Schulreport Ausgabe 6 Schutzgebühr 0,50 Euro - Berufliche Erstausbildung Sonderpreis der IHK - Berufskolleg Rheydt-Mülfort für ...

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Schulreport Ausgabe 6 Schutzgebühr 0,50 Euro - Berufliche Erstausbildung Sonderpreis der IHK - Berufskolleg Rheydt-Mülfort für ...
Schulreport
Ausgabe 6
Juli 2018

Schutzgebühr 0,50 Euro

         Berufliche Erstausbildung
           Sonderpreis der IHK
                   2017
Schulreport Ausgabe 6 Schutzgebühr 0,50 Euro - Berufliche Erstausbildung Sonderpreis der IHK - Berufskolleg Rheydt-Mülfort für ...
Inhalt / Impressum

Vorwort .................................................................................................................................................................................................... 3

EUROPASCHULE

     ERASMUS + –Projekt (Attr)active Schools . ................................................................................................................................ 4
     myVETmo – Das BKRMWV als Partner bei der Entwicklung internationaler Mobilitäten.................................................. 5
     Wir (er)leben Europa – Europatag 2018 . ...................................................................................................................................... 6
     Europakaufmann – Mein Praktikum bei Eurotech in Tschechien ............................................................................................ 8
     Sprachliche Zusatzqualifikationen................................................................................................................................................. 9

SCHULE OHNE RASSISMUS - SCHULE MIT COURAGE

     Klick & Kill – Aufführung am 15.05.2018 .................................................................................................................................... 10
     Erfahrungsbericht: Viel Theater (oder: kleine Ursachen – große Wirkung) ...................................................................... 11
     Fremdheit überwinden – Brücken bauen ................................................................................................................................... 12

MEHR ALS EINE SCHULE

     Interview mit unserer neuen Schulleitung . ............................................................................................................................... 16
     Betriebsbesichtigung bei der Dr. Hahn GmbH & Co. KG . ........................................................................................................ 17
     Berlin – Reise in unsere Hauptstadt............................................................................................................................................ 18
     Für einen Tag Bürgermeisterin ....................................................................................................................................................20
     Fußball-Meisterschaft an unserer Schule .................................................................................................................................24
     Abschlussfeier am 27. Juni 2018...................................................................................................................................................26

Herausgeber:                                                                                                 Redaktion: OStR‘ Nehrling
Berufskolleg Rheydt-Mülfort für Wirtschaft und Verwaltung                                                    Internet: www.berufskolleg.biz
Bruchstraße 58                                                                                               E-Mail: info@berufskolleg.biz
41238 Mönchengladbach                                                                                        www.facebook.com/berufskolleg.biz
Tel.: 02166/91 79 20 Fax:02166/9 17 92 39                                                                    Gesamtherstellung: Druckhaus Stammes GmbH, Tönisvorst

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Schulreport Ausgabe 6 Schutzgebühr 0,50 Euro - Berufliche Erstausbildung Sonderpreis der IHK - Berufskolleg Rheydt-Mülfort für ...
Vorwort

Liebe Leserin, lieber Leser,
sehen wir uns die aktuellen Schlagzeilen an dominieren Inhalte wie Europa, Fußball-WM und Integration. Themen, die auch an
unserem Berufskolleg eine zentrale Rolle spielen.

Ist das Projekt Europa gefährdet? Das einzigartige Modell regionaler Integration, das zu besseren Lebensbedingungen für die
Europäer geführt hat, z.B. zu wirtschaftlichen Wohlstand, Sicherheit und Frieden. Toleranz, Rechtsstaatlichkeit, Freiheit,
Solidarität und Nichtdiskriminierung sind Werte die unsere Gesellschaft anstrebt, die den europäischen Lebensstil prägen und
die auch an unserer Schule vermittelt werden. Als zertifizierte EUROPASCHULE sehen wir unseren Bildungsauftrag darin, un-
seren Schülerinnen und Schülern Chancen für ein Arbeiten und Leben in Europa zu eröffnen. Durch Austauschprogramme mit
europäischen Partnern, ein erweitertes Fremdsprachenangebot, Auslandspraktika sowie durch länderübergreifende Qualifi-
zierungen und Projekte fördern wir die interkulturellen Kompetenzen unserer Schülerinnen und Schüler.

Fußball gehört in unsere Gesellschaft, begeistert quer durch alle Schichten und Kulturen, Fußball ist sozial, emotional, verbin-
det, führt zusammen und legt somit den Grundstein für ein besseres Verständnis in allen gesellschaftlichen Bereichen. Deshalb
ist das jährliche Fußballturnier an unserer Schule ein fester Bestandteil, dem viele Schülerinnen und Schüler schon Monate im
Voraus entgegen fiebern.

Als SCHULE OHNE RASSISMUS – SCHULE MIT COURAGE fanden auch in diesem Jahr wieder Projekte statt, um Diskriminie-
rungen, insbesondere Rassismus in jedweder Form zu überwinden. Gerade Schule sollte in einer weltoffenen Gesellschaft ein
Lernort für Demokratie, Toleranz und gegenseitigem Respekt sein. Unsere Schülerinnen und Schüler zeigen Engagement und
Courage und sind in der Lage Brücken der Verständigung zu bauen.

Bereits zum vierten Mal ist unser Berufskolleg mit einem Sonderpreis der IHK Mittlerer Niederrhein in der Kategorie
„Berufliche Erstausbildung“ ausgezeichnet worden. Natürlich sind wir stolz darauf, doch wissen wir auch, dass Bildung mehr
ist als reine Wissensvermittlung. Deshalb gab es auch in diesem Schuljahr wieder zahlreiche Veranstaltungen, Projekte und
Exkursionen, die den Schulalltag bereichern und unser Motto MEHR ALS EINE SCHULE unterstreichen.

Aufgrund der Vielzahl der Ereignisse im Laufe eines Schuljahres hat nur eine Auswahl an Aktivitäten Platz im aktuellen Schul-
report gefunden. Jeder Artikel ist hochinteressant und in jedem steckt viel Arbeit. Daher gilt mein Dank dem Autorenteam,
bestehend aus Lehrerinnen und Lehrern sowie Schülerinnen und Schülern, die mit ihren Artikeln einen ganz entscheidenden
Beitrag am Gelingen dieses 6. Schulreports haben.

Neugierig geworden? Überzeugen Sie sich selbst!

(Redaktionsleitung)
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ERASMUS + Projekt „(Attr)active Schools“

