SMART CITY DER WELT! YES1 2021 - STORY NEWS - BOUYGUES E&S INTEC SCHWEIZ AG

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SMART CITY DER WELT! YES1 2021 - STORY NEWS - BOUYGUES E&S INTEC SCHWEIZ AG
yES
INTERVIEW                                             1 · 2021
zur BYES-Strategie mit Enzo
Moliterni und Rudolf Meier

STORY
Ein Umzug mit zwei
lachenden Augen

NEWS
Willkommen in der kleinsten
Smart City der Welt!

                               Das Infomagazin von
                               Bouygues Energies & Services
                               in der Schweiz
SMART CITY DER WELT! YES1 2021 - STORY NEWS - BOUYGUES E&S INTEC SCHWEIZ AG
«WENN DER
WIND DER
VERÄNDERUNG
WEHT, BAUEN
DIE EINEN
MAUERN, DIE
ANDEREN
WINDMÜHLEN»
SMART CITY DER WELT! YES1 2021 - STORY NEWS - BOUYGUES E&S INTEC SCHWEIZ AG
yES 1/ 2021     E D I TO R I A L                                                 3

              LIEBE LESERIN, LIEBER LESER
              Im Zeichen des Wandels
              «Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern,
              die anderen Windmühlen», sagt ein chinesisches Sprichwort und
              zeigt damit auf, wie unterschiedlich wir mit dem Thema Verände-
              rung umgehen. Veränderung widerstrebt uns Menschen, da sie
              uns aus unserer Komfortzone zwingt. Sie ist für unser Unterneh-
              men jedoch unerlässlich, wenn wir mit neuen Technologien und
              sich verändernden Kundenbedürfnissen Schritt halten und
              innovative, nachhaltige Lösungen für grosse ökologische Heraus-
              forderungen bereitstellen wollen.

              Daran hat auch die Covid-Pandemie, die uns seit über einem
              Jahr in Atem hält, nichts geändert. Das vielzitierte Gebot der
              Entschleunigung, das unseren Lebensalltag seit vielen Monaten
              prägt, trifft nicht auf die Anforderungen zu, die der Markt an
              uns stellt. Im Gegenteil: Mehr denn je sind wir gefordert, offen
              und agil zu bleiben und uns den sich stetig ändernden Gegeben-
              heiten bestmöglich anzupassen. Umso mehr freue ich mich,
              Ihnen in dieser yES-Ausgabe im Namen der Geschäftsleitung
              von Bouygues Energies & Services in der Schweiz unsere neue
              Unternehmensstrategie erläutern zu dürfen. Unser Infomagazin –
              neu auch im digitalen Gewand – soll Ihnen liebe Leserinnen und
              Leser aufzeigen, in welche Richtung wir uns als Unternehmen
              entwickeln wollen, welche Lösungen wir für die dringenden
              Fragen unserer Zeit bereithalten und wie wir – gemeinsam mit
              Ihnen – ­einen substanziellen Beitrag zu einer lebenswerten
              Zukunft für uns alle leisten wollen. Damit können wir für unsere
              Kunden das sein, was unser Anspruch ist: Ein verlässlicher,
              mutiger Partner, der für anspruchsvolle Bedürfnisse optimale
              Lösungen bereithält.

              In diesem Sinne wollen wir den Widrigkeiten trotzen und, gemein-
              sam mit Ihnen liebe Leserinnen und Leser, Windmühlen bauen
              und uns für die Herausforderungen der Zukunft wappnen.

              Stéphane Schneider
              CEO Bouygues Energies & Services in der Schweiz
SMART CITY DER WELT! YES1 2021 - STORY NEWS - BOUYGUES E&S INTEC SCHWEIZ AG
4                                 I N H A LT

                                                  INTERVIEW
                                                  Interview zur Strategie –
                                                  die Weichen sind gestellt

                                                                       8
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                                                DIE KLIMA­
                                                STRATEGIE

    6
                                                von Bouygues Energies &
                                                ­Services in der Schweiz

    STRATEGIE 2025
    Gemeinsam weiter

                         STORY
                         Klimaschutz ­beginnt
                         am ­Gebäude

                                           15
                       18
                       Heizung und
                       Kühlung der EPFL

                       MIT
                       ­SEEWASSER
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yES 1/ 2021        I N H A LT                                     5

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                                 Migros speichert Solarstrom in

                     SCHWEIZER KOCHSALZ

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                                    NEWS
                                    Willkommen in der
                                    kleinsten Smart City
                                    der Welt!
              DIE ZUKUNFT
              BEGINNT IN
              ARLESHEIM
                                                   22

                            EIN UMZUG MIT ZWEI
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                             LACHENDEN AUGEN
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                         Mit der Ausarbeitung der neuen Strategie hat Bouygues Energies & Services
    Stéphane Schneider
                         in der Schweiz die Weichen gestellt, um auch in den kommenden Jahren
                         gemeinsam mit Kunden und Partnern erfolgreich zu sein.

    Bei Bouygues Energies & Services verbindet uns neben         Aufgrund der grossen Bandbreite unserer Dienstleis-
    unseren gemeinsamen Werten «zuverlässig», «offen»            tungen ist es uns möglich, als Integrator zu wirken
    und «mutig» insbesondere das Thema Energie. Alle             und einen kompletten Service von der Planung über
    unsere Dienstleistungen stehen wortwörtlich unter            die Finanzierung bis hin zur Umsetzung anbieten
    Strom. Energie beschäftigt jedoch nicht nur uns. Fragen      zu können. Dank unserer Fähigkeit, im Rahmen von
    rund um die Art und Weise, wie wir unsere Energie            Projekten das Know-how von Anlagenbauern und
    produzieren und wie wir sie möglichst sinnvoll und           -betreibern sowie Serviceanbietern zu integrieren,
    effizient einsetzen, treiben Menschen und Märkte welt-       sind wir in der Lage, Lösungen anzubieten, die einen
    weit um. Unser Unternehmen steht somit im Zentrum            echten Mehrwert für unsere Kunden schaffen, indem
    der Anliegen der Gesellschaft und der Wirtschaft.            wir die enorme Vielfalt an Fachwissen und Fähigkeiten
                                                                 unserer Mitarbeitenden optimal einsetzen.
    Unsere neue Strategie ist unsere Antwort auf die
    Bedürfnisse unserer Kunden und die sich verändernden         Als Bouygues Energies & Services in der Schweiz sind
    wirtschaftlichen und ökologischen Rahmenbedingun-            wir gefordert, unseren Kunden smarte, komfortable
    gen in der Welt. Als Unternehmen an der Schnittstelle        und energieeffiziente Lösungen anzubieten. Als führen-
    von Mobilität, Energiewende und Stadtentwicklung             des Unternehmen in den Bereichen Gebäudetechnik,
    stehen wir in der Pflicht, uns Veränderungen anzupas-        Facility & Property Management, EVT, Photovoltaik
    sen, um auch morgen erfolgreich zu sein.                     und Smart Solutions stehen wir darüber hinaus in der
                                                                 Pflicht, unsere Verantwortung gegenüber der Umwelt
    Die Basis dafür bildet unsere Expertise als führender        und nachfolgenden Generationen wahrzunehmen und
    Energiedienstleister der Schweiz. Unser Ziel ist es, auf     unseren Fussabdruck sowie den unserer Kunden zu
    Grundlage unseres Kerngeschäfts intelligente, über-          minimieren.
    zeugende und nachhaltige Antworten auf die Bedürf-
    nisse und Anforderungen der Märkte zu finden und             In Einklang mit der globalen Strategie von Bouygues
    gemeinsam mit unseren Kunden den Herausforderun-             Energies & Services trägt die neue Unternehmensstra-
    gen der Zukunft zu begegnen – getreu unserem                 tegie von Bouygues Energies & Services in der Schweiz
    Claim «Shared innovation».                                   all diesen Anforderungen Rechnung und schafft die
                                                                 Voraussetzungen für eine lebenswerte Zukunft.
SMART CITY DER WELT! YES1 2021 - STORY NEWS - BOUYGUES E&S INTEC SCHWEIZ AG
yES 1/ 2021                                                      NEWS                                                                    7

                                   Vier Treiber
                                          Vier TreiberVier Treiber beeinflussen unser Geschäftsfeld massgeblich
                                                beeinflussen
                                                       beeinflussen
                                                              unser Geschäftsfeld
                                                                    unser Geschäftsfeld
                                                                                  massgeblich
                                                                                        massgeblich
er Treiber beeinflussen unser Geschäftsfeld massgeblich
                                                    Unsere Welt ist im Wandel

ma             Technologie
              Technologie                Gesellschaft
                                         Klima Klima Klima
                                                    Klima           Politik
                                                                Technologie TechnologieGesellschaft
                                                                       Technologie               Gesellschaft
                                                                                       Gesellschaft
                                                                                              Gesellschaft                    Politik
                                                                                                                   Politik Politik
                                                                                                                           Politik
            Neue Technologien            Der Klimawandel ist eine ernste         Unsere Gesellschaft ist im     Die Politik fordert und fördert
             bieten ­unzählige              ­Herausforderung. Griffige             Wandel. Es gilt, auf die     die nachhaltige Entwicklung.
               Möglichkeiten.              Lösungen zur Behebung der              veränderten Bedürfnisse         Eine Chance für uns und
              ­Nutzen wir sie.          Ursachen und F­ olgen sind gefragt.      einzugehen und passende             unser Kerngeschäft.
                                                                                   Lösungen anzubieten.

