Bulletin - Schwerpunkt Smart Energy - asut

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Bulletin - Schwerpunkt Smart Energy - asut
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         Schwerpunkt
         Smart Energy

3/2013
Bulletin - Schwerpunkt Smart Energy - asut
INHALT

                                                     Urs Imholz: Ein substanzieller Beitrag zur Lösung der Energiefrage                                 3
EDITORIAL                                            Urs Imholz: Une contribution concrète pour résoudre la question de l'énergie		                     4

NEUE MITGLIEDER                                          		 5

UNTERNEHMEN & LEUTE Ein Unternehmen stellt sich vor: Rittal AG
                                                      6

                                                     Matthias Galus: «Das System wird viel klüger werden müssen»                                         8
INTERVIEW                                            Matthias Galus: «Le système va devoir devenir beaucoup plus intelligent»                           11

                                                     Die Zukunft gehört smarten Netz(werk)en                                                            14
                                                     Auf dem Weg zum intelligenten Stromnetz                                                            16
                                                     Green-Tech-Alternative im Wärmemarkt                                                               18
                                                     Mit IT und Psychologie zu einer energieeffizienten Gesellschaft?                                   20
                                                     Smart Energy Party 2013		                                                                          22
SCHWERPUNKT                                          Das Stromnetz des 21. Jahrhunderts                                                                 24

                                                     ICT Power House Schweiz: Das Programm		 25
39. ASUT SEMINAR                                     Auftrittsmöglichkeiten für Firmen       29
39ème SEMINAIRE ASUT                                 ICT Power House Suisse: Le programme		 30

AGENDA                                                                                                                                                  34

                                                                                                                   IMPRESSUM
                                                                                                                 Organ der asut,
                                                                                                  Schweizerischer Verband der Telekommunikation
                                                                                                                Organe de l’asut,
                                                                                                    Association suisse des télécommunications

                                                                                         Erscheint zehnmal jährlich.
                                                                                         Paraît dix fois par an.
                                                                                         Herausgeber – Editeur
                                                                                         Vorstand der asut – Comité de l’asut
                                                                                         Redaktionskommission – Commission rédactionnelle
                                                                                         Peter Grütter, Vania Kohli
                                                                                         Redaktionsleitung – Direction de la rédaction
                                                                                         Christine D’Anna-Huber (cdh), Klösterlistutz 8, CH-3013 Bern
                                                                                         Tel. 079 593 02 75, Fax 031 560 66 67
                                                                                         E-Mail: bulletin@asut.ch
                                                                                         Geschäftsstelle – Administration
                                                                                         Klösterlistutz 8, CH-3013 Bern
                                                                                         Tel. 031 560 66 66, Fax 031 560 66 67
                                                                                         E-Mail: info@asut.ch
                                                                                         Weiterverwendung nur mit Bewilligung der Redaktion.
Titelbild und nicht anders bezeichnete Illustrationen:123RF Stock Photo                  Reproduction interdite sans l’autorisation de la rédaction.
Übersetzungen: CLS Communication, Basel

2 bulletin                                                                                                                                      3/2013
Bulletin - Schwerpunkt Smart Energy - asut
EDITORIAL

              Ein substanzieller Beitrag zur Lösung
                        der Energiefrage
Der Schweizerische Bundesrat hat mit der Ener-                              Expertenworkshops die Resultate der SGR-CH
giestrategie 2050 eine klare Vision formuliert,                             bis März 2014 ausgearbeitet.
wohin sich die Energiewirtschaft in der Schweiz                                Intelligente Netze (Smart Grids) und intelli-
zukünftig entwickeln soll. Wenn auch einiges                               gente Messsysteme (Smart Metering) sind wich-
in der Energiewende noch unklar ist, planen                                tige Voraussetzungen, um den massiv geplanten
viele Energieversorger derzeit den Umbau                                   Zubau von dezentralen Stromproduktionen
ihrer Netzinfrastruktur, um den zukünftigen                                gerecht zu werden. Viele Energieversorger, wel-
Geschäftsmodellen von zunehmend dezentraler                                che sich aktiv am Ausbau von Breitbandnetzen
Stromproduktion und deregulierten Marktme-                                 engagieren, bringen sich mittel- bis langfristig
chanismen gerecht zu werden. Eine verstärkte                               in eine gute Marktposition. Sie können ihre
Einbindung von ICT wird unumgänglich sein,                                 Kommunikationsnetze zukünftig für die Steu-
                                                    Urs Imholz.
weil die Stromnetze der Zukunft intelligent und                            erung der Energienetze nutzen. Darüber hinaus
agil sein werden.                                                 bringen ICT-Lösungen auch Effizienzsteigerungen beim
     Die asut hat in ihrer strategischen Neuausrichtung die       Energieverbrauch und den Prozesssteuerungen.
Energiefrage aufgegriffen, und will sich mit Experten- Know-          Als zweite wichtige Aktivität sieht die Arbeitsgruppe
how aktiv in den laufenden Dialog einbringen. Sie sieht           Smart Energy einen grossen Handlungsbedarf, die Po-
sich diesbezüglich in der Pflicht, weil der ICT-Sektor mit        sition der asut zu Energiethemen bekannt zu machen
28 Milliarden Franken massgeblich zum BIP der Schweiz             und dabei das politische und gesellschaftliche Netzwerk
beiträgt und daher auf eine sichere und zuverlässige              zu verstärken. Mitglieder der Arbeitsgruppe nehmen
Energieversorgung zu Wettbewerbspreisen angewiesen                Einsitz in Energiekommissionen von Wirtschaft, Politik
ist. Die asut bietet sich als Plattform zum Austausch und         und Verbänden, um ihr ICT-Fachwissen in der Energie-
zur Zusammenarbeit zwischen dem Energie- und dem                  diskussion einzubringen. Vor allem im urbanen Gebiet
Informations- und Telekommunikationssektor an. Als                haben die Energieversorger vor einigen Jahren begonnen,
Bindeglied zwischen den Nutzern der Telekommunika-                Millionen in moderne Glasfasernetze zu investieren. Damit
tionsinfrastruktur und den Lieferanten von Kommuni-               sind neben der Standortattraktivität für Breitbanddienste
kationslösungen und -dienstleistungen kann sie Nutzer             auch wichtige Voraussetzungen geschaffen worden, um
und Anbieter bei der Optimierung der technischen,                 zukünftig die Stromnetze mit «smarten» Technologien zu
wirtschaftlichen und politischen Lösungen und Rahmen-             betreiben. Dieses Bewusstsein gilt es noch mehr zu stärken,
bedingungen unterstützen.                                         indem man mit Praxisbeispielen den Nachweis erbringt.
    Anfang 2013 hat die Arbeitsgruppe Smart Energy mit            Hierzu laufen in der Schweiz bereits einige Pilotprojekte.
Experten von Energieversorgern, Telekom- und Indus-                   Letztlich geht es bei all diesen Bestrebungen darum,
trieunternehmen ihre Tätigkeit aufgenommen. In einem              einen substanziellen Beitrag zur Lösung der Energiefrage
ersten Schritt hat die Arbeitsgruppe eine Bedürfnisab-            zu leisten, während sich andere ideologische Grabenkämp-
klärung mit verschiedenen Akteuren der Energiebranche             fe liefern. Denn in einem Punkt sind sich alle einig: In
durchgeführt. Dabei wurden die Erwartungen an ICT                 der Grössenordnung der Energieversorgung gerechnet, ist
im Zusammenhang mit der Energiestrategie nachgefragt.             2050 bereits übermorgen! o
Daraus resultieren zwei Massnahmenschwerpunkte, wel-
che sich die Arbeitsgruppe Smart Energy in diesem Jahr            Urs Imholz, GWF MessSysteme AG, Vorsitzender der Arbeits-
gesetzt hat. Als erste Massnahme will sie sich technologisch      gruppe Smart Energy
in der Smart Grid Road Map Schweiz (SGR-CH) des
Bundesamtes für Energie (BFE) einbringen. In diesem
Prozess werden vom BFE Schlüsseltechnologien, Stan-
dards, Richtlinien und Sicherheitsfragen für ein Schweizer
Smart Grid erarbeitet. Dabei werden in verschiedenen