        EUROPASCHULE

Projekt „(Attr)active                          Schulen. Die Ergebnisse wurden beim          Die Schülerinnen und Schüler waren sehr
Schools“                                       ersten internationalen Projekttreffen im     kreativ und brachten viele gute Vorschlä-
Wie kann man den Lernort Schule                Mai 2016 in Deutschland präsentiert.         ge ein. Wer mehr über das Projekt er-
attraktiver und aktiver gestalten, da-          Jede Schule wählte Einzelaspekte für die    fahren möchte, sollte die Projektwebsite
mit die Zahl der Schulabbrecher sinkt?         künftige Bearbeitung, die dazu beitragen     www.attractive-schools.net besuchen.
Mit dieser Frage haben sich Schüle-            sollen, Schulen attraktiver und aktiver zu   Natürlich stand die inhaltliche Arbeit am
rinnen und Schüler des Berufskol-              gestalten.                                   Projekt im Mittelpunkt. Dennoch haben die
legs Rheydt-Mülfort für Wirtschaft             Um die Schulgebäude zu verschönern,          Schülerinnen und Schüler in der Zeit auch
und Verwaltung über zwei Jahre lang            wurden beispielsweise computerbasierte       viel gelernt und erlebt. Sie durften z.B. an
intensiv beschäftigt.                          Entwürfe eines idealen Klassenzimmers de-    insgesamt vier internationalen Projekttref-
                                               signt und die möglichen Kosten kalkuliert.   fen teilnehmen (zwei in Spanien und zwei
Zusammengearbeitet haben sie dabei mit         Ebenso wurden Flure neu gestaltet, Was-      in Deutschland). Hier kamen sie mit den
Mitschülern des Berufskollegs Kaufmanns-       serspender installiert, Uhren aufgehängt,    Schülerinnen und Schülern der Partnerschu-
schule in Krefeld sowie des IES Universi-      der Klingelton der Schulglocke geändert.     len in Kontakt, lernten deren Schulen und
dad Laboral aus dem spanischen Albacete        Um die Schulen aktiver aber auch gesün-      Schulsysteme kennen und erfuhren einiges
und Tekirdağ Mesleki ve Teknik Anadolu         der zu gestalten, wurden unter anderem       über die anderen Kulturen. So entstanden
Lisesi aus der Türkei. Die Lehrer waren        „gesunde Pausen“ entwickelt, in denen die    zahlreiche neue Freundschaften, die über
natürlich auch beteiligt, vor allem in orga-   Schülerinnen und Schüler Entspannungs-       soziale Netzwerke vertieft werden.
nisatorischer Hinsicht, hielten sich jedoch    und Konzentrationsübungen durchführen        Auch in beruflicher Hinsicht werden die
eher im Hintergrund und ließen die Schüler-    können. Experten hielten gesundheitsrele-    Schülerinnen und Schüler von der Pro-
innen und Schüler Ideen entwickeln.            vante Vorträge, die in den Schulen angebo-   jektarbeit profitieren: Sie konnten ihre
„(Attr)active Schools“ – so lautet der Name    tenen Lebensmittel wurden einer kritischen   Sprachkenntnisse vertiefen und erhielten
des Erasmus+-Projektes. Erasmus+ ist das       Prüfung unterzogen und vieles mehr.          für ihre Teilnahme den Europass Mobili-
aktuelle EU-Bildungsprogramm, das von                                                       tät, ein anerkanntes Zertifikat, das sie den
2014 bis 2020 europäische Schulpartner-                                                     Bewerbungsunterlagen beifügen können.
schaften, Lehrerfortbildungen sowie Aus-                                                    Darüber hinaus machte ihnen die Projekt-
landsaufenthalte fördern wird. Zunächst                                                     arbeit so viel Spaß, dass viele sich gleich
wurde von den vier Partnern ein Antrag                                                      für die Teilnahme an einem neuen Projekt
gestellt, in dem die Projektidee genauer                                                    bewarben.
erläutert wurde. Nachdem dieser bewilligt
worden war, konnte die eigentliche Arbeit
beginnen. Lehrer der vier Partnerschulen
                                                                                                                                           TEXT: ALEXANDRA BENIEN

trafen sich im Dezember 2015 in Deutsch-
land, um sich persönlich kennen zu lernen
und die Projektplanung zu konkretisieren.
Mit Eifer machten sich nun die nationalen
Projektteams an die Arbeit und analysier-
ten mit Hilfe von Umfragen und Vor-Ort-
Begehungen die IST-Zustände an ihren

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myVETmo

myVETmo – Das Berufskolleg Rheydt Mülfort
für Wirtschaft und Verwaltung als Partner bei
der Entwicklung internationaler Mobilitäten
Das Berufskolleg Rheydt-Mülfort für Wirt-
schaft und Verwaltung setzt die lange
und erfolgreiche Zeit der Mitwirkung an
Erasmus-Projekten fort, und arbeitet auch
im Schuljahr 2017/2018 mit zahlreichen
internationalen Partnern an der Konzi-
pierung von Praktikumsvermittlungen im
europäischen Ausland.

Das Projekt myVETmo zielt darauf
ab, benachteiligten Schülerinnen und
Schülern Praktika und mehrwöchige
Aufenthalte im europäischen Ausland
zu ermöglichen. Während dieser Auf-
enthalte werden unsere Schülerinnen          zu entwickeln, welche bei Bewerbungen         Erfahrungen zu kommunizieren und in
und Schüler individuell begleitet vor        auf internationaler Ebene den traditio-       Problemsituationen schnelle Betreuung
Ort betreut. Zudem gibt es hinrei-           nellen Lebenslauf ersetzen. In diesem         sicherzustellen. Im Zuge des Projekt-Tref-
chend Raum, sowohl im Berufsalltag           Zusammenhang konnte eine Kooperation          fens in Spanien sicherte die zuständige
als auch in der Freizeit, persönliche Er-    unserer Schule mit einem der führenden        Ministerin des Schulamtes in einer öffent-
kundungen anzustellen und mögliche           Hersteller von Videoschnitt-Software her-     lichen Konferenz ihre Unterstützung des
(bislang unbewusste) Kompetenzen zu          gestellt werden, welche unserer Schule        Projektes zu, sodass auch hier zukünftig
entdecken.                                   auch in Zukunft ermöglichen wird, Video-      mit entsprechenden Austauschmöglich-
                                             Lebensläufe mit unseren Schülerinnen und      keiten zu rechnen ist.
Im Zuge des myVETmo -Projekts arbei-         Schülern zu erstellen.
ten Partner aus Finnland, Frankreich,                                                      Im Verlauf des kommenden Schuljahres
Spanien, Türkei zusammen mit der             Im vergangenen Schuljahr wurden drei          wird es zum abschließenden Projekttref-
Universität Paderborn und dem Berufs-        myVETmo -Projekttreffen in Ubeda              fen in Frankreich kommen, bei welchem
kolleg Rheydt-Mülfort für Wirtschaft         (Spanien), Düsseldorf sowie Paderborn         die Ergebnisse manifestiert und die Kom-
und Verwaltung daran, benachteiligten        durchgeführt.                                 munikation in weitere Bildungsinstitu-
Schülerinnen und Schülern die beschriebe-                                                  tionen geplant wird.
nen Praktikumsmöglichkeiten zu eröffnen      Neben den Video-based-self presentations
und Praktikumsaufenthalte im europäischen    liegt ein weiterer Fokus auf der Erstellung
Ausland entsprechend zu vereinfachen.        des interaktiven „Students Navigators“ –
                                                                                                                                        TEXT: JULIA SEBASTIAN

                                             einer App, welche es den am Austausch
Das Berufskolleg Rheydt-Mülfort, vertreten   Beteiligten (Schülerinnen und Schülern,
durch Frau und Herrn Sebastian, zeigt sich   Betreuern, Eltern und Freunden, Prakti-
im Zuge des myVETmo -Projekts dafür          kumsbetrieben) ermöglicht, miteinander
zuständig, „Video-based-self presen-         in Kontakt zu bleiben, Praktikums- und
tations“ mit Schülerinnen und Schülern       Tagesberichte auszutauschen, Fotos und

                                                                                                                        5
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Wir (er)leben Europa

            „Wir (er)leben Europa“ – Europatag 2018
            Als zertifizierte „Europaschule in NRW“ ist das Thema „Europa“ in unserem Schulleben allgegenwärtig: im Unterricht, im
                              Schulgebäude oder auch bei der Mitarbeit an diversen EU-Projekten. Dennoch ist es wichtig, sich immer wieder
„Europaschule                 wirklich bewusst zu machen, welche Bedeutung und welchen Einfluss die Europäische Union auf uns und unser Leben
  in NRW“                 hat. Aus diesem Grund haben sich unsere Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrerinnen und Lehrer zwei Tage lang
                     intensiv diesem Thema gewidmet. Am 3. Mai befassten sich die Klassen der Vollzeitbildungsgänge im Klassenverband mit
                  11 verschiedenen Themen rund um Europa, z.B. mit Mode, Stereotypen, Währungen, Etikette oder auch dem Fernsehprogramm.
                   Wer welches Thema bearbeitet, wurde vorab ausgelost. Es wurde fleißig recherchiert, gebastelt, gezeichnet, fotografiert und
                    vieles mehr.

          Einen Tag später, am 4. Mai, wurde dann der offizielle Europatag 2018 unter dem Motto „Wir (er)leben Europa“ veranstaltet. Die Schule war für
                      den Anlass entsprechend dekoriert worden.

   4.Mai

   10 Uhr           Unsere Schulleiterin Frau Kerstges eröffnete den Europatag mit einer feierlichen Rede.

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Wir (er)leben Europa

           Erstes   Highlight des Tages war die Präsentation des Religions-
                      projektes „Fremd in einem fremden Land“, das von einer
        ht
 Highlig            Höheren Handelsschulklasse gemeinsam mit zwei Interna-
                 tionalen Förderklassen erarbeitet wurde. Für die Vorträge und
                   musikalischen Beiträge der Jugendlichen gab es viel Beifall.
                    Danach wurden die kreativen Ergebnisse der 11 Workshops
    der Öffentlichkeit präsentiert.

