Report - Service Innovation - Mit neuen Dienstleistungen gegen den Strom! ab Seite 3 - Mechatronik-Cluster

Die Seite wird erstellt Robert Krause
 
WEITER LESEN
Report - Service Innovation - Mit neuen Dienstleistungen gegen den Strom! ab Seite 3 - Mechatronik-Cluster
INFORMATIONEN AUS DEM MECHATRONIK-CLUSTER

Ausgabe 2 - September 2016   report

        Service Innovation -
        Mit neuen Dienstleistungen gegen den Strom!
        ab Seite 3

                                                      www.mechatronik-cluster.at
Report - Service Innovation - Mit neuen Dienstleistungen gegen den Strom! ab Seite 3 - Mechatronik-Cluster
EDITORIAL

    Liebe Cluster-Partner,
    sehr geehrte Damen und Herren!

    Immer mehr heimische Unternehmen – beispielsweise aus dem Maschinenbau – entwickeln
    sich vom reinen Hersteller zu einem Gesamtlösungsanbieter und erweitern ihr Produktportfolio
    um innovative Dienstleistungen. Der Grund dafür ist einfach: Während sich Renditen im Maschi-
    nenneugeschäft meist im einstelligen Prozentbereich bewegen, versprechen Dienstleistungen
    im Servicebereich deutlich höhere Erträge. Auch facheinschlägige Studien belegen ganz klar,
    dass die optimale Ausgestaltung von Dienstleistungen wie Diagnose, Wartung, Teileverkauf,
    Beratung oder Betrieb der Maschine im Auftrag des Kunden zur nachhaltigen Absatz- und Ge-
    winnsteigerung sowie zum Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit immer wichtiger werden.

    Vorhandene Servicepotenziale, und damit verbunden mögliche Ertragsfelder, werden von pro-
    duzierenden Unternehmen bisher aber nur zum Teil ausgeschöpft. Denn es bedarf – wie bei
    Produktentwicklungen auch – zum Aufbau dieses Geschäftsbereiches entsprechender Metho-
    den und Geschäftsmodelle, die eine einfache Implementierung ermöglichen und einen nach-
    haltigen Erfolg sicherstellen. Der Mechatronik-Cluster unterstützt diese Entwicklung seit langer
    Zeit und bietet für Unternehmen neben gemeinsamen Projekten vor allem die Möglichkeit zum
    gegenseitigen Erfahrungsaustausch sowie Schulungen rund um Service Innovationen der Zu-
    kunft. Nutzen auch Sie dieses Angebot. Mehr dazu auf den folgenden Seiten!
                                                                                                                                                                 Mit besten Grüßen,
    Neben Service Innovationen finden Sie in dieser Ausgabe auch Aktivitäten zu weiteren Schwer-
    punkten im Mechatronik-Cluster. So bieten wir im Themenbereich Produktion einen Fit-
    ness-Check für Industrie 4.0 an. Dieser zeigt Unternehmen anhand eines Reifegradmodells, wo
    sie rund um das Thema Industrie 4.0 stehen bzw. schlägt konkrete Optimierungsmaßnahmen
    vor – Verbesserungen garantiert!                                                                                                                             Mag. Elmar Paireder                           Ing. Harald Bleier
                                                                                                                                                                 Cluster-Manager,                              Cluster-Manager,
    Viel Spaß beim Lesen!                                                                                                                                        Büro Linz                                     Büro St. Pölten

    INHALTSVERZEICHNIS

       SERVICE INNOVATIONEN                                                       KOOPERATIONEN                                                                  WEBER-HYDRAULIK                                               18
       Impressum                                                                  Neue Schleifvorrichtung spart Zeit                                             trafomodern                                                   18
       Industrielle Service Exzellence                                            und Geld                                                         8             E+E Elektronik                                                19
       Gastbeitrag Margarethe Überwimmer 3                                        Auffinden neuer Wachstumchancen                                                Newsticker                                                    20
       Erfolgreich mit neuen Dienstleistungen 4                                   jenseits der Kernmärkte                                         9
       Servicemitarbeiter - mit Soft Skills                                       Einfach verfilzt                                               10              VERANSTALTUNGEN
       zum Ergebnis                                                               Sonderbeilage - Technik am Zug                                 11              10. Jahreskonferenz im
       Gastkommentar Franz Gruber             5                                   3DMeod                                                         15              Internationalen Forum
                                                                                  Fördermöglichkeiten für innovative                                             Mechatronik                                                   21
       INDUSTRIE 4.0                                                              Servicedienstleistungen                                        16              MC-Jahrestagung                                               22
       Oberösterreich entwickelt Fitness-Check                                                                                                                   Veranstaltungsübersicht                                       23
       für Industrie 4.0 in Unternehmen        6                                  PARTNER-NEWS                                                                   Forum Service inkl.
       Wenn Maschinen Gedanken lesen           7                                  Maschinenfabrik ALBERT                                         17              Betriebsbesichtigung
       Kunststoffverarbeitung wird smarter     7                                  Katoma                                                         17              bei DS AUTOMOTION                                             24

    IMPRESSUM & OFFENLEGUNG GEM. § 25 MEDIENGESETZ
    Blattlinie: Information über Aktivitäten des Mechatronik-Clusters und seiner Partnerunternehmen sowie aktuelle Entwicklungen aus der Branche, im Speziellen des Maschinen- und Anlagenbaus. Der Mechatronik-Cluster ist eine Initiative
    der Länder Oberösterreich und Niederösterreich. Die Träger sind die Business Upper Austria – OÖ Wirtschaftsagentur GmbH und ecoplus. Niederösterreichs Wirtschaftsagentur GmbH. Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber: Busi-
    ness Upper Austria – OÖ Wirtschaftsagentur GmbH, Redaktionsadresse: Hafenstraße 47 – 51, 4020 Linz, Telefon: +43 732 79810 – 5172, Fax: +43 732 79810 – 5170, E-Mail: mechatronik-cluster@biz-up.at, www.mechatronik-cluster.at.
    Für den Inhalt verantwortlich: DI (FH) Werner Pamminger, MBA. Redaktion: Mag. Elmar Paireder, DI (FH) Christian Altmann, MBA, Nina Meisinger, DI Hermine Wurm-Frühauf. Umsetzung: Agentur Timber. Bildmaterial: Alle Bilder, wenn
    nicht anders angegeben: Business Upper Austria – OÖ Wirtschaftsagentur GmbH/Mechatronik-Cluster. Bild Titel: © wsf-f - Fotolia.com
    Gastbeiträge müssen nicht notwendigerweise die Meinung des Herausgebers wiedergeben. Beigelegte Unterlagen stellen entgeltliche Informationsarbeit des MC für die Partner dar. Alle Angaben erfolgen trotz sorgfältiger Bearbeitung
    ohne Gewähr; eine Haftung ist ausgeschlossen.

2   MC report | Ausgabe 2 - September 2016
Report - Service Innovation - Mit neuen Dienstleistungen gegen den Strom! ab Seite 3 - Mechatronik-Cluster
SERVICE INNOVATIONEN

Industrielle Service Exzellenz
Gastbeitrag von Margarethe Überwimmer

Industrielle Dienstleistungen sind internationaler Erfolgsfaktor
Alle Kennzahlen zeigen, dass Oberösterreich eine der führenden Industrieregionen Europas
mit hoher Exportquote ist. Oberösterreich hat einen Anteil von 25 % an allen Exporten ös-
terreichweit (WKO 2016). Jeder zweite Arbeitsplatz ist in der Industrie und bei industriel-
len Dienstleistungen zu finden, gleichzeitig ist jeder zweite Arbeitsplatz durch den Export
gesichert. Das komplexe und wettbewerbsintensive Umfeld der oberösterreichischen
Unternehmen bedingt, Wertschöpfung durch industrielle Dienstleistungen auszuweiten
und langfristig abzusichern. Somit wird mittelfristig die Bedeutung von Dienstleistungen
zunehmen. Das Anbieten von Dienstleistungen als hybride Leistungsbündel kann dem Ri-
sikofaktor von schwankenden Auftragslagen entgegensteuern, Unternehmen und somit Ar-
beitsplätze absichern und einen Mehrwert zu langfristigen Kundenbeziehungen liefern.

Herausforderungen im Dienstleistungsbereich
Mittels In-depth Interviews und Fokusgruppen mit Vertretern aus oberösterreichischen Indus-
triebetrieben wurden im Jahr 2014 Herausforderungen im Dienstleistungsbereich erhoben.
Schwierigkeiten liegen bei Preisbestimmung und -gestaltung von Dienstleistungen und beim
professionellen und erfolgreichen Verkauf auf internationalen Märkten, außerdem beim
Entwickeln und Streichen von Dienstleistungen.

