Shape your future Grundungen sichern, Wachstum generieren, Zukunft gestalten! - et - jumpp.de
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et shape your future Grundungen sichern, Wachstum generieren, Zukunft gestalten! Nachhaltiges Wirtschaften von Female Entrepreneurs: Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen aus dem Projekt „Shape (y)our future“
Forderer Inhaltsverzeichnis Das Projekt „Shape (y)our future“ wird durch die JPMorgan Chase Förderer 2 Foundation sowie das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Vorwort 4 Verkehr und Wohnen gefördert. Ausgangssituation 6 Projekt 8 Programm 8 Ziele 9 Projektbeirat 10 Daten und Fakten 11 Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen 16 Teilnehmerinnen 24 Best Practices 36 Projektträger 42 Impressum 43 2 3
Vorwort Female entrepreneurship boosten und organisches Wachstum schaffen Gründungen sind der Garant für wirtschaftliche Stärke in Zeiten des Wandels und für die Zukunft des Standorts Hessen: Das führt der hes- sische Mittelstandsbericht 2020 auf. Das Fundament bilden dabei die Klein- und Kleinstunternehmen mit einem Anteil von 97,7 Prozent. Sie sorgen für Wertschöpfung und ökonomische Erneuerung. Vor dem Hintergrund, dass viele Frauen soloselbständig sind, stellen sie eine bedeutende ökonomische Ressource dar. Dennoch, nach wie vor wiederholt sich, was wir von den Konzern-Führungsetagen kennen: Frauen sind auch bei Unternehmensgründungen unterreprä- sentiert. Um mehr Chancengleichheit zu erreichen, müssen wir Gründerinnen stärken, um die Grundlage für eine offene Arbeitswelt von morgen zu schaffen. Das bedeutet, Frauen gleichberechtigt an der Gestaltung der Zukunft zu beteiligen. Das heißt auch, dass Standorte ihr Poten- zial voll ausschöpfen: Denn mit ihren kreativen Ideen lösen Unter- nehmerinnen Probleme, sie schaffen Arbeitsplätze und kreieren organisches Wachstum – und das auch in unsicheren und wirtschaftlich schwierigen Phasen, wie in der weltwei- ten Coronakrise! Unser Projekt leistete seinen Beitrag dazu. Lassen Sie sich von der Vielfalt der Teilnehmerinnen und unseren Erkenntnissen inspirieren. Ich wün- 4 5 sche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre! Ihre Ramona Lange, Projektleiterin, ramona.lange@jumpp.de
Ausgangssituation Mehr Chancengleichheit für selbständige Frauen schiede. Im KfW Gründungsmonitor 2019 steht, dass die Verweildauer am Markt mit entsprechender Kapitalausstattung steigt. Da Frauen 30 Prozent aller Gründungen scheitern innerhalb der ersten drei Jahre über geringere finanzielle Mittel verfügen und mit weniger Kapital- laut KfW Research. Doch die absolute Zahl gescheiterter Existenzen einsatz starten, ist dem zur Folge das Risiko größer, ihre selbständige sagt noch nicht viel aus. Für uns kommt es darauf an, sowohl die Tätigkeit in den ersten drei Jahren wieder aufzugeben, ungeachtet geschlechts- als auch die migrationsspezifischen Ungleichheiten zu der Marktchancen. Des Weiteren verläuft ihr Unternehmensaufbau identifizieren, um Barrieren entsprechend abzubauen und die beson- aufgrund fehlender Zeit- und Geld-Ressourcen anders. deren Bedarfe zu berücksichtigen. Seitens der Personen mit Migrationshintergrund ist die Abbruchquote Denn Frauen gründen anders! Sie bereichern die Unternehmensland- besonders hoch: Sie liegt bei 41 Prozent nach drei Jahren. Sie nennen schaft und haben häufig gesellschaftliche und ökologische Aspekte überproportional persönliche Ursachen: familiäre Belastung, Stress, im Blick: Sie gründen sozial. Laut Female Founders Monitor 2019 Krankheit, Unzufriedenheit mit dem erzielten Einkommen oder eine orientiert die Hälfte der Gründerinnen ihr Geschäftsmodell an gesell- bessere Jobalternative gehören zu den Hauptkriterien. schaftlichen Problemstellungen, gegenüber 36 Prozent der Männer. Dafür dominieren wirtschaftliche Motive bei 75 Prozent der Gründer, Grund genug für uns mit Wissen und Praxis für mehr Chancengleich- bei Frauen sind dies 58 Prozent. heit und weniger Diskriminierung einzutreten: Shape (y)our future unterstützte Frauen in Frankfurt und der Rhein-Main-Region dabei, Weitere genderspezifische Unterschiede führen dazu, dass Unter- ihre Unternehmensentwicklung auf eine solide Basis zu stellen. nehmerinnen mit speziellen Hemmnissen konfrontiert sind. So fehlen beispielsweise in den frühen Phasen der Unternehmensentwicklung Netzwerke, die relevante Kontakte und Expertise liefern. Zudem sind Gründerinnen in Sachen Finanzierung nach wie vor deutlich im Nachteil. Der Female Founders Monitor 2020 nennt u.a. Herausforderungen bei Wachstum und Finanzierung: Nur 3,1 Prozent der frauengeführ- ten Startups haben über zehn Beschäftigte. Zudem erhalten nur 1,6 Prozent der Frauenteams Venture Capital, dem gegenüber stehen 17 Prozent der Männerteams. Sie müssen daher häufiger auf andere Finanzierungsquellen, wie Familie und Freunde, zurückgreifen. 6 Hohe Abbruchquote bei Menschen mit 7 Migrationshintergrund Ungleichheiten bestehen nicht nur bei Finanzierung und Zielen. Auch in Bezug auf die Bestandsfestigkeit der Unternehmen gibt es Unter-