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Bulletin - Schwerpunkt Smart Energy - asut
EDITORIAL

              Une contribution concrète pour résoudre
                      la question de l'énergie
             Par sa stratégie énergétique 2050, le                                   élabore des normes et des directives, et
             Conseil fédéral suisse a formulé une vi-                                se penche sur les aspects de la sécurité re-
             sion claire de l’évolution de l’économie                                latifs à un Smart Grid suisse. Différents
             énergétique en Suisse. Et même s’il res-                                ateliers de spécialistes permettront de dé-
             te quelques zones d’ombre concernant                                    terminer les résultats de la SGR-CH d’ici
             la transition énergétique, de nombreux                                  mars 2014.
             fournisseurs d’énergie planifient actuel-                                    Les réseaux intelligents (Smart Grids)
             lement la transformation de leur infra-                                 et les systèmes de mesure intelligents
             structure de réseau afin d’être en phase                                (Smart Metering) constituent des con-
             avec les futurs modèles commerciaux                                     ditions sine qua non pour se mettre en
             d’une production d’électricité toujours                                 phase avec l’instauration de productions
             plus décentralisée et de mécanismes de Urs Imholz.                      d’électricité décentralisées prévues à large
             marché déréglementés. Une intégration                               échelle. De nombreux fournisseurs d’énergie
             plus soutenue des TIC se révélera dès lors inévitable activement engagés dans l’extension des réseaux à
             car les réseaux électriques de demain seront intelli- large bande occuperont à moyen ou long terme une
             gents et flexibles.                                       position favorable sur le marché. Ils pourront utiliser
                 Dans le cadre de sa réorientation stratégique, l’asut leurs réseaux de communication pour commander les
             a abordé la question de l’énergie et souhaite partici- réseaux d’énergies. En outre, les solutions TIC per-
             per activement au dialogue en cours, en s’appuyant mettront d’augmenter l’efficacité en termes de con-
             sur un savoir-faire de spécialistes. Elle s’en fait un sommation d’énergie et de gestion de processus.
             devoir car le secteur des TIC contribue massivement             De même – c’est sa deuxième principale activité –,
             – à hauteur de 28 milliards de francs – au PIB de la       le groupe de travail Smart Energy estime urgent d’agir
             Suisse et dépend dès lors d’un approvisionnement éner-     pour faire connaître la position de l’asut sur les thèmes
             gétique sûr et fiable, offert à des prix concurrentiels.   liés à l’énergie et de renforcer ainsi le réseau politique
             L’asut se présente comme une plate-forme d’échange         et social. Ses membres siégeront donc au sein de
             et de collaboration entre les secteurs de l’énergie, de    commissions des milieux économiques, politiques et
             l’information et des télécommunications. Véritable         associatifs en charge de l’énergie pour leur faire pro-
             trait d’union entre les utilisateurs de l’infrastructure   fiter de leurs connaissances des TIC. Il y a quelques
             de télécommunication et les fournisseurs de solu-          années, les fournisseurs d’énergie ont commencé à
             tions et services de communication, elle est ainsi en      investir des millions dans des réseaux à fibre optique
             mesure de soutenir ces deux groupes dans le cadre de       modernes, essentiellement dans les zones urbaines. Ils
             l’optimisation des solutions et des conditions-cadres      ont ainsi créé, outre une attractivité des sites pour les
             techniques, économiques et politiques.                     services à large bande, les conditions qui permettront
                                                                        d’exploiter les réseaux électriques à l’aide de technolo-
                 Le groupe de travail Smart Energy, composé
                                                                        gies dites «intelligentes». Une prise de conscience qu’il
             d’experts, de fournisseurs d’énergie, d’entreprises de
                                                                        s’agit de renforcer encore en apportant des preuves par
             télécommunication et de l’industrie, s’est attelé à la
                                                                        le biais d’exemples pratiques. Quelques projets pilotes
             tâche début 2013. Il a tout d’abord clarifié les besoins
                                                                        ont d’ailleurs déjà démarré en Suisse.
             avec différents acteurs du secteur de l’énergie et dé-
             terminé les attentes posées aux TIC en rapport avec            Enfin, ces efforts doivent également contribu-
             la stratégie énergétique. Il en résulte deux principales   er concrètement à résoudre la question de l’énergie,
             mesures, que le groupe de travail Smart Energy a pla-      pendant que d’autres se livrent une guerre des tran-
             nifiées cette année. Une première démarche consistera      chées idéologique. Car tout le monde s’accorde sur un
             pour lui à s’investir technologiquement dans la Smart      point: à l’échelle de l’approvisionnement énergétique,
             Grid Road Map Suisse (SGR-CH) de l’Office fédé-            2050, c’est après-demain! o
             ral de l’énergie (OFEN). Un processus dans le cadre        Urs Imholz, GWF MessSysteme AG, président du groupe
             duquel l’OFEN met au point des technologies-clés,          de travail Smart Energy

4 bulletin                                                                                                             3/2013
Bulletin - Schwerpunkt Smart Energy - asut
NEUE MITGLIEDER

Siemens Schweiz AG    Siemens Schweiz AG     Seit dem Bau eines ersten Kraftwerkes im Kanton Bern vor
Energy, Smart Grid,   Freilagerstrasse 40    über 110 Jahren ist der Name Siemens eng mit der Schweiz
Low-Medium Voltage    8047 Zürich            verbunden. In allen Landesteilen aktiv, beschäftigen die Re-
                      Tel. (0) 585 585 585   gionalgesellschaft sowie die verschiedenen Schwester- und
                      Fax (0) 585 585 390    Tochtergesellschaften rund 6200 Arbeitnehmende. Damit
                      www.siemens.ch         gehört Siemens zu den wichtigsten und grössten industriel-
                                             len Arbeitgebern der Schweiz.

skyguide              skyguide               Skyguide is responsible for providing air navigation services
                      P.O. Box 796           in Switzerland and in parts of neighboring countries. It has
                      1215 Geneva 15         1400 employees working in 14 different locations and safely
                      Tel. 022 417 41 11     and efficiently guides 3270 civil and military flights a day,
                      www.skyguide.ch        or 1.2 million a year, through the busiest and most com-
                                             plex airspace in Europe. Skyguide focuses on continuous
                                             improvement, targeted innovation and creative cooperation.
                                             Together with its partner organizations in Belgium, France,
                                             Germany, Luxembourg and the Netherlands, the company
                                             forms part of the FABEC alliance, which is responsible for
                                             managing Central Europe's airspace. Skyguide is a non-pro-
                                             fit limited company which has its head office in Geneva. It is
                                             majority-owned by the Swiss Confederation.

