Bulletin - Digital Leaders - Universität Basel

Die Seite wird erstellt Christian Pape
 
WEITER LESEN
Bulletin - Digital Leaders - Universität Basel
-Bulletin

         Digital Leaders

2/2016
Bulletin - Digital Leaders - Universität Basel
Inhalt

EDITORIAL
5G: Zaubertrank für Innovationsweltmeister								 3
La 5G: Potion magique pour les champions de l’innovation						 4

NEUE MITGLIEDER											 5

SWISS TELECOMMUNICATION SUMMIT – 42. ASUT-SEMINAR						  6
SWISS TELECOMMUNICATION SUMMIT – 42ème ASUT-SEMINAR					 8

SCHWERPUNKT/INTERVIEW
Denken wie ein Start-up										10
Penser comme une start-up										14

SCHWERPUNKT
Den Schalter im Kopf umlegen									18
Zusammenspannen bringt alle vorwärts								19
Ein Schweizer Wow-Moment										20
Der Start-up-Nationalrat										21
Bodenständig digital											22
Internetshop statt Hofladen										23
Ein Flügelschlag jenseits der Realität									24
Der zündende Funken											26

AGENDA												28

                                                                                                   IMPRESSUM
                                                                                                 Organ der asut
                                                                                 Schweizerischer Verband der Telekommunikation
                                                                                                Organe de l’asut
                                                                                   Association Suisse des Télécommunications

                                                                Erscheint achtmal jährlich – Paraît huit fois par an
                                                                Herausgeber – Editeur
                                                                Vorstand der asut – Comité directeur de l’asut
                                                                Redaktionskommission – Commission rédactionnelle
                                                                Peter Grütter, Christian Grasser, Dominik Müller
                                                                Redaktionsleitung – Direction de la rédaction
                                                                Christine D’Anna-Huber (cdh), Klösterlistutz 8, CH-3013 Bern
                                                                Tel. +41 (0)79 593 02 75
                                                                Geschäftsstelle – Administration
                                                                Klösterlistutz 8, CH-3013 Bern
                                                                Tel. +41 (0)31 560 66 66
                                                                E-Mail: info@asut.ch
Titelbild und alle nicht anders bezeichneten Fotos: 123rf.com   Weiterverwendung nur mit Bewilligung der Redaktion
Übersetzungen: CLS Communication, Basel.                        Reproduction interdite sans l’autorisation de la rédaction

bulletin 2                                                                                                                       2/2016
Bulletin - Digital Leaders - Universität Basel
EDITORIAL

5G: Zaubertrank für Innovationsweltmeister

Die Digitalisierung wird unsere Industrien                         satzszenarios anzupassen. Bei miteinan-
und unsere Wirtschaft in weiten Zügen                              der kommunizierenden, selbstfahrenden
verändern. Das bietet erhebliche Chan-                             Autos geht es beispielsweise um extrem
cen, bringt aber auch neue Herausfor-                              kurze Latenzzeiten, in der Smart Factory
derungen mit sich. Ein Szenario, das vor                           darüber hinaus darum, eine Vielzahl von
allem kalifornische Over-The-Top-Player,                           Steuerungsbefehlen ohne Interferenzen zu
aber auch etablierte Automobilhersteller                           übertragen. Bei der Fernbedienung von
durchspielen, ist der Wandel der Ver-                              Bergbaumaschinen oder medizinischen Ge-
brauchereinstellung zum eigenen Auto
                                                                   räten wiederum spielt die hohe Bandbreite
und Transportverhalten.                      Martin Bürki.
                                                                  und die Ausfallsicherheit eine entscheidende
         Die Einstellung der Generation Y zu                 Rolle und beim Masseneinsatz von Sensoren,
eigenem Besitz und zum gemeinsamen Gebrauch                  wie zum Beispiel in der Landwirtschaft geht es
(Share Economy) von Dingen macht selbst vor                  darum, den Energieverbrauch zu minimieren und
bisherigen Statusobjekten wie Automobilen nicht
                                                             eine kosteneffiziente Verwaltung einer Vielzahl
halt. Irgendwann werden uns unsere Kinder fra-
                                                             von Geräten zu gewährleisten.
gen, warum wir noch selbst gefahren sind. Wa-
rum sollte ich als Verbraucher noch ein eigenes                       Einer der Schwerpunkte der 5G-Forschung
Auto besitzen, wenn ich in Zukunft zu geringeren             liegt in Europa. So untersucht Ericsson in Schwe-
Kosten jedes beliebige, autonom fahrende Modell              den mit führenden Forschungseinrichtungen und
an jedem Ort bestellen kann und nicht einmal                 Partnern die Voraussetzungen, Bagger und Hub-
mehr selber steuern muss? Ein solches Szenario               laster in Minen per 5G fernzusteuern. In Deutsch-
hätte nicht nur erhebliche Auswirkungen auf die              land testen Winzer an der Mosel per vernetzter
Automobilhersteller, sondern eröffnete auch neue             Sensoren die verbesserte Bewirtschaftung ihrer
Geschäftsmodelle.                                            Weinberge. Im Ericsson Eurolab in Aachen, einem
        Bei Ericsson gehen wir für das Jahr                  der 5G- und Cloud-Forschungszentren in Europa
2021 von bereits 28 Milliarden vernetzten Ge-                wird in einem Smart-Factory-Projekt untersucht, wie
räten und Maschinen aus, 15 Milliarden davon                 drahtlose Kommunikation in Echtzeit die intelligen-
mobil. Die Mehrheit von ihnen wird aus dem                   ten Maschinen im Industrie 4.0-Produktionsprozess
Konsumgüterbereich kommen (alleine 6,4 Milliar-              koordinieren kann. Weitere Projekte mit der Au-
den Smartphones), der rasanteste Anstieg wird                tomobilindustrie, der Energiewirtschaft und dem
jedoch im M2M-Bereich erwartet. Dies bestätigt               Gesundheitswesen stehen in den Startlöchern.
beispielsweise auch Swisscom mit dem Bau eines
                                                                     2016 plant Ericsson zudem sein «5G
eigenen Netzes für das Internet der Dinge.
                                                             for Europe»-Programm in Zusammenarbeit mit
        Die industrielle Nutzung des Internets               Schweizer Unternehmen auf die Schweiz auszu-
der Dinge wird unser Leben radikal verändern.
                                                             weiten. Als Innovationsweltmeister ergeben sich
Gegenwärtig arbeiten Infrastrukturhersteller
                                                             für die Schweiz durch die Digitalisierung sowohl
wie Ericsson enger denn je mit Netzbetreibern
                                                             Möglichkeiten zur Effektivitätssteigerung als auch
und mit Vertretern aus der Energiewirtschaft,
                                                             neue Geschäftsfelder im Bereich der vernetzten
der Automobilindustrie, der Transportbranche,
                                                             Gesellschaft. o
dem Gesundheitswesen oder der Automatisie-
rungsbranche zusammen, um den künftigen                      Martin Bürki, Country Manager Switzerland & FL,
5G-Standard optimal an verschiedenste Ein-                   Ericsson und Mitglied Vorstand asut

  2/2016                                                                                               bulletin 3
Bulletin - Digital Leaders - Universität Basel
EDITORIAL