Den Abschluss des Tages                           bildete die feierliche Prämierung
der besten Workshop-Ergebnisse durch die Schulleitung. Als Jury fungierten
einige Schülerinnen und Schüler der Berufsschule.
Den ersten Platz sicherte sich die Internationale Förderklasse FM17, die einen
Tisch mit nationaltypischen Speisen gedeckt hatte.

                                                         Den zweiten Platz teilten sich die Handelsschulklassen HS17A und HS17C. Die HS17A
                                                         hatte sich mit dem Thema „Europapolitiker“ befasst. Einer Schülerin der Klasse war es
                                                         tatsächlich gelungen, den Politiker Elmar Brok, das dienstälteste Mitglied des Europä-
                                                         ischen Parlaments, einzuladen, um den Schülerinnen und Schülern Rede und Antwort
                                                         zu europapolitischen Fragen und seinem Arbeitsalltag als EU-Politiker zu stehen.

Die HS17C überzeugte mit ihrem kreativen Schnell-
Sprachkurs in Form eines Zuordnungsspiels. Den
dritten Platz belegte die Klasse AF17 mit ihren
                                                                                                                                                  TEXT: ALEXANDRA BENIEN

„Charts of Europe“. Alle Siegerklassen durften sich
über einen Beitrag für die Klassenkasse freuen. Es
war insgesamt ein gelungener Tag, und es zeigte
sich einmal wieder, dass Europa viel zu bieten hat
und einfach Spaß macht!

                                                                                                                                   7
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Europakaufmann – Mein Praktikum bei Eurotech in Tschechien

Europakaufmann – Mein Praktikum bei Eurotech in Tschechien

                                                                                                             Verlauf der Woche einige Diagramme
                                                                                                          und Übersichten anfertigen, wie z.B. die
Mein     dreiwöchiges      Auslandspraktikum       aus, dass diese Sorgen unbegründet waren.         visualisierte Darstellung des Durchschnittsal-
habe ich bei dem Unternehmen Eurotech              Wie glücklicherweise auch in meinem Fall.         ters, aufgeteilt nach Mann und Frau, oder die
am Standort Trest in Tschechien absolviert.        Nach meiner Ankunft an einem Samstag hatte        Fluktuationsquote. Ich habe auch einen Mit-
Trest ist ein kleiner Ort mit ungefähr 6000 Ein-   ich erst einmal Zeit, mir einen Überblick über    arbeiterfragebogen erstellt und stichproben-
wohnern, der eineinhalb Autostunden von            die Stadt zu verschaffen. Das ging aufgrund       artig Interviews mit den Mitarbeitern geführt,
Prag entfernt liegt. Das Industrieunternehmen      der Größe Trest’s relativ schnell. Es gab einen   um diese Ergebnisse später auszuwerten und
Eurotech ist ein Lieferant von Aluminium- und      Supermarkt, eine Bank, Restaurants und ein        mit dem Direktor vor Ort zu besprechen.
Gussteilen, das auch das Unternehmen Trütz-        Fitnessstudio. Somit war für alles zufrieden-     In der letzten Woche habe ich mich mehr dem
schler, bei dem ich nun im 2. Ausbildungsjahr      stellend gesorgt.                                 Finanzwesen im Unternehmen gewidmet.
als Industriekaufmann tätig bin, beliefert.        Während meiner ersten Woche im Unterneh-          Nachdem mir die Grundsätze näher gebracht
Die Fa. Trützschler pflegt schon seit Jahren       men wurde ich an die Produktionsprozesse          wurden, durfte ich auch selbst Herstellungs-
eine freundschaftliche Geschäftsbeziehung          und –abläufe herangeführt, um einen generel-      kosten kalkulieren.
zu Eurotech. Mein Ausbildungsbetrieb hat           len Überblick zu erhalten. Beispielsweise durf-   Alles in allem kann ich nach meinem Auslands-
den Kontakt hergestellt und so hatte ich die       te ich hier Produktionsprozesse beobachten,       praktikum sagen, dass es eine sehr gute Erfah-
Möglichkeit, dieses Praktikum nach E-Mail          um diese als Außenstehender zu beurteilen         rung war, die jeder machen sollte, wenn er die
Korrespondenz      mit   dem     Hauptquartier     und Fehlerquellen zu erkennen. Des Weiteren       Möglichkeit hat.
Eurotech‘s in Venlo und der zuständigen            habe ich Verbesserungsvorschläge für den
Personalsachbearbeiterin vor Ort in Trest          innerbetrieblichen Informationsfluss ausgear-     Ich jedenfalls würde es immer wieder machen,
anzutreten.                                        beitet, besonders bezogen auf das „Schwarze       denn ich konnte sowohl meine Englischkennt-
                                                                                                                                                       TEXT: JULIAN GORMANNS ( IK16B)

Wie alle, habe auch ich mir im Vorfeld die typi-   Brett“.                                           nisse verbessern, und auch meine Aufge-
schen Fragen gestellt:                             Meine zweite Woche startete dann nach dem         schlossenheit gegenüber neuen Dingen. Ich
„Wie wird es wohl werden? Sind die Leute           Osterwochenende und ich wurde in die Abtei-       empfinde es als einen Vorteil sagen zu können,
dort nett und funktioniert überhaupt die gan-      lung Human Resources mit eingebunden. Die-        dass ich das Arbeitsleben im Ausland schon
ze organisatorische Planung wie gewollt?“          ser Aufgabenbereich wurde „outgesourct“,          einmal kennengelernt habe und die Möglich-
Das waren nur einige der Fragen, über die          jedoch haben mir die Kollegen der externen        keit hatte, auf mich allein gestellt meine Kom-
man sich im Vorfeld Gedanken macht. Im             Firma sämtliche Daten und Informationen zur       fortzone zu verlassen.
Nachhinein stellt sich dann doch häufig her-       Verfügung gestellt. So konnte ich im weiteren

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Schulreport Ausgabe 6 Schutzgebühr 0,50 Euro - Berufliche Erstausbildung Sonderpreis der IHK - Berufskolleg Rheydt-Mülfort für ...
Sprachliche Zusatzqualifikationen

Zusatzqualifikation durch Niederländisch-AG

Das Sprachenangebot wurde in diesem Schuljahr erneut ergänzt durch die Niederländisch-AG,
die in Kooperation mit dem Projekt euregio Xperience sogar zweimal in diesem Schuljahr
stattgefunden hat. Das Angebot nahmen Schülerinnen und Schüler der Höheren Handelsschule und
der kaufmännischen Assistenten sowie Auszubildende im Groß- und Außenhandel erfolgreich wahr.
In 10 Wochen wurden in 2 zusätzlichen Unterrichtsstunden am Donnerstag in der 7. und 8.Stunde
Grundkenntnisse in Niederländisch vermittelt. Aber auch interkulturelle Themen wurden
berücksichtigt sowie mögliche berufliche Perspektiven in der Grenzregion und in unserem Nachbarland.
Die regelmäßige und erfolgreiche Teilnahme am Kurs wurde mit einem Zertifikat von der
Euregio Rhein-Maas-Nord bescheinigt.
Wir danken Herrn Möller und Frau Verberkt von eurgio-Xperience für die Kooperation, die im
kommenden Schuljahr fortgesetzt werden soll.

Angela Lanfermann

                                     KMK-Fremdsprachenzertifikat Englisch 2017/2018
Schon seit einigen Jahren ist es Berufsschüler/innen unseres Berufskollegs möglich, sich die erworbenen berufsspezifischen Fremd-
sprachenkenntnisse in der englischen Sprache zertifizieren zu lassen. So nutzten auch in diesem Jahr wieder ca. 20 Auszubildende
mit Erfolg das kostenlose Angebot und unterzogen sich nach einem Vorbereitungskurs zunächst einer schriftlichen Prüfung und
anschließend einer mündlichen Prüfungssituation.
Das KMK-Fremdsprachenzertifikat ist ein bundesweit anerkanntes Zertifikat und kann in verschiedenen Niveaustufen erworben
werden. Diese Stufen reichen vom Anfänger (Niveau A2) bis hin zum (Voll)Profi (Niveau C1). Auch ist es möglich, nacheinander
mehrere aufsteigende Stufen zu absolvieren. So haben auch in diesem Jahr Auszubildende das Zertifikat auf der Niveaustufe B2
erreicht, nachdem sie im vorherigen Schuljahr die Niveaustufe B1 erworben hatten.
Die Teilnahme ist grundsätzlich kostenfrei, es fallen jedoch möglicherweise Kosten für Literaturbeschaffung im Ermessen des
Auszubildenden an.
Sollte mit dem Lesen des Artikels Neugierde geweckt worden sein, wird die Homepage http://www.berufskolleg.biz für weiter-
führende Informationen empfohlen. Ebenso erteilt Herr Bröker weitere Auskunft.
Der nächste Vorbereitungskurs startet zu Beginn des Schuljahres 2018 /2019, voraussichtlich im September 2018. Die nächste
Prüfung ist im März 2019.
Einfach zu Beginn des kommenden Schuljahres auf die Aushänge achten und dabei sein!