Industrielle Service Exzellenz
Des Weiteren wurden diverse Workshops mit interessierten Industrieunterneh-
men zur Spezifizierung der Themenstellungen organisiert. Als Ergebnis dieser
Aktivitäten wurde die Service Excellence Pyramide entwickelt und zugleich
der Nutzen dieser für die oberösterreichische Industrie herausgearbeitet.
Erfolgsfaktoren sind: Klare strategische Fokussierung der Unternehmen
auf hybride Leistungsbündel, Entwicklung dazugehöriger Geschäfts-
modelle, Prozesse und Infrastruktur, Etablierung einer Servicekultur im
Unternehmen, klare Ausrichtung hinsichtlich Co-Creation mit den Netz-
werkpartnern und Kunden sowie Kundenorientierung, internationale
Implementierung und erfolgreiche Vermarktung von industriellen Ser-
vices. Dazu sind international erfahrene und interkulturell sensitive Mit-
arbeiter/innen ein Schlüsselfaktor für Unternehmen.                                               ern und Schwaben) in den Erhebungsprozess
                                                                                                  miteingebunden werden. Dadurch werden
Projekte der Forschungsgruppe “Global Sales an Marketing” der FH Steyr                            Benchmarks für KMUs aus der Projektregion
Mit dem vom Land Oberösterreich finanzierten Cluster-Kooperationsprojekt ServPrice werden         möglich und folglich die Basis geschaffen,
einerseits Serviceleistungen der beteiligten Unternehmen erhoben, andererseits wird im Zuge       dass auch weitere Interreg-Regionen den
einer Nutzenanalyse aus Sicht des Kunden und des Verkauf- und Servicepersonals eine Preis-        ISEM nutzen können. Weitere Projekte im Be-
struktur für industrielle Services erarbeitet.                                                    reich Service Excellence und im Bereich Ser-
Das Projekt ServTrain, ebenfalls ein Cluster-Kooperationsprojekt, zielt darauf ab, Service-Mit-   vice und Business Modell Innovation sind in
arbeiter/innen weiterzuentwickeln, sie fit für Kunden und internationale Märkte zu machen.        Vorbereitung.
Dadurch sollen die Marktchancen von oberösterreichischen Unternehmen im internationalen
Wettbewerbsumfeld verbessert werden. Konkret werden gemeinsam mit Unternehmen päda-
gogische Trainingskonzepte für Servicemitarbeiter/innen oder Vertriebspartner entwickelt und      Die Autorin Margarethe Überwimmer ist De-
im Rahmen des Projekts testweise implementiert und evaluiert.                                     kanin und Studiengangsleiterin „Global Sales
Des Weiteren läuft aktuell ein von der EU im Interreg-Programm Österreich-Bayern 2014-2020        and Marketing“ an der FH OÖ Fakultät für Ma-
finanzierten Projekts ISEM – Industrial Service Excellence Monitor. Ein Online-Monitor wird       nagement am Campus Steyr.
für Unternehmen als ein Instrumentarium entwickelt, das ihnen eine detaillierte Sicht über den
aktuellen Stand ihrer Industrial Service Excellence bietet, Vergleiche mit Best-Case-Firmen und   Kontakt:
Handlungsempfehlungen aufzeigt und sie nachhaltig begleitet. Die Thematik der Industrial Ser-     FH-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Margarethe Überwimmer
vice Excellence ist für die beiden sachgüterorientierten Projektregionen – Oberösterreich und     Studiengangsleitung „Global Sales and
Niederbayern - außerordentlich aktuell. Entwickelt und getestet wird der Online-Monitor mit-      Marketing“
tels Fokusgruppen mit Expert/innen aus der Wirtschaft, wobei auch Best-Cases-Firmen und           Mobile: +43 664 8048433612
Unternehmen aus den weiteren Interreg-Regionen (z.B. Salzburg, Tirol, Vorarlberg, Oberbay-        E-Mail: margarethe.ueberwimmer@fh-steyr.at

                                                                                                             MC report | Ausgabe 2 - September 2016   3
Report - Service Innovation - Mit neuen Dienstleistungen gegen den Strom! ab Seite 3 - Mechatronik-Cluster
SERVICE INNOVATIONEN

    Leitinitiative Service Innovation unterstützt Betriebe

    Erfolg mit neuen Dienstleistungen
    Wie werden qualitativ hochwertige, aber trotzdem austauschbare Produkte und                          nen einerseits und die Fördermöglichkeiten
    Dienstleistungen, in einer globalisierten Wirtschaft einzigartig – und damit wert-                   andererseits. Zu den beliebtesten Förderin-
    voll für die Kunden? Diese Frage beschäftigt immer mehr Unternehmen.                                 strumenten zählen dabei Cluster-Kooperati-
                                                                                                         onsprojekte und die das Innovationsassisten-
    Insbesondere produzierende Unternehmen              men und Organisationen, unterschiedlicher        ten-Programm des Landes OÖ.
    stehen mehr und mehr vor der Herausforde-           Größe und Branche, zu unterstützen.
    rung, dass ihre Kunden nicht mehr das Produkt,                                                      Erfahrungsaustausch mit System
    sondern die Nutzung der Funktion einkaufen          Über Branchengrenzen hinweg                     im Mechatronik-Cluster
    wollen. Erfolgreiche Dienstleistungen setzen        Einen besonderen Stellenwert hat dabei die      Wenn es darum geht, die Prozesse an den
    somit ein gut                                                                     Vernetzung        gestiegenen Anforderungen der Kunden aus-
    f u n k ti o ni e re n -                                                          über     Sektor-  zurichten, können Unternehmen viel von den
                             „Service Innovation heißt, neue Dienst-
    des Gesamtsys-                                                                    und Branchen-     Erfahrungen anderer profitieren. Das gilt be-
                             leistungen mit dem Fokus Kundennutzen
    tem aus Kunden                                                                    grenzen hinweg,   sonders für die Weiterentwicklung von Kun-
    und        Hersteller
                             zu gestalten.“                                           weil     speziell dendienst und Services, weshalb sich 14
                             Wirtschafts-Landesrat Dr. Michael Strugl
    voraus. Service                                                                   durch     dieses  Unternehmen des Mechatronik-Clusters seit
    Innovation be-                                                                    branchenüber-     Dezember 2015 regelmäßig unter dem Titel „
    schäftigt sich daher sowohl mit technologi-         greifende Voneinander-Lernen Mehrwert für       Kunden-Dienst-Service“ austauschen. Im kurz
    schen und nicht-technologischen Aspekten            die beteiligten Unternehmen entsteht“, hebt     „ERFA“ genannten Erfahrungsaustausch wird
    als auch mit der Geschäftsmodell-Innovation,        Wirtschafts-Landesrat Strugl hervor. Auch       beispielsweise diskutiert, wie man kundenzen-
    die oft eine wesentliche Voraussetzung dar-         die Förderlandschaft nimmt die zunehmende       triert entwickelt, den Kundennutzen darstellt
    stellt. Unternehmen und Organisationen sind         Bedeutung der Dienstleistungsentwicklung        oder wie man das Thema Customer Care be-
    im nationalen und internationalen Wettbe-           wahr und spie-                                                                 reits in der Pro-
    werb gefordert, auf Kundenbedürfnisse abge-         gelt dies auch        „Produkte werden immer austausch- duktentwicklung
                                                        in den Kriterien
    stimmte Gesamtlösungen anzubieten. „Ser-                                  barer, die Differenzierung passiert über verankern kann.
    vice Innovation“, also der Ausbau innovativer,      für verschiede-                                                                „All diese The-
                                                                              den Kundendienst.“
    wissensintensiver Dienstleistungen ist Quer-        ne Förderungen                                                                 men sind er-
                                                                              Cluster-Manager Mag. Elmar Paireder
    schnittsthema im Strategischen Wirtschafts-         wieder. Während                                                                folgsentschei-
    und Forschungsprogramm Innovatives OÖ               vor     wenigen                                                                dend in einem
    2020 und somit fest in der Wirtschafts- und         Jahren nur die Entwicklung von (angreifba-      Marktumfeld, in dem die Produkte immer
    Forschungspolitik verankert. Die von der oö.        ren) Produkten als förderwürdig erschien,       austauschbarer sind und die Differenzierung
    Wirtschaftsagentur Business Upper Austria           sind es heute zunehmend auch die organisa-      über den Kundendienst im wahrsten Sinn
    koordiniert „Leitinitiative Service Innovation“     torischen Prozesse und Dienstleistungen. Als    des Wortes passiert“, unterstreicht Wirt-
    hat das Ziel, entlang der Innovation Chain Bil-     Berater sensibilisiert der Mechatronik-Cluster  schafts-Landesrat Strugl die Notwendigkeit
    dung-Forschung-Wirtschaft geeignete Rah-            der Business Upper Austria die Unternehmen      von Service Innovation.
    menbedingungen zu schaffen und Unterneh-            für die Wichtigkeit der Service-Innovatio-      www.service-innovation.at

4   MC report | Ausgabe 2 - September 2016
Report - Service Innovation - Mit neuen Dienstleistungen gegen den Strom! ab Seite 3 - Mechatronik-Cluster
SERVICE INNOVATIONEN

                                                Servicemitarbeiter – mit Soft Skills
                                                zum Ergebnis
                                                Gastkommentar von Franz Gruber

                                                Neben der ureigenen Funktion des Service als Problemlöser stellt sich spätestens seit
                                                der Jahrtausendwende der überwiegende Anteil der mittelständischen Unternehmen im
                                                Investitionsgüterbereich die Frage nach dem Ergebnisbeitrag des Service. Aus dem rein
                                                reaktiven Service entsteht eine eigenständige Geschäftseinheit, mit verbindlicher Planung,
                                                Produkten und auch eigenen Marketingaktivitäten.

