Schöpfung bewahren Nachhaltiges Handeln im Dienst der Weltkirche - Erzbistum Köln

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Schöpfung bewahren Nachhaltiges Handeln im Dienst der Weltkirche - Erzbistum Köln
Schöpfung bewahren
Nachhaltiges Handeln im Dienst der Weltkirche

                           Jahresbericht der Diözesanstelle Weltkirche – Weltmission 2020
                                                      Generalvikariat des Erzbistums Köln
Schöpfung bewahren Nachhaltiges Handeln im Dienst der Weltkirche - Erzbistum Köln
Vorwort

    Liebe Leserin, lieber Leser,

    Sie halten den zweiten gedruckten Jahresbericht der Diö-                                       Ein Jahresbericht gibt einen Einblick in alle Bereiche des
    zesanstelle Weltkirche – Weltmission in der Hand. 2015                                         Engagements der Diözesanstelle. Seit vielen Jahren stellt
    hatten wir unseren Bericht erstmals veröffentlicht, der                                        die Erzdiözese 3,5 Prozent der für die Aufgabenerfüllung im
    positive Zuspruch ermutigte uns, in diesem Jahr einen                                          Erzbistum Köln zur Verfügung stehenden Kirchensteuermit-
    Bericht in größerer Auflage zu drucken und einige unserer                                      tel für weltkirchliche Belange bereit, die bewusst als „Auf-
    weltweiten Projekte vorzustellen.                                                              wendung in eigener Sache“ verstanden werden. Dies
                                                                                                   ermöglicht uns, unseren Schwesternkirchen beim Aufbau
    Das Thema unseres Jahresberichts ist „Schöpfung bewahren                                       ihrer pastoralen Arbeit substanziell zu helfen.
    – Nachhaltiges Handeln im Dienst der Weltkirche“. Die Ver-
    antwortung für die Bewahrung der Schöpfung, die untrenn-                                       Corona hat natürlich auch unsere Arbeit beeinträchtigt.           Vorwort                                                                                                          2
    bar mit der Solidarität mit den Menschen verbunden ist,                                        Statt der üblichen 200 Besucher haben wir nur 30 empfan-          Herausforderung für die Menschheit – Bewahrung der Schöpfung als drängendes gemeinsames Ziel                    04
    wird im Erzbistum Köln auch weltkirchlich verstanden und                                       gen können. Mit einigen konnten Online-Gespräche statt-
                                                                                                                                                                     Erzdiözese und Caritas helfen in Sambia – Schöpfungsverantwortung durch nachhaltige Kochtechnik                 06
    gelebt. Davon zeugt die Arbeit der Diözesanstelle Weltkir-                                     finden. Über 2.500 Projektanfragen aus der Weltkirche
    che – Weltmission in vielen Bereichen der Erde.                                                konnten dennoch beantwortet werden.                               Vision Schöpfungsverantwortung – Auf dem Weg zur sozial-ökologischen Umkehr im Erzbistum Köln                    8
                                                                                                                                                                     Biogasanlagen für Burkina Faso – „Jeder Katechist hier in Burkina Faso bekommt ein eigenes kleines Kraftwerk“   10
    Die Patronin der Weltkirche, die Heilige Theresia von Lisi-                                    Wir haben einen Fonds für Corona-Maßnahmen in Höhe von
                                                                                                                                                                     Daten und Fakten – Die Hilfen im Jahr 2020                                                                      13
    eux, so Papst Franziskus in seiner Enzyklika „Laudato si’“,                                    500.000 Euro aufgelegt, einige daraus geförderte Maßnah-
    „lädt uns ein, den ,kleinen Weg‘ der Liebe zu beschreiten,                                     men stellen wir Ihnen hier vor. Und trotz Corona haben im         Unsere Patenprogramme: Chancen bieten – Pate werden!                                                            16
    keine Gelegenheit für ein freundliches Wort, für ein                                           Berichtszeitraum die Krisen weltweit nicht nachgelassen,          Nothilfeprojekte: Coronahilfen, Flüchtlings- und Katastrophenhilfe                                              17
    Lächeln, für irgendeine kleine Geste zu verpassen, die Frie-                                   und so ging auch unsere Unterstützung in Krisengebieten           Auszeichnung zur PFairrgemeinde – „Es muss die Gretas geben in unserer Gesellschaft“                            18
    den und Freundschaft verbreitet. Eine ganzheitliche Ökolo-                                     2020 unverändert weiter. In 2020 standen uns 1,8 Millionen
                                                                                                                                                                     Rumänien – Die Chance auf eine saubere Welt                                                                     19
    gie ist auch aus einfachen alltäglichen Gesten gemacht, die                                    für die Hilfe in den Krisengebieten zur Verfügung.
    die Logik der Gewalt, der Ausnutzung, des Egoismus durch-                                                                                                        Indien – Wasser verändert alles                                                                                 20
    brechen. Indessen ist die Welt des wütenden Konsums                                            Ich wünsche Ihnen viel Freude mit dem Bericht, alles Gute         Brasilien – Diego und das Bienenhaus                                                                            22
    zugleich die Welt, in der das Leben in all seinen Formen                                       und Gottes Segen.
                                                                                                                                                                     Ikonenaktion – Die Frau aus dem Libanon                                                                         24
    schlecht behandelt wird.“
    (Laudato si’ 230)                                                                              Ihr                                                               Libanon – Besuche der Verbundenheit: Reisen in den Libanon                                                      25
                                                                                                   Nadim K. Ammann                                                   Impressum                                                                                                       28
    Die Diözesanstelle Weltkirche – Weltmission ist die Fach-                                      Leiter der Diözesanstelle Weltkirche – Weltmission
    stelle im Erzbistum, in der Besucher aus aller Welt empfan-
    gen und ihre Anliegen besprochen werden. Alle
    Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter legen immer Wert darauf,
    dass wir unseren Besuchern auf Augenhöhe begegnen,
    ihnen ein Lächeln schenken und ihre Anliegen ernst neh-
    men. Denn es geht um nichts weniger als um das geschwi-
    sterliche Miteinander der Weltkirche. In diesem Miteinander
    liegt auch eine Mitverantwortung für die Schöpfung.

    Wenn es also darum geht, welche Welt „wir denen überlas-
    sen wollen, die nach uns kommen, den Kindern, die gerade                                               Nadim K. Ammann
    aufwachsen“, dann kann das nur mit einem weltkirchlichen                                               arbeitet seit 2003 in der Diözesanstelle Weltkirche –
    Ansatz gehen. Wir möchten eine „Kultur der Achtsamkeit“                                                Weltmission. Seit September 2020 leitet er als Nach-
    und echte Partnerschaften pflegen. Dazu gehört es, unseren                                             folger von Dr. Rudolf Solzbacher die Diözesanstelle. Er
    Partnern dabei zu helfen, selbständig agieren zu können.                                               stammt aus Freiburg, hat in Tübingen Pädagogik studiert
    In diesem Bericht kommen deshalb auch unsere Partner                                                   und sein Handwerk bei Missio in München gelernt.
    selbst zu Wort.

2   Jahresbericht der Diözesanstelle Weltkirche – Weltmission 2020 | Generalvikariat des Erzbistums Köln                                                                                                                                                                                  3
Schöpfung bewahren Nachhaltiges Handeln im Dienst der Weltkirche - Erzbistum Köln
Herausforderung für die Menschheit
                                                                                                                                                                zu schützen, denn indem wir die Umwelt schützen, schüt-

    BEWAHRUNG DER SCHÖPFUNG ALS
                                                                                                                                                                zen wir uns selbst. Wir haben eine Verantwortung gegen-
                                                                                                                                                                über Gott und gegenüber der von Gott geschaffenen Natur.
                                                                                                                                                                Ein weiterer Faktor, der Umweltzerstörung verursacht, ist

    DRÄNGENDES GEMEINSAMES ZIEL                                                                                                                                 der alleinige Nutzenanspruch egoistischer Wirtschaftsinter-
                                                                                                                                                                essen. Wahre wirtschaftliche Entwicklung geschieht nur,
                                                                                                                                                                wenn Gemeinschaften in Harmonie mit Gott und mit sich
    Die Sorge um die Bedrohungen unserer globalen Natur in der heutigen Zeit ist ein grundlegender Aspekt in der                                                selbst leben. Bekämpft werden muss jede Politik, die in der
    Partnerschaft unserer beiden Erzdiözesen in Köln und Mombasa/Kenia. Unsere Diözesen verbindet im Gebet und                                                  Befassung mit einem handelbaren Gut Spekulationen auf
    Handeln unser gemeinsames theologisches Verständnis, die Natur und Umwelt als Schöpfung Gottes zu sehen.                                                    Kosten der Armen zulässt, die Giftmüll in Boden und Was-
                                                                                                                                                                                                                               Sonnenkollektoren auf dem Pfarrhaus der
                                                                                                                                                                ser kippt, die Ausbeutung und Umweltzerstörung begünst-