Sebastian Bröker

                                                                                                                     9
Schulreport Ausgabe 6 Schutzgebühr 0,50 Euro - Berufliche Erstausbildung Sonderpreis der IHK - Berufskolleg Rheydt-Mülfort für ...
Klick & Kill

                                                                Klick & Kill – Aufführung am 15.05.2018
                    SCHULE OHNE RASSISMUS
                      SCHULE MIT COURAGE
                                                                „Hass-Gruppe“. Überraschend schnell
                                                                schafften die Schauspielerinnen die
                   Es ist fast schon eine Tradition an          aufgebrachten Zuschauer im weiteren
                   unserer Schule, dass wir jedes Jahr im       Verlauf wieder dazu zu bringen, dem
                   Rahmen von Schule ohne Rassismus             Stück ruhig zu folgen.
                   – Schule mit Courage eine Theatervor-
                   führung für unsere Klassen organisie-        Sehr eindrücklich zeigt Klick & Kill die
                   ren. Die Theatergruppe „Bühnengold“          neue Dimension von Gewalt im Netz, in
                   aus Berlin war bereits zum vierten           der es keine Hemmschwellen zu geben
                   Mal bei uns zu Gast und hat dieses           scheint.
                   Mal das Stück Klick & Kill aufgeführt.       An den Reaktionen der Schülerinnen
                   Eingeladen waren die Klassen der Han-        und Schüler war zu merken, dass die
                   delsschule und einige internationale         Botschaft angekommen ist. Die an-
                   Förderklassen. Durch die Finanzierung        schließenden Diskussionen in den Klas-
                   aus Mitteln des Fördervereins war der        sen haben aber auch gezeigt, dass nicht
                   Eintritt für alle frei.                      nur das Thema Mobbing, sondern auch
                   Das Stück thematisiert Mobbing,              der Umgang mit Homosexualität für viel
                   Cybermobbing – Liebe, Hass und Macht         Gesprächsstoff sorgt.
                   im Internet. Vor einigen Jahren war Büh-     Toleranz und couragiertes Handeln sind
                   nengold schon einmal mit diesem Stück        die Basis für ein friedliches Miteinan-
                   bei uns und zeigte die Geschichte ei-        der. Die Auseinandersetzung mit diesen
                   nes heterosexuellen Paares, das durch        Themen ist ein Schritt in diese Richtung
                   die Veröffentlichung eines freizügigen       und darum werden wir auch im nächs-
                   Fotos im Netz in Streit gerät. Diese Aus-    ten Jahr wieder eine Theatervorführung
                   einandersetzung wird größten Teils über      stattfinden lassen.
                   soziale Medien ausgetragen und gerät
                   immer weiter außer Kontrolle. Gegen-
                   seitige Lügen und Beschuldigungen füh-
                   ren zu einer Hass-Spirale, die sich später
                   auf eine der Hauptfiguren konzentriert
                   und schließlich zum Selbstmord führt.
                   In der Inszenierung, die wir dieses Jahr
                   gesehen haben, war das Paar lesbisch.
                   Dieser Unterschied führte zu ganz an-
                   deren Reaktionen im Publikum. Die Ho-
                   mosexualität der Hauptfiguren war für
                   viele Schülerinnen und Schüler so ein
                   zentraler Punkt, dass die eigentliche
                   Problematik des Cybermobbings überla-
TEXT: UTE JACOBS

                   gert wurde.
                   Die Schauspielerinnen schafften es im-
                   mer wieder das Publikum aktiv mit ein-
                   zubeziehen und so wurden alle Teil der

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Erfahrungsbericht

Bühnengold: Viel Theater (oder: kleine Ursachen – große Wirkung)

Meine Erfahrung mit dem Bühnenstück           konkret die Schauspielerinnen zu bewer-      Klarheit. Ohne Konfrontation keine Mei-
– und vor allem mit der daran anschlie-       fen, wäre für mich gar nicht gegangen. Un-   nungsbildung. Mehr davon, bitte, gerne
ßenden Reflexion mit der Klasse – ist         sere Schüler haben kein Problem damit, so    mehr Theater ...
eine sehr vielfältige. Und damit sei schon    scheint es. Ich bin mir nicht ganz darüber
vorweg genommen, dass ich der Mei-            im Klaren, was ich davon halten soll.
nung bin: Dieser Theaterbesuch hat sich       Im Laufe der Nachbesprechung des
gelohnt...!                                   Stückes mit der Klasse wurde ich dann
In diesem Jahr habe ich eine Handels-         wieder versöhnt: Wir hatten eine Form
schulklasse auf das Theatererlebnis           der Reflexion gewählt, die einen spiele-
vorbereitet. Noch nicht gut genug vorbe-      rischen Zugang zum Thema ermöglicht.
reitet, denke ich, denn während der Auf-      Es sollten in zwei Gruppen Standbilder
führung fühlte ich mich manchmal wie ein      gebaut werden, die die Gedanken der
Wachhund, der ständig darauf reagiert,        Schüler zum Stück widerspiegelten.
dass sich mal wieder jemand nicht be-         Gebaut wurden zwei ähnliche Szenen:
nehmen kann und Grenzen überschreitet.        Um einen Menschen herum, der sich mit
Wir sollten viel öfter ins Theater gehen.     den Armen schützt, stehen drohend in
Schließlich sollen wir unsere Schüler auf     unterschiedlichen Posen andere, die ihn
das Leben vorbereiten. Spätestens wenn        bedrängen. Während der Arbeit an der
sie Eltern werden, sollten sie es schaffen,   Darstellung bekomme ich in einer Gruppe
bei der Schulaufführung stillzusitzen und     mit, dass hier ein anderes Thema im Vor-
ihre Kinder nicht zu blamieren.               dergrund steht: Die lesbische Beziehung
Andererseits könnte der einen oder an-        der beiden Hauptpersonen. Die Grup-
deren etablierten Theatervorstellung          pe erwägt zuerst, den Kuss zwischen
ein Publikum guttun, das so schnell und       den beiden Frauen – das Highlight des
unmittelbar reagiert wie unsere Schüle-       Stückes, wenn man vom Lärmpegel der
rinnen und Schüler. Kommentare ließen         Reaktionen ausgeht - in den Mittelpunkt
nicht lange auf sich warten. Insbesondere     ihres Standbildes zu stellen.
die Tatsache, dass das – in den vorbe-        Als ich danach frage, warum dieser Plan
reitenden Inhaltsangaben des Stückes          verworfen wurde, entwickelt sich eine
angekündigte – Liebespaar sich als ein        lebhafte Auseinandersetzung. Von „mu-
gleichgeschlechtliches Paar entpuppte,        tig von den beiden“, „das sah sehr selbst-
sorgte für Unruhe.                            verständlich aus und ich fand es gut,
Stichwort „fremdschämen“: Wie leicht          dass das Thema so nebenbei behandelt
es unseren Schülern fällt, in dem Stück       wurde“ bis zu „das geht gar nicht, das ist
Partei zu ergreifen und dem Mobbing auf       unnatürlich“ reichte das Meinungsspek-
der Bühne Stichworte zu liefern, befrem-      trum.
                                                                                                                                     TEXT: GABRIELE NIEDLICH

det mich, auch wenn ich schon einiges         Und dass es am Ende heißt: „Ich finde
gewohnt bin. Für mich war es schon fast       das nicht gut, aber das kann ja jeder so
Überwindung, die Zettel mit den Schimpf-      machen, wie er es will“ lässt für einen
worten weiterzugeben. Sie auszuspre-          toleranten Umgang mit Andersdenken-
chen, laut auszusprechen und damit am         den und –fühlenden hoffen. Problema-
Ende nicht nur verbal, sondern auch ganz      tische Themen anzusprechen bringt

