheit und Soziales bei der Umsetzung der              gungen und anderen Veranstaltungsformaten stehen die jeweils zuge-
regionalisierten Arbeitspolitik des Landes, insbesondere für die zur           hörigen Branchen im Mittelpunkt: bei den Immobilienmessen etwa die
Verfügung stehenden Europa-Programme oder weitere Landesprogram-               Immobilienbranche – dann aber auch mit ihren unterschiedlichsten
me. Dazu gehören etwa die Information über Fördermöglichkeiten und             Akteuren, angefangen bei Banken und Finanzierungspartnern über
die Beratung von Projektträgern, Antragstellern und Betrieben und die          Architekten, Makler und Projektentwickler bis hin zur kommunalen Ent-
Koordinierung unterschiedlicher Akteure bei der Umsetzung dieser Pro-          wicklungs- oder Wirtschaftsförderungsgesellschaft. Die Immobilien-
jekte. Nicht vergessen werden sollte die Ansprache und der Einbezug            branche erfüllt an dieser Stelle eine Querschnittsfunktion.
von Unternehmen und ihre Vernetzung bei spezifischen arbeitspoliti-
schen Themen.                                                                  Mit welchen Standortfaktoren punktet der Standort Niederrhein im
                                                                               nationalen und internationalen Wettbewerb?
                                                                               Petrauschke Ganz wichtig sind für uns natürlich die geografische Lage in
                                                                               NRW sowie die unmittelbare Anbindung an den Rhein als wichtigste
                                                                               Wasserverkehrsachse in Europa. Hinzu kommen die direkte Anbindung
                                                                               und kurze Wege zu den für den globalen Warenhandel wichtigen Häfen
                                                                               in Zeebrügge, Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen. Wir haben die
                                                                               internationalen Flughäfen Düsseldorf und Köln-Bonn vor der Haustüre.
                                                                               Hinzu kommen etliche weitere Vorteile wie verfügbare Grundstücke und
                                                                               Immobilienoptionen für Unternehmen und Investoren in unterschied-
                                                                               lichsten Preissegmenten, innovative Betriebe mit vielen klugen Köpfen
                                                                               und die lebenswerte Mischung aus urbanen Bereichen und eher länd-
                                                                               lich geprägten Gebieten, was Themen wie Naherholung, Tagestourismus
                                                                               oder Kultur in den Vordergrund rückt.

                                                                               An welchen Schwächen muss der Niederrhein arbeiten, um auch künftig
                                                                               ein attraktiver Standort zu sein?
                                                                               Petrauschke Schwächen halte ich für das falsche Wort. Es sind eher
                                                                               Aufgaben und Themen, um die man sich kümmern muss. Im südlichen
                                                                               Teil der Region, insbesondere im Rhein-Kreis Neuss und in der Stadt
                                                                               Mönchengladbach, läuft der Strukturwandel rund um den Ausstieg aus
                                                                               der Braunkohlegewinnung und -verstromung, der auch in die angren-
                                                                               zenden Teile der Region ausstrahlt. Daraus werden sich – auch mit Blick
                                                                               auf die energieintensiven Industrien und bei den Themen Fachkräfte
                                                                               sowie Aus- und Weiterbildung – verschiedenste Veränderungsprozesse
                                                                               ergeben. Strukturwandel ist gleichzeitig aber auch eine sehr große
Landrat Hans-Jürgen Petrauschke ist Vorsitzender der Gesellschafterversamm-
                                                                               Chance, die Region zu einer Modellregion der nachhaltigen Entwicklung
lung der Standort Niederrhein GmbH. - Foto: Rhein-Kreis Neuss                  auf ökonomischer, sozialer und ökologischer Ebene zu gestalten. Bei der
                                                                               Gestaltung werden sowohl die harten als auch die weichen Standortfak-
                                                                               toren eine Rolle spielen. Bei den harten Faktoren zählen etwa die Ver-
Besonders plakativ ist der Auftritt der Standort Niederrhein GmbH bei          fügbarkeit passender Flächen für die Wirtschaft und die weitere Digita-
der internationalen Immobilienmesse Expo Real in München. Welche               lisierung mit dem Breitbandausbau.
Perspektive hat der Messeauftritt in der Zukunft?
Petrauschke Die Expo Real ist eine der weltweit wichtigsten Messen für         Welche Rolle spielt die Standort Niederrhein GmbH im Zusammenspiel
Gewerbeimmobilien und Investoren mit stetigen Zuwachszahlen. Sie               von IHK, Mitgliedskommunen und Metropolregion Rheinland?
wird perspektivisch auch in den kommenden Jahren eine wichtige Rolle           Petrauschke Unter dem Dach „Standort Niederrhein“ organisieren sich
im Bereich der Immobilienbranche spielen. Im nächsten Jahr wird unser          vier Kreise, zwei Städte und die IHK Mittlerer Niederrhein zur gemeinsa-
regionaler Gemeinschaftsstand zum 20. Mal von der Standort Nieder-             men und koordinierten Umsetzung ausgesuchter Themen. Gemeinsam
rhein GmbH vorbereitet und organisiert. Die Präsentation ist – bei allen       sind alle Akteure aber auch Teile der Metropolregion Rheinland. Die
ergänzenden und bereits bestehenden überregionalen Kooperationsfor-            Standort Niederrhein GmbH bringt sich dabei aktiv in die Projektarbeit
men – in diesem Umfeld die richtige und passende Vermarktungsform              der Metropolregion ein und schafft Verbindungen zu den regionalen
des Standorts.                                                                 Themen.

Welche weiteren Messen haben neben der Expo Real an Bedeutung                  Wird die Metropolregion die Standort Niederrhein GmbH ersetzen?
gewonnen?                                                                      Petrauschke Die Metropolregion Rheinland ist eine von zwei Metropol-
Petrauschke Die Expo Real ist nur eines der Messeformate, die von der          regionen in NRW. Sie integriert die fünf institutionell organisierten
Standort Niederrhein GmbH zur Vermarktung der Region genutzt wer-              Regionen Aachen, Köln-Bonn, Düsseldorf-Kreis Mettmann, Bergisches
den. In den vergangenen Jahren neu etabliert und an Bedeutung                  Städtedreieck und Standort Niederrhein als Teil einer Akteursfamilie,
gewonnen hat beispielsweise die Polis Convention, sozusagen als „Haus-         und das zusätzlich zu den Kreisen, kreisfreien Städten und Kammern.
messe“ mit dem Veranstaltungsstandort im Meerbuscher Böhler-Areal.             Die Bearbeitung ausgesuchter inhaltlicher Themen erfolgt gemeinsam
Als Region mit direkter Grenzlage zu den Niederlanden sind niederlän-          und/oder in Abstimmung wie beim Standortmarketing, um Doppelar-
dische Unternehmen die Nummer eins bei den ausländischen Investo-              beiten und -strukturen zu vermeiden.
ren. Insofern spielen Messen und Veranstaltungen in den Niederlanden
ebenfalls eine wichtige Rolle im Arbeitsportfolio der Standort Nieder-         Das Interview führte Frank Kirschstein, Leiter der Lokalredaktion der
rhein GmbH. Ein weiteres Messeformat mit Relevanz für die Region ist           Neuß-Grevenbroicher Zeitung. 
auch die alle zwei Jahre in München stattfindende transport logistic.

