Sektionsinfo - Mitgliederinformation Winter 2021/22 Termine Dezember 2021-Juli 2022 - Alpenverein Beckum
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Allgemeine Informationen Grußwort 3 Mitgliederinformation Winter 2021/22 Liebe Sektionsmitglieder, trotz Pandemie hat sich das Vereinsleben im zweiten Halbjahr 2021 doch deutlich norma- lisiert. Die Veranstaltungen konnten ab Mitte Juni wieder stattfinden. Mit dem KidsCup am 4. September hatten wir sogar wieder die erste überregionale Veranstaltung seit Pan- demiebeginn in Beckum. Wir haben damit der Jugend C, D und E in NRW nach fast zwei Jahren Abstinenz wieder einen Kletterwett- kampf ermöglicht. Danke an Marius Knepper und die Jugendgruppe für die Organisation und danke an alle Helfer, die den Tag mög- lich gemacht haben. Die Vortragsreihe kann in diesem Winter endlich auch wieder stattfinden. Besuchen Sie die Veranstaltungen und holen Sie sich Anregungen für den nächsten Bergsommer. Das Thema Klimaschutz ist in aller Munde Wollen wir alle hoffen, dass wir im neuen und der DAV als Naturschutzverband muss Jahr wieder weitestgehend zur Normalität sich dem Thema stellen. DAV und Sektionen zurückfinden und wir unser Programm wie- sollen bis 2030 klimaneutral werden. Dies der uneingeschränkt durchführen können. wird uns in den nächsten Jahren erhebliche Bleiben Sie aber weiter vorsichtig. Anstrengungen abverlangen und wir wer- den in Teilen gewohnte Pfade verlassen müs- Unser aller Danke gebührt allen ehrenamtli- sen. Aber nichts ist ja beständiger als die chen Helfern im Verein, die in den letzten Veränderung. Monaten vom Programm das möglich ge- macht haben, was die Situation jeweils zu- Die Arbeit kann aber nur von Erfolg gekrönt ließ. Neue Gesichter sind aber auch bei den werden, wenn viele Helfer mit anpacken. Helfern gern gesehen. Also tragen Sie mit Dies können aber nicht diejenigen sein, die dazu bei und engagieren Sie sich. sich eh schon stark engagieren. Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien einen Wir suchen interessierte engagierte Mit- schneereichen Winter. Passen Sie auf sich auf glieder (m./w./d.), die hier die Zukunft der und bleiben Sie gesund. Sektion mitgestalten wollen. Für erste Informationen stehen unser Naturschutz- Ihr referent Dr. Oliver Schmidt-Formann und Thomas Roßbach ich gern zur Verfügung. 1. Vorsitzender
Allgemeine Informationen 4 Impressum Deutscher Alpenverein Sektion Beckum e. V. Impressum Deutscher Alpenverein Sektion Beckum e. V. Lönkerstraße 18 59269 Beckum Telefon: (0 25 21) 2 82 73 E-Mail: info@alpenverein-beckum.de Internet: www.alpenverein-beckum.de Bankverbindung: Sparkasse Beckum-Wadersloh, IBAN: DE28 4125 0035 0000 5385 38, BIC: WELADED1BEK Volksbank Beckum-Lippstadt eG, IBAN: DE73 4166 0124 0127 2518 00, BIC: GENODEM1LPS Redaktion: Manfred Kolkmann Everkekamp 9, 59269 Beckum Telefon: (0 25 21) 1 46 24 E-Mail: redaktion@alpenverein-beckum.de Der Redaktions- und Anzeigenschluss für die nächste Ausgabe ist der 30.04.2022. Alle Angaben in diesem Heft sind mit Sorgfalt erarbeitet und erfolgen nach bestem Wissen. Eine Garantie für die Richtigkeit und Vollständigkeit sowie jede Haftung sind jedoch ausgeschlossen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Verfassers wieder und müssen nicht mit der Meinung der Sektion oder der Redaktion übereinstimmen. Redaktionell bedingte Kürzungen oder Änderungen der Artikel – falls notwendig – behalten wir uns vor, denn sie lassen sich nicht immer vermeiden. Konto-, Adress-, Namens- oder E-Mail-Änderungen teilen Sie bitte umgehend unserer Geschäftsstelle mit, am besten schriftlich (Alpenverein Beckum, Lönkerstraße 18, 59269 Beckum) oder per E-Mail: info@alpenverein-beckum.de, um unnötige Kosten zu vermeiden. Oder Sie nehmen die Änderung selbst unter mein.alpenverein.de vor. Titelbild Bei der Alpenüberquerung von Garmisch nach Sterzing im August ließen die Teilnehmer auch die Geisterschlucht bei Leutasch auf sich wirken. Foto: Wolfgang Dilla
Überblick Inhaltsverzeichnis 5 Mitgliederinformation Winter 2021/22 Grußwort 3 Klettergruppe Breitensport – Blick Impressum 4 ins Jahr 2022 56 Inhaltsverzeichnis 5–6 Einladung zur Mitgliederversammlung 57 Sektionsheft – welches Format? 6 Bis zum 13. Februar anmelden fürs Radeln im Nettetal 58 Blick zurück Für Herbstwanderreise 2022 nach Hauptversammlung für 2020 nachgeholt 7 St. Anton am Arlberg momentan nur Zimmerfensterblick zur Steilrinne 8–9 noch Platz auf der Warteliste 58 Jahresbericht der Jugendgruppe 10–11 Auch im Jahr 2022 werden wieder Vom Prusiken, Gardaknoten und zahlreiche Kletterkurse angeboten 59 fliegenden Kühen 12–15 Zu Fronleichnam 2022 geht’s für vier Arbeitsreiche Woche in Leutasch 16–18 Tage nach Brotterode/Thüringen 60–61 Alpenüberquerung mit Komfort 19–21 Hochtouren in der Silvretta-Gruppe 62–63 Bericht von der Weidmannsruh 22 Alpinklettern lernen im Karwendel – Die Wandergruppe war seit Ende Grundkurs für Einsteiger 64–65 Juni wieder regelmäßig unterwegs 24–27 Bergwanderungen im Montafon 66–67 Kletterwoche in Thüringen 2021 28–29 Hüttentour 2022 auf dem Venediger Sonne, Klettern und Meer 30–32 Höhenweg im Nationalpark Hohe Tauern 68 Jugendgruppe: Ausflug in die Martha 33 Leichte alpine Mehrseillängen-Kletterei Schöne Wandertage bei der im Blaueiskar 69–71 10-Tage-Fahrt nach Kurtinig erlebt 34–37 70 Jahre Treue zur Sektion Beckum 38–39 Neues vom Büchermarkt Damme, Dümmer, Mordsgesellen 40–41 Der Rother Bergverlag mit neuem Gruppe „Rad und Wandern mit Genuss“ Internetauftritt 72 war im Raum Billerbeck unterwegs 42 Allgäu-Krimi „Der Donner bringt den Tod“ 73 Blick voraus Wanderbuch Alp- und Hütten- Termine Dezember 2021–Juli 2022 43–47 wanderungen Vorarlberg 74 Zahlreiche Termine für Langlauffreunde Wanderbuch ErlebnisWandern mit Kindern und Winterwanderer im Angebot 48 Schwarzwald Süd 75 Bildervortrag: Auf den Spuren der Wanderführer Oststeiermark 76 Seidenstraße – eine Vortragsreise Wanderführer Stubai – Wipptal 76 durch Zentralasien 50 Wanderführer Hallertau 77 Schneeschuhwandern im Montafon 51 Himmelsstürmer-Route – Bis März noch 4 Live-Multivisionsschauen Wandertrilogie Allgäu 77 in der Stadthalle Ahlen 52 Reiseführer Ostseeküste: Lübeck bis Kiel 78 Greenpeace präsentiert „An den Rändern Reiseführer Münster & Münsterland 79 des Horizonts“ 53 Wanderkarte Nationalparkregion Vortrag Von Deutschland nach Patagonien Sächsische Schweiz 80 – die 2/3 Weltreise eines Angsthasen 54 Wander-, Rad- und Freizeitkarte Weiter auf der nächsten Seite ► Vortrag Katar und der Persische Golf – Totes Gebirge 81 eine Reise von Kuwait bis Oman 55