                                                                                                                      11
Fremdheit überwinden – Brücken bauen

Fremdheit überwinden – Brücken bauen
Was Schüler nicht alles auf die Bei-       gebaut ist aus Steinen der Angst und       wand in Ziegeloptik, die wir mit den
ne stellen können, wenn man ihnen          Arroganz, aus Vorurteilen und Mob-         oben      genannten      Schlagwörtern
etwas zutraut und auch zumutet! Sie        bing, Hass und Krieg, aus Neid und         besprühten.       Unser Hausmeister
zeigen, was in ihnen steckt, wenn          Provokation. Gegen diese Mauer woll-       Herr Conen half uns bei der Bestel-
man sie lässt. Denn Frau Tasgin und        ten wir ein Zeichen setzen. Was bietet     lung, telefonierte, plante, organisierte.
Frau Banerjee hatten eine ganz schön       sich da mehr an als eine Brücke, dem       Dann das Beste: Er, gelernter Schlos-
schwierige Mission ausgeheckt: Ein         wunderbaren Symbol der Begegnung?          ser, entwarf für uns ein Modell für
Kooperationsprojekt zwischen mehre-                                                   eine Holzbrücke! Und setzte diesen
ren Klassen. Und nicht etwa mehrere                                                   Plan fachmännisch um, ließ uns am
Parallelklassen eines Bildungsgangs,                                                  Prozess teilhaben und zeigte uns stolz
nein. Eine echte Challenge. Nämlich                                                   das Ergebnis. Nun hatten wir eine
die Zusammenarbeit von Schülern                                                       Mauer und eine Brücke!
zweier Internationaler Förderklassen                                                  Und dann kam Herr Sebastian Schade
(IF16 und IF17) und der Klasse HH17B,                                                 ins Spiel, auch ein Multitalent: Be-
einer Unterstufenklasse der Höheren                                                   rufschullehrer, Theologe, Produzent,
Berufsfachschule. So treffen junge                                                    passionierter Musiker: Sounds and
Menschen unterschiedlichster Her-                                                     Soul. Das verkörpert er wunderbar.
kunft aufeinander: Aus Afghanistan,                                                   Zwei Projekttage verbrachte er mit
Bulgarien, Deutschland, Eritrea, Gam-                                                 unserer großen Schülergruppe, zu der
bia, Italien, Irak, Libanon, Marokko,                                                 er sofort Zugang bekam und respek-
Polen, aus Russland und Syrien. Jeder                                                 tiert und geschätzt wurde. Die Skepsis
und jede von ihnen hat eine eigene                                                    der Schülerinnen und Schüler war an-
Geschichte, Vergangenheit, Identität,                                                 fangs groß, doch Herr Schade schaffte
Sprache, Kultur, Religion, ist anders in   Definiert durch Verständnis, Offen-        es tatsächlich, dass sie selber Liedzei-
Aussehen und Charakter.                    heit, Höflichkeit, Hilfsbereitschaft,      len zur Mauer- und Brückenthematik
                                           Liebe, Sympathie, Freundschaft, Ge-        formulierten, einen Refrain fanden,
Und diese 35 Schüler sollten es nun        meinschaft, Vertrauen, Initiative, Mut,    der in die unterschiedlichen Sprachen
von Mitte Februar an zweieinhalb Mo-       Neugier, Sprache, Humor, gemeinsa-         übersetzt wurde und dann zu zwei
nate lang jeden Mittwochmorgen von         me Interessen und Toleranz. Dies alles     Songtexten zusammengefügt wurde:
7.55 – 9.25 Uhr schaffen, aufzustehen      erarbeiteten wir uns durch Gespräche,      Brücken bauen und Auch du - bist
aus bisherigen Bahnen, aufeinander         Texte, Teamspiele, Filmausschnitte,        ein Mensch. Ein eingängiger Beat
zuzugehen, voneinander zu lernen,          Bilder, Interviews, Diskussionen. Na-      dazu lief im Hintergrund, so dass man
miteinander umzugehen. Sich langsam        türlich galt es da im Laufe der Zeit Hö-   sich eingrooven und Reime finden
anzunähern, sich zu öffnen, auf den        hen und Tiefen zu durchstehen, Rück-       konnte. Kaum zu glauben, was dabei
anderen einzulassen, sich zu verste-       schläge zu verkraften und Fortschritte     herauskam. Wie bereits erwähnt:
hen trotz sprachlicher Hindernisse,        zu feiern. Und zu überlegen, wie wir       Wenn man jungen Menschen etwas
miteinander zu sprechen, in Kontakt        das alles darstellen könnten für den       zutraut… Das war der erste Projekt-
zu kommen, sich zu beachten und zu         Präsentationstag, den Europatag am         tag, doch Worte allein reichen für
achten. Also Fremdheit zu überwin-         4. Mai 2018.                               einen Song nicht.
den und Brücken zu bauen. So laute-                                                   Der nächste Projekttag stand an, Herr
te unser Projekttitel und Ziel. Von der    Aber wie nun eine Mauer im                 Schade kam mit seinem ganzen Ton-
Mauer zur Brücke. Eine Mauer, die          Foyer unseres Berufskollegs                studio-Equipment angereist. Tontech-
Fremdheit verfestigt und Menschen          aufbauen?                                  nik meets Klassenraum. Die Anspan-
voneinander trennt. Eine Mauer, die        Geniale Schüleridee: Ein Styropor-         nung war groß. Würden wir den Mut

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Fremdheit überwinden – Brücken bauen

haben, unsere Texte einzusprechen,       dung und immer wieder neuen Ver-         ohne dich bleibt eine Lücke. Lass sie
einzusingen, aufzunehmen? Sich mit       suchen. Herr Schade: „Und nochmal.       uns zusammen bauen, gemeinsam in
Kopfhörern an die Mikros zu stellen      Gut! Und nochmal. Ja, es wird! Und       die Zukunft schauen.“
und es zu versuchen? Und sich dabei      nochmal bitte. Jetzt haben wir es!       Doch bis jetzt hatte jeder nur seinen
auch noch filmen zu lassen? Denn,        Danke!“ Man denke daran, dass viele      Teil mitbekommen, Stückwerk. Se-
wie Herr Schade treffend sagte, wir      Schülerinnen und Schüler noch nicht      bastian Schade reiste wieder ab mit
sind eine visuelle Generation und wa-    lange in Deutschland sind und sich       seinem Equipment und den ganzen
rum dann nicht gleich auch noch ein      trotzdem getraut haben zu sprechen       Dateien auf seinem MacBook und Vi-
Video produzieren? Oh ha. So was         und zu singen, mit Ernsthaftigkeit und   deosequenzen auf dem iPhone. Und
kannten wir bislang nicht, ein kleines   Hingabe.                                 dem Versprechen, uns 6 Tage später
Abenteuer. Und dann ging es los, eini-   Am schönsten war es, als die Refrain-    wieder zu besuchen und uns die fer-
ge mutige Schülerinnen machten den       zeilen in der eigenen Muttersprache      tige Audio- und Videodatei zu prä-
Anfang mit dem Text zu „Brücken bau-     gesungen werden durften. Da war          sentieren. Die Spannung war groß.
en“ und merkten: Hey, das geht! Es ist   auf einmal ganz viel Lockerheit, Stolz   Erst einen Tag vor der Präsentation
gar nicht so schlimm und macht sogar     und Selbstbewusstsein zu spüren, als     lernten wir unser Werk kennen. Erst
                                                                                                                            TEXT: ANNETTE BANERJEE

Spaß! Geschafft, nächste Gruppe am       wir alle zusammen den Schlussrefrain     die Audioversion. Aufregung. Wie höre
Start, je nachdem, wer die Textzeilen    sangen: „Brücken bauen zwischen          ich mich wohl an? Und wie soll das nur
geschrieben hatte. Bis mittags hatten    Menschen, lasst uns Mut und Frieden      werden, uns auch noch im Video zu se-
wir einen Song auf die Beine gestellt:   schenken, Angst mit Freundschaft         hen? Aufatmen – Erleichterung, Freu-
Sprechen, rappen, singen, zusammen       überwinden und Kontakt zu Fremden        de, Stolz. Das ist mehr als vorzeigbar!
und allein. Mit Lachanfällen, Überwin-   finden. Jeder ist ein Teil der Brücke,   Der Tag der Präsentation kann kommen.