                                                             Unsere Ambition

           Smart                                     Green                                                Operational
           Wir vernetzen                             Als international führender                         ­Excellence
           Gebäude und                               Energiedienstleister verfügen                       Wir stärken und erweitern
           Infrastrukturen,                          wir über alle Möglichkeiten und                     laufend unser Kerngeschäft
           erleichtern mittels                       Ressourcen, um Massstäbe bei der                    mit Kundenprojekten, die
           intelligenter Technologien                effizienten Nutzung verschiedener                   qualitativ hochstehend, zeitge-
           den Alltag und erhöhen                    ­Energien zu setzen und damit die                   recht und im geplanten Kosten-
           die Lebens­qualität.                       Energiewende massgeblich mitzuprägen.              rahmen umgesetzt werden.

                                                             FACILITY MANAGEMENT                          ENERGIE, VERKEHR,
                 GEBÄUDETECHNIK
                                                             UND SMART SOLUTIONS                              TELECOM
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8                                                  INTERVIEW

                                       INTERVIEW ZUR STRATEGIE

               DIE WEICHEN SIND
                   GESTELLT
                          Die neue Strategie von Bouygues Energies & Services in der Schweiz
    Christoph Mahlstein
                          steht fest. Doch welche Auswirkungen wird sie für Kunden, Partner und
                          Mitarbeitende konkret zeitigen? Als Mitglieder der Geschäftsleitung
                          haben Enzo Moliterni, Geschäftsbereichsleiter Facility Management und
                          Smart Solutions und Rudolf Meier, Geschäftsbereichsleiter Energie
                          ­Verkehr Telekom, die Strategie massgeblich mitgeprägt. Im Interview
                           mit yES gewähren Sie Einblick in die Hintergründe.

                                                         yES: Lieber Ruedi, Bouygues Energies & Services in
      RUDOLF MEIER                                       der Schweiz hat die Unternehmensstrategie für die
      Geschäftsbereichsleiter                            kommenden fünf Jahre definiert. Von welchen Über­
      Energie Verkehr Telekom
                                                         legungen hat sich die Geschäftsleitung bei der Ausar-
                                                         beitung leiten lassen?

                                                         Rudolf MEIER (RM): Wir haben uns an dem orientiert,
                                                         was wir heute bereits erfolgreich umsetzen und haben
                                                         überlegt, wie wir dieses Portfolio zukunftssicher
                                                         gestalten und ausweiten können. Das heutige Kernge-
                                                         schäft wird noch für lange Zeit unsere Hauptaktivität
                                                         bleiben, aber neue Technologien und sich verändernde
                                                         Kundenbedürfnisse sowie zunehmend strengere
                                                         Vorgaben bzgl. CO2-Emissionen erfordern eine stetige
                                                         Weiterentwicklung. So haben wir die beiden Stossrich-
                                                         tungen «Smart» und «Green» identifiziert.

                                                         yES: Es ist zurzeit viel vom Wandel und Umbruch die
                                                         Rede, sei es in Bezug auf die digitale Transformation
                                                         oder den Wandel hin zu einer nachhaltigeren Wirt-
                                                         schaft. Welche Rolle können Bouygues Energies &
                                                         Services und seine Gesellschaften im Rahmen dieses
                                                         Wandelungsprozesses einnehmen?
SMART CITY DER WELT! YES1 2021 - STORY NEWS - BOUYGUES E&S INTEC SCHWEIZ AG
yES 1/ 2021                                          INTERVIEW                                                         9

RM: Der Gebäudepark verursacht einen grossen
Energieverbrauch in der Schweiz, nämlich 45 % des             ENZO MOLITERNI
                                                              Geschäftsbereichsleiter Facility
Endenergiebedarfs. In der Optimierung der Gebäude-            Management und Smart Solutions
technik liegt daher ein wichtiger Hebel zur Reduktion
des Energieverbrauchs. Nur vernetzte und intelligente
Technologien erlauben eine derartige Optimierung
und ermöglichen es, die verschiedenen Energieträger,
wie z. B. Wärme und Strom, aufeinander abzustimmen.
Dank unseren Multitec-Kompetenzen und unserer
Erfahrung im Betrieb von Gebäuden ist Bouygues
Energies & Services in der Schweiz geradezu präde­
stiniert, die verschiedenen Gewerke integral zu
­betrachten und miteinander zu verbinden und abzu-
stimmen. Des Weiteren findet auch im Bereich der
Infrastrukturen ein steter Wandel statt und die «Anzahl
Bits pro verbautem Kilogramm» nimmt laufend zu –
von der Planung über den Bau bis zum Betrieb.

yES: Lieber Enzo, «Green» ist ein zentraler Aspekt der
neuen Strategie. Worauf liegt der inhaltliche Fokus bei
dieser Stossrichtung? Was will Bouygues Energies &
Services grüner gestalten und wie können die Kunden
davon profitieren?

Enzo MOLITERNI (EM): Wir begleiten Geschäfts- und           yES: Welche Bedeutung kommt den Speicherlösungen
Privatkunden dabei, ihren Anteil an erneuerbarer            im Hinblick auf andere Geschäftszweige zu?
Energie auszubauen, deren Verbrauch aber auch
grundsätzlich zu reduzieren und effizienter zu gestalten.   EM: Die Speicherkompetenz benötigen wir auch für
Wir werden unsere mit Abstand führende Marktposition        unsere Dienstleistungen im Bereich der Elektromobilität.
im Bereich der Photovoltaik mit über 6000 realisierten      Namhafte Autohersteller und Immobilienfonds wie
Projekten in der Schweiz weiter ausbauen. Wir sind          auch schweizweit tätige Arbeitgeber vertrauen auf
jedoch kein Produktelieferant, sondern verstehen uns        unsere Erfahrung im Bereich der Elektromobilität. Die
als ein Lösungsprovider mit einem ganzen Ökosystem.         E-Mobilität verlangt zunehmend höhere Investitionen
Dies beinhaltet Wärmepumpen für das Ein- und                der Eigentümer. Wir begleiten unsere Kunden in diesem
Mehrfamilienhaus oder einen Wärmeverbund für                Prozess, von der Konzeption über die Planung und
Quartiere und Areale. Auch das Speichern von Energie        ­Umsetzung – um Fehlinvestitionen zu vermeiden.
spielt in unserem Ökosystem-Ansatz eine zentrale            Unser Ökosystem-Ansatz funktioniert sowohl für das
Rolle, ganz unabhängig davon, ob es sich um eine            Einfamilienhaus mit einer intelligenten Verbrauchssteu-
Batterie- oder einen Wasserstoffspeicher handelt. Vor       erung wie auch in einem ECO-Quartier oder einem
zwei Jahren haben wir den grössten Salzwasser-              Industrieareal. Ein eigenes kompetentes Green-enginee-
Strom­speicher in der Schweiz geplant und ausge-            ring-Team ist hierfür unerlässlich, um die Risiken zu
führt. Speicherlösungen ermöglichen einen hohen             beurteilen und entsprechende Garantien auszusprechen.
Eigenverbrauch aus erneuerbarer Energie und verbes-
sern die Autonomie der Verbraucher (Konsumenten).           yES: Worin liegt der Mehrwert für Kundinnen und
                                                            Kunden?
SMART CITY DER WELT! YES1 2021 - STORY NEWS - BOUYGUES E&S INTEC SCHWEIZ AG
10                                                         INTERVIEW

