September 2019, Nr. 248 - Kanton Uri
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Publikationsorgan der In dieser Nummer Bildungs- und Kulturdirektion des Kantons Uri Erscheint jährlich viermal Vorwort 3 Redaktion Jahresziele BKD 4 Christian Mattli Urner Rekordhoch Bildungs- und Kulturdirektion bei direkter Übertrittsquote 5 6460 Altdorf Telefon +41 41 875 2050 Zahl der Urner Studierenden Christian.Mattli@ur.ch konstant 7 Grundkompetenzen in Sprache Administration und Mathematik 9 Inserate, Adressänderungen, Abonnemente, Einzelnummern: Urner Volksschule gut aufgestellt 11 Bildungs- und Kulturdirektion/Schulblatt 6460 Altdorf Französischunterricht in Uri 13 Telefon +41 41 875 2091 Uri trifft La Tour-de-Trême 15 Edith.Gisler@ur.ch Bildungsgeschichte Uri 17 Erscheinungsmonate März, Juni, September, Dezember Kantonale Mittelschule Uri 23 Sport 23 Einsendeschluss Nr. 249: 8. November 2019 Sommerprojekt für fremdsprachige Kinder Satz und Jugendliche 28 Simona Jörg Lernende Mediamatikerin EFZ Staatsarchiv Uri 29 Lehrerinnen und Lehrer Uri 32 Bund und EDK 33 Weitere Informationen 34 Druck Gisler 1843 AG, Altdorf Zum Titelbild: Werden auf diese Art in fünfzig Jahren die Hausaufgaben erledigt? 2
Der Blick zurück weist nach vorn Wer hätte damals vorausgesagt, dass mit Stand Wintersemester 2018/2019 insge- samt 347 Urnerinnen in ausserkantonalen Hochschulen eingeschrieben sind? Ein schönes Beispiel für die Entwicklung der Chancengerechtigkeit! Anderseits lesen sich im Rückblick auch die Schilderungen zur Schul- und Unter- richtssituation um den Urner Lehrer und Lehrmittelautor Josef Maria Walker aus Vorausschauen ist wichtig, in die Zu- Silenen hochinteressant. Ein Schultag im kunft blicken ist richtungsweisend. In der 19. Jahrhundert, die Raumsituation und Gegenwart erlebt das Bildungswesen eine kargen Platzverhältnisse sowie der Mangel gewissermassen fiebrige Suche nach den an Unterrichtsmitteln spiegeln die Anfänge Leitlinien einer Pädagogik der Zukunft. der Volksschule im Urnerland. Als oberstes Welche Auswirkungen hat die digitale Ziel der Bildung galt damals, «aus den Kin- Transformation für die Gesellschaft? Wie dern gute Menschen» zu machen. Heute sieht die Arbeitswelt in zwanzig oder fünf- lautet das Ziel: «Bildung befähigt zu einer zig Jahren aus? Welche Anforderungen eigenständigen und selbstverantwort- stellt die zunehmende Globalisierung an lichen Lebensführung, die zu verantwor- künftig notwendige Kompetenzen? The- tungsbewusster und selbstständiger Teil- men wie Chancengleichheit und Bildungs- habe und Mitwirkung im gesellschaftlichen gerechtigkeit sind wegleitend. Das Hier Leben in sozialer, kultureller, beruflicher und Jetzt zu verstehen, ist uns indes nur und politischer Hinsicht führt». Somit hat möglich, wenn wir immer wieder zurück- sich die Situierung gewandelt, indem die blicken. «Den Blick wenden» ist eine For- Zivilgesellschaft den Rahmen für das alt- derung, die schon Plato in seiner Ideenleh- hergebrachte Adjektiv «gut» bildet. re gesetzt hat. Einige ausgewählte Beiträge in der aktuellen Ausgabe des Schulblattes Neben all den in die Zukunft gerichteten ermöglichen denn auch, produktive Rück- Bestrebungen zur Optimierung unseres schau zu halten. Urner Bildungswesens wollen wir also des- sen Herkunft nicht vergessen. Wir wollen Einerseits lohnt sich der Blick zurück im das bisher Erreichte wertschätzen und auf Rahmen der fortgesetzten Reihe «Bil- unserem erfolgreichen Weg gemeinsam dungsgeschichte des Kantons Uri». Darin weitergehen. In diesem Sinn wünsche ich wird die Entwicklung der höheren Mäd- Ihnen ein erfolgreiches und befriedigendes chenbildung und Koedukation dargestellt. neues Schuljahr! Nicht einmal ein halbes Jahrhundert ist vergangen, seit 1973 die ersten fünf Beat Jörg Mädchen im Kanton Uri ihr eidgenössisch Bildungs- und Kulturdirektor anerkanntes Maturitätszeugnis erwarben. des Kantons Uri 3
Grosse Vorhaben gut auf Kurs Die Bildungs- und Kulturdirektion des Bereits im oder nahe am Ziel Kantons Uri hat ein erfolgreiches erstes Die Kontrolle des Zielerreichungsgrads Halbjahr 2019 hinter sich. Die Kontrolle des bei Halbzeit zeigt, dass die BKD sehr wir- Zielerreichungsgrads bei Halbzeit zeigt ein kungsvoll gearbeitet hat. Die Verwirkli- erfreuliches Bild. chung des Instituts «Kulturen der Alpen» ist inzwischen so weit gediehen, dass das «Unsere Jahresziele haben wir so Institut den Betrieb am 1. September gesetzt, dass wir im Einklang mit dem 2019 aufnehmen konnte. Das Konzept Regierungsprogramm einen wesent- zur Integrationsagenda wurde gemein- lichen Beitrag leisten, um Bildung, Kultur sam mit der Gesundheitsdirektion und und Sport in Uri wirkungsvoll weiter zu der Volkswirtschaftsdirektion erarbeitet entwickeln», sagt Regierungsrat Beat und am 9. April 2019 vom Regierungsrat Jörg, Bildungs- und Kulturdirektor des beschlossen. Die einzelnen Massnahmen Kantons Uri. So hat sich die Bildungs- des Konzepts sind seither in Umsetzung. und Kulturdirektion (BKD) für ihre Arbeit In der Vernehmlassung befand sich das im Jahr 2019 denn auch – in Ergänzung Gesetz über die Finanzierung von Sport- zu den üblichen Alltagsaufgaben – einige und Freizeitanlagen (Sportanlagen- anspruchsvolle Vorhaben vorgenommen. gesetz), das die BKD in Umsetzung der Zu den wichtigsten zählen: Motion Céline Huber zu «Schaffung einer Das Institut «Kulturen der Alpen» Rechtsgrundlage für eine nachhaltige (eine Kooperation zwischen dem Kan- Finanzierung von regionalen Sport- und ton Uri und der Universität Luzern) Freizeitanlagen» erarbeitet hat. Die Ver- hat den Betrieb aufgenommen nehmlassung dauerte bis am 23. August Die neue infrastrukturelle Lösung für 2019. Momenten ist die Auswertung der das Staatsarchiv und die Kantonsbib- Stellungnahmen im Gang. Anschliessend liothek Uri ist vom Landrat beschlos- kann der Regierungsrat über das weitere sen. Vorgehen beschliessen. Der frühest- mögliche Termin für die Behandlung des Das Konzept zur Integrationsagenda Gesetzes im Landrat (erste Lesung) ist ist gemeinsam mit der Gesundheits- der 13. November 2019. Ebenfalls im direktion und der Volkswirtschafts- Plan liegt die BKD bei der Erarbeitung direktion erarbeitet und umgesetzt. von rechtlichen Grundlagen in der Kul- Die Motion Céline Huber zu «Schaf- turförderung. fung einer Rechtsgrundlage für eine nachhaltige Finanzierung von regiona- Staatsarchiv und Kantonsbibliothek: len Sport- und Freizeitanlagen» ist Verschiebung im Zeitplan vom Landrat behandelt. Was die neue infrastrukturelle Lösung Die rechtlichen Grundlagen der Kul- für das Staatsarchiv und die Kantonsbib- turförderung sind vorbereitet. liothek Uri angeht: Bei diesem Vorhaben ist die Baudirektion zurzeit daran, die 4