▪ Empowerment: Ausbau der Kompetenzen durch Peer Learning, Projekt geschäftliche und persönliche Orientierungs- und Entschei- dungshilfen beim Businessentwicklungsprozess Wettbewerbsfähigkeit und Kompetenzen ausbauen Als das Konzept von Shape (y)our future entwickelt wurde, war noch ▪ Networking: Zugang zu Kund*innen, Geschäfts- und Koopera- keine Rede von der Pandemie. Mit dem Start im Januar 2020 kam das tionspartner*innen und zu Netzwerken zweijährige Projekt gerade zur richtigen Zeit! Es wendete sich 2020 und 2021 an 62 Gründerinnen in den ersten fünf Jahren nach dem ▪ Finanzierung: Sicherung und Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit Start: Frauen, die Unterstützung in ihrer Sicherungs- und Wachstums- durch Unterstützung beim Zugang zu Kapital phase benötigten. Zudem war die Zielsetzung, die Abbruchquote in der Selbständigkeit zu verringern, Krisen abzuwenden, auf die aktuel- ▪ Best practice Beispiele: Sichtbarkeit als Unternehmerin und Vor- len Gegebenheiten zu reagieren und eine unternehmerische Resi- bild lienzfähigkeit aufzubauen. Jeweils in einem achtmonatigen Programm standen den Unternehme- rinnen aus Frankfurt und der Rhein-Main-Region erfahrene Expertinnen Ziele praxisnah mit Beratungen, Coachings und Workshops zur Seite: Damit Chancengleichheit und Vorbilder schaffen sich den Teilnehmerinnen Möglichkeiten eröffnen, um am Markt zu bleiben, sich nachhaltig zu etablieren und Wachstum zu generieren – Durch die Begleitung der Teilnehmerinnen zielte das Projekt darauf ab, auch in turbulenten und unsicheren Zeiten. ▪ die Öffentlichkeit für das weibliche unternehmerische Potenzial zu sensibilisieren, ▪ die Chancengleichheit von Frauen in der Wirtschaft zu fördern, Programm ▪ Vorbilder zu schaffen und sichtbar zu machen, ▪ die Abbruchquote zu verringern und Krisen abzuwenden, Praxisnah von Expertinnen ▪ wachstumsorientierte Unternehmen zu unterstützen. Shape (y)our future unterstützte Gründerinnen individuell dabei, ihr ▪ die Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen bundesweit zu Geschäft zu festigen und zu wachsen. Mit dem modular aufgebauten transferieren. Programm konnten die Teilnehmerinnen von abwechslungsreichen, vielfältigen Inhalten profitieren. Hierzu gehörten: ▪ Ausbau des unternehmerischen Know-hows: Training Entre- 8 preneurial Skills, Management- und Planungswissen, Organisa- 9 tionsentwicklung, Marktbedingungen und -chancen, Marketing u.v.m.
Projektbeirat Daten und Fakten 1 Chancen und Wirkungsgrad erhöhen ▪ 62 Teilnehmerinnen (ursprünglich geplant: 50) Ein Beirat, der sich aus Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, ▪ davon 40% Gründerinnen mit Migrationshintergrund Wissenschaft, Gesellschaft und Bildung zusammensetzte, begleitete ▪ 245 Beratungen das Projekt. Durch ihre Beteiligung trugen sie dazu bei, die Chancen ▪ 19 Workshops, 2 Webinare (Qualifikation Soft und Hard Skills) frauengeführter Unternehmen zu verbessern, die Ziele des Projekts zu ▪ Peer-Learning: Erfolgsteams, Austausch, Netzwerke aufbauen erreichen und dessen Wirkungsgrad zu erhöhen. und optimieren, Kooperationen, Kollaborationen, Co-Creation An dieser Stelle möchten wir uns herzlich bei allen Mitgliedern für ihr ▪ Kostenfreie Mitgliedschaft Unternehmerinnenforum Engagement bedanken! RheinMain (UFO): Networking, Events ▪ Sicherung von 88 Arbeitsplätzen ▪ Finanzierung: Kredite 149.500 €, Beantragung DIGI-Zuschuss Beiratsmitglieder WIBank Hessen: 25.000 €, Soforthilfe: 70.000 € ▪ Florian Roeckl, Managing Director, J.P. Morgan ▪ Sichtbarkeit Role Models, Präsenz in der Öffentlichkeit: ▪ Carolin Friedländer, Referatsleiterin Handwerk, Mittelstand, Einbindung in bundesweite, lokale, regionale Veranstaltungen, Handel, Wirtschaftsrecht, Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Blogbeiträge und Video-Clips Energie, Verkehr und Wohnen ▪ Hans Joachim Wolff, Wirtschaftsförderung Frankfurt GmbH, Abteilungsleiter Gewerbeberatung, Stadtteilmanagement und Teilnehmerinnen haben sich den Herausforderungen Existenzgründung gestellt und Neues gewagt ▪ Adrian Burghardt, Betriebswirtschaftliche, technische und Digitalisierungs-Beratung, Leitung, Handwerkskammer, Die Corona-Krise zwingt uns zum Umdenken. Sie fordert uns heraus Frankfurt-Rhein-Main und bietet uns gleichzeitig Chancen. Dies sind Momente, in denen ▪ Margit Dietz, Landesverbandsvorsitzende, VdU - Verband wir verschiedene Wege einschlagen können. Entweder stellen wir uns deutscher Unternehmerinnen den Herausforderungen, reflektieren, führen eine Bestandsaufnahme ▪ Dr. Vivien Lo, Abteilungsdirektorin Mittelstand, KfW Research, durch und kreieren Zukunftsszenarien oder wir geben auf, überlassen KfW Bankengruppe uns dem Schicksal und warten, was passiert. Die 62 Teilnehmerinnen ▪ Stefanie Kaulich, Vizepräsidentin, IHK Frankfurt am Main des Projekts haben sich dafür entschieden, Neues zu wagen und sich ▪ Kristiane Seidel, Abteilungsleitung Forschung Innovation Trans- den zunehmenden Challenges zu stellen. 10 fer, Frankfurt University of Applied Sciences 11 ▪ Gabriele Wenner, Leitung Frauenreferat, Stadt Frankfurt am Main ▪ Sven Rohde, Hauptgeschäftsführer Hessen, Handelsverband Hessen ▪ Sevinc Yerli, Unternehmerin, Modelabel Chili Bang Bang 1 Stand : 11.10.2021