    S
                                                                                                                                                                                                                               Pfarrei Mary Mother of Africa
          owohl in Köln als auch in Mombasa haben unsere                                           an die gegenwärtigen und die zukünftigen Generationen        igt oder die verhindert, dass diejenigen, die direkt auf dem
          christlichen Gemeinden erkannt, dass der spirituelle                                     denken, müssen wir saubere und erneuerbare Energiequel-      Land leben, seine wahren Verwalter sind. Die Ressourcen
          Wert unserer natürlichen Umwelt noch viel größer ist                                     len wählen. Einer der essenziellen Stoffe für das mensch-    des Landes müssen mit denen geteilt werden, die morgen         Umwelt. Deshalb bieten und verkünden wir als Kirche,
    als die wissenschaftlichen Erkenntnisse über das Funktio-                                      liche und nicht-menschliche Leben ist Wasser. Die            leben werden, also mit den zukünftigen Generationen. Dies      basierend auf unseren afrikanischen Wurzeln, eine Kultur
    nieren des Ökosystems. Unsere Partnerschaft ist ein leben-                                     Verfügbarkeit von Trinkwasser wird lokal durch schlechte     erfordert folglich einen neuen Lebensstil, auch wenn es        von Normen, Regeln, Modellen, Werten und Symbolen, die
    diges Zeichen des weltweiten kirchlichen Engagements für                                       Wasser- und Speichertechnik beeinträchtigt; sie ist auch     Zeit braucht, ihn aufzubauen.                                  von unserer Theologie inspiriert sind und von den Mitglie-
    Umweltschutz und eines verantwortungsvollen Umgangs                                            durch die globale Verschlechterung der Wetterbedingungen                                                                    dern der Gemeinschaft geteilt werden. Papst Franziskus‘
    mit den Naturressourcen.                                                                       und der Wasserqualität der Meere und Seen bedroht. In        Soziokulturelle Werte haben einen großen Einfluss sowohl       Enzyklika „Laudato si’“ ist das erste Dokument, das von den
                                                                                                   unseren Gemeinden müssen wir unseren positiven Kampf         auf die gesellschaftliche als auch auf die natürliche          moralischen Implikationen der Umweltverschmutzung auf
    Man könnte sagen, dass Afrika nicht viel zum Klimawandel                                                                                                                                                                   der einen Seite und der Sorge für die Schöpfung auf der
    beigetragen hat. Dennoch entgeht der Kontinent nicht des-                                                                                                                                                                  anderen Seite spricht. Papst Franziskus sagt: „Unsere Beru-
    sen negativen Auswirkungen sowohl auf die Volkswirtschaf-                                                                                                                                                                  fung zu leben, Beschützer der Schöpfung Gottes zu sein, ist
    ten als auch auf die Gesundheit der Menschen und das                                                                                                                                                                       wesentlich, um ein Leben der Tugend zu führen: sie ist
    Wohlergehen der Gemeinschaft. Wie überall sind wir durch                                                                                                                                                                   nicht optional oder sekundär". Papst Franziskus zeigt uns
    die Lebensmittel, die wir essen, die Luft, die wir atmen,                                                                                                                                                                  in Mombasa und in Köln, wie wir die Freude des Evangeli-
    und das Wasser, das wir trinken, gefährdet. Zusammen mit                                                                                                                                                                   ums – Evangelii Gaudium – wirklich leben können. Unter-
    der Abholzung der Wälder können die negativen Auswir-                                                                                                                                                                      stützt durch das Erzbistum Köln, arbeiten wir seit vielen
    kungen der Umweltverschmutzung nicht ignoriert werden.                                                                                                                                                                     Jahren mit lokalen und internationalen Partnerschaften,
    Es wird geschätzt, dass bis zum Ende des 21. Jahrhunderts                                                                                                                                                                  um auf die Bedürfnisse Afrikas und die Herausforderung der
    mehr als 180 Millionen Menschen in Afrika südlich der                                                                                                                                                                      Bewahrung der Schöpfung zu reagieren. Eine neue Umwelt-
    Sahara unter den direkten Folgen des Klimawandels leiden                                                                                                                                                                   ethik zu entwickeln und anzuwenden, ist nichts weniger als
    werden. Sowohl internationale als auch interne Faktoren                                                                                                                                                                    eine Frage von Leben und Tod – wenn nicht für unsere
    führen zu Naturkatastrophen in Afrika. Zusätzlich spielen                                                                                                                                                                  Generation, dann für die, die folgen werden.
    Kapitalismus, Konsumismus und Liberalismus eine tödliche
    Rolle bei der Zerstörung der Umwelt und der natürlichen                                                                                                     Wassertank in einer Massai-Gemeinschaft, die                                            Erzbischof Martin Kivuva, Mombasa
    Lebensräume. Wenn Afrika um seine vitale und nachhaltige                                                                                                    in Harmonie mit der örtlichen Kirche lebt
    Wirtschaft kämpfen will, dann müssen wir uns vor den Fol-
    gen ökologischer Schäden schützen, denn die Gesundheit                                         gegen die Umweltzerstörung verstärken. Wir müssen unser                                                                     Erzbischof Martin Kivuva
    der Umwelt und die Wirtschaft gehen Hand in Hand – wie                                         Volk ständig durch pastorale Ermahnung zum Schutz der                                                                       Musonde
    ein unzertrennliches Paar.                                                                     Natur sensibilisieren.                                                                                                      Der Präsident von Caritas
    Gott will, dass der Mensch sich zur Natur als intelligenter,                                                                                                                                                               und Katholischer Bischofs-
    edler Meister und Hüter verhält, statt als Ausbeuter und                                       Als Afrikaner müssen wir ethisch-wissenschaftliche Kennt-                                                                   konferenz Kenias und stell-
    Zerstörer ohne jedes Management. Eine rationale und ehr-                                       nisse anwenden, um für unsere Umwelt zu sorgen, indem                                                                       vertretende Vorsitzende der
    liche Planung, wie die natürlichen Ressourcen genutzt wer-                                     wir uns weigern, selbst Umweltverschmutzer zu sein, und                                                                     Kommission für katholische
    den sollen, sollte als übergeordnetes Manifest des Respekts                                    in einer nachhaltigen Weise in Übereinstimmung mit dem                                                                      Gerechtigkeit und Frieden
    vor Gott und seiner Schöpfung erfolgen. Die Sorge für die                                      Willen Gottes leben. Die Lehre Christi in Mt 6,26-30 über                                                                   ist aktiver Partner von Pro-
    Umwelt ist die Verpflichtung eines jeden, wie Papst Franzis-                                   Gottes vorausschauende Fürsorge für alle Geschöpfe gibt                                                                     jekten der Erzdiözese Köln.
    kus uns in „Laudato si’“ auffordert. In unserer sozialpasto-                                   die Richtlinien für ökologische Heilung vor. Wir haben die                                                                  Dabei arbeitet er eng mit
    ralen Arbeit in Mombasa beherzigen wir die Einladung von                                       Verantwortung, unsere Gesellschaft vor allen Formen der                                                                     Missio, Misereor und Caritas
    Papst Franziskus zur Bewahrung der Schöpfung. Wenn wir                                         Umweltzerstörung und jeder Form der ökologischen Krise                                                   Eine Frau geht     Deutschland zusammen.
                                                                                                                                                                                                        mehrere Kilometer,
4   Jahresbericht der Diözesanstelle Weltkirche – Weltmission 2020 | Generalvikariat des Erzbistums Köln                                                                                               um Wasser zu holen                                                                    5
Schöpfung bewahren Nachhaltiges Handeln im Dienst der Weltkirche - Erzbistum Köln
Erzdiözese und Caritas helfen in Sambia
                                                                                                                                                                 Kochtechniken umzusteigen. Durch das Engagement der           lokalen Strukturen der Caritas wurde dieses Projekt umge-

    SCHÖPFUNGSVERANTWORTUNG DURCH
                                                                                                                                                                 Erzdiözese Köln mittels eines sogenannten „Revolving          setzt. Jetzt soll das Engagement ausgeweitet werden auf
                                                                                                                                                                 fund“ werden diese Kocher in Mongu/Sambia finanziert,         weitere Regionen. Seit 2016 fördert die Erzdiözese Köln
                                                                                                                                                                 und die Haushalte können diese abbezahlen. Auf diese          die Anschaffung von Save80-Kochern in Sambia. Insge-

    NACHHALTIGE KOCHTECHNIK                                                                                                                                      Weise wird erreicht, dass die bereitgestellten Mittel immer
                                                                                                                                                                 wieder für weitere Haushalte verwendet werden können,
                                                                                                                                                                 um den Kreditkauf von Kochern vorzufinanzieren. Durch
                                                                                                                                                                                                                               samt konnten in der Erzdiözese in Mongu und Kasama 605
                                                                                                                                                                                                                               Kocher angeschafft werden.

    Frau Nyambe in Mongu/Sambia steht um 6 Uhr auf und bereitet das Frühstück für ihre Kinder vor. Dazu verwen-                                                  das gemeinsame Engagement von Erzdiözese Köln und den                                                    Klaus Trifellner
    det sie kleine Holzstücke als Brennstoff für ihren hocheffizienten Kocher, die sie aus ihrem Garten von ihrem
    Maulbeerbaum nimmt.

    D
          as Frühstück in Form von heißem Tee und warmem
          Maisbrei ist in zehn Minuten fertig. Das Wasser für
          das morgendliche Waschen entnimmt sie aus einem
    zum Kocher gehörenden Vorratsbehälter, worin es über
    Nacht warmgehalten wurde.

    Sie erinnert sich, wie mühsam das noch vor wenigen Jah-
    ren war. Sie musste jeden zweiten Tag Holz holen und war
    dafür den halben Tag unterwegs. Dann musste sie um 4
    Uhr aufstehen, um das Wasser für das Bad des Babys und
    der Kinder warm zu machen. Und jede Woche musste sie
    einen großen Teil ihres Haushaltsgeldes für das Holz und
    für den Transport mit dem Ochsenkarren ausgeben. Vor
    zwei Jahren hat sie über die Caritas Mongu einen hochef-
    fizienten Save80-Kocher bekommen. Seitdem hat sich ihr
    Leben deutlich verbessert. Es fällt ihr jetzt leichter, die
    Schulgebühren für ihre Kinder aufzubringen, weil sich
    durch den Einsatz des Kochers die Energiekosten auf null
    reduziert haben. Aus eigener Kraft hätte sie sich das
    Kochsystem nicht leisten können. Ihr wurde durch die
    Caritas angeboten, den Save80-Kocher über ein Jahr
    abzubezahlen. Das Geld, das sie vorher für den Transport
    mit dem Ochsenkarren ausgegeben hatte, verwendet sie
    nun, um die Raten zu bezahlen.