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Fremdheit überwinden – Brücken bauen

                         Dafür muss noch einiges geübt wer-        zum Teil große Betroffenheit im Pu-
                         den: Wie spricht man langsam und          blikum hervorrief. Besonders beein-
                         deutlich ins Mikro? Wie stellt man sich   druckend waren die Schülerinnen
                         hin? Wo kommen Mauer und Brücke           und Schüler, die erst seit kurzer Zeit
                         hin? Die zu sprechenden Texte waren       in Deutschland sind und sich trauten,
                         zum Glück fertig, jetzt kam „nur noch“    ans Mikro zu treten und ihre Botschaft
                         die Performance. Ein herzlicher Dank      auf Deutsch zu formulieren. Dann war
                         an dieser Stelle an Frau Niedlich, die    unser Song zu hören, hinter der Mauer
                         uns beim Schreiben der Texte sowie        wurde unsere Brücke sichtbar. Schil-
                         Üben am Mikro gecoacht und Mut ge-        der mit den oben genannten Begriffen
                         macht hat.                                wie Toleranz, Offenheit, Gemeinschaft
                         Und vor allem geht hier ein ganz gro-     und Mut wurden hoch gehalten, von
                         ßer Dank an unsere Schulleiterin Frau     den Schülern mit Leben gefüllt und an
                         Kerstges, dieses Stück prägender und      der Brücke befestigt. Zum Abschluss
                         wertvoller Bildungskultur unterstützt     der Appell an mehr Mitmenschlichkeit
                         und gefördert zu haben. Die Projekt-      und Respekt, damit Fremdheit leichter
                         arbeit und die Präsentation haben uns     überwunden werden kann. Geschafft!
                         weitergebracht, bleiben unvergessen       Applaus! Foto-Shootings. Der Einla-
                         und waren ein Gewinn für Selbstbe-        dung, sich unser Video in einem Klas-
                         wusstsein, Horizonterweiterung und        senraum anzusehen, folgten viele der
                         Identitätsentwicklung.                    Gäste: Schüler, Eltern, die extra in die
                         Dann war es soweit, Freitag, 4. Mai,      Schule gekommen waren, die Schullei-
                         10 Uhr. Das Foyer war brechend voll,      terin, Lehrer, der Bürgermeister Ulrich
                         so viele Klassen waren gekommen,          Elsen und die Rheinische Post.
                         um die Eröffnung des Europa-Tags          Wir haben so viel positives Feedback
TEXT: ANNETTE BANERJEE

                         durch unsere Projektpräsentation zu       bekommen. Wir hoffen, dass unsere
                         erleben. Souverän führten drei Mo-        Message, aufeinander zuzugehen und
                         deratorinnen durch den Ablauf. Mutig      Brückenbauer zu sein, die Herzen der
                         erzählten Schülerinnen und Schüler        Menschen erreicht und nachhaltig
                         der drei Klassen von ihren ganz per-      weiter wirkt.
                         sönlichen Mauererfahrungen, was

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Songtexte

                                               Refrain 1                                       Auch Du (bist ein Mensch)
                                               Wir reißen diese Mauer ein                      Liebe ist unsere stärkste Macht
                                               aus Angst Rassismus Vorurteilen                 Nehmt euch vor diesem Hass in acht
                                               Propaganda geht nicht klar                      Wir gehören zusammen,
                                               denn wir sind füreinander da                    zusammen in Freiheit
                                               Respekt und Liebe sind uns wichtig              Lasst euch nicht erschüttern
                                               ´n toleranter Weg ist richtig                   von dieser Feigheit
                                               geschwisterlich zusammenstehen
                                               gemeinsam neue Wege gehen                       Ausländer fühlt euch hier nicht verkehrt
                                               Bin ich ein Mensch oder nur ein Fremder         Wir alle sind gleich, wer das Leben verehrt
                                               Vorurteile, Hass, für euch nur Ausländer        Wir stecken nur in einer anderen Haut
                                               stehe jeden Morgen auf, nichts verändert sich   Im Herzen sind wir alle gleich aufgebaut
                                               Wird es immer so bleiben, unveränderlich?
                                                                                               Ich bin ein Mensch aus Fleisch und Blut
                                               Als Menschen sind wir doch alle frei geboren    wie ihr alle, im Herzen trage ich die Glut
                                               durch diese Unterdrückung geht die Freiheit     an das Gute zu glauben,
                                               doch verloren                                   die Hoffnung entfachen,
                                               Ich beginn mich zu fragen, gehör ich dazu?      dass auch die Hasser aus ihrem Albtraum
                                               Bin ich auch ein Mensch, genauso wie du?        erwachen
Brücken bauen                                  Liebet einander, helft wo ihr könnt             Lieben geht das?
                                               Liebe, die befreit, dem anderen was gönnt       Mal schwer und mal leicht
Ob deutsch oder was, ist doch egal
                                               Egal ob weiß oder schwarz, arm oder reich       ich gehe auf Wolken wenn die Dunkelheit
wir sind alle Menschen, du hast die Wahl
                                               lächeln, Hand schütteln, vor Gott sind wir      weicht
die Welt so zu sehen,
                                               gleich                                          Und ich sehe, dass du dieselbe Sehnsucht
im Herzen sind wir gleich
                                                                                               hast
auch Juden, Christen, Moslems,
                                               Lasst uns Fremdheit vertreiben,                 nach Liebe und Sinn, wir sind hier alle nur
sind Kinder in Gottes Reich
                                               Freiheit erreichen                              Gast
                                               den Menschen sehen,
Die Welt steht vor dem Abgrund,
                                               die Angst wird dann weichen                     Freiheit, Freiheit, wer will keine Freiheit
ohne echten Grund
                                               sich gegenseitig helfen, das                    wir haben was gemeinsam
aufhören zu streiten, die Welt ist halt bunt
                                               Wesentliche sehen                               und das ist die Gleichheit
Vorurteile meiden, an den Händen halten
                                               gemeinsam in eine gute Zukunft gehen            Mensch sein dem Menschen
miteinander diese Welt in Toleranz
                                                                                               egal aus welchem Land
gestalten
                                               Egal was für ein Fan, egal welcher Verein       anstatt uns zu bekämpfen,
                                               lass uns am Ende wieder Freunde sein            reichen wir uns nun die Hand
Die Liebe und die Menschlichkeit ist
                                               Das was uns trennt, können wir deutlich
das was uns verbindet
                                               sehen                                           Refrain
Warum nur in den Religionen dies
                                               doch über dem allen soll Menschlichkeit
beides so verschwindet?
                                               stehen                                          Auch du bist ein Mensch
Viele sehen nur das, was beim anderen
                                                                                               weil du Mensch bist wie wir
anders ist
                                               Refrain 2                                       egal wo du herkommst
Der Weg ist nicht weit bis zum
                                                                                               deine Zukunft gehört dir
Extremist!
                                               Brücken bauen zwischen Menschen                 Lasst uns gemeinsam für dieses
                                               lasst uns Mut und Frieden schenken              Morgen streiten
Ich habe einen Wunsch für die,
                                               Angst mit Freundschaft überwinden               in dem sich unsere Herzen
die provozieren
                                               und Kontakt zu Fremden finden                   aus der Enge heraus weiten
die wegen Herkunft,
                                               Jeder ist ein Teil der Brücke
Sprache andere denunzieren
                                               ohne dich bleibt eine Lücke                     Auch du - bist ein Mensch -
Ich habe gehört, Menschen sind wir
                                               Lass sie uns zusammen bauen                     Auch du - bist ein Mensch
lachst du über mich, bleibt nur
                                               gemeinsam in die Zukunft schauen
Unmenschlichkeit hier

