SELBSTSTÄNDIG? ABER SICHER! - SCHRITT FÜR SCHRITT ZU IHREM BUSINESSPLAN - HI-REG

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SELBSTSTÄNDIG? ABER SICHER! - SCHRITT FÜR SCHRITT ZU IHREM BUSINESSPLAN - HI-REG
SELBSTSTÄNDIG?
ABER SICHER!
SCHRITT FÜR SCHRITT ZU IHREM BUSINESSPLAN
SELBSTSTÄNDIG? ABER SICHER! - SCHRITT FÜR SCHRITT ZU IHREM BUSINESSPLAN - HI-REG
KONTAKT
Wirtschaftsförderungsgesellschaft Hildesheim Region (HI-REG) mbH
Kaiserstraße 15
31134 Hildesheim

Tel. 0 5 1 2 1 9 1 8 8 5 -1 8
Fax 0 5 1 2 1 9 1 8 8 5 -1 0
gruenderlotse@hi-reg.de
www.hi-reg.de
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SELBSTSTÄNDIG?
ABER SICHER!

  VORWORT
  Erfolgreich durchstarten?                                        4

  WiR unterstützt Sie!                                             4

  Und wie macht WiR das?                                           5

  Ein WiRkungsvoller Leitfaden                                     5

  IHRE PERSÖNLICHEN VORAUSSETZUNGEN
  Das kann WiR nicht bieten – das können nur Sie                   6

  WiR bildet weiter                                                7

  BUSINESS MODEL CANVAS
  Business Model Canvas                                            8

  GRUNDSÄTZLICHES ZUM BUSINESSPLAN
  Warum schreiben Sie einen Businessplan?                          10

  Wie schreiben Sie einen Businessplan?                            10

  Informationsrecherche für Ihren Businessplan                     11

  Die Dos and Don‘ts für eine erfolgreiche Gründungsvorbereitung   11

  DER TEXTTEIL
   1 | Zusammenfassung                                             12

   2 | Unternehmerperson /-team                                    13

   3 | Geschäftsidee                                               14

   4 | Organisation                                                14

   5 | Unternehmensumfeld                                          16

   6 | Marketing                                                   21

   7 | Finanzplanung                                               24

   8 | Stärken-Schwächen Analyse und Fazit                         30

  DER ZAHLENTEIL
   A | Kapitalbedarfs- und Finanzierungsplan                       32

  B | Lebenshaltungskosten                                         34

   C | Umsatzplan                                                  36

  D | Rentabilitätsplan                                            37

   E | Liquiditätsplan                                             38

   F | Weitere Pläne                                               39

  DER ANHANG
   I. | Lebenslauf                                                 40

   II. | Zeugnisse                                                 40

  III. | Vertragsentwürfe                                          41

  IV. | Produktinformationen                                       41

   V. | Fotos, Grafiken, Pläne                                     41

  VI. | Jahresabschlüsse                                           41

  VII. | Weitere Unterlagen                                        41
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4   VORWORT Schritt für Schritt zu Ihrem Businessplan

       VORWORT
ERFOLGREICH DURCHSTARTEN?                                 WiR UNTERSTÜTZT SIE!
Sie haben eine tolle Geschäftsidee und wollen diese       Kein Gründergeist ohne gründungsfreundliches Um-
umsetzen? Oder sind Sie bereits im Nebenerwerb            feld. Diese Devise wird in der Region Hildesheim
selbstständig und wollen nun so richtig durchstarten?     schon seit vielen Jahren erfolgreich praktiziert. WiR –
Nach der Idee kommt die Planung: Eine gründliche          Wirtschaft in der Region ist ein Netzwerk der wich-
Vorbereitung ist der erste Schritt zum Erfolg.            tigsten regionalen Einrichtungen rund um das Thema
                                                          Existenzgründung, Start-ups und unternehmerische
Der Businessplan hilft, alle Facetten Ihrer Selbststän-   Selbstständigkeit (eine Übersicht der Partner siehe
digkeit im Blick zu behalten und kritisch zu hinterfra-   Rückseite). Ziel von WiR ist es, Ihnen alle notwendigen
gen. Dies gilt sowohl für „waschechte“ Neugründungen      Hilfestellungen und Informationen zu geben, damit
und Start-ups, Nebenerwerbsgründungen als auch für        Sie Ihr Vorhaben vorbereiten, überprüfen und erfolg-
Betriebsübernahmen. Für die Beantragung von Kredi-        reich umsetzen können. Die Angebote aller Netzwerk-
ten und Fördermitteln ist ein Businessplan unerläss-      partner sind optimal aufeinander abgestimmt, so dass
lich und dient dazu, Andere von Ihrer Geschäftsidee       Ihr Weg in die Selbstständigkeit möglichst reibungslos
zu überzeugen. Dieser Leitfaden bietet Ihnen eine         und effizient verläuft. Denn wenn Sie WiRtschaftlich
Schritt-für-Schritt Anleitung zur Erstellung Ihres        erfolgreich sind, ist es auch unsere Region. Das ist un-
Businessplans. Darüber hinaus soll er Ihnen zeigen,       ser gemeinsames Anliegen.
welche vielfältigen Unterstützungs- und Weiterbil-
dungsangebote es in der Region Hildesheim gibt. Für
diejenigen, die Ihre Idee erst noch entwickeln möchten,
gibt der Business Model Canvas einen guten Einstieg.
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UND WIE MACHT WiR DAS?                                               WiR FÜR SIE
Innerhalb unseres Netzwerks gibt es eine zentrale
Erstanlaufstelle für alle Fragen zum Thema Existenz-
gründung und Start-ups:

Die Gründerlotsen der HI-REG begleiten Sie von der
Konkretisierung Ihrer Geschäftsidee über die Erstel-
lung des Businessplans bis hin zur Beantragung von     HI-REG                                 HI-REG
                                                                                                  HI-REG
Bankdarlehen oder Fördermitteln. Wirtschaftsförderungsgesellschaft
                                    Bedarfsgerecht                                Wirtschaftsförderungsgesellschaft
                                                                                               Wirtschaftsförderungsgesellschaft
                                    Hildesheim Region (HI-REG) mbH
werden Ihnen Informationsmaterialien und Planungs-                                Hildesheim Region  (HI-REG)
                                                                                               Hildesheim      mbH
                                                                                                           Region (HI-REG) mbH

hilfen zur Verfügung gestellt und Unterstützung bei
Genehmigungsfragen angeboten.

Bei weiterführenden Fragestellungen werden die richti-
gen Ansprechpartner im Netzwerk schnell, unbürokra-
tisch und WiRkungsvoll für Sie identifiziert. Ein gemein-
sames Weiterbildungs- und Qualifizierungsprogramm
(siehe Seite 7) für Existenzgründer und Start-ups run-
det das Angebot von WiR ab. Die Beratung durch die
Gründerlotsen ist neutral und kostenfrei, ersetzt jedoch
in keinem Fall eine individuelle Rechtsberatung, Steuer-
beratung oder vergleichbare fachliche Spezialberatung!

EIN WiRKUNGSVOLLER LEITFADEN
Der Weg in die Selbstständigkeit ist ein dauerhafter                 Und wie geht es nun weiter?
Entwicklungsprozess, bei dem Ihr Businessplan Ihr
ständiger Begleiter und das zentrale Planungsinstru-                 1. Erstellen Sie einen ersten Entwurf Ihres Business-
ment sein sollte. Bitte nehmen Sie sich die Zeit, diesen                plans oder erarbeiten Sie Ihren Business Model
Leitfaden aufmerksam und in Ruhe zu lesen. Eventu-                      Canvas.
ell werden Sie feststellen, dass nicht alle Aspekte für
Sie gleich wichtig sind. Je nach Art und Umfang Ihres                2. Vereinbaren Sie einen Termin und schicken Sie uns
Vorhabens können Sie einige Abschnitte kürzer fas-                      2-3 Tage vorher Ihren Entwurf per E-Mail.
sen oder überspringen. Fragen hierzu beantworten
wir Ihnen gerne persönlich.                                          3. In einem vertraulichen Gespräch geben wir Ihnen ein
                                                                         individuelles Feedback und diskutieren gemeinsam
Sie stehen ganz am Anfang Ihrer Ideenfindung und                         die Stärken und Schwächen Ihrer Geschäftsidee.
wollen Ihre Geschäftsidee noch konkretisieren? Kein
Problem! Mit dem Business Model Canvas bietet Ih-                    4. Sie haben die Möglichkeit, Ihr Konzept zu überarbei-
nen dieser Leitfaden ein Instrument, um sich kreativ                    ten und erneut von uns prüfen zu lassen, bevor Sie
mit Ihrer Idee auseinanderzusetzen und diese weiter-                    damit weiterarbeiten oder es bei der Bank bzw. zur
zuentwickeln.                                                           Beantragung von Fördermitteln einreichen.