SAP (Schweiz) AG      SAP (Schweiz) AG       SAP als Software Unternehmung und als Anbieter von
                      Leugenestrasse 6       hochverfügbaren Datenbanklösungen. Mit Cloud- und In-
                      2500 Biel 6            Memory-Computing, mobilen Anwendungen, Analytik,
                      Tel. 058 871 64 56     BI & Enterprise Data Warehousing bieten wir Lösungen
                      Fax 058 871 71 12      und Services für jede Herausforderung. Unsere Anwen-
                      www.sap.com/swiss/     dungen zur Geschäfts- und Unternehmensanalyse liefern
                                             wertvolle Erkenntnisse über die Unternehmensleistung. Mit
                                             SAP-Lösungen werden Unternehmungen flexibler und wett-
                                             bewerbsfähiger.

MINIMAX AG            Minimax AG             Die Minimax AG ist ein Schweizer Unternehmen mit
                      Stettbachstrasse 8     einer 110-jährigen Firmengeschichte im technischen
                      8600 Dübendorf         Brandschutz. Unsere kundenspezifischen Brandmelde-
                      Tel. 043 833 44 55     und Löschanlagen für IT/ICT-Einrichtungen in Server-,
                      Fax 043 833 44 56      Back-up-räumen und Rechenzentren gewährleisten eine
                      www.minimax.ch         zuverlässige Detektion und Löschung. Minimax-Brand-
                                             schutzlösungen für Data Center und weitere IT-Bereiche
                                             schützen wirtschaftlich, effizient und rückstandsfrei vor
                                             Hardware- und Datenverlusten.

3/2013                                                                                         bulletin 5
Bulletin - Schwerpunkt Smart Energy - asut
UNTERNEHMEN & LEUTE

Rittal – Das System
Schneller – besser – überall
             Das Familienunternehmen Rittal mit                1961 gegründet, ist Rittal mittlerweile
             Hauptsitz in Herborn, Hessen, ist ein welt-   mit 11 Produktionsstätten, 64 Tochterge-
             weit führender Systemanbieter für Schalt-     sellschaften und 40 Vertretungen weltweit
             schränke, Stromverteilung, Klimatisierung,    präsent. Mit insgesamt 10 000 Mitarbeitern
             IT-Infrastruktur sowie Software & Service.    ist Rittal das grösste Unternehmen der inha-
             Systemlösungen von Rittal kommen in allen     bergeführten Friedhelm Loh Group, Haiger,
             Bereichen der Industrie, im Maschinen- und    Hessen. Die gesamte Unternehmensgruppe
             Anlagenbau sowie in der ICT-Branche zum       beschäftigt 10 000 Mitarbeiter und erziel-
             Einsatz.                                      te im Jahr 2012 einen Umsatz von rund
                                                           2,2 Milliarden Euro. Weitere Informationen
                 Zum breiten Leistungsspektrum gehören
                                                           unter www.rittal.ch und www.friedhelm-
             dabei auch Komplettlösungen für modulare      loh-group.com
             und energieeffiziente Rechenzentren, vom
             innovativen Sicherheitskonzept bis zur phy-       Die Rittal AG Schweiz ist seit 1985 an
             sischen Daten- und Systemsicherung der IT-    optimal erschlossener Lage in Neuenhof prä-
             Infrastruktur. Der führende Softwareanbie-    sent. Die Kunden der Westschweiz werden
             ter Eplan ergänzt die Rittal-Systemlösungen   seit 1988 durch die Filiale Yverdon betreut.
             durch disziplinübergreifende Engineering-       Mit dem Kauf, respektive Bau von eige-
             Lösungen.                                     nen Büro- und Lagergebäuden leistete das

6 bulletin                                                                                    3/2013
Bulletin - Schwerpunkt Smart Energy - asut
UNTERNEHMEN & LEUTE

Unternehmen einen Beitrag zum langfristi-
gen Engagement auf dem Schweizermarkt.            Rittal AG auf einen Blick
Insgesamt rund 60 Mitarbeiter sind heute
für unsere Kunden da, um ihnen den besten     Gegründet:			          1961
Service zu garantieren.                       Mitarbeiter:			        10 000
    Alles ab Lager und sofort – ein Rittal    Tochtergesellschaften: 64
Grundsatz der ersten Stunde. In Neuenhof      Vertretungen:		40
ist eine Verfügbarkeit von 98 Prozent des     Produktionsstätten:		  11
Standardsortiments angestrebt. So profitie-
ren unsere Kunden in der ganzen Schweiz       Kontakt:
von einem reaktionsschnellen Service. Um      Rittal AG
eine optimale Bedürfnisbefriedigung unserer   Ringstrasse 1
Kunden zu erreichen, verfügt der Standort     5432 Neuenhof
Neuenhof über ein gut ausgerüstetes Service
& Modification Center.                        Tel: 056 416 06 00
                                              Fax 056 416 06 66
   Dabei haben wir stets auch unsere Ver-     Email: info@rittal.ch
antwortung gegenüber Umwelt und Gesell-       www.rittal.ch
schaft im Blick. o

3/2013                                                                             bulletin 7
Bulletin - Schwerpunkt Smart Energy - asut
INTERVIEW                                                                                           SCHWERPUNKT

«Das System wird viel klüger werden müssen»

             Wie klug ist ein smartes Energienetz und wie un-          Integration von Benutzern mit neuen Anforderun-
             terscheidet es sich vom traditionellen Stromnetz?         gen, also der Anschluss und Betrieb zahlreicher neu-
             Matthias Galus, Projektleiter der Smart Grids             er Verbraucher, wie z. B. Elektromobile, oder Pro-
             Road Map beim Bundesamt für Energie (BFE),                duzenten, wie z. B. Photovoltaikanlagen. Weitere
             erklärt Christine D’Anna-Huber welchen Anfor-             mögliche Funktionalitäten eines sogenannten Smart
             derungen die Stromverteilung der Zukunft genü-            Grids umfassen Effizienzsteigerungen im Netzbe-
             gen muss.                                                 trieb, die Erhöhung der Netzsicherheit, die Markt-
             asut: Was bedeutet der Qualifikativ «smart» im Zu-        partizipation der neuen Netznutzer oder Informati-
             sammenhang mit Energie?                                   on zum Energieverbrauch. Eine effektive Steuerung
             Galus: Der Begriff «smart» bezeichnet ein im Ver-         der Netznutzer, also z. B. eine Flexibilisierung der
             gleich zum heutigen Stand fortgeschrittenes Ener-         Verbraucher, führt letztlich zu einer optimierten
             gieversorgungssystem. Der Fortschritt liegt in der        Verteilung der Energie bei gegebenen, infrastruktu-
             Integration von neuen Funktionalitäten insbeson-          rellen Randbedingungen und damit zu einer volks-
             dere in die elektrischen Netze, d.h. die elektrischen     wirtschaftlichen günstigen Lösung.
             Netze, aber auch die Netznutzer, können mehr leis-        Bedeutet das im Umkehrschluss, dass der Umgang mit
             ten, als sie bisher im Stande waren. Bidirektionale       Energie bisher nicht besonders klug war?
             kommunikationstechnische Lösungen spielen dabei           Dieser Umkehrschluss ist nicht ohne weiteres zutref-
             eine zentrale Rolle. Sie ermöglichen eine physikali-      fend. Das elektrische Energieversorgungssystem, wie
             sche Zustandsbestimmung des elektrischen Systems          es bis anhin betrieben wird, ist historisch und un-
             und schaffen Steuerungsoptionalitäten. Dies schafft       ter einem anderem Paradigma gewachsen. Das Sys-
             wiederum die Basis zur Realisierung neuer Funkti-         tem besteht vornehmlich aus Grosskraftwerken, die
             onalitäten. Zu diesen gehören unter anderem die           Energie produzieren, welche über ein Höchstspan-
                                                                       nungsnetz (Netzebene 1) zu Verbraucherzentren mit
                                                                       wenig Verlusten transportiert wird. Weitere Netz-
                                                                       ebenen (Netzebene 2-7), die sogenannten Verteilnet-
                                                                       ze, übernehmen die regionale und lokale Verteilung.
                                                                       Diese Ebenen transformieren die Spannung auf eine
                                                                       niedrigere Spannung und verteilen die Energie je-
                                                                       weils weiter.
                                                                           Das Höchstspannungsnetz war historisch für
                                                                       den weiträumigen Ausgleich von Produktion und
                                                                       Verbrauch gedacht. Im elektrischen Energieversor-
                                                                       gungssystem muss nämlich die Produktion jederzeit
                                                                       dem Verbrauch entsprechen. So wird das Höchst-
                                                                       spannungsnetz (380 kV und 220 kV) derzeit schon
                                                                       relativ «smart» betrieben. Es sichert bereits über
                                                                       Jahrzehnte eine stabile Versorgung. In den letzten
                                                                       Jahren übernahm es zusätzlich noch die Funktion
                                                                       eines europäischen Marktplatzes. Die unteren Net-
                                                                       zebenen, also z.B. die 400 V Ebene, waren historisch
                                                                       nicht für den Anschluss von Kraftwerken gedacht.
                                                                       Nun verschiebt sich der Fokus auf eine Einspeisung
                                                                       von Energie eben in diese unteren Netzebenen. Dies
             Matthias Galus.                              Foto: zVg.   bringt neue Herausforderungen mit sich. Die Netze