Welche Branchen profitieren besonders von der Arbeit der Standort
Niederrhein GmbH?
Petrauschke Im grundsätzlichen Marketing wird immer der breite Bran-

                                                                         4
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Standort Niederrhein
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4                                              5                                               6

7                                              8                                               9

10                                             11                                              12

13                                             14                                              15

1 - 3 1998 - Unternehmerreise nach Hartford, Connecticut, USA 4 1998 - Delegationsreise nach Shizuoka und Hammamatsu, Japan 5 1999 -
Japanische Delegation aus Shizuoka - Besuch bei der Firma Ströhlein in Kaarst 6 2000 - Unternehmerreise nach Norrköping, Schweden zum
Thema Logistik 7 - 8 2000 - Besuch der Östsvenska Handelskammaren in Norrköping, Schweden 9 2001 - Delegationsreise zur Herbstmesse
nach Zagreb, Kroatien 10 2006 - Auftaktrunde mit den Oberbürgermeistern, Landräten und dem Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Nie-
derrhein auf der Expo Real 11 2007 - Empfang einer türkischen Delegation im Rathaus der Stadt Krefeld im Rahmen des Deutsch-Türkischen
Wirtschaftsforums 12 2007 - Standbesuch von Herrn Oliver Wittke, dem damaligen Minister für Bauen und Verkehr des Landes NRW auf der
Expo Real 13 2007 - Investorentag im Borussia Park Mönchengladbach gemeinsam mit Heuer Dialog 14 2008 - Gemeinschaftsstand auf der
PROVADA in Amsterdam, Niederlande 15 2009 - Vorabendevent der Expo Real im Seehaus im Englischen Garten in München

                                                                 5
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1                                                2                                                3

4                                                                                                6

7                                                8                                                9

10                                               11                                               12

13                                               14                                               15

1 2009 - Niederrhein-Küchlein der Konditorei Heinemann auf der PROVADA 2 2009 - Unternehmerreise zur Messe WIN Eurasia in Istanbul, Tür-
kei 3 2010 - Auftaktrunde mit Harry Voigtsberger, dem damaligen Wirtschaftsminister des Landes NRW auf der Expo Real 4 2010 - Besuch der
Sommerresidenz der Deutschen Botschaft in Istanbul im Rahmen einer Unternehmerreise 5 2011 - Eröffnungsrede des Geschäftsführers der
Standort Niederrhein GmbH beim Vorabendevent der Expo Real im Seehaus im Englischen Garten in München 6 2011 - Expo Real Auftaktrunde
mit Harry Voigtsberger, dem damaligen Wirtschaftsminister des Landes NRW und der Moderatorin Steffi Neu 7 2011 - Gemeinschaftsstand auf
der PROVADA in Amsterdam, Niederlande 8 2011 - Empfang der niederrheinischen Unternehmerdelegation in der Krefelder Partnerstadt Kayseri
in der Türkei 9 2011 - Abendessen der Delegation in Kayseri, Türkei 10 2012 - Niederrhein-Stand auf dem Deutschen Logistikkongress in Berlin
11 2012 - Vorabendevent der Expo Real im Seehaus im Englischen Garten in München 12 2012 - Expo Real-Auftaktrunde mit dem Sponsor Fran-
kenheim Alt 13 2012 - Präsentation des Niederrheins im EU-Parlament in Brüssel - Fresh Ideas for Energy and Logistics 14 2012 - Eröffnungsre-
de des damaligen EU-Kommissars Günther Oettinger beim Abendempfang - Präsentation des Niederrheins in Brüssel 15 2012 - Kicker-Event auf
dem Gemeinschaftsstand auf der PROVADA in Amsterdam, Niederlande

                                                                  6
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1                                               2                                                3

4                                               5                                                6

7                                               8                                                9

10                                              11                                               12

13                                              14                                               15

1 2012 - Delegationsreise in die Stadt Bursa, Türkei 2 2013 - Besuch des NRW-Staatssekretärs auf dem Niederrhein-Gemeinschaftsstand auf der
Expo Real 3 2013 - Niederrhein Standortpräsentation im Rahmen der Kampagne Germany at its Best in Lyon, Frankreich 4 2013 - Besuch der
Wirtschaftsförderer aus dem Kreis Kleve auf dem Niederrhein-Stand auf der PROVADA in Amsterdam, Niederlande 5 2013 - Besuch bei der
Firma Barth & Co. in Istanbul im Rahmen der Unternehmerreise in die Türkei 6 2014 - Niederrhein-Gemeinschaftsstand auf der Expo Real in
München 7 2014 - Niederrhein Standortpräsentation im Rahmen der Kampagne Germany at its Best in Houston, USA 8 2014 - Firmenbesuch
bei einem türkischen Textilunternehmer im Rahmen einer Delegationsreise nach Bursa, Türkei 9 2015 - Besuch von Barbara Hendricks, der
damaligen Bundesbauministerin auf dem Expo Real Niederrhein-Gemeinschaftsstand 10 2015 - Niederrhein-Gemeinschaftsstand auf der Expo
Real 11 2015 - Niederrhein Standortpräsentation im Rahmen der Kampagne Germany at its Best in Chicago, USA 12 2015 - Präsentation des
Standort Niederrhein bei der EU in Brüssel 13 2015 - Besuch von Karl-Uwe Bütof vom Wirtschaftsministerium NRW auf dem Niederrhein-
Gemeinschaftsstand auf der transport logistic in München 14 2015 - Empfang der Niederrhein-Delegation in Bursa, Türkei 15 2016 - Messeauf-
takt auf dem Niederrhein-Gemeinschaftsstand auf der Expo Real in München

                                                                  7
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1                                                2                                                3

4                                                5                                                6

7                                                8                                                9

10                                               11                                               12

13                                               14                                               15

1 2016 - Besuch einer Delegation von Rechtsanwälten und Steuerberatern aus dem Kreis Kleve auf dem Niederrhein Gemeinschaftsstand auf der
PROVADA in Amsterdam, Niederlande 2 2016 - Gemeinschaftsstand auf der PROVADA in Amsterdam, Niederlande 3 2016 - Firmenbesuch im
Rahmen einer Delegationsreise nach Izmir, Türkei 4 2017 - Besuch des Staatssekretärs Christoph Dammermann auf dem Niederrheinstand auf
der Expo Real in München 5 2017 - Vorabendevent der Expo Real im Seehaus im Englischen Garten in München 6 2017 - regionen.NRW Früh-
jahrsempfang im NRW Landtag gemeinsam mit der damaligen Ministerin Sylvia Löhrmann 7 2017 - Niederrhein Standortpräsentation im Rah-
men der Kampagne Germany at its Best in Rotterdam, Niederlande 8 2017 - Präsentation regionen.NRW beim Sommerfest der NRW-Landesver-
tretung in Berlin 9 2017 - Diskussion mit Karl-Uwe Bütof, NRW-Wirtschaftsministerium, auf dem Gemeinschaftsstand auf der transport logistic in
München 10 2018 - Messeauftakt auf der Expo Real mit NRW-Ministerin Ina Scharrenbach 11 2018 - regionen.NRW Frühjahrsempfang im NRW
Landtag gemeinsam mit NRW-Ministerin Ina Scharrenbach 12 2018 - Niederrhein Gemeinschaftsstand auf der PROVADA in Amsterdam, Nieder-
lande 13 2019 - 10 Jahre Dt.-Nl. Wirtschaftsforum im Borussia Park Mönchengladbach 14 2019 - Nieder-rhein Gemeinschaftsstand auf der
polis Convention im Areal Böhler, Meerbusch 15 2019 - Präsentation regionen.NRW beim Sommerfest der NRW-Landesvertretung in Berlin

                                                                   8
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                                                                            Leben zu erwecken. Dies passiert im Dialog mit allen Beteiligten. Die
NACHRICHTEN                                                                 Städte und Gemeinden sind ab sofort wieder aufgerufen, sich mit ihren
                                                                            Standorten für das Programm Bau.Land.Partner. zu bewerben.“

Lutz Lienenkämper zum Vorsitzenden der Finanz-                              „Brachflächen sind die offenen Wunden unserer Städte und Gemeinden.
                                                                            Mit Bau.Land.Partner wollen wir diese Wunden schließen. Bau.Land.
ministerkonferenz gewählt                                                   Partner unterstützt Kommunen und Flächeneigentümer mit Know-how
Lutz Lienenkämper, Minister der Finanzen des Landes Nordrhein-Westfa-       und Personal, um untergenutzte Flächen für Wohnen und Gewerbe
len, ist zum neuen Vorsitzenden der Finanzministerkonferenz (FMK) ge-       zu aktivieren. Der Schlüssel zur Aktivierung von mehr Bauland liegt im
wählt worden. Seine Kolleginnen und Kollegen aus den Ländern wählten        Dialog. Deshalb sind alle Kommunen dazu aufgerufen, sich für das Pro-
den 51-jährigen nordrhein-westfälischen Minister in Berlin einstimmig       gramm Bau.Land.Partner. zu bewerben. Bewerbungen können bis zum
zum Nachfolger von Doris Ahnen aus Rheinland-Pfalz, die das Führungs-       31. März 2021 abgegeben werden“, sagt Ina Scharrenbach, Ministerin
amt turnusmäßig zum Jahresende abgegeben wird und zur stellvertre-          für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung.
tenden Vorsitzenden bestimmt wurde.