Zur Erarbeitung Ihres Businessplans können Sie un-                   Dieses Vorgehen garantiert Ihnen kein erfolgreiches
sere Word- und Excel-Vorlagen nutzen, die analog                     Bankgespräch oder die Bewilligung von Fördermit-
zu diesem Leitfaden aufgebaut sind. Sie finden die                   teln, bietet Ihnen aber die bestmögliche Grundlage –
Vorlagen, wie auch den Business Model Canvas unter                   und das kostenfrei! Bitte gehen Sie nicht mit einem
www.hi-reg.de.                                                       unausgereiften Businessplan in ein Bankgespräch –
                                                                     Sie mindern Ihre Aussicht auf Erfolg!

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6   VORAUSSETZUNGEN Schritt für Schritt zu Ihrem Businessplan

       IHRE PERSÖNLICHEN VORAUSSETZUNGEN
DAS KANN WiR NICHT BIETEN – DAS KÖNNEN NUR SIE
Sind Sie eigentlich ein Unternehmertyp? Zwischen der                kaufmännisches Wissen
Arbeit als Angestellter und als selbstständiger Unter-              (z. B. Buchführung und Kostenrechnung)
nehmer gibt es erhebliche Unterschiede. Als Selbst-
                                                                    strategisches Denken
ständiger sind Sie persönlich sehr viel mehr gefordert.
Mit Ihnen steht und fällt die Umsetzung des Vorha-                  Kontakt- und Kommunikationsfähigkeit
bens. Bevor Sie Ihren Businessplan erarbeiten und                   Organisations- und Durchsetzungsvermögen
sich auf den Weg in die Selbstständigkeit begeben,
halten Sie kurz inne und prüfen Sie zunächst, ob Sie                Belastbarkeit und Selbstdisziplin
die geforderten persönlichen Voraussetzungen mit-
bringen. Zu diesen zählen insbesondere:

Von den folgenden Fragen sollten Sie möglichst viele mit          beantworten können:
   Besitzen Sie das notwendige Fach- und Branchenwissen zur Umsetzung Ihrer Geschäftsidee?
   Verfügen Sie über kaufmännisches und betriebswirtschaftliches Know-how?
   Haben Sie die Bereitschaft zu ständiger Weiterbildung und Marktbeobachtung?
   Können Sie auf andere Menschen zugehen und haben Sie Verkaufstalent?
   Besitzen Sie Führungseigenschaften und können Sie in schwierigen Situationen
   schnell Entscheidungen treffen?
   Haben Sie unternehmerischen Ehrgeiz und wollen Sie „Gewinn machen“?
   Sind Sie begeisterungsfähig und haben Sie Freude an Ihrer Arbeit?
   Können Sie sich selbst motivieren und mit Niederlagen umgehen?
   Sind Sie bereit, überdurchschnittlich viel zu arbeiten?
   Ist Ihre Familie bereit, Ihnen dabei die notwendige Unterstützung zu geben?
   Können Sie damit umgehen, für sich und Ihre Familie kein regelmäßiges
   Einkommen zu erzielen?
   Haben Sie sich über das Risiko für Ihr privates Vermögen Gedanken gemacht?

Alternativ können Sie einen noch ausführlicheren Test           Bedenken Sie: Nicht jeder gute Fachmann ist gleichzei-
in der Starthilfe des Bundeswirtschaftsministeriums             tig auch ein guter Unternehmer. Eine Teamgründung
machen. Diese Broschüre finden Sie auf der Website              kann eine gute Möglichkeit darstellen, fehlende Kom-
des Bundeswirschaftministeriums oder auf www.hi-                petenzen im Unternehmen zu ergänzen. Auch die Ent-
reg.de.                                                         scheidung, sich nach sorgfältiger Prüfung doch nicht
Neben der guten Planung ist kaufmännisches Wissen               selbstständig zu machen, kann eine gute Entscheidung
der entscheidende Erfolgsfaktor Ihrer Selbstständig-            sein. Am Ende geht es um Ihre Zukunft!
keit. Der Businessplan ist bereits der erste Nachweis
Ihrer unternehmerischen Kompetenz und lässt erah-
nen, wie Sie sich den kommenden Herausforderungen
stellen werden.
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WiR BILDET WEITER
Kaufmännische und unternehmerische Defizite müs-            Weitere Seminare zu den Themen Steuern, Buchfüh-
sen nicht gleich ein Ausschlusskriterium für eine Selbst-   rung, Betriebswirtschaftliche Auswertungen, Kosten-
ständigkeit sein. Unternehmertum ist erlernbar. Hierzu      rechnung und (Social Media-) Marketing sowie Rechts-
braucht es Ihren Willen und Ihre Bereitschaft, die er-      fragen runden unser Seminarprogramm ab. Nutzen Sie
kannten Defizite möglichst schnell zu beheben. Nutzen       diese Chance, sich kostengünstig für die kommenden
Sie hierzu z. B. unser Weiterbildungs- und Qualifizie-      Herausforderungen fit zu machen!
rungsangebot. WiR bietet in Kooperation mit allen Part-
nern ein umfangreiches Seminarprogramm für Gründer          Weitere Informationen zu Terminen und Anmeldung
und Jungunternehmer. Ergänzend zu diesem Leitfaden          sowie ausführliche Seminarbeschreibungen finden Sie
gibt Ihnen das Grundlagenseminar Existenzgründung           unter: www.hi-reg.de /veranstaltungen
einen Einstieg in den Businessplan, zu Finanzierungs-
und Versicherungsfragen sowie Rechtsformen.
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8   BUSINESS MODEL CANVAS Schritt für Schritt zu Ihrem Businessplan

        BUSINESS MODEL CANVAS
Sie haben sich dazu entschlossen, den Weg in die             Sie erste Kunden akquirieren werden und wie Sie den
Selbstständigkeit zu wagen und wollen Ihre Geschäfts-        Kontakt zu diesen Kunden pflegen.
idee nun weiterentwickeln und einen Businessplan
schreiben? Ein weit verbreitetes Instrument, um vorab        4. Kanäle: Hier definieren Sie die unterschiedlichen
an Ihrer Idee zu arbeiten und Ihr Vorhaben zu struktu-       Wege, über die Sie Ihre Kunden ansprechen und errei-
rieren, ist der Business Model Canvas1) (dt. Geschäfts-      chen. Wichtig sind hier Ihre Kommunikations-, Distribu-
modell Leinwand).                                            tions- und Verkaufskanäle.
Ein Geschäftsmodell beschreibt das Grundprinzip, nach
dem ein Unternehmen Werte schafft, vermittelt und            5. Schlüsselaktivitäten: Beschreiben Sie, welche zen-
erfasst. Es kann durchaus sinnvoll sein, sich bereits vor    tralen Aufgaben Sie erledigen müssen, damit Ihr Ge-
dem Schreiben des Businessplans intensiv mit der in-         schäftsmodell funktioniert. Hier treffen Sie Entschei-
ternen Perspektive eines Geschäftsmodells auseinan-          dungen, ob Sie z. B. die Produktion selbst übernehmen
der zu setzen, vor allem, wenn Sie noch sehr am Anfang       oder eine Dienstleistung anbieten, die ständig weiter-
Ihrer Überlegungen stehen. Der Business Model Can-           entwickelt werden muss.
vas gibt Ihnen die Möglichkeit, in neun grundlegenden
Bausteinen Ihr Geschäftsmodell zu beschreiben und            6. Schlüsselressourcen: Schlüsselressourcen können
zeigt, wie Sie in Ihrem Unternehmen Geld verdienen. Er       physischer, finanzieller, intellektueller oder menschli-
ist ein agiles Instrument, das immer an Änderungen im        cher Natur sein. Beschreiben Sie hier die wichtigsten
Unternehmen angepasst werden kann und als Über-              Wirtschaftsgüter, die für Ihr Konzept notwendig sind.
blick über die Gründungsidee dient. Wir empfehlen Ih-        Auch Patente oder eine starke Marke gehören zu den
nen für das Ausfüllen des Canvas den Einsatz von             Schlüsselressourcen. Außerdem beschreiben Sie hier
Post-Its auf einem großflächigen Ausdruck - dies er-         Ihre persönlichen Kernkompetenzen.
möglicht ein dynamisches Arbeiten und schnelles Ver-
ändern der Inhalte.                                          7. Schlüsselpartnerschaften: Mit der Definition von
                                                             Schlüsselpartnern benennen Sie Ihr, für das Geschäfts-
Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick über die           modell notwendiges, Netzwerk aus Partnern, Lieferan-
neun Bausteine des Business Model Canvas:                    ten, Unterstützern und Institutionen.

1. Wertangebot: Hier beschreiben Sie nicht nur Ihre Pro-     8. Einnahmequellen: Zeigen Sie auf, welche Einkünfte
dukte und Dienstleistungen, sondern vor allem, welchen       Sie mit Ihrem Angebot generieren. Einkünfte können
Wert Sie mit diesen für ein bestimmtes Kundensegment         verschiedener Herkunft sein. Mögliche Formen sind
schaffen. Sie müssen sich Gedanken über das Alleinstel-      z. B. Verkauf, Nutzungsgebühren, aber auch Beiträge
lungsmerkmal Ihrer Idee und den Kundennutzen machen.         oder Vermietung.