     EM: Wir begleiten unseren Kunden über den gesamten          verursachen – ­davon möchten wir profitieren und wir
     Zyklus der Immobilie und nicht nur in der Konzeption        sind überzeugt, dass dies auch den Werkplatz Schweiz
     und der Realisierung. Mit unserer Expertise im Facility-    fördert.
     und Property Management übernehmen wir auch den
     Betrieb von Immobilien. Besonders nachgefragt in            yES: Welche Bedeutung hat das Kerngeschäft im
     der Sparte «Green» sind unsere Dienstleistungen in          Rahmen der neuen Strategie? Wird Bouygues Energies
     den Bereichen Energiemanagement, Messkonzepte,              & Services in der Schweiz in der heutigen Form auch
     Betriebsoptimierung und Wertstofftrennung. Gerade           morgen noch operieren?
     Letzteres beinhaltet auch heute noch brachliegendes
     Potenzial. Es ist in erster Linie die Betrachtungsweise,    RM: Weder die Smart City noch das Smart Building
     im Abfall den Wertstoff zu erkennen, diesen in einen        werden in einem Tag gebaut. Vielmehr handelt es sich
     Kreislauf zurückzuführen und in der richtigen Aufberei-     um langjährige Prozesse, beeinflusst von den technolo-
     tung dafür Geld zu erhalten.                                gischen Entwicklungen und den betrieblichen Erfah-
                                                                                     rungen mit den neuen Technologi-
     yES: Viele Unternehmen haben sich                                               en. Nicht alles, was technisch
                                             MIT UNSEREM ENGAGEMENT
     zu mehr Nachhaltigkeit verpflichtet.                                            möglich ist, bewährt sich betrieb-
     Worin unterscheiden sich die
                                             UNSERE TREIBHAUSEMIS­SIONEN             lich und stösst auf Akzeptanz. Am
     Absichten von Bouygues Energies         BIS 2030 UM MINDESTENS 30 %             Ende des Tages wird es auch
     & Services in der Schweiz von           ZU REDUZIEREN HABEN WIR UNS             immer eine Installationsleistung
     anderen Marktteilnehmern?               IN DER GRUPPE EIN EHRGEIZIGES           brauchen, daher sind wir davon
                                             ZIEL GESETZT. FÜR BOUYGUES              überzeugt, dass es die heutigen
     RM: Mit unserem Engagement,             ENERGIES & SERVICES IST DIES            Kompetenzen auch in Zukunft
     unsere Treibhausemissionen                                                      brauchen wird! Die Art und Weise
                                             NICHTS NEUES, SCHON SEIT
     bis 2030 um mindestens 30 % zu                                                  wird sich aber wandeln, Stichworte
                                             GERAUMER ZEIT WERDEN ENT-
     reduzieren, haben wir uns in der                                                hierzu sind Vorfertigung, Baurobo-
     Gruppe ein ehrgeiziges Ziel ge-         SPRECHENDE ZIELE GESETZT.               tik etc.
     setzt. Für Bouygues Energies &
     Services ist dies nichts Neues, schon seit geraumer         yES: Das zweite strategische Ansinnen trägt die
     Zeit werden entsprechende Ziele gesetzt. Einzelne           Bezeichnung «Operational Excellence». Welche
     Geschäftsbereiche sind bereits seit Jahren im Bereich       Themen und Überlegungen sind darin enthalten? Was
     Energie und Umwelt zertifiziert und weiten diese Praxis     dürfen die Leserinnen und Leser unter operativer
     rollend auf weitere Gebiete aus. Mit der in Kraft gesetz-   Exzellenz konkret verstehen?
     ten CO2-Strategie der Gruppe erhält die Nachhaltigkeit
     ein noch grösseres Gewicht und durchdringt nun alle         RM: Wie bereits erwähnt, haben wir uns bei der
     Unternehmensbereiche. Eine erste konkrete Massnah-          Entwicklung der Strategie stark am Ist-Zustand, also
     me stellt die schrittweise Elektrifizierung unserer         unseren heutigen Leistungen und Kompetenzen
     Fahrzeugflotte dar. Dieses Projekt wurde 2020 gestar-       orientiert. Diese sind das Fundament unserer Strategie
     tet und befindet sich nun in der Umsetzung. Auch auf        und definieren unsere Glaubwürdigkeit am Markt. Sie
     der Einkaufsseite werden vorbereitende Massnahmen           generieren uns auch die Mittel, um die stetige Weiter-
     getroffen, um Aspekte der Nachhaltigkeit berücksichti-      entwicklung finanzieren zu können. Es ist daher
     gen zu können. So erhalten auch unsere Kunden die           elementar, dass wir die Tätigkeiten in unserem Kernge-
     Möglichkeit, bewusst den ökologischen Fussabdruck zu        schäft beherrschen. Nicht nur technisch, sondern
     beeinflussen. Auf Bundesebene belohnt das öffentliche       integral, d. h. in den Dimensionen Qualität, Zeit und
     Beschaffungswesen diejenigen Unternehmen, welche            Kosten. Hier wollen wir ansetzen, um uns entsprechend
     bei dem Erbringen ihrer Dienstleistungen und der            zu verbessern und unsere Mitarbeitenden zu befähi-
     eingesetzten Produkte einen tiefen CO2-Ausstoss             gen, in diesen drei Dimensionen zu denken und zu
yES 1/ 2021                                             INTERVIEW                                                      11

wirken. Ein Beispiel ist die Ausbildungsinitiative im        wir mit einem überdurchschnittlichen Wachstum in
Bereich Baurecht, die zurzeit in allen Regionen durch-       den Bereichen Green und Smart auf dem Fundament
geführt wird. Ein weiteres wichtiges Element ist die         unseres heutigen Kerngeschäfts.
Bereitstellung effizienter und integrierter IT-Tools für
unsere Mitarbeitenden. Das ist ein dickes Brett, das es      Ein Beispiel, das diese Prognose fundiert:
zu Bohren gilt!                                              Damit heutzutage in ein bestimmtes Unternehmen
                                                             investiert wird und ein Investment als nachhaltige
yES: «Smart» ist die dritte und letzte strategische          Kapitalanlage gilt, erwartet die Gesellschaft und damit
Stossrichtung. Was ist unter «smarten» Dienstleistungen      der Markt, dass entsprechende ESG-Kriterien (Environ-
zu verstehen?                                                mental Social Governance) erfüllt sind. Viele Unterneh-
                                                             men und Akteure tun sich jedoch schwer im Bereich
RM: Smart bedeutet für uns bei Bouygues Energies &           «Environmental». Hier erzielen wir mit unserer Experti-
Services eine Steigerung des Nutzens einer Lösung            se einen deutlichen Wettbewerbsvorteil.
durch Intelligenz. Häufig resultiert Smartness aus der
Verbindung von Einzelelementen zu einem Ganzen,              Im Vergleich zu anderen Unternehmen sind wir in der
einem System. Ein gutes Beispiel dafür ist die von           Lage, mit unseren Dienstleistungen nicht nur unseren
Bouygues Energies & Services entwickelte City Box, die       eigenen Fussabdruck zu verbessern, sondern mit
es ermöglicht, eine bestehende Infrastruktur – n
                                               ­ ämlich      unserem Ökosystem-Ansatz auch unsere Kunden in
die klassische Strassenbeleuchtung – nicht nur besser        der Immobilien- und Finanzbranche wie aber auch in
zu machen (z. B. durch das gezielte Dimmen), sondern         der Industrie auf ihrem Weg zur Nachhaltigkeit bei
ganz neue Nutzungen zu generieren, wie Videoüber-            der Umsetzung ihrer Strategie zur Seite zu stehen und
wachung oder die Ladung von Elektrofahrzeugen.               die Zeitspanne für die Zielerreichung wesentlich zu
                                                             reduzieren. Diese Ausgangslage und die Konstellation
yES: Wo sieht Bouygues Energies & Services in der            aus bestehendem Kerngeschäft und den Dienstleistun-
Schweiz im Rahmen der eigenen Geschäftsstätigkeit            gen rund um Green und Smart werden wir zahlreiche
Potenzial für smarte Lösungen?                               Arbeitsplätze schaffen.

RM: «Smartness» stellt einerseits eine natürliche
Weiterentwicklung unserer bestehenden Dienstleistun-
gen dar, andererseits ermöglicht «Smartness» aber
auch den Eintritt in neue Geschäftsfelder wie z. B. das
Endkundengeschäft im Bereich von Wärmepumpenlö-                                                   SM
                                                                               N                     AR
sungen oder der Smart City. Durch «Smartness» wird                          EE
Kleinteiliges in einen grösseren Rahmen gestellt, was                  GR                                 T
uns entgegenkommt.

                                                                             OPERATIONAL
yES: Die neue Strategie hat einen Zeithorizont von
                                                                             EXCELLENCE
rund 5 Jahren. Wo seht ihr Bouygues Energies &
Services als Gruppe in 5 Jahren?

EM: Immobilien, Infrastrukturen und Mobilität sind
auch in 5 Jahren noch für einen relevanten Teil des
CO2-Ausstosses verantwortlich. Wir sehen uns als
einen bedeutenden und attraktiven Arbeitgeber und
                                                                 GEBÄUDE-   FACILITY MANAGEMENT   ENERGIE, VERKEHR
Dienstleister der Schweiz. Als kompetenter und                    TECHNIK   UND SMART SOLUTIONS       TELECOM

zuverlässiger Partner für die Energiewende rechnen
12                                                                    NEWS

       DIE KLIMASTRATEGIE
                       VON BOUYGUES ENERGIES & SERVICES IN DER SCHWEIZ

                            Der Klimawandel ist eine Tatsache. Die Auswirkungen der seit Jahrzehnten
     Christoph Mahlstein
                            steigenden Emissionen von Treibhausgasen sind messbar – und für Menschen,
                            die Umwelt und die Wirtschaft immer deutlicher spürbar. Inwiefern sich der
                            Klimawandel zum jetzigen Zeitpunkt noch aufhalten oder gar rückgängig
                            ­machen lässt, ist fraglich. Ausser Frage steht, dass wir alles daransetzen
                             sollten, den steigenden Durchschnittstemperaturen Einhalt zu gebieten.