Damit legen sie nicht nur den Grundstein erfolgreiche Unternehme- rinnen von morgen zu werden, sondern justieren gleichfalls die dafür notwendigen Parameter mit einer hohen Flexibilität und Dynamik. Themen der Beratungen Auch wir, als Verein, waren gefordert und haben innerhalb von kür- und Workshops zester Zeit, das gesamte Projekt digitalisiert. Somit nutzten wir gleich- zeitig die Möglichkeit, mehr Frauen (plus 24 Prozent) als ursprünglich Entrepreneurial Education, unternehmerisches Know- geplant, in das Projekt zu integrieren. 40 Prozent von ihnen sind Grün- how und Empowerment derinnen mit Migrationshintergrund aus Afrika, Asien, Europa sowie ▪ Training entrepreneurial Skills Nord- und Südamerika. Sie tragen zur positiven Entwicklung der ▪ SWOT-Analyse – Resilienzfähigkeit Gründungslandschaft mit ihren Erfahrungen, ihrem globalen Wissen ▪ Strategische Planung & unternehmerische Ziele – Business und weltoffenem Mindset bei. Development ▪ Marktpositionierung – Neupositionierung Von der Diversität, den vielfältigen Branchen und dem umfangreichen ▪ Wachstum – Umsatzsteigerung – Geschäft generieren Expertinnenwissen aller Gründerinnen konnten sie in der Gemein- ▪ Geschäftsmodell anpassen / sich „neu erfinden“ schaft voneinander profitieren. Dieses Peer Learning wurde durch Er- ▪ Mitarbeiter (Rekrutierung und Profil) folgsteams, Networking, Kooperation oder Kollaboration gelebt und ▪ Überprüfung und Anpassung der Unternehmensstruktur stand unter dem Motto #gemeinsamsindwirstark. Hier wurden Kom- ▪ Digitalisierung (Geschäftsmodell, Produkte, IT-Tools, petenzen dazugewonnen, wie Schwarmintelligenz genutzt und einge- App-Entwicklung…) setzt werden kann, um Produkte zu kreieren und weiter zu entwickeln. ▪ Finanzierung: Sicherung und Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit durch Unterstützung beim Zugang zu Kapital #gemeinsamsindwirstark ▪ ▪ Prozessgestaltung & Skalierbarkeit Marketing – Produktgestaltung – Akquise & Vertrieb – Kundengewinnung Um sich noch mehr unternehmerisches Know-how anzueignen, ▪ Zielgruppendiversifikation – USP (Unique Selling Proposition) stand den Teilnehmerinnen ein Entrepreneurial Education Begleit- ▪ Social Media – Webpräsenz – Reichweite programm zur Verfügung mit insgesamt 245 Beratungen, 19 Work- ▪ Zeit- & Selbstmanagement shops und zwei Webinaren. Die Themenfelder waren so heterogen, ▪ Selbstvermarktung – Sichtbarkeit – Elevator Pitch wie die Gründerinnen selbst und reichten von A – Akquise bis Z – Zeit- und Selbstmanagement. 12 13
Weitere Effekte, die erzielt wurden, waren Empowerment sowie die Stärkung der Resilienzfähigkeit und die Sicherung von 88 Arbeitsplätzen. Zusätzlich konnte das Angebot des jumpp-Vereinsnetzwerks durch eine kostenfreie Mitgliedschaft im Unternehmerinnenforum Rhein- Main (UFO) genutzt werden. Bei Sicherung und Wachstum der frauengeführten Unternehmen spielte natürlich die Finanzierung eine wesentliche Rolle. Hierbei konnten die Gründerinnen im Zugang und im Prozess unterstützt wer- den, um Kredite (149.500 €), DIGI-Zuschuss WIBank Hessen (25.000 €) und Soforthilfen (70.000 €) zu beantragen. Abschließend ist festzustellen, dass das Projekt sowohl individuelle Bedarfe als auch aktuelle Entrepreneurship-Trends und -Entwicklun- gen berücksichtigte. Außerdem haben wir versucht, einen breiten Bogen zu spannen, um Unternehmerinnen in der Öffentlichkeit lokal, regional und bundes- weit als moderne Role Models sichtbarer zu machen, sie zu beteiligen und somit partizipativ Veränderungen nachhaltig zu gestalten. Das Projekt ist für die Teilnehmerinnen ein weiterer wichtiger Ent- wicklungsschritt, um über sich selbst hinauszuwachsen als Frauen, als Gründerinnen und Unternehmerinnen, als Wirtschafts- und Innova- tionskraft und als Gesellschaft. 14 15
zu lassen. Durch den Einsatz und das Zusammenspiel verschiedener Erkenntnisse und Instrumente und Methoden wurde ein ganzheitlicher und vor allem breiter Ansatz verfolgt. Aufgrund der Methodenvielfalt der Beratungs- Handlungsempfehlungen und Unterstützungsinstrumente hatten die Teilnehmerinnen die Gele- genheit, sich und ihr Unternehmen durch Zugewinn von Soft und Hard Erkenntnisse: Kreative Gestaltungsspielräume in Zeiten Skills weiter zu entwickeln. Aus unseren im Projekt gesammelten Erfah- von Paradigmenwechsel schaffen rungen haben wir Handlungsempfehlungen entwickelt, die sowohl auf Rückblickend war es für die Gründerinnen eine Zeit sehr großer Her- lokaler, regionaler als auch bundesweiter Ebene relevant sind. ausforderungen. Es gab viele Spannungsfelder, sowohl im unterneh- merischen als auch im privaten Umfeld: Stornierungen von Aufträgen, Veränderungen von Märkten, Trends, Branchen und makroökono- #Digitalisierung mischen Kräften, zunehmende Unsicherheiten, keine Planbarkeit, Paradigmenwechsel hinsichtlich des Wachstums, Veränderungen des #Schwarmintelligenz Konsumentenverhaltens, Liquiditätsengpässe, schrumpfenden Eigen- #Finanzierungswissen kapitals, Auflösung von Altersrücklagen, weniger Ressourcen – Zeit und Geld, Zunahme an Care Arbeit aufgrund von Homeschooling und Bei der Umsetzung der Programmbausteine Beratungen, Work- viel mehr. Mit dem Projekt schufen wir Gestaltungsspielräume, um shops und Erfolgsteams hat sich herausgestellt, dass drei wesent- wieder kreativ zu werden, über den Tellerrand zu schauen, sich Ge- liche Schwerpunkte zu den Erfolgsfaktoren im Bereich Sicherung und danken über Strategien zu machen, achtsamer und resilienzfähiger zu Wachstum frauengeführter Unternehmen gehören. sein, Geschäftsmodelle zu hinterfragen, sich einer Prüfung zu unterzie- ▪ Booster der Geschlechtergerechtigkeit: hen und wettbewerbsfähiger aufzustellen. Die Gründerinnen haben die Digitalisierung ganz klar als In diesem