La 5G: Potion magique pour
les champions de l’innovation
             La numérisation est en passe de                                  muniquant entre elles de réduire au
             transformer profondément notre tis-                              minimum les temps d’inertie; pour
             su économique et industriel. Il s’agit                           les usines intelligentes (smart fac-
             là tout à la fois d’une opportunité                              tories), le défi consiste à permettre
             extraordinaire et d’un défi considé-                             la transmission d’un grand nombre
             rable. Ainsi, les grandes sociétés                               de commandes sans interférences ;
             over-the-top californiennes, mais                                pour le pilotage à distance d’engins
             aussi l’industrie automobile clas-                               miniers ou d’appareils médicaux,
             sique, entrevoient un changement                                 c’est la dimension de la bande pas-
             d’attitude des consommateurs vis-          Martin Bürki.
                                                                              sante et la résistance aux pannes
             à-vis de la voiture et du transport.                            qui jouent un rôle décisif, tandis que
                                                                   dans l’agriculture, qui recourt massivement
                      L’état d’esprit de la génération Y vis-
                                                                   aux capteurs, l’enjeu porte sur la consom-
             à-vis de l’utilisation partagée (share economy)
                                                                   mation d’énergie et la gestion efficace d’un
             et de la détention en propre s’étend même au
                                                                   grand nombre d’appareils et de sondes.
             symbole de statut social qu’est l’automobile.
             D’ici dix ou vingt ans, la voiture autonome                    L’un des centres névralgiques de la
             pourrait devenir réalité. Quel intérêt y aura- recherche sur la 5G se trouve en Europe. En
             t-il alors pour l’utilisateur de posséder son Suède, Ericsson étudie avec des instituts de
             propre véhicule alors qu’il sera possible à recherche et des partenaires de premier plan
             l’avenir de louer le modèle autonome de son les conditions à réunir pour commander à
             choix n’importe où, à un coût avantageux? Un distance des excavateurs et des chargeuses
             tel scénario, on s’en doute, pourrait avoir des au moyen de la technologie 5G. En Allema-
             répercussions considérables sur l’industrie au- gne, les viticulteurs de Moselle cherchent à
             tomobile et donner naissance à de nouveaux optimiser la gestion de leurs vignobles en re-
             modèles d’affaires.                                   courant à des capteurs interconnectés. Dans
                                                                   le laboratoire européen d’Ericsson à Aix-la-
                      Chez Ericsson, nous estimons qu’en
                                                                   Chapelle, l’un des centres de recherches sur
             2021 pas moins de 28 milliards de machi-
                                                                   le cloud et la 5G en Europe, un projet d’usine
             nes et d’objets seront interconnectés, dont
                                                                   intelligente examine comment utiliser la com-
             15 milliards sous forme mobile. La majorité
                                                                   munication non filaire pour coordonner en
             de ces objets concerneront le secteur de la
                                                                   temps réel des machines intelligentes dans
             consommation (6,4 milliards de smartphones),
                                                                   le processus de production de l’industrie 4.0.
             mais c’est le domaine M2M qui connaîtra la
                                                                   Et les incubateurs regorgent de projets rele-
             croissance la plus fulgurante. Et la tendance
                                                                   vant de l’industrie automobile, du secteur de
             ne fera que se renforcer avec le lancement
                                                                   l’énergie ou encore de la santé.
             commercial de la 5G, la prochaine norme de
             communication mobile.                                          En 2016, Ericsson prévoit d’étendre
                                                                   à la Suisse son programme «5G for Europe»
                      L’utilisation industrielle de l’Internet
                                                                   en collaboration avec des entreprises helvé-
             des objets changera radicalement notre vie.
                                                                   tiques. Championne de l’innovation, la Suisse
             A l’heure actuelle, des équipementiers com-
                                                                   peut tirer le meilleur parti de la numérisation,
             me Ericsson travaillent plus étroitement que
                                                                   qui lui offre la possibilité d’accroître son ef-
             jamais avec les exploitants de réseaux et
                                                                   ficacité et d’exploiter de nouveaux secteurs
             les représentants des secteurs de l’énergie,
                                                                   d’activité en lien avec la société interconnec-
             de l’industrie automobile, des transports, de
                                                                   tée.
             l’automatisation et de la santé pour adapter
             de manière optimale la future norme aux scé- Martin Bürki, Country Manager Switzerland,
             narios d’utilisation les plus divers. Il s’agit par Ericsson et membre du Comité directeur de
             exemple pour les voitures autonomes com- l’asut

bulletin 4                                                                                                2/2016
Bulletin - Digital Leaders - Universität Basel
NEUE MITGLIEDER

ECI Telecom GmbH                                   ECI Telecom GmbH                    ECI Telecom GmbH ist ein Anbieter von Elastic-Netz-
                                                   In der Au 27                        werklösungen für Carrier, Service Provider, Energiever-
                                                                                       sorger, Stadtnetz- und Rechenzentrumsbetreiber. ECI
                                                   D-61440 Oberursel
                                                                                       bietet langjährige und praxisbewährte Transportlösungen
                                                   Tel. +49 6171 6209 0                für WDM und Packet Optical Transport, sowie SDN/
                                                   ECI.Germany@ecitele.com             NFV-Applikationen, End-to-End-Netzmanagement, Cyber-
                                                   www.ecitele.com                     Security-Lösungen und professionellen Service. ECIs
                                                                                       Elastic-Network-Portfolio ermöglicht seinen Kunden eine
                                                                                       wettbewerbsfähige, offene, zukunftsfähige und sichere
                                                                                       Kommunikation.

Christian Erbe, Geschäftsführer

ISS Schweiz                                        ISS Schweiz                       ISS ist der führende Anbieter von Facility Services in
                                                   Buckhauserstrasse 22              der Schweiz und konzentriert sich auf die Erbringung
                                                                                     von integralen Facility-Services (IFS). Mit einer einzigartig
                                                   Postfach
                                                                                     breiten Palette erbringt ISS Dienstleistungen für Betrieb
                                                   8010 Zürich                       und Unterhalt sowie zur Werterhaltung von Gebäuden,
                                                   Tel. +41 (0)58 787 70 00          Anlagen und Infrastrukturen in den Bereichen Facility
                                                   andre.nauer@iss.ch                Management, Support Services, Property Services, Se-
                                                                                     curity Services, Cleaning Services sowie Infrastruktur
                                                   www.iss.ch
                                                                                     Services. 1967 gegründet, beschäftigt ISS Schweiz heute
                                                                                     mehr als 12 000 Mitarbeitende und ist mit 36 Niederlas-
                                                                                     sungen schweizweit und im Fürstentum Liechtenstein flä-
                                                                                     chendeckend vertreten. 2015 erzielte das Unternehmen
                                                                                     einen Gesamtumsatz von 740 Mio. Franken.
André Nauer, CEO

ngworx.ag                                          ngworx.ag                           ngworx.ag bietet seit 2013 erfolgreich Consulting-, En-
                                                   Leutschenbachstrasse 95             gineering- und Integrationsdienstleistungen in der ICT-
                                                                                       Branche an. Neben dem Beratungsgeschäft vertreibt,
                                                   8050 Zürich
                                                                                       integriert und betreibt ngworx.ag Netzwerkhardware
                                                   Tel. +41 (0)44 585 25 85            sowie Netzwerkmanagementlösungen von ausgewählten
                                                   info@ngworx.ag                      strategischen Partnern (Juniper Networks, infosim GmbH,
                                                   www.ngworx.ag                       Ruckus Wireless). Unsere Kunden sind Unternehmen aus
                                                                                       dem ISP/Telco- und Large-Enterprise-Segment in der
                                                                                       Schweiz und in Europa.

Christian Lehmann, Managing Partner & Co-Founder (l.)
Johannes Resch, Managing Partner & Co-Founder (r.)

Samsung Electronics                                Samsung Electronics Switzerland     Samsung Electronics Co., Ltd. inspiriert Menschen und
Switzerland GmbH                                   GmbH                                eröffnet ihnen auf der ganzen Welt neue Möglichkeiten.
                                                                                       Mit Innovationen und dem Streben, immer wieder Neues
                                                   Giesshübelstrasse 30
                                                                                       zu entdecken, verändern wir die Welt von Fernsehern,
                                                   8045 Zürich                         Smartphones, Wearables, Tablets, Kameras, Druckern,
                                                   Tel.: +41 (0)44 455 67 67           Hausgeräten, Netzwerk-Systemen bis hin zu Medizintech-
                                                   m.kathriner@samsung.com             nik, Halbleitern und LED-Lösungen. Mit der offenen Platt-
                                                                                       form SmartThings, unserer grossen Vielfalt an smarten
                                                   www.samsung.com/ch
                                                                                       Produkten und branchenübergreifenden Kooperationen
                                                                                       sind wir Vorreiter im Bereich Internet of Things. Wir
                                                                                       beschäftigen weltweit 319 000 Menschen in 84 Ländern
                                                                                       bei einem Jahresumsatz von 196 Milliarden US-Dollar.