                                                Damit ändern sich auch Rollenbilder – einerseits das des Serviceleiters: Manager in diesem
                                                Bereich sehen sich in Umsatz- und Ergebnisverantwortung und damit in der Position, das
                                                „Beste“ (i.e. höchstmöglicher Ertrag) aus ihren in der Regel limitierten Personalressourcen
                                                zu machen. Andererseits die Techniker selbst: Eine Grundlage für die profitable Entwicklung
                                                bilden die seit Anfang der 90er diskutierten „Capabilities“, also den intrinsischen Fähigkei-
                                                ten der Organisation. Im Service sind diese Fähigkeiten zu einem guten Teil von der Ausbil-
                                                dung der Mitarbeiter abhängig, die das Unternehmen im Feld vertreten.

                                                Es entsteht die Frage nach universell einsetzbaren Servicemitarbeitern – erfahrene Techni-
                                                ker, die neben allgemeinem technischen Wissen, schnellen Lösungen und gutem Auftreten
Weitere ERFA-Runde im                           auch Vertriebsaffinität mitbringen. Das ist verständlich, doch was ist die optimale Balance?
Mechatronik-Cluster geplant
Mit Jahresende startet der Mechatro-            Gängige Vertriebsausbildungskonzepte folgen bestimmten Schemata, von der richtigen
nik-Cluster eine weitere ERFA-Runde zum         Gesprächsführung bis hin zu Frameworks wie SPIN®, die – in Hinsicht auf das Dienstleis-
Thema „Kundendienst und Services“. Unter-       tungsportfolio des Unternehmens – durchaus dem Servicemitarbeiter dabei unterstützen
nehmen, die sich über Dienstleistungen und      können, „Soft Skills“ weiter auszubauen.
Services Gedanken machen und sich dabei
mit anderen Unternehmen austauschen                                                                         Aber ist es nicht dem Vertrauensver-
möchten, sind eingeladen, sich ehestmög-                                                                    hältnis zwischen dem Kunden und dem
lich beim Mechatronik-Cluster zu melden.                                                                    Service abträglich, in einer vertriebsori-
                                                                                                            entierten Positur aufzutreten? Verlangt
Geplante Themenbereiche sind:                                                                               man dem „gestandenen Techniker“ –
•M  ethodenvielfalt in der Dienstleistungs-                                                                bewusst hier als Stereotyp – nicht auch
   entwicklung                                                                                              zu viel ab?
• Kundennutzen evaluieren und transportieren
• Integration des Customer Care Gedanken                                                                   Trotec ist es wichtig, entlang den Bedürf-
   in der Produktentwicklung                                                                                nissen unserer Servicemannschaft tech-
• Dienstleistungsverkauf im Verkauf                                                                        nisches Training zu komplementieren. Wir
   verankern                                                                                                wollen hier auch, statt Diktieren bestimm-
• Personal im Service                                                                                       ter Verhaltensweisen und der Darstellung
• Aus- und Weiterbildung                                                                                    von schwarz-weißen Szenarien, eher
• Recruiting                                                                                                einen Werkzeugkoffer bereitstellen, aus
• Entlohnung und Bindung                                                                                    dem sich jeder Einzelne bedienen kann.
• Rechtliche Rahmenbedingungen im Kun-
   den- und Außendienst                                                                                           Einen Baustein bildet dabei authenti-
• Bedeutung von Service für den Gesamt-                                                                          sches Interesse für das Umfeld, die Pro-
   unternehmenserfolg darstellen                                                                                  zesse des Kunden und – daraus abge-
                                                Franz Gruber, Manager Technical Support bei der Trotec Laser GmbH
                                                in Marchtrenk. Bild: Trotec Laser GmbH                            leitet – einerseits die Erwartungen in die
Ihr Ansprechpartner für Service und Vertrieb:                                                                     Serviceintervention, andererseits aber
Ing. DI (FH) Wolfgang Steiner                   auch für den Kunden in seiner jeweiligen Situation nützliche Dinge.
E-Mail: wolfgang.steiner@biz-up.at
Mobil: +43 664 88347398                         Über Trotec
                                                Trotec zählt weltweit zu den bedeutendsten Herstellern für Lasergeräte zum Gravieren,
Fördermöglichkeiten für innovative              Schneiden und Markieren. Mit über 380 Mitarbeitern in 16 internationalen Vertriebsnieder-
Servicedienstleistungen siehe Seite 16.         lassungen bietet Trodec seinen Kunden ein internationales Service- und Vertriebsnetzwerk.
                                                www.troteclaser.com

                                                                                                                   MC report | Ausgabe 2 - September 2016      5
Report - Service Innovation - Mit neuen Dienstleistungen gegen den Strom! ab Seite 3 - Mechatronik-Cluster
INDUSTRIE 4.0

    Oberösterreich entwickelt Fitness-Check für
    Industrie 4.0 in Unternehmen
    „Reifegradmodell Industrie 4.0“ zeigt Unternehmen, wo sie bei Industrie 4.0 ste-                                                    gibt es Umsetzungsempfehlung sowohl auf
    hen und schlägt Maßnahmen vor.                                                                                                      organisatorischer als auch auf technischer
                                                                                                                                        Ebene. „Nach einem Jahr Pilotphase, 30 ver-
    Advanced Manufacturing, Industrie 4.0 – je-        Erfolgreiche Pilotphase mit über                                                 tiefenden Gesprächen mit Unternehmen und
    des (Produktions)-Unternehmen muss sich            30 Unternehmen                                                                   vier im Detail analysierten Firmen steht fest,
    heute mit diesen Themen auseinandersetzen.         Befragungen in oö. Produktionsunternehmen                                        dass die Anwender mit dem Reifegradmo-
    Offen bleibt dabei oft die Frage, wie erfolg-      haben gezeigt, dass das Thema Industrie 4.0                                      dell wertvolle Informationen gewinnen“, zieht
    reich man damit                                                                 zwar als künf-                                      Wirtschafts-Landesrat Strugl eine positive
    schon ist. Hier         „Man kann sich das jetzt entwickelte tiges Wachs-                                                           Zwischenbilanz. Im nächsten Schritt wird da-
    schafft das „Rei-       Reifegrad-Modell als Navigationssys- tumsfeld, aber                                                         her ein Software-Tool entwickelt, mit dem die
    fegradmodell            tem vorstellen. Das Unternehmen legt noch zu wenig                                                          Unternehmen künftig Schritt für Schritt durch
    Industrie        4.0“,                                                                                                              den Fitnesscheck geführt werden. Zielgruppe
                            ein Entwicklungsziel fest und wird un- als möglicher
    das vom Mecha-                                                                                                                      sind sowohl KMU als auch Großunternehmen,
                            terstützt, den besten Weg dorthin zu E r f o l g s f a k t o r
    t ro n i k- C lu s te r                                                         gesehen    wird.                                    zunächst in Österreich, später auch darüber
    in Zusammen-
                            finden.“                                                Da setzt das                                        hinaus.
                            Wirtschafts-Landesrat Dr. Michael Strugl
    arbeit mit dem                                                                  Reifegradmodell
    Institut für Intel-                                                             an, weil es für                                     Optimierung bereits nach drei Tagen
    ligente Produktion der FH OÖ/Campus Steyr          die Unternehmen nicht nur Aufschluss über                                        Fill Maschinenbau setzte als erster Sonder-
    entwickelt wurde, Klarheit. Es misst anhand        die aktuelle „Fitness“ in Bezug auf Industrie                                    maschinenbauer das Reifegradmodell ein.
    der Dimensionen Daten, Intelligenz und Digita-     4.0 gibt, sondern durch die Analyse der Ge-                                      Schon nach drei Tagen Workshop konnten
    le Transformation die „Industrie-4.0-Reife“ und    schäftsprozesse auch den für das Unterneh-                                       Optimierungspotenziale im Bereich der Kon-
    unterstützt die Unternehmen dabei, Verbesse-       men optimalen Soll-Zustand darstellt. Dazu                                       struktion und Fertigung identifiziert werden.
    rungspotenziale zu finden und zu realisieren.