Prozess stellten sich die Teilnehmerinnen wichtige unter- Booster – nicht nur ökonomisch – identifiziert und in ihre eigenen nehmerischen Fragen: Wie kann ich mein Konzept zukunftsfähig Unternehmenskonzepte innovativ eingearbeitet. Viele haben gestalten? Muss ich meine Angebotspalette verändern? Wie kann ihr Geschäftsmodell und ihre Kundenreichweite online erweitert ich auf identifizierte Risiken reagieren? Welche digitalen Tools kann bzw. haben komplett auf digital umgestellt: So wurden Ge- ich einsetzen? Wo erhalte ich die Kompetenzen dafür und wie sieht schäftsräume aufgegeben für Online-Beratungen, Einkaufserleb- es datenschutzrechtlich aus? Fakt ist, ob digital affin oder nicht: die nisse virtuell übertragen oder Videofitnesskurse angeboten. Gründerinnen kamen nicht drum herum, sich mit der Digitalisierung Neue Geschäftsbereiche und Zielgruppen haben sich daraus auseinanderzusetzen. Das heißt nicht, dass in Zukunft alles nur noch ergeben. Gleichfalls bietet Digitalisierung den Teilnehmerinnen digital verlaufen wird. Aber sie konnten jetzt die Basis schaffen, um Potenziale für mehr Geschlechtergerechtigkeit und mehr Selbst- 16 beide Welten – digital und analog – miteinander zu verbinden. Dazu bestimmung: Sie ermöglicht den Frauen mehr räumliche und 17 gehörten auch technologische Prozessoptimierungen. zeitliche Flexibilität. Dieses Investment lohnt sich auf lange Sicht! Dabei war besonders ▪ Schlüsselfaktoren der Wettbewerbsfähigkeit: wichtig, sich von Expert*innen sachlich und fachkundig unterstützten Ebenso zählen Konnektivität, Kooperationen, Kollaborationen
Handlungsempfehlungen: Regeln und Glaubenssätze auf zu den Schlüsselfaktoren beim Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit. dem Prüfstand Speziell mit Hilfe von Peer Learning-Methoden, wie den Erfolgs- teams, entwickelte sich in kleinen heterogenen1 Gruppen eine Die nachfolgenden Handlungsempfehlungen orientieren sich an der besondere Form der Zusammenarbeit und Zusammengehörig- internationalen Studie von McKinsey „Advancing Female Entrepre- keit. Wie andere Gleichgesinnte mit Rückschlägen umgehen, neurship“1. Mit der Coronakrise wurde nicht nur die Tragfähigkeit der eine Facebook-Kampagne erfolgreich führen oder Feedback zur Gründungen und jungen Unternehmen auf eine harte Probe gestellt. Konzeptentwicklung mit dem Business-Blick geben, waren eini- Die Pandemie hat zudem strukturelle Schwächen offengelegt, d.h. ge konkrete Themen. Sharing und die Nutzung der Schwarm- letztlich auch Zweifel entfacht, ob ein „Weiter so“ in ökonomischer, intelligenz erhielten einen wichtigen Platz und generierten technologischer, politischer und sozialer Hinsicht genügt. Nun stehen Innovation. Einige Teilnehmerinnen haben Kooperationen die bisherigen Regeln und Glaubenssätze auf dem Prüfstand. geschlossen z. B. zwischen einem Foodblog und Catering-Ser- Fest steht: Wirtschaft und Gesellschaft unterliegen einer fundamenta- vice oder entwickeln gemeinsame Angebote. Diese gelebten len Transformation. Dieser Wandel hat auch weitreichende Folgen für Beispiele ermöglichen den Zugewinn an Know-how und haben kleine Unternehmen und dabei insbesondere auch für die Gründun- den Frauen den Mehrwert von Netzwerken gezeigt – in Bezug gen von Frauen: Treiber des gesamtwirtschaftlichen Strukturwandels, auf persönliche Entwicklung und Produktivität. wie Globalisierung, Tertiarisierung, Digitalisierung oder „New Work“ bergen einerseits Chancen für neue unternehmerische Initiativen, ▪ Finanzierung – Investition in die Zukunft: aber andererseits auch wirtschaftliche Unsicherheiten, die abhängig Um die kreativen Produktideen der Teilnehmerinnen umzuset- vom Geschlecht äußerst ungleich verteilt sind.2 zen und den Wettbewerbsvorteil nicht zu verspielen, benötigen sie Kapital. Die Finanzierung war gerade in der Coronakrise eine So hat auch die Covid-19-Krise verdeutlicht, dass beruflich selbständi- noch größere Herausforderung, denn das wirtschaftliche Über- ge Frauen mit ihrem Spagat zwischen Erwerbs- und Sorgearbeit weit leben war in Gefahr. Durch das Projekt erwarben die Teilnehme- stärker als Männer den ökonomischen und sozialen Risiken ausgesetzt rinnen sich zusätzlich fundierte Kenntnisse über Finanzierungs- sind. Hinzu kommt: Zwei Drittel aller Frauen arbeiten, wenn sie denn möglichkeiten. Außerdem erhielten sie ein Rüstzeug durch die gründen, soloselbständig, weshalb sie weit häufiger als Männer von gegenseitige Unterstützung, die Bearbeitung von Business- und den Lücken im System sozialer Sicherungen betroffen sind.3 Das Finanzplänen, die Entwicklung von Strategien sowie individuelle bisherige Sicherungssystem ist jedoch nicht mehr zukunftsfähig und Roadmaps und Zielen: Dadurch haben sie nun, mit Selbstver- daher reformbedürftig.4 trauen und -bewusstsein, Zugang zu verschiedenen Finanzie- rungsoptionen. Dies konnten die Teilnehmerinnen gleich in 1 Orientiert an der Studie „Advancing Female Entrepreneurship“, inkl. sieben Handlungsschwerpunkte, https://static1.squarespace.com/static/537fa434e4b- die Praxis umsetzen. Einige haben Kredite und Digi-Zuschüsse 0c92673d36a64/t/5f68704ac9621301a22405a2/1600680086226/AFE%20German%20 18 bereits im Projektverlauf beantragt. report%20FINAL%20(007).pdf 19 2 Zweiter Gleichstellungsbericht der Bundesregierung https://www.gleichstellungsbericht. de/de/topic/2.zweiter-gleichstellungsbericht-der-bundesregierung.html 3 Zu 65% gegenüber 49% bei den Männern (Statistisches Bundesamt, Mikrozensus 2020). 4 Mitarbeit Ramona Lange, Erarbeitung von Handlungsempfehlungen als Regional-Verant- 1 Wie beim Cross-Mentoring: Branchen-Mix mit hohem InnovationspotenziaL wortliche Hessen der bga im Rahmen des Projekts „FrauenUnternehmenZukunft“ 2020