Allgemeine Informationen 6 Inhaltsverzeichnis/Sektionsheft-Format Deutscher Alpenverein Sektion Beckum e. V. Allgemeine Informationen Neue Mitglieder der Sektion 92–93 Mitgliedsbeiträge der Sektion 82 Verstorbene der Sektion 94–95 Ansprechpartner der Sektion 83–85 Nutzungsentgelt fürs Mitteilungen der Geschäftsstelle 86–87 DAV-Kletterzentrum Beckum 96 Wann wird es mal wieder richtig Winter? – Übernachtungspreise in Jedoch ohne Pandemie … 88–89 unserem Wanderheim Weidmannsruh 97 Geburtstage von DAV-Hauptversammlung beschließt Sektionsmitgliedern 90–91 Klimaneutralität bis 2030 98 In eigener Sache Nach der großformatigen Sommerausgabe Sektionsheft – welches Format? Text: Hubert Stövesand Als wir euch im Sommer unser Sektionsheft Die Frage, welches Papier wir für den Druck zugeschickt haben, war die Überraschung verwenden, war aber noch nicht entschieden. groß, tolle Fotos, große Schrift – also ggf. auch Unser Alpenverein ist nicht nur ein Sportver- ohne Brille zu lesen. ein, sondern setzt sich auch intensiv für die Dabei war alles nur ein Fehler der Druckerei. Umwelt ein; daher ist der Wunsch der Jugend- Das Heft war fertig gedruckt, bis denen auf- gruppe, umweltverträgliches Papier zu ver- fiel, dass ja das Format nicht passte. Sie haben wenden, voll in Ordnung. Bei den Publikatio- uns angeboten, das Heft zum gleichen Preis nen der Jugendgruppen des DAV ist dies eine wie das kleine Heft an uns auszuliefern, und Selbstverständlichkeit. wir haben dem zugestimmt. Also noch einmal der Weg zum Drucker. Bei Wir haben dann eine Abfrage gestartet zu Verwendung von Recycling-Papier wird der eurer Meinung zu diesem Heft. Und wie er- Preis für das Heft über 400 € höher liegen; wartet ging das querbeet, tolles Heft – weiter wenn es dann noch FSC-zertifiziert sein soll, so, das kleine Heft ist für mich okay, was ist mit kommen weitere Kosten hinzu. Laut Auskunft den Kosten, denkt bitte auch an die Umwelt, des Druckereichefs ist das bisher verwendete mir reicht digital usw. Eine klare Mehrheit für Papier auch schon ein umweltfreundlicher das eine oder andere gab es nicht. Mix und fast holzfrei (nur von Holzabfällen). Also haben wir zunächst einmal bei der Dru- Es wird auf jeden Fall umweltschonend her- ckerei nachgefragt, was das große Heft denn gestellt und es wird dafür kein einziger Baum kosten würde. Bei einer Seitenzahl von 72 gefällt. waren das dann knapp über 800 € mehr und Wir haben uns daher dafür entschieden, das ein Thema war damit schon erledigt. Wir kön- Sektionsheft wie gewohnt drucken zu lassen. nen sicherlich diese 2 x 800 € im Jahr besser Am besten wäre es natürlich, ihr würdet euch für unsere Vereinszwecke einsetzen. für die digitale Aufstieg Lösung entscheiden. zum Haldenkreuz
Blick zurück Hauptversammlung 2020 nachgeholt 7 Mitgliederinformation Winter 2021/22 Hauptversammlung für 2020 nachgeholt Text: Thomas Roßbach Am Freitag, den 8. Oktober 2021 haben wir Wider Erwarten wuchs die Mitgliederzahl endlich die Mitgliederversammlung für das überdurchschnittlich um sage und schreibe Vereinsjahr 2020, die am 11. Juni noch coro- netto 9,8 % auf 1.946 Mitlieder an. Corona nabedingt ausfallen musste, nachgeholt. hat den Trend raus in die Natur weiter be- Vorstand und Beirat berichteten detailliert schleunigt. über das schwierige Jahr 2020. Im März ging Die Finanzen sind trotz Corona geordnet. es in den Lockdown. Das Vereinsleben kam Das Sorgenkind war unsere Hütte Weid- komplett zum Erliegen. mannsruh. Die Miteinnahmen brachen auf- Ab Mitte Mai durfte mit Einschränkungen grund der angeordneten Schließung um fast wieder draußen geklettert werden, ab Ende 90 % ein. Eine deutliche Verbesserung ist erst Juni war das Programm wieder weitgehend 2022 wieder zu erwarten. Die geringeren möglich. Der Arbeitseinsatz in Leutasch zur Kosten konnten aber die Einnahmeausfälle Wegeinstandsetzung machte dann den nur zu einem geringen Teil kompensieren. Start. Auch die Herbstfahrt nach Südtirol Vorstand und Beirat wurden einstimmig ent- konnte stattfinden. Im November dann der lastet. erneute Lockdown. Wieder musste alles bis Nach der Jubilarehrung (Bericht Seiten auf das Klettern eingestellt werden. Auch die 38–39) und der Verabschiedung des Haus- geplanten Vorträge mussten abgesagt wer- haltsplans für das Jahr 2021 beendete der den. Vorsitzende die Versammlung. Die Leidenschaft für die Berge verbindet die Mitglieder des Deutschen Alpenvereins. Dabei setzt sich der DAV als Sport- und Naturschutzverband sowohl für die Belange der Bergsportler/innen als auch den Erhalt der einzigartigen Natur- und Kulturräume der Alpen und der Mittelgebirge ein. Unser Verein wäre ohne das ehrenamtliche Engagement einiger Mitglieder nicht vorstellbar. Wir suchen daher immer wieder Freiwillige für verschiedene Aufgaben, denn in vielen Aktionsfeldern können wir noch Unterstützung gebrauchen. In einem persönlichen Gespräch können wir gemeinsam herausfinden, wie wir zusammenkommen können. Ansprechpartner: 1. Vorsitzender Thomas Roßbach (thomas.rossbach@alpenverein-beckum.de)
Blick zurück 8 Zimmerfensterblick zur Steilrinne Deutscher Alpenverein Sektion Beckum e. V. Zimmerfensterblick zur Steilrinne Text und Fotos: Lukas Brexler Sobald das Laub von den Bäumen fällt und und kämpften uns über den ausgesetzten ich aus meinem Zimmerfenster in Richtung und teilweise brüchigen Grat hinauf Rich- Süden blicke, kann ich bald ein weißes Y er- tung Waldrasterspitze. Die Schneelage war kennen. Gebildet wird dieses durch zwei be- recht vorteilhaft, da wir viele brüchige und eindruckende Steilrinnen, die von den abschüssige Passagen mit den Steigeisen Graten der Serles hinabziehen. Von der be- recht zügig bewältigt werden konnten, rühmten Europabrücke der Brennerauto- wobei die Sicherungsmöglichkeiten leider bahn in Fahrtrichtung Süden scheint der selten und schlecht waren. Ab und zu schlu- Gipfel zum Greifen nah. Im letzten Winter gen wir einen Normalhaken und improvisier- war ich zwei Tage unterwegs, um hier an- ten viel. Nach der Waldrasterspitze führte ein spruchsvolle Wintertouren zu unternehmen: gebohrter Abseilstand in Richtung der Nord- 28. Februar 2021: Versuch Ostgrat und westrinne, die ab diesem Punkt übrigens Abfahrt Südostflanke auch durchgehend fahrbar ist und im Übri- Früh um 3 Uhr trafen wir uns in Innsbruck gen den einzig vernünftigen Notabstieg dar- und fuhren mit Schneeketten die vereiste stellte. Wir jedoch kämpften uns weiter Straße hinauf nach Maria Waldrast. Der Plan: Richtung Hauptgipfel, wobei mir die Sache eine Begehung des Ostgrates, der fast direkt irgendwann zu heikel wurde. Bald kam die vom Klostergasthof Maria Waldrast über die Dunkelheit, und wir hatten noch einige Waldrasterspitze bis zum höchsten Punkt der schwere Mixed-Kletterlängen vor uns. Wir Serles zieht. Von einer Skitour kann man hier tauschten die Steigeisen gegen die Ski und eigentlich nicht sprechen, eher erleichtern schärften uns nochmals ein: „Stürzen verbo- die Ski den Zu- und Abstieg dieser hochalpi- ten!“ Schweren Herzens suchten wir uns eine nen Gratüberschreitung. Schon bald muss- Abfahrt durch die exponierte Südostflanke – ten wir die Ski auf den Rucksack schnallen immer in der Hoffnung, nicht vor einem Ab- Aufstieg Ostgrat Mixedklettern Ostgrat