2. Kundensegmente: In diesem Baustein definieren Sie         9. Kostenstruktur: Schlussendlich können Sie von Ih-
verschiedene Gruppen von Personen oder Organisatio-          rem Gesamtkonzept ableiten, welche Kosten für das
nen, die Sie als Unternehmen bedienen wollen. Beschrei-      Realisieren Ihres Geschäftsmodells auf Sie zukommen.
ben Sie Ihre Kundengruppen. Zeigen Sie auf, in welchem       Unterschieden wird zwischen fixen und variablen Kos-
Markt Sie sich bewegen werden (z. B. Business-to-Busi-       ten, aber auch Mengen- und Verbundvorteile können
ness, Business-to-Customer, Massenmarkt, Nischen-            hier genannt werden.
markt).
                                                                       Grundlage für diesen Abschnitt des Leitfadens ist Osterwal-
                                                                      1)

                                                                      der A., Pigneur Y., „Business Model | Generation: Ein Hand-
3. Kundenbeziehungen: Beschreiben Sie die Arten von                   buch für Visionäre, Spielveränderer und Herausforderer“,
                                                                      2011
Beziehungen, die Sie mit den verschiedenen Kunden-
gruppen eingehen. Beziehungen pflegen heißt an die-
ser Stelle auch, Kunden zu binden. Beschreiben Sie, wie
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Wie Sie feststellen werden, finden sich die meisten                                                                                                Viele der Informationen und Planungen, die Sie im
Elemente des Canvas im Businessplan wieder, der im                                                                                                 Canvas erarbeitet haben, können später in den Busi-
Folgenden erläutert wird.                                                                                                                          nessplan einfließen. Selbstverständlich können Sie
                                                                                                                                                   den Business Model Canvas auch überspringen und
Der Canvas sollte - je nach Art der Geschäftsidee -                                                                                                direkt mit dem Businessplan beginnen. Eine Vorlage
nicht als Ersatz für einen Businessplan gesehen wer-                                                                                               des Canvas können Sie unter www.hi-reg.de herun-
den, sondern kann als Vorstufe für diesen dienen.                                                                                                  terladen oder bei den Gründerlotsen im Büro erhalten.

    BUSINESS MODEL CANVAS
     SCHLÜSSELPARTNER                                   SCHLÜSSELAKTIVITÄTEN                                        WERTANGEBOT                                                KUNDENBEZIEHUNGEN                KUNDENSEGMENTE

                                                        SCHLÜSSELRESSOURCEN                                                                                                    KANÄLE

     KOSTENSTRUKTUR                                                                                                                              EINNAHMEQUELLEN

           Unterstützung bei der Bearbeitung des Business Model Canvas erhalten Sie von den Gründerlotsen der HI-REG. Hinweise und Erläuterungen zu den einzelnen Segmenten finden Sie in dem
           Businessplan Leitfaden „Selbstständig? Aber sicher!“, den Sie auf www.hi-reg.de downloaden können oder bei der HI-REG im Büro erhalten. Kontakt: Wirtschaftsförderungsgesellschaft Hil-
           desheim Region (HI-REG) mbH, Kaiserstraße 15, 31134 Hildesheim, Tel. 05121 309 6023 und 05121 309 6024, gruenderlotse@hi-reg.de
                                                                                                                                                                                                     © Wirtschaftsförderungsgesellschaft Hildesheim Region (HI-REG) mbH

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SELBSTSTÄNDIG? ABER SICHER! - SCHRITT FÜR SCHRITT ZU IHREM BUSINESSPLAN - HI-REG
10      GRUNDSÄTZLICHES Schritt für Schritt zu Ihrem Businessplan

                    GRUNDSÄTZLICHES ZUM BUSINESSPLAN
         WARUM SCHREIBEN SIE EINEN BUSINESSPLAN?
        Der Businessplan ist Ihr zentrales Planungsinstrument              bare Voraussetzung für die Finanzierung durch eine
        auf dem Weg in die Selbstständigkeit. Er hilft, Ihre               Bank und die Beantragung von Fördermitteln (z. B.
        Gedanken und Ideen zu strukturieren und zu hinter-                 von KfW, NBank, Agentur für Arbeit, Job-Center).
        fragen. So können Sie bereits im Vorfeld prüfen, ob                Ohne einen bewertungsfähigen Businessplan kann
        Ihr Vorhaben tragfähig und realisierbar ist. Nach der              Ihnen keine Bank und kein Fördermittelgeber Kapital
        Umsetzung können Sie den Businessplan als Con-                     zur Verfügung stellen. Je überzeugender der Plan,
        trolling-Instrument, z. B. für Soll-Ist-Vergleiche nut-            desto größer die Chance auf eine erfolgreiche Finan-
        zen. Weiterhin ist der Businessplan eine unverzicht-               zierung.

                                                    WIE SCHREIBEN SIE EINEN BUSINESSPLAN?
 TEXTTEIL
                                                    Ihr Konzept sollte von Ihnen selbst erarbeitet werden und das Ergebnis
 1 | Zusammenfassung
                                                    Ihrer eigenen Überlegungen, Analysen und Zielsetzungen sein. Niemand
 2 | Unternehmerperson/-team
                                                    kennt Ihre Geschäftsidee besser als Sie. Bedenken Sie, dass Sie gegenüber
 3 | Geschäftsidee                                  Kapitalgebern zu allen Details Ihres Vorhabens Stellung nehmen müssen.
 4 | Organisation                                   Wir raten daher davon ab, Ihren Businessplan von einem Dritten schreiben
 5 | Unternehmensumfeld                             zu lassen oder eine vorgefertigte Vorlage aus dem Internet zu verwenden.
 6 | Marketing                                      Selbstverständlich können und sollten Sie für Spezialfragen fachliche Be-
 7 | Finanzplanung                                  ratung (z. B. durch Steuerberater und Rechtsanwälte) in Anspruch nehmen,
 8 | Stärken-Schwächen                              die inhaltlich in den Businessplan einfließt.
     Analyse und Fazit
                                                    Bei der Erstellung des Businessplans sollten Sie eine gängige Gliederung
                                                    einhalten. Hierzu ist die Verwendung einer Vorlage sinnvoll und wird emp-
 ZAHLENTEIL                                         fohlen, sie sollte aber lediglich Orientierung und Struktur bieten. Inhalt und
 A | Kapitalbedarfs- und                            Zahlen sollten von Ihnen individuell erarbeitet werden. Wenn Sie lieber
     Finanzierungsplan
                                                    online arbeiten, können wir die gruenderplattform.de empfehlen. Egal für
 B | Lebenshaltungskosten                           welche Vorlage Sie sich entscheiden, gestalten Sie den Businessplan klar,
 C | Umsatzplan                                     sachlich und lesefreundlich. Als finales Produkt sollte eine Datei entstehen,
 D | Rentabilitätsplan                              in der alle Texte, Tabellen und Anhänge gut strukturiert zusammenfließen.
 E | Liquiditätsplan                                Verwenden Sie ein Deckblatt mit Name, Adresse, Geschäftsidee und Da-
 F | Weitere Pläne                                  tum sowie ein Inhaltsverzeichnis mit Seitenzahlen. Hilfreich zur Orientie-
                                                    rung sind außerdem Kopf- und Fußzeilen.

                                                    Behalten Sie immer im Hinterkopf, dass Ihr Vorhaben von Außenstehenden
 ANHANG
                                                    (z. B. Kapital- und Fördermittelgeber) verstanden werden muss, die mögli-
  I. | Lebenslauf
                                                    cherweise nicht über Ihr Fachwissen verfügen und denen viele, für Sie
 II. | Zeugnisse
                                                    selbstverständliche, Informationen fehlen. Denken Sie an eine schlüssige
III. | Vertragsentwürfe
                                                    Argumentation und nutzen Sie z. B. Freunde oder Familienmitglieder, um
IV. | Produktinformationen                          Ihren Businessplan frühzeitig auf einen „roten Faden“ zu überprüfen. Der
 V. | Fotos, Grafiken, Pläne                        Businessplan besteht insgesamt aus drei Teilen, die sich untereinander er-
VI. | Jahresabschlüsse                              gänzen.
VII. | Weitere Unterlagen
                                                          GRÜNDERZEITEN
                                                          Nr. 01: Existenzgründungen in Deutschland
                                                          Nr. 07: Businessplan
11