für das Projekt benötigte Architektur- erst im Frühjahr 2020 (März-Session). leistung zu beschaffen, um hernach ein Stimmt der Landrat dem Kredit zu, so ist Bauprojekt mit Kostengenauigkeit +/- 10 die Realisierung des Projekts also nach Prozent erarbeiten zu können. Um den wie vor in den Jahren 2020 und 2021 eingeladenen Büros genügend Zeit für möglich. die Ausarbeitung eines Angebots einzu- räumen, wurde die ursprünglich vorgese- Alle wichtigen Jahresziele der BKD samt hene Frist erstreckt. Das hat zwar keinen aktuellem Zwischenstand sind verfügbar Einfluss auf den Endtermin der Umset- auf der Website des Kantons: zung des Projekts; es hat aber zur Folge, www.ur.ch, dass der Landrat nicht wie ursprünglich Suchbegriff «Jahresziele BKD». geplant bereits im Spätherbst 2019 über den Baukredit befinden kann, sondern Urner Rekordhoch bei direkter Übertrittquote Mit Ende des Schuljahrs 2018/2019 haben abschliessen und auf der anderen Seite 358 Urner Jugendliche die obligatorische ähnlich viele Lehrstellen wie in früheren Schulzeit abgeschlossen. Rund ein Fünftel Jahren angeboten werden. davon besucht nun eine allgemeinbildende Diese Entwicklung spiegelt sich auch in Schule; die grosse Mehrheit wird im Au- den Zahlen der diesjährigen Schul- gust 2019 in eine berufliche Grundbildung enderhebung der Berufs-, Studien- und (Lehre) eintreten. Während es vor wenigen Laufbahnberatung des Kantons Uri: 94 Jahren für die Jugendlichen noch schwierig Prozent der Urner Jugendlichen, die ak- war, eine passende Lehrstelle zu finden, tuell die obligatorische Schulzeit beendet sind es heute die Lehrbetriebe, die nicht haben, fanden eine direkte Anschluss- mehr in der Lage sind, alle Lehrstellen mit lösung auf Sekundarstufe II. Sie treten geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten in eine berufliche Grundbildung oder zu besetzen. Dies hat zur Folge, dass die eine allgemeinbildende Schule (Gym- Unternehmen sich gezwungen sehen, ihre nasium oder Fachmittelschule) über. Lernenden immer früher zu rekrutieren. Im Vergleich zum Vorjahr noch einmal Für die Jugendlichen im Kanton Uri hat gesunken, und zwar um 1 Prozentpunkt sich die Situation auf dem Lehrstellen- auf 5 Prozent, ist die Zahl jener, die markt nochmals positiv entwickelt. Noch ein Brückenangebot oder eine andere einen Monat vor Lehrbeginn können die Zwischenlösung (Sozialjahr, Sprachauf- wenigen Lehrstellensuchenden aus ei- enthalt) besuchen. Der schweizerische ner Vielzahl offener Lehrstellen in unter- Vergleichswert liegt bei durchschnittlich schiedlichen Berufen aussuchen. Grund rund 20 Prozent. Somit ist die direkte dafür ist, dass auf der einen Seite kleine- Übertrittquote in Uri unverändert auf re Jahrgänge die obligatorische Schulzeit einem Rekordhoch. 5
Frühe Lehrstellenzusage: früher auf Lernendensuche. Sie schrei- Quote steigt deutlich ben die Lehrstellen früher aus oder bie- Die für die Jugendlichen und ihre Eltern ten schon in den Schnupperwochen eine erfreuliche Entwicklung bereitet den Lehrstelle an. Haben im vergangenen Lehrbetrieben indes zunehmend Sorge. Jahr noch rund 27 Prozent der Jugend- Diesen Sommer konnten in Uri rund 75 lichen ihre Lehrstellenzusage bereits in Lehrstellen (2018: 50) nicht besetzt wer- der 2. Oberstufe erhalten, so liegt die den. Darum gehen immer mehr Betriebe Quote heuer bereits bei 37 Prozent. Zeitpunkt der (mündlichen) Lehrstellenzusagen für Lehrbeginn 2019 Die negativen Begleiterscheinungen und Schüler und auch die Lehrbetriebe dieser Entwicklung sind vielfältig. Wenn ausreichend Zeit investieren sollten. Die Jugendliche bereits in der ersten Schnup- Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung perlehre der 2. Oberstufe eine münd- des Kantons Uri wird ihre Anstrengungen liche Zusage erhalten, werden sie sich in diesem Bereich gemeinsam mit Wirt- nicht mehr mit anderen Berufen befas- schaft Uri weiterführen. sen. Der Berufswahlprozess endet vor- Die detaillierte Auswertung der Schul- zeitig, und die Auseinandersetzung mit enderhebung findet sich im Internet mehreren Berufen findet nicht statt. Es unter www.ur.ch/berufsberatung. gibt denn auch immer wieder Fälle, wo Jugendliche wenige Wochen nach dem Einstieg ihre Lehre abbrechen. Die Ursa- che dafür kann in einer (zu) frühen Lehr- stellenvergabe liegen. Berufswahlprozess und Lernendenselektion sind aufwän- dige Vorgänge, für die die Schülerinnen 6
Zahl der Urner Studierenden konstant Über 700 Urner Studierende waren im Fast die Hälfte studiert in Zürich Wintersemester 2018/2019 an einer Insgesamt 325 Urner Studierende (wo- Universität, einer Fachhochschule oder von 182 Männer und 143 Frauen) waren einer Pädagogischen Hochschule einge- im Wintersemester 2018/2019 an den schrieben. Während die Zahl der Urner kantonalen Universitäten und den Eid- Studierenden an den Universitäten und genössischen Technischen Hochschulen Technischen Hochschulen weiterhin sinkt, eingeschrieben. Damit setzte sich die erfreuen sich die kantonalen Fachhoch- sinkende Tendenz der vergangenen Jahre schulen und Pädagogischen Hochschulen erneut fort. Die Urner Studierenden einer steigenden Beliebtheit. Im Rahmen verteilten sich wie folgt auf die einzelnen der interkantonalen Vereinbarungen und Institutionen: Konkordate bezahlte der Kanton Uri im Jahr 2018 knapp CHF 10,4 Mio. für Universitä- Universität Basel 23 ten, Fachhochschulen und Pädagogische Hochschulen. Universität Bern 58 Universität Freiburg 18 Die tertiäre Stufe der Bildung ist im Kanton Uri nicht mit Institutionen vor Universität Lausanne 4 Ort vertreten. Interkantonale Verein- Universität Luzern 34 barungen und Konkordate stellen aber Universität St. Gallen 28 sicher, dass Urnerinnen und Urner eine Universität Zürich 74 Universität, eine Fachhochschule oder ETH Lausanne 2 eine Pädagogische Hochschule (sowie die verschiedensten Bildungsgänge der ETH Zürich 76 höheren Berufsbildung) zu gleichen Andere 8 Bedingungen besuchen können wie Einwohnerinnen und Einwohner der jeweiligen Standortkantone. Im Winter- semester 2018/2019 besuchten denn auch insgesamt 710 (Vorjahr: 717) Urner Studierende einen Studiengang an einer Universität, einer Fachhochschule oder einer Pädagogischen Hochschule. 7