Blick zurück Zimmerfensterblick zur Steilrinne 9 Mitgliederinformation Winter 2021/22 bruch zu stehen. Doch alles ging gut – über steile Flanken erreichten wir den sicheren Talboden und fuhren erschöpft und leider auch etwas enttäuscht zum Auto ab. 27. März 2021: Aufstieg Normalweg und Abfahrt Nordrinne Geradezu gemütlich brachen Teresa und ich von Innsbruck auf. Es war schon später Vor- mittag, als wir erneut die steile Bergstraße auf Maria Waldrast hinauffuhren und neben Ausblick nach Innsbruck der üblichen Skitourenausrüstung auch Klet- tergurt und Abseilmaterial in die Rucksäcke Karte einen sehr guten Geländeüberblick packten. Über einen flachen Talboden und verschafft, sodass wir uns trotz des dichten zwischen Lärchen hindurch ging es immer Nebels zu orientieren wussten und die Ab- Richtung Serlesjöchl. Das Wetter war nicht seilstelle problemlos fanden. Plötzlich ganz optimal heute – vielleicht auch deswe- tauchte auch eine andere Gruppe aus dem gen trafen wir auf dem gesamten Aufstieg Nebel auf, sie hatte sich ein wenig verstie- niemanden an. Dichter Nebel im Gipfelbe- gen. Nun wurde es spannend: Ich seilte als reich sorgte für eine gespenstische Stim- Erster in die Rinne hinab und verschaffte mir mung. Wir hörten immer wieder Stimmen einen Überblick. Ein zweiter kurzer Abseiler von anderen Skitourengehern, doch trafen brachte uns an den Start der Skiabfahrt: Zu wir niemanden an. Am Gipfel angekommen, Beginn war die Rinne recht eng und ca. 40 montierten wir den Klettergurt und Steigei- Grad steil. Bald öffnete sich das Gelände und sen, die Ski an den Rucksack und legten das herrliches Skigelände brachte uns viel zu Seil griffbereit auf den Rucksack. Zu Fuß schnell hinunter. Dolomitenfeeling mit Blick machten wir uns an den Abstieg über den auf Innsbruck! Glücklich querten wir durch NO-Grat Richtung Abseilstelle. Ich hatte mir den jetzt sulzigen Schnee zurück zum Park- zuvor auf zahlreichen Fotos und mithilfe der platz. Abseilen Nordrinne Abfahrt Nordrinne
Blick zurück 10 Jahresbericht der Jugendgruppe Deutscher Alpenverein Sektion Beckum e. V. Jahresbericht der Jugendgruppe Text: Maike Töpsch, Fotos: Marius Knepper/Bernhard Emberger Die Jugendgruppe startete dieses Jahr Mitte Geklettert wurde mal mehr, mal weniger, mal Mai in die Klettersaison. Geklettert wurde nur hoch, mal hoch und wieder runter und jeden Montag und Freitag von 16:30 Uhr bis mal in Kletterschuhen, mal in Crocs, den ein- 19 Uhr. Nach dem gemeinsamen Warmlau- zig wahren Sicherungsschuhen. fen und Dehnen erkletterten die Jugendli- An manchen Kletterabenden wurde die chen die beiden Türme im Phoenix-Park. Slackline aufgespannt, sich mutig in die Af- fenschaukel gestürzt oder ein Kistenklettern veranstaltet. Insgesamt verbesserten viele ihre Kletter- und Sicherungstechnik und toppten doch so manche schwierige Route. Neben dem regelmäßigen Klettertraining standen einige andere Highlights auf dem Programm: Im Rahmen des Stadtradelns wurde die circa 30 Kilometer lange Zementroute erradelt. Diese führt einmal rund um Beckum, durch die „blaue Lagune“ und über den Höxberg. In so manchem kurvigen Weg war der ein oder andere doch mehr mit Umgucken und Quatschen beschäftigt und vergaß glatt, auf den Weg zu achten. Nach der Tour stärkte Klettertraining sich die Gruppe mit Melone und Kuchen und kletterte noch ein paar Routen, bevor sie sich Im Rahmen des Trainings erlernten viele das mit dem Rad auf den bis zu 30 Kilometer lan- Toprope- und Vorstiegsklettern und Sichern. gen Weg nach Hause machte. So wurden Dafür bekamen sie von Marius Scheine aus- doch einige Kilometer fürs Stadtradeln ge- gestellt. Man munkelt übrigens, dass einige sammelt. ältere Top-Kletterer der Gruppe gar keinen einzigen Schein besitzen und trotzdem super sichern! Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind größtenteils zwischen zehn und 26 Jah- ren alt. Noch jüngere Kletterer bringen ein El- ternteil oder Großelternteil mit, das beim Sichern unterstützt. Auch ein paar ältere Kletterer schmuggeln sich hin und wieder unter die Jugendlichen – offener Klettertreff Radtour und Jugendgruppe in einem!
Blick zurück Jahresbericht der Jugendgruppe 11 Mitgliederinformation Winter 2021/22 Am 4. September fand der Kids-Cup statt. Mina, Can, Marius und Philipp kletterten mit und wurden von den vielen anfeuernden Kindern und Eltern zu persönlichen Bestleis- tungen getrieben. Aber auch die älteren Ju- gendlichen waren tatkräftig dabei und un- Mitternachtsklettern terstützten Organisator Marius. Sie halfen bei den Vorbereitungen, beim Auf- und Abbau, Einmal im Juni und einmal im September beim Sichern und machten Schiedsrichter. veranstaltete die Jugendgruppe ein Mitter- Nach dem Wettkampf erkletterten sie selbst nachtsklettern. Nach dem Freitagsklettern die Routen – ganz schön schwierig und oben wurde gegrillt, im Dunkeln weitergeklettert anziehend – und grillten zum Abschluss. und dann auf der Anlage übernachtet. Das Als weiteres Highlight wird es jetzt bald Klettern mit Stirnlampe und müden Kno- T-Shirts für die Jugendgruppe geben. chen war doch gar nicht so einfach! Spätabends saß man am Lagerfeuer, machte eine Nachtwanderung oder versuchte schon mal die Augen zuzumachen. Nachdem beim ersten Mitternachtsklettern ein Teil der Älteren frierend ins Auto oder nach Hause geflüchtet war und morgens zum Frühstück wieder auftauchte, hatten beim zweiten Mal doch alle einen warmen Schlafsack und eine Hänge- oder Isomatte dabei. Gefrühstückt wurden frische Brötchen mit Käse oder Nutella – natürlich mit extra Nutellamesser. Nach dem Frühstück waren die Griffe leider noch klamm, sodass die Truppe früh auf- brach und zuhause den fehlenden Schlaf nachholte. Nach dem ersten Mitternachtsklettern blie- ben einige, um Siggi dabei zu helfen, sein Mina in der Kids-Cup-Route D3 Schild an der Materialhütte anzubringen. Die Jugendgruppe selbst bekam wenig später Bis Ende Oktober kletterten die Jugendli- auch ein Schild, das sie gut sichtbar am Zaun chen noch draußen in der Phoenix. Danach aufhing. findet das Training einmal wöchentlich oder Weitere Highlights für die erfahrenen Ju- alle zwei Wochen in Ahlen in der Halle statt. gendlichen waren sicherlich der Tagesaus- Wer Interesse hat und gerne mal vorbei- flug in den Steinbruch und die Fahrt nach schauen möchte, meldet sich bei den im Heft Thüringen, von denen Hanna und Imke in aufgeführten Ansprechpartnern (siehe Sei- ihren Texten berichten. ten 83–85).