INFORMATIONSRECHERCHE FÜR                                            DOS AND DON‘TS FÜR EINE ERFOLG-
IHREN BUSINESSPLAN                                                   REICHE GRÜNDUNGSVORBEREITUNG
Wer glaubt, man könne einen Businessplan an einem                    Dos
Wochenende schreiben, der wird meist schnell eines                   • Erarbeiten Sie den Businessplan eigenständig,
Besseren belehrt. Die Erstellung eines qualitativ guten                nehmen Sie zusätzlich fachliche Beratung in Anspruch.
Businessplans erfordert Zeit und Engagement. In der                  • Stellen Sie ausführliche Recherchen und
Regel werden Sie mehrere Wochen benötigen bis Ihr                      Untersuchungen zu Ihrem Vorhaben an.
Konzept ausgereift ist und bei Banken bzw. Fördermit-                • Lassen Sie kaufmännische Vorsicht walten und
telgebern vorgelegt werden kann. Der Hauptgrund für                    planen Sie Ihre Umsätze etwas konservativer als
den hohen Zeitaufwand ist die sorgfältige Recherche                    erwartet und die Kosten etwas höher ein.
zu verschiedenen Themen, wie Branche, Markt und                      • Beginnen Sie rechtzeitig vor der Gründung mit Ihrem
Wettbewerb, Kosten, Umsätze und Kapitalbedarf. Sie                     Konzept und kalkulieren Sie ausreichend Zeit ein.
ist die unverzichtbare Basis jedes aussagekräftigen                  • Nehmen Sie Seminare und Qualifizierungsangebote
Businessplans. Sie sollten möglichst verschiedene und                  in Anspruch.
zuverlässige Informationsquellen heranziehen.                        • Prüfen Sie, ob Sie an alle Genehmigungen und
                                                                       Versicherungen gedacht haben.
Das Bundeswirtschaftsministerium bietet z. B. eine                   • Seien Sie mit sich und Ihrer Idee möglichst kritisch
vielfältige Publikationsreihe rund um die Themen Exis-                 und objektiv.
tenzgründung, Start-ups und Unternehmensübernah-                     • Achten Sie auf eine schlüssige Argumentation und
me: die „GründerZeiten“. Im Verlauf dieses Leitfadens                  einen „roten Faden“ in Ihrem Businessplan.
finden Sie an verschiedenen Stellen den Hinweis auf                  • Gestalten Sie den Businessplan ansprechend und
die jeweils thematisch passende Ausgabe. Verschie-                     übersichtlich. Denken Sie an den Leser!
dene Banken stellen ausführliche Branchenbriefe mit
branchenüblichen Vergleichszahlen und weiteren spe-                  Don‘ts
zifischen Informationen zur Verfügung.                               • Es ist nicht erkennbar, dass Sie oder Ihr Team die
                                                                       notwendigen Qualifikationen aufweisen.
Auch Steuerberater können i. d. R. mit Branchenverglei-              • Ihr Konzept lässt kein Alleinstellungsmerkmal und
chen weiterhelfen. Darüber hinaus bietet das Internet                  eindeutigen Kundennutzen erkennen.
Informationen in Hülle und Fülle – achten Sie aber immer             • Sie können die erforderliche Nachfrage am Markt
auf die Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit der Quelle.                nicht begründen.
Sie müssen Ihre Schlussfolgerungen schließlich glaub-                • Sie haben einen hohen Fremdfinanzierungsbedarf
haft machen. Unbewiesene und nicht nachvollziehbare                    und bringen weder Eigenkapital noch Sicherheiten ein.
Behauptungen sind für Ihre Argumentation nicht hilf-                 • Sie haben bereits mit dem Vorhaben begonnen oder
reich. Für bestimmte Fragestellungen können Daten und                  Verträge abgeschlossen bevor die Finanzierung
Informationen auch selber erhoben werden, z. B. anhand                 sichergestellt ist oder Förderanträge gestellt wurden.
von Umfragen oder Zählungen. Aber auch bei Statistiken               • Sie nutzen eine „fertige“ Businessplanvorlage aus
gilt: Mehr ist nicht zwangsläufig besser. Denken Sie gut               dem Internet, ohne diese ausführlich zu ergänzen
darüber nach, was Sie mit einer Information aussagen                   und zu individualisieren.
wollen und ob diese für das Verständnis und den „roten               • Ihr Businessplan ist in sich nicht stimmig. Text- und
Faden“ wirklich relevant oder verzichtbar ist.                         Zahlenteil passen nicht zueinander.
                                                                     • Sie sind nicht in der Lage zu jedem Detail Ihres
Auf unserer Internetseite www.hi-reg.de finden Sie                     Konzepts Stellung zu beziehen.
Links zu vielen der hier genannten Informationsquel-                 • Sie stellen Behauptungen auf, die Sie nicht begrün-
len, die teilweise auch gedruckt bei den Gründerlotsen                 den können.
im Büro ausliegen. Sprechen Sie uns gerne an, wir be-                • Sie setzen zu viel Branchenwissen voraus und nut-
raten Sie und geben Ihnen individuell auf Ihr Vorhaben                 zen technische Fachbegriffe ohne Erklärung.
zugeschnittene Empfehlungen.                                         • Sie reichen Ihre Unterlagen fehlerhaft und ungeprüft
                                                                       bei einer Bank oder anderen Kapitalgebern ein.
     GRÜNDERZEITEN
     Nr. 02: Information und Beratung

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12    TEXTTEIL Schritt für Schritt zu Ihrem Businessplan

  TEXTTEIL
                                                                      DER TEXTTEIL
  1 | Zusammenfassung
                                                              Text- und Zahlenteil sollten nicht separat voneinander
  2 | Unternehmerperson / -team                               betrachtet werden, sondern sind inhaltlich eng mitein-
  3 | Geschäftsidee                                           ander verknüpft. Beginnen Sie mit der Erstellung des
                                                              Textteils. Dieser soll mit Ihren eigenen Worten alle rele-
  4 | Organisation
                                                              vanten Informationen zu Ihrer Geschäftsidee erläutern.
  5 | Unternehmensumfeld                                      Da alles, was Sie im Textteil beschreiben (z. B. Kapital-
                                                              bedarf, Umsätze, Kosten) auch im Zahlenteil dargestellt
  6 | Marketing
                                                              wird, kann es hilfreich sein, parallel erste Arbeiten am
  7 | Finanzplanung                                           Zahlenteil durchzuführen. Durch ständig neue Erkennt-
  8 | Stärken-Schwächen                                       nisse werden Sie bereits bearbeitete Kapitel laufend
      Analyse und Fazit                                       ergänzen müssen. Durch dieses Vorgehen wird Ihr
                                                              Businessplan sich weiterentwickeln bis er aussage-
                                                              kräftig ist.

                                                              Sie werden im Folgenden zu jedem Kapitel des Leitfa-
                                                              dens und der zugehörigen Word-Vorlage Fragen fin-
  ZAHLENTEIL                                                  den, an denen Sie sich orientieren sollten. Es sind nicht
                                                              alle Fragen für Sie und Ihr Vorhaben gleich relevant.
  A | Kapitalbedarfs- und
                                                              Erstellen Sie einen zusammenhängenden Text, der die
      Finanzierungsplan
                                                              für Sie relevanten Fragen beantwortet. Stichpunktar-
  B | Lebenshaltungskosten                                    tige Antworten sind nicht ausreichend. Denken Sie
                                                              daran, dass ein Außenstehender Ihrer Argumentation
  C | Umsatzplan
                                                              folgen können muss.
  D | Rentabilitätsplan
  E | Liquiditätsplan
                                                              1 | ZUSAMMENFASSUNG
  F | Weitere Pläne                                           Bringen Sie Ihr Vorhaben auf den Punkt. Die Zusam-
                                                              menfassung ist ein knapper Extrakt aus allen Abschnit-
                                                              ten des Text- und Zahlenteils. Sie steht am Anfang, kann
                                                              aber erst geschrieben werden, wenn alle übrigen Ab-
                                                              schnitte fertig gestellt sind. Die Zusammenfassung soll
                                                              den Einstieg in Ihren Businessplan erleichtern. Es gilt das
                                                              Motto:
  ANHANG
  I. | Lebenslauf
 II. | Zeugnisse                                                       So knapp wie möglich,
III. | Vertragsentwürfe                                                   so ausführlich wie nötig.
IV. | Produktinformationen
 V. | Fotos, Grafiken, Pläne
VI. | Jahresabschlüsse                                        Mit einer gelungenen Zusammenfassung können Sie
                                                              den Leser gleich zu Beginn für Ihr Vorhaben gewinnen.
VII. | Weitere Unterlagen                                     Auf maximal einer Seite sollten Sie zu jedem Abschnitt
                                                              von Text- und Zahlenteil ein bis zwei Kernaussagen for-
                                                              mulieren.
13