     Für Unternehmen der Energiebranche stellt der Klima-                   2020 arbeitet die Umweltabteilung von Bouygues
     wandel eine alltägliche, kontinuierliche Herausforderung               Energies & Services in der Schweiz an der Ausarbei-
     dar, sowohl in Bezug auf das Angebot an umwelter-                      tung einer ehrgeizigen und dennoch praktikablen
     träglicheren Produkten und Dienstleistungen auf dem                    Klimastrategie für die nächsten Jahre über alle
     Markt als auch entlang der gesamten betriebsinternen                   Gesellschaften und Geschäftsbereiche hinweg. Die
     Wertschöpfungskette. Als verantwortungsvolle und                       Strategie, die im Februar 2021 von der Geschäftslei-
     engagierte Gruppe hat Bouygues Construction mit der                    tung abgesegnet wurde, formuliert konkrete Mass­
     Veröffentlichung der neuen konzerneigenen Klimastra-                   nahmen für das ganze Unternehmen, die erheb­liches
     tegie im Januar 2021 deutlich gemacht, dass eine                       Einsparpotenzial aufweisen.
     Ausweitung der CO2-Strategie nicht nur eine Verstär-
     kung des Dienstleistungsangebots zur CO2-Reduktion                     Der Fokus liegt dieses Jahr für alle Geschäftsbereiche
     für Kunden bedeutet. Für ein Unternehmen mit der                       neben der Elektrifizierung der Fahrzeugflotte auf der
     Grösse und Bedeutung von Bouygues Construction                         Einrichtung von Ladeinfrastrukturen an den eigenen
     und Sparten wie Bouygues Energies & Services gilt es,                  Standorten, der Reduktion der Anzahl der Materiallie-
     mit gutem Beispiel voranzuschreiten, die Möglichkei-                   ferungen und der Wahl neuer Geschäftsstandorte
     ten, welche die eigenen Geschäftstätigkeit mit sich                    nach nachhaltigen Überlegungen. Darüber hinaus sind
     bringen, vollumfänglich zu nutzen und einen massgeb-                   auch für Supportbereiche eine Reihe von Massnahmen
     lichen Beitrag zur CO2-Einsparung zu leisten. Der                      definiert worden, die den CO2-Ausstoss sukzessive
     Konzern verfolgt das ambitionierte Ziel, seine CO2-                    senken sollen und ein grundsätzliches Umdenken bei
     Emissionen um 30 % bis im Jahr 2030 zu reduzieren.*                    strategischen Entscheidungen einfordern. Dies geht
                                                                            von der Förderung von umweltfreundlicheren Ver-
     Mit der Verlautbarung der globalen Klimastrategie hat                  kehrsmöglichkeiten und dem Einbezug von Lieferanten
     Bouygues Construction auch den Rahmen für uns als                      über die Optimierung unserer IT-Infrastruktur bis hin
     Tochterunternehmen vorgegeben. Seit dem Herbst                         zur Potenzialanalyse an unseren Standorten.

     * Berechnet in Intensität (kgCO2/Keuros) bis 2030 auf Basis von 2019
yES 1/ 2021                                            NEWS                                                       13

   PORTRAIT LAETITIA LUTZ

   Funktion: Fachverantwortliche Umwelt
   Alter: 30
   Ausbildung: Dipl. Ingenieurin Fachbereiche
   Energie, Umwelt, Bauwesen, Schwerpunkt:
   erneuerbaren Energien & Master in Betriebs-
   wirtschaft
   Bei Bouygue Energies & Services seit 2014

Bouygues Energies & Services in der Schweiz ist          Treibhausgasemissionen verursachen. Wir starteten
überzeugt, auf Basis dieser Massnahmen einen Grund-      mit einer unternehmensweiten Bestandsauf­nahme, um
stein für eine deutliche CO2-Reduktion im eigenen        die Auswirkungen unserer Aktivitäten auf den CO2-
Betrieb gelegt zu haben. Die genannten Ziele stellen     Ausstoss zu bewerten. Diese Analyse schloss unter
nicht das Ende, sondern den Anfang eines Change-         anderem die Reisetätigkeit von Mitarbeitenden, unsere
Prozesses dar, der unser Unternehmen in all seinen       Firmenstandorte und das Beschaffungswesen mit ein.
Tätigkeiten erfassen wird. Es ist unser Anspruch und     Die Ergebnisse haben letztlich unsere Vorgehensweise
Selbstverständnis, als führendes Unternehmen in den      bestimmt. Bei der Entwicklung unseres Aktionsplans
Bereichen Gebäudetechnik, Facility Management,           haben wir auch grossen Wert auf die Messbarkeit der
Smart Solutions und Energie Verkehr Telekom (EVT)        vorgeschlagenen Massnahmen gelegt, um unsere
die Energiewende aktiv mitzugestalten und für die        Fortschritte in den verschiedenen Bereichen regelmä-
Anforderungen unserer Kunden und der Umwelt              ssig zu prüfen. Unser Ziel war es, mit gutem Beispiel
intelligente und nachhaltige Lösungen anzustreben.       voranzugehen und eine verantwortungsvollere Unter-
                                                         nehmenskultur einzufordern, weshalb wir bei der
Interview mit Laetitia Lutz, Fachverantwortliche         Definition der Strategie viele Abteilungen im gesamten
Umwelt bei Bouygues Energies & Services in der           Unternehmen aktiv miteinbezogen haben. Die Hebel-
Schweiz, zur Klimastrategie                              wirkung der geplanten Änderungen ist somit enorm.

yES: Liebe Laetitia, die Klimastrategie von Bouygues     yES: Klima- und Nachhaltigkeitsmassnahmen stehen
Energies & Services in der Schweiz steht fest. Von       bei vielen Unternehmen hoch im Kurs. Was zeichnet
welchen Überlegungen habt ihr euch bei der Erarbei-      die Klimastrategie von Bouygues Energies & Services
tung leiten lassen?                                      aus?

Laetitia LUTZ (LL): Unsere Priorität bestand darin,      LL: Den von uns gewählten Ansatz würde ich als
zuerst bei jenen Punkten anzusetzen, die die höchsten    ambitioniert, global und dynamisch bezeichnen.
14                                                              NEWS

     Ambitioniert und global, da sich die ganze Gruppe                Aspekt mit Potenzial, im Hinblick auf die Ziele berück-
     dem Ziel verschrieben hat, Treibhausgasemissionen                sichtigt zu werden, denn wenn es um das Klima geht,
     weltweit zu reduzieren. Dynamisch, da unsere Strategie           gibt es keine kleinen Einsparungen. Jeder kleine
     einen Teil eines umfassenden kontinuierlichen Verbes-            Schritt hat seinen Nutzen für unseren Planeten und
     serungsprozesses darstellt, jedoch nicht in Stein                erlaubt es uns, aktiv an den globalen Bemühungen zur
     gemeisselt ist. Ich bin persönlich davon überzeugt,              Emissionsreduktion teilzunehmen.
     dass wir uns in den nächsten Jahren stetig neu erfin-
     den und neue Ideen und technologische Innovationen               yES: Die jetzt definierten Ziele gelten bis Ende 2021.
     sowohl intern als auch bei unseren Kunden umsetzen               Wie und wann werdet ihr die Zielerreichung auswerten?
     werden. Als internationale
     Gruppe verfügen wir                                                                         LL: Bei der Definition der
     ausserdem über ein ausge-                                                                   Ziele haben wir darauf geach-
     zeichnetes Netzwerk, das          ZIELE OPERATIVE BEREICHE*                                 tet, dass sie mit Hilfe von
     es uns ermöglicht, unsere                                                                   Indikatoren messbar sind, wie
     Best Practises auszutau-                                                                    z. B. dem prozentualen Anteil
     schen und eine Dynamik                                                                      der elektrifizierten Flotte, der
     zu erzeugen.                             mind. 10 %          mind. 1 Ladestation für 10     Anzahl der Ladestationen
                                            unserer Flotte        elektrifizierte Fahrzeuge,
                                           ist elektrifiziert     mind. 2 ­L adestationen an     oder der Anzahl Lieferungen.
                                                                   allen neuen Standorten
     yES: Neben den genann-                                                                      Wir werden im Laufe dieses
     ten Hauptzielen für die                                                                     Jahres regelmässig über den
     Geschäftsbereiche existie-                                                                  Fortschritt der einzelnen
     ren eine Reihe weiterer               Wir kennen die            Wir bündeln unsere          Massnahmen und die Errei-
     Massnahmen auf Prozes-             Kundenerwartungen           Materialbestellungen,        chung der Ziele an die
                                          in Bezug auf das          um die Lieferfahrten
     sebene, etwa im Beschaf-                Thema CO2                 zu reduzieren             Geschäftsleitung von
     fungswesen, bei den                                                                         Bouygues Energies & Services
     IT-Services und bei der                                                                     in der Schweiz berichten. Die
     Wahl der Verkehrsmittel                                                                     Mitglieder der Geschäftslei-
                                             Bei neuen Standorten (bzw. Sanierungen)
     bei Geschäftsreisen.                     wird auf die Energie­effizienz / Energie­          tung möchten die Erreichung
                                             träger / Optimierung der Fläche geachtet
     Wie hoch schätzt du das                                                                     dieser Ziele persönlich
     Einsparpotenzial bei                                                                        überwachen, was verdeut-
     diesen Massnahmen ein?            * bis Ende 2021                                           licht, dass die Klimastrategie
                                                                                                 im Mittelpunkt der Unterneh-
     LL: Auch in diesen Berei-                                                                   mensführung steht. Unsere
     chen besitzen wir ein grosses Potenzial zur Reduktion            Kohlenstoffperformanz berichten wir auch jährlich dem
     der CO2-Emmissionen. Bei unserer Bewertung haben                 Konzern, der den gesamten CO2-Fussabdruck in seiner
     wir festgestellt, dass der Grossteil der Kohlenstoffemis-        jährlichen nichtfinanziellen Leistungserklärung offen-
     sionen indirekt im Vorfeld unserer Dienstleistungen              legt. Unsere Ziele sind nun formuliert. Für uns bedeutet
     entsteht, insbesondere im Zusammenhang mit der                   das aber erst den Anfang. An Ideen mangelt es nicht,
     Beschaffung von Waren und Dienstleistungen. Das                  ebenso wenig an einer Vision, wie es in den nächsten
     Potenzial ist also erheblich. Generell verdient es jeder         Jahren weitergehen soll.
yES 1/ 2021                                            S TO R Y                                                      15