Es bedarf allerdings einer weit umfassenderen Modernisierung: Eine ▪ Den wirtschaftlichen und sozialen Unwägbarkeiten in den wichtige Grundlage der modernen Wirtschaft ist die Fähigkeit, eine ersten Jahren nach der Gründung kann in bestimmten bzw. in große Bandbreite an Menschen zu aktivieren und in diesem Zusam- nachweisbaren Fällen durch angemessene Steuererleichterun- menhang auch unternehmerische Potenziale zu erschließen. Dies gen begegnet werden, wodurch sich die Bestandsfestigkeit erfordert den Einbezug aller Kräfte der Gesellschaft und deshalb auch frauengeführter Unternehmen insgesamt erhöht. die Gleichstellung der Geschlechter in allen beruflichen Positionen. Gefragt ist letztlich eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Förderstruk- ▪ Ein Abbau bürokratischer Hemmnisse im Prozess der Grün- tur für „Female entrepreneurship“, die den ungleichen Chancen von dung, Genehmigung und Förderung neuer Unternehmen Frauen bei der Entwicklung unternehmerischer Aktivitäten entgegen- vergrößert die Transparenz für Gründungswillige und verringert wirkt. Zeit, Kosten und Aufwand beim Schritt in die Selbständigkeit. Diesbezüglich sind neue Verfahren und Modelle zu erproben. ▪ Gründungshemmnisse und Risiken beruflicher Selbständigkeit Denkbar ist z.B. ein digitales Format in Form einer einheitli- erfordern eine grundlegende Reform des Systems der sozialen chen zentralen Stelle, die Krankenkassen-, Pflege-, Renten- und Sicherung in welchem selbständige Erwerbsarbeit Arbeitslosenversicherung zusammenführt (Bsp. KSK). Weitere weitestgehend der sozialversicherungspflichti- Hemmnisse beim Einstieg in die Selbständigkeit können zudem gen Beschäftigung gleichgestellt wird. Zur durch gestaffelte Beträge (Zumutbarkeiten berücksichtigen) sozialen Mindestsicherung von Selb- verringert werden. ständigen bietet sich ein Grund- paket mit adäquaten Sozial- ▪ Um das Potenzial von Frauen, die eine Gründung in Betracht versicherungsleistungen an ziehen, umfassend auszuschöpfen, bedarf es einer Vereinfa- (Krankenkassen-, Pflege-, chung und gleichzeitig Vereinheitlichung der Förderinstrumen- Arbeitslosen- und Ren- te, insbesondere in Bezug auf die finanzielle Förderung. Die tenversicherung sowie Einführung eines bundesweit geregelten und zeitlich begrenz- die Berücksichtigung ten Gründerinnenstipendiums kann die Abbruchrate senken von Mutterschutz und und zur nachhaltigen Unternehmenssicherung beitragen. Krankentagegeld). Hierbei sollte der bürokratische Aufwand mit Hilfe von digitalen Darüber hinaus müs- Tools unterstützt werden (e-Governance). sen die Unterstüt- zungsleistungen vor ▪ Um Lücken in der Unternehmensfinanzierung und im Zu- und nach der Geburt gang zu Fremdkapital zu schließen, bedarf es neuer Wege eines Kindes verbes- 20 der Kreditvermittlung und -gewährung, die Vorurteilsfreiheit 21 sert werden – also und Chancengleichheit garantieren. Zumindest internationale die Regularien für Studien1 lassen vermuten, dass Frauen infolge von Stigmatisie- Frauen (und Männer), rungen eine geringere Kreditwürdigkeit bei Banken erfahren, die in der Elternzeit gründen. 1 Female Founders Report 2019
was die Finanzierung von kreativen und innovativen Geschäfts- option aufgezeigt werden. Ebenso sind Wirtschaftswissen, u.a. modellen/Ideen erschwert, wenn nicht gar verhindert. Wirksa- finanzielle Bildung, in den Lehrplan zu integrieren. Dazu gehört me Instrumentarien, um Stereotypen und Fehleinschätzungen gleichfalls eine Stärkung der Selbstkompetenz (Empowerment) durch Fakten zu begegnen, lassen sich in einem Gründungs- der Schüler*innen (Auswirkungen auf Mindset und Eigenver- ökosystem etablieren, wenn den Frauen hier weibliche Business antwortung). Angels und Venture Capitalists unterstützend zur Seite stehen. Von Relevanz ist jedoch nicht nur die Kreditgewährung; es sind ▪ Notwendig ist außerdem die Etablierung und Förderung von auch die Kreditbedingungen. Da Frauen häufiger als Männer „One-stop-shops“ mit zielgruppenspezifischer Expertise sowie in sozialen, kurativen und erzieherischen Berufen und daher in mit sozioökonomischem Beratungs- und Qualifizierungsansatz. gesellschaftlich wertvollen Bereichen gründen, sollten neben Sie dienen der Unterstützung und Begleitung der Frauen – von ökonomischen auch soziale und ökologische Nachhaltigkeits- der Orientierung bis zum Wachstum, d.h. in allen Phasen der aspekte1 in das Rating einfließen. Unternehmensentwicklung. Zum breiten Spektrum an Unter- stützungsangeboten zählt vor allem der Support beim Zugang ▪ Die unternehmerischen Aktivitäten von Frauen müssen weit zu Kapital sowie zu regionalen, bundesweiten und internationa- stärker als Chance für sozialen und beruflichen Aufstieg sowie len Netzwerken. Ergänzt werden sollte das Ganze durch einen als unverzichtbarer Beitrag zur gesamtwirtschaftlichen Entwick- interdisziplinären Wissenstransfer sowie durch Kooperationen lung wahrgenommen werden. Die Schaffung eines öffentlichen mit Akteuren aus Wissenschaft, Wirtschaft, Bildung