8 bulletin                                                                                                       3/2013
Bulletin - Schwerpunkt Smart Energy - asut
SCHWERPUNKT                                                					                                       INTERVIEW

im Allgemeinen werden sich stark weiter entwickeln.    ein Ausbaubedarf von über 2 Milliarden Franken
Dabei ist eine enge Abstimmung zwischen Übertra-       im Übertragungsnetz ausgewiesen. Hinzu kommt
gungs- und Verteilnetzen unumgänglich. Informa-        noch der Erneuerungsbedarf, da Teile des Übertra-
tions- und Kommunikationstechnologien werden           gungsnetzes teilweise über 60 Jahre alt sind. Die
hier helfen. Das System ist also schon jetzt nicht     Anrainerstaaten stehen vor ähnlichen Herausforde-
ganz dumm, es wird aber viel klüger werden müssen.     rungen. Das Energieversorgungssystem der Zukunft
Was hat sich geändert? Was sind die Anforderungen an   ermöglicht, die dargebotsabhängigen, dezentralen
die Energieversorgung der Zukunft?                     Einspeisungen effektiv aufzunehmen und mit einem
Es findet ein Paradigmenwechsel statt, welcher die     flexibilisierten Verbrauch und neuen Netznutzern in
elektrische Energieversorgungssysteme vor neue He-     Einklag zu bringen.
rausforderungen stellt. Die Energiestrategie 2050   Kann Energie nur dank IKT smart werden oder anders
des Bundes konkretisiert die Stossrichtung zur Re-  gesagt: Werden in Zukunft IKT und Energieversorgung
alisierung dieses Wechsels. Sie fokussiert auf mehr zusammenwachsen, braucht die Energieversorgung die
neue, erneuerbare Energien sowie Effizienzerhö-     Informatikunterstützung?
hungen, auch beim Strom. Das heisst konkret mehr    Das Energieversorgungssystem und die Informa-
dezentrale Einspeisung insbesondere aus Quellen,    tions- und Kommunikationstechnologien sind der-
welche dargebotsabhängig und fluktuierend sind;     zeit schon bis zu einem gewissen Grad verflochten.
also Photovoltaik und Wind zum Beispiel. Hinzu      Die Netzebene 1 ist bereits relativ intelligent und
kommt die Integration weiterer, neuartiger Akteure, umfasst eine Zustandsbestimmung und fernsteuer-
wie z. B. Elektromobilität.                         bare Schaltungen von Leitungen oder Transforma-
    Zur Umsetzung der verschiedenen Massnah- toren. Auch werden Kraftwerke automatisch hoch-
men spielt das elektrische Netz                                         oder heruntergefahren, wenn
eine zentrale Rolle. So kann sich                                       Verbrauch nicht gleich Produk-
durch die Reduktion des Ver-               «Es findet ein               tion ist. Dieser Grad an Ver-
brauchs und die Zunahme der Paradigmenwechsel statt, flechtung wird stark zunehmen,
dezentralen Einspeisung die bis-                                        im Übertragungsnetz und ins-
                                    welcher die elektrische             besondere in den Verteilnetzen
herige Richtung des Stroms um-
kehren. Der Strom fliesst dann
                                     Energieversorgungs-                sowie in den Haushalten bzw.
aus den unteren Netzebenen in       systeme     vor ganz    neue        bei den Verbrauchern vor Ort.
die Ebenen mit einem höheren Herausforderungen stellt.» Informations- und Kommuni-
Spannungsniveau und kann da-                                            kationstechnologie und Ener-
bei, z. B. an besonders sonnigen                                        gieversorgung werden dabei eine
Tagen, Leitungen oder Transformatoren überlasten.   verstärkte Symbiose   eingehen, denn ohne Energie
Hinzu kommen Spannungshaltungsprobleme, die, kann keine Informations- und Kommunikations-
wenn nicht gelöst, unter anderem Endverbrauchs- technologie funktionieren, aber ohne Informations-
geräte beschädigen können. Es ergeben sich Her- und Kommunikationstechnologie wird es auch für
ausforderungen für die vorhandenen Kraftwerke. das Energieversorgungssystem schwierig.
Durch die oft nur schwer antizipierbare und bisher Ist smarte Energie eine Voraussetzung für das Gelingen
kaum steuerbare Einspeisung der dargebotsabhän- der Energiewende und die Energiestrategie des Bundes?
gigen Quellen, entsteht eine Über- oder Unterpro- Smart Grids sind ein integraler Bestandteil der Ener-
duktion im System, die durch die Grosskraftwerke giestrategie 2050 des Bundes. Um die massiven
schnell ausgeregelt werden muss. Diese Fluktuation Kosten für den Netzausbau zu reduzieren, können
stellt auch die Netze vor Probleme.                 innovative Technologien die richtige Hilfestellung
   Studien des BFE zeigen, dass zur Integration        geben. Studien des BFE zeigen, dass die Netzausbau-
der erneuerbaren Energien, die Verteilnetze unter      kosten von rund 13 Milliarden Franken auf unter
konservativen Prämissen, also unter Ausschluss von     5 Milliarden Franken gesenkt werden können, wenn
innovativen Massnahmen, massiv ausgebaut werden        innovative Massnahmen umgesetzt werden. Dieses
müssten. Konkret bedeutet das Kosten von rund          grosse Potenzial wurde bereits in der Vergangenheit
13 Milliarden Franken bis 2050. Zudem wurde            antizipiert. Im Jahre 2010 hat das BFE ein Positi-