                      KLIMASCHUTZ
                       ­BEGINNT AM
                         ­GEBÄUDE
                      AXA Investment Managers hat Bouygues Energies & Services beauftragt, bei
Christoph Mahlstein
                      730 Liegenschaften ein Energiemanagementsystem (EMS) zu implementieren,
                      davon werden 231 Liegenschaften mit einem voll automatisierten EMS ausge­
                      rüstet. Die im Jahr 2020 gemeinsam mit dem Kunden konzipierte Dienstleis­
                      tung ermöglicht es Immobilieneigentümern, den Energieverbrauch ihrer Lie­
                      genschaften stetig zu überwachen und nachhaltig zu optimieren.

Als innovativer und professioneller Facility-Management-    Um eine Übersicht über den Energiehaushalt einer
Provider ist es für Bouygues Energies & Services ein        Vielzahl von Liegenschaften zu erhalten und eine
zentrales Anliegen, Kundinnen und Kunden im nach-           nachhaltige, energieoptimierte Bewirtschaftung zu
haltigen Betrieb ihrer Liegenschaften zu unterstützen       erzielen, sind Kenntnisse über den effektiven Energie-
und Einsparpotenziale aufzuzeigen. Vor diesem               verbrauch der Liegenschaften sowie deren Nutzung
Hintergrund hat Bouygues Energies & Services das            erforderlich. Da bei vielen Liegenschaften essenzielle
Energiemonitoringsystem e3m konzipiert, das der             Grundinformationen zum Verbrauch nur ansatzweise
Überwachung des Energieverbrauchs dient.                    vorhanden sind, bzw. Energiedaten in zu grossen
                                                            zeitlichen Abständen erhoben werden, ist die Datenlage
Infolge der engen Beziehung zum Kunden AXA                  oftmals bescheiden. Dementsprechend schwierig
Investment Managers (IM), einem der führenden               gestaltet sich die Einhaltung von Benchmarks für die
Vermögensverwalter der Schweiz, erfuhr Marco                entsprechenden Liegenschaften.
Gilardoni, COO Mitteland bei Bouygues Energies &
­S ervices, wie gross der Bedarf nach einer energie­        Angesichts der Vielzahl unterschiedlicher Liegenschaf-
optimierten Führung des umfangreichen Liegenschafts­        ten im Portfolio der AXA IM eine interessante, wenn
portfolios bei AXA IM ist. Einerseits verfügt AXA IM        auch herausfordernde Ausgangslage für die Experten
selbst über sehr ambitionierte interne Ziele zur Reduk-     von Bouygues Energies & Services. Die Lösung, die sie
tion des eigenen CO2-Verbrauchs, andererseits steigen       am Standort Schlieren für den Kunden AXA IM auf
auch die regulatorischen Anforderungen an Immobilien­       Grundlage von e3m entwickelten, sieht die automatische
eigentümer kontinuierlich an.                               Energiedatenerfassung im 15min-, bzw. im 1h-Takt für
16                                                             S TO R Y

     231 Liegenschaften vor. Die Verbrauchsdaten verschie-          Projektorgani­sation gebündelt, die neben Skills im
     dener Medien werden von den Zählern automatisch in             Energiemanagement auch Know-how im Bereich IT,
     das Energiemonitoringsystem übermittelt, wo sie zur            Installation, Projektausführung und Betrieb umfasst.
     Erstellung von Analysen und Benchmarks aufbereitet             Als wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Umset-
     werden. Dieser Schritt ermöglicht die spätere Identifi­        zung des Projekts erwies sich die aktive und partner-
     kation konkreter Optimierungspotenziale sowie ziel­            schaftliche Zusammenarbeit mit dem Kunden AXA IM.
     gerichtete Betriebsoptimierungen, die letztlich die            Offene Fragen konnten zügig beantwortet und schnel-
     Reduktion des Verbrauchs bewirken.                             le, umsichtige Entscheidungen getroffen werden.
                                                                    Dieser von gegenseitigem Vertrauen und Transparenz
     Um die Idee eines integralen Energiemanagementsys-             geprägten Partnerschaft ist es auch zu verdanken,
     tems in die Realität umsetzen zu können, mussten               dass das Energiemanagementsystem von Bouygues
     zunächst verschiedene Technologien in einem Gesamt-            Energies & Services über das eigentliche Projekt hinaus
     paket vereint und kompatibel gemacht werden. Ein               bereits im Rahmen von Kundenaufträgen eingesetzt
     Vorgang, der in der geplanten Form noch nicht vorhan-          werden kann.
     den und schon gar nicht markterprobt war. Als beson-
     dere Herausforderung erwies sich dabei der Umstand,            Das Energiemanagementsystem von Bouygues
     dass die Zählerstrukturen in den Liegenschaften                Energies & Services in der Schweiz zeichnet aus, dass
     dahingehend angepasst werden mussten, dass sie                 es im Rahmen eines bestehenden Mandats mit einem
     mit unterschiedlichen Übermittlungsmodulen verbun-             langjährigen Kunden entwickelt wurde und somit die
     den werden konnten und die gesammelten Daten                   Bedürfnisse des Markts aktiv in die Entwicklung
     automatisch in das Energiemonitoringsystem übermit-            einfliessen konnten, wie Projektleiter Andreas Simon
     teln. Eine weitere Knacknuss war die Übersetzung der           darlegt: «Kundinnen und Kunden profitieren von einem
     unterschiedlichen Datenformate in eine «Sprache», die          einzigartigen Gesamtpaket, das neben einer Monito-
     im System einheitlich verstanden und verwendet                 ringplattform auch die Installation von Übermittlungs-
     werden kann.                                                   technologien sowie die Evaluation und Ausführung von
                                                                    Betriebsoptimierungen umfasst», fasst er die Vorzüge
     Um diesen Herausforderungen Herr zu werden, wurde              des Energiemanagementsystems von Bouygues
     die Kompetenz aus verschiedenen Fachbereichen                  Energies & Services in der Schweiz zusammen.
     innerhalb von Bouygues Energies & Services zu einer
yES 1/ 2021                                              S TO R Y                                                           17

    VORGEHEN FÜR DIE AUFSCHALTUNG DER LIEGENSCHAFTEN
        BackOffice

                                                 Objektliste inkl.
          Vorstudium Unterlagen                  Dokumentation
          Abklärungen mit Lieferwerken
          Erster Entwurf Messkonzept

          Terminvereinbarungen, Disposi­
                                                                       Aufnahme Werkzähler (evt. optionale Zähler),
          tion von Personalressourcen
                                                                       Möglichkeit Aufschaltungstechnologie
                                                 Vorortbegehung        dokumentieren LoRa, e3m-Box, 4G etc.
                                                                       Nötige Hardware und Installation (Elektro, LAN
                                                                       etc.) wird dokumentiert (Fotodokumentation)

          Laufende Aktualisierung Stand           Messkonzept
          der Arbeiten pro Liegenschaft
          Definition Standardprodukte

                                                                       Das Material wird bestimmt (M-Bus /
                                                    Planung            ­ oRa-Module etc.) und bestellt
                                                                       L
                                                   Ausführung          Die Installation und Inbetriebnahme wird geplant

                                                                       Abschätzung Installationsaufwand
                                                                        Information an Kunden über geschätzte
                    Bewilligungsprozess                                I­ nstallations- und Hardwarekosten
                     ­weiteres Vorgehen
                                                                       Installation und Inbetriebnahme kommunikative
                                                                       Zähler: Erweiterung der Zähler mit Modulen oder
                                                   Installation        Installation von neuen Zählern
                                                                       Installation Datenübermittlungsinfrastruktur inkl.
                                                                       Hardware

                                                                       Sicherstellung der korrekten und vollständigen
          Stundenrapporte und Rechnungs­                               Datenübermittlung
          wesen                                                        Konfiguration im e3m Data Center und erste
          Laufende Aktualisierung Stand          Inbetriebnahme        Plausibilisierung
          der Arbeiten pro Liegenschaft                                Erstellung Abnahmeprotokoll und finalisertes
          und Reporting Kosten                                         Messkonzept
                                           KVP

                                                                     Status Systemebene:
                                                    Erfolgs­           OK
                                                   meldungen           Teilweise OK
                                                                       Nicht OK
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                                   HEIZUNG UND KÜHLUNG DER EPFL

                  MIT SEEWASSER

                         Mit Inbetriebnahme der Pumpstation und des Wärmekraftwerks gehen
     Iris Leroy
                         die Modernisierungsarbeiten an den Heiz- und Kühlinfrastrukturen mit
                         grossen Schritten voran.