    Der Wald in der Nähe von Mongu, wo sie früher ihr Holz
    gesammelt hat, ist nahezu verschwunden. „Der Bischof pre-
    digt davon, dass wir das Abholzen sein lassen sollen, da es
    unseren Lebensraum zerstört und dazu führt, dass noch
    weniger Wasser verfügbar sein wird. Der Bischof spricht
    außerdem von der Verantwortung, die wir gegenüber Gottes
                                                                                                       Frau Nyambe bei der Vorbereitung des Save80 Kochers
    Schöpfung haben“, berichtet Nyambe. Derzeit werden durch
    Abholzung für Holzkohle jährlich 200.000 Hektar Wald ver-
    nichtet. Durch den umweltschonenden Einsatz der Kocher                                         Beitrag zur Erhaltung des Waldbestandes geleistet mit einer
    hat jeder Haushalt Vorteile: Geringe oder keine Kosten für                                     Reduktion von acht Tonnen Brennholz pro Jahr sowie eine                               Klaus Trifellner
    Kochenergie (Ersparnis von mehr als 250 Euro pro Jahr),                                        erhebliche Reduzierung von Treibhausgasen (mehr als fünf                              Seit 2005 tätig in der Entwicklung und Umsetzung von Emisionsminderungsprojekten in der
    kein Zeitaufwand in der Beschaffung von Brennholz, keine                                       Tonnen pro Jahr und Haushalt).                                                        Provinz Aceh/Indonesien, in Lusaka und ganz Sambia. Seit 2019 Partner in der Zusammen-
    gesundheitsschädlichen Kohlenmonoxid-Emissionen im                                                                                                                                   arbeit mit der Erzdiözese Köln in der Verbreitung von Save80-Kochern gemeinsam mit der
    Haus, die dazu führten, dass extrem viele Frauen an Atem-                                      In vielen Haushalten in Sambia ist es trotz Umweltbe-                                 Caritas Mongu/Sambia über SILC (Savings and Internal Lending Communities)-Gruppen.
    wegserkrankungen leiden. Außerdem wird ein wesentlicher                                        wusstsein wirtschaftlich nicht möglich, auf nachhaltige

6   Jahresbericht der Diözesanstelle Weltkirche – Weltmission 2020 | Generalvikariat des Erzbistums Köln                                                                                                                                                                                     7
Schöpfung bewahren Nachhaltiges Handeln im Dienst der Weltkirche - Erzbistum Köln
Vision Schöpfungsverantwortung
                                                                                                                                  Mit Veröffentlichung der Enzyklika „Laudato si’“ (LS) im Jahr 2015 hat Papst Franziskus eine radikale Grundlage
                                                                                                                                  für den Umgang mit unserer Schöpfungsverantwortung und der kirchlichen Umweltarbeit gesetzt.

                                                                                                                                  I
                                                                                                                                       n 246 Abschnitten beschreibt Papst Franziskus den          Kontext noch so klein sind – kirchliche Flächen nutzen, um
                                                                                                                                       Schrei der Erde (Klimakrise), die menschliche Verant-      Kohlenstoff durch Förderung regenerativer Landwirtschaft
                                                                                                                                       wortung für die ökologische Krise, aber auch Leitli-       oder Aufforstung zu binden.
                                                                                                                                  nien für Orientierung und Handlung, um die Erde für
                                                                                                                                  kommende Generationen zu erhalten. Dabei verliert er            Um eine schöpfungsfreundliche Kirche zu werden, nehmen
                                                                                                                                  nicht den Blick auf die Armen dieser Erde und bekräftigt,       wir die Aufforderung von Papst Franziskus ernst, die ökolo-
                                                                                                                                  dass die globalen ökologischen und sozialen Herausforde-        gischen und sozialen Herausforderungen nicht zu trennen.
                                                                                                                                  rungen nicht voneinander getrennt werden können:                So wurde beispielsweise durch die Einführung einer fair-
                                                                                                                                                                                                  ökologischen kirchlichen Beschaffungsplattform im Januar
                                                                                                                                  „Wir kommen jedoch heute nicht umhin anzuerkennen, dass         2021 das nachhaltige Einkaufen durch kirchliche Mitarbei-
                                                                                                                                  ein wirklich ökologischer Ansatz sich immer in einen sozialen   tende und Engagierte deutlich vereinfacht. Ein im April
                                                                                                                                  Ansatz verwandelt, der die Gerechtigkeit in die Umweltdis-      2021 gestartetes Biodiversitätsprojekt soll die Artenvielfalt
                                                                                                                                  kussionen aufnehmen muss, um die Klage der Armen ebenso         auf kirchlichen Flächen (Pfarrgärten, Friedhöfe) in über 70
                                                                                                                                  zu hören wie die Klage der Erde.“ (LS 49)                       Kirchengemeinden stärken. Durch Biodiversitäts-Checks und
                                                                                                                                                                                                  partizipative Naturschutzmaßnahmen wollen wir in Zusam-
                                                                                                                                  Somit wendet sich ein über Jahrzehnte gefestigtes Bild,         menarbeit mit dem NABU auch unserer Verantwortung
                                                                                                                                  dass wir Menschen unter anderem in Entwicklungsländern          gegenüber den Mitgeschöpfen gerechter werden.
                                                                                                                                  nur durch Spenden oder Unterstützung vor Ort helfen kön-
                                                                                                                                  nen. Unser Konsum, unsere Mobilität oder unser Verhalten        Um eine globale Gerechtigkeit zu fördern, machen wir uns
                                                                                                                                  mit den daraus resultierenden Treibhausgasemissionen,           im Erzbistum Köln mit diesen großen Projekten und vielen
                                                                                                                                  Müllbergen oder der Abholzung von Regenwäldern haben            weiteren kleinen Vorhaben auf den Weg zu einer gemein-
                                                                                                                                  direkte Konsequenzen für die Lebensräume von anderen            samen sozial-ökologischen Umkehr. Für diesen Wandel ist
                                                                                                                                  Menschen (Dürre, Überschwemmungen und so weiter).               auch eine starke Zusammenarbeit mit anderen Kirchen,
                                                                                                                                                                                                  Religionsgemeinschaften, Verbänden oder Kommunen unab-
                                                                                                                                  Die Verbesserung der globalen Gerechtigkeit beginnt bei         dingbar, denn:
                                                                                                                                  uns im Erzbistum, in der Kirchengemeinde und bei uns zu
                                                                                                                                  Hause. Dabei retten wir das Klima nicht mit einzelnen           „Die ökologische Umkehr, die gefordert ist, um eine Dynamik
                                                                                                                                  Pilotversuchen, sondern wir brauchen eine ganzheitliche         nachhaltiger Veränderung zu schaffen, ist auch eine gemein-
                                                                                                                                  ökologische Umkehr in Kirche und Gesellschaft. Die Deut-        schaftliche Umkehr.“ (LS 219)

    AUF DEM WEG ZUR SOZIAL-ÖKOLOGISCHEN
                                                                                                                                  sche Bischofskonferenz hat 2018 für die deutschen Diöze-
                                                                                                                                  sen und Kirchengemeinden zehn Handlungsempfehlungen                          Dr. Christian Weingarten, Diözesanstelle Umwelt
                                                                                                                                  zur Schöpfungsverantwortung als kirchlichem Auftrag zur

    UMKEHR IM ERZBISTUM KÖLN                                                                                                      Ökologie und nachhaltiger Entwicklung veröffentlicht. Um
                                                                                                                                  diese Empfehlungen im Sinne der Enzyklika „Laudato si’“
                                                                                                                                  im Erzbistum Köln umzusetzen, wurde im Rahmen des
                                                                                                                                  Pastoralen Zukunftsweges eine Vision Schöpfungsverant-
                                                                                                                                  wortung entwickelt und von Kardinal Woelki im November
                                                                                                                                  2020 in Kraft gesetzt.

                                                                                                                                  Mit der Vision Schöpfungsverantwortung verpflichtet sich
                                                                                                                                  das Erzbistum Köln, bis 2030 klimapositiv und nachhaltig
                                                                                                                                  schöpfungsfreundlich zu werden. Dabei bedeutet klima-
                                                                                                                                  positiv, dass wir in den nächsten Jahren unseren Energie-           Dr. Christian Weingarten
                                                                                                                                  verbrauch stark reduzieren und auf erneuerbare Energien             Der promovierte Materialwissenschaftler ist seit
                                                                                                           Foto: Robert Boecker

                                                                                                                                  umstellen wollen. Die ersten Schwerpunkte sind dabei                Oktober 2019 Umweltbeauftragter für das Erzbis-
                                                                                                                                  unter anderem der flächendeckende Ausbau von Photovol-              tum Köln und Leiter der Abteilung Schöpfungs-
                                                                                                                                  taik und die Erneuerung der Heizungsanlagen. Gleichzeitig           verantwortung.
                                                                                                                                  wollen wir – wenn auch die Möglichkeiten im globalen

8   Jahresbericht der Diözesanstelle Weltkirche – Weltmission 2020 | Generalvikariat des Erzbistums Köln                                                                                                                                                          9
Schöpfung bewahren Nachhaltiges Handeln im Dienst der Weltkirche - Erzbistum Köln
Biogasanlagen für Burkina Faso                                                                                                                                                                                                Der Katechist mit seinen Kühen – der Dung
                                                                                                                                                                                                                                   wird für den Betrieb der Biogasanlagen genutzt.