Bereits seit dem Jahr 2017 fungiert Minister Lutz Lienenkämper als Vor-
sitzender des Finanzausschusses im Bundesrat. Nach dem Jahreswechsel
leitet Lienenkämper zusätzlich das zentrale Koordinierungsgremium der
Länder in Fragen der Haushalts-, Finanz- und Steuerpolitik und koordi-
niert damit in diesen Fragen die Interessenvertretung der Länder gegen-
über dem Bund.

„Dass die FMK in ihrer Rolle wirksam und erfolgreich ist, haben wir erst
kürzlich mit unseren Vorschlägen zur besseren steuerlichen Förderung
des Ehrenamtes bewiesen. Wir sind zuversichtlich, dass zahlreiche dieser
Vorschläge in Kürze in das Jahressteuergesetz aufgenommen werden.
Wir wollen, dass ehrenamtlich tätige Menschen steuerlich stärker entlas-
tet werden können“, betonte Minister Lienenkämper nach seiner Wahl.
„Für die dabei geleistete Arbeit danke ich meiner Kollegin Doris Ahnen
                                                                            Foto: Photo Mix - pixabay.com
und allen anderen Kolleginnen und Kollegen ganz besonders.“

Einen wesentlichen Schwerpunkt der Arbeit der FMK im kommenden              An dem Förderinstrument (früher Flächenpool NRW) beteiligen sich be-
Jahr sieht Lienenkämper in der Bewältigung der direkten und indirekten      reits 88 Städte und Gemeinden mit 274 Standorten und einem Entwick-
Folgen der Corona-Pandemie: „Für das Gelingen des Neustarts nach der        lungspotenzial von 1.590 Hektar Fläche. Davon konnten 741 Hektar für
Corona-Krise, sind die öffentlichen Finanzen und die Steuerpolitik von      die Zielnutzung Wohnen identifiziert werden.
zentraler Bedeutung.“ 
                                                                            Typische Beispiele für die Hilfe durch Bau.Land.Partner sind brachlie-
                                                                            gende Freiflächen im Siedlungszusammenhang. Hier sind häufig strittige
                                                                            Eigentümer- beziehungsweise Erbengemeinschaften oder beeinträchti-
                                                                            gende Rahmenbedingungen der Flächennutzung wie Hochspannungs-
                                                                            leitungen vorzufinden. Daneben gibt es in vielen Kommunen ehemalige
                                                                            Gewerbe- oder Industrieareale mit unklaren Perspektiven, die Boden-
                                                                            untersuchungen oder Rückbaukosten verursachen. Zudem gibt es in ei-
                                                                            nigen Kommunen innerstädtische Gemengelage mit Aufwertungs- und
                                                                            Nachverdichtungspotenzial.

                                                                            Die Landesregierung hilft im Rahmen von Bau.Land.Partner. bei der
                                                                            Aktivierung dieser Flächen. Dies geschieht etwa durch die Moderation
                                                                            zwischen Eigentümern und Kommunen, Einschätzung der ökonomischen
                                                                            und rechtlichen Machbarkeit und der Klärung von Nutzungsperspekti-
                                                                            ven. Eine Standortanalyse sowie darauf aufbauende Planungen und
Lutz Lienenkämper, Minister der Finanzen des Landes Nordrhein-Westfalen     überschlägige Kostenberechnungen, beispielsweise für die Herrichtung
Foto: FM NRW / Monika Nonnenmacher                                          und Erschließung, sind ebenfalls Bestandteile des Leistungsumfangs von
                                                                            Bau.Land.Partner.

                                                                            Hintergrund: Bau.Land.Partner. ist ein Unterstützungsinstrument der
Brachflächen in Kommunen aktivieren – Aufruf zur                            Initiative „Bau.Land.Leben.“ des Ministeriums für Heimat, Kommunales,
                                                                            Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen. Das Förder-
Initiative „Bau.Land.Partner.“                                              instrument des Ministeriums bietet ein umfassendes Beratungs- und
Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleich-        Unterstützungsangebot für die Kommunen durch die landeseigene Ent-
stellung des Landes Nordrhein-Westfalen ruft Städte und Gemeinden in        wicklungsgesellschaft NRW.URBAN und die BahnflächenEntwicklungs-
Nordrhein-Westfalen dazu auf, sich am Bewerbungsverfahren des För-          Gesellschaft (BEG NRW).
derinstruments „Bau.Land.Partner.“ zu beteiligen: „Bau.Land.Partner.“
dient dem Ziel, Hemmnisse bei der Aktivierung von ungenutzten und           Bewerbungsunterlagen: www.baulandpartner.nrw/info/bewerbung/
brachgefallenen Grundstücken zu beseitigen und die Brachflächen ge-         Informationen zur Initiative „Bau.Land.Leben.“: www.baulandleben.nrw
meinsam mit den Kommunen und Grundstückseigentümern zu neuem                sowie www.mhkbg.nrw 

                                                                         9 
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                                                                           werden. Die Beratung zur Vergleichbarkeit von Abschlüssen soll regulä-
NACHRICHTEN                                                                rer Bestandteil der Aufgaben der Grenzinfopunkte werden. Grenzinfo-
                                                                           punkte sind entlang der niederländisch-nordrhein-westfälischen Grenze
                                                                           angesiedelt und bieten den rund 48.000 Grenzpendlerinnen und -pend-
Digitale Grenzlandkonferenz zwischen Nordrhein-                            lern, aber auch Arbeitgebern, Auszubildenden und Studierenden prakti-
                                                                           sche Hilfe und Informationen über Grenzen hinweg zu den Themen
Westfalen und den Niederlanden                                             Arbeiten, Wohnen oder Studieren.
Bei der zweiten Grenzlandkonferenz mit Akteuren der grenzüberschrei-
tenden Zusammenarbeit haben die Niederlande und Nordrhein-Westfa-
len den ersten Grenzlandpreis für besondere Verdienste um die grenz-
überschreitende Zusammenarbeit verliehen und die neue Grenzlanda-
genda für 2021 beschlossen.