Martin Kathriner, Public Affairs & Citizenship Manager

2/2016                                                                                                                                  bulletin 5
Bulletin - Digital Leaders - Universität Basel
SWISS TELECOMMUNICATION SUMMIT – 42. ASUT-SEMINAR

               Swiss Telecommunication Summit

               SHAPING THE DIGITAL FUTURE
               42. asut-Seminar am 16. Juni 2016 in Bern

               Tagungsort 		                        Kursaal Bern, Kornhausstrasse 3, 3013 Bern
               Datum/Zeit		                         Donnerstag, 16. Juni 2016
               			                                  09:15 – ca.17:00 Uhr, Kaffee ab 8:30 Uhr
               Anmeldung		                          www.asut.ch
                SHAPING THE DIGITAL FUTURE
                                SHAPING THE DIGITAL FUTURE
                                         Die Digitalisierung      führt zu grossen Umwälzungen in Wirtschaft und Gesellschaft. Unternehmen müs-
                                                   Die Digitalisierung führt zu grossen Umwälzungen in Wirtschaft und Gesellschaft. Unternehmen müs-
                                         sen ihre Organisation        umstrukturieren,
                                                   sen ihre Organisation   umstrukturieren,Mitarbeitende
                                                                                            Mitarbeitende undund    Kundschaft
                                                                                                                Kundschaft         für dieWelt
                                                                                                                           für die digitale digitale   Welt gewinnen
                                                                                                                                                gewinnen
                                         und sich und
                                                    in globalen       Wertschöpfungsnetzen
                                                        sich in globalen  Wertschöpfungsnetzen neu  neupositionieren.
                                                                                                          positionieren.     Aktuelle
                                                                                                                      Aktuelle  Themen Themen      wie4.0,Industrie 4.0,
                                                                                                                                         wie Industrie
                                                   Fintech, intelligente
                                         Fintech, intelligente           Mobilität
                                                                   Mobilität  oder oder Onlinehandel füllen
                                                                                     Onlinehandel           die die
                                                                                                       füllen   Medien. Dabei Dabei
                                                                                                                    Medien.     sind Airbnb,
                                                                                                                                         sindAmazon
                                                                                                                                               Airbnb,oder
                                                                                                                                                        Amazon oder
                                                   Uber oft genannte Beispiele für erfolgreiche Geschäftsmodelle in der digitalen Wirtschaft. Aber
                                         Uber oft können
                                                     genannte       Beispiele   für  erfolgreiche    Geschäftsmodelle
                                                            diese Firmen Vorbilder für Schweizer Unternehmen sein?
                                                                                                                              in  der   digitalen   Wirtschaft.    Aber
                                         können diese Firmen Vorbilder für Schweizer Unternehmen sein?
                                Die Schweizer Wirtschaft ist innovativ und wettbewerbsfähig. Das zeigen jährlich internationale Vergleiche und Ran-
                Die Schweizerkings. Viele erfolgreiche Unternehmen stehen jetzt jedoch vor der Herausforderung, mit den bewährten Abläufen und
                                Wirtschaft     ist innovativ und wettbewerbsfähig. Das zeigen jährlich internationale Vergleiche und Ran-
                              Geschäftsmodellen Gewinn zu erwirtschaften und gleichzeitig die Transformation zu digitalen Unternehmen zu meistern.
                kings. Viele erfolgreiche
                              Wie kann dieser radikale Umbau stehen
                                             Unternehmen                 jetzt Tagesgeschäft
                                                               bei laufendem     jedoch vor gelingen?
                                                                                                der Herausforderung,         mitund
                                                                                                          Wie können die Firma     dendiebewährten       Abläufen und
                                                                                                                                          Belegschaft agil
                Geschäftsmodellen
                              werden?Gewinn       zu erwirtschaften
                                       Kannibalisieren neue Dienste dieund      gleichzeitig
                                                                         bisherigen   Produkte?die  Transformation
                                                                                                 Passen                 zu digitalen
                                                                                                        die heutigen Strukturen          Unternehmen
                                                                                                                                und Prozesse   zu den Risi- zu meistern.
                              ken und
                Wie kann dieser       Chancen
                                  radikale      der Zukunft?
                                              Umbau          Sicher ist nur Tagesgeschäft
                                                       bei laufendem        eines: Erfolgreich bestehen kannWie
                                                                                                gelingen?     nur, wer rasch Erfahrungen
                                                                                                                    können    die Firma undin derdie
                                                                                                                                                  digitalen
                                                                                                                                                      Belegschaft agil
                              Welt sammelt. Wie dies gelingen kann, wollen wir am 42. Swiss Telecommunication Summit aufzeigen.
                werden? Kannibalisieren neue Dienste die bisherigen Produkte? Passen die heutigen Strukturen und Prozesse zu den Risi-
                ken und Chancen     der Titel
                              Unter dem  Zukunft?    Sicher
                                              «Shaping       ist nur
                                                       the Digital    eines:
                                                                   Future»      Erfolgreich
                                                                            erläutern          bestehen
                                                                                      innovative Vordenkerkann     nur, wer Wirtschaftsführer
                                                                                                            und erfolgreiche rasch Erfahrungen         in der digitalen
                                                                                                                                                die Chan-
                Welt sammelt.cenWie
                                  unddies   gelingen kann,
                                      Herausforderungen        wollen wir
                                                           der digitalen        am 42. Swiss
                                                                          Transformation.         Telecommunication
                                                                                           Wie immer                      Summit
                                                                                                       bietet der Anlass den         aufzeigen.
                                                                                                                              Teilnehmenden    zudem den
                                idealen Rahmen für Gespräche und Kontakte mit Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung
                                sowie mit Branchenvertretern und Kunden.
                Unter dem Titel «Shaping the Digital Future» erläutern innovative Vordenker und erfolgreiche Wirtschaftsführer die Chan-
                cen und Herausforderungen         derasut
                             Peter Grütter, Präsident digitalen Transformation. Wie immer bietet der Anlass den Teilnehmenden zudem den
                idealen Rahmen für Gespräche und Kontakte mit Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung
                sowie mit Branchenvertretern und Kunden.

                Peter Grütter, Präsident asut

                            Platin-Partner                      Partner                                                      Digital-Partner
                                                      Tagungsmoderation
                                                      Reto Brennwald
                                                      Fernseh-Moderator und Journalist

             Platin-Partner                             Partner                                                                      Digital-Partner
                                          Tagungsmoderation                                                                  Security-Partner
                                          Reto Brennwald
                                                  09:30 – 10:00
                                          Fernseh-Moderator    und Journalist
                                                  Eröffnungsrede
                                                                                  Schweiz

                                                      Walter Thurnherr, Bundeskanzler Schweizerische Bundeskanzlei

                            Patronatspartner                    Standortpartner
                                                                                                                                     Security-Partner
                                          09:30 – 10:00
                                                                        Schweiz
                                          Eröffnungsrede
                                          Walter Thurnherr, Bundeskanzler Schweizerische Bundeskanzlei

                            Medienpartner

             Patronatspartner                           Standortpartner

bulletin 6                                                                                                                                                 2/2016
Bulletin - Digital Leaders - Universität Basel
SWISS TELECOMMUNICATION SUMMIT – 42. ASUT-SEMINAR

08:30 – 09:15   Empfang

09:15 – 09:30   Begrüssung
                Peter Grütter, Präsident asut

09:30 – 10:00   Eröffnungsrede
                Walter Thurnherr, Bundeskanzler Schweizerische Bundeskanzlei

10:00 – 10:30   The Golden Age Ahead Is Both Digital and Green
                Carlota Perez, Centennial Professor London School of Economics

10:30 – 11:00   Die Zukunft der vernetzten Gesellschaft
                Urs Schaeppi, CEO Swisscom AG

11:00 – 11:30   Pause & Networking

11:30 – 12:00   Globalisierung, Digitalisierung, Interaktivität: die Medienrevolution als Chance
                für die Schweiz
                Roger de Weck, Generaldirektor SRG