Folgende Fragen können Ihnen dabei behilflich sein:                  Beginnen Sie damit, die folgenden Fragen für sich zu
                                                                     beantworten:
• Wer gründet?
• Wann wollen Sie gründen?                                           • Über welche Ausbildung und Berufserfahrung
• Welche Rechtsform haben Sie gewählt?                                 verfügen Sie?
• Was ist die Geschäftsidee?                                         • Welche kaufmännischen bzw. betriebswirtschaft-
• Welche Produkte bzw. Dienstleistungen bieten Sie an?                 lichen Kenntnisse haben Sie?
• Wie sieht Ihr Markt aus?                                           • Warum wollen Sie sich selbstständig machen?
  Welche Zielgruppen sprechen Sie an?                                  Was ist Ihre Motivation?
• Was ist der Kundennutzen?
  Welches Problem löst Ihr Angebot beim Kunden?                      Nutzen und ergänzen Sie diese Vorüberlegungen so,
• Worin liegt Ihr Wettbewerbsvorteil?                                dass ein Profil Ihrer Unternehmerpersönlichkeit ent-
  Welches Alleinstellungsmerkmal haben Sie?                          steht.
• Wie hoch ist Ihr Kapitalbedarf und woraus setzt er
  sich zusammen?                                                     Lassen Sie sich dabei von folgenden Fragen leiten:
• Welche maßgeblichen Chancen und Risiken beste-
  hen und wie gehen Sie damit um?                                    • Welche spezifischen Branchenerfahrungen
• Welche Ziele haben Sie für Ihr Unternehmen in den                    und -kenntnisse haben Sie?
  nächsten drei Jahren?                                              • Welche Kontakte oder Referenzen haben Sie in
• Wo liegen Ihre Stärken und Schwächen?                                Ihrer Branche (persönliches Netzwerk)?
                                                                     • Waren Sie früher schon einmal selbstständig?
                                                                       Wenn ja, womit?
2 | UNTERNEHMERPERSON / -TEAM                                        • Welche Defizite haben Sie noch und wie
Was sollte man über Sie wissen? Eine spannende Frage,                  gedenken Sie diese zu beheben?
wenn man bedenkt, dass der Leser Ihres Business-
plans im Zweifelsfall nur Ihren Namen kennt. In diesem               Wenn Sie im Team gründen, sollten Sie all diese Punkte
Kapitel werben Sie für sich als Unternehmerperson, um                für jeden der Gründer aufführen. Hierbei ist besonders
andere von sich und Ihren Fähigkeiten zu überzeugen.                 interessant, welche komplementären Fähigkeiten im
Eingangs wurden zentrale Unternehmereigenschaften                    Team vorhanden sind. Optimalerweise ergänzen sich die
als wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche                  Gründer in Ihren Fähigkeiten. Gehen Sie an dieser Stelle
Selbstständigkeit betont. Gehen Sie neben Ihren Fach-                schon kurz darauf ein, wer welche Aufgaben übernimmt.
kenntnissen und notwendigen Qualifikationen (z. B. Stu-              Ausführlich werden die organisatorischen Abläufe in
dium, Meisterbrief etc.) sowie Ihrer Berufserfahrung in              Kapitel 4. Organisation beschrieben. Diese Ausführun-
diesem Kapitel besonders auf Ihr kaufmännisches und                  gen ergänzen Sie mit einem Lebenslauf und ggf. Zeug-
betriebswirtschaftliches Wissen ein. Auch Ihre Motiva-               nissen, die Sie nicht an dieser Stelle einfügen, sondern
tion für die Selbstständigkeit sollte deutlich werden. Die-          im Anhang (I. Lebenslauf und II. Zeugnisse).
ser Abschnitt ist eine Ergänzung zu Ihrem tabellarischen
                                                                          GRÜNDERZEITEN
Lebenslauf im Anhang. Zählen Sie nicht auf wo Sie wie                     Nr. 10: Gründungen durch Migrantinnen und Migranten
lange beschäftigt waren, sondern erläutern Sie welche                     Nr. 16: Gründung aus der Arbeitslosigkeit
                                                                          Nr. 19: Existenzgründungen durch Ältere
besonderen Fähigkeiten Sie erlernt haben und wieso
diese für Ihr jetziges Vorhaben wichtig sind.

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14   TEXTTEIL Schritt für Schritt zu Ihrem Businessplan

3 | GESCHÄFTSIDEE
Was haben Sie eigentlich vor? Ihnen selbst dürfte Ihre     • In welchem Umfang benötigen Sie zu Beginn einen
Geschäftsidee klar sein. Sie wissen genau, welche Pro-       Material- bzw. Warenbestand?
dukte bzw. Dienstleistungen Sie anbieten wollen und        • Planen Sie die Anmeldung von Wort-Bild-Marken
sind Experte auf Ihrem Gebiet. In diesem Abschnitt ste-      oder Patenten bzw. Gebrauchsmustern? Wenn ja,
hen Sie nun vor der Herausforderung, Ihr Vorhaben so         welche?
zu erläutern, dass auch andere Personen es verstehen.      • Wann wollen Sie starten?
Wenn Sie merken, dass es Ihnen schwer fällt, Ihre Ge-      • Was sind Ihre kurz- und langfristigen Unterneh-
schäftsidee zu erklären, kann das ein Indiz für mögliche     mensziele? Wo sehen Sie sich und Ihr Unternehmen
Schwachstellen sein. Neuartige z. B. digitale Geschäfts-     in drei Jahren?
modelle sind oft besonders erklärungsbedürftig.

Starten Sie mit jeweils einem Satz zu folgenden drei       4 | ORGANISATION
Fragen:                                                    Im vorherigen Kapitel haben Sie beschrieben, welche
                                                           Arbeitsschritte zur Erstellung Ihres Angebots notwen-
• Was ist der Zweck Ihres Unternehmens?                    dig sind. An dieser Stelle müssen Sie erläutern wie Sie
• Welche(s) Produkt(e) bzw. Dienstleistung(en)             Ihr Unternehmen organisieren wollen. Wer macht was
  wollen Sie anbieten?                                     bis wann? Wenn Sie ein Einzelkämpfer sind, ist klar,
• Welchen besonderen Nutzen hat Ihr Angebot für            dass Sie für alles zuständig sind, wobei es auch hier
  Ihre Kunden?                                             sinnvoll sein kann auf externe Berater und Dienstleister
                                                           zurückzugreifen.
Konkretisieren Sie anschließend die Darstellung der
Geschäftsidee. In diesem Kapitel handelt es sich um        Wenn Sie vorhaben, Mitarbeiter zu beschäftigen, soll-
eine erste Übersicht. Die weitere Analyse erfolgt in Ka-   ten Sie erklären warum und wofür. Wichtig ist es, dass
pitel 5. Unternehmensumfeld.                               der Leser das Gefühl bekommt, dass Sie wohl durch-
                                                           dacht handeln und der Arbeitsaufwand kapazitativ zu
Folgende Fragen bieten Ihnen eine Orientierung:            bewältigen ist. Je nach Anzahl der geplanten Teammit-
                                                           glieder und Mitarbeiter kann es an dieser Stelle sinnvoll
• Was ist ganz konkret Ihr Angebot an den Kunden?          sein, ein Organigramm einzufügen.
• Welche Merkmale Ihrer Produkte / Dienstleistungen
  sind für die Kunden relevant?                            ORGANIGRAMM
• Was ist Ihr Ertragsmodell?                               • Welche Abteilungen bzw. Organisationseinheiten
  Womit verdienen Sie Ihr Geld?                              gibt es in Ihrem Unternehmen? Wer macht was?
• Welche Varianten Ihrer Produkte / Dienstleistungen       • Wie sind die Abläufe zwischen den Unternehmens-
  bieten Sie an? Können Sie einige beispielhafte             bereichen organisiert?
  Angebote erläutern?                                      • Stellen Sie Mitarbeiter ein? Wenn ja, wann, wie viele
• Wodurch heben sich Ihre Produkte / Dienstleistun-          und wofür? Welche Qualifikationen müssen sie auf-
  gen von denen Ihrer Konkurrenz ab? Worin liegen Ihr        weisen? Wie viel Gehalt sollen sie bekommen?
  Alleinstellungsmerkmal und Ihr Wettbewerbsvorteil?       • Wie wird Ihr Produkt hergestellt bzw. Ihre Dienstleis-
  (Siehe auch Kapitel 5. Unternehmensumfeld: Er-             tung bereitgestellt? Wer sind Ihre Zulieferer?
  gänzen Sie diesen Punkt, nachdem Sie eine Analyse        • Nutzen Sie externe Personen, Unternehmen oder
  Ihrer Wettbewerber vorgenommen haben.)                     Institutionen als Partner oder Dienstleister
• Wie ist der aktuelle Entwicklungsstand Ihres Produk-       (z. B. Wettbewerber, Berater, IT-Dienstleister)?
  tes / Ihrer Dienstleistungen? Welche Voraussetzun-         Nennen Sie diese ruhig beim Namen.
  gen müssen bis zur Gründung noch erfüllt werden?         • Wer übernimmt die Buchführung und das Controlling?

                                                                GRÜNDERZEITEN
                                                                Nr. 15: Personal,
                                                                Nr. 25: Kooperationen
RECHTSFORM
Neben der Organisation müssen Sie sich für eine                           Die Rechtsform bestimmt maßgeblich die
Rechtsform entscheiden.                                                   rechtlichen, steuerlichen und finanziellen
                                                                         Rahmenbedingungen Ihrer Unternehmung.
• Welche Rechtsform wählen Sie für Ihr Unterneh-
  men und warum?
• Außer bei Einzelunternehmen: Wer sind die Gesell-
  schafter und wie verteilen sich die Gesellschafts-                 GENEHMIGUNGEN
  anteile? Gibt es bereits den Entwurf eines Gesell-                 Neben den organisatorischen Abläufen und der
  schaftsvertrages?                                                  Rechtsform kann es sein, dass für Ihr Vorhaben be-
• Welche persönliche Haftung entsteht für Sie als                    stimmte gesetzliche Bestimmungen gelten oder
  Unternehmer?                                                       besondere Rahmenbedingungen beachtet werden
• Welche betrieblichen Versicherungen sollten ggf.                   müssen. Wenn dies der Fall ist, sollten Sie an dieser
  abgeschlossen werden?                                              Stelle darauf eingehen.