Minister Holthoff-Pförtner: „Die Grenzlandkonferenz hat sich zu einer
wichtigen Austausch-Plattform zwischen unseren Ländern entwickelt.
Sie ist das Familientreffen der Grenzregion, hier kommen die Akteure
miteinander in Kontakt, hier wird die Zusammenarbeit gestaltet. Einmal
im Jahr - diesmal überwiegend online - bringt sie alle wichtigen Partner
an einen Tisch, um gemeinsam die Schwerpunkte der grenzüberschrei-
tenden Zusammenarbeit zu bestimmen. Wie wichtig enge Zusammenar-
beit ist, hat sich gerade in der Pandemie gezeigt. Hierdurch konnten wir
die Grenzen offenhalten. Diese Vernetzung ist der Schlüssel zum Erfolg
und daran werden wir weiterarbeiten.“

Der erste gemeinsame Grenzlandpreis Nordrhein-Westfalens und der
Niederlande wurde in diesem Jahr an das Projekt „Sprich Deine Nach-        Foto: Piet G - pixabay.com
barsprache / Spreek je Buurtaal“ verliehen. In dem Projekt lernen die
Schülerinnen und Schüler von 33 Grundschulen beiderseits der Grenze
ihre Nachbarsprache und -kultur kennen. Eine unabhängige Jury, beste-      Die Grenzlandagenda 2021 wurde unter dem gemeinsamen Vorsitz von
hend aus Anouk Bollen (Institute for Transnational and Euregional cross    Minister Holthoff-Pförtner und Staatssekretär Knops in der Leitungs-
border cooperation and Mobility ITEM), Werner Schaurte-Küppers             gruppe mit Mitgliedern der Regierungen Nordrhein-Westfalens und der
(Deutsch-Niederländische Handelskammer DNHK) und Merlijn Schoo-            Niederlande, der grenznahen Bezirksregierungen und Grenzprovinzen
nenboom (Journalist und Autor) hat das Projekt aus 36 Bewerbungen          sowie der vier Euregios verabschiedet. Der Grenzlandpreis wurde in
ausgewählt. Die Einführung dieses neuen Preises hatten Minister Holt-      einer anschließenden Live-Sendung aus Duisburg gemeinsam mit Gou-
hoff-Pförtner und Staatssekretär Knops bei der ersten Grenzlandkonfe-      verneur Theo Bovens, Kommissar des Königs der Provinz Limburg, verlie-
renz 2019 in Venlo beschlossen.                                            hen.

In der Grenzlandagenda 2021 verabredeten beide Seiten die gemeinsa-        Die Einrichtung der Grenzlandkonferenz hatten Minister Holthoff-Pfört-
men Arbeitsschwerpunkte für das kommende Jahr. Die Corona-Pande-           ner und Staatssekretär Knops bei den ersten niederländisch-nordrhein-
mie bildet hier eines der Schwerpunkt-Themen. Das übergeordnete Ziel:      westfälischen Regierungskonsultationen im November 2018 beschlos-
auch auf künftige Corona-Entwicklungen vorbereitet zu sein, damit die      sen. Die Konferenz nimmt die grenzüberschreitende Zusammenarbeit
Grenze offenbleiben kann. Minister Holthoff-Pförtner: „Wir wollen hier     für die gesamte Grenzregion Nordrhein-Westfalens und der Niederlande
eine Vorbildfunktion für Europa einnehmen.“                                in den Fokus. Die erste Grenzlandkonferenz fand im Mai 2019 unter
                                                                           niederländischer Gastgeberschaft in Venlo statt. Die deutsche Gastge-
Beide Seiten verständigten sich auf eine Untersuchung der Corona-          berschaft des Treffens, das pandemiebedingt überwiegend online statt-
Erfahrungen in der Grenzregion. Sie soll Aufschluss darüber geben, was     fand, übernahm in diesem Jahr die Stadt Duisburg. Im kommenden Jahr
gut gelaufen ist und wo Optimierungspotenzial besteht. Anhand konkre-      soll die Grenzlandkonferenz 2021 im niederländischen Enschede statt-
ter Beispiele soll die Untersuchung aufzeigen, wo Verbesserungen zum       finden.Die Grenzlandagenda 2021 wurde unter dem gemeinsamen Vor-
Beispiel in der Struktur der Zusammenarbeit, der Koordination von          sitz von Minister Holthoff-Pförtner und Staatssekretär Knops in der Lei-
Maßnahmen oder der Kommunikation mit Bürgern sinnvoll sein könn-           tungsgruppe mit Mitgliedern der Regierungen Nordrhein-Westfalens
ten. Darüber hinaus soll eine epidemiologische Studie mehr Einblick in     und der Niederlande, der grenznahen Bezirksregierungen und Grenzpro-
die Verbreitung des Coronavirus in der Grenzregion im Jahr 2020 geben.     vinzen sowie der vier Euregios verabschiedet. Der Grenzlandpreis wurde
                                                                           in einer anschließenden Live-Sendung aus Duisburg gemeinsam mit
Ein weiterer Punkt der Grenzlandagenda 2021 ist die Entwicklung und        Gouverneur Theo Bovens, Kommissar des Königs der Provinz Limburg,
Erweiterung bestehender und neuer grenzüberschreitender Semester-          verliehen.
tickets bei Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts an Universitäten
und Hochschulen. Ein Erfolg der vorhergehenden Grenzlandagenda: Das        Die Einrichtung der Grenzlandkonferenz hatten Minister Holthoff-Pfört-
Semesterticket der Aachener Studierenden konnte auf die grenzüber-         ner und Staatssekretär Knops bei den ersten niederländisch-nordrhein-
schreitenden Bus- und Zuglinien in die Provinz Limburg ausgeweitet         westfälischen Regierungskonsultationen im November 2018 beschlos-
werden. Es bietet den Studierenden so für einen geringen monatlichen       sen. Die Konferenz nimmt die grenzüberschreitende Zusammenarbeit
Zusatzbeitrag die Möglichkeit, auch Heerlen und Maastricht zu errei-       für die gesamte Grenzregion Nordrhein-Westfalens und der Niederlande
chen.                                                                      in den Fokus. Die erste Grenzlandkonferenz fand im Mai 2019 unter
                                                                           niederländischer Gastgeberschaft in Venlo statt. Die deutsche Gastge-
Schwerpunktthema der Grenzlandagenda 2021 sind auch die grenzüber-         berschaft des Treffens, das pandemiebedingt überwiegend online statt-
schreitenden Arbeitsvermittlungsstellen (SGA): Ihre Dienstleistungen       fand, übernahm in diesem Jahr die Stadt Duisburg. Im kommenden Jahr
sollen 2021 Corona-sicher organisiert werden. Das Netzwerk der SGAs in     soll die Grenzlandkonferenz 2021 im niederländischen Enschede statt-
der Grenzregion soll mit einer weiteren Stelle in Kleve vervollständigt    finden. 

                                                                      10 
Standort Niederrhein
REPORT 12 | 2020

                                                                              Im Bereich „Politische Interessenvertretung“ wird die Bundestagswahl
NACHRICHTEN                                                                   eine besondere Rolle spielen. „Die Unternehmen in der Region sind von
                                                                              zahlreichen politischen Entscheidungen auch auf Bundesebene abhän-
                                                                              gig“, sagt IHK-Präsident Elmar te Neues. „Deshalb begleitet die IHK die
                                                                              Bundestagswahl 2021 mit verschiedenen Aktivitäten.“ Es werden Wahl-
Unterstützung für Unternehmen                                                 prüfsteine entwickelt und die Direktkandidaten der jeweiligen Teilregion
Die Corona-Krise und deren Auswirkungen werden auch im kommenden              in vier Wahlarenen zu ihrer wirtschaftspolitischen Positionierung
Jahr spürbar sein. Bei der Bewältigung dieser und vieler anderer Heraus-      befragt. Das Thema Wahl wird auch für die IHK selbst und das Ehrenamt
forderungen unterstützt die Industrie- und Handelskammer Mittlerer            im kommenden Jahr eine große Rolle spielen. „Im Herbst wird die Voll-
Niederrhein ihre Mitgliedsunternehmen in Krefeld, Mönchengladbach,            versammlung neu gewählt. Zum ersten Mal werden alle Mitgliedsunter-
im Rhein-Kreis Neuss und im Kreis Viersen auch weiterhin. Deshalb hat         nehmen die Möglichkeit haben, neben der Briefwahl auch online
sie eine Liste mit insgesamt 136 Projekten erarbeitet, die die Vollver-       abstimmen zu können“, betont der IHK-Präsident. 
sammlung in ihrer jüngsten Sitzung verabschiedet hat. Dafür stellt die
IHK rund 2,3 Millionen Euro zur Verfügung.