    Die Betrachtung aller drei Dimensionen ist
    auch der innovative Ansatz beim Reifegrad-
    modell Industrie 4.0. Unternehmen brauchen
    in der Zeit der digitalen Transformation Orien-
    tierung, um die komplexen interdisziplinären
    Zusammenhänge zu erfassen. Genau das
    liefert das Reifegradmodell.

                                                                                                                                          Ihre Ansprechpartner:

                                                                                                                                          organisatorisch
                                                                                                                                          Manuel Brunner, MSc.
                                                                                                                                          Projektmanager, Mechatronik-Cluster
                                                                                                                                          Mobil: +43 664 8186573
                                                                                                                                          manuel.brunner@biz-up.at

                                                                                                                                          wissenschaftlich
                                                                                                                                          FH-Prof. DI Dr. Herbert Jodlbauer
                                                                                                                                          Leiter des Instituts für Intelligente
                                                                                                                                          Produktion und der Studiengänge
                                                                                                                                          Produktion und Management sowie
                                                                                                                                          Operations Management
                                                                                                                                          FH OÖ/Campus Steyr
                                                                                                                                          Tel.: +43 7252 884 3899
                                                                                                                                          herbert.jodlbauer@fh-steyr.at
    v.l.: Manuel Brunner, MSc. Projektmanager Industrie 4.0, FH-Prof. DI Dr. Herbert Jodlbauer, Leiter des Instituts für intelligente
    Produktion und der Studiengänge Produktion und Management sowei Operations Management an der FH OÖ/Campus Steyr,
    Wirtschafts-Landesrat Dr. Michael Strugl und Wolfgang Rathner, Geschäftsführer Fill GmbH, Gurten. Bild: Land OÖ/Dedl

6   MC report | Ausgabe 2 - September 2016
Report - Service Innovation - Mit neuen Dienstleistungen gegen den Strom! ab Seite 3 - Mechatronik-Cluster
INDUSTRIE 4.0

META|TRONIC 2030 – Foresight im Team

Wenn Maschinen Gedanken lesen
Die Linz Center of Mechatronics GmbH (LCM) erarbeitet gemeinsam mit Partner-                               mit diesem interdisziplinären Anspruch hat
firmen zukünftige Geschäftsszenarien auf Basis aktueller Technologietrends.                                die LCM im Innovationsbereich META|TRO-
                                                                                                           NIC 2030 zusammengefasst.
                                                                                                           Gemeinsam mit dem Institut für strategisches
                                                                                                           Management der JKU wurde hierzu auch das
                                                                                                           Projekt „Human-Time-Machine 2030“ ins
                                                                                                           Leben gerufen – eine firmenübergreifende
                                                                                                           Workshopreihe, begleitet von Key-Notes, ei-
                                                                                                           ner Delphistudie und Interviews mit interna-
                                                                                                           tionalen Experten aus der Wirtschaft. Durch
                                                                                                           die interaktive Arbeit am Thema wird bei den
                                                                                                           Teilnehmern ein Verständnis für künftige
                                                                                                           Entwicklungen weit über Buzz-Words hinaus
                                                                                                           geschaffen. Konkrete Umsetzungen in der
                                                                                                           Folge des Projekts sollen dadurch getriggert
                                                                                                           werden. Die Einbindung von Managern mit
                                                                                                           entsprechendem Gestaltungsspielraum ist
                                                                                                           daher wesentlich. Interviews mit Kollegen der
Ergebnisse aus aktuellen Foresight-Projekten, internationale Technologietrends, Fallbeispiele. Bild: LCM
                                                                                                           Teammitglieder beziehen die Perspektiven
                                                                                                           mehrerer Abteilungen mit ein und stärken die
Mechatronik war von Beginn an interdisziplinär. Die Bereiche Mechanik, Elektronik und Infor-               firmeninterne Kommunikation der Projekter-
matik waren nicht mehr getrennt zu denken und wurden zu einer neuen Disziplin verschmolzen.                gebnisse.
Aktuelle Entwicklungen wie auf dem Gebiet der Mensch-Maschine-Schnittstelle oder der unter-                Aufgrund des großen positiven Echos der ers-
nehmens- und produktübergreifenden Vernetzung legen erneut nahe, den Blick zu heben und                    ten Runde mit Firmen wie Fronius, Pöttinger
neue Denkansätze miteinzubeziehen.                                                                         und Rosenbauer, sowie Atos und LineMetrics
Die kommenden Umwälzungen erfordern eine strategische Top-down-Sicht auf mechatroni-                       ist die nächste Auflage bereits in Vorbereitung.
sche Möglichkeiten im aktuellen und künftigen sozio-technischen Umfeld. Foresight-Angebote                 www.lcm.at/meta-tronic-2030

Produktionsforschung an der Johannes Kepler Universität Linz (JKU)

Kunststoffverarbeitung wird smarter
Die JKU setzt gemeinsam mit Partnern einen weiteren wesentlichen Schritt                                   und insbesondere auf den Gebieten der Ex-
in der Innovationsoffensive „Produktionsforschung“ an der Schnittstelle von                                trusion und ‚smart production‘ für kooperative
Kunststofftechnik und Industrie 4.0.                                                                       Forschung und praxisorientierte Lehre weiter
                                                                                                           ausbauen“, sagt IPEC-Chef Jürgen Miethlin-
Am Institut für Polymer Extrusion und Compounding (IPEC) wurde kürzlich eine weltweit einzig-              ger. „Sie ermöglicht uns die Transformation
artige Coextrusionsanlage im Wert von rund 1,2 Millionen Euro in Betrieb genommen.                         von modernsten Werkstoffen in innovative
                                                                                                           Produkte mittels smarterer Verarbeitungs-
Zukunftsweisende Coextrusionsfolienanlage                                                                  technologien. So gelingt es uns, Unterneh-
Die in ihrer Konzeption weltweit einzigartige Coextrusionsfolienanlage wird am IPEC für die ko-            men mit neuen Lösungen zu unterstützen.“
operative Forschung, Produkt- und Prozessentwicklungen und die forschungsgetriebene Lehre
verwendet. Die Anlage ist speziell für die Produktion von mehrschichtigen Folien für den Ver-              JKU leistet Pionierarbeit
packungsbereich und industrielle Anwendungen maßgeschneidert. Sie besteht u.a. aus sechs                   Das Institut von Prof. Miethlinger ist nicht das
Extrudern, Schmelzefiltern, Schmelzepumpe, Statikmischern, Feedblock/Breitschlitzdüse,                     einzige, das sich an der JKU massiv mit der
3-Walzenglättwerk, Automatikwickler, Messeinrichtungen, Mikroprozessorsteuerung und Pro-                   nächsten Generation von Produktionspro-
zessleitstandintegration. Viele dieser Anlagenkomponenten sind in ihrer maschinenbaulichen,                zessen beschäftigt. Innerhalb der Offensive
verfahrenstechnologischen und mechatronischen Ausführung Unikate. Mit der neuen Coextru-                   zur Produkt- und Produktionsforschung gibt
sionsfolienanlage sollen neue Methoden, Prozesse, Technologien, Werkstoffe, Produkte in einer              es zahlreiche Aktivitäten, über die auch das
realitätsnahen Produktionsumgebung erforscht, entwickelt, validiert und demonstriert werden.               eben erschienene „Whitebook JKU Produc-
                                                                                                           tion Research“ ausführlich informiert (www.
Smartere Verarbeitungstechnologien                                                                         pervasive.jku.at/download/JKU_PRODUCTI-
„Mit dieser Anlage können wir unsere Spitzenstellung im Bereich der Kunststoffverarbeitung                 ON_WHITEBOOK.pdf).