     Das aussergewöhnliche und vielfältige Projekt wird          Das Wärmekraftwerk, das sich am anderen Ende des
     geleitet von Damien Roulet, Regionalleiter von              Campus befindet, wurde saniert und vergrössert. Die
     Bouygues Energies & Services Lausanne. Zusammen             imposanten Wärmepumpen der neuesten Generation
     mit seinen Teams ist er verantwortlich für die vollstän-    sind schon betriebsbereit. Über diese vier Wärmepum-
     dige Modernisierung der thermischen Infrastrukturen         pen werden in Zukunft die Gebäude auf dem Campus
     der EPFL. Das Projekt, das als Totalunternehmen             beheizt. «Gespeist werden die Wärmepumpen mit
     durchgeführt wird, startete 2019.                           Seewasser, das aber auch noch auf verschiedene andere
                                                                 Weisen genutzt wird», erklärt Projektleiter Vicent
     Pumpen, produzieren, verteilen                              Pelejero. «Das Wasser dient auch dazu, die Gebäude zu
     Seit Anfang des Jahres ist die Inbetriebnahme in            klimatisieren, das Brauchwassernetz zu versorgen und
     vollem Gange. Da ist zunächst die Pumpstation. Vom          das Rechenzentrum zu kühlen.»
     Ufer des Genfersees aus saugt sie zukünftig Wasser
     aus dem See ab, das dann über ein erweitertes und           Auch der Ausbau des Fernwärmenetzes mit seinen 26
     ausgebautes Leitungsnetz zur EPFL und der UNIL              Unterwerken, die über den gesamten Standort verteilt
     transportiert wird. Mit der neuen Anlage wurde die          sind, ist Teil des Auftrags, genau wie der Umbau des
     Pumpkapazität verdoppelt.                                   Kältenetzwerks. Vicent Pelejero betont das starke
yES 1/ 2021                                                 S TO R Y                                                          19

              Engagement der Abteilung Elektrizität: «Ob
                                                                       Das Projekt umfasst …
              Wärmepumpen, motorbetriebene Ventile
                                                                       … am Ufer des Genfersees
              oder Durchflusssensoren - alle Anlagen                   • 1 neue Pumpstation
              wurden von unseren Elektrikern installiert.              • 2 Gruppen von jeweils 4 Pumpen (Gesamtleistung
              Vor allem während der Verkabelung hatten                   2700 l/s)
                                                                       • 1 neue Seewasserleitung von 1100 m Länge
              die Einsatzteams unter der Leitung von
                                                                       • 1 Wasseranschluss mindestens alle 75 m
              Carlos Augusto dabei einige Herausforder­                • 2 neue Verbindungsleitungen (EPFL + UNIL)
              ungen zu bewältigen.»
                                                                       … auf dem Campus
                                                                       • 1 neues Wärmekraftwerk
              Energieeffizienz                                         • 4 Wärmepumpen (24 MWth)
              Man entschied sich für besonders leistungs-              • 2 Gaskessel für den Notbetrieb (16 MWth)
              starke und nachhaltige Anlagen, um eine                  • 26 Unterwerke zur Wärmeverteilung
                                                                       • 1 Kältenetzwerk
              vollständige Versorgung aus erneuerbaren
                                                                       • 1 Rechenzentrum mit Wärmerückgewinnung (4 MWth)
              Quellen zu erreichen. Besondere Aufmerk-                 • 1 Photovoltaikanlage von 2280 m2 Grösse (372 kWp)
              samkeit gilt dabei der Energierückgewinnung.
              In der letzten Phase des Projekts werden sich
              unsere Teams nun auf die Optimierung der
              Anlagen konzentrieren, um den vom Bund
              vorgegebenen energetischen Zielsetzungen           «Wir sind sehr stolz, dieses ausserordentliche Projekt
              gerecht zu werden.                                 leiten und durchführen zu dürfen», betont Damien
                                                                 Roulet. «Wir danken der EPFL für ihr Vertrauen und
              Die Modernisierungsarbeiten enden im               allen Partnerunternehmen für die gute Zusammen­
              Frühjahr und darauf folgt ein neuer Auftrag:       arbeit. Dieses Projekt wird für uns alle noch sehr
              die Renovierung der alten Pumpstation.             lange als eine wunderbare Referenz dienen!»

   Projekt Rechenzentrum

   Das Gebäude, in dem das Wärmekraftwerk unterge-
   bracht ist, wurde aufgestockt und beherbergt in
   Zukunft ein Rechenzentrum. Die Fassade und das
   Dach sind mit Solarplatten bedeckt, deren Rot an
   die Farben der EPFL erinnert. Ziel ist es, die Abwärme
   der Server und das kalte Abwasser des Kraftwerks
   wiederum nutzbringend einzusetzen. Die Teams von
   Bouygues Energies & Services und Helion waren an
   der Durchführung der Arbeiten massgeblich beteiligt,
   wie Johann Obriot, Leiter der Abteilung Wasser,
   erläutert: «Wir waren für den Anschluss der 200
   IT-Racks zuständig. Um die Planungsvorgaben
   einhalten zu können, war eine Vorabmontage erforder­
   lich. Die Module des Wasserleitungsnetzes wurden per
   Lkw angeliefert und mussten dann gemäss den Plänen
   zusammengesetzt werden, ein wenig wie Legosteine.»                                                         Rechenzentrum
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                                         DIE ZUKUNFT BEGINNT IN

                                ARLESHEIM
                           Der Einsatz eines Bohrroboters auf Grundlage softwarebasierter Planung
     Christoph Mahlstein
                           auf dem Areal von uptownBasel zeigt, wohin sich die Branche bewegt.
                           Ganz vorn dabei: Bouygues Energies & Services in der Region Basel.

                                                           Was das Silicon Valley für die Technologie-Branche
                                                           in Kalifornien verkörpert, soll uptownBasel in naher
                                                           Zukunft für die Schweizer Industriebranche darstellen:
                                                           Ein Anziehungspunkt für ambitionierte Hightech-­
                                                           Unternehmen. Der Cluster im basellandschaftlichen
                                                           Arlesheim bietet dank der guten Verkehrsanbindung
                                                           und der Nähe zur Stadt Basel ideale Voraussetzungen
                                                           dafür und wird demnächst auch als Standort von
                                                           Bouygues Energies & Services in der Region Basel
                                                           fungieren.

                                                           Im Zuge der Errichtung von uptownBasel auf dem
                                                           ehemaligen Schorenareal an der Birs beteiligte sich
                                                           Bouygues Energies & Services als führendes Unterneh-
                                                           men im Bereich Gebäudetechnik mit mehreren Gewer-
                                                                                    ken am Bau des wegweisen-
                                                                                    den Kompetenzzentrums für
                                                   DAS PROJEKT STELLT
                                                                                    die Industrie 4.0. Dabei kam
                                                   EINDRÜCKLICH DIE GEGEN-
                                                                                    auch ein semi-autonomer
                                                   WÄRTIGEN TECHNOLOGI-             Bohrroboter der Firma Hilti
                                                   SCHEN MÖGLICHKEITEN IM           zur Anwendung. Die Region
                                                   BAUWESEN UNTER BEWEIS.           Basel setzte den Gehilfen mit
                                                                                    Namen «Jaibot» für Bohrar-
                                                           beiten im Januar 2021 zur Befestigung von Rohrleitun-
                                                           gen für Deckeninduktionsdurchlässe ein. Die Planung
                                                           und Koordination der Arbeiten erfolgte mittels Building
                                                           Information Modeling (BIM). Das Team um Maike
yES 1/ 2021                                               S TO R Y                                                        21

                                                                                 Video von Fankhauser
                                                                                 Areal­entwicklungen
                                                                                 zum Einsatz des Bohr­
                                                                                 roboters «Jaibot» im
                                                                                 uptownBasel.