und Gesell- Bewusstseins für Female Entrepreneurship und die stärkere schaft, die durch Expertisen und Analysen helfen, die Entwick- Sichtbarkeit des damit verbundenen Wertschöpfungspotenzi- lung und den Stellenwert von „Female Entrepreneurship“ zu als verlangen eine Veränderung des gesellschaftlichen Mindset. erhöhen. Teils können Vorbilder und neue Role Models Geschlechters- terotype ersetzen. Dabei übernehmen auch die Medien eine wichtige Funktion, indem sie berufliche Vielfalt fernab von tradierten Rollenbildern öffentlich wirksam transportieren. Medien tragen dazu bei, Narrative – moderne und zeitgemäße Frauenbilder – zu entwickeln. Vorbilder verhelfen Frauen zu mehr Courage, Selbstwirksamkeit und Überzeugungskraft bei der Umsetzung ihres Projekts. Und letztlich überzeugen sie hier- durch auch wieder weitere Frauen. 22 ▪ Unternehmerisches Denken und Handeln sind Kompetenzen 23 der Zukunft, die bereits über die Schulbildung Einzug hal- ten müssen. In der Berufsberatung von Jugendlichen und im Berufswahlprozess muss auch die Selbständigkeit als Karriere- 1 Social Entrepreneurship Report 2020/2021
Teilnehmerinnen Claudia Allonas Kirsten Andreas Marijana Biscanic & Melanie Bommersheim Up-preneurs kreation.annaundemma Michaela Hrgovic Coaching·Beratung·Seminare www.upstream.eco kreation-annaundemma.de www.noee-fashion.de melanie-bommersheim.com “When one girl rises, all girls „Ich möchte mich mit erfolg- rise.” (von GirlUp) reichen Unternehmerinnen austauschen, Expertise bekommen, mich auf die nächste Stufe heben… Ich bin Ilknur Bass Agnès Broise-Rayner dankbar, dabei zu sein!“ Triumph Immobilien Avel & Men triumph-immobilien.de www.avel-and-men.com 24 25 Hanife Bayir Christine Bellstedt & Nadja Buoyardane & Adriana Castillo Manufaktur Kissenliebe Sina Solveig Söhren Franziska Nauck TASHAY manufaktur-kissenliebe.com Produktentwicklung business-schreibkurse.de www.tashay.de
Miriam Rose Castle-Weiss Samira Charkaoui Niki Demirbilek Liane Maria Ditze one-glimpse Fotografie ESG - Institut Aminiki GmbH charakterperle www.one-glimpse.com Environmental - Social - Governance www.amaniki.com www.charakterperle.de „Die Vielfalt der selbständigen „Im SYF-Team finde ich einen Frauen mit ihren Kompetenzen Raum und Zeit für Resonanz und Stärken bringt auf leichte und Reflektion, Projekte besser Art etwas noch Größeres zu verknüpfen und zum hervor, und potenziert so Wachsen zu bringen.“ Anke Chouadli-Franck Ausstrahlung und Erfolg.“ Juliane Dünow balancea Webantrieb und Fempower www.balancea.de www.webantrieb.com 26 27 Annika Cost Silvia Cucek Sandra Enders Sybille Fuchs Physiotherapie für Frauen MY KIDS FIT SET CONSULT Carpe Futurum www.ac-physio.de www.mykidsfit.com www.carpefuturum.de
Nathalie Groth Magdalena Hartmann Dorothée Hock Catherine Hiobi Hi Hiobi Mamoment eightfingerfood sichtfeld Landschaftsarchitektur Hi Hiobi VA www.mamoment.de www.eightfingerfood.de sichtfeld-landschaftsarchitektur.de www.hi-hiobi.de „Von einer Selbstständigen zu „Ich nehme am Projekt teil, weil einer Unternehmerin wachsen ich mir ein regionales Netzwerk und dabei professionell aufbauen möchte.“ begleitet zu werden.“ Catrin Häusser Carine Landau Frankfurt mit Kids Paris Frankfurt Cannes www.frankfurt-mit-kids.de www.carinelandau.com 28 29 Michaela Hatz Sandra Hinrichs Raehyun Kim Bianca Köllner Zeit für Veränderung Main(e) Familienagentur Link n Learn Conscious Change www.michaela-hatz.de mainefamilienagentur.de www.linknlearn.de conscious-change.net
Yuge Lei-Chillery Andrea Loh Team gramm.genau Katharina Müller The Local Huddle CherryTree-Coaching gramm.genau GmbH [Kamü] Kunstwerkstatt www.thelocalhuddle.org cherrytree-coaching.com www.grammgenau.de kamue-kunstwerkstatt.de „Ich möchte mein Netzwerk „Ich mache bei shape (y)our ausbauen und freue mich sehr future mit, weil ich mehr unter- über den Austausch und die nehmerisches Know-how unter gegenseitige Unterstützung frauenspezifischer Flagge mit anderen inspirierenden erleben möchte.“ Ximena López Flores Unternehmerinnen.“ Carola Nennstiel-Koch The Handmakers Events CNK Karrierecoaching www.thehandmakers.de cnk-karrierecoaching.de 30 31 Valentina Lorente Claudia Allonas Cordula Maudrich Claudia SusanneAllonas Petry Kim Phuong Nguyen Café Croquant Up-preneurs happy kids interior PIER Up-preneurs F – Zukunftshafen Vielfalt Vietnam e.V. www.croquant.de www.gethappykids.de www.pier-f.de vielfalt-vietnam.de
Talía Quintana Olivencia Andrea Raab Carola Schaffrath & Christine Scharrer Quintana Coffee Beziehungsleben Anne Schütz DipWSET/Weinakademikerin www.quintana-coffee.de Paarberatung/Therapie/Mediation www.filmpresse-meuser.de Walking Wines - Wandern & Wein @christine_in_sparkle „Das Projekt bietet unbezahl- bare Beratungs- und Netz- „Es ist großartig, anderen werk-Möglichkeiten für Unter- Unternehmerinnen beim nehmenswachstum an, was ich Problemlösen zuzuschauen genau für mein Unternehmen und voneinander zu lernen!“ brauche.“ Claudia Rougoor Sally Schulze Zangano MentalStark www.zangano.de www.mentalstark.online 32 33 Katja Rzheutskaya Dilek Saake Karin Schönfelder Stefania Soriano Bangert LINAMOUR MainE-Trainings Coachingglow SHOPIXIR UG www.linamour.com www.maine-trainings.de www.coachingglow.com Produktentwicklung