                                                                                                                       MC report | Ausgabe 2 - September 2016   7
Report - Service Innovation - Mit neuen Dienstleistungen gegen den Strom! ab Seite 3 - Mechatronik-Cluster
KOOPERATIONEN

    Neue Schleifvorrichtung spart Zeit und Geld
    In einem einjährigen Kooperationsprojekt haben drei Unternehmen eine Schleif-                       Steuerung von SST Stadler Steuerungstechnik
    vorrichtung für die Lochscheibe einer Unterwasser-Granulieranlage entwickelt.                       Für die Steuerung des Online-Schleifers setz-
    Das Besondere daran: Die Lochscheibe muss zum Schleifen nicht mehr aus-                             te Stadler auf zwei unterschiedliche Systeme:
    gebaut werden, sie kann direkt in der Anlage mittels der entwickelten „On-                          Siemens und Allen Bradley. Die Schleifrouti-
    line-Schleifvorrichtung“ nachgeschliffen werden. Dies reduziert die Stillstand-                     ne umfasst ein schrittweises Zustellen des
    zeiten der Maschine drastisch und spartt somit Zeit und Kosten.                                     Schleifkopfes an die Lochscheibe und führt
                                                                                                        dann automatisch einen Schleifzyklus mit ge-
    Bei Granulieranlagen wird heiße Kunststoffschmelze durch eine Lochscheibe gepresst, ein rotie-      regeltem Anpressdruck in der Länge von zwei
    rendes Messer schneidet die austretenden Stränge in kleine Stücke. Mit der Zeit entstehen auf der   Minuten durch. Ist das Schleifbild dann noch
    Lochplatte Unebenheiten wie Einschleifspuren oder kleinere und größere Ausbrüche. Die Messer        nicht optimal, kann die Routine erneut gestar-
    liegen dann nicht mehr plan auf und es kommt zur sog. „Fahnenbildung“, einem dünnen auslaufen-      tet werden. Ein „Strukturierter Text“ als ein-
    den Kunststofffaden am Granulat. Dies führt in weiterer Folge zu verfahrenstechnischen Problemen.   gesetzte Programmiersprache gewährleistet
    Bisher war es deshalb notwendig, die Lochplatte von Zeit zu Zeit auszubauen und nachzuschleifen.    eine bessere Kompatibilität mit verschiedenen
    Meist wurde sie dazu an einen Spezialfirma geschickt. Montagearbeiten und Stillstandzeiten, bzw.    Steuerungen. Die Schleifroutine wurde als ei-
    die Notwendigkeit einer zweiten Lochplatte verursachten Aufwand und Kosten.                         genes Modul ausgeführt und kann optional
                                                                                                        verwendet werden. Einziges Manko: Das Modul
    Innovation mit Top-Schleifergebnis                                                                  ist geeignet für aktuelle Maschinen von ECON,
    Die neu entwickelte Schleifvorrichtung wird anstelle des Messerkopfes auf der Granulierwelle        ein Nachrüsten für ältere Maschinen ist mit zu-
    der Anlage montiert. Mehrere drehbare, mit Planetengetriebe aktiv angetriebene Schleifteller,       sätzlichem Programmieraufwand verbunden.
    schleifen die Lochscheibe nun in nur ca. 120 Sekunden im eingebauten Zustand nach. Im Rah-
    men des Projektes wurde der Online-Schleifer konstruiert und optimiert. In Tests wurden jene        Schleifergebnis auf der Technikumsanlage
    Schleif-Parameter (Körnung, Drehzahl, Dauer) ermittelt, welche zum besten bzw. optimalsten          perfektioniert
    Schleifergebnis führen. Der neu entwickelte Online-Schleifer macht als optionales Zubehör die       Um ein optimales Ergebnis zu erhalten, wur-
    Granulier-Anlagen des Maschinenbauers ECON künftig noch attraktiver.                                den auf der Technikumsanlage die Schleif-

                                                                                                        Technikumsanlage mit der installierten Schleif-Vorrichtung
                                                                                                        samt Schleifscheiben. Bild: Sustainable Innovation e.U./W. Ahrer
        Die Projektpartner
        • Der Kunststoffmaschinenbauer ECON in Weißkirchen ist Spezialist für Unterwasser-Gra-         parameter variiert. So gelang es nicht nur die
           nulierlanlagen. www.econ.eu                                                                  optimalste Drehzahl, sondern auch die richtige
        • Die arttec Metallverarbeitungs GmbH in Weißkirchen ist auf Metallbearbeitung spezia-         Körnung für das beste Schleifergebnis zu fin-
           lisiert. Das Unternehmen verfügt über eine modernste Technologie, die eine Dreh- und         den. arttec führte dazu Rautiefen-Messungen
           Fräsbearbeitung von kundenspezifischen Bauteilen ermöglicht, u.a. hat sich arttec als        durch, die das visuelle Schleifbild auch bestä-
           Prototypen-Hersteller etabliert. www.arttec-gmbh.at                                          tigten. Durch die zwangsgeführte Drehung der
        • SST Stadler Steuerungstechnik im Wilhering ist auf Steuerungen für den Elektroma-            Schleifteller entstanden feine sichtbare Kratzer
           schinenbau sowie Automatisierungstechnik spezialisiert. www.sst.at                           auf der Lochscheibe, die allerdings die Qualität
                                                                                                        des Granulats in keiner Weise beeinflussten.
        Entstanden ist die innovative Schleif-Vorrichtung in enger Zusammenarbeit der drei Pro-         Auch dieser kleine optische Makel konnte mit
        jektpartner: ECON konstruierte die Anlage, Stadler entwickelte die notwendige Steuerung         einer neuerlichen Verkleinerung der Schleif-
        und arttec fertigte den Schleifer. Bei zahlreichen Integrierungen, Testläufen und Optimie-      körnung ausgemerzt werden.
        rungen lieferten alle drei Unternehmen das entsprechende Know-how und arbeiteten                                             Dieses Projekt wurde aus Mitteln
        eng zusammen. Das Projektmanagement wurde durch Sustainable Innovation e.U. im                                               des Strategischen Wirtschafts-
                                                                                                                                     und Forschungsprogrammes
        Auftrag der Partner ausgeführt.                                                                                              „Innovatives OÖ 2020“ vom Land
                                                                                                                                     OÖ gefördert.

8   MC report | Ausgabe 2 - September 2016
Report - Service Innovation - Mit neuen Dienstleistungen gegen den Strom! ab Seite 3 - Mechatronik-Cluster
KOOPERATIONEN

Zusammen neue Wachstumschancen jenseits
der Kernmärkte finden
In einem Cluster-Kooperationsprojekt haben sich neun Unternehmen auf die
Suche nach attraktiven neuen Geschäftsmöglichkeiten außerhalb des Kernge-
schäfts begeben.

Unternehmen sind auf Grund des ständig zunehmenden Innovationsdrucks und der stärker
werdenden Konjunkturschwankungen besonders gefordert, ihre Strategien und Erfolgspoten-
ziale laufend zu überprüfen. Der Großteil der heimischen Betriebe sucht ausschließlich in den
aktuellen Kernmärkten nach Wachstumsmöglichkeiten, obwohl sich viele dieser Märkte bereits
in einer Sättigungsphase befinden. Das Auffinden attraktiver, neuer Geschäftsmöglichkeiten
außerhalb des Kerngeschäftes stellt für viele Unternehmen eine große Herausforderung dar. Ex-
akt bei diesem Punkt setzte das aktuelle Kooperationsprojekt des Mechatronik-Cluster an, um
auf Basis der unternehmensspezifischen Kernkompetenzen systematisch strategische Wachs-
tums- und Innovationspotenziale zu identifizieren. Mit speziellen Analyse- und Recherchetech-
niken wurden sowohl kurzfristige realisierbare Chancen im Kerngeschäft, als auch mittel- und
langfristige Wachstumsfelder jenseits der bisherigen Märkte aufgezeigt.

Wachstum muss zum Unternehmen passen
In einem ersten Analyseworkshop wurden mit den jeweiligen Füh-
rungsteams der Unternehmen das aktuelle Geschäftsmodell und
die für die Alleinstellungsmerkmale verantwortlichen Unterneh-
menskompetenzen intensiv diskutiert. Mit diesem Zwischener-
gebnis, das bereits für die Marktkommunikation genutzt
werden kann, gingen die Spezialisten von der IMG In-
novations-Management-Group GmbH auf die Suche,
welche Kompetenzen auch jenseits der Kerngeschäf-
te genutzt werden könnten und ob die Wachstumspo-
tenziale auch zu den bisherigen Geschäftslogiken der
Unternehmen passen.
Im zweiten Ergebnisworkshop wurden die Business De-
velopment Ideen vom Innovationsberater vorgestellt
und gemeinsam mit den Entscheidungsträgern ge-
klärt, mit welchen bestehenden oder aufzubauen-
den Kompetenzen man sich in neue Anwendungs-
felder und Märkte bewegen könnte.