Die Fragen machen deutlich, dass Sie sich rechtzeitig                • Erfüllen Sie die gesetzlichen Bestimmungen
vor der Gründung eingehend rechtlich und steuer-                       (z. B. Zulassungen, Genehmigungen) mit Bezug
lich beraten lassen sollten. Das gilt insbesondere für                 auf Ihre Branche und Ihr Angebot?
alle Vorhaben mit mehreren Unternehmerpersonen                       • Wie sehen die rechtlichen Rahmenbedingungen
(z. B. GbR) und für Rechtsformen, für die ein Gesell-                  in Ihrer Branche aus (z. B. Gewährleistung,
schaftsvertrag rechtlich vorgeschrieben ist (z. B. UG                  Vertragsrecht, Buchführungspflicht, Steuern)?
(haftungsbeschränkt), GmbH). Bitte beachten Sie, dass
                                                                         GRÜNDERZEITEN
die Gründerlotsen keine Steuer- und Rechtsberatung                       Nr. 09: Steuern
ausüben dürfen!                                                          Nr. 18: Existenzgründungen im Handwerk
                                                                         Nr. 24: Recht und Verträge
     GRÜNDERZEITEN                                                       Nr. 26: Erlaubnisse und Anmeldungen
     Nr. 11: Rechtsformen,
     Nr. 17: Existenzgründungen durch freie Berufe

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16   TEXTTEIL Schritt für Schritt zu Ihrem Businessplan

5 | UNTERNEHMENSUMFELD
Haben Sie alles bedacht, was einen Einfluss auf Ihr        Im nächsten Schritt der Analyse widmen Sie sich nun
Unternehmen haben kann? In den bisherigen Kapiteln         Ihrem direkten Unternehmensumfeld. Dieses besteht
Ihres Businessplans wurden vorrangig interne Aspekte,      im Wesentlichen aus vier Bereichen:
wie die Organisation Ihres Unternehmens und Ihre
eigene Qualifikation betrachtet. Nun richtet sich der      • der Branche, der Ihr Unternehmen angehört
Blick auf Ihr Unternehmensumfeld. Es gilt alle Einflüsse   • dem Markt, in dem Sie Ihre Produkte bzw.
auf Ihr Unternehmen zu ermitteln und zu analysie-            Dienstleistungen anbieten wollen
ren. Positive Einflüsse sollten Sie für sich nutzen, bei   • dem Wettbewerb, d. h. Ihren Konkurrenten
negativen Faktoren müssen Sie darstellen, wie Sie da-      • dem Standort Ihres Unternehmens
mit umgehen. Verschweigen Sie offensichtlich nega-
tive Einflüsse nicht – Sie verlieren sonst an Glaubwür-    Im Folgenden sollten Sie diese vier Bereiche ausführ-
digkeit. Zeigen Sie, wie Sie mit Herausforderungen         lich untersuchen. Hierbei fließen die zuvor gewonnen-
umgehen werden, so dass Ihr Vorhaben trotzdem er-          en Erkenntnisse über die übergeordneten Trends mit
folgreich wird.                                            ein. Lassen Sie sich von den aufgeführten Fragen leiten
Bei der Betrachtung des Unternehmensumfeldes ist           und
zwischen dem erweiterten Umfeld und dem direkten
Umfeld zu unterscheiden. Das erweiterte Umfeld be-
steht aus übergeordneten gesellschaftspolitischen                   liefern Sie Argumente für die
Trends und Entwicklungen. Diese können Sie i. d. R.
nicht direkt steuern, sollten sie aber unbedingt im Auge
                                                                        Machbarkeit Ihres Vorhabens.
behalten, da Sie Ihr Unternehmen maßgeblich beein-
flussen können.
Beginnen Sie zunächst folgende Einflussfaktoren aus        Beschränken Sie sich nicht auf die reine Auflistung von
dem erweiterten Unternehmensumfeld zu analysieren          Fakten, sondern formulieren Sie zu sämtlichen Analy-
und knapp zu erläutern. Setzen Sie sich nur mit Fak-       sen nachvollziehbare Schlussfolgerungen.
toren auseinander, die für Ihr Unternehmen relevant
sind. Nutzen Sie für die Informationsbeschaffung und
Recherche die Hinweise und Quellen auf S. 11. Diese
gelten für alle Bereiche des Businessplans.

• Technologische Trends: Gibt es technologische Ver-
  änderungen, die für Sie von Bedeutung sind? Wirken
  diese sich auf die Nachfrage nach Ihren Produkten /
  Dienstleistungen aus?
• Konjunkturelle Lage: Wie ist die allgemeine wirt-
  schaftliche Lage? Inwiefern beeinflussen Verände-
  rungen der Konjunktur Ihr Unternehmen, insbeson-
  dere die Nachfrage und die Preise?
• Politische und rechtliche Rahmenbedingungen:
  Stehen Gesetzesänderungen oder politische
  Veränderungen an, die Ihr Unternehmen positiv oder
  negativ betreffen könnten?
• Gesellschaftliche Entwicklungen: Welche aktuellen
  gesellschaftlichen Entwicklungen gibt es? Können
  Sie von demografischen Trends profitieren?
• Ökologische Entwicklungen: Zeichnen sich öko-
  logische Entwicklungen ab, die Ihr Unternehmen
  betreffen? Können Sie Produkte / Dienstleistungen
  anbieten, die diese berücksichtigen?
17

BRANCHE
Wissen Sie zu welcher Branche Sie gehören und kön-       Folgende Fragen sollen Ihnen dabei helfen:
nen diese in wenigen Worten beschreiben? Täglich
wird in den Medien über die Automobil-, die Lebensmit-   • Wie lässt sich Ihre Branche möglichst klar abgrenzen?
tel- oder die Stahlbranche berichtet. Doch was macht     • Lässt sich Ihr Angebot ggf. sogar mehreren
eine Branche eigentlich aus? Sie besteht aus Unter-        Branchen zuordnen?
nehmen, die vergleichbare Produkte bzw. Dienstleis-      • Wie sieht die Unternehmensstruktur in Ihrer Branche
tungen anbieten oder ähnliche Herstellungsverfahren        aus (z. B. wenige große oder viele kleine Anbieter)?
bzw. Ausgangsprodukte verwenden. Es gibt viele klas-     • Wie groß ist der Gesamtumsatz in Ihrer Branche?
sische Branchen unter denen sich jeder etwas vor-          Wie hat er sich entwickelt?
stellen kann (z. B. Gastronomie, Baugewerbe). Doch       • Inwiefern ist Ihre Branche von konjunkturellen oder
auch diese Branchen verändern sich durch die über-         saisonalen Schwankungen betroffen?
geordneten Trends stark. Darüber hinaus entstehen        • Welche übergeordneten Trends (positiv und / oder
besonders durch die Digitalisierung und andere Mega-       negativ) bestimmen die Branchenentwicklung?
trends neue Branchen. Zeigen Sie auf, wie sich Ihre      • Lassen sich besondere Chancen oder Risiken ableiten?
Branche verändert, wodurch sie geprägt ist und wel-      • Wie bewerten Sie die Zukunftsperspektiven und die
che Trends erkennbar sind. Denken Sie immer daran,         Auswirkungen auf Ihre Geschäftsidee?
dass Ihr Leser im Zweifelsfall keine Branchenkennt-      • Wie ist die Kostenstruktur der Unternehmen in Ihrer
nisse hat.                                                 Branche? Wie entwickeln sich Preise und Kosten?