3/2013                                                                                                       bulletin 9
Bulletin - Schwerpunkt Smart Energy - asut
INTERVIEW                                                                                               SCHWERPUNKT

              onspapier zum Thema Smart Grids veröffentlicht,             Das Thema Datenschutz und Privatsphäre ist insbe-
              dass die wesentlichen Eckpunkte für die Schweiz in          sondere im Rahmen von Smart Metering ein Dis-
              diesem Themenfeld aufzeigt. Im Rahmen der Ener-             kussionspunkt. Die Smart Grid Road Map setzt
              giestrategie 2050 starteten in diesem Jahr unter der        sich auch damit auseinander. So sind in dem Gre-
              Federführung des BFE die Arbeiten zur Smart Grid            mium auch der Eidgenössische Datenschutzbeauf-
              Road Map Schweiz. Sie wird einen konsensbasier-             tragte und das Bundesamt für Metrologie METAS
              ten, inhaltlichen Leitfaden zur Entwicklung und             vertreten. Es gibt einiges an Neuland zu erkunden.
              Implementation von Smart Grid in der Schweiz lie-           In Deutschland wurde erst vor Kurzem ein Daten-
              fern. Die Road Map wird von einem breiten Gre-              schutzprofil erarbeitet. In der Schweiz beginnen der-
              mium erarbeitet, das u. a. aus Vertreter/innen der          zeit fruchtbare Diskussionen in diesem Bereich.
              Branche, IT-, Industrie- und Wirtschaftsverbänden
                                                                          Und wer bezahlt? Die EV, die Kunden, der Staat?
              sowie Bundesämtern zusammengesetzt ist.
                                                                          Ein Smart Grid ist, genauso wie das Energieversor-
              Dank welchen Bausteinen wird Energie smart und wie          gungssystem, ein Gut von öffentlichem Interesse. Es
              müssen sie kombiniert werden?
                                                                          ermöglicht langfristig Kosteneinsparungen, die ohne
              Genau das wird die Smart Grids Road Map zu be-
                                                                          das Smart Grid nicht möglich wären. Daher liegt es
              antworten suchen. Die ersten Erkenntnisse ten-
                                                                          im Interesse der Allgemeinheit, dieses Netz zu reali-
              dieren in die Richtung von Schlüsseltechnologien,
                                                                          sieren und einen Teil der Kosten zu tragen.
              wie z. B. dezentralen Speichern, Technologien zur
              Spannungshaltung in Verteilnetzen, einer verbes-            Wie müsste ein Smart Grid in der Schweiz aussehen,
              serten Netzleittechnik, einer Ansteuerung von Ver-          um nachhaltig betrieben werden zu können?
              brauchern und dezentralen Produktionseinheiten              Das ist eine sehr gute Frage, die auch international
              oder einer Zustandsüberwachung und Verteilnetz-             nicht abschliessend beantwortet werden kann. Die
              automatisierung. Zu den Bausteinen eines Smart              Smart Grid Road Map wird einen Weg skizzieren,
              Grid zählt aber auch das Smart Metering sowie eine          wie die Netze in Zukunft intelligent ausgestaltet
              entsprechende Hausautomatisierung. Smart Meter              werden könnten. Neben Diskussionen zu konkreten
              können Anreize für Verbrauchseinsparungen geben,            technologischen Lösungen und deren Zusammen-
              die volkswirtschaftlich einen beachtlichen Nutzen           spiel, wird im erwähnten Gremium auch über nö-
              stiften. All diese Elemente werden in einem Smart           tige Richtlinien und Rahmenbedingen gesprochen
              Grid zusammenspielen. Dabei sind Vernetzung und             werden. Wir befinden uns also am Anfang einer ra-
              Interoperabilität natürlich wichtige Aspekte.               santen Entwicklung. o
              Ist ein smartes Energienetz nicht auch anfälliger, weni-
              ger robust und verletzlicher, beispielsweise in Bezug auf
                                                                                          Matthias Galus
              Cyberattacken?
              Das ist nicht zwangsläufig der Fall. Allerdings steht
                                                                          Matthias Galus (33) hat an der Rheinisch-West-
              hier die Forschung noch am Anfang. Ein Smart Grid
                                                                          faelische Technische Hochschule Aachen (RWTH)
              kann auch die Widerstandsfähigkeit des Energiever-
              sorgungssystems erhöhen, in dem es kleine, sich             Elektro- und Informationstechnik und Wirtschafts-
              selbst versorgenden Inseln, sogenannte Mikronetze,          ingenieurwesen studiert und an der ETH, am Insti-
              zulässt, die für absehbare Zeit ohne das überregio-         tut für Elektrische Energieübertragung und Hoch-
              nale Netz auskommen. Das ist natürlich noch Zu-             spannungstechnik promoviert.
              kunftsmusik, jedoch wird an diesen Themen aktiv             Heute ist er Fachspezialist am Bundesamt für
              geforscht. Nichtsdestotrotz sind Cyberattacken und          Energie (BFE). Seine Tätigkeit umfasst die The-
              Manipulationen gefährlich. Forschungsprojekte zei-          menfelder Smart Metering, Integration von dezen-
              gen, dass es zwar möglich ist, ein System anzugreifen,      tralen und erneuerbaren Energiequellen, Speicher
              doch dass es schon jetzt relativ robust ist. IKT und
                                                                          sowie technische Betrachtungen von Kabeln und
              weitere Intelligenz in Form von neuen Algorithmen
                                                                          Freileitungen.
              können die Widerstandsfähigkeit noch erhöhen.
                                                                          Matthias Galus ist der Projektleiter der Smart
              Wie steht es mit dem Schutz von Daten und Privat-
                                                                          Grids Road Map.
              sphäre?

10 bulletin                                                                                                          3/2013
SCHWERPUNKT                                                         					                                                 INTERVIEW

«Le système va devoir devenir beaucoup
plus intelligent»
A quel point un réseau d’énergie dit «intelligent»             ctionnalités. En font notamment partie l’intégration
l’est-il et en quoi se distingue-t-il du réseau élec-          d’utilisateurs ayant de nouvelles exigences, c’est-à-dire
trique traditionnel? Matthias Galus, responsable               le raccordement et l’exploitation de nombreux nou-
du projet Smart Grids Road Map à l’Office fédéral              veaux consommateurs – p. ex. l’électromobilité – ou
de l’énergie (OFEN), explique à Christine D’Anna-              producteurs, tels que les installations photovoltaïques.
Huber les exigences auxquelles la distribution                 Ces «Smart Grids» offrent d’autres possibilités de fon-
d’énergie devra répondre à l’avenir.                           ction comprenant une exploitation plus efficace du
                                                               réseau, l’accroissement de la sécurité de ce dernier, la
asut: Que signifie le qualificatif «intelligent» en relation
                                                               participation au marché des nouveaux utilisateurs du
avec l’énergie?
                                                               réseau ou encore l’information concernant la consom-
Galus: Le terme «intelligent» désigne un système
                                                               mation électrique. Un pilotage efficace des utilisateurs
d’approvisionnement en énergie évolué en com-                  du réseau – p. ex. une flexibilisation des consomma-
paraison avec l’état actuel. Ce progrès réside dans            teurs – débouche au final sur une répartition optimisée
l’intégration de nouvelles fonctionnalités, notamment          de l’énergie dans des conditions-cadres infrastructurel-
dans les réseaux électriques. Cela signifie que ces der-       les données, et aboutit ainsi à une solution avantageuse
niers – mais aussi leurs utilisateurs – peuvent faire          sur le plan économique.
davantage que ce dont ils étaient capables jusqu’ici.
                                                               A contrario, cela ne signifie-t-il pas que jusqu’ici le traite-
Les solutions de technique de communication bidi-
                                                               ment de l’énergie n’était pas particulièrement intelligent?
rectionnelle jouent en l’occurrence un rôle prépon-
                                                                    Cette conclusion n’est pas forcément correcte. Le
dérant. Elles permettent de définir l’état physique du         système d’approvisionnement électrique tel qu’il est
système électrique et créent des options de pilotage,          exploité actuellement est historique et a évolué dans
ce qui constitue la base pour créer de nouvelles fon-          un paradigme différent. Il regroupe principalement des
                                                               grosses centrales qui produisent une énergie transpor-
                                                               tée avec peu de pertes jusque dans les centres de con-
                                                               sommateurs via un réseau à très haute tension (niveau
                                                               de réseau 1). D’autres niveaux de réseau (2 à 7), appelés
                                                               les réseaux de distribution, se chargent de la répartition
                                                               régionale et locale. Ils réduisent la tension et distribu-
                                                               ent l’énergie. Historiquement, le réseau à très haute
                                                               tension était conçu pour équilibrer à large échelle la
                                                               production et la consommation. En effet, dans le sys-
                                                               tème d’approvisionnement en énergie, la production
                                                               doit en tout temps correspondre à la consommation
                                                                   De fait, le réseau à très haute tension (380 kV et
                                                               220 kV) est actuellement exploité plutôt intelligem-
                                                               ment («smart»). Depuis plusieurs décennies, il garantit
                                                               une alimentation stable. Ces dernières années, il con-
                                                               stitue en outre une place de marché européenne. Les
                                                               niveaux de réseau inférieurs, p. ex. le niveau à 400 V,
                                                               n’étaient historiquement pas conçus pour le raccor-
                                                               dement de centrales électriques. L’accent se déplace
                                                               maintenant sur une injection de l’énergie précisément
                                                               dans ces niveaux de réseau, ce qui fait apparaître de
Matthias Galus.                                    Foto: màd   nouveaux défis. De manière générale, les réseaux vont