Branchenübergreifendes Kooperationsnetzwerk
Kollaborative Roboteranwendungen können hier als Bei-
spiel angeführt werden, welche zahlreiche Unternehmen als
Thema mit hohem Innovationspotenzial identifiziert haben. Als
weitere Aktivitäten ist der Aufbau eines branchenübergreifen-
den Kooperationsnetzwerks zur Bearbeitung von praktischen
und wissenschaftlichen Fragestellungen zum Thema kollabora-
tive Roboteranwendungen, sowie die Zusammenarbeit von interes-
sierten Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen im Entstehen.
In der Gesamtschau entsteht dadurch eine unternehmensspezifische Kompetenz-
landkarte, mit welcher Unternehmenskompetenzen auf neue Wachstumspotenziale
ausgerichtet werden können. Vielfach stellt sich heraus, dass für einen attraktiven
Wachstumspfad auch komplementäre Kompetenzen erforderlich sind. An diesem
Punkt setzt die seit Jänner 2015 verfügbare Internetplattform BridgeUp! an.

Neue Möglichkeiten schaffen Geschäftserfolg
Suchfunktionen bieten den Nutzern der BridgeUp! Plattform
die Möglichkeit, geeignete Kompetenzpartner zu fin-
den, die für kooperative Wachstumsprojekte
offen sind. Für die auf der Plattform regis-
trierten Mitglieder steht ein eigener Log-in

                                                                                                MC report | Ausgabe 2 - September 2016   9
Report - Service Innovation - Mit neuen Dienstleistungen gegen den Strom! ab Seite 3 - Mechatronik-Cluster
KOOPERATIONEN

     Bereich zur Verfügung, in dem Cluster- und Netzwerkmanager für ihre
     Unternehmen pro-aktiv Ideen für gemeinsame Geschäftsentwick-
     lungen einbringen, die aus den erhobenen Kompetenzen und Wachs-
     tumsmöglichkeiten abgeleitet werden. Die BridgeUp! Plattform soll
     noch mehr Unternehmen dazu animieren, ganz neue Geschäftsfelder
     zu erschließen und gleichzeitig den Cluster- und Netzwerkorganisa-
     tionen als Werkzeug dienen, Unternehmen mit komplementären Fä-
     higkeiten und Wachstumsrichtungen gezielt zusammen zu führen. Es
     hat sich gezeigt, dass Wachstumspotenziale, die über Kompetenzen
     identifiziert werden, sehr oft über die bisherigen Branchengrenzen hi-
     naus führen und damit neue Möglichkeiten schaffen den Geschäfts-
     erfolg auf eine breitere Basis zu stellen.

     Der Mechatronik-Cluster bereitet aktuell ein weiteres Kooperations-
     projekt zur erfolgreichen Kompetenzlandkarten-Initiative vor. Lassen
     Sie uns gemeinsam einen Blick über Ihre Branchengrenzen werfen und
     entdecken Sie dabei neue Wachstumschancen für Ihr Unternehmen.

     Ansprechpartner
     DI (FH) Hubert Schrenk                                                         Die Projektteilnehmer:
     Projektmanager Mechatronik-Cluster                                             Doka GmbH, www.doka.com
     Tel: +43 2742 9000-19678                                                       Joh. Fuchs & Sohn GesmbH, www.fuso.com
     E-Mail: h.schrenk@ecoplus.at                                                   logi.cals GmbH, www.logicals.com
                                                                                    Miraplast GmbH, www.miraplast.at
     Die Unternehmenskompetenzen aller bisherigen Teilnehmer stehen                 Orlik & Co GmbH, www.orlik.at
     auf der Web-Plattform BridgeUp! zur Verfügung. Finden auch Sie den             Riess Kelomat GmbH, www.riesskelmoat.at
     für Ihr Wachstumsprojekt geeigneten Kompetenzpartner!                          Schmid Schrauben GmbH, www.schrauben.at
     www.kompetenzlandkarte.eu                                                      SMC Pneumatik, www.smc.at
                                                                                    SOLUTO GmbH, www.soluto.at

     Cluster-Kooperationsprojekt: Einfach verfilzt
     Drei MC-Partnerunternehmen haben eine teilautomatisierte Be- und Entnade-
     lung von Nadelbrettern entwickelt.

     Filzbahnen aus Textilfasern begegnen uns im alltäglichen Leben unentwegt. Verwendet werden
     diese für die Innenauskleidung von Kofferräumen bei Autos, für Hygieneartikel oder auch im
     Maschinenbau-Umfeld, zum Beispiel als Lärmdämmung.

     Handarbeit ist fehleranfällig
     Die für die Verfilzung benötigten Nadelbretter werden je nach Verwendung mit bis zu 30.000
     Nadeln - die bis dato noch händisch in das Brett getrieben werden - bestückt und wiegen bis
     zu 20 kg. Die in die Maschine einlaufenden Textilfasern werden durch die vertikal oszillierenden
     Nadeln auf den Nadelbrettern in einem stetigen Prozess verfilzt. Jede Fehlstellung oder Unge-
     nauigkeit, die zum Beispiel bei der Neubestückung, Lagerung oder Wartung der Nadelbretter          Be- und Entnadelwagen. Bild: Nomaco Components GmbH

     passieren kann, wirkt sich im Endprodukt negativ aus und stellt Hersteller von Filzbahnen vor
     große Herausforderungen.                                                                           wird minimiert, aber auch die Bearbeitungs-
                                                                                                        zeit reduziert sich maßgeblich und trägt so
     Automatisierung spart Kosten                                                                       zur Kosteneinsparung bei.
     Die Unternehmen NOMACO Components GmbH, Prosolve Muttenthaler und SCHRÖCK – En-                    www.mechatronik-cluster.at.
     gineering bündelten ihre Kompetenzen und entwickelten gemeinsam in einem Cluster-Koope-                                    Dieses Projekt wurde aus Mitteln
     rationsprojekt ein Werkzeug, um diese Herausforderung zu lösen. Mit dieser Neuentwicklung                                  des Strategischen Wirtschafts-
                                                                                                                                und Forschungsprogrammes
     ist es nun möglich, dass Nadelbretter fast zur Gänze automatisiert und in einem Aufspannen                                 „Innovatives OÖ 2020“ vom Land
     be- und entnadelt werden. Der Vorteil: Die Verletzungsgefahr der Mitarbeiter bei der Bestückung                            OÖ gefördert.

10   MC report | Ausgabe 2 - September 2016
KOOPERATIONEN

Technik am Zug –
Erster Halt: voestalpine Stahlwelt.
            Mit dem Projekt „Technik am Zug“ bringen Schülerinnen und Schüler ihren jüngeren
            Kolleginnen und -kollegen Technik und Naturwissenschaften näher.

            Junge Menschen für Technik begeistern ist Ziel von Technik am Zug. Über zwei Jahre
            arbeitete das Projektteam rund um den Mechatronik-Cluster mit Partnern aus der Wirt-
            schaft und Bildungslandschaft an der Umgestaltung eines Eisenbahn-Waggons der ÖBB
            der jetzt vor der voestalpine Stahlwelt seinen ersten Halt macht. Das Besondere daran,
            Lehrlinge und SchülerInnen setzten es miteinander um. So übernahm die Außengestal-
            tung des Waggons die HTL 1 Bau und Design - die Innengestaltung die HTL Hallstatt. Die
            Entwicklung der Exponate und Experimente erfolgten in Projektteams und im Zuge von
            HTL-Diplomarbeiten mit Unterstützung von Lehrkräften und Unternehmen. Die Lehr-
            werkstätten der ÖBB und der voestalpine verantworteten den Umbau des Waggons.

            „Technik am Zug“ – Vermittlung auf Augenhöhe
            Kinder und Jugendliche werden heutzutage hauptsächlich über ein breites Web-Ange-
            bot, über Filme oder Bücher in die spannende Welt von Wissenschaft und Technik ein-
            geführt. Die Lust am eigenen Experimentieren können diese Medien jedoch nicht stillen.
            Mit diesem Projekt setzen der Mechatronik-Cluster und seine Partner rund um „Technik
            am Zug“ auf ein konsequentes Konzept, in dessen Zentrum technikbegeisterte Oberstu-
            fenschülerInnen die Rollen von Guides übernehmen: Unter dem Motto „Von Schülerin-
            nen und Schülern für Schülerinnen und Schüler“ geben sie ihren Forscherdrang an 8- bis
            12-Jährige weiter und leiten sie beim Ausprobieren an. Die Palette der Stationen im Mit-
            mach-Labor reicht von pneumatischen Versuchen über den Nachvollzug von Formge-
            bungsverfahren bis hin zu spannenden Korrosions-Experimenten. Das didaktische Kon-
            zept erstellten hierfür die SchülerInnen vom Linzer Gymnasium Hamerlingstraße und
            vom BRG Landwiedstraße.