Bei den gewählten Fachrichtungen Bemerkenswert ist die Entwicklung an stehen bei den Urner Studierenden nach der Fachhochschule Zentralschweiz. Die- wie vor die Geistes- und Sozialwissen- se Institution, die von Uri als Konkordats- schaften an erster Stelle: kanton mitgetragen wird, verzeichnete seit dem Wintersemester 2015/2016 Geistes- und Sozialwissenschaften 85 (48) einen Zuwachs an Urner Studierenden Wirtschaftswissenschaften 42 (16) von 23 Prozent. Recht 36 (14) Exakte und Naturwissenschaften 69 (24) Lehrkraft zuoberst, Medizin und Pharmazie 41 (29) gefolgt von Wirtschaft Technische Wissenschaften 45 (9) Bei den gewählten Fachrichtungen Interdisziplinäre und andere 7 (3) schwingt bei den Urner Studierenden weiterhin mit Abstand die Lehrkräfteaus- Starker Zuwachs an der bildung obenaus: Fachhochschule Zentralschweiz Architektur und Bauwesen 20 (6) Während die Zahl der Urner Studieren- Technik und IT 53 (3) den an den Universitäten und Tech- Chemie und Life Sciences 9 (4) nischen Hochschulen weiterhin rück- Land- und Forstwirtschaft 3 (2) läufig ist, erfreuen sich die kantonalen Wirtschaft/Dienstleistungen 70 (29) Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen einer steigenden Beliebt- Design 8 (4) heit bei den Urnerinnen und Urnern. Im Musik, Theater, Künste 20 (6) Wintersemester 2017/2018 waren 381 Soziale Arbeit 25 (21) Urner Studierende (206 Frauen und 175 Angewandte Psychologie 9 (6) Männer) an Fachhochschulen und Päda- Gesundheit 16 (12) gogischen Hochschulen eingeschrieben; Lehrkräfteausbildung 150 (110) im Wintersemester 2018/2019 wuchs Andere Fachbereiche 2 (1) ihre Zahl auf 385 (204 Frauen und 181 Männer). Sie verteilten sich wie folgt auf die einzelnen Institutionen: Berner Fachhochschule 12 Haute Ecole Spécialisée de Suisse occidentale 3 Fachhochschule Nordwestschweiz 17 Fachhochschule Zentralschweiz 135 Scuola Universitaria Professionale della Svizzera Italiana 5 Fachhochschule Ostschweiz 13 Zürcher Fachhochschule 53 Kalaidos Fachhochschule 5 Pädagogische Hochschulen (Zentralschweiz und andere) 142 8
Kantonsbeiträge von über CHF 10 Mio. weiterhin den chancengleichen Zugang zu den Bildungsinstitutionen. Jede Per- Im Rahmen der interkantonalen Ver- son soll eine ihren Fähigkeiten entspre- einbarungen und Konkordate bezahlte chende Ausbildung absolvieren können, der Kanton Uri im Jahr 2018 rund CHF auch wenn sie oder ihre Eltern über zu 3,206 Mio. (2017: CHF 3,134 Mio.) für wenig Mittel dafür verfügen. Im Jahr kantonale universitäre Hochschulen und 2018 wurden Stipendien in Höhe von rund CHF 7,155 Mio. (2017: CHF 6,837 CHF 1,550 Mio. ausbezahlt (2017: CHF Mio.) für kantonale Fachhochschulen 1,463 Mio.); die bewilligten Darlehen be- und Pädagogische Hochschulen. Das sind liefen sich auf CHF 436‘100 (2017: CHF gesamthaft knapp CHF 10,4 Mio. 495‘200), wovon CHF 258’100 effektiv Mit der Ausrichtung von Ausbildungs- ausbezahlt wurden. beiträgen fördert der Kanton Uri zudem AMT FÜR VOLKSSCHULEN Grundkompetenzen in Sprache und Mathematik Die ersten nationalen Erhebungen zur Er- Die vorliegenden Ergebnisse sind dem- reichung der Grundkompetenzen in Spra- nach ein erster Indikator dafür, wie hoch che und Mathematik sind abgeschlossen, die Übereinstimmung bei den Bildungs- die Resultate wurden am 24. Mai 2019 in zielen zwischen den Kantonen ist, und Bern präsentiert. Mit diesen sogenannten zwar zu Beginn des angestrebten Harmo- ÜGK Erhebungen in den Jahren 2016 und nisierungsprozesses. Getestet wurden 2017 stehen erstmals detaillierte Informa- die Schulsprache (Leseverständnis und tionen über grundlegende Kompetenzen Orthografie) und die erste Fremdsprache von Schülerinnen und Schülern der obliga- (Hör- und Leseverständnis) am Ende der torischen Schule aus allen Kantonen bereit. Primarstufe (2017) und Mathematik am Uri liegt dabei überall im schweizerischen Ende der Sekundarstufe (2016). Neben Mittel. der nationalen Gesamtauswertung gibt es Rückmeldungen zu allen Kantonen. Die Kantone sind aufgrund der Schwei- Regionale Auswertungen bestehen nicht. zen Verfassung zur Harmonisierung der Bildungsziele verpflichtet. Als gemein- Mehrere relevante Einflussfaktoren same Instrumente zur Zielerreichung Zum Zeitpunkt der Erhebungen war der der Harmonisierung im Bildungsbereich Lehrplan 21 noch nicht eingeführt; in wurden 2011 durch die EDK sogenannte Uri waren somit noch die regionalen Grundkompetenzen (nationale Bildungs- Lehrpläne des Bildungsraumes Zentral- ziele) sowie die neuen sprachregionalen schweiz in Kraft. Neben dem Lehrplan Lehrpläne vereinbart. Die Einführung gibt es indes weitere relevante Faktoren, dieser und weiterer Instrumente ist als die einen Einfluss auf die Ergebnisse ein langfristiger Prozess zu verstehen. haben können. Dazu zählen vorab die 9
insgesamt aufgewendeten Unterrichts- Wenn man die signifikant tiefen Werte lektionen, die Wahl der Lehrmittel und für die soziale Herkunft der Schüler- die Zusammensetzung der Schülerschaft schaft und für die Anzahl Lektionen (Geschlecht, soziale Herkunft, Sprache, in die Überlegungen einbezieht, kann Migrationshintergrund). Eine erste Sich- sogar im Bereich der Mathematik davon tung der Ergebnisse deutet weder auf ausgegangen werden, dass das Urner spezielle Zentralschweizer Besonderhei- Bildungssystem hinsichtlich der Errei- ten noch auf spezifische Abweichungen chung von Grundkompetenzen die Ziele im Kanton Uri. gut erreicht. Uri liegt im schweizerischen Mittel Mögliche Folgen für Insgesamt liegt der Kanton Uri bei sämt- Qualitätsentwicklung in Abklärung lichen Ergebnissen im Bereich des statis- Die Bildungs- und Kulturdirektion des tischen Mittels der Gesamtschweiz. So Kantons Uri (BKD) und der Erziehungs- gesehen, kann Uri als eigentlicher Durch- rat haben die Ergebnisse der wissen- schnittskanton gelten. In Uri erreichten schaftlichen Auswertungen zur Kenntnis 89 Prozent der Schülerinnen und Schüler genommen. Die BKD prüft nun gemein- die Grundkompetenzen im Lesever- sam mit den anderen Kantonen der ständnis der Schulsprache. In Englisch Zentralschweiz, ob und allenfalls welche als erster Fremdsprache erreichten rund weiteren Schritte im Rahmen der kan- 95 Prozent der Urner Schülerinnen und tonalen Qualitätsentwicklungsprozesse Schüler am Ende der Primarstufe die im Bildungswesen ableitbar wären. Es Grundkompetenzen im Hörverstehen; findet zudem ein intensiver politischer 83 Prozent waren es im Leseverstehen. und fachlicher Austausch in der Zentral- In der Mathematik erreichten 60 Prozent schweiz statt; gemeinsame regionale der Schülerinnen und Schüler der 3. Auswertungen sind bis jetzt indessen Oberstufe die Grundkompetenzen. nicht vorgesehen. 10