Blick zurück 12 Hochtourenausbildung im Kaunertal Deutscher Alpenverein Sektion Beckum e. V. Vom Prusiken, Gardaknoten und fliegenden Kühen Text: Christoph Schimming, Fotos: Bernhard Emberger/Timo Henkenjohann/Tim Günnewig/Jendrik Spohner „Holt mich hier raus! Schnell!“, schallt es über das Eis. Viele Handgriffe, nicht hektisch, aber zügig und zielgerichtet. Jeder kennt seine Aufgabe. Der Fixpunkt wird geschaffen, die lose Rolle aufgebaut. Aber wie konnte es überhaupt dazu kommen? Fangen wir von vorn an und gehen einige Tage zurück. Am Abend des 30. Juni 2021 machte sich eine Gruppe junger Beckumer Sektionsmit- glieder mit der Bahn auf den Weg zum Ge- patschhaus im Kaunertal, der ersten und damit ältesten DAV-Hütte in Österreich. Nach dem Klettersteig zum Ankommen folgte Die letzten Meter hinauf zum Brandenbur- eine dreitägige Hochtourenausbildung, or- ger Haus ganisiert und geleitet von Lukas Brexler und Bernhard Emberger. Der clevere Leser wird sich spätestens jetzt denken können, dass das oben beschrie- Klettersteig „Holderli Seppl“ beim Gepatsch- bene Szenario also kein Ernstfall war, son- haus dern eine von vielen praktischen Übungen, die wir als zehnköpfige Gruppe gemeinsam mit einigen ebenfalls bergsportbegeisterten Mitgliedern der Sektion Bayreuth absolviert haben. Neben Spaltenrettung (siehe dazu auch DAV-Panorama 2/2020) waren unter ande- rem Bewegen in einer Seilschaft und auf dem Eis mit Steigeisen und Pickel, Tourenpla- nung, Umgang mit Karte und Kompass und Selbstrettung Inhalte unserer lehrreichen Ausbildung. Im Vorfeld hatten wir uns bereits mehrmals in der Phoenix getroffen, was sehr hilfreich war. Durch die Wiederholungen der Übungen wurde ein erhöhter Lerneffekt er- zielt und bei jedem Treffen nahm die Vor- freude auch etwas zu.
Blick zurück Hochtourenausbildung im Kaunertal 13 Mitgliederinformation Winter 2021/22 Am Fluchtkogel-Gipfelkreuz Selbstrettungsübung mit Prusik und Garda- knoten Am Ende des Ausbildungswochenendes war mir klar, dass Hochtourengänger keine stu- piden Mitläufer sind, sondern mitdenkende Teammitglieder einer Seilschaft. Jeder über- nimmt Verantwortung und kann im Ernstfall sich selbst oder andere retten. Gemeinsam ist man unterwegs auf den vorher zusam- men geplanten Touren. Nicht nur deshalb haben wir nach unserer Ausbildung erst mal die ursprünglichen Überlegungen für die Anschluss-Hochtour verworfen und nachfol- gend jeden Abend die Optionen für den Folgetag geprüft, diskutiert und letztlich ein- „Waschraum“ der Rauhekopfhütte stimmig beschlossen.
Blick zurück 14 Hochtourenausbildung im Kaunertal Deutscher Alpenverein Sektion Beckum e. V. sche Laien, die für jeweils zwei Wochen die Gäste versorgen. Das sorgte in unserem Fall für eine besondere, ansprechende Atmo- sphäre. Nach der Ankunft wurden wir zum Beispiel gefragt, ob jemand Vegetarier sei. Wir verneinten, woraufhin sich der Koch sichtlich erleichtert bedankte. Die fliegende Kuh – Bergung einer verun- glückten Kuh Am ersten Tag ging es über ein Eisfeld und 800 Höhenmeter zur urigen Rauhekopfhütte (2.731 m), welche uns in mehrfacher Hinsicht beeindruckt hat. Der „Waschraum“ befindet sich dort sehr luftig direkt neben der Hütten- terrasse, zum Frühstück gibt es nur Kerzen- licht und die Hüttenwirte sind durchweg Freiwillige und damit zum Teil gastronomi- Auf dem Weg zur Ausbildung am Gletscher
Blick zurück Hochtourenausbildung im Kaunertal 15 Mitgliederinformation Winter 2021/22 So konnten wir nach unseren Abfang- und (3.500 m), zum Mittagessen hinab zur Ver- Bremsübungen am Schneehang entspannt nagthütte (2.755 m) und über einen Wander- aufbrechen zur Weißseespitze (3.532 m), auf weg wieder etwas leicht hinauf zur Breslauer der wir bei bestem Wetter eine sehr Hütte (2.844 m), vorbei an Rofen, der höch- beeindruckende Sicht auf die Tiroler Berge sten ganzjährig bewohnten Siedlung Öster- hatten. reichs. Entlang der österreichisch-italienischen Der Abreisetag bot mit dem Abstieg nach Grenze ging es über den durchweg schnee- Vent und der Rückreise mit Bus und Bahn bedeckten Gletscher weiter zum Branden- über Zürich nach Beckum genug Zeit, die burger Haus (3.277 m), der höchst gelegenen vergangenen Tage Revue passieren zu las- DAV-Hütte. sen. Vor dem Abendessen war auch noch Zeit Es war eine schöne Zeit. Gutes Wetter, tolle zum Erklimmen des Hausbergs, der direkt Gemeinschaft, ausgewogene Touren und be- angrenzenden Dahmannspitze (3.400 m), eindruckend engagierte Ausbilder. von welcher sowohl die absolvierte als auch Und das alles zu einem konkurrenzlosen die anstehende Tagesetappe weitestgehend Preis-Leistungs-Verhältnis (auch das darf mal überblickt werden konnte. erwähnt werden). Mittlerweile gut höhenakklimatisiert und Dankbar blicke ich zurück und freue mich auf damit weniger anstrengend ging es dann zukünftige Hochtouren, geplant und organi- am letzten Tourentag auf den Fluchtkogel siert im Beckumer Flachland!
Blick zurück 16 Arbeitsreiche Woche in Leutasch Deutscher Alpenverein Sektion Beckum e. V. Arbeitsreiche Woche in Leutasch Text und Fotos: Uwe Conrad Am Freitag, den 18. Juni starteten wir zu gesamte Woche des Arbeitseinsatzes, deren einem erneuten Arbeitseinsatz ins Leutasch- Betrieb trotz der Pandemie weitergeführt tal. werden konnte. Eingeschränkt, aber immer- Leider hatten wir dieses Mal einen Ausfall zu hin. verzeichnen: Franz Schneider musste aus fa- Am nächsten Morgen ging es wie immer miliären Gründen kurzfristig absagen. Also zum Hallerangerhaus ins Karwendelgebirge, los zu fünft: Daniel Karl, Herbert Lammers, 1.768 m üNN, zu Thomas Lehner und seiner Herbert Bauch, Jochen Ogurek und ich, Uwe Familie, der dort mittlerweile im elften Jahr Conrad. als Hüttenwirt in dieser Region seinen Mann Erwartet wurden wir bereits vor Ort erneut steht. von Daniel, Martina, der kleinen Mia und Auch dort keine schönen Nachrichten. Die Arno. Pandemie hat auch hier ihre Spuren hinter- Zwar ist das Haus am Lärchenhang corona- lassen. Wenig Gäste, Existenzängste, Stress. bedingt geschlossen, doch die Familie ließ es Trotzdem konnten wir den Abend als sich nicht nehmen, uns mit Grillgut und Bier Freunde und auch der Wahrnehmung gewis- nach der langen Fahrt und einem langen ser sogenannter Tradition „genießen“ und Jahr persönlich in Empfang zu nehmen. gingen mit gemischten Gefühlen in die kom- Übernachten konnten wir anschließend im mende Arbeitswoche, gespannt, was uns Birkeneck bei Arnos Eltern und auch für die wohl da so erwarten würde.