3/2013                                                                                                                           bulletin 11
INTERVIEW                                                                                                       SCHWERPUNKT

              encore fortement évoluer. Une étroite harmonisa-                Concrètement, cela coûterait environ 13 milliards de
              tion entre les réseaux de transport et de distribution          francs d’ici à 2050. Un besoin d’extension de plus de 2
              sera donc inévitable. C’est dans cette optique que les          milliards de francs dans le réseau de transport s’est en
              technologies de l’information et de la communication            outre fait jour. Ce à quoi s’ajoute la nécessité d’en réno-
              seront une aide non négligeable. Le système est actu-           ver certaines parties, vieilles de plus de 60 ans. Les Etats
              ellement loin d’être stupide, mais il va devoir devenir         limitrophes sont confrontés à des défis identiques. Le
              beaucoup plus intelligent.                                      système d’approvisionnement en énergie de demain
              Qu’est-ce qui a changé? Quelles seront les exigences posées     permettra donc d’enregistrer les injections décentrali-
              à l’approvisionnement en énergie de demain?                     sées dépendantes de la quantité et de l’harmoniser avec
              Il se produit un changement de paradigme qui place              une consommation flexible et les nouveaux utilisateurs
              les systèmes d’approvisionnement en énergie électrique          du réseau.
              face à de nouveaux défis. La stratégie énergétique 2050      L’énergie ne peut-elle devenir intelligente que via les TIC ou,
              de la Confédération concrétise l’orientation à prend-        autrement dit, à l’avenir, les TIC et l’approvisionnement
              re pour réaliser ce changement; elle se concentre sur        en énergie vont-ils croître de concert, l’approvisionnement
              une augmentation des énergies renouvelables et sur           en énergie dépendra-t-il de l’informatique?
              une hausse de l’efficacité, également pour le courant.       Le système d’approvisionnement en énergie et les tech-
              Concrètement, cela correspond à un accroissement de          nologies de l’information et de la communication sont
              l’injection décentralisée, en particulier à partir de sour-  actuellement liés jusqu’à un certain point. Le niveau
              ces dépendant de la quantité et fluctuantes; le photo-       de réseau 1 est déjà relativement intelligent et com-
              voltaïque et l’éolien, par exemple.                                                  prend une définition de l’état
                   S’ajoute à cela la venue de                                                     ainsi que des connexions de lignes
                                                             «Il se produit un                     ou de transformateurs télécom-
              nouveaux acteurs, à l’image de
              l’électromobilité. Le réseau élec-
                                                     changement          de  paradigme             mandées. De même, les centrales
              trique joue un rôle déterminant            qui  place     les systèmes               peuvent être activées ou désac-
              en vue de la mise en œuvre des            d’approvisionnement              en        tivées automatiquement lorsque
              différentes mesures. Ainsi, la ré-       énergie électrique face à                   la consommation n’équivaut
              duction de la consommation et                de nouveaux défis.»                     pas à la production. Ce degré
              l’augmentation de l’injection                                                        d’interdépendance va s’intensifier
              décentralisée peuvent inverser                                                       fortement, dans le réseau de
              l’ancienne direction du courant. Le courant circule transport et en particulier dans les réseaux de distribu-
              alors des niveaux de réseau inférieurs vers les niveaux tion, ainsi que dans les ménages et chez les consomma-
              dont la tension est plus élevée et peut alors, p. ex. lors teurs sur place. La technologie de l’information et de
              de journées particulièrement ensoleillées, surcharger la communication et l’approvisionnement en énergie
              les lignes ou les transformateurs. Sans compter les pro- entreront ainsi dans une forme de symbiose renforcée,
              blèmes de maintien de la tension qui, s’ils ne sont pas car si la première ne peut fonctionner sans le second,
              résolus, peuvent endommager les équipements des uti- les systèmes d’approvisionnement resteront eux aussi
              lisateurs finaux. Les centrales existantes doivent égale- inefficaces sans l’intervention des TIC.
              ment relever de nouveaux défis. L’injection à partir des L’énergie intelligente est-elle une condition sine qua non
              sources dépendantes de la quantité – souvent difficile pour la réussite de la transition énergétique/de la stratégie
              à anticiper et jusqu’ici quasiment ingérable – entraî- énergétique de la Confédération?
              ne une surproduction ou une sous-production dans le Les «Smart Grids» font partie intégrante de la stratégie
              système, qui doit être rapidement compensée par les énergétique 2050 de la Confédération. Certaines tech-
              grandes centrales. Cette fluctuation pose aussi des pro- nologies innovantes peuvent être d’une aide précieuse
              blèmes aux réseaux.                                          en vue de réduire les coûts considérables nécessaires à
                  Des études de l’OFEN montrent qu’en vue de                  l’extension du réseau. Selon des études de l’OFEN, la
              l’intégration des énergies renouvelables, même sous             mise en œuvre de mesures innovantes permettrait de
              la prémisse de principes conservateurs, c’est-à-dire en         les faire passer d’environ 13 à moins de 5 milliards de
              excluant toute mesure innovante, les réseaux de distri-         francs. Un énorme potentiel qui a déjà été anticipé par
              bution devraient être développés de manière intensive.          le passé: en 2010, l’OFEN a publié une prise de positi-