Urner Volksschule gut aufgestellt Am Montag, 19. August 2019, startete im nenmangel. Eher schwierig ist es bei den Kanton Uri das neue Schuljahr. Aus diesem Förder- und einzelnen Fachlehrpersonen Anlass hat die Bildungs- und Kulturdirek- auf der Oberstufe. Dort muss teilweise tion am Freitag, 16. August 2019, eine auf nicht adäquat ausgebildete Lehrper- Medienkonferenz in der Aula des Schul- sonen zurückgegriffen werden. hauses Attinghausen durchgeführt. Neben Regierungsrat Beat Jörg, Bildungs- und Stand der Umsetzung des Lehrplan 21 Kulturdirektor des Kantons Uri, informier- ten Franz Gehrig, Präsident Lehrerinnen Im Kanton Uri wurde der Lehrplan 21 auf und Lehrer Uri (LUR), und Guido Baumann, das Schuljahr 2016/2017 eingeführt; in Präsident Vereinigung der Schulleitenden Kraft trat er Anfang Schuljahr 2017/2018. Uri (VSL Uri), sowie David Zurfluh, Vor- Einzige Ausnahme bildet der Modul- steher des Amts für Volksschulen, über lehrplan Medien und Informatik, dessen Neuerungen in der Urner Volksschule. Einführung und Inkraftsetzung aufgrund des Weiterbildungsaufwands auf das Etwa 35 Lehrpersonen unterrichten seit Schuljahr 2019/2020 festgelegt wurde. Montag, 19. August 2019, zum ersten Während der vergangenen Jahre wurden Mal – oder nach einer Pause wieder auf Ebene Kanton und auf Ebene Schule – im Kanton Uri. Diese Lehrpersonen zahlreiche Vorbereitungs- und Umset- werden jeweils in der letzten Ferienwo- zungsarbeiten für die Einführung des che im Rahmen des kantonalen Berufs- Lehrplan 21 gemacht: einführungsnachmittags durch das Amt für Volksschulen über die Bildungsland- Weiterbildung schaft im Kanton Uri, den Berufsauftrag Ein wesentlicher Teil des Einführungs- der Lehrperson, wichtige kantonale konzepts für Uri bildet die Weiterbildung, Anlaufstellen und Abläufe sowie lau- bestehend aus verschiedenen Elemen- fende Projekte im Urner Bildungswesen ten. Die Schulleitungen werden während informiert. mehrerer Jahre in ihrer Arbeit von einem Coach unterstützt und begleitet. Zusätz- Uri vom Lehrpersonenmangel lich bildeten sich über 40 Lehrpersonen verschont des Kantons Uri zu Kaderlehrpersonen Insgesamt waren an den Urner Schulen weiter. Diese gestalteten zusammen mit heuer rund 2500 Stellenprozente (Vor- den Dozenten der PH Schwyz die Weiter- jahr: 3300) neu zu besetzen. Konkret bildung für die Lehrpersonen. So war ein eingestellt wurden 40 Lehrpersonen – 6 enger Praxisbezug gewährleistet. Alle im Kindergarten, 24 in der Primarschule, Lehrpersonen der Volksschule wurden in 10 auf der Oberstufe. Bis auf einzelne Grund- und Vertiefungskursen weiter- Lektionen konnten alle Stellen vor Schul- gebildet und befähigt, den Lehrplan 21 in schluss besetzt werden. Im Kanton Uri den jeweiligen Fächern umzusetzen und herrscht nach wie vor kein Lehrperso- dies auch auf andere Fächer zu transfe- 11
rieren. Im Schuljahr 2019/2020 werden entwicklung ist immer noch in vollem den Lehrpersonen zum letzten Mal Ver- Gange. tiefungskurse speziell für die Einführung des Lehrplans angeboten. Parallel dazu Abschluss und Evaluation fanden während der letzten Jahre an des Projekts Lehrplan 21 den Schulen vor Ort interne Weiterbil- Der Erziehungsrat hat kürzlich be- dungsveranstaltungen mit Fokus auf den schlossen, das Projekt zur Einführung Lehrplan 21 statt. des Lehrplan 21 per 1. August 2021 als abgeschlossen zu betrachten und den Einzelne ausgewählte Teilaspekte Projektstatus aufzuheben. Ausserdem des Lehrplan 21 soll das Projekt im Schuljahr 2021/2022 Im Rahmen der Einführung des Lehr- evaluiert werden. plan 21 wurde die Stundentafel leicht angepasst. Einführung Modullehrplan Medien Eine Arbeitsgruppe erarbeitete Leit- und Informatik sätze zum Beurteilen. Die neuen kantonsspezifischen Inhal- Die Einführung des Modullehrplans te des Lehrplans können mit dem On- Medien und Informatik (M&I) wurde line Lehrmittel «URwegs» erarbeitet im Kanton Uri bewusst um zwei Jahre werden. verschoben und erfolgt nun im Schul- jahr 2019/2020. Der Erziehungsrat hat Urner Kurzfilm zum Lehrplan 21 beschlossen, für die Erreichung der Lehr- Den Urner Kurzfilm zum Lehrplan 21 hat planziele in M&I ein eigenes Zeitgefäss die Bildungs- und Kulturdirektion in Zu- zu schaffen, und er hat die Stundentafel sammenarbeit mit der Altdorfer Grafike- entsprechend um je eine Lektion für die rin und Illustratorin Charlotte Germann, 5. und 6. Primarklasse aufgestockt. Zu- mit dem Altdorfer Lehrer Beat Zopp, dem wurden die Schulen beauftragt, mit mit dem Urner Schauspieler Walter Sigi Hilfe kantonaler Richtlinien und Empfeh- Arnold (als Sprecher) sowie mit dem lungen (www.medienkonzept-uri.ch) ein Journalisten Florian Arnold (Aufnahme- kommunales Medienkonzept zu erarbei- leitung) produziert. Der neunminütige ten. Darin soll beschrieben werden, wie Film informiert kurz und knapp, aber die Kompetenzen aus dem Modullehr- sehr anschaulich über die wichtigsten plan M&I über die gesamte Schulzeit ver- Aspekte des Lehrplan 21. mittelt werden. Zusätzlich wurde Anfang des vergange- Aktueller Stand nen Jahrs ein Weiterbildungskonzept Mittlerweile wird seit zwei Jahren ver- verabschiedet, das es erlaubt, die Lehr- bindlich mit dem Lehrplan 21 gearbeitet. personen für den Unterricht in den teil- Die Umstellung auf den neuen Lehrplan weise neuen Kompetenzen zu befähigen. ist in Uri ruhig und reibungslos verlaufen. Das Konzept fordert, dass grundsätzlich Die mit der Einführung des Lehrplan sämtliche Lehrpersonen im Kanton Uri 21 verbundene Schul- und Unterrichts- entsprechende Weiterbildungsange- 12
bote zur Umsetzung von Aspekten aus Qualitätsmanagement: dem neuen Modullehrplan Medien und Neue Standards 2019 bis 2023 Informatik besuchen. Rund 60 Lehre- Alle Schul- und Unterrichtsentwicklungs- rinnen und Lehrer haben sich indessen prozesse müssen beobachtet und auf bereit erklärt, zusätzlich eine spezifische ihre Qualität überprüft werden. Dies und individuell ausgerichtete Form der erfordert ein gutes Zusammenspiel der Nachqualifikation zu absolvieren. Im Ver- schulinternen Qualitätsbestrebungen, lauf des nächsten Jahres sind die ersten der kantonalen Schulaufsicht und der Ex- definitiven Lehrbewilligungen aufgrund ternen Evaluation. Der Erziehungsrat hat der Nachqualifikation M&I zu erwarten. mit den Standards der Urner Volksschule Für den Start des Modullehrplans Me- zum ersten Mal einen eigenen Qualitäts- dien und Informatik sind somit alle Vor- rahmen festgelegt. Die Standards sind in aussetzungen gegeben, damit die Urner die Ebenen «Schülerinnen und Schüler», Kinder und Jugendlichen während ihrer «Lehrperson», «Team», und «Schule/ Schulzeit die anspruchsvollen Zielsetzun- Schulleitung» gegliedert und bilden die gen erreichen können: Sie sollen gemäss Grundlage für das Schulprogramm, die Lehrplan «Medien verstehen und ver- Jahresplanung den Jahresbericht und antwortungsvoll nutzen», «Grundkon- somit auch für das Standortgespräch zepte der Informatik verstehen und zur zwischen dem Amt für Volksschulen und Problemlösung einsetzen» sowie «An- der Schule. Die Standards wurden für wendungskompetenzen erwerben». Die den Qualitätszyklus von 2019 bis 2023 Einführung von M&I im Kanton Uri trägt überarbeitet. Sie stellen zum einen die somit der steigenden Bedeutung der Kontinuität sicher, zum andern besteht Informations- und Kommunikationstech- genügend Spielraum für die Weiterent- nologien für die Gesellschaft Rechnung. wicklung der Schulen. AUS DEM ERZIEHUNGSRAT Erziehungsrat stärkt den Französischunterricht in Uri Im Verbund mit der Bildungsregion Vor einem Jahr hatte der Erziehungs- Zentralschweiz arbeitet der Erziehungs- rat den Projektauftrag «Konkrete rat des Kantons Uri seit geraumer Zeit Massnahmen zur Verbesserung des an Massnahmen zur Verbesserung der Französischunterrichts im Kanton Uri» Kompetenzen der Schülerinnen und genehmigt. Das Projekt sollte darüber Schüler in Französisch und zur Optimierung Auskunft geben, wie sich der Franzö- des Französischunterrichts. Nun hat der sischunterricht und die Kompeten- Erziehungsrat beschlossen, die Wochenlek- zen der Schülerinnen und Schüler in tionen für Französisch in der 2. Oberstufe Französisch verbessern lassen. Ergebnis zu erhöhen. der Projektarbeit war ein Bericht, den der Erziehungsrat am 26. Juni 2019 zur Kenntnis nahm. Gleichzeitig legte der 13