                                                              GRÜNDERZEITEN
                                                              Nr. 21: Existenzgründungen im Handel
18   TEXTTEIL Schritt für Schritt zu Ihrem Businessplan

MARKT UND ZIELGRUPPEN                                          Zielgruppen / Kunden:
Ein Markt ist ein „Ort“ an dem Angebot und Nachfrage           • Wer sind Ihre Kunden? Wie definieren sich Ihre Ziel-
zusammentreffen. Das beste Produkt oder die beste                gruppen (z. B. nach Alter, Geschlecht, Einkommen,
Dienstleistung kann nicht erfolgreich sein, wenn es              ästhetischem Empfinden, Branche, Unternehmens-
dafür keinen Markt gibt. Sie sollten Ihren Markt sehr            größe)?
genau kennen und ihn beschreiben können. Beginnen              • Zählen nur bestimmte Kundensegmente zu Ihrem
Sie damit, ihn nach drei Gesichtspunkten abzugren-               Markt? Wenn ja, wie lässt sich Ihr Markt segmen-
zen: Ihre Produkte / Dienstleistungen (Was wird ge-              tieren? Richtet sich Ihr Angebot z. B. an Endver-
handelt?), Ihre Kundensegmente und Zielgruppen                   braucher oder an gewerbliche Kunden?
(Mit wem wird gehandelt?) und Ihr geographischer               • Welche besonderen Bedürfnisse haben
Absatzmarkt (Wo wird gehandelt?).                                Ihre Zielgruppen?
                                                               • Wodurch ist das Kaufverhalten Ihrer Zielgruppen
Folgende Fragen helfen Ihnen, diese drei Perspekti-              geprägt? Wie groß ist die Kaufkraft Ihrer Zielgrup-
ven zu schärfen und herauszuarbeiten:                            pen? Wie werden sich Kaufverhalten und Kaufkraft
                                                                 entwickeln?
Produkte / Dienstleistungen:                                   • Welche Umsatzanteile haben die einzelnen
• Welche Produktgruppen und Dienstleistungsan-                   Zielgruppen an Ihrem Gesamtumsatz?
  gebote bilden Ihren Markt?                                   • Haben Sie bereits Referenzkunden oder Referenz-
• Wie sind diese charakterisiert (z. B. qualitativ hoch-         projekte? Dies wäre ein großer Pluspunkt, da Sie
  wertig, technologisch fortschrittlich, preisgünstig etc.)?     dann mit ersten Umsätzen kalkulieren können.
• Was unterscheidet Ihre Produkte / Dienstleistungen
  von vergleichbaren Angeboten am Markt?                       Geographischer Absatzmarkt:
• Was sind die Besonderheiten und der Zusatznut-               • Wo werden Ihre Produkte / Dienstleistungen
  zen für Ihre Kunden? Ihre Ausführungen aus Kapitel             verkauft?
  3. Geschäftsidee sollten Sie hier aufgreifen.                • Wie groß ist das Einzugsgebiet für Ihre Produkte /
                                                                 Dienstleistungen? Sind sie regional, überregional,
                                                                 national oder gar weltweit aktiv?
                                                               • Wie viele potenzielle Kunden aus Ihren Zielgruppen
                                                                 befinden sich in diesem Einzugsgebiet?
                                                               • Gibt es z. B. ganz spezielle Veranstaltungen, Messen
                                                                 oder Events, auf denen Sie einen großen Absatz
                                                                 erzielen?
19

WETTBEWERB
Mit der Analyse der Branche und der Definition Ihres                 • Mit welchen Maßnahmen könnte Ihre Konkurrenz
Marktes haben Sie die ersten beiden Schritte zur Un-                   auf Ihren Markteintritt reagieren? Wie werden Sie
tersuchung Ihres Unternehmensumfeldes getan. Si-                       darauf reagieren.
cherlich sind Sie hierbei bereits auf Konkurrenten ge-               • Wie etabliert sind Ihre Konkurrenten im Markt?
stoßen, die gleiche oder zumindest ähnliche Produkte /                 Wie ist ihr Ansehen?
Dienstleistungen wie Sie anbieten. Diese Wettbe-                     • Wie gehen Ihre Wettbewerber mit ihren Kunden
werbsanalyse wird nun weiter vertieft. Erfragen Sie                    um? Wie ist die Servicequalität?
Preise und Leistungen Ihrer Wettbewerber, hören Sie                  • Welche Wettbewerbsstrategie verfolgen die Wett-
sich bei Kunden um, kurzum: Versuchen Sie, möglichst                   bewerber? Was sind ihre Unternehmensziele?
viele Informationen über Ihre Wettbewerber zu erlan-                 • Wie „aggressiv“ agiert die Konkurrenz in Ihrem Markt?
gen.                                                                 • Welche Formen des Marketings (klassisch oder
                                                                       digital) nutzen Ihre Konkurrenten?
Folgende Fragen helfen Ihnen dabei, die wesentlichen                 • Welche Lieferanten haben sie?
Informationen über Ihre Konkurrenz zu bündeln:
                                                                     Diese Auflistung ist keineswegs erschöpfend. Je mehr
• Welche Konkurrenten sind in dem von Ihnen                          Informationen Sie über Ihre Wettbewerber bekommen,
  definierten Markt bereits tätig?                                   desto besser. Folgende Tabelle hilft Ihnen, die Konkur-
• Ist es zu erwarten, dass in der Zukunft weitere                    renzanalyse besser zu strukturieren. Natürlich können
  Wettbewerber hinzukommen oder etablierte Kon-                      Sie diese auch individuell ergänzen.
  kurrenten wegfallen (z. B. durch Betriebsaufgaben)?
• Wie leistungsfähig sind Ihre Konkurrenten
  (z. B. Umsatz oder Beschäftigte)? Wo liegen deren
  Stärken und Schwächen?

Konkurrenzanalyse

                                            UMSATZANTEIL IM          PRODUKTE /          PREISE PRO
 NAME             ORT    BESCHÄFTIGTE       RELEVANTEN MARKT         DIENSTLEISTUNGEN    STD. / STCK.   STÄRKEN   SCHWÄCHEN
 Konkurrent 1
 Konkurrent 2

                                                                     Nachdem Sie Ihre Wettbewerber ausführlich analy-
                                                                     siert und dargestellt haben, müssen Sie die richtigen
     Zeigen Sie, wie Sie auf die Stärken                             Schlussfolgerungen ziehen. Formulieren Sie eine Wett-
                und Schwächen Ihrer                                  bewerbsstrategie. Zeigen Sie, wie Sie auf die Stärken
         Wettbewerber reagieren werden.                              und Schwächen Ihrer Wettbewerber reagieren wer-
                                                                     den, um sich erfolgreich gegen sie am Markt durch-
                                                                     zusetzen.

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20   TEXTTEIL Schritt für Schritt zu Ihrem Businessplan

STANDORT
Wissen Sie wo Sie Ihrer Selbstständigkeit nachgehen       Orientieren Sie sich bei der Analyse Ihres Standortes
werden? Der Wahl des Unternehmensstandortes               an folgenden Fragen:
kommt je nach Art des Vorhabens eine sehr unter-
schiedliche Bedeutung zu. Im Einzelhandel oder in der     • Wo liegt der von Ihnen gewählte Standort?
Gastronomie z. B. kann die Standortwahl entschei-           Welche Gegebenheiten machen Ihn aus?
dend sein. Hinzu kommen oft konkrete Anforderun-          • Beschreiben Sie die Lage in Ihrem Absatzmarkt.
gen an die Größe und Ausstattung eines Ladenlokals.         Entspricht Ihr Standort den Anforderungen Ihrer
Wenn Sie als Dienstleister viel beim Kunden arbeiten,       Zielgruppen?
hat der Standort eine eher untergeordnete Bedeu-          • Wie ist die Verkehrsanbindung Ihres Standortes?
tung. Erläutern Sie in diesem Abschnitt, welche Rolle       Sind Sie für Kunden, Lieferanten und Mitarbeiter gut
Ihr Standort spielt und welche speziellen Anforde-          erreichbar? Sind genügend Parkplätze vorhanden?
rungen Sie an eine Gewerbeimmobilie oder -fläche          • Erfüllt der von Ihnen gewählte Standort alle Ihre
haben. Die hier formulierten Aspekte sollten später in      Anforderungen (z. B. Größe, Anzahl der Räume,
Kapitel 7. Finanzplanung und im Zahlenteil (A. Kapi-        Zuschnitt etc.) und weist die notwendige Versor-
talbedarfs- und Finanzierungsplan) wieder aufgegrif-        gungsinfrastruktur (z. B. Gas, Wasser, Strom, Tele-
fen werden, da sie diesen beeinflussen. Zur genau-          kommunikation, Internet) auf? Ist auch die Entsor-
eren Beschreibung Ihres Standortes können bei Be-           gung problemlos möglich?
darf Fotos, Pläne und Skizzen im Anhang (V. Fotos,        • Wie ist der Standort im Hinblick auf Ihre Wettbe-
Grafiken, Pläne) ergänzt werden.                            werber zu beurteilen?
                                                          • Wie hoch sind die Standortkosten (z. B. Miete /
                                                            Mietnebenkosten, Grundstückspreis, Fahrtkosten,
                                                            Gewerbesteuer)? Rechtfertigen die Kosten die Lage
                                                            des Standortes?
                                                          • Sind an dem gewählten Standort alle bau- und
                                                            genehmigungsrechtlichen Voraussetzungen erfüllt?
                                                            Wenn nicht, was ist noch zu erledigen und welche
                                                            Auswirkungen hat das auf Ihren Kapitalbedarf
                                                            (Kapitel 7. Finanzplanung und Zahlenteil, Abschnitt
                                                            A. Kapitalbedarfs- und Finanzierungsplan)?