     „JEDER KATECHIST HIER IN BURKINA
     FASO BEKOMMT EIN EIGENES KLEINES
     KRAFTWERK“
                                                                                                                                                                                                                                   Inwieweit ist ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit und
     Die Erzdiözese Köln fördert den Bau von Biogasanlagen für Katechisten und ihre Familien in Burkina Faso. In                                                                                                                   Bewahrung der Schöpfung vorhanden? Inwieweit gehö-
     Ländern wie Burkina Faso bedeutet eine kleine Anlage die Modernisierung eines Haushalts. So können der                                                                                                                        ren diese Themen auch zu den Inhalten der kateche-
     Katechist und seine Familie noch stärker ihrer Berufung nachkommen und die Menschen im Dorf seelsorgerisch                                                                                                                    tischen Arbeit?
     begleiten. Im Gespräch mit Abbé Cyrille Sam, dem Leiter der Caritas Ouagadougou, und Joseph Pouyan, dem
     Leiter der Caritas Koupela in Burkina Faso, berichten diese von den Vorteilen dieser Anlagen für die Arbeit der                                                                                                               Abbé Cyrille Sam: Die Erhaltung und der Schutz unserer
     Katechisten.                                                                                                                                                                                                                  gemeinsamen Heimat sind vorrangige Maßnahmen, die im
                                                                                                                                                                                                                                   Dreijahres-Aktionsplan der Diözesan-Caritas definiert wur-
                                                                                                                                                                                                                                   den. Dafür wurden konkrete Maßnahmen, Projekte und Pro-
     Wie werden die Biogasanlagen betrieben, und inwiefern                                                                                                                                                                         gramme zur Sensibilisierung für das Thema entwickelt. Zum
     hilft das der Infrastruktur vor Ort?                                                                                                                          Wie viele Menschen oder Gebäude können durch die                Beispiel feiert das Caritas-Netzwerk jedes Jahr den Weltum-
                                                                                                                                                                   Biogasanlagen versorgt werden?                                  welttag, an dem die Menschen in unserem Land für den
     Joseph Pouyan: Jede Katechistenfamilie erhält eine Bio-                                                                                                                                                                       Erhalt der Umwelt sensibilisiert werden. Diese Sensibilisie-
     gasanlage und zwei Kühe (oder Schweine). Mit dem Dung                                                                                                         Abbé Cyrille Sam: Die Anlagen sind für eine Familie mit         rungsaktionen werden auf der Dorfebene von den Kate-
     der Kühe wird die Biogasanlage betrieben. Der Rest wird als                                                                                                   durchschnittlich sieben Personen ausgerichtet.                  chisten durchgeführt.
     Dünger für die Felder verwendet. Insofern hat der Katechist
     ein eigenes kleines Kraftwerk vor dem Haus, das ihm die                                                                                                       Wie wird in Burkina Faso sonst Energie erzeugt, was ist
     Energie für die Küche liefert und sogar zwei Glühlampen                                                                                                       dort üblich?
     betreibt. Damit können die Kinder abends noch für die
     Schule lernen und ihre Hausaufgaben machen. Das Gas wird                                                                                                      Joseph Pouyan: Die Stromversorgung in Burkina Faso ist
     über Leitungen in das Haus gebracht und für die Küche                                                                                                         schlecht. Es gibt permanent Stromunterbrechungen. (das
     genutzt. Kaum eine Familie hat so etwas.                                                                                                                      Gespräch wurde auch mehrfach gestört. Anm. der Redaktion)
                                                                                                                                                                   In den Dörfern wird aber hauptsächlich Holz verwendet.
     Warum sind Biogasanlagen für Katechisten hilfreich?                                                                                                           Solaranlagen sind noch nicht sehr verbreitet.

                                                                                                       Die Frau eines Katechisten bei der Nahrungszubereitung
     Abbé Cyrille Sam: Der Katechist ist in gewisser Weise ein                                                                                                     Wer wird Katechist, und was ist ihre Aufgabe?
                                                                                                       auf einem mit Biogas betriebenen Kocher
     Vorbild in seinem Ort. Die Biogasanlage hilft ihm, einen
     herausgehobenen Stand im Dorf zu haben. Das ist wichtig,                                                                                                      Joseph Pouyan: Der Katechist ist, wie schon erwähnt, in
     damit die Leute zu ihm kommen und er Beziehungen auf-                                          bauen kann. Für seine Familie ist die Anlage ein enormer       gewisser Weise eine Vorbildfigur in seinem Dorf. In jeder
                                                                                                    Fortschritt. Biogas ist eine erneuerbare Energie. Die Kühe     Diözese gibt es ein Institut, in dem die Katechisten für
                                                                                                    vor dem Haus geben der Familie Milch. Der Dung wird für        ihre Aufgabe ausgebildet werden.                                    Caritas Burkina Faso
                                                                                                    die Anlage genutzt. Die Frau muss also kein Holz mehr                                                                              OCADES (Organisation Catholique pour le Développement
                                                                                                    suchen. Und sie muss nicht mehr auf Feuer kochen. Das ist      Abbé Cyrille Sam: Wir haben immer noch viele Beru-                  et la Solidarité) wurde am 5. Februar 1998 durch den
                                                                                                    viel gesünder, weil sie den giftigen Rauch nicht mehr einat-   fungen. Es sind nicht mehr so viele wie früher, aber ausrei-        Zusammenschluss des Forschungs- und Verbindungsbüros
                                                                                                    met. Sie spart dadurch wertvolle Zeit, die sie für andere      chend. Die Katechisten werden mit ihren Familien über drei          der Katholischen Kirche in Burkina Faso und der Caritas
                                                                                                    Dinge nutzen kann. Dadurch spart die Familie auch, weil        Jahre in den Instituten ausgebildet. Da sie ehrenamtlich            gegründet. Es deckt das gesamte Land über 15 Diöze-
                                                                                                    sie kein Geld für Holz oder Strom zahlen muss.                 tätig sind, erhalten sie zusätzlich auch eine berufliche Aus-       sanbüros und über 200 Caritas-Pfarrstellen ab. Ziel der
                                                                                                    Den Rest des Dungs nutzt der Katechist als Kompost für         bildung. So können sie zum Beispiel Schreinerei oder Auto-          Organisation ist es, vor allem die gemeinschaftliche und
                                                                                                    seine Landwirtschaft und macht dadurch den Acker frucht-       mechanik lernen. Im Dorf sind sie für den Pfarrer eine sehr         ganzheitliche menschliche Entwicklung, soziale Gerechtig-
                                                                                                    bar. Einige Katechisten haben sich zu den Kühen noch           wichtige Stütze. Am Sonntag feiern sie Wortgottesdienste.           keit, Frieden und Menschenrechte zu fördern. Dazu gehö-
                                                                                                    Schweine gekauft. So wird auch die eigene Landwirtschaft       Sie erteilen Religionsunterricht und gestalten Beerdigungen.        ren auch sozio-pastorale Aktivitäten.
                                                    Die Kuh eines Katechisten
                                                                                                    weiterentwickelt.                                              Ohne Katechisten wäre die Pastoralarbeit nicht möglich.

10   Jahresbericht der Diözesanstelle Weltkirche – Weltmission 2020 | Generalvikariat des Erzbistums Köln                                                                                                                                                                                         11
Schöpfung bewahren Nachhaltiges Handeln im Dienst der Weltkirche - Erzbistum Köln
Daten und Fakten

                                                                                                            DIE HILFEN IM JAHR 2020
                                                                                                            Im Jahr 2020 hat die Diözesanstelle Weltkirche – Weltmission 2.525 Projektanträge bearbeitet. Insgesamt
                                                                                                            stellte das Erzbistum Köln 23,5 Millionen Euro für 791 Unterstützungsanfragen mit einem Gesamtkosten-
                                                                                                            volumen von 66,5 Millionen Euro aus 92 Ländern zur Verfügung. Die Anträge kamen aus 446 Partnerdiözesen,
                                                                                                            20 Projekte waren von überdiözesanem, nationalem oder supranationalem Charakter.

                                                                                                            3,9 Millionen Euro flossen in die Krisengebiete des Nahen und Mittleren Ostens oder
                                                                                                            in andere von Katastrophen akut betroffene Regionen.

                                                                                                            Im Kontext der Covid-19-Pandemie wurden 500.000 Euro bereitgestellt. Damit wurden
                                                                                                            Kleinprojekte gefördert, die das bloße Überleben der Menschen sichern sollen.