                                                                                                                                15
Interview mit unserer neuen Schulleitung

                                               Interview mit unserer neuen Schulleitung
   Mehr als eine Schule

                                               Was waren Ihre ersten Aufgaben an               Lassen Sie uns einen Blick in die
                                               unserer Schule?                                 Zukunft werfen:
                                               Meine erste Aufgabe war einen Platz             Schule steht heute vor großen Heraus-
                                               für die Pflanze zu schaffen, die ich als        forderungen: Der demografische Wandel,
                                               Abschiedsgeschenk bekommen habe – sie           die fortschreitende Digitalisierung der
                                               war ziemlich groß.                              Arbeitswelt, eine zunehmend heteroge-
                                               Dann habe ich mir einen Überblick               ne Schülerschaft, die Beschulung und
                                               verschafft – und damit bin ich immer noch       Integration junger Flüchtlinge, um nur
                                               nicht fertig …                                  einige zu nennen.
                                                                                               Welche Entwicklungen sehen Sie in den
                                               Wie nehmen Sie Mönchengladbach                  nächsten Jahren für unsere Schule?
                                               als wirtschaftliches, politisches und           Unser Job als Schule wird es in Zukunft
                                               soziales Umfeld unserer Schule wahr?            immer mehr sein, die Gesellschaft zusam-
                                               Bisher habe ich Mönchengladbach vor             menzuhalten. Wir sorgen mit den vielen
                                               allem in Person unseres Bezirksbürger-          Abschlüssen, die in unseren Bildungs-
                                               meisters Ulrich Elsen erlebt, der sich im-      gängen möglich sind, dafür, dass alle gute
                                               mer sehr für unsere Schule einsetzt. Ich bin    Startbedingungen für ihre Zukunft haben –
Hallo Frau Kerstges, lassen Sie uns auf Ihr    zuversichtlich, dass mein positives Bild der    das hält die Gesellschaft zusammen.
erstes Schuljahr an unserem Berufskolleg       Stadt weiter bestärkt wird.
zurückblicken. Für Sie eine Herausforde-                                                       Wenn Sie sich etwas
rung in zweifacher Hinsicht, denn für Sie      Ihnen ist Partizipation wichtig:                wünschen dürften, …
war nicht nur die Schule neu, sondern auch     Sie haben es geschafft, auch die                Wünschte ich mir für mich mehr Geduld, für
die Aufgabe als Schulleiterin. Zuvor waren     Schülerschaft an schulischen                    unsere Lernenden, dass sie jeden Tag gern
Sie drei Jahre lang für das Ministerium für    Entscheidungen zu beteiligen!                   zu uns kommen und von der Gesellschaft
Schule und Bildung des Landes NRW tätig.       Ich hoffe, die neue Handyordnung ist erst       mehr Wertschätzung für die Arbeit, die alle
                                               der Anfang. Ich glaube, dass Bildung mehr       Kolleginnen und Kollegen hier täglich mit
Was war Ihr erster Eindruck von Ihrer          ist als die Vermittlung von Fachwissen:         großem Engagement tun.
neuen Wirkungsstätte?                          Einüben von Demokratie und Vermittlung
Zwei Dinge sind mir als erstes aufgefallen:    von Werten gehören unbedingt dazu.              Das Gespräch führte Esther Nehrling.
Was macht der Zaun hier? Und: Mitten in
der Stadt und so grün!                         Was ist das Tageshighlight einer
                                               Schulleiterin?
Wie definieren Sie Ihre Rolle als              Es ist 13:15 Uhr - bisher sind alle zufrieden
Schulleiterin?                                 und der Nachmittagsunterricht kann kom-
Ich möchte Lotsin sein, die die Richtung für   men!
das Schiff „Schule“ vorgibt. Die Richtung      Obwohl: Für mich beginnt nachmittags eher
muss immer sein, für alle Schülerinnen         die „Verwaltungsphase“, daher schätze ich
und Schüler optimale Bedingungen für das       den Vormittag als „Kommunikationsphase“
Lernen zu schaffen.                            doch mehr, wenn ich darüber nachdenke.

         16
Betriebsbesichtigung bei der Dr. Hahn GmbH & Co. KG

Betriebsbesichtigung bei der Dr. Hahn GmbH & Co. KG
Im März besuchte ein Lehrerteam des
Bildungsgangs Industrie die Dr. Hahn GmbH &
Co. KG, deren Industriekaufleute an unserem
Berufskolleg unterrichtet werden.

Empfangen wurden die Lehrkräfte von Frau
Dürrbeck, die im Unternehmen für die kaufmän-
nische Ausbildung zuständig ist. Sie gab zu-
nächst einen Überblick über das Unternehmen.

Gegründet wurde das Unternehmen bereits
1961 von Dr. Walter Hahn, dessen Söhne heu-     2009 in Erkelenz ein modernes Produktions-,
te die Geschäfte führen. Derzeit sind ca. 400   Lager- und Verwaltungsgebäude. Besonders
Mitarbeiter beschäftigt. Der Mönchengladba-     einzigartig ist die Architektur, denn das Ver-
cher Industriebetrieb entwickelt, produziert    waltungsgebäude ist als überdimensionales
und vermarktet Türbänder (Türscharniere) für    Türband realisiert worden.
Türen aus Metall- und Kunststoff. Das Unter-
nehmen mit Hauptsitz in Mönchengladbach         Der Bereichsleiter Mechanische Fertigung,
und einem neuen Produktionsstandort in Er-      Herr Esch, führte zuerst durch das neue, mo-
kelenz zählt zu den Markführern der Branche.    derne Lager. Das Lehrerteam war beeindruckt
                                                von der Dimension, Ordnung und Sauberkeit
Die Produktpalette umfasst Aufschraub-          des Lagers. Herr Esch erläuterte das neue
bänder, Rollenbänder, Klemmbänder sowie         Konzept zur Arbeitsplatzsicherheit, das auch
verdeckt liegende Türbänder in unterschied-     in der Produktion angewendet wird.               Ebenso wurde gezeigt wie selbst bei den
lichen technischen Ausführungen und vielen                                                       Verpackungsstationen heute modernste EDV-
Farben.                                         In der Produktionshalle sorgte eine Vielzahl     Technik eingesetzt wird, die mit dem Waren-
                                                von hochmodernen Fertigungsstationen für         wirtschaftssystem des Betriebes verknüpft ist.
Besonders hob Frau Dürrbeck das neues-          eine ordentliche Lautstärke, so dass der Be-
te Türband „Inductio“ hervor, welches sich      suchergruppe Lärmschutz in Form von Ohr-         Es ist immer lehrreich Einblicke in die Organi-
durch ein innovatives, einzigartiges Übertra-   stöpseln angeboten wurde. Ein Großteil der       sation und vor allem die Fertigung der Ausbil-
gungsprinzip auszeichnet, für welches das       Fertigungsprozesse läuft vollautomatisiert,      dungspartner im Dualen System zu erhalten,
Unternehmen im Jahr 2017 mit dem „Innova-       trotzdem ist die Produktionshalle nicht men-     um die Theorie im Unterricht mit aktuellen
tion Award“ ausgezeichnet wurde. Rund 60%       schenleer. Circa 100 Mitarbeiter sind dort im    Praxisbeispielen verzahnen zu können.
Prozent der Produktion wird ins europäische     Einsatz zur Bestückung, Umrüstung, Steue-
Ausland, den Mittleren Osten, Fernost, Nord-    rung und Kontrolle der Fertigungsanlagen.        Danke an Frau Dürrbeck und Herrn Esch für
und Südamerika verkauft.                                                                         die wertvollen Einblicke hinter die Kulissen!
                                                Im Hauptwerk in Mönchengladbach-
                                                                                                                                                   TEXT: ESTHER NEHRLING

Bei Dr. Hahn wird „Made in Germany“ wört-       Wickrath gab es u.a. die Arbeitsbereiche
lich genommen: Alle Komponenten, die in das     Lackierung und Montage sowie die Ver-
Endprodukt eingehen, stammen überwiegend        packungsstation zu besichtigen. Auch hier
aus Deutschland.                                achtet Dr. Hahn auf Arbeitssicherheit, auf er-
Weil der Platz im Werk Mönchengladbach          gonomische Arbeitsplätze und somit auf die
nicht mehr ausreichte, baute man im Jahr        Gesundheit ihrer Mitarbeiter.

                                                                                                                                 17
Berlin – Reise in unsere Hauptstadt

Berlin – Reise in unsere
Hauptstadt
Am Morgen des 16. Aprils starteten 29 Schü-
lerinnen und Schüler ihre große Fahrt in die
deutsche Hauptstadt. Hier wartete ein um-
fangreiches Programm auf die Teilnehmer.