12 bulletin                                                                                                                    3/2013
SCHWERPUNKT                                                       					                                                   INTERVIEW

on à propos des «Smart Grids» mettant en lumière les         Qu’en est-il de la protection des données et de la sphère
points principaux de ce domaine pour la Suisse. Dans         privée?
le cadre de la stratégie énergétique 2050, des travaux       Ces deux critères font l’objet de discussions dans le
en vue du Smart Grid Road Map Suisse ont débuté              cadre du «Smart Metering». Mais le Smart Grid Road
cette année sous la houlette de l’OFEN. Il fournira          Map s’en préoccupe aussi, raison pour laquelle le Pré-
un guide en matière de contenu basé sur le consensus         posé fédéral à la protection des données et l’Office fédé-
en vue du développement et de l’implémentation du            ral de métrologie sont également représentés dans cette
«Smart Grid» en Suisse. Cette feuille de route («Road        commission. Le domaine est toutefois assez nouveau.
Map») est élaborée par une commission à large échelle        En Allemagne, un profil de protection des données n’a
réunissant des représentants du secteur, d’associations      été élaboré que récemment. En Suisse, les premières
informatiques, industrielles et économiques, ainsi que       discussions fructueuses dans ce domaine commencent
d’offices fédéraux.                                          actuellement.
Quels éléments permettront à l’énergie de devenir intelli-   Et qui paie? Les compagnies d’électricité, les clients, l’Etat?
gente? Comment devront-ils être combinés? A quelles exi-     Un «Smart Grid» est, à l’image du système
gences doivent-ils répondre?                                 d’approvisionnement en énergie, un bien d’intérêt pu-
C’est précisément ce à quoi le Smart Grids Road Map          blic. Il permet de réaliser des économies à long terme
tentera de répondre. Les premiers enseignements vont         qui seraient impossibles sans lui. La mise sur pied de ce
dans le sens des technologies-clés telles que, p. ex.,       réseau sert donc les intérêts de la collectivité, qui doit
les stockages décentralisés, les technologies de main-       dès lors prendre une partie des coûts à sa charge.
tien de la tension dans les réseaux de distribution, une
                                                             Comment un «Smart Grid» devrait-il se présenter en Su-
meilleure technique de commande du réseau, un pilo-
                                                             isse pour pouvoir être exploité de manière durable?
tage des consommateurs et des unités de production
décentralisées ou encore une surveillance de l’état et       Voilà une excellente question à laquelle il n’est pas non
une automatisation du réseau de distribution. Mais le        plus possible de répondre définitivement à l’échelle in-
«Smart Metering» et une automatisation domestique            ternationale. Le Smart Grid Road Map esquissera une
font aussi partie intégrante d’un «Smart Grid». Les          manière de concevoir les réseaux de manière intelligen-
«Smart Meters» peuvent stimuler les économies de             te à l’avenir. Outre les discussions à propos de solu-
consommation, qui peuvent à leur tour procurer des           tions technologiques concrètes et de leur interaction,
avantages notables sur le plan économique. Tous ces          la commission en charge de ce dossier se penchera
éléments interagiront dans un «Smart Grid». Mise en          également sur les directives et conditions-cadres néces-
réseau et interopérabilité revêtent dès lors évidemment      saires. Nous sommes donc à l’aube d’une évolution qui
une importance considérable.                                 s’annonce fulgurante. o

Un réseau d’énergie intelligent n’est-il pas plus fragile,
moins solide et plus vulnérable, par exemple aux cyber-                         Matthias Galus
attaques?
Pas obligatoirement. La recherche n’en est toute-
                                                              Matthias Galus (33) a poursuivi des études d'électro-
fois qu’à ses balbutiements. Un «Smart Grid» peut
                                                              technique et d'ingénieur économiste à la Rheinisch-
également augmenter la résistance du système
d’approvisionnement en énergie du fait qu’il autori-          Westfaelische Technische Hochschule Aachen (RWTH) et
se de petits îlots auto-alimentés – les microréseaux –        fait son docotrat à l'EEH (Power Systems and High Vol-
qui, dans un avenir proche, existeront sans le réseau         tage Laboratories) de l'Ecole Polytechnique Fédéral de
suprarégional. Il s’agit là bien entendu encore d’une         Zurich. Il ouevre aujourd'hui au sein de l'Office fédéral
utopie, mais la recherche s’active dans ce sens. Les cy-      de l'énergie (DETEC) en tant que spécialiste en approvi-
berattaques et manipulations n’en restent toutefois pas       sionnement énergétique, surtout dans les domaines du
moins dangereuses. Des projets de recherche montrent          Smart Metering, de l'intégration de sources d'énergie
qu’il est possible d’attaquer un système même déjà re-        renouvelables décentralisées, du stockage et de la spé-
lativement solide. Les TIC et une nouvelle intelligence       cification technique de cables et lignes aériennes. Il est
sous forme de nouveaux algorithmes permettront d’en           le chef de projet du Smart Grids Road Map.
améliorer encore la résistance.

3/2013                                                                                                                         bulletin 13
SCHWERPUNKT

  Die Zukunft gehört smarten Netz(werk)en

                                           Die Schweizer Ener-              Den Informations- und Kommunikationstechno-
                                           giebranche       befindet    logien fällt dabei eine Schlüsselrolle zu. Sie sind, wie
                                           sich im Umbruch: Die         der Bundesverband der Deutschen Industrie (auch
                                           mit der Energiestrategie     Deutschland muss die Energiewende meistern) in
                                           2050 des Bundesrates         der Studie «IKT für Energiemärkte der Zukunft»
                                           geplante Energiewende        festhält, «die Basis für die Realisierung eines zukünf-
                                           bringt Veränderungen
                                           für die Stromnetze, spe-
                                                                        Smarte Initiativen
                                           ziell für die Verteilnetze
                                           mit sich. Smart Grids        Verein Smart Grid Schweiz
                                                                        Der Verein Smart Grid Schweiz (VSGS) bündelt seit
                                           sollen das Schweizer         September 2011 die Aktivitäten von 13 Schweizer Elek-
              Christine D’Anna-Huber.
                                           Stromnetz in Zukunft         trizitätsunternehmen im Bereich Smart Grid. Er wurde
              stabilisieren und effizienter machen.                     Mitte 2011 mit dem Ziel gegründet, die Einführung
                                                                        des Smart Grid voranzutreiben und zu realisieren. Der
              Von Christine D'Anna-Huber                                Verein Smart Grid Schweiz (VSGS) veröffentlicht das
              Das Parlament hält Wort. In der soeben beendeten          Weissbuch Smart Grid. Das Buch fasst die Grundlagen
              Frühjahrssession haben National- und Ständerat den        der intelligenten Stromnetze der Zukunft in kompak-
                                                                        ter Form zusammen. Die drei wesentlichen Treiber
              Aktionsplan «Koordinierte Energieforschung Schweiz»       hin zur Schaffung eines Smart Grid sind zunehmende
              mit deutlichen Mehrheiten verabschiedet und der Bot-      dezentrale Einspeisung, erhöhte Energieeffizienz und
              schaft des Bundesrats damit grünes Licht erteilt.         die veränderten Modalitäten der Stromproduktion. Die
                                                                        Veränderungen fordern unterschiedliche Lösungen in
                  In den Jahren 2013 bis 2016 wird der Bund nun         unterschiedlichen Bereichen. Dabei zeichnet sich die
              also die Forschung im Energiebereich mit 202 Mil-         Entwicklung eines Smart Energy Ecosystem, bestehend
                                                                        aus Smart Grid, Smart Meter und Smart Market, ab.
              lionen Franken fördern. Der Aktionsplan sieht ver-
                                                                        Das Weissbuch ist über www.smartgrid-schweiz.ch/
              schiedene Massnahmen vor: Mit einem kompetitiven          media/files/Weissbuch_Smart_Grid.pdf abrufbar.
              Förderprogramm im Umfang von 118 Millionen
                                                                        Swissmig
              Franken soll die Kommission für Technologie und           swissmig setzt sich für die Interessen der Schweizer
              Innovation (KTI) angewandte Forschungsprojekte            Anbieter von Technologielösungen für Smart Metering
              unterstützen. Dem Schweizerischen Nationalfonds           und Smart Grid ein und will die Schweizer Industrie
                                                                        in Fachgruppen und Kommissionen für den Um- und
              (SNF) werden 24 Millionen Franken für das Nach-
                                                                        Ausbau der Energienetze aktiv vertreten. Weitere
              wuchsförderprogramm «Energie» zur Verfügung ge-           Informationen unter: www.swissmig.ch/SWIS/files/e9/
              stellt. Die übrigen 60 Millionen Franken gehen an         e9794c17-6397-44c6-a6eb-9af3ddf7ad81.pdf
              den Bereich der Eidgenössischen Technischen Hoch-         Smart-Grid-Weltgipfel 2013
              schulen (ETH), welchen der Bund als zentralen Ak-         Am 24. und 25. September 2013 treffen sich Spitzen-
              teur in der Energieforschung ansieht. National- und       manager und führende Experten aus der internationalen
                                                                        Smart Grid-Szene zum Erfahrungsaustausch am «World
              Ständerat erhoffen sich, dass die landesweit koordi-
                                                                        Smart Grid Forum 2013» in Berlin. Mehr Informationen
              nierte Forschung im Energiebereich wegweisende            zum World Smart Grid Forum: http://worldsmartgridfo-
              Impulse für die Entwicklung einer zukunftsfähigen         rum2013.org/
              Energieversorgung gibt.