                                                                                                            Die Projektzuschüsse verteilen sich auf die Kontinente:
                                                                                                             Kontinent                    Anzahl                       Summe in Euro
                                                                                                             Afrika                       292                          7.243.199
                                                                                                             Amerika                      161                          4.043.748
                                                                                                             Asien/Nahost                 267                          9.727.515
                                                                                                             Europa                       61                           1.800.280
                                                                                                             Ozeanien/International       10                             637.424

                                                                                                            Von den 23,5 Millionen Euro entfielen                                   Die Hauptempfängerländer waren:
                                                                                                            auf die Kontinente:
                                                                                                                                                                                       Land                                 Summe
                                                                                                                                                                                       Indien                       4.403.139,12 €
                                                                                                                            Ozeanien/      Internat.
                                                                                                                                Ozeanien/International                                 Brasilien                    2.048.690,25 €
                                                                                                                                      3%                                               Libanon                      1.240.000,00 €
                                                                                                                                                                                       Irak                         1.080.297,00 €
                                                                                                                       Amerika
                                                                                                                        Amerika
                                                                                                                                                                                       Tansania                       862.710,00 €
                                                                                                                        17 %                                                           Uganda                         658.700,00 €
                                                                                                                                                                                       Äthiopien                      657.350,00 €
                                                                                                                                                                  Asien
                                                                                                                                                                  Asien                Philippinen                    649.200,00 €
                                                                                                                                                                  41 %                 Ukraine                        644.600,00 €
                                                                                                                                                                                       Burkina Faso                   531.700,00 €
                                                                                                                                                                                       Kongo Kin./Zaire               461.800,00 €
                                                                                                                                                                                       Madagaskar                     456.030,00 €
                                                                                                                                                                                       Israel/Westbank                424.000,00 €
                                                                                                                                                                                       Zentralafrikanische Rep.       407.300,00 €
                                                                                                                      Afrika
                                                                                                                      Afrika                                                           Ägypten                        405.500,00 €
                                                                                                                      31 %                                                             Türkei                         352.000,00 €
                                                                                                                                                Europa
                                                                                                                                                Europa                                 Peru                           337.200,00 €

                                                                                                                                                 8%                                    Norwegen                       300.000,00 €
                                                                                                                                                                                       Malawi                         291.900,00 €

12   Jahresbericht der Diözesanstelle Weltkirche – Weltmission 2020 | Generalvikariat des Erzbistums Köln                                                                                                                            13
Schöpfung bewahren Nachhaltiges Handeln im Dienst der Weltkirche - Erzbistum Köln
Daten und Fakten

        Weltweit wurden hauptsächlich der Bau und die Renovierung von Kapellen und Kirchen, Schwesternhäuser, Klöster und
        Noviziate, Gemeinde-, Bildungs- und Diözesanzentren, Seminare, Pfarr- und Bischofshäuser mitfinanziert. Für diesen
        Bereich der kirchlichen Infrastruktur wurden 517 Projektvorhaben mit insgesamt 14,29 Millionen Euro gefördert. Es
        wurden aber auch Fahrzeuge, soziale Einrichtungen oder Maßnahmen der Energie- und Wasserversorgung unterstützt. Mit
        einem Anteil von 35 Prozent wurde mehr als ein Drittel der Aufbauhilfen für den Bau von Kirchen und Kapellen verwendet.

        Eine1988
82 1984 1986 Übersicht
                 1990 1992der
                           1994Projektmittel    seit2004
                                1996 1998 2000 2002  dem   Jahr
                                                         2006 20081976   zeigt
                                                                   2010 2012   die
                                                                             2014   Zuordnung
                                                                                  2016 2018 2020                                      auf die Kontinente.
                 Afrika            Amerika               Asien             Europa

         11.000.000
         10.000.000
           9.000.000
           8.000.000
           7.000.000
           6.000.000
           5.000.000
           4.000.000
           3.000.000
           2.000.000
           1.000.000
                      0
                          1976 1978 1980 1982 1984 1986 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2020

                                                                     Afrika            Amerika                 Asien    Europa

        Die Grafik zeigt die Prozentanteile im Bereich der Bauvorhaben (100 Prozent)

         Bau von                                        Mittelwert aus                 2020
                                                        1997-2020 in %                 in %            2020 in %       Mittelwert aus 1997-2020 in %
         Kirchen und Kapellen                                               35            34
         Schwesternhäuser                                                   15            11
         Pfarrhäuser                                                        13            10
         Gemeindezentren                                                      7             9
         Diözesane Zentren                                                    7             7
         Seminare                                                             6             8
         Bischofshäuser                                                       3             3
         Noviziate                                                            3             3
         Ordinariate                                                          3             3
         andere Bauten                                                        1             3
         Ordenszentren                                                        2             1
         Bildungszentren für                                                  2             3
         Ordensgemeinschaften
                                              1
         Klöster                                                              1             3
         Exerzitienhäuser                                                     1             1
         Zentren kirchlicher Verbände                                         1             1
                                                                                                0               5      10        15        20          25   30   35

        Seit dem Jahr 1963 konnte das Erzbistum Köln aus Kirchensteuermitteln weltweit 47.500 Projektvorhaben mit mehr als
        775 Millionen Euro unterstützen.

   14   Jahresbericht der Diözesanstelle Weltkirche – Weltmission 2020 | Generalvikariat des Erzbistums Köln                                                          15
Schöpfung bewahren Nachhaltiges Handeln im Dienst der Weltkirche - Erzbistum Köln
Unsere Patenprogramme                                                                                                                                                                                                                                        Nothilfeprojekte

     CHANCEN BIETEN – PATE WERDEN!                                                                                                                               CORONAHILFEN, FLÜCHTLINGS-
                                                                                                                                                                 UND KATASTROPHENHILFE
                                                                                                            Kinderpatenschaften
                                                                                                                                                                 Zu Beginn der Pandemie hat das Erzbistum Köln einen Nothilfefonds für Corona-bedingte Kleinprojekte in Höhe
                                                                                                            Auch wenn nur wenige Kilometer entfernt im
                                                                                                                                                                 von 500.000 Euro bereitgestellt, aus dem Projektpartnern aus aller Welt schnell und unbürokratisch geholfen
                                                                                                            nahen Rio de Janeiro der weltberühmte Karne-
                                                                                                                                                                 werden kann. Auch der im Jahre 2015 aufgelegte Sonderfonds für die Flüchtlings- und Katastrophenhilfe wurde
                                                                                                            val vor Lebenslust überquillt – das vermag nicht
                                                                                                                                                                 verlängert, sodass daraus im Jahr 2020 rund 1,7 Millionen Euro an Unterstützung geleistet werden konnten.
                                                                                                            darüber hinweg zu täuschen, dass wir uns inmit-
                                                                                                            ten einer der gewalttätigsten Regionen der Welt
                                                                                                            bewegen: In der Baixada Fluminense. Die Kinder                                                    CORONAPROJEKTE
                                                                                                            hier in Nova Iguaçu haben kaum die Möglich-
                                                                                                            keit, Kind zu sein. Wie die Erwachsenen müssen          Indien – Lebensmittelhilfe                                              Philippinen – Wohnraum für
                                                                                                            sie sich durchschlagen, um zu überleben – als           Das Institut der Brothers of the                                        medizinisches Pflegepersonal in
                                                                                                            Straßenkinder. Mord ist in Brasilien die häufigste      Sacred Heart of Jesus arbeitet                                          Cebu City
                                                                                                            Todesursache bei Jugendlichen. Die Schwestern           in 22 Diözesen in Indien und                                            Die Salesianer Don Boscos haben
                                                                                                            von der S. Antonio-Schule geben einer Reihe von         kümmert sich vorwiegend um                                              von April bis Dezember 2020 ihr
                                                                                                            Kindern und Jugendlichen die Chance zur Einglie-        Blinde, Dalits, Tribals, Arbeitsmi-                                     Gästehaus in Cebu City für medizi-
                                                                                                            derung in ein „normales“ schulisches Leben. Das         granten und mittellose, kranke                                          nisches Pflegepersonal zur Verfü-
                                                                                                            ist nur möglich durch die Hilfe von Spendern aus        Frauen. 800 besonders bedürftige                                        gung gestellt. Das Erzbistum Köln
                                                                                                            unserem Erzbistum, die eine Kinderpatenschaft           Familien wurden ausgewählt und                                          hat sich an den zusätzlich entstan-
                                                                                                            übernehmen.                                             erhielten notwendige Lebensmit-                                         denen Kosten für Wasser und Strom
                                                                                                                                                                    tel, Seife und Schutzmasken.                                            beteiligt.