Erziehungsrat als umzusetzende Haupt- Im Einklang mit BKZ und EDK massnahmen fest: Auslöser für das Vorhaben zur Verbes- Erhöhung der Wochenlektionen für serung des Französischunterrichts in Uri Französisch in der 2. Oberstufe von waren hauptsächlich die im Jahr 2016 vier auf fünf (unter Aufnahme einer erschienenen Resultate der Fremdspra- zusätzlichen Lektion in die Stunden- chenevaluation, die von der Bildungsdi- tafel) per 1. August 2021 rektoren-Konferenz Zentralschweiz (BKZ) Einführung eines Französisch-Obliga- in Auftrag gegeben worden war. Dabei toriums für alle A-Schülerinnen und zeigte sich, dass im Sprechen und Hören -Schüler in der 3. Oberstufe per nur ein kleiner Teil der Schülerinnen und 1. August 2021 Schüler der Zentralschweiz die Lehrplan- ziele erreichten; im Lesen und Schreiben Einführung eines neuen Lehrmittels war es immerhin gut ein Drittel. In Bezug per 1. August 2021 auf die Zahl der Lektionen waren die Er- An Begleitmassnahmen beschloss der gebnisse der Erhebung eindeutig: Mehr Erziehungsrat zusätzlich eine Erhöhung Lektionen ergeben bessere Leistungen. des Pensums der kantonalen austausch- Im Anschluss an die Publikation dieser verantwortlichen Person und eine Ergebnisse hatte die BKZ beschlossen, Fokussierung auf das Französisch in der sich dafür einzusetzen, dass die Leistun- Lehrerinnen- und Lehrerweiterbildung gen in Französisch besser werden. Die der nächsten Jahre. Mit Blick auf die Schweizerische Konferenz der kantona- Umsetzung der Massnahmen wurde len Erziehungsdirektoren (EDK) ihrerseits das Amt für Volksschulen beauftragt, verabschiedete im Oktober 2017 eine dem Erziehungsrat die im Einzelfall noch Empfehlung zum Fremdsprachenunter- erforderlichen Anträge zum Beschluss richt in der obligatorischen Schule. vorzulegen. Das wird in den kommenden Gleichzeitig beschloss sie zusammen mit Monaten geschehen. dem Bund die «Schweizerische Strategie Austausch und Mobilität». 14
Uri trifft La Tour-de-Trême Für die Schüler und Schülerinnen des Mit «Strafraum» zum Nachsitzen Wahlfachs Französisch der 3. Orientie- Die Grösse der Schule war sehr beein- rungsstufe in Bürglen und Spiringen stand druckend. Die C.O. de La Tour-de-Trê- dieses Schuljahr ein spezielles Projekt me besteht aus drei Gebäuden: Dem auf dem Programm. In La Tour-de-Trême Hauptgebäude mit den Klassenzimmern, (Fribourg) fand sich eine Klasse, mit der sie dem Büro des directeurs, einem Büro sich das ganze Schuljahr über in Steck- für den Berufsberater, einem Büro für briefen, Briefen, selbstgedrehten Filmchen den Schulpsychologen, drei Informatik- oder auch in einem Quiz-Adventskalender zimmern, einer Bibliothek, Werkräumen, über Fragen zur Zentralschweiz austau- einem Krankenzimmer und sogar einem schen konnten. Das Highlight war eine «Strafraum» zum Nachsitzen. Das zweite zweitägige Exkursion. Gebäude beinhaltet die Kantine und die Aula, und im dritten befindet sich eine Am Montagmorgen, 20. Mai 2019, Dreifach-Turnhalle. Rund 750 Schülerin- fuhren wir mit dem Tellbus nach Luzern nen und Schüler aus der ganzen Region und von dort aus mit dem Zug weiter Gruyère besuchen diese Schule. Insge- über Bern und Fribourg bis nach La samt hat es drei solche Orientierungs- Tour-de-Trême, das sich direkt neben schulen in Bulle und Umgebung. Bulle befindet. Die dreieinhalbstündige Reise verbrachten wir mit Spielen und Kennenlernen der beiden Urner Klassen, Immer etwas zu lachen die bis dahin noch keinen Kontakt mit- Und dann lernten wir endlich unsere einander gehabt hatten. Da es weder in Brieffreundinnen und -freunde persön- Fribourg noch in der Region La Gruyère lich kennen. Am Anfang machten wir eine Jugendherberge hat und nur ver- verschiedene Begrüssungsspiele, damit einzelte Eltern unserer Partnerklasse wir die Namen lernen und einen ersten bereit waren, uns für eine Nacht bei sich Kontakt aufnehmen konnten. Wir muss- aufzunehmen, mussten wir ein günstiges ten kommunizieren und uns zum Beispiel Hotel in La Tour-de-Trême suchen. Wir alle in alphabetischer Reihenfolge nach hatten Glück und fanden ein kleines, Vornamen, Geburtsmonat oder auch aber sauberes älteres Hotel mit freund- nach Schuhgrösse aufstellen. Danach licher und unkomplizierter Gastgeberin. setzten wir uns in kleinen Gruppen Nach dem mitgebrachten Picknick, das zusammen, erhielten Karten mit In- wir grosszügigerweise im leeren Spei- put-Fragen und beantworteten diese auf sesaal des Hotels einnehmen durften, Französisch und auf Deutsch. Dies war machten wir uns auf den Weg zur Schule sehr interessant, und es war eine tolle unserer Partnerklasse. Erfahrung, dass man mal einfach drauf los reden und ausprobieren konnte, wie gut man schon Französisch spricht. Für eine grössere Unterhaltung fehlte zwar das nötige Vokabular, aber genau deswe- 15
Die Schülerinnen und Schüler aus dem Kanton Uri und dem Kanton Fribourg. gen gab es immer etwas zu lachen, und dem gesuchten Objekt machen, Stras- wir waren recht erstaunt, wie gut wir uns sentafeln fotografieren, Rezepte erfragen bereits verständigen konnten. Nach den oder ein Interview machen. So kamen wir Spielen, den Gesprächsrunden und der auch in Kontakt mit der Bevölkerung, die Schulhausführung in kleinen Gruppen offen und freundlich auf uns reagierte. durften wir verschiedene Spezialitäten Der Orientierungslauf durch die Stadt aus der Region probieren, welche unsere war sehr schön, aber auch schwierig und Partnerklasse vorbereitet hatte. Dies kam trotz allem auch immer wieder lustig. bei allen sehr gut an. Es gab meringues et Zum Schluss hatten wir eine Stunde Zeit, la crème double, fromage Gruyère, pain die Stadt und ihre magasins noch etwas d’anis, Cuchaule (eine Art Zopf mit Saf- auf eigene Faust zu erkundigen. ran) und verschiedene spezielle Kuchen. Die Spezialitäten waren sehr lecker und Kulinarischer Ausklang teilweise etwas komplett Neues. Am 5. Juni 2019 luden wir die Eltern, den Schulrat und eine Mitarbeiterin der Stadt-OL in Fribourg Bildungs- und Kulturdirektion zu einem Am Dienstag, 21. Mai 2019, fuhren wir soirée française ein, wo wir unsere Ex- mit dem Zug nach Fribourg. Im Zug stu- kursion präsentierten, über wertvolle dierten wir bereits die Dossiers und den Erfahrungen berichteten und Anre- Stadtplan für die Aufgaben später in der gungen für zukünftige Austauschaktivi- Stadt. In Fribourg zogen wir in Dreier- täten weitergaben. Nach einer Pow- gruppen los und machten uns sofort da- er-Point-Präsentation auf Französisch mit ran, den Stadt-OL zu lösen. Die Aufgaben deutscher Übersetzung genossen wir die waren sehr abwechslungsreich gestaltet. mit viel Aufwand und Liebe zubereiteten Es gab verschiedene Posten, die wir kreuz Spezialitäten und liessen dieses spezielle und quer in der ganzen Stadt suchen Austauschjahr ausklingen. mussten. Hatten wir sie gefunden, muss- Autoren: Rebecca Brand und ten wir zum Beispiel ein Beweisfoto vor Schülerinnen und Schüler 16