            Vorzeigekooperation zwischen Schule und Wirtschaft
            Insgesamt 300 SchülerInnen und Lehrlinge sowie zahlreiche Projektpartner aus der
            Wirtschaft sind an dem Projekt beteiligt. Der Mechatronik-Cluster als Initiator übernahm
            federführend für das Team aus oberösterreichischen Schulen, voestalpine Steel Divi-
            sion, Festo und ÖBB die Koordination. „Technik am Zug“ wurde von der JKU wissen-
            schaftlich begleitet und von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft
            sowie dem Land OÖ unterstützt.

                                                                   MC report | Ausgabe 2 - September 2016   11
300 SchülerInnen und 50 Lehrlinge am Projekt beteiligt

       KOOPERATIONEN

                                                                                                                                           700 Meter Kabe

                                                                                                             Über 8660 Arbeitsstunden von Auszubildend
     100 Arbeitsstunden für die Gestaltung des Außendesigns

              „Ein außergewöhnliches Projekt – mit vielen spannenden Herausforderungen. Erst-
              malig haben Bildungseinrichtungen mit Unternehmen, SchülerInnen mit Lehrlingen in
              dieser Zusammensetzung ein gemeinsames Ziel verfolgt - Junge Menschen für Tech-
              nik zu begeistern. Bedanken möchte ich mich bei meinem tollen Projektteam, welches
              aus Unternehmensvertretern und Vertretern der Bildungseinrichtungen besteht, und
              vor allem immer an dieses einzigartige Projekt geglaubt hat und es somit auch diesen
              Erfolg ermöglicht hat.“
              Christian Maurer, Projektleiter Technik am Zug
                                                                                                                                                  150 Guide

               „Bei vielen Kindern und Jugendlichen muss das Interesse an der Technik wachgerüt-
              telt werden. Die Ausbildung engagierter junger Menschen hat im voestalpine                                  Videos zum Projekt
              -Konzern seit jeher höchste Priorität und Projekte wie Technik am Zug tragen dazu bei,                      Technik am Zug:
              die Erfolgsbasis für die nächsten 20 bis 30 Jahre zu schaffen.“
              Herbert Eibensteiner, Vorstandsmitglied der voestalpine AG und Chef der Steel Division

              „Technik zum (Be)greifen – entworfen und betreut von SchülerInnen für SchülerIn-
              nen. Besser geht es nicht. Erfahrungen im technischen Bereich gehören zur Ent-
              wicklung allseitig gebildeter Persönlichkeiten.“
              Wilfried Nagl, HTL-Landesschulinspektor für Oberösterreich und Vorsitzender des Vereins Technik am
              Zug und Günther Vormayr, AHS-Landesschulinspektor                                                           Bilder und Videos wurden mit
                                                                                                                          Unterstützung von Meister Eder
                                                                                                                          und der Education Group GmbH
                                                                                                                          erstellt.

12     MC report | Ausgabe 2 - September 2016
KOOPERATIONEN

                                                                         1,5 Jahre Vorarbeit

el verlegt

den

                       Im ersten Monat seit der Eröffnung über 600 Besucher

es vermitteln Wissen                                                                                Rund 20 Firmen beteiligt

                        „Die Lehrlingsausbildung ist ein Schlüsselfaktor im Kampf um die besten
                        Köpfe. Mit dieser innovativen Aktion schaffen wir bei jungen Menschen mehr
                        Bewusstsein für Technik und öffnen uns so eine Möglichkeit, neue Fachkräfte
                        zu rekrutieren.“
                        Franz Bauer, Vorstand der ÖBB Infrastruktur AG

                        „Die beiden Gleise Wirtschaft und Schule ermöglichen bei diesem Projekt,
                        dass der Zug „Standort Oberösterreich“ volle Fahrt aufnehmen kann.“
                        Landeshauptmann-Stellvertreter Thomas Stelzer

                                                                                               MC report | Ausgabe 2 - September 2016   13
KOOPERATIONEN

     Die Projektpartner:

     Die Unterstützer:

     Die Partnerschulen:                      - Linzer Technikum, www.htl2.asn-linz.ac.at   - HTL Neufelden, www.atn.nu
                                              - HTL Steyr, www.htl-steyr.ac.at              - HTL Bau und Design, Linz, www.htl1.at
                                              - HTL Leonding, www.htl-leonding.at           - BRG Landwiedstraße, www.landwied.at
                                              - HTBLA Hallstatt, www.htl-hallstatt.at       - BRG Hamerlingstraße, www.brghamerling.eduhi.at
                                              - HTL Wels, www.htl-wels.at

     Der Waggon ist ausschließlich im Klassenverband buchbar. Ein Unkostenbeitrag pro Klasse wird eingehoben.
     Unter dem Motto „Von Schülerinnen und Schülern für Schülerinnen und Schüler“ geben junge Menschen ihren Forschungsdrang an 8- bis
     12-Jährige weiter und helfen ihnen beim Ausprobieren der Experimente. Die Palette der Stationen im Mitmach-Labor reicht von pneumati-
     schen Versuchen über den Nachvollzug von Formgebungsverfahren bis hin zu spannenden Korrosions-Experimenten.

             Informationen zur Anmeldung:            Ansprechpartner Anmeldung:                        Ansprechpartner für Sponsoren:
             Verein Technik am Zug                   Tobias Hagelmüller                                Christian Maurer
             voestalpine Straße 3                    (+43) 677 61881136 (Mi. und Do. von 8-12 Uhr)     (+43) 732 79810-5217
             4020 Linz                               In den Ferien nur per Mail erreichbar!            (+43) 664 883 47396
             www.technikamzug.at                     anmeldung@technikamzug.at                         christian.maurer@biz-up.at

14   MC report | Ausgabe 2 - September 2016
KOOPERATIONEN

Geklebte Elektronik macht es möglich

Tastenlose Bedienkonsole
Die technosert electronic GmbH in Wartberg ob der Aist                                            Mit der Simulation können wir die auftretende Foliendehnung mög-
und die Linz Center of Mechatronics GmbH (LCM) sind                                               lichst genau vorhersagen, und so Zonen mit geringer Beanspruchung
zwei der 14 Unternehmen und Forschungseinrichtungen,                                              für die Platzierung empfindlicher Komponenten identifizieren“, be-
die gemeinsam an einer tastenlosen Bedienkonsole der Zu-                                          schreibt Alexander Humer die Aufgabe der LCM.
kunft arbeiten.
                                                                                                  Projekt baut Know-how auf
Im bis 2017 laufenden FFG-Projekt „3D-Molded Electro Optical Device                               Die Kooperation und der Wissensaustausch mit führenden For-
(3D-MEOD)“ werden neue Materialien und Prozesse zur Herstellung plas-                             schungseinrichtungen und Firmen in Bereichen Kunststofftechnik,
tisch verformbarer Folien mit integrierten elektronischen Komponenten                             Materialverarbeitung und Materialprüfung ist eine der Triebfedern, sich
(Leiterbahnen, LEDs, Lichtleiter, etc.) erforscht. Die optische und sensori-                      an derartigen Projekte zu beteiligen. “Wir bauen im Projekt wertvolles
sche Funktionalität dieser Folien, die in dreidimensional geformte, spritz-                       Know-how auf und entwickeln HOTINT weiter, vor allem im Hinblick
gegossene Kunststoffbauteile integriert werden, bildet die Grundlage für                          auf für die Kunststofftechnik und den Leichtbau typische Materiali-
eine kostengünstige, tastenlose Bedienkonsole der Zukunft.                                        en“, sagt Alexander Humer, Projektverantwortlicher bei der LCM. Auch
                                                                                                  technosert profitiert vom Know-how-Gewinn und kann im Projekt die
                                                                                                  Fähigkeit des leitfähigen Verklebens auf diesem neuen flexiblen Trä-
                                                                                                  germaterial weiter entwickeln.