Margarita Spasova Silke Sterkel Carmen Worch Dr. Andrea Jahnen MagiVinum SISTENZIA Kita-Consulting Sustainable Healthcare www.magivinum.de www.sistenzia.de www.kita-consulting.de www.sustainable-healthcare.de „Ich möchte gerne durch das „Ich möchte erfolgreiche Verän- Projekt alles Mögliche lernen derungen im beruflichen Kontext bzw. mir aneignen, um mein gestalten und dies zu einem skalier- Geschäft weiter aufzubauen baren Geschäftsmodell ausbauen.“ und mich erfolgreich durch die Coronazeiten zu bringen.“ Margit Urban Betriebliches Gesundheitsmanagement www.margiturban.de 34 35 Adriana Vázquez Morales Jovana Walter Liebeskin KANDUU Kosmetikstudio kanduu.de
Als die Bloggerin „Shape (y)our future“ beitrat, hatte sie vor, mit ihrem Best Practices Geschäft zu wachsen: „Ich wollte mein Unternehmen auf die nächste Stufe heben. Allein war es schwer, Businessfeedback zu erhalten – ich Mit Corona und Digitalisierung auf die nächste Unternehmensstufe war viel im Austausch mit Müttern. Ich hatte das Bedürfnis, mein Kon- „Ich wollte mein Konzept auf den Kopf stellen, um Wachstum zu zept auf den Kopf zu stellen, um Wachstum zu generieren“, erläutert generieren. Im Projekt erhielt ich den ‚Schubs‘, Neues zu wagen.“ die Programm-Teilnehmerin. „Was soll ich mit meiner Familie unternehmen?“ Mit dieser Frage fing Die Beratungstermine mit der Projektleiterin halfen ihr, einen ande- alles an. Da ich keine familienrelevanten Infos gefunden habe, was ich ren Blick zu bekommen „und Neues zu wagen: Bald werde ich eine mit meiner Familie am Wochenenden unternehmen soll, habe ich das Ausflugs- und Freizeit-App für Frankfurt und Umgebung anbieten.“ In kurzerhand selbst in die Hand genommen“, erzählt Catrin Häusser, Zukunft sollten weitere Regionen und Länder ihr Portfolio schmücken. Mutter zweier Söhne und Gründerin der Familien- und Freizeitplatt- Gründungswilligen sagt sie: „Trauen Sie sich! Den richtigen Zeitpunkt form „Frankfurt mit Kids“. Damit sollen Eltern und Kinder unkompliziert gibt es nie: Geben Sie sich den Schubs, zu starten!“ an schöne Ausflugsziele der Region kommen und tolle „Kindheits- frankfurt-mit-kids.de erinnerungen zaubern“. Das Besondere: „Ich habe alle Ziele persön- lich getestet und gebe somit wertvolle Details – ist es Kinderwagen gerecht, kann man skaten etc.“ Die studierte Medien- und Kommunikationsmanagerin war zuletzt im Bereich Marketing in der Tourismusbranche tätig. Ihre Medienaffinität und Liebe zum Schreiben führten sie 2018 zum Start ihres Blogs, zu- nächst nebenberuflich. Die Nachfrage war so groß, dass sie sich ent- schied, Vollzeit selbständig zu werden. Doch dann kam Corona und viele Ausflugszielepartner beendeten die Online-Werbung. 2020 schloss sie sich dem jumpp-Projekt „Shape (y)our future“ an und setzte massiv auf die Digitalisierung ihres Geschäftsmodells. Heute finanziert Catrin Häusser ihre Ausgaben dadurch. „Ich habe u. A. ein Poster und ein Kartenspiel entwickelt und auch einen Online-Mitglie- der-Zugriff auf die gesamten Inhalte mit seinen über 150 kategori- sierten Tipps. Vierteljährliche Updates und saisonale Ideen ergänzen regelmäßig den Fundus. 36 37 Pandemie bedingt wurde ihr Konzept auch durch den sehr großen Bedarf an „abstandssicheren“ Orten getragen: Innerhalb eines Jahres stiegen ihre Online-Abrufe auf über eine Million! In Social Media ist sie ebenfalls sehr aktiv und teilt viele Familienalltagtipps.
Ein Bindeglied für die Community, beruflich und serte sie im Programm „Shape (y)our future“. „Anfangs war ich ziemlich gesellschaftlich orientierungslos und dachte an ein Sprachzentrum. Durch die Be- ratung der Projektleiterin und die Inputs der anderen Teilnehmerin- „Anfangs hatte ich nur eine vage Idee. Im Projekt merkte ich: Ich kann nen merkte ich: Ich kann mit meinem sehr guten Netzwerk in meiner viel mehr daraus machen und habe ein konkretes Konzept erstellt.“ Community vielmehr daraus machen.“ Wie sich Neuankömmlinge in Deutschland fühlen, weiß die gebürtige In zwei bis drei Jahren möchte Kim Phuong Nguyen ihren Verein – Vietnamesin Kim Phuong Nguyen aus eigener Erfahrung. 2012 kam noch ein Pilotprojekt – in ein Unternehmen umwandeln. Sie hat vor, sie als PR- und Journalistikstudentin nach Deutschland. Auch nach IT-Fachleute mit Hochschulabschluss an deutsche Unternehmen zu neun Jahren betont sie, wie wichtig es sei, „sich immer wieder selbst vermitteln. „Bald werde ich mich darauf fokussieren, den Verein sicht- zu motivieren und von Leuten begleiten zu lassen, um stabiler auf bar zu machen und ihn mit verschiedenen Stakeholdern zu vernetzen“, dem Weg zu gehen.“ Sie war als Projekt-Koordinatorin und Eventma- erläutert die Vietnamesin ihre Zukunftspläne. nagerin in verschiedenen Hilfsprojekten tätig. Dort wuchs in ihr der vielfalt-vietnam.de Wunsch, „etwas für die Community zu machen.“ 2018 gründete sie deshalb den Verein Vielfalt Vietnam e.V. zur Entwicklung und Stärkung der vietnamesischen Gesellschaft in Deutschland mit. Durch ihren Ein- satz stieg die Zahl der ehrenamtlichen Mitglieder 2021 von zehn auf 40. Das ist für sie ein großer Erfolg. „Heute habe ich durch meine Teilnahme am jumpp-Projekt ‚Shape (y)our future‘ das Konzept einer Vermittlungsagentur für Fachkräfte und Azubis in ‚Mangelberufen‘ aus Vietnam auf die Beine gestellt.“ Dies ermöglicht das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz seit März 2020. „Ich möchte dadurch auch gegen eine gewisse Form des ‚Menschen- Handels‘ entgegenwirken. Einige Agenturen lassen junge Vietnamesen durch die Bezahlung hoher Entgelte nach Deutschland kommen. In meinem Geschäftsmodell sorge ich dafür, dass die Firmen diese Rek- rutierungskosten, die wir sehr transparent darlegen, übernehmen.“ Parallel dazu begleitet Kim Phuong Nguyen die jungen Leute bei der Wohnungssuche und durch ihre Kooperation mit der Techniker Krankenkasse, bei der Wahl ihres Versicherungsschutzes. Außerdem 38 sorgt sie dafür, dass die Zuwanderer Deutsch in einem Sprachzent- 39 rum mit Dozenten aus der deutschen Abteilung einer Universität in Hanoi lernen. Die Ausarbeitung des Finanzplans, die Konkretisierung der Leistungen als Agentur, die Präsentation des Mehrwerts bei der Partnersuche: Diese entscheidenden Aspekte gestaltete und verbes-