Reihe Bildungsgeschichte des Kantons Uri (2): Höhere Mädchenbildung und Koedukation Im Projekt «Bildung in Zahlen» werden Mädchenbildung in den 1960er- und an der Universität Zürich für die gesamte 1970er-Jahren und gibt einen Ausblick auf Schweiz historische Daten zum Schulbe- die nationale Debatte um die Koedukations- such erhoben. Der zweite Teil der Reihe frage. Die für diesen Beitrag verwendeten «Bildungsgeschichte des Kantons Uri» Daten sind demnächst über das Wissens- fokussiert auf die Anfänge der höheren portal www.bildungsgeschichte.ch abrufbar. Anzahl Schülerinnen und Schüler pro Lehrperson in der obligatorischen Schule (Durchschnittswerte für den gesamten Kanton pro Schuljahr) Nachdem im letzten Beitrag bereits über dert zu einem kontinuierlichen Ausbau die Organisation und Grösse von Schul- des Lehrkörpers. In der Folge verbesser- klassen im ausgehenden 19. Jahrhundert te sich das Betreuungsverhältnis und die berichtet wurde, wird im Folgenden zu- Schulklassen wurden tendenziell kleiner. nächst noch einmal etwas näher auf die Anhand der Daten aus den Rechen- Entwicklung des Verhältnisses Lernende schaftsberichten und der kantonalen pro Lehrperson eingegangen. Schulstatistik lässt sich diese Entwicklung an der Veränderung der Anzahl Schü- Ausbau des Lehrkörpers und lerinnen und Schüler pro Lehrperson besseres Betreuungsverhältnis für die Primar- und Sekundarschulen Der Anstieg der Schülerzahlen in den separat aufzeigen. Auf der Primarstufe Primar- und Sekundarschulen führte im verbesserte sich das Betreuungsverhält- ausgehenden 19. und im 20. Jahrhun- nis erheblich: Betreute eine Lehrperson 17
Ende des 19. Jahrhunderts noch durch- Im Sommer 1965 gelangte durch Peter schnittlich 60 Schulkinder, sank diese Dätwyler eine Motion vor den Urner Zahl im Laufe des 20. Jahrhunderts auf Landrat, welche die Sicherstellung der unter 20. Eine Oberstufen-Lehrperson Mädchenbildung an höheren Mittelschu- hingegen hatte im Durchschnitt nie mehr len verlangte. Erreicht werden konnte als 27 Kinder zu betreuen. Dies dürfte jedoch einzig eine Zusicherung von rund zunächst auf die verhältnismässig kleine- 40 Plätzen für Mädchen an der Kloster- ren Schülerzahlen und später auch auf schule in Ingenbohl auf zwei Jahre (Urner die Differenzierung der Sekundarstufe I Wochenblatt, 12.6.1965). Den weiteren zurückzuführen sein. Heute beläuft sich Anliegen der Motion, darunter die Leis- die durchschnittliche Anzahl Schulkinder tung eines Sonderbeitrags pro Schülerin in den Primar- und Sekundarschulen vonseiten des Kantons sowie eine Be- des Kantons Uri im Verhältnis zur Anzahl rücksichtigung der SBB-Fahrpläne bei der vollzeitäquivalent angestellter Lehrper- Festsetzung des Stundenplans in Ingen- sonen auf 14.8 bzw. 10.5 (Bundesamt für bohl, konnte seitens des Erziehungsrats Statistik, 2019). nicht nachgekommen werden (ebd.). Zur Situation der höheren Mädchenbildung in den 1960er-Jahren Erste Schülerinnen an Urner Gymnasien Die interne Schulorganisation war je- Für das Gymnasium des Kollegiums Karl doch nicht das einzige Thema, welches Borromäus in Altdorf, das von 1906 bis 1981 unter der Leitung von Benediktinern die Bildungsplanung bewegte. In den des Klosters Mariastein in Solothurn stand 1960er-Jahren entfachte im Kanton eine und seit 1916 die eidgenössische Maturi- Debatte über die Bildungsmöglichkeiten für die «Urner Töchter». Für die höhere tätsanerkennung besass, bestanden seit Mädchenbildung fehlte es an Platz und Mitte der 1960er-Jahre Ausbaupläne: Die Geld. Eltern, die ihren Töchtern ein Stu- Realschule sollte zu einem Realgymnasi- dium an einer Hochschule oder eine Aus- um (Typus C) ausgebaut und um entspre- bildung zur Lehrerin ermöglichen wollten, chende Schul- und Laborräumlichkeiten mussten ihre Töchter in Schulen der um- erweitert werden (Kantonale Mittelschule Uri, 2006). Die Zulassung von Mädchen liegenden Kantone schicken. Das Problem zum Urner Gymnasium war ein weiteres lag nicht primär in der «[…] Herabsetzung Ausbauziel, welches ab 1968 auch von oder Minderbewertung unserer Töchter, der per Volksbeschluss neu geschaffenen sondern (wie in anderen katholischen Erziehungsdirektion verfolgt wurde. Zwei Kantonen) an den historischen Folgen der Jahre nachdem am 27. September 1970 getrennten Schulen, die sich nicht ohne das Urner Volk dem Ausbau der Mittel- weiteres umkrempeln lassen», schrieb das Urner Wochenblatt am 15. Januar 1964. schulen zustimmte, konnten schliesslich Die Stipendienverordnung von 1961 sah die ersten Mädchen das Kantonsgymna- zwar vor, dass für beide Geschlechter sium besuchen. Stipendien für Gymnasialstudien erhältlich Den eigentlichen Startpunkt für die sind, jedoch würde dieses Angebot nur höhere Mädchenbildung im Kanton von sehr wenigen genutzt. Uri markierte jedoch das Jahr 1966, in 18
Anzahl Schülerinnen und Schüler am Gymnasium des Kollegiums Karl Borromäus bzw. der ehemaligen Latein- und Kantonsschule in Altdorf (Quellen: Rechenschaftsberichte und Schulstatistik des Kantons Uri, Jahresberichte des Kollegiums Karl Borromäus) welchem die Patres des benachbarten suchsweise 21 Mädchen extern in ihre Mariannhiller Gymnasiums St. Josef, das Missionsschule aufnahmen und gemein- seit 1961 das kantonale Maturitätsrecht sam mit den Knaben unterrichteten. Den besass, auf private Initiative und nach ei- Anstoss dazu gab im Januar 1966 ein niger Überzeugungsarbeit bei Vertretern Gesuch des Katholischen Frauenbundes kirchlicher und politischer Gremien ver- Uri ans Rektorat von St. Josef. Erstmals Töchter an einem Urner Gymnasium (Quelle: Staatsarchiv Uri) 19