                                                                                                                                                                                                                                          FLÜCHTLINGSPROJEKTE
           Patenschaften für alte Priester                                                            Seminaristenpatenschaften
           Fr. José hat die meiste Zeit seines Lebens im                                              Antônio ist einer von 4.000 Seminaristen in Brasili-                                                                      Nordirak – berufsbildende Maßnahmen für
           Amazonasgebiet gearbeitet. Er hat sich dort                                                en. Sein Vater ist Bauer und versorgt seine Familie                                                                       Rückkehrer und Binnenvertriebene
           um die indigene Bevölkerung gekümmert. Sein                                                mit der Subsistenzwirtschaft. Seine drei Brüder                                                                           In diesem Projekt erhielten Jugendliche ein
           Bischof hat ihn versorgt, er hat aber kein Ge-                                             und zwei Schwestern müssen im Haushalt mitan-                                                                             Berufstraining, gefolgt von einem viermonatigen
           halt verdient und so nichts auf die Seite legen                                            packen. Antônios Traum war es schon früh, Priester                                                                        bezahlten Praktikum. Frauen wurden geschult im
           können. Da er aus einer armen Familie stammt,                                              zu werden, er kann sich das Studium aber kaum                                                                             Herstellen von Kleidung und deren Vermarktung
           ist er am Ende seines aktiven Priesterlebens                                               leisten. Vor gut 40 Jahren gab es 750 Seminaristen                                                                        und erhielten Barzuschüsse für die Eröffnung
           mittellos. Priester, die heute schon alt sind,                                             jährlich. Immer mehr junge Menschen fühlen sich                                                                           von kooperativen Kleinstunternehmen, um sel-
           stehen oft noch ohne angemessene finanzielle                                               zur Seelsorge berufen. Genau diese Seelsorge wird                                                                         ber für ihren Lebensunterhalt sorgen zu können.
           Absicherung da. Das wird dann besonders kri-                                               in Brasilien dringend benötigt: Priester zeigen den                                                                       Der Projektpartner Mission East arbeitet seit
           tisch, wenn eine medizinische Behandlung oder                                              Menschen Wege, lehren Beten, teilen Brot, schüt-                                                                          2014 im Irak und unterstützt Binnenflüchtlinge,
           eine altersbedingte Pflege notwendig wird. Die                                             zen Familien, stützen Menschenrechte, geben Hoff-                                                                         die vor Gewalt geflohen sind und von der Flucht
           Kosten dafür sind heutzutage auch in einem                                                 nung und noch vieles mehr. All das ist gefährdet,                                                                         und Not traumatisiert sind.
           Land wie Brasilien sehr hoch. Hier helfen die                                              weil immer noch viele angehende Priester an der
           Spenden, die wir von unseren Paten erhalten,                                               Finanzierung der Ausbildung scheitern. Ihre Paten-
           in besonders schwierigen Fällen eine Lösung zu                                             schaft hilft Antônio, seinen Traum zu verwirklichen.          Mauretanien – Betreuung und Begleitung von Migranten durch die Caritas
           vermitteln.                                                                                                                                              Die Caritas ist die einzige Einrichtung, die sich um die Migranten kümmert und sie mit Medikamenten, Hygie-
                                                                                                                                                                    ne-Kits, Lebensmitteln sowie Miet- und Rückkehrhilfen unterstützt. Hinzu kommen einkommensschaffende
                                                                                                                                                                    Maßnahmen, Katechesen sowie sportliche Aktivitäten für Kinder, Schulstipendien und Vorträge über Menschen-
     Spendenkonto Erzbistum Köln: Sparkasse KölnBonn, IBAN: DE34 3705 0198 0019 6222 24, BIC: COLSDE33                                                              handel und die Risiken und Gefahren illegaler Einwanderung.
     www.erzbistum-koeln.de/kirche_vor_ort/weltkirche/patenschaften/

16   Jahresbericht der Diözesanstelle Weltkirche – Weltmission 2020 | Generalvikariat des Erzbistums Köln                                                                                                                                                                            17
Schöpfung bewahren Nachhaltiges Handeln im Dienst der Weltkirche - Erzbistum Köln
Auszeichnung zur PFairrgemeinde                                                                                                                                                                                                                                               Rumänien

     „ES MUSS DIE GRETAS GEBEN IN
     UNSERER GESELLSCHAFT“                                                                                                                                                                                                                   Im Don-Bosco-Zentrum in der rumänischen
     Kerpen, der Geburtsort des Seligen Adolph Kolping. Der Rheinische Tagebau prägt diese Kommune wie viele hier                                                                                                                            Hafenstadt Constanta wird Nachhaltigkeit
     im Revier. Schon in der vierten Generation arbeiten Familien über Tage und verdienen ihr Geld mit der Verstro-                                                                                                                          großgeschrieben. Durch die Investition in
     mung des fossilen Energieträgers Braunkohle.                                                                                                                                                                                            eine neue Gasheizung wird Energie einge-
                                                                                                                                                                                                                                             spart, und die einzelnen Wohneinheiten

     B
              is heute gibt es für die Arbeiter Strom-Deputate;                                     Mir ist wichtig, dass wir wenigstens das tun, was uns heute                                                                              können individuell beheizt werden.
              die schwarzen Briketts wurden noch bis vor einigen
              Jahren frei Haus geliefert. „Die Rheinbraun und die
     RWE sind tolle Arbeitgeber“. Das Zitat bekommt zu hören,
                                                                                                    möglich ist. Außerdem finde ich, es muss die „Gretas“
                                                                                                    geben in unserer Gesellschaft. Leute, die vorangehen und
                                                                                                    die Mehrheit aufrütteln und dann die anderen mitziehen.
                                                                                                                                                                    DIE CHANCE AUF
     wer immer es will. Und auch, wer es nicht will. Dabei pral-
     len hier die Gegensätze ideologischer Überzeugungen zum
                                                                                                    Das gilt übrigens nicht nur für den Klimaschutz und den
                                                                                                    Fairen Handel!                                                  EINE SAUBERE WELT
     Teil brutal aufeinander. Auf der einen Seite die Demonstrie-                                   Vielen Dank, Frau Faasen.

                                                                                                                                                                    D
     renden, die aus ganz Deutschland nach Kerpen-Buir anrei-                                                                                                               as Oratorium, das Wohnheim, die Kapelle, die Büros    „Welche Art von Welt wollen wir denen überlassen, die
     sen, um politisch auf Bundesebene den Kohleausstieg zu                                                                                         Markus Perger           und auch die Wohnräume der Salesianer. Dadurch        nach uns kommen, den Kindern, die gerade aufwachsen?
     erzwingen – und dort eben die Mitglieder von Kommune                                                                                                                   werden auf Dauer die Heizkosten gesenkt, und die      Diese Frage hat Papst Franziskus in seiner Enzyklika „Lau-
     und Kirchengemeinden, die hier seit jeher mit und von der                                                                                                      frei gewordenen Gelder können für die Arbeit mit den          dato si’“ gestellt. Das heißt, wir müssen nicht nur über das
     Braunkohle leben – und nun teilweise ihren Arbeitsplatz,                                                                                                       Jugendlichen verwendet werden.                                heute nachdenken, sondern auch über das Morgen. So ent-
     ihre wirtschaftliche Existenz bedroht sehen. Im vergange-                                                                                                                                                                    stand auch die Idee, in unserer Kommunität Verantwortung
     nen Jahr ist einer der beiden Kerpener Seelsorgebereiche,                                                                                                      Zudem wurde in Photovoltaik investiert. So wird Strom seit    für die Natur mit grüner Energie zu zeigen.“
     nämlich Sindorf-Horrem, als „PFairrgemeinde“ ausgezeich-                                                                                                       dem 9. März 2021 mit Hilfe von Solarpanels gewonnen.
     net worden. Wir möchten wissen, wie es dazu gekommen                                                                                                           „Andrei, ein Jugendlicher unseres Zentrums, hat mich          Und das Projekt könnte Pioniercharakter haben. Die Salesi-
     ist, und haben Antworten bekommen von der Vorsitzenden                                                                                                         gefragt, ob es Sinn macht, in dieses neue System zu inve-     aner in Bacau möchten dem Beispiel von Constanta folgen.
     des Pfarrgemeinderates (PGR), Jutta Faasen.                                                                                                                    stieren. Daraufhin habe ich ihm geantwortet: Seitdem wir      Dort wird demnächst auch auf Photovoltaik gesetzt.
                                                                                                                                                                    die Solarzellen installiert haben, haben wir 68 Bäume
     Frau Faasen, was hat Sie bewogen, Ihrem PGR die                                                                                                                gerettet und unseren CO²-Ausstoß um 1,24 Tonnen                                                             Kirsten Prestin
     Bewerbung zur Fairen Pfarrgemeinde vorzuschlagen?                                                                                                              gesenkt. Wir haben also einen kleinen Beitrag dazu gelei-
     J.F.: Für uns in Sindorf lang es nahe, das Thema aufzugrei-                                                                                                    stet, dass junge Menschen die Chance auf eine etwas sau-
     fen, weil unsere Gemeinde bereits vor über zehn Jahren bei                                                                                                     berere Welt haben“, erklärt Venceslau Grosu SDB, Leiter der
     der ersten Zertifizierung dabei war. Die aktuelle Info-Bro-                                                                                                    Don Bosco Einrichtung in Constanta.
     schüre aus dem Generalvikariat kam gerade zur rechten
     Zeit: Das Thema Schöpfungsverantwortung war in Sindorf                                                                                                         Rund 70 Prozent des Strombedarfes der Einrichtung wird
     ein wenig in Vergessenheit geraten, und es war an der Zeit,                                            Verpflichtung zur Nachhaltigkeit                        zurzeit mit den Solarpanelen abgedeckt. Die Salesianer
     die anderen mit ins Boot zu holen.                                                                     Die Selbstverpflichtungs-Aktion PFairrgemeinde          gehen davon aus, dass die Gesamtinvestitionskosten in                        Kirsten Prestin
                                                                                                            ist eine Anregung des Diözesanrates der Katho-          drei bis vier Jahren abgetragen sind. Die laufenden               Referentin für Presse- und
     Wo liegen die zukünftigen Herausforderungen auf dem                                                    liken im Erzbistum Köln und des Generalvikariats        Betriebskosten sind gering. Venceslau Grosu hält das nicht         Öffentlichkeitsarbeit bei
     Weg zur „klimaneutralen Pfarrei?“                                                                      für Kirchengemeinden im Erzbistum Köln sowie            nur aus ökonomischen Gründen für eine gute Investition:             Don Bosco Mission Bonn
     J.F.: Klimaneutral – das können wir als Seelsorgebereich                                               ihre Gremien (Pfarrgemeinderat und Kirchenvor-
     nicht schultern, dafür reichen unsere Eigenmittel nicht aus.                                           stand) und (verbandliche) Gruppierungen wie
     Als PGR stehen wir für Inhalte und persönliches Engage-                                                Messdiener, Bund Deutscher Katholischer Jugend                                                                        Energie aus Sonnenlicht
     ment – aber wir haben kein Budget. Hier müssen letztlich                                               oder Frauengemeinschaften. Insbesondere aus                                                                           In den letzten fünf Jahren (2016-2021) hat das Erzbistum
     alle gemeinsam entscheiden, für was zukünftig die zurück-                                              dem Bereich des Erzbistums Köln, aber durchaus                                                                        Köln 103 Projekte mit einer Gesamtsumme von 1.700.000
     gehenden Kirchensteuereinnahmen ausgegeben werden.                                                     aus ganz Deutschland, nehmen Akteure auf allen                                                                        Euro im Bereich der Solarenergie in Ländern wie Rumänien,
     Und bei uns ist es wie überall: es gibt die „Klimabe-                                                  Ebenen die Anregungen auf, sich als Christen für                                                                      Haiti, Peru, Brasilien, Indien, Pakistan, Madagaskar, Zentral-
     wegten“, für die dieses Thema sehr wichtig ist, und es gibt                                            größere Nachhaltigkeit mit Taten zu engagieren.                                                                       afrikanische Republik, Südsudan und Tansania gefördert.
     viele, die sagen: „Leute, wir haben auch noch andere Sorgen“.