Stroetmann, Abteilungsleiterin BIM CAD in der Region           Das Projekt stellt eindrücklich die gegenwärtigen
Basel, setzte die auf dem Einsatz von hochkomplexer            technologischen Möglichkeiten im Bauwesen unter
Software basierende Methode für die gewerkübergrei-            Beweis. Die gezielte Nutzung digitaler Tools ist keine
fende modulare Vorfertigung der Heizungs- und                  Spielerei, sondern garantiert bei entsprechend umsich-
Lüftungsanlagen ein – ein Ansatz, den die Region Basel         tiger Planung eine hohe Qualität bei gleichzeitiger
in Eigenregie entwickelte und laufend perfektioniert.          Kostenersparnis für den Kunden. Ein Aspekt, den auch
                                                               die Auftraggeberin Fankhauser Arealentwicklungen
Der Einsatz des Bohrroboters auf Grundlage der                 AG überzeugte. «Die Region Basel ist beim Kunden
digitalen Planung bietet vielfältige Vorteile und kom-         mit diesem innovativen Ansatz auf grosses Interesse
plementiert die Vorzüge der gewerkübergreifenden               gestossen; die Kundin hat uns folglich bei der Umset-
modularen Vorfertigung zusätzlich. Neben einer                 zung aktiv unterstützt. Das Projekt verdeutlicht unser
Verbesserung der Termin- und Kostensicherheit                  Streben nach kontinuierlicher Verbesserung und Effizienz
verringert diese Vorgehensweise die Fehleranfälligkeit,        zum Wohle unserer Auftraggeber und Partner. Es ist
steigert die Effizienz beim Einsatz menschlicher und           ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur digitalen
finanzieller Ressourcen und bewirkt eine wesentliche           Baustelle der nahen Zukunft», ordnet Marco Schmuck,
Verbesserung der Arbeitssicherheit – insbesondere              Geschäftsführer der Region Basel, das Projekt ein.
bei Arbeiten in der Höhe.
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                                                    WILLKOMMEN IN DER

                KLEINSTEN SMART
                 CITY DER WELT!
                            Auf dem Areal von Bouygues Energies & Services in Niedergösgen
     Martin Rumpf
                            wurde mit der Installation einer Smart Lighting Lösung der Grundstein
                            für die kleinste Smart City der Welt gelegt. Auf dem Gelände werden
                            smarte Lösungen ­erprobt und weiterentwickelt, welche in den Städten
                            von morgen zum Einsatz kommen. Kunden und Interessierte erleben in
                            Niedergösgen heute schon die Zukunft – live und in Betrieb.

                                                                     Die Arealbeleuchtung in Niedergösgen lässt sich nicht
         SMART LIGHTING                                              nur aus der Ferne steuern und kontrollieren, sondern
         Unter Smart Lighting können unterschiedliche
                                                                     ist auch intelligent. Denn mit der von der Sparte
         Funktion und Konzepte verstanden werden. Als
         Bestandteil einer Smart City steht dabei die intelli-       Bouygues Energies & Services in Frankreich eigens
         gente Vernetzung und Steuerung der öffentlichen             entwickelten Citybox®-Lösung kann bestehende
         Beleuchtung oder der Lichtpunkte eines Areals im            Beleuchtungs-Infrastruktur auf einfache Weise «smart»
         Vordergrund.
                                                                     nachgerüstet werden – ganz ohne Tiefbauarbeiten.
         CITYBOX®
         Jeder Kandelaber wird bis zum letzten
         Lichtpunkt innerhalb eines Strangs mit
                                                                     Dabei werden in jedem Kandelaber eine Citybox®
         einer Citybox ® ausgestattet, an dem die                    sowie im Verteilschrank ein Citybox® Controller instal-
         Lichtsteuerung und/oder Zusatzservices                      liert (siehe Abbildung). Dank offenen Protokollen
         gewünscht wird.
                                                                     (Standard Ethernet und DALI) lassen sich die Leucht-
         CITYBOX® CONTROLLER                                         mittel steuern und zusätzliche IP-fähige Services
         Im Verteilschrank wird die Kontrolleinheit installiert,
                                                                     anbringen. Mittels Powerline Communication (PLC)
         welche die Fernsteuerung für die Lichtpunkte in
         Echtzeit ermöglicht.                                        können so die vorhandenen elektrischen Leitungen für

         CITYCHARGE®
                                                                     ein lokales Datennetzwerk genutzt werden – mit einem
         Ladestation für Elektrofahrzeuge (E-Auto, E-Bikes,          breiten Frequenzband von 2 bis 30 Mhz und einer
         E-Roller), welche direkt am öffentlichen Beleuch-           Datenübertragung von bis zu 20 Mbit/s. Zusätzliche
         tungsnetz installiert werden kann (Ladeleistung von
                                                                     Anwendungen wie Videoüberwachung, Umweltsenso-
         3.7 kW).
                                                                     ren oder Ladepunkte für Elektrofahrzeuge können
                                                                     problemlos und kostengünstig integriert werden.
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Lichtmanagement und Datennetzwerk in einem               Kameras für Parkleitsysteme, Umweltsensoren für
Mit dem Lichtmanagement – vorzugsweise in Kombi-         Luft- und Lärmemissionen, WiFi, Bildschirme für
nation mit dem Einsatz von LED – lassen sich Komfort,    Digital Signage usw.
Sicherheit sowie Energieeffizienz deutlich erhöhen:
                                                        Schritt für Schritt: von der intelligenten Beleuchtung
• Energieeinsparungen durch Ein-/Ausschalten pro        zur Smart City
  Lichtpunkt oder Lichtpunktgruppen (z. B. nach         Auf dem Firmenareal der Bouygues E&S EnerTrans AG
  Kalenderdaten und/oder Sonnenauf/-untergangs-         wurde die Lösung nun erstmals in der Schweiz instal-
  zeitpunkt)                                            liert, in Zusammenarbeit mit den Geschäftsbereichen
• Reduzierung der Lichtemissionen mittels Beleuch-      ICT Services, Security und Elektro. Zurzeit sind sechs
  tungsprofilen (Ein-/Ausschalten, stufenlose Dimm-     Lichtpunkte aus der Ferne steuerbar. Weiter über-
  stufen) pro Lichtpunkt oder Lichtpunktgruppe          wacht eine Kamera den Mitarbeiterparkplatz und über
• Durch Einsatz von Bewegungssensoren zur Licht-        einen Lautsprecher direkt über dem Notfallsammel-
  steuerung                                             platz können Instruktionen im Falle eines Notfalls
• Reduktion von Wartungskosten (Überwachung und         abgegeben werden. Weitere Zusatzservices sind
  Meldungen über Störungen in Cockpit)                  bereits in Planung: So wird demnächst das Aufladen
                                                        von Elektrofahrzeugen an der Strassenlaterne mit 3,7
Die duale Lösung Citybox® bietet jedoch nebst dem       kW ermöglicht – dank CityCharge®, ebenfalls ein Eigen-
eigentlichen Beleuchtungsmanagement weitere             produkt von Bouygues Energies & Services. Und
Vorteile:                                               mittels Bewegungssensoren soll die Lichtsteuerung
                                                        auf dem Areal aufgrund physischer Präsenz noch
• Einfachste/s Integration/Nachrüsten in bestehende     sparsamer gesteuert werden. Die Citybox®-Lösung
  Infrastrukturen ohne kostspielige Tiefbauarbeiten     erlaubt einen einfachen und schrittweisen Eintritt in
• Völlige Unabhängigkeit von den verschiedenen          das Thema «Smart City»: von der intelligenten Strassen-
  Leuchtmittelanbietern (auch zukünftig)                beleuchtung zur intelligenten Stadt/Areal.
• Die Lösung wird nur dort installiert, wo sie auch
  effektiv benötigt wird (wenige Lichtpunkte oder       Ab Juni 2021 wird die «kleinste Smart City der Welt»
  ganze Areale, Gemeinde, Bahnhof, Stadtzentrum,        im Rahmen von Führungen auch für Kunden und
  Fahrradwege etc.)                                     Interessierte zugänglich sein. Mehr Informationen
• Weitere Dienste können jederzeit nachgerüstet und     zu Smart Lighting und Smart City unter enertrans.ch
  miteinander verbunden werden, z. B.: Kamera und       oder via Martin Rumpf, Leiter Smart City
  Lichtsteuerung für erhöhte Sicherheit, Sensoren und   (martin.rumpf@bouygues-es.com).
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  MIGROS SPEICHERT
   SOLARSTROM IN
 SCHWEIZER KOCHSALZ
                    innovenergy und Helion realisierten mit weiteren Partnern
     Renato Mitra
                    die schweizweit grösste Salzbatterie für Solarstrom.
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Die Migros-Filiale in Schlieren-Rietbach ist eine Energie-
Plus-Filiale. Das heisst, das Gebäude produziert mit der
730 kWp starken Solaranlage auf dem Flachdach mehr
Strom, als es benötigt. Weil das Gebäude tagsüber
nicht so viel Strom verbraucht wie produziert wird, hat
sich die Migros dazu entschieden, in einen Stromspeicher
zu investieren, um möglichst viel Solarstrom selber
nutzen zu können.