«Das Mariannhiller Gymnasium öffnet «Sechs Mädchen besuchen seit meh- den Urner Töchtern die Pforte» reren Wochen einen Lateinschnellkurs, Vier Monate später, im Mai 1966, er- um im Herbst in die zweite Klasse ein- schien im Urner Wochenblatt wohl nicht steigen zu können. Acht weitere haben ganz ohne Zutun der Patres auf der am 16. Juni die Aufnahmeprüfung für Titelseite ein ganzseitiger Artikel, der die erste Klasse bestanden. Die Aufnah- über das Vorhaben der Mariannhiller meprüfungen für die übrigen Klassen berichtete – dies, obschon vonseiten des werden erst im 27. August stattfinden, Churer Bischofs noch kein grünes Licht damit alle Bewerberinnen noch genü- gegeben und ein definitiver Entscheid gend Zeit finden, sich darauf vorzu- erst im nächsten Jahr erwartet wurde. bereiten. Aufnahmegesuche sollen bis Nichtsdestotrotz blieb der angekündigte spätestens 15. August an das Rektorat Pilotversuch auch über die Kantonsgren- gerichtet werden.» zen hinweg nicht unbemerkt. Am 16. (Roos, 1966, P-143/177-47) Juni 1966 berichtete das Schweizer Fern- sehen in der Sendung Antenne über das Projekt und zeigte Bilder der gleichen- Der Erfolg blieb nicht aus. Trotz des tags stattfindenden Aufnahmeprüfung. hohen jährlichen Schulgelds von 900 Genau eine Woche später lobte der Franken belegten bereits im vierten Jahr Walliser Bote den Pioniergeist der Patres etwa gleich viele Mädchen wie Knaben und band dem kleinen Bergkanton ein die insgesamt rund 130 Ausbildungsplät- «Dankkränzchen». Zugleich vertrat er ze. In den nächsten beiden Schuljahren die Ansicht, dass es für das Oberwallis 1970/71 und 1971/72 stellten die Mäd- nun doch auch langsam an der Zeit wäre, chen gar die Mehrheit. Auf das Schuljahr das Kollegium in Brig für die Mädchen zu 1972/73 hin wurden die beiden Gymna- öffnen (Walliser Bote, 23.6.1966). sien zusammengelegt: Im Testjahrgang starteten 21 Mädchen in den ersten drei Gymnasialklassen. «Nur auf diese Weise ist es möglich, Für die Mädchen galten dieselben Auf- den im Mariannhiller-Gymnasium stu- nahmebedingungen: Mindestens sechs dierenden Urner Mädchen die eidg. An- Jahre Primarschulbildung und eine erkennung der Matura zu ermöglichen. Aufnahmeprüfung. Die Patres gaben sich Sofern die kantonale Oberbehörde zu- umtriebig. Keinesfalls wollten sie mit stimmt, sollen in einer Uebergangslö- nur ein paar wenigen Mädchen starten. sung auf Beginn des Schuljahres 72/73 Folgende Mitteilung findet sich anfangs alle Klassen des Mariannhiller-Gymna- Juli in zwei Zeitungen: siums der Schulleitung des Kollegiums unterstellt und durch einen vereinigten Lehrkörper koedukativ unterrichtet werden. Auch die Benützung der Schul- räume des Mariannhiller-Gymnasiums ist in die Gesamtplanung einbezogen.» (Jahresbericht 1971/72 des Kollegiums Karl Borromäus) 20
So erwarben im Sommer 1973 die ersten nis. Auch für die Knaben des ehemaligen fünf Mädchen, die alle einst im St. Josef St. Josef eröffnete die eidgenössische begonnen haben, am Kollegium ihr eid- Maturitätsanerkennung eine breitere genössisch anerkanntes Maturitätszeug- Palette an Studiermöglichkeiten. Anzahl Schülerinnen und Schüler am Mariannhiller Gymnasium St. Josef (Quellen: Rechenschaftsbericht des Kantons Uri in den Jahren 1970 und 1971, Staatsarchiv Uri, P-72/52-32, Kantonale Mittelschule Uri, 2006) Koedukation als überdauernde Frage ihren jeweiligen Standpunkt zu legiti- der staatlichen Bildungspolitik mieren (Mantovani Vögeli, 1994). Auch Eng verknüpft mit der Mädchenzu- der Einfluss der katholischen Kirche ist lassungsfrage waren die im Zuge der hier nicht zu unterschätzen. Im Falle der Bildungsexpansion aufkommende Dis- Mariannhiller wurde die Koinstruktion kussion über die Ausschöpfung brach- aus pädagogischen und psychologischen liegender Bildungspotenziale sowie die Gründen dem Modell getrennter Klassen Frage der Koedukation. Mit dem 1971 vorgezogen. Dem Entscheid stand die eingeführten Frauenstimmrecht wurde Idee der Idealfamilie Pate, in welcher letztere erstmals zur Frage der natio- Mädchen und Jungen gemeinsam auf- nalen Bildungspolitik (Käppeli, 1997). wachsen von beiden Elternteilen erzogen Die Debatte um die gemeinsame oder werden. Bereits länger unterrichteten getrennte Beschulung von Knaben und auch Frauen am St. Josef. Für die Betreu- Mädchen reicht bis in die Ursprünge ung der externen Schülerinnen konnte des Primarschulwesens zurück. Be- zusätzlich Schwester Gertrudis des fürwortende wie ablehnende Parteien Menzinger Ordens gewonnen werden rekurrierten jeweils auf die Natur oder (Roos, 1966, P-143/177-47). Der Erfolg die Natürlichkeit des Geschlechts, um der Mariannhiller Initiative wurde denn 21
auch als Bestärkung des koedukativen dieselben Aufstiegschancen in höhere Modells gewertet (Kantonale Mittelschu- Schulen zu ermöglichen (EDK, 1995). le Uri, 2006). Neun Jahre später empfahl die EDK Die Debatten, die im Kanton Uri in den weitere Massnahmen zur Förderung der 1960er- und beginnenden 1970er-Jah- Ausbildungschancen. Gefordert wurden ren zusammenliefen, führten in einigen (erneut) gleiche Zugangschancen zu Kantonen schon früher zur Öffnung der nachobligatorischen Bildungsangeboten höheren Ausbildungswege für Mäd- sowie ein von einseitigen Rollenvorstel- chen. Andere gründeten neue Schulen lungen befreites Bildungsangebot der oder vergrösserten ihr Angebot, ebenso obligatorischen Schule, das grundsätzlich Nichthochschulkantone und Kantone gleiche Inhalte, Fächer und Wahlmög- mit traditionell kleinen Maturitätszahlen lichkeiten umfasste. 1993 sprach die EDK (EDK/SBF, 2007). In den 1972 erlassenen nochmals Empfehlungen zur Gleichstel- «Grundsätzen zur Mädchenbildung» lung von Mann und Frau aus; dieses Mal forderte die Schweizerische Konferenz bezogen auf das gesamte Bildungswe- der kantonalen Erziehungsdirektoren sen. Die geschlechtergetrennte Unter- (EDK) die Kantone dazu auf, die Diskrimi- richtung ist schliesslich nur noch dort nierung von Mädchen im Bildungswesen erwünscht, wo diese namentlich «die abzubauen und Knaben und Mädchen Gleichstellung der Geschlechter fördert». Fortsetzung im nächsten Schulblatt Raffaela Christina de Vries, Christina Rothen, Stefan Kessler Verwendete Quellen: Bundesamt für Statistik (2019). Jahresberichte des Kollegiums Karl Borromäus (1885– 1975). Rechenschaftsberichte des Kantons Uri (1880–1975). Schulstatistik des Kantons Uri (1967–1992). EDK (1995), Dossier Empfehlungen und Beschlüsse 1972–1995. EDK/SBF (2007), Schweizer Beitrag für die Datenbank Eurybase. Kantonale Mittelschule Uri (2006), Geschichte und Geschichten der Urner Mittelschule. Käppeli, A.-M. (1997), Koedukation, in H. Badertscher (Hrsg.), Die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren 1897 bis 1997. Mantovani Vögeli, L. (1994), Fremdbestimmt zur Eigenständigkeit. Staatsarchiv Uri, Dossiers P-72/52-32, P-143/177-46, P-143/177-47, Fotoarchiv Aschwanden. Verein der Ehe- maligen von St. Josef (2008), Podiumsgespräch vom 12. April 2008 (Aufzeichnung). Ein besonderer Dank gebührt Carla Arnold vom Staatsarchiv Uri für die umfangreiche Unterstützung bei der Recherche. 22