Blick zurück Arbeitsreiche Woche in Leutasch 17 Mitgliederinformation Winter 2021/22 Montag, 21. Juni, 7 Uhr, Bauhof. Kein Regen. 15 Grad. Keine Katastrophen. Eher positiv wurde die Coronazeit genutzt und der Bau- hof – sprich der Aufenthaltsraum – insbeson- dere neu konzipiert, ausgebaut und gestrichen. Martin hat leider Urlaub, sodass uns erneut Dominik die Woche begleitet. Auf übers Gaistal zur Hochfeldern-Alm, 1.732 m üNN, um über das Brandjoch, 2.120 m üNN, das Feldernjoch, 2.045 m üNN, aufzusteigen und wie jedes Jahr den Weg zum Gatterl, 2.024 m üNN, als Verbindung über die Knor- rhütte, 2.062 m üNN, zur Zugspitze, 2.962 m üNN, mit Spitzhacken zu bearbeiten und besser begehbar zu machen. Auch hier positiv zu erwähnen, dass die Ar- beit im letzten Jahr doch so gut war, dass zwar durch die immensen Schneemengen Von dort erfolgt dann der endgültige Auf- aber relativ wenig Wegeschäden verursacht stieg zum Scharnitzjoch, um dort erneut mit worden waren. Spitzhacken Teile des Südwandsteigs mit Weiter ging es zum Steinerl-Hüttl, 1.925 m ausgespülten Rundhölzern, ca. 8 m lang, die üNN, über den Hochwannigkopf, 2.234 m erst aus dem Gelände geholt werden muss- üNN, wo zum Glück auch nur wenig Korrek- ten, und anschließend dem Einschlagen von turarbeiten zu erledigen waren. Und zurück Eisennägeln die seitliche Befestigung des zum Salzbachparkplatz, 1.250 m üNN. Erster Weges wiederherstellen zu können. Eine Tag wohl gut geschafft. wahrlich anstrengende und zeitaufreibende Dienstag, 22. Juni, 7 Uhr, Bauhof. Kein Arbeit auf ca. 2.000 m. Das Ergebnis jedoch Regen. Heute geht es Richtung Ahrnplatten- kann sich sehen lassen, siehe Bilder. spitzen über den Weißlehnkopf, 2.002 m üNN, zurück nach Ahrn, 1.094 m üNN. Lat- schen, Latschen, Latschen. Dominik einhändig mit der Motorsäge, Da- niel und ich mit Knipsen und die anderen entfernten die abgeschnittenen Latschen vom Weg. Eine anstrengende und schweiß- treibende Tagesaufgabe. Mittwoch, 23. Juni, 7 Uhr, Bauhof. Wetter: bewölkt und trocken. Heute geht es zum Scharnitzjoch, 2.048 m üNN, über die Wan- galm, 1.753 m üNN, und über den sog. Erin- nerungsstein, wo an verschiedene abge- stürzte Bergkameraden gedacht wird.
Blick zurück 18 Arbeitsreiche Woche in Leutasch Deutscher Alpenverein Sektion Beckum e. V. Donnerstag, 24. Juni, 7 Uhr, Bauhof. Be- wölkt, trocken. Welch Überraschung: Martin begleitet uns heute, da Dominik an anderer Stelle dringend gebraucht wird. Von der Rotmoosalm, 2.030 m üNN, erneut über einen anderen Abschnitt des Südwand- steigs zur Wangalm, wieder als Wegebauer gefragt und durch den Vortag bestens geübt, sodass wir ohne die aufwendige Wie- derherstellung der seitlichen Wegebefesti- jetzt bemerkt zu haben, um die Höhenan- gung recht gut vorankommen. Als wir dann gabe entsprechend zu korrigieren und das am Erinnerungsstein unsere wohlverdiente Schild schnellstmöglich austauschen zu kön- Pause in Anspruch nahmen, stellte ich fest, nen. dass die Beschilderung falsch ausgewiesen Somit hatten wir genug „Redestoff“, um den ist: Ausgeschildert mit Scharnitztal, 1.710 m, Abend beim traditionellen Beisammensein, und dem Alpin-Notruf 140, wird die unter auch mit den im Tourismusbüro arbeitenden uns liegende Wangalm mit 1.753 m und „Mädels“, gegrillten Steaks, Würstchen, selbst einem 30 Minuten andauernden Abstieg an- gemachten Salaten und Bier, ausklingen zu gegeben? Da muss wohl jemandem ein Feh- lassen (einen landestypischen Marillen- ler unterlaufen sein. Umso besser, diesen schnaps gab es selbstverständlich auch noch). Freitag, 25. Juni, Bauhof, 7:15 Uhr. Bewölkt und trocken. Heute erwarten uns wieder Lat- schen, …, ach ihr wisst das doch schon. Immer wieder faszinierend, wie schnell in- nerhalb eines Jahres gut gepflegte Wege zu- wachsen können. Also ausschneiden, ausschneiden etc. des Rauthüttenweges zu- rück zum Kalvarienberg (eine Andachts- und Wallfahrtsstätte der Katholiken mit einer pla- stischen Darstellung einer Kreuzigungs- gruppe) als Verbindung aus dem Gaistal zum Aufstieg der Hohen Munde, 2.662 m üNN. Geschafft. Die Arbeitswoche ist beendet. Zwar arbeitsreich, aber auch mit einem guten Gefühl, etwas für die Umwelt und ins- besondere für die Bergwelt und Erhaltung der Wege getan zu haben, genauso wie den Kontakt zu unseren Freunden aus Tirol auf- rechtzuerhalten, lässt uns schon jetzt freudig auf das kommende Jahr blicken. Ihr Wegereferent und sein Team
Blick zurück Alpenüberquerung mit Komfort 19 Mitgliederinformation Winter 2021/22 Alpenüberquerung mit Komfort Text: Christian Huster, Fotos: Christian Huster/Wolfgang Dilla Pause bei der Pfarrachalm (Nähe Fulpmes) Sommer 2020. Das Corona-Virus hat viele Ur- Am 7. August fuhren wir zu siebt in Fahrge- laubspläne zunichte gemacht oder zu Um- meinschaften nach Garmisch. Am folgenden planungen geführt. Nun war es an der Tag (Sonntag) ging es los. Das Reisegepäck Planung für 2021. Doch von Hütte zu Hütte beim Hotel abgegeben und los ging’s. wandern? Ist das Virus-Thema dann schon er- Ja, fast. „Huster? Glöwing? Na, die hoab i nich ledigt? oauf de Liste“, so die Dame an der Rezeption. Diese Fragen habe ich mir gestellt und bin zu Schnell die Unterlagen gezückt, kopiert etc. dem Schluss gekommen, lieber sicherer zu und ab mit dem Gepäck. planen. Wer kommt mit den Auflagen des Es ging auch nicht allzu anstrengend los, Gesundheitsamts am besten klar? Die Hote- denn wir fuhren mit der Eckbauer-Seilbahn liers! Da gibt es doch Anbieter einer Alpen- den Berg hinauf. überquerung mit Übernachtung in Hotels! Auf der anderen Seite des Berges verlief der Zur Auswahl stand dann die Variante vom Te- Weg leicht abflachend am Elmauer Schloss- gernsee nach Sterzing, die sehr bekannt und hotel vorbei bis zum Ortsrand von Mitten- viel begangen ist, und die Alternative von wald. Blick auf die Uhr – ja passt noch – und Garmisch nach Sterzing. schnellen Schrittes durch die Leutascher Nach Rücksprache mit dem Anbieter war die Geisterklamm. Anschließend mit dem Bus Strecke klar – Garmisch–Sterzing wird deut- nach Leutasch. lich weniger begangen und war damit die Da waren wir schon in Österreich in einem erste Wahl. sehr schönen Hotel mit sehr guter Küche.