18   Jahresbericht der Diözesanstelle Weltkirche – Weltmission 2020 | Generalvikariat des Erzbistums Köln                                                                                                                                                                                          19
Indien

     WASSER VERÄNDERT ALLES
     Schon zu Beginn der Ausbildung lernen angehende Priesteramtskandidaten die Nutzung nachhaltiger
     Ressourcen, um später ein Beispiel für andere sein zu können.

                                                                                                                                                                    Blumen und Gemüse verschönern Belmont

                                                                                                    E
                                                                                                           s war im Frühjahr 2018, als ich das Glück hatte, im      seiner Einzigartigkeit, das Wasser zu filtern, bevor es im
                                                                                                           Rahmen unseres jährlichen Picknicks einen der            Tank gespeichert wird. Ein Teil des Tanks wurde als Erhö-
                                                                                                           schönsten Orte überhaupt, unser Gebetshaus in Bel-       hung für die neu gebaute Grotte des heiligen Josef, dem
                                                                                                    mont Kothagirim (Tamil Nadu, in Indien), zu besuchen.           Patron unseres Gebetshauses, verwendet. Eine passende
                                                                                                    Aufgrund von Berichten hatte ich bereits große Erwar-           Hommage an den großen Heiligen zum Jahr des Heiligen
                                                                                                    tungen an den Ort. Aber zu meiner Überraschung war die          Josef. Wir alle sind der festen Überzeugung, dass dieses
                                                                                                    Fülle an Blüten und Gemüse im Garten doch sehr begrenzt.        Projekt aufgrund der mächtigen Fürsprache unseres Patrons
                                                                                                    Als ich durch das Feld ging, konnte ich viel Platz finden,      realisiert wurde. Innerhalb weniger Monate hat das Regen-
                                                                                                    der ohne jegliche Kultivierung gelassen wurde.                  sammelprojekt Wohlstand im Ackerbau und in der Tierhal-
                                                                                                                                                                    tung gebracht.                                                 Zisternen sammeln Regenwasser
                                                                                                    Heute, im Frühjahr 2021, bin ich wieder zurück in unserem                                                                      Die Erzdiözese Köln unterstützt den Bau von
                                                                                                    Gebetshaus, jetzt als Postulant. Was für eine Veränderung       Mit einem freudigen Herzen ging ich in mein Zimmer             Regenzisternen in Afrika, Asien und Lateinamerika.
                                                                                                    hat es durchgemacht! Der Garten und die Umgebung von            zurück, voller Wertschätzung und Dankbarkeit gegenüber         Viele Partner leiden unter Wasserknappheit. In der
                                                                                                    Belmont sehen großartig aus. Voller Blumen und saftig grü-      Gott und allen, die bei der Realisierung des Projekts mitge-   regenarmen Zeit muss Wasser gekauft werden. In
                                                                                                    nem Gemüse, und alles ist so grün und hell. Aus Neugierde       arbeitet haben. Was für eine Art, uns, die neue Generation,    vielen Regionen gibt es aber starke Regenfälle. Mit
                                                                                                    frage ich unseren Vorgesetzten, was diese Veränderung           zu lehren, dass Wasser Leben ist, dass es kostbar ist und      dem Regenwasser können viele Sorgen gelindert
                                                                                                    möglich gemacht hat: Er sagte mit einem breiten Lächeln         wie ein effektiver Umgang mit ihm unser Leben und unsere       werden. Das Postulat der Unbeschuhten Karmeliter
                                                                                                    im Gesicht „Wasser!“ und lenkte unsere Aufmerksamkeit auf       Umgebung verändern kann.                                       ist die Ausbildungsstätte des Ordensnachwuchses
                                                                                                    den neu gebauten Regensammeltank. In der Tat, der Tank          Laudato si’, und Dank an alle!                                 der indischen Karmeliter, die seit vielen Jahren auf
                                                                                                    ist riesig. Im Innenhof unseres Klosters gebaut, zieht er die                                                                  dem Michaelsberg in Siegburg leben.
                                                                                                    Aufmerksamkeit aller auf sich. Das Design erlaubt es mit                                             P. Nelson Pulickal, OCD

20   Jahresbericht der Diözesanstelle Weltkirche – Weltmission 2020 | Generalvikariat des Erzbistums Köln                                                                                                                                                                                 21
Brasilien

                                                                                                                                                                                                                                   Diego lebt auf der

     DIEGO UND
                                                                                                                                                                                                                               Fazenda da Esperança.

     DAS BIENENHAUS                                                                                                                                             und seine Kollegen im Haus „Julião“ heißt es täglich früh
                                                                                                                                                                aufstehen. Jeder Tag beginnt mit dem Gebet des Rosen-
                                                                                                                                                                kranzes, dann wird aus der Bibel ein Leitfaden für den Tag
                                                                                                                                                                                                                             nenhaus ausgebaut, neue, hochwertige und zeitgemäße
                                                                                                                                                                                                                             Maschinen zur Verarbeitung angeschafft und die bestehen-
                                                                                                                                                                                                                             de Anzahl der Bienenvölker um 35 neue erweitert. Diego
                                                                                                                                                                ausgewählt, und nach dem Frühstück gehen alle in unter-      lernt von Senhor Marcio, wie zahlreich die Blüten in der
     Bienen züchten, Honig abfüllen und die Flugwege einer „gemeinen brasilianischen Biene“ kennenzulernen,                                                     schiedlichen Arbeitsbereichen dem erklärten Ziel der welt-   Berglandschaft sind, dass es keine „Zufütterung“ der Bie-
     das hätte sich Diego nicht träumen lassen, als er aus seiner Favela in Rio den Weg zur Drogentherapie auf                                                  weit 150 Fazenda-Gemeinschaften nach, nämlich ihren          nen durch Zuckerwasser braucht und man auch sonst keine
     der „Fazenda da Esperança“, dem Hof der Hoffnung, antrat.                                                                                                  Lebensunterhalt selbst zu erwirtschaften.                    künstlichen Eingriffe in das System zulässt. „Gott in sei-
                                                                                                                                                                                                                             ner schöpferischen Kreativität“, so Senhor Marcio,
                                                                                                                                                                Heute heißt es für Diego, zusammen mit zwei weiteren         „hat alles bis in Kleinste in wunderbarer Weise geregelt“.

     S
           eine Drogenkarriere begann recht früh. Mit neun Jah-                                                                                                 Männern, den Platz, an dem die neuen Bienenvölker aufge-     Dem kann Diego nur zustimmen und träumt davon, sein
           ren fühlte er sich unter den Jungs auf der Straße                                                                                                    stellt werden, weiter herzurichten und die Bienenkästen zu   Bienen-Wissen irgendwann in der Weite Brasiliens unter
           wohler als zu Hause. Dort gab es nur Streit mit dem                                                                                                  kontrollieren. Das Erzbistum Köln hat es ermöglicht, das     Beweis zu stellen. Schon jetzt malt er sich aus, wie stolz
     alkoholisierten Stiefvater, Auseinandersetzungen mit der                                                                                                   Projekt „Bienenhaus“ zu verwirklichen und somit Hilfe zur    seine Mutter sein wird.
     Mutter, die ihn einen Taugenichts, nannte und genug zu                                                                                                     Selbsthilfe geleistet. Ein ausgedienter Hochseecontainer,
     essen gab es auch nicht. So zog er es vor, kleine Dienste                                                                                                  den die Fazenda geschenkt bekommen hat, wird zum Bie-                                                  P. Christian Heim
     als Drogenkurier zu erledigen, schöne Klamotten zu bekom-
     men, genug zu essen zu haben und anerkannt zu sein unter
     seinen „Brüdern“.
                                                                                                                                                                                                                             Pater Christian Heim und die Fazenda da Esperança
     Heute nun, vor ein paar Wochen gerade 17 geworden, lernt                                                                                                                                                                Die Fazenda da Esperança (deutsch: Hof der Hoffnung)
     er unter Anleitung von Senhor Marcio, dem Angestellten                                                                                                                                                                  ist ein internationales Projekt, das Drogenabhängigen,
     der Fazenda, die unterschiedlichen Honigsorten und ist fas-                                                                                                                                                             marginalisierten Jugendlichen und Süchtigen aller Art Hilfe
     ziniert von der unermüdlichen Arbeit der Bienen.                                               Fauna der bedrohten „Mata Atlantica“, die jedem Besu-                                                                    für ein erneuertes Leben geben will. Christian Heim, geb.
                                                                                                    cher schier den Atem nimmt, sondern auch, weil dort 150                                                                  1968, ist Priester des Bistums Paderborn und seit 2007 bei
     Die Fazenda da Esperança, in der malerischen Bergland-                                         Männern zwischen 16 und 60 ein selbstbestimmter Weg                                                                      der Fazenda da Esperança tätig. Mittlerweile lebt Christian
     schaft der Sierra da Mantiqueira gelegen, in Guaratin-                                         aus Abhängigkeiten und Kriminalität gezeigt wird. 2007                                                                   Heim auf der Fazenda in Pedrinhas, in der Nähe von Sao
     guetá, zweieinhalb Autostunden von der Millionen-                                              hat sogar Papst Benedikt XVI. diesen Ort mit seiner Zelt-                                                                Paulo. Vor über 30 Jahren war hier die Keimzelle der heute
     metropole São Paulo entfernt, ist ein kleines Paradies.                                        kirche besucht und war tief beeindruckt, die Geschichten                                                                 an 150 Orten verbreiteten Fazenda da Esperanca.
     Paradies, nicht nur wegen der Artenvielfalt an Flora und                                       der „drogados“ (Drogenabhängigen) zu hören. Für Diego