„Seit März haben wir viele unserer Services auf die Corona bedingten          Industrie am Mittleren Niederrhein verzeichnet
Bedürfnisse der Unternehmen abgestimmt und immer wieder ange-                 wieder höhere Umsätze
passt“, erklärt Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der Industrie-
                                                                              Die Industrie am Mittleren Niederrhein hatte auch im dritten Quartal
und Handelskammer Mittlerer Niederrhein, „und natürlich haben wir in
                                                                              des Jahres 2020 noch mit den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pan-
unsere Projektplanung für das kommende Jahr das Thema Corona-Pan-
                                                                              demie zu kämpfen. Allerdings lagen die Umsätze in den Monaten Juli bis
demie, deren Auswirkungen und Erkenntnisse, die wir gewonnen haben,
                                                                              September um knapp 8 Prozent über den Umsätzen im Vorquartal. Die
einfließen lassen.“
                                                                              Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein hat entspre-
                                                                              chende Daten von IT.NRW analysiert. „Der Aufholprozess der Industrie
Schwerpunkte der IHK-Arbeit werden die Bereiche „Qualifizierung und
                                                                              hat bereits im dritten Quartal begonnen“, so IHK-Hauptgeschäftsführer
Ausbildung“, „Service für Unternehmen“, „Politische Interessenvertre-
                                                                              Jürgen Steinmetz. „Das Umsatzwachstum unserer Unternehmen ist
tung“ und „Digitalisierung“ sein. Mit dem Projekt „Digi-Camps für Azu-
                                                                              allerdings etwas geringer als im Land Nordrhein-Westfalen und das
bis“ zum Beispiel bietet die IHK gemeinsam mit einem Projektpartner
                                                                              Niveau bleibt zudem deutlich unter dem Vorjahresniveau.“
eine digitale Qualifizierung von Auszubildenden an. In zweitägigen
Camps werden Azubis praxisnah im unternehmensrelevanten Umgang
                                                                              Die Gesamtumsätze der Industrie am Mittleren Niederrhein lagen im
mit Themen wie „Social Media“, „Datenschutz“ und neuen Ausbildungs-
                                                                              dritten Quartal 7,7 Prozent über dem Vorquartal. Der Inlandsumsatz
methoden aus dem Bereich „Virtual Reality/Augmented Reality“
                                                                              (+8,7 Prozent) ist dabei etwas stärker gestiegen als der Auslandsumsatz
geschult. Darüber hinaus wird es die etablierten Formate wie unter
                                                                              (+6,8 Prozent). In Krefeld liegt das Plus bei 9,1, in Mönchengladbach
anderem Check In Berufswelt und Azubi-Speed-Dating geben.
                                                                              sogar bei fast 20 Prozent. „Dort hatten wir allerdings auch einen starken
                                                                              Einbruch im zweiten Quartal beobachtet“, so Steinmetz. Im Rhein-Kreis
„In der Corona-Krise waren wir im Frühjahr außerhalb unserer Öffnungs-
                                                                              Neuss liegt das Plus bei nur drei, im Kreis Viersen bei 8 Prozent.
zeiten für Unternehmen über unsere Hotline erreichbar. Das ist von den
Unternehmen gut angenommen worden“, sagt Jürgen Steinmetz. „Des-
                                                                              „Die Industrie hat sich seit dem Sommer positiv entwickelt und ist auch
halb werden wir unsere Service-Zeiten erweitern.“ Auch jenseits der
                                                                              von den aktuellen Einschränkungen weniger stark betroffen. Das hat
Öffnungszeiten wird die IHK Angebote wie zum Beispiel eine Gründungs-
                                                                              auch unsere Blitzumfrage im November gezeigt“, so Steinmetz. Er geht
beratung über Videokonferenzen und die telefonische Erreichbarkeit
                                                                              davon aus, dass diese positive Entwicklung auch über das dritte Quartal
ermöglichen.
                                                                              hinaus anhalten wird. „Die Industrie ist und bleibt unser konjunkturelles
                                                                              Zugpferd. Deswegen muss man bei allen politischen Entscheidungen die
Konkrete neue Services bie-
                                                                              Rahmenbedingungen für die verarbeitenden Unternehmen im Blick
tet die IHK unter anderem
                                                                              haben“, so Steinmetz. Im Vergleich zum Land Nordrhein-Westfalen ist
mit dem „Ladencheck vor
                                                                              das Umsatzzuwachs am Mittleren Niederrhein etwas schwächer. Im
Ort“ und dem „Insolvenz-
                                                                              Land lag das Plus der Gesamtumsätze der Industrie im Vergleich zum
Check“ an. Der stationäre
                                                                              Vorquartal bei 11,7 Prozent.
Einzelhandel ist extrem
gefordert – nicht erst seit der
                                                                              Vergleicht man die Daten aus dem Jahr 2019 zeigt sich allerdings, dass
Corona-Pandemie.
                                                                              das Vorkrisenniveau am Mittleren Niederrhein noch nicht erreicht wird.
„Wir motivieren Händler, par-
                                                                              Die Umsätze sind im Vergleich zum Vorjahresquartal um 11,2 Prozent
allel zu ihrem Ladengeschäft
                                                                              niedriger. Bei den Inlandsumsätzen liegt das Minus bei 10,6 und bei den
auch einen Online-Vertrieb
                                                                              Auslandsumsätzen bei 11,7 Prozent. „Bei der Erholung ist weiterhin
zu betreiben“, sagt der IHK-
                                Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer IHK    Geduld gefragt“, kommentiert Steinmetz.
Hauptgeschäftsführer.           Mittlerer Niederrhein - Foto: IHK
                                                                              Das zeigt auch der Blick in die einzelnen Industriebranchen: In der Che-
„Gleichzeitig ist es für Händler entscheidend, das Ladengeschäft vor Ort
                                                                              mischen Industrie sind die Gesamtumsätze im Vergleich zum Vorjahre-
attraktiv zu gestalten.“ Deshalb möchte die IHK Einzelhändler beim visu-
                                                                              squartal um -11,6 Prozent niedriger. Auch im Maschinenbau sind es -10
ellen Marketing unterstützen. Es wird Schulungs-Workshop und einen
                                                                              Prozent, bei den Herstellern von Datenverarbeitungsgeräten, elektroni-
Praxis-Leitfaden geben. Ein Experte zeigt konkrete Verbesserungsmög-
                                                                              schen und optischen Erzeugnissen -2 Prozent und bei den Herstellern
lichkeiten und Umsetzungsvorschläge auf. Ergänzend zur bereits eta-
                                                                              von elektrischen Ausrüstungen -17,2 Prozent. Besonders schwerwie-
blierten kostenfreien Insolvenzberatung richtet die IHK einen „Insol-
                                                                              gend ist der Rückgang bei den Metallerzeugern und -bearbeitern (-34,1
venz-Check“ als webbasiertes Berechnungs-Tool ein.
                                                                              Prozent). Bei den Herstellern von Nahrungs- und Futtermitteln lag der
                                                                              Rückgang bei -4,7 Prozent.
„Vielen Unternehmen ist in den vergangenen Monaten bewusstgewor-
den, wie wichtig das Thema Digitalisierung ist. Entsprechend haben sie
                                                                              Ein Umsatzplus im Vergleich zum Vorjahresquartal verzeichnen die Her-
ihre Arbeitsabläufe umgestellt“, sagt Steinmetz. „Deshalb ist es nur fol-
                                                                              steller von Gummi- und Kunststoffwaren (13,4 Prozent), Getränkeher-
gerichtig, dass auch wir unsere digitalen Services weiter ausbauen und
                                                                              steller (1,1 Prozent) und die Reparatur und Installation von Maschinen
unseren Mitgliedsunternehmen einen noch größeren Mehrwert bieten.“
                                                                              und Ausrüstungen (8,1 Prozent). 