14 bulletin                                                                                                          3/2013
SCHWERPUNKT

tigen Internets der Energie, das heisst der intelligen-
                                                          Stimmen zum Thema:
ten elektronischen Vernetzung aller Komponenten des
Energiesystems.» Diese verstärkte Vernetzung soll Er-     «Ein grosser Teil unseres Stromnetzes ist heute über 40
                                                          Jahre alt und erneuerungsbedürftig. Gleichzeitig sind
zeugungsanlagen, Netzkomponenten, Verbrauchsgerä-
                                                          die Kapazitäten ungenügend. Soll die Schweiz zudem
te und Nutzer des Energiesystems dabei unterstützen,      Stromdrehscheibe Europas bleiben, müssen wir uns in
untereinander Informationen auszutauschen und Pro-        den neuen europäischen Hochleistungs-Stromkorridor
zesse besser aufeinander abzustimmen und zu optimie-      einbringen, weshalb wir das Stromabkommen mit Euro-
ren (siehe Interview Seite 8 und Beitrag Seite 16).       pa verhandeln. Dabei wird der Bedarf an Netzkapazität
                                                          steigen. Dies, weil die Netznutzung zwischen Produktion
    Für die ICT-Branche ist der grosse Schritt ins        und Konsum, beziehungsweise zwischen Import und
Zeitalter der erneuerbaren Energien, des intelligenten    Export häufiger wechselt und weil der europäische Bin-
und nachhaltigen Energiemanagements und der op-           nenmarkt auf einen erhöhten Stromaustausch angewie-
                                                          sen ist. Schliesslich setzen die volatilen neuen erneuer-
timierten Ressourceneffizienz gleichzeitig eine grosse
                                                          baren Energieträger wegen höherer Fluktuation im Netz
Chance – und eine grosse Herausforderung. Nicht           grössere Kapazität voraus. Mit intelligenten Verteilnet-
nur Know-how ist gefragt, auch neue Modelle der           zen (Smart Grids) können wir Bedarf und vorhandene
Zusammenarbeit. Neue Geschäftsmodelle entstehen           Elektrizität besser aufeinander abstimmen. Der Um- und
im Energiemarkt, Stromnetzbetreiber wollen Informa-       Ausbau unserer Netze ist von den Netzbetreibern an
                                                          die Hand zu nehmen. Dies will der Bundesrat mit seiner
tionsdienstleister, Telkos virtuelle Kraftwerbetreiber
                                                          Netzstrategie und Investitionsanreizen unterstützen.»
werden (wie Swisscom mit der im September 2012 ge-        Bundesrätin Doris Leuthard, in einem Beitrag in
gründeten Swisscom Energy Solutions AG), beide sind       der Aargauer Zeitung, 26. Mai 2012
auf die Forschung angewiesen, die angewandte For-
                                                          «Ohne ICT-Industrie ist die Energiewende nicht zu
schung für die Erprobung von innovativen Projekten        schaffen.»
(Seiten 18-21) wiederum auf die Inputs, die Erfahrung     Walter Steinmann, Direktor des Bundesamts für
und die Kooperation von ICT und Energiewirtschaft.        Energie (BFE) anlässlich der SWICO-GV 2012.

    Nicht nur klügere Netze, auch klug vernetzes Den-     «Die Erneuerung des Strom-Verteilnetzes wird voraus-
                                                          sichtlich sogar 42 Milliarden Franken kosten.»
ken und Handlen sind also gefragt – und vermehrtes
                                                          Beat Jenni, ABB Schweiz AG, zu den Kosten des
Zusammenreden (Seite 24). So wie es die im Septem-        Smart-Grid, «Jungfrau Zeitung», 03.12.2012
ber 2012 gegründete Swisscom Energy Solutions AG
                                                          «Um die Energiewende zu schaffen, brauchen wir ab
und die international tätige Energieunternehmung
                                                          2018 ein Smart Grid.»
Repower vormachen, die seit Januar zusammenspan-          Anton Gunzinger, ETH-Professor und Gründer
nen, um innovative Lösungen für ein intelligentes         der Firma Supercomputing Systems, welche
Strommanagement zu entwickeln (www.be-smart.ch).          Smart-Grid-Technologien für künftige Stromver-
Auf Kooperation setzen auch IBM Schweiz, Migros,          sorgungsnetze entwickelt und testet, «Weltwoche»,
                                                          28.02.2012
das Berner Energieunternehmen BKW und das nati-
onale Netzbetriebsunternehmen Swissgrid mit dem           «Smart Grid ist beschlossene Sache, aber wie wir dahin
                                                          kommen, ist eine offene Frage.»
vom Bundesamt für Energie unterstützten Smart-
                                                          Intel-Deutschland-CEO Hannes Schwadere, Cebit
Grid-Leuchtturmprojekt «Flexlast» – das Projekt, das      Global Conferences 2012 in Hannover
die Energieministerin Doris Leuthard am Gründon-
                                                          «Wir arbeiten mit grösseren und kleineren Unternehmen
nerstag besucht und für «vorbildlich» befunden hat.
                                                          der Elektrizitätsindustrie zusammen. Dort fühle ich mich
Der «grösste Kühlschrank der Schweiz» ist dafür kon-      immer sehr wohl, aber in der Zeit um etwa 25 Jahre
zipiert, als Energiepuffer für das Stromnetz zu dienen    zurückversetzt. Da gibt es noch kaum Konkurrenz. Das
und durch den Ausgleich von Angebot und Nachfrage         Bedürfnis zur Zusammenarbeit mit anderen Industrie-
zur Stromnetzstabilisierung beizutragen. Solche Pro-      sektoren, etwa dem IT-Bereich, und neue Geschäfts-
                                                          modelle, bei denen auch Stromsparen, Marketing und
jekte, meinte Leuthard, würden Impulse übertragen         Kundenbindung wichtig werden, entwickeln sich in
und in der Bevölkerung das Umdenken bewirken, das         dieser Branche gerade erst.»
nötig sei, damit die Energiewende gelinge. Umdenken,      Prof. Friedemann Mattern, Vorsteher Departement
Energie bewusster konsumieren – auch hierzu kann          Informatik, Institut für Pervasive Computing ETH
                                                          Zürich, zur Zusammenarbeit zwischen (ICT-)Indust-
ICT dank klugen Feedback-Technologien einen wich-
                                                          rie und Stromproduzenten, «Scorecard», Juni 2012
tigen Anstoss liefern (Seite 22). o

3/2013                                                                                                                bulletin 15
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