12:00 – 12:45   Disrupt or Be Disrupted? Digitale Transformation in der Praxis
                Jacky Gillmann, Verwaltungsratspräsident Losinger Marazzi AG
                Dr. Andreas Häberli, CTO dorma+kaba Group
                Stefan Muff, Gründer, VR-Präsident und Miteigentümer AXON ACTIVE Holding AG
                Adrian Müller, Managing Director HP Schweiz GmbH

12:45 – 14:15   Lunch & Networking

14:15 – 14:30   Überraschungsgast

14:30 – 14:55   Digital Transformation Impacting People, Business and Society
                Hans Vestberg, President & CEO Ericsson

14:55 – 15:20   Science – Convenience – Romance: Herausforderungen und Trends im Zeichen
                der Digitalisierung
                Joos Sutter, Vorsitzender Geschäftsleitung Coop

15:20 – 16:05   Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche digitale Wirtschaft
                Silvio Borner, Prof. em. Dr. oec. WWZ/Universität Basel
                Thomas Gabathuler, Gründer Wilmaa AG
                Kurt Lanz, Mitglied Geschäftsleitung economiesuisse
                Philipp Metzger, Direktor Bundesamt für Kommunikation
                Dr. David Thiel, CEO IWB

16:05 – 16:35   Schöne neue cyber-physische Welt – Chancen und Risiken für Innovationen
                Prof. Dr. Lino Guzzella, Präsident ETH Zürich

                Schlusswort
                Peter Grütter, Präsident asut

                Apéro & Networking

2/2016                                                                                             bulletin 7
Bulletin - Digital Leaders - Universität Basel
SWISS TELECOMMUNICATION SUMMIT – 42ème ASUT-SEMINAR

             Swiss Telecommunication Summit

             SHAPING THE DIGITAL FUTURE
             42ème Séminaire asut du 16 juin 2016 à Berne
             Lieu 			                       Kursaal Bern, Kornhausstrasse 3, 3013 Berne
             Date/heure		                   Jeudi, 16 juin 2016
             			                            09h15 à17h00 environ café à partir de 08h30
             Inscription		                  www.asut.ch
                SHAPING THE DIGITAL FUTURE

                                     La numérisation bouleverse profondément l’économie et la société. Les entreprises doivent repenser
                                     leur organisation, convaincre leurs collaborateurs et leur clientéle de l’intérêt du monde numérique et
                                     se repositionner dans des réseaux mondiaux de création de valeur. Les médias accordent une grande
                                     place aux thémes d‘actualité, par exemple l‘industrie 4.0, les technologies financières, la mobilité
                                     intelligente ou le commerce en ligne. Airbnb, Amazon ou Uber sont souvent cités en exemple pour
                                     illustrer des success stories de modèles commerciaux dans le secteur de l’économie numérique. Mais
                                     ces sociétés peuvent-elles servir de modèle aux entreprises suisses?

                L’économie suisse est innovante et compétitive. C’est ce que montrent chaque année des comparaisons et des classements
                internationaux. De nombreuses entreprises florissantes sont néanmoins désormais confrontées à réussir le tour de force qui
                consiste à poursuivre avec les procédures et modèles commerciaux qui ont fait leurs preuves tout en maîtrisant la transfor-
                mation vers l’entreprise numérique. Comment faire pour réussir cette transformation radicale tout en expédiant les affaires
                courantes? Comment l’entreprise et le personnel peuvent-ils acquérir cette agilité? Les nouveaux services ne risquent-t-ils
                pas de cannibaliser les produits actuels? Les structures et les processus en place sont-ils adaptés aux risques et aux oppor-
                tunités de l’avenir? Une seule chose est sûre: seuls peuvent survivre ceux qui font rapidement leurs armes dans le monde
                numérique. Comment y parvenir, c’est ce que nous voulons montrer lors du 42ème Swiss Telecommunication Summit.

                Sous le maître mot «Shaping the Digital Future», des précurseurs innovants et des dirigeants économiques performants
                présentent les opportunités et les défis de la transformation numérique. Comme de coutume, cette manifestation offrira
                aussi à ses participants un cadre idéal pour s’entretenir et nouer des contacts avec des représentants de la politique, de
                l’économie et de l’administration, mais aussi de représentants de différents secteurs ainsi que de clients.

                Peter Grütter, Président asut

             Partenaires platine                Partenaires                                                     Partenaire digital

                                                                                                                 Partenaire sécurité
                                                              Suisse

             Organisation patronale partenaire                     Partenaire local

bulletin 8                                                                                                                           2/2016
Bulletin - Digital Leaders - Universität Basel
SWISS TELECOMMUNICATION SUMMIT – 42ème ASUT-SEMINAR

08:30 – 09:15   Accueil

09:15 – 09:30   Mot de bienvenue
                Peter Grütter, Président asut

09:30 – 10:00   Discours d’ouverture
                Walter Thurnherr, Chancelier de la Confédération Chancellerie fédérale

10:00 – 10:30   The Golden Age Ahead Is Both Digital and Green
                Carlota Perez, Centennial Professor London School of Economics

10:30 – 11:00   L’avenir de la société interconnectée
                Urs Schaeppi, CEO Swisscom SA

11:00 – 11:30   Café & Networking

11:30 – 12:00   Mondialisation, numérisation, interactivité: la révolution des médias est une chance
                pour la Suisse
                Roger de Weck, Directeur général SSR

12:00 – 12:45   Disrupt or Be Disrupted? Transformation numérique en pratique
                Jacky Gillmann, Président du Conseil d’administration Losinger Marazzi SA
                Dr. Andreas Häberli, CTO dorma+kaba Group
                Stefan Muff, Fondateur, président et copropriétaire AXON ACTIVE Holding AG
                Adrian Müller, Managing Director HP Schweiz GmbH

12:45 – 14:15   Repas & Networking

14:15 – 14:30   Invité surprise

14:30 – 14:55   Digital Transformation Impacting People, Business and Society
                Hans Vestberg, President & CEO Ericsson

14:55 – 15:20   Science – Convenience – Romance: Défis et tendances sous le signe de la numérisation
                Joos Sutter, Président Direction générale Coop

15:20 – 16:05   Conditions-cadres pour une économie numérique réussie
                Silvio Borner, Prof. em. Dr. oec. WWZ/Université de Bâle
                Thomas Gabathuler, Fondateur Wilmaa SA
                Kurt Lanz, Membre de la direction economiesuisse
                Philipp Metzger, Directeur Office fédéral de la communication
                Dr. David Thiel, CEO IWB

16:05 – 16:35   Un beau nouveau monde cyber-physique – risques et opportunités pour les innovations
                Prof. Dr. Lino Guzzella, Président ETH Zurich

                Conclusion
                Peter Grütter, Président asut

                Apéritif & Networking

2/2016                                                                                                 bulletin 9
Bulletin - Digital Leaders - Universität Basel
SCHWERPUNKT/INTERVIEW