                                                                            11 
Standort Niederrhein
REPORT 12 | 2020

                                                                             Hochschule Rhein-Waal setzt sich bei Ausschrei-
NACHRICHTEN                                                                  bungsverfahren durch: Bionik weltweit studieren
                                                                             Lehren und Lernen via Internet ist im Moment Standard an vielen Hoch-
                                                                             schulen. Im Master-Studiengang Bionik an der Fakultät Technologie und
Erfolgreiche Gründerwoche Deutschland 2020 an                                Bionik soll das digitale Studieren nun auch über Pandemiezeiten hinaus
der Hochschule Rhein-Waal                                                    möglich sein. Die Hochschule Rhein-Waal konnte sich im Ausschrei-
300 Teilnehmende – 14 Online-Veranstaltungen – fünf Tage! Vom 16.            bungsverfahren des DAAD durchsetzen und ist damit eine von drei
bis 20. November beteiligte sich die Hochschule Rhein-Waal an der            geförderten Fachhochschulen.
Gründerwoche Deutschland. Studierende schalteten sich aus der
ganzen Welt zu und beteiligten sich an der bundesweit größten Aktion
zur Stärkung von Unternehmertum und Gründergeist.

Wie benutze ich Business Model Canvas? Wie genau definiere ich meine
Zielgruppe? Und wie bespiele ich effektiv Social-Media-Kanäle? Diese
und viele weitere Fragen rund um das Thema Entrepreneurship und
Gründung wurden in abwechslungsreichen Online-Workshops themati-
siert. Auch in diesem Jahr wurden die Angebote der Hochschule zur
Gründerwoche erneut vom Zentrum für Forschung, Innovation und
Transfer (ZFIT) vorbereitet. Organisiert und koordiniert durch das Team
des Gründungsprojekts „StartGlocal“ wurde zusammen mit                       Foto: PIRO4D - pixabay.com
Professori*innen sowie wissenschaftlichen Mitarbeitenden ein umfang-
reiches virtuelles Veranstaltungsprogramm auf die Beine gestellt, das        Das zukünftige digitale Masterstudium der Bionik an der Hochschule
durch externe Coaches und Speaker ergänzt wurde.                             Rhein-Waal soll vor allem internationalen Studierenden die Möglichkeit
                                                                             bieten, auch zukünftig von ihren Heimatländern aus einen qualitativ
Die Internationalität der Hochschule wurde insbesondere in der Veran-        hochwertigen Studiengang zu absolvieren. Finanziert wird das Projekt
staltung „Social Ventures from around the world“ deutlich, in der Studie-    vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD). Ab Januar 2021
rende des Masterstudiengangs „Sustainable Development Manage-                fördert er an insgesamt 19 deutschen Universitäten einen digitalen
ment“ Lösungsansätze mit Nachhaltigkeitscharakter für Herausforde-           internationalen Studiengang. Die Hochschule Rhein-Waal ist eine von
rungen in ihren Heimatländern entwickeln und präsentieren. Interessan-       nur drei geförderten Fachhochschulen und konnte sich neben renom-
te und technische Projekte der Hochschule wurden beim Workshop               mierten Einrichtungen wie der Technischen Universität Berlin und der
„Enspire yourself!“ vorgestellt. Bei weiteren Workshops begeisterten         Universität Frankfurt im Ausschreibungsverfahren durchsetzen. Zwei
einige Alumni der Hochschule und heutige Influencer durch innovative         Jahre lang wird nun in den bereits bestehenden Masterstudiengang
Präsentationen und gaben den Studierenden viele Tipps und Ratschläge         Bionik eine digitale Variante implementiert. Dabei sollen die Studieren-
mit auf den Weg.                                                             den nicht nur mit Hilfe des Computers in den Bereichen Robotik und
                                                                             bionische Materialien lernen und forschen, sie haben auch die Möglich-
Unterstützt wurde die Gründerwoche auch in diesem Jahr wieder durch          keit, an virtuellen Exkursionen und Messen teilzunehmen und in Projekt-
den Gründungsberater des Startercenter NRW der Niederrheinischen             gruppen ihre Kommilitonen aus allen Teilen der Welt kennenzulernen.
IHK. In Einzelgesprächen beriet Holger Schnapka gründungsinteressierte
Studierende. Ebenfalls aktiv mitwirken konnten die Teilnehmenden             „Die Pandemie hat gezeigt, dass wir anpassungsfähig und auf vielen
beim „Pressure Cooker Day“. Zwei Studierendenteams nahmen sich der           Ebenen gleichzeitig lernen und arbeiten können müssen, um in einer
Herausforderung des regionalen Unternehmen Eurofleurs Elbers GmbH            sich immer schneller verändernden Welt bestehen zu können. Die
& Co. KG aus Kevelaer an. Unterstützt durch wissenschaftliche Mitarbei-      Absolvent*innen sollen durch das digitale Studium lernen, technische
tende des ZFIT und einem Kreativitäts-Coach wurden Lösungsansätze            und virtuelle Möglichkeiten in einem interdisziplinären Feld wie der
erarbeitet.                                                                  Bionik voll auszuschöpfen“, sagt Projektleiter Prof. Dr. William Megill.
                                                                             „Mit dem neuen internationalen digitalen Studienprogramm können wir
„Wir freuen uns, dass unser Online-Programm zur Gründerwoche 2020            weltweit mehr begabte Studierende auf dem Feld der Bionik erreichen
so gut angenommen wurde“, so Dr. Gerhard Heusipp, Leitung des ZFIT           und langfristig dafür sorgen, dass unsere Absolvent*innen mit innovati-
der Hochschule Rhein-Waal. Adriana Boldisova, Projektkoordinatorin für       ven, kreativen und von der Natur inspirierten Ansätzen die Herausforde-
StartGlocal fügt hinzu: „Das StartGlocal Team möchte sich herzlich bei       rungen von Morgen angehen.“
den teilnehmenden Studierenden, Alumni und Mitarbeitendeder Hoch-
schule sowie bei allen Moderierenden der verschiedenen Events bedan-         Im digitalen Studiengang „Bionik“ lernen Studierende, wie biologische
ken.“                                                                        Materialien, Konstruktionen oder auch Prinzipien wie die Selbstorgani-
                                                                             sation als Vorbild für technisch innovative Entwicklungen dienen kön-
Das Projekt „StartGlocal – Global Spirit for Local Start-ups“ wird im Rah-   nen. Schwerpunkte in dem Studiengang sind entweder Robotik mit
men der Förderlinie EXIST-Potentiale durch das Bundesministerium für         Design, Aufbau, Steuerung und Programmierung von bio-inspirierten
Wirtschaft und Energie und den Europäischen Sozialfonds gefördert. Für       Robotern oder Materialwissenschaften mit Design und der Produktion
weitere Informationen können sich Interessierte an startglocal@hoch-         neuer Materialien mit besonderem Fokus auf die Chemie von biologi-
schule-rhein-waal.de oder www.startglocal.de wenden.                        schen und bionischen Materialien. Neben dieser Inhalte liegt ein Fokus
                                                                             auch auf der sozialen Komponente, damit Studierende trotz räumlicher
                                                                             Entfernung ihre Mitstudierenden sowie Campus und Stadt kennenler-
                                                                             nen können. In einem gesonderten Modul können sie zudem Grund-
                                                                             kenntnisse der deutschen Sprache erlernen sowie Deutschland und
                                                                             Kleve aus politischer, sozialer und historischer Perspektive kennenler-
                                                                             nen. Darüber hinaus soll der praktische Studienanteil beibehalten wer-
                                                                             den: Den zukünftigen Studierenden werden die Materialen für eigene
                                                                             Mini-Labore, Experimente und robotische Systeme zur Verfügung
                                                                             gestellt. 