                                                                                                  Technosert: Spezialist für „embedded electronics“
                                                                                                  Technosert ist mit 145 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Dienstleis-
                                                                                                  ter im Bereich „embedded electronics“, der eingebetteten Elektronik,
                                                                                                  und ist ausschließlich für OEM´s tätig. Das Unternehmen entwickelt
                                                                                                  und konzipiert elektronische Geräte, entwickelt dazu Teststrategien
                                                                                                  und bietet Prototypen an. Darüber hinaus produziert technosert auch
                                                                                                  elektronische Geräte bzw. bietet ein Reparaturservice an. Neu bei tech-
                                                                                                  nosert ist die Röntgenanalyse von Baugruppen. Die Industriekunden
                                                                                                  kommen aus zahlreichen Branchen: Automotive, Medizintechnik, Luft-
                                                                                                  und Raumfahrt, Zutrittssicherheitssysteme, Smart Home, Maschinen-
                                                                                                  bau, Energietechnik, Industriecomputersysteme, Biometric und Schie-
Haushaltsgeräte ist einer der Märkte für tastenlose Bedienkonsolen mit integrierter Elektronik.
Aber auch die Automobilindustrie (Cockpit), Consumer-Elektronik (z.B: “Smart Home“) bis zu        nenfahrzeuge.
Bedienkonsolen im industriellen/maschinenbaulichen Umfeld sind mögliche Einsatzgebiete.           www.technosert.com
Bild: Fotolia

Kleben statt löten                                                                                LCM: Open-Source Simulationssoftware HOTINT
Die Aufgabe von technosert im Projekt 3D-MEOD ist die Bestückung                                  Die LCM besitzt langjährige Erfahrung in der Computersimulation, vor
der Bauteile mit SMD-LED´s oder SMD-Widerständen. „Anstatt des                                    allem in den dafür essentiellen Bereichen der Finiten Elemente Metho-
herkömmlichen Verlötens sorgen wir für eine leitfähige Verklebung. Wir                            de (FEM), und in den mechanischen Grundlagen für die mathemati-
haben dazu ein neues Produktionsverfahren entwickelt“, erzählt Mag.                               sche Beschreibung komplexer Materialien und Umformprozesse. Ne-
Andreas Gschwandtner. „Da es sich hier um die Bestückung auf einem                                ben der Anwendung kommerzieller Software entwickelt die LCM die
flexiblen Folienträgermaterial handelt, welches nur im Niedertempera-                             eigene Open-Source Simulationssoftware HOTINT, auf deren Basis
turbereich verarbeitet werden kann, entfällt die Möglichkeit von gän-                             sehr effizient projektspezifische Funktionalität implementiert, Simu-
gigen Lötverfahren“, begründet Gschwandtner dies. „Wir beherrschen                                lationsmodelle erstellt und komplexe mechatronische Komponenten
den Klebeprozess. Dazu war Grundlagenforschung im Bereich „Leitfä-                                und Prozesse analysiert werden können.
higes Verkleben“ notwendig, um darauf basierend, die Auswahl der am                               www.lcm.at
besten geeignetsten leitfähigen Klebstoffe zu treffen.“ Eine Anpassung
und Optimierung des jeweilig notwendigen Aushärteprofils sei wich-
tig, denn dies sei von Kleber zu Kleber und Baugruppenbeschaffenheit
verschieden, so Gschwandtner.

Computersimulation verhindert Beschädigung
Damit die von technosert integrierten Bauteile und Sensoren sowie die
Leiterbahnen die anschließende Umformung der Folien unbeschadet
                                                                                                  Mittels Simulation werden Zonen mit geringer Beanspruchung für die Platzierung empfi ndli-
überstehen, müssen sie optimal platziert werden. Dies gelingt mit-                                cher Komponenten identifiziert. Bild: LCM
hilfe von der LCM entwickelten Computersimulationsmodelle für den
Tiefziehprozess der multifunktionellen Folien. „Aufgrund ihres mehr-
lagigen Aufbaus und der hohen Temperaturen beim Umformen zeigen                                   Das Projekt erfolgte mit Unterstützung der FFG und
diese Folien ein komplexes Materialverhalten.                                                               wurde mit Mitteln des Bundes gefördert.

                                                                                                                                                MC report | Ausgabe 2 - September 2016         15
KOOPERATIONEN

                    Fördermöglichkeiten für innovative
                    Servicedienstleistungen
                    Die Initiative „Smart and Digital Services“ des BMWFW in der FFG setzt einige                         Innovative und risikoreiche Forschungs- und
                    neue Schwerpunkte, um die österreichische Wirtschaft zu unterstützen, zum Bei-                        Entwicklungsprojekte (im technologischen
                    spiel um die Herausforderungen des digitalen Wandels, erfolgreich zu meistern.                        oder nicht technologischen Bereich), welche
                                                                                                                          die oben gelisteten Aspekte berücksichtigen,
                    Sie spricht alle Betriebe an, Groß- und Kleinunternehmen, Produktionsbetriebe und Dienst-             werden in zwei Programmen der FFG unter-
                    leister. Für Betriebe aus dem produzierenden Bereich sind folgende Aspekte wesentlich:                stützt: in der „Einzelprojektförderung experi-
                                                                                                                          mentelle Entwicklung“ und in COIN „Koopera-
                       • Stärkung der Industrie und der traditionellen Produktionsbetriebe: Unterstützung des Renew-      tionen und Netzwerke“.
                         al-Prozesses der traditionellen Produktion durch Digitalisierung, zusammengefasst unter
                         „Industrie 4.0“, die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, das Anbieten von Smart Services         Nähere Informationen unter:
                         oder die Optimierung der Prozesse in der Produktion, in der Organisation oder in der Zusam-      www.ffg.at/programme/dienstleistungsini-
                         menarbeit mit den Partnern                                                                       tiative-dli-der-ffg
                       • Vorantreiben der Produktivität in Dienstleistungsbetrieben durch Digitalisierung: Einsetzen
                         von IKT als Werkzeug und Systematisierung erlaubt vielen Dienstleistungsbetrieben – auch
                         in humanwissenschaftlichen Bereichen – neue Angebote zu entwickeln und weltweit zur
                         Verfügung zu stellen.
                       • Stärkung der Forschung und Entwicklung: Erweiterung des Innovationsbegriffs für nicht
                         technologische Methoden, wie zum Beispiel neue Businessmodelle , psychologische
                         Methoden, Usability Ansätze etc. Ebenso wird das Einsetzen von alternativen Innovations-
                         konzepten, wie User Centred Innovation, Service Engineering, oder Multidisziplinarität un-
                         terstützt. Diese Aspekte spielen im Kontext von weltweitem Anbieten von Services eine we-
                         sentliche Rolle für die Akzeptanz durch den Endkunden – egal ob im B2B oder B2C Bereich.

                    Siebdruck und Spritzguss
                    verschmelzen
                    Die technische Siebdruckerei Siedru Druck GmbH entwickelt und fertigt indi-                                    1          2           3           4
                    vidualisiertes Foliendesign für Kunststoffgehäuse in der innovativen Film-In-
                    sert-Molding Technologie.

                    Produkte für Ihren Erfolg, Spitzenqualität in vielen Facetten.
                    Dieselben Gehäuseteile mit unterschiedlichem Corporate Branding und komplett anderen Oberflä-
                    chen oder Designs für den weltweiten Verkauf zu versehen, ist die große Stärke des Film-Insert-Mol-
                    ding. Die Produktionswerkzeuge bleiben gleich, nur die Materialien und Folien werden designtech-
                    nisch exakt den jeweiligen Kundenvorstellungen angepasst - für Produktfamilien in High-, Mid- oder
                    Low-Finishing. One for all – für intensive Mehrnutzung und maximale Kostenoptimierung.
                                                                                                                                  Der Aufbau:
                    Von Anfang an in besten Händen.
                    Das Unternehmen bietet seinen Kunden sämtliche Prozessschritte, von Design und Konzep-                    1    Siebdruckfolie
                    tentwicklung, der ersten Visualisierung, Konstruktion und Umsetzung von Prototyen bis hin
                    zum fertigen Produkt, alles aus einem Haus, mit einem Ansprechpartner. Der effizienteste Weg
                                                                                                                              2    Folienhinterspritzung
                    um Zeit und Kosten zu sparen. Für die optische Marktpräsenz vor Serienstart werden digitale               3    Leiterplatte mit Display
                    Visualisierungen, Rederings und Prototypen, die vom Endprodukt kaum zu unterscheiden sind,
                    zur Verfügung gestellt. Mehr als 30 Jahre Erfahrung machen Siedru zu einem anerkannten und
                                                                                                                              4    Gehäuseteil
                                                                                                                          Aufbau: FIM - Für innovative Möglichkeiten. Bild: Siedru
                    kompetenten Entwicklungspartner in der Branche.

                    Kunststoffgehäuse für höchste Ansprüche.                                                              Kontakt: Christian Schwarz
 bezahlte Anzeige

                    Beim Film-Insert-Molding (FIM) wird die Oberflächenfolie mit dem Kunststoffgehäuse fix ver-           Siedru Druck GmbH
                    schmolzen. Es entsteht ein Gehäuse, das nahezu allen mechanischen und chemischen Belas-               Austria, 5142 Eggelsberg, Gundertshausen 86
                    tungen standhält. Edles Design, makellose Oberflächen und ein absolut präziser Druck sind die         Tel.: +43 7748 6939, E-Mail: fim@siedru.at
                    Kriterien, mit denen sich FIM Produkte von Siedru beschreiben lassen.                                 www.siedru.at

16                  MC report | Ausgabe 2 - September 2016
Sie können auch lesen