Blick zurück 20 Alpenüberquerung mit Komfort Deutscher Alpenverein Sektion Beckum e. V. steile Anstieg hatte es in sich, zumal viele Baumwurzeln Obacht beim Gehen erforder- ten. Nach einer ausgiebigen Rast an der Pfarrachalm ging es einen schmalen, steilen Steig hinab nach Fulpmes direkt zum nächsten Hotel. Hier auch wieder etwas Verwirrung mit der Zimmerzuteilung; klappte aber ohne Pro- bleme. Wanderung nach Fulpmes, im Hintergrund Das Wetter wurde immer besser, wobei die der Serles Wetter-App gegen Abend regelmäßig die Möglichkeit von Gewittern in Aussicht stellte. Das Wetter passte – über Tag Sonne und Wol- Tag 4 startete mit einer kurzen Busfahrt zur ken und des Nachts Regen. Seilbahnstation der Serlesbahn und kurze Hier wieder: „Huster? Kleine? Na, die hoab i Zeit später startete unsere Wanderung vom hier nich.“ Die Verteilung der Zimmer klappte Serles über das Kloster Maria Waldrast über dann aber reibungslos. den Trinsersteig nach Trins, einem kleinen Tags darauf ein paar Kilometer mit dem Bus Ort in einem schönen Tal. nach Weidach und von dort eine schöne und Am 5. Tag startete unsere Wanderung direkt relativ leichte Wanderung, die uns nach See- ab Hotel auf die „Königsetappe“ unserer feld führte. Von Seefeld ging es mit der Mit- Wanderwoche mit ca. 1.000 Metern auf und tenwaldbahn (malerische Ausblicke auf der ab sowie 18 Kilometer Strecke. Eine Einkehr- Fahrt) nach Innsbruck. Zwischenzeitlich nur möglichkeit gab es leider nicht auf der noch Sonne, so dass die Besichtigung der Strecke, so kamen wir recht zeitig bei unse- Altstadt schweißtreibend wurde. Danach per rem Ziel im Obernbergtal an. Zwischenzeit- Bus nach Axams. lich aufziehende Gewitterwolken verzogen Die Wanderung am 3. Tag stand unter dem sich und bescherten uns einen sonnigen Motto „Überschreitung ins Stubaital“. Aber Nachmittag. auch jetzt erst einmal mit dem Bus den Berg Ja, und dann klappte es im Hotel mal doch hinauf zum Axamer Lizum. Der folgende nicht. Eine Lösung war schnell gefunden. Un- sere beiden Herren im Einzelzimmer beka- men ein Doppelzimmer. Ja, pragmatisch sind sie, die Österreicher. Am 6. Tag ging es über schmale Schmuggler- pfade über die Grenze nach Italien ins Wipp- tal in den Ort Gossensass, der für die nächsten 2 Tage unser Quartier war. Da auch bald die Brenner-Autobahn in Sicht kam, unkten wir noch, in der nächsten Nacht unter der Brücke zu schlafen. Ja, haben wir – fast Der Obernberger See direkt neben einem Pfeiler!
Blick zurück Alpenüberquerung mit Komfort 21 Mitgliederinformation Winter 2021/22 Die Abschlusswanderung nach Sterzing führte uns auf den Rosskopf, oberhalb des Ortes gelegen. Anstrengend war die Schluss- etappe nicht nur aufgrund des Anstiegs am Berg, sondern auch wegen der sehr intensi- ven Sonneneinstrahlung. Da in Italien der höchste Feiertag „Mariä Himmelfahrt“ an- stand, war am Ziel ein buntes Treiben. Glücklich, heil angekommen zu sein, waren wir alle der Meinung, dass diese Aktivreise Wanderung nach Sterzing sehr viele Eindrücke hinterließ, dass einem der Zeitraum viel länger vorkommt. Was war denn nun das Problem bei den Ho- Übrigens: Das Thema Corona, in der Pla- tels? Nachdem es am Tag 5 Probleme mit der nungsphase nervenaufreibend, war letztlich Zimmerzuteilung gab, habe ich mich mit kein Problem. Bis auf einen Mitwanderer dem Anbieter verständigt. Gebucht hatte ich waren wir alle voll geimpft und mussten nur ein Jahr im Voraus. Offen zugegeben hatte es bei den ersten beiden Hotels einen Nachweis unser Ansprechpartner nicht, aber die Bu- vorzeigen. Aber das weiß man auch erst im chung der Zimmer erfolgte sehr spät und Nachhinein … war zudem nicht vollständig. Foto: DAV/Jens Klatt Wanderung nach Sterzing NATÜRLICH SOMMER Die Berge rufen. Natürlich willst du dorthin. Geht das? Ja, aber bitte nach dem F.U.N. Prinzip: Sei FREUNDLICH, handle UMSICHTIG und schone die NATUR! alpenverein.de/natuerlich-sommer
Blick zurück 22 Bericht von der Weidmannsruh Deutscher Alpenverein Sektion Beckum e. V. Bericht von der Weidmannsruh Text: Peter Becker, Fotos: Willi Klenner Im Sommerheft konnten wir von der Fertig- Hütte wurde wieder aufgefrischt und ver- stellung des Brunnenschachtkopfes sowie schiedene andere kleine Arbeiten durchge- der Leitungszusammenführung berichten. führt. Jetzt sind die Installationsarbeiten in der Hütte ebenfalls abgeschlossen. Die Anlage zur Regulierung des pH-Werts und alle ande- ren Steuerungen, die damit zusammenhän- gen, sind fertiggestellt (Enteisungsanlage, automatische Rückspülung). Außerdem war unser Druckausgleichsbehälter nach fast 20 Jahren Einsatz defekt und musste erneuert werden. Die Belegungszahlen sind seit Juni erfreulich. So konnten wir bis Ende Oktober rund 720 Übernachtungen verbuchen. Die Wochenen- den im November und Dezember sind auch fast alle ausgebucht. Im September fuhren Willi und seine Truppe wieder zu einem Arbeitseinsatz zur Hütte. So musste die Treppe, die zu den Toiletten und Waschräumen führt, ausgebessert werden. Sie wurde aufwendig restauriert und mit einem strapazierfähigen Speziallack verse- hen. An der Wiederherstellung der Wasser- Das Hüttenteam wünscht euch ein gesegne- leitungsgräben musste ebenfalls noch tes und besinnliches Weihnachtsfest sowie gearbeitet werden. Auch das Holzlager in der einen guten Rutsch ins Jahr 2022.