                                                                        12 
Standort Niederrhein
REPORT 12 | 2020

                                                                                   les für die Industrie der Zukunft auszubilden und sie auf die Hürden der
NACHRICHTEN                                                                        Branche vorzubereiten.

                                                                                   Hierfür wird den Studierenden nicht nur Wissen aus den beiden Kern-
                                                                                   kompetenzen vermittelt, sondern auch ein Fokus auf Digitalkompetenz
Dr. Norbert Miller neu im Hochschulrat der Hoch-                                   und Soft Skills gelegt. Das Ausbilden von fachlich versierten und flexib-
schule Niederrhein                                                                 len Spezialisten in einer sich stetig weiterentwickelnden Branche ist der
                                                                                   Kernanspruch der neuen Vertiefung.
Dr. Norbert Miller, Vorsitzender der Geschäftsführung von Scheidt &
Bachmann, wird neues Mitglied des Hochschulrats der Hochschule Nie-                Mögliche übergreifende Module sind Smart Textiles, Angewandte Nano-
derrhein. Er folgt damit auf Prof. Dr. Sebastian Schmidt, der sein Amt im          technologie oder Funktionalisierung Technischer Textilien. „Als transdis-
Hochschulrat zu Beginn dieses Jahres niederlegte. Gestern Nachmittag               ziplinär ausgebildete Experten setzen die Absolventinnen und Absolven-
erhielt Miller die Ernennungsurkunde von Sigrid Rix-Diester, leitende              ten neue Impulse auf den Gebieten Elektrotechnik, Smart Health sowie
Ministerialrätin im Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes             Textil- und Bekleidung. Sie treiben neue Innovationen aus dem Bereich
NRW.                                                                               Internet-of-Things, smarte fortgeschrittene Sensorik und tragbare Elek-
                                                                                   tronik voran und setzen diese um“, sagen Dr. Anne Schwarz-Pfeiffer,
                                                                                   Professorin für Funktionale Textilien am Fachbereich Textil- und Beklei-
                                                                                   dungstechnik und Prof. Dr. Ekaterina Nannen, Repräsentantin des Fach-
                                                                                   bereichs Elektrotechnik und Informatik. Die Vertiefungsrichtung wird im
                                                                                   Rahmen der Förderrichtlinie Curriculum 4.0 NRW entwickelt. Eine Ein-
                                                                                   bindung in das Lehrangebot soll im Wintersemester 2023 erfolgen. 

Ministerialrätin Sigrid Rix-Diester, Hochschulratsvorsitzender Dr. Dieter Por-
schen, Hochschulpräsident Dr. Thomas Grünewald und Dr. Norbert Miller mit
Ernennungsurkunde (v.l.) - Foto: Hochschule Niederrhein

Norbert Miller ist der Hochschule Niederrhein seit 2016 durch seine
Tätigkeit im Präsidiumsbeirat für Forschung und Entwicklung verbun-                Prof. Dr. Anne Schwarz-Pfeiffer mit einer Studentin - Foto: Hochschule Nieder-
den. Als Hochschulratsmitglied besetzt er in dem Aufsichtsgremium                  rhein
einen von fünf an externe vergebene Sitze. Neben dem Vorsitzenden Dr.
Dieter Porschen sind dies Kerstin Abraham (SWK AG), Dr. Sabine Helling-
Moegen (Forschungszentrum für neurodegenerative Erkrankungen in
Bonn) und Jutta Zülow (Zülow AG). Die drei internen Sitze werden von               Erfolgreiche digitale Jobmesse Lunch & Connect
den Hochschulprofessoren Katrin Nihalani, Harald Vergossen und Dieter              450 Studierende, 141 Jobs, 54 Unternehmen: Das ist in Kürze die Bilanz
Wälte besetzt.                                                                     der Jobmesse Lunch & Connect des Fachbereichs Wirtschaftswissen-
                                                                                   schaften der Hochschule Niederrhein, die in diesem Jahr erstmals digital
Der 1962 in Mönchengladbach geborene Miller ist nach Studium und                   stattfand. „Das zeigt, dass es richtig war, die Messe auch dieses Jahr
Promotion sowie Tätigkeiten in den USA, Schottland und Stuttgart seit              trotz erschwerter Bedingungen durchzuführen“, sagte Professor Dr.
1993 bei dem Mönchengladbacher Traditionsunternehmen Scheidt &                     Siegfried Kirsch, Dekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften.
Bachmann tätig. 1996 rückte er dort in die Geschäftsführung auf, der er
seit 2004 vorsteht.                                                                Vom Werkstudierenden bis zum Managementnachwuchs waren insge-
                                                                                   samt 141 Jobs im Angebot. Besonders gefragt waren in diesem Jahr
Der 2018 konstituierte Hochschulrat ist bis 2023 im Amt. Solange gilt              Wirtschaftsinformatiker sowie zukünftige Steuerberater und Wirt-
auch das Mandat für Norbert Miller. Der Hochschulrat berät das Präsidi-            schaftsprüfer. Per Videokonferenzsystem „Zoom“ konnten sich Studie-
um der Hochschule Niederrhein in strategischen Fragen und beaufsich-               rende und Unternehmen kennenlernen und gemeinsame Perspektiven
tigt die Geschäftsführung.                                                        ausloten. Elf Workshops zu Karriereplanung, Bewerbungsstrategien und
                                                                                   Tipps für den Berufseinstieg, die von teilnehmenden Unternehmen
                                                                                   angeboten wurden, rundeten das Programm ab.

Mode und Elektronik vereint – Programm für                                         Damit Lunch & Connect überhaupt virtuell stattfinden konnte, wurde
Mastervertiefung mit 300.000 Euro gefördert                                        erstmalig die unter der Leitung des Wirtschaftspsychologen Prof. Dr.
                                                                                   Alexander Cisik entwickelte Online-Plattform Matchpoint Niederrhein
Der Megatrend Digitalisierung macht auch vor der Modebranche nicht
                                                                                   eingesetzt. Im Vorfeld der Jobmesse trafen Studierende, Absolventin-
Halt. Um mit der Entwicklung und dem Anspruch der Branche mithalten
                                                                                   nen und Absolventen sowie Unternehmen über diese Plattform eine
zu können entwickelt die Hochschule Niederrhein (HSNR) eine neue,
                                                                                   gezielte Auswahl, mit wem sie in Kontakt treten wollten.
fachübergreifende Vertiefungsrichtung für Masterstudiengänge: Textile
Electronics. Hierfür erhält sie ein Fördervolumen von rund 300.000 Euro
                                                                                   Die Jobmesse Lunch & Connect bringt seit sechs Jahren Studierende
vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW. Für die
                                                                                   beziehungsweise Absolventinnen und Absolventen des Fachbereichs
neue Vertiefungsrichtung werden die wichtigsten Kompetenzen aus den
                                                                                   Wirtschaftswissenschaften der Hochschule Niederrhein mit Unterneh-
Fachbereichen Elektrotechnik und Informatik sowie Textil- und Beklei-
                                                                                   men der Region zusammen. 
dungstechnik kombiniert. Ziel ist es Spezialisten im Bereich Smart Texti-