Denken wie ein Start-up

              Sie sind jung, sie denken vernetzt,              es immer Spass, Lösungen zu entwickeln,
              schneiden alte Zöpfe ohne Zögern ab,             Projekte zu treiben und Neues zu erschaf-
              und die digitale Zukunft macht ihnen             fen. Ich sehe es als grosses Glück an, so
              keine Angst. Christina Kehl, Start-up-           viel Erfüllung und Begeisterung durch mei-
              Gründerin und Initiantin des Netzwerks           ne Arbeit zu erfahren, auch wenn natürlich
              Swiss Finance Startups, ist eine typi-           jeder Erfolg seinen Preis hat.
              sche Vertreterin dieser neuen Genera-            Im von Ihnen 2013 mitbegründeten Start-
              tion, die traditionelle Wertschöpfungs-          up Knip haben, laut Eigenwerbung, «Nerds,
              ketten mit innovativen webbasierten              Visionäre, Sportler, Reisende und Musiker»
              Lösungen aufbricht und den digitalen             mit ihrer «Leidenschaft für digitale Lösun-
              Wandel vorantreibt.                              gen» «die Zukunft der Versicherung» ge-
              asut: Zuerst einmal: Chapeau! Sie haben          staltet: Wie sieht diese Zukunft aus?
              mit 19 Ihr erstes Unternehmen gegründet,         Die Digitalisierung hat die Versicherungs-
              heute, gelten Sie als einer der wichtigsten      branche längst erreicht und ist nicht auf-
              Köpfe der Schweizer Start-up-Szene. Was          zuhalten: Kunden wollen digitale Angebo-
              treibt Sie an?                                   te. Wer jetzt die Augen davor verschliesst,
              Christina Kehl: Unternehmertum und Star-         wird später ein Problem haben. Mit der
              tups sind meine grosse berufliche Leiden-        Knip-App bündeln wir alle Infos rund um
              schaft. Ich habe schon früh gespürt, dass        die Versicherungen eines Kunden auf dem
              ich etwas anders ticke als meine Kollegen        Smartphone, also dem Gerät, auf dem sich
              zu Schulzeiten oder in der Uni. Mir machte       sowieso schon das ganze Leben abspielt.
                                                               Wir sind eine Art «Broker to go» und ma-
                                                               chen Versicherungen für Kunden einfach,
                                                               transparent und mobil. Bereits jetzt wurde
                                                               unsere App in der Schweiz und in Deutsch-
                                                               land schon über 600 000mal herunterge-
                                                               laden. Der Trend geht in Richtung Digita-
                                                               lisierung und wird sich fortsetzen, da die
                                                               mobile Zielgruppe immer grösser wird. Vor
                                                               zehn Jahren war Online-Banking für viele
                                                               Neuland; heute ist es aus unserem Alltag
                                                               nicht mehr wegzudenken. Auch bei Versi-
                                                               cherungen wird es in wenigen Jahren völ-
                                                               lig selbstverständlich sein, dass sie online
                                                               und mobil verwaltet werden. Der klassische
                                                               Broker wird sich über kurz oder lang zum
                                                               Nischenanbieter entwickeln.
                                                               Was ist das Geschäftsmodell von Knip?
                                                               Unsere App und unser Service sind für den
                                                               Kunden komplett kostenfrei. Knip arbeitet
                                                               mit den meisten Schweizer und deutschen
              Christina Kehl.                     Foto: Knip   Versicherungsunternehmen eng zusammen.

bulletin 10                                                                                        2/2016
SCHWERPUNKT/INTERVIEW

Sie zahlen Knip als Unternehmen eine Ma-        schnell und agil reagieren wie ein Start-up,
nagementgebühr für die Verwaltung von           jedoch gibt es in vielen Firmen kreativ und
Kundenpolicen; bei Abschluss einer neuen        digital denkende Menschen, denen man
Versicherung auch eine Abschlussprovision.      Mitsprache und Einfluss zusprechen sollte.
Unsere Berater hingegen bekommen ein            Eine andere Option wäre eine Innovations-
festes Gehalt und keinerlei Provision. So       gesellschaft aus dem bestehenden Unter-
stellen wir sicher, dass sie ihr volles Know-   nehmen auszugründen, um dann dort fle-
how einsetzen, um das bestmögliche Preis-       xibler neue Businessmodelle oder Produkte
Leistungs-Verhältnis im Sinne des Kunden        entwickeln zu können. Die Digitalisierung
zu finden.                                      wird den Status Quo vieler Unternehmen
Und wie hat die Versicherungsbranche auf        in Frage stellen – vielleicht wird kein Stein
Knip reagiert?                                  auf dem anderen bleiben. Und nur wer die-
Jahrzehntelang warf die Versicherungsbran-      se Veränderung offensiv angeht und auch
che mit intransparenten Produkten und           deren Chancen erkennt, wird erfolgreich
vertriebsorientierter Beratung jede Menge       sein. Abschottung und Angst sind sicher
Geld ab – nur die Kunden kamen dabei zu         die falschen Berater bei diesem Schritt in
kurz. Dann haben wir die Knip-App auf den       die Neuzeit.
Markt gebracht und dafür gesorgt, dass der      Sie haben mehrmals die Meinung geäussert,
Kunde einen Überblick über die komplexen        dass die im Schweizer Fintech-Bereich eta-
Produkte erhält und befähigt wird, sinn-        blierten Player die Digitalisierung verpassen.
volle Entscheidungen zu treffen. Vor allem      Woher kommt das?
traditionelle Broker, deren Geschäftsmodell     Das Verständnis, dass die Digitalisierung
auf provisionsbasierter Beratung aufbaut,       kommt – oder bereits da ist – wurde mitt-
bangen nun um ihre Pfründe und sehen            lerweile bei allen mir bekannten Finanzun-
uns als Konkurrenten, den es ihrer Meinung      ternehmen geschaffen. Viele Unternehmen
nach zu bekämpfen gilt. Auch Versicherer        geraten in Anbetracht dieser Herausforde-
reagieren teilweise aggressiv auf uns und       rung jedoch in eine Schockstarre, da kein
schrecken selbst vor Falschbehauptungen         Bewusstsein dafür herrscht, wie man mit
nicht zurück, um ihre Kunden auf hausei-        der Digitalisierung umgehen soll. Es gibt
gene Portale zu lotsen, statt ihnen mit Knip    oftmals keinen «Digital Masterplan» – wie
eine unabhängige Übersicht zu bieten. Die       auch: diese Entwicklungen sind ja teilweise
meisten Versicherer haben jedoch erkannt,       erst wenige Monate alt. Somit werden gros-
dass die Nachfrage von Kunden sich längst       se Unternehmen ein wenig zur Denkweise
geändert hat und in Richtung mobile und         eines Start-ups gezwungen, nämlich dazu,
transparente Lösungen geht. Daher sind sie      sich schnell, agil und innovativ auf Markt-
mittlerweile gute Partner von uns. Wir de-      bewegungen einzustellen. In einer digitalen
cken bereits einen grossen Radius ab und        Welt diktiert nämlich der Kunde das Ver-
können dem Kunden das bestmögliche An-          hältnis zu den Unternehmen und nicht mehr
gebotsspektrum bieten.                          anders herum. Dies ist kein Schweizer Phä-
Sie haben es gesagt: Die Digitalisierung
schreitet fort, praktisch alle Branchen sind
betroffen. Das bedingt Veränderungen, neue      «In einer digitalen Welt
Geschäftsmodelle und macht vielen Angst.
Welche Ratschläge und Erfolgsrezepte kön-       diktiert der Kunde
nen Sie hier geben?
Ich würde gestandenen Unternehmen mehr
                                                das Verhältnis zu den
Offenheit, Neugierde und Experimentierfreu-     Unternehmen und nicht
de wünschen. Natürlich kann ein über Jahr-
zehnte gewachsenes Unternehmen nicht so         mehr anders herum.»
2/2016                                                                                           bulletin 11
SCHWERPUNKT/INTERVIEW