Berg- & Wanderschuhe, Wander- & Walkingstöcke Vorstands- und Beiratsmitglieder der DAV-Sektion Beckum Anprobe und Bestellung nur bei: Neubeckum • Spiekersstraße 4 Aktionszeitraum: 01.11.2019–31.12.2021 https://www.jako.de/de/team/alpenverein/
Blick zurück 24 Wandergruppe von Juli bis Oktober Deutscher Alpenverein Sektion Beckum e. V. Die Wandergruppe war seit Ende Juni wieder regelmäßig unterwegs Text: Iris Jungbluth/Josef Franke, Fotos: Marlies Bergedieck/Josef Franke/Iris Jungbluth Nach der coronabedingten Auszeit seit Ok- Bäche und Flüsse historische Pegelstände tober 2020 konnte die Wandergruppe quasi annahmen. Abgeklärt wurde diese Planung als „Auftaktveranstaltung“ 2021 die Radtour mit der Gastronomin, da man nicht den Ein- am 27. Juni (siehe Bericht im letzten Sekti- druck erwecken wollte, sich an diesem Leid onsheft) anbieten. Nachdem diese Gelegen- beteiligen zu wollen. So war die Stimmung heit ausgiebig genutzt wurde, um sich über der Gruppe sicherlich auch teils verhalten. all das auszutauschen, was in den letzten Nun war man aber schon mal am Harkortsee Monaten ohne persönlichen Kontakt so ge- und verbrachte einen schönen Tag. Abenteu- schehen war, wünschten sich alle eine regel- erlich wurde es sogar auch, denn die Wasser- mäßige Durchführung der kommenden fluten hatten einige Stellen unpassierbar Termine. Die erste Wanderung folgte dann gemacht und Marlies musste die Gruppe auch drei Wochen später. trotz dieser widrigen Umstände sicher füh- Hier ein Überblick unserer monatlichen Wan- ren. Das führte sogar dazu, dass die Wande- derungen: rer einen kleinen Staudamm bauen mussten. So wurde eine Möglichkeit gefunden, auch Witten/Harkortsee (18. Juli) die nicht sprungfesten Mitglieder trocken Marlies Bergedieck hatte alles gut vorbeitet über diesen Bach zu leiten. für ihre Wanderung von Witten aus, welches Das Fazit war sicher: tolle Truppe, super Wet- an der Ruhr liegt. Eine große Gruppe hatte ter, Abenteuer pur und völlig spontan. Man sich angemeldet. Das Wetter spielte mit an muss sich nur zu helfen wissen. Und zusam- diesem sehr warmen Sonntag. menhalten. So wie die ganzen Menschen, Schlimm nur, dass es vier Tage zuvor in wei- die in dieser Zeit ganz andere Widrigkeiten ten Gebieten von Rheinland-Pfalz und NRW erleben mussten. starke Unwetter gab, so dass auch kleine Vergessen wird diese Tour sicher von keinem. Der rettende Staudamm
Blick zurück Wandergruppe von Juli bis Oktober 25 Mitgliederinformation Winter 2021/22 Bad Iburg (8. August) cherte Nebenstrecken mit umgefallenen An diesem bewölkten Sonntag fanden sich Bäumen, kleine Pfade und unscheinbare 45 Wanderer ein, um mit Iris Jungbluth bei Wege mit unüberschaubarem Blumen- Bad Iburg zu laufen. Nach dem Start durch wuchs. den Park des ehemaligen Landesgarten- Teilweise steile Anstiege brachten uns bis schaugeländes ging es steil auf den Kamm- zum Steinbruch auf die Hermannshöhen. Die weg Urberg. schnelle Gruppe erforderte eine Schleife über wunderschöne und gut ausgeschil- derte Nebenwege bis zum Malepartus, unse- rer heutigen Einkehr. Der flotte Service mit den zügig hergestellten Speisen bei deftigen Getränken tat nach diesem 20-km-Marsch mit 300 Höhenmetern gut. Draußen, ge- schützt in einem Zelt, konnte die komplette Immer lecker: Brombeeren am Wegesrand Gruppe zusammensitzen und den Tag nach bestem Wetter Revue passieren lassen. Urige, wurzelüberwucherte, erdige Wege, teilweise zugewachsen von jungen Birken, begleiteten uns eine ganze Zeit lang. Wir wechselten in ein Gelände, in dem früher Fichtenwälder standen. Eine Pause verbrach- ten wir mit dargebotenen Getränken und selbstgemachten Marmeladen, welche wir auf dem Ahornweg vorfanden. Nach Abspra- Josef, unser Buslotse che mit Iris hat Frau Lemke uns dieses Ange- bot aufgebaut, welches viele Teilnehmer Aufregend war dann noch die Rückwärts- annahmen. fahrt aus der Anliegerstraße, wo der Lippe- Weiter ging es über verschiedene Wander- bus von zwei unserer Mitwanderer fach- wege wie den A12, den Ahornweg und die männisch herausgelotst wurde. So traten wir Hermannshöhen. Die Landschaft veränderte unfallfrei den Rückweg an. Kompliment an sich über abgeholzte Waldflächen, zugewu- Gerdi, den Busfahrer. Nicht alle Teilnehmer scheinen sich fotografieren lassen zu wollen.
Blick zurück 26 Wandergruppe von Juli bis Oktober Deutscher Alpenverein Sektion Beckum e. V. Alle auf einer einzigen langen Bank Bad Oeynhausen (5. September) Mühle über die flachwelligen Loher Berge Bei einem wolkenlosen Himmel und Tempe- mit Porta-Blick in das Herz von Bad Oeynhau- raturen um 23 Grad erlebten 30 Wanderer sen. Nach einer kurzen Pause im Kurpark, die Region rund um Bad Oeynhausen. Über manchmal mit einem leckeren Eis in der weitestgehend gut befestigte Wirtschafts- Hand, ging es am Gradierwerk vorbei durch und Waldwege führte unser Wanderleiter den Sielpark. Von unzähligen Quellen und Josef Franke die Strecke von Lindemanns Wasserläufen geprägt, verlief der Weg an den Sielterrassen entlang zurück in die In- nenstadt. Mit einem Abstecher an der Aqua Magica und dem Zwischenstopp im Muse- umsdorf kehrte die Gruppe nach der fünf- stündigen Wanderung und 19 km im Café Sonnenschein ein. Rundum zufrieden mit Eine Extra-Runde für unseren Wanderleiter dem Erlebten, brachte uns der Bus gegen 18:30 Uhr ohne weitere Staus nach Beckum. Wandern ist gesund und tut der Seele gut! Wandern ist eine sportliche, gesundheitsfördernde Betätigung in der Natur bei frischer Luft. Mit unserer Wandergruppe erlebt man wunderschöne Landschaften, großartige Aus- sichten, unsere nähere und weitere Umgebung und viele nette Begegnungen mit Gleich- gesinnten bei unseren monatlichen Tageswanderungen (u. a. Münsterland, Sauerland, Rothaargebirge, Teutoburger Wald) und verschiedenen Mehrtagesfahrten (u. a. deutsche Mittelgebirge und Alpen). Sie dürfen gerne ganz unverbindlich mal mitwandern! Sie können sich jederzeit über die einzelnen Wanderangebote auf unserer Homepage www.alpenverein-beckum.de unter Aktuelles > Veranstaltungskalender informieren oder bei Tageswanderungen sich an Iris Jungbluth (0176/96980379 oder tageswanderung@alpenverein-beckum.de) wenden.