Die Migros setzt bei allen ihren Tätigkeiten auf ökono-
misch, ökologisch sowie sozial ausgewogene Lösungen          Somit besitzt die Migros aktuell das grösste Salzbatte-
und liess sich folglich auch bei der Suche nach einem        riespeichersystem der Schweiz. Andreas Frölich,
geeigneten Stromspeicher von diesem Credo leiten.            Fachspezialist Energiemanagement bei der Genossen-
Fündig wurde die Genossenschaft Migros Zürich in             schaft Migros Zürich erklärt:
einer Kollaboration aus sechs Unternehmen. Im
Zentrum dieser Lösung stehen die Salzbatteriespeicher-       «WIR WOLLTEN KEINEN LITHIUM-SPEICHER, WIE ER
systeme der Schweizer Firma innovenergy aus Meirin-          VOR ALLEM BEI ELEKTROAUTOS SCHON VERBREITET
gen. Das besondere an der Salzbatterie ist, dass die         IST, SONDERN SETZEN AUF EINEN DEUTLICH UMWELT-
Batterieblöcke aus unbedenklichen Rohstoffen ange-           FREUNDLICHEREN SALZ-NICKEL-SPEICHER. DIESE
fertigt wurden, die in der Natur reichlich vorhanden         WARTUNGSARME UND LANGLEBIGE TECHNOLOGIE IST
sind: Nickel, Eisen, Keramik und vor allem gewöhnliches      HEUTE NOCH TEURER, ABER WIR HOFFEN, MIT DIESEM
Kochsalz, das aus den Rheinsalinen im Kanton Basel-          PILOTPROJEKT AUCH DIE WEITERENTWICKLUNG ZU
land stammt.                                                 FÖRDERN. ZUDEM IST UNS AUCH WICHTIG, ERFAHRUNG
                                                             ZU SAMMELN.»
Somit ist die Salzbatterie nicht nur eine umweltfreund-
liche und nachhaltige Alternative zu den bekannten           Auch Andreas Jungo, Head Product Management bei
Lithium-Ionen-Batterien, auch die Wertschöpfung              Helion, ist von dem Produkt der Firma innovenergy
findet in der Schweiz statt. Das ist nicht nur im Interes-   überzeugt:
se der Migros, sondern auch im Sinne der Philosophie
von Helion. Nachhaltig sind die Salzbatterien übrigens       «WIR SIND DAVON ÜBERZEUGT, DASS SALZBATTE-
auch bei der Entsorgung. Hat die Salzbatterie nach           RIESPEICHER IHREN PLATZ IN DER ENERGIEZUKUNFT
15–20 Jahren ausgedient, so wird die verbrauchte             FINDEN WERDEN. ES FREUT UNS SEHR, DASS WIR
Batterie vom Hersteller zurückgenommen und das               DIESES INNOVATIVE PROJEKT BEGLEITEN DURFTEN.
Metall sowie die Salze vollständig recycelt und der          BEREITS HEUTE INSTALLIEREN WIR BEI JEDER DRITTEN
Metall- sowie Bauindustrie zurückgeführt.                    PHOTOVOLTAIKANLAGE EINEN ENTSPRECHENDEN
                                                             STROMSPEICHER, UM DEN SOLARSTROM OPTIMAL ZU
Aufbau und Installation durch Helion                         NUTZEN. WIR FREUEN UNS, WENN WIR BEI GROSSEN
Für die leistungsstarke Photovoltaikanlage ist auch
                                                             WIE AUCH KLEINEN PROJEKTEN MEHR UND MEHR
ein entsprechend grosser Batteriespeicher gefragt.
                                                             NACHHALTIGE SALZBATTERIEN EINSETZEN DÜRFEN.»
Der Speicher in Schlieren hat eine Kapazität von 540
Kilowattstunden, besteht aus 24 Modulen mit je 22,5          Bei Helion befinden sich bereits weitere Projekte mit
Kilowattstunden und wiegt rund 7 Tonnen. Helion, ein         Salzbatterien in der Pipeline: Von der kleinen Einfami­
Geschäftsbereich von Bouygues Energies & Services            lienhaus-Speicherlösungen ab neun Kilowattstunden
in der Schweiz, hat die ganzen Aufbauten im Technik-         bis zu einem noch grösseren Batteriespeicher mit rund
raum montiert und die Salzbatterien installiert.             1,5 Megawattstunden.
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                                                                                                                       pressio
                                                                                                           und H                 nen
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                                  EIN UMZUG
                                                                                                         zu m P             ründe
                                                                                                                  rojek t
                                                                                                          Sie de           könne
                                                                                                                    r digit         n
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                                                                                                                 u yg u e            ­
                                                                                                                          s- es .c
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                                      MIT ZWEI LACHENDEN AUGEN

                           Bouygues Energies & Services in der Region Zürich ist umgezogen. Die
     Christoph Mahlstein
                           Räumlichkeiten am Standort an der Buckhauserstrasse in Zürich-Altstetten
                           ermöglichen neue Formen der Kooperation, der Kommunikation und der
                           gewerkübergreifenden Zusammenarbeit mit den Kunden.

     Wer vom Tessinerplatz hört, denkt bisweilen an die           platz sucht, findet einen Ruheraum vor, der – anders
     geschäftige Piazza vor dem Stadtzürcher Bahnhof              als sein quirliger Namensvetter – zum Ausruhen und
     Enge. Weniger bekannt dürfte indessen der Tessiner-          Energietanken einlädt.
     platz an der Buckhauserstrasse 22 sein. Im neuen Sitz
     von Bouygues Energies & Services InTec in der Region         Seit dem 1. April 2021 residieren Geschäftsführer Daniel
     Zürich sind verschiedene Zonen nach bekannten                Buholzer und sein Team unmittelbar neben der grossen
     Plätzen der Stadt Zürich benannt. Wer den Tessiner-          Zentralwerkstatt der Verkehrsbetriebe der Stadt Zürich
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in Altstetten im sogenannten
Buckhauser-Areal. Dem Umzug
von der Hohlstrasse im Kreis 4
gingen intensive Wochen der
Planung voran. Schliesslich muss-
ten Mitarbeitende von Bouygues
Energies & Services InTec sowie
Kummler+Matter EVT AG samt
Gerätschaften und Material aus
zwei verschiedenen Liegenschaften
nun auf zwei Stockwerken in einem
Gebäude einquartiert werden.

Es sollte jedoch nicht einfach beim
Verlegen der Geschäftsadresse
bleiben. Einerseits bot der Umzug
die Gelegenheit, die grosse Vielfalt
an Dienstleistungen bei Bouygues Energies & Services         gesetzt zu sein. Da es keine fix zugewiesenen Arbeits-
entlang des gesamten Lebenszyklus von Gebäuden               plätze mehr gibt, sind die Mitarbeitenden angehalten,
eindrücklich zu veranschaulichen. Von der Planung,           sich bei der Ankunft einen Arbeitsplatz im eigens
über den Umzug, den Innenausbau bis hin zur Ausstat-         entwickelten Buchungssystem auszusuchen. Dies soll
tung der Büros und des Unterhalts sollten möglichst          den Blick der Mitarbeitenden öffnen und die Zusam-
alle Leistungen intern erbracht werden. Andererseits         menarbeit über alle Gewerke hinweg intensivieren.
bot der Bezug des neuen Standorts die Möglichkeit,           Ein paar einfache Spielregeln zum Gebrauch der
mit einem neuen Einrichtungskonzept einen veritablen         Arbeitsplätze liegen vor. Darüber hinaus gilt es für
Kulturwandel in der Region Zürich einzuläuten.               die Mitarbeitenden nun, eine neue Arbeitskultur zu
                                                             schaffen und neue Wege bei der Entwicklung smarter
Dieser scheint zumindest visuell bereits Tatsache zu         Lösungen für unsere Kunden zu begehen. Unterstützt
sein: Wer die neuen Räumlichkeiten besucht, kommt            werden sie dabei von einer Reihe intelligenter Tools,
zunächst aus dem Staunen nicht heraus. Da der neue           die im Rahmen des Bezugs eingebaut wurden.
Standort auf Einzelbüros verzichtet, wähnt man sich
zunächst in einem grossen Co-Work-Space oder im              Im Zentrum des neuen Standorts an der Buckhauser-
Silicon Valley. Die Arbeitsumgebung ist mit viel hellem      strasse steht die «Letzi Arena». Ähnlich wie das
Holz eingekleidet, sie ist behaglich und erlaubt den-        nahegelegene Stadion Letzigrund soll die Arena im
noch fokussiertes Arbeiten. Wer anonyme Grossraum-           Erdgeschoss ein Ort der Begegnung sein. Als Forum
büros befürchtet hat, wird eines Besseren belehrt. Viele     kann sie vielfältig genutzt werden: Für Kundenevents,
Nischen, Raumteiler und Elemente verhindern eine             Produktvorstellungen, Simulationen, aber auch für
Lärmkulisse und schaffen eine angenehme Arbeitsat-           interne Anlässe und Präsentationen. Sie wird von einer
mosphäre. Verschiedene Rückzugsmöglichkeiten – von           Cafeteria ergänzt und ist dank einer eigens eingebauten,
Projekträumen über die Bibliothek und «Phone Boxes»          freistehenden Stahltreppe mit dem oberen Stockwerk
bis hin zu Labors – ermöglichen hochkonzentriertes           verbunden. Die Arena ist somit auch ein Symbol mit
Arbeiten.                                                    viel Strahlkraft: Eine offene, transparente Umgebung,
                                                             in der wir unseren Kunden unsere Ideen und Lösungen
Der abteilungsübergreifenden Zusammenarbeit                  aufzeigen, erläutern und erklären und uns von ihren
scheinen in dieser Umgebung nun keine Grenzen mehr           Anliegen und Anforderungen inspirieren lassen.
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