              nomen, sondern betrifft alle Unternehmen,       Start-ups scheinen der digitalen Transfor-
              die sich der Digitalisierung stellen müssen.    mation eher gewachsen zu sein. Bedeutet
              Jedoch erschreckt mich teilweise die Behä-      das, dass sie den traditionellen Unterneh-
              bigkeit in der Schweiz. Transformationspro-     men das Geschäftsmodell kaputt machen
              zesse dauern heute im Vergleich zu früher       oder sind sie vielleicht diejenigen, die tradi-
              nur noch wenige Monate statt Jahrzehnte         tionellen Unternehmen dabei helfen können,
              – in einer digitalen Welt ist Schnelligkeit     erfolgreich Brücken ins digitale Zeitalter zu
              einer der Hauptfaktoren und Finanzplätze        schlagen?
              wie London oder Singapur agieren sehr viel      Es braucht eine differenzierte Sichtweise
              schneller als die Schweiz.                      auf diese Frage. Manche Fintech-Start-ups
              Lassen sich daraus gewisse Lehren ziehen,       stehen im direkten Wettbewerb mit traditio-
              die sich auch auf andere Branchen über-         nellen Unternehmen, andere sind Innovati-
              tragen lassen?                                  onspartner und helfen den klassischen Fir-
              Folgende drei Ansatzpunkte würden es der        men bei der Transformation, wieder andere
              Schweiz sicher leichter machen, auf der         stehen in einer «freundlichen Co-Existenz».
              digitalen Landkarte Fuss zu fassen.             So wie es im Bankwesen auch heute noch
                                                              eine bestimmte Zielgruppe gibt, die lieber
              1. An einem Strang ziehen
                                                              Einzahlungsscheine ausfüllt, statt Finanzen
              Die Schweiz ist ein kleines Land mit ei-
                                                              online zu verwalten, so wird es auch in
              nem kleinen Binnenmarkt. Daher können
              wir es uns nicht leisten, nationale Graben-     der Versicherungsbranche immer Kunden
              kämpfe zu führen. Wir sind ein Land der         geben, die ihren Versicherungsbroker gerne
              kurzen Wege, entsprechend wäre es sehr          zuhause begrüssen und sich eine mobile
              hilfreich, wenn alle digitalen Akteure an ei-   Kunden-Berater-Beziehung nicht vorstellen
              nem Strang ziehen und gemeinsam für eine        können. Diese Zielgruppe wird aber kleiner
              gute Positionierung und Zukunftsfähigkeit       und spezieller werden. Jedes Unternehmen
              der Schweiz eintreten.                          sollte sich bewusst sein: Je langsamer die
                                                              eigene digitale Transformation von statten
              2. Stärken ausspielen
                                                              geht, desto höher wird die Wahrscheinlich-
              Die Schweiz hat sich in den letzten Jah-
                                                              keit eines «digitalen Angreifers» ausfallen.
              ren einen Ruf von Weltklasse erarbeitet
              und das zu Recht! Nun gilt es, sich dieser      Ist die Schweiz ein guter Ort, um ein Start-
              Stärken bewusst zu werden, sie selbstbe-        up zu gründen?
              wusst global zu kommunizieren und nach          Die Schweiz ist vor allem ein schöner Ort,
              Möglichkeiten zu suchen, wie man das be-        um ein Start-up zu gründen. Grundsätzlich
              stehende Know-how in die digitale Welt          ist man als digitaler Gründer an keinen
              transformieren kann.                            Standort mehr gebunden, entsprechend
              3. Sich der Dringlichkeit bewusst sein          sucht man sich einen Ort, der möglichst
              und Herausforderung annehmen                    unbürokratisch und steuergünstig ist, mit
              Digitalisierung ist jetzt! Mit jedem Tag ohne   niedrigen Löhnen, guter Infrastruktur und
              digitale Strategie verlieren wir Arbeitsplät-   einer grossen Start-up-Gemeinschaft beste-
              ze, Know-how und ein Stückchen Zukunft.         hend aus anderen Gründern und Investo-
              Nicht ohne Grund war das Thema des dies-        ren. Nicht viel von dem Gesagtem trifft auf
              jährigen WEF die Digitalisierung als vierte     die Schweiz zu – aber wir leisten gerne
              industrielle Revolution. Nun gilt es, neue      Pionierarbeit ...
              Wege zu beschreiten, neue Kooperationen         Sie waren an der Gründung des Netzwerks
              einzugehen und Bestehendes neu zu den-          der Swiss Finance Startups beteiligt und
              ken. Für mich als Start-up-Unternehmerin        jetzt an der Gründung der Global Fintech
              ist das eine tolle Herausforderungen und        Association: Was ist die Idee dahinter?
              mir kribbelt es bei dem Gedanken in den         Beide Vereinigungen haben zum Ziel, das
              Fingern ... (lacht)                             Thema Schweizer Fintech und Start-ups be-

bulletin 12                                                                                         2/2016
SCHWERPUNKT/INTERVIEW

kannter zu machen – einmal national und
einmal international. Es geht um eine Inte-
ressenvertretung von Start-ups gegenüber
der Politik und Verwaltung, wir wollen Un-
ternehmen einen Zugang zur Fintech-Bran-
                                                     Für eine Start-up-freundliche Schweiz
che ermöglichen und Start-ups besser mit
möglichen Kooperationspartnern vernetzen.
                                                     «Die Schweiz zeichnet sich durch heraus-
Zudem informieren wir die Medien global
                                                     ragende Hochschulen aus und führt regel-
über das Gründerland Schweiz und darü-
                                                     mässig Innovationsranglisten an. Auch in der
ber, warum wir glauben, dass die Schweiz
                                                     Grundlagenforschung (Nationalfonds) und
auch in Zukunft noch ein wichtiger Finanz-
                                                     angewandten Forschung (KTI) wird Ausser-
platz sein wird. Ein persönliches Anliegen
                                                     gewöhnliches geleistet. Die Innovationen in
von mir ist es, mehr junge Menschen und
                                                     erfolgreiche Produkte und Geschäftsmodelle
vor allem Frauen für das Gründen zu be-
                                                     zu entwickeln fällt uns jedoch sehr schwer.
geistern. Unternehmertum ist der tollste,
aber auch der härteste berufliche Weg, den
                                                     Dazu braucht es eine florierende Start-up-
man wählen kann. Dafür braucht es Vorbil-
                                                     Industrie, die letztlich dafür sorgt, dass die
der und Erfolgsgeschichten und genau das
                                                     in die Forschung investierten Mittel mittelfris-
versuchen wir bei SFS und GFA zu sein und            tig auch wieder zurückfliessen. Wir agieren
zu leisten.                                          in einem globalen Wettbewerb und müssen
Start-up-Gründer stellt man sich als klas-           sicherstellen, dass wir den Anschluss nicht
sische Informatikfreaks und Computernerds            verlieren. Entsprechend entscheidend ist,
vor, Sie sind Juristin und stehen kurz vor           dass wir einfache, transparente und attraktive
Abschluss ihrer Promotion. Vor- oder Nach-           Rahmenbedingungen für Start-ups schaffen.
teil?                                                Dazu gehören ein klares und transparentes
Zur Unternehmerin wird man geboren, ent-             Steuerregime, zukunftsorientierte Regulierun-
sprechend ist die Studiengangwahl aus                gen und der Zugang zu Risikokapital.»
meiner Sicht komplett unwichtig. Ande-
re Qualitäten wie Flexibilität, Risikobereit-        Mit diesen Worten beginnt der umfangrei-
schaft, Durchhaltevermögen, Leidenschaft,            che Vorschlagskatalog «Start-up-freundliche
Wille, Begeisterungsfähigkeit, Aufrichtigkeit,       Rahmenbedingungen für die Schweiz», den
eine schnelle Auffassungsgabe und Lernfä-            die Vereinigung Swiss Finance Startups im
higkeit sowie eine hohe emotionale Intel-            Oktober 2015 vor der parlamentarischen
ligenz machen einen guten Unternehmer                Kommission für Wirtschaft und Abgaben
aus. o                                               (WAK) präsentiert hat. Er schlägt, von der
                                                     Finanzmarktregulierung über steuerliche Rah-
                                                     menbedingungen, die Förderung von Inno-
               Christina Kehl                        vation und Kontingente für Talente, zahlrei-
                                                     che ganz konkrete Massnahmen vor, damit
 Christina Kehl ist Juristin, sie hat in Würzburg,   sich in Zukunft ein Umfrageergebnis, wie das
 Helsinki und Oxford studiert und schliesst zur-     2014 vom «Swiss Venture Survey» erhobene,
 zeit ihre Promotion ab. Bereits während ihrer       nicht wiederholt: 40 Prozent der befragten
 Studienzeit gründete sie ihre erste Firma, eine     Schweizer Start-ups gaben dort nämlich an,
 Bildungsberatung, die sie fünf Jahre später ver-    sie hätten sich rückblickend lieber in einem
 kaufte. In London und Berlin unterstütze sie        anderen Land gegründet.
 den Aufbau verschiedener Start-ups, bevor die
 Liebe zu den Bergen und zur Schweiz sie 2013        Den gesamten Vorschlagskatalog finden Sie
 nach Zürich führte, wo sie mit Dennis Just die      hier: www.swissfinancestartups.com
 Knip AG gründete.