Blick zurück Wandergruppe von Juli bis Oktober 27 Mitgliederinformation Winter 2021/22 Niederense/Möhnesee (17. Oktober) so dass wir den See fernab überhaupt sehen Ich, Iris Jungbluth, führte die Wanderung im konnten. Den Weg konnte ich so nur erah- Oktober. Dreimal lief ich Teilabschnitte dieser nen. Aber dadurch entwickeln sich so auch Strecke bei Niederense vor. Jedesmal fand neue Möglichkeiten. ich so viele neue schöne Wege, dass ich diese Trotz des trockenen Wetters führten die unbedingt miteinander verbinden musste. Wege immer wieder durch Matsche. Über So wurde es zu einem Rundweg von 21 km. Pättchen, Pfade, Graswege und kleine Baum- Die Anmeldungen liefen gut an. Mittlerweile tunnel ging es weiter. Ab Brüningsen entlang sind alle unsere Teilnehmer voll geimpft und der Möhne, die hier auf den letzten km bis wir fuhren mit einem voll besetzten Bus. So zur Mündung in die Ruhr verläuft. starteten 50 Personen am Parkplatz Himmel- In Niederense angekommen, gab es dann fri- pforten bei kühlen Temperaturen Richtung schen Kuchen oder deftige Speisen bei Neheim. selbstgebrautem Bier im Gasthof Himmel- Über das Moosfelder Brandholz ging es wei- pforten. ter über den Rennweg zum Langer Berg. Ein rundum perfekter Tag, den ich selbst Holzfällarbeiten, selbst am Sonntag, be- wohl kaum toppen kann. Zu selten findet scherten uns einen Eindruck der massiven man so viele schöne Wege auf so kleinem Maschinen sowie auferlegte kleine Pausen, Fleck. um zu warten. Trotzdem hatten wir weitest- Um 18.30 Uhr waren wir dann erst in gehend Wald, den wir durchliefen. Beckum. Über ganz unterschiedliche, abwechslungs- reiche und meist sehr schmale Wege ging es Wollen wir hoffen, dass alle weiteren geplan- weiter zum kurzen Ausblick auf den Möhne- ten Veranstaltungen realisiert werden kön- see. Und dies war auch nur möglich, weil die- nen und nicht wieder Corona zum Opfer ser Teil des Waldes ebenfalls abgeholzt war, fallen müssen. Der einzige Blick auf den Möhnesee
Blick zurück 28 Kletterwoche in Thüringen 2021 Deutscher Alpenverein Sektion Beckum e. V. Kletterwoche in Thüringen 2021 Text: Imke Kissenbeck, Fotos: Jasmin Kathöfer/Imke Kissenbeck Auch dieses Jahr haben wir, die Jugend- Am ersten Tag, dem 7. August, sind wir nach gruppe und die Breitensportgruppe, in den unzähligen Umwegen und Baustellen am Sommerferien wieder eine Woche in Thürin- Ratssteinbruch angekommen. Der Fels bot gen verbracht. Vom 6. bis zum 15. August viele schöne Routen, um erste Klettererfah- haben wir die Thüringer Felsen beklettert. rungen zu sammeln. Mit dabei waren: Judith, Max, Jessica S., Jes- Am Tag darauf hat uns der plötzliche Regen sica K., Marius, Eric, Maike, Maxi, Joe, Imke, in die Kletterhalle „Nordwand“ in Erfurt ge- Ines (alle Jugend), Jasmin, Jens, Bernhard, spült. Dort wurde mit Vorfreude der Selbst- Ralf und Siegfried. sicherungsautomat getestet und sich am Ende beim Bouldern ausgepowert. Erstes Abschätzen des Falkensteins Den Montag haben wir am Koppenstein ver- bracht. Auf verschiedenen Routen haben alle den Gipfel erreicht. Die Jüngsten unter uns haben zum ersten Mal eine Mehrseillänge gemeistert, und auch der Rest der Truppe entdeckte schöne Stellen, um das gemein- same Ziel zu erreichen. Auch am Dienstag hat das Wetter wieder ein- mal nicht mitgespielt, schon am Morgen hat es angefangen zu regnen. Nach einer kurzen Besprechung haben wir uns dazu entschie- den, die Gruppe den Wünschen nach aufzu- teilen. Ein Teil der Gruppe machte sich auf den Weg zu dem Fels „Trusetaler Hauptgang“ und konnte, bis auf eine kurze Regenpause, schöne Routen in höheren Schwierigkeits- graden klettern. Der andere Teil fuhr in die Boulderhalle „Block“ in Erfurt. Dort waren vor allem der Außenbereich und die Slackline, die über Wasser gespannt wurde, besonders schön. Am darauffolgenden Tag begaben wir uns zum Falkenstein. Nach einigen Startproble- men, die vor allem mit den vielen verwirren- den Baustellen zu tun hatten, begaben sich alle auf den Weg zum Fels, wenn auch ver- streut von verschiedenen Startpunkten.
Blick zurück Kletterwoche in Thüringen 2021 29 Mitgliederinformation Winter 2021/22 Nachdem auch die letzte Gruppe (Marius, Maxi und Joe) nach einem langen Umweg von zwei Stunden den Falkenstein erreichte, kletterten die Ersten schon. Eric und Maike wagten eine Mehrseillängenroute im Schwierigkeitsgrad 5 aus dem Jahr 1931, und auch wir anderen entdeckten ein paar schöne Routen. Der Fels war jedoch rückbli- ckend sehr spitz und somit noch mal eine Herausforderung für sich. Unseren letzten Tag in Thüringen verbrach- ten wir am Ascheberg. Nach sechs wunderschönen Tagen in Thürin- gen ging es dann wieder zurück nach Be- ckum. Vielen Dank an Siggi! Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr! Dieser QR-Code ver- Wunderschöne Natur linkt zu einem Video: Foto: © DAV/Hans Herbig Das sicherste Mittel gegen fast alles: ein Tag in den Bergen!
Blick zurück 30 Klettern in Finale Ligure Deutscher Alpenverein Sektion Beckum e. V. Sinter statt Winter: Sonne, Klettern und Meer – Klettern in Finale Ligure Text: Jessica Kirschke, Fotos: Mike Schmidt/Jens und Jessica Kirschke Alles begann mit einem unerwarteten Anruf. Also wurde der Caddy gepackt und los Mike erzählte mir, dass er ins Kletter- und ging’s. 1.000 Kilometer später offenbarte sich Mountainbikeparadies fahren will, und uns Liguriens berühmt-berüchtigte Felsland- fragte, ob Jens und ich auch mitkommen schaft. möchten. Nach Finale Ligure soll’s also Nach einem Strandspaziergang in der gehen. Ehrlich gesagt musste ich das erst Abendsonne zogen wir an den folgenden mal „googeln“: Ligurien liegt zwischen Tagen die Klettergurte an und machten die Genua und der französischen Grenze am Mit- umliegenden Felsen unsicher. Ein Highlight telmeer. Ziemlich genau in der Mitte davon jagte das nächste. Von atemberaubenden ist unser Urlaubsziel. Ausblicken über Klettern in einer Grotte bis hin zum Klettern direkt über dem Meer ließ Mike beim Klettern in der Grotta dell’Edera Finale Ligure keinen Klettererwunsch uner- füllt. Bric Reseghe: eine wunderbare, weitreichende Wand mit unzähligen Kletterrouten an Sintern, Lö- chern und steilen Leisten. Das Bezwingen der Route belohnt mit einem grandiosen Ausblick über die hügelige Landschaft, die Finale Ligure umschließt, sowie das Meer im Hintergrund. Grotta dell’Edera: Der Zustieg bietet die erste Attraktion des Gebietes. Mit Stirnlampe bewaffnet, ging es in eine Höhle, wo alte Seile fixiert sind, um den Aufstieg etwas zu erleichtern. Am Aus- gang der Höhle muss man die Rucksäcke ab- setzen und auf allen vieren durch ein Loch krabbeln. Dieses führt in eine riesige Grotte. Am besten gefiel mir eine Route, die sich nach oben trichterförmig verjüngt. Dort an- gekommen, kann man im Spreizschritt an den „Trichter“-Wänden stehen. Da dies eine echt außergewöhnliche Location ist, wird sie mir mit ihrem besonderen Charme lange in Erinnerung bleiben.
Blick zurück Klettern in Finale Ligure 31 Mitgliederinformation Winter 2021/22 Jens sichert Jessica am Capo Noli Capo Noli: Dieses Gebiet hat ein besonderes Flair: sal- zige Meeresluft, Klettern direkt über dem Meer, sich von oben in die Routen ablassen und ein toller Fotospot. Dort konnten die Jungs Finales erste 7a nachsteigen. Die Mit- tagspause kann man dort sehr gemütlich in einer einsamen Bucht verbringen und wem es zu warm ist, der springt ins Meer. Rocce dell’Orera: ein für Finale Ligure doch eher leichtes Klet- tergebiet, welches mit einer wunderbaren Osteria den Klettertag zum kulinarischen Highlight werden lässt. Der Ausblick inklu- sive des wunderschönen Sonnenuntergangs verführt zum längeren Verweilen bis in die tiefen Abendstunden. Da die Finger eine Woche durchgehend klet- tern bekanntlich nicht mitmachen, legten wir auch einen „Ruhetag“ ein. Mike zeigte uns eine bisher unbekannte Facette des Bergsports: das Mountainbiken. Als die Mountainbikes ausgeliehen waren, wurde erst mal ausgiebig philosophiert, wel- chen Reifendruck wir denn am besten fahren Jens beim Klettern in der 7a
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