KANTONALE MITTELSCHULE URI Informationsveranstaltungen zum Gymnasium Da der Prozess der Oberstufenwahl Schnupperhalbtage am Kollegi bereits in der 5. Klasse der Primarschule Hilfreich beim Schulwahlprozess ist auch einsetzt, führt die Kantonale Mittelschu- das «Schnuppern» im Gymnasium. Des- le Uri jeweils zwei Informationsveranstal- halb bietet die Kantonale Mittelschule tungen durch. Damit bleibt genügend Uri neu offizielle Schnupperhalbtage Zeit, den Entscheid fürs Gymnasium am Kollegi für interessierte Schülerin- aufgrund der Informationen sorgfältig nen und Schüler der 6. Primarklasse zu fällen. Die nächsten Veranstaltungen an. Diese finden wie folgt statt (jeweils finden wie folgt statt: vormittags): Zielgruppe 6. Klasse Volksschule Mittwoch, 18. September 2019 (Schüler/-innen und deren Eltern): Schüler/-innen der 6. Primarklassen Donnerstag, 14. November 2019, Seedorf, Attinghausen, Flüelen und 19.00 Uhr Sisikon Zielgruppe 5. Klasse Volksschule Donnerstag, 19. September 2019 (nur Eltern): Schüler/-innen der 6. Primarklassen Donnerstag, 30. Januar 2020, Bürglen, Schattdorf, Erstfeld, Silenen/ 19.00 Uhr Amsteg/Bristen Beide Veranstaltungen finden statt Freitag, 20. September 2019 an der Kantonalen Mittelschule Uri, Schüler/-innen der 6. Primarklassen Gotthardstrasse 59, in Altdorf. Die Eltern Altdorf und übrige Gemeinden werden rechtzeitig mittels Brief und Beide Schnupperhalbtage finden statt Inserat dazu eingeladen. an der Kantonalen Mittelschule Uri, Gotthardstrasse 59, in Altdorf. SPORT Urner Polysportlager Am Sonntagnachmittag, 14. Juli 2019, und Kulturdirektion des Kantons Uri or- fiel der Startschuss für das 45. Kantonale ganisiert und durchgeführt wird, startete Urner Polysportlager im Centro Sportivo am Sonntagnachmittag, 14. Juli 2019, bei Tenero. Bis am 21. Juli 2019 verbrachten wechselhaften Wetterbedingungen, aber 76 sportbegeisterte Urner Fünft- und auf exzellenten Infrastrukturen in Tenero. Sechstklässler eine polysportive Lagerwo- Nachdem die Kinder und das zwanzig- che im Tessin. köpfige Leiterteam am Sonntagabend mit dem Car in Tenero angekommen Das Urner Polysportlager, das jährlich waren, konnten die Zelte bezogen und von der Abteilung Sport der Bildungs- das Centro Sportivo Tenero (CST) wäh- 23
rend eines Rundgangs erkundet werden. Trampolinspringen, Smolball, Speedmin- Anschliessend wurde mit dem Wasser-Si- ton oder andere Teamsportarten auszu- cherheits-Check die Schwimmfähigkeit probieren. Während der Freizeit locken der Teilnehmerinnen und Teilnehmer Aktivitäten wie Baden im Lago Maggiore, überprüft. Nach dem ersten Abendessen Balancieren auf der Slackline, Harassen- konnten die Kinder einander beim Spielen klettern oder das Tischtennisturnier. Am und bei verschiedenen Aktivitäten besser Montag stand zum Abschluss des Tages kennen lernen; denn nebst dem Sport noch das Urner Beachvolleyball-Turnier ist auch das Zusammensein mit bereits für alle auf dem Programm. bekannten oder neuen «Gschpändli» ein wichtiger Bestandteil des Lagers. Nach Besuch von Regierungsrat Beat Jörg der Bettruhe um 22.30 Uhr setzte inten- Auch am Dienstag konnte das spannende siver Regen ein, der bis am Montagmittag und abwechslungsreiche Sport- und Rah- andauerte. Anschliessend war das Wetter menprogramm bei besten Bedingungen gut, und sollte es auch bleiben. wie geplant durchgeführt werden, und zwar unter den Augen von Regierungs- Abwechslungsreiches Sportprogramm rat Beat Jörg, der die Lagergemeinschaft Auch dieses Jahr konnten die Fünft- in Tenero besuchte. Der Bildungs- und und Sechstklässlerinnen und -klässler Kulturdirektor zeigte sich beeindruckt von im Vorfeld des Lagers eine von acht der Sportbegeisterung und dem Einsatz Hauptsportarten (Tennis, Klettern, der jungen Urnerinnen und Urner. Auch HipHop/Streetdance, Kanu, Beachspor- für das Leitungsteam fand Regierungsrat tarten, Kampfsport, Rad- und Rollsport, Beat Jörg lobende Worte: «Mit den gut Schwimmsport) wählen. In der gewähl- ausgebildeten und motivierten Sportlei- ten Hauptsportart können sie jeweils am terinnen und Sportleitern ist während der Vormittag während zweieinhalb Stunden ganzen Woche eine professionelle Sport- unter Anleitung von ausgebildeten und förderung und Betreuung gewährleistet.» motivierten J+S-Leitern trainieren. Am Nachmittag haben die Kinder die Mög- Alle helfen mit lichkeit, die anderen Hauptsportarten Zur Abwechslung stand am Mittwoch sowie zusätzliche Sportarten wie etwa eine Wanderung im Verzascatal auf 24
dem Programm; nach der Rückkehr nahme war während der ganzen Woche fand die Schatzsuche im ganzen Centro gefragt – vor allem auch nach Lichterlö- Sportivo statt. Mit der Lagerdisco am schen in den 20er-Zelten, damit alle Kin- Donnerstag und der Lagerolympiade der am nächsten Tag wieder gut erholt und dem Lagerabend am Freitag folgten ins Tagesprogramm starten konnten. weitere Highlights. Damit all das gut Von den Teilnehmenden über die Leite- funktionierte, brauchte es neben den rinnen und Leiter bis hin zum Küchen- sportlichen Aktivitäten Respekt, gegen- team genossen alle die sportliche gute seitige Unterstützung und gemeinsames Lagerstimmung. So war bereits Mitte Anpacken. So übernahm jede Sport- Woche klar: Das diesjährige Kantona- gruppe verschiedene Aufgaben während le Urner Polysportlager in Tenero war der Woche. Unter anderem halfen alle wieder ein voller Erfolg, und die Kinder Teilnehmenden während je eines Tages werden hoffentlich die Sportwoche in Te- dem Küchenteam beim Aufdecken und nero in bleibender Erinnerung behalten. Abräumen der Tische, beim Abwaschen und Putzen. Die gegenseitige Rücksicht- 50. Schweizerischer Schulsporttag in Basel Zwei Urner Podestplätze im Orientierungslauf Am Mittwoch, 22. Mai 2019, fand in Basel sechs verschiedenen Sportarten be- der 50. Schweizerische Schulsporttag statt. teiligten. Alle Urner Wettkampfteams Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus hatten sich zuvor im Rahmen der Urner dem Kanton Uri glänzten mit hervorragen- Schulsportmeisterschaften für die Teil- den Resultaten. nahme am Schweizerischen Schulsport- tag qualifiziert. Im Auftrag des Schweizerischen Ver- bands für Sport in der Schule (SVSS) Wie in den vergangenen Jahren war das organisierte der Kanton Basel-Stadt Teilnehmerfeld auch heuer sehr stark be- eine perfekte Jubiläumsaustragung des setzt. Gleichwohl konnten sich die Urner Schweizerischen Schulsporttags mit einer Teams in vielen Sportarten im guten grossen Eröffnungsfeier in der neuen Mittelfeld behaupten. Im OL waren die St. Jakobshalle. Über 2‘500 Schülerin- Urner jedoch die stärksten und holten in nen und Schüler der Oberstufen aus der Kategorie Mädchen (Mireille Gisler allen Schweizer Kantonen traten am 22. und Isabelle Gisler) sensationell den Mai 2019 an, um sich in verschiedenen Schweizermeistertitel. In der OL-Staffel, Sportarten auf den Sportanlagen St. in der Mädchen und Knaben (Mireille Jakob zu messen. Die Delegation aus Gisler, Isabelle Gisler, Elias Muheim dem Kanton Uri umfasste – nebst neun und Linus Muheim) zusammen laufen, Begleitpersonen – 45 Schülerinnen und holte Uri den hervorragenden 2. Rang. Schüler, die sich an den Wettkämpfen in Zwei weiteren Urner Teams gelang 25
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