Dank der Hilfe eines engagierten Zugbeglei-
ters erwies sich das spontane Fehlen eines
teilweise reservierten Wagons als problem-
los, so dass die Gruppe ihre Reise ohne Kom-
plikationen antreten konnte. Für das leibliche
Wohl sorgten einzelne Schülerinnen und
Schüler mit selbstgemachten Böreks und
Getränken. Mit Kartenspielen verging die
Fahrt wie im Fluge. Nach Ankunft blieb noch
genügend Zeit, sich im zentral gelegenen Ho-
stel auszuruhen, bevor die Teilnehmer die Se-
henswürdigkeiten Berlins in einer Stadtrallye
erkundeten.

Am darauf folgenden sonnigen Dienstag
bot der Filmpark Babelsberg interessante
Einblicke hinter die Kulissen der deutschen
Film- und Fernsehproduktionen, wo viele der
Handelsschüler Helden aus ihrer Kindheit
sowie die Filmsets der Soap-Stars aus GZSZ       Der Nachmittag ließ viel Raum zum Einkau-     internationale Stars aus Geschichte und Ge-
besuchten.                                       fen und Bummeln in der idyllischen, super     genwart zu treffen, so dass etliche Selfies
                                                 restaurierten und sympathischen Innenstadt    mit wächsernen Persönlichkeiten, wie Miley
In einer spektakulären Stuntshow wurde un-       Potsdams.                                     Cyrus, David Hasselhoff, Erich Honecker oder
sere kleine Reisegruppe in eine Zukunftswelt                                                   Manuel Neuer entstanden. Anschließend
versetzt und erlebte ein Wechselspiel aus        Einen Höhepunkt der Studienfahrt erlebten     war Zeit für private Streifzüge.
Feuer und PS-starken Maschinen.                  einige Schülerinnen und Schüler am Mitt-
Ein besonderer Dank gilt hier dem Förderver-     woch. Nachdem das Brandenburger Tor fo-       Am späten Nachmittag lud der Bundestag
ein unserer Schule, der den Eintritt übernom-    tografisch eingefangen war, hatte jeder die   zum Essen ein, wo die Handelsschüler in der
men hat!                                         Chance bei Madame Tussauds zahlreiche         Kantine der Abgeordneten mit Blick auf die

          18
Berlin – Reise in unsere Hauptstadt

Spree speisten. Im anschließenden Gespräch
stellte sich Frau Gülistan Yüksel, Mitglied des
Bundestags aus Mönchengladbach, vielen
interessanten Fragen der Schülerinnen und
Schüler zur Politik in Deutschland. Bevor
es zurück zum Hostel ging, ließ die abendli-
che Dämmerung Berlin von der Kuppel des
Reichstags im imposanten Lichtermeer der
Großstadt erstrahlen.

Ein sehr eindrucksvoller Programmpunkt
stand am Donnerstag mit dem Besuch des
Stasigefängnisses Hohenschönhausen an.
Auf eindringliche Weise erfuhren wir, wie
wichtig es ist, sich für die Grundrechte
einzusetzen und sie zu bewahren, und wie
schnell in nicht demokratischen Systemen
Meinungsfreiheit und Freiheit auf dem Spiel
stehen.
Ein Zustand den wir uns zum jetzigen Zeit-
punkt hier bei uns nicht vorstellen können.

Ganz im Gegensatz zu den unterhaltsamen ei-
genständigen Einkäufen und Erkundungen in
Kleingruppen stand der emotionale Besuch
des Tränenpalastes am Nachmittag. Hier ist
die Geschichte unzähliger Familien festge-
halten, die durch die Spaltung Deutschlands
getrennt wurden.

Voller interessanter und auch bleibender
Eindrücke kehrten wir am Freitag nach Mön-
chengladbach-Rheydt zurück und werden
uns gern an die Expedition in unsere Haupt-
stadt erinnern.
                                                                                    TEXT: DANIEL ZÖLLNER

                                                                               19
Für einen Tag Bürgermeisterin

Für einen Tag Bürgermeisterin                                                      „Wir kommen zu dem Ergebnis, dass das
                                                                                   Schwimmbad geschlossen werden muss,
                                                                                   wenn wir den Haushalt sanieren möchten.
Wattenburg ist marode! Ihr fragt Euch                                              Wer wird unser Bürgermeisterkandidat?“
sicherlich, wo liegt Wattenburg und was
hat Wattenburg mit dem BK Rheydt-Mülfort
für Wirtschaft und Verwaltung zu tun?!
                                               4.
Wir Schülerinnen und Schüler aus den Voll-
zeitklassen (HöHa /HS /AF) spielten den                                                                       Die UWG hat
Stadtrat der fiktiven Stadt Wattenburg                                                                        schnell ihren
nach, inklusive Pressegruppe. Dazu musste                                                                     Kandidaten
natürlich wie auch in der Realität ein Bür-                                                                   gefunden: Justin
germeister bzw. wie in unserem Falle eine                                                                     Morbach. Sein
Bürgermeisterin gewählt werden. Fast alle                                                                     Programm trägt
Parteien waren durch uns Schüler im Stadt-                                                                    er überzeugend
rat vertreten und wir mussten tatsächlich                                                                     vor, aber bei den
wichtige Entscheidungen auch für den                                                                          Fragen der Jour-
Erhalt der schönen Stadt Wattenburg mit-
einander treffen. Hierbei wurde ordentlich
                                              3.   Die Pressegruppe recherchiert eifrig zu
                                                   den Themen und Wahlprogrammen der
                                                                                                   5.         nalisten kommt er
                                                                                                              ins Schwitzen. Der
                                                                                                              Wahlkampf ist in
diskutiert und versucht Kompromisse zu             Parteien und berichtet via Twitter.                        vollem Gange.
finden. Prominente Unterstützung erhiel-
ten wir durch den stellvertretenden Bür-
germeister der Stadt Mönchengladbach,
Herrn Elsen.

Neugierig?
Lest Euch unsere Fotostory
durch.

1.
   „Wattenburg braucht dringend einen
    neuen Bürgermeister!“                                 2.

                                                                               Die Bürgermeisterwahl steht an und schon ist die
                                                                               Presse vor Ort. Journalist H.K. interviewt bereits
                                                                               den politischen Berater der Stadt Wattenburg.

         20
Für einen Tag Bürgermeisterin

 6.                   7.                     Der SPD Kandidat Orphe Mbambu
                                             verbreitet gute Stimmung und ern-
                                             tet großen Zuspruch. Sein Motto:
                                             Wir schaffen das!

                                             Die Grünen Kandidatin Nora Marie
                                             Vaessen - im täglichen Leben
                                             ist sie Apothekerin - vertritt die

        8.                                   Meinung, dass Investitionen auch
                                             nachhaltig sein müssen.

9.                                                  10.                Der CDU Kandidat Borz
                                                                       Avtaev. Er setzt auf die
                                                                       Zusammenarbeit mit
                                                                       anderen Gemeinden, um
                                                                       Kosten zu sparen.

      Die FDP Kandidatin Ceren Yasar.
      Sie kann rechnen und weiß, ohne
      Einsparungen ist Wattenburg bald
      pleite.

         Die Bürgermeisterwahl. Die Bürger                             Unsere neu gewählte
         von Wattenburg erschienen
         zahlreich zu den Wahlen.
         (Vielen Dank an die EH17G und die
                                             12.                       Bürgermeisterin von
                                                                       Wattenburg.

         EH17F für ihre Unterstützung)

11.

                                                                                         21
Für einen Tag Bürgermeisterin

       Eine kleine Stärkung für zwischendurch.
                                                     14.                    Huch wer ist denn da?
                                                                            Das wisst ihr nicht…?

13.    Politik macht hungrig.

                                                                                                      17.

                                                 16.
15.                                                                                                   Die Bürger-
                                                                                                      meisterin und ihr
                                                                                                      Stellvertreter
                                                                                                      tragen die
                                                                                                      Tagesordnung vor.

                                                      Hier seid ihr Live dabei, wie sich die
                                                      Parteien zur ersten Stadtratssitzung treffen.

      Die Auflösung kommt auch ganz schnell.
      Hier seht ihr den Stellvertretenden Bür-
      germeister von Mönchengladbach Ulrich
      Elsen mit einer unserer Lehrerinnen, die das
      Planspiel begleitet haben.
                                                          19.

              18.
                                                                        Hier wird unnachgiebig diskutiert und
                                                                        gemurmelt.

      22
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