Sich ständig neu erfinden: mit Stilberatung, Events und Dieses Umdenken greift: Denn „nur deshalb sind wir heute noch am Video-Liveshopping Markt“. Daher auch ihr Rat an Gleichgesinnte: „Egal aus welcher Bran- che Sie sind, Sie müssen digital auffindbar sein, mit Web- und Social „Der Austausch mit anderen Start-ups und etablierten Unternehmen Media-Auftritten. Und lassen Sie sich von Dritten beim Ausbau Ihres insbesondere über die Neukundinnen-Gewinnung und den Umgang Unternehmens begleiten.“ mit Rückschlägen war sehr wertvoll.“ Die Digitalisierung des Geschwister-Geschäfts entwickelt sich weiter: Mai 2015 eröffneten die Geschwister Marijana Biscanic (links vom Auf der Webseite sind nun ihr virtuelles Schaufenster und ihr Look- Bild) und Michaela Hrgovic (rechts) „Noée Fashion“, ihren Modeladen book zu finden. In Zukunft werden Marjana Biscanic und Michaela für die Businessfrau über 30 in der Frankfurter Schillerstrasse. Sie ha- Hrgovic online verkaufen: Hierfür haben sie seit letztem Sommer ein ben sich auf das mittlere Preissegment spezialisiert und bieten inter- Warenwirtschaftssystem eingeführt, damit sie auf verschiedenen Inter- national bekannte Labels zu bezahlbaren Preisen an. „Wir sind auch netplattformen vertreten sind. eine Eventboutique – das zeichnet uns aus: Zusätzlich zur Stil- und noee-fashion.de Imageberatung durch meine Schwester Michaela organisieren wir Erlebnis-Einkäufe wie Champagner-Frühstücke, Geburtstagsfeiern mit Shopping oder auch private Shopping-Abende mit Freundinnen der Kundin“, ergänzt Marjana Biscanic. Um Handel am Leben zu halten, sind Innovationen immer wieder gefragt. Einen neuen Blick über das eigene Geschäft bekam sie u. a. durch ihre Teilnahme am jumpp-Projekt „Shape (y)our future“. „Es war besonders wertvoll, mich mit anderen Start-ups und etablierten Unternehmen insbesondere über die Neukundinnen-Gewinnung aus- zutauschen. Wir konnten z. B. Erfahrungswerte in Bezug auf Facebook sammeln oder auch schauen, wie Andere mit Rückschlägen umge- hen“, so Marjana Biscanic. Und Rückschläge gab es für die Wirtschaft genug, denn die Staffel startete zeitgleich mit dem ersten Corona-Lockdown. Doch brachte die Krise Gutes – auch für Noée: „Wir haben keinen Online-Shop. Da- her haben wir während des Lockdown Video-Call-Beratung angebo- ten sowie Video-Liveshopping über digitale Kanäle übertragen. Das 40 kam sehr gut an, wir haben viel verkauft! Dadurch sind uns zahlreiche 41 Stammkundinnen treu geblieben – sie haben uns in der Krise wirklich geholfen! – und nach der Wiedereröffnung fanden neue Business- frauen den Weg zu uns. Sie wurden dank der online Shoppingübertra- gung auf uns aufmerksam!“
Projekttrager Impressum Langjähriger Einsatz für die weibliche Wirtschaftskraft Herausgeber und V.i.S.d.P Layout und Satz jumpp – Ihr Sprungbrett in die Selbständigkeit – Frauenbetriebe e.V. jumpp – Ihr Sprungbrett Leoni Geissel begleitet seit über 35 Jahren Frauen und Männer in allen Phasen: in die Selbständigkeit Bird’s Media Agentur von der Gründung, über Existenzsicherung bis hin zu Wachstum. Seit Frauenbetriebe e. V. Obergasse 27 Bestehen (1984) bringt der Verein das spezifische Know-how und die Christiane Stapp-Osterod 61130 Nidderau langjährige Erfahrung in Sachen Female Entrepreneurship auf interna- Hamburger Allee 96 Tel. (0151) 54 41 26 29 tionalen, bundesweiten, lokalen und regionalen Ebenen ein. 60486 Frankfurt a. M. info@birdsmedia.de Tel. (069) 715 89 55-0 www.birdsmedia.de jumpp unterstützt Gründerinnen und Unternehmerinnen dabei, nicht Fax (069) 715 89 55-29 nur ihre eigenen, sondern auch weitere Arbeitsplätze zu schaffen, zu info@jumpp.de Fotos wachsen, Einfluss in Wirtschaft und Gesellschaft zu nehmen sowie www.jumpp.de • Seiten 1, 5, 7, 20, 23, 35, 44: Haltung zu zeigen. Shutterstock Projektleiterin: Redaktion • Seite 4: Kerstin Wagner Ramona Lange • Seite 15: iStock ramona.lange@jumpp.de Ramona Lange und • Seite 42: Alexandra Meine, www.jumpp.de Sandra Megtert www.meine-fotografie.de jumpp – Ihr Sprungbrett • Teilnehmerinnen: in die Selbständigkeit ▪ Seite 26: Miriam Castle- Frauenbetriebe e. V. Weiss, Eppstein ramona.lange@jumpp.de ▪ Seite 26, Samira Charkaoui: info@sandra-megtert.com Nadine Stoz ▪ Seite 28, Nathalie Groth: Nils L‘hoest ▪ Seiten 28, 36, Catrin Häusser: Silke Posert ▪ Seite 31, gramm.genau: © me. kathi krechting 42 43
et umpp Ihr Sprungbrett in die Selbständigkeit Hamburger Allee 96 Hh D 60486 Frankfurt am Main Telefon (069) 715 89 55-0 info@jumpp.de www.jumpp.de www.shapeyourfuture-frankfurt.de
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