                                                          ACHTUNG: Bevor Sie anfangen, eine Wohnung oder
                                                          ein Haus umzubauen, vergewissern Sie sich bei den zu-
                                                          ständigen Behörden wie z. B. dem Bauordnungsamt, der
                                                          Gewerbeaufsicht oder dem Veterinäramt und Verbrau-
                                                          cherschutz, ob Sie diese Tätigkeit an dem ausgewählten
                                                          Standort durchführen dürfen. Eventuell müssen Nut-
                                                          zungsänderungen o. ä. beantragt oder Veränderungen
                                                          beim Brandschutz vorgenommen werden. Hierbei ist es
                                                          unwichtig, ob es sich bei Ihrer Immobilie um Eigentum
                                                          oder Mietraum handelt. Verlassen Sie sich bei der Prü-
                                                          fung nicht auf die Aussagen des Verkäufers oder Ver-
                                                          mieters. Letztlich müssen Sie die Konsequenzen tragen!

                                                          Sie suchen noch nach einer geeigneten Gewerbe-
                                                          fläche oder Immobile in der Region Hildesheim? Auf
                                                          www.hi-reg.de finden Sie verschiedene Recherche-
                                                          möglichkeiten.
21

6 | MARKETING
Wie gewinnen Sie neue Kunden und wie binden Sie                      Für alle vier Bereiche benötigen Sie schlüssige Antwor-
diese langfristig an sich? Dieser Frage kommt eine gro-              ten, die Sie in den nächsten Abschnitten erarbeiten
ße Bedeutung zu, denn die wenigsten Gründer starten                  werden. Zusammengenommen ergeben diese Ihren
mit einer Weltneuheit, sondern konkurrieren oft mit ver-             individuellen Marketingplan. An dieser Stelle erkennen
gleichbaren Produkten oder Dienstleistungen in bereits               Sie deutlich, dass der Businessplan keineswegs ein
gesättigten Märkten. Daher ist es für Ihren Unterneh-                theoretisches Gebilde ist, das lediglich Kapital- und
menserfolg entscheidend, sich durch gutes Marketing                  Fördermittelgeber interessiert. Der Marketingplan ist
von der Konkurrenz abzuheben. Doch was ist eigentlich                vielmehr ein konkreter Handlungsleitfaden für die
gemeint, wenn von Marketing gesprochen wird?                         Umsetzung Ihrer Geschäftsidee. Selbstverständlich
                                                                     müssen Sie immer die Kosten für das Marketing im
Marketing ist mehr als nur Werbung – wobei diese na-                 Blick behalten. Setzen Sie Ihre Marketinginstrumente
türlich auch dazu gehört. Vielmehr betrifft es die ge-               effizient ein und minimieren Sie Streuverluste. Über-
samte Ausrichtung Ihres Unternehmens auf den Markt.                  prüfen Sie regelmäßig, ob Ihre Maßnahmen auch
Die Basis haben Sie schon erarbeitet. Sie kennen die                 wirklich konkret auf Ihre Zielgruppen ausgerichtet
Branche, haben Ihren Markt abgegrenzt, wissen um                     sind und zum gewünschten Erfolg führen.
die Zielgruppen und haben Ihre Konkurrenz analysiert.
Nun sollten Sie verdeutlichen, wie Sie die Kunden auf                ANGEBOT (PRODUKT / DIENSTLEISTUNG)
Ihre Produkte / Dienstleistungen aufmerksam machen                   Ihre Produkte oder Dienstleistungen sollten ganz be-
und zum Kauf animieren. Wechseln Sie die Perspektive                 stimmte Bedürfnisse bei einer klar definierten Perso-
und betrachten Sie Ihr Marketing aus Sicht Ihrer Kun-                nengruppe erfüllen: Ihrer Zielgruppe. Stellen Sie in die-
den. Stellen Sie den Kundennutzen in den Mittelpunkt                 sem Abschnitt eingehend dar, dass Ihr Angebot, wel-
Ihrer Überlegungen! Damit vermeiden Sie, an Ihren Kun-               ches bereits in Kapitel 3. Geschäftsidee grundlegend
den vorbeizuplanen.                                                  erklärt wurde, wirklich den Wünschen und Bedürf-
                                                                     nissen Ihrer Zielgruppen entspricht. Beziehen Sie sich
Um Ihre Ziele zu erreichen, verfügen Sie im Marketing                hierzu auch auf Ihre Wettbewerber. Bieten Sie einen
über vier Ansatzpunkte:                                              Zusatznutzen, den andere nicht bieten können? Hier-
                                                                     zu können z. B. ein besonders kundenorientierter
• Angebot: Wie muss Ihr Produkt / Ihre Dienstleistung                Service, eine ökologische Verpackung, eine schnelle
  mit den dazu gehörigen Services aufgebaut sein                     Lieferzeit oder andere Aspekte zählen. Ein Blick auf
  damit es den Kundenanforderungen entspricht?                       die übergeordneten gesellschaftlichen Trends kann
                                                                     helfen, Zusatznutzen zu identifizieren, die Wettbe-
• Preis: Welchen Preis akzeptieren Ihre Kunden vor                   werber möglicherweise seit Jahren vernachlässigen.
  dem Hintergrund der Qualität Ihres Angebotes und
  der Preise Ihrer Wettbewerber?                                     Beschreiben Sie Ihr Angebot aus Sicht der Kunden und
                                                                     scheuen Sie sich nicht diese zu befragen:
• Vertrieb: Welche Vertriebswege nutzen Sie, d. h. wie
  gelangen Ihre Produkte / Dienstleistungen von Ihnen                • Welche Bedürfnisse befriedigt Ihr Produkt / Ihre
  zum Kunden?                                                          Dienstleistung beim Kunden?
                                                                     • Warum ist Ihr Angebot besser als das der Konkurrenz?
• Kommunikation: Wie und durch welche Medien                           Gibt es ein Alleinstellungsmerkmal?
  bewerben Sie Ihr Angebot, um Ihre Zielgruppen                      • Bieten Sie einen besonderen Zusatznutzen zu Ihrem
  bestmöglich zu erreichen?                                            Produkt / Ihrer Dienstleistung?
                                                                     • Warum sollte man genau Ihr Produkt kaufen bzw.
                                                                       Ihre Dienstleistung in Anspruch nehmen?

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22   TEXTTEIL Schritt für Schritt zu Ihrem Businessplan

PREIS
Welcher Preis ist für mein Angebot angemessen und         Darüber hinaus sollten Sie darstellen, ob es noch wei-
wie kann ich diesen ermitteln? Diese Frage stellt sich    tere Aspekte der Preisgestaltung gibt:
nahezu jeder Gründer – und sie ist nicht so leicht zu
beantworten, da Ihnen oft die entsprechenden Erfah-       • Verfolgen Sie eine Niedrigpreisstrategie oder eine
rungswerte fehlen. Dennoch ist der Preis ein äußerst        Hochpreisstrategie?
kritisches Element Ihres Marketings. Ermitteln Sie ihn    • Was ist in Ihrer Branche üblich? Welche Strategien
daher mit Bedacht. Besonders in der Anfangsphase Ih-        verfolgen Ihre Wettbewerber? Was bedeutet das
res Unternehmens sollten Sie es vermeiden, ständige         für Sie?
Veränderungen am Preis vorzunehmen. Ihre Kunden           • Welche besonderen Bedürfnisse hat Ihre Zielgruppe
könnten sich hiervon verunsichert fühlen.                  hinsichtlich des Preises? Geht es ihr darum, mög-
                                                            lichst wenig zu bezahlen oder möchten sich Ihre
Nähern Sie sich der Preisgestaltung zunächst aus            Kunden mit Ihrem Angebot profilieren und nehmen
zwei Richtungen:                                            daher einen höheren Preis in Kauf? Beziehen Sie
                                                            sich an dieser Stelle auf die Erkenntnisse, die Sie in
• Kostenpreis: Wie viel müssen Sie für das Produkt /        Kapitel 5. Unternehmensumfeld über Ihre Zielgruppe
  die Dienstleistung mindestens verlangen damit alle        gewonnen haben.
  betrieblichen Kosten gedeckt sind, Sie also keinen      • Wie reagieren Ihre Kunden auf Preisänderungen?
  Verlust machen?                                           Sind z. B. Rabatte oder Skonto sinnvoll und bran-
                                                            chenüblich?
• Marktpreis: Wie viel sind Ihre Kunden bereit für
  das Produkt / die Dienstleistung zu zahlen? Welche      Entsprechende Rabattaktionen können Ihnen den
  Preise verlangen Ihre Konkurrenten?                     Markteintritt deutlich erleichtern. Behalten Sie bei der
                                                          Gewährung von Rabatten aber die Rentabilität Ihres
Ihre Preisfindung ist nach diesem vereinfachten Modell    Unternehmens im Auge. In ausgewählten Situationen
eine Abwägung zwischen Kosten- und Marktpreis. Ide-       kann es durchaus sinnvoll sein, einen „unwirtschaftli-
alerweise liegt Ihr Kostenpreis unter dem Marktpreis.     chen“ Auftrag anzunehmen, wenn der Kunde ein wich-
Dann haben Sie zwischen diesen beiden Größen einen        tiger Multiplikator ist.
Spielraum zur Preisgestaltung. Ist der Kostenpreis in
Höhe des Marktpreises oder befindet er sich sogar da-
rüber, haben Sie ein Problem. Dieses können Sie nur lö-
sen, indem Sie Ihre Kosten senken oder das Angebot
verändern.
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