2/2016                                                                                                  bulletin 13
DOSSIER/INTERVIEW

Penser comme une start-up

              Ils sont jeunes, pensent en réseau,                  différente de mes camarades, au collège
              n’hésitent pas faire table rase du passé             puis à l’uni. J’aime imaginer des solutions,
              et abordent l’avenir numérique avec le               porter des projets, créer quelque chose de
              sourire. Christina Kehl, créatrice de start-         nouveau. Je considère comme une grande
              up et initiatrice du réseau Swiss Finance            chance de trouver autant d’épanouissement
              Startup, est l’exemple parfait de cette              et d’enthousiasme dans mon travail, même
              nouvelle génération qui fait voler en                s’il y a un revers à chaque médaille.
              éclat les chaînes de création de valeur              Selon votre propre publicité, la start-up Knip
              traditionnelles avec des solutions basées            que vous avez co-fondée en 2013 réunit «des
              sur le web et accélère la transformation             geeks, des visionnaires, des sportifs, des vo-
              numérique.                                           yageurs et des musiciens», qui ont mis «leur
              asut: J’aimerais tout d’abord vous féliciter!        passion pour les solutions numériques» au
              Vous avez créé votre première entreprise à           service de «l’avenir de l’assurance»: comment
              l’âge de 19 ans et, aujourd’hui, vous êtes           cet avenir se présente-t-il?
              considérée comme l’une des principales pro-          La numérisation a fait son entrée dans le
              tagonistes du secteur suisse des start-up.           secteur des assurances depuis longtemps et
              Qu’est-ce qui vous motive?                           rien ne pourra l’arrêter: les clients veulent
              Christina Kehl: L’entrepreneuriat et les start-      des offres numériques. Celui qui refuse de
              up en particulier sont ma grande passion pro-        regarder la réalité en face aura un prob-
              fessionnelle. J’ai compris très tôt que j’étais      lème plus tard. L’appli Knip réunit toutes
                                                                   les informations relatives aux assurances du
                                                                   client sur son smartphone, autrement dit sur
                                                                   l’appareil qui est devenu le pivot de not-
                                                                   re vie. Nous sommes en quelque sorte des
                                                                   courtiers virtuels qui cherchons à rendre les
                                                                   assurances simples, transparentes et mobi-
                                                                   les pour le client. A ce jour, notre appli a
                                                                   déjà été téléchargée plus de 600 000 fois en
                                                                   Suisse et en Allemagne. La tendance à la
                                                                   numérisation va se poursuivre car le groupe-
                                                                   cible mobile est de plus en plus important.
                                                                   Il y a encore dix ans, l’e-banking était une
                                                                   terre inconnue pour beaucoup; aujourd’hui,
                                                                   on ne saurait s’en passer. Dans le domaine
                                                                   des assurances, c’est pareil: dans quelques
                                                                   années, gérer ses assurances en ligne, sur
                                                                   une plateforme mobile, sera monnaie cou-
                                                                   rante. A court ou moyen terme, le courtier
                                                                   classique deviendra un acteur de niche.
                                                                   Quel est le modèle d’affaires de Knip?
                                                                   Notre appli et notre service sont totale-
              Christina Kehl.                        Photo: Knip   ment gratuits pour les clients. Knip travaille

bulletin 14                                                                                             2/2016
DOSSIER/INTERVIEW

avec les compagnies d’assurances suisses         faire preuve de davantage d’ouverture, de
et allemandes les plus courantes. En tant        curiosité et de goût pour l’expérimentation.
qu’entreprises, ces dernières paient une taxe    Bien sûr, une entreprise qui s’est constituée
administrative à Knip pour la gestion des        au fil de plusieurs décennies ne peut pas
polices de leurs clients et versent une com-     réagir avec autant de rapidité et d’agilité
mission à la conclusion de chaque nouveau        qu’une start-up, mais il existe dans toute
contrat. Nos conseillers, en revanche, perçoi-   société des personnes créatives ayant un
vent un salaire fixe et ne reçoivent pas de      esprit numérique, qu’il conviendrait de laisser
commissions. Nous avons ainsi la garantie        s’exprimer et d’écouter. Une autre possibilité
qu’ils mettent tout leur savoir-faire au ser-    serait de créer une société d’innovation à
vice du client et lui proposent la solution      partir de l’entreprise existante, afin de pou-
présentant le meilleur rapport qualité-prix      voir y développer, avec plus de flexibilité,
pour lui.                                        de nouveaux modèles d’affaires ou produ-
Comment le secteur des assurances a-t-il         its. La numérisation bouleversera l’ordre des
réagi à Knip?                                    choses dans bien des entreprises – et en
Pendant des décennies, le secteur des as-        fera peut-être vaciller certaines. Et seules
surances a engrangé des fortunes avec des        celles qui aborderont ce changement de ma-
produits peu transparents et un conseil sys-     nière offensive et sauront saisir leur chance
tématiquement orienté sur la vente – mais        connaîtront le succès. Quoi qu’il en soit,
les clients, eux, n’en avaient pas pour leur     la crainte et le repli sont à l’évidence de
argent. Nous avons alors lancé sur le marché     mauvais conseillers, à l’heure de passer à
l’appli Knip pour offrir aux clients une vue     la modernité.
d’ensemble de ces produits complexes et lui      Vous avez à maintes reprises affirmé que les
permettre de décider en toute connaissance       acteurs établis dans le secteur suisse des
de cause. Les courtiers classiques, dont le      fintechs étaient en train de rater le passage
modèle d’affaires repose sur un conseil gé-      à la numérisation. Comment cela se fait-il?
nérant des commissions, craignent de perdre      Tous les établissements financiers connus
leurs privilèges et nous voient comme des        ont compris que la numérisation allait arriver
concurrents à éliminer. Certains assureurs       – ou qu’elle était déjà là. Mais ne sachant pas
réagissent également de manière agressive
                                                 comment appréhender le phénomène, beau-
et n’hésitent pas à formuler des informations
                                                 coup sont paralysés par le défi. Souvent, ils
mensongères pour attirer leurs clients vers
                                                 ne disposent pas de plan directeur numérique
leurs propres portails au lieu de leur propo-
                                                 – même si ces développements sont récents.
ser une vue d’ensemble indépendante avec
                                                 Ces grandes sociétés sont donc contraintes
Knip. Mais la plupart des acteurs de la bran-
                                                 d’adopter en quelque sorte l’approche d’une
che ont toutefois admis que les attentes de
                                                 start-up et de s’aligner sur les mouvements
la clientèle ont changé depuis longtemps et
                                                 du marché avec rapidité, agilité et inventivi-
qu’elles s’orientent vers des solutions trans-
                                                 té. Dans l’univers numérique, c’est le client
parentes et mobiles. Ils sont ainsi devenus
de bons partenaires. Nous couvrons déjà un
large rayon et proposons au client l’éventail
d’offres le plus exhaustif possible.             «Dans l’univers
Vous dites que la numérisation avance et
touche pratiquement tous les secteurs. Une
                                                 numérique, c’est le
avancée synonyme de changements et de
nouveaux modèles d’affaires, ce qui susci-
                                                 client qui impose sa
te beaucoup de craintes. Quels conseils et       relation à l’entreprise et
quelles recettes pouvez-vous donner ici?
Je suggérerais aux entreprises établies de       non l’inverse.»
2/2016                                                                                             bulletin 15
DOSSIER/INTERVIEW