22   Jahresbericht der Diözesanstelle Weltkirche – Weltmission 2020 | Generalvikariat des Erzbistums Köln                                                                                                                                                                                  23
Ikonenaktion                                                                                                                                                                                                                                                                       Libanon

     DIE FRAU AUS DEM LIBANON                                                                                                                                         BESUCHE DER VERBUNDENHEIT:
     Sie kommt aus dem „Kloster der Auferstehung“, einem kleinen Kloster in Beirut. Die kleine, von den griechisch-
     katholischen Mönchen des Klosters gemalte Ikone hat vor einigen Jahren den Weg nach Köln in die Diözesan-
                                                                                                                                                                      REISEN IN DEN LIBANON
     stelle Weltkirche – Weltmission des Erzbistums gefunden.

     U
             nd gerade in dem Moment, als das ohnehin in den                                         die verschiedenen Stellen des Generalvikariats, ausgehend
             letzten Jahrzehnten viel geprüfte Land eine der                                         von der Abteilung Weltkirche – Weltmission. Von der IT-
             größten Katastrophen überhaupt erlebte, ist das                                         Abteilung über das Büro des Generalvikariats, die Schulab-
     ernste und schöne Gesicht der Gottesmutter wieder aufge-                                        teilung, die Interventionsstelle, die Rechtsabteilung oder das
     taucht und wurde zum Ankerpunkt eines mehrmonatigen                                             Erzbischöfliche Haus – überall machte die Ikone Station,
     Gebets im Erzbistum Köln für den Libanon.                                                       stand für eine Woche oder mehr in den Abteilungen und
                                                                                                     lud zum gemeinsamen und persönlichen Gebet für die Men-
     Am Dienstag, 4. August 2020, ereignete sich am frühen                                           schen im Libanon ein. Insgesamt 36 Stationen hat die
     Abend im Hafengebiet von Beirut eine gewaltige Explosion.                                       Ikone bis in den Februar genommen. Auch in Groß St. Mar-
     Die ganze Stadt wurde durch die Explosion von 2.750 Ton-                                        tin verweilte die Ikone für eine Woche. Die Brüder und
     nen Ammoniumnitrat und die enorme Erschütterung, die                                            Schwestern der Gemeinschaft von Jerusalem luden hier in
     einem Erdbeben der Stärke 3,5 glich, katastrophal getrof-                                       besonders schöner Weise zu einer gemeinsamen Vesper ein
     fen. Viele Menschen wurden getötet und verletzt, Tausende                                       – im Gebet mit und für die Menschen in Beirut.
     verloren von einer Sekunde auf die andere ihr Zuhause.
     Auch Klöster, Konvente und Kirchen                                                                                 „Wir brauchen und erbitten besonders          „Wir müssen uns für unsere Zukunft einsetzen!“, erklärt mir Rubina überzeugt, und fügt hinzu „auch wenn man
     wurden getroffen und fehlten als Orte                                                                              euer Gebet“, sagten die Menschen im           in Syrien derzeit nicht viel machen kann“. Syrien ist die Heimat der Studentin, die gebürtig aus Damaskus
     des Trostes und des Gebetes. Von über-                                                                             Libanon, mit denen Nadim Ammann bei           (Bab Touma) stammt, und für diese würde sie sich gerne engagieren.
     all gab es sofortige Hilfen und Solidari-                                                                          seiner Reise im Herbst sprach. Die Zusi-

                                                                                                                                                                      M
     tätsbekundungen. Auch der Kölner                                                                                   cherung dieses Gebetes blieb mit der                    omentan ist das schwierig. Die armenisch-katho-       Die aktuell angespannte Situation im Libanon hat 2020
     Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki                                                                            Wanderung der Marienikone kein leeres                   lische Studentin der Ernährungswissenschaften         dazu geführt, dass ich trotz der schwierigen Umstände zwei
     gewährte dem fast vollständig zer-                                                                                 Wort, sondern wurde zu einer leben-                     musste in den Libanon gehen. Über den KAAD            Mal in den Libanon gefahren bin. Im Februar, kurz vor dem
     störten Kloster der Rosenkranzschwe-                                                                               digen Gemeinschaft der Solidarität und        (Katholischer Akademischer Auslandsdienst) wurde sie als        Lockdown, und im Oktober. Auf der ersten dieser Reisen
     stern eine Soforthilfe von 100.000                                                                                 des Glaubens – über alle Grenzen und          Stipendiatin ausgewählt und studiert jetzt an der Notre         habe ich auch Rubina kennengelernt.
     Euro, der später eine große Spendenak-                                                                             Beschränkungen des letzten Jahres             Dame University in Louaize im Libanon. „Ich hoffe, nach dem
     tion folgte. Dass die Libanesen neben                                                                              hinweg.                                       Studium wieder nach Syrien zurückgehen zu können und dort       Im Februar begleitete ich Weihbischof Udo Bentz, den Vor-
     den finanziellen Hilfen jedoch beson-                                                                                                                            zu arbeiten. Der Bedarf dort ist groß, gerade bei Krankenhäu-   sitzenden der Nahost Arbeitsgruppe der Deutschen
     ders auch persönliche Solidarität und                                                                                                           Reinhild Bues    sern“, erzählt Rubina weiter. Der Mischung aus Bewusstsein      Bischofskonferenz. In unseren Begegnungen stand
     Unterstützung im Gebet brauchten und                                                                                                                             für die Schwere der Situation und gleichzeitig mutiger Hoff-    zunächst die angespannte politische und wirtschaftliche
     erbaten, wurde nicht zuletzt bei der                                                                                                                             nung auf eine bessere Zukunft, die man bei Rubina merkt, bin    Lage im Libanon im Mittelpunkt. Die Situation sei schlim-
     Reise des Leiters der Diözesanstelle, Nadim Ammann, deut-                                                                                                        ich bei meinen Reisen immer wieder begegnet.                    mer als während des Bürgerkrieges – darin waren sich unse-
     lich, der einige Wochen nach der Katastrophe die Menschen                                                                                                                                                                        re Gesprächspartner einig. Auswege aus der Krise sind kaum
     in Beirut traf.                                                                                                                                                  Mit dem Beginn der Pandemie im März 2020 wurden solche          erkennbar.
                                                                                                                                                                      Reisen erschwert, und es wurde praktisch unmöglich, die
     Und dann war da die kleine Ikone der Gottesmutter aus                                                                                                            vielen Partner weltweit zu besuchen. Viel zu unsicher ist       Die Kirchen sind sich der ernsten Lage bewusst. Es war
     Beirut, das Bild der Frau, die im Libanon über religiöse                                                                                                         die Situation in den meisten unserer Partnerländer. Kon-        beeindruckend zu sehen, wie energisch die Kirchen im Liba-
     Grenzen hinaus als Schutzfrau und Patronin verehrt wird.                                                                                                         taktbeschränkungen einzuhalten, ist fast unmöglich. Dabei       non in den vergangenen Monaten den Menschen im Land
     2010 wurde das Fest Maria Verkündigung auf muslimische                                                                                                           sind unsere Reisen mehr als ein Zeichen der Solidarität. Wir    Mut zu Veränderungen zugesprochen und die Missstände
     Initiative hin sogar ein nationaler Feiertag. Gebunden an                                                                                                        zeigen nicht nur unser Interesse, sondern erfahren die Orte     mit großem Nachdruck zum Thema gemacht haben. Die
     dieses Bild begann Ende September 2020 eine Gebetskette                                                                                                          selbst als Lernende. Wir erleben Weltkirche, wir erleben,       klare Haltung der Kirchenleitungen zeigt den Christen vor
     durch die Abteilungen des Erzbischöflichen Generalvikariats                                             Reinhild Bues                                            wie unsere Brüder und Schwestern in anderen Ortskirchen         Ort, dass sie eine aktive Rolle in den Veränderungen des
     und Kölner Klöster. Nach einer feierlichen Aussendung der                                             Pressereferentin                                           leben und diese gestalten. Sehr oft erleben wir eine sehr       gesellschaftlichen Lebens übernehmen können. Auch ande-
     Ikone in einem Gottesdienst begann die Gebetskette durch                                          beim Erzbistum Köln                                            lebendige Ortskirche.                                           re Religionsgemeinschaften sind dankbar für die deutlichen

24   Jahresbericht der Diözesanstelle Weltkirche – Weltmission 2020 | Generalvikariat des Erzbistums Köln                                                                                                                                                                                          25
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