                                                                                13 
Standort Niederrhein
REPORT 12 | 2020

                                                                                   „Rheinland Valley“ mit den Industrie-Schwerpunkten im Rhein-Kreis
NACHRICHTEN                                                                        Neuss. Neben der Chance auf neue Geschäftsmodelle und neue Wert-
                                                                                   schöpfungen angesichts des tiefgreifenden Strukturwandels der Region
                                                                                   wurden auch konkrete Herausforderungen thematisiert.
ChemLab endet: Nachfolgeprojekte „Industry Hub“
                                                                                   „Damit die Industrie aus der Corona-Krise gestärkt hervorgeht, müssen
und „Smart Industrial City“ starten                                                wir Innovationen und Investitionen auf den Weg bringen – in neue Tech-
Mit einem hochkarätig besetzten Plenum und vielen Einblicken in Inno-              nologien, in die Qualifikation und in die Weiterbildung der Beschäftig-
vationsthemen endete jetzt nach zweieinhalb Jahren das Digitalisie-                ten. In Dormagen zeigt die Chemiebranche beispielhaft, wie es gehen
rungsprojekt ChemLab. Während zurzeit zahlreiche Veranstaltungen                   kann: Durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Stadt, etablierten
wegen Corona abgesagt werden müssen, hatten der Rhein-Kreis Neuss,                 Unternehmen und innovativen Start-ups stellt sich die Region für eine
die Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Dormagen                 erfolgreiche Zukunft auf“, so Minister Pinkwart.
(SWD) sowie der Chempark-Betreiber Currenta bei ihren Planungen von
Anfang an auf ein hybrides Format gesetzt. So konnten neben den 20                 Moderatorin Anja Backhaus führte die Zuschauer durch die kurzweilige
Protagonisten in der Nordhalle in Zons 275 Zuschauer per Live-Stream               Veranstaltung, zu der Digitalisierungsexperte Jörg Heynkes zahlreiche
an dem Treffen unter dem Leitwort „Innovationsmotor ChemLab“ teil-                 Impulse für den Industriestandort gab. Weitere Informationen und der
nehmen.                                                                            Live-Stream könnten im Internet abgerufen werden: chemlab-nrw.de.
                                                                                   Das ChemLab ist ein Förderprojekt des Landes Nordrhein-Westfalen im
Chempark-Leiter Lars Friedrich zog ein positives Resümee: „Für uns ist             Rahmen des Förderaufrufs DWNRW-Networks. 
Digitalisierung neben der stofflichen und industriellen Nutzung von
erneuerbaren Energien eines der wichtigsten Zukunftsthemen. Chemi-
sche Industrie und digitale Gründerszene liegen nach zweieinhalb Jah-              Startup FIL MEA kooperiert für neues Geschäfts-
ren ChemLab näher beieinander.“ Der Chempark habe von den zahlrei-
chen Impulsen für mehr Digitalisierung in der Chemie profitiert.
                                                                                   modell mit der BARMER
                                                                                   Die Krankenkasse wird 2021 einen Prototypen der so genannten
Landrat Hans-Jürgen Petrauschke blickte zuversichtlich nach vorn:                  „müslify-Bar“ der beiden Gründerinnen Gizem Bulut und Judith Grü-
„Innovationen benötigen ein Umfeld, in dem sie entstehen können, und               newald für einen Zeitraum von je drei Monaten in verschiedene re-
ein Netzwerk aus Unternehmen, Start-ups und anderen Akteuren, um                   gionale mittelständische Unternehmen bringen. Der Hintergedan-
sie voranzubringen. Mit dem Projekt, Industry Hub‘ möchten wir die                 ke: Gesunde Ernährung am Arbeitsplatz soll vollständig plastik- und
digitale Transformation in den Unternehmen weiter stärken und damit                abfallfrei zur Verfügung gestellt werden – und Arbeitgeber sollen
einen Beitrag leisten, unsere Wirtschaft im Strukturwandel zukunftsfä-             auf diese Weise einerseits Benefits an ihre Mitarbeiter weitergeben
hig zu machen.“                                                                    und andererseits ihr Employer Branding dahingehend stärken kön-
                                                                                   nen, dass ihnen die Gesundheit ihrer Angestellten am Herzen liegt.
„Der Verweis auf die Herausforderungen unserer Wirtschaft reicht uns
nicht. Daher haben auch wir uns als Stadt Dormagen auf den Weg                     Das „Gründerstipendium NRW“ des Landes Nordrhein-Westfalen, des-
gemacht, um Deutschlands erste, Smart Industrial City‘ zu werden. Mit              sen Förderung für die beiden Gründerinnen nach zwölf Monaten die-
dem Digitalen Zwilling, dem Digitalen Bauantrag und dem Einsatz von                ser Tage ausläuft, hatten sie auch deswegen erhalten, weil sie rund um
Künstlicher Intelligenz im Bereich der Mobilität möchten wir nun auch              ihren Unverpackt-Laden an der Annakirchstraße 63 zahlreiche innova-
die ersten Verbesserungen für unsere Bürger und Unternehmen erzie-                 tive Aspekte realisieren wollten. Dies wurde durch Corona ein wenig
len“, so Dormagens Bürgermeister Erik Lierenfeld. Die SWD werde daher              erschwert, andererseits zwang die Pandemie Einzelhändler landauf,
kontinuierlich die digitalen Standortfaktoren weiter ausbauen und                  landab schließlich auch generell dazu, ihre Geschäftsmodelle zu über-
gezielte Akzente beim Thema Nachhaltigkeit setzen.                                 denken. FIL MEAs Antwort: ein innovatives B-2-B-Konzept namens „müs-
                                                                                   lify“, dessen Vertrieb die BARMER nun in der Pilotphase unterstützt.

                                                                                   Die Idee: Unternehmen suchen sich zunächst ihre Paket-Wunschgrö-
                                                                                   ße aus – 10, 15 oder 20 Produkte kann die müslify-Station von FIL MEA
                                                                                   umfassen. Die geschulten Ernährungstrainerinnen des Startups stellen
                                                                                   eine Produktauswahl in Bio-Qualität zusammen, die optimal auf einen
                                                                                   produktiven und gesunden Arbeitsalltag ausgerichtet ist. „Unsere Aus-
                                                                                   wahl ist kein Zufall: Gute Zutaten, effizient kombiniert, um die optima-
                                                                                   le Nährstoffversorgung zu erreichen“, beschreibt Bulut das Konzept. In
                                                                                   Form der müslify-Station werden Lagerung und Warenpräsentation di-
                                                                                   rekt mitgeliefert, und mit dem Abfüllsystem besteht volle Kontrolle über
                                                                                   die Portionsgröße. In regelmäßigen Abständen wird die Station mit fri-
                                                                                   scher Ware versorgt und auf Funktionalität und Sauberkeit überprüft.

                                                                                   „Krankentage reduzieren, Produktivität und Mitarbeiterzufrieden-
                                                                                   heit steigern und Verpackungsmüll einsparen – müslify ist die All-In-
                                                                                   One-Lösung für Unternehmen“, sagt Bulut. „Dank der Unterstützung
                                                                                   der BARMER können teilnehmende Unternehmen nun testen, wie die
                                                                                   gesündere Alternative zum Mettbrötchen bei den eigenen Mitarbei-
Bei der Veranstaltung „Innovationsmotor ChemLab“ entwickelte sich eine span-       terinnen und Mitarbeitern ankommt“, ergänzt Grünewald. Und wenn
nende Diskussion zur Vision eines „Rheinland Valley“ mit den Industrie-Schwer-     müslify gut ankomme, könne und werde die Zusammenarbeit selbstre-
punkten im Rhein-Kreis Neuss. - Foto: Rhein-Kreis Neuss                            dend über die drei Monate hinausgehen. Im Erfolgsfall sei ein deutsch-
Zwischen NRW-Wirtschafts- und Digitalminister Professor Dr. Andreas                landweiter Roll-out durchaus denkbar, heißt es von der BARMER.
Pinkwart, dem Covestro-Vorstandsvorsitzenden Dr. Markus Steilemann,
RWTH-Universitätsprofessorin Dr. Gabriele Gramelsberger sowie Chri-                Die WFMG hatte FIL MEA von Anfang an unterstützt, in ihren Startup-
stoph Goertz, Innovationsberater und Unternehmer mit Silicon-Valley-               Support aufgenommen und auch die Möglichkeit einer Kooperation mit
Erfahrung, entwickelte sich eine spannende Diskussion zur Vision eines             der Barmer angeregt. 

                                                                                14 
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