              qui impose sa relation à l’entreprise et non      Les start-up semblent plutôt bien préparées
              l’inverse. Ce phénomène concerne d’ailleurs       à la transformation numérique. Est-ce que
              toutes les entreprises appelées à s’adapter       cela signifie qu’elles vont briser le modèle
              à la numérisation, pas seulement la Suisse        d’affaires des entreprises traditionnelles ou
              – même si l’immobilisme helvétique m’effraie      sont-elles justement celles qui peuvent aider
              parfois. Les processus de transformation ne       les entreprises traditionnelles à franchir le
              durent aujourd’hui que quelques mois et non       pas et à entrer dans l’ère numérique?
              plus des décennies comme par le passé –           Cette question nécessite une réponse dif-
              la rapidité est un facteur clé dans l’univers     férenciée. Certaines start-up fintechs sont
              numérique et des places financières comme         en concurrence directe avec des entreprises
              Londres ou Singapour agissent beaucoup            traditionnelles, d’autres sont des partenaires
              plus vite que la Suisse.                          d’innovation qui aident ces sociétés dans
              Peut-on en tirer des enseignements transpo-       leur transformation, d’autres enfin coexis-
              sables à d’autres secteurs?                       tent pacifiquement avec elles. Tout comme
                                                                il existe aujourd’hui encore dans le domaine
              Les trois approches suivantes permettraient
                                                                bancaire des personnes qui préfèrent remplir
              à la Suisse de réaliser plus facilement sa
                                                                des bulletins de versement sur papier au lieu
              transformation numérique.
                                                                de régler leurs factures en ligne, il y aura
              1. Tirer à la même corde
                                                                toujours des clients dans le secteur des as-
              La Suisse est un petit pays avec un marché
                                                                surances qui souhaiteront être conseillés à
              intérieur restreint. Nous ne pouvons donc
                                                                leur domicile par un courtier et qui ne pour-
              pas nous permettre de mener une guerre
                                                                ront imaginer demander conseil à un courtier
              des tranchées à l’échelle nationale. Les voies
                                                                en ligne. Mais ce groupe-cible aura tendance
              décisionnelles sont courtes dans notre pays;
                                                                à diminuer pour devenir l’exception. Chaque
              il serait donc très utile que tous les acteurs
                                                                entreprise devrait néanmoins comprendre
              numériques tirent à la même corde et œuv-
                                                                que plus elle repoussera sa transformation
              rent ensemble pour le bon positionnement et
                                                                numérique, plus elle courra le risque d’être
              le potentiel de notre pays à préparer l’avenir.
                                                                victime d’une agression numérique.
              2. Exploiter nos atouts
              Ces dernières années, la Suisse s’est forgée      La Suisse est-elle le bon endroit pour créer
              une réputation de classe mondiale, et ce à        sa start-up?
              raison! Il s’agit de prendre conscience de        La Suisse est surtout un bel endroit pour
              nos atouts, de les communiquer sciemment          lancer une start-up même si, d’une manière
              au niveau mondial et de rechercher com-           générale, les créateurs numériques ne sont
              ment mettre à profit le savoir-faire existant     plus liés à un lieu géographique précis. Ils
              dans l’univers numérique.                         recherchent plutôt des sites avec peu de bu-
              3. Etre conscient de l’urgence et relever         reaucratie, des charges fiscales faibles, des
              le défi                                           salaires plutôt bas, une bonne infrastruc-
              La numérisation, c’est maintenant! Chaque         ture et une grande communauté de start-
              jour qui passe sans stratégie numérique nous      up composée de créateurs et d’investisseurs.
              perdons des places de travail, du savoir-faire    La Suisse ne remplit que quelques-unes des
              et une part de notre avenir. Ce n’est pas         conditions que j’ai citées, mais nous faisons
              un hasard si le WEF avait pour thème prin-        volontiers œuvre de pionnier...
              cipal cette année la numérisation, quatrième      Vous avez participé à la création du réseau
              révolution industrielle. Il s’agit maintenant     Swiss Finance Startupet ensuite à la fonda-
              d’explorer de nouvelles pistes, d’entamer         tion de la Global Fintech Association: pour-
              des coopérations inédites et de remettre en       quoi ces groupements?
              question ce qui existe. Pour moi, c’est un        Ces deux associations ont pour objectif
              formidable défi et j’ai des fourmillements au     d’accroître la notoriété des fintechs et start-
              bout des doigts à cette pensée! (rire)            up suisses – au niveau national et inter-

bulletin 16                                                                                           2/2016
DOSSIER/INTERVIEW

national. Il s’agit de défendre les intérêts
des start-up sur les plans administratif et
politique; nous voulons faciliter l’accès des
entreprises au secteur des fintechs et mettre
en relation start-up et partenaires de coopé-
ration potentiels. Nous informons en outre           Pour une Suisse favorable aux start-up
les médias sur la capacité créatrice de la
Suisse et sur les raisons pour lesquelles
                                                     «La Suisse se caractérise par d’excellentes
nous pensons que notre pays restera une
                                                     hautes écoles et est régulièrement en tête des
place financière importante à l’avenir. A tit-
                                                     classements pour l’innovation. Dans la recher-
re personnel, j’aimerais inciter davantage de
                                                     che fondamentale (fonds national) et la re-
jeunes, et en particulier de jeunes femmes, à        cherche appliquée (CTI), ses contributions sont
créer leur entreprise. L'entrepreneuriat est la      également    exceptionnelles.   Toutefois,   nous
voie professionnelle la plus fantastique, mais       avons beaucoup de peine avec les innova-
aussi la plus difficile que l’on puisse choisir.     tions dans le développement des produits et
Pour réussir, il faut pouvoir suivre des modè-       modèles commerciaux couronnés de succès.
les et s’inspirer d’histoires à succès: c’est ce     Pour cela, il faut une industrie de startups
que nous cherchons à faire avec SFS et GFA.          florissante, qui veille aussi en fin de compte à
                                                     ce que les moyens investis dans la recherche
On s’imagine que les créateurs de start-
                                                     reviennent à moyen terme. Nous agissons dans
up sont des passionnés d’informatique et
                                                     une concurrence globale et devons nous as-
des geeks. Pourtant, vous êtes juriste et sur        surer de ne pas perdre le contact. Il est donc
le point d’obtenir votre doctorat. Est-ce un         décisif de créer des conditions-cadres simp-
avantage ou un inconvénient?                         les, transparentes et attractives pour les start-
Je crois que l’on naît entrepreneur et que           ups. Ceci englobe des régimes fiscaux clairs
le choix de la filière d’études est sans im-         et transparents, des réglementations tournées
portance. Ce sont d’autres qualités, com-            vers l’avenir et l’accès au capital de risque.»
me la flexibilité, la propension au risque,
l’endurance, la passion, la volonté, la capa-
                                                     Ces quelques mots figurent en préambule d’un
cité à enthousiasmer, la sincérité, la capa-         vaste catalogue de propositions pour «mettre
cité d’analyse, l’aptitude à apprendre et une        en place des conditions-cadres favorables aux
bonne dose d’intelligence émotionnelle, qui          start-up en Suisse», que l’association Swiss
font un bon entrepreneur. o                          Finance Start-up a présenté, en octobre 2015,
                                                     à la Commission de l’économie et des rede-
                                                     vances (CER). Il suggère toute une série de me-
                Christina Kehl                       sures concrètes allant de la réglementation du
                                                     marché financier aux conditions-cadres fiscales
                                                     en passant par la promotion de l’innovation
 Juriste de formation, Christina Kehl a étudié à
                                                     et de contingents pour les talents, afin que
 Würzburg, Helsinki et Oxford et termine actu-
                                                     le résultat de l’enquête menée en 2014 par
 ellement son doctorat. Durant ses études déjà,
                                                     «Swiss Venture Survey» ne se répète pas: se-
 elle a fondé sa première entreprise, dédiée
                                                     lon cette enquête, 40% des start-up suisses
 au conseil en matière de formation, qu’elle a
                                                     auraient préféré, rétrospectivement, avoir été
 revendue cinq ans plus tard. A Londres et à
                                                     créées dans un autre pays.
 Berlin, elle a accompagné la création de dif-
 férentes sart-up avant que l’amour des mon-
 tagnes et de la Suisse ne l’incite en 2013 à        Le catalogue complet peut-être consulté ici:
 s’installer à Zurich où elle a fondé Knip SA avec   www.swissfinancestartups.com
 Dennis Just.

2/2016                                                                                                   bulletin 17
Sie können auch lesen